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Chance für Neugeborene: „Babynest“ I N DIESER A USGABE SEITE 8 Leipziger Kontinenz- zentrum SEITE 12 Reisequiz: Fernöstliche Heilkunst an der Mosel SEITE 26 IHR PERSÖNLICHES EXEMPLAR I NFOS UND U NTERHALTUNG AUS DEM S TÄDTISCHEN K LINIKUM „S T .G EORG “ L EIPZIG A U S G A B E 4 / 2 0 0 4 „Die Klinikumsleitung und die Redaktion „StippVisite“ wünschen allen Leserinnen und Lesern ein friedvolles und erholsames Weihnachtsfest und für das kommende Jahr alles Gute.“

I U S K „ST.GEORG“ LEIPZIG - Klinikum St. Georg

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Page 1: I U S K „ST.GEORG“ LEIPZIG - Klinikum St. Georg

Chance fürNeugeborene:„Babynest“

I N D I E S E R A U S G A B E

SEITE 8

LeipzigerKontinenz-zentrum

SEITE 12

Reisequiz:FernöstlicheHeilkunst an der Mosel

SEITE 26

I H R P E R S Ö N L I C H E S E X E M P L A R

INFOS UND UNTERHALTUNG AUS DEM

STÄDTISCHEN KLINIKUM „ST. GEORG“ LEIPZIG

A U S G A B E 4 / 2 0 0 4

„Die Klinikumsleitung und die Redaktion „StippVisite“ wünschen allen Leserinnen und Lesern ein friedvolles und erholsames Weihnachtsfest und für das kommende Jahr alles Gute.“

Page 2: I U S K „ST.GEORG“ LEIPZIG - Klinikum St. Georg

Blutspende im Klinikum „St. Georg“Auch in diesem Jahr können Sie wieder im

Städtischen Klinikum „St. Georg“ Blut spenden.

Informieren Sie sich: werktags von 7 bis 16 UhrTel. (03 41) 9 09 25 40

oder spenden Sie: dienstags von 8 bis 18 Uhr, donnerstags in der Zeit von 8 bis 13 Uhr

und nach Vereinbarung

im Institut für Transfusionsmedizin und klinische Hämostaseologie im neuen Zentralbau.

Wir danken Ihnen im Voraus für Ihre Bereitschaft.

Impressum:

Herausgeber: Städtisches Klinikum „St. Georg“Leipzig, Delitzscher Straße 141, 04129 Leipzig, Tel. (03 41) 9 09-0,

und Juwi MacMillan Group GmbH, Bockhorn 1,29664 Walsrode, Tel. (0 51 62) 98 15-0,

E-Mail: [email protected]

Redaktion und Konzept: Juwi MacMillan GroupGmbH, Tel. (0 51 62) 98 15-14

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:Andrea Minker, Peter Jungblut-Wischmann

Redaktion: Juwi MacMillan Group GmbH, Doris Bergs, Barbara Goetz, Bente Hansen, PetraMende-Gürel, Barbara Reifenrath, Birgit Russell

Verantwortlich für diese Ausgabe:Juwi MacMillan Group GmbH, Petra Mende-Gürel

Producer: Juwi MacMillan Group GmbH, Heiko Kleinschmidt

Layout und Satz: Juwi MacMillan Group GmbH,Heiko Kleinschmidt, Carola Wrampelmeyer

Anzeigen: Juwi MacMillan Group GmbH, Jürgen Wolff, Tel. (0 51 62) 98 15-42Carola Wrampelmeyer, Tel. (0 51 62) 98 15-48

Fotos: „St. Georg“, Juwi MacMillan Group GmbH

Druck: Primedia Th. Schäfer, Hannover

Erscheinungsweise: quartalsweise

Auflage StippVisite Leipzig: 10.000

Auflage StippVisite Gesamt: 111.500

Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten ver-antwortlich.

Der Nachdruck der Beiträge dieser Ausgabe bedarf,auch auszugsweise, der ausdrücklichenGenehmigung der Herausgeber.

Die Redaktion behält sich vor,Leserbriefe zu kürzen.

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Herzlich willkommen/Beste Praxiswebsite prämiert 3Impressum/Blutspende 4Forschungspreis der DEGUM/Hospitation in New York 5PromiTalk mit Rudi Cerne 6Kinderlos – „Aktion Wunschkind“ macht Paaren Mut 7Hilfe für verzweifelte Mütter 8Demenz – Wer holt den Arzt ins Pflegeheim? 10GSK – Gesundheitsunternehmen mit sozialem Engagement 11Leipziger Kontinenzzentrum gegründet 12Besuch von Bundesministerin Ulla Schmidt 13Eröffnung „Ambulantes OP-Zentrum“ 13Angst – Psychotherapie und Medikamente können helfen 14Schuppenflechte – Biologics auf dem Vormarsch 15Schmerzkongress in Leipzig 16Drei Jahre Krebsliga 17Anders schenken 17Das StippVisite-Kreuzworträtsel 18Chronische Schmerzen – Recht auf Behandlung 19SKH Altscherbitz: Erfolgreiche Zusammenarbeit 20Lungenkrebs – Perspektive für Arzt und Patient 22Asthma – „Luft machen“ ist wichtig 23SuchtKontakt Känguruh 24Reisequiz: Fernöstliche Heilkunst an der Mosel 26Migräne – Schuld sind Blutgefäße im Gehirn 27Kinderklinik: Wir haben gefeiert 28Kindertagesstätte: Spiel, Spaß und Spannung 29Rehabilitation – Erfolgreich nur ohne Bewegungsschmerz 30Das letzte Wort hat Birgit Russell 31

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Für die Entwicklung eines völligneuartigen Verfahrens zur Mes-sung der Gewebsdurchblutungerhielt Privatdozent Dr. med.habil. Thomas Scholbach auf demDreiländertreffen der DeutschenGesellschaft (DEGUM), der Öster-reichischen Gesellschaft (ÖGUM)und der Schweizerischen Gesell-schaft (SGUM) für Ultraschall inder Medizin in Hannover denForschungspreis der DEGUM. Bis-lang gibt es weltweit keine Me-thode, die es erlaubt, per Ultra-schall eine verlässliche und ge-naue Messung der Organdurch-blutung vorzunehmen. Mit demVerfahren bieten sich Aussichtenauf eine verbesserte Diagnostikund Therapie bei zahlreichen Er-krankungen.

Bereits 1999 war es Thomas Schol-bach gemeinsam mit seinem Sohn,Jakob Scholbach, gelungen, eineSoftware zu entwickeln, mit deren Hil-fe die bei der „normalen“ Farbdopp-leruntersuchung eines Patienten„anfallenden“ Durchblutungssignale

exakt und reproduzierbar ausgewer-tet werden können. Untersuchungenzeigen, dass sich mit der inzwischenverfeinerten Methode nicht nur derSchweregrad chronisch entzündlicherDarmerkrankungen (Morbus Crohnund Colitis ulcerosa) sehr genaubeurteilen lässt. Bei Lymphknotentu-moren, die zur Beurteilung ihrer Sau-erstoffversorgung bislang punktiertwerden mussten, kann sie ebenfallszuverlässig angewandt werden. Auchzur Beurteilung von Nierenerkran-kungen ist die für alle Mediziner imInternet frei zugängliche Softwareeinsetzbar. Thomas Scholbach, derals Oberarzt an der Klinik für Kinder-und Jugendmedizin des StädtischenKlinikums „St. Georg“ Leipzig arbei-tet, bietet Forschern eine Zusam-menarbeit an.

„Wir hoffen auf eine weitere interna-tionale Verbreitung der gewonnenenErkenntnisse zum Nutzen der Pa-tienten, betont der 45-Jährige. DerVorteil liege auf der Hand: Keine Zu-satzbelastung des Patienten, kein Ein-satz von Medikamenten oder Kon-

trastmitteln, keine Strahlenbelastung.Es genüge eine gewöhnliche Farb-doppleruntersuchung, die ambulantüberall durchgeführt werden könne.Die Daten würden dann mit der Spe-zialsoftware ausgewertet. „Die Unter-suchung bekommt damit einen ech-ten Mehrwert – und das ohne Mehr-kosten – eine Tatsache, die auch Kran-kenhausökonomen aufhorchen lassenkönnte“, erklärt der Kinderarzt.

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Forschungspreis der DEGUM

Anfang Oktober 2004 hospitierteDr. Holger Kraußer eine Wochean der Klinik für Thoraxchirurgiedes „Memorial Sloan-KetteringCancer Center“ (MSKCC) in NewYork, dem größten privaten,nicht profitorientierten Krebs-zentrum weltweit.

Dort konnte sich der Stationsarzt derKlinik für Thorax- und Gefäßchirurgieam Städtischen Klinikum „St. Ge-org“ Leipzig eine Vielzahl thoraxchi-rurgischer Operationen ansehen undpraktische Tipps sammeln. Sein Fazit:„Auch wenn wir auf Grund andererStrukturen nicht über die finanziellenund personellen Ressourcen verfü-gen, müssen wir uns bezüglich desSpektrums, der operativen Technikund auch der Ergebnisse unserer täg-lichen Arbeit nicht verstecken.“

Im MSKCC werden bösartige Erkran-kungen aller Organe und Organsys-teme behandelt. Es besitzt 427 Pa-tientenbetten, zirka 18.000 Patien-ten werden jährlich stationär behan-delt. In den angeschlossenen Ambu-lanzen finden im Jahr etwa 700.000ambulante Konsultationen statt. Dergroßen Patientenbehandlungseinheitist ein bedeutsames Forschungszent-rum zugeordnet. An der von FrauProfessor Valerie Rush geleitetenKlinik für Thoraxchirurgie werden Pa-tienten mit bösartigen Erkrankungender Lunge und der Luftwege, derSpeiseröhre, der Brustwand, des Rip-penfells und des Mediastinums be-handelt. „Sehr beeindruckend warfür mich die straffe Arbeitsorganisa-tion im gesamten OP-Bereich“, be-tont Dr. Kraußer. Dort verbrachte derThoraxchirurg die meiste Zeit. Außer-

dem nahm eran den tägli-chen Klinikbe-sprechungenund den viel-fältigen Fortbil-dungsve ran -staltungen teil.Besonders inte-ressant warenfür ihn die ein-mal wöchentlichstattfindende in-terdisziplinäre Be-sprechung und The-rapieabsprache fürjeden einzelnen Tumorpatienten so-wie die regelmäßige Auswertungaufgetretener Komplikationen. Nachjeder Arbeitswoche wurden hier Bi-lanz gezogen und aufgetretene Pro-bleme diskutiert.

Privatdozent Dr. med. habil. Thomas Scholbach

Hospitation in

Dr. med. Holger Kraußer

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Immer wieder erschüttern Berich-te von ausgesetzten oder gar ge-töteten Neugeborenen die Men-schen. Dabei wirft sich die Fragenach Hilfsangeboten für Mütterauf, die sich zum Zeitpunkt derEntbindung in Notsituationen be-finden und sich – aus welchenGründen auch immer – außerStande sehen, für ihr Baby zu sor-gen. Die Stadt Leipzig und mit ihrdas Städtische Klinikum „St. Ge-org“ Leipzig haben es sich zur Auf-gabe gemacht, diesen Mütternund ihren Babys die erforderlicheHilfe zuteil werden zu lassen.

Wie kann eine solche Hilfe konkret aussehen?

Zu jeder Zeit hat es derartige Proble-matiken gegeben, und bereits imMittelalter haben engagierte Men-schen versucht, Abhilfe zu schaffen.In mittelalterlichen Klöstern befan-den sich so genannte „Drehläden“.Die Mütter konnten – ohne dasKloster betreten zu müssen – ihr Babyüber eine Drehvorrichtung in derKlostermauer ins Innere des Klostersbringen. Heute funktioniert dasGanze sehr viel moderner und vorallem sicherer für das Neugeborene.

Der Gedanke ist aber der gleichegeblieben: Verzweifelten Müttern ineiner momentan ausweglos erschei-nenden Situation Hilfe anzubietenund dem Neugeborenen somit seinRecht auf Leben zu gewähren.

Seit dem 11. Oktober 2004 gibt es ander südlichen Seite des Hauptgebäu-des des „St. Georg“ eine Babyklappe– von den Mitarbeitern des Klinikumsliebevoll „Babynest“ genannt. Es istvon der Delitzscher Straße aus zuerreichen, wodurch einerseits dieAnonymität, andererseits bereitsunmittelbar nach dem Ablegen desKindes seine umfassende und kom-petente Versorgung gewährleistet ist,denn das Babynest ist an die Klinikfür Kinder- und Jugendmedizin desKlinikums angebunden.

Wie funktioniert das Babynest?

Hat die Mutti ihr Neugeborenes imBabynest abgelegt und die Klappewieder geschlossen, ist die Klappeverriegelt, so dass von außen kein Un-befugter Zugriff hat. Gleichzeitig mitdem Ablegen wird mit Hilfe von Sen-soren ein akustisches Signal zur Kin-derklinik übermittelt. Innerhalb weni-ger Minuten (maximal fünf Minuten)

Brief an die Mutti

Im Nestchen befindet sich einBrief an die Mutter, in verschie-denen Sprachen verfasst, der sieüber ihre Rechte aufklärt:

Liebe Mutti,

Sie haben Ihr Baby in das Babynestam Klinikum „St. Georg“ Leipziggelegt und damit Ihrem Kind seinRecht auf Leben gesichert. Durchdiese Handlung haben Sie sichnicht der unterlassenen Hilfeleis-tung strafbar gemacht.

Innerhalb von acht Wochennach der Geburt Ihres Kindes ha-ben Sie Gelegenheit, diese Ent-scheidung zu überdenken undsich doch noch für ein Zusam-menleben mit Ihrem Kind zuentscheiden. Erst nach dieserFrist wird das Jugendamt eineliebevolle Adoptivfamilie für IhrBaby einsetzen.

Wenn Sie sich über den Gesund-heitszustand Ihres Babys erkun-digen möchten, können Sie diesunter der Rufnummer

(03 41) 9 09-36 30

(Kinderklinik des Klinikums) tun.

Hilfe für verzweifelte Mütter

„Babynest“ gibt Neugeborenen eine Chance

Frisches Wasser für Ihre Gesundheit!

Ohne Wasser sitzt der Körper schnell auf dem Trockenen. So sind mindestenszwei Liter Flüssigkeit pro Tag für eine optimale körperliche und geistigeLeistungsfähigkeit notwendig.

Also – Trinken nicht vergessen. Wir liefern frisches Trinkwasser rund um die Uhr.

www.wasser-leipzig.de

Page 5: I U S K „ST.GEORG“ LEIPZIG - Klinikum St. Georg

ist medizinisches Personal zur Stelleund nimmt sich des Babys an.

Im Nestchen befinden sich ein Briefan die Mutter, in verschiedenen Spra-chen verfasst, der sie über ihre Rech-te aufklärt, sowie ein Identifikations-kärtchen. Mit Hilfe dieses Kärtchenskann sich die Frau innerhalb von achtWochen ausweisen, sofern sie ihrKind zurückhaben möchte. Ein analo-ges Identifikationskärtchen des Babyswird bei den Unterlagen des Kindesaufbewahrt. Daraufhin erfolgen Blut-tests, die eine zweifelsfreie Identifika-tion der Mutter ermöglichen.

Die Vorteile sowohl für das Babyals auch für die Mutter liegen aufder Hand:

Die Vorteile für die Mutter:• Sie bleibt anonym, solange sie es

möchte.

• Sie gefährdet ihr Baby nicht.

• Sie kann sich jederzeit telefonischmelden und nach dem Befindendes Babys erkundigen.

• Sie hat nach der Geburt des Kindesacht Wochen lang Zeit, ihre Ent-scheidung zu überdenken und sich

für ein Zusammenleben mit ihremBaby zu entscheiden.

• Sie hat Gelegenheit, sich zu erken-nen zu geben, ohne sich der unter-lassenen Hilfeleistung strafbar zumachen.

Die Vorteile für das Baby:• Das Baby erhält durch das Ablegen

im Babynest eine Chance auf Leben.

• Es erfährt vom ersten Moment anumfassende medizinische Versor-gung und liebevolle Betreuungdurch geschultes Personal des Kli-nikums „St. Georg“ Leipzig.

• Bei gutem Gesundheitszustand wirdes für acht Wochen in eine Pflegefa-milie übergeben, die sich auf ehren-amtlicher Basis des Babys annimmt.

• Danach wird das Kind zur Adop-tion freigegeben und hat somit dieChance, in einer Familie aufzu-wachsen.

Bleibt nun zu hoffen, dass das Babynestauch angenommen wird und es keineMeldungen über ausgesetzte oder gargetötete Neugeborene mehr gibt.

Andrea Minker, Referatsleiter Allg.VW und Öffentlichkeitsarbeit

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Seit dem 11. Oktober 2004 gibt es an der südlichen Seite des Hauptgebäudes des „St. Georg“ eine Babyklappe – von den Mitarbeitern des Klinikums liebevoll „Babynest“ genannt

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Am Städtischen Klinikum „St.Georg“ wurde ein inter-disziplinäres Behandlungs-zentrum für Harninkonti-nenz gegründet. Es handeltsich um das erste seiner Artin ganz Sachsen. Gynäkolo-gen und Urologen haben sichzusammengetan, um Fach-kompetenzen zu bündelnund den vor allem betroffe-nen Frauen – allein in derBundesrepublik rechnet manmit fünf bis sechs Millionen – wir-kungsvoller zu helfen. Gleichzeitigsoll auf diesem Wege die Zusam-menarbeit mit niedergelassenenÄrzten der beteiligten Fachrich-tungen verbessert werden.

Dr. Tom Kempe, Mitinitiator und Fach-arzt für Gynäkologie und Urologie,sagte im Rahmen der Gründungsver-anstaltung: „Nur durch eine qualifi-ziertere Diagnostik als Voraussetzungfür eine wissenschaftlich begründeteTherapie bis hin zur richtigen Opera-tion kann der oftmals große Leidens-druck gelindert und damit die Lebens-qualität für viele verbessert werden.“

Klinikumsdirektor Professor KarstenGüldner wies noch einmal auf die Be-deutung des neuen Behandlungszen-trums für die gesamte Region hin, damit 80.000 bis 100.000 behandlungs-bedürftigen Frauen zu rechnen unddie Thematik immer noch mit vielen

LeipzigerKontinenzzentrum gegründet

Tabus behaftet sei. Wenngleich we-sentlich seltener, sind auch Männer be-troffen – vor allem dann, wenn dieProstata auf Grund einer Krebserkran-kung entfernt werden musste.

Die beteiligten Ärzte sehen in derHarninkontinenz-Behandlung einModellprojekt zur integrierten Ver-sorgung, das schrittweise mit denKrankenkassen ausgehandelt wer-den soll, um einerseits unnötigeDoppelbefundungen und Fehlein-weisungen ins Krankenhaus zu ver-meiden und um andererseits recht-zeitig den richtigen Operateur zu fin-den. Auf diesem Wege dürfte lang-fristig sogar eine Senkung der bisherimmensen Krankheitskosten von et-wa sechs Milliarden Euro pro Jahrmöglich sein.

Im Leipziger Kontinenzzentrum ste-hen Ihnen Experten unter den folgen-den Telefonnummern zur Verfügung:

Praxis für Frauenheilkundeund Urologie, Dr. Tom Kem-pe/Dipl.-Med. G. Bischoff, Tel.(03 41) 3 91 22 80; Klinik fürGynäkologie und Geburtshilfedes Städtischen Klinikums „St.Georg“, Tel. (03 41) 9 09 4906 oder 9 09 35 01; Klinik fürUrologie, Tel. (03 41) 9 09 4079 oder 9 09 27 51

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Am 25. August 2004 besuchte dieBundesministerin Ulla Schmidtdas Städtische Klinikum „St. Ge-org“ Leipzig. Sie wurde von derKlinikumsleitung und dem Beige-ordneten Burkhard Jung an derHauptpforte empfangen.

Offiziell begrüßt wurde Ulla Schmidtin der Patientenaufnahme im Haus16. Anschließend nahm die Bundes-ministerin an einer interdisziplinärenKonferenz in der Patientenoase desInterdisziplinären Behandlungszen-trums Onkologie (IBO) (Haus 1, Sta-tion 1/II) teil. Inhalt dieser Konferenz

war die Darstellung der interdiszipli-nären Zusammenarbeit bei der Be-handlung onkologischer Patienten inunserem Hause. Im Anschluss daranbesichtigte die Ministerin den Zen-tralbau, die Palliativstation sowie dieInfektionszentrale im Haus 7. In ei-nem Abschlussgespräch erfolgte einGedankenaustausch zu aktuellen Pro-blemen in der Gesundheitspolitik.

Die Bundesministerin zeigte sich sehrbeeindruckt von den Leistungen desKlinikums „St. Georg“ Leipzig. IhreEintragung in unser Gästebuch un-terstreicht dies.

Besuch vonBundesministerin Ulla Schmidt

Am 4. Oktober 2004 wurde im Haus3 das „Ambulante OP-Zentrum“ desStädtischen Klinikums „St. Georg“eröffnet. Zukünftig werden alleambulanten Operationen desKlinikums inklusive der operativenVor- und Nachsorge beziehungswei-se der Aufnahme und Entlassungder Patienten in den neu gestaltetenRäumlichkeiten des „AmbulantenOP-Zentrums“ durchgeführt. ImRahmen der Durchführung kleinereroperativer Eingriffe (so genannterambulanter Operationen) besteht

für Patienten die Möglichkeit, nocham OP-Tag wieder nach Hause ent-lassen zu werden.

Die verschiedenen operativenFachabteilungen des Klinikums

• Allgemein- und Viszeralchirurgie,• Gefäßchirurgie, Gynäkologie und

Geburtshilfe, • HNO, Neurochirurgie, • Plastische und Handchirurgie, • Traumatologie und • Thoraxchirurgie sowie Urologie

Eröffnung „Ambulantes OP-Zentrum“

Städtisches Klinikum „St. Georg“ Leipzig

Für nähere Auskünfte stehen wir Ihnen

wochentags von 7 bis 17.30 Uhr unter der Rufnummer (03 41) 9 09-22 77

gern zur Verfügung.

bieten ein breit gefächertes Spek-trum ambulanter Operationen an.

Page 8: I U S K „ST.GEORG“ LEIPZIG - Klinikum St. Georg

Zehn Prozent der deutschen Ge-samtbevölkerung leiden unterchronischen Schmerzen. Ihre Be-handlung ist hier zu Lande unzu-reichend, da sind Schmerzexper-ten sich einig. Zum Erfahrungs-austausch trafen sie sich im Okto-ber dieses Jahres in Leipzig zumDeutschen Schmerzkongress. Pe-tra Mende-Gürel sprach mit Pri-vatdozent Dr. Bernd Wiedemann,Chefarzt der Klinik für Anästhe-siologie, Intensiv- und Schmerz-therapie am Städtischen Klinikum„St. Georg“ Leipzig, über die Er-gebnisse der Veranstaltung.

StippVisite: Was ist aus IhrerSicht, als einer der drei Kongress-präsidenten, das wichtigste Er-gebnis der Veranstaltung?

Dr. Bernd Wiedemann: Es gab vielewichtige Ergebnisse. So wurde aufdem Gebiet der Grundlagenfor-schung die Wirkungsweise neu ent-deckter Schmerzrezeptoren im Rü-ckenmark vorgestellt, die in Zukunftwirksamere Medikamente und neueKonzepte zur Schmerztherapie er-warten lassen. Von erheblicher Be-deutung ist auch die Erkenntnis, dassdie Ursache der unterschiedlichenAnsprechbarkeit Schmerz stillenderMedikamente genbedingt ist, dasheißt, in den Erbfaktoren liegt.

Inwieweit wird der Schmerzkon-gress die künftige Behandlung vonSchmerzpatienten beeinflussen?

Die Diskussion über Nebenwirkungenvon Schmerzmedikamenten stand be-sonders durch das erst kürzlich vomMarkt genommene Vioxx im Vorder-grund. Eine wesentliche Schlussfolge-rung daraus war der Appell an die Ärz-te, dass die Vorteile dieser Substanz-

gruppe (dazu gehören auch Celebrex‚und Bextra) hinsichtlich einer deutlichgeringeren Rate von Magen-Darm-Komplikationen gegenüber den so ge-nannten klassischen NSAID (wie Diclo-fenac, Indometacin und Ibuprofen)nicht leichtfertig durch die Nichtbeach-tung von Kontraindikationen (zum Bei-spiel Bluthochdruck, Herz- und Nieren-insuffizienz) vergeben werden dürfen.

Neben dem eigentlichen Schmerz-kongress gab es ein Patienten-forum. Wie wurde die Veranstal-tung von den Betroffenen ange-nommen?

Etwa 150 interessierte Bürger be-suchten das Patientenforum im Leip-ziger Schauspielhaus. Der Diskussionum die vorgegebenen Themen Rü-cken- und Kopfschmerz war jeweilsein einheitliches Übersichtsreferatvon Professor Casser (Mainz) undProfessor Haag (Königsfeld) voran-gestellt. Die zahlreichen Fragen ausdem Auditorium wurden von denbeiden Referenten und anderen Ex-perten kompetent und allgemeinver-ständlich beantwortet.

Was konnten Schmerzpatientenvom Patientenforum mit nachHause nehmen?

Sicher konnten nur allgemeine Hin-weise auf die Strategie der Behand-lungskonzepte von Kopf- und Rü-ckenschmerzen gegeben werden. ImVordergrund stand dabei die Er-kenntnis, dass die meisten Kopf- undRückenschmerzen ungefährlich sindund die Behandlung mit einem so ge-nannten multimodalen Konzeptdurchgeführt werden sollte. Darunterversteht man, dass neben einer me-dikamentösen Therapie, die bei Mi-gräne die Prophylaxe mit einschließt,

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psychologische und physikalische so-wie Muskel kräftigende und Fitness-programme gleichzeitig und lang-fristig zum Einsatz kommen sollten.

Was sind Ihrer Ansicht nach dieVoraussetzungen für eine erfolg-reiche Behandlung von chroni-schen Schmerzen?

Es steht außer Frage, dass sich jedeArt einer Behandlung, so auch dieSchmerztherapie, an qualitativenKriterien messen lassen muss. Soführen monokausale Verfahren, zumBeispiel nur „Spritzen“ bei chroni-

schen Rückenschmerzen, nicht zumErfolg. Inzwischen gibt es für dieBehandlung zahlreicher Schmerzsyn-drome wissenschaftlich gut unter-legte Leitlinien, die das Vorgehen fürDiagnostik, Therapie und Verlaufaufzeigen und insofern das medizini-sche Vorgehen auch qualitativ absi-chern. Ich bin davon überzeugt, dassdie über 2.200 Teilnehmer des Kon-gresses diesen Appell aufgenommenhaben und in Zukunft weiter in derPraxis umsetzen werden.

Vielen Dank für das Gespräch!

Ein Interview mit Privatdozent Dr. Bernd Wiedemann

Schmerzkongress in Leipzig

Privatdozent Dr. Bernd Wiedemann

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Vor über drei Jahren, am 19. Juni2001, wurde der „Krebsliga e. V“,Förderverein für die interdiszipli-näre onkologische Betreuung imStädtischen Klinikum „St. Georg“Leipzig, gegründet. Der Krebsligae. V. hat es sich zur Aufgabe ge-macht, am Klinikum für die Verbes-serung der Betreuung und derTherapie von Krebspatienten ein-zutreten und dafür Gelder bereit-zustellen.

Spenden sind eine entscheidendeGrundlage der Arbeit des Förderver-eins – unsere Spender wichtigste Part-ner. Jede Spende, mag sie auch nochso klein sein, bringt uns im Kampfgegen den Krebs einen Schritt weiter.Neben vielen kleinen Spenden habenwir im vergangenen Jahr auch hoheSpendensummen erhalten. Erwähnenmöchten wir die Stadtwerke Leipzig,die mit 5.000 Euro einen Beitrag zurAnschaffung eines Radiofrequenzthe-rapiegerätes leisteten. Auch ChristianWolff, Pfarrer an der Thomaskirche zuLeipzig, half dem Verein und übergabeinen Scheck in Höhe von 2.500 Euro.

Tatkräftig unterstützt wird der Vereinauch innerhalb des Klinikums, zumBeispiel von der Leiterin der Unterneh-

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mensgruppe Schubert, Martina Diet-ze, mit ihrem Team. Sie traten aktiv fürunser Anliegen ein, indem sie zurWeihnachtszeit, aber auch bei an-deren Veranstaltungen, Tombolendurchführten, deren Erlöse demKrebsliga e. V. zugute kamen. Wirdanken noch einmal allen genanntenund ungenannten Spendern, die da-mit zur besseren Betreuung unsererTumorpatienten beigetragen haben.

Neben den Spenden sind wir auf dieMitarbeit engagierter Menschenangewiesen, die unseren Kampf ge-gen den Krebs mit interessanten Ak-tionen fördern. Im Mai 2004 hattensich zahlreiche Besucher im Zeitge-schichtlichen Forum eingefunden, umbeim Aktionstag gegen den Krebs„Treffen – Leben – Informieren“ mehrüber das Thema Krebs zu erfahren.Neben der Wissensvermittlung hatsich vor allem ein attraktives Rah-menprogramm als Publikumsmagneterwiesen. In diesem Sinne sorgten dieSteppladies des HSG DHfK Leipzig e. V.,alle im Alter von 56 bis 83 Jahren, füreinen würdigen Abschluss der Veran-staltung.

In der nächsten Ausgabe werden wirnäher auf unsere Projekte eingehen.

Der neue Vorstand

Professor Dr. Rolf Haupt, VorstandsvorsitzenderProfessor Dr. Wolfgang Hartig,Vorstandsmitglied, Projektmana-gementDoris Hoffmann,Vorstandsmitglied, SchatzmeisterinDr. Luisa Mantovani-Löffler,Vorstandsmitglied, medizinischeBeraterinKatrin Mimus, Vorstandsmitglied,ÖffentlichkeitsarbeitDr. Michael Repp,Vorstandsmitglied, medizinischerBeraterMadeleine Tuczek,Vorstandsmitglied, Öffentlich-keitsarbeitDr. Petra Wüller,Vorstandsmitglied, Projektmana-gement

Die Vorstandsmitglieder sind je-derzeit für Fragen, Vorschlägeund Anregungen über unser Bürozu erreichen.

Drei Jahre Krebsliga

Anders schenken!Weihnachten steht vor der Türund Sie haben keine Geschenk-ideen? „Schenken Sie einmalanders“ und unterstützen Sieunsere Arbeit. Kaufen Sie fürIhre Lieben einen immerwäh-renden Geburtstagskalenderaus dem Kinderatelier „KAOS e.V.“ oder den Bildband „LEIPZIG– KOLOSSAL & GANZ NOR-MAL“. Frauen freuen sich viel-leicht über einen Gutschein fürunsere „MammaCare-Kurse“bei speziell geschultenMammaCare-Trainerinnen.Mamma-Care ist eine Methodezur Brustselbstuntersuchung.

Den Kalender und den Bildband zumPreis von fünf Euro beziehungsweise9,50 Euro sowie den Gutschein füreinen MammaCare-Kurs im Wertvon 25 Euro erhalten Sie im Büro desKrebsliga e. V. montags bis donners-tags in der Zeit von 8 bis 15 Uhr.

Unsere Kontaktadresse:

Krebsliga e. V. c/o Städtisches Klinikum „St. Georg“ LeipzigDelitzscher Str. 141 04129 LeipzigTelefon: (03 41) 9 09 23 25Fax: (03 41) 9 09 23 26E-Mail: [email protected]: Monika Karney

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Seit fast drei Jahren besteht zwi-schen dem Städtischen Klinikum„St. Georg“ und dem SächsischenKrankenhaus (SKH) Altscherbitz inder direkten Versorgung der Pa-tienten – über die schon seit vielenJahren bestehende gute Zusam-menarbeit im Labor- und Apothe-kenbereich hinaus – eine koopera-tive Beziehung. Im Frühjahr 2002begannen ein ärztlicher Kollegeund eine Psychologin ihre Arbeitim Onkologischen Zentrum desStädtischen Klinikums „St. Georg“,um sowohl die Patienten deronkologischen Station als auch diePatienten der Abteilung Strah-lentherapie psychoonkologisch beider Annahme und Verarbeitungihrer schweren Krebserkrankungzu betreuen.

Psychologische Interventionen stel-len eine ergänzende (supportive)Maßnahme in der Behandlung onko-logischer Patienten dar. In der Litera-tur wird immer wieder darauf hinge-wiesen, dass zirka 30 Prozent allerPatienten spezifisch psychoonkolo-gisch behandlungsbedürftig sind,ungefähr fünf bis zehn Prozent da-von benötigen akute Hilfe durch einefachpsychologische Behandlung.

Die psychoonkologischen Betreu-ungsangebote auf den StationenStrahlentherapie sowie InternistischeOnkologie des Klinikums „St. Ge-org“ haben primär das Ziel, jedemvom Krebs betroffenen Menschen in-dividuelle Hilfe zur Selbsthilfe zu ver-mitteln. Dabei wird ein integrativerAnsatz verfolgt. Die klinisch-psycho-logischen Maßnahmen, die je nachBedarf und Therapiestadium einge-setzt werden, umfassen erzieheri-sche (edukative), informationsbasier-te und einzeltherapeutische verhal-tenstherapeutisch orientierte Ansät-ze. Alle Maßnahmen sind darauf aus-gerichtet, krankheits- und behand-lungsbedingte Symptome und Ne-benwirkungen zu verringern und dieCompliance (aktive Mitwirkung) derPatienten in der medizinischen Be-handlung zu verbessern. Angst, Ver-zweiflung und Depression sowie Ge-fühle von Isolierung, Vernachlässi-gung durch andere beziehungsweiseHilf- und Hoffnungslosigkeit sollen

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Jetzt auch 71 000

Erfolgreiche ZusammenarbeitDas SKH Altscherbitz und das „St. Georg“ Leipzig

(v. l. n. r.) Dr. B. Ettrich, Schwester Jeannette

und Dr. J. Hofmann bei der Übergabe

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reduziert, die Patienten bei ihrerAuseinandersetzung mit der Krank-heit unterstützt sowie die verbliebe-ne Gesundheit und eigene Ressour-cen aufgedeckt und gefördert wer-den. Ziel ist es, dass die Patientenrealistische, individuelle Lebenszieleentwickeln und darüber hinaus ihreLebensqualität erhöhen können.

30 Stunden arbeiten ManuelaSchwarz und Rita Kästner in der Ab-teilung Strahlentherapie bezie-hungsweise auf der onkologischenStation 1/II. Die therapeutische Ar-beit umfasste zum Beispiel von Juni2003 bis Ende April 2004 krisenin-terventive Gespräche bei über 120Patienten mit bis zu fünf Gesprä-chen je Patient zur Krisenstabilisie-rung durch Klärung aktueller Ereig-nisse. Weiterhin fanden im genann-ten Zeitraum mit 55 Patienten sup-portive Gespräche mit über fünfSitzungen statt, die psychische undvegetative Symptome reduzierenund ein adäquates Bewältigungsver-halten (Copingverhalten) aufbauensollten. Bei einigen Patienten, dieauf Grund ihrer Erkrankung vor al-lem länger oder öfter wiederkom-men müssen, war die Durchführungeiner längerfristigen Psychotherapiemit über 15 Gesprächen à 50 Minu-ten mit dem Ziel der Stärkung sozia-ler Kompetenzen und Stabilisierungdes Selbstwertgefühls beim Umgangmit der Krebserkrankung erforder-lich. Schließlich finden im Rahmender psychoonkologischen Arbeit inbeiden Bereichen auch Angehöri-gengespräche zur Klärung interper-

soneller Probleme mit edukativemCharakter statt.

Die Kooperation zwischen der Abtei-lung Geriatrie am Städtischen Klinikum„St. Georg“ Leipzig und der AbteilungGerontopsychiatrie der Klinik fürPsychiatrie und Psychotherapie desSKH Altscherbitz existiert seit ebenfallsfast drei Jahren. Im Rahmen dieserVersorgung werden Patienten mit psy-chischer Co-Morbidität (Begleiterkran-kung) betreut. Erfahrungsgemäß lei-den 30 bis 50 Prozent aller in somati-schen Abteilungen behandelten Allge-meinkrankenhauspatienten zusätzlichan einer psychischen Beeinträchti-gung. Diese psychische Co-Morbiditätkann zu einer verstärkten Morbiditätder körperlichen Grunderkrankungbeitragen und mit erhöhter Mortalität(Sterblichkeit), komplizierteren Krank-heitsverläufen und verlängerten Kran-kenhausliegedauern einhergehen.

In der Geriatrie dominieren dabei diehirnorganischen Erkrankungen – der

Anteil der Demenzen liegt bei über 75Prozent. Aber auch affektive Störun-gen, das heißt depressive Symptomeinfolge einer körperlichen Erkrankung,kommen wiederholt vor und müssenfachgerecht behandelt werden.

Aus dem Krankheitsbild leiten sichunterschiedliche therapeutische Kon-sequenzen, unter anderem kausaleTherapien, Psychopharmakothera-pien oder verbale Interventionen, ab.So wurden im Jahr 2003 in der Ab-teilung Geriatrie über 333 Patientenmit einem durchschnittlichen Altervon 78 Jahren psychiatrisch unter-sucht und behandelt, wobei dieOberärztin der Gerontopsychiatrie,Dr. Annette Scheerschmidt (seit Ok-tober 2004 Dr. Beate Ettrich) zweiMal in der Woche in der AbteilungGeriatrie des „St. Georg“ tätig war.Beide Abteilungen profitierten vondieser engen Zusammenarbeit, dagerontopsychiatrische Patienten imSKH Altscherbitz oft multimorbideinternistisch krank sind und so un-problematisch therapeutische unddiagnostische Hinweise von beidenSeiten aus möglich waren.

Bei der integrativen Versorgung un-serer Patienten hat sich die enge Ko-operation der Kliniken in den beidenFachbereichen sehr bewährt undsollte zur Bereicherung einer umfas-senden Therapie der uns anvertrau-ten Patienten in einem multiprofes-sionellem Team beibehalten werden.

Dr. med. Barbara Richter, Fachärztin für Neurologie/Psy-chiatrie/Psychotherapie, Chefärz-tin Klinik für Psychiatrie und Psy-chotherapie

(v. l. n. r.): Rita Kästner im Gespräch mit

Dr. Manuela Schwarz und Dr. Beate Ettrich

Hauswi r tscha f tsh i l f sd iens tK O K O TNordstra§e 40 • 04105 Leipzigi n f o @ p e g a s u s - d i e n s t e . d ew w w. p e g a s u s - d i e n s t e . d e

Fax: 03 41 / 911 57 53

+

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tung und nutzen danachdie täglichen Grundange-bote. Sie dienen den Be-troffenen dazu, die oftdurch die Abhängigkeitverlorene Fähigkeit zur Ta-gesstrukturierung und diedamit verbundene Zuver-lässigkeit und Verbindlich-keit wieder zu finden undsich im Kontakt mit ande-ren wieder selbst achten zulernen. Durch die Erkran-kung verschüttete Interes-sen werden beim Malen,Gedächtnistraining, bei derEntspannung oder in Ge-sprächsrunden wieder ent-deckt. Diese Angebotewerden auch von Klientenmit abgeschlossenen The-rapien zur weiteren Stabili-

sierung genutzt.

Eingangs befindetsich ein Kontakt-Café, wo bei alko-holfreien Geträn-ken Informatio-nen ausgetauschtoder einfach dieTageszeitung ge-lesen werdenkann. Wer möch-te, kann sich anregelmäßig statt-findenden ge-meinsamen Mit-tagessen oderSpielrunden betei-

ligen oder die thematischen Veran-staltungen und Lesungen et ceterabesuchen.

Haben die Betroffenen genügend In-formationen und eigene Gründe füreine langfristig stabile Abstinenz he-rausgefunden (entweder in den obenerwähnten Einzelgesprächen oder inden regelmäßig stattfindenden zirkazehnwöchigen Motivationsgruppen),wird gemeinsam die Beantragung ei-ner stationären oder ambulanten Ent-wöhnungstherapie vorbereitet.

Die ambulante Therapie – ein Schwer-punkt unserer Arbeit – ist für die-jenigen Suchtkranken geeignet, diebereits unter AlltagsbedingungenAbstinenz erreicht haben und diese

„Es ist ein Brauch von Altersher; wer Sorgen hat, hat auchLikör“, reimte schon WilhelmBusch. Doch wer Probleme mitAlkohol oder Medikamentenbekämpft, hat damit oft selbstein Problem. Dies sich und an-deren einzugestehen, ist für ei-nen Süchtigen nicht leicht, weildas Denken bereits suchtbe-dingt verändert sein kann. Wersich über sich oder einen nahenAngehörigen Klarheit verschaf-fen möchte oder bereits weiß,dass er es ohne Hilfe von außennicht schafft, ist in der Suchtbe-ratungs- und -behandlungsstellegenau richtig.

Das „Känguruh“ ist eine von fünfSuchtberatungsstellen am Städti-schen Klinikum „St. Georg“ und be-findet sich in zentraler Lage imMusikviertel, seit April nunmehr inder Beethovenstraße 21. Ist ein Bera-tungstermin telefonisch oder persön-lich vereinbart worden, findet zu-nächst ein Einzelgespräch mit einemder fünf Mitarbeiter (Diplom-Sozial-arbeiter und Psychologinnen) statt.Eine Überweisung oder Praxisgebührist nicht notwendig, da die Beratun-gen kostenlos, freiwillig und auchanonym möglich sind. Die Ge-sprächsinhalte richten sich nach demjeweiligen Anliegen der Klienten.

Wer eine Beratung aufsucht, hatselbst Fragen wie „Bin ich schon ab-hängig?“, „Was kann ich tun, damitmein Mann nicht mehr trinkt?“,„Wie kann ich mich behandeln las-sen, ohne dass meine Arbeitsstelledavon erfährt?“. Vertrauen ist wich-tig, damit Schritt für Schritt Lösungenaus dem psychisch bedrückendenDilemma erarbeitet werden können.Deshalb ist die strikte Einhaltung derSchweigepflicht oberstes Gebot.

Sind die Ziele der gemeinsamen Ar-beit abgesteckt, können weitere An-gebote vermittelt werden. Manche(falls nicht bereits von der Klinik oderÄrzten an uns vermittelt) entschlie-ßen sich dann zu einer stationärenoder ambulant begleiteten Entgif-

SuchtKontakt Känguruh

Alltag in einer Suchtberatungsstelle

Im Kontakt-Café können bei alkoholfreienGetränken Informationen ausgetauscht odereinfach die Tageszeitung gelesen werden

Therapieraum im SuchtKontakt Känguruh

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Form aus verschiedenen Gründen (wiezu betreuende Kinder oder zu pfle-gende Angehörige) der stationären16-wöchigen Langzeittherapie vorzie-hen. Die Therapie dient dazu, sichdurch die Auseinandersetzung mitden Fragen des Wie und Warum dereigenen Suchtentwicklung und denoftmals damit verbundenen Schuld-und Schamgefühlen weiter zu festi-gen. Kernstück ist die Gruppenarbeitüber ein halbes Jahr. Aufgabe der The-rapeuten ist dabei, Vertrauen undOffenheit zu fördern, um ein heilsamkritisches Miteinander zu ermöglich-en. Wer seine anfangs normalenHemmnisse überwunden hat, begreiftes als Chance, im Kontakt mit Men-schen verschiedenster Lebenserfah-rungen, aber dem gleichen Suchtpro-blem innere Ruhe zu finden und kriti-sche Situationen ohne Alkohol oderMedikamente aushalten zu lernen.

Neben der Gruppe wird vertiefend inEinzelsitzungen gearbeitet und auchdie Angehörigen einbezogen. Immer-hin acht von elf Patienten haben dieletzte der seit fünf Jahren durchge-führten Therapiegruppen erfolgreichbeendet, finden ihr Leben wieder ohne

Suchtmittel lebenswert und habenneuen Mut gefunden, noch anste-hende Probleme anders als bisheranzupacken.

Sie werden als Selbsthilfegruppe ohnetherapeutische Anleitung weiter zu-sammenarbeiten, ihre Alltagssorgenaustauschen, mit Respekt und wiedergefundenem Humor Anteil nehmen,sich gegenseitig weiter anspornen undin absehbarer Zeit neue Mitglieder zumBeispiel zur Nachsorge nach stationärerTherapie aufnehmen. Insgesamt zehnSelbsthilfegruppen erfahren unter demDach von SuchtKontakt Känguruh wei-ter Unterstützung, auch wenn sie sichaus Platzgründen bereits außerhalbRäume organisieren mussten.

Überwiegend suchen uns Alkohol- undMedikamentenabhängige auf, doch esgibt noch weitere Angebote, zumBeispiel eine Gruppe und eine Arzt-sprechstunde für Cannabiskonsumen-ten, die von der Droge loskommenwollen. Weiterhin werden zirka fünfSeminare jährlich zur Wiedererlangungdes Führerscheins als Vorbereitung aufdie medizinisch-psychologische Unter-suchung (MPU) angeboten.

04107 Leipzig, Dimitroffstr. 26, Tel. (03 41) 71 16 60, Fax (03 41) 9 60 07 9104105 Leipzig, Johannisplatz 1, Tel. (03 41) 91 99 87 77

04289 Leipzig, Trendelenburgstr. 20, Tel. (03 41) 35 59 01 2004318 Leipzig, Eisenbahnstr. 27, Tel. (03 41) 6 88 81 44

04651 Bad Lausick, Stadthausstr. 18, Tel. (03 43 45) 2 43 9404539 Groitzsch, F.-Ebert-Str. 15, Tel. (03 42 96) 4 88 00

04523 Pegau, Kirchplatz 20a, Tel. (03 42 96) 7 63 11Beratungsraum im „St. Georg“, Poliklinik (Haus 3, Zimmer 013), Tel. (03 41) 9 09 24 03

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Sei ein Fuchs,

geh zum Wolf

Insgesamt haben sich über 700Menschen im vergangenen Jahr be-raten lassen. Eine frühzeitige Inan-spruchnahme ist dringend geboten,weil dann die Prognose wesentlichgünstiger ist. Das sonst durchaus eh-renwerte „Ich-muss-das-alleine-schaf-fen-Denken“ ist hier wirklich fehl amPlatz und begünstigt geradezu dasgefürchtete Abrutschen ins gesund-heitliche, soziale und finanzielle Aus.

Übrigens:

Der Name „Känguruh“ wurde nachder Ausgliederung einer Schwange-renkonfliktberatungsstelle und derZusammenlegung des Känguruhs mitdem ehemaligen SuchtKontakt Südbeibehalten. Man kann durchaus ei-nen Zusammenhang mit dem „ge-schützten Raum“, den die Beratungs-stelle bietet, assoziieren. Sie ermög-licht demjenigen Entwicklung – sozu-sagen einen kräftigen „Sprung“ nachvorn –, der es geschafft hat, die eige-ne Abhängigkeit zusammen mit dennotwendigen Veränderungserforder-nissen zu akzeptieren und zu leben.

Andrea Hildebrand

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Ein Doppeljubiläum – wenn das keinGrund zum Feiern ist! Am 4. Septem-ber 2004 begeisterte deswegen einKinderfest am Städtischen Klinikum„St. Georg“ Leipzig vor allem die vie-len kleinen, aber auch die großen Be-sucher. Das lag nicht zuletzt an denzahlreichen Überraschungen wie demSport- und Spielmobil, dem Reiten,dem Quiz, der Märchenstunde unddem Mitmach-Theater. Auch Jazz-und Break-Dance, Kinderschminken,Smartfahren und Maskengestaltensorgten beim Publikum für vielAbwechslung. Außerdem standendas Kindertheater „Pippi Lang-strumpf“, eine große Tombola, Gril-len, ein Kuchenbasar und der Bücher-verkauf auf dem Veranstaltungsplan.

Wir haben

gefeiert! 50 Jahre Klinik für Kinder- undJugendmedizin,

25 JahreKinderdialyse

Nach diesem kunterbunten, lusti-gen und vielseitigen, zu unser allerFreude so sonnigen gemeinsamenFest möchten wir allen ein großesDankeschön sagen, die zum Gelin-gen unseres Kinderfestes beigetra-gen haben.

Professor Dr. med. habil. Tho-mas Richter, Chefarzt der Klinikfür Kinder- und Jugendmedizinund Uta Jurack, Festkomitee

Juhu, ich kann fliegen!Na, gefalle ich euch?Klein fängt alles Große anHü, mein Pferdchen

Uns gefällt´s hier richtig gut Alles ausprobiert. Jetzt bin ich geschafft!

Ein kunterbuntes Kinderfest machtja sooo hungrig!

So ein schöner Tag

Die Hüpfburg

Kinderschminken

Reiten mit dem Reiterhof „Lukas“

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Auch im Kindergarten gab esGrund zum Feiern, denn die jetztvom Jugendamt geführte Kinder-tagesstätte am Klinikum „St. Ge-org“ wurde vor genau 40 Jahrengegründet. Das sind 40 Jahre, indenen Kinder – vorrangig von Mit-arbeitern des Klinikums – wochen-tags liebevoll betreut wurden undes noch immer werden. 40 Jahre,in denen die Eltern gelassen ihrertäglichen Arbeit nachgehen konn-ten, weil sie sicher waren, dassihre Sprösslinge bei den Erziehe-rinnen gut aufgehoben sind.

Wer im Klinikum arbeitet und somit abund zu auf die spielenden und singen-den Kinder im Park trifft, weiß wovondie Rede ist. Und wer im Verwaltungs-gebäude – dort wo sich die Räumlich-keiten des Kindergartens befinden –seiner Tätigkeit nachgeht, umso mehr.Denn wenn am Vormittag zirka 140kleine Füße die Treppe hinunter (undmittags wieder herauf) stürmen unddas Spiel im Freien suchen, da kommtschon Bewegung auf. Und wenn 70Kinder sich etwas zu erzählen haben,geht es lebhaft und fröhlich zu. EineLebhaftigkeit, die keineswegs stört,kann sich ein Kinderlachen doch nurpositiv auf die eigene Stimmung aus-

Spiel, Spaß und Spannung im Klinikum

40 Jahre Kindertagesstätte am Klinikum „St. Georg“

Zahlen und Fakten

1964: Die Kindereinrich-tung „St. Georg“ wird alsBetriebseinrichtung mitzwei Krippen und einemKindergarten gegründet.

1997: Die Kindertagesstättewird Einrichtung des Jugend-amtes der Stadt Leipzig.

2004: Die Kindertagesstät-te begeht ihr 40-jährigesBestehen. Zirka 70 Prozentder Kinder sind Kinder vonKlinikumsmitarbeitern. DieLeiterin ist seit Juli 2004 Ka-rin Kotter. Zuvor leitete Sig-rid Rose die Einrichtungrund 14 Jahre.

wirken. Hier erlebt man es hautnah inmehr als 70-facher Ausführung. Undeines ist sicher: Auch unsere Patientenerfreuen sich an dem fröhlichen Spielder Kinder im Freien, das zu jeder Jah-reszeit und bei nahezu jedem Wetterzu beobachten ist. Neben Aktivitätenan der frischen Luft gibt es in der Ein-richtung eine regelmäßige musikali-sche Früherziehung, das „Musizierenmit Opa Kretzschmar“, eine Koopera-tion mit der Grundschule Wiederitzschund regelmäßige Besuche in der Pa-tientenbibliothek des Klinikums, umnur einiges zu nennen. Zudem bastelndie Kinder unter anderem Tischdeko-rationen für das Klinikumsrestaurantoder erfreuen Patienten auf den Sta-tionen zu besonderen Anlässen mitkleinen Darbietungen.

Das Jubiläum wurde mit einer Festwo-che vom 25. bis 29. Oktober 2004 na-türlich gebührend begangen. So feier-ten die Kinder gemeinsam mit ihrenErzieherinnen, Eltern, Großeltern, Ge-schwistern und Klinikumsmitarbeitern.Dabei war nicht nur die Festwochespannend und aufregend. Schon dieVorbereitungen an sich sorgten fürWirbel: Da wurde gebastelt und ein-studiert, umgeräumt und aufgebaut.Und Eltern wie Großeltern backten

Kuchen um die Wette. So konntenbeim traditionellen Bauernmarkt mitKaffeeklatsch im Elterncafé 700 Euro„erwirtschaftet“ werden. Danke dafürallen fleißigen Helfern!

Auch in Zukunft sehen die Mitarbeiterder Kindertagesstätte in der gezieltenUmsetzung des Bildungsauftrages ih-ren Anspruch, ist doch der Kindergar-ten neben der Familie der wichtigstesoziale Ort, an dem die Kinder ihre ers-ten prägenden Erfahrungen machen.Dabei ist die Einbeziehung der Fami-lien der Kinder in die pädagogische Ar-beit der Erzieherinnen von ganz ent-scheidender Bedeutung. Somit ist da-von auszugehen, dass es auch in Zu-kunft viele gemeinsame Aktivitätengeben wird …

Andrea Minker, Referatsleiter Allg.VW und Öffentlichkeitsarbeit

Blümchenpflücken im Park

Die Kinder verkaufen auf dem„Bauernmarkt“ Gebasteltes

„Kuchenbasar“

„Kindergartenmuseum“

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