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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch • Wandel zu einer Logik des Rechts auf Bildung: Verfahrens- und Verteilungsgerechtigkeit • Statt „Schaden“ beheben, gilt es Partizi-pation und Bildungschancen zu sichern • Behinderungen werden als das Ergebnis einer Interaktion verstanden, nicht als eine Eigenschaft des Kindes • Bildungssysteme und nicht die Kinder haben eine Bringschuld Grundlegende Annahmen

Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch Wandel zu einer Logik des Rechts auf Bildung: Verfahrens- und Verteilungsgerechtigkeit

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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

• Wandel zu einer Logik des Rechts auf Bildung: Verfahrens- und Verteilungsgerechtigkeit

• Statt „Schaden“ beheben, gilt es Partizi-pation und Bildungschancen zu sichern

• Behinderungen werden als das Ergebnis einer Interaktion verstanden, nicht als eine Eigenschaft des Kindes

• Bildungssysteme und nicht die Kinder haben eine BringschuldG

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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

• Entwicklung einer gemeinsamen Sprache und Praxis (Community of Practice)

• Organisation und Zuteilung schulhaus-naher Ressourcen

• Schaffen von neuen Synergien

• Zielfestlegung und Zielüberprüfung im interdisziplinären Team

• Instrument zur Absicherung der Partizipation von Kindern und ihren Eltern

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LogopädinEltern

Psychomotoriktherapeutin

KlassenlehrerHeilpädagogin

Schulpsychologe

Eine wichtige Zielsetzung: Integration derverschiedenen Perspektiven im Gespräch

Gru

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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

Basis:ICF

Prinzip: Alle abstrahieren vom eigenen Arbeitskontext und der eigenen Sprache

Abstrahierung aus dem jeweiligen Kontext in ein gemeinsames

Referenzsystem

SPEZIFISCHE DIAGNOSTISCHE

FACHSPRACHE Analyse ausgewählter Aspekte

einer Problemsituation mit fachspezifischen Instrumenten

und Methoden

SPEZIFISCHE FACHSPRACHE

DER INTERVENTION Planung fachspezifischer

Tätigkeiten zur Bewältigung der Problemsituation

ÜBERSETZUNG IN GEMEINSAME

DIAGNOSTISCHE SPRACHE Synthese der

Einzelbeobachtungen und Verstehen der Phänomene

GEMEINSAME DISKUSSION DER

DIAGNOSTISCHEN PHÄNOMENE Analyse der Gesamtschau,

Interpretation und Zielvereinbarung

Konkretisierung der allgemeinen

Schlussfolgerungen in den eigenen Arbeitsbereich

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35 min Referat
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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

KörperfunktionenKörperfunktionen&&

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Aktivitäten Aktivitäten & &

PartizipationPartizipation

UmweltfaktorenUmweltfaktoren

BarrierenBarrieren

FörderfaktorenFörderfaktoren

Funktionen Funktionen

StrukturenStrukturen

Leistungsfähigkeit /Leistungsfähigkeit /CapacityCapacity

Leistung / PerformanceLeistung / Performance

ICF KomponentenG

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ICF

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Allgemeines Lernen

Mathematisches Lernen

Spracherwerb u. Begriffsbildung

Bewegung/Mobilität

Umgang mit Anforderungen

Kommunikation

Interaktionen und Beziehungen

Gemeinschaft und FreizeitPer

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Die Lebensbereiche der ICF bilden die Grundlage

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CF

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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

Basis:ICFBasis:ICFVorbereiten

Zusammenführen

Auswählen

Verstehen

Planen

Umsetzen

SammelnAktivitäts- und Partizipations-analyse (APA)Verdichten in Vorbereitungs-formular

Erstes Situations-verständnis individuell

Gemeinsamkeiten und Differenzen der versch. Situationsverständnisse

2 bis 3 Lebensbereiche

Einflüsse seitens des Kindes und seinen Voraussetzungen sowie seitens der Umwelt Bedeutung für die Problemstellung

Zielsetzungen und Massnahmen: Gewichtung und Förderplanung

Umsetzung der Zielver-einbarungenFörder-diagnostische InstrumenteBsp: Mathe, LRS, Auf-merksamkeitFörderplanung + Evaluation

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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

Variante 1:

mit dem Schwerpunkt

«Gemeinsames Verstehen und Planen»

Variante 2:

mit dem Schwerpunkt

«Gemeinsame Überprüfung der Förderziele»

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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

Vorbereitungsformular

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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

Zusammen-

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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

• Scheitert wegen seinen Schwierigkeiten in der Bewegungsplanung beim Ausführen komplexer Handlungen. (=> tiefer muskulärer Grundtonus, überdehnbare Gelenke beachten)

• Situationsbedingte, stark schwankende Aufmerksamkeitsspanne / kann sich gut konzentrieren

• Hat gute Kompensationsstrategien entwickelt

• Gibt nicht schnell auf, sucht Lösungen bzw. modifiziert Auftrag nach seinem Geschmack

• Scheitert wegen seinen Schwierigkeiten in der Bewegungsplanung beim Ausführen komplexer Handlungen. (=> tiefer muskulärer Grundtonus, überdehnbare Gelenke beachten)

• Situationsbedingte, stark schwankende Aufmerksamkeitsspanne / kann sich gut konzentrieren

• Hat gute Kompensationsstrategien entwickelt

• Gibt nicht schnell auf, sucht Lösungen bzw. modifiziert Auftrag nach seinem Geschmack

• Kigä gibt oft zu schwierige Aufgaben.

• Kigä nutzt zu wenig Hilfsmittel.• Die Kinder lenken sich

gegenseitig ab (Organisation der Sequenzen beachten)

• Wenig „Basiserfahrungen“ wegen tendenziell ängstlichem Umfeld. KM ist sehr ängstlich.

• Keine geeignete Spielumgebung in Wohnnähe

• Mangelnde Beratung der Eltern durch Kinderarzt (frühe Kindheit)

• Infrastruktur im Kiga ist nicht optimal (Platz innen und aussen)

Bewegung und Mobilität• Intellektuell oft unterfordert / kann seine

Pläne, Aufträge nicht altersentsprechend in Handlungen umsetzen, dies Beeinträchtig zunehmend seine Stimmung

• S. hat deutliche Schwierigkeiten in diesem Bereich

• Kognitive u. kommunikative Kompetenzen wirken sich tendenziell negativ auf seine Bewegungskompetenzen aus.

• S. benötigt mehr Anforderungen bei gleichzeitiger Unterstützung

• Seit früher Kindheit eher zurückhaltend im Entdecken

• Seine Genügsamkeit wurde geschätzt (ruhig an einem Ort gespielt)

• Schnell erschöpft, wenig Kraft

• Empfindsam, „gschpürig“

• Hat Mühe bei willentlichen Handlungen im Bereich der Fein- u. Grobmotorik (siehe ICF – Körperfunktionen)

• Intellektuell gefördert• Eltern u. z.T. LP muten ihm zu wenig zu,

+ oft überfordernd. Bsp.: gaben ihm keine „gefährlichen“ Werkzeuge in die Hand.

• Eltern erzählten ihm viele Geschichten.• Wegen Familiensituation wenig

gemeinsame Freizeit genossen (Wanderungen, Spiele im Freien)

• Einengende Wohnsituation• Kigä hat viele bewegungskompetente

Kinder in Klasse. Wirkt sich auf Unterricht aus.

• Kigä hat eigentlich zu wenig Ahnung über Bewegungsentwicklung.

• Schätze besonders kreative, gestalt-erische Sequenzen

• Kigä möchte einen ruhigen Kindergarten.

• Vergl. Bemerkung zur Infrastruktur oben

Protokollformular

Kontakte zu anderen Kindern intensivieren.

For

mul

are

individuumsorientiert

umweltorientiert

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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

•S. macht Erfahrungen mit verschiedenen Materialen und Werkzeugen. Im Kindergarten wählt er von sich aus Aktivitäten wie malen, basteln, draussen auf dem Klettergerüst spielen.

•S. hat einen höheren Muskeltonus und mehr Ausdauer bei sportlichen Aktivitäten.

Sie lässt S. mehr in der Küche mitarbeiten. Sie versucht in Alltagssituationen weniger ängstlich zu reagieren.Unternimmt mit S. spannende Freizeitaktivitäten (spielen am Fluss, Hütten bauen, mit Lehm arbeiten, Ball spielen, arbeiten in der Werkstatt, Velo fahren lernen etc.)Didaktisiert ihren Unterricht mit verstärktem Fokus auf die Bewegungskompetenzen in allen Bereichen.Der Kinderarzt macht eine neuromotorische Abklärung. Frage an die Abklärung: Ist eine zusätzliche Förderung nötig.

Mutter

Vater

Kindergärtnerin

Kinderarzt:

wird in den nächsten Monaten

umgesetzt

For

mul

ar Protokollformular

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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

Praxis

Mögliche Rhythmisierung der beidenGesprächsvarianten (Beispiel)

Gespräch nach

Variante 1:Gemeinsames

Verstehenund Planen

Dezember2005

Gesprächnach

Variante 2:GemeinsameÜberprüfung

der Förderziele

September2006

Gespräch nach

Variante 1:Gemeinsames

Verstehenund Planen

Februar2007

Mög

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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

Ablauf SSG

• Festlegen: Wer leitet das Gespräch? Wer schreibt das Protokoll?

Vorbereiten• Formular ausfüllen (nach der Videosequenz)

~15’Zusammenführen• Gesprächsleiterin führt die Einschätzungen

zusammen • (überträgt sie in Protokollformular)

~10’Auswählen• Gruppe sichtet das Protokollformular• Diskussion, Klärungen, Auswahl von zwei

Bereichen ~10’

Zus

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Umsetzung VSG – Umgang mit Vielfalt – Schulisches Standortgespräch

Ablauf SSG

Verstehen• Beobachtungen, Einschätzungen in den

ausgewählten Bereichen • „Kind“ zusammentragen, gewichten

• Beobachtungen, Einschätzungen „Umfeld, Klasse, Lehrperson,Familie“ zusammentragen, gewichten

• Wirkungen und Wechselwirkungen zwischen den Bereichen analysieren.

~15-20’

Planen• Zielsetzungen, Massnahmen festlegen ~10’

Zus

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