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I+ MANIFESTO MEHR INDUSTRIE. NACHHALTIG. KREATIV. INTEGRATIV. VORWORT Vorwort Die produzierende und verarbeitende Industrie in Europa ist seit langem ein Motor für Kreativität, Beschäftigung, Wachstum und Integration. Inzwischen ist sie das auch in den Bereichen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität. Heute stehen wir an einem Scheideweg. Die vierte industrielle Revolution ist in vollem Gange und die Optionen für Europa sind klar: uns selbst neu erfinden und unsere Führungsrolle und unseren Wohlstand sichern oder wie gewohnt weitermachen und schwindende Macht hinnehmen. Um die Möglichkeiten nutzen zu können, die dieser rasante Wandel zum neuen Wohlstand des 21. Jahrhunderts in Europa und weltweit eröffnet, muss die europäische Industrie agiler, anpassungsfähiger und innovativer werden. Dazu brauchen wir eine neue strategische Ausrichtung – und den entsprechenden Ehrgeiz – damit Bürger, Investoren, Unternehmer und Politiker wieder neues Vertrauen gewinnen. Das I+ Manifesto ist eine freiwillige Initiative der europäischen Aluminiumindustrie. Es soll europäische Entscheidungsträger dazu anregen, sich eine erneuerte, verjüngte und dynamische Industrie vorzustellen, sich für entschiedenes Handeln einzusetzen und die Debatte im nächsten politischen Zyklus und auch danach entsprechend zu beeinflussen. Einleitung Europa ist stärker, wenn seine Industrien innovativ sind und neue Produkte und Dienstleistungen, neue Geschäftsmodelle und Partnerschaften sowie neue Arbeitsplätze und neue soziale Realitäten schaffen. Die Finanzkrise von 2008 hat diese Fähigkeit unterhöhlt und den regionalen und weltweiten Beitrag nachhaltiger europäischer Wertschöpfungsketten geschwächt. Es ist Zeit zu akzeptieren, dass sich die Wirtschaftsstrukturen verändert haben. Eine zukunftsgewandte Wirtschaft kann sich nicht mehr damit begnügen, nur den Zustand vor der Krise wieder erreichen zu wollen. Um bis Mitte dieses Jahrhunderts eine wahrhaft nachhaltige Wirtschaft und Industrie zu schaffen, brauchen wir eine Transformation, die sowohl neue Industrien ermöglicht als auch unsere industrielle Basis und Anlagen verjüngt und wettbewerbsfähiger macht. Wir müssen eine fundamental neue Form der Politik entwickeln, die unsere Industrien dabei unterstützt, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und gleichzeitig den innovativsten Wirtschaftsraum der Welt schafft. Dies ist ein ehrgeiziges, aber realistisches Ziel – ein Ziel, das durch eine Kombination aus weitsichtigen politischen Entscheidungen und ehrgeizigen Visionen von führenden Wirtschaftsunternehmen erreicht werden kann. I+ Manifesto besteht aus fünf Grundsätzen und fünf Handlungsempfehlungen. “Nur wer sich eine erfolgreiche Zukunft vorstellen kann, wird sie auch erreichen.” GRUNDSÄTZE HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN WIE KANN ICH MICH „EINBRINGEN“?

I+ MANIFESTO - EUROPEAN ALUMINIUM · 5/9/2018  · ausgestatteten speziellen Fonds (EU 4.0) auflegen, mit dem sie den langfristigen technologischen Wandel der regionalen Ökosysteme

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Page 1: I+ MANIFESTO - EUROPEAN ALUMINIUM · 5/9/2018  · ausgestatteten speziellen Fonds (EU 4.0) auflegen, mit dem sie den langfristigen technologischen Wandel der regionalen Ökosysteme

I+ MANIFESTOMEHR INDUSTRIE. NACHHALTIG. KREATIV. INTEGRATIV.

VORWORT

Vorwort

Die produzierende und verarbeitende Industrie in Europa ist seit langem ein Motor für Kreativität, Beschäftigung, Wachstum und Integration. Inzwischen ist sie das auch in den Bereichen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität.

Heute stehen wir an einem Scheideweg. Die vierte industrielle Revolution ist in vollem Gange und die Optionen für Europa sind klar: uns selbst neu erfinden und unsere Führungsrolle und unseren Wohlstand sichern oder wie gewohnt weitermachen und schwindende Macht hinnehmen.

Um die Möglichkeiten nutzen zu können, die dieser rasante Wandel zum neuen Wohlstand des 21. Jahrhunderts in Europa und weltweit eröffnet, muss die europäische Industrie agiler, anpassungsfähiger und innovativer werden. Dazu brauchen wir eine neue strategische Ausrichtung – und den entsprechenden Ehrgeiz – damit Bürger, Investoren, Unternehmer und Politiker wieder neues Vertrauen gewinnen.

Das I+ Manifesto ist eine freiwillige Initiative der europäischen Aluminiumindustrie. Es soll europäische Entscheidungsträger dazu anregen, sich eine erneuerte, verjüngte und dynamische Industrie vorzustellen, sich für entschiedenes Handeln einzusetzen und die Debatte im nächsten politischen Zyklus und auch danach entsprechend zu beeinflussen.

Einleitung Europa ist stärker, wenn seine Industrien innovativ sind und neue Produkte und Dienstleistungen, neue Geschäftsmodelle und Partnerschaften sowie neue Arbeitsplätze und neue soziale Realitäten schaffen. Die Finanzkrise von 2008 hat diese Fähigkeit unterhöhlt und den regionalen und weltweiten Beitrag nachhaltiger europäischer Wertschöpfungsketten geschwächt.

Es ist Zeit zu akzeptieren, dass sich die Wirtschaftsstrukturen verändert haben. Eine zukunftsgewandte Wirtschaft kann sich nicht mehr damit begnügen, nur den Zustand vor der Krise wieder erreichen zu wollen. Um bis Mitte dieses Jahrhunderts eine wahrhaft nachhaltige Wirtschaft und Industrie zu schaffen, brauchen wir eine Transformation, die sowohl neue Industrien ermöglicht als auch unsere industrielle Basis und

Anlagen verjüngt und wettbewerbsfähiger macht. Wir müssen eine fundamental neue Form der Politik entwickeln, die unsere Industrien dabei unterstützt, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und gleichzeitig den innovativsten Wirtschaftsraum der Welt schafft.

Dies ist ein ehrgeiziges, aber realistisches Ziel – ein Ziel, das durch eine Kombination aus weitsichtigen politischen Entscheidungen und ehrgeizigen Visionen von führenden Wirtschaftsunternehmen erreicht werden kann.

I+ Manifesto besteht aus fünf Grundsätzen und fünf Handlungsempfehlungen.

“Nur wer sich eine erfolgreiche Zukunft vorstellen kann, wird sie auch erreichen.”

GRUNDSÄTZE HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN WIE KANN ICH MICH „EINBRINGEN“?

Page 2: I+ MANIFESTO - EUROPEAN ALUMINIUM · 5/9/2018  · ausgestatteten speziellen Fonds (EU 4.0) auflegen, mit dem sie den langfristigen technologischen Wandel der regionalen Ökosysteme

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GRUNDSÄTZE

HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN01

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05

Neue europäische Steuerungsmechanismen definieren, um die Industriepolitik der Mitgliedstaaten zu koordinieren Wir fordern eine kühne und umfassende Industriestrategie der EU, deren Visionen und Ziele in der breiteren Strategie für eine nachhaltige Entwicklung und den Verpflichtungen im Rahmen des Pariser Abkommens verankert sind. Ziel dieser Strategie sollte es sein, alle politischen Anstrengungen auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene zu koordinieren. Ein neuer Ansatz zur politischen Abstimmung der unterschiedlichen Entscheidungsebenen ist wichtig, um die Zuweisung von Zuständigkeiten zu erleichtern und die Leistungsziele für die europäische Industrie bis 2030 bzw. 2050 erreichen zu können. Dazu sollten klare, messbare Zielvorgaben definiert und verbindlich vereinbart werden, die sich aus europaweit einheitlichen Zielen und speziellen Zielen für die einzelnen Mitgliedstaaten zusammensetzen. Die Kommission sollte für den Zeitraum 2019-2024 einen hochrangigen Industriekoordinator ernennen.

Ein neues EU-Forum einrichten, in dem Unternehmer an einem Industriefahrplan 2050 mitarbeiten können, der sich an den Verpflichtungen der EU im Rahmen des Pariser Abkommens orientiert Wir brauchen ein neues Forum zur Definition eines Industriefahrplans 2050 für Europa. In diesem Forum sollten hochrangige politische Entscheidungsträger, Führungspersönlichkeiten aus der Wirtschaft und Vertreter aller relevanten Interessengruppen zusammenarbeiten. Um eine integrierte Strategie für die Modernisierung der europäischen Industrie entwickeln zu können, sollte dieses Forum politische Maßnahmen für einzelne Sektoren aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachten und dabei insbesondere die Themen Handel, Klimawandel, öffentliche Beschaffungen, Kreislaufwirtschaft und Innovation berücksichtigen.

Investitionen in die europäische Industrie attraktiver machen Dazu sollte der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ausgebaut werden, um noch mehr private Investitionen anzuregen. Gleichzeitig sollte eine Kultur der Risikobereitschaft gefördert und mit angemessenen Garantien und einer finanziellen Stabilität für langfristige Investitionen abgesichert werden.

Strategische Wertschöpfungsketten in Europa identifizierenWir fordern die EU dazu auf, strategische Wertschöpfungsketten anzuerkennen, die Europa benötigt, um den Übergang zu einer nachhaltigen Ökonomie zu beschleunigen. Wir brauchen maßgeschneiderte politische Initiativen und Anreize zur Förderung dieser strategischen Wertschöpfungsketten. Diese sollten deren Bedeutung für die Gesellschaft und für die nachhaltige Entwicklung Europas entsprechen und seine Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Einen speziellen Fonds für die europäische Industrie 4.0 mit einem Schwerpunkt auf regionalen Wertschöpfungsketten in das 9. Rahmenprogramm “Horizon 2020” aufnehmenGroße bahnbrechende Pilotprojekte erfordern erhebliche Vorlaufinvestitionen. Die EU sollte einen gut ausgestatteten speziellen Fonds (EU 4.0) auflegen, mit dem sie den langfristigen technologischen Wandel der regionalen Ökosysteme für Großkonzerne, KMU und Forschungsinstitutionen finanziell fördern kann.

SENDEN SIE UNS EINE E-MAIL [email protected]

Ein vollständiger und funktionierender europäischer Binnenmarkt – für Menschen, Güter und Energie – ist der entscheidendste Erfolgsfaktor für die Wiederbelebung unserer Industrien.

Unternehmen brauchen günstige und stabile Rahmenbedingungen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können und um zu investieren, Innovationen und Digitalisierung zu meistern und den Wandel in ein neues Industriezeitalter bewältigen zu können.

Fairer und freier Handel sowie eine moderne Investitionspolitik sind notwendig, damit die Industrie weiterhin in Europa produzieren und agieren kann und ihre globale Wettbewerbsfähigkeit erhält.

Zur Transformation unserer Industrien brauchen wir qualifizierte Frauen und Männer, denen während ihres gesamten Berufslebens Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung offenstehen.

Die europäische Wirtschaft muss den Übergang zu Klimaneutralität, höherer Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft und einer gerechteren Verteilung der Wachstumsgewinne möglichst schnell bewältigen. Dies ist mit einem integrierten Ansatz zur industriellen Modernisierung möglich, der den oben genannten Grundsätzen, den Verpflichtungen der EU im Rahmen des Pariser Abkommens und den Zielen der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung folgt.

DREI MÖGLICHKEITEN SICH EINZUBRINGEN

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