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Werkrealschule Hauptschule I N F O R M A T I O N E N F Ü R S C H U L E N Berufswegeplanung

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WerkrealschuleHauptschule

I N F O R M A T I O N E N F Ü R S C H U L E N

Berufswegeplanung

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ImpressumAlle eingesetzten beziehungsweise verarbeiteten Rohstoffe und Materialien entsprechen den zum Zeitpunkt der Angebots-abgabe gültigen Normen beziehungsweise geltenden Bestim-mungen und Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland. Der Herausgeber hat bei seinen Leistungen sowie bei Zulieferun-gen Dritter im Rahmen der wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten umweltfreundliche Verfahren und Erzeugnisse bevorzugt eingesetzt.

Wahlwerbungsverbot:

Diese Informationsschrift wird vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg im Rahmen seiner verfassungs mäßigen Verpflichtung zur Unterrichtung der Öffentlichkeit heraus gegeben. Sie darf weder von Parteien noch von deren Kandidatinnen, Kandidaten oder Helferin-nen und Helfern während eines Wahlkampfes zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlver-anstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Infor-mationen oder Werbemittel. Untersagt ist auch, die Broschüre an Dritte zur Verwendung bei der Wahlwerbung weiterzuge-ben. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die vorliegende Druckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als Parteinahme des Herausgebers zuguns-ten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Diese Beschränkungen gelten unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Informations schrift dem Empfänger zugegangen ist. Es ist den Parteien je-doch erlaubt, diese Informationsschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.

Dieses Heft finden Sie auch zum Herunterladen unter:www.kultusportal-bw.de

H E R A U S G E B E R :Ministerium für Kultus, Jugend und SportBaden-WürttembergSchlossplatz 470173 Stuttgart

R E D A K T I O N U N D T E X T E :Dr. Johannes Bergner (verantwortlich)Hans-Joachim PröchtelThomas SchenkNicola SteinbachMarion SchostekAngelika SeitzingerJochen NossekSandra BrennerDorothea DümmelEginhard FernowKarsten ExJörg FröscherIngrid ModiJoachim TreffertAlexander ZiolaMarcus Armbrust

G E S T A L T U N G U N D F O T O S :Marcus Armbrust

D R U C K :Bechtle Druck & Service GmbH & Co. KG,Esslingen

A U F L A G E :17.000

N O V E M B E R 2 0 1 0

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BERUFSWEGEPLANUNG IN DER WERKREALSCHULE UND HAUPTSCHULE

Berufswegeplanung ist Lebensplanung

Curriculum Berufswegeplanung

Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten

Berufswegeplanung und Qualitätsmanagement

KRITERIENKATALOG ZUR AUSBILDUNGSREIFE

Schulische Basiskenntnisse

Psychologische Leistungsmerkmale

Physische Merkmale

Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit

Berufswahlreife

MODULE DER BERUFSWEGEPLANUNG

Individuelle Förderung

Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen

Wahlpflichtfächer

Fächerverbund Wirtschaft-Arbeit-Gesundheit

Kooperation mit der Berufsfachschule

UNTERSTÜTZUNGSSYSTEME

Spezielle Förderung / institutionelle Förderung

Begleitung

Bildungspartnerschaften

Netzwerke im Berufswahlprozess

ZERTIFIZIERUNG DER BERUFSWEGEPLANUNG

BoriS - Berufswahlsiegel

Inhalt01

02

03

04

05

5

10

12

26

34

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Berufswegeplanung in der Werkrealschule

und Hauptschule

Durch inhaltlich und organisatorisch differenzier-te Formen von Praktika in den Klassenstufen 7 bis 9 sammeln Schülerinnen und Schüler eigene Er-fahrungen und Eindrücke in verschiedenen Beru-fen und Berufsfeldern. Durch die Kompetenzana-lyse Profil AC an Schulen in Klasse 7 erhalten die Jugendlichen weitere Hinweise auf Kompetenzen und Begabungen im Hinblick auf ihre berufliche Orientierung. Mit der gezielten Entscheidung für ein Wahlpflichtfach in Klasse 8 und 9 erwerben die Jugendlichen erste vorberufliche Kenntnisse und Fertigkeiten. Die intensive Kooperation der Werkrealschule mit der zweijährigen Berufsfach-schule in Klassenstufe 10 kann auf den vorberufli-chen Kompetenzen aufbauen und diese vertiefen.Die Schülerinnen und Schüler erhalten in der zweijährigen Berufsfachschule (2BFS) eine erste Grundbildung im jeweiligen Berufsfeld.

Zentral wichtig ist eine frühzeitige Auseinander-setzung der Schülerinnen und Schüler mit ihren Wünschen und Vorstellungen, Perspektiven und Möglichkeiten in Bezug auf ihre Lebens- und Be-rufswegeplanung. Ausgehend von Interessen und Fähigkeiten werden die Schülerinnen und Schüler in einem langfristig angelegten Prozess befähigt, sich reflektiert und verantwortungsbewusst für ei-nen Beruf zu entscheiden. Die Schülerinnen und Schüler erweitern durch die Verzahnung von Re-alerfahrungen und Reflektion im Unterricht ihre Kenntnisse über Berufe, ihre eigenen beruflichen Möglichkeiten, sowie die Anforderungen, die mit den jeweiligen Berufen einhergehen. Ziel ist es, den Prozess des Übergangs aus der Schule in eine Berufsausbildung langfristig vorzubereiten und die Jugendlichen bei einer realistischen und ziel-führenden Entscheidungsfindung zu begleiten. Deshalb ist die Berufswegeplanung ein elementa-rer Baustein in der Konzeption der Werkrealschu-le in Baden-Württemberg.

Bereits in Klasse 5 und 6 erhalten die Schülerin-nen und Schüler Einblicke in die Realität der Ar-beits- und Berufswelt, sie setzen sich mit Berufen im lokalen, privaten und familiären Umfeld ausei-nander und erweitern ihre Perspektiven. Ein wich-tiges Instrument stellen Betriebs- und Arbeitsplat-zerkundungen dar. Hier erhalten Schülerinnen und Schüler Einblicke in die reale Arbeitswelt und entwickeln Vorstellungen und Fragestellungen.

B E R U F S W E G E P L A N U N G I S T L E B E N S P L A N U N G

01

5

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C U R R I C U L U M B E R U F S W E G E P L A N U N G

Arbeitsplatzerkundungen• Erkundungsbögen• Fragebögen• Interviews durchführen

Betriebserkundungen

KompetenzanalyseProfil AC an Schulen

5

Grundlage für die schulische Umsetzung der Be-rufswegeplanung ist die Einbindung der Module in ein Curriculum. Die Standards des Bildungs-plans bilden das Fundament für die Erstellung einzelner Module. Die Schule entwickelt im Cur-riculum verschiedene Möglichkeiten des Unter-richts und der Praktika zur Berufsfindung. Diese werden in das Gesamtcurriculum der Schule in-tegriert.

6

7

8

9

10

6

• Tagespraktika• Blockpraktika• Langzeitpraktika• Praktika an schul- freien Tagen

Verortung und Ausgestaltung in den Fächern, Fächerverbünden und Wahlpflichtfächern

Beg

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Bei den Arbeitsplatzerkundungen, Betriebs- und Sozialpraktika sind die Schülerinnen und Schüler in den Klassenstufen 5-10 mindestens 20 Tage in Unternehmen, Behörden und Einrichtungen.

Die Tätigkeiten im Berufswahlprozess der Schülerinnen und Schüler werden in geeigneter Form dokumentiert:Portfolio, QUALIpass, ...

Kriterienkatalog Ausbildungsreife

Kooperation mit der zweijährigen Berufsfachschule

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An der Erstellung des Curriculums Berufswegeplanung sind die Schulleitung und alle Lehrkräfte zu beteiligen.

Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten

Schulisch Beteiligte:

Fachleiter/-in Berufsorientierung

Team Lehrkräfte:- Klassenleitung- Fachlehrer/ -in WAG- Fachlehrer/ -in WPF- Verfahrensexperten Profil AC an Schulen- Schulsozialarbeit

Schulisches Netzwerk:- Agentur für Arbeit- Berufseinstiegsbegleiter- Unterstützungssysteme:• Jobpaten• JobConnection• Matching- Bildungspartnerschaften- Kooperationsbetriebe...

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Schulen fördern bereits mithilfe vielfältiger Maßnahmen die Be-rufsorientierung ihrer Schüler. Häufig fehlt jedoch der Überblick über die Fülle durchgeführter oder möglicher Maßnahmen. An der Schule sind oft nur einzelne Lehrkräfte darüber informiert, was in Bezug auf Berufswegeplanung bereits umgesetzt wurde oder gerade geplant wird. Die Maßnahmen sind häufig - wenn sie über den Bildungsplan der Werkrealschule hinausgehen - vom Engagement Einzelner abhängig. Dementsprechend wer-den sie losgelöst von der übrigen schulischen Arbeit im Unter-richt und außerhalb des Unterrichts umgesetzt.Einzelmaßnahmen können häufig nicht ihr volles Potential ent-falten, wenn sie nicht in ein Gesamtsystem integriert sind. Aus diesem Grund sollten die Maßnahmen zur Berufsorientierung nicht unabhängig voneinander durchgeführt, sondern systema-tisch miteinander vernetzt und in ein Qualitätsmanagementsys-tem eingebettet werden. Diese Systematisierung wird durch ein Qualitätsmanagementsystem zur Berufswegeplanung an Schu-len ermöglicht. In diesem Sinn wird die Berufswegeplanung im Schulprofil verankert und so mit dem übrigen Unterricht sowie der gesamten schulischen Arbeit verbunden.Qualitätsmanagement im Hinblick auf Berufswegeplanung um-fasst Strategien, Maßnahmen und Methoden, die zur Planung, Durchführung und Verbesserung der Qualität der Berufswege-planung beitragen. Die Philosophie von Qualitätsmanagement ist die immer wiederkehrende Abfolge von Planungs-, Umset-zungs-, Überprüfungs- und Veränderungsphasen, wie in der Ab-bildung dargestellt.

Kreislauf Qualitätsmanagement

Qualitätsmanagement ist eine permanente Aufgabe, ein zyklischer Prozess. Planungs-, Umsetzungs-, Prüf- und Verbesserungsphasen schließen stetig aneinander an.

verbessern planen

umsetzenprüfen

B E R U F S W E G E P L A N U N G U N DQ U A L I T Ä T S M A N A G E M E N T

8

QM

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Qualitätsmanagement bietet einen systematischen, organisato-rischen und strukturellen Rahmen für die Berufswegeplanung an Werkrealschulen und Hauptschulen. Einzelne Berufsorientie-rungsaktivitäten in Form von Praktika, Bewerbungstraining, Ich-Stärkungsmaßnahmen u.v.m. werden durch die Einbettung in ein Qualitätsmanagementsystem vernetzt und so in ihrer Güte und Wirksamkeit verbessert. Dies geschieht vor allem durch die Integration der einzelnen Maßnahmen in ein Gesamtkonzept und durch die Dokumentation und Evaluation der Aktivitäten sowie die Strukturierung der Kooperationsbeziehungen.Die Standardisierung der kontinuierlichen Verbesserung sich wiederholender Prozesse führt langfristig nicht nur zu höherer Qualität, sondern auch zu einer deutlichen Arbeitserleichterung, indem Qualitätsmanagement dabei hilft, die Flut von Informa-tionen zur Berufswegeplanung zu strukturieren und zu reduzie-ren.

Vorteile der Verbindung von Berufswegeplanung und Qualitätsmanagement

Zusammenarbeit an der Schule• zielgerichtetes Arbeiten an der Schule• einheitliche Umsetzung berufsorientierter Maßnahmen• gemeinsam erarbeitete Ziele werden umgesetzt

Strukturierung der Kooperationsbeziehungen• koordinierte Zusammenarbeit im Kollegium• bessere Kommunikationsstrukturen• bessere Kooperationsstrukturen• effektive Ressourcennutzung• offener Austausch und lebendiger Dialog, in dem das Konzept der Berufswegeplanung fortlaufend kritisch reflektiert wird

Dokumentation der Berufswegeplanung an der Schule• Transparenz und Austausch gelungener Maßnahmen• Berufswegeplanung wird nachhaltig implementiert• Mehrfacharbeit wird vermieden• Berufswegeplanung wird zur Aufgabe aller Kolleginnen und Kollegen• Verbindlichkeit wird durch schriftliche Fixierung erhöht• Internes und externes Marketing wird erleichtert

Evaluation der Berufswegeplanung an der Schule• Qualitätssicherung bei der Planung und Durchführung der Berufswegeplanung wird überprüft• Maßnahmen werden auf ihr Wirksamkeit überprüft• Schüler werden in den „kontinuierlichen Verbesser- ungsprozess“ einbezogen• Berufswahlspezifische Maßnahmen werden kontinuierlich verbessert• Zufriedenheit aller am Berufswahlprozess beteiligten wird überprüft und kann ggf. erhöht werden

9 www.qzs.de

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Kriterienkatalog zurAusbildungsreife

02

10

Berufseignung

Eine Person kann dann für einen Ausbildungs-beruf, für eine berufliche Tätigkeit oder Position als geeignet bezeichnet werden, wenn sie über die Merkmale verfügt, die Voraussetzung für die jeweils geforderte berufliche Leistungshöhe sind, und der (Ausbildungs-) Beruf, die berufliche Tä-tigkeit oder die berufliche Position die Merkmale aufweist, die Vorraussetzung für die berufliche Zufriedenheit der Person sind.

Ausbildungsreife, Berufseignung und Vermittel-barkeit sind Faktoren im Prozess der Berufswe-geplanung, die in unmittelbarer Abhängigkeit zueinander stehen. Arbeitgeber stellen für Ju-gendliche am Arbeitsmarkt Ausbildungsplätze zur Verfügung, deren Anforderungen transparent sind. Jugendliche haben einerseits die Aufgabe zu erkennen, welche Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten sie mitbringen.

Auf der anderen Seite ist es wichtig, sie zu moti-vieren und zu fördern, ihre Kompetenzen im Hin-blick auf ihre Eignung für bestimmte Berufe bzw. Berufsfelder zu erweitern. Schule kann in diesem Prozess einen wesentlichen Beitrag leisten.

Ausbildungsreife

Eine Person kann als ausbildungsreif bezeichnet werden, wenn sie die allgemeinen Merkmale der Ausbildungs-/ Arbeitsfähigkeit erfüllt und die Mindestvorrausetzungen für den Einstieg in die berufliche Ausbildung mitbringt. Dabei wird von den spezifischen Anforderungen einzelner Beru-fe abgesehen, die zur Beurteilung der Eignung für den jeweiligen Beruf herangezogen werden (Berufseignung). Fehlende Ausbildungsreife zu einem gegebenen Zeitpunkt schließt nicht aus, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt erreicht werden kann.

Vermittelbarkeit

Vermittelbar ist eine Person, wenn bei gegebe-ner beruflicher Eignung ihre Vermittlung in eine entsprechende Ausbildung oder berufliche Tätig-keit nicht durch Einschränkungen erschwert oder verhindert wird. Solche Einschränkungen können marktabhängig oder betriebs- bzw. branchenbe-zogen bedingt sein, sie können aber auch in der Person selbst oder ihrem Umfeld liegen.

A U S B I L D U N G S R E I F EB E R U F S E I G N U N GV E R M I T T E L B A R K E I T

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Im Rahmen des Ausbildungpaktes haben Ar-beitgeberverbände, Bundesagentur für Arbeit sowie verschiedene Bundesministerien einen Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife erstellt. Er soll allen an der Berufswegeplanung Be-teiligten zur Orientierung dienen.

Schulische Basiskenntnisse

• (Recht-) Schreiben• Lesen - mit Texten und Medien umgehen• Sprechen und Zuhören• Mathematische Grundkenntnisse• Wirtschaftliche Grundkenntnisse

Psychologische Leistungsmerkmale

• Sprachbeherrschung• Rechnerisches Denken• Logisches Denken• Räumliches Vorstellungsvermögen• Merkfähigkeit• Bearbeitungsgeschwindigkeit

Physische Merkmale

Die körperliche Reife ist soweit fortgeschritten, dass der/die Jugendliche den physischen Min-destanforderungen eines Acht-Stunden-Tages gerecht werden kann. Es liegen keine eine Aus-bildung grundsätzlich ausschließenden Beein-trächtigungen vor.

K R I T E R I E N K A T A L O G Z U RA U S B I L D U N G S R E I F E

Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit

• Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz• Kommunikationsfähigkeit• Kritikfähigkeit• Konfliktfähigkeit• Leistungsbereitschaft• Selbstorganisation/ Selbstständigkeit• Sorgfalt• Teamfähigkeit• Umgangformen• Verantwortungsbewusstsein• Zuverlässigkeit

Berufswahlreife (Selbsteinschätzungs- und Informations-kompetenz)

Jugendliche kennen ihre eigenen Bedürfnisse und berufsbedeutsamen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse und können diese mit wesentlichen Aspekten und Anforderungen von Berufen in Be-ziehung setzen. Sie nutzen vorhandene Informati-onsmöglichkeiten, um sich über Berufe und deren Anforderungen zu informieren. Jugendliche kön-nen ihre Motive für eine Berufswahlentscheidung wahrnehmen und benennen.

In der ausführlichen Version des Kriterienkata-logs zur Ausbildungsreife werden neben den hier beschriebenen Merkmalen Indikatoren / Kriterien und Verfahren zur Feststellung der Ausbildungs-reife genannt. Der Kriterienkatalog kann herun-tergeladen werden unter:

www.bda-online.de

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Module der Berufswegeplanung

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10

5, 6, 7

Bildungsempfehlung für die Klasse 10:

- Deutsch- Mathematik- Englisch- dein Wahlpflichtfach

8, 9

Arbeitsplatz-erkundungen: • Erkundungsbögen • Fragebögen • Interviews Betriebs-erkundungen

• Tagespraktika

• Blockpraktika

• Langzeitpraktika

• Praktika an schulfreien Tagen

Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen in Klassenstufe 7

► Wahlpflichtfächer

Individuelle Förderung

► Kooperation mit der Berufsfachschule (2BFS)

12

► Wirtschaft-Arbeit-Gesundheit

► Wirtschaft-Arbeit-Gesundheit

► Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen

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Drei Tage in der Woche an der Werkrealschule(21 Stunden Allgemeinbildung)

Zwei Tage in der Woche an der Berufsfachschule (15 Stunden berufliche Bildung)

Je nach Angebot vor Ort besteht die Wahl zwischen drei verschiedenen Bereichen der Berufsfachschulen mit verschiedenen Profilen.

Wahl eines Schwerpunktes aus Musik-Sport-Gestalten

W E R K R E A L S C H U L E

In den Klassen 8 und 9 werden drei Wahlpflichtfächer angeboten. Du besuchst dein Wahlpflichtfach in den Klassen 8 und 9.

B E R U F S F A C H S C H U L E (2BFS)

Bildungsempfehlung für die Klasse 10:

- Deutsch- Mathematik- Englisch- dein Wahlpflichtfach

O 3,0 oder besser + in keinem dieserFächer schlechterals ausreichend

Erhalte ich keine Bildungs-empfehlung für die Klasse 10,nehme ich an der Hauptschul-abschlussprüfung teil.

Deine Lehrerin/dein Lehrer hilft dir dabei herauszufinden wo deine Stärken liegen. Das Ergebnis deiner Kompetenzanalyse unterstützt dich bei deiner Entscheidung für ein Wahlpflichtfach.

- Wirtschaft und Verwaltung

- Metalltechnik - Elektrotechnik - Labortechnik- Holztechnik - Farbtechnik und Raumgestaltung- Fahrzeugtechnik- Bautechnik

- Gesundheit und Pflege - Hauswirtschaft und Ernährung- Ernährung und GastronomieDeinen Weg im Blick!

Diese Übersicht finden Sie zum Herunterladen unter: www.kultusportal-bw.de ► Das Schulsystem in BW ► Werkrealschule und Hauptschule ► Berufswegeplanung

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Die Lern- und Leistungsentwicklung der Schü-lerinnen und Schüler in der Werkrealschule und Hauptschule wird in allen Klassenstufen geför-dert und gefordert. Die Verantwortung dafür liegt bei allen Beteiligten: Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Eltern sowie außerschulischen För-derpartnern, Betrieben und anderen.Individuelle Förderung und innere Differenzie-rung gehören unmittelbar zusammen und be-dingen eine Veränderung der Organisation der Schule, des Unterrichts, der Lehrerrolle und der Schülerrolle.Ein individualisierter Lehr- und Lernprozess be-ziehungsweise die individuelle Förderung basie-ren auf einem Bildungs- und Lernbegriff, der am Individuum, an den Stärken von Schülerinnen und Schülern ansetzt und durch differenzierte und dif-ferenzierende Lernarrangements die Entfaltung von Kompetenzen bestmöglich gewährleistet.

Individuelle Förderung hat zum Ziel, jede Schü-lerin und jeden Schüler bestmöglich zu bilden. Unter anderem bedeutet dies, Lernsituationen zu schaffen, die helfen, Stärken zu nutzen und Kom-petenzen auszubauen. Die einzelne Schülerin und der einzelne Schüler soll zunehmend Verantwor-tung für das eigene Lernen und Handeln überneh-men, auch über den Schulabschluss hinaus.

Die individuelle Förderung auf der Grundlage der Kompetenzanalyse nimmt die Förderung der für die Ausbildungsreife erforderlichen überfachli-chen Kompetenzen in den Blick und ist ein Teil des schulartübergreifenden Gesamtkonzepts "Be-obachten - Beschreiben - Bewerten - Begleiten" (4 Bs). Eine veränderte Lernkultur wird dabei in den Mittelpunkt gerückt, d.h. eine grundsätzlich andere Sicht auf und von Unterricht. Lehrkräfte planen und organisieren das Lernarrangement und begleiten individuelle Lernprozesse. Der Blick auf die Schülerinnen und Schüler wird dadurch noch ganzheitlicher.

I N D I V I D U E L L E F Ö R D E R U N G

14

Faktoren

VergleichsarbeitenKlasse 7

Individualisierungdes Unterrichts Dokumentation

von individuellenSchülerleistungen

Veränderungdes Unterrichts

Lern- undFeedback-

kultur

ElternarbeitKompetenz-

analyse Profil AC anSchulen - Kl. 7

OnlinebasierteLernstandserhebung

D, M - Kl. 5/6

Veränderung derLehrerrolle und der

Schülerrolle

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Da das Verfahren durch die erweiterten Kom-munikations- und Reflexionsmöglichkeiten eine breite Palette an Beteiligungen bietet, überneh-men Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise eine Schlüsselrolle bei der Festlegung von Förderschwerpunkten und Zielvorgaben. Die Schülerinnen und Schüler erfahren sich so als Handelnde innerhalb des Förderprozesses und er-halten erweiterte Möglichkeiten ihre Zugänge zu Anforderungen und zum Lernen zu reflektieren.

Der Aufbau und die Prinzipien der in Klasse 7 durchzuführenden Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen basieren auf den Grundsätzen „Ganz-heitlichkeit“, „Stärkenorientierung“ und „Indivi-dualisierung“. Ziel ist es, vorhandene, überfachliche Kompe-tenzen in anwendungsbezogenen Situationen wahrzunehmen, zu beschreiben und unter Einbe-ziehung aller Beteiligten zu bewerten, um daraus Erkenntnisse für die individuelle Förderung abzu-leiten. Diese fließen in die Förderplanung ein, die Grundlage für die Planung weiterer Angebote ist.Das Kompetenzprofil stellt die Ergebnisse der Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen dar und ist die Grundlage für das Fördergespräch. Wichtig ist die enge Verzahnung der Ergebnisse der Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen mit der weiteren Berufswegeplanung und der indi-viduellen Förderung der Schülerin/des Schülers (u.a. Einsatz des „Beurteilungsbogens für Prakti-kumsphasen“ im Rahmen der Betriebspraktika).

15

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Die erweiterte Berufswegeplanung ab Klasse 5 mit intensivierter Kooperation Schule - Betrieb und zeitlich flexiblen Praktikumsphasen gehören zum Profil der Werkrealschule und Hauptschule. Die Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen ist ein Teil des Curriculums Berufswegeplanung.Die Kompetenzanalyse ist ein Instrument zur Erhebung der für die Ausbildungsreife erforder-lichen überfachlichen Kompetenzen und zur Ent-wicklung der daran anschließenden individuellen Fördermaßnahmen für Schülerinnen und Schüler. Kompetenzfelder und Merkmale orientieren sich sowohl am Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler als auch an generellen beruflichen Anforderungen.Im Mittelpunkt des Verfahrens steht die systema-tische Beobachtung. Die Beurteilung der Lehr-kräfte und die Selbsteinschätzungen der Schüle-rinnen und Schüler werden nebeneinander gestellt und bilden die Grundlage für die Erstellung eines individuellen Kompetenzprofils für jede Schüle-rin bzw. jeden Schüler. Das individuelle Kompetenzprofil stellt die Kom-munikationsgrundlage für eine auf die Bedürf-nisse der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers ausgerichtete Förderung dar. Die Kompetenzanalyse Profil AC an Schulen bietet die Chance, um mit den Schülerinnen und Schülern eine maßgeschneiderte und differenzier-te Förderung zu entwickeln und so den Blick ge-zielt auf individuelle Stärken zu lenken.

K O M P E T E N Z A N A L Y S E P R O F I L A C A N S C H U L E N

Ausgangspunkt der Fördermaßnahmen ist dabei das jeweilige Potenzial der Schülerin bzw. des Schülers. Die Fokussierung auf die Schülerin bzw. den Schüler und ihre bzw. seine individuel-len Kompetenzen soll helfen, ihr bzw. sein Poten-zial optimal auszuschöpfen und die Schülerinnen und Schüler mit möglichst umfassender Hand-lungskompetenz auszustatten.

Der Beurteilungsbogen ist synchron zur Kompe-tenzanalyse Profil AC an Schulen (Kompetenz-profil) aufgebaut und soll eine Anregung sein, diesen in Praktikumsphasen einzusetzen.Um den Betrieben Kenntnis von den der Kompe-tenzanalyse zugrunde liegenden Merkmalsdefini-tionen zu geben, können die „Merkmalsdefinitio-nen für Praktikumsphasen“ auf die Rückseite des Beurteilungsbogens kopiert werden.

Es handelt sich bei diesem Bogen um eine weitere Fremdeinschätzung der Kompetenzen der Schüle-rinnen und Schüler. Sie reflektieren im Gespräch mit der Lehrkraft die Einschätzung der Prakti-kumsbetreuerinnen und Praktikumsbetreuer.

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Die Ergebnisse des Gespräches sind auch Be-standteil des individuellen Förderprozesses.Des Weiteren kann das individuelle Kompetenz-profil Hinweise zur Beratung am Ende von Klasse 7 für die Wahl eines der Wahlpflichtfächer "Natur und Technik", "Wirtschaft und Informationstech-nik" und "Gesundheit und Soziales" für die Klas-sen 8 und 9 liefern. Wichtig ist dabei, die Neigun-gen, Fähigkeiten und Interessen der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen.

Verpflichtende Bearbeitung von sechs Gruppen- und Einzelaufgaben (je zwei Aufgaben aus den Aufgabenkategorien I - III: Kompetenzfelder: So-zialkompetenz, Methodenkompetenz, Personale Kompetenz und Berufsspezifische Kompetenz; Aufgabenkategorie IV: Kulturtechnische Kompe-tenz ist optional).

Zwei geschulte Lehrkräfte beobachten maximal acht Schülerinnen und Schüler in der Gruppe.

Ausgangspunkt ist das beobachtbare Verhalten – Trennung von Beobachtung und Beurteilung (3-schrittiges Vorgehen: Beobachten - Beschrei-ben - Bewerten)

Eckpunkte der Kompetenzanalyse

Durchführung in Form eines Assessment-Centers (AC) = Förder-Assessment.

17

http://kompetenzanalyse-bw.dewww.kultusportal-bw.de Werkrealschule und Hauptschule Individuelle Förderung

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W A H L P F L I C H T F Ä C H E R

18

Die Werkrealschule und die Hauptschule bereiten auf den Übergang zur beruflichen Bildung vor. Dies wird in den drei Wahlpflichtfächern durch die Vernetzung von Allgemeinbildung mit der Vorbereitung auf die berufliche Bildung besonders deutlich. Die Schülerinnen und Schüler erhalten durch die in den Wahlpflichtfächern erworbenen Kompetenzen eine erweiterte Ausbildungsreife und eine Hinführung zu verschiedensten schuli-schen und beruflichen Ausbildungsgängen.

Merkmale der Wahlpflichtfächer

Die Wahlpflichtfächer

können nach Interessen und Fähigkeiten gewählt werden

geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit sich auszuprobieren

informieren über berufliche Anforderungsprofile, Ausbildungsmöglichkeiten und Zukunftschancen

geben Einblicke in verschiedene Berufsfelder

dienen der beruflichen Orientierung

Kompetenzerwerb

Kompeten werden an geeigneten Inhalten erworben. Diese Inhalte sind verbindlichen Themen zugeordnet.

- Kultur und Lebensräume- Bauen und Wohnen- Chemie im Alltag- Fahrzeuge und Antriebstechnik

- Vorsorge und Pflege- Ernährung und Bewegung- Zusammenleben- Nachhaltigkeit und Verbraucherbewusstsein

- Konsum und Finanzen- Verkauf und Marketing- Unternehmen und Arbeit

Themen:

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- Kultur und Lebensräume- Bauen und Wohnen- Chemie im Alltag- Fahrzeuge und Antriebstechnik

Beispiel:Erstellung eines digitalenWerbemediums

Die Themen sind so angelegt, dass sie allgemein-bildenden Charakter haben und die Schülerinnen und Schüler in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung unterstützen.

Beispiel:Konservierungvon Lebensmitteln

Beispiel:Helfen in einem Notfall

Förderung der Ausbildungs-und Berufswahl-reife

Die Wahlpflichtfächer korrespondieren mit den beruflichen Bereichen in Klasse 10. Sie sind jedoch nicht Voraussetzung für den Einstieg in einen beruflichen Bereich, es kann zwischen den Bereichen frei gewählt werden.

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F Ä C H E R V E R B U N DW I R T S C H A F T -

A R B E I T -G E S U N D H E I T

Familie – Freizeit – Haushalt

Marktgeschehen

Arbeit – Produktion – Technik

Wege zur Berufsfindung

20

Da sich die Berufswelt ständig verändert und Le-bensentwürfe in Frage gestellt werden können, ist es erforderlich, Vorstellungen über Berufswege und Lebensentwürfe immer wieder zu reflektieren und neu zu konzipieren. Um den Berufswahlpro-zess anzubahnen, ist die frühzeitige Auseinander-setzung mit Aspekten des Berufslebens notwen-dig. Im Prozess der Berufsorientierung muss die Bedeutung lebenslangen Lernens vermittelt und Veränderungsbereitschaft gefördert werden.

Die Vermittlung der Kompetenzen erfolgt an Inhal-ten und Aufgabenstellungen aus den Bereichen:

Der Fächerverbund Wirtschaft-Arbeit-Gesund-heit hat eine Leitfunktion im Bereich der Berufs-wegeplanung. In diesem Fächerverbund entwi-ckeln die Schülerinnen und Schüler umfassende Kompetenzen. Diese dienen zur Orientierung in der unmittelbaren Lebenswelt und sind Grundla-ge, um individuelle, berufs- und gemeinschaftsbe-zogene Entscheidungen treffen zu können und an Werten orientiert sinnvoll zu handeln.

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Kompetenzen und Inhalte Klassen 7, 8 und 9

Die Schülerinnen und Schüler• können verschiedene Berufe erkunden und verstehen, dass sich Berufsbilder im Wandel befinden;• können Erfahrungen aus Erkundungen und Praktika reflektieren und präsentieren;• können ihre Berufswünsche vor dem Hinter- grund ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten einschätzen;• kennen Zusammenhänge zwischen Arbeits- belastung und Gesundheit und können diese bei der eigenen Berufswahl berücksichtigen;• können geschlechtsspezifische Zuordnungen von Berufen kritisch reflektieren;• kennen Wechselwirkungen zwischen Berufs- wahl, Lebensplanung und Geschlechterrolle und reflektieren diese in Bezug auf persön- liche Lebensentwürfe;• können Informations- und Beratungsstellen als Hilfe zur Berufswahl nutzen und Infor- mationen auswerten;• können sich auf einen Ausbildungsplatz oder auf eine Arbeitsstelle angemessen bewerben;• verstehen die Bedeutung von Weiterbildung und lebenslangem Lernen;• kennen gesetzliche Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der Berufsausbildung;• können für berufliche Problemsituationen Bewältigungsstrategien und Handlungsmög- lichkeiten entwickeln.

Inhalte• Berufsfelder• Erwerbsarbeit, Familien- und Hausarbeit, Ehrenamt• Selbst- und Fremdwahrnehmung• persönlichkeitsfördernde Elemente• Jugendarbeitsschutzgesetz

Kompetenzen und Inhalte Klassen 5 und 6

Die Schülerinnen und Schüler• können Arbeitsplätze und Berufe in Familie und Umfeld erkunden und vorstellen;• können ihren Wunschberuf beschreiben und begründen;• erkennen, wie unterschiedlich Berufswege sein können.

Inhalte• Biografien im beruflichen Bereich• Geschlecht und Berufswahl

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D I E K O O P E R A T I O N M I T D E R Z W E I J Ä H R I G E N

B E R U F S F A C H S C H U L E

In Klasse 10 sieht das pädagogische Konzept der Werkrealschule als zentrales Element die enge Kooperation zwischen Werkrealschule und dem ersten Jahr der zweijährigen zur Prüfung der Fach-schulreife führenden Berufsfachschule (2BFS) vor. Der Vorteil dieser Kooperation ist, dass neben allgemein bildenden auch berufliche Inhalte als Grundlage für den Übergang in das Berufsleben vermittelt werden. Die beruflichen Lerninhalte entsprechen dem berufsbildenden Teil des ersten Jahres der zweijährigen Berufsfachschule.

Im Gegensatz zu der beruflichen Orientierung in den Wahlpflichtfächern, die sich mehr auf die Le-benswirklichkeit beziehen, werden in der 2BFS betriebliche Abläufe vermittelt und auch praktisch eingeübt.

Die Stundentafel in der Klassenstufe 10

Religion / Ethik 2

Deutsch 5

Mathematik 5

Englisch 5

WZG 2

MSG (Schwerpunktwahl) 2

21 Wochen-stunden

Für die Schülerinnen und Schüler der Werkreal-schule findet der Unterricht in Klasse 10 an drei Tagen pro Woche (21 Unterrichtsstunden) an der Werkrealschule und an zwei Tagen pro Woche (15 Unterrichtsstunden) an der zweijährigen Berufs-fachschule statt. Aus dem breiten Bildungsange-bot der zweijährigen Berufsfachschule werden die Werkrealschülerinnen und -schüler in den Fächern Berufsfachliche Kompetenz und Berufs-praktische Kompetenz, in den Beruflichen Vertie-fungsfächern (außer im gewerblich-technischen Bereich) sowie in den naturwissenschaftlichen Fächern (Biologie, Physik oder Chemie) an der beruflichen Schule unterrichtet. In den übrigen Fächern werden sie an der allgemein bildenden Schule (Werkrealschule) unterrichtet.

Julius-Leber-Schule, Breisach

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an der Werkrealschule

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Die Stundentafel in der Klassenstufe 10

15 Wochen-stunden

Naturwissenschaft (Chemie, Physik,Biologie)

Berufsfachschule Breisach

Ausgestaltung der Stundentafel an den zweijährigen Berufsfachschulen

Alle Bereiche: Naturwissenschaftliche Fächer: (Chemie, Physik, Biologie) 2 Stunden

Berufsfachliche Kompetenz 7 StundenBerufspraktische Kompetenz 2 StundenWahlpflichtbereich 4 Stunden

Berufsfachliche Kompetenz 4 Stunden Berufspraktische Kompetenz 9 Stunden

Berufsfachliche Kompetenz 5 StundenBerufspraktische Kompetenz 6 StundenWahlpflichtbereich 2 Stunden

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an einer zweijährigen Berufsfachschule

Berufsfachliche Kompetenz Berufspraktische Kompetenz(ggf. mit Wahlpflichtbereich)

BerufsfachschuleKaufmännischer Bereich:

BerufsfachschuleGewerblich-technischer Bereich:

BerufsfachschuleBereich Ernährung und Gesundheit:

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Das System der Wirtschaft bzw. des wirtschaftli-chen Handelns des Einzelnen ist Ausgangspunkt für die Fächer des kaufmännischen Bereichs der zweijährigen Berufsfachschule, der Wirtschafts-schule. Dort werden auf der Grundlage typischer Geschäftsprozesse grundlegende betriebswirt-schaftliche Inhalte aufbereitet. Dadurch werden Voraussetzungen geschaffen, um Schülerinnen und Schüler auf die Berufswahl, die Bewerbung und die duale Berufsausbildung im Kaufmänni-schen Bereich vorzubereiten.

Profil

Wirtschaft und Verwaltung

Der gewerblich-technische Bereich bildet die Handlungsabläufe in handwerklichen und in-dustriellen Arbeits- und Produktionsprozessen ab. Entwicklungen in der Arbeitswelt wie z. B. Ände-rungen der Arbeitsorganisation wird hier auf den Grund gegangen.In allen Profilen wird auf Basis von Kundenauf-trägen in praxisnahen Lernsituationen eine Ver-bindung zu betriebswirtschaftlichen Handlungs-abläufen hergestellt, um Kostenbewusstsein zu schaffen. Darüber hinaus werden auch Themen-bereiche der Arbeitssicherheit und des Umwelt-schutzes berücksichtigt. So sind alle Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet für eine duale Berufs-ausbildung.

Profile

► Metalltechnik ► Elektrotechnik ► Labortechnik► Holztechnik ► Farbtechnik und Raumgestaltung► Fahrzeugtechnik► Bautechnik

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Ziele der zweijährigen zur Fachschulreife führenden Berufsfachschule (2BFS):

Kaufmännischer Bereich Gewerblich-technischer Bereich

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Hauswirtschaft, Gastronomie, Pflege und Gesund-heitswesen sind wesentliche gesellschaftliche und wirtschaftliche Handlungsfelder. Sie bieten Schü-lerinnen und Schülern mit mittlerem Bildungsab-schluss vielfältige berufliche Möglichkeiten. Ein Ziel des Bereiches Ernährung und Gesundheit der zweijährigen Berufsfachschule ist es, die Schüle-rinnen und Schüler auf eine Berufsausbildung in diesem Bereich vorzubereiten.

Profile

► Gesundheit und Pflege ► Hauswirtschaft und Ernährung► Ernährung und Gastronomie

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Bereich Ernährung und Gesundheit

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Nachfolgend werden Projekte beschrieben, wel-che primär die Kompetenzen im Bereich Technik fördern sollen. Genauere Informationen erhalten Sie über nachstehende Internetseiten.

► Bündelung der Informationen zu Mädchen-Technik-Projekten im Land

Seit Februar 2010 bietet die Internetseite www.girls-do-tech.de eine aktuelle Übersicht über Mädchen-Technik-Projekte des Landes und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bun-desagentur für Arbeit. Damit ist ein wichtiger Schritt bei der Koordinierung der vielen Projekte gelungen. Die Internetseite soll dazu beitragen, Mädchen vermehrt für technische Berufe zu ge-winnen. Das Portal ist eine wertvolle Informati-onsquelle für Multiplikatorinnen und Multiplika-toren im Bereich Mädchen und Technik.www.girls-do-tech.de

► Girls’ Day

An jedem vierten Donnerstag im April (2011 gibt es eine Ausnahme, der Termin wird auf den 14. April vorgezogen) können Schülerinnen Einblick in Berufsfelder erhalten, die Mädchen im Prozess der Berufsorientierung nur selten in Betracht zie-hen.

S P E Z I E L L E F Ö R D E R U N G /I N S T I T U T I O N E L L E

F Ö R D E R U N G

In erster Linie bieten technische Unternehmen und Abteilungen, sowie Hochschulen, For-schungszentren und ähnliche Einrichtungen am Girls’Day Veranstaltungen für Mädchen an und tragen diese im Vorfeld auf der Aktionslandkarte unter www.girls-day.de ein. Anhand von prakti-schen Beispielen erleben die Teilnehmerinnen in Laboren, Büros und Werkstätten, wie interessant und spannend diese Arbeit sein kann.www.girls-day.de

► Girls’ Day Akademie

Ziel der Girls Day Akademien ist es, den jähr-lich einmal stattfindenden Girls´ Day zu versteti-gen und jungen Mädchen während eines ganzen Jahres eine vertiefende Berufsfelderkundung zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen das Interes-se in den Bereichen Technik, Naturwissenschaft und Kommunikation gefördert, potenzielle Aus-bildungsbetriebe und weiterführende Schulen bekannt gemacht und das Selbstbewusstsein der Mädchen gestärkt werden. Das Angebot der Girls´ Day Akademie umfasst mindestens 120 Unterrichtseinheiten und beinhal-tet zu gleichen Teilen Projekte und Unterricht zur Technikorientierung (z.B. Themen wie Energie, Umweltschutz, Mechanik), Firmenbesuche bzw. Praktika sowie Seminare zu Kommunikation, Prä-sentation, Selbstbehauptung und Bewerbungstrai-ning speziell für gewerblich-technische Berufe.www.bbq-zukunftskurs.de

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04 Unterstützungssysteme

Bereich Technikförderung

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► Genius - Die junge WissensCommunity von Daimler

Die Daimler AG bündelt ihre Bildungsinititati-ven für Kinder und Jugendliche unter dem Dach von „Genius – Die junge WissensCommunity von Daimler“. Genius beschäftigt sich mit den Themen Mobilität, Zukunftstechnologien und Umwelt. Ziel ist es, das Interesse von jungen Menschen für Naturwissenschaft und Technik nachhaltig zu steigern.www.genius-community.com

► MecLab® - Technik für allgemeinbildende Schulen

Automatisierungstechnik in der SchuleDie Automatisierungstechnik ist eine der wich-tigsten Wachstumstechnologien weltweit. Auto-matisierte Systeme finden sich heute in nahezu al-len Lebensbereichen. Mit MecLab®, dem neuen Lernsystem für allgemeinbildende Schulen, kön-nen Schüler Einblicke in eines der bedeutendsten Anwendungsfelder der Automatisierungstechnik gewinnen – in die Produktionstechnik.www.festo-didactic.com

► Wissensfabrik -Unternehmen für Deutschland

Fast 500 Bildungspartnerschaften und -koopera-tionen mit Schulen und Kindergärten sind unter dem Dach der Wissensfabrik gebündelt. Der be-sondere Ansatz der Wissensfabrik: Die beteilig-ten Unternehmen gehen in ihrer Region Partner-schaften mit Schulen und anderen pädagogischen Einrichtungen ein, um gezielt Lese-, Schreib- und Rechenkompetenz sowie naturwissenschaftliches und technisches Denken zu vermitteln. In alters-gerechten Unterrichtseinheiten werden in den Mitgliedsunternehmen Einblicke in den Kreislauf der Wirtschaft gegeben. Das prägt und wirkt nach - damit Wirtschaft kein Fremdwort bleibt.www.wissensfabrik-deutschland.de

Anschließend werden 90 Anteilsscheine zu 10 Euro verkauft und Hauptversammlungen ab-gehalten. Die damit erwirtschafteten 900 Euro bilden das Startkapital des Unternehmens. Im Geschäftsjahr müssen Lohn, Steuern und Versi-cherungsbeiträge gezahlt, Geschäftsberichte er-stellt und das Produkt hergestellt und vertrieben beziehungsweise Dienstleistungen erbracht wer-den. Am Ende des Geschäftsjahres wird das Un-ternehmen aufgelöst und den Anteilseignern ihre Dividenden ausbezahlt.www.juniorprojekt.de

► Kompetentzzentrum Ökonomische Bildung Baden-Württemberg

Um den Prozess der Eigenständigkeit an Schu-len zu unterstützen, tritt das Kompetenzzentrum mit allen Beteiligten im Überschneidungsbereich Schule-Wirtschaft in Kontakt, um herauszufin-den, wie eine bedarfsgerechte Unterstützung von Schulen auf dem Gebiet der ökonomischen Bil-dung aussehen kann und um konkrete Projekte sowohl zu unterstützen als auch selbst zu kon-zipieren und durchzuführen. Dies geschieht bei-spielsweise durch die methodisch-didaktische Weiterentwicklung des Wirtschaftsunterrichts an allgemein bildenden Schulen in Baden-Württem-berg oder durch strukturelle und inhaltliche Ver-besserungen in der Lehrkräfteausbildung. www.oekonomische-bildung-bw.de

► Wirtschaftsführerschein -Das Projekt „Wirtschaftsführerschein Schule“ Unternehmerisches Denken und Handeln ist ein ganzheitliches Lern- und Lehrkonzept für Werkrealschulen und Hauptschulen in Baden-Württemberg. Integriert in den Bildungsplan der Schule führt die Auseinandersetzung mit den In-halten des Projekts zu einer Ausrichtung des schu-lischen Unterrichts in den Fächern Wirtschaft, Berufsorientierung und Technik in Richtung ei-nes Austauschs mit der Berufs- und Arbeitswelt, unternehmerischem Denken und Handeln sowie fachlicher wirtschaftlicher Qualifikation. Das Pro-jekt beinhaltet die Arbeit mit dem Strategiespiel Chance, die Zusammenarbeit und Begegnung der Schülerinnen und Schüler mit Unternehmen und die Vermittlung von Wirtschaftswissen.www.wirtschaftsfuehrerschein.hwk-frei-burg.de

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Nachfolgend werden Projekte beschrieben, wel-che primär die Kompetenzen in Bereich Wirt-schaft fördern sollen. Genauere Informationen erhalten sie über folgende Internetseiten.

► Junior

Junior ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln und wird in 15 deutschen Bun-desländern durchgeführt. Schüler ab der 8. Klas-se sollen eine Geschäftsidee entwickeln und eine Firma gründen.

Bereich Ökonomische Bildung

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Nachfolgend werden Projekte beschrieben, wel-che die Berufsorientierung im Allgemeinen fördern sollen. Hierzu zählen beispielsweise Mentorenprojekte, Portfoliomethoden oder die individuelle Förderung im Übergang Schule-Beruf. Genauere Informationen erhalten sie über angeführte Internetseiten.

► M+E Einstieg

Das Projekt „M+E Einstieg“ des Arbeitgeberver-bands Südwestmetall unterstützt unter anderem Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf. Auf der Grundlage einer Kompetenz-analyse werden über einen Zeitraum von bis zu ei-nem Jahr individuelle Fördermaßnahmen durch-geführt. Dazu kann Nachhilfeunterricht gehören, aber auch z.B. die Stärkung der Schlüsselquali-fikation, Berufsorientierungshilfen oder Bewer-bungstraining.www.start2000plus.de

► Azubi in spe – Berufe vorbereiten

Mit dem Programm „Azubi in spe – Berufe vor-bereiten“ des Wirtschaftsministeriums werden Berufsorientierungsmaßnahmen in Berufsbil-dungszentren gefördert. Schüler der 8. oder 9. Klassen allgemein bildender Schulen haben die Gelegenheit, während 80 Stunden mindestens 3 verschiedene Berufsfelder praktisch in Werkstät-ten auszuprobieren. Anschließend erhalten sie eine fundierte Rückmeldung über ihre Stärken und Schwächen sowie Empfehlungen für die Be-rufswahl. Für die Schülerinnen und Schüler ist die Programmteilnahme kostenlos. Mit „Azubi in spe – Berufe erproben“ werden Maßnahmen für eine frühzeitige praxisbezogene Berufserprobung in den überbetrieblichen Berufs-bildungsstätten unterstützt und damit der Über-gang von der allgemein bildenden Schule in die duale Berufsausbildung erleichtert.

Eine frühzeitige, in der Regel in Klasse 8 einset-zende, individuelle Vorbereitung auf die Ausbil-dungspraxis im Rahmen von 80 Stunden hilft den Jugendlichen, realistische Vorstellungen in min-destens drei Berufsfeldern zu entwickeln und die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu erkennen.www.bbq-zukunftskurs.de

► Azubi gesucht – Nachwuchs gewinnen

Im Projekt „Azubi gesucht – Nachwuchs gewin-nen“ werden Nachwuchskampagnen in dualen Ausbildungsberufen gefördert, die nicht so stark nachgefragt werden. Die Berufswahlentschei-dung Jugendlicher, die einen Ausbildungsplatz suchen, soll durch gezielte Maßnahmen, wie zum Beispiel Informationsveranstaltungen oder Be-rufsbildungsmessen, Tage der offenen Tür oder Betriebspraktika, vor allem auf solche Berufe ge-richtet werden, bei denen das Angebot an Ausbil-dungsplätzen höher ist als die Nachfrage. Einen Schwerpunkt bilden Jugendliche mit Migrations-hintergrund, weil diese eine unterdurchschnittli-che Ausbildungsbeteiligungsquote aufweisen.

► Azubi statt ungelernt – mehr türkische Jugendliche ausbilden

Das Ziel, mehr Jugendliche für eine duale Aus-bildung durch gezielte Elterninformation zu ge-winnen, verfolgt das Projekt „Azubi statt unge-lernt – mehr türkische Jugendliche ausbilden“. Zielgruppe des Projekts sind neben türkischen Schülerinnen und Schülern der 7. – 9. Klassen vor allem deren Eltern, die großen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder haben.www.migazin.de

► Praxisparcours

Das Projekt „Praxisparcours“ verfolgt das Ziel, durch praktisches Erleben verschiedener Tätig-keiten aus gewerblich-technischen und hand-werklichen Berufsfeldern berufliche Optionen aufzuzeigen, das Wissen über diese Berufsfelder zu vertiefen und das Berufswahlspektrum – ins-besondere von Mädchen – zu erweitern.www.eva-stuttgart.de/praxisparcours

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Bereich – Berufsorientierung

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B E G L E I T U N G

Jugendbegleiter

Jugendbegleiter leisten einen Beitrag zur Berufs-wegeplanung in der Schule. Bildung, Betreu-ung und Erziehung sind nicht nur Aufgaben der Schule, sondern liegen in der Verantwortung der ganzen Gesellschaft. Jugendbegleiter aus dem Bereich Wirtschaft können dabei helfen, Schüle-rinnen und Schüler bereits frühzeitig marktwirt-schaftliche Einsichten zu vermitteln und sie auf dem persönlichen Weg zur Berufs- und Arbeits-welt begleiten.

Berufseinstiegsbegleiter

Individuelle Begleitung und Unterstützung förde-rungsbedürftiger Jugendlicher durch Berufsein-stiegsbegleiter, um die Eingliederung des Jugend-lichen in eine berufliche Ausbildung zu erreichen.

Patenschaften

Ehrenamtliche helfen jungen Menschen einen Ausbildungsplatz zu finden. Paten unterstützen Jugendliche durch persönliche Beratung und Be-gleitung bei Bewerbungen und bei der Suche nach Ausbildungsplätzen, Arbeitsplätzen und Praktika.

Vertiefte Berufsorientierung

Professionelle Begleitung bei der Ausbildungs-platzsuche – finanziert durch Träger und För-dergelder. Förderprogramme zur Steigerung der Ausbildungsreife. Finanziert mit deutschen und europäischen Mitteln.- Job – Connection- IHK Matching-Projekt der IHK- BBQ...

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Die Bildungspartnerschaft baut auf den vielfälti-gen und bereits existierenden Kooperationsmo-dellen auf und berücksichtigt bereits bestehende Strukturen, wie die der Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT in der Landesverei-nigung Baden-Württembergischer Arbeitgeber-verbände und der örtlichen sowie überregionalen Schule/Wirtschaft - Kooperationsnetze der Indus-trie- und Handelskammern und der Handwerks-kammern.

A U S B A U V O N B I L D U N G S -P A R T N E R S C H A F T E N

Z W I S C H E N S C H U L E N U N D U N T E R N E H M E N

Um alle Schülerinnen und Schüler Baden-Würt-tembergs optimal auf den Übergang in das Be-rufsleben vorzubereiten, ist es für die Partner aus Schule und Wirtschaft ein zentrales Anliegen, ihre Zusammenarbeit zu intensivieren. Schwer-punkt der gemeinsamen Bemühungen sind dabei der Ausbau und die Begleitung von Bildungspart-nerschaften zwischen Schulen und Unternehmen. Jede allgemein bildende weiterführende Schule sollte mindestens eine betriebliche Partnerschaft aufbauen und pflegen. Die Kooperationen können auch mit einem Verbund mehrerer Unternehmen und mit berufsbildenden Institutionen eingegan-gen werden.

Die Schule kann dadurch ihre Arbeit auf die An-forderungen im Berufsleben stärker als bisher ausrichten, die Unternehmen können sich auf ihre künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein-stellen und dazu beitragen, Wissen über komple-xe wirtschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln.

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Zum Aufbau von neuen, aber auch zur Sicherung bestehender Bildungspartnerschaften sind be-stimmte Standards erforderlich. Dazu gehören:

► Die Projekte beziehen die Vorgaben des Bildungsplans mit ein und orientieren sich auch im Hinblick auf die inhaltliche Ge-staltung daran.

► Die Kooperationspartner treffen sich re-gelmäßig zur Reflektion und weiteren Pla-nung der Zusammenarbeit.

► Die Projekte werden nach innen und außen transparent und nachvollziehbar gestaltet (Öffentlichkeitsarbeit, Infoveran-staltungen, Bekanntmachungen).

Standards

www.bildungspartner-bw.de

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► Die Zusammenarbeit ist längerfristig angelegt.

► Die Zusammenarbeit beruht auf einer schriftlichen Grundlage in Form eines Ko-operationsprotokolls, einer gemeinsamen Jahresplanung oder einer systematischen Vereinbarung. Diese sollte Details der Ko-operationsprojekte (wer, wo, was, wann, wie) beinhalten.

► Es gibt Verantwortliche sowohl in Schu-le als auch im Unternehmen, die die Koor-dination und Gestaltung der Partnerschaft übernehmen.

► Die Partnerschaft ist möglichst breit in Schule und Unternehmen verankert.

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Eine an der realen Arbeitswelt orientierte und somit gewinnbringende und nachhaltige Berufs-wegeplanung lebt von den Außenkontakten der Schule für die Schülerinnen und Schüler.

Ein Netzwerk von

- Handwerks- und Industriebetrieben- Handelsunternehmen in allen Größen und Bereichen- Dienstleistungsbetrieben- sozialen Institutionen- Verbänden- öffentlichen Einrichtungen

bildet die Grundlage für ein breit gefächertes Spektrum unterschiedlichster Praxisbegegnungen und – Praxiserfahrungen für die Schülerinnen und Schüler.

Netzwerke sind keine Selbstläufer, sondern wol-len gepflegt sein. Sollen echte Partnerschaften entstehen, sich entwickeln und vor allem erhalten bleiben, so müssen die Partner am schulischen Leben teilhaben können. Hierfür muss jede Schu-le einen Ansprechpartner „Berufswegeplanung“ benennen.

N E T Z W E R K E I M B E R U F S W A H L P R O Z E S S

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Beispiele zur Pflege des Netzwerkes

► Einladungen durch die Schule zu Bewerbungstrainings

► Vorstellung von Betrieben und Berufen in der Schule - durch Azubis - durch Fachleute

► Einbindung in Projekte der Schule - Bauvorhaben - Naturwissenschaftliche Themen - Gesundheitstage - …?

► Regelmäßige persönliche Kontakte zu Entscheidungsträgern im Betrieb durch Kollegen/Schulleitung, um die Standards für Praktika deutlich zu machen und weiter zu entwickeln

► Runde Tische zur gemeinsamen Entwicklung von Standards der Kooperation

► Einladung zu öffentlichen Praktikumspräsentationen an der Schule

► Befragungen zur betrieblichen Einschätzung der Schüler nach dem Praktikum

► Teilhabe am schulischen Leben und Denken, durch Versenden schulischer Publikationen (Elterninformationen)

► Einladung zu Schulfesten

► Hinweise auf der Homepage

► Pressearbeit

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B O R I S - B E R U F S W A H L S I E G E L B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

„BoriS - Berufswahl-SIEGEL Baden-Württem-berg“ ist ein Projekt der Baden-Württemberg Stiftung. Es beruht auf einer Initiative der Bertels-mannstiftung. Die Trägerschaft für das Projekt hat die Baden-Württembergische Industrie- und Han-delskammertag in Kooperation mit dem Baden-Württembergischen Handwerkstag übernommen. Das Projektmanagement liegt bei der IHK Hoch-rhein-Bodensee.

BoriS - das Leitbild

Schülerinnen und Schüler sollen auf Basis ihrer in-dividuellen Interessen, Fähigkeiten und Fertigkei-ten am Ende ihrer Schulzeit eigenverantwortlich realistische und begründete Lebens-, Berufs- und Studienplanungen erarbeitet haben.Mit den Siegel werden die besonderen Leistungen zur Berufswahlvorbereitung von Schulen und ihren Partnern gewürdigt, bekannt gemacht und weiter empfohlen.

BoriS - die Ziele

► Berufliche Orientierung von Schülerinnen und Schülern verbessern. Eine fundierte Berufsorien-tierung ist die Grundlage für einen gelungenen Be-rufseinstieg.

► Zusammenarbeit von Schulen mit ihren exter-nen Partnern ausbauen. Der Übergang von Schule zu Beruf gelingt besser, wenn sich die Beteiligten kennen, austauschen und zusammenarbeiten.

► Transparenz schaffen hinsichtlich der Angebote und Aktivitäten der Schulen im Rahmen der Be-rufsorientierung. Transparenz ist eine wesentliche Voraussetzung für eine Steigerung von Qualität.

Aufgaben des Berufswahl-SIEGELS Baden-Württemberg

► Sicherung der Kernelemente des Konzepts wie kriteriengestützte Zertifizierung, alle Anspruchs-gruppen umfassende Jurierung und Vor-Ort-Audits in den Schulen

► Weiterentwicklung der Methodik und Festle-gung geeigneter Standards der Berufsorientie-rung

► Weitergabe von Instrumenten und Ansprech-partner an interessierte Institutionen für die regio-nale Umsetzung eines Berufswahl-SIEGELS

► Weiterer Aufbau des Netzwerks

Zertifizierungder Berufswegeplanung

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BoriS - die Teilnahmebedingungen

Die Teilnahme erfolgt durch ein zweistufiges Ver-fahren:

- der Anmeldung der Schule mit dem vorgegebe- nen Datenblatt bis 1. Dezember und- der Abgabe des ausgefüllten Kriterienkataloges bis 20. Januar.

Zu den schriftlichen Bewerbungsunterlagen ge-hört ein Kriterienkatalog, auf welchem von der Schule folgende Bereiche zu bearbeiten sind:

- Besondere Maßnahmen zur Berufs- und Studienwahl

- Praktika und Praxiserfahrung

- Außerschulische Experten und regionales Netzwerk

- Schulinterne Umsetzung und Nachhaltigkeit

Der Ablauf im Überblick - Termine

Durchführung derAudittermine

Verfassen des Audit-berichts und Empfeh-lung der Vergabe

Durchführung derVergabefeierlichkeit

Die festgelegten Dreier-teams der Jury machen den Schulen max. 3 Terminvorschläge

Die Juryteams unter Rücksprache mit den jeweiligen regionalen Ansprechpartnern

Der Protokollant mit seinem Jurorenteam /die Gesamtjurysitzung

Die regionalen An-sprechpartner unter eventueller Mitwirkung der Juroren

bis Februar bis April bis Mai bis Juni

www.berufswahlsiegel-bw.de

Vereinbarung derAudittermine

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► ► ►

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Unbenannt-1 1 07.12.2010 10:50:17