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1 von 98 EUROPÄISCHE KOMMISSION IKT - INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIEN Ein Themenbereich für Forschung und Entwicklung im Rahmen des spezifischen Programms „Zusammenarbeit“ zur Durchführung des Siebten Rahmenprogramms (2007-2013) der Europäischen Gemeinschaft im Bereich der Forschung, technologischen Entwicklung und Demonstration Arbeitsprogramm 2007-08 Vom Programmausschuss beschlossen

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EUROPÄISCHE KOMMISSION

IKT - INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIEN

Ein Themenbereich für Forschung und Entwicklung im Rahmen des spezifischen Programms „Zusammenarbeit“ zur Durchführung

des Siebten Rahmenprogramms (2007-2013) der Europäischen Gemeinschaft im Bereich der Forschung, technologischen Entwicklung und Demonstration

Arbeitsprogramm 2007-08 Vom Programmausschuss beschlossen

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IKT - Informations- und Kommunikationstechnologien ..................................................... 4 1 Ziel ..................................................................................................................................... 4 2 Der politische und sozioökonomische Kontext .............................................................. 4

2.1 i2010, Verwirklichung der erneuerten Lissabon-Agenda .................................... 4 2.2 Partnerschaft in Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der IKT............ 5 2.3 IKT im RP7: Ausrichtung auf bestimmte Herausforderungen ........................... 5 2.4 Förderformen ........................................................................................................... 6 2.5 Beteiligung von KMU und Anstoß für Innovation................................................ 7 2.6 Entwicklung globaler Partnerschaften................................................................... 8 2.7 Die sozioökonomischen Dimensionen der IKT...................................................... 9 2.8 Europäische Technologieplattformen für IKT und das Arbeitsprogramm ..... 10 2.9 Gemeinsame Technologieinitiativen..................................................................... 10 2.10 Koordinierung von Forschungsprogrammen außerhalb des Gemeinschaftsrahmens...................................................................................................... 11 2.11 Verbindung zu anderen Programmen.................................................................. 11

3 Inhalt der Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen 2007 ........................ 12 3.1 Herausforderung 1: Allgegenwärtige und vertrauenswürdige Netz- und Dienstinfrastrukturen ........................................................................................................ 12 3.2 Herausforderung 2: Kognitive Systeme, Interaktion, Robotik.......................... 23 3.3 Herausforderung 3: Bauelemente, Systeme, Technologie .................................. 26 3.4 Herausforderung 4: Digitale Bibliotheken und Inhalte...................................... 38 3.5 Herausforderung 5: Nachhaltige und persönliche Gesundheitsfürsorge.......... 43 3.6 Herausforderung 6: IKT für Mobilität, ökologische Nachhaltigkeit und Energieeffizienz .................................................................................................................. 49 3.7 Herausforderung 7: IKT für selbständige Lebensführung und Integration.... 54 3.8 Neue und entstehende Technologien .................................................................... 59 3.9 Horizontale Unterstützungsmaßnahmen ............................................................. 70

4 Durchführung der Aufforderungen ............................................................................. 73 5 Vorläufige Prioritäten für künftige Aufforderungen ................................................. 85 Anhang 1: Mindestteilnehmerzahl ....................................................................................... 86 Anhang 2: Förderformen....................................................................................................... 87 Anhang 3: Koordinierung nationaler oder regionaler Forschungsprogramme............... 92 Anhang 4: Verteilung der Haushaltsmittel.......................................................................... 93 Anhang 5: FET- Offener Bereich – Evaluierung, Auswahl und Vergabe-Kriterien ....... 94 Glossar..................................................................................................................................... 97

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Das vorliegende Arbeitsprogramm zum Themenbereich IKT im Rahmen des Spezifischen Programms „Zusammenarbeit“ im RP7 definiert die Prioritäten für die Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen 2007 und die Kriterien zur Bewertung der eingehenden Vorschläge.

In den Prioritäten spiegeln sich die Beiträge des Programmausschusses, der IST-Beratungsgruppe1 (ISTAG), der Europäischen Technologieplattformen2 im Bereich IKT und andere Vorbereitungen einschließlich der Workshops wider, an denen die wichtigsten Interessenvertreter teilgenommen haben. Das Arbeitsprogramm entspricht zudem den wichtigsten Prioritäten der IKT-Politik, die in der Initiative3 „i2010 - Eine Europäische Informationsgesellschaft für Wachstum und Beschäftigung“ definiert worden sind.

Das Arbeitsprogramm wird regelmäßig aktualisiert.

1 Der ISTAG-Bericht über die Empfehlungen für die Arbeitsprogramme im Rahmen des RP7, die strategischen Forschungsagenden der Europäischen Technologieplattformen im Bereich der IKT und andere Berichte über die vorbereitenden Workshops und die Arbeit der internen Kommissionsgruppen können auf der IST-Website eingesehen werden: http://cordis.europa.eu/ist 2 http://cordis.europa.eu/technology-platforms/ 3 http://ec.europa.eu/information_society/eeurope/i2010/index_en.htm

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IKT - Informations- und Kommunikationstechnologien

1 Ziel Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu verbessern und Europa in die Lage zu versetzen, künftige Entwicklungen auf dem Gebiet der IKT zu beherrschen und an den Anforderungen seiner Gesellschaft und Wirtschaft auszurichten. Die IKT bilden den Kern der wissensbasierten Gesellschaft. Die Aktivitäten sollen Europas wissenschaftliche und technologische Grundlagen stärken, seine globale Führungsrolle auf dem Gebiet der IKT sichern, Produkt-, Dienst- und Prozessinnovation sowie die Kreativität durch den Einsatz der IKT fördern und dafür sorgen, dass sich die Fortschritte im Bereich der IKT rasch durch Vorteile für Europas Bürger, Unternehmen, Industrie und Regierungen bemerkbar machen. Daneben soll der digitalen Kluft und der sozialen Ausgrenzung entgegengewirkt werden.

2 Der politische und sozioökonomische Kontext

2.1 i2010, Verwirklichung der erneuerten Lissabon-Agenda

Europas Wirtschaft und Gesellschaft müssen dringend erneuert werden, um sie für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu wappnen. Wir müssen ein stärkeres Wirtschaftswachstum durch mehr Wettbewerb und Produktivität erreichen und dabei für eine nachhaltige Entwicklung4 sorgen. Wir müssen uns auf die Veränderungen der wirtschaftlichen Gegebenheiten einstellen, die mit der Globalisierung der Märkte und dem sich beschleunigenden technologischen Wandel einhergehen. Gleichzeitig müssen wir unsere öffentlichen Dienstleistungen modernisieren und uns der wachsenden Herausforderungen in Bereichen wie Gesundheit, Alterung, Integration, Energieeffizienz5 und Sicherheit annehmen.

In ihrer Mitteilung „Zusammenarbeit für Wachstum und Arbeitsplätze - Ein Neubeginn für die Strategie von Lissabon“6 weist die Kommission auf die Bedeutung der IKT für Europas Wirtschaft und Gesellschaft hin. Dazu heißt es: „(...) unsere Innovationsleistung hängt in hohem Maße von einer Aufstockung der Investitionen und einem vermehrten Einsatz moderner Technologien, insbesondere der IKT, seitens des privaten und des öffentlichen Sektors ab. Diese Technologien bilden das Informationsrückgrat der wissensbasierten Gesellschaft. Sie sind für rund die Hälfte des Produktionszuwachses in modernen Volkswirtschaften verantwortlich.“

Ein Kernziel der Initiative i20107, die den strategischen Rahmen für die IKT-Politik in der Union bildet, lautet, dass „weltweite Spitzenleistung in der IKT-Forschung und Entwicklung durch das Aufschließen zur internationalen Konkurrenz Europas“ erreicht werden soll. Wenn Europa seine größten sozioökonomischen Herausforderungen bewältigen und seine

4 Siehe dazu die erneuerte Strategie für eine nachhaltige Entwicklung; Europäischer Rat: Schlussfolgerungen der österreichischen Präsidentschaft,16. Juni 2006 http://ec.europa.eu/sustainable/sds2006/index_en.htm 5 Siehe: Aktionsplan für Energieeffizienz, KOM(2006) 545. 6 KOM(2005) 24. 7 i2010 – Eine Europäische Informationsgesellschaft für Wachstum und Beschäftigung, KOM(2005) 229.

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industrielle Wettbewerbsfähigkeit stärken will, ist eine Führungsrolle auf dem Gebiet der IKT unverzichtbar. Die IKT-Forschung im Rahmen des RP7 soll Europa in die Lage versetzen, die Entwicklung auf diesem Gebiet zu beherrschen und sie auf die Anforderungen seiner Bürger und seiner Unternehmen abzustimmen. Das aktuelle Arbeitsprogramm enthält detaillierte Prioritäten für die im Jahr 2007 vorgesehenen Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen.

2.2 Partnerschaft in Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der IKT

Der zunehmende Wettbewerb auf globaler Ebene lässt Europa keine Wahl: es muss seine Ressourcen mobilisieren, um Investitionen in die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der IKT zu lenken und um die besten Wissenschaftler in seinen staatlichen und privaten Labors zu mobilisieren. Europa verfügt über großes Wissen und ist industrietechnisch gut ausgestattet. Es ist einer der größten Märkte der Welt. Europa muss eine Führungsrolle übernehmen und zu einer ersten Adresse für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der IKT werden; die Kapazität dazu ist vorhanden.

Mehr als je zuvor ist Partnerschaft auf europäischer Ebene gefragt, um mit den immensen Forschungsausgaben im globalen Wettbewerb und den immer komplexeren und zunehmend interdependenten Technologien Schritt halten zu können.

Der Themenbereich IKT im spezifischen Programm „Zusammenarbeit“ im Rahmen des RP7 bietet einen stabilen Rahmen (7 Jahre) für Zusammenarbeit und Partnerschaft in der IKT-Forschung. Es baut auf den Erfolgen früherer FTE-Programme der Gemeinschaft in diesem Bereich auf, denen die europäische Industrie ihre heutige Spitzenposition in Weltmärkten wie Mobilkommunikation, eingebettete Systeme oder Mikroelektronik verdankt.

2.3 IKT im RP7: Ausrichtung auf bestimmte Herausforderungen

Damit die Unterstützung der Gemeinschaft optimale Wirkung erzielen kann, kommt es darauf an, sich auf die wesentlichen Herausforderungen der FTE zu konzentrieren. Dieses Arbeitsprogramm legt eine Struktur mit sieben Herausforderungen vor, die in Angriff genommen werden müssen, wenn Europa in den IKT der nächsten Generation und ihren Anwendungen eine weltweite Spitzenposition einnehmen soll.

Die Herausforderungen werden von industriellen und technologischen oder von sozioökonomischen Zielen bestimmt. Für jede von ihnen werden genaue Zielsetzungen und Vorgaben für einen Zeitrahmen von 10 Jahren festgelegt.

Zur Bewältigung der Herausforderungen werden 2007 Forschungsziele ausgeschrieben, die in den nächsten Kapiteln des Arbeitsprogramms beschrieben werden. Sie bilden den Schwerpunkt der Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen. Für jedes Ziel werden im Arbeitsprogramm die erwarteten Ergebnisse der geförderten Forschung und die erwartete Wirkung auf die europäische Wirtschaft und Gesellschaft beschrieben.

2.3.1 Überwindung von Technologieblockaden und Unterstützung der industriellen Stärken Europas

Damit die europäische Industrie in den nächsten zehn Jahren eine Spitzenposition im Bereich der IKT einnehmen kann, müssen unsere Forscher und Ingenieure drei Herausforderungen

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der IKT bewältigen, die mit Unterstützung der Europäischen Technologieplattformen für IKT ermittelt worden sind:

• die konvergierte Kommunikations- und Diensteinfrastruktur, die nach und nach die jetzigen Internet-, Mobil-, Fest- und Audiovisionsnetze ersetzen wird;

• die Entwicklung besonders robuster, kontextbewusster und nutzerfreundlicher IKT-Systeme, die sich in ihrer jeweiligen Umgebung selbst optimieren und anpassen;

• die immer kleineren, billigeren, zuverlässigeren und sparsameren Elektronikkomponenten und -systeme, die die Grundlage der Innovation aller größeren Produkte und Dienste bilden.

2.3.2 Neue Chancen nutzen und IKT einsetzen, um Europas sozioökonomischen Herausforderungen zu begegnen

Vier Herausforderungen für die IKT-Forschung sind von sozioökonomischen Zielen bestimmt und entsprechen den Leitinitiativen von i2010:

– Digitale Bibliotheken, Tools und Anwendungen zur Wissens- und Inhaltsentwicklung, die uns helfen, unsere kulturellen Errungenschaften zu bewahren, zu entwickeln und zu verbreiten, unsere Lern- und Bildungssysteme zu verbessern und die Kreativität in unserer Gesellschaft zu stärken;

– IKT-Tools für nachhaltige Gesundheitssysteme, die uns helfen, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu überwachen und schwere Krankheiten zu behandeln;

– intelligente und sichere Fahrzeuge und Technologien für ökologische Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, die Kernbelange unserer Bürgerinnen und Bürger sind;

– IKT-Systeme und -Anwendungen für eine bessere Integration und unabhängige Lebensführung aller Bürgerinnen und Bürger.

Neben den sieben Herausforderungen wird im Rahmen der Maßnahme „Neue und künftige Technologien“ auch weiterhin interdisziplinäre Forschungsexzellenz in neuen Forschungsbereichen der IKT gefördert.

Die Herausforderungen in diesem Arbeitsprogramm stützen sich auf die Vision einer Umgebungsintelligenz (Ambient Intelligence), die in den vorangegangenen Rahmenprogrammen entwickelt worden ist, und erweitern sie.

2.4 Förderformen

Die im Rahmen des RP7 unterstützten Aktivitäten werden durch verschiedene „Förderformen“ finanziert (nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 3 des ArbeitsProgramms). Diese werden entweder allein oder in Kombination eingesetzt werden. Für die in diesem Arbeitsprogramm festgelegten Forschungsziele stehen folgende Förderformen zur Verfügung:

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1. Verbundprojekte (Collaborative Projects, CP)

Unterstützung für Forschungsprojekte, die von Konsortien mit Teilnehmern aus verschiedenen Ländern durchgeführt werden mit dem Ziel, neues Wissen, neue Technologie, Produkte, Demonstrationen oder gemeinsame Ressourcen für die Forschung zu entwickeln. Auf dieser Grundlage können zwei Projekttypen finanziert werden: a) „kleine oder mittlere zielgerichtete Forschungsprojekte“ (STREP), b) „große Integrationsprojekte“ (IP).

2. Exzellenznetze (Networks of Excellence, NoE)

Unterstützung für ein Gemeinsames Arbeitsprogramm mehrerer Forschungseinrichtungen, die ihre Arbeiten in einem bestimmten Bereich zusammenlegen. Durchgeführt werden diese Programme von Forschungsteams im Rahmen einer längerfristigen Zusammenarbeit.

3. Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen (Coordination and Support Actions, CSA)

Unterstützung für Maßnahmen, die auf die Koordinierung oder Unterstützung von Forschungsaktivitäten und -strategien ausgerichtet sind (Vernetzung, Austausch, Koordinierung geförderter Projekte, transnationaler Zugang zu Forschungsinfrastrukturen, Studien, Konferenzen usw.). Diese Maßnahmen können auch anders als mit Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen durchgeführt werden. Auf dieser Grundlage können zwei Projekttypen finanziert werden: a) „Koordinierungsmaßnahmen“ (CA), b) „spezifische Unterstützungsmaßnahmen“ (SSA).

Im vorliegenden Arbeitsprogramm wird für jedes Forschungsziel angegeben, welche Förderformen für das jeweilige Thema, zu dem Vorschläge eingeholt werden, in Frage kommen.

2.5 Beteiligung von KMU und Anstoß für Innovation

• Die Bedeutung der KMU für die Innovation ist unbestritten. Im Bereich der IKT spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung neuer Visionen und ihrer Umsetzung in Geschäftsideen. KMU können ihre Forschungsarbeit sehr gut fokussieren und schnelle technische und unternehmerische Entscheidungen treffen.

Die IKT-Forschungsprogramme der Gemeinschaft bieten KMU hervorragende Möglichkeiten, risikoreiche Forschung und Entwicklung im Frühstadium zu finanzieren, strategische Partnerschaften aufzubauen und außerhalb ihrer lokalen Märkte hochwertige innovative Produkte und Dienste anzubieten.

Bei der Definition der Prioritäten des IKT-Arbeitsprogramms wird auf die Erfordernisse und das Potenzial von KMU besonders geachtet. Nach den Erfahrungen mit der Beteiligung von KMU an der IKT-Forschung im Rahmen des RP6 soll sichergestellt werden, dass KMU wesentlichen Anteil an IKT-Forschungskonsortien mit großen Unternehmen, Universitäten und öffentlichen Forschungslabors haben.

Auch durch die Teilnahmeregeln für das RP7 wird die Beteiligung von KMU gefördert. Für KMU in RP7-Projekten kann der Finanzzuschuss der Gemeinschaft bis zu 75 % der gesamten förderfähigen Kosten betragen (gegenüber 50 % im RP6 und früheren Programmen). Deshalb wird damit gerechnet, dass der Themenbereich IKT im RP7 zahlreiche innovative KMU

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anziehen wird, die bereit sind, sich mit Forschung und Entwicklung in neuen Technologiefeldern mit hohem Wachstumspotenzial und in Kernbereichen der IKT-Anwendung zu engagieren.

2.6 Entwicklung globaler Partnerschaften

Die externe Dimension des Programms zielt darauf ab, die europäische Wettbewerbsfähigkeit durch Forschungspartnerschaften mit Drittländern zu fördern und Themen im allgemeinen Interesse und zum gegenseitigen Nutzen zur Unterstützung anderer EU-Politiken, insbesondere der Entwicklungspolitik, in Angriff zu nehmen.

Die internationale Zusammenarbeit erfolgt durch: – Öffnung aller IKT-Programmziele für die Teilnahme von Organisationen aus allen

Partnerländern für die internationale Zusammenarbeit (ICPC: nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 1 des ArbeitsProgramms) und Industrieländern. Der gesamte Themenbereich steht den Drittländern offen. Bei einigen Zielen des Arbeitsprogramms wird die Beteiligung von Partnern aus Drittstaaten ganz besonders befürwortet.

– Spezifische Aktionen der internationalen Zusammenarbeit (Specific International Cooperation Actions, SICA). Dabei handelt es sich um Verbundprojekte mit ICPC-Ländern in Themenbereichen, die im gegenseitigen Interesse liegen. Ausgewählt werden sie aufgrund wissenschaftlicher und technologischer Kompetenzen und Erfordernisse. Im politischen Dialog mit Drittstaaten und -regionen und durch internationalen Unterstützungsprojekte konnten potenzielle Prioritäten für die Zusammenarbeit ermittelt werden, die im beiderseitigen Interesse liegen und von allseitigem Nutzen sind. Für SICAs gelten eigene Teilnahmeregeln8.

Die in diesem Arbeitsprogramm vorgeschlagenen internationalen Kooperationsaktivitäten verfolgen im Wesentlichen drei Ziele:

– Verbesserung der Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Standards und interoperablen Lösungen und bei der weiteren Planung, um eine breite Akzeptanz europäischer Forschungsergebnisse zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu verbessern. Damit werden Skaleneffekte im globalen Kontext der Technologienutzung erzielt. Zu diesem Zweck werden vor allem Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen gefördert, die europäische und internationale Interessenvertreter zusammenbringen. Je nach Themenbereich werden hierzu industrialisierte Regionen wie die USA und Japan und/oder aufstrebende Volkswirtschaften wie China, Russland, Indien und Lateinamerika ins Auge gefasst.

Zu solchen Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen wird im Rahmen der entsprechenden Ziele und horizontalen Unterstützungsmaßnahmen für internationale Zusammenarbeit aufgerufen. Beispiele sind neue Netzwerke, Sicherheit, vernetzte Medien, Nanoelektronik, Photonik, Kontrollsysteme, IKT für kooperative Verkehrssysteme sowie IKT für eigenständige Lebensführung und Integration.

8 Für Verbundprojekte sind mindestens vier unabhängige Rechtspersönlichkeiten erforderlich, von denen mindestens zwei in verschiedenen Mitgliedstaaten oder assoziierten Staaten und mindestens zwei in verschiedenen IPCP-Ländern ansässig sein müssen.

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– Verbesserung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zum Nutzen sowohl Europas als

auch der Zielregionen. Diese Zusammenarbeit erfolgt mit Drittstaaten, mit denen ein gegenseitiger Wissensaustausch möglich ist, und auf Gebieten, in denen sich eine Kooperation sowohl für die europäischen Einrichtungen als auch für die Einrichtungen der betreffenden Drittstaaten auszahlt. Andere Gemeinschaftspolitiken, insbesondere die Entwicklungspolitik, werden dadurch unterstützt.

Unterstützung erhalten SICAs in den Bereichen „IKT für Risikoabschätzung und Patientensicherheit“ und „IKT für Reduzierung und Management von Umweltkatastrophen“. Darüber hinaus wird internationale Zusammenarbeit in den Bereichen "Open-Source-Software", "Sprach- und Sprechtechnologien" sowie "zugängliche und integrative IKT" gefördert. Insgesamt 20 M€ werden voraussichtlich für internationale Kooperationsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Eine genaue Beschreibung erfolgt unter den betreffenden Zielen und der horizontalen Unterstützungsmaßnahme für internationale Zusammenarbeit.

Besonders unterstützt wird die Teilnahme von Drittländern zudem an Verbundprojekten zu bestimmten Aspekten der Ziele „Design von eingebetteten Systemen“ und „Künftige und neue Technologien (FET)“ sowie durch intelligente Fertigungssysteme.

– Unterstützung für Aktivitäten im Zusammenhang mit IKT-basierten

Forschungsinfrastrukturen: Diese erfolgt vor allem im Rahmen des Spezifischen Programms „Kapazitäten“, doch einige Bereiche z. B. im Zusammenhang mit dem künftigen Internet werden auch im vorliegenden Arbeitsprogramm angesprochen.

Im Interesse der Kohärenz auf der Ebene des Rahmenprogramms wird eine Koordination mit IKT-bezogenen internationalen Kooperationsaktivitäten im Rahmen der spezifischen Programme „Kapazitäten“9 und „Menschen“10 angestrebt.

2.7 Die sozioökonomischen Dimensionen der IKT

Weitreichend, komplex und vielschichtig sind die wirtschaftlichen und sozialen Transformationen, die von den IKT angestoßen werden. Wir stehen nicht mehr am Anfang der Informationsgesellschaft, sondern erleben und erfahren ihre Entfaltung auf allen Ebenen wirtschaftlicher Tätigkeit und sozialer Interaktion. Die technologische Zukunftsplanung weist sogar auf noch radikalere sozioökonomische Veränderungen hin. Die meisten FuE-Projekte haben von Anfang an eine sozioökonomische Dimension. Dazu gehören z. B. auch evidenzbasierte Wirkungsabschätzungen und proaktive Initiativen, um die Verbreitung und die gesellschaftliche Akzeptanz zu beschleunigen. Im Rahmen des Programms werden durch öffentliche Ausschreibung auch Forschungsprojekte im sozialen und wirtschaftlichen Bereich gefördert, um mehr über Trends und Wirkungen auf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher, auch globalwirtschaftlicher Ebene zu erfahren. Dadurch werden Wirkungsabschätzungen einzelner Projekte ergänzt, die Wirkungseinschätzung des IKT-Programms insgesamt unterstützt und Wirkungsabschätzungen bestimmter politischer Optionen gefördert. 9 http://cordis.europa.eu/fp7/capacities/home_en.html 10 http://cordis.europa.eu/fp7/people/home_en.html

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Weiterer Nutzen aus den Forschungsprojekten und -aktivitäten, die im Rahmen dieses Programms unterstützt werden, dürfte sich im Hinblick auf ihren Beitrag zur Wissenschaftsausbildung sowie auf Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten ergeben. Das Streben nach wissenschaftlichem Know-how und seine praktische Anwendung auf die Gesellschaft erfordert Talent, Perspektiven und Einsichten, die nur durch mehr Diversität unter dem Forschungspersonal erreicht werden. Deshalb wird in Forschungsprojekten eine ausgewogene Verteilung von Frauen und Männern auf allen Ebenen gefördert.

2.8 Europäische Technologieplattformen für IKT und das Arbeitsprogramm

Die Europäischen Technologieplattformen (ETP) bringen die wichtigsten Unternehmen und Wissenschaftler auf einem bestimmten Gebiet zusammen, um ihre Forschung und damit verbundene Aktivitäten besser zu koordinieren und gemeinsame Ziele zu erreichen. Ein wichtiges Ergebnis jeder ETP ist eine Strategische Forschungsagenda, auf die sich die Mitglieder einigen und zu deren Umsetzung sie sich verpflichten. Diese Forschungsagenden11 leisten einen erheblichen Beitrag zu den Arbeitsprogrammen im 7. Rahmenprogramm.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bestanden in neun IKT-Bereichen von Interessenvertretern aus Industrie und Wissenschaft eingerichtete Europäische Technologieplattformen: Nanoelektronik, Photonik, Mikrosysteme, eingebettete Systeme, Software und Dienste, Mobilkommunikation, vernetzte Medien, Satellitenkommunikation und Robotik.

2.9 Gemeinsame Technologieinitiativen

Im Vorschlag der Kommission zu den Kooperationsprogrammen wird darauf hingewiesen, dass in manchen Fällen durch den Umfang eines FTE-Ziels und der dafür eingesetzten Ressourcen die Bildung von langfristigen öffentlich-privaten Partnerschaften in Form von Gemeinsamen Technologieinitiativen gerechtfertigt ist.

Diese Initiativen, die vor allem aus der Arbeit der Europäischen Technologieplattformen hervorgehen und einen oder mehrere ausgewählte Forschungsaspekte in ihrem Bereich abdecken, verbinden privatwirtschaftliche Investitionen und staatliche und europäische Zuschüsse, darunter Mittel aus dem Forschungsrahmenprogramm und Darlehen der Europäischen Investitionsbank. Grundlage hierfür bilden die entsprechenden Artikel des EU-Vertrags einschließlich Artikel 171.

Die Kommission will die Finanzierung von zwei Gemeinsamen Technologieinitiativen aus dem Themenbereich IKT im Kooperationsprogramm im Rahmen des RP7 vorschlagen. Die geplanten Initiativen werden sich mit Forschungsarbeiten in den Bereichen Nanoelektronik und eingebettete Systeme befassen. Teile der Forschungsbereiche "elektronische Komponenten und Systeme" von Herausforderung 3 sollen durch diese zwei Initiativen umgesetzt werden. Die Kommission plant Vorschläge zur Einrichtung dieser Initiativen im Jahr 2007 vorzustellen.

11 Strategische Forschungsagenden der Europäischen Technologieplattformen für IKT können auf dieser Website eingesehen werden: http://cordis.europa.eu/ist/about/techn-platform.htm

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2.10 Koordinierung von Forschungsprogrammen außerhalb des Gemeinschaftsrahmens

Zu den Maßnahmen in diesem Bereich des RP7 gehören die Koordinierung nationaler und regionaler Forschungsprogramme oder -initiativen (siehe Anhang 3) und die Beteiligung der Gemeinschaft an gemeinsam durchgeführten nationalen Forschungsprogrammen (Artikel 169 EU-Vertrag). Durch diese Maßnahmen sollen die Komplementarität und die Synergie zwischen dem Rahmenprogramm und Aktivitäten in zwischenstaatlichen Strukturen wie EUREKA, EIROforum und COST verstärkt werden.

Zur Koordinierung von nationalen und regionalen Forschungsprogrammen wird unter mehreren Zielen dieses Arbeitsprogramms aufgerufen. Die Beteiligung der Gemeinschaft an nationalen Forschungsprogrammen, die auf der Grundlage von Artikel 169 gemeinsam durchgeführt werden, ist für den IKT-Bereich „Ambient Assistent Living“ vorgesehen. Dies wird Gegenstand einer eigenen Entscheidung sein.

Die Ziele der Herausforderungen 1, 2, 3, 5, 6 und 7 sowie FET sehen die Koordinierung von nationalen oder regionalen Forschungsprogrammen- und initiativen vor. Zusätzlich gibt es eine horizontale Maßnahme zur internationalen Zusammenarbeit.

2.11 Verbindung zu anderen Programmen

Verbindung zu den IKT im CIP Der Themenbereich IKT im RP7 ist eines der beiden wichtigsten Finanzinstrumente zur Unterstützung der Initiative i2010, die den politischen Rahmen der Union für die Informationsgesellschaft bildet. Das andere Finanzinstrument ist das IKT-spezifische Programm im Rahmen des Programms für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (Competitiveness and Innovation Programme, CIP). Das IKT-Programm im CIP soll die breite Akzeptanz und die beste Anwendung der IKT durch Unternehmen, Regierungen und Bürger gewährleisten. IKT im RP7 und IKT im CIP sind somit komplementäre Instrumente, die beide auf die Förderung der IKT und ihrer Anwendungen abzielen und sicherstellen sollen, dass alle Bürger und Unternehmen von den IKT profitieren können.

Verbindung zur Forschungsinfrastruktur im Programm „Kapazitäten“

Die IKT-basierte Forschungsinfrastruktur (eInfrastruktur) wird im Bereich Forschungsinfrastruktur im Rahmen des Programms „Kapazitäten“ unterstützt. Grundlage ist hier der Erfolg des Forschungsnetzes GÉANT und der Forschungsinfrastruktur GRID, die im Rahmen des RP6 unterstützt wurden. Sie bieten höhere Rechnerleistung, Datenhandling und Netzwerkeinrichtungen für europäische Wissenschaftler in allen Wissenschafts- und Technologiebereichen. Dank der Koordinierung zwischen dieser Maßnahme und dem Themenbereich IKT im Kooperationsprogramm wird europäischen Wissenschaftlern die modernste und effektivste Technologie zur Verfügung stehen. Auch andere IKT-basierte Forschungsinfrastrukturen werden durch die gezielten Aufforderungen im Rahmen des Programms „Kapazitäten“ unterstützt. Dazu gehören Bereiche wie lebende Laboratorien für IKT, Reinräume für Nanoelektronik und Forschungsrichtungen für eingebettete Systeme.

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Verbindung zu den anderen spezifischen Programmen im RP7 Über das spezifische Programm „Zusammenarbeit“ hinaus wird die Forschungs- und Entwicklungsgemeinschaft im Bereich IKT auch von den anderen spezifischen Programmen profitieren können, die allen Forschungsbereichen offen stehen: „Ideen“, „Menschen“ und „Kapazitäten“.

3 Inhalt der Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen 2007

3.1 Herausforderung 1: Allgegenwärtige und vertrauenswürdige Netz- und Dienstinfrastrukturen

Mit seinen Stärken in den Bereichen Kommunikationseinrichtung, Geräte, Netze und eServices ist Europa im weltweiten Rennen um die Beschreibung und Entwicklung der Netz- und Dienstinfrastrukturen der Zukunft gut aufgestellt. Hieraus werden neue wirtschaftliche Chancen mit neuen Klassen vernetzter Anwendungen entstehen bei gleichzeitiger Senkung der operationellen Kosten. Die bestehenden Internet-, Mobil-, Fest- und Funknetze und die dazugehörige Softwaredienstinfrastruktur müssen sich entsprechend entwickeln, um einen weiteren Wachstumsschub der Online-Wirtschaft und der Online-Gesellschaft in den nächsten 15 Jahren zu ermöglichen.

Die Herausforderung besteht darin, die nächste Generation allgegenwärtiger und konvergierter Netz- und Dienstinfrastrukturen für Kommunikation, Rechnen und Medien bereitzustellen. Dazu müssen die in Bezug auf Skalierbarkeit, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Sicherheit bestehenden Engpässe überwunden werden, denn die heutigen Netz- und Dienstarchitekturen sind vorwiegend statisch und können nur eine begrenzte Zahl von Geräten, Dienstelementen und begrenztes Vertrauen unterstützen. Mit den neuen Infrastrukturen können ganz unterschiedliche Geschäftsmodelle für eine dynamische und nahtlose Ende-zu-Ende-Zusammensetzung von Ressourcen in einer Vielzahl von Geräten, Netzen, Anbietern und Dienstdomänen entstehen.

Die künftigen Infrastrukturen sollen:

- raumgreifend, allgegenwärtig und hochgradig dynamisch sein. Sie sollen nahezu unbegrenzte Kapazitäten für die Nutzer bereithalten und eine Vielzahl interoperabler nomadisch genutzter Geräte und Dienste, vielfältige inhaltliche Formate und eine Vielzahl unterschiedlicher Auslieferungsmodi unterstützen. Sie sollen Kontextbewusstsein und das dynamische Verhalten unterstützen, das für Anwendungen benötigt wird, deren Anforderungen sich zeit- und kontextabhängig ändern;

- Robustheit, Elastizität, Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit gewährleisten, die mit Netzen und Softwaredienstplattformen kompatibel sind, die sehr viel größer und komplexer sind als die heutigen Infrastrukturen;

- vernetzte und verwaltete Geschäfts- und Dienstkonvergenz in verschiedenen Umgebungen wie Wohnung, Unternehmen oder wechselnde Situationen unterstützen.

Dazu muss in der Entwicklung, ausgehend von bestehenden Infrastrukturen hin zu neuen Infrastrukturen, ein Mittelweg gefunden werden zwischen Anforderungen wie Abwärtskompatibilität und der Notwendigkeit, disruptiver Architekturen für künftige Internet-, Mobil-, Breitband- und dazugehörige Dienstinfrastrukturen zu erforschen.

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Die Antriebskräfte für diese Herausforderung stecken vor allem in der technologischen Entwicklung allgegenwärtiger Mobil- und Breitbandnetze, der Verfügbarkeit von dynamischen Dienstplattformen und in Sicherheit und Vertrauen im Kontext konvergierter und interoperabler vernetzter Umgebungen. Insofern zielt die vorgeschlagene Maßnahme weitgehend auf die technologischen Blockaden und sozioökonomischen Szenarien in den Strategischen Forschungsagenden der Europäischen Technologieplattformen eMobilität, NESSI, NEM und ISI ab.

Die Teilnahme von Einrichtungen aus Drittländern wird in den Forschungsbereichen unterstützt, in denen gegenseitiger Nutzen nachweisbar ist. Das betrifft vor allem i) die Möglichkeit, durch gemeinsame strategische Forschungspartnerschaften zu globalem Konsens und globalen Standards zu gelangen; ii) Möglichkeiten für gegenseitiges Benchmarking; iii) Austausch über die besten Verfahrensweisen einschließlich regulatorischer und sozioökonomischer Aspekte als technologische Antriebsmittel; iv) die groß angelegte Validierung von Technologien und vernetzten Anwendungen in einem globalen Kontext. Die Beteiligung von Partnern aus Drittstaaten und die Auswahl der vielversprechendsten Zielregionen bleiben der Initiative der Antragsteller überlassen.

Vorschläge für große Integrationsprojekte, die auf mehrere der Ziele 1.1 bis 1.5 unter der Herausforderung 1 ausgerichtet sind und diese miteinander verknüpfte Ziele aus der Perspektive eines Gesamtsystems angehen, werden begrüßt. Damit soll der Stand der Technik jedes der Ziele erheblich vorangebracht und ein verbindender Multiplikator- und Katalysatoreffekt für die erwarteten Wirkungen erzielt werden.

Ziel ICT-2007.1.1: Das Netz der Zukunft

Erwartete Ergebnisse

a) Allgegenwärtige Netzinfrastrukturen und -architekturen, die Folgendes unterstützen: i) Konvergenz und Interoperabilität von heterogenen Mobil- und Breitbandnetztechnologien; ii) flexiblen und spektrumeffizienten Funkzugang für einen allgegenwärtigen Zugang zu mobilen Breitbanddiensten für Netze mit geringer Reichweite bis zu WANs; iii) Beseitigung der Barrieren für Breitbandzugang und ultraschnelle Ende-zu-Ende-Konnektivität mit optimierten Protokollen und Routing-Verfahren; iv) Kontextbewusstsein; v) optimierte Verkehrsverwaltung zwischen Kern- und Randnetzen; vi) Skalierbarkeit, die eine erhebliche Zunahme der Zahl verbundener Geräte sowie Maschine-zu-Maschine- oder sensorbasierte (über RFID hinaus) Anwendungen ermöglicht, die in der Lage sind, in vielfältigen öffentlichen und privaten Umgebungen zu funktionieren.

b) Optimierte Steuerung, Management und Flexibilität der künftigen Netzinfrastruktur, die die Evolution zu kognitiven Netzen unterstützt und die fähig sind: i) nahtlosen Ende-zu-Ende-Netz- und Dienstaufbau und -betrieb zwischen vielfältigen Netzbetreibern und Geschäftsbereichen zu ermöglichen; ii) eine breite Vielfalt von Dienstattributen und -anforderungen zu unterstützen, die sehr viel komplexer sein werden als die heutigen Infrastrukturen, durch Unterstützung von Programmierbarkeit und dynamischen Aspekten, mit Rekonfigurierbarkeit der Ressourcenverteilung, von Protokollen und Routing-Verfahren, Selbstorganisation und Management; iii) in Echtzeit neue Formen von Ad-hoc-Kommunikation mit intermittierenden Konnektivitätsanforderungen und zeitvariabler Netztopologie zu verwalten; iv) intelligente Verteilung von Diensten auf vielfältige Zugangstechnologien mit zentraler oder verteilter Steuerung zu ermöglichen.

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c) Technologien und Systemarchitekturen für das künftige Internet zur Überwindung der langfristig erwarteten Grenzen der Fähigkeiten des heutigen Internet, seiner Architektur und Protokolle, bedingt durch den Bedarf an: generalisierter Mobilität; Skalierbarkeit aus der Perspektive von Geräten, Dienstattributen und Anwendungsumgebungen; Sicherheit; vertrauenswürdigen Domänen; neuen Routing- und Inhaltsauslieferungsverfahren mit dynamischem Peering, neuen Verfahren der Ende-zu-Ende-Auslieferung und -Steuerung und neuen Verfahren von Ad-hoc-Konnektivität in einer generalisierten drahtlosen Umgebung. Bei der explorativen Arbeit wird es darum gehen, wie verschiedene Klassen neuer Anforderungen die vorhersehbare Entwicklung des Internets einschränken und wo entsprechende langfristige Lösungen zu finden sind.

d) Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen: i) Planungs- und Konferenzunterstützung; ii) Koordinierung mit entsprechenden nationalen oder regionalen Programmen oder Initiativen.

Erwartete Auswirkungen

• Globale Standards für eine neue Generation allgegenwärtiger und extrem leistungsfähiger Netz- und Dienstinfrastrukturen. Sie sollen Konvergenz, vollständige Interoperabilität, eine erheblich höhere Anzahl und Vielfalt von Geräten, neuen Diensten und komplexen Nutzeranforderungen unterstützen.

• Stärkung der industriellen Führungsrolle Europas bei verkabelten und drahtlosen Netzen; Entwicklung stärkerer Synergien zwischen Akteuren aus verschiedenen Bereichen und Beitrag zu neuen Geschäftsmodellen, die sich Konvergenz und vollständige Interoperabilität zunutze machen.

• Neue Chancen für Industrie/Dienste in Europa, vor allem im Bereich der Internettechnologien, in dem Europa bisher noch keine seinem technologischen Potenzial entsprechende Position erreicht hat.

Förderformen

CP, NoE, CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

200 M€:

- CP 180 M€, davon mindestens 84 M€ für IP und mindestens 42 M€ für STREP - NoE 14 M€ - CSA 6 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

12 Der größte Teil der Gelder für Aufforderung 1 stammt aus dem Haushalt 2007. Der verbleibende Betrag für Aufforderung 1 und die Beträge für die Aufforderungen 2, 3, FET – Offener Bereich und die gemeinsame Aufforderung zum Thema Sicherheit werden voraussichtlich aus dem Haushalt 2008 gezahlt; dafür muss zum gegebenen Zeitpunkt ein neuer Finanzierungsbeschluss ergehen.

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Ziel ICT-2007.1.2: Dienst- und Software-Architekturen, -Infrastrukturen und -Technik

Erwartete Ergebnisse

a) Dienstarchitekturen, -plattformen, -technologien, -methoden und -tools, die ein Kontextbewusstsein und -Auffindung, Werbung, Personalisierung und eine dynamische Zusammenstellung von Diensten ermöglichen. Sie sollen flexible Geschäftsmodelle unterstützen, ein Dienstmanagement ermöglichen und eine „Ende-zu-Ende-Dienstqualität“ gewährleisten. Sie werden für vielfältige Komponententechnologien sorgen und eine Anbieterunabhängigkeit unterstützen. Chancen zur Standardisierung sollten genutzt werden.

b) Dienst-/Software-Engineering, Entwicklungsprozesse, Produktlebenszyklus und Tools für dynamisch zusammengefügte Systeme mit verlässlicher Dienstqualität und Zuverlässigkeitseigenschaften; gefördert werden neue offene Entwicklungsparadigmen mit stärkerer Einbeziehung von Nutzer- und Entwicklungsgemeinschaften.

c) Strategien und Technologien zur Beherrschung von Komplexität, Verlässlichkeit und Verhaltensstabilität in komplexen Systemen und in Systemen, die sich ohne zentrales Design im Laufe der Zeit weiter entwickeln. Geeignete Mechanismen sollen eine „Ende-zu-Ende-Dienstqualität“ gewährleisten.

d) Virtualisierungswerkzeuge, Systemsoftware, Middleware und netzzentrische Betriebssysteme einschließlich Grid-basierter Systeme, die unbegrenzte, heterogene und dynamische Ressourcen, die über verschiedene Plattformen verteilt sind, wie eine Einheit organisieren und einen plattformunabhängigen Zugang sowie eine gemeinsame Nutzung von Wissen, Verarbeitung, Kommunikation, Speicherung und Inhalt gestatten. Außerdem ermöglichen sie die Definition und Ausführung von Aufgaben und Workflows zur Zusammenarbeit und zum Agieren in vielfältigen Domains, und sie optimieren die Nutzung verteilter Ressourcen.

e) Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen für: i) Planung, Strategie und Verfahrensformulierung, Clustering von Aktivitäten, Unterstützung für Standardisierung und Konferenzunterstützung; ii) Koordinierung mit nationalen oder regionalen Programmen oder Initiativen.

Erwartete Auswirkungen:

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und der Effizienz von Einrichtungen in Europa durch:

• Mögliche Schaffung dynamischer Dienste mit garantierten Eigenschaften und neuen vernetzten Anwendungen, die Interoperation über eine Vielzahl von Geschäftsbereichen und Einrichtungen aller Größen ermöglichen. Unterstützung aller Einrichtungen und vor allem von KMU, die Software und Dienste entwickeln oder anwenden, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und sich auf die wachsende globale Dienstleistungsgesellschaft einzustellen.

• Erhöhte Effizienz und Produktivität in der Softwareentwicklung und höhere Zuverlässigkeit der Software durch neuartige Dienste und Software-Engineering-Tools und verbesserte Beherrschung komplexer Systeme.

• Neue Chancen, vor allem für KMU, durch offene und Standardplattformen und Schnittstellen für Software- und Dienstentwicklung; Middleware für gemeinsame Ressourcennutzung; Betriebssysteme der nächsten Generation.

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Förderformen

CP, NoE, CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

120 M€:

- CP 108 M€, davon mindestens 44 M€ für IP und mindestens 35 M€ für STREP - NoE 10 M€ - CSA 2 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.1.3: IKT zur Unterstützung des vernetzten Unternehmens

Erwartete Ergebnisse

a) Generische integrierte Lösungen für die Interoperabilität zwischen Unternehmen und die Kooperation im Kontext eines vernetzten Unternehmens.

b) Architekturen und Plattformen für ein integriertes Unternehmen zur Unterstützung in hoher Anzahl verteilter vernetzter Geräte, insbesondere erweiterter RFID-basierter Systeme.

c) Tools und Technologien, die die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens sowie die Definition und Ausführung von Aufgaben und Workflows für das horizontale Agieren über mehrere Domains hinweg ermöglichen.

Die Forschungsergebnisse sollen hochgradig verteiltes Agieren, niedrigere Lebenszykluskosten und die Integration mit Altsystemen unterstützen. Die Arbeiten sollen insbesondere Unternehmensnetze unterstützen, die auf die besonderen Erfordernisse von KMU zugeschnitten sind.

Erwartete Auswirkungen:

• Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in Europa durch Förderung der Schaffung neuer vernetzter Anwendungen und Dienste, die für Interoperation über eine Vielzahl von Geschäftsbereichen und Organisationen aller Größen geeignet sind.

• Stärkung der technologischen und industriellen Fähigkeiten Europas in anwendungs- und unternehmensspezifischer Software sowie der Entwicklung von Diensten und Anwendungen.

Förderformen

CP, CSA (eine CA zur Koordinierung der EU-Aktivitäten im Bereich RFID und eine SSA für globale RFID-bezogene Standardisierungsaktivitäten, insbesondere unter Beteiligung von Organisationen in China, Japan, Korea und USA).

Vorläufige Mittelaufteilung12

30 M€:

- CP 29 M€, davon mindestens 11 M€ für IP und mindestens 11 M€ für STREP

- 1 M€ für 2 CSAs

Aufforderung

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FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.1.4: Sichere, zuverlässige und vertrauenswürdige Infrastrukturen

Erwartete Ergebnisse

a) Sicherheit und Elastizität in Netzinfrastrukturen: Aufbau und Erhalt flexibler, skalierbarer und kontextbewusster sicherer und elastischer Architekturen und Technologien, um dynamische Managementprinzipien zu ermöglichen, die sichere End-to-End-Übertragung von Daten und Diensten in heterogenen Infrastrukturen und Netzen einschließlich dynamischer Netze winziger unsicherer Geräte und bei vielfältigen Anbieter-, Unternehmens- und Privatdomains ermöglichen; Echtzeitermittlung und Wiederherstellungsfähigkeiten bei Übergriffen, Fehlfunktionen und Versagen;

b) Sicherheit und Vertrauen in dynamische und rekonfigurierbare Dienstarchitekturen zur Unterstützung gesicherter und skalenfreier Zusammenstellung von Diensten und Dienstkoalitionen mit koordinierten, mehrere Verwaltungs- oder Geschäftsbereiche übergreifenden Operationen, die flexible Geschäftsmodelle ermöglichen;

c) Vertrauenswürdige Rechnerinfrastrukturen, die Interoperabilität und End-to-End-Sicherheit von Daten und Diensten ermöglichen; erhöhte Sicherheit und Zuverlässigkeit im Engineering von Software und Dienstsystemen, um Design und Entwicklung vertrauenswürdiger Anwendungen und Dienste sicherzustellen;

d) Identitätsmanagement und Datenschutz fördernde Tools mit konfigurierbaren, kontextabhängigen und nutzerkontrollierten Attributen in statischen und sich dynamisch verändernden Umgebungen; Vertrauensprinzipien für das Management und die Risikoabschätzung bezogen auf die Identität- und auf private Daten.

e) Längerfristige Visionen und Forschungspläne; Metriken und Benchmarks für vergleichende Bewertung und offene Technologiewettbewerbe zur Unterstützung von Zertifizierung und Standardisierung; internationale Kooperation und Koordination mit entwickelten Staaten; Koordinierung mit entsprechenden nationalen oder regionalen Programmen oder Initiativen und; Koordinierung von RP7-Projekten, die die Themen Sicherheit, Zuverlässigkeit, Privatsphäre und entsprechende ethische Fragen behandeln, und die unter verschiedenen Herausforderungen und Zielen dieses Arbeitsprogramms aufgehängt sind.

Erwartete Auswirkungen

• IKT-Nutzer werden in die Lage versetzt, ihre digitale Identität und persönlichen Daten zu handhaben und ihre Privatsphäre zu schützen, wobei die europäische Auffassung von Privatsphäre in einen wirtschaftlichen Vorteil verwandelt wird; stärkeres Vertrauen in den Einsatz von Netzen, Software und Diensten für Regierungen, Unternehmen und Verbraucher.

• Eine starke, wettbewerbsfähige IKT-Sicherheitsindustrie in Europa.

• Erheblich verbesserte Sicherheit und Zuverlässigkeit von Netz- und Dienstinfrastrukturen, die wesentlich größer und komplexer sind als die heutigen Infrastrukturen.

• Breite Nutzung von Metriken, Standards, Bewertungs- und Zertifizierungsmethoden, und Erfahrung sammeln und austauschen im Bereich der Sicherheit von Netzen, Infrastrukturen, Software und Diensten.

Förderformen

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a-d) CP, NoE; e) CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

90 M€:

- CP 80 M€, davon mindestens 28 M€ für IP und mindestens 28 M€ für STREP - NoE 6 M€ - CSA 4 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.1.5: Vernetzte Medien

Erwartete Ergebnisse:

a) Interoperable Multimedianetze und Dienstinfrastrukturen welche: - eine nahtlosen, personalisierten und vertraulichen Umgang mit i) Multimediadiensten

und -anwendungen; ii) Home-Management und Kontrolldiensten; iii) Medieninhalt für Nutzer in verschiedenen Rollen (Verbraucher, Hersteller oder Kommunikations- und Medienmanager), Standorten, Kontexten und Mobilitätsszenarien ermöglichen;

- die Integrität und die Qualität der Medien wahren und dabei automatische und intuitive Anreicherung auf jeder Stufe des Medienlebenszyklus ermöglichen;

- optimiert sind für unstrukturierte Verteilung, Lieferung, Speicherung und intelligentes Retrieval von Medien und Anwendungen, was unterschiedliche Medienverteilungsmuster zwischen vielfältigen Nutzern ermöglicht.

b) Ende-zu-Ende-Systeme und Anwendungsplattformen welche i) intuitive, intelligente, professionelle und nichtprofessionelle Schaffung, Manipulation, Speicherung/Handhabung/Suche, Management und Darstellung von Medien ermöglichen; ii) neue kreative Formen interaktiver, immersiver und qualitativ besonders hochwertiger Medien (wie 3D, virtuell und erweiterte Realität) sowie neue Formen von Erfahrungen für einzelne Nutzer oder Nutzergemeinschaften bereitstellen.

c) Planungs- und Konferenzunterstützung zur Koordinierung mit entsprechenden nationalen oder regionalen Programmen oder Initiativen, internationalen Standardisierungs- und Interoperabilitätsinitiativen.

Erwartete Auswirkungen:

• Weltweite Vorrreiterrolle in einer neuen Generation von Medientechnologien, die wesentlich höhere Leistungen in Bezug auf Intelligenz, Skalierbarkeit, Flexibilität, Geschwindigkeit, Kapazität, Nutzerfreundlichkeit und Kosten erbringen.

• Neue und nachhaltige Marktchancen auf der Grundlage konvergierter Geschäftsmodelle zwischen Inhalt, Telekommunikation, Rundfunk und Verbraucherelektronik. Stärkung der europäischen Position gegenüber globaler Interoperabilität und Standardisierungsinitiativen.

• Verbreitete Durchsetzung von neuen Verbrauchs- und Produktionsmustern bei digitalen Medien. Höhere Lebensqualität durch neue Anwendungsformen, die zum sozialen und intellektuellen Wohlbefinden beitragen also auch die Freizeit berreichern. Neue Chancen für Inhaltsproduktion und -nutzung.

Förderformen

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a-b) CP, NoE; c) CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

85 M€:

- CP 76 M€, davon mindestens 30 M€ für IP und mindestens 24 M€ für STREP - NoE 7 M€ - CSA 2 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.1.6: Neue Paradigmen und Experimentiereinrichtungen

Erwartete Ergebnisse

a) Moderne Zugänge für Netzwerkarchitekturen und -protokolle, die skalierbar sind und höherer Komplexität, Mobilität und Anforderungen an Sicherheit, Resilience und Transparenz des künftigen Internets berücksichtigen; gekoppelt mit ihrer Validierung in großen Testumgebungen basierend auf einer Kombination aus realen und virtuellen Infrastrukturen.

b) Miteinander verbundene Testumgebungen für neuartige verteilte und rekonfigurierbare Protokollarchitekturen; neue verteilte Dienstarchitekturen, Infrastrukturen und Softwareplattformen; moderne Architekturen und -technologien für eingebettete oder überlagernde Sicherheit, Vertrauen und Identitätsmanagement. Testumgebungen für Systeme, die vertrauenswürdigen Zugang zu elektronischen Dienstleistungen ermöglichen und den Nutzer keine Administrations- und Sicherheitskenntnisse abverlangen.

c) Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen für: i) Standardisierung und Konferenzunterstützung; ii) Koordinierung mit entsprechenden nationalen oder regionalen Programmen oder Initiativen.

Erwartete Auswirkungen

• Stärkung der europäischen Position in der Entwicklung des künftigen Internets.

• Breite Akzeptanz technologischer Entwicklungen im Bereich der Netze und Dienstleistungsinfrastrukturen, die durch eine umfassende Validierung der technologischen Entscheidungen und der Auswahl der Dienste erleichtert wird.

• Allgemeiner Konsens über Standards und stärkere internationale Kooperation durch miteinander verbundene Testumgebungen und Verbindungsmöglichkeiten für Drittstaaten.

• Stärkeres Vertrauen in die sichere Nutzung des Internets durch Testumgebungen, die vertrauenswürdigen Zugang zu elektronischen Dienstleistungen ermöglichen.

Förderformen

CP, NoE, CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

40 M€:

- CP 36 M€, davon mindestens 12 M€ für IP und mindestens 15 M€ für STREP - NoE 3 M€

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- CSA 1 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-2

Ziel ICT-SEC-2007.1.7: Schutz kritischer Infrastrukturen (Gemeinsame Aufforderung für die Themenbereiche IKT und Sicherheit FP7-ICT-SEC-2007-1)

Die Interoperabilität und Interkonnektivität von Versorgungssystemen ist ein Eckpfeiler unserer Gesellschaften. Schwachstellen in der Interkommunikation von Systemen, Anlagen, Diensten und Prozessen und ihre Widerstandskraft gegenüber Angriffen von Terroristen und (organisierten) Kriminellen sind ein elementarer Aspekt der Sicherheit der Bürger.

Ziel der gemeinsamen Aufforderung ist es, Kerninfrastrukturen des modernen Lebens wie Einrichtungen zur Energieerzeugung und -übertragung, -speicherung und -verteilung, Informations- und Kommunikationsnetze, sensible Produktionsstätten, Banken und Finanzen, Gesundheitsversorgung und Verkehrssysteme sicherer und zuverlässiger zu machen. Solche kritischen Infrastrukturen, die vorsätzlich durch terroristische Angriffe, durch Naturkatastrophen, Vernachlässigung, Missmanagement, Unfälle, Computerhacking, kriminelle Akte und bösartiges Verhalten beschädigt, zerstört oder gestört werden können, sollen geschützt und gegen Vorfälle, Fehlfunktionen und Fehler gesichert werden.

Die gemeinsame Aufforderung hat zwei Schwerpunkte. 1. Schwerpunkt im Themenbereich IKT Der erste Schwerpunkt liegt im Themenbereich IKT. Es geht um Technologiebausteine zur Schaffung, Überwachung und Lenkung sicherer, belastbarer und stets verfügbarer Informationsstrukturen, die kritische Infrastrukturen so verknüpfen, dass sie bösartige Angriffe oder Unfälle überstehen, die Integrität der Daten und die kontinuierliche Bereitstellung von ansprechbaren und vertrauenswürdigen Diensten gewährleisten und variierende Vertrauensanforderungen dynamisch unterstützen. Dies beinhaltet:

a) Die Interaktionen und die Komplexität voneinander abhängiger kritischer Infrastrukturen verstehen und verwalten; ihre Schwachpunkte beherrschen; vor Kaskadeneffekten schützen; Wiederherstellung und Kontinuität in kritischen Szenarien ermöglichen (auch Forschungsarbeiten über Design und Aufbau von selbstanpassenden und selbstheilenden komplexen Systemen); Sicherheits- und Zuverlässigkeitsmetrik und Sicherungsmethoden zur Quantifizierung von Interdependenzen in der Infrastruktur.

b) Design und Entwicklung von sicheren und belastbaren, vernetzten und verteilten Informations- und Prozesskontrollsystemen; systemische Risikoanalyse und Sicherheitskonfiguration und Management kritischer Informationsinfrastrukturen und dynamischer Sicherungsrahmen zur Verbindung mit kritischen Infrastrukturen; Verfügbarkeit von Sicherheitsforensik.

c) Entwicklung von längerfristigen Visionen und Forschungsplänen; Metriken und Benchmarks für vergleichende Bewertung zur Unterstützung von Zertifizierung und Standardisierung; internationale Kooperation und Koordination mit entwickelten Staaten; Koordinierung mit entsprechenden nationalen oder regionalen Programmen oder Initiativen.

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Förderformen: a) und b) CP (nur STREP); c) CSA

2. Schwerpunkt im Themenbereich Sicherheit Der zweite Schwerpunkt liegt im Themenbereich Sicherheit13. Es geht um Technologiebausteine zur Schaffung, Überwachung und Lenkung sicherer, belastbarer und stets verfügbarer Verkehrs- und Energieinfrastrukturen, die bösartige Angriffe und Unfälle überstehen und die kontinuierliche Bereitstellung von Diensten gewährleisten. Folgende Themen werden vorgeschlagen: Thema ICT-SEC-2007-1.0-01: Risikoabschätzung und Kontingenzplanung für verbundene Verkehrs- oder Energienetze Technischer Inhalt / Anwendungsbereich: Entwickelt werden sollen integrierte Rahmen und vereinbarte gemeinsame Methodiken für a) globale Analysen und die Abschätzung von Risiken, Fehlern und Schwachstellen von Verkehrs- oder Energieinfrastrukturen und b) Management- und Kontingenzplanung auf der Grundlage der Erstellung und Analyse von Notfallplänen, um Interoperabilität zwischen verbunden und interdependenten heterogenen Verkehrs- oder Energieinfrastrukturen zu sichern. Förderform(en): Verbundprojekt und Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahme (zur Unterstützung von Forschungstätigkeiten). Thema ICT-SEC-2007-1.0-02: Modellierung und Simulation zu Ausbildungszwecken Technischer Inhalt / Anwendungsbereich: Sicherheitsrelevante Krisen bei grenzüberschreitenden, verbundenen, europäischen Verkehrs- oder Energieinfrastrukturen können erhebliche Störungen verursachen. Die Aufgabe besteht in der Modellierung und Simulation einschließlich Aufbau von Szenarien für den Umgang mit sicherheitsrelevanten Ereignissen zur Unterstützung der Ausbildung von Krisenmanagern.14 Förderform: Verbundprojekt. Thema ICT-SEC-2007-1.0-03: Optimiertes Situationsbewusstsein durch intelligente Überwachung von verbundenen Verkehrs- oder Energieinfrastrukturen Technischer Inhalt / Anwendungsbereich: Es sollen Tools entwickelt werden, die intelligente Überwachungsinformationen von verbundenen und heterogenen Verkehrs- oder Energieinfrastrukturen integrieren, um ein hochgradiges Situationsbewusstsein aufzubauen. Damit sollen optimierte Entscheidungen ermöglicht werden, die für ein grenzübergreifendes interoperables Krisenmanagement erforderlich sind, um sichere, elastische und stets verfügbare Verkehrs- oder Energieinfrastrukturen zu gewährleisten.15 Förderform: Verbundprojekt.

13 Weitere Informationen hierzu im Arbeitsprogramm "Sicherheit". 14 Siehe auch KOM(2005) 576 endg. "Grünbuch über ein Europäisches Programm für den Schutz kritischer Infrastrukturen". 15 Siehe Fußnote 15.

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Thema ICT-SEC-2007-1.0-04: IKT-Unterstützung für Ersthelfer in Krisen in kritischen Infrastrukturen Technischer Inhalt / Anwendungsbereich: Es sollen neuartige Technologien für persönliche digitale Unterstützungssysteme als Teil eines integralen sicheren Notfallmanagementsystems entwickelt werden, um Ersthelfer in Krisen, die in verschiedenen kritischen Infrastrukturen unter unterschiedlichen Bedingungen entstehen können, zu unterstützen. Die Maßnahme soll auf laufenden Forschungsarbeiten über Notfallmanagement, sichere drahtlose Kommunikation, Ersthelfer-Technologien usw. aufbauen. Siehe auch Thema SEC-2007-4.3.03 Persönliche Ausrüstung im Hinblick auf Kompatibilität und Komplementarität.16 Förderform: Verbundprojekt. Erwartete Auswirkungen: • Erhebliche Verbesserung der Sicherheit, Leistung, Zuverlässigkeit und Elastizität von

komplexen und interdependenten kritischen Infrastrukturen, wobei auch organisatorische Dynamik, Humanfaktoren, gesellschaftliche und rechtliche Aspekte einbezogen werden.

• Stärkung des europäischen Industriepotenzials zur Schaffung erheblicher Marktchancen und zur Erlangung einer Führungsposition.

• Beitrag zur Schaffung, Stärkung und Erhaltung von Vertrauen in die Nutzung von Technologien zum Schutz kritischer Infrastrukturen. Dazu gehört, daß ein Bewusstsein und Verständnis aller relevanten Aspekte für die Übernahme ihres Ergebnisses (z. B. in Bezug auf potenzielle Klassifikationsanforderungen, internationalen Kooperationsbedarf, Kommunikations- und Durchführungsstrategien usw.) geschaffen werden, um für Akzeptanz solcher Technologien bei den entsprechenden Interessenvertretern zu sorgen.

• Wirksamerer Schutz durch stärkere Kooperation, Koordination und Schwerpunkt in ganz Europa und Beitrag zur Entwicklung und Förderung von Metriken, Standards, Bewertungs- und Zertifizierungsmethoden und besten Verfahrensweisen für die Sicherheit kritischer Infrastrukturen.

Vorläufige Mittelaufteilung12 40 M€: 20 M€ für Schwerpunkt 1 aus dem Themenbereich IKT und 20 M€ für Schwerpunkt 2 aus dem Themenbereich Sicherheit.

• Mindestens 90 % des Etats für die Aufforderung sollen in Verbundprojekte in einer typischen Größenordnung von 2-5 M€ (Gesamtkosten) und mit einer Dauer von 2-4 Jahren fließen.

• Bis zu 10 % des Etats für die Aufforderung sollen in Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen (CSA) von durchschnittlich 0,5 M€ fließen.

• Vom Etat für den Themenbereich Sicherheit steht voraussichtlich 1 M€ für internationale Kooperation zur Verfügung.

Aufforderung

FP7-ICT-SEC-2007-1

16 Weitere Informationen hierzu im Arbeitsprogramm „Sicherheit“.

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3.2 Herausforderung 2: Kognitive Systeme, Interaktion, Robotik

Durch die zunehmende Komplexität unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft kommt künstlichen Systemen wie Robotern, intelligenten Geräten und Maschinen, die autonom mit unseren Bedürfnissen und den Besonderheiten der von uns gestalteten und erlebten Umgebungen umgehen können, immer größere Bedeutung zu. Die Herausforderung besteht darin, Methoden des Systemengineerings so zu erweitern, dass sie mit offenen und sich regelmäßig verändernden Umgebungen der realen Welt umgehen können. Vorrangiges Ziel ist die Entwicklung von Systemfähigkeiten, die es möglich machen, intelligent auf Lücken im Systemwissen und auf Situationen oder Kontexte, die nicht im Design spezifiziert sind, zu reagieren. Um diese Herausforderung zu bewältigen, wird ein Mix aus innovativer wissenschaftlicher Theorie und Technologie benötigt, basierend auf natürlicher und künstlicher Kognition, in Verbindung mit neuem Systemdesign und neuen Engineering-Prinzipien und Umsetzungen für Maschinen, Roboter und andere Geräte, die robust und flexibel genug sind, um in der realen Welt zu bestehen und nutzerfreundlich und intuitiv mit Menschen in alltäglichen Situationen zu funktionieren.

Künstliche kognitive Systeme, moderne Interaktionstechnologien und intelligente Roboter können der Industrie in Europa neue Chancen eröffnen. Durch die Stärkung von Spitzenforschung zu entsprechenden Themen können Technologien in die Industrien und Märkte von morgen und in Bereiche von potenziell hoher sozioökonomischer Bedeutung wie Industrieproduktion, Lernen, Gesundheitsfürsorge, öffentliche Sicherheit, Umweltmonitoring sowie in neu entstehende Sektoren wie Servicerobotik vordringen. Durch autonome Überwachungssysteme lässt sich beispielsweise in Notfällen oder gefährlichen Situationen entscheidende Zeit einsparen. Künstliche kognitive Systeme und intelligente Roboter können die Fähigkeiten von Menschen zur Bewältigung routinemäßiger, gefährlicher oder ermüdender Aufgaben insbesondere in vorher unzugänglichen, unerforschten oder abgelegenen Gegenden an Land, auf See oder in der Luft erweitern.

Wissenschaftliche Forschung wird auch unser Verständnis der Mechanismen verbessern, die künstlicher und natürlicher Kognition zugrunde liegen, insbesondere des Lernens und der Entwicklung von Kompetenzen, für die das Setzen von Zielen sowie rationales Schliessen, Entscheiden, Sprache, Kommunikation und Kooperation notwendig sind. Sie wird uns in die Lage versetzen, Maschinen zu bauen, die verstehen und lernen; die Konzepte entwickeln und mit einem Maß an Robustheit und Flexibilität sprachübergreifend übersetzen können, das heute noch nicht möglich ist. Sie wird Durchbrüche beim Verhalten von Robotern erzielen, z. B. wenn es um das Manipulieren von Objekten und um soziale Interaktion geht, um Eigenschaften, die fuer ihre Akzeptanz zum Beispiel in Alltagssituationen unabdingbar sind.

Die vorgeschlagene Maßnahme fördert die industrielle Wettbewerbsfähigkeit, indem technologische Herausforderungen und sozioökonomische Szenarien in Angriff genommen werden, die u. a. in der Strategischen Forschungsagenda von EUROP, der Europäischen Technologieplattform „Robotik“ ermittelt worden sind.

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Ziel ICT-2007.2.1 (ICT-2007.2.2): Kognitive Systeme, Interaktion, Robotik

Erwartete Ergebnisse

a) Künstliche Systeme, die eine oder beide der folgenden Anforderungen erfüllen:

• Sie können allgemein gesetzte Ziele weitgehend selbstaendig erreichen und unter widrigen oder unsicheren Bedingungen weiter funktionieren; sie passen sich mit vertretbaren Einschränkungen an sich wandelnde Service- und Leistungsanforderungen an, ohne dass eine externe Neuprogrammierung, Neukonfiguration oder Readjustierung erforderlich wäre.

• Sie kommunizieren und kooperieren mit Menschen und untereinander, gestützt auf ein wohlbegruendetes Verständnis der Objekte, Ereignisse und Prozesse in ihrer Umgebung und ihrer eigenen Situation, Fähigkeiten und Kenntnisse.

Ergebnis der Arbeit werden Demonstratoren sein, die weitgehend autonom in fordernden und offenen Umgebungen operieren, in denen eine geeignete Mischung aus Fähigkeiten zur Erkundung, Datenanalyse und -verarbeitung, zur Kontrolle und zum Handeln erforderlich ist. Gegebenenfalls werden die Systeme hochrangige kognitive Fähigkeiten, z. B. zum rationalen Schliessen, Planen und Entscheiden und zur aktiven Umweltmodellierung integrieren.

Antraege, die diese Anforderungen erfüllen, sollten sich auf die folgenden Bereiche konzentrieren:

Roboter, die, einzeln oder im Verbund, mit greifbaren Objekten von unterschiedlicher Form und Größe hantieren und die entweder völlig autonom (z. B. in schwierigem Gelände, in dem robuste Lokomotion, Navigation und Hindernisvermeidung erforderlich sind) oder in Kooperation mit Menschen in komplexen, dynamischen räumlichen Umgebungen (z. B. im häuslichen Umfeld) operieren.

Roboter, Sensornetze und andere künstliche Systeme, die materielle und informationelle Prozesse überwachen und kontrollieren, z. B. in der industriellen Fertigung oder im öffentlichen Dienstleistungssektor. Dazu gehören z. B. die Erfassung und Interpretation von Informationen in Echtzeit in Notfällen oder Gefahrensituationen (z. B. durch multisensorische Datenfusion) oder in virtuellen Räumen , welche sich auf Objekte und Menschen in der realen Welt beziehen.

Intuitive multimodale Schnittstellen und interpersonale Kommunikationssysteme, die in realen und virtuellen Umgebungen personalisierte Interaktivität ermöglichen, gestützt auf verbesserte Modellierungen von menschlicher Interaktion und das Verständnis von kontextbezogener Kommunikation z. B. durch Zeichen und Signale in allen Modi (wie Geräusch, Sicht, Berührung) und Modalitäten (wie natürliche Sprache, sowohl gesprochen als auch geschrieben), durch autonome Anpassung und die Beruecksichtigung der Bedürfnisse, Intentionen und Emotionen der Nutzer.

Die zu diesen Bereichen vorgeschlagen Arbeiten werden den jeweiligen Zielrichtungen gemaess:

• Engineeringkonzepte entwickeln und anwenden, die Anforderungen bezueglich Echtzeit (so vorhanden) und Systemmodularität entsprechen und die Zuverlässigkeit, Flexibilität, Robustheit und ggf. auch die Sicherheit der entstehenden Systeme gewährleisten; sowie Kriterien zum Benchmarking dieser Eigenschaften entwickeln;

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• zur Theorie und Anwendung des Lernens in künstlichen Systemen beitragen und Fragen aufgreifen, die mit zielgerichteter und weitgehend autonomer Interpretation von sensorgenerierten Daten in verschiedenen Umgebungen zu tun haben, sowie zu neuartigem Design und Umsetzungsprinzipien für geeignete Systemarchitekturen;

• die Verwendung erkunden und validieren, von:

> modernen Sensor-, Aktuator-, Speicher- und Kontrollelementen, Komponenten und Plattformen, die auf neuen, möglicherweise biomimetischen Materialien und Hardwaredesigns basieren, z. B. zur Realisierung von Systemen mit größerer struktureller und funktionaler Diversität und Modularität;

> neuen, möglicherweise bioinspirierten Paradigmen der Informationsverarbeitung und Modellen für natürliche Kognition (einschließlich menschlicher mentaler und sprachlicher Entwicklung), Anpassung, Selbstorganisation und Emergenz; und von Konzepten des System-"embodiments" und Objekt-"affordances";

> neuen Wegen zur Kombination statistischer, wissensgestützter und kognitiver Ansätze für Sprachverstehen, Sprachgenerierung und Maschinenübersetzung.

b) Ein fundierter Ansatz zur Strukturierung von Forschung in relevanten Bereichen, insbesondere Lernen in künstlichen Systemen, Anforderungen für kognitive Fähigkeiten von robotischen, interaktiven und Sprachunterstützungssystemen einschließlich Entwicklung von experimentellen Szenarien, Entwicklung oder Aufbau von Ressourcen für Experimente und Entwicklung von Leistungsmetriken und Definition von Autonomiestufen für künstliche Systeme.

c) Koordinierung mit entsprechenden nationalen oder regionalen Forschungsprogrammen oder -initiativen.

Erwartete Auswirkungen

• Führende Technologieunternehmen, die neue Produkte und Dienste entwickeln und bestehende verbessern.

• Neue Märkte wie: Ausweitung der industriellen Robotik auf flexible Fertigung in kleinem Maßstab, Öffnung von (professionellen und häuslichen) Diensten für Roboter, neuartige Funktionalitäten für eingebettete Systeme und assistive Systeme für interpersonale Kommunikation wie Unterstützung für dynamische Übersetzung und effektive medizinische Diagnose und Therapie.

• Robustes und flexibles Verhalten von künstlichen Systemen in offenen Umgebungen mit intelligenter Reaktion in unvorhergesehenen Situationen und Stärkung der Mensch-Maschine-Interaktion.

• Erweiterung der menschlichen Fähigkeiten für routinemäßige, gefährliche oder ermüdende Aufgaben in vorher unzugänglichen, unerforschten oder abgelegenen Gegenden; entscheidende Zeitersparnis in Notfällen oder Gefahrensituationen.

Spitzenforschung in Europa im Verbund und durch multidisziplinäre Experimente mit Konzepten für Maschinenintelligenz und künstliche kognitive Systeme und durch Erforschung dessen, was künstliche und natürliche kognitive Systeme leisten können und was nicht.

Förderformen

a) CP; b) NoE; c) CSA (nur CA)

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Vorläufige Mittelaufteilung12

Aufforderung IKT 1-96 M€

- CP 87 M€, davon mindestens 46 M€ für IP und mindestens 15 M€ für STREP - NoE 8 M€ - CSA 1 M€

Aufforderung IKT 3-97 M€

- CP 87 M€, davon mindestens 46 M€ für IP und mindestens 15 M€ für STREP - NoE 8 M€ - CSA 2 M€

Aufforderungen

FP7-ICT- 2007-1; FP7-ICT-2007-3

3.3 Herausforderung 3: Bauelemente, Systeme, Technologie

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass der Anteil elektronischer Komponenten am Wert verarbeiteter Produkte und ihr Einfluss auf deren Funktionalität und Kosteneffizienz in den kommenden Jahren in beispielloser Weise steigen wird. Europa weist erhebliche Stärken auf bei der Produktion von Hardware und Softwarekomponenten und ihrer Integration und ihrem Einsatz in intelligenten Systemen, angefangen bei tragbaren Elektronikartikeln, über Kraftfahrzeuge und Flugzeuge bis hin zu medizinischen Apparaturen und Geräten und Fertigungsanlagen.

Die Herausforderung besteht darin, Europas Position als führender Hersteller von elektronischen Bauelementen und Systemen zu stärken. Damit wird die Wettbewerbsfähigkeit von wichtigen Industriezweigen wie Kraftfahrzeugtechnik, Flugzeugbau, Automatisierungstechnik, elektronische Konsumgüter, Telekommunikation und Medizintechnik gefördert. In diesen Bereichen hängt Europas Führungsrolle insbesondere von der Fähigkeit ab, elektronische Bauelemente und Systeme zu entwickeln und zu produzieren und sie in Produkte über alle Sektoren hinweg zu integrieren. Dabei darf angesichts der zunehmend wichtigeren Rolle der Elektronik im Gefüge der modernen Gesellschaft die soziale Dimension nicht unterschätzt werden.

Die Forschungsziele im Rahmen dieser Herausforderung sind Ergebnis zahlreicher Konsultationen mit einer großen Gruppe von Vertretern aus der Forschung und entsprechen der Strategischen Forschungsagenda der Europäischen Technologieplattformen ENIAC (Nanoelektronik), EPoSS (Systemintegration), PHOTONICS21 (Photonik) und ARTEMIS (eingebettete Systeme).

Durch Forschung, die sich insbesondere mit dieser Herausforderung befasst, soll die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Intelligenten Fertigungssysteme (IMS) gefördert werden.

Diese Forschungsarbeiten werden die europäische Industrie in die Lage versetzen, auf dem Gebiet der Elektronikentwicklungen und -anwendungen führend zu bleiben. Da die Industrie mehr denn je auf die Chipherstellung und auf eingebettete Software angewiesen ist, ist es von strategischer Bedeutung, in Europa diese Fähigkeiten und Kapazitäten sowie die damit

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verbundenen Industrien der gesamten elektronischen Wertschöpfungskette zu erhalten. In all diesen Bereichen ist ein frühzeitiger Zugang zu den neuesten IKT erforderlich. Intelligente, in Komponenten und Systeme eingebettete Funktionen werden ein Schlüssel sein für die Revolutionierung ganz unterschiedlicher Anwendungen in Gesundheit, Sicherheit und Verkehr, bei der Bereitstellung umweltfreundlicher nachhaltiger Anwendungen und für viele andere mehr. Sie werden zudem die industriellen Fertigungsprozesse erheblich verbessern durch intelligente Lösungen für Prozesskontrolle und Fertigung. Dies wird auch zur Verbesserung von Logistik und Distribution beitragen und damit die Produktivität steigern.

Ziel ICT-2007.3.1: Nanoelektronische Bauelemente der nächsten Generation und elektronische Integration

Erwartete Ergebnisse

Ziel ist es, die Miniaturisierung in der grundlegenden CMOS-Technik für digitale Komponenten und komplexe digitale Systems-on-Chip voranzutreiben („More Moore“); die Diversifizierung in nicht digitale Anwendungen und die heterogene Integration in Systems-on-Chip oder Systems-in-Package zu beherrschen („More than Moore“) und sich auf die Technologiegeneration jenseits der CMOS-Skalierungsgrenzen vorzubereiten („Beyond CMOS“).

a) „More Moore“ zielt auf nanoelektronische Bauelemente kleiner 32 nm nach der International Technology Roadmap for Semiconductors (ITRS) ab. Spezifische Aspekte sind die zunehmende Prozessvariabilität und erwartete physikalische und Zuverlässigkeitsgrenzen von Bauelementen und Verdrahtungsebenen sowie der Bedarf an neuen Schaltkreisarchitekturen und Methoden und Techniken der Charakterisierung.

„More than Moore“ zielt auf heterogene Systems-on-Chip (SoC) ab, d. h. kosteneffektive Integration der Funktionen Verarbeiten und Speichern mit anderen Systemfunktionen verschiedener Skalierungsfaktoren (wie analog, RF [von extrem niedriger Frequenz bis zu Millimeterwellen und darüber hinaus], Hochgeschwindigkeit, Hochleistung, Hochspannung und Interfacetechnologien) auf nur einem Chip. Außerdem geht es um System-in-Package (SiP), d. h. Integration verschiedener Typen von Chips und Geräten in einem Paket oder im kompakten Teilsystem. Spezifische Aspekte sind Stromverbrauch, elektromagnetische Interferenz und Wärmeabstrahlung.

Industrielle Projekte betreffen:

1. Fortschritte bei Integrations- und Miniaturisierungstechnologien und Bauelementen im Zusammenhang mit nanoelektronischer Prozesstechnologie, Metrologie, Materialien, integrierten Bauelementen und Verbindungsstrukturen und damit verbundenen Konzepten und Werkzeugen zur Modellierung und Simulation für CMOS unter 32 nm und für Systems-on-Chip. Änderungen in den elektrischen Merkmalen, in thermischem und mechanischem Verhalten, in Leistung, Zuverlässigkeit, Testbarkeit, Herstellbarkeit und Stromverbrauch der Komponenten sind zu berücksichtigen. Zur Integrationstechnologie zählen auch Waferlevel Packaging, Montagetechnologie, Integration von passiven Komponenten und 3D-Packaging.

2. Designtechnologien für Bauelemente der nächsten Generation und Elektronikintegration. Sie sollen eine Chipkomplexität von Milliarden von Transistoren unterstützen und die erhöhte Prozessvariabilität und Funktionsschwankungen der modernen Bauelemente und Prozessschritte berücksichtigen. Das erfordert einen deutliche Erhöhung der Designproduktivität,

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z. B. durch Wiederverwertung von IP, sowie skalierbare und programmierbare Chiparchitekturen. Es geht hier auch um Designplattformen für SoC und SiP zur Unterstützung einer heterogenen, globalen und umfassenden Funktionssimulation verschiedener Technologien; dies bei Beachtung vielfältiger Aspekte einschließlich des elektrischen, optischen, mechanischen und thermischen Verhaltens. Der Schwerpunkt liegt auf Systemdesignlösungen für SoC und SiP, von der formalen Anwendungsspezifikation bis zur physikalischen Umsetzung und auf der Effektivität von Kosimulation zwischen verschiedenen Beschreibungsebenen.

3. Fertigungstechnologien für: zuverlässige, kosteneffektive industrielle Fertigung von Sub-45-nm-Chips; SoC- und SiP-Prozesse; flexible, automatisierte, adaptive, On-Demand-Fertigung im Schnelldurchlauf unter wirtschaftlich günstigen Bedingungen. Die Grundlage dafür bilden: (i) Modelle, Tools und Anlagen für auf AEC/APCbasierende17 Fertigung und Instandhaltung; unterstützende Metrologie, Charakterisierungs- und Informationstools und -methoden; (ii) moderne Modellierungstechniken und Chipdesign für bessere Herstellbarkeit, Produktionsausbeute, Testbarkeit und Zuverlässigkeit und Verknüpfung von Fertigung und Design; (iii) alternative Technologien zur Strukturübertragung wie maskenlose Lithographie; (iv) Charakterisierungstechniken zur Unterstützung von Multi-Site-, Single-Wafer-, und kleiner Los-Fertigung; (v) Manipulieren von dünnen Wafers und Montage von Single-Chips. Dazu gehören auch Vorbereitungsarbeiten für die Verarbeitung von 450-mm-Wafers und die gemeinsame Evaluierung von Fertigungs- und Metrologieanlagen und –Geräten für Chips und SiPs durch Hersteller und Anwender.

b) „Beyond CMOS“ zielt auf innovative Technologien und aktive Bauelemente jenseits des traditionellen ITRS-Miniaturisierungspfads ab. Dazu zählen neue nicht auf dem FET-Prinzip basierende Logik und Speicher und die mögliche Integration in CMOS. Die Abstimmung von Integrations-, Herstellbarkeits- und Systemfähigkeitsanforderungen soll in Pilotprojekten in Zusammenarbeit mit der Industrie demonstriert werden.

c) Unterstützende Maßnahmen ergänzen die Forschungsarbeit:

- Zugang zu Prototyping, Designexpertise und Schulungen für KMU.

- Zugang für Hochschulen und Forschungsinstitute zu erschwinglichen Tools für Industriedesign, State-of-the-Art-Technologien für Prototyping und Schulung.

- Roadmapping, Benchmarking und Definition von Auswahlkriterien für die industrielle Anwendung von „Beyond-CMOS“-Technologien.

- Interessenförderung bei Jugendlichen für eine multidisziplinäre Berufslaufbahn unter Einbeziehung der Elektronik.

- Unterstützung der Entwicklung von FTE-Strategien durch Roadmapping, Konsensbildung, Koordinierung mit Mitgliedstaaten oder assoziierten Staaten und internationale Kooperation.

- Koordinierende und Unterstützende Maßnahmen (CSA) zur Koordinierung entsprechender nationaler, regionaler und EU-weiter FTE-Programme oder -Maßnahmen.

Erwartete Auswirkungen

17 AEC/APC, Advanced Equipment and Process Control.

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• Gestärkte Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Nanoelektronik Industrie über die vollständige Wertkette, mit großen, mittleren und kleinen Unternehmen, die es der europäischen Industrie ermöglicht, die ITRS-Roadmap einzuhalten und den Fortschritt anzuführen.

• Neue Elektronikanwendungen von hoher wirtschaftlicher und sozioökonomischer Relevanz, z. B. in Kommunikation, Gesundheit, Umwelt, Verkehr und Sicherheit.

• Europäische Forschungseinrichtungen in führender Position mit mehr hoch qualifizierten Arbeitsplätzen in Design- und Anwenderindustrien und entsprechenden Dienstleistungsbereichen.

Förderformen

a-b) CP, NoE; c) CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

86 M€:

- CP 70 M€, davon mindestens 27 M€ für IP und mindestens 21 M€ für STREP - NoE 8 M€ - CSA 8 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.3.2: Organische Elektronik und großflächige Prozesstechnologien und Bildschirmsysteme

Erwartete Ergebnisse

a) Organische Electronik und großflächige Proceßtechnologien für Logik, Speicher und Licht aussendende Funktionalitäten für ePaper, intelligente Systems-on-Tags, preiswerte RFIDs, Lab-on-Chip-Geräte, intelligentes Packaging, Bildschirme, Leuchttafeln und intelligente Beleuchtungssysteme. Der Schwerpunkt liegt auf: großflächigen und preiswerten Fertigungstechnologien wie Druck mit additiven Prozessen und entsprechenden Materialien; neuen Systemstrukturen, innovativer Modellierung, Simulation und Charakterisierung für den Schaltkreisdesign; Schutzschichten, Verbindungen und System-in-Foil-Integration; innovativer Sensorik, Energiespeicherung, Scavenging und Leistungsmanagementfunktionen. Zu berücksichtigen sind allgemeine Fertigunsaspekte wie Kosten, Kapitalinvestition und Umweltauswirkungen.

Unterstützungsmaßnahmen sollen den Zugang zu modernen Fertigungs- und Designkompetenzen, Schulung und Ausbildung in organischer Elektronik und großflächiger Processtechnologien und gemeinsame / Optimierung von Prototypmaschinen europäischer Anbieter mit dem Anwender sowie Synergien zwischen der Elektronik- und dem Druckindustriesektor im Hinblick auf Design, Fertigungsanlagen und Standardisierung unterstützen.

b) Moderne Bildschirmsysteme und neuartige Displaytechnologien. Bildschirmsysteme mit erweiterter Farbskala und dynamischer Bandbreite über den jetzigen Stand der Technik hinaus unter Einbeziehung von Modellen für menschliche Sehweise und Wahrnehmung. Sie sollten Multiviewer, unbegrenztes 3D-Wahrnehmung ohne Hilfsmittel wie z. B. Brillen und natürliche Interaktionsmodalitäten unterstützen. Dazu gehören Signalakquisition, Verarbeitungs- und Darstellungstechnologien für 3D-Systeme.

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Forschungsergebnisse sollen in arbeitende Prototypen für wichtige professionelle und Verbraucheranwendungen integriert werden. Weitere Ergebnisse werden tragbare Bildschirmsysteme sein wie Zero-Power- / „Ruggedized“ Displays, flexible und/oder transparente Geräte, energieeffiziente Mikroprojektoren und leichte hochauflösende Sichtgläser.

Voraussichtliche Auswirkungen

Großflächige und gedruckte Elektronik:

• Stärkung der Führungsrolle Europas in diesem vielversprechenden Technologiebereich mit Fortschritten, von denen die traditionelle Industrie profitieren kann.

• Neue Marktchancen und neue Fertigungsparadigmen, wobei neue Chancen für Arbeitsplätze vor Ort entstehen.

• Neue Generation elektronischer Geräte mit einer Vielzahl neuer Anwendungsmöglichkeiten.

Bildschirmsysteme:

• Stärkung der wissenschaftlichen und unternehmerischen Position Europas mit Durchbrüchen und innovativen Lösungen für professionelle Märkte und Verbrauchermärkte.

• Breitere Anwendung der dritten physikalischen Dimension für professionelle Anwendungen, Filme, Spiele und Fernsehen.

Förderformen

CP, NoE, CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

63 M€:

- CP 57 M€, davon mindestens 14 M€ für IP und mindestens 22 M€ für STREP - NoE 3 M€ - CSA 3 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.3.3: Design eingebetteter Systeme

Erwartete Ergebnisse

a) Tool-Suites für die Systementwicklung mit den Schwerpunkten auf Effizientes Design und Rapid Prototyping Theorie und Methodik in der Systementwicklung: Methoden zur Steigerung der Produktivität in der Systementwicklung mit dem Ziel dass Systemeigenschaften wie hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit angestrebt und erreicht werden. Das erfordert einen formalen Entwicklungsansatz für Systemarchitekturen unter Berücksichtigung von integrierten adaptiven und komponentenbasierten Design und Verifikationsmethoden. Wesentliche Forschungsaspekte beziehen sich auf die Heterogenität bestehender Komponenten (Aufbau von eingebetteten Systemen aus Komponenten mit verschiedenen Eigenschaften und Schnittstellen); skalierbare Kombinationsfähigkeit der Komponenten; zuverlässige Umsetzung nicht-funktionaler Systemeigenschaften wie Leistungsfähigkeit und Robustheit (u.a. Sicherheit,

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Zuverlässigkeit, Zeitplanung und Ressourcenallokation); Konzepte und Tools zur Spezifizierung und Evaluierung von Sicherheitseigenschaften; Adaptivität / Flexibilität beim Auftreten von statistischen Effekten, vereinheitlichende und fachübergreifende Ansätze aus Computerwissenschaft, Nachrichtentechnik, Informatik und Regelungstechnik. Eine Internationale Zusammenarbeit soll aktuellen Herausforderungen in der Grundlagenforschung Rechnung tragen und zum gegenseitigen Nutzen beitragen; bestehende Kooperationsbeziehungen mit der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF) sollen ausgebaut und ggf. auf andere Länder ausgedehnt werden.

b) Tool-Suites für die Systementwicklung mit den Schwerpunkten auf Effizientes Design und Rapid Prototyping: Integrierte, aufeinander aufbauende Tools, die den Herausforderungen der Industrie in dem Bereich Design- und Prototyping eingebetteter Systeme gerecht werden. Die Forschung soll zu einem oder mehreren der folgenden Bereiche beitragen: 1) erhöhte Interoperabilität von Tools von KMU-Anbietern (Förderformen: STREP, CSA); 2) Konsolidierung gemeinsamer FTE-Arbeiten von Toolentwicklern durch starke langfristige Partnerschaften, hier sollten sich die dominierenden Toolanwender beteiligen (Förderform: IP); 3) offene Entwicklungsumgebungen für Werkzeuge, die auch für neue Tool-Hersteller zugänglich sind und eine Integration über die gesamte Wertschöpfungskette einschließlich der Standardisierung erleichtern (Förderformen: STREP, CSA). Zu den Kernpunkten gehören: (i) Technologie für ein effizientes Ressourcenmanagement; (ii) Optimierung von Compilertechnologien einschließlich Parallelprozessentwicklung unter Berücksichtigung der Besonderheiten der jeweiligen Rechnerplattform sowie von extrafunktionalen Anforderungen; (iii) optimierte Tools, die einen Austausch bei der Koentwicklung von Hardware und Software ermöglichen; (iv) modellgetriebene Entwicklungsmethoden.

c) Koordinierung nationaler, regionaler und Europäischer FuE-Programme: Initiativen zur Förderung des Europäischen Forschungsraums auf dem Gebiet der eingebetteten Systeme.

Zu erwartende positive Auswirkungen

• Erhöhte Produktivität der Systementwicklung um mindestens eine Größenordnung, was die modulare Konzeption von Systemen ermöglicht.

• Verbesserte Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen, die sich auf Design und Integration eingebetteter Systeme in ihren Produkten stützen und dabei ihre Kosten und Vermarktungszeit reduzieren.

• Entstehung und Wachstum neuer Unternehmen, die Designtools und entsprechende Software vermarkten. Förderung von europäischen Hochtechnologieunternehmen, die innovative Lösungen und Designtools für eingebettete Systeme anbieten.

• Eine stärkere wissenschaftliche und technologische Führungsrolle Europas bei der Entwicklung komplexer Systeme.

• Verstärkte Synergien zwischen nationalen Förderprogrammen, höhere Nachhaltigkeit und Verwertung europäischer FTE-Strategien und Entstehung eines Europäischen Forschungsraums auf dem Gebiet der eingebetteten Systeme.

Förderformen

a) CP (nur STREP), NoE; b) Einzelheiten siehe oben; c) CSA

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Vorläufige Mittelaufteilung12

40 M€:

- CP 34 M€, davon mindestens 5 M€ für IP [IP nur für Ergebnis b)-2)] und mindestens 19 M€ für STREP - NoE 4,5 M€ - CSA 1,5 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.3.4: Rechnersysteme

Erwartete Ergebnisse

a) Neuartige Architekturen für Multi-Core-Computersysteme: Neue Architekturen und die entsprechende System-Software sowie Programmierungsumgebungen von Single-Core zu skalierbaren und kundengerecht herstellbaren Multi-Core-on-Chip-Architekturen mit mehrfach vernetzten, symmetrischen oder heterogenen, festen oder rekonfigurierbaren Prozessorelementen. Zu den Forschungsprioritäten gehören: (1) Flexibilität in Bezug auf Leistung und Eignung für ganze Klassen von Anwendungen und Märkten von Low-End-Elektronik im Consumer-Bereich bis zu High-End-Rechnersystemen und Anwendungen; (2) Programmierumgebungen, die das Potenzial der Hardware efffizient und in ganzem Umfang nutzen können; (3) Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit. Dies schließt die folgenden Punkte ein: Verbindungstechnik (z.B. von dem Bus zum Network-on-Chip Prozessor), Speicherhierarchien, Sicherheit, Betriebssysteme und Laufzeitmodelle, Sprachen- und ressourcen-/domainbezogene Compiler zur Unterstützung von Parallelität und ‚Concurrency’.

b) Referenzarchitekturen für generische eingebettete Plattformen: Entwicklung einer begrenzten Anzahl von Referenzdesigns/-architekturen für eingebettete Systemarchitekturen, die es industriellen Nutzern ermöglichen, neue Anwendungen mit minimalem Einsatz weiter zu entwickeln. Referenzdesigns/-architekturen sollten so generisch wie möglich sein, übertragbar auf andere Anwendungsbereiche und durch geeignete Tools und Komponentenbibliotheken komplettiert werden. Die Forschungsschwerpunkte beinhalten vornehmlich die Konzeptualisierung, Analyse, Design, Demonstration und Evaluierung der Prototypenplattformen. Bei den Systemarchitekturen sollten im wesentlichen eine Rolle spielen, deren Zusammensetzbarkeit, Skalierbarkeit, Netzwerkfähigkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Diagnose, Wartung und Instandhaltung sowie Ressourcenmanagement, Erweiterbarkeit und Selbstorganisation.

Erwartete Auswirkungen

• Durch die Entwicklung neuer Computerarchitekturen können europäische Unternehmen eine weltweit führende Position bei neuen Rechnersystemen und Computerarchitekturen und davon abgeleitete Produkten erreichen.

• Erhöhte Marktchancen für europäische Anbieter durch die Verfügbarkeit preiswerter generischer eingebetteter Plattformen nutzen.

• Nachhaltige Integration leistungsstarker Computerlösungen und Überführung in Produkte.

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• Europäische Exzellenz in Rechnerarchitekturen, Systemsoftware und Plattformen. Stärkung der europäischen Kompetenz in der Ausnutzen einer gesteigerten High-End-Rechner-Leistunsfähigkeit, um die Entwicklung neuer Anwendungen zu ermöglichen.

Förderformen

a) CP (nur STREP), NoE; b) CP (nur STREP)

Vorläufige Mittelaufteilung12

25 M€:

- CP 20 M€ - NoE 5 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.3.5: Photonische Komponenten und Teilsysteme Erwartete Ergebnisse a) Grundlegende photonische Komponenten und Teilsysteme, die für mehrere

Anwendungsbereiche wesentlich sind: (1) Laser mit herausragenden Leistungsmerkmalen. (2) Halbleiterbasierte Lichtquellen mit hoher Lichtstärke und hohem Wirkungsgrad, für Anwendungen in IKT und in allgemeiner Beleuchtungstechnik. (3) Optische Fasern für hohe Leistungsanforderungen und spezifische Funktionen. (4) Hochleistungsbildsensoren. (5) Sensoren, die auf neuartigen sensorischen Prinzipien basieren.

b) Anwendungsspezifische photonische Komponenten und Teilsysteme für bestimmte Anwendungsbereiche, die für Europa von strategischer Bedeutung sind und die die Entwicklung der Photonik maßgeblich vorantreiben: Komponenten und Teilsysteme für: (1) Kosteneffiziente Breitband-Kernnetze mit 40 Gb/s oder mehr pro Kanal. (2) Skalierbare, zukunftssichere und wirtschaftliche breitbandige Zugangsnetze und lokale Netze. (3) Minimalinvasive medizinische Diagnose und Prävention. (4) Sensorik in den Bereichen Umwelt, Wohlbefinden und Sicherheit.

FTE in Komponenten und Teilsystemen kann auch zugehörige Arbeiten an Materialien, Herstellungstechnologien (einschließlich Aufbau- und Verbindungstechnik) und photonischen Systemkonzepten umfassen.

c) Basistechnologien: (1) Integrations- und Fertigungstechnologien: Ganzheitliche Ansätze für: Reduzierung von Größe und Kosten photonischer Komponenten und Teilsysteme; Verbesserung ihrer Leistung, Herstellbarkeit und Testbarkeit; Erhöhung ihrer funktionalen Integration; Fortschritte in der Konvergenz von Photonik und Elektronik. (2) Entwurfsmethoden und -werkzeuge: Ganzheitliche und breit anwendbare Konzepte für den Entwurf photonischer Komponenten, zur Verbesserung von Entwurfsqualität und -effizienz. Der Begriff "Entwurf" beinhaltet hierbei auch Modellierung, Simulation und Charakterisierung.

d) Ergänzende Maßnahmen - Gemeinsame Bewertung von Prototypen von Komponenten, Teilsystemen, Anlagen

und Ausrüstungen europäischer Anbieter durch die Anwender.

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- Vernetzung, Integration und Strukturierung von fortschrittlichen FTE-Einrichtungen und -Aktivitäten auf dem Gebiet der Photonik.

e) Unterstützungsmaßnahmen - Zugang zu Wissenszentren und "Foundries", um den Einsatz moderner

Technologien zu erleichtern.

- Interessenförderung bei Jugendlichen für Berufe in der Photonik, und Förderung grenzübergreifender vertiefender Studiengänge ("graduate education") für Photonik.

- Unterstützung bei der Entwicklung von FTE-Strategien durch "Roadmapping", Konsensbildung, Koordinierung mit Mitgliedstaaten oder assoziierten Staaten, und durch internationale Kooperation.

Erwartete Auswirkungen • Führende Stellung der europäischen Industrie bei hochwertigen photonischen Produkten.

• Neue Anwendungen der Photonik in verschiedenen Industriebranchen mit Schwerpunkt auf Kommunikation, Gesundheit, Wohlbefinden, Umwelt und Sicherheit.

• Absicherung einer europäischen Führungsrolle in der Photonik-FTE von Komponenten bis zu Systemen, auch im Hinblick auf das notwendige Personal und Wissen für Entwurf, Herstellung und Anwendung neuartiger photonischer Komponenten.

Förderformen a-c) CP; d) CP, NoE; e) CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12 90 M€:

- CP 76 M€, davon mindestens 26 M€ für IP und mindestens 30 M€ für STREP - NoE 9 M€ - CSA 5 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-2

Ziel ICT-2007.3.6: Mikro-/Nanosysteme

Erwartete Ergebnisse

a) Intelligente Systeme der nächsten Generation18: Bedeutende Durchbrüche in der Komplexität, Miniaturisierung, Vernetzung und Autonomie von intelligenten Sensor- und Aktuatorsystemen. Leistungsfähigere intelligente Mikro-/Nanosysteme zu niedrigeren Kosten und mit geringerem Energieverbrauch für spezielle Anwendungen. Energiemanagement, Gewinnungs- und Speichertechniken. Design- und Packagingtechnologien für neue Sensoren, Aktuatoren und Mikrosysteme, ihre

18 Intelligente Systeme können eine Situation erkunden, diagnostizieren, beschreiben und qualifizieren sowie untereinander kommunizieren und sich gegenseitig identifizieren. Sie können mit ihrer Umgebung und mit anderen intelligenten Systemen interagieren und kommunizieren.

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Kombination und Integration. Innovative Geräte und integrierte Systeme mit sehr hoher Massenspeicherkapazitätsdichte, ermöglicht durch die Fortschritte bei Festkörper-Halbleitern, Mikro-/Nanogeräten, Mechanik, Optik, Elektronik und Magnetismus.

b) Konvergenz von Mikro-/Nano-/Biotechnologien: Konvergenz von Mikro-/Nano-, Bio- und Informationstechnologien zur Entwicklung und Produktion integrierter Systeme für spezielle Anwendungen wie Umweltmonitoring, Qualitätsmanagement für Landwirtschaft und Nahrungsmittel sowie Anwendungen in den Bereichen Sicherheit, Biomedizin und Lebensführung. Innovative BioMEMS, Biosensoren, Lab-on-Chip-Mikrosysteme und autonome Implantate und Bioroboter. Die Forschung wird sich auch mit Packaging, Multilevel-Interfacing, Fertigung sowie mit ethischen und gesellschaftlichen Fragen befassen.

c) Integration von intelligenten Materialien: Integration von Mikro-/Nanotechnologien und intelligenten Systemen in neue und traditionelle Materialien wie Textilien, Glass, Papier usw. Ein wichtiges Ergebnis ist eine neue Generation innovativer polymerischer, biokompatibler, biokonnektiver, flexibler und besonders haltbarer Materialien. Der Schwerpunkt liegt auf der Integration in beispielsweise intelligente Textilwaren (SFIT19) unter Einsatz von Mikro-/Nanosystemen im Faserkern, mikroelektronischen Komponenten, Nutzerinterfaces, Energiequellen, Software, All-in-one-Gewebe für persönliche (tragbare) und andere Anwendungen. Aspekte wie Nutzerfreundlichkeit, Qualität, Kosten und Komfort sind zu berücksichtigen.

d) Von intelligenten Systemen zu realisierbaren Produkten: Hochentwickelte Mikrosystemfertigungsverfahren für die gesamte Wertkette (Design, Werkstoffe, Prozesse, Mikro-/Nanogeräte, Packaging, Prüftechnik und Zuverlässigkeit) mit dem Schwerpunkt auf kostenwirksame Sensor-/Aktuatortechnologien und Systemintegrationstechniken, unterstützt durch alternative Fertigungsprozesse und Testverfahren für kurze Vermarktungszeiten. Außerdem ist die Validierung von neuen Fertigungskonzepten, die für Massenproduktion geeignet sind, wichtig.

e) Intelligente Systeme für Kommunikations- und Datenmanagement: Intelligente Mikro-/Nanosysteme, die drahtlosen Zugang ermöglichen und intelligente Vernetzung erleichtern mit dem Schwerpunkt auf der für Kommunikation erforderlichen Hardware und dem Informationsmanagement für intelligente Geräte. Dazu gehören Lösungen für anpassungsfähige RF- und HF-Technologien (z. B. RFID, RF-NEMS und HF-NEMS). Außerdem sind Datenmanagement, Datenspeicherung und Datenverarbeitungsfunktionen bei intelligenten Systemen wichtig.

f) Unterstützungsmaßnahmen ermöglichen einen breiten Zugang, insbesondere für KMUs, zu Fertigungstechnologien für Mikro-/Nanosysteme, ermitteln Schulungs- und Ausbildungserfordernisse in diesem Bereich und empfehlen spezifische Maßnahmen zur Koordinierung und Verbreitung der F&E intelligenter Systeme auf Europäischer Ebene.

Erwartete Auswirkungen

• Erhebliche Verbesserung verschiedener Aspekte der Integration von intelligenten Systemen: Höhere Produktqualität und -zuverlässigkeit, erhöhte Miniaturisierung, Integration und Funktionalität, geringere Kosten, geringerer Energieverbrauch, höhere Geschwindigkeitsanforderungen und/oder kürzere Vermarktungszeit.

• Transformation industrieller Produktion mittels Intelligenzeinführung in Prozesskontrolle und im Fertigungsbereich und durch Verbesserung von Logistik und Distribution, wodurch eine Steigerung der Produktivität erreicht werden soll.

19 Smart Fabric Interactive Textiles (intelligente, interaktive Textilien).

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• Erhöhte Marktanteile für europäische Unternehmen in verschiedenen Industriesektoren durch Liefersysteme mit neuen funktionalen Fähigkeiten und besserer Qualität in einem wettbewerbsfähigen Zeitrahmen.

Förderformen

a-e) CP, NoE; f) CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

83 M€:

- CP 75 M€, davon mindestens 20 M€ für IP und mindestens 32 M€ für STREP - NoE 4 M€ - CSA 4 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-2

Ziel ICT-2007.3.7: Vernetzte eingebettete Systeme und Regelungsysteme

Erwartete Ergebnisse

a) Middleware: Mit dem Ziel, eine lückenlose Konnektivität, Funktionalität und ein problemloses Zusammenspiel eingebetteter Systeme durch neue Entwicklungs-plattformen, eine bessere Kombinierbarkeit, Skalierbarkeit und Energieeffizienz zu erreichen, wobei offene Schnittstellen für die Entwicklung von Applikationen durch Fremdanbieter zu berücksichtigen sind. Die Forschungsschwerpunkte liegen dabei auf (1) Programmierumgebungen; (2) dynamischer System-Rekonfiguration und Ontologien; (3) Sicherstellung von Privatsphäre, Sicherheit und Zuverlässigkeit; (4) sichere Konnektivität und Servicequalität (Quality of Service). Vorrangige Anwendungsbereiche wären: Privatnutzung/Haus- und Gebäudetechnik, mobile/nomadische Nutzbarkeit und Fertigungstechnik. Förderung wird u.a. gewährt für industrielle Initiativen zur gemeinsamen Nutzung von Software-Bibliotheken (Quellcodes) und Initiativen zur Standardisierung direkt sowie im weiteren Sinne eingebetteter Systeme.

b) Kooperierende Systeme/Objekte und Drahtlose Sensornetze: Dies beinhaltet Objekte, die, sobald diese nahe zueinander gebracht werden, auf einer spontanen Interaktion/Kooperation aufbauend die Erfüllung eines Aufgabe gewährleisten. Dazu sind erforderlich (1) neue Methoden und Algorithmen zur Unterstützung verschiedener Interaktions-/Kooperationskonzepte und Formen; (2) Hardware/Software-basierende Entwicklungsplattformen einschließlich innovativer Betriebssysteme oder Prozessorkerne und Kommunikationsprotokolle, um eine verteilte optimale Funktion zu ermöglichen; (3) abstrahierende Programmierumgebungen und Werkzeuge, um die Programmierung von Selbstorganisierenden Systemen bei dem Vorhandensein von gleichartigen sowie ungleichen, heterogenen Objekten durch Drittanbieter zu ermöglichen. Zu den technologischen Herausforderungen für die Forschung gehören: Systemaspekte wie eine dynamische Ressourcen-Detektion, Allokation und Management; Semantiken, die sowohl die Beschreibung von Objekten und entsprechenden Diensten als auch die Datensuche und Ressourcenverwaltung ermöglichen; innovative Regelungsalgorithmen, die die Systeme mit ihrer realen Welt bzw. ihrer Umwelt agieren und respektive agieren lassen; sowie Sicherheitsaspekte und Aspekte zur Sicherung der Privatsphäre. Die entwickelten Technologien sollten generisch sein, und sie sollten motiviert sein von einer ganzen Reihe ambitionierter, künftiger Applikationen, wobei Skalierbarkeit und Einsatzfähigkeit

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eine wichtige Rolle spielen. Foerdermöglichkeiten im Rahmen einer Internationalen Kooperation in der Grundlagenforschung mit den USA und anderen Ländern sind gegeben.

c) Kontroll- und Regelungstechniken von komplexen, in großem Maße verteilten Systemen: Neue ingenieurwissenschaftliche Ansätze, die ein effizientes, robustes, zuverlässig vorhersagbares, sicheres Verhalten gewährleisten für Fertigungs- und Prozessanlagen sowie für großflächige Infrastrukturen wie beispielsweise verteilte Netze zur Energieerzeugung und Energieverteilung wie auch Flughäfen, Seehäfen usw.. Zu den technologischen Kernthemen zählen (1) die Entwicklung generischer Modellentwicklung- und Designmethoden für dynamisch rekonfigurierbare Architekturen, innovative Programmiersprachen sowie skalierbare Algorithmen zur Regelung von erweiterbaren, verteilten und adaptiven Systeme; (2) Lösungsansätze zur Komplexitätsproblematik, Umgang mit zeitlich wie räumlich, statistischen Unwägbarkeiten beispielsweise ungewisse Antwortzeiten, eine variierende Bandbreite und eingeschränkte Verfügbarkeit von Knoten in Kommunikationsverbindungen; (3) Integration von technischen Errungenschaften aus dem Bereich von Sensornetzen, um diese beispielsweise unmittelbar in geschlossene Regelkreise einbinden zu können. Durch die Forschung soll europäische Exzellenz in Wissenschaft und Technik in Bezug auf Systemintegration und Systemtechnik gestärkt und konsolidiert werden, indem die Fachgebiete Regelungstechnik, Informatik, Kommunikationswissenschaften und weitere Ingenieurdisziplinen zur Zusammenarbeit motiviert werden. Eine Internationale Kooperation mit den USA, Russland und den westlichen Balkanländern wird begrüßt.

Erwartete Auswirkungen

• Regelung und Konzeption von Systemen mit zehnmal höherer Komplexität mit höchstens 10 % des heutigen Aufwands. Erreichung einer hundertprozentigen Verfügbarkeit heutiger Fertigungsanlagen und dementsprechende Reduktion des Wartungsaufwands und -kosten um 50 % sowie eine Reduzierung der Betriebsunfälle um 30 %.

• Neue Dienste und Anwendungen, die auf den jeweiligen Kundenbedarf zugeschnitten sind und die eine Nutzung neuer, potenzieller Marktchancen erwarten lassen.

• Effizientere, flexiblere, sicherere, einfach zu unterhaltende und produktivere großflächige Infrastrukturen (z. B. Stromnetz, Wasserversorgung etc.) und Anlagen wie Fertigungs- und Prozessanlagen.

• Kostengünstige Überwachung von Umwelteinflüssen und Monitoring natürlicher Ressourcen.

Förderformen

a) CP (nur STREP), CSA für gemeinsamen Quellcode und Standardisierungsinitiativen

b) CP (nur STREP), NoE

c) CP (nur STREP), CSA für internationale Kooperation

Vorläufige Mittelaufteilung12

47 M€:

- CP 41 M€

- NoE 4 M€

- CSA 2 M€

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Aufforderung

FP7-ICT-2007-2

3.4 Herausforderung 4: Digitale Bibliotheken und Inhalte

In der modernen Gesellschaft sehen sich der Einzelne wie auch Organisationen einer wachsenden Fülle und Vielfalt an Information und Inhalten ausgesetzt, die ihnen immer mehr Wissen und Fähigkeiten abverlangen. Um den Anforderungen gerecht zu werden, müssen in drei eng zusammenhängenden Bereichen Fortschritte erzielt werden. Erstens muessen Inhalte durch Digitale Bibliotheken zugänglich gemacht werden, und ihre langfristige Erhaltung, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit muessen gewährleistet sein. Zweitens brauchen wir effektivere Technologien für die Schaffung und das Management intelligenter Inhalte und um den Erwerb von Wissen und die gemeinsame Nutzung von Wissen zu unterstützen. Drittens müssen Einzelne und Organisationen neue Wege finden, um Wissen zu erwerben, dazu beizutragen, es zu nutzen und auf diese Weise zu lernen.

Die Herausforderung besteht darin, die Synergien, die durch die Verknüpfung von Inhalten, Wissen und Lernen ermöglicht werden, zu nutzen; dafür zu sorgen, dass Inhalte und Wissen reichlich vorhanden, zugänglich, interaktiv sind und auf Dauer von Mensch und Maschine genutzt werden können. Dabei sind die gegenwärtigen Trends in der Produktion und in der Nutzung von Inhalten und insbesondere die Verschiebung von dem Wenige-an-Viele-Modell (few-to-many) zu dem Viele-an-Viele-Modell (many-to-many) zu berücksichtigen. Europa, mit seinem einzigartigen kulturellen Erbe und kreativen Potenzial, kann aus diesem Paradigmenwechsel Nutzen ziehen und zu einem wichtigen Akteur in der Wissensgesellschaft werden.

Von der Forschung wird erwartet, dass sie Digitale Bibliotheken als Schlüsselkomponente der digitalen Inhaltsinfrastrukturen erstellt, damit Inhalte und Wissen produziert, gespeichert, verwaltet, personalisiert, übertragen, erhalten und zuverlässig, effizient, preisgünstig und nach allgemein anerkannten Standards genutzt werden können.

Die Unterstützung von stärker personalisierten und im Verbund arbeitenden Diensten, insbesondere innerhalb selbstorganisierender Gemeinschaften, führt zu kreativeren Ansätzen für die Inhalts- und Wissensproduktion.

Verbesserungen werden auch im Hinblick auf die Anwendbarkeit, Zugänglichkeit, Skalierbarkeit und Kostenguenstigkeit der sich ergebenden Methoden, Technologien und Anwendungen für große Mengen von Daten und gleichzeitigen Nutzern erwartet.

Durch die Arbeit werden die Verbindungen zwischen Inhalt, Wissen und permanenten Lernprozessen gestärkt. Unsere Fähigkeit, Inhalt und Wissen zu beherrschen und zu nutzen und in immer dynamischeren Arbeitsumgebungen zu lernen, wird zunehmen.

Die im Rahmen dieser Herausforderung ausgeführten Arbeiten werden zur Umsetzung der Initiative „i2010 – Digitale Bibliotheken“ beitragen.

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Ziel ICT-2007.4.1 (ICT-2007.4.3): Digitale Bibliotheken und technologiegestütztes Lernen

Erwartete Ergebnisse

Für Digitale Bibliotheken Mittelfristig:

a) Große europaweite Digitale Bibliotheken mit innovativen Zugangsdiensten, die praxisbezogenen Gemeinschaften bei der Schaffung, Interpretation und Nutzung von kulturellen und wissenschaftlichen Inhalten, auch von mehrformatigen und mehrquelligen Digitalobjekten, unterstützen. Sie sollen mit robusten und skalierbaren Umgebungen kombiniert werden, zu denen semantikbasierte Suchmöglichkeiten und essenzielle Aspekte der digitalen Erhaltung gehören. Besondere Aufmerksamkeit gilt kostenguenstigen Digitalisierungsprozessen und der Nutzung von digitalen Ressourcen in multilingualen und multidisziplinären Kontexten.

Längerfristig:

b) Radikal neue Ansätze für digitale Erhaltung wie die von der menschlichen Fähigkeit zum Umgang mit Information und Wissen inspirierten Ansätze, die das Potenzial innovativer IKT untersuchen, automatisch mit dynamischen und flüchtigen digitalen Inhalten mit großem Volumen umzugehen und ihre Erhaltung zu garantieren, ihre sich entwickelnde Semantik und den Anwendungskontext zu verfolgen und ihre Integrität, Authentizität und langfristige Zugänglichkeit zu gewährleisten.

Ein spezieller Schwerpunkt ist die Bildung eines Netzes von Kompetenzzentren für Digitalisierung und Erhaltung, das sich auf vorhandene Ressourcen in den Mitgliedstaaten oder assoziierten Staaten stützt, sie bündelt und verbessert.

Für technologiegestütztes Lernen Mittelfristig:

c) Attraktive Umgebungen für technologiegestütztes Lernen, die Lernende motivieren, anziehen und inspirieren und die in den Geschäftsprozess und die Managementsysteme für Human Ressources von Organisationen eingebettet werden können. Sie unterstützen die Transformation von Lernergebnissen in dauerhaftes, wertvolles Wissen. Der Schwerpunkt liegt auf der Massenindividualisierung von Lernerfahrungen mit Hilfe der IKT (kontextualisiert und anpassbar an Alter, Situationen, Kultur und Lernfähigkeiten) durch pädagogisch untermauerte Lösungen zur Verbesserung von Kompetenz, Fertigkeiten und Leistungen. In die Aktivitäten sind pädagogische und organisatorische Konzepte integriert, und ggf. wird auf Interaktivität, Mitarbeit und Kontextbewusstsein gesetzt. Interdisziplinäre Forschung soll eine überzeugende und haltbare theoretische Begründung dafür liefern, welche Konzepte unter welchen Bedingungen effektiv sind.

Längerfristig:

d) Adaptive und intuitive Lernsysteme, die lernfähig sind und sich entsprechend ihrem Verständnis und ihrer Erfahrung mit dem Verhalten von Lernenden selbst konfigurieren können. Fächerübergreifende Forschung über die Synergien zwischen Lernen und Kognition bei Menschen und Maschinen sollen zu Systemen führen, die in der Lage sind, die Anforderungen von Lernenden zu erkennen, Fortschritte intelligent zu überwachen, die Fähigkeiten von Lernenden auszuwerten, damit diese besser lernen können, und sowohl Lernenden als auch Lehrenden brauchbare Hinweise für das Selbststudium oder das Lernen in einer kollaborativen Umgebung zu geben.

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Die Forschung über beide Themen dieses Ziels wird von fächerübergreifenden Teams durchgeführt. Darin enthalten sein sollen auch empirische Evaluierungsstudien, in denen der weitere sozioökonomische Kontext bewertet wird, in den die Technologie eingebettet werden soll.

Erwartete Auswirkungen

• Erschließung der Fähigkeiten von Menschen und Organisationen, Zugang zu Inhalten zu bekommen, sie zu beherrschen, in den gewünschten Kontext zu übertragen und auf Dauer zu erhalten. Verbreitete Anwendung dieser Ressourcen bei der kollaborativen Schaffung kultureller Erfahrungen.

• EU-weite Inhaltsmigration in digitale Form unter Einbeziehung von Gedaechtnisinstitutionen (Bibliotheken, Archive, Museen) und Anstoss nationaler Initiativen, was zu einem signifikanten Anstieg der durch Digitale Bibliotheken zugänglichen Inhalte führen wird.

• Schnellerer und effektiverer Erwerb von Wissen, Kompetenzen und Fertigkeiten, größere Produktivität von Wissensarbeitern und effizientere organisationelle Lernprozesse.

Förderformen

CP, NoE, CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

Aufforderung IKT 1 52 M€

- CP 44,5 M€, davon mindestens 20 M€ für IP und mindestens 10 M€ für STREP - NoE 5 M€ - CSA 2,5 M€

Aufforderung IKT 3 50 M€

- CP 42,5 M€, davon mindestens 20 M€ für IP und mindestens 10 M€ für STREP - NoE 5 M€ - CSA 2,5 M€

Aufforderungen

FP7-ICT-2007-1; FP7-ICT-2007-3

Ziel ICT-2007.4.2 (ICT-2007.4.4): Intelligente Inhalte und Semantik

Erwartete Ergebnisse

Mittelfristig:

a) Innovative Authoring-Umgebungen zur Schaffung neuartiger Formen interaktiver und expressiver Inhalte, die multimodale Experimente und nichtlineares Erzählen ermöglichen. Diese Umgebungen werden die gemeinsame Nutzung und Neumischung von Inhalten, auch durch nicht sachverständige Nutzer, erleichtern, indem Inhalte automatisch mit semantischen Metadaten markiert und unter Verwendung offener Standards in vernetzten Repositories gespeichert werden, die symbolische und ähnlichkeitsbasierte Indexierung und Suchmöglichkeiten für alle Inhaltstypen unterstützen.

b) Kollaborative automatisierte Workflow-Umgebungen zur Verwaltung des Lebenszyklus neuer und ueberkommener Media Assets und Enterprise Content Assets vom Erwerb von Referenzmaterial bis zur Versionierung, Verpackung und Umwandlung komplexer

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Produkte einschließlich ihrer sprachlichen und kulturellen Anpassung an Zielmärkte und Nutzergruppen. Empirische Ergebnisse der Psychologie der menschlichen Wahrnehmung und Aufmerksamkeit werden herangezogen, um wesentliche Multimediasegmente zu ermitteln und Zusammenfassungs- und Kodiersysteme zur Verbesserung der Inhaltsspeicherung und -übertragung anzuwenden, ohne dass die Wahrnehmungseigenschaften beeinflusst werden.

c) Architekturen und Technologien für die personalisierte Verteilung, Präsentation und Nutzung von adaptiven Inhalten, welche Komponenten zu ihrer eigenen Beschreibung und Verarbeitung integrieren. Sie entdecken und nutzen emergente Umgebungsintelligenz und verwenden die in Inhaltsobjekten und Rendering Equipment eingebetteten Funktionen, um eine dynamische Geräteanpassung, immersive multimodale Erfahrungen und kontextuelle Unterstützung von Nutzerzielen und sprachlichen Präferenzen zu ermöglichen. Die Privatsphäre wahrende lernende Algorithmen werden Interaktionen von Nutzern mit Geräten und anderen Nutzern analysieren, um diese Ziele und Präferenzen zu aktualisieren und effektiv zu bedienen.

d) Auf Community Building ausgerichtete Aktionen, die fächerübergreifende Konzepte und einen wirksameren Nutzer-/Anbieterdialog anregen sollen, und andere Maßnahmen, einschließlich Feldvalidierung und Standards, zielen auf eine schnellere Aufnahme von Forschungsergebnissen ab. Studien zur Anwendbarkeit und zur Technikabschätzung, Wirtschaftsanalysen und Roadmaps fuer die allgemeine Nutzbarmachung von persönlichen und gemeinschaftsbasierten Multimedia-Produktions- und -Management-Tools.

Längerfristig:

e) Semantische Grundlagen: probabilistische, zeitliche und modale Modellierung und approximatives Schliessen durch zielorientierte Forschung jenseits aktueller Formalismen. Theoretische Ergebnisse werden in robusten und skalierbaren Referenzimplementierungen Anwendung finden. Anwendbarkeit und Leistung werden durch groß angelegte Ontologie-vermittelte Webintegration heterogener, sich entwickelnder und verrauschter oder inkonsistenter Datenquellen getestet, die von verteilten Multimedia-Repositories bis zu Datenströmen aus Umgebungsgeräten und -sensoren reichen und die Echtzeitauflösung einer sehr grossen Anzahl von und die Induktion von wissenschaftlichen Hypothesen oder anderen Formen des Lernens unterstützen.

f) Moderne Wissensmanagement-Systeme für informationsorientierte Organisationen und Gemeinschaften, die in der Lage sind, verwertbare Bedeutung aus strukturierter und nicht strukturierter Information und sozialen Interaktionsmustern zu extrahieren und sie für Aktivitäten verfügbar zu machen, die von Informationssuche über Konzeptmapping bis zu Entscheidungsfindung reichen. Solche Systeme nutzen in Multimediaobjekte, Datenströme und IKT-basierte Prozesse eingebettete Semantiken und wenden formale Verfahren zur Verwaltung des Nutzerzugangs und von Audit-Trails zur Unterstützung dynamischer virtueller Organisationen an. Fortschritte in der Forschung werden in End-to-End-Systeme eingebunden unter Verwendung von computerisierbarem Wissen zur Unterstützung dynamischer Daten- und Anwendungsintegration, Automation und Interoperation von Geschäftsprozessen, automatisierter Diagnose und Problemlösung in einer Vielzahl von Bereichen. Robustheit, Skalierbarkeit und Flexibilität werden unter realen Bedingungen in Kombination mit Altsystemen getestet.

Erwartete Auswirkungen

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Diese Aktivitäten machen es einfacher und kostenwirksamer, digitale Ressourcen, zu denen Kreativität und Semantik zählen, durch die ganze Wertkette hindurch zu produzieren, zu organisieren, zu suchen, zu personalisieren, zu verteilen und (wieder) zu nutzen.

• Gestalter können partizipativere und kommunikativere Inhaltsformen entwickeln.

• Verleger in kreativen Industrien, Unternehmen und entsprechenden Berufssparten werden ihre Produktivität erhöhen mit innovativem Inhalt, der komplexer ist und leicht umgewandelt werden kann.

• Einrichtungen können die Erfassung und Verteilung von digitalen Inhalten und maschinenverarbeitbarem Wissen automatisieren und es mit Partnerorganisationen in vertrauten kollaborativen Umgebungen gemeinsam nutzen.

• Wissenschaftler werden durch die Automatisierung der Verknüpfung von Datenanalyse, Theorie und experimenteller Validierung effizienter arbeiten können.

Förderformen

CP, NoE, CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

Aufforderung IKT 1 51 M€

- CP 46 M€, davon mindestens 20 M€ für IP und mindestens 12 M€ für STREP - NoE 1,5 M€ - CSA 3,5 M€

Aufforderung IKT 3 50 M€

- CP 45 M€, davon mindestens 19 M€ für IP und mindestens 13 M€ für STREP - NoE 3,5 M€ - CSA 1,5 M€

Aufforderungen

FP7-ICT-2007-1; FP7-ICT-2007-3

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3.5 Herausforderung 5: Nachhaltige und persönliche Gesundheitsfürsorge

Europa steht vor der Herausforderung, allen Bürgerinnen und Bürgern eine gute Gesundheitsfürsorge zu erschwinglichen Preisen zu bieten. Eine längere medizinische Versorgung für die alternde Gesellschaft, die Kosten für die Verwaltung chronischer Krankheiten und die steigende Nachfrage der Bürger nach der qualitativ besten Gesundheitsversorgung sind wesentliche Faktoren. Die Gesundheitsausgaben in Europa sind bereits erheblich (durchschnittlich 8,5 % des BIP), und sie steigen schneller als das allgemeine Wirtschaftswachstum20. Die dadurch entstehende Situation verlangt einen Wandel in der Gesundheitsfürsorge und in der Verwaltung des medizinischen Wissens und seiner Umsetzung in die klinische Praxis. Die IKT sind der Schlüssel zur Realisierung der Veränderungen in diesem informationsintensiven Bereich

Die IKT können zur Verbesserung der Krankheitsvorsorge und zur Sicherstellung der Versorgung beitragen; sie erleichtern die aktive Beteiligung der Patienten und ermöglichen die Personalisierung der Gesundheitsfürsorge mit neuen Chancen für das Gesundheits- und Krankheitsmanagement. Die neuen Möglichkeiten der Modellierung, Simulation und biomedizinischen Bildgebung in Kombination mit dem Wissen über Krankheiten, das von der molekularen über die organische bis zur systemischen Ebene reicht, lassen eine neue Generation von Präventionsmedizin entstehen. Dadurch wird es zu grundlegenden Verbesserungen in Qualität und Effizienz unserer Gesundheitssysteme kommen.

Im Rahmen dieser Herausforderung wird die hoch interdisziplinäre Forschung unterstützt, die abzielt auf:

• Verbesserte Produktivität von Gesundheitssystemen21 durch Erleichterung der Patientenversorgung am Ort des Bedarfs, Gesundheitsinformationsverarbeitung und schnellere Übertragung von Wissen in die klinische Praxis.

• Kontinuierliche und stärkere personalisierte Versorgungslösungen mit der informierten und verantwortlichen Beteiligung von Patienten und ihren informellen Betreuern (Familie/Freunde) in der Versorgung und Eingehen auf die Bedürfnisse älterer Menschen.

• Lebensrettung und Ressourceneinsparung durch vermehrte Prävention und Prognose statt teurer medizinischer Eingriffe, nachdem Krankheiten und Symptome aufgetreten sind.

• Höhere Patientensicherheit durch Optimierung von medizinischen Eingriffen und Fehlervermeidung.

• Führungsrolle von eHealth und medizinischer Bildgebungs-/Geräteindustrie, die in Europa fest etabliert ist, und Zurückholen von Forschungsaktivitäten der pharmazeutischen Industrie nach Europa.

Alle Aktivitäten sind auf Nutzerbedarf, Sicherheit persönlicher Daten, Vertraulichkeit, Privatsphäre und das Erstattungssystem sowie den rechtlichen Rahmen für neue Systeme ausgerichtet. Die Validierung sollte quantitative Indikatoren der Wertschöpfung und der potenziellen Wirkung der vorgeschlagenen Anwendungen beinhalten. Die Integration in Prozesse der Gesundheitsfürsorge und die Interoperabilität von eHealth-Systemen sollte Bestandteil des Designs und der Validierung der vorgeschlagenen Lösung sein. Lösungen für das Management chronischer Krankheiten betreffen die Bedürfnisse vieler (vor allem älterer) Menschen im Hinblick auf bessere Gesundheit, Wohlbefinden und Mobilität. Damit tragen sie unmittelbar zur Priorität einer Integrativen europäischen Informationsgesellschaft bei, die 20 Health at a Glance: OECD Indicators 2005. 21 Auf Doppelarbeit und Ineffizienz entfallen nach Schätzungen etwa 25-40 % der 3,3 Trillionen Dollar, die weltweit jedes Jahr für Gesundheitsfürsorge ausgegeben werden. (“The no-computer virus”, Economist, 28. April 2005)

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im strategischen Rahmen der Initiative "i2010 - Europäische Informationsgesellschaft 2010"22 beschrieben wird.

Ziel ICT-2007.5.1: Persönliche Gesundheitssysteme für Überwachung und Diagnose in Pflegestationen

Erwartete Ergebnisse

a) Persönliche Überwachung: Innovative Systeme und Dienste für die Gesundheitsüberwachung von Risikopersonen oder Menschen mit chronischen Krankheiten, auch altersbedingten Erkrankungen23. Lösungen setzen auf tragbare oder mobile IKT-Systeme, die es den Menschen ermöglichen, an Prozessen der Gesundheitsfürsorge teilzunehmen, und durch die Fernüberwachung und Versorgung in einer bevorzugten Umgebung, auch in der eigenen Wohnung, erleichtert werden. Der Schwerpunkt liegt auf nichtinvasiver oder minimalinvasiver multiparametrischer Überwachung in Kombination mit Feedback und Versorgung von Experten in einem geschlossenen Regelkreislauf. Die Multiparametrische Überwachung umfasst verschiedene Gesundheitsparameter (z. B. vitale Körperfunktionen oder biochemische Analyte), die den Gesundheitszustand einer Person beschreiben; ergänzt werden können sie durch Informationen über Aktivität, Standort, sozialen und ökologischen Kontext usw. Intelligente Systeme werden multiparametrische Daten mit biomedizinischem Fachwissen kombinieren und korrelieren. Die entwickelten Systeme werden interoperabel sein mit elektronischen medizinischen Berichten, und die vorgeschlagenen Lösungen werden potenziell für eine Übernahme in die Gesundheitsfürsorgesysteme in Frage kommen. Im Mittelpunkt stehen:

1) Management chronischer Krankheiten: Die vorgeschlagenen Lösungen werden potenziell für eine Integration in den Prozess der Gesundheitsfürsorge einschließlich Krankenpflege, primärer und sekundärer Gesundheitsfürsorge und häuslicher Pflege in Frage kommen. Durch intelligente Lösungen mit geschlossenem Regelkreislauf werden Trends und Episoden aufgespürt und bewertet, eine adaptive Versorgung (z. B. Verabreichung von Arzneimitteln oder neues Behandlungsschema) erleichtert und die Interaktion zwischen Arzt und Patient gefördert. Wenn diese Lösung klinisch valide ist, wird sie aus der Entfernung, jederzeit, überall eingesetzt und die Krankenhauseinweisung von Patienten vermieden.

2) Präventive Überwachung von Risikopatienten (z. B. Menschen mit

persönlicher/familiärer Krankengeschichte oder medizinischer Episode), um Muster/Trends in Gesundheits- und Lebensparametern (z. B. Immunstatus, Schlaf, Ernährung, Aktivität) festzustellen, die auf erhöhte Risiken oder entstehende Krankheiten hinweisen oder eine Episode im Frühstadium anzeigen. Die Lösungen werden die notwendige Einbeziehung von Gesundheitsfachleuten sicherstellen, die persönliche Betreuung erleichtern, die Compliance der Patienten fördern oder frühzeitiges medizinische Eingreifen veranlassen.

b) Diagnose in Pflegestationen: Systeme für Multianalyte-Screeninganwendungen in der Primärversorgung. Dabei handelt es sich um tragbare Geräte, z. B. auf der Basis von Microarray- und Lab-on-Chip-Technologien, die vielfältige Tests, z. B. am Genom, Proteom oder Metabolom vornehmen können. Sie können eine Prädisposition für eine Krankheit feststellen, bei der Frühdiagnose einer Krankheit oder Wiedererkrankung helfen

22 Siehe KOM(2005) 229 endg. „i2010 – Eine Europäische Informationsgesellschaft für Wachstum und Beschäftigung“. 23 Spezielle Aktivitäten für ältere Menschen wie die Integration von Gesundheits- und Sozialsystemen werden mit Herausforderung 7 koordiniert.

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und detaillierte Informationen zur Behandlung und zur Dosierung eines Arzneimittels geben oder auf eine Kontraindikation hinweisen. Die Systeme werden signifikante Fortschritte in Bezug auf Sensitivität und Spezifität sowie in der Verarbeitung, Analyse und Qualitätskontrolle der produzierten Daten machen. Besonderes Augenmerk wird auf die Schnittstelle mit Krankenhaus- und Laborinformationssystemen und mit elektronischen Patientenakten gelegt.

Die Projekte zielen auf Lösungen ab, die alle notwendigen Technologien und Komponenten (z. B. Sensoren und Netze, Interfaces, intelligente Algorithmen, konvergierte Dienstplattformen) integrieren. Falls erforderlich, werden neue Technologien und Komponenten entwickelt.

c) Koordinierung- und Unterstützungsmaßnahmen zu den folgenden drei Themen: (1) FTE-Roadmap für Persönliche Gesundheitssysteme, in der entstehende Technologien und potenzielle Anwendungen ermittelt und der Bedarf der Nutzer, Geschäftsaspekte, ethische und rechtliche Erwägungen berücksichtigt werden. (2) Zuverlässigkeitsaspekte drahtloser Übertragung von gesundheitsbezogenen Informationen und möglicher Bedarf an exklusiven Funkfrequenzbändern für eine kontinuierliche Patientenbetreuung. (3) Förderung der Interoperabilität von Persönlichen Gesundheitssystemen mit anderen eHealth-Systemen auf dem weiten Feld kontinuierlicher Betreuung und weitere Empfehlungen für diese Interoperabilität.

Erwartete Auswirkungen

• Ein wertvoller Beitrag zur Stabilisierung der Kosten der Gesundheitssysteme ohne Beeinträchtigung von Qualität und Effizienz der Gesundheitsfürsorge. Verbesserung der Produktivität von Gesundheitssystemen durch Erleichterung der Patientenbetreuung am Ort des Bedarfs und durch bessere Gesundheitsinformationsverarbeitung. Beschleunigte Schaffung von Interoperabilitätsstandards und sicherer, nahtloser Kommunikation von Gesundheitsdaten zwischen allen beteiligten Partnern einschließlich der Patienten.

• Stärkung der Führungsrolle der EU-Industrie im Bereich der Persönlichen Gesundheitssysteme einschließlich der IKT-Verbraucherprodukte für erste Einschätzung, Überwachung und Management des Gesundheitsstatus.

• Bessere Versorgung am Standort des Patienten und Einsparungen durch weniger Krankenhausaufenthalte und weniger teure medizinische Eingriffe. Bessere Unterstützung und mehr Sicherheit für Risikopatienten. Erleichterung einer aktiveren Beteiligung der Menschen an Krankheitsprävention und Patientenversorgung.

Förderformen

a-b) CP (nur IP); c) CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

72 M€:

a-b) CP 70,5 M€; c) CSA 1,5 M€. Bis zu eine CSA mit maximal 500.000 EUR EU-Mittel und 1 Jahr Laufzeit für jedes Thema.

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

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Ziel ICT-2007.5.2: Moderne IKT für die Risikobewertung und Patientensicherheit

Erwartete Ergebnisse

a) Moderne Computersysteme für Schadwirkungen: Ermittlung von übereinstimmenden Mustern in sicherheitsrelevanten Ereignissen über die reine Meldung von Nosokomialinfektionen und/oder Arzneimittelnebenwirkungen hinaus. Diese Alarm- und Management-Supportsysteme sollen neue Tools für die Prognose, das Aufspüren und die Überwachung von Schadwirkungen und anderen relevanten Ereignissen in Bezug auf die Patientensicherheit umfassen. Die Lösungen sollen sich auf innovative Daten, Integrationstechniken vorhandener Datenbanken und elektronische Patientenaktensysteme, Entscheidungssupportsysteme, intelligente Arzneimittelverabreichung (z. B. RFID-basiert) und Meldesysteme für Schadwirkungen stützen. Entstehende Technologien wie semantisches Graben und semantische Informationsintegration sollen anhand von Multimedia-Datenbanken validiert werden. Jeder Vorschlag enthält ein Validierungsschema, das einen quantitativen Nutzen bringt

b) Vorhersage neuer Risiken bei großen Ereignissen: Untersuchung aller Aspekte der IKT-Forschung in der Vorhersage neuer Risiken, Bewertungs- und Managementtools zur Vorbereitung, Überwachung, Unterstützung und Intervention bei großen nachteiligen Gesundheitsereignissen. Alle relevanten Interessenvertreter in Europa und weltweit werden einbezogen. Hiermit wird die Arbeit des Operativen Zentrums für das Management von gesundheitlichen Krisensituationen (HEOF, Health Emergency Operations Facility) bei der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz ergänzt, das eine Reihe von IKT-Tools einsetzt, um die Verbreitung von Informationen über gesundheitsbedingte Krisen zu erleichtern.24

c) Zusammenarbeit mit den Ländern Lateinamerikas: Nach bereits durchgeführten und noch laufenden Aktivitäten wie @Health-Projekt und @LIS-Programm (Alliance for the Information Society)25 zielt ein Forschungsprojekt (SICA, Specific International Cooperation Action) auf eine Zusammenarbeit zwischen der EU und ihren lateinamerikanischen Partnern auf dem Gebiet der Patientensicherheit ab. Der Vorschlag sollte sich mit Kooperation, Technologieübertragung und Demonstrationsaktivitäten für Warnungs- und Entscheidungssupportsysteme befassen, die auf elektronischen Patientenakten basieren. Der Vorschlag soll sich auf die Anwendung von EU-Standards in diesem Bereich konzentrieren.

Erwartete Auswirkungen

• Weltweit führend in der Patientensicherheit mit weniger medizinischen Fehlern und optimierten medizinischen Eingriffen, so dass Leben gerettet und Ressourcen eingespart werden.

• Frühwarnung und verbessertes Management von großen gesundheitlichen Krisensituationen durch effektive, automatisierte Risikovorhersage, -einschätzung und Risikomanagement.

• Schnellere und breitere Annahme künftiger elektronischer Patientenaktensysteme.

• Internationale Kooperation zwischen der EU und dem lateinamerikanischen Partner. Übernahme von EU-Standards in den Bereich der elektronischen Patientenakten in Lateinamerika.

24 Siehe http://ec.europa.eu/health/ph_threats/com/Influenza/influenza_level_en.htm 25 Siehe http://ec.europa.eu/europeaid/projects/alis/index_en.htm

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Förderformen

a) CP; b) CSA (Bis zu eine CSA von maximal 1 Jahr Dauer); c) CP (nur STREP/SICA)

Vorläufige Mittelaufteilung12

30 M€:

a) CP 26 M€, davon mindestens 9 M€ für IP und mindestens 9 M€ für STREP

b) CSA: 1 M€:

c) CP: 3 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.5.3: Virtuelle Humanphysiologie

Erwartete Ergebnisse

Patientenspezifische Computermodelle für persönliche und prädiktive Gesundheitsfürsorge und IKT-basierte Tools für Modellierung und Simulation von humanphysiologischen und krankheitsbezogenen Prozessen.

a) Patientenspezifische Computermodellierung und Computersimulation von Organen oder Systemen für spezifische klinische Zwecke wie Krankheitsprognose, Frühdiagnose, Krankheitsquantifizierung, Operationsplanung, Behandlung und Rehabilitation. Die Computermodelle sollen über den Stand der Technik verfügbarer Modelle hinausgehen. Es können ggf. Multilevelmodelle sein. Die Projekte werden einen oder mehrere klinische Anwendungsbereiche betreffen, die nachfolgend unter „Klinische Anwendungen und Demonstration“ definiert werden.

b) Datenintegration und Extraktion von neuem Wissen: Innovative Softwaretools für Datenschürfen, Darstellung, Formalisierung und Bildverarbeitung, die heterogene Multimediainformationen aus verteilten Datenbanken integrieren können. Diese Tools werden speziell entwickelt für (1) Kopplung von wissenschaftlichen Forschungsdaten mit klinischen und großen empirischen Datenbanken mit dem Schwerpunkt auf der Verknüpfung von genotyp- und phänotypbezogenen Daten mit speziellen Computermodellen für Krankheiten und Behandlungen; (2) Automatisierte Bildverarbeitung und -analyse für die Extraktion von biomedizinischen Parametern/Markern zur Bewertung der Präsenz oder Entwicklung einer Krankheit mit Schwerpunkt auf bestimmten Organen und/oder Krankheiten und dem Nachweis der quantitativen Vorteile für Diagnose und Prognose. Die Projekte werden einen oder mehrere klinische Anwendungsbereiche betreffen, die nachfolgend unter „Klinische Anwendungen und Demonstration“ definiert werden.

c) Klinische Anwendungen und Demonstration konkreter Vorteile von patientenspezifischen Computermodellen: Alle Projekte unter den beiden oben angeführten Punkten gehören in einen der folgenden Anwendungsbereiche: (1) Intelligente medizinische Simulationsumgebungen für Operationstraining, Planung und Eingriffe. (2) Krankheitsprognose oder Frühdiagnose durch Integration von patientenspezifischen Kenntnissen und Prädispositionen aus biomedizinischer Bildgebung. (3) Moderne Umgebung für Simulation und Bewertung der Effizienz und Sicherheit bestimmter Arzneimittel.

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Alle Modelle werden vollständig verifiziert und validiert, damit sie Bestandteil einer IKT-Infrastruktur werden können, die vollständigen Zugang zu klinischen Nutzern bietet. Durch die Verwendung von offenen Umgebungen und Open-Source-Software sind künftige Modellerweiterungen möglich.

d) Vernetzungsmaßnahme zur Integration europäischer Forschung im Bereich von Multilevel-Modellierung und -Simulation von Humananatomie und Humanphysiologie. Nachhaltige Integration wird durch eine begrenzte Partnerschaft mit nachweislicher wissenschaftlicher Exzellenz erreicht. Die gemeinsame Forschung wird sich auf methodische Fragen und Mechanismen konzentrieren, die gemeinsame Wissensnutzung, multidisziplinäre Schulungsprogramme und wieder verwendbare Software-Tools begünstigen.

e) Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen: (1) Stärkung von Sicherheit und Privatsphäre im VPH, insbesondere für Patientendaten, die in verteilten Netzen verarbeitet werden. Die vorgeschlagenen Lösungen richten sich auf die Wirkungen der Anwendung von genetischen Daten, z. B. zur genetischen Prädisposition, und ermitteln die erforderlichen Technologieentwicklungen und Herausforderungen der Durchführung. (2) Spezifische Internationale Kooperationsmaßnahme (SICA) zu Gesundheitsinformationssystemen auf der Basis von Grid-Fähigkeiten. Einblick in Forschungsaktivitäten in den Zielländern in Lateinamerika, auf dem westlichen Balkan und im Mittelmeerraum, um die Anwendung von biomedizinischen Daten und Computerressourcen zu optimieren. Neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit werden untersucht und künftige Aktivitäten ermittelt.

Erwartete Auswirkungen

• Neue Umgebungen für prädiktive, individualisierte, evidenzbasierte, effektivere und sicherere Gesundheitsfürsorge. Weniger medizinische Fehler und bessere Patientensicherheit durch Simulation von Nebenwirkungen von Arzneimitteln an Patientenmodellen. Beschleunigte Entwicklung von sichereren Arzneimitteln und medizinischen Geräten durch In-Silico-Umgebungen.

• Bessere semantische Interoperabilität von biomedizinischer Information und Beitrag zu einer gemeinsamen Gesundheitsinformationsinfrastruktur.

• Gestärkte Führungsrolle der medizinischen Bildgebungsindustrie in der EU, was dazu beiträgt, dass die Forschungsaktivitäten der pharmazeutischen Industrie wieder nach Europa zurückholt werden.

• Mehr europäische multidisziplinäre Forschungsexzellenz in biomedizinischer Informatik und Molekularmedizin durch Förderung einer engeren Zusammenarbeit zwischen IKT, Medizingerät, medizinischer Bildgebung, Pharmazeutik- und Biotech-Unternehmen.

Förderformen

a-c) CP; d) ein NoE; e) CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

72 M€:

a-c) CP 62 M€, davon mindestens 22 M€ für IP und mindestens 22 M€ für STREP

d) NoE 8 M€

e) CSA 2 M€ - Eine CSA pro Thema mit maximal 1 M€ EU-Finanzierung

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Aufforderung

FP7-ICT-2007-2

3.6 Herausforderung 6: IKT für Mobilität, ökologische Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

Diese Herausforderung ist auf Systeme für sicherere und effizientere Mobilität von Menschen und Gütern und auf die Stärkung der europäischen Kapazität für nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Europa hat ehrgeizige Ziele für eine nachhaltige Entwicklung26 in Bezug auf Klimawandel und saubere Energie, nachhaltigen Verkehr, nachhaltige Produktion und nachhaltigen Verbrauch. Dafür ist ein neuer Schub der IKT-Forschung in diesen Bereichen erforderlich unter Einbeziehung der wichtigsten Interessenvertreter wie Automobilindustrie und Transportwesen, Zuliefererindustrie, Telekommunikationsindustrie, Betreiber von Autobahnen, Straßeninfrastruktur und Fahrzeugflotten, Versorgungsunternehmen, Behörden, Zivilschutz und Dienstanbieter.

Die Forschung in diesem Rahmen betrifft die wichtigsten sozioökonomischen Herausforderungen, die durch Europas steigende Nachfrage nach Mobilität verursacht werden: zunehmende Staus, hoher Energieverbrauch, Schadstoffemissionen und vor allem Unfälle mit Toten und Verletzten. Bis zum Jahr 2010 wird mit einem Anstieg der Fahrzeug-Kilometer um 26 % und einer Zunahme des Güterverkehrs um 38 % gerechnet. Schlimmstenfalls könnte das zu einem Rückgang des BIP um 4 % in Europa führen, wenn hier nicht gegengesteuert wird. Die IKT-Forschung im Bereich Verkehr, die vor allem in den Strategischen Forschungsprogrammen der Europäischen Technologieplattform ERTRAC27 und im eSafety Forum 28 aufgenommen wurden, nimmt sich diesen Herausforderungen an.

Die IKT-Forschung betrifft auch nicht nachhaltige Trends, die das künftige Wirtschaftswachstum unterlaufen und sich erheblich auf die Lebensqualität und die Gesundheit der europäischen Bürgerinnen und Bürger auswirken: erhöhte Nachfrage nach natürlichen Ressourcen (z. B. 1-2 % pro Jahr für Energie, steigender Wasserverbrauch pro Person und Tag), wachsendes Abfallvolumen, Umweltschäden, höheres Expositionsrisiko gegenüber verschiedenen Schadstoffen und immer häufiger eintretende Katastrophen. Durch die Forschung wird diese Herausforderung aktiv zu der erneuerten nachhaltigen Entwicklungsstrategie beitragen, zu der auch die Wasserrahmenrichtlinie, die Europäische Thematische Strategie zur Luftverschmutzung und der Aktionsplan für Umwelt und Gesundheit gehören.

Ein wichtiges Ziel dieser Herausforderung ist es, eine Mobilität in Europa zu erreichen, die nahezu unfallfrei, effizient, adaptiv, sauber und komfortabel ist. Das schließt die Reduzierung der vom Verkehr verbrauchten Energie durch neue IKT-Technologien in Fahrzeugen, Transportsystemen, Logistik und Verkehrsmanagement ein. Insbesondere soll die Forschung einen wesentlichen Beitrag zum Ziel der Reduzierung der Verkehrstoten um 50 % bis 2010 beitragen. Die Forschung, welche einen wesentlichen Beitrag zur i2010-Initiative

26 Schlussfolgerungen der österreichischen Ratspräsidentschaft vom 16. Juni 2006: http://ec.europa.eu/sustainable/sds2006/index_de.htm. 27 http://www.ertrac.org/pdf/publications/ertrac_agenda_dec2004.pdf 28 http://ec.europa.eu/information_society/activities/esafety/doc/esafety_2006/fp7_ict_stakeholders_input_pub.pdf.

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„Intelligentes Auto“29 leisten wird, soll die Wettbewerbsfähigkeit und die technologische Führungsrolle von Europas Automobil- und Zulieferindustrie auf den heiß umkämpften Weltmärkten stärken. Die Herausforderung trägt auch zu den Zielen der Halbzeitüberprüfung des Weißbuchs30 von 2001 zum Thema „Verkehr“ bei.

Ein anderes wichtiges Ziel ist es, die IKT einzusetzen, um die Nutzung natürlicher Ressourcen einschließlich Energie über ihren gesamten Lebenszyklus zu optimieren, intelligentere und sauberere Prozesse mit einem Minimum an Abfall zu entwickeln und die Umweltverschmutzung und damit verbundene Bedrohungen für Menschen, Infrastrukturen und Umwelt zu begrenzen. Insbesondere wird die Forschung helfen, die EU-Ziele zu erreichen, d. h. das Bemühen um einen nachhaltigeren Verbrauch und eine nachhaltigere Produktion in der Weltwirtschaft anzuführen und damit zu einer saubereren, sichereren und gesunderen globalen Umwelt beizutragen. Die Forschung wird Europas Fähigkeit stärken, die Entwicklung der Umwelt und ihrer Ressourcen zu meistern, vorherzusagen und zu verwalten und die IKT-Tools zu nutzen, die in einem einheitlichen Informationsraum zuverlässig interoperieren.

Ziel ICT-2007.6.1: IKT für intelligente Fahrzeuge und Mobilitätsdienste

Erwartete Ergebnisse

a) Die IKT-Forschung zu Intelligenten Fahrzeugsystemen wird für ein höheres Maß an Unfallverhütung sorgen durch bessere Warnstrategien für Fahrer, Gefahrenerkennung, Aktuation und Sensorik mit Sensorfusion und Sensornetzwerken wie auch die Integration von unabhängigen Sicherheitssystemen und ihre Interaktion mit dem Fahrer. Kernziele sind erhöhte Leistung, zuverlässiger und sicherer Betrieb und „sauberere“ Fahrzeuge. Innovative Fahrerassistenzsysteme (ADAS) der neuen Generation werden die Intelligenz der Fahrzeuge erhöhen und zu sichererem und effizienterem Fahren beitragen.

b) Die Forschung über Mobilitätsdienste für Menschen ist auf den Einsatz der IKT für nutzerzentrierte Always-on-Mobilitätsdienste auf der Grundlage standortbewusster personalisierter Dienste wie kontextbewusste persönliche Kommunikation und immer verfügbarem Informationszugang ausgerichtet.

c) Die IKT-Forschung zu Mobilitätsdiensten für Güter zielt auf sicherere, effizientere und umweltfreundlichere IKT-basierte Gütertransportlösungen im Stadtverkehr und auf Langstrecken ab, die die am besten geeignete Auswahl von Verkehrsträgern für Fracht unterstützen und sie entlang der Transportkette sichern, wie es in der Mitteilung der Kommission über Güterverkehrslogistik31 gefordert wird. Engere Zusammenarbeit zwischen Akteuren in dem Bereich ist ein Kernpunkt.

Die Forschung unter b) und c) wird eine Reihe moderner Technologien integrieren, z. B. preiswerte GNSS-Empfänger, Software-definierte Funktechnik, hochgenaue Hybrid-Navigationssysteme kombiniert mit dynamischen Navigationsdiensten, semantische Web- und Multi-Agent-Technologien und Technologien wie RFID und intelligente Tags in Kombination mit modernen Sensoren, Kommunikations- und Mobilitätsmanagementsystemen. Die Projekte werden sich auch mit Fragen wie der Entwicklung von Geschäftsmodellen für öffentlich-private Partnerschaften befassen.

29 "Sensibilisierung für die Bedeutung der IKT für intelligentere, sicherere und sauberere Fahrzeuge", KOM(2006) 59 endg. vom 15. Februar 2006. 30 "Für ein mobiles Europa - Nachhaltige Mobilität für unseren Kontinent", KOM(2006) 314 endg. vom 22.6.2006. 31 KOM(2006) 336 endg. vom 28. Juni 2006: "Güterverkehrslogistik in Europa - Der Schlüssel zur nachhhaltigen Mobilität".

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Für a-c) wird der spezielle Bedarf von Lkws, Bussen, Zweirädern und Fahrzeugflotten, z. B. im öffentlichen Transport- und Logistikwesen bearbeitet und damit auch der entsprechende Bedarf anderer Verkehrsträger abgedeckt.

d) Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen zielen auf die Vorbereitung von Standards und vereinbarten Spezifikationen und die Durchführung von operationellen Feldtests ab.

Erwartete Auswirkungen

• Weltweite Führungsrolle von Europas Industrie im Bereich der Intelligenten Fahrzeugsysteme und Expansion in neue Märkte.

• Verbesserte Sicherheit, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit von Transportsystemen in Europa mit einem starken Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung und zur angestrebten Senkung der Zahl der Verkehrstoten um 50 % in EU-25 bis 2010.

• Neue Ziele für Effizienz und Umweltfreundlichkeit im europäischen Verkehrssektor durch neue Mobilitätsdienste.

• Vermehrte Mobilität von Menschen und Gütern mit verschiedenen Verkehrsmitteln durch die Bereitstellung zugänglicher und verlässlicher Informationsdienste.

Förderformen

a) CP; b-c) CP, CSA; d) CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

57 M€:

- CP 54 M€, davon mindestens 16 M€ für IP und mindestens 22 M€ für STREP - CSA 3 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.6.2: IKT für Kooperative Systeme

Erwartete Ergebnisse

a) IKT-Forschung im Bereich Kooperative Systeme wird moderne, zuverlässige, schnelle und sichere Fahrzeug-an-Fahrzeug- und Fahrzeug-an-Infrastruktur-Kommunikation für neue Funktionalitäten, Echtzeitverkehrsmanagement und neue Unterstützungsmöglichkeiten für aktive Sicherheitssysteme in Fahrzeugen und für den Fahrer erbringen. Durch Kombination von Technologien wie genaue Navigation und bessere Sensorvernetzung soll die Forschung zu „Null-Unfall“-Szenarien führen. Mit einer wachsenden Zahl von Fahrzeugen mit IKT-Verbindung zur Verkehrsinfrastruktur wird es möglich sein, das Verkehrsmanagement im großen Umfang zu optimieren.

b) Operationelle Feldtests sind groß angelegte Testprogramme für eine umfassende Bewertung der Effizienz, Qualität, Robustheit und Nutzerfreundlichkeit von IKT-Lösungen für intelligentere, sicherere und sauberere Fahrzeuge und Echtzeitnetzmanagement.

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c) Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen im Rahmen der Initiative „Intelligentes Fahrzeug“ zielen ab auf internationale Kooperation, Standardisierung und Schulungsaktivitäten und auf die Abschätzung der sozioökonomischen Wirkung ab.

Erwartete Auswirkungen

• Gemeinsame paneuropäische Architektur, Standards und Entwicklungsmodell für kooperative Systeme.

• Weltweite Führungsrolle von Europas Verkehrsindustrie im entstehenden Bereich der kooperativen Systeme und der Tools für Straßen- und Netzbetreiber.

• Erhebliche Verbesserungen in Systemsicherheit, Gefahrenabwehr Energieeffizienz, Abgasemissionen, Komfort und Nachhaltigkeit des Verkehrs. Dazu gehören der Beitrag zur angestrebten Senkung der Zahl der Verkehrstoten um 50 % in EU-25 bis 2010 sowie die längerfristige Ausrichtung auf ein „Null-Verkehrstote“-Szenario und ein Beitrag zu einer erheblichen Reduzierung des Energieverbrauchs und der Verkehrsstaus.

• Machbarkeitsnachweis für alle Interessenvertreter durch operationelle Feldtests, durch die eine weite Einführung von intelligenten Fahrzeugsystemen und kooperativen Systemen sichergestellt wird.

Förderformen

a) CP, NoE, CSA; b) CP; c) CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

48 M€:

- CP 43 M€, davon mindestens 19 M€ für IP und mindestens 12 M€ für STREP - NoE 2,5 M€ - CSA 2,5 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-2

Ziel ICT-2007.6.3: IKT für Umweltmanagement und Energieeffizienz

Erwartete Ergebnisse

a) Die FTE im Bereich Kollaborative Systeme für Umweltmanagement zielt ab auf die Integration von Umweltmonitoring und Umweltmanagement mit verstärkter Kapazität für die Abschätzung der Exposition und der Gesundheitsrisiken der Bevölkerung, für Mitteilungen und Warnungen an Zielgruppen und für die Organisation einer wirksamen Reaktion. Ziel ist ein einheitlicher Informationsraum für die Umwelt in Europa, in dem Umweltinstitutionen, Dienstanbieter und Bürger zusammenarbeiten oder verfügbare Informationen ohne technische Einschränkungen nutzen können. Die Aktivitäten richten sich auf zuverlässige, flexible, nutzerzentrierte verteilte Lösungen für die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und für ein besseres Management von Ökosystemen einschließlich Verminderung von Umweltschäden und damit verbundenen Gefahren. Die Forschung soll visionäre Konzepte und Techniken oder strategische integrierte Ansätze für IKT-Systeme erbringen, die kostenwirksame, leicht einzurichtende und zu betreibende Umweltanwendungen ermöglichen. Der Schwerpunkt liegt auf generischen

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Systemen, die ein weitgehend autonomes, adaptives Sensorennetzwerk32 , erweiterte Datenfusion, schnellen und sicheren Zugang zu verteilter Information, Modellierung, Simulation und Visualisierung sowie Computerhilfen zur Entscheidungsfindungintegrieren. Der Optimierung von komplexen Datenflüssen, die alle Entscheidungsebenen, Ländergrenzen und Sektoren übergreifen, wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Diese kollaborativen Systeme sollten für Fälle wie Oberflächengewässer, Außen- und Innenluft validiert werden.

b) Eine Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahme in jedem der folgenden Bereiche betrifft (1) die schnelle Annahme von Standards, Protokollen und offenen Architekturen zur Unterstützung der Initiativen INSPIRE, GMES und GEOSS33 in einem ganzheitlichen Ansatz; (2) Koordinierung und Roadmapping von laufender und künftiger Forschung im Bereich IKT zur Reduzierung von Natur- und Industrierisiken und für Notfallmanagement; (3) Aufbau des Europäischen Forschungsraums im Bereich IKT für Nachhaltigkeit in Bezug auf Umweltbelange.

c) Neue und bezahlbare IKT für energieintensive Systeme für: (1) Design und Simulation von Energieverbrauchsprofilen für den gesamten Lebenszyklus energieintensiver Produkte (Fertigung, Nutzung, Entsorgung), Dienste und Prozesse; (2) intelligente und interaktive Überwachung von Energieerzeugung, -verteilung, -vertrieb und -nutzung, z. B. intelligente Messung, Netzwerkmanagement, internes Verbrauchsmanagement; (3) innovative Tools, Geschäftsmodelle und Plattformen für Energieeffizienzdienste, die laufend genaue Informationen an Entscheidungsträger in Industrie und Politik liefern. Der Schwerpunkt liegt auf energieneutralen neuen oder renovierten Wohngebäuden oder Arbeitsplätzen und effizientem Management von lokalen Energienetzen.

d) Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen zur Festlegung von Forschungsprogrammen, Verbreitung von Forschungsergebnissen zu IKT-gestützter Energieeffizienz, Förderung von "best practise" und Aufklärungsaktivitäten europaweit und weltweit.

e) Spezifische Internationale Kooperationsaktion (SICA) im Bereich der IKT zur Reduzierung und zum Management von Umweltkatastrophen, zur Abschätzung von natürlicher Risiken und dem Gefahrenpotential für Bevölkerungsgruppen sowie zur Entwicklung und Interoperabilität von schnell einsatzfähigen IKT-basierten Lösungen für öffentliche Warnmeldungen und Notfallmanagement.

Erwartete Auswirkungen

• Innovative Anwendungen und bahnbrechende IKT-Lösungen zur Umweltüberwachung und zum Umweltmanagement mit Aussicht auf weite Verbreitung und neue Marktchancen bei gleichzeitiger Konsolidierung der Forschungsanstrengungen und Aufbau des Europäischen Forschungsraums für diesen Bereich.

• Weltbeste technologische Fähigkeit zur angemessenen Reaktion auf große Umweltbedrohungen mit Verbindungen zu wichtigen Umweltinitiativen in Europa.

• Weltweite Führungsrolle in IKT-gestützter Energieeffizienz durch intelligente Lösungen und Unterstützung der angestrebten Einsparung von 20 % des Energieverbrauchs in Europa bis zum Jahr 202034.

32 Siehe Thema Sicherheit und Raum für Aktivitäten zur Satellitenüberwachung zur Unterstützung von GMES. 33 http://www.gmes.info, http://inspire.jrc.it, http://www.earthobservations.org 34 Grünbuch zur Energieeffizienz „Weniger ist mehr“.

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• Breite Akzeptanz von IKT-Systemen, mit denen künftige Gebäude mindestens energieneutral eingerichtet werden können.

• Positionierung Europas im internationalen Kontext zur Entwicklung neuer IKT-gestützter Konzepte für Effizienz in der Energieerzeugung sowie im Vertrieb und Handel mit Energie.

• Reduzierung des persönlichen Energieverbrauchs durch Analyse der Informationen, die aus den entwickelten Überwachungssystemen stammen.

Förderformen

a) CP; b) CSA; c) CP (nur STREP); d) CSA; e) CP (nur STREP / SICA); CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

54 M€:

a-b-c-d) CP 41 M€, davon mindestens 9 M€ für IP und mindestens 20 M€ für STREP; CSA 9 M€

e) CP 2 M€; CSA 2 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-2

3.7 Herausforderung 7: IKT für selbständige Lebensführung und Integration

Die IKT sind hervorragend geeignet, Menschen, die von Ausgrenzung bedroht sind, zu integrieren, und es ihnen zu ermöglichen, uneingeschränkt an der Wissensgesellschaft teilzuhaben. Durch die IKT lassen sich zudem die Herausforderungen angehen, die in einer alternden Gesellschaft zu bewältigen sind. Dazu gehören der Anstieg der Zahl der Menschen mit hohen Behinderungsraten35, weniger Familiengründungen und die sinkende Zahl von Erwerbstätigen.

Für viele, insbesondere von Ausgrenzung bedrohte Menschen - dazu gehört z. B. der wachsende Anteil der über 60-jährigen - stellen die Komplexität und die fehlende Brauchbarkeit, Zugänglichkeit und Anwendbarkeit der IKT ein wesentliches Hindernis dar.

Ziel ist es, auf diese Trends zu reagieren und die Zugänglichkeit und die Anwendbarkeit neuer IKT-Lösungen zu normalisieren und drastisch zu verbessern. Dadurch soll die Annahme und Akzeptanz der IKT auch von Menschen mit Behinderungen, Bewegungseinschränkungen oder mangelnder digitaler Kompetenz verbessert werden, was sich auch auf die Gesellschaft insgesamt auswirken kann. Neue, von den IKT eröffnete Chancen werden genutzt, um die Folgen der alternden Gesellschaft abzufedern, die selbständige Lebensführung erheblich zu verlängern und die aktive Beteiligung an Wirtschaft und Gesellschaft zu erhöhen. Außerdem werden neue IKT-Lösungen zur Verbesserung des sozialen Zusammenhalts genutzt und entwickelt.

Die Aktivitäten im Rahmen dieser Herausforderung auf EU-Ebene betreffen sehr viel längerfristige FTE im Bereich der IKT für eigenständige Lebensführung und aktives Altern. 35 Alter und Behinderung sind stark korreliert: 15 % der Menschen in der EU sind in irgendeiner Form behindert; 70 % von ihnen werden 2020 über 60 Jahre alt sein.

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Sie sollen durch eine größere Initiative ergänzt werden, die sich auf Artikel 169 EU-Vertrag stützt und Forschungsprogramme von Mitgliedstaaten oder assoziierten Staaten in einer groß angelegten transnationalen Zusammenarbeit oder angewandten FTE im Bereich „Ambient Assistent Living“ bündelt. Für eine enge Koordination zwischen diesen beiden Maßnahmen wird gesorgt.

Diese Herausforderung erfordert einen multidisziplinären und nutzerzentrierten Ansatz in der FTE, in dem innovative Technologieforschung und Integration von Systemebenen kombiniert werden. Die entstehenden Lösungen sollten den Nutzeranforderungen entsprechen und allgemeine Akzeptanz finden.

Zwischen 2010 und 2012 soll die Forschung einen erheblichen Beitrag zur integrativen Gesellschaft der Initiative i2010 leisten und IKT-Lösungen anbieten, die in Übereinstimmung mit der Ministererklärung von Riga 2006 über Integration dazu beitragen, den 30-prozentigen Anteil der europäischen Bevölkerung, der bisher noch keinen Gebrauch von den IKT macht, erheblich zu reduzieren. Die Forschung soll Prototypen von systemischen IKT-basierten Lösungen liefern, die geeignet sind, Unabhängigkeit zu erweitern und die aktive Teilhabe älterer Menschen an der Gesellschaft zu verlängern sowie innovative Lösungen auch für andere von Ausgrenzung bedrohte Bevölkerungsgruppen, insbesondere marginalisierte Jugendliche, zu entwickeln. Dadurch sollte es möglich sein, erhebliche neue Marktchancen für die europäische Industrie zu eröffnen und ihr eine globale Führungsrolle im Bereich der integrativen IKT zu sichern.

Ziel ICT-2007.7.1: Moderne IKT und Alterung

Erwartete Ergebnisse

a) Moderne Prototypen systemischer Lösungen für eigenständige Lebensführung und aktives Altern einschließlich der Mobilitätsaspekte und der Reorganisation von integrierter Betreuung und Rehabilitation, was zu einer erheblichen Verlängerung der persönlichen Autonomie und der Teilhabe an der Gesellschaft trotz anhaltender altersbedingter Einschränkungen führt. Die längerfristige multidisziplinäre Arbeit soll auf Fortschritten in einer Reihe von unterstützenden Technologien36 und ergänzenden relevanten Arbeiten, die bereits im Rahmen des RP6 angelaufen sind, aufbauen und diese integrieren. Die Vorschläge sollen auf die Erhöhung der Systemeffizienz und auf die Endnutzerakzeptanz abzielen durch Untersuchung der Nutzung neuartiger Konzepte wie selbstlernende und selbstanpassende Systeme, affektive Computergrundlagen, Modelle menschlichen Verhaltens, Erkennung menschlicher Aktivitäten, Flexibilität neuer mobiler Paradigmen und -geräte, Tracking-Technologien und -Sensoren, Ontologien für die gemeinsame Nutzung kontextueller Information zwischen verschiedenen Diensten und Objekten, 3D-basierte multimediale Interaktionssystemen und virtuelle Gemeinschaftstechnologien mit entsprechendem Schutz der Privatsphäre und ethischen Grundlagen.

b) Referenzarchitekturen, Standards und Plattformen für offene Systeme, die Systeme und Dienste für eigenständige Lebensführung, intelligente Arbeitsplätze und Mobilität ermöglichen. Sie sollen die nahtlose Integration und den Plug-and-Play-Betrieb von Sensoren, Geräten, Teilsystemen und integrierten Betreuungsdiensten in kostenwirksamen, selbsterhaltenden, zuverlässigen, die Privatsphäre respektierenden und vertrauten Systemen unterstützen.

36 Beispiele sind Heimplattformen, Mobilkommunikation, kontext-/standortbewusste Sensoren, Sensornetze, Erfassung und Fusion von Sensordaten, Mikrosysteme und eingebettete Systeme, moderne Robotiksysteme.

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c) FTE-Roadmaps und sozioökonomische Forschung mit Empfehlungen für die beste Herangehensweise an ethische Fragen und Aspekte des Privatsphärenschutzes im Zusammenhang mit IKT und Alterung.

d) Beitrag zur Festlegung von Standards und strategische internationale Kooperation mit USA und Japan, um die globale Relevanz und Wirkung von europäischer FTE und die Vorbereitung künftiger Forschungsbereiche im Zusammenhang mit IKT und Alterung zu sichern.

Die Vorschläge sollen ehrgeizige Ziele auf der Ebene eines vollständigen Systems anstreben und Durchbrüche erzielen, die weit über den Stand der Technik hinausgehen. Die Teilnahme der Industrie wird begrüßt, um Technologietransfer zu fördern und das Nutzungspotenzial zu vergrößern. Die speziellen Bedürfnisse der Zielgruppe hinsichtlich Zugänglichkeit und Anwendbarkeit sind zu berücksichtigen. Die Arbeit soll sich nach Möglichkeit auf Testumgebungen stützen, die eine frühe Einbeziehung der Nutzer und eine Wirkungsanalyse im FTE-Prozess ermöglichen.

Erwartete Auswirkungen

• Stärkere persönliche Eigenständigkeit, Verlängerung der aktiven Teilnahme an der Gesellschaft und integrierte Betreuungsprozesse für die alternde Bevölkerung.

• Neue Märkte für Produkte und Dienste für unabhängige und aktive Lebensführung durch eine Reihe offener Standards und Plattformen für eine nahtlose und zuverlässige Integration von Geräten und Diensten.

• Stärkung der Position der europäischen Industrie in Technologien und Diensten rund um IKT und Alterung durch die Formulierung einer gemeinsamen längerfristigen FTE-Agenda, zu der auch entsprechende Standardisierungsbemühungen sowie ethische Fragen und Aspekte des Privatsphärenschutzes gehören.

• Stärkung der wissenschaftlichen und industriellen Wissensgrundlage in Europa und Exzellenz in multidisziplinärer Forschung im Bereich IKT für eigenständige Lebensführung und aktives Altern.

Förderformen

a) CP; b) CP (nur IP); c-d) CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

30 M€:

- CP 27 M€, davon mindestens 12 M€ für IP und mindestens 6 M€ für STREP - CSA 3 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.7.2: Zugängliche und integrative IKT

Erwartete Ergebnisse

a) Neue Ansätze und Lösungen für tief einbettende generalisierte Zugänglichkeitsunterstützung innerhalb künftiger IKT-basierter Mainstream-Produkte und -Dienste. Beispiele sind Nutzerschnittstellen und Inhaltsdarstellungen, die an Menschen mit speziellen Bedürfnissen angepasst werden können. Dazu gehören offene, mit Plug-and-Play zugängliche Architekturen und Standards, die eine nahtlose

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Integration von personalisierten assistiven Lösungen für den IKT-Zugang ermöglichen. Die Forschung soll die vorgeschlagenen Lösungen in einem realistischen Nutzerkontext entwickeln und demonstrieren, und starke Industriebeteiligung soll Konsensbildung fördern und die Nutzung erleichtern.

b) Neue Methoden und Tools für Computersimulation der Nutzerinteraktion und computerbasierte Validierungsrahmen (z. B. immersive Umgebungen), die Entwicklern von IKT-basierten Produkten und Diensten Unterstützung bei der Verifizierung und Optimierung von Zugänglichkeitsmerkmalen in allen Entwicklungsstadien bieten.

c) Moderne selbstanpassende IKT-fähige assistive Systeme auf der Grundlage nichtinvasiver Brain-Computer-Interaktion (BCI), eventuell kombiniert mit anderen Interaktionsmodalitäten. Die multidisziplinäre Forschung sollte versuchen, eine kritische Masse europäischer Forschung zusammenzubringen, um Fortschritte in der Sensortechnologie, selbstanpassende Systeme und assistive Technologien in effektive BCI-basierte Systeme zu integrieren, die außerhalb des Labors, z. B. in einer Heimumgebung genutzt werden können. Die Lösungen sollen geeignet sein, funktionale Störungen auszugleichen und die individuelle Leistungsfähigkeit behinderter Menschen in Anwendungsbereichen wie Zugang zu ICT-basierten Produkten und Diensten, Neuprothesenkontrolle und Unterstützung bei Rehabilitation und Training zu erhöhen.

Vorschläge für die Teilbereiche b) und c) sollen zum Entstehen gemeinsamer europäischer Umsetzungsplattformen, zu FTE-Roadmaps, Verbreitungs- und Kontaktaktivitäten beitragen. Eine industrielle Beteiligung wird begrüßt.

d) Gezielte und explorative IKT-Forschung im Bereich innovativer Kommunikation und gemeinsamer kreativer Umgebungen zur Erleichterung der sozialen Integration von marginalisierten Jugendlichen. Eine begrenzte Anzahl kleiner Vorbereitungsmaßnahmen soll zu einer künftigen Forschungsagenda beitragen. Vorschläge zu diesem Bereich sollten von Einrichtungen unterstützt werden, die auf einschlägige Erfahrungen in der Forschung zu IKT und marginalisierten Jugendlichen verweisen können.

e) Im Bereich Zugänglichkeit: Koordinierung von nationalen Forschungsaktivitäten (nur CA). Im Bereich assistive Technologien: Koordinierung von Zuständigkeitsbereichen und Entwicklung künftiger Forschungsagenden, internationale Kooperation mit Nordamerika und Asien; Schaffung eines besseren Verständnisses für ethische Fragen; Marktanforderungen, Markthemmnisse und Kosten-Nutzen-Erwägungen.

Erwartete Auswirkungen

• Neue Marktchancen für die europäische Industrie und Förderung einer globalen Führungsrolle im Bereich der integrativen IKT.

• Allgemeine Zugänglichkeit von IKT und grundlegende Verbesserung der Zugänglichkeit künftiger IKT-Produkte und Dienste37 - einschließlich überall vorhandenen und nutzerfreundlichen Zugangs zu öffentlicher Information - für Menschen mit Behinderungen und funktionalen Einschränkungen. Offenes, standardbasiertes und nahtloses Interfacing für allgemeine Zwecke und assistive IKT und tiefe Einbettung persönlicher Zugänglichkeitsmerkmale in das IKT-Technologiedesign für den Massenmarkt.

37 Z.B. digitale terrestrische und mobile Television, mobile Handsets der nächsten Generation, Web 2.0, Content-

Management-Systeme, Digital-Rights-Management-Lösungen, virtuelle/immersive Umgebungen, Heimanwendungen.

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• Erleichterte Entwicklung und Produktion von zugänglichen IKT-Produkten und -Diensten durch Verfügbarkeit neuer Tools und Methoden, damit Entwickler die Zugänglichkeit auf allen Entwicklungsstufen verifizieren und optimieren können.

• Weit verbreitete praktische Anwendung von BCI-basierten assistiven Technologien, um einen potenziellen Quantensprung in selbstlernenden assistiven Lösungen zu demonstrieren. (c)

• Verstärkte FTE-Kapazität durch Machbarkeitsnachweis für IKT-Lösungen, die die soziale Integration marginalisierter Jugendlicher erleichtern. (d)

Förderformen

a) CP (nur IP); b-c) CP (Bis zu einem IP, STREP); d) CP (nur STREP); e) CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

43 M€:

- CP 40 M€, davon mindestens 20 M€ für IP und mindestens 8 M€ für STREP - CSA 3 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-2

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3.8 Neue und entstehende Technologien

Die Herausforderung besteht darin, rechtzeitig neue Richtungen aufzuspüren und einzuschlagen, die ein hohes Potenzial für einen signifikanten Durchbruch aufweisen und möglicherweise die Grundlage für die Informations- und Kommunikationstechnologien und Innovationen von morgen bilden werden. Das ist besonders in Bereichen wichtig, in denen Roadmaps der Industrie immer noch erhebliche Hindernisse darstellen, die nicht durch eine inkrementelle Herangehensweise zu bewältigen sind.

Die Forschung umfasst radikal interdisziplinäre Explorationen von neuen und alternativen Ansätzen für neue und entstehende IKT-bezogene Technologien, die auf eine fundamentale Überprüfung von theoretischen, methodischen, technologischen und/oder applikativen Paradigmen in den IKT abzielen. Sie liefert Machbarkeitsnachweise für völlig neue Optionen, wo es vorher keine gab, oder zeigt neue Möglichkeiten, auf wo keine vermutet wurden. Sie wird eine glaubwürdige und ausreichend starke wissenschaftliche und technologische Grundlage in solchen neuen und entstehenden Bereichen schaffen, indem sie Forschung zur Ausgestaltung visionärer Konzepte unterstützt, sie so weit reifen lässt, dass sie für Investitionen der Industrie attraktiv werden, und neuen interdisziplinären Forschungsgemeinschaften hilft, sich als Ausgangspunkt für weitere wettbewerbsfähige FTE zu etablieren.

Erwartete Auswirkungen

Forschung auf dem Gebiet neuer und entstehender Technologien (Future and Emerging Technologies, FET) ist langfristig angelegt und mit hohem Risiko behaftet, aber durch den Zweck begründet. Ihre Daseinsberechtigung zieht sie aus dem Kontext des IKT-Programms, zu dem sie auf mindestens zwei Arten beiträgt.

Erstens steht sie einem breiten Spektrum von Bedürfnissen, Chancen und Lösungen offen und vermeidet dadurch das Risiko einer „Tunnelvision“ in der IKT-Forschung. Sie wirkt wie ein Frühindikator für neue Richtungen und Chancen in der IKT-Forschung („FET - Offener Bereich“).

Zweitens dient sie als Pfadfinder, der künftige Richtungen vorbereitet, in die sich das IKT-Programm entwickeln soll. Zusammen mit der Industrie kann sie die kritische Masse schaffen, die auf lange Sicht für Europa den großen Unterschied ausmacht („FET - proaktiv“). Diese Richtungen sind durch grundlegende langfristige Herausforderungen im Bereich der IKT begründet, die den Schlüssel für die langfristige Nachhaltigkeit einer technologischen Zukunft in Europa bilden werden wie:

• Überdenken der Natur des Rechnens, wobei es um Grundbegriffe wie Information, Rechnen und Kommunikation geht; grundlegende Merkmale (Quantenverhalten, Dynamik von Atomen, Molekülen, Zellen, Neuronen, Photonen) werden genutzt, um ganz neue Logik- und Komponententypen zu entwickeln („QIPC und andere Quantentechnologien“ und „Bio-ICT-Konvergenz“).

• Eröffnung neuer Richtungen für die physikalische Realisierung von IKT jenseits von CMOS, um stärkere Miniaturisierung, Effizienz und Integration zu erreichen; und lernen, wie sich eine riesige Anzahl solcher Geräte auf einem einzigen Chip planen und verwalten lässt („IKT-Geräte und Systeme in Nanogröße“ und „Massive IKT-Systeme“).

• Änderungen innerhalb der IKT-Systeme als fundamentale Eigenschaft anzunehmen, damit sie sich über einen langen Zeitraum entwickeln, wachsen, selbst zusammenzusetzen, reproduzieren, anpassen, reparieren und selbst organisieren

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können, während wesentliche operationelle Bedingungen der Sicherheit und Zuverlässigkeit erhalten bleiben („Pervasive Anpassung“).

• Die Transformationskräfte neuer IKT in der Gesellschaft verstehen und nutzen; vor allem wenn ihr Einsatz in großem Maßstab (beispielsweise massive kommerzielle Dienste, Mobilkommunikation mit großer Bandbreite, immersive Verbundumgebungen, Überwachungssysteme oder ubiquitäre Robotik) zu Effekten führt, die oftmals von den Designern gar nicht vorherzusehen waren, die aber bereitwillig zu neuen Zwecken genutzt werden („Wissenschaft komplexer Systeme für sozial intelligente IKT“).

• Auf die wachsende Erwartung nach vertrauenswürdigen, zuverlässigen, dauerhaften Systemen und Informationen reagieren - Erwartungen, die die derzeitigen Technologien nicht erfüllen können („IKT forever yours“).

• Das Verständnis von Informationsverarbeitung in biologischen Systemen nutzen, um neue Perspektiven in der IKT zu entwickeln mit deutlichen Vorteilen im Hinblick auf Funktionalität, Betriebsbedingungen (z. B. Strombedarf, Verpackungsanforderungen), Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit oder um Technologien zu schaffen, die auf natürliche Weise mit biologischen Systemen kombiniert werden können („Bio-IKT-Konvergenz“).

• Beherrschung grundlegender Aspekte von physikalischer Ausgestaltung intelligenter Geräte, um den Weg für eine ganze Reihe intelligenter Artefakte (z. B. Roboter) zu ebnen, deren Vielfalt und Verhaltensmerkmale ohne Beispiel sind („Verkörperte Intelligenz“).

• Befassen mit der physisch-virtuellen Konfluenz, die durch moderne Medien und Interfacetechnologien ermöglicht wird; aber wenn sie mehr ausrichten soll, sind neue Richtungen erforderlich mit einer soliden Grundlage in der Erforschung menschlicher Wahrnehmung und Aktion, der Untersuchung von Erfahrungen und Bewusstsein und der Entwicklung engerer Kopplungen zwischen menschlichem und technologischem Bereich, was zu einer neuen Konzeption der Mensch-Maschine-Interaktion und der Auffassung von Maschine führt („Mensch-Computer-Konfluenz“).

Diese Forschung wird die wissenschaftlichen und technologischen Grundlagen für die Technologien und Innovationen von morgen in Bezug auf Wissen, Know-how und Bereitschaft einer lebendigen Forschungsgemeinschaft legen.

Für „FET - Offener Bereich“ werden STREPs (zweistufiges Einreichungsverfahren) und Koordinierungsmaßnahmen (CAs) ausgeschrieben.

Für „FET - proaktiv“-Initiativen werden STREPs, IPs oder beide ausgeschrieben. Zusätzlich werden Koordinierungsmaßnahmen (CAs) ausgeschrieben.

Die Anregung internationaler Kooperation in der Grundlagenforschung in den von einer proaktiven Initiative betroffenen Bereichen wird ebenfalls begrüßt. Das gilt besonders für die Quanteninformationsverarbeitung und -kommunikation (QIPC), wo die europäische Führungsrolle in diesem Bereich durch eine internationale Kooperation gestärkt wird. Ebenso verspricht internationale Kooperation in der Grundlagenforschung, die europäische Führungsrolle u. a. bei IKT-Geräten und -Systemen auf Nanoebene und in der Komplexitätswissenschaft voranzubringen.

Die folgenden Themen werden in proaktiven Initiativen in Angriff genommen:

Aufforderung 1: FP7-ICT-2007-1

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ICT-2007.8.1 IKT-Bauelemente und -Systeme auf Nanoebene

ICT-2007.8.2 Pervasive Anpassung

ICT-2007.8.3 Bio-IKT-Konvergenz

Aufforderung 3: FP7-ICT-2007-3

ICT-2007.8.4 Wissenschaft komplexer Systeme für sozial intelligente IKT

ICT-2007.8.5 Verkörperte Intelligenz

ICT-2007.8.6 IKT forever yours

Die folgenden Themen werden vermutlich unter künftigen proaktiven Initiativen für die Finanzierung 2009-2010 in Frage kommen:

Massive IKT-Systeme. Ziel ist die Forschung, Demonstration und Validierung neuer Rechnerarchitekturen und Algorithmen, die das Design, die Programmierung und Verwaltung künftiger hochleistungsfähiger IKT-Komponenten mit bis zu einer Billion (1012) integrierten Schaltkreisen pro Chip ermöglichen.

Mensch-Computer-Konfluenz. Zur Untersuchung einer unsichtbaren, impliziten, verkörperten oder sogar implantierten Interaktion zwischen Menschen und Systemkomponenten für natürliche Interaktion (einschließlich Kommunikation) in umliegenden Umgebungen, die ihrerseits durch ubiquitäre Infrastrukturen und Dienste verstärkt werden.

QIPC und andere Quantentechnologien. Zur Überwindung größerer wissenschaftlicher, technologischer und theoretischer Herausforderungen für die Quantentechnologie, um mit ihrem Potenzial ihren klassischen Gegenpart nicht nur im Hinblick auf Prozessgeschwindigkeit, Kapazität und Kommunikationssicherheit gründlich auszustechen, sondern auch in der Fähigkeit, Klassen praktischer Probleme zu lösen, die bisher nicht gelöst werden konnten. Diese Initiative fordert auch zur Exploration einer größeren Bandbreite nichtklassischer IKT-Umsetzungen auf. Ganz allgemein wird es darauf ankommen, die internationale Zusammenarbeit in der Grundlagenforschung in diesem Bereich zu stärken, in dem Europa eine Führungsposition erlangt hat.

Ziel ICT-2007.8.0: FET - Offener Bereich

Erwartete Ergebnisse

„FET - Offener Bereich“ zielt auf das größtmögliche Spektrum von Forschungsthemen im Bereich IKT mit besonderem Fokus auf Basistechnologien. Da die unterstützten Themen nicht vom Arbeitsprogramm vorgegeben sind, sondern von den Forschern selbst festgelegt werden, passt sich „FET - Offener Bereich“ flexibel an die Exploration neuer Forschungshorizonte an. Nicht eingeschränkt durch bereits bestehende Ansätze bietet der Bereich die Chance, eine ganz neue Idee auszuprobieren, bei der das Risiko zu hoch ist, um eine größere FTE-Investition zu rechtfertigen. Ein Forschungsthema, welches sich als glaubwürdig und solide erwiesen hat kann nach und nach in einen größeren Bereich hineinwachsen, wobei es von einer gezielten Forschungsinitiative unterstützt oder von einer der allgemeineren Forschungsaktivitäten im Bereich der IKT übernommen werden kann.

Ein FET-Open Projekt sollte jedoch, anstelle von reinem Blue-Sky Research, zur Realisierung einer klaren, langfristigen Vision im Bereich IKT beitragen und dessen Projektziele eine der Haupt-Herausforderungen zur Realisierung dieser Vision beinhalten.

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Erwartete Auswirkungen

Für STREP:

• IKT-relevante, visionäre, hochwertige, langfristige Grundlagenforschung mit klaren, neuen Ideen, mit hohem Risiko / Gewinn-Verhältnis, abzielend auf einen Durchbruch, einen Paradigmenwechsel oder den Nachweis eines neuartigen wissenschaftlichen Prinzips .

• Weitere Ausarbeitung und Entwicklung visionärer Ideen, welche die Phase des Machbarkeitsnachweises hinter sich haben und zur Reife gebracht werden sollen, um in die allgemeinen IKT-Programmziele aufgenommen werden zu können.

Für CA:

• Entstehung, Formung und Konsolidierung neuer und bislang verstreuter Forschungsgemeinschaften und , falls angemessen,Koordinierung der FET-relevanten nationalen oder regionalen Forschungsprogramme bzw. -aktivitäten oder Stimulierung internationaler Kooperation in jedem beliebigen für FET relevanten Bereich. Jede CA sollte auf die Bildung einer kritischen Masse, wissenschaftliche Exzellenz und multidisziplinäre Diversität abzielen, ggf. die Entwicklung einer neuen wissenschaftlichen Disziplin oder eines neuen Forschungsthemas fördern, künftige Forschungsrichtungen festlegen, die Forschungsgemeinschaften in einer gemeinsamen Herausforderung zusammenführen und zur Vorbereitung von gemeinsamen Arbeitsprogrammen beitragen.

Förderformen

CP (nur STREP), CSA (nur CA)

Vorläufige Mittelaufteilung12

65 M€:

- CP 61 M€ - CSA 4 M€

Aufforderung

Fortlaufend, die Einreichfrist beginnt am 19. März 2007

Ziel ICT-2007.8.1 FET - proaktiv 1: IKT-Bauelemente und -Systeme auf Nanoebene

Erwartete Ergebnisse:

Demonstration unkonventioneller Lösungen zur Steigerung der Rechnerleistung, Funktionalität oder Kommunikationsgeschwindigkeit oder zur Senkung von Kosten, Größe und Stromverbrauch von IKT-Komponenten jenseits der erwarteten Grenzen der CMOS-Technologie.

Die Forschung muss mindestens einen der folgenden Punkte abdecken:

• Demonstration neuer Konzepte für Schalter oder Speicherzellen für eine wesentliche Verbesserung von Leistung, Kosten, Integrationsdichte und/oder jenseits der ultimativen CMOS-Technologie unter Anwendung von Nanostrukturen oder nicht ladungsbasierten

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Konzepten. Ergänzende Herausforderungen umfassen Schaltkreisarchitekturen, Assembly und Rekonfiguration.

• Demonstration neuer Konzepte, Technologien und Architekturen für lokale Verbindungen und Verbindungen auf Chipebene mit erheblichen Verbesserungen gegenüber derzeitigen Lösungen. Wesentliche Antriebskräfte sind: Übertragungsgeschwindigkeit, Integrationsdichte, Senkung des Stromverbrauchs, Integration neuer Funktionen, Einfachheit von Design und Fertigung.

• Demonstration grundlegend neuer Funktionalitäten durch Integration von Blöcken von wenigen Nanometern bis zu Atomgröße in Systeme mit hoher Wertschöpfung. Einbezogen werden NEMS und NEMS-Arrays; Ansätze auf der Grundlage von Photonen, Plasmonen, Fononen; Ansätze zur Nutzung interner Freiheitsgrade von Atomen und Molekülen und basierend auf Kontrollen mit atomarer Präzision und Ansprechbarkeit.

Koordinierungsmaßnahmen (CA) sollen die Konsolidierung von Forschungsgemeinschaften, ihre Sichtbarkeit, die Koordinierung von Forschungsagenden, Mapping und Benchmarking von Forschung auf europäischer Ebene und die Ermittlung von Antriebskräften zur Bewertung der Forschung in IKT-Geräten und Systemen im Nanobereich unterstützen. Sie umfassen auch die Koordinierung von nationalen oder regionalen Forschungsprogrammen oder -initiativen zu den oben angeführten Themen. Die Initiativen regen internationale Kooperation in der Grundlagenforschung in den oben beschriebenen Bereichen an.

Erwartete Auswirkungen

Projekte zu Schaltern, Speichern oder Verbindungen sollen offen sein und neue, unkonventionelle Konzepte für die IKT prüfen und bewerten. Sie sollen den Machbarkeitsnachweis auf Laborebene erbringen, um die künftige angewandte FTE vorzubereiten. Projekte zu neuen Funktionalitäten sollen ganz neue Richtungen im Bereich der IKT-Bauelemente und Technologien eröffnen und auf experimentelle Demonstrationen von Grundlagen, Machbarkeit und konkreten Vorteilen abzielen.

Förderformen

CP, CSA (nur CA)

Vorläufige Mittelaufteilung12

20 M€:

- CP 19 M€, davon mindestens 10 M€ für IP und mindestens 4 M€ für STREP - CSA 1 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.8.2: FET - proaktiv 2: Allumfassende Anpassung

Erwartete Ergebnisse

Technologien und Designparadigmen für pervasive Informations- und Kommunikationssysteme auf Massenebene, die in der Lage sind, sich selbständig an hoch dynamische und offene technologische und Nutzerkontexte anzupassen. Anpassungsstrategien (bio-inspiriert, stochastisch oder andere) operieren auf verschiedenen Zeitebenen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten von kurzfristiger Anpassung bis zu langfristiger Entwicklung und bewirken Veränderungen in Software, Hardware, Protokollen und/oder

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Architektur auf verschiedenen Granularitäts- und Abstraktionsebenen. Die Projekte konzentrieren sich auf einen oder beide der folgenden Bereiche:

• Entwicklungsfähige und adaptive pervasive Systeme, die in der Lage sind, sich permanent einzustellen, selbst zu verwalten, zu entwickeln und zu organisieren, um robust auf dynamisch verändernde Umgebungen, Betriebsbedingungen und Zwecke oder Nutzungspraktiken zu reagieren.

• Vernetzte Gesellschaften von Artefakten, die sich aneinander und an wechselnden Bedarf anpassen und zusammen verstreute Informationen nutzen und sofortige oder langfristige Ziele für kontextsensitive Dienste in sich schnell ändernden und an Technologie reichen Umgebungen anpassen.

Sowohl technologische Aspekte als auch Nutzeraspekte (in einem sozialen Kontext) müssen in einem multidisziplinären und integrierten Ansatz gesehen werden, und insbesondere sind Aspekte wie die Folgenden zu berücksichtigen:

• Adaptive Sicherheit und Zuverlässigkeit: Theorien, Techniken und Architekturen, die in der Lage sind, mit der flüchtigen Landschaft von Risiken, Bedrohungen, Angriffen und kontextabhängigen Erwartungen der Nutzer hinsichtlich Privatsphäre und Sicherheit in sich entwickelnden und heterogenen Systemen fertig zu werden.

• Vertrauensdynamizität: Fähigkeiten zur Herstellung von Vertrauensbeziehungen zwischen Menschen und/oder Maschinen, die in Ad-hoc- und wechselnden Konfigurationen gemeinsam agieren und interagieren.

• Sicherheit für winzige, massiv vernetzte Geräte: effiziente, robuste und skalierbare kryptographische Protokolle, Algorithmen und andere Sicherheits- und Privatschutzmechanismen auch auf der Hardware sowie kollektiv, biologisch oder sozial inspiriert.

Koordinierungsmaßnahmen (CAs) sollen die Konsolidierung von Forschungsgemeinschaften, ihre Sichtbarkeit, die Koordinierung von Forschungsagenden, und ggf. die Koordinierung von nationalen oder regionalen Forschungsprogrammen oder -aktivitäten unterstützen. Die Initiativen regt auch internationale Kooperation in der Grundlagenforschung in den oben beschriebenen Bereichen an.

Erwartete Auswirkungen

Die Projekte sollen wesentliche Beiträge zu einer neuen Generation von massiv skalierbaren Systemen liefern, die trotz Heterogenität, Rauschens und oft unzuverlässiger Bedingungen eine fundamentale Fähigkeit zu selbstkontrollierter Anpassung und Organisation haben können. Sie sollen neue humanzentrierte Dienste fördern, Management- und Wartungskosten senken, für Sicherheit und Vertrauen in Anwendungen sorgen und sich mit den Anforderungen an Verlässlichkeit und Privatsphärenschutz befassen.

Förderformen

CP, CSA (nur CA)

Vorläufige Mittelaufteilung12

20 M€:

- CP 19 M€, davon mindestens 10 M€ für IP und mindestens 4 M€ für STREP - CSA 1 M€

Aufforderung

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FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.8.3: FET - proaktiv 3: Bio-IKT-Konvergenz

Erwartete Ergebnisse

Neue Perspektiven der IKT, die das Verständnis von Informationsverarbeitung in biologischen Systemen nutzen, haben nachweisliche Vorteile im Hinblick auf Funktionalität, Betriebsbedingungen, Widerstandsfähigkeit oder Anpassungsfähigkeit, oder sie führen zu Systemen, die auf natürliche Weise mit biologischen Systemen kombiniert werden können. In die Projekte werden einige der folgenden Bereiche integriert:

• Neuartige Rechnerparadigmen, abgeleitet von der Informationsdarstellung und Verarbeitungsfähigkeiten von biologischen Systemen (Neuronennetze oder andere Zellnetze) oder von der rechnerischen Interpretation biologischer Prozesse (molekulare Signale, Metabolismus) und mit messbaren Vorteilen gegenüber bisherigen Ansätzen für schwierige Probleme der Informationsverarbeitung.

• Biomimetische Artefakte: Ad-hoc-Hardware-Anwendungen bio-inspirierter Systeme in Bereichen, in denen Standardgeräte nicht die gewünschte Leistung bringen. Eingesetzt werden können analoge und digitale Schaltkreise, entwickelbare Hardware, künstliche Zellen, neuromorphische Chips oder Sensoren zur Erzeugung lebensähnlicher Funktionalität oder Eigenschaften wie Selbstorganisation, Robustheit oder Wachstum.

• Bidirektionale Interfaces zwischen elektronischen oder elektromechanischen Systemen und lebenden Einheiten auf oder nahe der Zellebene mit entsprechenden Kontroll- und/oder Signalverarbeitungsalgorithmen, die ein direktes Interfacing mit dem Nervensystem oder anderen Zelltypen ermöglichen.

• Biohybrid-Artefakte mit eng gekoppelten IKT- und biologischen Einheiten (z. B. Nervengewebe oder anderes biologisches Gewebe) für neue Formen der Rechnung, Erkundung, Kommunikation oder physikalischen Aktuation oder Anpassung.

Koordinierungsmaßnahmen (CAs) sollen die Konsolidierung von Forschungsgemeinschaften, ihre Sichtbarkeit, die Koordinierung von Forschungsagenden, und ggf. die Koordinierung von nationalen oder regionalen Forschungsprogrammen oder -aktivitäten unterstützen. Die Initiative regt auch internationale Kooperation in der Grundlagenforschung in den oben beschriebenen Bereichen an.

Erwartete Auswirkungen

Diese multidisziplinäre Forschung soll gemeinsame Fortschritte und Synergien in IKT und Bio- und Neurowissenschaften fördern. Neuartige Rechenparadigmen sollen zu einem grundlegenden Überdenken von Informations- und Kommunikationsbegriffen führen, die für bestimmte Problemklassen besser geeignet sein könnten und in biologischen, biomimetischen oder Biohybrid-Geräten eingesetzt werden können. Solche Geräte müssen den Anforderungen beispielsweise an Leistung, Widerstandsfähigkeit oder Energieverbrauch genügen, die zur Zeit schwer einzuhalten sind. Forschung an Bio-Interfaces und Bio-Hybrid-Geräten soll neue biokompatible IKT-Anwendungen ermöglichen, die auf direkten Interaktionen zwischen Technologie und Leben beruhen, z. B. für ein robustes Gehirn-Maschine-Interfacing oder für leistungsstarke senso-motorische Fähigkeiten.

Förderformen

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CP, CSA (nur CA)

Vorläufige Mittelaufteilung12

20 M€:

- CP 19 M€, davon mindestens 10 M€ für IP und mindestens 4 M€ für STREP - CSA 1 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-1

Ziel ICT-2007.8.4 FET - proaktiv 4: Wissenschaft komplexer Systeme für sozial intelligente IKT

Erwartete Ergebnisse

Kernkonzepte und Instrumente für eine datenintensive Wissenschaft großer technisch-sozialer Systeme, d. h. Systeme, in denen die IKT eng mit menschlichen, sozialen und geschäftlichen Strukturen verbunden sind, so dass sie sich gegenseitig verändern und beispielweise Akzeptanz und Vertrauen entwickeln und innovative Anwendungen und technologische Veränderungen entstehen. Die Projekte werden systematische Mittel entwickeln, um Wissen über solche Systeme zu erlangen und ihr Verhalten, ihre Dynamik und Entwicklung zu modellieren, vorherzusagen und zu charakterisieren. Sie werden die Anwendung dieses Wissens in neuartigen Paradigmen und Designs für sozial intelligente IKT demonstrieren. In die Projekte werden die folgenden Bereiche integriert:

• Theoretische und algorithmische Grundlagen für skalierbare Modellierung und Simulation solcher Multilevel-Systeme unter Berücksichtigung der relevanten technologischen, psychologischen und sozialen Dimensionen und mit der realistischen Vielfalt von Verhaltensweisen, sozialen und räumlichen Strukturen und Wissen darüber, wie Menschen und Technologien zusammenhängen und aufeinander einwirken (z. B. Akzeptanz, Nutzung, Vertrauen).

• Datengestützte Simulation, Tools und Techniken, die in der Lage sind, gewaltige Mengen heterogener und oft unzuverlässiger Daten zu verarbeiten, um dynamische Systemmodelle auf vielen Ebenen effizient zu rekonstruieren. Dazu gehören datenreiche Technologien, Protokolle und Experimente, um realistische Daten über technisch-soziale Systeme zu erhalten, und Wissensextraktion auf der Grundlage skalierbarer und verteilter Methoden.

• Vorhersage und Vorhersagbarkeit: mathematische und rechnerische Methoden zur Charakterisierung der Art und Wirkung von Übergängen, neuartigen Eigenschaften und selbstorganisatorischen Wirkungen, die auftreten können, wenn sich Systeme massiv erweitern. Das Verständnis der Grenzen von Vorhersagbarkeit ermöglicht zuverlässige, quantitativ genaue Vorhersagen, die zu Strategien für eine besser geleitete IKT-induzierte Transformation führen oder helfen, Systeme im Bereich ihrer Funktionstüchtigkeit zu halten.

Koordinierungsmaßnahmen (CAs) sollen die Konsolidierung von Forschungsgemeinschaften, ihre Sichtbarkeit, die Koordinierung von Forschungsagenden, die Koordinierung von nationalen oder regionalen Forschungsprogrammen oder -aktivitäten unterstützen. Die Initiative regt auch internationale Kooperation in der Grundlagenforschung in den oben beschriebenen Bereichen an.

Erwartete Auswirkungen

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Diese Forschung soll zu einem neuen multidisziplinären Verständnis beitragen, wie die IKT sich verändert, formt und Teil der Systeme wird, auf die sie angewandt wird, und zu einer gezielteren Verbreitung von sozial intelligenten IKT-Systemen führt. Durchbrüche werden ein besseres Verständnis und die Fähigkeit schaffen, z. B. neue Generationen von autonomen Informations- oder Kommunikationssystemen mit hoher Bandbreite vorherzusehen und zu planen; dazu werden Modelle von Selbstorganisation, Anpassungsfähigkeit und sozialem Verhalten genutzt. Die Anwendungen beinhalten z. B. massive Einsparungen im Bereich der Dienste und andere technologieabhängige experimentelle wirtschaftliche Modelle, IKT-vermittelte Gemeinschaften, P2P-Systeme, Notfallmanagement und Katastrophenhilfesysteme. Die Projekte sollen zeigen, wie effiziente Datenerfassung, Simulation, Vorhersage und Kontrolltechniken zu stärker humanzentrierten Systemen führen, kollektive Intelligenz oder Verhalten nutzen und Unternehmen und Politiker mit optimalen Verhaltensweisen unterstützen können, die einen klaren und definierbaren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Nutzen haben oder zur Lösung anhaltender Herausforderungen wie nachhaltiges Wachstum, Energieeffizienz oder soziale Integration beitragen können.

Förderformen

CP (nur IP), CSA (nur CA)

Vorläufige Mittelaufteilung12

20 M€:

- CP 19 M€ - CSA 1 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-3

Ziel ICT-2007.8.5: FET - proaktiv 5: Verkörperte Intelligenz

Erwartete Ergebnisse

Neue Technologien und Designansätze zum Aufbau physikalisch verkörperter intelligenter Agenten und Artefakte mit Schwerpunkt auf der Beziehung zwischen Form, Funktion und physischer und sozialer Umgebung, ausgerichtet auf einen oder mehrere der folgenden Bereiche:

• Koentwicklung von Geist und Körper durch permanente und erweiterte multimodale Interaktion von Agenten mit der physischen und sozialen Umgebung. Die Projekte sorgen für ein besseres Verständnis der Rolle solcher Interaktion in offenen Lern- und Anpassungsprozessen einschließlich morphologischer Veränderungen zur Formung von Perzeption, Kognition, Kooperation und sozialer Intelligenz. Sie demonstrieren qualitative und quantitative Verbesserungen der Fähigkeiten und Merkmale von Agenten.

• Morphologie und Verhalten: neue Designprinzipien für Erkundungs-, Aktuations- und Lokomotionskomponenten und für Roboterarchitekturen, die auf einem tieferen Verständnis der Rolle von Form und Materialeigenschaften im Formungsverhalten und auf der Art und Weise beruhen, in der diese Beziehungen und Interaktionen mit der Umgebung und anderen Agenten ermöglichen. Die Projekte demonstrieren Vorteile in physischen und Leistungsmerkmalen des Roboters, z. B. in Bezug auf Kontrolle, Gewicht, Flexibilität, Elastizität und anderen Merkmalen.

• Notfalldesign: Designparadigmen und -techniken für zielgerichtete Agenten, deren Verhalten nicht streng programmiert ist, sondern robust aus der Interaktion der

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verschiedenen Komponenten (jeweils mit lokaler Intelligenz), der Umgebung und den ubiquitären Informationsquellen hervorgeht. Die Projekte werden intelligente Komponenten und Techniken für das Design ambitionierter Klassen von skalierbaren Robotiksystemen entwickeln, nach Möglichkeit unter Einbeziehung vorhandenen Wissens über Aufgaben oder Umgebungen, während der notwendige Raum für Notfälle und Anpassung bleibt.

Koordinierungsmaßnahmen (CAs) sollen die Konsolidierung von Forschungsgemeinschaften, ihre Sichtbarkeit, die Koordinierung von Forschungsagenden, und ggf. die Koordinierung von nationalen oder regionalen Forschungsprogrammen oder -aktivitäten unterstützen. Die Initiative regt auch internationale Kooperation in der Grundlagenforschung in den oben beschriebenen Bereichen an.

Erwartete Auswirkungen

Diese Forschung soll den Stand der Technik in intelligenten Systemen und insbesondere in der Robotik und den IKT sowie in anderen Disziplinen (Neurowissenschaft, Soziologie, Biologie) voranbringen. Sie soll wesentliche Beiträge leisten, um für Robotiksysteme größere morphologische Vielfalt zu erreichen für ein größeres Spektrum von Verwendungen, natürlicheres und sichereres Interagieren mit alltäglichen Umgebungen und leichtere Integration in solche Umgebungen. Sie werden der Schlüssel sein, der die Tür zum Markt für Robotikdienste weit öffnet, indem eine große Bandbreite bezahlbarer Roboter für bestimmte Verwendungen angeboten wird.

Förderformen

CP, CSA (nur CA)

Vorläufige Mittelaufteilung12

20 M€:

- CP 19 M€, davon mindestens 10 M€ für IP und mindestens 4 M€ für STREP - CSA 1 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-3

Ziel ICT-2007.8.6: FET - proaktiv 6: IKT forever yours

Erwartete Ergebnisse

Die massenhafte Verbreitung von digitalen Systemen und ihr Eindringen in unser tägliches Leben erhöhen unsere Anforderungen an Zuverlässigkeit, Sicherheit und Langlebigkeit der Systeme. Das erfordert neue eingebaute Mechanismen zur Stärkung des Vertrauens in ihre Nutzung, zum Schutz vor Übergriffen und gegen Alterung im Kontext einer hoch dezentralisierten und weiter zunehmenden Entwicklung und Entfaltung. Die Projekte sollten sich auf einen oder mehrere der folgenden Bereiche konzentrieren:

• Ewige Systeme: Entwicklung eines theoretischen und praktischen Rahmens für extrem langlebige Systeme, die ein Minimum an Eingriffen und Management erfordern und auch bei veränderter Nutzung, Änderungen an Host, Netzkontext, Daten- und Datenschutzformaten funktionieren. Die Systeme sollen zukunftssicher und in der Lage sein, ihre ursprüngliche Funktionalität maschinenunabhängig zu erhalten und zu aktualisieren, und sie sollen selbsterhaltend und selbstentwickelnd sein.

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• Wissen, Diversität und Zeit: Neue Konzepte für dauerhaften, zuverlässigen Zugang zu Wissen, bei dem Teile des Wissens lokal produziert, aber global genutzt werden, und über „einen Sinn für Zeit und Kontext“ verfügen, um sie gegen Alterung, diverse Nutzungen und entwickelnde Semantiken robust zu machen.

• Sichere und zuverlässige Software: Methoden und Tools für hochwerigeverifizierbare sichere und zuverlässige Programmierung und neue Metriken zur Unterstützung der Bewertbarkeit der Sicherheit und Zuverlässigkeit von hochgradig verteilter und heterogener Software oder von Umgebungssystemen.

Koordinierungsmaßnahmen (CAs) sollen die Konsolidierung von Forschungsgemeinschaften, ihre Sichtbarkeit, die Koordinierung von Forschungsagenden, und ggf. die Koordinierung von nationalen oder regionalen Forschungsprogrammen oder -aktivitäten unterstützen. Die Initiative regt auch internationale Kooperation in der Grundlagenforschung in den oben beschriebenen Bereichen an.

Erwartete Auswirkungen

Die Forschung soll zu Systemen beitragen, die vielseitiger sind in ihrer Interaktion mit Modulen, Systemen und Diensten in ihrer Umgebung: Anpassung an Veränderungen in der Umgebung mit minimalen Eingriffen, Nutzung von verstreuten und dynamischen Inhalten durch Wissensaustausch auf einer semantischen Ebene, die robust ist gegenüber Diversität von Herkunft und Anwendung, Erhalt und sogar Veränderung von ursprünglicher Funktionalität und Eigenschaften im Laufe der Zeit, und Sicherheit bietet für ihre Umgebung durch verifizierbare sichere Programmierungsmodelle und bewertbare Sicherheit von Systemen im Kontext ihrer Umgebung.

Förderformen

CP (nur IP), CSA (nur CA)

Vorläufige Mittelaufteilung12

20 M€:

- CP 19 M€ - CSA 1 M€

Aufforderung

FP7-ICT-2007-3

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3.9 Horizontale Unterstützungsmaßnahmen

Ziel ICT-2007.9.1 (ICT-2007.9.2): Internationale Zusammenarbeit

Zusätzlich zu speziellen internationalen Kooperationsmaßnahmen, die im Rahmen der relevanten Ziele in den 7 Herausforderungen und FET erfasst sind, werden im Rahmen dieses Ziels horizontale internationale Kooperationsmaßnahmen unterstützt.

Erwartete Ergebnisse

a) Ermittlung und Förderung von Kooperationschancen, Unterstützung für politischen Dialog

Förderung des IKT-Programms der EU und Ermittlung von Kooperationschancen in Bereichen von gegenseitigem Interesse durch Information in relevanten Ländern und Regionen, Verbesserung der Sichtbarkeit des beiderseitigen FTE-Potenzials und der Vernetzung relevanter Interessenvertreter. Die Maßnahmen zielen auch auf die Vernetzung bestehender Kooperationsprojekte mit Blick auf die Nutzung von Synergien, Wirkungsmaximierung und einen Beitrag zur Definition von Kooperationsstrategien ab.

Stärkung des politischen Dialogs mit wichtigen Partnern über die Informationsgesellschaft. Die Maßnahmen werden insbesondere die Koordination mit den internationalen Aktivitäten im Rahmen des Spezifischen Programms „Kapazitäten“ sicherstellen, vor allem der INCO-NET-Systeme, der Entwicklung von Kooperationspartnerschaften in Wissenschaft und Technik und der Unterstützung der Koordinierung von nationalen Politiken und Aktivitäten in internationaler Kooperation in Wissenschaft und Technik.

b) Nutzung von entwicklungsbezogener IKT-Forschung und Roadmaps für die Kooperation

Spezifische internationale Verbundmaßnahmen zur Schaffung von entwicklungsbezogenen „Kooperationsroadmaps“ für die IKT-Forschung, in denen Initiativen auf lokaler, regionaler oder globaler Ebene ermittelt und gebündelt werden. Die Maßnahmen sollen netzwerkrelevanten Forschungsgemeinschaften helfen. Sie können die Nutzung und Anpassung von bestehenden EU-Forschungsergebnissen in diesen Kontexten beinhalten. Diese Maßnahmen konzentrieren sich auf spezielle Themen von Bedeutung für ICPC Entwicklungsländer und werden sich um die direkte Einbeziehung von Einrichtungen dieser Länder bemühen. Zu den Themen gehören:

• Sprech- und Sprachtechnologien mit besonderem Schwerpunkt auf arabischsprachigen Regionen / Ländern (einschließlich der Partnerländer im Mittelmeerraum und der AKP-Staaten). Das übergeordnete Ziel besteht darin, Sprachbarrieren abzubauen und Zugang, Nutzung und Interaktion zwischen IKT-Diensten und Anwendungen zu erweitern. Diese vorbereitende Maßnahme konzentriert sich auf Anforderungen und Optionen für kosteneffektive natürliche Sprachsysteme (geschrieben oder gesprochen) in Bereichen wie automatisierte Übersetzung, Informationsretrieval und Indexierung. Außerdem geht es um die Stärkung der Zusammenarbeit mit arabischen Forschungsgemeinschaften im Bereich Methoden und Benchmarking der natürlichen Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, NLP) einschließlich Sprachressourcen wie Corpora und Wissensbanken.

• Open-Source-Software mit besonderem Schwerpunkt auf Asien, AKP-Staaten und Lateinamerika. Förderung von Interoperabilität und der Entwicklung globaler

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offener Standards und Praktiken. Ziel ist die Konzentration auf OSS-basierte Tools, Dienste oder Anwendungen mit hohem Potenzial für gesellschaftliche Wirkung, die weite Verbreitung von IKT und bestimmte Aspekte wie Sicherheit, Zuverlässigkeit, Qualität der Dienste, Instandhaltbarkeit und Erschwinglichkeit.

• Zugängliche und integrative IKT mit besonderem Schwerpunkt auf Lateinamerika und AKP-Staaten. Behandlung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der weiten Akzeptanz und Verbreitung von IKT und Diensten. Der Schwerpunkt soll auf preisgünstigen Konzepten für Zugangsgeräte und entsprechende Software, Periphergeräte und Infrastrukturen sowie Aspekten im Zusammenhang mit der Entwicklung von Inhalt und Konnektivität liegen, vor allem durch die Verbreitung von drahtlosen Diensten und mobilen Webanwendungen.

Erwartete Auswirkungen

Wegbereitung für strategische Partnerschaften zur Eröffnung des Zugangs zu Wissen, Entwicklung globaler Standards und interoperabler Lösungen und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU.

Weitere Verbreitung der Informationsgesellschaft, vor allem in Entwicklungsländern, und Stärkung der Entwicklungspolitik der EU.

Förderformen

CSA

Vorläufige Mittelaufteilung12

Aufforderung IKT 1 7 M€ a) 5 M€ mit Zielregionen in AKP, Asien (ohne China) und b) 2 M€ (zu jedem Teilthema wird es voraussichtlich nur eine Maßnahme geben)

Aufforderung IKT 3 5 M€ a) mit Zielregionen in Osteuropa und Zentralasien, Ländern auf dem westlichen Balkan, Mittelmeerpartnerländern, Lateinamerika

Aufforderungen

FP7-ICT-2007-1 [7 M€], FP7-ICT-2007-3 [5 M€]

Ziel ICT-2007.9.3 Transnationale Zusammenarbeit zwischen Nationalen Kontaktpunkten

Erwartete Ergebnisse

Stärkung des Netzwerks Nationaler Kontaktpunkte (NCP, National Contact Points) für IKT im 7. Rahmenprogramm durch Förderung weiterer transnationaler Kooperation in diesem Netzwerk.

Die Maßnahme wird sich auf die Ermittlung, das Verständnis und die gemeinsame Nutzung guter Verhaltensweisen (good practices) und ihres Kontextes konzentrieren. Dazu können verschiedene Mechanismen gehören wie Benchmarking, gemeinsame Workshops, Schulung, Regelungen zur gemeinsamen Durchführung sowie Einrichtung und Betrieb eines wirksamen Mechanismus zur Partnersuche im NCP-Netz. Praktische Initiativen zur grenzübergreifenden Information können ebenso enthalten sein wie transnationale Veranstaltungen zur Vermittlung von Partnerschaften. Der spezifische Ansatz soll an das jeweilige Thema und an die Kapazitäten und Prioritäten der betreffenden NCPs angepasst sein. Ein gewisses Maß an Zusammenarbeit und Vernetzung mit ähnlichen Projekten in parallelen Themen, vor allem im Rahmen gemeinsamer/koordinierter Ausschreibungen, wird unterstützt.

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Wichtig ist die Unterstützung weniger erfahrener NCPs, damit sie Zugang zu Know-how, das in anderen Ländern akkumuliert wurde, bekommen und es in einer vor Ort relevanten und effizienten Weise anwenden können.

Es werden Vorschläge erwartet, die die aktive Teilnahme aller NCPs und anderer Einrichtungen, die von den entsprechenden nationalen Behörden in der EU und den assoziierten Ländern offiziell benannt worden sind, beinhalten und ermöglichen. In einzelnen besonderen Fällen können die NCPs beschließen, spezialisierte Einrichtungen mit dieser Aktivität zu beauftragen. Andere Teilnehmer aus der EU und assoziierten Ländern können sich nicht beteiligen. Wenn bestimmte NCPs sich nicht beteiligen wollen, ist dies in ihrem Vorschlag ausdrücklich zu vermerken.

Die Maßnahme kann auch offizielle RP7-Kontakte aus Drittländern einschließen.

Die Kommission erwartet einen einzigen Vorschlag unter diesem Titel.

Es wird erwartet, dass sich das Projekt über 3 Jahre erstreckt.

Erwartete Auswirkungen

• Verbesserte NCP-Dienstleistungen überall in Europa, um den Zugang zu Aufforderungen im Rahmen des RP7 zu vereinfachen, die Zugangsbarrieren für Neulinge zu senken und die Qualität der Vorschläge zu steigern.

• Ein konsistenteres Niveau der NCP-Unterstützungsdienste in Europa.

• Effektivere Teilnahme von Einrichtungen aus Drittländern zusammen mit europäischen Organisationen zum vorgesehenen gegenseitigen Nutzen.

Förderformen

CSA (nur CA) Vorläufige Mittelaufteilung12

3 M€:

Aufforderung

FP7-ICT-2007-3

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4 Durchführung der Aufforderungen38

Etat (M€)

Auffor-derung

1

Auffor-derung

2

Auffor-derung

3 FET offen

Gem. Auf-

forde-rung

Herausforderung 1: 1. Das Netzwerk der Zukunft 200 200 2. Dienst- und Software-Architekturen, -Infrastrukturen und -Technik 120 120

3. IKT zur Unterstützung des vernetzten Unternehmens 30 30

4. Sichere, zuverlässige und vertrauenswürdige Infrastrukturen 90 90

5. Vernetzte Medien 85 85 6. Neue Paradigmen und Experimentiermöglichkeiten 40 40

7. Schutz kritischer Infrastruktur 20 20 Herausforderung 2: 1. Kognitive Systeme, Interaktion, Robotik 193 96 97

Herausforderung 3: 1. Nanoelektronische Komponenten der nächsten Generation und elektronische Integration 86 86

2. Organische und großflächige Elektronik, Visualisierung und Anzeigesysteme 63 63

3. Aufbau eingebetteter Systeme 40 40 4. Computersysteme 25 25 5. Photonische Komponenten und Teilsysteme 90 90

6. Mikro-/Nanosysteme 83 83 7. Vernetzte eingebettete und Kontrollsysteme 47 47

Herausforderung 4: 1. Digitalbibliotheken und technologiegestütztes Lernen 102 52 50

2. Intelligente Inhalte und Semantik 101 51 50

38 Der größte Teil des Betrages für Aufforderung 1 stammt aus dem Etat für 2007 und steht unter dem Vorbehalt, dass der vorläufige Haushaltsentwurf für 2007 ohne Änderungen der Haushaltsbehörde angenommen wird. Der verbleibende Betrag für Aufforderung 1 und die Beträge für Aufforderung 2, 3, „FET - Offener Bereich“ und die gemeinsame Aufforderung zum Thema Sicherheit werden voraussichtlich in den Haushalt 2008 eingestellt, für den zum gegegebenen Zeitpunkt eine neue Finanzentscheidung erforderlich sein wird.

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Herausforderung 5: 1. Persönliche Gesundheitssysteme für Überwachung und Diagnose in Pflegestationen 72 72

2. Moderne IKT für die Risikobewertung und Patientensicherheit 30 30

3. Virtuelle Humanphysiologie 72 72 Herausforderung 6: 1. IKT für intelligente Fahrzeuge und Mobilitätsdienste 57 57

2. IKT für kooperative Systeme 48 48 3. IKT für Umweltmanagement und Energieeffizienz 54 54

Herausforderung 7: 1. Moderne IKT und Alterung 30 30 2. Zugängliche und integrative IKT 43 43 FET Offener Bereich 65 65 1. IKT-Geräte und -Systeme auf Nanoebene 20 20

2. Allumfassende Anpassung 20 20 3. Bio-IKT-Konvergenz 20 20 4. Wissenschaft komplexer Systeme für sozial intelligente IKT 20 20

5. Verkörperte Intelligenz 20 20 6. IKT forever yours 20 20 Horizontale Unterstützungsmaßnahmen

Internationale Zusammenarbeit 12 7 5 Transnationale Zusammenarbeit zwischen NCPs 3 3

Gesamt 2021 1194 477 265 65 20

Andere Ausgaben

Unabhängige Experten zur Unterstützung der Evaluierung der Vorschläge und Prüfung der Projekte

Die Priorität IKT unterstützt unabhängige Experten, die an der Evaluierung von Vorschlägen und der Projektprüfung sowie an Bewertung und Überwachung des Themenbereichs IKT beteiligt sind.

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IKT-Konferenz, Studien, Bewertungen und Prüfungen

Zusätzlich zu den Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen werden auch Ausschreibungen für bestimmte Aktivitäten veröffentlicht, die im Rahmen der Priorität IKT unterstützt werden. Dazu gehören:

− Die Organisation der jährlichen IKT-Konferenz.

− Studien wie sozioökonomische und Wirkungsanalysestudien und Studien zur Unterstützung der Überwachung, Bewertung und Strategiedefinition für die Priorität IKT im RP7 sowie Veröffentlichungen und Unterstützung anderer Aktivitäten (z. B. Information, Kommunikation, Verbreitung usw.).

Einzelheiten dazu finden sich in den jeweiligen Ausschreibungsunterlagen.

HFSP-Programm

Der Themenbereich IKT wird auch das Human Frontier Science Programme (HFSP) mit einem Betrag von 1,5 M€o unterstützen.

Europäischer Preis für Informations- und Kommunikationstechnologien (EICTP)

Der Europäische Preis für Informations- und Kommunikationstechnologien (European Information and Communication Technologies Prize - EICTP) wird fortlaufend unterstützt. Mit dem Preis werden europäische Innovation und unternehmerische Initiative im Bereich der IKT gefördert. Ausgezeichnet werden Unternehmen, die sich bei der Umsetzung von Technologie und Forschungsergebnissen in marktreife Produkte besonders hervorgetan haben.

2006 wurde der von 1995 bis 2005 vergebene Preis durch den EICTP ersetzt. Der jetzige EICTP-Vertrag wird von Euro-CASE verwaltet und kann mit einem Betrag von 1,7 M€o erneuert werden, um an die Vorgaben für den EICTP 2007 und 2008 angepasst zu werden.

IMS-Sekretariat

Der Themenbereich IKT wird das Sekretariat für Intelligente Fertigungssysteme mit einem Betrag von 0,1 M€o unterstützen.

Beitrag der IKT zu allgemeinen Aktivitäten im Rahmen des RP7

Einrichtung für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis

Zusätzlich zur direkten finanziellen Unterstützung für Teilnehmer an FTE-Maßnahmen wird die Gemeinschaft deren Zugang zu privatwirtschaftlicher Finanzierung erleichtern. Dies wird durch Finanzbeiträge zu der von der Europäischen Investitionsbank (EIB) gegründeten Einrichtung für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis (RSFF) geschehen. Der Beitrag der Gemeinschaft zur RSFF wird von der Bank gemäß den Kriterien für die Förderfähigkeit genutzt, die im Arbeitsprogramm „Kooperation“ aufgeführt sind (nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 4 des ArbeitsProgramms). Unterstützung durch

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die RSFF ist keine Voraussetzung für Zuschüsse zu den hier beschriebenen Aufforderungen zur Einreichung von Angeboten. Eine Kombination von Zuschüssen und aus der RSFF geförderten Finanzierung durch die EIB ist aber möglich. Das Spezifische Programm “Zusammenarbeit” sieht vor, dass der Gemeinschaftsbeitrag zur RSFF durch anteilige Beiträge alle Themen außer Sozial-, Wirtschafts- und Humanwissenschaften finanziert wird. Der aus dem Themenbereich IKT stammende Beitrag wird 2007 vollständig vergeben.

Der Gemeinschaftsbeitrag aus dem Spezifischen Programm “Zusammenarbeit” wird nach dem Motto gewährt „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Die anteiligen Beiträge der Themenbereich sind unerheblich. Weitere Informationen nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 4 des ArbeitsProgramms.

Andere Beiträge

Außer zur RSFF trägt die Priorität IKT auch zu anderen allgemeinen Aktivitäten bei, u. a. zum CORDIS-Dienst, zur EUREKA-Mitgliedschaft, zum COST-Programm und zu den übergreifenden ERA-NETs. Nachstehend sind diese Beiträge zusammengefasst:

Anhang 4 enthält eine zusammenfassende Übersicht über die oben aufgeführten Ausgaben.

Titel der Aufforderung: Aufforderung ICT 1

• Kennnummer der Aufforderung: FP7-ICT-2007-1

• Datum der Veröffentlichung: 22. Dezember 2006

• Einreichungsschluss: 8. Mai 2007, 17.00 Uhr Ortszeit Brüssel

• Vorläufige Mittelzuweisung38: 1194 M€

• Themen:

Herausforderung Ziele Förderformen39 Herausforderung 1: Allgegenwärtige und vertrauenswürdige Netz- und Dienstinfrastrukturen

Ziel ICT-2007.1.1: Das Netzwerk der Zukunft

CP, NoE, CSA

Dienst- und Software-Architekturen, -Infrastrukturen

CP, NoE, CSA

39 In jedem Vorschlag muss die entsprechende Förderform angegeben werden (IP oder STREP für CP, falls zutreffend; CA oder SA für CSA, falls zutreffend).

Cordis 2.089.730 € Eureka 238.826 € COST 8.955.986 € ERA-NET 2.985.329 € RSFF 48.760.000 € Gesamt 63.029.871 €

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und -Technik IKT zur Unterstützung des

vernetzten Unternehmens CP, NOE, CSA

Ziel IKT-2007.1.4: Sichere, zuverlässige und vertrauenswürdige Infrastrukturen

CP, NoE, CSA

Ziel ICT-2007.1.5: Vernetzte Medien

CP, NoE, CSA

Herausforderung 2Kognitive Systeme, Interaktion, Robotik

ICT-2007.2.1 Kognitive Systeme, Interaktion, Robotik

CP, NoE, CSA (nur CA)

Herausforderung 3: Komponenten, Systeme,Technik

Nanoelektronische Komponenten der nächsten Generation und elektronische Integration

CP, NoE, CSA

ICT-2007.3.2 Organische Elektronik und großflächige Prozesstechnologien und Bildschirmsysteme

CP, NoE, CSA

ICT-2007.3.3 Aufbau eingebetteter Systeme

CP, NoE, CSA

ICT-2007.3.4 Computersysteme CP (nur STREP), NoE

Herausforderung 4: Digitalbibliotheken und Inhalt

ICT-2007.4.1 Digitalbibliotheken und technologiegestütztes Lernen

CP, NoE, CSA

ICT-2007.4.2 Intelligente Inhalte und Semantik

CP, NoE, CSA

Herausforderung 5: Nachhaltige und persönliche Gesundheitsfürsorge

ICT-2007.5.1 Persönliche Gesundheitssysteme für Überwachung und Diagnose in Pflegestationen

CP (nur IP), CSA

ICT-2007.5.2 Moderne IKT für die Risikobewertung und Patientensicherheit

CP, CSA

Herausforderung 6: IKT für Mobilität, ökologische Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

ICT-2007.6.1 IKT für intelligente Fahrzeuge und Mobilitätsdienste

CP, CSA

Herausforderung 7: IKT für selbständige Lebensführung und Integration

ICT-2007.7.1 Moderne IKT und Alterung

CP, CSA

Neue und künftige Technologien ICT-2007.8.1 IKT-Geräte und -Systeme auf Nanoebene

CP, CSA (nur CA)

ICT-2007.8.2 Allumfassende Anpassung

CP, CSA (nur CA)

ICT-2007.8.3 Bio-IKT-Konvergenz

CP, CSA (nur CA)

Horizontale Unterstützungsmaßnahmen

ICT-2007.9.1 Internationale Kooperation

CSA

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• Bewertungsverfahren:

− Einstufiges Verfahren zur Einreichung der Vorschläge. − Die Bewertungskriterien, die Unterkriterien (einschließlich Gewichtung und

Schwellwert) und die Zulassungs-, Auswahl- und Vergabekriterien für die verschiedenen Förderformen sind nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 2 des ArbeitsProgramms.

• Vorläufiger Zeitplan für Bewertung und Vertragsabschluss: Die Vertragsverhandlungen zu den vorausgewählten Vorschlägen werden voraussichtlich im Juni/Juli 2007 beginnen.

• Konsortialvereinbarungen: Teilnehmer an allen Maßnahmen im Rahmen dieser Aufforderung sind aufgerufen, eine Konsortialvereinbarung zu schließen.

• Besondere Voraussetzungen für die Teilnahme, Bewertung und Durchführung: Siehe Anhang 1.

• Die angebotenen Förderformen sind nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 3 des ArbeitsProgramms.

Titel der Aufforderung: Aufforderung ICT 2

• Kennnummer der Aufforderung: FP7- ICT-2007-2

• Datum der Veröffentlichung: 15. Mai 2007

• Einreichungsschluss: 9. Oktober 2007

• Vorläufige Mittelzuweisung38: 477 M€:

• Themen:

Herausforderung Ziele Förderformen40: Herausforderung 1: Allgegenwärtige und vertrauenswürdige Netz- und Dienstinfrastrukturen

ICT-2007.1.6 Neue Paradigmen und Experimentiermöglichkeiten

CP, NoE, CSA

Herausforderung 3: Komponenten, Systeme, Technik

ICT-2007.3.5 Photonische Komponenten und Teilsysteme

CP, NoE, CSA

ICT-2007.3.6 Mikro-/Nanosysteme

CP, NoE, CSA

ICT-2007.3.7 Vernetzte eingebettete und Kontrollsysteme

CP (nur STREP), NoE, CSA

Herausforderung 5: Nachhaltige und persönliche Gesundheitsfürsorge

ICT-2007.5.3 Virtuelle Humanphysiologie

CP, NoE, CSA

Herausforderung 6: IKT für Mobilität, ökologische Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

ICT-2007.6.2 IKT für kooperative Systeme

CP, NoE, CSA

40 In jedem Vorschlag muss die entsprechende Förderform angegeben werden (IP oder STREP für CP, falls zutreffend; CA oder SA für CSA, falls zutreffend).

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ICT-2007.6.3 IKT für Umweltmanagement und Energieeffizienz

CP, CSA

Herausforderung 7: IKT für selbständige Lebensführung und Integration

ICT-2007.7.2 Zugängliche und integrative IKT

CP, CSA

• Bewertungsverfahren:

− Einstufiges Verfahren zur Einreichung der Vorschläge. − Die Bewertungskriterien, die Unterkriterien (einschließlich Gewichtung und

Schwellwert) und die Zulassungs-, Auswahl- und Vergabekriterien für die verschiedenen Förderformen sind nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 2 des ArbeitsProgramms.

• Vorläufiger Zeitplan für Bewertung und Vertragsabschluss: Die Vertragsverhandlungen zu den vorausgewählten Vorschlägen werden voraussichtlich im Dezember 2007/Januar 2008 beginnen.

• Konsortialvereinbarungen: Teilnehmer an allen Maßnahmen im Rahmen dieser Aufforderung sind aufgerufen, eine Konsortialvereinbarung zu schließen.

• Besondere Voraussetzungen für die Teilnahme, Bewertung und Durchführung: Siehe Anhang 1.

• Die angebotenen Förderformen sind nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 3 des ArbeitsProgramms.

Titel der Aufforderung: Aufforderung ICT 3

• Kennnummer der Aufforderung: FP7-ICT-2007-3

• Datum der Veröffentlichung: 4. Dezember 2007

• Einreichungsschluss: 8. April 2008

• Vorläufige Mittelzuweisung38: 265 M€:

• Themen:

Herausforderung Ziele Förderformen41 Herausforderung 2: Kognitive Systeme, Interaktion, Robotik

ICT-2007.2.2 Kognitive Systeme, Interaktion, Robotik

CP, NoE, CSA (nur CA)

Herausforderung 4: Digitalbibliotheken und Inhalt

ICT-2007.4.3 Digitalbibliotheken und technologiegestütztes Lernen

CP, NoE, CSA

ICT-2007.4.4 Intelligente Inhalte und Semantik

CP, NoE, CSA

Neue und künftige Technologien ICT-2007.8.4 Wissenschaft komplexer Systeme für sozial

CP (nur IP), CSA (nur CA)

41 In jedem Vorschlag muss die entsprechende Förderform angegeben werden (IP oder STReP für CP, falls zutreffend; CA oder SA für CSA, falls zutreffend).

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intelligente IKT ICT-2007.8.5 Eingebettete

Intelligenz CP, CSA (nur CA)

ICT-2007.8.6 ICT forever yours CP (nur IP), CSA (nur CA)

Horizontale Unterstützungsmaßnahmen

ICT-2007.9.2 Internationale Kooperation

CSA

ICT-2007.9.3 Transnationale Zusammenarbeit zwischen NCPs

CSA

• Bewertungsverfahren:

− Einstufiges Verfahren zur Einreichung der Vorschläge. − Die Bewertungskriterien, die Unterkriterien (einschließlich Gewichtung und

Schwellwert) und die Zulassungs-, Auswahl- und Vergabekriterien für die verschiedenen Förderformen sind nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 2 des ArbeitsProgramms.

• Vorläufiger Zeitplan für Bewertung und Vertragsabschluss: Die Vertragsverhandlungen zu den vorausgewählten Vorschlägen werden voraussichtlich im Juni/Juli 2008 beginnen.

• Konsortialvereinbarungen: Teilnehmer an allen Maßnahmen im Rahmen dieser Aufforderung sind aufgerufen, eine Konsortialvereinbarung zu schließen.

• Besondere Voraussetzungen für die Teilnahme, Bewertung und Durchführung: Siehe Anhang 1.

• Die angebotenen Förderformen sind nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 3 des ArbeitsProgramms.

Titel der Aufforderung: FET – Offener Bereich

• Kennnummer der Aufforderung: FP7-ICT-2007-C

• Datum der Veröffentlichung: 22. Dezember 2006

• Einreichungsbeginn: 19. März 2007

• Einreichungsschluss: 31. December 2008, 17.00 Uhr Ortszeit Brüssel42

• Vorläufige Mittelzuweisung38: 65 M€; Pro Los werden mindestens 10 M€ und höchstens 20 M€ vergeben.

• Themen:

Herausforderung Ziele Förderformen43 Neue und künftige Technologien ICT-2007.8.0 FET –

Offener Bereich CP (nur STREP), CSA (nur CA)

42 Vorgesehen ist die Verlängerung dieser Aufforderung über den 31.12.2008 hinaus. 43 In jedem Vorschlag muss die entsprechende Förderform angegeben werden (IP oder STReP für CP, falls zutreffend; CA oder SA für CSA, falls zutreffend).

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• Bewertungs-, Auswahl- und Vergabekriterien: siehe Anhang 5 des Arbeitsprogramms zu spezifischen Bewertungskriterien für den offenen Bereich FET. Zulassungskriterien für die verschiedenen Förderformen sind nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 2 des ArbeitsProgramms.

- Bewertungsverfahren:

- Vorschläge für STREPs sind in zwei Stufen einzureichen: zunächst wird ein strikt anonymer Kurzvorschlag von maximal fünf Seiten eingereicht, welcher die wichtigsten Ziele und die Motivation für die vorgeschlagenen Arbeiten beschreibt.

- Kurzvorschläge können vom Eröffnungsdatum an jederzeit bis zum Schlussdatum (zur Zeit gilt der 31.12.2008 - siehe Fußnote 42) eingereicht werden. Kurzvorschläge werden nach ihrem Eingang mit Hilfe externer Evaluatoren anonym bewertet.

- Wird der Kurzvorschlag positiv beurteilt, werden die Antragsteller aufgefordert bis zu einem bestimmten Stichtag einen vollständigen Vorschlag einzureichen. Dieser Stichtag richtet sich nach dem Datum, an dem der Kurzvorschlag eingereicht wurde. Siehe dazu nachstehende Tabelle.

- Die Bewertung der vollständigen Vorschläge ist nicht anonym und wird sowohl von externen Evaluatoren als auch von Evaluierungspanels vorgenommen, die in Brüssel zusammenkommen.

- Vorschläge für CAs werden in einem Schritt eingereicht und nicht anonym bewertet.

Los Einreichung

STREP-Kurzvorschlag möglich ab:

Einreichung STREP-Kurzvorschlag möglich bis:

Vollständiger STREP-Vorschlag bis (nach erfolgreichem Kurzvorschlag)

CA-Vorschlag bis:

1 19/3/2007 3/5/2007 4/9/2007 17:00

4/9/2007 17:00

2 4/5/2007 4/9/2007 8/1/2008 17:00

8/1/2008 17:00

3 5/9/2007 8/1/2008 6/5/2008 17:00

6/5/2008 17:00

4 9/1/2008 6/5/2008 2/9/2008 17:00

2/9/2008 17:00

5 7/5/200844 2/9/2008 31/12/2008 17:00

31/12/2008 17:00

6 3/9/200844

31/12/2008

Vorgesehen ist eine Verlängerung der Aufforderung über den 31.12.2008 hinaus.

Vorgesehen ist eine Verlängerung der Aufforderung über den 31.12.2008 hinaus.

44 Vorgesehen ist eine Verlängerung der Aufforderung über den 31.12.2008 hinaus. Zu dem Zeitpunkt:

- kann das Datum für den 5. vollständigen und den CA-Vorschlag geändert werden - wird das Datum für den 6. vollständigen und den CA-Vorschlag festgelegt - kann das 6. Schlussdatum für die Einreichung von Kurzvorschlägen geändert werden

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• Vorläufige Zeitplan für Bewertung und Vertragsabschluss:

- Bewertungsergebnisse für Kurzvorschläge: drei Monate ab Eingang des Vorschlags;

- Bewertungsergebnisse für vollständige Vorschläge: drei Monate ab Stichtag oder Einreichungsschlusstag.

• Konsortialvereinbarungen: Die Teilnehmer an FTE-Maßnahmen im Rahmen dieser Aufforderung sind nicht verpflichtet eine Konsortialvereinbarung zu schließen. Der Abschluss einer solchen Vereinbarung wird jedoch dringend empfohlen.

Titel der Aufforderung: Gemeinsame Aufforderung IKT und Sicherheit 1 (FP7-ICT-SEC-2007-1) • Kennnummer der Aufforderung: ICT-SEC-2007-1

• Datum der Veröffentlichung: 30. August 2007

• Einreichungsschluss45: 29. November 2007, 17.00 Uhr Ortszeit Brüssel

• Vorläufige Mittelzuweisung38: Der vorläufige Etat beläuft sich auf 40 M€, die vom Themenbereich IKT (20 M€) für Maßnahmen zum spezifischen Schwerpunkt 1 und vom Themenbereich Sicherheit (20 M€) für Maßnahmen zum spezifischen Schwerpunkt 2 zur Verfügung gestellt werden.

Vom Etat des Themenbereichs Sicherheit (20 M€) sind 1 M€ für internationale Kooperation vorgesehen.

• Themen:

Aktivität/Bereich

THEMENBEREICH IKT

Themen der Aufforderung Förderformen

Allgegenwärtige und vertrauenswürdige Netz- und Dienstinfrastrukturen / Schutz kritischer Infrastruktur

ICT-SEC-2007.1.7: Technologiebausteine zur Schaffung, Beobachtung und Lenkung sicherer, elastischer und stets verfügbarer Informationsinfrastrukturen, die kritischer Infrastrukturen verbinden

Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen:

45 Wenn das vorgesehene Datum für die Veröffentlichung vorgezogen oder verlängert wird, kann der Einreichungsschluss entsprechend angeglichen werden.

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Aktivität/Bereich

THEMENBEREICH SICHERHEIT

Themen der Aufforderung Förderformen

Thema ICT-SEC-2007-1.0-01 Risikoabschätzung und Kontingenzplanung für verbundene Verkehrs- oder Energienetze

Verbundprojekt und Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahme

Thema ICT-SEC-2007-1.0-02 Modellierung und Simulation zu Ausbildungszwecken Thema ICT-SEC-2007-1.0-03 Optimiertes Situationsbewusstsein durch intelligente Überwachung von verbundenen Verkehrs- oder Energieinfrastrukturen

Integration der Sicherheitssysteme, Interkonnektivität und Interoperabilität

Thema ICT-SEC-2007-1.0-04 IKT-Unterstützung für Ersthelfer in Krisen in kritischen Infrastrukturen

Verbundprojekt

• Bewertungsverfahren: Einstufiges Verfahren zur Einreichung der Vorschläge.

Vorschläge werden in einem einstufigen Verfahren bewertet.

• Vorläufiger Zeitplan für Bewertung und Vertragsabschluss: Die Bewertung der Vorschläge erfolgt voraussichtlich im Januar 2008. Die Vertragsverhandlungen zu den vorausgewählten Vorschlägen werden voraussichtlich von März bis Juli 2008 geführt.

• Konsortialvereinbarungen werden für alle Maßnahmen verlangt.

• Besondere Voraussetzungen für die Teilnahme, Bewertung und Durchführung: Die Mindestzahl der teilnehmenden Einheiten für alle Förderformen ist in den Teilnahmebedingungen festgelegt: An Verbundprojekten müssen sich mindestens 3 rechtliche Einheiten beteiligen, die in unterschiedlichen Mitgliedstaaten oder assoziierten Ländern ansässig sind. An Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen zur Unterstützung von Forschungsaktivitäten und -maßnahmen muss sich mindestens eine rechtliche Einheit beteiligen. An Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen zur Koordinierung von Forschungsaktivitäten und -maßnahmen müssen sich mindestens drei rechtliche Einheiten beteiligen, die in unterschiedlichen Mitgliedstaaten oder assoziierten Ländern ansässig sind.

Die Antragsteller sollten angeben, zu welchem der beiden spezifischen Schwerpunkte ihr Vorschlag am besten passt. Es findet eine gemeinsame Evaluierung der zu den beiden Schwerpunkten eingereichten Vorschläge statt. Während der Bewertung können die Evaluatoren in einem transparenten Verfahren Vorschläge von einem spezifischen Schwerpunkt in den anderen verschieben, wenn der Vorschlag ihrer Auffassung nach besser dorthin passt und dies für die Antragsteller von Nutzen ist.

Vorschläge dürfen keine vertraulichen Informationen enthalten (die vorgeschlagene Maßnahme selbst kann vertrauliche Informationen enthalten).

Wenn vertrauliche Angaben zur Ausführung einer vorgeschlagenen Maßnahme erforderlich sind oder das Ergebnis der Maßnahme als vertraulich eingeordnet werden muss, haben die Antragsteller dafür sorgen und den Nachweis zu erbringen, daß jegliche

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Hinweise auf alle relevanten Personen und Einrichtungen entfernt worden sind. Konsortien müssen Fragen wie Zugang zu vertraulicher Information, deren Export oder Übergabe vor Einreichung ihres Vorschlags mit den nationalen Behörden ihrer Mitgliedstaaten / assoziierten Staaten klären. Ihre Vorschläge müssen ein Schreiben zum Sicherheitsaspekt enthalten, in dem das Niveau der geforderten Vertraulichkeit angegeben wird. Entsprechende Vereinbarungen sind in der Konsortialvereinbarung zu treffen.

Antragsteller, die sich mit Themen zum spezifischen Schwerpunkt 2 befassen und die einen Gemeinschaftszuschuss von bis zu 75 % beantragen, müssen in dem Vorschlag nachweisen, daß die Voraussetzungen (sehr begrenzte Marktgröße und Risiko des Versagens auf dem Markt, notwendige Beschleunigung der Anlagenentwicklung als Reaktion auf neue Bedrohungen) erfüllt sind. Die abschließende Entscheidung stützt sich auf die Empfehlungen des jeweiligen Evaluierungspanels.

Konsortien werden nachdrücklich aufgefordert KMU und Endnutzer aktiv einzubeziehen. Ihre Präsenz in den Konsortien wird unter dem Kriterium „Qualität und Effizienz von Durchführung und Management“ im Hinblick auf die Einhaltung der wesentlichen Ziele des Themenbereichs beurteilt.

Dem Evaluierungspanel gehören auch Endnutzer an.

Die allgemeinen Zulassungskriterien, die Bewertungskriterien und Unterkriterien (einschließlich Gewichtungen und Schwellwerte) für die verschiedenen Förderformen werden in Anhang 2 zum Arbeitsprogramm erläutert.

Positiv bewertete Vorschläge, die sensible und vertrauliche Informationen enthalten, sowie Vorschläge, die eine internationale Zusammenarbeit vorsehen, und Vorschläge für Verbundprojekte für die eine Finanzierung von 75 % für alle Teilnehmer vorgesehen ist, werden den Mitgliedern des Sicherheitsprogramm-Komitees angezeigt und entsprechend der Verfahrensordnung behandelt.

Nach der Bewertung wird eine Rangliste der Vorschläge, die für eine Finanzierung in Frage kommen erstellt. Desweiteren wird eine Reserveliste mit Vorschlägen erstellt, die finanziert werden können, falls während der Verhandlungen Gelder frei werden sollten.

Die angebotenen Förderformen werden in Anhang 2 des Arbeitsprogramms spezifiziert. Die Antragsteller sollten angeben, zu welchem der beiden spezifischen Schwerpunkte ihr Vorschlag am besten passt. Es findet eine gemeinsame Evaluierung der zu den beiden Schwerpunkten eingereichten Vorschläge statt. Während der Bewertung können die Evaluatoren in einem transparenten Verfahren Vorschläge von einem spezifischen Schwerpunkt in den anderen verschieben, wenn der Vorschlag ihrer Auffassung nach besser dorthin passt und dies für die Antragsteller von Nutzen ist.

Vorschläge dürfen keine vertraulichen Informationen enthalten (die vorgeschlagene Maßnahme selbst kann vertrauliche Informationen enthalten).

Wenn vertrauliche Angaben zur Ausführung einer vorgeschlagenen Maßnahme erforderlich sind oder das Ergebnis der Maßnahme als vertraulich eingeordnet werden muss, haben die Antragsteller dafür sorgen und den Nachweis zu erbringen, daß jegliche Hinweise auf alle relevanten Personen und Einrichtungen entfernt worden sind. Konsortien müssen Fragen wie Zugang zu vertraulicher Information, deren Export oder Übergabe vor Einreichung ihres Vorschlags mit den nationalen Behörden ihrer Mitgliedstaaten / assoziierten Staaten klären. Ihre Vorschläge müssen ein Schreiben zum Sicherheitsaspekt enthalten, in dem das Niveau der geforderten Vertraulichkeit angegeben wird. Entsprechende Vereinbarungen sind in der Konsortialvereinbarung zu treffen.

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Antragsteller, die sich mit Themen zum spezifischen Schwerpunkt 2 befassen und die einen Gemeinschaftszuschuss von bis zu 75 % beantragen, müssen in dem Vorschlag nachweisen, daß die Voraussetzungen (sehr begrenzte Marktgröße und Risiko des Versagens auf dem Markt, notwendige Beschleunigung der Anlagenentwicklung als Reaktion auf neue Bedrohungen) erfüllt sind. Die abschließende Entscheidung stützt sich auf die Empfehlungen des jeweiligen Evaluierungspanels.

Konsortien werden nachdrücklich aufgefordert KMU und Endnutzer aktiv einzubeziehen. Ihre Präsenz in den Konsortien wird unter dem Kriterium „Qualität und Effizienz von Durchführung und Management“ im Hinblick auf die Einhaltung der wesentlichen Ziele des Themenbereichs beurteilt.

Dem Evaluierungspanel gehören auch Endnutzer an.

Die allgemeinen Zulassungskriterien und die Bewertungskriterien und Unterkriterien (einschließlich Gewichtung und Schwellwerte) für die verschiedenen Förderformen sind nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 2 des ArbeitsProgramms.

Positiv bewertete Vorschläge, die sensible und vertrauliche Informationen enthalten, sowie Vorschläge, die eine internationale Zusammenarbeit vorsehen, und Vorschläge für Verbundprojekte für die eine Finanzierung von 75 % für alle Teilnehmer vorgesehen ist, werden den Mitgliedern des Sicherheitsprogramm-Komitees angezeigt und entsprechend der Verfahrensordnung behandelt.

Nach der Bewertung wird eine Rangliste der Vorschläge, die für eine Finanzierung in Frage kommen erstellt. Desweiteren wird eine Reserveliste mit Vorschlägen erstellt, die finanziert werden können, falls während der Verhandlungen Gelder frei werden sollten.

Die angebotenen Förderformen sind nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 2 des ArbeitsProgramms.

5 Vorläufige Prioritäten für künftige Aufforderungen Die Herausforderungen werden vermutlich weit über dieses erste Arbeitsprogramm hinaus weitgehend bestehen bleiben, da es sich um Ziele handelt, für die ein Zeitrahmen von 10-15 Jahren vorgesehen ist. Für die nächsten Arbeitsprogramme sind Änderungen im Bereich des Rahmenprogramms und der spezifischen Programme vorgesehen. Dabei werden die Erfahrungen der ersten Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen sowie technologische Entwicklungen, sozioökonomische Entwicklungen und politische Prioritäten berücksichtigt.

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Anhang 1: Mindestteilnehmerzahl

Mindestteilnehmerzahl46 laut Teilnahmebedingungen

Förderform Mindestvoraussetzungen Verbundprojekt Mindestens 3 unabhängige rechtliche

Einheiten, die alle in einem MS oder einem AC ansässig sein müssen. Jede muss in einem anderen Land ansässig sein.

Verbundprojekt für spezifische Kooperationsmaßnahmen mit internationalen Kooperationspartnerländern (SICA)

Mindestens 4 unabhängige rechtliche Einheiten. Davon müssen 2 in verschiedenen MS oder AC ansässig sein. Die beiden anderen müssen in verschiedenen internationalen Kooperationspartnerländern ansässig sein.

Exzellenznetz Mindestens 3 unabhängige rechtliche Einheiten, die alle in einem MS oder einem AC ansässig sein müssen. Jede von ihnen muss in einem anderen Land ansässig sein.

Koordinierungsmaßnahme Mindestens 3 unabhängige rechtliche Einheiten, die alle in einem MS oder einem AC ansässig sein müssen. Jede von ihnen muss in einem anderen Land ansässig sein.

Unterstützungsmaßnahme Mindestens 1 unabhängige rechtliche Einheit.

46 MS = Mitgliedstaaten der EU; AC = Assoziierter Staat. Wenn die Mindestanforderungen für eine indirekte Maßnahme von einer Reihe rechtlicher Einheiten erfüllt sind, die gemeinsam eine rechtliche Einheit bilden, kann diese die einzige Teilnehmerin sein, sofern sie in einem Mitgliedstaat oder in einem assoziierten Staat ansässig ist.

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Anhang 2: Förderformen

1. Verbundprojekte (VP)

Unterstützung für Forschungsprojekte, die von Konsortien mit Teilnehmern aus verschiedenen Ländern durchgeführt werden mit dem Ziel, neues Wissen, neue Technologie, Produkte, Demonstrationen oder gemeinsame Ressourcen für die Forschung zu entwickeln. Größe, Gegenstand und interne Organisation der Projekte können je nach Bereich und Thema variieren. Die Projekte können von kleinen oder mittleren gezielten Forschungsmaßnahmen bis zu großen Integrationsprojekten reichen, die auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet sind. Die Projekte können auch auf spezielle Gruppen wie KMU abzielen.

Mit diesen Förderformen können zwei Projekttypen finanziert werden: a) „kleine oder mittlere zielgerichtete Forschungsprojekte“, b) „große Integrationsprojekte“.

a) „kleine oder mittlere zielgerichtete Forschungsprojekte“ (STREP)

Sie haben ein spezifisches Ziel in einem genau fokussierten Ansatz. Sie sollen einen festen allgemeinen Arbeitsplan haben, dessen wichtigste Eckpunkte sich während der Dauer des Projekts vermutlich nicht ändern werden.

Inhaltlich entsprechen sie einem der beiden folgenden Bereiche oder einer Kombination aus beiden:

a) ein Forschungs- und Technologieentwicklungsprojekt zur Schaffung neuen Wissens, durch das sich die europäische Wettbewerbsfähigkeit verbessern wird und/oder wichtige gesellschaftliche Bedürfnisse in Angriff genommen werden;

b) ein Demonstrationsprojekt zum Nachweis der Funktionstüchtigkeit neuer Technologien, das einen potenziellen wirtschaftlichen Nutzen bringt, jedoch nicht direkt vermarktet werden kann (z. B. Tests von produktähnlichen Prototypen);

und natürlich

c) Projektmanagementaktivitäten.

Solche Projekte können auch innovationsbezogene Aktivitäten umfassen, insbesondere im Hinblick auf das Management des produzierten Wissens und den Schutz geistigen Eigentums.

b) Große Integrationsprojekte (IP)

Umfassendere Maßnahmen einschließlich kohärenter Aktivitäten, die sich mit vielfältigen Fragen befassen und auf spezifische Ziele ausgerichtet sind. Sie haben ein hohes Maß an Autonomie, um ggf. Inhalt und Partnerschaft anpassen und den Arbeitsplan aktualisieren zu können.

Inhaltlich entsprechen sie einem der beiden folgenden Bereiche oder einer Kombination aus beiden (Punkt a und/oder b sind ein Muss):

a) objektbezogene Forschung und Entwicklung, d. h. genau definierte wissenschaftliche und technologische Ziele, die einen erheblichen Forschritt gegenüber dem Stand der Technik darstellen, üblicherweise multidisziplinär;

b) ein Demonstrationsprojekt zum Nachweis der Funktionstüchtigkeit neuer Technologien, die zwar einen potenziellen wirtschaftlichen Vorteil bieten, sich jedoch nicht direkt vermarkten lassen (z. B. Tests von produktähnlichen Prototypen);

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c) Innovationsaktivitäten zum Schutz und zur Verbreitung von Wissen, sozioökonomische Studien über die Wirkung dieses Wissens, Aktivitäten zur Förderung der Nutzung der Ergebnisse und ggf. Maßnahmen zur „Übernahme“ dieser Ergebnisse; diese Aktivitäten sind untereinander verbunden und sollten in kohärenter Weise angegangen und umgesetzt werden;

d) Schulung von Forschern und anderen Mitarbeitern, Forschungsmanagern, Führungskräften (insbesondere in KMU) und potenziellen Nutzern des in dem Projekt produzierten Wissens. Solche Schulungsmaßnahmen sollen zur beruflichen Entwicklung der betreffenden Personen beitragen;

e) Andere spezifische Aktivitäten, die direkt mit den Zielen des Projekts zu tun haben (im entsprechenden Arbeitsprogramm oder in der Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen ermittelt);

f) Projektmanagementaktivitäten.

2. Exzellenznetze (NoE)

Unterstützung für ein gemeinsames Arbeitsprogramm mehrerer Forschungseinrichtungen, die ihre Tätigkeiten in einem bestimmten Bereich bündeln. Diese Programme werden von Forschungsteams im Rahmen einer längerfristigen Zusammenarbeit durchgeführt. Die Durchführung des gemeinsamen Arbeitsprogramms erfordert eine förmliche Verpflichtung von Seiten der Einrichtungen, die einen Teil ihrer Ressourcen und Tätigkeiten zusammenlegen.

Die Förderform unterstützt die langfristige dauerhafte Integration von Forschungsressourcen und -kapazitäten (Forscher, Dienste, Teams, Einrichtungen, Institutionen) in Bereichen, die für die europäische Forschung von strategischer Bedeutung sind, indem ein virtuelles Forschungszentrums eingerichtet wird, um nachweislich eine hinderliche Fragmentierung zu überwinden und dadurch die wissenschaftliche und technologische Exzellenz Europas in einem bestimmten Forschungsbereich zu stärken.

Exzellenznetze zielen darauf ab, Europa in dem jeweiligen Bereich eine Führungsrolle auf Weltniveau zu verschaffen oder diese Rolle zu verstärken, indem die für den jeweiligen Zweck benötigten Ressourcen und Expertise auf europäischer Ebene integriert werden. Erreicht wird dies durch ein gemeinsames Arbeitsprogramm (Joint Programme of Activities, JPA), das vor allem auf die Schaffung einer fortschreitenden und dauerhaften Integration der Forschungskapazitäten der Netzpartner abzielt, während gleichzeitig das Wissen über das Thema vorangebracht wird.

Da Exzellenznetze gegen die Fragmentierung der vorhandenen Forschungskapazitäten vorgehen sollen, bieten sie sich an, wenn:

• die Forschungskapazität in dem betreffenden (Themen-)Bereich fragmentiert ist;

• diese Fragmentierung Europa daran hindert, in diesem Bereich auf internationaler Ebene wettbewerbsfähig zu sein;

• die vorgeschlagene Integration von Forschungskapazität zu höherer wissenschaftlicher Exzellenz und einer effizienteren Nutzung von Ressourcen führt.

Die Durchführung des gemeinsamen Arbeitsprogramms erfordert eine förmliche Verpflichtung von Seiten der Einrichtungen, die einen Teil ihrer Ressourcen und Tätigkeiten zusammenlegen.

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Das gemeinsame Arbeitsprogramm (JPA) ist das gemeinsame Vehikel für die dauerhafte Integration der Forschungsressourcen und -kapazitäten des Exzellenznetzes. Dazu sollte das JPA aus einer kohärenten Menge von integrativen Aktivitäten bestehen, die von den Teilnehmern gemeinsam in Angriff genommen werden. Das JPA umfasst mehrere Komponenten:

• Aktivitäten zur Integration der Forschungsarbeiten der Teilnehmer zu dem betreffenden Thema:

o Schaffung von Mechanismen zur Koordinierung und ggf. zur Zusammenführung von Forschungsportfolios der Partner

o Austauschprogramme für die Mitarbeiter

o Verlegung aller oder einiger Mitarbeiter

o Schaffung von gemeinsamen und für alle zugänglichen Forschungsanlagen, Manager- und Forschungsinfrastrukturen, Einrichtungen und Diensten

o Nutzung der rechtlichen Möglichkeiten (Vermittler/Barrieren) für eine dauerhafte Integration

o Gründung von gemeinsamen Kontrollgremien

o gemeinsame Werbemaßnahmen

• Gemeinsame Forschung zur Unterstützung der dauerhaften Integration, z. B. systemische Entwicklung oder Entwicklung gemeinsamer Tools oder Auffüllen von Lücken im gemeinsamen Wissensportfolio des Netzes, um die Forschungseinrichtungen für das Netz nutzbar zu machen. (Anm.: Neben dieser Forschung werden die Teilnehmer ihr eigenes Portfolio fortsetzen, einschließlich Forschung, Entwicklung oder Demonstration in dem Bereich, den das Netz abdeckt. Diese Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsarbeiten sind nicht Teil des gemeinsamen Arbeitsprogramms und werden damit nicht zu den förderfähigen Kosten des Netzes gerechnet.)

• Aktivitäten, die Exzellenz verbreiten sollen:

o Hauptkomponente dieser Aktivitäten ist ein gemeinsames Schulungsprogramm für Forscher und andere führende Mitarbeiter.

o Andere Verbreitung von Exzellenzaktivitäten: Verbreitung und Kommunikation (auch Schaffung eines öffentlichen Bewusstseins und Verständnisses für die Wissenschaft) und allgemeine Netzwerkaktivitäten, um Wissen an Teams außerhalb des Netzes weiterzugeben.

o Die Verbreitung von Exzellenz kann auch die Förderung der Ergebnisse dieses Netzes beinhalten. In einem solchen Kontext sollten Netze ggf. innovationsbezogene Aktivitäten einschließen (Schutz des im Netz generierten Wissens, Einschätzung der sozioökonomischen Wirkung des Wissens und der Technologien und Entwicklung eines Plans zur Verbreitung und Anwendung von Wissen) sowie geeignete Maßnahmen zur Förderung der Gleichberechtigung und/oder ethisch bedingte Aktivitäten.

• Alle Tätigkeiten des Netzes sollten in einem kohärenten Rahmen für das Management des Konsortiums ausgeführt werden, das alle Projektkomponenten bündelt und die Kommunikation mit der Kommission aufrecht erhält.

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3. Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen (CSA)

Unterstützung für Maßnahmen, die der Koordinierung oder Unterstützung von Forschungstätigkeiten und -aktivitäten dienen (Vernetzung, Austausch, transnationaler Zugang zu Forschungsinfrastrukturen, Studien, Konferenzen usw.). Diese Maßnahmen können auch auf andere Weise statt durch Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen durchgeführt werden.

Durch diese Förderform können zwei Maßnahmentypen finanziert werden: a) „Koordinierungs- oder Vernetzungsmaßnahmen“, b) „spezifische Unterstützungsmaßnahmen“.

a) Koordinierungs- oder Vernetzungsmaßnahmen (CA)

Koordinierungs- oder Vernetzungsmaßnahmen müssen immer von einem Konsortium von normalerweise drei Teilnehmern aus drei verschiedenen Ländern ausgeführt werden.

Die Koordinierungs- oder Vernetzungsmaßnahmen decken folgende Aktivitäten ab:

Organisation von Ereignissen wie Konferenzen, Meetings, Workshops, Seminare, entsprechende Studien, Austausch von Mitarbeitern, Austausch und Verbreitung guter Verfahrensweisen und ggf. Definition, Organisation und Management von gemeinsamen Initiativen zusammen mit dem Management der Maßnahme.

Die Koordinierungs- oder Vernetzungsmaßnahmen erstrecken sich normalerweise über einen längeren Zeitraum.

b) Spezifische Unterstützungsmaßnahmen (SSA).

Spezifische Unterstützungsmaßnahmen können von einem einzelnen Teilnehmer ausgeführt werden, der in einem beliebigen Mitgliedstaat oder assoziierten Staat oder Drittstaat ansässig sein kann. Hier gibt es keine Einschränkung hinsichtlich der Größe des Konsortiums.

Normalerweise entstehen sie nach einer Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen, doch es gibt auch die Möglichkeit, spezifische Unterstützungsmaßnahmen durch öffentliche Ausschreibungen im Auftrag der Kommission zu vergeben oder Zuschüsse an rechtliche Einheiten zu zahlen, die in den spezifischen Programm oder in den Arbeitsprogrammen genannt worden sind und zwar dort, wo das spezifische Programm es den Arbeitsprogrammen erlaubt, Begünstigte zu identifizieren.

Ziel der spezifischen Unterstützungsmaßnahmen ist es, zur Umsetzung des Rahmenprogramms und zur Vorbereitung der künftigen Forschungs- und Technologieentwicklungspolitik der Gemeinschaft oder zur Entwicklung von Synergien mit anderen Politiken beizutragen oder die Teilnahme von KMU, Einrichtungen der Zivilgesellschaft und ihrer Netze, kleiner Forschungsteams und neuer oder abgelegener Forschungszentren an den Aktivitäten der Themenbereiche des Kooperationsprogramms zu fördern und zu erleichtern oder forschungsintensive Cluster in den europäischen Regionen zu einzusetzen.

Die spezifischen Unterstützungsmaßnahmen können ganz unterschiedlich sein und verschiedene Aktivitäten abdecken:

o Überwachung und Abschätzung von Maßnahmen, Konferenzen, Seminare, Studien, Expertengruppen, hochrangige wissenschaftliche Auszeichnungen und Wettbewerbe, operationelle Unterstützung und Verbreitung, Information und Kommunikation, Unterstützung für transnationalen Zugang zu Forschungsinfrastrukturen oder vorbereitende technische Arbeiten einschließlich

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Machbarkeitsstudien zur Entwicklung neuer Infrastrukturen, Unterstützung für die Kooperation mit anderen europäischen Forschungssystemen, Einsatz von externen Experten bei der Kommission, Management oder eine Mischung aus verschiedenen Aktivitäten.

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Anhang 3: Koordinierung nationaler oder regionaler Forschungsprogramme Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Kooperation und Koordination von Forschungsprogrammen auf nationaler oder regionaler Ebene in den Mitgliedstaaten und den assoziierten Staaten durch Vernetzung von Forschungsprogrammen gegenseitig zu öffnen und die Entwicklung und Durchführung gemeinsamer Aktivitäten zu fördern. Im Rahmen des RP7 wird die Koordinierung nationaler oder regionaler Forschungsprogramme fortgesetzt und verstärkt. Koordinierungsprojekte können vier Arten von Aktivitäten vernetzen: (1) Informationsaustausch - (2) Definition und Vorbereitung gemeinsamer Aktivitäten - (3) Durchführung gemeinsamer Aktivitäten - (4) Finanzierung gemeinsamer transnationaler Forschungsaktivitäten: • ERA-NETs und andere Koordinierungseinrichtungen aus dem RP6, die einen

Nachfolgevorschlag im RP7 wünschen, müssen eine starke Koordinierungsmaßnahme vorschlagen, die direkt auf Schritt 3 und 4 abzielt, um die gegenseitige Öffnung und transnationale Forschung über gemeinsame Aufforderungen, gemeinsame Programme oder ggf. andere gemeinsame transnationale Aktionen zu erreichen.

• Bei neuen Koordinationsmaßnahmen für neue Themen und ohne Erfahrung aus dem RP6 sollten zumindest die ersten drei Schritte getan werden, doch es sollte auf jeden Fall, wie oben beschrieben, auch Schritt 4 angestrebt werden.

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Anhang 4: Verteilung der Haushaltsmittel Die Verteilung der Haushaltsmittel im Zeitraum 2007-2008 ist nachfolgend aufgeführt. Der Betrag für Aufforderung 1 kommt aus dem Haushalt 2007. Die Beträge für die Aufforderungen 2, 3, FET – Offener Bereich und die gemeinsame Aufforderung mit dem Themenbereich Sicherheit werden voraussichtlich aus dem Haushalt 2008 kommen, über den zum gegebenen Zeitpunkt neu entschieden werden muss. Vorläufige Mittelzuweisung für den Themenbereich IKT (Arbeitsprogramm 2007-2008)

2007 (EUR) 200847 (EUR) FP7-ICT-2007-1 1.019.000.000 175.000.000 FP7-ICT-2007-2 477.000.000 FP7-ICT-2007-3 265.000.000 FET – Offener Bereich 65.000.000 Gemeinsame Aufforderung IKT & Sicherheit 20.000.000 Allgemeine Aktivitäten (s. Abschnitt 4 Durchführung der Aufforderungen)

63.029.871

Andere Ausgaben: Unabhängige Experten zur Unterstützung der Evaluierung der Vorschläge und Überprüfung der Projekte (15 M€) Jährliche IKT-Konferenz (4 M€) Studien (6 M€) Veröffentlichungen und Kommunikation sowie Unterstützung von Veranstaltungen (2,9 M€) HFSP (1,5 M€) EICTP (1,7 M€)

IMS-Sekretariat (0,1 M€)

31.200.000 23.000.000

Geschätzte Mittelzuweisung insgesamt 1.113.229.871 1.025.000.000

47 Diese Beträge werden im Haushalt 2008 erfasst, über den zum gegebenen Zeitpunkt entschieden werden muss.

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Anhang 5: FET- Offener Bereich – Evaluierung, Auswahl und Vergabe-Kriterien Für jede der drei Kriterien (Wissenschaftliche / Technische Qualität, Wirkung und Umsetzung) wird eine Punktzahl vergeben, basierend auf den nachfolgend gelisteten Überlegungen:

1. Wissenschaftliche / Technische Qualität ( Im Verhältnis zu den in dieser Ausschreibung adressierten Themen ) *

Kurzvorschlag STREP Schwellwert: 3.5/5

• Klarheit der Ziele und Qualität des Konzepts. • Innovativer Charakter im Verhältnis zum Stand der Forschung. • Beitrag zur Weiterentwicklung des Wissens und des

technologischen Fortschritts. • Plausibilität und Effektivität des Entwurfs der wissenschaftlich-

technologischen Methodologie und des Ansatzes zur Validierung bzw. Bewertung.

Vollständiger Vorschlag STREP Schwellwert: 3/5 Gewichtung: 40%

• Klarheit der Ziele und Qualität des Konzepts. • Innovativer Charakter im Verhältnis zum Stand der Forschung. • Beitrag zur Weiterentwicklung des Wissens und des

technologischen Fortschritts. • Qualität und Effektivität der wissenschaftlich-technologischen

Methodologie und des zugehörigen Arbeitsplans.

Coordination Action Schwellwert: 3/5 Gewichtung: 50%

• Klarheit der Ziele und Qualität des Konzepts. • Beitrag zur Koordination von Forschung auf hohem

Qualitätsniveau. • Qualität und Effektivität der Koordinierungsmaßnahmen und

des zugehörigen Arbeitsplans.

* Vorschläge klar außerhalb des Bereichs der Ausschreibung werden bereits vor der Evaluierung auf Basis der Teilnahmekriterien abgelehnt.

2. Umsetzung

Kurzvorschlag STREP Schwellwert: 2/5

• Angemessene Schätzung des geplanten Aufwands (Budget,

Personenmonate, Ausstattung).

Vollständiger Vorschlag STREP Schwellwert: 4/5

• Angemessenheit von Management-Struktur und Verfahren. • Qualität und relevante Erfahrung der einzelnen Teilnehmer. • Qualität des Konsortiums in seiner Gesamtheit (inklusive

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Gewichtung: 20% Ausgewogenheit und komplementärer Zusammensetzung) • Angemessene Zuordnung und Begründung der veranschlagten

Betriebsmittel (Personenmonate, Budget, Ausstattung, Personal)

Coordination Action Schwellwert: 3/5 Gewichtung: 20%

• Angemessenheit von Management-Struktur und Verfahren. • Qualität und relevante Erfahrung der einzelnen Teilnehmer. • Qualität des Konsortiums in seiner Gesamtheit (inklusive

Ausgewogenheit und komplementärer Zusammensetzung) • Angemessene Zuordnung und Begründung der veranschlagten

Betriebsmittel (Personenmonate, Budget, Ausstattung, Personal)

3. Auswirkungen

Kurzvorschlag STREP Schwellwert: 3.5/5

• Beitrag auf europäischer Ebene zu den erwarteten, im

Abschnitt FET - Offener Bereich beschriebenen Auswirkungen.

• Positionierung im Hinblick auf die Realisierung einer langfristigen Vision im IKT-Bereich.

Vollständiger Vorschlag STREP Schwellwert: 3/5 Gewichtung: 40%

• Beitrag auf europäischer Ebene zu den erwarteten, im

Abschnitt FET - Offener Bereich beschriebenen Auswirkungen.

• Weiteres Feld vorteilhafter Auswirkungen im Hinblick auf die Ziele von FET-Offener Bereich.

• Positionierung im Hinblick auf die Realisierung einer langfristigen Vision im IKT-Bereich.

• Planung angemessener Maßnahmen für die Weitergabe und/oder Auswertung von Projekt-Ergebnissen und dem Management von geistigem Eigentum.

Coordination Action Schwellwert: 3/5 Gewichtung: 30%

• Beitrag auf europäischer Ebene zu den erwarteten, im

Abschnitt FET - Offener Bereich beschriebenen Auswirkungen.

• Weiteres Feld vorteilhafter Auswirkungen im Hinblick auf die Ziele von FET-Offener Bereich

• Angemessene Maßnahmen zur Verbreitung von Exzellenz, Auswertung von Ergebnissen und Weitergabe von Wissen, inklusive Beteiligung von Interessenvertretern außerhalb des Netzwerkes.

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Schwellwerte sind, wie in der obigen Tabelle dargestellt, für jedes Kriterium definiert. Zusätzlich kann ein Gesamt-Schwellwert gesetzt werden, siehe hierzu nachfolgende Tabelle. Ein Vorschlag, der einen dieser Schwellwerte nicht erreicht, wird abgelehnt. Schwellwerte - Gesamt Kurzvorschlag STREP - Vollständiger

Vorschlag STREP 3.5/5

Coordination Action 3.5/5

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Glossar 3D Dreidimensional

ADAS Advanced Driver Assistance Systems (moderne Fahrerunterstützungssysteme)

AEC Advanced Equipment Control

AKP Afrika, Karibik, Pazifik

APC Advanced Process Control

Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen

Wird im Amtsblatt veröffentlicht. Öffnet Teile des Arbeitsprogramms für Vorschläge unter Angabe der Art der erforderlichen Maßnahmen (FTE-Projekte, Begleitmaßnahmen usw.). Das Arbeitsprogramm enthält einen vorläufigen Zeitplan für die Aufforderungen.

BCI Brain-Computer-Interaktion

Bewertung Prozess zur Prüfung der Vorschläge. Zur Bewertung werden Bewertungskriterien angewandt, die im Arbeitsprogramm spezifiziert sind.

CA Coordination action (Koordinierungsmaßnahme)

CIP Competitiveness and Innovation Programme (Programm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation):

http://ec.europa.eu/enterprise/enterprise_policy/cip/index_en.htm

CMOS Complementary metal-oxide semiconductor (komplementärer Metalloxidhalbleiter)

COST Unterstützt Kooperation unter Wissenschaftlern und Forschern in Europa http://www.cost.esf.org/

CSA Coordination and Support Action (Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahme)

EC Europäische Kommission (ec.europa.eu) EICTP European Information and Communications Technologies Prize

EIROForum Partnership of Europe's seven largest intergovernmental research organisations (Partnerschaft der sieben größten staatlichen Forschungseinrichtungen in Europa) (http://www.eiroforum.org/)

ERA European Research Area (Europäischer Forschungsraum)

ETP European Technology Platform (Europäische Technologieplattform)

http://cordis.europa.eu/technology-platforms/home_en.html

EU Europäische Union

EUREKA Europaweites Netz für industrielle FTE (www.eureka.be)

FET Future and Emerging Technologies (Neue und künftige Technologien)

FET Field effect transistor (in Herausforderung 3)

FTE Forschungs- und Technologieentwicklung

GEOSS Global Earth Observation System of Systems (www.epa.gov/geoss/)

GMES Global Monitoring for Environment and Security - http://gmes.jrc.it/

HEOF Health Emergency Operations Facilty

HFSP Human Frontier Science Program (www.hfsp.org)

ICPC International Cooperation Partner Countries (s. Liste: nur auf Englisch erhältlich – siehe Annex 1 des ArbeitsProgramms).

ICTC Ausschuss für Informations- und Kommunikationstechnologien

IKT Informations- und Kommunikationstechnologien

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IMS Intelligent Manufacturing Systems Initiative (http://www.ims.org/)

INSPIRE Infrastructure for spatial information in Europe (www.ec-gis.org/inspire/)

Intelligente Umgebung Dieses Konzept der IKT zeigt, was über die derzeitigen Schnittstellen von „Tastatur und Bildschirm“ hinaus kommen und ALLEN Bürgerinnen und Bürgern Zugang zu IKT-Diensten ermöglichen sollte, überall, jederzeit und für sie so praktisch wie möglich.

IP Large-scale integrating project (Großes Integrationsprojekt)

IP Internetprotokoll

IPR Intellectual Property Rights (Geistige Eigentumsrechte)

IST Information Society Technologies (Informationsgesellschaftstechnologien)

ISTAG Information Society Technologies Advisory Group

ISTC Information Society Technologies Committee

ITRS International Technology Roadmap for Semiconductors

KMU Kleine und mittlere Unternehmen

NEMS Nano-Electromechanical Systems

NoE Network of Excellence (Exzellenznetz)

NSF National Science Foundation (http://212.208.8.14/nsf.htm)

P2P Peer-to-peer

QIPC Quantum information processing and communication

RF Funkfrequenz (Radio Frequency)

RFID Radio Frequency Identification (Funkfrequenzkennzeichnung)

RP Rahmenprogramm (EU, Sechstes RP = RP6 usw.) – cordis.europa.eu)

SFIT Smart Fabric Interactive Textile

SICA Specific International Cooperation Actions

SiP System-in-a-Package

SoC System-on-Chip

SSA Specific Support Action (Spezifische Unterstützungsmaßnahme)

STREP Small or medium scale focused research action (kleine oder mittlere zielgerichtete Forschungsprojekte)