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Liturgie im Dom zu Essen
1
Liturgie
im Dom zu Essen
Zeremoniale der Essener Kathedralliturgie
2012/13 als Manuskript gedruckt
zusammengestellt von Domzeremoniar
Dr. Michael Dörnemann
Liturgie im Dom zu Essen
2
Seite
Inhalt 2
Vorwort 5
Einleitung 6
1 Die Kathedralkirche und ihre Liturgie als Vorbild für die Diözese 6
2 Die räumlichen Rahmenbedingungen der Essener Domkirche 7
3 Das Prinzip der tätigen Teilnahme 7
4 Die liturgischen Dienste 9
5 Die Kirchenmusik 9
6 Liturgische Geräte und Paramente 11
A Allgemeines 13
1 Abkürzungen 13
2 Grundriss des Domes 14
3 Sitzplätze im Dom 15
B Festtagskalender 16
1 Pontifikal- / Kapitelsämter um 17.30 Uhr bzw. samstags um 18.30 Uhr zu Festen
und Anlässen, die auf einen Werktag fallen (können) 16
2 Feste für den Dom und deren äußere Festfeier 16
2.1 1. Januar – Hochfest der Gottesmutter Maria – Gründungstag des Bistums Essen 17
2.2 Ewiges Gebet am Hochfest der Erscheinung des Herrn (6. Januar) 17
2.3 23. Januar – Gedenktag des Seligen Nikolaus Groß 17
2.4 Fastenpredigten 17
2.5 8. Juli – Jahrestag der Weihe der Kathedralkirche 18
2.6 15. August – Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel – Todestag des Hl. Altfrid 18
2.7 16. August – Fest des Hl. Altfrid – Gründer von Stift und Stadt Essen 18
2.8 11. Oktober – Hochfest der Bistumspatronin Hl. Maria, Mutter vom Guten Rat 18
C Das Verhalten bei Gottesdiensten 18
1 Prozessionen 18
1.1 Prozessionsordnung 18
1.1.1 Vortragekreuze 19
1.1.2 Chargierte, Eucharistische Ehrengarden und Bannerabordnungen 19
1.1.3 Domkapitel 19
1.2 Der Einzug 19
1.2.1 Aufstellung am Altar beim Kapitelsamt 19
1.2.2 Aufstellung am Altar beim Pontifikalamt 20
1.3 Prozessionen im Dom 20
1.4 Der Auszug 20
2 Allgemeine Bestimmungen zu den liturgischen Feiern 20
2.1 Messfeier im Dom 20
2.2 Messfeier in der Anbetungskirche 22
2.3 Stundengebet 23
2.4 Mittagsmeditation 23
2.5 Aussetzung des Allerheiligsten in der Anbetungskirche 24
2.6 Kreuzwegandachten 24
2.7 Maiandachten 24
2.8 Rosenkranzandachten 25
2.9 Segensfeiern 25
3 Dienste der Kleriker 25
3.1 Kapitelsamt 25
3.2 Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof 27
3.3 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Anwesenheit des Diözesanbischofs 29
Liturgie im Dom zu Essen
3
3.4 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Abwesenheit des Diözesanbischofs 31
3.5 Konzelebration 34
3.6 Stundengebet 34
3.6.1 Vesper in Anwesenheit des Diözesanbischofs 34
3.6.2 Vesper in Abwesenheit des Diözesanbischofs 35
3.6.3 Pontifikalvesper mit dem Diözesanbischof 36
3.6.4 Vesper bei ausgesetztem Allerheiligsten 38
3.6.5 Vesper mit sakramentalem Segen 38
3.7 Assistenz des Diakons 38
3.7.1 Eucharistiefeier/Kapitelsamt 38
3.7.2 Pontifikalamt (mit zwei Diakonen A und B) 40
3.7.3 Vesper 42
3.7.4 Aussetzung des Allerheiligsten 42
4 Dienste der Ministranten 43
4.1 Kreuzträger 43
4.2 Akolythen 43
4.3 Weihrauchträger 44
4.3.1 Einzug 44
4.3.2 Altarinzens 44
4.3.3 Evangelium 45
4.3.4 Gabenbereitung 45
4.3.5 Wandlung 45
4.4 Eucharistiefeier 45
4.5 Kapitelsamt 46
4.6 Pontifikalamt 47
4.6.1 Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof 47
4.6.2 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Anwesenheit des Diözesanbischofs 49
4.6.3 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Abwesenheit des Diözesanbischofs 51
4.7 Eucharistiefeier mit Aussetzung des Allerheiligsten 53
4.8 Stundengebet 54
4.8.1 Vesper in Anwesenheit des Diözesanbischofs 54
4.8.2 Vesper in Abwesenheit des Diözesanbischofs 55
4.8.3 Pontifikalvesper mit dem Diözesanbischof 56
4.8.4 Vesper vor ausgesetztem Allerheiligsten 57
4.8.5 Vesper mit sakramentalem Segen 57
5 Dienste der Musiker 57
5.1 Messfeiern im Dom und in der Anbetungskirche 57
5.2 Kapitelsamt/Pontifikalamt mit einem Weihbischof 58
5.3 Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof 59
5.4 Vesper 60
5.5 Andachten 61
6 Dienste der Lektor(inn)en 61
D Gottesdienstgestaltung 61
1 Eröffnungsformen 61
1.1 Grundform der Eröffnung 61
1.2 Verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten der Eröffnung 62
1.3 Schema der Eröffnungsformen 63
2 Friedensgruß 63
3 Kommunionausteilen 63
Liturgie im Dom zu Essen
4
E Festfolge im Kirchenjahr 64
1 Der Advent 64
2 Weihnachten – Hochfest der Geburt des Herrn 64
2.1 Christmette 65
2.2. Hirtenamt 65
2.3 Pontifikalamt am Tag 65
2.4 2. Vesper von Weihnachten 66
2.5 2. Weihnachtstag – 26. Dezember 66
3 1. Januar 66
4 Ewiges Gebet am 6. Januar 66
4.1 Betstunden und Kapitelsvesper 67
4.2 Pontifikalamt 67
5 2. Februar – Darstellung des Herrn / 3. Februar Blasiussegen 67
6 Quadragesima (Fastenzeit, österliche Bußzeit) 68
6.1 Aschermittwoch 69
6.2 Der erste Fastensonntag 70
6.3 Fastenpredigten 70
7 Die Feier der Heiligen Woche 70
7.1 Der Palmsonntag 70
7.2 Musikalische Abendgebete in der Karwoche 72
7.3 Trauermetten in der Karwoche 72
7.4 Der Gründonnerstag 72
7.4.1 Chrisammesse 72
7.4.2 Die Abendmahlsmesse 74
7.5 Der Karfreitag 76
7.5.1 Karfreitagsprozession auf der Halde in Bottrop 76
7.5.2 Die Feier vom Leiden und Sterben Christi 76
7.6 Karsamstag 79
8 Ostern / Hochfest der Auferstehung des Herrn 79
8.1 Die Feier der Osternacht 79
8.2 Ostersonntag 81
8.2.1 Pontifikalamt 81
8.2.2. Ostervesper 82
8.3 Ostermontag und Osteroktav 82
8.4. Bittage vor Christi Himmelfahrt 82
9 Pfingsten 82
10 Fronleichnam 83
11 24. Juni – Todestag des ersten Bischofs von Essen +Franz Kardinal Hengsbach 84
12 8. Juli – Jahrestag der Weihe der Kathedralkirche 85
13 15. August – Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel 85
14 16. August – Fest des Hl. Altfrid 85
15 26. September – Hochfest der Essener Stadt- und Kathedralpatrone Kosmas und Damian 85
16 11. Oktober – Hochfest Maria, Mutter vom Guten Rat (Diözesanpatronin) 85
17 1. November – Hochfest Allerheiligen 86
18 2. November – Allerseelen 86
F Besondere Gottesdienste 86
1 Investitur eines Domkapitulars 86
2 Jubiläum eines Domkapitulars 86
3 Beerdigung eines Domkapitulars 87
4 Kirchliche Beauftragung (Missio canonica) der Religionslehrerinnen und –lehrer 88
5 Kirchliche Beauftragung der Pastoral- bzw. Gemeindereferentinnen und -referenten 88
6 Weihe Ständiger Diakone 89
7 Diakonenweihe der Priesterkandidaten 90
8 Priesterweihe 90
9 Bischofsweihe 92
Liturgie im Dom zu Essen
5
G Anhang 95
1 Einordnung der Namenspatronen in die Allerheiligenlitanei 95
2 Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt zur Beauftragung 95
3 Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt zur Diakonenweihe 95
4 Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt zur Priesterweihe 95
5 Dienste der Ministranten beim Pontifikalamt zu den Weihen 95
6 Ordnungsdienst bei den Weihen 95
Notizen 96
Vorwort
In der Essener Münsterkirche wird seit über 1150 Jahren Liturgie gefeiert.
Für die Zeit des Damenstiftes ist uns der „liber ordinarius“ aus dem 14. Jahrhundert
überliefert, in dem die Ordnung für die verschiedenen Gottesdienste beschrieben ist. Nach
der Säkularisation von 1803 sind die Gottesdienste am Essener Münster nach den
Bedürfnissen der Pfarrgemeinde St. Johann gestaltet worden und damit vergleichbar mit
anderen Pfarrgemeinden der Stadt.
Am 1. Januar 1958 wurde die Essener Münsterkirche zur Kathedralkirche des Bischofs von
Essen erhoben. Nun musste neben der gemeindlichen Liturgie auch die Liturgie des Bischofs
berücksichtigt werden. So entwickelte man eine Pontifikalliturgie nach den Regeln des 1958
gültigen Zeremoniale, in der nach dem Krieg wieder aufgebauten Kirche. Am 1. Januar 1960
wurde das Essener Domkapitel errichtet. Bis zum 1. Januar 1996 war die Hohe Domkirche
zugleich Pfarrkirche der Münsterpfarre. Die Münsterpfarre wurde der Pfarrei St. Gertrud
zugeschlagen. Die Essener Domliturgie hat bis zu diesem Zeitpunkt die Liturgie der
Gemeinde, des Domkapitels und des Bischofs verbunden. Nunmehr verbindet die Liturgie
am Essener Dom die Liturgie des Domkapitels, des Bischofs und einer Gemeinde, die aus
Mitfeiernden der näheren und weiteren Umgebung besteht.
Am 4. Dezember 1963 wurde im Rahmen des 2. Vatikanischen Konzils die
Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ verabschiedet, in der eine erneuerte und
gründliche Überarbeitung der liturgischen Vorschriften und Vollzüge angemahnt wurde.
Seit Beginn des 2. Vatikanischen Konzils sind nun 50 Jahre vergangen. In den Jahren und
Jahrzehnten nach dem Konzil wurden die liturgischen Bücher entsprechend neu
herausgegeben, so u.a. 1970 das „Missale Romanum“ (Messbuch für die Bistümer des
deutschen Sprachgebietes 1975), 1984 das „Ceremoniale Episcoporum“ (Zeremoniale für die
Bischöfe in seiner Fassung für die katholischen Bistümer des deutschen Sprachgebietes
1998) und die 3. Auflage des Missale Romanum (2002) mit einer überarbeiteten Fassung der
Allgemeinen Einführung in das Messbuch
Im Jahr 2001/2002 sind die Statuten für das Domkapitel an der Kathedralkirche zu Essen neu
gefasst worden, in denen in Artikel 5 und im Anhang IV und VI Aussagen zu den liturgischen
Diensten und zur Teilnahme an der Liturgie im Dom enthalten sind.
Den Erfordernissen der jeweiligen Zeit ist die Liturgie am Dom in den vergangenen
Jahrzehnten durch den jeweiligen Domzeremoniar angepasst worden.
Liturgie im Dom zu Essen
6
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist es angebracht, die Liturgie der Essener Kathedralkirche
noch einmal neu zu ordnen.
Das liturgische Leben am Dom soll weiterhin breit entfaltet werden. Konsequent soll auf die
nach dem II. Vatikanischen Konzil erneuerte Liturgie aufgebaut („ordentliche Liturgie“1), die
Vielfalt der Dienste und der liturgischen Feiern wertgeschätzt werden. Es soll bei der Liturgie
an der Essener Kathedralkirche unter Berücksichtigung der baulichen Voraussetzungen der
Münsterkirche vor allem darum gehen, eine Klarheit in den Vollzügen herzustellen,
notwendige, aber rein organisatorische Vollzüge, möglichst in den Hintergrund treten zu
lassen und überflüssige Handlungen und Haltungen wegzulassen. Die Liturgie im Essener
Dom soll ein Vorbild für die Liturgie in den Pfarreien unseres Bistums sein.
Ziel ist es, eine Liturgie in der Verbundenheit mit der ganzen Kirche zu feiern, die möglichst
viele Mitfeiernde mit dem Geheimnis Gottes in Berührung bringt.
Nach Beratungen zwischen Bischof und Domkapitel wird nun die folgende Ordnung für die
Liturgie am Essener Dom erlassen. Sie tritt mit dem Beginn der Karwoche 2013 in Kraft.
Einleitung:
1. Die Kathedralkirche und ihre Liturgie als Vorbild für die Diözese
Das 2. Vatikanische Konzil hat in der bereits erwähnten Liturgiekonstitution die ecclesiale
Bedeutung der Diözese als Ortskirche wieder ins Bewusstsein gehoben: „Im Bischof sehe
man den hohen Priester seiner Herde, von dem das Leben seiner Gläubigen in Christus
gewissermaßen ausgeht und abhängt. Daher sollen alle das liturgische Leben des
Bistums, in dessen Mittelpunkt der Bischof steht, besonders in der Kathedralkirche, aufs
Höchste wertschätzen; sie sollen überzeugt sein, dass die Kirche auf eine vorzügliche
Weise dann sichtbar wird, wenn das ganze heilige Gottesvolk voll und tätig an den selben
liturgischen Feiern, besonders an der selben Eucharistiefeier, teilnimmt: In der Einheit
des Gebetes und an dem einen Altar und unter dem Vorsitz des Bischofs, der umgeben
ist von seinem Presbyterium und den Dienern des Altares.“2 Das liturgische Leben in der
Kathedralkirche erhält durch diese Formulierung in der Liturgiekonstitution höchste
Wertschätzung. Das „Zeremoniale für die Bischöfe“ greift diese Theologie auf, wenn es
der Kathedralkirche und ihrer Liturgie eine zentrale Funktion für das liturgische Leben in
der gesamten Diözese zuweist. Dort heißt es: „Die Kathedralkirche ist ein Bild jenes
geistlichen Tempels, der in den Herzen aufgebaut wird und im Glanze der göttlichen
Gnade leuchtet. Nach dem Wort des Apostels Paulus: „Wir sind doch der Tempel des
lebendigen Gottes“ (2 Kor 6,16). Deshalb muss die Kathedralkirche ein eindrucksvolles
Bild der Kirche Christi darstellen, die auf dem ganzen Erdkreis bittet und singt und
anbetet. Sie ist wahrhaftig das Bild des mystischen Leibes Christi. Deshalb gilt die
Kathedralkirche mit Recht als Mittelpunkt des liturgischen Lebens der Diözese.“3 Auch
Papst Benedikt XVI. kommt in seinem Dokument sacramentum caritatis auf die
1 vgl. PAPST BENEDIKT XVI, Apostolisches Schreiben Motu proprio SUMMORUM PONTIFICUM, Verlautbarungen des
Apostolischen Stuhls, Nr. 178. Herausgegeben vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 2007, Art. 1.
„Das von Paul VI. promulgierte Römische Messbuch ist die ordentliche Ausdrucksform der „Lex orandi“ der katholischen
Kirche des lateinischen Ritus.“ 2 SC 41.
3 Zeremoniale für die Bischöfe in den katholischen Bistümern des deutschen Sprachgebietes. Hg. im Auftrag der
Bischofskonferenzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sowie der (Erz-)Bischöfe von Bozen-Brixen, Lüttich,
Luxemburg und Straßburg, Solothurn-Düsseldorf u.a. 1998, Nr. 42f.45.
Liturgie im Dom zu Essen
7
Vorbildfunktion der Domliturgie zu sprechen, indem er sagt: „Im Besonderen ermahne
ich, das Nötige zu tun, damit die vom Bischof abgehaltenen liturgischen Feiern in der
Kathedralkirche in voller Beachtung der ars celebrandi geschehen, sodass sie als Vorbild
für alle über das Gebiet verstreuten Kirchen betrachtet werden können.“4
2. Die räumlichen Rahmenbedingungen der Essener Domkirche
„Die tiefe Verbindung von Schönheit und Liturgie muss uns zu einer aufmerksamen
Betrachtung aller in den Dienst der Zelebration gestellten künstlerischen Ausdrucksmittel
anregen. Eine wichtige Komponente sakraler Kunst ist natürlich die Architektur der
Kirchen, in denen die Einheit der besonderen Elemente des Presbyteriums – Altar,
Kruzifix, Tabernakel, Ambo und Sitz – hervortreten muss. In diesem Zusammenhang
muss man berücksichtigen, dass der Zweck der sakralen Architektur darin besteht, der
Kirche, welche die Glaubensgeheimnisse – und speziell die Eucharistie – feiert, den am
besten geeigneten Raum für den angemessenen Ablauf ihrer liturgischen Handlung zu
bieten. Das Wesen des christlichen Gotteshauses ist nämlich durch die liturgische
Handlung selbst definiert, die das Sich-Versammeln der Gläubigen (ecclesia) einschließt,
welche die lebendigen Steine des Tempels sind (vgl. 1 Petr 2,5)“ 5, sagt Papst Benedikt
XVI. Auf dem Hintergrund dieser Maßgaben sind die räumlichen Bedingungen der
Essener Kathedralkirche bei der liturgischen Feier zu betrachten.
Die Essener Domkirche ist eine gotische Basilika mit einem spätromanischen Westwerk
und einer Ost- und einer Westkrypta. Diese Form gibt dem Raum bestimmte
Bedingungen vor, die für die Feier der Liturgie Berücksichtigung finden müssen. Der
Tabernakel des Domes steht in der Altfridkrypta gemäß den Empfehlungen und
Vorgaben der Allgemeinen Einführung in das Messbuch bzw. des Zermoniale für die
Bischöfe.6 Um die enge Verbindung von Eucharistiefeier und Tabernakel zu
verdeutlichen, wird das Allerheiligste während der sonn- und feiertäglichen
Gottesdienste im Tabernakel seitlich von der Kathedra aufbewahrt.
Als besonders herausfordernd wirkt sich die architektonische Gestalt des Altarraumes
aus. Bedingt durch die Altfridkrypta ist der Altarraum vom Kirchenschiff stark erhöht,
was eine deutliche Zäsur im Raum markiert. Die Raumanordnung führt dazu, dass selbst
kleine - für das Geschehen nebensächliche Vollzüge - nahezu automatisch die
Aufmerksamkeit der Mitfeiernden im Kirchenschiff auf sich ziehen.
Darum sollen die liturgischen Funktionsorte im Altarraum optisch klar definiert werden,
um ihre Bedeutung hervortreten zu lassen. Ferner soll auf alle Gegenstände verzichtet
werden, die nicht zwingend für die Feier benötigt werden.
3. Das Prinzip der tätigen Teilnahme
„Die Liturgie ist der Gipfelpunkt, zu dem das Tun der Kirche strebt, und zugleich die
Quelle, aus der all ihre Kraft strömt.“7 Mit diesem Satz unterstreicht die
Liturgiekonstitution die Bedeutung der Liturgie für das gesamte Tun der Kirche. In
4 Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe, den
Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über die Eucharistie Quelle und Höhepunkt von
Leben und Sendung der Kirche, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen
Stuhls 177), Bonn 2007, Nr. 39. 5 Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe, den
Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über die Eucharistie Quelle und Höhepunkt von
Leben und Sendung der Kirche, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen
Stuhls 177), Bonn 2007, Nr. 41. 6 AEM 276; Zermoniale für die Bischöfe, 49.
7 SC 10.
Liturgie im Dom zu Essen
8
diesem Zusammenhang beschreibt die Konstitution weiter: „Die heiligen Hirten sollen
wachen, dass bei der liturgischen Handlung nicht nur die Gesetze für die gültige und
erlaubte Feier beachtet werden, sondern dass die Gläubigen bewusst tätig und mit
Gewinn an ihr teilnehmen.“8 Jeder Gottesdienst hat immer Anteil an der körperlich-
sinnlichen Verfasstheit des Menschen. Es braucht eine ebenso große Sensibilität für die
leibliche Seite der Feier wie für die intellektuelle Seite. An sehr vielen Stellen betont
darum die Liturgiekonstitution das Prinzip der „tätigen Teilnahme“. Auch das
nachsynodale Schreiben „Sacramentum caritatis“ hebt diesen Begriff noch einmal hervor
und erläutert ihn: „Das Zweite Vatikanische Konzil hatte zu Recht mit besonderer
Eindringlichkeit von der aktiven, vollen und fruchtbaren Teilnahme des ganzen
Gottesvolkes an der Eucharistiefeier gesprochen. Sicherlich hat die in diesen Jahren
verwirklichte Erneuerung beachtliche Fortschritte in der von den Konzilsvätern
gewünschten Richtung begünstigt. Dennoch dürfen wir nicht über die Tatsache
hinwegsehen, dass sich dabei gelegentlich eine mangelnde Einsicht gerade in dem
eigentlichen Sinn dieser Teilnahme gezeigt hat. Darum muss geklärt werden, dass mit
diesem Begriff nicht eine einfache äußere Aktivität während der Feier gemeint ist. In
Wirklichkeit ist die vom Konzil erwünschte aktive Teilnahme in viel wesentlicherem Sinn
zu verstehen, angefangen von einer tieferen Bewusstheit des Mysteriums, das gefeiert
wird, und seiner Beziehung zum täglichen Leben. Die Empfehlung der Konzilskonstitution
Sacrosanctum Concilium, welche die Gläubigen aufruft, der eucharistischen Liturgie nicht
„wie Außenstehende und stumme Zuschauer“ beizuwohnen, sondern „die heilige
Handlung bewusst, fromm und tätig“ mitzufeiern, ist nach wie vor voll gültig. Das Konzil
fuhr fort, indem es die Überlegungen entfaltete: Die Gläubigen sollen „sich durch das
Wort Gottes formen lassen“ und „am Tisch des Herrenleibes Stärkung finden. Sie sollen
Gott danksagen und die unbefleckte Opfergabe darbringen, nicht nur durch die Hände
des Priesters, sondern auch gemeinsam mit ihm und dadurch sich selber darbringen
lernen. So sollen sie durch Christus, den Mittler, von Tag zu Tag zu immer vollerer Einheit
mit Gott und untereinander gelangen.“9
Darum soll im Essener Dom eine Liturgie gefeiert werden, die das Bewusstsein von der
gemeinschaftlichen Feier aller Beteiligten fördert. Gebete und Zeichen werden expressiv
und für alle Anwesenden erkennbar vollzogen. Unter tätiger Teilnahme ist sowohl eine
innere wie eine äußere Teilnahme zu verstehen. Tätige Teilnahme kann auch das heilige
Schweigen, das innere Mitvollziehen von Chorgesang oder das bewusste Hören
beinhalten und ist nicht im Sinne eines äußeren Aktionismus zu verstehen.10 Keinesfalls
soll der Eindruck von seelenloser Routine, die nicht in die Begegnung mit Gott führen
kann, erweckt werden. Darum ist jegliche Geschäftigkeit in der Liturgie zu vermeiden.
Dem Geist der Liturgie entsprechen die Haltung der Innerlichkeit und der Respekt vor
jedem ihrer einzelnen Abschnitte durch alle Mitfeiernden. Marginalien dürfen nicht in
den Vordergrund treten, weil sie die Aufmerksamkeit aller vom Kerngeschehen der
Liturgie ablenken. Organisatorische Dinge sind auf ein Minimum zu reduzieren und sind
zurückhaltend und unauffällig durchzuführen. Organisatorische Erledigungen dürfen
8 SC 11.
9 Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe, den
Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über die Eucharistie Quelle und Höhepunkt von
Leben und Sendung der Kirche, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen
Stuhls 177), Bonn 2007, Nr. 52. 10
vgl. Josef Ratzinger „Ein neues Lied für den Herrn“, Freiburg 1995, 178 und: Die dt. Bischöfe 74, Pastorales Schreiben
Mitte und Höhepunkt des ganzen Lebens der Christlichen Gemeinde. Impulse für eine lebendige Feier der Liturgie 2003,
20-24.
Liturgie im Dom zu Essen
9
niemals überbetont werden. Das Wort Gottes, Gebete und wichtige liturgische Zeichen
stehen im Mittelpunkt und sind angemessen expressiv zu vollziehen, damit sie den
Feiernden in die Begegnung mit Gott hineinführen: „Die Schönheit ist … nicht ein
dekorativer Faktor der liturgischen Handlung; sie ist vielmehr ein für sie konstitutives
Element, insofern sie eine Eigenschaft Gottes selbst und seiner Offenbarung ist. All das
muss uns bewusst machen, mit welcher Sorgfalt darauf zu achten ist, dass die liturgische
Handlung ihrem Wesen gemäß erstrahlt.“11
4. Die liturgischen Dienste
„Bei der liturgischen Feier soll jeder, ob Amtsträger oder Gläubiger, in der Ausübung
seiner Aufgabe, nur das und all das tun, was ihm selbst aufgrund der Natur der Sache
und der liturgischen Richtlinien zukommt. Auch die Ministranten, Lektoren,
Kommentatoren und die Mitglieder der Kirchenchöre vollziehen einen wahrhaft
liturgischen Dienst. Deswegen sollen sie ihre Aufgabe in aufrichtiger Frömmigkeit und in
einer Ordnung erfüllen, wie sie einem solchen Dienst ziemt und wie sie das Volk Gottes
mit Recht von ihnen verlangt.“12
In diesem Sinne sollen alle an der Liturgie Beteiligten im Essener Dom ihren Dienst tun:
Die Zelebranten bzw. Offizianten, Bischof, Weihbischöfe und Domkapitel, die Sakristane,
die Ministrantinnen und Ministranten, die Lektorinnen und Lektoren, die Kantorinnen
und Kantoren, die Sängerchöre, die Chorleiter, der Domorganist, die
Kommunionhelferinnen und Kommunionhelfer. Der jeweilige Dienst soll in Ehrfurcht und
Würde gegenüber dem liturgischen Geschehen vollzogen werden, aber in aller
Natürlichkeit und Schlichtheit, ohne übertriebene Formen von Selbstdarstellung und
Frömmigkeit. Die doppelte Kniebeuge ist nicht mehr vorgesehen.13
Für die Koordinierung der Dienste, für die Vorbereitung und Durchführung aller
liturgischen Feiern trägt der Domzeremoniar die Verantwortung.
5. Die Kirchenmusik
„Der Schatz der Kirchenmusik soll mit höchster Sorgfalt bewahrt und gefördert werden.
Die Sängerchöre sollen ständig gefördert werden, besonders an den Kathedralkirchen.“14
An der Essener Kathedralkirche ist im Jahre 1961 der damalige Essener Münsterchor in
den Essener Domchor umgewandelt und parallel dazu ein Knabenchor als Essener
Domsingknaben neu gegründet worden. Im Jahre 1992 wurde am Essener Dom ein
Mädchenchor errichtet. Alle Chorgruppen tragen – neben dem Domorganisten und den
Kantorinnen/Kantoren – wesentlich zur lebendigen Gestaltung der Liturgie am Dom bei.
Der Feiercharakter der Liturgie wird dadurch noch einmal in besonderer Weise
unterstrichen, wenn gesungen und musiziert wird. Die Aufgabe der Chöre am Essener
Dom ist es, einerseits den gemeindlichen Gesang zu fördern und andererseits
stellvertretend für die Gemeinde die Liturgie zu einem Fest Gottes zu machen, das in den
Hochformen von der Gemeinde als Ganzes so nicht immer ausgefüllt werden kann. In
diesem Falle übernimmt der Chor stellvertretend für die Gemeinde seinen Dienst. Der
Chor handelt im Singen für die Gemeinde und soll in diesem Sinn die innere Teilnahme
11
Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe, den
Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über die Eucharistie Quelle und Höhepunkt von
Leben und Sendung der Kirche, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen
Stuhls 177), Bonn 2007, Nr. 35. 12
SC 28-29. 13
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 68-83. 14
SC 114.
Liturgie im Dom zu Essen
10
aller an der Liturgie Beteiligten fördern. „Gesang ist … nicht Dekoration, sondern
Wesensausdruck des Glaubens und vermittelt zwischen dessen individueller und
intersubjektiver, inhaltlicher und ästhetischer Dimension.“15
Der Schatz der Kirchenmusik wird in dem oben beschriebenen Sinn in seiner gesamten
Breite, soweit die Gesänge für den Gottesdienst komponiert bzw. geeignet sind und dem
Geist der liturgischen Handlung entsprechen, am Essener Dom gepflegt und auch durch
zeitgenössische Werke weiter vermehrt.16 Die Arbeit der Domsingknaben und des
Mädchenchors werden weiterhin besonders gefördert, da das Singen eine Chance
darstellt, „Kinder in ihrer Glaubensentwicklung zu unterstützen, ihnen
generationsübergreifend die Erfahrung von Gemeinde und ein Hineinwachsen in die
Liturgie der Kirche zu ermöglichen.“17
Dem Gregorianischen Choral kommt auch am Essener Dom eine besondere Rolle und
Bedeutung zu.18 An den Hochfesten sollen die bekannten gregorianischen Vertonungen
des jeweiligen Introitus bzw. anderer Propriumsgesänge ihren Platz haben (so u.a. auch
die Sequenzen an Ostern und Pfingsten, Antiphonen etc.). Die im „Gotteslob“
enthaltenen gregorianischen Ordinariumsgesänge sollen gemeinsam mit den Gläubigen
immer wieder gesungen und gepflegt werden, auch das lateinische „Pater noster“.19
Darüber hinaus haben auch neue Kompositionen von Liedern und Chor- und
Instrumentalmusik ihren Platz in der Liturgie des Domes.20 15-10 (eventl. bis 5) Minuten
vor dem Kapitelsamt bzw. Pontifikalamt wird entsprechend dem Festcharakter des Tages
geläutet. In den letzten fünf Minuten vor dem Kapitelsamt bzw. Pontifikalamt werden
alle Mitfeiernden durch eine Musik auf das liturgische Geschehen eingestimmt; in der
österlichen Bußzeit erfolgt keine musikalische Einstimmung, sondern Stille.
Als Gebet- und Gesangbücher für die „Volksgesänge“21 werden im Dom das „Gotteslob“
(Neuauflage 2013) und das im Bistum Essen herausgegebene HALLELUJA-Buch (2010)
verwendet.
In unserer Zeit bekommen viele Christinnen und Christen, vor allem über die
Kirchenmusik, Kontakt zur gottesdienstlichen Versammlung und lassen sich dadurch auch
15
Die dt. Bischöfe. Liturgiekommission, Kinder singen ihren Glauben, Nr. 31 (2010), 10. 16
vgl. SC 116,2; 121; „Einen bedeutenden Platz in der ars celebrandi nimmt der liturgische Gesang ein. Zu Recht
bekräftigt der hl. Augustinus in einer seiner berühmten Reden: „Der neue Mensch weiß, welches das neue Lied
ist. Das Singen ist Ausdruck der Freude und – wenn wir ein wenig aufmerksamer darüber nachdenken – ist
Ausdruck der Liebe.“ Das zur Feier versammelte Gottesvolk singt das Lob Gottes. Die Kirche hat in ihrer
zweitausendjährigen Geschichte Instrumental- und Vokalmusik geschaffen – und schafft sie immer noch –, die
ein Erbe an Glauben und Liebe darstellt, das nicht verlorengehen darf. In der Liturgie können wir wahrlich nicht
sagen, dass alle Gesänge gleich gut sind. In diesem Zusammenhang muss die oberflächliche Improvisation oder
die Einführung musikalischer Gattungen vermieden werden, die den Sinn der Liturgie nicht berücksichtigen. In
seiner Eigenschaft als liturgisches Element hat sich der Gesang in die besondere Form der Zelebration
einzufügen. Folglich muß alles – im Text, in der Melodie und in der Ausführung – dem Sinn des gefeierten
Mysteriums, den Teilen des Ritus und den liturgischen Zeiten entsprechen“ aus: Nachsynodales Apostolisches
Schreiben Sacramentum Caritatis Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe, den Klerus, die Personen
gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über die Eucharistie Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung
der Kirche, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 177), Bonn
2007, Nr. 42. 17
Die dt. Bischöfe. Liturgiekommission, Kinder singen ihren Glauben, Nr. 31 (2010), 12. 18
SC 116 und Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. an die
Bischöfe, den Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über die Eucharistie Quelle und
Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche, hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des
Apostolischen Stuhls 177), Bonn 2007, Nr. 42. 19
vgl. AEM 19, Zeremoniale für die Bischöfe, Nr. 39 20
vgl. SC 121. 21
SC 118.
Liturgie im Dom zu Essen
11
vom Geheimnis Gottes berühren. Gerade an den hohen Festtagen wird die von Chor und
Orchester mitgestaltete Liturgie von sehr vielen Menschen mitgefeiert. Darum sollen
neben der vielfältigen kirchenmusikalischen Gestaltung der Kapitels- und Pontifikalämter
und der Feier des Stundengebetes an den Sonntagen und Hochfesten des Kirchenjahres
andere freie gottesdienstliche Formen mit besonderer musikalischer Gestaltung wie
Musikalische Abendgebete, Mittagsmeditationen, Segensfeiern etc. ihren regelmäßigen
Platz in der Domliturgie erhalten. Dazu kommen die Chor- und Orgelkonzerte im Laufe
des Jahres.
6. Liturgische Geräte und Paramente
Der Gebrauch liturgischer Geräte und Paramente im Dom orientiert sich an den
Verlautbarungen des 2. Vatikanischen Konzils: „Die Kirche hat niemals einen Stil als ihren
eigenen betrachtet, sondern hat je nach Eigenart und Lebensbedingungen der Völker
und nach den Erfordernissen der verschiedenen Riten die Sonderart eines jeden
Zeitalters zugelassen und so im Laufe der Jahrhunderte einen Schatz zusammengetragen,
der mit aller Sorge zu hüten ist. Auch die Kunst unserer Zeit und aller Völker und Länder
soll in der Kirche Freiheit der Ausübung haben, sofern sie nur den Gotteshäusern und
den heiligen Riten mit der gebührenden Ehrfurcht und Ehrerbietung dient … Bei der
Förderung und Pflege wahrhaft sakraler Kunst mögen die Ordinarien mehr auf edle
Schönheit bedacht sein als auf bloßen Aufwand. Das gilt auch für die heiligen Gewänder
und die Ausstattung der heiligen Orte.“22
Bereits in der Ausgestaltung der Sakristei kommt dieser Grundsatz zum Ausdruck. Dort
hängen im unteren Eingangsbereich das Bild des Papstes Pius XII., der durch seine Bulle
„Germanicae gentis“ im Jahr 1957 das Bistum Essen gründete und des sel. Papstes
Johannes Pauls II., der 1987 das Bistum Essen besuchte. In der oberen Sakristei hängen
die Bilder des derzeitigen Hl. Vaters über dem Ausgang zum Chorraum und die der
Essener Bischöfe von 1958 bis heute rechts und links neben dem Ankleidetisch. Über
dem Ankleidetisch befindet sich eine Christusikone.
Der Altartisch, der als festlicher Tisch mit Kerzen geschmückt ist, eröffnet den
Mitfeiernden einen freien Blick auf die eucharistischen Gaben von Brot und Wein.
Beim Blumenschmuck an den Feiertagen soll noch einmal in besonderer Weise das oben
benannte Grundprinzip, dass eher auf edle Schönheit als auf bloßen Aufwand zu achten
ist, zur Anwendung kommen. Bezüglich der Verwendung der liturgischen Geräte, der
Paramente und des Blumenschmucks gilt die Anlage 2 zur Dienstanweisung der
Domsakristane aus dem Jahr 2008, vor allem in den Punkten 7-19: 7. Die Auswahl der Messformulare, der Paramente und liturgischen Geräte obliegt
grundsätzlich den Domsakristanen, wenn nicht besondere Anweisungen seitens des
Dompropstes, des Domzeremoniars oder des jeweiligen Zelebranten vorliegen. Diese
müssen bei größeren liturgischen Feiern früh genug von den Domsakristanen ange-
fragt werden. Abweichende Wünsche der jeweiligen Zelebranten bei den regelmäßi-
gen liturgischen Feiern sind den Domsakristanen so früh mitzuteilen, dass der Beginn
der Feier eingehalten werden kann.
8. Zu den regelmäßigen Aufgaben der Sakristane bei der Vor- und Nachbereitung der
liturgischen Feiern zählen das Läuten der Glocken, die Bereitstellung der liturgischen
Geräte und die Hilfestellung beim An- und Ablegen der liturgischen Gewänder der
Kleriker.
9. Die Erstellung von Gemeindeheften für die Feier der Liturgie erfolgt durch die
Domsakristane nur nach vorheriger Absprache mit dem Dompropst und dem Domze-
remoniar. Im Falle der Abwesenheit von Ministranten und/oder Lektoren sind diese
22
SC 123-124.
Liturgie im Dom zu Essen
12
Dienste von den Domsakristanen zu übernehmen. Diese übernehmen auch den Kol-
lektanktendienst, wenn keine anderen Kollektanten vorhanden sind. Eventuelle Ze-
remoniarsdienste und Bischofsassistenz werden durch die Domsakristane nur nach
Beauftragung durch den Bischof, den Dompropst oder den Domzeremoniar übernommen. Alles
unnötige Umhergehen im Chorbereich ist während der Feier der Li-
turgie zu vermeiden.
10. Die Dienstkleidung für die Domsakristane sind Talar und Rochett. Das Tragen
von Soutanen ist nur Klerikern und Seminaristen erlaubt. Die Domsakristane und ihre
ehrenamtlichen Mitarbeiter tragen bei liturgischen Diensten einheitliche Rochetts.
11. Zu den regelmäßigen Aufgaben der Domsakristane zählen das Aufräumen des
jeweiligen Chorraums nach der liturgischen Feier, das Verstauen der liturgischen Ge-
rätschaften, das Auffalten und Verwahren der Paramente und das Polieren des Altar-
geschirrs nach jeder Liturgie.
12. Die Konzeption zur Gestaltung des Chorraums im Dom und in der Anbetungskir-
che bezüglich des Blumen- und Kerzenschmucks für die Zeit im Kirchenjahr wie für
die Festkreise mit den Hochfesten und für besondere feierliche Ereignisse ist mit dem
Dompropst und dem Domzeremoniar abzustimmen. Dabei gilt der Grundsatz: "Weni-
ger ist mehr". Insbesondere für den Blumen- und Kerzenschmuck am Hochaltar in
der Anbetungskirche hängt die Würde der Ausgestaltung nicht von der Quantität ab.
Für die Anbetungskirche gilt, dass an Festen und Hochfesten goldene Leuchter nur
auf dem Hochaltar Platz finden, nicht jedoch vor diesem oder an anderen Stellen im
Chorraum. Die Zahl der Kerzen auf oder neben dem Zelebrationsaltar im Dom ist mit
dem Dompropst abzustimmen. Das Aufstellen von Weihnachtsbäumen neben dem
Hochaltar in der Anbetungskirche ist mit der Leiterin der Domschatzkammer so abzu-
stimmen, dass keine Gefährdung des historischen Bestands erfolgt.
13. Grundsätzlich werden keine Altarspitzen im Dom und in der Anbetungskirche an-
gebracht. Das gilt auch für Antipendien aus Brokat an Altären und Amben. Abwei-
chend von dieser Regel kann in Ausnahmefällen nach Absprache mit dem Dompropst
durch die Domsakristane anders verfahren werden.
14. Grundsätzlich werden keine Alben mit Spitzenbesatz ausgelegt, auch nicht an
Hochfesten. Von dieser Regelung ist nur abzuweichen, wenn der Bischof oder der
jeweilige Zelebrant bzw. Hauptzelebrant das ausdrücklich wünschen.
15. Zu den regelmäßigen Aufgaben der Domsakristane zählen die täglich Einweisung
der Putzfrauen, die wöchentlich anzubringenden Aushänge und das tägliche Überprü-
fen der Auslagen an den Schriftenständen. Mit dem Dompropst ist abzusprechen,
welche Aushänge und Auslagen ausgegeben werden.
16. Die beiden Sakristeien im Dom und in der Anbetungskirche sind in einem ord-
nungsgemäßen Zustand zu halten. Insbesondere ist der Ankleidetisch in der Domsak-
ristei weitgehendst frei zu halten.
17. Beim Entstauben der Kunstwerke (Statuen, Bilder) sind die Anweisungen der Lei-
terin der Domschatzkammer nach Rücksprache mit dem Dompropst zu beachten.
18. Zu den Aufgaben der Domsakristane zählen die Beschaffung von Kerzen, Hostien
(ausschließlich Brothostien), Wein, Weihrauch mit Kohlen, Glühlampen und Sonsti-
gem, was für die Erledigung der Aufgaben der Domsakristane an Material notwendig
ist.
19. Die Beschaffung von Paramenten einschließlich der Altartücher und der Messdie-
nerkleidung zählt nicht zu den Aufgaben der Domsakristane. Diese können jedoch
dem Dompropst und/oder dem Domzeremoniar Vorschläge machen. Diese Regelung
gilt auch bezüglich der liturgischen Bücher. Fachliteratur für den Dienst der Dom-
sakristane ist nur nach vorheriger Absprache mit dem Dompropst von den Dom-
sakristanen zu beschaffen.
Gemäß diesen Grundsätzen werden nun für alle liturgischen Feiern im Laufe des Jahres
folgende Regeln erlassen:
Liturgie im Dom zu Essen
13
A Allgemeines
1 Abkürzungen
A Akolyth (Leuchter)
AEM „Allgemeine Einführung in das römische Messbuch“
AESt „Allgemeine Einführung in das Stundengebet“
B Bischof
D Diakon
DK Domkapitular
DV Domvikar
DZ Domzeremoniar
FEK „Die Feier der Eucharistie in Konzelebration“
GL Gotteslob (Auflage ²2013)
HAL Halleluja
HZe Hauptzelebrant
K Kreuzträger
L Lektor
LDD „Der liturgische Dienst des Diakons“
MB Messbuch
N Navikular (Weihrauch-Schiffchen)
O Offiziant
P Priester
PEM „Pastorale Einführung in das Messlektionar“
Ps Psalm
Th Thuriferar (Weihrauch-Gefäß)
WB Weihbischof
Z Zeremoniar
Ze Zelebrant
Liturgie im Dom zu Essen
14
2. Grundriss des Domes
Abbildung 1
Liturgie im Dom zu Essen
15
3. Sitzplätze im Dom
Abbildung 2
Sitzplätze im Mittelschiff und in den
Seitenschiffen
Chorgestühl des Domkapitels
Chorraum
Liturgie im Dom zu Essen
16
B Festtagskalender 1 Pontifikal-/Kapitelsämter um 17:30 Uhr bzw. samstags um 18.30 Uhr zu Festen und
Anlässen, die auf einen Werktag fallen (können):
• Hochfest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar (Ewiges Gebet)
• Gedenktag des Seligen Nikolaus Groß am 23. Januar
• Fest der Darstellung des Herrn am 2. Februar
• Aschermittwoch
• Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August
• Fest des Hl. Altfrid am 16. August
• Gedenktag Allerseelen am 2. November
• Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
am 8. Dezember
An diesen Tagen wird um 17:10 Uhr die Vesper in der Adveniatkrypta gebetet
(Ausnahme 6. Januar), anschließend erfolgt um 17:30 Uhr das Pontifikalamt bzw. das
Kapitelsamt.
Pontifikalämter sind an den folgenden Tagen:
6. Januar, 2. Februar, Aschermittwoch, 15. August und 8. Dezember.
Fällt einer der oben angegebenen Termine – außer Aschermittwoch und 8. Dezember –
auf einen Sonntag, dann ist um 9:45 Uhr Terz und um 10:00 Uhr Pontifikalamt bzw.
Kapitelsamt.
An Allerseelen ist nach dem Kapitelsamt zunächst die Gräbersegnung in der Westkrypta
(Bischofsgruft) und anschließend die Gräbersegnung auf dem Kapitelsfriedhof.
Das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria am 8.
Dezember fällt immer auf einen Werktag. Falls der 8. Dezember ein Sonntag ist (2.
Adventssonntag), wird das Hochfest am 9. Dezember nachgefeiert. Fällt das Hochfest auf
einen Samstag, ist um 9:45 Uhr Terz und um 10:00 Uhr das Pontifikalamt.
2 Feste für den Dom und deren äußere Festfeier
Nach der Grundordnung des Kirchenjahres und des neuen Generalkalenders können nur
das Hochfest des Jahrestages der Weihe der Kathedralkirche am 8. Juli, das Hochfest der
Essener Stadtpatrone und der Essener Kathedralkirche am 26. September und das
Hochfest der Diözesanpatronin Hl. Maria, Mutter vom Guten Rat am 11. Oktober am
Sonntag davor bzw. danach mit einer äußeren Festfeier begangen werden.
Zeitplan: 2012 2013 2014 2015
8. Juli Sonntag Montag Dienstag Mittwoch
Sonntag 08.07. 07.07. 06.07. 12.07.
Zeitplan: 2016 2017 2018 2019
8. Juli Freitag Samstag Sonntag Montag
Sonntag 10.07. 09.07. 08.07. 07.07.
Zeitplan: 2012 2013 2014 2015
26. September Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag
Sonntag 30.09. 29.09. 28.09. 27.09.
Zeitplan: 2016 2017 2018 2019
26. September Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag
Sonntag 25.09. 24.09. 30.09. 29.09.
Liturgie im Dom zu Essen
17
Zeitplan: 2012 2013 2014 2015
11. Oktober Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
Sonntag 14.10. 13.10. 12.10. 11.10.
Zeitplan: 2016 2017 2018 2019
11. Oktober Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
Sonntag 09.10. 15.10. 14.10. 13.10.
2.1 1. Januar – Hochfest der Gottesmutter Maria – Gründungstag des Bistums Essen
Am 1. Januar wird das Hochfest der Gottesmutter Maria gefeiert, zugleich ist der 1.
Januar Oktavtag von Weihnachten und Welttag des Friedens. Am 1. Januar 1958 wurde
das Bistum Essen gegründet. Aus diesem Anlass feiert der Diözesanbischof alljährlich um
18:00 Uhr ein festliches Pontifikalamt in der Domkirche. Vor dem Pontifikalamt ist keine
Vesper.
2.2 Ewiges Gebet am Hochfest der Erscheinung des Herrn (6. Januar)
Am Hochfest der Erscheinung des Herrn (6. Januar) wird der Tag des Ewigen Gebetes in
der Essener Domkirche begangen. Nach dem Schlussgebet der Messfeier um 10:00 Uhr,
die in der Regel der Dompropst zelebriert, wird das Allerheiligste ausgesetzt. Danach
schließen sich die einzelnen Betstunden an. Um 16:00 Uhr ist feierliche Kapitelsvesper
zum Abschluss des Ewigen Gebetes, die mit dem sakramentalen Schlusssegen endet, und
um 17:30 Uhr das Pontifikalamt. Fällt der 6. Januar auf einen Sonntag, wird das
Allerheiligste am Ende der 12:00-Uhr-Messfeier ausgesetzt und die Gebetsstunden
schließen sich an. Die feierliche Vesper ist um 18.00 Uhr. Das Pontifikalamt ist an diesem
Tag bereits morgens um 10:00 Uhr, vorher betet um 9:45 Uhr das Domkapitel die Terz in
der Adveniat-Krypta. Das Domkapitel übernimmt am Tag des Ewigen Gebetes die Sorge
für die Betstunden (siehe Anhang 4 der Statuten für das Domkapitel an der
Kathedralkirche zu Essen).
2.3 23. Januar – Gedenktag des Seligen Nikolaus Groß
Am 7. Oktober 2001 wurde der Familienvater und Märtyrer Nikolaus Groß durch Papst
Johannes Paul II. in Rom selig gesprochen. Im Dom befindet sich die Nikolaus-Groß-
Kapelle. Am 23. Januar gedenkt das Domkapitel alljährlich in einer Eucharistiefeier
(Abendmesse um 17.30 Uhr bzw. 18.30 Uhr; sonntags um 10.00 Uhr) des Seligen
Nikolaus Groß, des ersten Seligen des Bistums.
2.4 Fastenpredigten
Die Fastenpredigten im Dom werden an den jeweiligen Freitagen beginnend mit dem
Freitag der 1. Fastenwoche bis zum Freitag der 5. Fastenwoche um 18.30 Uhr gehalten. Zeitplan: 2012 2013 2014 2015
1. Freitag 02.03 22.02. 14.03. 27.02.
2. Freitag 09.03. 01.03. 21.03. 06.03.
3. Freitag 16.03. 08.03. 28.03. 13.03.
4. Freitag 23.03. 15.03. 04.04. 20.03.
5. Freitag 30.03. 22.03. 11.04. 27.03.
Zeitplan: 2016 2017 2018 2019
1. Freitag 19.02. 10.03. 23.02. 15.03
2. Freitag 26.02. 17.03. 02.03. 22.03.
3. Freitag 04.03. 24.03. 09.03. 29.03.
4. Freitag 11.03. 31.03. 16.03. 05.04.
5. Freitag 18.03. 07.04. 23.03. 12.04.
Liturgie im Dom zu Essen
18
2.5 8. Juli – Jahrestag der Weihe der Kathedralkirche
Am 8. Juli 860 wurde die Essener Münsterkirche konsekriert. Darum wird an jedem 8. Juli
der Jahrestag der Weihe der Kathedralkirche begangen. Am Sonntag vor bzw. nach dem
8. Juli findet die äußere Feier dieses Festtages statt. Um 10:00 Uhr ist jeweils ein
Pontifikalamt, zelebriert durch einen Weihbischof.
2.6 15. August – Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel – Todestag des Hl. Altfrid
Am 15. August 874 stirbt der Gründer von Stift und Stadt Essen, der Hl. Altfrid. Aus
diesem Anlass wird alljährlich am Ende des Pontifikalamtes am Hochfest der Aufnahme
Mariens in den Himmel der Altfridschrein mit den Reliquien des Heiligen aus der
Ostkrypta in den Dom getragen. Es findet eine feierliche Reliquienprozession statt. Die
Anrufungen zum Hl. Altfrid werden gebetet. Der Altfridschrein steht vom Abend des 15.
August bis zum Abend des 16. August in der Essener Domkirche.
2.7 16. August – Fest des Hl. Alfrids, Gründer von Stift und Stadt Essen
Alle Messfeiern finden an diesem Tag im Dom vor dem Reliquienschrein des Hl. Altfrid
statt. Nach dem Kapitelsamt, das alljährlich am Abend des 16. August, am Festtag des Hl.
Altfrids, durch den Dompropst zelebriert wird, werden die Reliquien des Hl. Alfrid wieder
in die Ostkrypta zurückgetragen. Vorher findet wieder eine Reliquienprozession durch
den Dom statt.
2.8 11. Oktober – Hochfest der Bistumspatronin Hl. Maria, Mutter vom Guten Rat
Am 11. Oktober 1959 wurde die Goldene Madonna, unter dem Titel Maria, Mutter vom
Guten Rat, durch den ersten Bischof von Essen, Dr. Franz Hengsbach, in die Essener
Münsterkirche getragen. Kurz zuvor hatte der Selige Papst Johannes XXIII. Maria unter
dem Titel „Mutter vom Guten Rat“ zur Diözesanpatronin des neu gegründeten Bistums
Essen erhoben. Alljährlich wird darum am 11. Oktober das Hochfest der Bistumspatronin
begangen. Das Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof findet am Sonntag vor bzw. am
Sonntag nach dem 11. Oktober in der äußeren Festfeier statt.
C Das Verhalten bei Gottesdiensten
1 Prozessionen
1.1 Prozessionsordnung
Th+N
(bei Sakramentsprozessionen gehen
sie unmittelbar vor dem Allerheiligsten)
A K A
Domsingknaben bzw. Mädchenchor bzw. Schola
Ministrant(inn)en
Klerus
Domkapitel
D mit Evangeliar
Konzelebranten
O mit Assistenz
Gemeinde
Liturgie im Dom zu Essen
19
1.1.1 Vortragekreuze
Die Nachbildung des Mathildenkreuzes wird als Vortragekreuz an den Sonn- und
Feiertagen der normalen Kirchenjahreszeit zum Einzug getragen. Bei den übrigen
Gottesdiensten steht es rechts neben dem Altar. In der weihnachtlichen und
österlichen Festzeit wird das große, aus dem 14. Jahrhundert stammende,
Vortragekreuz verwendet; ebenso bei der Fronleichnamsprozession. In der Advents-
und Fastenzeit wird ein einfaches Bronzekreuz als Vortragekreuz verwendet.
1.1.2 Chargierte, Eucharistische Ehrengarden, Bannerabordnungen
Nehmen solche Abordnungen am Gottesdienst im Dom teil, dann ziehen sie hinter
der Kreuzgruppe mit ein, machen vor dem Altar eine Referenz. Anschließend
begeben sie sich rechts bzw. links vor die Nikolaus-Groß-Kapelle bzw. vor die
Goldene Madonna.
1.1.3 Domkapitel
Das Domkapitel zieht an allen Sonntagen und Feiertagen zum Kapitelsamt aus der
Adveniatkrypta mit ein. Ebenso an den Pontifikalämtern der hohen Feiertage. Die
Reihenfolge beim Einzug des Kapitels und bei Prozessionen lautet: zunächst die
Domvikare, dann die Emeriti des Domkapitels, anschließend die nichtresidierenden
Domkapitulare, die residierenden Domkapitulare, der Dompropst und der
Generalvikar sowie die Weihbischöfe vor dem Hauptzelebranten.
1.2 Der Einzug
Großer Einzug – Kleiner Einzug
Der große Einzug geschieht entweder vom Kreuzgang aus in den Dom durch das
Mittelschiff zum Hochaltar oder aus der Adveniatkrypta durch den Mittelgang in den
Altarraum des Domes. Der kleine Einzug geschieht von der Sakristei, an der Kapelle
der Goldenen Madonna vorbei, über die Altarstufen zum Altarraum.
1.2.1 Aufstellung am Altar beim Kapitelsamt
A A
K
A
P
I
T
E
L
ALTAR
KA P I T E L K Th N Ze D
Liturgie im Dom zu Essen
20
1.2.2 Aufstellung am Altar beim Pontifikalamt A A
e
z
1.3 Prozessionen im Dom
Sind im Dom Prozessionen vorgesehen, ziehen sie vom Altar durch den Mittelgang
links ins südliche Seitenschiff, nach vorne ins nördliche Seitenschiff und von dort aus
über den Mittelgang zurück in den Altarraum.
1.4 Der Auszug
Großer Auszug – Kleiner Auszug
Der Auszug ist entsprechend dem Einzug. Ein großer Auszug erfolgt, wenn es einen
großen Einzug gab, vor allem dann, wenn die Domsingknaben oder der Mädchenchor
mit ein- und ausziehen. Der kleine Auszug ist entsprechend dem kleinen Einzug.
Aufstellung am Altar zum Auszug
2 Allgemeine Bestimmungen zu den liturgischen Feiern
2.1 Messfeier im Dom
Bei allen Messfeiern außerhalb der Kapitelsämter bzw. Hochämter erfolgt der kleine
Einzug von der Sakristei aus.
Zunächst ziehen die Altardiener, dann der Zelebrant, evtl. mit Diakon ein. Der Einzug
erfolgt über die Altarstufen zum Altar, dort stellen sich die Ministranten und
Ministrantinnen rechts und links auf, Zelebrant mit evtl. Diakon in der Mitte;
ALTAR
KA P I T EL
K A P I T E L K Th N D B/WB D
Domsakristan/St/M
ALTAR
DOMKAPI TEL
D Ze/B/WB D
A K A Th+N
DOMKAPI TEL
Liturgie im Dom zu Essen
21
gemeinsame Kniebeuge in Richtung des Tabernakels. Die Ministranten nehmen
jeweils rechts und links auf den Sedilien Platz. Es folgt der Altarkuss von Zelebrant
und evtl. Diakon. Während des Einzugs erfolgen Orgelspiel und der Gesang des
Eingangsliedes der Gemeinde.
Es schließen sich die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier. Der
Bußakt wird nach den Formen A, B oder C gestaltet. Wenn vorgesehen, erfolgt nach
dem Kyrie das Gloria.
Das Tagesgebet erfolgt vom Priestersitz aus. Ein Ministrant hält dem Zelebranten das
Messbuch.
Wie am Tag vorgesehen wird eine oder werden zwei Lesung(en) vom Lektor oder von
der Lektorin vorgetragen. An allen Sonntagen und Hochfesten des Kirchenjahres
werden in den Kapitels-, Pontifikalämtern und Hochämtern, aber auch in den übrigen
Eucharistiefeiern, zwei Lesungen vor dem Evangelium verkündet, an den
Wochentagen und Festen wie vorgesehen nur eine Lesung. Der Lektor / die Lektorin
hat ihren Platz in der ersten Bank rechts im Mittelschiff. Er/Sie tritt aus der Bank zur
Lesung an den Ambo. Nach der ersten Lesung erfolgt nach einem kurzen Moment der
Stille der Antwortpsalm.23 Der Antwortpsalm wird vom Kantor bzw. von der Kantorin
vorgetragen und durch den Kehrvers der Gemeinde unterbrochen. Der Psalm kann
auch als Psalmlied allein von der Gemeinde gesungen werden. Nach evtl. erfolgter
zweiter Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium, nach einem kurzen Moment des
Innehaltens, gesungen.24 Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor
dem Evangelium unmittelbar an den Gesang des Antwortpsalmes an. Ist ein Diakon
anwesend, bittet er, während des Rufes vor dem Evangelium, den Zelebranten um
den Segen.
Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium
wiederholt. Es folgt an den Sonn- und Feiertagen die Homilie des Zelebranten vom
Ambo aus.
An Sonntagen und Hochfesten folgt das gesprochene bzw. gesungene
Glaubensbekenntnis, danach die Fürbitten. Sie werden vom Zelebranten eingeleitet
und abgeschlossen. Die einzelnen Bitten werden durch den Lektor/die Lektorin vom
Ambo aus vorgetragen.25
Nach den Fürbitten wird der Altar bereitet. Die Ministanten bringen zunächst
Messbuch und Korporale, dann Kelch und Hostienschalen. Der Diakon bzw.
Zelebrant breitet das Korporale aus. Dann nimmt er die Hostienschale(n) in Empfang.
Es folgen die entsprechenden Darbringungsgebete. Es folgt die Kelchbereitung. Die
Ministranten bringen Wein und Wasser, danach erfolgt die Händewaschung.
Musikalisch wird die Gabenbereitung begleitet durch Gemeindegesang oder Orgel-
bzw. Instrumentalmusik. Es folgen das Gabengebet und das Hochgebet.
Nach dem Gesang des Sanctus knien die Ministrant(inn)en an ihren Plätzen nieder
und klingeln mit zwei kurzen Anschlägen jeweils beim Erheben der Hostien bzw. beim
Erheben des Kelches.
Der Zelebrant reicht den Friedensgruß an die umstehenden Ministranten weiter.
Nachdem der Zelebrant kommuniziert hat, reicht er dem Diakon zunächst die Hostie,
anschließend den Kelch. Danach teilt der Zelebrant die heilige Kommunion an die
Ministranten aus. Der Diakon reicht ggf. den Kelch. Danach teilen Zelebrant und
23
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe, Nr. 138 24
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 139. 25
AEM 99, 151, 272.
Liturgie im Dom zu Essen
22
Diakon bzw. Kommunionhelfer/in die Kommunion an der untersten Altarstufe aus.
Bei größeren Gottesdiensten wird die heilige Kommunion auch in den beiden
Seitenschiffen ausgeteilt.
Nach der heiligen Kommunion bekommt der Zelebrant Gelegenheit zum
Purifikatorium an der Kredenz, nicht neben dem Altar. Die Purifikation der Gefäße
erfolgt an der Seite des Altares.26
Nach der Purifikation wird der Dankhymnus gesungen. Der Zelebrant spricht danach
das Schlussgebet am Altar. Von dort aus spendet er den Segen. Nach dem
gemeinsamen Entlassungsruf und dem Altarkuss begeben sich die Ministranten und
der Zelebrant vor den Altar. Es erfolgt, wie beim Einzug, die gemeinsame Kniebeuge
in Richtung des Tabernakels. Dann beginnt der Auszug. Währenddessen erklingt
Orgelmusik. Der Auszug erfolgt auf kurzem Wege, wie beim Einzug, in die
Domsakristei zurück.
2.2 Messfeier in der Anbetungskirche
In der Anbetungskirche finden vor allem an den Wochentagen die Gottesdienste
statt; ebenso früh am Sonntagmorgen. In diesen Gottesdiensten übt ein Ministrant
bzw. üben zwei Ministranten ihren Dienst aus.
Der Einzug erfolgt auf kurzem Wege von der Sakristei aus, an der Kanzel vorbei, vor
den Hauptaltar, dort gemeinsame Kniebeuge. Der Zelebrant macht, von der
Zelebrantionsseite aus, den Altarkuss. Die Ministanten gehen rechts und links auf ihre
Plätze. Der Zelebrant an den Priestersitz, wo ein Lesepult aufgestellt ist. Gemeinsam
wird das Eingangslied gesungen.
Es erfolgen die liturgische Begrüßung und der Bußakt, ggf. erfolgt an den Festen oder
an Hochfesten das Gloria. Nach dem Tagesgebet wird die Lesung vorgetragen, es
schließt sich der Antwortpsalm nach einer kurzen Stille an und der Ruf vor dem
Evangelium. Sind zwei Lesungen vorgesehen, folgt der Ruf vor dem Evangelium nach
der zweiten Lesung. Die Lesung wird von einer Lektorin/einem Lektor vorgetragen.
Der Ruf vor dem Evangelium wird nach dem Evangelium wiederholt. Zum Evangelium
macht der Zelebrant vor dem Altar eine Verneigung, spricht kurz still das Gebet und
begibt sich dann zum Ambo.
Die Fürbitten werden eingeleitet und abgeschlossen durch den Zelebranten. Die
einzelnen Bitten werden vom Lektor bzw. vom Ministranten vorgetragen.
Es schließt sich die Gabenbereitung an. Hier bringen die Ministranten zunächst Kelch
und Schale anschließend Wein und Wasser, dann zum Schluss die Händewaschung.
Danach begeben sich die Ministranten rechts und links vom Altar an die Kniekissen.
Nach dem Sanctuslied knien sie nieder und klingen mit zwei kurzen Anschlägen
jeweils beim Erheben der Hostien bzw. beim Erheben des Kelches.
Nach der Doxologie erheben sich die Ministranten. Mit dem Volk wird gemeinsam
das Vaterunser gesprochen bzw. gesungen.
Den Friedensgruß tauscht der Zelebrant mit den umstehenden Ministranten aus. Die
Kommunion wird ausgeteilt jeweils an den zwei Gängen zwischen den Bänken. Nach
der Kommunionausteilung erfolgt die Purifikation an der Seite des Altares. Es folgt
der Dankhymnus und das Schlussgebet. Nach dem Segen erfolgt der Auszug auf
kurzem Weg, unter Orgelspiel; zuvor in der Mitte gemeinsame Kniebeuge.
26
AEM 120.
Liturgie im Dom zu Essen
23
2.3 Stundengebet
Die residierenden Domkapitulare und Domvikare sind laut Anhang 4 der „Statuten für
das Domkapitel“ in der Kathedralkirche zu Essen verpflichtet, an allen Sonn- und
gebotenen Feiertagen an den Domgottesdiensten teilzunehmen. An diesen Tagen
betet das Domkapitel um 9:45 Uhr die Terz in der Adveniatkrypta. Es schließt sich das
Kapitelsamt an. Auch an folgenden Tagen wird vor dem Kapitelsamt die Terz (9.45
Uhr) bzw. die Vesper (17.10 Uhr) gebetet:
- Am Hochfest der Erscheinung des Herrn (6. Januar),
- am Fest der Darstellung des Herrn (2. Februar),
- an Aschermittwoch,
- am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel (15. August),
- am Fest des Hl. Altfrids (16. August),
- am Allerseelentag (2. November) und
- am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter
Maria (8. Dezember).
Am Gründonnerstag, am Karfreitag und am Karsamstag betet das Domkapitel in der
Altfridkrypta die Trauermetten. Am Weihnachtsfest, am Ostersonntag und am
Pfingstsonntag singt das Domkapitel die zweite Vesper mit der Gemeinde im Dom.
2.4 Mittagsmeditation
Um besonders Touristen und Menschen, die nicht unbedingt einen direkten Zugang
zu den liturgischen Hochformen finden, eine Möglichkeit zu geben, im Essener Dom
innezuhalten, werden täglich von montags bis samstags um 12:00 Uhr
Mittagsmeditationen angeboten. Diese Mittagsmeditationen dauern ca. 10 Minuten.
Die Abfolge ist immer gleich. Zu Beginn erfolgt Orgelspiel von ca. drei bis vier
Minuten, es schließt sich ein Textimpuls und ein Segenswort von ca. vier Minuten an,
danach erfolgt noch einmal Orgelspiel von ca. drei bis vier Minuten. Mit zwölf
Minuten wäre eine Grenze erreicht. Die Leiterin und Leiter der Mittagsmeditationen
tragen keine liturgische Kleidung, auch die Priester nicht (auch keine Stola). Sie leiten
die Besinnung vom Ambo aus. Jede Leiterin / jeder Leiter ist frei bei der thematischen
und praktischen Gestaltung seiner bzw. ihrer Besinnung. Es werden keine Lieder
gesungen und keine liturgischen Formeln gesprochen.
Es ist ein bewusst „niederschwelliges“ Angebot. Den Leiterinnen und Leitern steht es
frei, evtl. selbst Gebete zu sprechen.
Nach der Besinnung sollen die Leiterinnen und Leiter als Ansprechpartner im
Innenraum des Domes sich bereithalten. Sie tragen dazu ein Namensschild, das
jeweils mitzubringen ist.
Während der Besinnung bleiben die Besucher sitzen. Sie sollen sich als „Empfangene“
erfahren, die mit einer Ruhepause „beschenkt“ werden.
An den Samstagen in der Advents- und Fastenzeit werden die Besinnungen als
Orgelmeditationen von ca. 30 Minuten Dauer angeboten. An diesen Tagen ist
besonders darauf zu achten, dass der nach ca. 12 Minuten erfolgte Textimpuls
maximal vier Minuten lang sein darf. Er darf auf keinen Fall mehr Zeit in Anspruch
nehmen, da im Anschluss an die Orgelmeditation eine Kurzführung durch den Dom
angeboten wird, die mit Beginn um 12:30 Uhr beworben wird.
Die Benutzung technischer Geräte wie Beamer, CD-Player, Diaprojektor oder
Leinwand ist nicht möglich. Musik und Texte sollen bewirken, dass man zur Ruhe
kommt. Eine solche Wirkung erzielt natürlich auch Stille. Ein Raum der Stille, z.B. von
Liturgie im Dom zu Essen
24
zwei Minuten, stellt darum auch ein wichtiges Gestaltungselement für die
Mittagsmeditation dar. Dies gilt insbesondere für die Gestaltung der
Mittagsmeditation am Karsamstag, wo kein Organist die Orgel spielt.
2.5 Aussetzung des Allerheiligsten in der Anbetungskirche
An den Wochentagen wird in der Anbetungskirche nach dem Schlusssegen der 10-
Uhr-Messfeier das Allerheiligste über dem Tabernakel des Hochaltares zur Anbetung
während des Tages ausgesetzt. Währenddessen wird ein Sakramentslied oder
Christuslied gesungen. Vor der Abendmesse und in einer Zäsur zu ihr (gegen 17.25
Uhr) wird das Allerheiligste reponiert. Der die nachfolgende Abendmesse
zelebrierende Priester begibt sich mit Albe und weißer Stola sowie den
Ministrant(inn)en mit Weihrauch vor die Stufen des Hochaltares. Dort wird
Weihrauch eingelegt. Es werden die beiden letzten Strophen des „Pange lingua“ –
Hymnus „Tantum ergo sacramentum“ gesungen und die dazugehörende Oration
gesungen. Bei der Doxologiestrophe wird das Allerheiligste inzensiert. Nach dem
Segen wird das Allerheiligste reponiert und es erfolgt auf kurzem Weg der Auszug
unter Orgelspiel in die Sakristei. Dort wird die weiße Stola gegen Stola und Kasel der
liturgischen Tagesfarbe getauscht und es erfolgt nach einer Stille der Einzug zur
Abendmesse um 17.30 Uhr.
2.6 Kreuzwegandachten
An den Donnerstagen in der Fastenzeit wird vor der Abendmesse um 16.45 Uhr der
Kreuzweg im Dom gebetet. Der Kreuzweg wird im Dom vor den jeweiligen Bildtafeln
mit allen Mitfeiernden gebetet. Der Kreuzweg wird aus dem Gotteslob oder aus einer
anderen passenden liturgischen Handreichung27 gebetet. Der Kreuzweg wird
zwischendurch durch Liedstrophen unterbrochen. An diesen Donnerstagabenden
findet die anschließende Abendmesse um 17.30 Uhr im Dom statt.
2.7. Maiandachten
Im Monat Mai wird in der Anbetungskirche an den Werktagen um 16.30 Uhr eine
Maiandacht gehalten, sonntags um 16.30 Uhr im Dom. Sonntags schließt sie mit dem
sakramentalen Segen.
Die Andacht hat im Grundsatz folgenden Aufbau (vgl. GL 673; 676, 4):
Marienlied
Kreuzzeichen und Begrüßung
Lobpreis und Gebet
Lied Schrifttext und Betrachtung
Marienlied
Gebet zu Maria
Lied (am Sonntag erfolgt hier das Lied zur Aussetzung)
Gebet zu Christus bzw. Dank und Fürbitte an Christus
Gebet des Herrn
Segenswunsch (am Sonntag wird hier „Tantum ergo“ gesungen und danach der Segen erteilt)
Schlusslied (Marienlied)
27
z.B. Te deum extra. Ecce homo – Seht den Menschen. Kreuzwegandachten für Gruppen, Ars liturgica Maria
Laach 2008; Te deum extra. Im Kreuz ist Heil. Kreuzwegandachten, Passionsmeditationen, Ölberg-Stunden,
Ars Liturgica Maria Laach 2011.
Liturgie im Dom zu Essen
25
2.7 Rosenkranzandachten
Im Monat Oktober wird in der Anbetungskirche an den Werktagen um 16.30 Uhr eine
Rosenkranzandacht gehalten, sonntags um 16.30 Uhr im Dom. Sonntags schließt sie
mit dem sakramentalen Segen. Es wird der Rosenkranz mit allen 5 Gesätzen gebetet,
ohne Zusätze. Dem jeweiligen Gesätz soll das passende Wort aus der Hl. Schrift
vorgeschaltet werden. Nach dem 1., 3. und dem 5. Gesetz werden Liedstrophen,
passend zum betrachteten Glaubensgeheimnis, gesungen.
Sonntag glorreiche Geheimnisse
Montag freudenreiche Geheimnisse
Dienstag trostreiche Geheimnisse
Mittwoch glorreiche Geheimnisse
Donnerstag lichtreiche Geheimnisse
Freitag schmerzhafte Geheimnisse
Samstag freudenreiche Geheimnisse
2.8 Segensfeiern
Um Menschen, die einen besonderen Zuspruch im Leben suchen, Gottes Segen zu
schenken, finden an bestimmten Tagen im Jahr Segensfeiern statt, z.B. am
Valentinstag (14.2.), Tag der Ehejubiläen, …
3 Dienst der Kleriker
3.1 Kapitelsamt
Der zelebrierende Domkapitular legt die liturgischen Gewänder in der Domsakristei
an und begibt sich dann mit dem Diakon in die Adveniatkrypta. Dort wird gemeinsam
die Terz bzw. die Vesper gebetet.
Ca. zwei Minuten vor Beginn der Messfeier legt der zelebrierende Domkapitular
Weihrauch ein.
Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Th+N A/K/A
evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor bzw. Schola
Ministrant(inn)en
DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Generalvikar/Dompropst
WBe
D mit Evangeliar
ggfls. Konzelebranten
DK als HZe
Aufstellung im Altarraum. Der Diakon stellt das Evangeliar auf den Altar. Der zelebrierende
Domkapitular macht mit allen gemeinsam eine Kniebeuge. Das Kapitel nimmt seinen Platz im
Liturgie im Dom zu Essen
26
Chorgestühl ein. Es folgen Altarkuss von HZe und D, Inzens des Altares und des Kreuzes,
ggfls. der Osterkerze.
Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier vom Priestersitz aus.
Danach folgt das Allgemeine Schuldbekenntnis mit Einladung und Stille in den Formen A, B
oder C (Kyrie-Litanei).
An den Festtagen des Kirchenjahres leitet der HZe zu den Kyrie-Rufen (des Chores) über,
dann entfällt die Vergebungsbitte.
Es folgt auf das Kyrie ggfls. das Gloria.
Tagesgebet vom Priestersitz aus. Den Buchdienst am Priestersitz übernimmt ein Ministrant.
Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom Lektor/von der Lektorin
vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird ebenfalls nach einer kurzen Stille der
Ruf vor dem Evangelium gesungen.28 Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf
vor dem Evangelium unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Rufes vor dem
Evangelium wird durch den HZe Weihrauch eingelegt. Danach stellt sich der D vor den HZe
und bittet um den Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession vor dem Altar und geht
zum Ambo.
Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt.
Es folgt die Homilie des HZe vom Ambo aus.
An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo.
Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus.29 Der HZe spricht
Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz aus. Ein Ministrant hält ihm die Mappe.
Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Der HZe begibt sich an den Altar.
D reicht ihm die Hostienschale mit der großen Hostie. Der HZe spricht das
Darbringungsgebet. Danach reicht der D dem HZe den Kelch. Es folgt das entsprechende
Darbringungsgebet. Nach dem Darbringungsgebet über den Kelch legt der HZe Weihrauch
ein. Es schließt sich die Inzens der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. Der D inzensiert
den HZe, anschließend ggfls. die Konzelebranten, das Domkapitel und Volk. Zeitgleich zur
Inzens von Domkapitel und Volk wäscht sich der HZe die Hände seitlich vom Altar.
Es folgt das Gabengebet und das Hochgebet.
Der HZe reicht den Friedensgruß zunächst an den D und ggfls. die Konzelebranten weiter. Es
folgt der Gesang zur Brotbrechung, das Agnus Dei. Während des Gesanges zur Brotbrechung
holt der Diakon die Ziborien aus dem Tabernakel.
HZe und D reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl. Kommunion unter
beiderlei Gestalt zunächst an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.
Mitglieder des Domkapitels reichen die hl. Kommunion in den beiden Seitenschiffen und im
Mittelgang, HZe und D - nach der Kommunionspendung im Chorraum - ebenfalls im
Mittelgang. Bei besonderen Anlässen teilt ein weiterer Kommunionspender aus dem
Domkapitel die hl. Kommunion im hinteren Teil des Domes (in der Nähe des Siebenarmigen
Leuchters) aus. Der Chor kommuniziert in der Regel nach Beendigung des Gesanges. Für alle
Kommunionspender ist nach Austeilung von Seiten der Ministrant(inn)en das Purifikatorium
28
Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 139: „…danach wird eine kurze Stille gehalten.“ 29
AEM 272.
Liturgie im Dom zu Essen
27
bereit zu halten in der Nähe der Kredenz, nicht aber direkt neben dem Altar. Die Purifikation
der Gefäße durch D erfolgt an der Seite des Altares.
Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied. Der HZe sitzt auf dem Priestersitz.
HZe spricht bzw. singt das Schlussgebet am Altar, ebenso spendet er von dort aus den Segen.
Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D und dem Altarkuss begeben sich Ministranten,
ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten, D und HZe zum Auszug vor den Altar. Es
folgt eine Kniebeuge. Dann beginnt der Auszug, währenddessen Orgelmusik oder ggfls. auch
Chorgesang.
Der Auszug erfolgt auf kurzem Weg in die Domsakristei.
3.2 Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof
Das Domkapitel versammelt sich, wenn vor Beginn des Pontifikalamtes die Terz oder die
Vesper gebetet wird, ca. 25-20 Minuten vorher in der Adveniatkrypta.
Der Senior Capituli holt den Bischof ca. 25 Minuten vorher im Bischofshaus ab und geleitet
ihn zum Südeingang des Atriums. Der Dompropst nimmt den Bischof dort in Empfang und
geleitet ihn in die Adveniatkrypta. Dort legt der Bischof die liturgischen Paramente an und
betet anschließend mit dem Domkapitel die Terz bzw. die Vesper.
Ca. zwei Minuten vor Beginn der Messfeier legt der Diözesanbischof Weihrauch ein.
Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Th+N
A/K/A
evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor
Ministrant(inn)en DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Dompropst/Generalvikar
WBe
D mit Evangeliar
ggfls. Konzelebranten
D Diözesanbischof als HZe
Ministranten mit Stab und Mitra
Aufstellung im Altarraum. D stellt das Evangeliar auf den Altar. B legt Stab und Mitra ab30,
danach Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel nehmen ihre jeweiligen Plätze im
Chorraum ein. Es folgen Altarkuss von B und den beiden D, Inzens des Altares und des
Kreuzes, ggfls. der Osterkerze.
Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch B von der
Kathedra aus.
An den Festtagen des Kirchenjahres leitet B zu den Kyrie-Rufen (des Chores) über, dann
entfällt die Vergebungsbitte.
30
Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 131. Was die Verwendung und den Gebrauch der bischöflichen Insignien
angeht, wird sich, wenn es hier nicht anders vermerkt ist, an die Vorgaben des Zermoniale für die Bischöfe
Nr. 56-64 gehalten.
Liturgie im Dom zu Essen
28
Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria. Da es sich bei Kyrie und Gloria um Gebete handelt, erhält B,
auch wenn er sitzt, nicht die Mitra.31
Tagesgebet von der Kathedra aus. Ein(e) Ministrant(in) hält das Messbuch.
Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom/von Lektor/der Lektorin
vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium
gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium
unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Orgelvorspiels zum Ruf vor dem
Evangelium legt der Bischof Weihrauch ein. Danach stellt sich der D vor den B und bittet um
den Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession hinter dem Altar und geht rechts am
Altar vorbei zum Ambo.
Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt und
der D legt das Evangeliar auf den Altar.
Es folgt die Homilie des B. Dafür ist vor dem Altar ein freistehendes Mikrofon aufzustellen.
An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo. Auch wenn das Credo allein vom Chor
gesungen wird und der B auf der Kathedra sitzt, erhält er nicht die Mitra, da es sich hier um
ein Gebet handelt.
Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. B spricht Einleitungs-
und Abschlussgebet von der Kathedra aus. Ein(e) Ministrant(in) hält dem Bischof die Mappe.
Nach den Fürbitten tritt ein Diakon an den Altar und bereitet ihn. Zuerst werden durch die
Ministranten Messbuch und Korporale gebracht. Der D bereitet das Korporale aus. Er stellt
alle Schalen auf das Korporale, danach bereitet er den Kelch. Auf das Zeichen des DZ hin
begibt sich der Diözesanbischof mit dem zweiten D an den Altar. Der D reicht ihm die
Hostienschale mit der großen Hostie. Der B spricht das Darbringungsgebet. Danach reicht
der D dem B den Kelch. Es folgt das entsprechende Darbringungsgebet. Es schließt sich die
Inzens der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. D inzensiert B, anschließend ggfls.
Konzelebranten, Domkapitel und Volk. Zeitgleich zur Inzens von Domkapitel und Volk wäscht
sich B die Hände seitlich vom Altar.
Nach dem Gabengebet legt der B den Pileolus selbst ab und übergibt ihm dem D, der rechts
von ihm steht. Dieser reicht ihn dezent an einen Ministranten (Akolythen) weiter, der ihn auf
ein Sedil legt.
Es folgt das Hochgebet.
Der B reicht den Friedensgruß an Diakone und Konzelebranten weiter. Es folgt der Gesang
zur Brotbrechung, das Agnus Dei. Während des Gesanges zur Brotbrechung holt ein D die
Ziborien aus dem Tabernakel. Nach der Kommunionspendung bringt er sie auch dorthin
wieder zurück.
31
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 60 und 135.
Liturgie im Dom zu Essen
29
B und D reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl. Kommunion unter
beiderlei Gestalt an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.
Der andere D und Mitglieder des Domkapitels reichen die hl. Kommunion in den beiden
Seitenschiffen und im Mittelgang. Bei besonderen Anlässen teilt ein weiterer
Kommunionspender aus dem Domkapitel die hl. Kommunion in der Nähe des Siebenarmigen
Leuchters im hinteren Teil des Domes aus. Der Chor kommuniziert in der Regel nach
Beendigung des Gesanges. Für den Bischof, aber auch für alle anderen Kommunionspender
ist nach der Austeilung von Seiten der Ministrant(inn)en das Purifikatorium bereit zu halten.
Die Händewaschung erfolgt in der Nähe der Kredenz, nicht aber direkt neben dem Altar. Die
Purifikation der Gefäße erfolgt im hinteren Teil des Chorraums, an dem dafür vorgesehenen
Platz.
Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied. B sitzt auf der Kathedra. Zuvor hat er den
Pileolus durch einen Ministranten erhalten.
B spricht bzw. singt das Schlussgebet von der Kathedra, ebenso spendet er von dort den
Schlusssegen. An entsprechender Stelle erhält er zunächst die Mitra, dann den Stab.
Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D begibt sich der B mit den beiden D in den
hinteren Teil des Chorraums und legt Kasel, Stola, Albe und Schultertuch ab. Er erhält
Rochett und Mozetta. Ministranten, ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten
stellen sich zum Auszug vor dem Altar auf.
B kehrt mit D zum Altar zurück und macht gemeinsam mit dem Domkapitel eine Kniebeuge.
Dann beginnt der Auszug.
Der Auszug aller erfolgt ins Atrium. Dort wird dem B Weihwasser gereicht und er besprengt
Domkapitel und Volk. Das Domkapitel verabschiedet B; danach Rückkehr aller Dienste in die
Domsakristei.
3.3 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Anwesenheit des Diözesanbischofs
Das Domkapitel versammelt sich, wenn vor Beginn des Pontifikalamtes die Terz oder die
Vesper gebetet wird, ca. 25-20 Minuten vorher in der Adveniatkrypta. Der zelebrierende
(Weih-)Bischof legt die liturgischen Gewänder in der Domsakristei an und begibt sich dann
mit dem/den Diakon(en) in die Adveniatkrypta.
Der Senior Capituli holt den Bischof ca. 25 Minuten vorher im Bischofshaus ab und geleitet
ihn zum Südeingang des Atriums. Der Dompropst nimmt den Bischof dort in Empfang und
geleitet ihn in die Adveniatkrypta. Dort wird gemeinsam die Terz bzw. die Vesper gebetet.
Ca. zwei Minuten vor Beginn der Messfeier legt der zelebrierende (Weih-)Bischof Weihrauch
ein.
Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Th+N
A/K/A
evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor
Ministrant(inn)en
DVe
Ehrendomherren
em. DKe n.r. DKe
res. DKe
Dompropst/Generalvikar
Liturgie im Dom zu Essen
30
WBe
Diözesanbischof
D mit Evangeliar
ggfls. Konzelebranten
ggfls. weiterer D
zelebrierender WB
Ministranten mit Stab und Mitra
Aufstellung im Altarraum. Der D stellt das Evangeliar auf den Altar. Der WB legt Stab und
Mitra ab32, danach Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel sowie der Diözesanbischof auf
der Kathedra nehmen ihre jeweiligen Plätze im Chorraum ein. Für den B ist vor der Kathedra
eine Kniebank aufgestellt. Es folgen Altarkuss durch den zelebrierenden WB und den/die
assistierenden Diakon(e), Inzens des Altares und des Kreuzes, ggfls. der Osterkerze.
Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den WB vom
Priestersitz aus.
An den Festtagen des Kirchenjahres leitet der HZe zu den Kyrie-Rufen (des Chores) über,
dann entfällt die Vergebungsbitte.
Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria. Da es sich bei Kyrie und Gloria um Gebete handelt, erhält
der Weih-) Bischof, wenn er sitzt, nicht die Mitra.
Tagesgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält das Messbuch.
Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom Lektor/der Lektorin
vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium
gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium
unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Vorspiels zum Ruf vor dem Evangelium
legt der zelebrierende (Weih-)Bischof Weihrauch ein. Danach stellt sich der Diakon vor den
(Weih-)Bischof und bittet um den Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession vor dem
Altar und geht zum Ambo.
Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt und
der Diakon legt das Evangeliar auf den Altar.
Es folgt die Homilie des zelebrierenden WB vom Ambo aus.
An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo. Sollte der Chor das Credo allein singen und
ggfls. der WB dabei sitzen, erhält er keine Mitra, da es sich hier um ein Gebet handelt.
Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. Der zelebrierende WB
spricht Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält die
Mappe.
Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Auf das Zeichen des DZ hin
begibt sich der zelebrierende (Weih-)Bischof mit dem zweiten D an den Altar. Der D reicht
ihm die Hostienschale mit der großen Hostie. Der zelebrierende WB spricht das
32
Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 131. Was die Verwendung und den Gebrauch der bischöflichen Insignien
angeht, wird sich, wenn es hier nicht anders vermerkt ist, an die Vorgaben des Zermoniale für die Bischöfe
Nr. 56-64 gehalten.
Liturgie im Dom zu Essen
31
Darbringungsgebet. Danach reicht der D dem Zelebranten den Kelch. Es folgt das
entsprechende Darbringungsgebet. Es schließt sich die Inzens der Gaben, des Altares und
des Kreuzes an. Der D inzensiert den zelebrierenden WB, anschließend ggfls.
Konzelebranten, Diözesanbischof, Domkapitel und Volk. Zeitgleich zur Inzens von
Domkapitel und Volk wäscht sich der HZe die Hände.
Nach dem Gabengebet legt der zelebrierende WB den Pileolus selbst ab und übergibt ihn
dem D, der rechts von ihm steht. Dieser übergibt ihm einen Ministranten (Akolythen), der
ihn auf den Priestersitz legt.
Es folgt das Hochgebet.
Der zelebrierende WB reicht den Friedensgruß an die Diakone und Konzelebranten weiter.
Es folgt der Gesang zur Brotbrechung, das Agnus Dei. Während des Gesanges zur
Brotbrechung holt der D die Ziborien aus dem Tabernakel. Nach der Kommunionspendung
bringt er sie auch dorthin wieder zurück.
Zelebrierender WB und Diakon reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl.
Kommunion unter beiderlei Gestalt zunächst an den Diözesanbischof und dann an das
Domkapitel und die Ministrant(inn)en.
Der andere Diakon und Mitglieder des Domkapitels reichen die hl. Kommunion in den beiden
Seitenschiffen und im Mittelgang. Bei besonderen Anlässen teilt ein weiterer
Kommunionspender aus dem Domkapitel die hl. Kommunion am Siebenarmigen Leuchter im
hinteren Teil des Domes aus; sollten zwei Kommunionspender im hinteren Teil des Domes
die Kommunion austeilen, gehen sie rechts und links nach hinten in die Seitenschiffe. Der
Chor kommuniziert in der Regel nach Beendigung des Gesanges. Für alle
Kommunionspender ist nach Austeilung von Seiten der Ministrant(inn)en ein Purifikatorium
bereit zu halten. Die Purifikation erfolgt in der Nähe der Kredenz, nicht aber direkt neben
dem Altar. Die Purifikation der Gefäße durch den Diakon erfolgt im hinteren Teil des
Chorraums, an dem dafür vorgesehenen Platz. Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied.
Der zelebrierende WB sitzt auf dem Priestersitz. Zuvor hat er den Pileolus aufgenommen.
Der zelebrierende WB spricht bzw. singt das Schlussgebet am Altar. Es folgt der
Schlusssegen. Er erhält zunächst die Mitra, dann den Stab.
Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D erfolgt der Altarkuss, es begeben sich
Ministranten, ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten, Diözesanbischof, Diakone
und zelebrierenden WB zum Auszug vor den Altar. Es folgt eine Kniebeuge. Dann beginnt der
Auszug.
Der Auszug von Kreuzgruppe, eventl. Chor und Domkapitel erfolgt ins Atrium. Im Atrium
wird dem Diözesanbischof Weihwasser gereicht und er besprengt Domkapitel und Volk. Das
Domkapitel verabschiedet den Bischof. Th und N sowie weitere Ministranten gehen mit WB
und D direkt in die Domsakristei.
3.4 Pontifikalamt mit einem Weihbischof ohne Diözesanbischof
Das Domkapitel versammelt sich, wenn vor Beginn des Pontifikalamtes die Terz oder die
Vesper gebetet wird, ca. 25-20 Minuten vorher in der Adveniatkrypta. Der zelebrierende WB
legt die liturgischen Gewänder in der Domsakristei an und begibt sich dann mit dem/den
Diakon(en) in die Adveniatkrypta. Dort wird gemeinsam die Terz bzw. die Vesper gebetet.
Liturgie im Dom zu Essen
32
Ca. zwei Minuten vor Beginn der Messfeier legt der zelebrierende WB Weihrauch ein.
Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge:
Th+N
A/K/A evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor
Ministrant(inn)en
DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Dompropst/Generalvikar
WBe
D mit Evangeliar ggfls. Konzelebranten
ggfls. weiterer D
zelebrierender WB
Ministranten mit Stab und Mitra
Aufstellung im Altarraum. D stellt das Evangeliar auf den Altar. WB legt Stab und Mitra ab33,
danach Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel nehmen ihre jeweiligen Plätze im
Chorraum ein. Es folgen Altarkuss, Inzens des Altares und des Kreuzes, ggfls. der Osterkerze.
Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den
zelebrierenden WB vom Priestersitz aus.
An den Festtagen des Kirchenjahres leitet der HZe zu den Kyrie-Rufen (des Chores) über,
dann entfällt die Vergebungsbitte.
Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria. Da es sich bei Kyrie und Gloria um Gebete handelt, erhält
der WB, auch wenn er sitzt, nicht die Mitra.
Tagesgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält das Messbuch.
Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom Lektor/von der Lektorin
vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium
gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium
unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Rufes vor dem Evangelium legt der
zelebrierende WB Weihrauch ein. Danach stellt sich der D vor den WB und bittet um den
Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession vor dem Altar und geht zum Ambo.
Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt und
der Diakon legt das Evangeliar auf den Altar.
Es folgt die Homilie des zelebrierenden WB vom Ambo aus.
33
Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 131. Was die Verwendung und den Gebrauch der bischöflichen Insignien
angeht, wird sich, wenn es hier nicht anders vermerkt ist, an die Vorgaben des Zeremoniale für die Bischöfe
Nr. 56-64 gehalten.
Liturgie im Dom zu Essen
33
An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo. Sollte der Chor das Credo allein singen und
ggfls. der WB dabei sitzen, erhält er keine Mitra, da es sich hier um ein Gebet handelt.
Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. Der zelebrierende WB
spricht Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält ihm
die Mappe.
Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Auf das Zeichen des DZ hin
begibt sich der zelebrierende WB ggfls. mit dem zweiten D an den Altar. Der D reicht ihm die
Hostienschale mit der großen Hostie. Der zelebrierende WB spricht das Darbringungsgebet.
Danach reicht der D dem HZe den Kelch. Es folgt das entsprechende Darbringungsgebet. Es
schließt sich die Inzens der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. Der D inzensiert den
zelebrierenden WB, anschließend ggfls. Konzelebranten, Domkapitel und Volk. Zeitgleich zur
Inzens von Domkapitel und Volk wäscht sich der HZe die Hände.
Nach dem Gabengebet legt der zelebrierende WB den Pileolus selbst ab und übergibt ihn
dem Diakon, der rechts von ihm steht. Dieser übergibt ihn einem Ministranten, der ihn auf
den Priestersitz legt.
Es folgt das Hochgebet.
Der zelebrierende WB reicht den Friedensgruß an D und Konzelebranten weiter. Es folgt der
Gesang zur Brotbrechung, das Agnus Dei. Während des Gesanges zur Brotbrechung holt der
Diakon die Ziborien aus dem Tabernakel. Nach der Kommunionspendung bringt er sie auch
dorthin wieder zurück.
Zelebrierender WB und D reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl.
Kommunion unter beiderlei Gestalt zunächst an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.
Mitglieder des Domkapitels reichen die hl. Kommunion in den beiden Seitenschiffen und im
Mittelgang. Bei besonderen Anlässen teilt ein weiterer Kommunionspender aus dem
Domkapitel die hl. Kommunion am Siebenarmigen Leuchter im hinteren Teil des Domes aus;
sollten zwei Kommunionspender im hinteren Teil des Domes die Kommunion austeilen,
gehen sie rechts und links nach hinten in die Seitenschiffe. Der Chor kommuniziert nach
Beendigung des Gesanges. Für alle Kommunionspender ist nach Austeilung von Seiten der
Ministrant(inn)en ein Purifikatorium bereit zu halten. Die Purifikation erfolgt in der Nähe der
Kredenz, nicht aber direkt neben dem Altar. Die Purifikation der Gefäße durch den D erfolgt
im hinteren Teil des Chorraums, an dem dafür vorgesehenen Platz.
Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied. Der zelebrierende WB sitzt auf dem Priestersitz.
Zuvor hat er den Pileolus aufgenommen.
Der zelebrierende (Weih-)Bischof spricht bzw. singt das Schlussgebet am Altar. Zum
Schlusssegen erhält er dort zunächst die Mitra, dann den Stab.
Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D und dem Altarkuss begeben sich
Ministrant(inn)en, ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten, D und zelebrierenden
WB zum Auszug vor den Altar. Es folgt eine Kniebeuge. Dann beginnt der Auszug.
Der Auszug erfolgt über den Kreuzgang zur Domsakristei.
Liturgie im Dom zu Essen
34
3.5 Konzelebration
Wenn im Dom eine Konzelebration vorgesehen ist, sitzen die Konzelebranten jeweils rechts
und links vom HZe, neben dem Priestersitz. Ist der Diözesanbischof der HZe, sitzen die
Konzelebranten rechts und links neben der Kathedra, evtl. bis vor das Chorgestühl des
Domkapitels.
Beim Einzug gehen die Konzelebranten unmittelbar vor dem HZe. Sie gehen die Altarstufen
hinauf, machen direkt den Altarkuss und gehen anschließend rechts und links am Altar
vorbei an ihre vorgesehenen Plätze.
Ist kein D bei der Eucharistiefeier anwesend, übernimmt einer der Konzelebranten die
Verkündigung des Evangeliums.
Nach dem Gabengebet treten die Konzelebranten rechts und links neben den HZe an den
Altar. Die Epiklese wird gemeinsam vom HZe und Konzelebranten gesprochen oder
gesungen. Dabei ist die Stimme des HZe deutlich zu vernehmen. Die Konzelebranten
sprechen die Worte nur sehr leise. Dabei strecken sie die rechte Hand über die Gaben aus,
wobei die Innenfläche der Hand nach unten zu den Gaben hin zeigt. Die Einsetzungsworte
werden vom HZe und Konzelebranten ebenfalls gesprochen oder gesungen. Auch hier ist die
Stimme des HZe eindeutig zu vernehmen und die Konzelebranten strecken die rechte Hand
zum Zeigegestus in Richtung Gaben aus. Bei der Wandlung machen die Konzelebranten nur
eine Verneigung.
Der HZe gibt den Friedensgruß in der liturgischen Form an die ihm zunächst stehenden
Konzelebranten, an den D/ an die Diakone weiter. Bei vielen Konzelebranten gibt jeder den
Friedensgruß nach rechts und links weiter.
Während des „Agnus Dei“ bricht der HZe die Hostien für die Kommunion der Konzelebranten
und der Gemeinde. Danach spricht der HZe allein, mit leiser Stimme, das Stillgebet vor der
Kommunion. Danach reicht er den Konzelebranten aus der Schale die Hostien. Jeder
Konzelebrant nimmt den Leib des Herrn von der Patene. Gemeinsam wird nach dem „Seht,
das Lamm Gottes…“ kommuniziert.
Der HZe nimmt den Kelch, danach treten die Konzelebranten einzeln, oder wenn zwei Kelche
verwendet werden, zu zweit zum Altar, empfangen das Blut Christi und kehren zu ihrem
Platz zurück bzw. teilen anschließend die Heilige Kommunion an die Gläubigen aus. Als
Letzter wird dem D der Kelch gereicht. Der D teilt anschließend die Kelchkommunion an das
Domkapitel und die Ministranten aus, der HZe teilt den Leib des Herrn aus.
Nach der Austeilung der Heiligen Kommunion an die Gläubigen kehren die Konzelebranten
an ihre Plätze zurück.
Nach dem Entlassungsruf ehrt der HZe, evtl. zusammen mit den D, den Altar durch einen
Kuss. Die Konzelebranten begeben sich rechts und links vom Altar und machen anschließend
mit dem HZe eine Kniebeuge. Sie ziehen unmittelbar vor dem HZe aus dem Dom aus.
3.6 Stundengebet
3.6.1 Vesper in Anwesenheit des Diözesanbischofs
Das Domkapitel versammelt sich ca. 10 Minuten vor Beginn der Vesper in der
Adveniatkrypta. Der O legt in der Domsakristei die liturgischen Gewänder (Schultertuch,
Albe, Zingulum, Stola und Pluviale) an. Ebenso der D die Dalmatik. Anschließend begeben sie
sich in die Adveniatkrypta.
Liturgie im Dom zu Essen
35
Der Senior Capituli holt den B ca. 10 Minuten vorher im Bischofshaus ab, der Dompropst
nimmt ihn im Atrium in Empfang und geleitet ihn in die Adveniatkrypta.
Der Einzug erfolgt von dort in folgender Reihenfolge:
A/K/A
Ministrant(inn)en
Kantor bzw. Chor
DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Dompropst/Generalvikar
WBe
Diözesanbischof
D
O
Aufstellung im Altarraum und Kniebeuge. Ministranten und Kapitel nehmen ihre jeweiligen
Plätze im Chorraum ein, der Diözesanbischof an der Kathedra.
Der O eröffnet singend vom Priestersitz aus die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm
mir zu Hilfe“. Die Gemeinde antwortet.
Es folgt der Hymnus. Er wird in der Regel strophenweise abwechselnd zwischen Kantor/Chor
und Gemeinde bzw. Gemeinde und Kantor/Chor gesungen.
Es folgen Psalmen und Canticum.
Nach dem Canticum verkündet der D die Lesung ohne Einleitung und Schlussformel am
Ambo, danach erfolgt das gesungene Responsorium.
[eventl. Homilie]
Der O legt während der Magnificat-Antiphon Weihrauch ein. Th und N gehen vor den Altar,
es folgen ihnen O und D. Altarkuss des O und des D, Inzens von Altar und Kreuz, ggfls.
Osterkerze während des Magnificats.
Nach der Inzens des Altares kehrt der O an den Priestersitz zurück und wird dort durch den D
inzensiert, anschließend inzensiert der D unter Assistenz von Th und N B, Domkapitel und
Volk.
Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung zum Vaterunser sowie die Oration spricht bzw. singt
der O vom Priestersitz aus, der D betet die Fürbitten vom Ambo aus.
Zum Schlusssegen begibt sich der O an den Altar. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich
alle vor den Altar zum Auszug auf und singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach
Auszug über den Kreuzgang zur Domsakristei, zuvor Kniebeuge.
3.6.2 Vesper in Abwesenheit des Diözesanbischofs
Das Domkapitel versammelt sich ca. fünf Minuten vor Beginn der Vesper in der
Adveniatkrypta. Der O legt in der Domsakristei die liturgischen Gewänder (Schultertuch,
Liturgie im Dom zu Essen
36
Albe, Zingulum, Stola und Pluviale) an. Ebenso der D die Dalmatik. Anschließend begeben sie
sich in die Adveniatkrypta. Der Einzug erfolgt von dort in folgender Reihenfolge:
A/K/A
Ministrant(inn)en
Kantor bzw. Chor
DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Dompropst/Generalvikar
WBe
O mit D
Aufstellung im Altarraum und Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel nehmen ihre
jeweiligen Plätze im Chorraum ein.
Der O eröffnet singend vom Priestersitz aus die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm
mir zu Hilfe“. Die Gemeinde antwortet.
Es folgt der Hymnus. Er wird in der Regel strophenweise abwechselnd zwischen Kantor/Chor
und Gemeinde bzw. Gemeinde und Kantor/Chor gesungen.
Es folgen Psalmen und Canticum.
Am Ambo verkündet der D nach dem Canticum die Lesung ohne Einleitung und
Schlussformel, danach erfolgt das gesungene Responsorium.
[Eventl. Homilie]
Am Priestersitz. legt der O während der Antiphon zum Magnificat Weihrauch ein. D und O
schreiten hinter T und N vor den Altar. Altarkuss des O, Inzens von Altar und Kreuz, ggfls.
Osterkerze während des Magnificats.
Nach der Inzens des Altares kehrt der O an den Priestersitz zurück und wird dort durch den D
inzensiert.
Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung zum Vaterunser sowie die Oration spricht bzw. singt
der O vom Priestersitz aus, der D betet die Fürbitten vom Ambo aus.
Zum Schlusssegen begibt sich der O an den Altar. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich
alle vor den Altar zum Auszug auf und singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach
Auszug über den Kreuzgang zur Domsakristei, zuvor Kniebeuge.
3.6.3 Pontifikalvesper mit Bischof
Das Domkapitel versammelt sich ca. 10 Minuten vor Beginn der Vesper in der
Adveniatkrypta.
Liturgie im Dom zu Essen
37
Der Senior Capituli holt den B ca. 10 Minuten vorher im Bischofshaus ab und geleitet ihn zum
Südeingang des Atriums. Der Dompropst nimmt den B dort in Empfang und geleitet ihn in
die Adveniatkrypta. Dort legt der B die liturgischen Paramente (Schultertuch, Albe, Zingulum,
Stola, Pluviale) an.
Der Einzug erfolgt von dort in folgender Reihenfolge:
A/K/A
Ministrant(inn)en
Kantor bzw. Chor
DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Dompropst/Generalvikar
WBe
D
Diözesanbischof
Ministranten mit Stab und Mitra
Aufstellung im Altarraum. Der B legt Stab und Mitra ab34, danach Kniebeuge. Ministranten
und Kapitel nehmen ihre jeweiligen Plätze im Chorraum ein.
Der B eröffnet singend von der Kathedra aus die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm
mir zu Hilfe“. Die Gemeinde antwortet.
Es folgt der Hymnus. Er wird in der Regel strophenweise abwechselnd zwischen Kantor/Chor
und Gemeinde bzw. Gemeinde und Kantor/Chor gesungen.
Es folgen Psalmen und Canticum.
Am Ambo verkündet der D nach dem Canticum die Lesung ohne Einleitung und
Schlussformel, danach schließt sich das gesungene Responsorium an.
[Eventl. Homilie]
Zur Magnificat-Antiphon legt der B an der Kathedra Weihrauch ein. D und B schreiten mit Th
und N hinter den Altar. Altarkuss des Bischofs und Inzens von Altar und Kreuz, ggfls.
Osterkerze während des Magnificats.
Nach der Inzens des Altares kehrt der B zur Kathedra zurück und wird dort durch den D
inzensiert, anschließend inzensiert er Domkapitel und Volk.
Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung zum Vaterunser sowie die Oration spricht bzw. singt
der B von der Kathedra aus, der D betet die Fürbitten vom Ambo aus.
Zum Schlusssegen begibt sich der B an den Altar. Er erhält zunächst die Mitra, dann den
Stab. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich alle vor dem Altar zum Auszug auf und
singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach Auszug über den Kreuzgang zur
Domsakristei unter Orgelmusik, zuvor Kniebeuge.
34
Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 131. Was die Verwendung und den Gebrauch der bischöflichen Insignien
angeht, wird sich, wenn es hier nicht anders vermerkt ist, an die Vorgaben des Zermoniale für die Bischöfe
Nr. 56-64 gehalten.
Liturgie im Dom zu Essen
38
3.6.4 Vesper bei ausgesetztem Allerheiligsten
Alles wie sonst bei einer Vesper, vgl. C 3.6.1-3.6.3.
Die liturgischen Gewänder des D bei der Vesper mit Aussetzung des Allerheiligsten sind Albe
(mit Schultertuch und Zingulum), Stola und Dalmatik.
Ausnahmen:
Bei einer Pontifikalvesper zieht B nur mit Stab, aber ohne Mitra und Pileolus ein; die Mitra
wird von einem Ministranten gehalten.
Bei einer Pontifikalvesper, wo B seinen Platz an der Kathedra einnimmt, bleiben alle Plätze
wie sonst.
Zum Magnifikat werden das Allerheiligste und der Altar inzensiert.
Der weitere Verlauf ist wie bei einer Vesper mit sakramentalem Segen, vgl. C 3.6.5
3.6.5 Vesper mit sakramentalem Segen
Normaler Verlauf der Vesper bis zum Magnifikat einschließlich.
Nach dem Magnifikat wird ein Eucharistisches Lied gesungen. Währenddessen erfolgt die
Aussetzung durch O oder D auf dem Altar, AA zum Altar; Th + N sind nach dem Magnificat
vor dem Altar stehen geblieben.
Inzensierung des Allerheiligsten durch O. Danach knien AA, DD und O an den Stufen des
Altares; Th + N ebenfalls.
Es werden die Fürbitten gebetet mit „Vaterunser“ und Oration, Z sorgt für ein Mikrophon am
Altar.
An die Oration schließt sich sogleich das „Tantum ergo“ an mit der eucharistischen Oration,
dabei ist Inzens.
Domsakristan reicht O das Velum, D hilft beim sakramentalen Segen.
Sakramentaler Segen, A klingelt dazu.
Nach dem Segen hilft D beim Absetzen der Monstranz und stellt die Lunula in die Pyxis.
Domsakristan nimmt das Velum an. D oder O trägt die Pyxis in den Tabernakel, danach
gehen DD und AA ohne Verzögerung zum Altar zurück und stellen sich mit allen zum Auszug
auf.
Nach der Marianischen Antiphon Kniebeuge und Auszug.
3.7 Assistenz des Diakons
3.7.1 Eucharistiefeier / Kapitelsamt im Dom
Die liturgischen Gewänder des D bei der Eucharistiefeier sind Albe mit Schultertuch und
Zingulum, Stola und Dalmatik. Der D hilft vor Beginn des Einzugs beim Einlegen des
Weihrauchs. Beim Einzug trägt ein D das Evangeliar und geht vor dem HZe. Ohne Evangeliar
geht der D links neben dem HZe. Bei der Konzelebration geht der D mit dem Evangeliar vor
den Konzelebranten. Das Evangeliar wird vor der Verneigung vor den Altar gelegt. (Mitte des
Altars) und geht zurück zum HZe (rechte Seite). Alle machen gemeinsam eine Kniebeuge;
HZe und D küssen den Altar (wenn Konzelebration: zuerst alle Konzelebranten, dann der D
zusammen mit dem HZe). Beim Altarkuss legt der D nicht die Hände auf den Altar! Der D
nimmt das Weihrauchfaß entgegen und reicht es an den HZe weiter. Bei der nun folgenden
Inzens begleitet er den HZe (Kein Halten des Gewandes!).
Inzens: Mitte des Altares – Kreuz – rechts am Altar vorbei. Nach Umschreiten des Altars
nimmt der D das Weihrauchfass entgegen und gibt es dem Ministranten/der Ministrantin
Liturgie im Dom zu Essen
39
zurück. Dann verneigt er sich zusammen mit dem HZe; beide gehen zu den Sedilien (Platz
des D: rechts neben dem HZe)
nach der (2.) Lesung: Nachdem Weihrauch eingelegt und das Halleluja bzw. der Ruf vor dem
Evangelium angestimmt wurde, tritt der D vor den HZe und sagt: „Ich bitte um den Segen“
bzw. „Iube, Dom(i)ne, benedícere“. Der HZe erteilt den Segen (+). Der D geht vor den Altar,
verneigt sich, nimmt das Evangeliar und geht hinter den Akolythen zum Ambo (Evangeliar
leicht erhoben). Der D singt (spricht) ohne Ausbreiten der Arme den liturgischen Gruß „Der
Herr sei mit euch“ – nach der Gemeindeantwort folgt die Ankündigung des Evangeliums.
Danach inzensiert der D das Evangeliar (3 x 2 Züge: Mitte – links – rechts) – vor und nach der
Inzens verneigt er sich und gibt das Weihrauchfass zurück. Nach dem (gesungenen oder
gesprochenen) Evangelium hält der D das Evangeliar in die Höhe und singt/spricht:
„Evangelium unseres Herrn Jesus Christus“. (Buch nicht vor das Mikrophon halten.) Während
der Gemeindeantwort küsst er das Buch und bringt es leicht erhoben (den Akolythen
folgend) wieder zum Altar, verneigt sich und geht zu seinem Platz zurück.
Nach den Fürbitten geht der D hinter den Altar (rechte Seite). Es folgt die Gabenbereitung:
� ggf. Korporale (evtl. aus der Burse nehmen) ausbreiten / Falten nach
unten und eingesticktes Kreuz nach vorne
� Messbuch links
� Schalen mit Hostien (auf das Korporale, Schale mit der großen Hostie
nach vorne)
� Kelchbereitung (Wein und Wasser).
Genügend Wein für Kelchkommunion des Domkapitels und der
Ministranten/innen nehmen!
� Hostienschale mit der großen Hostie dem HZe geben
� Kelch dem HZe geben (Kreuzsymbol im Kelchfuß zum HZe)
Währenddessen haben sich die Ministranten/innen mit Weihrauch hinter dem HZe
aufgestellt. Der HZe legt Weihrauch ein; ein/e Ministrant/in gibt das Weihrauchfass dem
D, der es dem HZe weitergibt.
Der HZe inzensiert die Gaben sowie den Altar (rechts herumgehend) und das Kreuz.
Anschließend nimmt der D das Weihrauchfass vom HZe entgegen und inzensiert diesen
(3 x 2 Züge); vor und nach der Inzens macht er eine Verneigung.
Ggf. folgt jetzt die Inzens der Konzelebranten – wieder mit Verneigung vorher und
nachher.
Dann geht der D auf die oberste Stufe (hinter dem Altar), verneigt sich und inzensiert das
Domkapitel sowie ggf. dort anwesende Gemeinde/Chormitglieder (3 x 2 Züge, Mitte –
links – rechts); abschließend macht er wieder eine Verneigung.
Dann geht der D links am Altar vorbei und stellt sich vorne in der Mitte auf: kurz warten,
bis die Ministranten/innen rechts und links stehen – dann Gemeindeinzens (3 x 2 Züge,
Mitte – links – rechts); das Weihrachfass wird dem/der Ministranten/in gegeben, alle
drehen sich um und verneigen sich. Der D geht zum Altar (links vom HZe, „Buch“-Seite).
Am Ende des Sanctus(liedes) nimmt der D die Palla vom Kelch.
KEIN „Buch-Dienst“!
Zur Doxologie nimmt der D die Palla vom Kelch, nimmt den Kelch vom HZe entgegen und
hebt ihn hoch.
Den Friedensgruß tauscht der D mit dem HZe und ggf. mit den Konzelebranten. Beim
Gesang des „Agnus Dei“ holt der D die Ziborien aus dem Tabernakel.
Der D empfängt die Kommunion unter beiderlei Gestalten.
Liturgie im Dom zu Essen
40
Bei Kapitelsämtern wird die Kommunion an das Domkapitel und die Ministranten/innen
unter beiderlei Gestalten ausgeteilt. Der D leistet hierbei die Kelchassistenz. Danach teilt
er ggf. noch die Kommunion im Mittelgang aus.
Nach der Kommunion trägt er zunächst die Ziborien in den Tabernakel zurück, dann
purifiziert er entweder an der Seite des Altares oder bei Pontifikalämtern an der Kredenz
(Sakristeieingang) Kelch und Hostienschalen. Danach geht er an seinem Platz zurück.
Zum Schlussgebet tritt der D zusammen mit dem Zelebranten an den Altar.
Nach dem Segen entlässt der D die Gemeinde: „Gehet hin in Frieden“ – gesungen oder
gesprochen. Der Entlassruf in der Osterzeit (mit dem zweifachen Halleluja) soll immer
gesungen werden.
Der HZe (ggf. auch die Konzelebranten) und der D küssen den Altar (ohne die Hände auf
den Altar zu legen) und gehen vor den Altar; das Domkapitel und alle liturgischen Dienste
stellen sich um den Altar – auf ein Zeichen des DZ machen alle eine Kniebeuge, dann
folgt der Auszug. Beim Auszug geht der D links neben dem HZe.
3.7.2 Pontifikalamt (mit zwei Diakonen A und B)
Die liturgischen Gewänder des D bei der Eucharistiefeier sind Albe mit Schultertuch und
Zingulum, Stola und Dalmatik. Einzug in folgender Reihenfolge: Messdiener/innen (Kreuz,
Leuchter, Weihrauch etc.) – Domkapitel – Diakon A mit Evangeliar (leicht erhoben tragend,
Schmuckseite nach hinten gewendet) – ggf. Konzelebranten – B – Diakon B und Assistenz
(Stab/Mitra).
Am Altar stellt bzw. legt der Diakon A das Evangeliar ab (Mitte des Altars – hinter das
Mikrophon) und geht zurück zum Bischof (rechte Seite). Diakon B geht (nachdem der B Stab
und Mitra abgegeben hat) auf die linke Seite. Alle machen gemeinsam eine Kniebeuge; B und
Diakone küssen den Altar (wenn Konzelebration: nach den Konzelebranten). Beim Altarkuss
legt der Diakon nicht die Hände auf den Altar!
Diakon A nimmt das Weihrauchfass entgegen und reicht es an den B weiter. Bei der nun
folgenden Inzens begleiten beide Diakone den B (Hochhalten des liturgischen Gewandes nur
bei schwereren Chormänteln oder Kaseln).
Inzens: Mitte des Altares – Kreuz – rechts am Altar vorbei
Nach Umschreiten des Altars nimmt Diakon A das Weihrauchfass entgegen und gibt es
dem/der Ministranten/in zurück. Dann verneigen sich beide Diakone zusammen mit dem B;
alle gehen zu den Sedilien (Platz der Diakone: i. d. R. Diakon B rechts und Diakon A links vom
B)
� Der B steht dem Gottesdienst von der Kathedra aus vor, die WBe
vom Priestersitz aus! Evangelienprozession wie beim Kapitelsamt.
nach der( 2.) Lesung: Nachdem Weihrauch eingelegt und das Halleluja bzw. der Ruf vor dem
Evangelium angestimmt wurde, tritt Diakon A vor den B und sagt: “Ich bitte um den Segen“
bzw. „Iube, Dom(i)ne, benedícere“. Der B erteilt den Segen (+).
Diakon A stellt sich zwischen die liturgischen Dienste vor den Altar (vorher rechts am Altar
vorbei gehen), verneigt sich, nimmt das Evangeliar. Dann geht er hinter den Akolythen zum
Ambo.
Diakon A singt (spricht) ohne Ausbreiten der Arme den liturgischen Gruß „Der Herr sei mit
euch“ – nach der Gemeindeantwort folgt die Ankündigung des Evangeliums.
Danach inzensiert er das Evangeliar (3 x 2 Züge: Mitte – links – rechts) – vor und nach der
Inzens verneigt er sich und gibt das Weihrauchfass zurück.
Nach dem (gesungenen oder gesprochenen) Evangelium hält er das Evangeliar in die Höhe
und singt/spricht: „Evangelium unseres Herrn Jesus Christus“. (Buch nicht vor das Mikrophon
Liturgie im Dom zu Essen
41
halten.) Während der Gemeindeantwort küsst er das Buch und bringt es leicht erhoben (den
Akolythen folgend) wieder zum Altar, verneigt sich und geht zu seinem Platz zurück.
Nach den Fürbitten geht Diakon B hinter den Altar (rechte Seite). Es folgt die
Gabenbereitung:
� ggf. Korporale (evtl. aus der Burse nehmen) ausbreiten / Falten nach
unten und eingesticktes Kreuz nach vorne
� Messbuch links
� Schalen mit Hostien (auf das Korporale, Schale mit der großen Hostie
nach vorne)
� Kelchbereitung (Wein und Wasser).
Genügend Wein für Kelchkommunion des Domkapitels und der
Ministranten/innen nehmen!
� Sind Schale und Kelch bereitet, tritt der B zusammen mit Diakon A
an den Altar (Diakon A steht links).
� Diakon B: Hostienschale mit der großen Hostie dem B geben
� Kelch dem B geben (Kreuzsymbol im Kelchfuß zum B)
Währenddessen haben sich die Ministranten/innen mit Weihrauch hinter dem B aufgestellt.
Der B legt Weihrauch ein; ein/e Ministrant/in gibt das Weihrauchfass Diakon B, der es dem B
weitergibt.
Der B inzensiert die Gaben sowie den Altar (rechts herumgehend) und das Kreuz.
Anschließend nimmt Diakon B das Weihrauchfass vom B entgegen und inzensiert diesen (3 x
2 Züge); vor und nach der Inzens macht er eine Verneigung. Zur Inzens des B geht Diakon A
nach rechts und stellt sich neben Diakon B.
Ggf. folgt jetzt die Inzens der Konzelebranten – wieder mit Verneigung vorher und nachher –
durch Diakon B.
Dann geht Diakon B auf die oberste Stufe (hinter dem Altar), verneigt sich und inzensiert das
Domkapitel sowie ggf. dort anwesende Gemeinde/Chormitglieder (3 x 2 Züge, Mitte – links –
rechts); abschließend macht er wieder eine Verneigung. Diakon A bleibt währenddessen
beim B und stellt sich (nach der Händewaschung) rechts neben ihn.
Dann geht Diakon B links am Altar vorbei und stellt sich vorne in der Mitte auf: kurz warten,
bis die Ministranten/innen rechts und links stehen – dann Gemeindeinzens (3 x 2 Züge, Mitte
– links – rechts); das Weihrauchfass wird dem/der Ministranten/in gegeben, alle drehen sich
um und verneigen sich. Diakon B geht zum Altar (links vom HZe, „Buch“-Seite).
Am Ende des Sanctus(liedes) nimmt Diakon A die Palla vom Kelch.
KEIN „Buch-Dienst“!
Zur Doxologie nimmt Diakon A die Palla vom Kelch, nimmt den Kelch vom B entgegen und
hebt ihn hoch.
Den Friedensgruß tauschen die Diakone nur mit dem B und ggf. mit den Konzelebranten.
Beim Gesang des Agnus Dei holt der Diakon A die Ziborien aus dem Tabernakel.
Die Diakone empfangen die Kommunion unter beiderlei Gestalten.
In der Regel wird die Kommunion an das Domkapitel und die Ministranten/innen unter
beiderlei Gestalten ausgeteilt. Diakon B leistet hierbei die Kelchassistenz. Danach teilt er ggf.
noch die Kommunion aus.
Nach der Kommunion trägt Diakon A die Ziborien in den Tabernakel zurück, danach
purifiziert Diakon B an der Kredenz (Sakristeieingang) Kelch und Hostienschalen. Danach
geht er an seinem Platz zurück.
Liturgie im Dom zu Essen
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Das Schlussgebet betet der B in der Regel von der Kathedra, die WBe am Priestersitz. Ebenso
spendet der B den Segen von der Kathedra, die WBe vom Altar aus. Der Entlassruf (Diakon
A) folgt.
Nach dem Segen entlässt Diakon A die Gemeinde: „Gehet hin in Frieden“ – gesungen oder
gesprochen. Der Entlassruf in der Osterzeit (mit dem zweifachen Halleluja) soll immer
gesungen werden.
Der B (ggf. auch die Konzelebranten) und die Diakone küssen den Altar und gehen vor den
Altar. Beim Altarkuss legt der Diakon nicht die Hände auf den Altar!
Das Domkapitel und alle liturgischen Dienste stellen sich um den Altar. Auf ein Zeichen des
DZ machen alle eine Kniebeuge, dann folgt der Auszug.
Beim Auszug gehen beide Diakone nun direkt hinter dem B – vor der restlichen Assistenz.
Der Auszug bei einem Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof erfolgt ins Atrium. Bei einem
Pontifikalamt mit einem Weihbischof unter Anwesenheit des Diözesanbischofs gehen
Kreuzgruppe, eventl. Chor und Domkapitel ins Atrium. WB mit D gehen über den Kreuzgang
direkt in die Domsakristei mit Th und N sowie weiteren Ministranten.
3.7.3 Vesper
Die liturgischen Gewänder des D bei der Vesper sind Albe mit Schultertuch und Zingulum,
Stola und Dalmatik. Beim Einzug geht der D neben dem O, beim B zu zweit ein wenig hinter
ihm. Vor dem Altar erfolgt die Kniebeuge mit allen an der Liturgie Beteiligten. Danach der
Gang zu den Sedilien bzw. zu den Plätzen rechts und links von der Kathedra.
Nach dem Canticum geht der D in die Mitte vor den Altar und stellt sich zwischen die
Akolythen mit den Leuchtern. Gemeinsam erfolgen eine Verneigung und der Gang zum
Ambo. Dort verkündet der D die Lesung ohne Einleitung und Schlussformel. Danach erfolgt
die Rückkehr zu den Plätzen wieder über eine Verneigung in der Mitte vor dem Altar.
Nachdem der O Weihrauch am Priestersitz bzw. an der Kathedra (B) eingelegt hat, begibt
sich der D mit dem O nach dem Anstimmen des Magnificat hinter den Altar (B) bzw. vor den
Altar (DP oder WB). Gemeinsam küssen sie ihn und umschreiten ihn zur Inzens. Dabei reicht
der Ministrant dem D das Weihrauchfass und dieser gibt es an den O weiter. Nach erfolgter
Inzens des Altares und des Kreuzes (ggfls. der Osterkerze) wird das Weihrauchfaß über den D
an die Ministranten zurückgegeben. Alle folgen dem O zum Priestersitz bzw. zur Kathedra
(B). Dort inzensiert der D den O, dann das Domkapitel und das Volk - wie bei der
Gabenbereitung im Kapitelsamt bzw. Pontifikalamt. Danach begibt sich der D zum Ambo.
Von dort trägt er die Bitten der Fürbitten vor. Zum Vaterunser begibt er sich wieder an die
Seite des O. Zum Schlusssegen tritt er mit ihm an den Altar. Von dort singt er den
Entlassungsruf. Danach erfolgt der Auszug mit vorheriger Kniebeuge wie bei der
Eucharistiefeier.
3.7.4 Aussetzung des Allerheiligsten
Die liturgischen Gewänder des D bei der Vesper mit Aussetzung des Allerheiligsten sind Albe
(mit Schultertuch und Zingulum), Stola und Dalmatik.
Die Hostie, die in der Monstranz ausgesetzt werden soll, kann aus dem Tabernakel
(Anbetungskirche) bzw. aus dem Dom geholt oder bei einer Eucharistiefeier mitkonsekriert
worden sein und in der Lunula bereitliegen.
Bevor D die auf dem Altar liegende Lunula in die Monstranz einfügt, oder nach dem er die
Pyxis auf den Altar gestellt hat, macht er eine Kniebeuge.
Liturgie im Dom zu Essen
43
Dann fügt D die Lunula in die Monstranz ein, stellt sie in die Mitte auf den Altar oder das
dafür vorgesehene Podest, macht etwas seitwärts eine einfache Kniebeuge, geht sich nach
innen wendend auf seinen Platz an den Stufen und kniet sich hin.
Wenn D sich hingekniet hat, macht er mit O und der weiteren Assistenz eine Verneigung.
Dann stehen sie auf zum Inzens einlegen. Dabei treten sie einen Schritt zurück von den
Stufen zum Allerheiligsten gewandt.
Nach dem Einlegen des Weihrauchs knien sich alle nieder, O bekommt das Weihrauchfass
angereicht, alle machen eine Verneigung und O inzensiert das Allerheiligste. Dann machen
wieder alle eine Verneigung und das Weihrauchfass wird zurückgegeben.
Zum „Tantum ergo“ machen alle bei „veneremur cernui“ eine Verneigung, stehen auf und
legen Weihrauch ein, zum Allerheiligsten gewandt. Nach dem „Genitori“ wird das
Allerheiligste inzensiert.
Nach dem Tantum ergo singt O kniend den Versikel.
Zur Oration steht O alleine auf, danach bekommt O das Velum.
Währenddessen geht D an den Altar, macht etwas seitwärts eine Kniebeuge und nimmt die
Monstranz. Inzwischen ist O aufgestanden und macht am Altar eine Kniebeuge. Dann
überreicht D dem O die Monstranz und kniet sich auf die Stufen.
Nach dem Segen steht D auf und geht an den Altar, nimmt die Monstranz vom O und stellt
sie auf den Altar, dann machen O und D eine Kniebeuge. O geht vor die Stufe und lässt sich
das Velum abnehmen.
D nimmt die Lunula aus der Monstranz und stellt sie in die Pyxis und bringt die Pyxis
begleitet von A in die Altfridkrypta (Dom) oder in die Anbetungskirche, wo er die Pyxis in den
Tabernakel stellt.
Danach gehen D und AA zum Altar zurück und reihen sich in die Ordnung zum Auszug mit
ein.
4 Dienste der Ministranten/innen
4.1 Kreuzträger
Das Vortragekreuz wird vor einem Gottesdienst, in dem es verwendet wird, aus dem Ständer
genommen. Vor Beginn des Gottesdienstes geht K mit Th+N und Vortragekreuz über den
Kreuzgang in den hinteren Teil des Domes zu AA und stellt sich mit ihnen am Siebenarmigen
Leuchter auf. Erfolgt der Einzug über den Kreuzgang, stellt er sich mit AA im Kreuzgang
unmittelbar vor der Eingangstür auf. K trägt das Vortragekreuz mit beiden Händen und hält
es mitten vor sich.
4.2 Akolythen
AA führen ihren Dienst in der Regel als Paar aus. Sie tragen dabei in vielen Fällen Leuchter.
Den Leuchter halten sie immer nach außen. Der rechts gehende A fasst mit der rechten Hand
den Knopf und mit der linken Hand den Fuß des Leuchters sich etwa in der Gürtellinie
befindet.Wenn AA eine Wendung um 180° machen, dann wenden sich beide nach innen und
wechseln mit dem Tragen der Leuchter, damit die Leuchter stets an der Außenseite bleiben.
Wenn AA mit dem Leuchter in der Hand eine Verneigung machen, dann tun sie es nur mit
dem Kopf und halten dabei den Leuchter gerade.
Wenn AA K begleiten, dann gehen sie rechts und links von ihm bei genügend breitem Gang;
wenn der Gang zu schmal ist, gehen sie unmittelbar hinter ihm; vor K gehen dann Th+N.
Als Begleiter von K machen AA wie dieser keine Kniebeuge, sie bleiben gerade stehen,
während die anderen Dienste eine Kniebeuge machen.
Liturgie im Dom zu Essen
44
4.3 Weihrauchträger
Weihrauch wird (nur) in den Kapitelsämtern bzw. Hochämtern und Pontifikalämtern der
Sonntage und Hochfeste verwendet, ebenso in den Vigilmessen der Hochfeste Weihnachten,
Epiphanie, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Geburt Johannes´ des Täufers, Petrus und
Paulus, Aufnahme Mariens in den Himmel und bei besonderen Anlässen, z.B.
Jahresschlussmesse, Sendungsfeiern, Diakonenweihe, Priesterweihe, Bischofsweihe,
Jubiläen…. Ebenso wird Weihrauch verwendet bei den Vespern der Hochfeste und zum
Abschluss der Messfeier am Abend des Herz-Jesu-Freitages zu Anbetung und Sakramentalem
Segen.
Th trägt das Weihrauchfass, N trägt das Schiffchen. Wenn Th+N nebeneinander gehen, so
tragen sie die Instrumente in der äußeren Hand, sonst immer in der rechten. Die freie Hand
liegt auf der Brust.
Th geht rechts, N links. Wenn Th+N eine Wendung um 180° machen, dann wenden sich
beide nach einer Seite und wechseln die Plätze, wenn nicht gleich wieder eine Wendung zu
machen ist, wodurch Th wieder rechts neben N kommt.
Das Weihrauchfass trägt man mit zwei Fingern, die Handfläche ist dabei nach oben
gewendet; auch der kleine Ring wird hochgehalten, so dass das Weihrauchfass etwas
geöffnet ist. Der Oberarm liegt am Körper an. Das Schiffchen wird zwischen Fuß und Schale
angefasst.
Beim Einlegen stehen Th+N. Th nimmt das frei herabhängende Gefäß in die Linke, zieht mit
der Rechten die Deckelkette etwas in die Höhe und hält mit der Linken auch diese Kette. Th
fasst dann mit der Rechten die Kette ein wenig oberhalb des emporgezogenen Deckels und
hält nun, während er die Linke gegen die Brust legt, Ze das Gefäß so hoch vor, dass dieser
bequem Inzens einlegen kann. Er senkt das Gefäß erst, wenn Ze den Weihrauch gesegnet
hat. Dann lässt er den Deckel herunter und übergibt gegebenenfalls das Weihrauchgefäß.
Wenn B auf der Kathedra sitzt, knien Th+N auf der Stufe.
Die Übergabe an einen, der selbst inzensiert, geschieht auf folgende Weise: Th hält das
Gefäß mit der Rechen am Ring der Zugkette und mit der Linken die Kette oberhalb des
Deckels; dann gibt er den Ring dem anderen in dessen Linke und die Kette in dessen Rechte.
Das Inzensieren geschieht auf folgende Weise: Zwei Finger der linken Hand stecken der
Inzensierenden durch den Ring und hält die Hand unbeweglich an der Brust. Mit der rechten
Hand fasst er die Kette ziemlich nahe am Deckel und zwar mit den Fingerspitzen des
Daumens, Zeige- und Mittelfingers; der 4. und 5. Finger sind unter den Ketten. So führt er
das Gefäß gegen die zu inzensierende Person oder den Gegenstand hin und dann wieder
unter die Brust zurück, ohne dabei den Körper oder den Kopf mitzubewegen.
Allgemeiner Hinweis: Während des Sanctus legt N selbst Weihrauch ein; ansonsten ist es
allein dem Zelebranten vorbehalten, während der Liturgie Weihrauch einzulegen.
4.3.1 Einzug
Vor Beginn des Einzuges legt HZe Weihrauch ein35, ist D anwesend, assistiert er beim
Einlegen.36
4.3.2 Altarinzens
Nach dem Altarkuss inzensiert HZe sogleich den Altar, ohne erneut Weihrauch einzulegen.37
35
AEM 82. 36
AEM 129. 37
AEM 27, 85,163.
Liturgie im Dom zu Essen
45
Er beginnt mit der Inzens der Altarreliquien. Wenn D assistiert, umschreitet er mit HZe den
Altar. Ist kein D anwesend, so umschreiten Th+N mit HZe den Altar.
Als Altarkreuz gilt das Vortragekreuz rechts neben dem Altar, es wird jeweils von der
Volksseite des Altares aus inzensiert. Weihrauch wird auf kurzem Weg in die Domsakristei
gebracht. Von dort gehen Th+N auf ihre Plätze im hinteren Chorraum.
4.3.3 Evangelium
Während des Orgelvorspiels zum Ruf vor dem Evangelium nach der (2.) Lesung legt HZe
Weihrauch ein, er steht dabei. Zuvor sind Th+N über den Chorraum auf kurzem Weg zum
HZe gekommen. Bei der Evangelienprozession gehen Th+N an der Spitze. Der Verkünder des
Evangeliums inzensiert das Evangeliar am Ambo (Mitte, links, rechts), nachdem er
gesungen/gesprochen hat „Aus dem hl. Evangelium ...“!“ Th+N bleiben während der
Verkündigung hinter dem Verkünder stehen; Th hält das Weihrauchfass ruhig, damit der
Rauch nicht die Stimme des Verkünders verschlägt. Nach der Verkündigung des Evangeliums
gehen Th+N zunächst wieder in die Mitte vor den Altar, machen dort ihre Verneigung und
bringen dann über den unteren Weg Weihrauch in die Domsakristei. Von dort gehen sie
hinter über die Chorraumtür auf ihren Platz.
4.3.4 Gabenbereitung
Nach der Bereitstellung der Gaben legt HZe Weihrauch ein und inzensiert zunächst die
Gaben auf dem Altar, dann den Altar und das Vortragekreuz, wenn er beim Umschreiten des
Altars auf die Volksseite kommt.
Danach inzensiert D HZe und jeweils den Klerus und die übrigen Anwesenden im
Chorgestühl, in den Seitenschiffen und im Mittelfeld als Gruppe (Mitte, links, rechts),
beginnend beim Hochchor. D stellt sich mit Th+N jeweils mitten vor die Gruppe, macht eine
Verneigung, inzensiert, macht wieder eine Verneigung und geht weiter. HZe wartet mit dem
Gabengebet, bis D wieder am Altar ist.
4.3.5 Wandlung
Th+N legen im Schlussteil des Sanctus Weihrauch ein und gehen vor der Wandlung in die
Mitte vor die unteren Altarstufen und knien sich darauf. Jeweils bei der Erhebung von Hostie
und Kelch inzensieren sie mit je drei dreifachen Zügen. Nach der Doxologie des Hochgebetes
erheben sie sich und bringen die Gefäße in die Sakristei nach einer einfachen Kniebeuge
zurück. Danach kehren sie auf ihre Plätze im Chorraum zurück.
4.4 Eucharistiefeier
Begrüßungen und alle Absprachen – z.B. in Bezug auf Lesungen und Fürbitten, wie die
Kommunion ausgeteilt wird, welche Gesänge gesungen werden etc. – zwischen HZe, KZe, D,
L, Organist, Ministranten, Küster, Ordner, Z u.a. erfolgen immer rechtzeitig vor der
Eucharistiefeier. Bei Kapitelsämtern müssen sie vor der vorangehenden Hore, also ca. 30
Minuten vor dem Beginn der Eucharistiefeier erfolgen.
Wenn der Einzug mit Vortragekreuz erfolgt und Fahnenabordnungen, Chöre etc. mit
einziehen, haben sich diese gegen Ende der Hore in Stille im Kreuzgang versammelt. Die
Ausrichtung der Aufstellung erfolgt entsprechend einem Großen Einzug in den Dom (vgl. C1).
An der Spitze dieser Gruppen stellen sich AA mit K auf. Th+N ist in die Adveniatkrypta
gegangen, um Weihrauch einlegen zu lassen, dann gehen sie ebenfalls an den
Siebenarmigen Leuchter vor AKA. Auf das „Procedamus“ des DZ setzt sich der Zug in
Bewegung.
Liturgie im Dom zu Essen
46
4.5 Kapitelsamt
Ca. zwei Minuten vor Beginn der Messfeier legt der zelebrierende Domkapitular Weihrauch
ein. Die Ministranten stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug auf.
In einem Kapitelsamt tritt kein Zeremoniar in Erscheinung.
Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Th+N
A/K/A
evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor bzw. Schola
Ministrant(inn)en DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Generalvikar/Dompropst
WBe
D mit Evangeliar
ggfls. Konzelebranten
zelebrierender DK
Aufstellung im Altarraum. Der D stellt das Evangeliar auf den Altar. Der zelebrierende DK
macht mit allen gemeinsam eine Kniebeuge. Ministrant(inn)en nehmen ihre jeweiligen
Plätze im Altarraum ein. Es folgen Altarkuss von HZe und D, Inzens des Altares und des
Kreuzes, ggfls. der Osterkerze.
Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den
zelebrierenden DK vom Priestersitz aus. Danach folgt das Allgemeine Schuldbekenntnis mit
Einladung und Stille in den Formen A, B oder C (Kyrie-Litanei).
Es folgen Kyrie (bei Form A und B) und ggfls. Gloria.
Tagesgebet vom Priestersitz aus. Ein Ministrant hält dem Zelebranten das Messbuch.
Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom Lektor/von der Lektorin
vorgetragenen Lesung(en) an.
Nach der 2. Lesung wird ebenfalls nach einer kurzen Stille der Ruf vor dem Evangelium
gesungen.38 Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium
unmittelbar an den Antwortpsalm an. Th und N kommen über den Chorraum in den
Altarraum, machen in der Mitte vor dem Altar eine kurze Verneigung und begeben sich dann
zum Priestersitz. Dort wird während des Rufes vor dem Evangelium durch den
zelebrierenden DK Weihrauch eingelegt. Danach stellt sich der D vor den zelebrierenden DK
und bittet um den Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession vor dem Altar und geht
zum Ambo. Zunächst Th und N, dann AA und der D mit Evangeliar.
Hier tritt kein Zeremoniar in Erscheinung.
Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt und
der Diakon legt das Evangeliar auf den Altar. Th und N bringen Weihrauch über den kurzen
Weg in die Domsakristei. Die AA begeben sich auf ihre Plätze.
38
Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 139: „…danach wird eine kurze Stille gehalten.“
Liturgie im Dom zu Essen
47
Es folgt die Homilie.
An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo.
Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. Der zelebrierende DK
spricht Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz aus. Ein Ministrant hält ihm die
Mappe.
Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Die Ministranten/innen bringen
zunächst das Messbuch und den Kelch mit Korporale, dann die Hostienschalen. Der D
bereitet das Korporale aus. Er stellt alle Schalen auf das Korporale, danach bereitet er den
Kelch. Hier werden von den Ministranten/innen Wein und Wasser gereicht. Der
zelebrierende DK begibt sich an den Altar. Der D reicht ihm die Hostienschale mit der großen
Hostie. Der HZe spricht das Darbringungsgebet. Danach reicht der Diakon dem HZe den
Kelch. Es folgt das entsprechende Darbringungsgebet. Th und N kommen über den
Chorraum aus der Sakristei mit Weihrauch und treten hinter den Altar. Nach dem
Darbringungsgebet über den Kelch legt der HZe Weihrauch ein. Es schließt sich die Inzens
der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. Der D inzensiert den HZe, anschließend ggfls. die
Konzelebranten, das Domkapitel und Volk. Bei der Volksinzens treten Th und N rechts und
links neben den D. Zeitgleich zur Inzens von Domkapitel und Volk wäscht sich der
zelebrierende DK die Hände an der Seite des Altares. Hierzu werden ihm von einem
Ministranten die Hände mit Wasser in eine Schale übergossen. Der andere Ministrant reicht
ihm das Handtuch.
Es folgt das Gabengebet, das Hochgebet (Schellen beim Emporheben von Hostie und Kelch)
und das Gebet des Herrn.
Der HZe reicht den Friedensgruß zunächst an den D und die Konzelebranten weiter. Die
Ministranten/innen reichen den Friedensgruß untereinander weiter.
HZe und Diakon reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl. Kommunion unter
beiderlei Gestalt zunächst an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.
Der Chor kommuniziert in der Regel nach Beendigung des Gesanges. Für alle
Kommunionspender ist nach der Austeilung von Seiten der Ministrant(inn)en ein
Purifikatorium bereit zu halten in der Nähe der Kredenz, nicht aber direkt neben dem Altar.
Die Purifikation durch den D erfolgt an der Seite des Altares. Hierzu reichen ihm die
Altardiener Wasser, ggfls. auch Wein. Nach der Reinigung der Gefäße bringen die
Ministrantinnen/en Kelch und Schalen zur Kredenz zurück.
Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied.
Der zelebrierende DK spricht bzw. singt das Schlussgebet am Altar, ebenso spendet er von
dort aus den Segen.
Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D und dem Altarkuss begeben sich Ministranten,
ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten, Diakon und zelebrierender DK zum
Auszug vor den Altar. Es folgt eine Kniebeuge. Dann beginnt der Auszug.
Der Auszug erfolgt auf kurzem Weg in die Domsakristei.
4.6 Pontifikalamt
4.6.1 Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof
Das Domkapitel versammelt sich vorher mit dem Diözesanbischof zum Gebet der Terz bzw.
der Vesper in der Adveniatkrypta. Von dort erfolgt auch der Einzug.
Liturgie im Dom zu Essen
48
Ca. zwei Minuten vor Beginn der Messfeier legt der Diözesanbischof Weihrauch ein. Die
Ministranten/innen stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug auf.
Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Th+N
A/K/A evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor
Ministrant(inn)en
DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Dompropst/Generalvikar
WBe
D mit Evangeliar ggfls. Konzelebranten
D
Diözesanbischof
Ministranten/innen mit Stab und Mitra
Aufstellung im Altarraum. Der D stellt das Evangeliar auf den Altar. Der B legt Stab und Mitra
ab, danach Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel nehmen ihre jeweiligen Plätze im
Chorraum ein. Es folgen Altarkuss von B und D, Inzens des Altares und des Kreuzes, ggfls. der
Osterkerze.
Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den Bischof
von der Kathedra aus.
Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria.
Tagesgebet von der Kathedra aus. Ein(e) Ministrant(in) hält das Messbuch.
Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom/von Lektor/der Lektorin
vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium
gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium
unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Orgelvorspiels zum Ruf vor dem
Evangelium legt der Bischof Weihrauch ein. Hierzu kommen Th und N auf kurzem Weg über
den Chorraum vor die Kathedra. Danach stellt sich der D vor den Bischof und bittet um den
Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession vor dem Altar zum Ambo. Zunächst Th und
N, dann AA und der Diakon mit Evangeliar.
Nach der Verkündigung des Evangeliums Rückkehr vor den Altar und der D legt das
Evangeliar auf den Altar.
Es folgt die Homilie des Bischofs. Dafür ist vor dem Altar ein freistehendes Mikrofon
aufzustellen.
An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo.
Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. Der Bischof spricht
Einleitungs- und Abschlussgebet von der Kathedra aus. Ein(e) Ministrant(in) hält dem Bischof
die Mappe.
Liturgie im Dom zu Essen
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Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Die Ministranten/innen bringen
zunächst das Messbuch und den Kelch mit Korporale, dann die Hostienschalen. Der D
bereitet das Korporale aus. Er stellt alle Schalen auf das Korporale, danach bereitet er den
Kelch. Hier werden von den Ministranten/innen Wein und Wasser gereicht. Auf das Zeichen
des DZ hin begibt sich der B mit dem zweiten D an den Altar. Der D reicht ihm die
Hostienschale mit der großen Hostie. Der Diözesanbischof spricht das Darbringungsgebet.
Danach reicht der D dem B den Kelch. Es folgt das entsprechende Darbringungsgebet.
Währenddessen stellen sich Th und N hinter den Altar. B legt Weihrauch ein. Es schließt sich
die Inzens der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. Der D inzensiert den Bischof,
anschließend ggfls. Konzelebranten, Domkapitel und Volk. Zur Inzens des Volkes treten Th
und N rechts und links neben den D. Zeitgleich zur Inzens von Domkapitel und Volk wäscht
sich der B die Hände an der Seite des Altares. Hierzu kommen zwei Ministrant(inn)en mit
Schale, Wasserkanne und Handtuch an die Seite des Altares
Nach dem Gabengebet legt der B den Pileolus selbst ab und übergibt ihm dem D, der rechts
neben ihm steht. Dieser übergibt ihn einem/r Ministranten/in (A), der/die ihn auf ein Sedil
bzw. Priestersitz legt.
Es folgt das Hochgebet (Schellen beim Emporheben von Hostie und Kelch) und das Gebet des
Herrn. Den Friedensgruß reichen die Ministranten untereinander weiter.
B und D reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl. Kommunion unter
beiderlei Gestalt an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.
Für alle Kommunionspender ist nach Austeilung von Seiten der Ministrant(inn)en ein
Purifikatorium bereit zu halten in der Nähe der Kredenz, nicht aber direkt neben dem Altar.
Das Purifizieren der Gefäße erfolgt im hinteren Teil des Chorraums, an dem dafür
vorgesehenen Platz.
Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied. Der B sitzt auf der Kathedra. Zuvor erhält er den
Pileolus durch einen Ministranten (A).
Der B spricht bzw. singt das Schlussgebet von der Kathedra aus (Buchdienst durch
Ministrant/in). Zum Schlusssegen begibt er sich an den Altar. Dort erhält er zunächst die
Mitra, dann den Stab.
Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D begibt sich der Bischof in den hinteren Teil des
Chorraums und legt Kasel, Stola, Albe und Schultertuch ab. Er erhält Rochett und Mozetta.
Ministranten, ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten stellen sich zum Auszug vor
dem Altar auf.
Der B kehrt mit den D zum Altar zurück und macht gemeinsam mit dem Domkapitel eine
Kniebeuge. Dann beginnt der Auszug.
Der Auszug erfolgt ins Atrium. Im Atrium wird dem B Weihwasser gereicht und er besprengt
Domkapitel und Volk. Das Domkapitel verabschiedet den Bischof. Rückkehr aller Dienste in
die Domsakristei.
4.6.2 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Anwesenheit des Diözesanbischofs
Ca. 2 Minuten vor Beginn der Messfeier legt der zelebrierende WB in der Adveniatkrypta
Weihrauch ein. Die Ministranten/innen stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug
auf
Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge:
Liturgie im Dom zu Essen
50
Th+N
A/K/A
evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor
Ministrant(inn)en
DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe Dompropst/Generalvikar
WB
Diözesanbischof
D mit Evangeliar
ggfls. Konzelebranten
ggfls. weiterer Diakon
zelebrierender WB
Ministranten/innen mit Stab und Mitra
Aufstellung im Altarraum. Der D stellt das Evangeliar auf den Altar. Der zelebrierende WB
legt Stab und Mitra ab, danach Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel sowie der
Diözesanbischof auf der Kathedra nehmen ihre jeweiligen Plätze im Chorraum ein. Für den
Diözesanbischof ist vor der Kathedra eine Kniebank aufgestellt. Es folgen Altarkuss durch den
zelebrierenden WB und den/die assistierenden Diakon(en), Inzens des Altares und des
Kreuzes, ggfls. der Osterkerze.
Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den
zelebrierenden WB vom Priestersitz aus.
Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria.
Tagesgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält das Messbuch.
Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom Lektor/der Lektorin
vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium
gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium
unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Vorspiels zum Ruf vor dem Evangelium
legt der zelebrierende WB Weihrauch ein. Hierzu kommen Th und N auf kurzem Weg über
den Chorraum zum Priestersitz. Danach stellt sich der D vor den WB und bittet um den
Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession vor dem Altar und geht zum Ambo.
Zunächst Th und N, dann AA und der D mit Evangeliar.
Nach der Verkündigung des Evangeliums Rückkehr in die Mitte vor den Altar. Der D legt das
Evangeliar auf den Altar.
Es folgt die Homilie des zelebrierenden WB vom Ambo aus.
An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo.
Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. Der zelebrierende WB
spricht Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält die
Mappe.
Liturgie im Dom zu Essen
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Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Die Ministranten/innen bringen
zunächst das Messbuch und den Kelch mit Korporale, dann die Hostienschalen. Der D
bereitet das Korporale aus. Er stellt alle Schalen auf das Korporale, danach bereitet er den
Kelch. Hierzu reichen ihm die Ministranten/innen Wein und Wasser. Auf das Zeichen des DZ
hin begibt sich der zelebrierende WB, ggfls. mit dem zweiten D, an den Altar. Der D reicht
ihm die Hostienschale mit der großen Hostie. Der zelebrierende WB spricht das
Darbringungsgebet. Danach reicht der D dem HZe den Kelch. Es folgt das entsprechende
Darbringungsgebet. Währenddessen treten Th und N hinter den WB. WB legt Weihrauch ein.
Es schließt sich die Inzens der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. Der D inzensiert den
zelebrierenden WB, anschließend ggfls. Konzelebranten, Diözesanbischof, Domkapitel und
Volk. Zur Inzens des Volkes treten Th und N rechts und links neben den D. Zeitgleich zur
Inzens von Domkapitel und Volk wäscht sich der HZe die Hände seitlich vom Altar.
Nach dem Gabengebet legt der zelebrierende WB den Pileolus selbst ab und übergibt ihn
dem Diakon rechts von ihm. Dieser reicht in an eine(n) Ministranten/in (A) weiter, der/die
ihn auf den Priestersitz legt.
Es folgt das Hochgebet (Schellen beim Emporheben der Hostie und des Kelches), das Gebet
des Herrn und der Friedensgruß.
Der zelebrierende WB reicht den Friedensgruß an die D und Konzelebranten weiter, die
Ministranten/innen untereinander.
Zelebrierender WB und D reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl.
Kommunion unter beiderlei Gestalt zunächst an den Diözesanbischof und dann an das
Domkapitel und die Ministrant(inn)en.
Für alle Kommunionspender ist nach der Austeilung durch die Ministrant(inn)en ein
Purifikatorium bereit zu halten. Die Purifikation erfolgt in der Nähe der Kredenz, nicht aber
direkt neben dem Altar. Die Purifikation der Gefäße durch den Diakon erfolgt im hinteren
Teil des Chorraums, an dem dafür vorgesehenen Platz. Es folgt der Dankhymnus als
Gemeindelied. Der zelebrierende WB sitzt auf dem Priestersitz. Zuvor hat er den Pileolus
selbst aufgenommen.
Der zelebrierende WB spricht bzw. singt das Schlussgebet am Altar. Es folgt der
Schlusssegen. Er erhält zunächst die Mitra, dann den Stab.
Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D erfolgt der Altarkuss, es begeben sich
Ministranten/innen, ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten, Diözesanbischof,
Diakone und zelebrierenden WB zum Auszug vor den Altar. Es folgt eine Kniebeuge. Dann
beginnt der Auszug.
Der Auszug von Kreuzgruppe, eventl. Chor und Domkapitel erfolgt ins Atrium. Im Atrium
wird dem Diözesanbischof Weihwasser gereicht und er besprengt Domkapitel und Volk. Das
Domkapitel verabschiedet den Bischof; danach Rückkehr aller liturgischen Dienste in die
Domsakristei. Dorthin sind zuvor Th und N sowie WB und D bereits über den Kreuzgang
gegangen.
4.6.3 Pontifikalamt mit einem Weihbischof ohne Diözesanbischof
Ca. 2 Minuten vor Beginn der Messfeier legt der zelebrierende WB in der Adveniatkrypta
Weihrauch ein. Die Ministranten/innen stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug
auf.
Der Einzug erfolgt in folgender Reihenfolge: Th+N
A/K/A
Liturgie im Dom zu Essen
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evtl. Domsingknaben bzw. Mädchenchor
Ministrant(inn)en
DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Dompropst/Generalvikar
WB D mit Evangeliar
ggfls. Konzelebranten
ggfls. weiterer Diakon
zelebrierender WB
Ministranten mit Stab und Mitra
Aufstellung im Altarraum. Der D stellt das Evangeliar auf den Altar. Der zelebrierende WB
legt Stab und Mitra ab, danach Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel nehmen ihre
jeweiligen Plätze im Chorraum ein. Es folgen Altarkuss, Inzens des Altares und des Kreuzes,
ggfls. der Osterkerze. Th und N stehen rechts seitlich vom Altar. Nach der Inzens bringen sie
Weihrauch auf kurzen Weg unten herum in die Sakristei und nehmen danach ihre Plätze im
hinteren Teil des Chorraums ein.
Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den
zelebrierenden WB vom Priestersitz aus.
Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria.
Tagesgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält das Messbuch.
Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom/von Lektor/der Lektorin
vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem Evangelium
gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium
unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Rufes vor dem Evangelium legt der
zelebrierende WB Weihrauch ein. Hierzu kommen N und Th auf kurzem Weg über den
Chorraum zum Priestersitz. Danach stellt sich der D vor den WB und bittet um den Segen. Es
formiert sich die Evangelienprozession vor dem Altar und geht zum Ambo. Zunächst Th und
N, dann Akolythen und der D mit Evangeliar.
Nach der Verkündigung des Evangeliums Rückkehr vor den Altar. Der Diakon legt das
Evangeliar auf den Altar. Th und N bringen auf kurzem Weg unten herum Weihrauch in die
Sakristei.
Es folgt die Homilie des zelebrierenden WB vom Ambo aus.
An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo.
Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin vom Ambo aus. Der zelebrierende WB
spricht Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz aus. Ein(e) Ministrant(in) hält die
Mappe.
Nach den Fürbitten tritt ein D an den Altar und bereitet ihn. Die Ministrant(inn)en bringen
zunächst das Messbuch und den Kelch mit Korporale, dann die Hostienschalen. Der D
Liturgie im Dom zu Essen
53
bereitet das Korporale aus. Er stellt alle Schalen auf das Korporale, danach bereitet er den
Kelch. Hierzu reichen ihm die Ministranten/innen Wein und Wasser. Auf das Zeichen des DZ
hin begibt sich der zelebrierende WB, ggfls. mit dem zweiten D, an den Altar. Der D reicht
ihm die Hostienschale mit der großen Hostie. Der zelebrierende WB spricht das
Darbringungsgebet. Danach reicht der D dem HZe den Kelch. Es folgt das entsprechende
Darbringungsgebet. Währenddessen stellen sich Th und N hinter den WB. Dieser legt dort
Weihrauch ein. Es schließt sich die Inzens der Gaben, des Altares und des Kreuzes an. Der D
inzensiert den zelebrierenden WB, anschließend ggfls. Konzelebranten, Domkapitel und
Volk. Zur Inzens des Volkes treten Th und N rechts und links neben den D. Zeitgleich zur
Inzens von Domkapitel und Volk wäscht sich der HZe die Hände seitlich vom Altar.
Nach dem Gabengebet legt der zelebrierende WB den Pileolus selbst ab und übergibt ihn
dem Diakon rechts von ihm. Dieser reicht ihn an eine(n) Ministranten/in weiter, der/die ihn
auf den Priestersitz legt.
Es folgt das Hochgebet (Schellen beim Emporheben der Hostie und des Kelches), das Gebet
des Herrn und der Friedensgruß.
Der zelebrierende WB reicht den Friedensgruß an D und Konzelebranten weiter, die
Ministranten/innen untereinander.
Zelebrierender WB und D reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl.
Kommunion unter beiderlei Gestalt zunächst an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.
Für alle Kommunionspender ist nach der Austeilung durch die Ministrant(inn)en ein
Purifikatorium bereit zu halten in der Nähe der Kredenz, nicht aber direkt neben dem Altar.
Die Gefäße werden durch den D im hinteren Teil des Chorraums purifiziert, an dem dafür
vorgesehenen Platz.
Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied. Der zelebrierende WB sitzt auf dem Priestersitz.
Zuvor hat er den Pileolus selbst aufgenommen.
Der zelebrierende WB spricht bzw. singt das Schlussgebet am Altar. Zum Schlusssegen erhält
er dort zunächst die Mitra, dann den Stab.
Nach dem gesungenen Entlassungsruf des D und dem Altarkuss begeben sich
Ministrant(inn)en, ggfls. Chor, Domkapitel und ggfls. Konzelebranten, Diakone und
zelebrierenden WB zum Auszug vor den Altar. Es folgt eine Kniebeuge. Dann beginnt der
Auszug. Der Auszug erfolgt über den Kreuzgang zur Domsakristei.
4.7 Eucharistiefeier mit Aussetzung des Allerheiligsten
Hier handelt es sich um die Eucharistiefeiern am Abend eines Herz-Jesu-Freitages, am Tag
des Ewigen Gebetes, am Fronleichnamsfest und um die Jahresschlussmessfeier.
vorbereiten:
In der Sakristei und im Dom:
Alles wie bei einem Kapitelsamt/Pontifikalamt.
Kredenz:
Lunula mit Hostie in einer Kommunionschale,
Monstranz, Kniebank
Liturgie im Dom zu Essen
54
Verlauf:
In diesem Gottesdienst wird eine Hostie konsekriert, die nach der Kommunion in der
Monstranz zur Anbetung ausgesetzt wird, anschließend sind Gebete bzw. Betstunden oder
auch die Sakramentsprozession vorgesehen.
Nach dem Kommunionausteilen holen Th+N die Geräte auf kurzem Weg über die
Chorraumtür aus der Sakristei zum Altar.
HZe stellt nach dem Schlussgebet die Lunula mit der konsekrierten Hostie in der Monstranz
auf dem Altar aus.
HZe kniet mit AA an der Stufe vor dem Altar und macht eine Verneigung, danach legt HZe
Weihrauch ein und inzensiert das Allerheiligste.
Der weitere Verlauf richtet sich danach, ob Gebet, das „Tantum ergo“ und der eucharistische
Segen folgen, mehrere Betstunden (Ewiges Gebet) oder die Prozession (Fronleichnam).
4.8 Stundengebet
4.8.1 Vesper ohne Diözesanbischof
Die Ministranten/innen stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug auf.
Der Einzug erfolgt von dort in folgender Reihenfolge:
A/K/A
Ministrant(inn)en Kantor bzw. Chor
DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Dompropst/Generalvikar
WBe
D
O
Aufstellung im Altarraum und Kniebeuge. Ministrant(inn)en und Kapitel nehmen ihre
jeweiligen Plätze im Chorraum ein.
Der O eröffnet singend vom Priestersitz aus die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm
mir zu Hilfe“. Die Gemeinde antwortet.
Es folgt der Hymnus.
Es folgen Psalmen und Canticum.
Am Schluss des Canticum stellen sich die AA vor dem Altar auf. Der D tritt zwischen die AA.
Es folgen die Verneigung und der Gang zum Ambo. Dort verkündet der D die Lesung, danach
erfolgt das gesungene Responsorium, währenddessen Rückkehr vor den Altar, dort
Verneigung. Alle gehen wieder auf ihre Plätze.
[Eventl. Homilie]
Während des Responsoriums holen Th und N Weihrauchfass und Schiffchen aus der Sakristei
und begeben sich während des Orgelvorspiels zur Magnificat-Antiphon zum Priestersitz. Dort
Liturgie im Dom zu Essen
55
legt der O Weihrauch ein. D und O schreiten hinter Th und N vor den Altar. Altarkuss des O,
Inzens von Altar und Kreuz, ggfls. Osterkerze während des Magnificat.
Nach der Inzens des Altares kehrt der O an den Priestersitz zurück und wird dort durch den D
inzensiert, anschließend Inzens von Domkapitel und Volk. Zur Inzens des Volkes treten Th
und N rechts und links neben den D.
Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung zum Vaterunser sowie die Oration spricht bzw. singt
der O vom Priestersitz aus (Ministrant hält ihm die Mappe), der D betet die Fürbitten vom
Ambo aus.
Zum Schlusssegen begibt sich der O an den Altar. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich
alle vor den Altar zum Auszug auf und singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach
Kniebeuge und Auszug über den Kreuzgang zur Domsakristei.
4.8.2 Vesper in Anwesenheit des Diözesanbischofs
Die Ministranten/innen stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug auf.
Der Einzug erfolgt von dort in folgender Reihenfolge:
A/K/A
Ministrant(inn)en Kantor bzw. Chor
DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Dompropst/Generalvikar
WBe
Diözesanbischof D
O
Aufstellung im Altarraum und Kniebeuge. Ministranten/innen und Kapitel nehmen ihre
jeweiligen Plätze im Chorraum ein, der Diözesanbischof an der Kathedra.
Der O eröffnet singend vom Priestersitz aus die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm
mir zu Hilfe“. Die Gemeinde antwortet.
Es folgt der Hymnus.
Es folgen Psalmen und Canticum.
Am Schluss des Canticum stellen sich die AA vor dem Altar auf. Der D tritt zwischen die AA.
Es folgen die Verneigung und der Gang zum Ambo. Dort verkündet der D die Lesung, danach
erfolgt das gesungene Responsorium, währenddessen Rückkehr vor den Altar und
Verneigung. Alle gehen wieder auf ihre Plätze.
[eventl. Homilie]
Während des Responsoriums holen Th und N Weihrauchfass und Schiffchen aus der Sakristei
und begeben sich während des Orgelvorspiels zur Magnificat-Antiphon zum Priestersitz. Dort
legt der Offiziant Weihrauch ein. Th und N gehen hinter den Altar, es folgen ihnen O und D.
Altarkuss des O, Inzens von Altar und Kreuz, ggfls. Osterkerze während des Magnificat.
Liturgie im Dom zu Essen
56
Nach der Inzens des Altares kehrt der O an den Priestersitz zurück und wird dort durch den D
inzensiert, anschließend inzensiert der D unter Assistenz von Th und N Bischof, Domkapitel
und Volk.
Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung, die Einleitung zum Vaterunser sowie die Oration
spricht bzw. singt der O vom Priestersitz aus (Ministrant hält ihm die Mappe), der D betet die
Fürbitten vom Ambo aus.
Zum Schlusssegen begibt sich der O an den Altar. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich
alle vor den Altar zum Auszug auf und singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach
Kniebeuge und Auszug über den Kreuzgang zur Domsakristei.
4.8.3 Pontifikalvesper mit Bischof
Die Ministranten/innen stellen sich am Siebenarmigen Leuchter zum Einzug auf.
Der Einzug erfolgt von dort in folgender Reihenfolge:
A/K/A
Ministrant(inn)en
Kantor bzw. Chor
DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Dompropst/Generalvikar
WBe D
Diözesanbischof
Ministranten/innen mit Stab und Mitra
Aufstellung im Altarraum. Der B legt Stab und Mitra ab, danach Kniebeuge.
Ministranten/innen und Kapitel nehmen ihre jeweiligen Plätze im Chorraum ein.
Der B eröffnet singend von der Kathedra aus die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm
mir zu Hilfe“. Die Gemeinde antwortet.
Es folgt der Hymnus.
Es folgen Psalmen und Canticum.
Am Schluss des Canticum stellen sich die AA vor dem Altar auf. Der Diakon tritt zwischen die
AA. Es folgen die Verneigung und der Gang zum Ambo. Dort verkündet der D die Lesung,
danach das gesungene Responsorium, währenddessen Rückkehr vor den Altar und
Verneigung.
[eventl. Homilie]
Während des Responsoriums holen Th und N Weihrauchfass und Schiffchen aus der Sakristei
und begeben sich während des Orgelvorspiels zur Magnificat-Antiphon zur Kathedra. Dort
legt der B Weihrauch ein. D und B schreiten mit Th und N vor den Altar. Altarkuss des B und
des D; Inzens von Altar und Kreuz, ggfls. Osterkerze während des Magnificat.
Nach der Inzens des Altares kehrt der B zur Kathedra zurück und wird dort durch den D
inzensiert unter Assistenz von Th und N, anschließend Inzens von Domkapitel und Volk.
Liturgie im Dom zu Essen
57
Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung, die Einleitung zum Vaterunser sowie die Oration
spricht bzw. singt der B von der Kathedra aus (Buchdienst durch eine(n) Ministranten/in),
der D betet die Fürbitten vom Ambo aus.
Zum Schlusssegen begibt sich der B an den Altar. Er erhält zunächst die Mitra, dann den
Stab. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich alle vor dem Altar zum Auszug auf und
singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach Kniebeuge und Auszug über den
Kreuzgang zur Domsakristei.
4.8.4 Vesper bei ausgesetztem Allerheiligsten
Alles wie sonst bei einer Vesper, vgl. C 4.8.1-3..
Die liturgischen Gewänder des D bei der Vesper mit Aussetzung des Allerheiligsten sind Albe
(mit Schultertuch und Zingulum), Stola und Dalmatik.
Ausnahmen:
Bei einer Pontifikalvesper zieht B nur mit Stab, aber ohne Mitra und Pileolus ein; die Mitra
wird vom Domsakristan gehalten.
Bei einer Pontifikalvesper, wo B seinen Platz an der Kathedra einnimmt, bleiben alle Plätze
wie sonst.
Zum Magnifikat werden das Allerheiligste und der Altar inzensiert.
Der weitere Verlauf ist wie bei einer Vesper mit sakramentalem Segen, vgl. C 4.8.5
4.8.5 Vesper mit sakramentalem Segen
Normaler Verlauf der Vesper bis zum Magnifikat einschließlich.
Nach dem Magnifikat wird ein Eucharistisches Lied gesungen. Währenddessen erfolgt die
Aussetzung des Allerheiligsten auf dem Altar durch O oder D. Th+N bleiben nach dem
Magnificat vor dem Altar stehen. Inzensierung des Allerheiligsten durch O. Danach knien AA,
DD und O an den Stufen des Altares; Th + N ebenfalls.
Es werden die Fürbitten gebetet mit „Vaterunser“ und Oration, Z sorgt für ein Mikrophon am
Altar.
An die Oration schließt sich sogleich das Tantum ergo an mit der eucharistischen Oration,
dabei ist Inzens.
Domsakristan reicht O das Velum, D hilft beim sakramentalen Segen.
Sakramentaler Segen, A klingelt dazu.
Nach dem Segen hilft D beim Absetzen der Monstranz und stellt die Lunula in die Pyxis.
Domsakristan nimmt das Velum an. D trägt die Pyxis in den Tabernakel, danach gehen DD
und AA ohne Verzögerung zum Altar zurück und stellen sich mit allen zum Auszug auf.
Nach der Marianischen Antiphon Kniebeuge und Auszug.
5. Dienste der Musiker
5.1 Messfeiern im Dom und in der Anbetungskirche
Alle Absprachen für die Messfeier bezüglich Liedauswahl etc. geschehen rechtzeitig vor Feier
in der Sakristei.
Bei allen Messfeiern außerhalb der Kapitelsämter bzw. Hochämter erfolgt der kleine Einzug
von der Sakristei aus. Während des Einzugs erfolgen Orgelspiel und der Gesang des
Eingangsliedes der Gemeinde. Es schließen sich die liturgische Begrüßung und die Einführung
in die Messfeier. Der Bußakt wird nach den Formen A, B oder C gestaltet. Wenn vorgesehen,
erfolgt nach dem Kyrie das Gloria. Als Gloria-Hymnus kann in den „normalen“ Messfeiern
auch eine entsprechende Liedparaphase verwendet werden.
Liturgie im Dom zu Essen
58
Wie am Tag vorgesehen wird eine oder werden zwei Lesung(en) vom Lektor oder von der
Lektorin vorgetragen. An allen Sonntagen und Hochfesten des Kirchenjahres werden in den
Kapitels-, Pontifikalämtern und Hochämtern, aber auch in den übrigen Eucharistiefeiern,
zwei Lesungen vor dem Evangelium verkündet, an den Wochentagen und Festen wie
vorgesehen nur eine Lesung. Nach der ersten Lesung erfolgt nach einem kurzen Moment der
Stille der Antwortpsalm.39 Der Antwortpsalm wird vom Kantor bzw. von der Kantorin
vorgetragen und durch den Kehrvers der Gemeinde unterbrochen. Der Psalm kann auch als
Psalmlied allein von der Gemeinde gesungen werden. Nach evtl. erfolgter zweiter Lesung
wird der Ruf vor dem Evangelium nach einem kurzen Moment des Innehaltens gesungen.40
Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium unmittelbar an
den Gesang des Antwortpsalmes an.
Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt. Es
folgt an den Sonn- und Feiertagen die Homilie des Zelebranten vom Ambo aus.
An Sonntagen und Hochfesten folgt das gesprochene bzw. gesungene Glaubensbekenntnis,
auch als Liedparaphrase, danach die Fürbitten. An Hochfesten wird in der Regel der
Fürbittruf gesungen.
Musikalisch wird die Gabenbereitung begleitet durch Gemeindegesang oder Orgel- bzw.
Instrumentalmusik. Sanctus und Agnus Dei werden in der Regel in der vollen Textgestalt
gesungen. Während der Kommunionausteilung erfolgt ruhiges Orgelspiel. Der Auszug erfolgt
auf kurzem Wege, wie beim Einzug, in die Sakristei zurück unter Orgelmusik.
5.2 Kapitelsamt / Pontifikalamt mit einem Weihbischof
Eine Absprache mit dem Chor- bzw. Scholaleiter ist unmittelbar vor dem Kapitelsamt bzw.
Pontifikalamt wegen des Einsingens zur gleichen Zeit nicht möglich, sie müsste zu einem
früheren Zeitpunkt, also ca. 1-2 Tage vorher, geschehen.
Ca. 5 Minuten vor Beginn der Eucharistiefeier endet das Geläut der Glocken, danach setzt –
außer in der Fastenzeit - die musikalische Einstimmung in die Eucharistiefeier ein, in der
Regel mit Orgelmusik, an den hohen Feiertagen des Kirchenjahres auch mit Chor- und/oder
Instrumentalmusik.
Der Einzug erfolgt aus der Adveniatkrypta und beginnt mit dem Glockenschlag. Schola,
Domsingknaben und Mädchenchor ziehen in der Regel nach der Kreuzgruppe und vor den
Ministrant(inn)en mit ein und haben während des Gottesdienstes ihren Platz hinter der
Kathedra im Chorraum. Bei großen Gottesdiensten, vor allem bei Orchesterbegleitung,
singen alle Chöre von der Empore.
Während des Einzugs und der Inzens erfolgt Orgelspiel und der Gesang des Eingangsliedes
der Gemeinde bzw. des Introitus des Chores/der Schola.
Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den
zelebrierenden Domkapitular vom Priestersitz aus. Danach folgt das Allgemeine
Schuldbekenntnis mit Einladung und Stille in den Formen A, B oder C (Kyrie-Litanei).
An den Festtagen des Kirchenjahres leitet der Ze zu den Kyrie-Rufen (des Chores) über, dann
entfällt die Vergebungsbitte.
Es folgt nach dem Kyrie ggfls. Gloria. Das Gloria, wenn es vorgesehen ist, wird immer in der
vollen Textgestalt lateinisch oder deutsch vom Chor oder der Gemeinde bzw. im Wechsel
von beiden gesungen.
39
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe, Nr. 138 40
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 139.
Liturgie im Dom zu Essen
59
Es schließen sich das gesungene Tagesgebet und – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei
vom Lektor/von der Lektorin vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 1. Lesung erfolgt nach
einer kurzen Stille der Antwortpsalm.41 Der Antwortpsalm wird vom Kantor/von der Kantorin
(in der Regel vom Ambo aus mit kurzer Verneigung vorher und nachher vor dem Altar)
vorgetragen und durch den Kehrvers der Gemeinde unterbrochen. Er kann auch als
Psalmmotette vom Chor allein bzw. als Psalmlied allein von der Gemeinde gesungen werden.
Nach der 2. Lesung wird ebenfalls nach einer kurzen Stille der Ruf vor dem Evangelium
gesungen.42 Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem Evangelium
unmittelbar an den Antwortpsalm an. Es formiert sich die Evangelienprozession,
währenddessen Orgelmusik oder Chorcoda zum Ruf vor dem Evangelium.
Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt.
Es folgt die Homilie.
An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo. Das Credo wird immer in der vollen
Textgestalt lateinisch oder deutsch im Wechsel von Chor/Schola und Gemeinde bzw. vom
Chor allein gesungen. Ggfls. kann das Credo auch von allen gesprochen werden.
An Hochfesten wird der Fürbittruf in der Regel gesungen.
Musikalisch wird die nachfolgende Gabenbereitung begleitet durch Chor- oder
Gemeindegesang (Offertorium), Orgel- oder Instrumentalmusik.
Sanctus mit Benedictus wird in der vollen Textgestalt entweder von allen in deutscher oder
lateinischer Sprache oder auch vom Chor allein gesungen.
Das gilt auch für den Gesang zur Brotbrechung, das Agnus Dei.
Während der Kommunionausteilung wird die Communio oder eine Motette gesungen bzw.
es erfolgt Orgelspiel. Der Chor kommuniziert in der Regel nach Beendigung des Gesanges.
Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied.
Nach dem gesungenen Entlassungsruf des Diakons und dem Altarkuss begeben sich alle
liturgischen Dienste, auch evtl. die Chöre direkt nach der Kreuzgruppe, zum Auszug vor den
Altar. Es beginnt der Auszug, währenddessen Orgelmusik oder ggfls. auch Chorgesang.
5.3 Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof
Ca. 5 Minuten vor Beginn des Pontifikalamtes endet das Läuten der Glocken und es schließt
sich – außer in der Fastenzeit – die musikalische Einstimmung in Form von Orgelmusik oder
Chor- und Instrumentalmusik an. Der Einzug erfolgt dann aus der Adveniatkrypta. Bei großen
Pontifikalämtern, vor allem bei Orchesterbegleitung, singen alle Chöre von der Empore.
Während des Einzugs und der Inzens erfolgt Orgelspiel und das Eingangslied der Gemeinde
bzw. der Introitus des Chores/der Schola wird gesungen.
Es erfolgt die liturgische Begrüßung und die Einführung in die Messfeier durch den Bischof
von der Kathedra aus.
Es folgen Kyrie und ggfls. Gloria. Das Gloria, wenn es vorgesehen ist, wird immer in der
vollen Textgestalt lateinisch oder deutsch vom Chor oder der Gemeinde bzw. im Wechsel
von beiden gesungen.
Tagesgebet!
41
Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 138: „…Alle bedenken kurz in Stille das Gehörte….“ 42
Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 139: „…danach wird eine kurze Stille gehalten.“
Liturgie im Dom zu Essen
60
Es schließen sich – wie am Tag vorgesehen – eine oder zwei vom/von Lektor/der Lektorin
vorgetragenen Lesung(en) an. Nach der 1. Lesung erfolgt nach einem kurzen Moment der
Stille der Antwortpsalm. Der Antwortpsalm wird vom Kantor/von der Kantorin – in der Regel
vom Ambo nach kurzer vorheriger Verneigung - vorgetragen und durch den Kehrvers der
Gemeinde unterbrochen. Er kann auch als Psalmmotette vom Chor allein gesungen werden
bzw. als Psalmlied allein von der Gemeinde. Nach der 2. Lesung wird der Ruf vor dem
Evangelium gesungen. Wird nur eine Lesung vorgetragen, schließt sich der Ruf vor dem
Evangelium unmittelbar an den Antwortpsalm an. Während des Orgelvorspiels zum Ruf vor
dem Evangelium legt der Bischof Weihrauch ein. Danach stellt sich der Diakon vor den
Bischof und bittet um den Segen. Es formiert sich die Evangelienprozession, währenddessen
wird der Ruf und eventl. die sich anschließende Chorcoda gesungen.
Nach der Verkündigung des Evangeliums wird der Ruf vor dem Evangelium wiederholt.
Es folgt die Homilie des Bischofs.
An Sonntagen und Hochfesten folgt das Credo. Das Credo wird immer in der vollen
Textgestalt lateinisch oder deutsch im Wechsel von Chor/Schola und Gemeinde bzw. vom
Chor allein gesungen. Ggfls. kann das Credo auch von allen gesprochen werden.
Die Fürbitten haben an den Hochfesten in der Regel einen gesungenen Fürbittruf.
Nach den Fürbitten wird die Gabenbereitung musikalisch begleitet durch Chor- oder
Gemeindegesang (Offertorium), Orgel- oder Instrumentalmusik.
Sanctus mit Benedictus wird in der vollen Textgestalt entweder von allen in deutscher oder
lateinischer Sprache oder auch vom Chor allein gesungen.
Das gilt auch für den Gesang zur Brotbrechung, das Agnus Dei.
Während der Kommunionausteilung wird die Communio gesungen oder eine Motette bzw.
es erfolgt Orgelspiel. Der Chor kommuniziert in der Regel nach Beendigung des Gesanges.
Es folgt der Dankhymnus als Gemeindelied. Der Bischof sitzt auf der Kathedra.
Der Bischof spricht bzw. singt das Schlussgebet von der Kathedra aus. Zum Schlusssegen
begibt er sich an den Altar. Dort erhält er zunächst die Mitra, dann den Stab.
Nach dem gesungenen Entlassungsruf des Diakons begibt sich der Bischof in den hinteren
Teil des Chorraums und legt Kasel, Stola, Albe und Schultertuch ab. Er erhält Rochett und
Mozetta, währenddessen Orgelmusik oder Chorgesang, evtl. auch ein Schlusslied.
Der Bischof kehrt zum Altar zurück und macht gemeinsam mit dem Domkapitel eine
Kniebeuge. Dann beginnt der Auszug, währenddessen Orgelmusik oder ggfls. auch
Chorgesang.
5.4 Vesper
Der Einzug erfolgt in der Regel aus der Adveniatkrypta in den Dom. Während des Einzugs
spielt die Orgel.
Der O eröffnet singend die Vesper mit dem Gebetsruf „O Gott, komm mir zu Hilfe“. Die
Gemeinde antwortet.
Es folgt der Hymnus. Er wird in der Regel strophenweise abwechselnd zwischen Kantor/Chor
und Gemeinde bzw. Gemeinde und Kantor/Chor gesungen.
Es folgen Psalmen und Canticum. Zwischen den Psalmen können Orgelversetten eingefügt
werden.
Liturgie im Dom zu Essen
61
Nach der Lesung erfolgt das gesungene Responsorium.
[Eventl. Homilie]
Am Priestersitz legt der O während der Antiphon zum Magnificat Weihrauch ein. Während
des Magnificat Inzens des Altares, des Kreuzes, des O und des Kapitels.
Es folgen die Fürbitten. Die Einleitung zum Vaterunser (Intonation!) sowie die Oration singt
der O vom Priestersitz aus.
Zum Schlusssegen begibt sich der O an den Altar. Nach dem Entlassungsruf des D stellen sich
alle vor den Altar zum Auszug auf und singen gemeinsam die Marianische Antiphon. Danach
Auszug über den Kreuzgang zur Domsakristei unter Orgelmusik.
5.5 Andachten
In der Fastenzeit finden donnerstags im Dom Kreuzwegandachten statt, im Monat Mai in der
Anbetungskirche Maiandachten und im Monat Oktober Rosenkranzandachten. Diese
Andachten werden musikalisch an der Orgel begleitet durch Lieder und Gesänge (vgl. auch
2.6; 2,7; 2.8).
6. Dienste der Lektor(inn)en
Wie am Tag vorgesehen wird bzw. werden in der Eucharistiefeier eine oder zwei Lesung(en)
vom Lektor oder von der Lektorin vorgetragen. Der Lektor / die Lektorin hat ihren Platz in
der ersten Bank rechts im Mittelschiff. Er/Sie tritt aus der Bank zur Lesung an den Ambo.
Zuvor macht er/sie oben eine kurze Verneigung zum Altar. Diese Verneigung wird vor der
Rückkehr an den Platz wiederholt. Während des gesungenen Antwortpsalms zwischen den
Lesungen sitzt der Lektor/die Lektorin auf einem der Sedilien neben dem Ambo. Bei sehr
hohen Festgottesdiensten können die Lektorinnen bzw. Lektoren während des gesamten
Gottesdienstes dort ihren Platz finden.
Die Fürbitten erfolgen durch den Lektor/die Lektorin ebenfalls vom Ambo aus.43 Der
zelebrierende Priester/Bischof spricht das Einleitungs- und Abschlussgebet vom Priestersitz
bzw. von der Kathedra aus.
D Gottesdienstgestaltung
1 Eröffnungsformen
1 Die Eröffnung der Eucharistiefeier mit dem Allgemeinen Schuldbekenntnis
Vorbemerkungen:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in der Eucharistiefeier das Allgemeine Schuldbekenntnis
zu gestalten. Wenn jeweils verschiedene Personen den Gottesdienst vorbereiten, besteht
die Gefahr, dass nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Für den Gläubigen ist es
wertvoll, die verschiedenen Möglichkeiten in einer gewissen Regelmäßigkeit zu erfahren.
1.1 Grundform der Eröffnung
1.1.1 LIED,
oder andere Formen des Beginnes: Orgelspiel/Instrumentalspiel, Greg. Choral,
Chorgesang, Gesang von Kantor und Gemeinde, Stille (bes. in der Fastenzeit)
43
vgl. AEM 150 u. 272.
Liturgie im Dom zu Essen
62
1.1.2 BEGRÜSSUNG DES ALTARES
1.1.3 KREUZZEICHEN – BEGRÜSSUNG – EINFÜHRUNG
1.1.4 BESINNUNG – STILLE
1.1.5 SCHULDBEKENNTNIS
1.1.6 VERGEBUNGSBITTE
1.1.7 KYRIE
1.1.8 GLORIA
1.1.9 TAGESGEBET
1.2 Verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten der Eröffnung
Das Allgemeine Schuldbekenntnis kann entfallen, wenn eine besondere Festlichkeit des
Gottesdienstes dies nahe legt (MB S.329). Dies trifft vor allem auf die großen Hochfeste des
Kirchenjahres zu.
Das Allgemeine Schuldbekenntnis entfällt, wenn eine andere liturgische Handlung der
Messfeier vorausgeht (MB S. 329). Die Vergebungsbitte kann entfallen, wenn das Tagesgebet
eine solche Bitte enthält (MBH S.329), z. B. 3. und 4. Fastensonntag, 5. Sonntag der
Osterzeit, 6., 14., 23., 27., 31., 32. Sonntag im Jahreskreis, Christkönigssonntag.
Das Allgemeine Schuldbekenntnis kann von der Schola oder von allen gebetet/gesungen
werden – Form A1.
Statt des Schuldbekenntnisses kann auch ein Bußpsalm genommen werden, der
abwechselnd mit den Gläubigen gebetet oder gesungen wird, z. B. Ps 51; Ps 130; Ps 119A; Ps
119B – Form A2.
Das Allgemeine Schuldbekenntnis kann ersetzt werden durch das sonntägliche
Taufgedächtnis – Form A3. Dies erfolgt am Fest der Taufe des Herrn, am Ostersonntag, am
Pfingstsonntag und ggfls. auch an anderen Sonntagen.
Verlauf (vgl. MB S. 1171ff.):
Orgelspiel zum Einzug oder Gesang.
Nach der Begrüßung fordert Ze die Gläubigen zum Gebet auf und segnet das Wasser. In der
Osterzeit entfällt jedoch die Weihe des Wassers.
Ze bezeichnet sich mit dem Weihwasser uns besprengt dann die Altardiener, den Klerus und
die Gemeinde damit.
Nachdem er die Gläubigen im Chor besprengt hat, geht er durch den Mittelgang.
Während des Besprengens singt die Schola „Asperges me“, (in der Osterzeit „Vidi aquam“)
oder ein passendes Lied.
Ze kehrt an seinen Sitz zurück und betet nach Beendigung des Gesanges ein Abschlussgebet.
Danach wird das Kyrie gesungen (Nr. 6).
Statt des Schuldbekenntnisses können die Versikelpaare gesprochen werden, MB S. 327 -
Form B1.
Als Einzugslied kann eine „Leise“ gesungen werden, das ist ein Lied, welches am Ende der
Strophe in den Ruf „Kyrieleis/Erbarm dich Herr“ einmündet. Dann kann das Kyrie entfallen.
– Form B2.
Statt des Schuldbekenntnisses kann auch eine Kyrie-Litanei verwendet werden – Form C.
Die Vergebungsbitte sollte nur folgen, wenn das Kyrie als Kyrie-Litanei verwendet wird. Sonst
wird sie vor dem Kyrie gesprochen. Es folgt sofort das Gloria bzw. das Tagesgebet.
Liturgie im Dom zu Essen
63
1.2 Schema der Eröffnungsformen
Form A1 Form A2 Form A3
1. LIED
2. BEGRÜSSUNG DES ALTARES
3. KREUZZEICHEN, BEGRÜSSUNG, EINFÜHRUNG
4. BESINNUNG, STILLE
5. SCHULDBEKENNTNIS Schuldbekenntnis Bußpsalm sonntägliches
Taufgedächtnis
6. VERGEBUNGSBITTE Ja Ja Nein
7. KYRIE Ja Ja (ja)
8. GLORIA (ja) (ja) (ja)
9. TAGESGEBET Ja Ja Ja
Form B1 Form B2 Form B3
1. LIED
2. BEGRÜSSUNG DES ALTARES
3. KREUZZEICHEN, BEGRÜSSUNG, EINFÜHRUNG
4. BESINNUNG, STILLE
5. SCHULDBEKENNTNIS gesprochene
Versikelpaare
MB 327,
wie B1 Kyrielitanei
6. VERGEBUNGSBITTE Ja Ja Ja
7. KYRIE Ja nein Nein
8. GLORIA (ja) (ja) (ja)
9. TAGESGEBET ja Ja Ja
2 Friedensgruß
Der Friedensgruß in der liturgischen Form wird in folgender Weise gegeben und empfangen:
Wer den Friedensgruß empfängt, macht vorher und nachher vor dem Überbringer eine
Verneigung; wer den Friedensgruß übergibt, macht nachher eine Verneigung.
Der Friedensgruß wird erteilt, indem Überbringer und Empfänger ihre linke Wange einander
nähern; dabei legt der Überbringer dem Empfänger die Hände an die Oberarme; der
Empfänger legt seine Hände unter die Ellenbogen des Überbringers.
Der Überbringer sagt „Der Friede sei mit dir!“ Der Empfänger antwortet „Und mit deinem
Geiste!“
HZe gibt den Friedensgruß in der liturgischen Form an die ihm nächststehenden KZe und D.
Bei vielen KZe gibt jeder den Friedensgruß nach rechts und links weiter. D bringt den
Friedensgruß nicht zur Chorpräsenz.
Im Chorgestühl geben die Kleriker den Nachbarn den Friedensgruß in der liturgischen Form.
Alle weiteren reichen zum Friedensgruß ihrem Nachbarn die Hand.
3 Kommunionausteilen
Zelebrant und Diakon reichen, nachdem sie selber kommuniziert haben, die hl. Kommunion
unter beiderlei Gestalt zunächst an das Domkapitel und die Ministrant(inn)en.
Mitglieder des Domkapitels reichen die hl. Kommunion in den beiden Seitenschiffen,
Hauptzelebrant, ein weiterer Kommunionspender aus dem Domkapitel, evtl. auch Diakon im
Mittelgang. Bei besonderen Anlässen teilen zwei weitere Kommunionspender aus dem
Domkapitel die hl. Kommunion im hinteren Teil des Domes (in der Nähe des Süd- und des
Nordportals) aus. Der Chor, wenn er während der Kommunionausteilung singt,
kommuniziert nach Beendigung des Gesanges. Für alle Kommunionspender ist nach der
Liturgie im Dom zu Essen
64
Austeilung durch die Ministranten/innen das Purifikatorium bereit zu halten an der Kredenz,
nicht unmittelbar neben dem Altar. Die Purifikation erfolgt in Messfeiern und Kapitelsämtern
an der Seite des Altares, bei Pontifikalämtern im hinteren Teil des Chorraums, an dem dafür
vorgesehenen Platz.
E Festfolge im Kirchenjahr
1 Der Advent
Die Adventszeit als Vorbereitungszeit auf die weihnachtlichen Hochfeste, im Gedächtnis an
das erste Kommen des Gottessohnes zu den Menschen und gleichzeitig als Erwartung der
zweiten Ankunft Christi am Ende der Zeiten44 wird im Essener Dom in folgender Weise
besonders gestaltet. Im Essener Dom hängt von der Decke ein großer Adventskranz mit
immergrünen Tannenzweigen, mit vier roten Kerzen oder mit drei Kerzen in violetter Farbe
(entsprechend der liturgischen Farbe des Advents) und einer rosafarbenen Kerze
(entsprechend der liturgischen Farbe des dritten Adventssonntags). 45
Am Sonntag Gaudete (3. Adventssonntag) wird als liturgische Farbe rosa verwendet. 46
In der Adventszeit werden die Orgel und andere Musikinstrumente entsprechend der
besinnlichen Zeit gemäßigt eingesetzt. Der Dom ist nicht mit Blumen geschmückt, sondern
nur mit Tannenzweigen. Als besonderes Element der Gestaltung wird an den Dienstagen der
Adventszeit die 7.00-Uhr-Messe in der Anbetungskirche als sog. „Roratemesse“ gefeiert. Alle
Teilnehmer erhalten kleine Vigilkerzen. Die Vigilkerzen werden erst während des Introitus
„Rorate coeli – Tauet Himmel“ entzündet. Der Altarraum ist ausreichend mit Kerzen
erleuchtet, so dass HZe, D und Lektoren/Kantoren ohne elektrisches Licht die Texte lesen
können. Als Messformular wird an diesen Dienstagen die Quartembermesse im Advent47
genommen, es sei denn, auf diesen Dienstag fällt ein Hochfest, Fest oder ein gebotener
Gedenktag. Ab dem 17. Dezember wird die Messe vom entsprechenden Kalendertag
genommen. Die Schrifttexte in der „Roratemesse“ sind immer vom Wochen- bzw. vom
Kalendertag.
Die Mittagsmeditationen an den Samstagen vor den Adventssonntagen werden noch einmal
in besonderer Weise gestaltet. Sie dauern ca. 30 Minuten. Dem Textimpuls bei der
Mittagsmeditation sind ca. 15 Minuten Orgelmusik vorgeschaltet und auch noch einmal ca.
10 bis 15 Minuten Orgelmusik nachgeschaltet.
Bei den Eucharistiefeiern an den Tagen vom 17. bis zum 23. Dezember werden die O-
Antiphonen als Vers zum Halleluja im Gottesdienst gesungen. Während dieser Tage wird
bevorzugt das Adventslied „Herr, send herab uns deinen Sohn“ mit der jeweiligen O-
Antiphonstrophe verwendet.
2 Weihnachten – Hochfest der Geburt des Herrn
Wenige Tage vor dem 24. Dezember werden die Tannenbäume und auch die Krippe im Dom
und in der Anbetungskirche aufgestellt; das Kind wird erst am Abend des 24. Dezember in
der Krippe gelegt.48 Die Weihnachtszeit beginnt im Dom mit der Vigilfeier zur Christmette am
44
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 235 45
vgl. Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie (Verlautbarung des Apostolischen Stuhls 160)
von 2001 Nr. 98 46
siehe Zeremoniale Nr. 236 47
Messbuch 265 48
Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie 2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls
160), 104.
Liturgie im Dom zu Essen
65
24. Dezember um 22.00 Uhr. Diese Vigilfeier als Einstimmung in die Heilige Nacht wird
musikalisch und textlich frei gestaltet, nicht in der Form der Lesehore, um auch den
Menschen einen Zugang zur Feier der Heiligen Nacht zu ermöglichen, die nicht so vertraut
sind mit den liturgischen Hochformen.49 In die Vigilfeier integriert wird das Martyrologium,
der Gesang der Festankündigung der Geburt des Herrn.50 Während der Vigilfeier ist der Dom
nur dezent mit elektrischem Licht erleuchtet.
2.1 Christmette
An das Ende der Vigilfeier schließt sich unmittelbar das Orgelvorspiel zum Eröffnungslied der
Christmette an. Während des Eröffnungsliedes erfolgt die Inzens des Altares und des
Kreuzes. Der Dom wird während des Liedes entsprechend heller erleuchtet. Die Christmette
verläuft nach C 3.2 „Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof“ bzw. 4.6.1 bzw. 5.2.
Das Evangeliar befindet sich bereits geschlossen auf dem Altar und wird nicht beim Einzug
hineingetragen. Nach der Verkündigung des Weihnachtsevangeliums und der Homilie des
Bischofs ziehen Ministranten, Kapitel, Konzelebranten und Diözesanbischof zur Krippe. Dort
wird die Krippe gesegnet mit Weihwasser. Während des Liedes „Ich steh an deiner Krippe
hier“ wird sie auch inzensiert. Danach betet der Bischof knieend still vor der Krippe. Es
schließen sich das gesprochene bzw. gesungene Große Glaubensbekenntnis vor der Krippe
an. Zu den Worten „Et incarnatus est“ bzw. „hat Fleisch angenommen“ knien sich alle
nieder. Nach dem Glaubensbekenntnis werden auch die Fürbitten vor der Krippe gebetet.
Nach Abschluss der Fürbitten ziehen alle wieder in den Altarraum zurück. Währendessen
beginnt bereits der Gesang des Offertoriums. Es folgt der Gabengang. In der Heiligen Nacht
wird als Hochgebet in der Regel Hochgebet III genommen. Der Auszug in der Christmette
erfolgt über den Kreuzgang in die Domsakristei. Der Diözesanbischof wechselt nicht die
liturgischen Gewänder vorher gegen Chorkleidung.
2.2. Hirtenamt
Am Morgen des 25. Dezember wird die Messe „Am Morgen“, das sog. „Hirtenamt“, um 8.00
Uhr im Essener Dom gefeiert, i.d.R. zelebriert der Dompropst. Diese Messfeier wird durch dt.
Weihnachtslieder und Kantorengesänge sowie weihnachtlicher Orgelmusik gestaltet. Am 25.
Dezember (Gedenktag der Hl. Anastasia) wird entweder im Hirtenamt um 8.00 Uhr oder im
Pontifikalamt um 10.00 Uhr Hochgebet I verwendet
2.3 Pontifikalamt am Tag
Das Messformular „Am Tag“ wird um 10.00 Uhr im Pontifikalamt, welchem ein Weihbischof
vorsteht, genommen. Das Pontifikalamt wird in festlicher Weise mit Chor und Orchester
gestaltet. Es verläuft nach C 3.3 Pontifikalamt mit einem Weihbischof in Anwesenheit des
Diözesanbischof bzw. 4.6.2 bzw. 5.2.
Das Glaubensbekenntnis wird in der großen Form gesungen; wie in der Heiligen Nacht knien
alle zu den Worten „Et incarnatus est“ bzw. „hat Fleisch angenommen“ nieder. Der Auszug
erfolgt durch den Mittelgang ins Atrium zur Verabschiedung des Diözesanbischofs.
49
Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie 2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls
160), 110: „Die Kirche wünscht, dass die Gläubigen in der Nacht des 24. Dezember – wenn möglich – an der
Lesehore, als der unmittelbaren Vorbereitung auf die Feier der Christmette teilnehmen. Wo das nicht
geschieht, kann es angemessen sein, eine von ihr angeregte Gebetsversammlung abzuhalten, die Gesänge,
Lesungen und Elemente der Volksfrömmigkeit enthält. 50
Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie 2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls
160), 111
Liturgie im Dom zu Essen
66
2.4 2. Vesper von Weihnachten
Um 17.00 Uhr versammelt sich das Domkapitel mit der Gemeinde zur Feier der zweiten
Vesper an Weihnachten. Der Einzug in den Dom erfolgt von der Adveniat-Krypta aus. Der
Vesper steht in der Regel der Dompropst vor (s. C 3.6.1 bzw. 4.8.1 bzw. 5.3).
2.5 2. Weihnachtstag – 26. Dezember
Um 10.00 Uhr feiert ein Weihbischof das Pontifikalamt zum 2. Weihnachtstag (s. C.3.4 bzw.
4.6.3. Fällt der 26.12. auf einen Wochentag wird das Fest des ersten Märtyrers der Kirche,
des hl. Stephanus, begangen (ohne Credo! und Hochgebet I); fällt der 26.12. auf einen
Sonntag, wird das Fest der hl. Familie gefeiert (mit Credo!).
3 31. Dezember / 1. Januar
Die Jahresschlussmesse am 31. Dezember hat in der Volksfrömmigkeit eine besondere
Bedeutung. Sie wird im Essener Dom als Vorabendmesse zum 1. Januar gefeiert. Am Ende
wird der sakramentale Segen gespendet und das „Te Deum“ („Großer Gott, wir loben dich“)
gesungen, um Lob und Dank der Gemeinde für die von Gott erhaltenen Wohltaten im
vergangenen Jahr zum Ausdruck zu bringen.51 Die Monstranzhostie wird in der
Jahresschlussmesse selbst konsekriert. Der Jahresschlussmesse steht in der Regel der
Dompropst vor.
Vorzubereiten sind neben den üblichen Vorbereitungen für ein Kapitelsamt:
a) auf der hinteren Kredenz:
- Monstranz und zusätzliches Korporale
- Schultervelum
b) vordere Kredenz
- Kniebank
- Lunula mit Hostie, die bei der Gabenbereitung mit zum Altar gebracht wird
Am 1. Januar werden nicht nur der Oktavtag von Weihnachten und das Hochfest der
Gottesmutter Maria gefeiert, sondern auch der Gründung des Bistums Essen am 1. Januar
1958 gedacht. Aus diesem Anlass feiert der Diözesanbischof um 18.00 Uhr ein festliches
Pontifikalamt, zu der das Domkapitel zusammen mit den Stadt- und Kreisdechanten im
Essener Dom zusammenkommen. Der Einzug erfolgt aus der Adveniat-Krypta; vorher wird
keine Vesper gebetet. Das Pontifikalamt verläuft nach „Pontifikalamt mit dem
Diözesanbischof“ C 3.2 bzw. C 4.6.1 bzw. C 5.2.
In den Fürbitten an diesem Tag wird nicht nur in besonderer Weise für das Bistum Essen
gebetet, sondern auch der Gedanke des Welttags des Friedens, den Papst Paul VI. 1967 auf
den 1. Januar gelegt hat, berücksichtigt. 52
4 Ewiges Gebet am 6. Januar
Am 6. Januar wird das Hochfest der Erscheinung des Herrn begangen. An diesem Tag wird im
Essener Dom die Reihe der Feier des Ewigen Gebetes im Bistum Essen begonnen. Nach der
Eucharistiefeier um 10.00 Uhr (am Sonntag nach der 12-Uhr-Messfeier) wird das
51
Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie 2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls
160), 114 52
vgl. Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie 2001 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls
160), 117
Liturgie im Dom zu Essen
67
Allerheiligste ausgesetzt. Die Monstranzhostie wird in der Messe unmittelbar vor der
Aussetzung zum Ewigen Gebet konsekriert.
4.1 Betstunden und Kapitelsvesper
Es schließen sich die Betstunden an, die insgesamt vom Domkapitel verantwortet werden.
Abgeschossen wird die Feier des Ewigen Gebetes um 16.00 Uhr mit der Feier der Vesper.
Dieser Vesper steht in der Regel der Dompropst vor. Die Vesper wird gehalten nach C 3.6.4
„Vesper bei ausgesetztem Allerheiligsten“ bzw. C 4.8.4 bzw. 5.4. Am Ende der Vesper wird
der sakramentale Segen gespendet und das Allerheiligste reponiert.
4.2 Pontifikalamt
Die liturgische Festfeier von Epiphanie am 6. Januar wird um 17.30 Uhr mit einem festlichen
Pontifikalamt abgeschlossen. Das Pontifikalamt verläuft entweder nach „Pontifikalamt mit
dem Diözesanbischof“ C 3.2 bzw. C 4.6.1 bzw. C 5.3 oder nach C 3.3 Pontifikalamt mit einem
Weihbischof in Anwesenheit des Diözesanbischofs bzw. 4.6.2 bzw. 5.2.
5. 2. Februar – Darstellung des Herrn / 3. Februar Blasiussegen
Am 40. Tag nach Weihnachten, am 2. Februar, wird das Fest der Darstellung des Herrn
begangen. Auch dieses Fest hat in der Volksfrömmigkeit eine tiefe Verankerung. Fällt das
Fest auf einen Wochentag, wird um 17.10 Uhr vom Domkapitel die Vesper in der Adveniat-
Krypta gebetet, anschließend folgt das Pontifikalamt in der Regel von einem Weihbischof
zelebriert (in An- oder Abwesenheit des Diözesanbischofs). An einem Sonntag findet das
Pontifikalamt um 10.00 Uhr statt und vorher wird um 9.45 Uhr die Terz in der Adveniat-
Krypta gebetet. Dem Pontifikalamt wird eine Statio vorgeschaltet, mit Segnung der Kerzen.53
Die Gemeinde versammelt sich im Kreuzgang, von dort erfolgt die Prozession zur Kirche
(Dom). Die Gläubigen halten Vigil-Kerzen in den Händen, die sie am Eingang zum Dom
erhalten.
Vorzubereiten sind neben den üblichen Vorbereitungen zu einem Pontifikalamt:
- Vigilkerzen für die Gläubigen
- Größere Kerzen für die Mitglieder des Kapitels
- Tisch mit Altarkerzen im Kreuzgang auf den Steinplatten,
dazu Messbuch und Mikrophon
- Weihwasser
Der zelebrierende Weihbischof begibt sich mit dem Domkapitel und der liturgischen
Assistenz aus der Adveniat-Krypta in den Kreuzgang auf die Steinplatten, wo ein kl. Tisch mit
Kerzen vorbereitet ist. Er trägt weiße Paramente, zur Kerzenweihe einen Chormantel, den er
nach der Prozession ablegt und gegen das Messgewand eintauscht. Der Weihbischof begrüßt
die versammelte Gemeinde, segnet die Kerzen, die vorher entzündet wurden. Er besprengt
die Kerzen mit Weihwasser und der Diakon lädt die Gemeinde zur Prozession ein.
Anschließend zieht die Prozession durch den Kreuzgang in den Dom, dabei wird der
Lobgesang des Simeon, das „Nunc dimittis“ entweder vom Chor allein oder im Wechsel
zwischen Chor und Gemeinde gesungen.
53
vgl. Messbuch 619 Kerzenweihe 1. Form mit Prozession und Zeremoniale für die Bischöfe 242-247.
Liturgie im Dom zu Essen
68
Prozessionsordnung: Th+N
A/K/A
Domsingknaben bzw. Mädchenchor
Ministrant(inn)en
DVe
Ehrendomherren
em. DKe
n.r. DKe
res. DKe
Dompropst/Generalvikar (WB)
(Diözesanbischof)
D
zelebrierender WB
Ministranten/innen mit Stab und Mitra
Beim Einzug in die Kirche spielt die Orgel und es wird ein passendes Lied gesungen. Im
Altarraum angekommen, verehrt der zelebrierende WB den Altar, er inzensiert ihn und geht
dann seitlich zur Kredenz, dort erhält er das Messgewand, danach geht er zum Priestersitz
stimmt von dort das Gloria an. Auf das Gloria folgt das Tagesgebet. Die Messfeier wird in der
üblichen Form Pontifikalamt C 3.3 bzw. 3.4 bzw. 4.6.2 bzw. 4.6.3 bzw. 5.2 fortgesetzt.
Die Weihnachtskrippe verbleibt im Dom und in der Anbetungskirche nicht bis zum 2.
Februar, sondern wird in der Regel – zusammen mit den Tannenbäumen – in den Tagen nach
der Feier des zweiten Sonntags im Jahreskreis abgebaut.
Am Abend des 2. Februar wird nach dem Pontifikalamt der Blasiussegen erteilt, ebenso am
Ende einer jeden Messfeier des 3. Februar (Gedenktag des hl. Bischofs Blasius) und am Ende
der Sonntagsmessfeiern nach dem 3. Februar.
6 Quadragesima (Fastenzeit, österliche Bußzeit)
„Die Zeit der vierzig Tage (Fastenzeit, österliche Bußzeit) ist die Zeit, die Ostern vorangeht
und auf die Feier dieses Festes vorbereitet. Sie ist Zeit des Hörens auf Gottes Wort sowie der
Bekehrung, Vorbereitung auf und Erinnerung an die Taufe, Zeit der Versöhnung mit Gott und
mit den Geschwistern.“54
In der Fastenzeit werden im Essener Dom besondere Liturgien gefeiert. Neben den
Kreuzwegandachten am Donnerstagnachmittag vor der Abendmesse werden an den fünf
Freitagen von der ersten bis zur fünften Fastenwoche Fastenpredigten (Glaubenszeugnisse)
im Essener Dom gehalten. „In dieser Zeit soll der Altar nicht mit Blumen geschmückt sein.“55
Die Orgel wird während der österlichen Bußzeit nur gemäßigt im Gottesdienst zur Begleitung
des Gesangs und in eher meditativen Vor- und Nachspielen eingesetzt. Ausgenommen sind
die Hochfeste, Feste und der Sonntag Laetare (4. Fastensonntag).“56
54
Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Direktorium über die Volksfrömmigkeit
und die Liturgie (Verlautbarung des Apostolischen Stuhls 160,2001) Nr. 124. 55
Zeremoniale für die Bischöfe 252 56
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe 252
Liturgie im Dom zu Essen
69
6.1 Aschermittwoch
„Am Mittwoch vor dem ersten Fastensonntag begehen die Christgläubigen mit der
Aschenauflegung die Zeit der inneren Reinigung.“57 „Die Geste, sich mit Asche zu bedecken,
hat den Sinn, die eigene Gebrechlichkeit und Sterblichkeit zu bedenken sowie die
Notwendigkeit der Erlösung durch Gottes Barmherzigkeit zu erkennen.“58
Im Essener Dom wird in allen Messfeiern des Aschermittwochs das Aschenkreuz nach der
Homilie ausgeteilt. 59
Vorzubereiten sind für die Messfeiern an diesem Tag in besonderer Weise:
- Asche, die zuvor aus verbrannten Palmzweigen des Vorjahres gewonnen wurde
- kleine Silbertabletts, auf denen die Asche verteilt ist.
- Lavabo mit Seife und Handtücher in ausreichender Form an der Kredenz für alle
Austeiler der Asche.
Der Diözesanbischof beginnt mit seinem Bistum die österliche Bußzeit, indem er am Abend
des Aschermittwochs um 17.30 Uhr am Pontifikalamt im Dom teilnimmt. Hauptzelebrant
dieses Pontifikalamts ist in der Regel ein Weihbischof. Um 17.10 Uhr versammelt sich das
Domkapitel mit dem Diözesanbischof zur Vesper in der Westkrypta. Um 17.30 Uhr beginnt
der Gottesdienst. Nach dem Einzug und dem Eingangslied – währenddessen der Altar
inzensiert wird – folgt die Begrüßung und die Einführung in die Eucharistiefeier. Das
Allgemeine Schuldbekenntnis entfällt. Sofort nach der Begrüßung schließt sich das Kyrie an,
danach folgt das Tagesgebet durch den Hauptzelebranten. Nach der Homilie ist Segnung und
Austeilung der Asche. Dazu tritt der Weihbischof an einen dafür vorbereiteten Tisch, in
unmittelbarer Nähe des Priestersitzes. Er wird begleitet von den assistierenden Diakonen.
Auf dem Tisch ist in silbernen Schalen die Asche vorbereitet. Der Weihbischof spricht das
Segensgebet, dann besprengt er die Asche mit Weihwasser (ohne Begleitgebet) und
inzensiert sie mit Weihrauch. Danach tritt der Diözesanbischof vor den Altar, bekommt vom
Weihbischof einen Teller mit Asche gereicht. Der Diözesanbischof streut dem zelebrierenden
Weihbischof Asche aufs Haupt und spricht die dafür vorgesehene Formel: „Bekehrt euch und
glaubt an das Evangelium“ oder „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum
Staub zurückkehren wirst.“60 Dann legt der zelebrierende Weihbischof dem Bischof Asche
aufs Haupt. Jetzt tritt das Domkapitel von der Südseite her vor den Altar, dort wird den
einzelnen Kapitularen vom Weihbischof das Aschenkreuz erteilt. Alle, die nicht das
Aschenkreuz an die Gemeinde austeilen, kehren über die Südseite des Chorraumes auf ihre
Plätze im Chorgestühl zurück. Diözesanbischof, Weihbischöfe und Kapitulare, die das
Aschenkreuz austeilen, nehmen vom vorbereiteten Tisch ein silbernes Tablett mit Asche und
teilen in den Seitenschiffen, im hinteren Teil des Domes (links und rechts) und auf der
untersten Stufe des Altares den Gläubigen das Aschenkreuz aus, indem sie eine der beiden
der Formeln zusprechen.
Nach dem Austeilen der Asche an die Gemeinde ist für alle, die das Aschenkreuz ausgeteilt
haben, an der Kredenz Lavabo vorzuhalten.
Es folgen die Fürbitten, kein Credo!
57
Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 253 58
Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Direktorium über die Volksfrömmigkeit
und die Liturgie (Verlautbarung des Apostolischen Stuhls 160,2001) Nr. 125 59
Zeremoniale für die Biscöfe 254-259. 60
Zeremoniale für die Bischöfe, 257
Liturgie im Dom zu Essen
70
Die Eucharistiefeier wird mit normalem Ablauf fortgesetzt. Nach dem Schlusssegen erfolgt
großer Auszug - zur Verabschiedung des Diözesanbischofs – ins Atrium.
6.2 Der erste Fastensonntag
Am Nachmittag des ersten Fastensonntags findet die Zulassungsfeier für die Taufbewerber
aus dem ganzen Bistum im Dom statt. Dieser Feier steht der Diözesanbischof vor.61 Für die
Feier der Einschreibung wird der vorgesehene Ritus genommen.62
6.3. Fastenpredigten
An den Freitagen der Fastenzeit (1. – 5. Fastenwoche) finden abends um 18.30 Uhr sog.
Fastenpredigten im Rahmen eines Abendlobes statt. Diese Predigten können auch in Form
von Glaubenszeugnissen gestaltet sein. Diese Gottesdienste werden durch einen der Chöre
auch musikalisch besonders gestaltet (s. auch B 2.4).
7 Die Feier der Heiligen Woche
„In der Heiligen Woche feiert die Kirche die Erlösungsgeheimnisse, die von Christus in den
letzten Tagen seines Lebens zur Vollendung gebracht wurden, beginnend mit seinem
messianischen Einzug in Jerusalem.“ 63
7.1 Der Palmsonntag
„Am Palmsonntag tritt die Kirche ein in das Mysterium der Kreuzigung, der Grabesruhe und
der Auferstehung ihres Herrn, der mit seinem Einzug in Jerusalem seine Majestät ahnen
lässt. Die Christen tragen Zweige als Zeichen des königlichen Triumphes, den Christus unter
der Last des Kreuzes errungen hat.“64
Die Heilige Woche beginnt im Essener Dom mit der Segnung der Palmzweige auf dem
Domhof vor dem Pontifikalamt. Sie beginnt um 9.45 Uhr.
Vorzubereiten sind für die Palmsonntagsliturgie in besonderer Weise:
a) im Domhof
- Körbe mit Palmzweigen für Kapitel, Ministranten und Gläubige
- Weihwasser mit Aspergill
- Mikrophon mit Übertragung auf den Domhof
b) im Dom
- Messgewand an der hinteren Kredenz
- Zwei zusätzliche Lesepulte mit Mikrophonen für die Leidensgeschichte
- Rote Stolen für Priester, die bei der Passion bzw.
bei der Austeilung der Heiligen Kommunion beteiligt sind.
Das Domkapitel versammelt sich um 9.30 Uhr zur Feier der Terz in der Adveniat-Krypta. Von
dort aus zieht sie zum Ort der Palmweihe in den Domhof. Nach der Prozessionsordnung zieht
als erstes Weihrauch, dann das geschmückte große Kreuz, die Akolythen, es folgen die
Altfridbrüder, die Ministranten, das Domkapitel, der Diözesanbischof, der Diakon mit dem
Evangeliar und dahinter der zelebrierende Weihbischof mit Pluviale sowie Stab und Mitra,
weitere Diakone. Während des Zugs auf dem Domhof singt der Chor den entsprechenden
61
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe, 406 ff. 62 Zeremoniale für die Bischöfe, Nr. 408 bis 419. 63
Kongregation für den Gottesdienst, Rundschreiben über die Feier von Ostern und ihre Vorbereitung
(16.01.1988), 27 64
Zeremoniale für die Bischöfe, Nr. 263
Liturgie im Dom zu Essen
71
Eröffnungsruf und die dazugehörigen Verse. Nach Beendigung des Gesanges gibt der
Weihbischof Stab und Mitra ab und spricht zur Gemeinde gewandt: „Im Namen des Vaters
…“. Dann grüßt er die Gemeinde mit liturgischem Gruß und führt sie anschließend – wie im
Messbuch vorgesehen – in die Feier ein [MB 2].
Nach der Einführung in die Feier legt der zelebrierende Weihbischof Weihrauch ein, er
segnet die Zweige, indem er - die Hände gefaltet – das Segensgebet spricht. Dann besprengt
er die Zweige der Gläubigen und die - in den Körben bereitliegenden - Zweige mit
Weihwasser und inzensiert sie anschließend mit Weihrauch. Nach der Segnung der Zweige
werden diese an den Diözesanbischof, die Weihbischöfe, das Domkapitel, die Altardiener
und die Altfridbrüder ausgeteilt. Dabei wird vom Chor eine passende Antiphon bzw. ein
passendes Lied gesungen. Der Weihbischof legt anschließend wiederum Weihrauch ein und
erteilt dem Diakon, der das Evangelium vorträgt, den Segen, um den dieser den Weihbischof
zuvor gebeten hat. Während der Verkündigung des Evangeliums nimmt der Weihbischof
seinen Palmzweig in die Hand. Nach der Verkündigung des Evangeliums folgt evtl. eine kurze
Homilie, daraufhin fordert der Diakon mit den Worten „Wie einst das Volk in Jerusalem“ zur
Prozession auf. Die Prozession formiert sich in folgender Reihenfolge: Th+N A/K/A
Chor
Altfridbrüder
Ministrant(inn)en
Domkapitel
Diözesanbischof
zelebrierender WB mit Mitra und Palmzweig
Diakone
Ministranten/innen mit Stab und Mitra
Die Prozession geht über den Domhof, die Kettwiger Straße, den Zwölfling und den
Kreuzgang (Nordeingang) zur Domkirche. Während der Prozession werden die
entsprechenden Hymnen („Singt dem König Freudenpsalmen“ und Christusrufe) gesungen.
Zum Einzug der Prozession in die Domkirche erklingt durch den Domorganisten Orgelmusik,
die überleitet zum entsprechenden Eingangslied. Der Weihbischof reicht bei seiner Ankunft
am Altar dem Diakon den Palmzweig, gibt die Mitra ab, verehrt den Altar und inzensiert ihn,
ebenso das geschmückte Kreuz rechts vom Altar.
Dann begibt er sich in den hinteren Teil des Chorraumes und wechselt Pluviale gegen das
Messsgewand.65 Danach begibt er sich zum Priestersitz spricht zum Abschluss der Prozession
das Tagesgebet. Die übrigen Teile der Eröffnung und das Kyrie entfallen.
Es folgen die beiden Lesungen der Messe, die vom Lektor/Lektorin vorgetragen werden. Auf
die zweite Lesung folgt der Ruf vor der Passion „Christus factus est pro nobis“. Danach
beginnt die Verkündigung der Leidensgeschichte. Drei Diakone bzw. zwei Diakone und ein
Priester (Dompropst) tragen die Passion vor. Die Begrüßung der Gemeinde und die
Bezeichnung des Buches entfallen. Die Leidensgeschichte wird sitzend angehört und durch
Chor- bzw. Gemeindegesänge an drei Stellen unterbrochen, eventl. wird die Passion auch in
gesungener Form vorgetragen. Nach der Verkündigung des Todes des Herrn knien alle
nieder und beten in Stille. Der übliche Schluss nach der Verkündigung des Evangeliums
entfällt. Es schließt sich nach der Verkündigung der Passionsgeschichte evtl. eine Homilie an,
wenn sie nicht zuvor nach dem Evangelium bei der Palmweihe gehalten wurde. Nach Passion
65
vgl. MB [1, Nr. 3] und Zeremoniale für die Bischöfe 265 und 271.
Liturgie im Dom zu Essen
72
bzw. Homilie folgt das gesungene bzw. gesprochene Glaubensbekenntnis. Mit den Fürbitten
und anschließender Bereitung der Gaben wird die Eucharistiefeier mit normalem Ablauf des
Gottesdienstes fortgesetzt (s. C 3.3. bzw. C 4.6.2 C 5.2.).
Nach dem Segen erfolgt der große Auszug ins Atrium. Es erfolgt die Verabschiedung des
Diözesanbischofs im Atrium und die Rückkehr aller liturgischen Dienste durch den Kreuzgang
in die Sakristei.
7.2 Musikalische Abendgebete in der Karwoche
An den Abenden des Montags, Dienstags und Mittwochs der Karwoche gestalten die Chöre
am Dom besondere musikalische Abendgebete. Sie haben keine feste liturgische Form,
sondern sollen durch Musik und Text die Gläubigen in das Geheimnis des Leidens und
Sterbens Jesu Christi hineinführen.
7.3 Trauermetten in der Karwoche
Die Mitglieder des Domkapitels versammeln sich am Morgen des Gründonnerstags, des
Karfreitags und des Karsamstags in der Altfridkrypta (Ostkrypta) zum gemeinsamen Gebet
der Trauermetten.
7.4 Der Gründonnerstag
7.4.1 Chrisammesse
„Die Messe, in der der Chrisam und die anderen Öle geweiht werden, feiert der Bischof in
Konzelebration mit seinem Presbyterium. Sie ist Ausdruck der Verbundenheit der Priester
mit ihrem Bischof.“66 Die Chrisammesse wird im Essener Dom in der Regel am
Gründonnerstagmorgen um 9.00 Uhr durch den Diözesanbischof gefeiert. Es konzelebrieren
12 Pfarrer aus dem Bistum. Zur Chrisammesse werden nicht nur die Priester und Diakone
aus dem Bistum zur Mitfeier eingeladen, sondern auch alle Ministrantinnen und
Ministranten sowie alle Gläubigen des Bistums.
Die Chrisammesse am Gründonnerstag wird i.d.R. durch das Referat für die
Ministrantenpastoral in Abstimmung mit dem Domzeremoniar vorbereitet. Ein Chor der
Dommusik gestaltet diese zentrale Feier im Kirchenjahr musikalisch mit.
Vorzubereiten sind für diese Messfeier in besonderer Weise:
a) in der Adveniatkrypta
- zwei Kannen mit Katechumenenöl
- zwei Kannen mit Krankenöl
- zwei Kannen mit Chrisamöl
- Gefäß mit Balsam
- Kännchen mit Rosenöl
- 7 Hostienschalen
- Weinkanne
b) neben der Kredenz im Altarraum
- Tisch für die Ölkannen, Watte, Tücher zum Verkleiden der Ölkannen nach der
Weihe; aufgeschlagenes Messbuch mit den Gebeten für die Weihe der hl. Öle
- Mikrophon mit Ständer
Alle Ministrantinnen und Ministranten, die am Gottesdienst teilnehmen, ziehen in
liturgischer Kleidung beim Einzug mit ein. Darum beginnt der Einzug in die Domkirche etwas
66
Allgemeine Einführung in das römische Messbuch AEM 157, ebenso: Zeremoniale für die Bischöfe, 274
Liturgie im Dom zu Essen
73
früher als gewöhnlich. Nach den Ministrantinnen und Ministranten erfolgt der Einzug der
liturgischen Dienste in folgender Weise: Th+N A/K/A
Ministrant(inn)en
Domkapitel
Diakone
Konzelebranten
HZe
zwei assistierende Diakone
Stab- und Mitraträger
Die Mitglieder des Domkapitels begeben sich sofort – ohne Altarreferenz – ins Chorgestühl.
Die Diakone und die konzelebrierenden Pfarrer ziehen – ohne Verneigung – die Altarstufen
zwei zu zwei hinauf zum Altarkuss. Anschließend begeben sie sich auf ihre Plätze im
Chorraum. Konzelebranten sitzen rechts und links vor dem Chorgestühl. Der Gottesdienst
findet in der normalen Weise bis einschließlich der Homilie statt. Es folgt kein
Glaubensbekenntnis, es schließen sich an die Homilie sofort die Fürbitten an. Lesungen und
Fürbitten werden von Ministrantinnen und Ministranten vorgetragen. Nach den Fürbitten
erfolgt die Gabenprozession von der Adveniat-Krypta her, wo die Öle und die Gaben zur
Feier der Eucharistie bereitstehen. Währenddessen wird der Altar bereits mit Korporale,
Messbuch, Kelch und Wasser zugerüstet. Von der Adveniat-Krypta zieht man in die
Domkirche in folgender Reihefolge ein:
2 Diakone mit Chrisam
2 Diakone mit Krankenöl
2 Diakone mit Katechumenenöl
1 Diakon mit dem Balsamgefäß
8 Ministranten mit Brot und Wein
Während der Prozession wird ein entsprechendes Lied gesungen. Ist die Prozession an den
Altarstufen angekommen, endet der Gesang und der Diakon mit dem Chrisam sagt mit
vernehmlicher Stimme: „Das Öl für den Chrisam“. Danach spricht der Diakon mit dem
Krankenöl: „Das Öl für die Kranken“, darauf der Diakon mit dem Katechumenenöl: „Das Öl
für die Katechumenen“. Der zelebrierende Diözesanbischof nimmt vor dem Altar die Öle
entgegen, die dann auf den Tisch gestellt werden (hier hilft ein Domsakristan beim
Abstellen). Einer der assistierenden Diakone nimmt das Balsamgefäß entgegen, zeigt es dem
Hauptzelebranten und stellt es auf den Tisch. Brot und Wein werden auf den Altar gestellt.
In der Zwischenzeit haben Th und N Weihrauch für die Gabenbereitung geholt. Während der
Gabenbereitung wird der Gesang zur Gabenbereitung gesungen. Die Segnung des
Krankenöls erfolgt am Schluss des eucharistischen Hochgebetes. Der zelebrierende Bischof
geht zu den Gefäßen für das Öl für die Kranken und spricht mit ausgebreiteten Armen das
Segensgebet. Zuvor hat der DZ die entsprechenden Gefäße geöffnet. Ein Ministrant hält das
Messbuch. Der DZ versieht nach der Segnung des Krankenöls die entsprechenden Gefäße
mit einem Tuch. Anschließend wird die Messfeier bis zur Kommunionausteilung fortgesetzt.
Nach dem Schlussgebet wird Weihrauch geholt. Die Weihrauchträger halten sich bis nach
der Ölweihe im Hintergrund, da Weihrauch erst nach der Ölweihe benötigt wird. Nach dem
Schlussgebet ist die Weihe des Katechumenenöls und des Öls für den Chrisam. Auch hier
öffnet der DZ die entsprechenden Gefäße, ein Ministrant hält das Messbuch. Bei der Weihe
des Öls für den Chrisam treten die konzelebrierenden Pfarrer nach vorne und strecken bei
Liturgie im Dom zu Essen
74
den Worten: „Deshalb bitten wir dich, o Herr“ bis zum Ende des Weihegebetes schweigend
die beiden Hände zu den Chrisamgefäßen hin aus. Nach der Weihe des Katechumenenöls
und des Öls für den Chrisam werden die Gefäße geschlossen und mit entsprechenden
Tüchern versehen (DZ). Der Diözesanbischof tritt an den Altar und erteilt den Schlusssegen.
Es erfolgt der Auszug mit den geweihten Ölen in folgender Ordnung:
Kreuz und Akolythen gehen durch den Kreuzgang in die Sakristei. Weihrauch geht durch den
Kreuzgang in die Sakristei. Die Diakone mit dem Krankenöl gehen durch den Kreuzgang
direkt in die Ostkrypta. Die Diakone mit dem Katechumenenöl ebenfalls direkt durch den
Kreuzgang in die Ostkrypta. Die Diakone mit dem Öl für den Chrisam ebenfalls durch den
Kreuzgang in die Ostkrypta. Die Ministranten gehen durch den Kreuzgang in die Sakristei.
Anwesende Diakone und Priester gehen durch den Kreuzgang in die Sakristei, ebenso das
Domkapitel, die Konzelebranten und der Hauptzelebrant.
Die in der Domkirche versammelten Ministrantinnen und Ministranten bleiben in den
Bänken bis der Hauptzelebrant aus der Domkirche ausgezogen ist. Die Ausgabe der Hl. Öle
findet in der Ostkrypta statt.67
7.4.2 Die Abendmahlsmesse
„Mit dieser Messe, die den Abendstunden des Gründonnerstages gefeiert wird, tritt die
Kirche in die Feier der drei österlichen Tage ein; sie gedenkt jenes letzten Mahles, bei dem
der Herr Jesus Christus in der Nacht, in der er verraten wurde, für die Seinen, die in der Welt
waren und die er bis zur Vollendung liebte, sein Leib und sein Blut unter den Gestalten von
Brot und Wein Gott, dem Vater darbrachte und den Aposteln als Speise und Trank reichte
und ihren und ihren Nachfolgern im Priestertum den Auftrag gab, dieses Opfer
darzubringen.“68
Die Abendmahlsmesse beginnt im Dom um 19.00 Uhr. Sie wird i.d.R. vom Diözesanbischof
gefeiert. Der Diözesanbischof legt die liturgischen Gewänder in der Adveniat-Krypta an. In
dieser Abendmahlsmesse wäscht der Diözesanbischof 12 eingeladenen Frauen und Männern
die Füße. Sie nehmen in der Liturgie in der ersten Bank rechts und links ihre Plätze ein.
Vorzubereiten sind in besonderer Weise:
a) an der hinteren Kredenz:
- Schüssel und 2 Kannen mit angewärmtem Wasser für die Fußwaschung
- Tücher zum Abtrocknen
- Eine Leinenschürze für den Bischof
- das für die Händewaschung des Bischofs Erforderliche nach der Fußwaschung
- Schultervelen für die Übertragung des Allerheiligsten
- Kerzen für die Mitglieder des Domkapitels zur Übertragung des Allerheiligsten
b) vor der ersten Bank Tisch für den Gabengang
- Hostienschalen mit ausreichend Hostien auch für die Kommunion am
Karfreitag
- Weinkanne
c) in der Anbetungskirche
- leerer Tabernakel zur Aufbewahrung des Allerheiligsten
67
vgl. auch die Hinweise aus dem Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 274 bis 294 68
Zeremoniale für die Bischöfe 297.
Liturgie im Dom zu Essen
75
- Leuchter und Blumen, die den Hochaltar schmücken. Die Kerzen sind
unmittelbar vor der Übertragung des Allerheiligsten durch einen
Domsakristan zu entzünden.
Um 19.00 Uhr erfolgt der Einzug in die Domkirche von der Adveniat-Krypta aus. In dieser hl.
Messe konzelebrieren alle Priester des Domkapitels, mit Ausnahme des DZ. Die
Konzelebranten begeben sich nach dem Altarkuss sofort auf ihre Plätze im Chor rechts und
links vor dem Kapitelsgestühl. Der Bischof macht mit den Diakonen den Altarkuss und
inzensiert den Altar und das Kreuz. Der Gloriahymnus wird feierlich durch die Orgel intoniert,
dazu läuten die Glocken und die Ministranten/innen schellen mit den Altarschellen. Die
Ministranten beenden das Schellen mit Eintreten in den Gesang des Gloriahymnus. Nach
dem Gloriahymnus schweigen Glocken, Schellen und auch die Orgel.
Nach der Homilie geleitet der DZ die zur Fußwaschung Anwesenden auf ihre Plätze im
Altarraum. Die Sedilien sind so angeordnet, dass die mitfeiernde Gemeinde die
Fußwaschung aus den Bänken gut mitverfolgen kann. Nach der Homilie legt der Bischof
Mitra und Kasel ab und legt die Leinenschürze an der hinteren Kredenz an. Dann geht er zu
denen, die die Füße gewaschen bekommen. Es begleiten ihn die beiden Diakone. Der eine
Diakon reicht ihm die Schale mit der Kanne, der andere Diakon hält die Handtücher bereit.
Der Bischof gießt Wasser über die Füße und trocknet diese anschließend ab. Bei der
Fußwaschung hat der Bischof keine Mitra. Es assistieren neben den beiden Diakonen ein
Ministrant und gfls. der DZ.
Nach der Fußwaschung ziehen die zur Fußwaschung Anwesenden Strumpf und Schuh wieder
an und sie werden vom DZ wieder auf ihre Plätze in ihre Bänke geleitet.
Der Bischof geht zur Kathedra zurück, dort wäscht er sich die Hände, legt die Kasel wieder
an. Das Glaubensbekenntnis entfällt, es folgen sofort die Fürbitten.
Zur Gabenbereitung bringen vier derjenigen, die an der Fußwaschung teilgenommen haben,
die Gaben zum Altar, die der Bischof vor dem Altar entgegen nimmt.
Die Eucharistiefeier wird normal fortgesetzt. Das Eucharistische Hochgebet, in der Regel wird
Hochgebet I verwendet, enthält eigene Einschübe. Nach der Kommunion bleiben alle
Ziborien zur Übertragung in die Anbetungskirche auf dem Altar stehen. Die Konzelebranten
erhalten brennende Kerzen für die kommende Prozession in die Anbetungskirche. Nach dem
Schlussgebet an der Kathedra legt der Bischof vor dem Altar stehend Weihrauch ein und
segnet ihn. Er kniet nieder und inzensiert das Allerheiligste. Danach legt er das
Schultervelum an. Der Chor intoniert den Hymnus „Pange lingua gloriosi“. Mit Hilfe des
Diakons erhält der Bischof ein Ziborium. Die übrigen Ziborien werden von den
Konzelebranten (Schultervelen) getragen. Es beginnt die Prozession in die Anbetungskirche.
Vor der Intonation des Gesangs hat der DZ alle Mitfeiernden eingeladen, sich der Prozession
anzuschließen und zur Eucharistischen Anbetung in der Anbetungskirche zu verweilen. Die
Prozession hat folgende Reihenfolge: K
AA
Chor
Ministranten/innen
Domkapitel
Konzelebranten
Weihrauch und zwei Konzelebranten mit Ziborien
Diözesanbischof, daneben rechts und links die assistierenden Diakone
Stab- und Mitraträger
Liturgie im Dom zu Essen
76
Die Prozession zieht durch den Mittelgang des Domes und durch das Atrium in die
Anbetungskirche. Ein Diakon stellt in der Anbetungskirche – bis auf ein Ziborium – alle
Ziborien in den Tabernakel. Ein Ziborium bleibt vor dem Tabernakel. Der Bischof kniet nieder
und inzensiert das Allerheiligste. Während der Inzensation singt der Chor bzw. alle die
letzten beiden Strophen des Hymnus „Pange lingua“: „Tantum ergo sacramentum“. Alle
verharren einen Augenblick im Gebet. Die Konzelebranten stellen die brennenden Kerzen ab,
anschließend erfolgt der Rückgang in den Dom. Ministanten, Konzelebranten, Chor, Diakon
und Bischof gehen direkt durch das Seitenschiff in die Domsakristei. Danach wird der Altar
im Dom abgedeckt, ohne Begleitgebete bzw. Begleitgesänge.69
7.5 Der Karfreitag
7.5.1 Karfreitagsprozession auf der Halde in Bottrop
Am Vormittag des Karfreitags zieht der Diözesanbischof mit vielen Gläubigen aus dem
Bistum zur Halde nach Bottrop, um dort den Kreuzweg zu gehen. Die Vorbereitung dieses
Kreuzwegs liegt in den Händen der Verantwortlichen der Stadtdekanate Bottrop und
Oberhausen.
7.5.2 Die Feier vom Leiden und Sterben Christi
„Am Karfreitag feiert die Kirche den heilbringenden Tod Christi. Sie gedenkt des Leidens
ihres Herrn in der Liturgie am Nachmittag, tritt für das Heil der Welt ein, verehrt das Kreuz
und gedenkt ihres Ursprungs aus der geöffneten Seite des Erlösers. (vgl. Johannes 19,34)“70
Die Feier vom Leiden und Sterben Christi beginnt im Essener Dom zur Todesstunde Christi
um 15.00 Uhr. In der Regel steht der Diözesanbischof dieser Feier vor.71
Vorzubereiten sind:
a) in der Adveniatkrypta
- liturgisches rotes Gewand wie bei der Messfeier für den Bischof
- verhülltes Kreuz und zwei Kerzenleuchter
b) in der Anbetungskirche
- zwei Leuchter vor dem Tabernakel, die bei der euch. Prozession mitgenommen
werden
- sowie zwei bzw. drei Schultervelen für die Diakone bzw. den Dompropst für die
Übertragung des Allerheiligsten
c) im Dom
- Altar ist vollkommen leer
- Funkmikro und Messbuch für das Eröffnungsgebet auf der Kredenz neben dem
Ambo
- Lektionar auf dem Ambo (Sollte die Passion in gesprochener Form vorgetragen
69
Messbuch (Seite 39), Nr. 18 und 19. Alle Angaben zur Abendmahlsmesse, s. Zeremoniale für die Bischöfe 297
bis 311. 70
Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 160, Kongregation für den Gottesdienst und die
Sakramentenordnung, Direktorium über die Volksfrömmigkeit und die Liturgie Nr. 142 71
vgl. die Hinweise im Zeremoniale für die Bischöfe 312-331.
Liturgie im Dom zu Essen
77
werden, werden wie am Palmsonntag zwei zusätzliche Lesepulte aufgestellt mit
Lektionaren.)
- Auf der Kredenz, neben dem Priestersitz, liegen ein 2. Messbuch für die
Fürbitten, Altartuch, Korporale und leere Hostienschalen für die
Kommunionfeier.
- rote Stolen für die Priester, die die Kommunion austeilen (Kapitelsgestühl)
Der Bischof legt die liturgischen Gewänder in der Adveniat-Krypta an, die Diakone haben
zuvor die rote Dalmatik in der Domsakristei angezogen. Der Bischof trägt von Anfang an das
Messgewand. Das Domkapitel versammelt sich ebenfalls in der Adveniat-Krypta. Von dort
erfolgt – in Stille – der Einzug um 15.00 Uhr in die Domkirche ohne Prozessionskreuz und
ohne Leuchter. Die Ministranten/innen gehen sofort auf ihre Plätze im Chorraum, das
Domkapitel nimmt rechts und links vom Altar Aufstellung. Alle knien sich nieder. Der Bischof
legt die einfache Mitra ab (kein Stab, kein Ring), verneigt sich vor dem Altar und legt sich
zusammen mit den Diakonen zur Postratio nieder. Auf einen Hinweis des Domzeremoniars
hin, erheben sich alle.
Der Bischof spricht dort vor dem Altar – die Hände gefaltet in Richtung Altar – das
Eröffnungsgebet [MB (40)], ein(e) Ministrant(in) hält ihm dafür das Funkmikro. Dann begibt
er sich zur Kathedra, er setzt sich und erhält die Mitra. Es wird die erste Lesung aus dem
Buch des Propheten Jesaja vorgetragen, es folgt der Antwortpsalm, danach erfolgt die
zweite Lesung aus dem Brief an die Hebräer. Der Bischof legt die Mitra ab. Es folgt der Ruf
vor der Passion. Dazu erheben sich alle. Dann wird die Passion nach Johannes verkündet, in
gesungener oder gesprochener Form. Die Passion kann – gerade wenn sie in gesprochener
Form verkündet wird – durch Lieder und Gesänge unterbrochen werden. Zur Verkündigung
der Johannespassion werden weder Weihrauch noch Leuchter verwendet. Die Begrüßung
der Gemeinde und die Kreuzzeichen entfallen. Alle sitzen bei der Leidensgeschichte. Nach
den Worten „… gab er seinen Geist auf bzw. und verschied“ knien alle nieder und beten in
Stille.
Nach der Verkündigung der Leidensgeschichte, die vor der Grablegungsszene mit Vers 19,37
endet, folgt die Homilie des Bischofs. Nach der Homilie geht der Bischof zur Kathedra zurück.
Es folgt ein Moment der Stille. Dann erhebt sich der Bischof und leitet vom Altar aus die
großen Fürbitten ein. Dazu ist ihm vorher auf dem Altar das Messbuch gereicht worden. Der
Altar war zuvor nicht gedeckt. Der Bischof steht dazu ohne Mitra am Altar. Die
Gebetseinladung trägt ein Diakon vom Ambo aus vor. Er fordert die Gemeinde nach der
Gebetseinladung zum Niederknien und zum Aufstehen auf. Dann spricht der Bischof die
jeweilige Oration Zwischen Niederknien und Aufstehen erfolgt eine ausreichende Zeit des
stillen Gebetes. Der zweite Diakon steht neben dem Bischof am Altar.
Nach den großen Fürbitten folgt der Teil der Kreuzenthüllung und der Kreuzverehrung. Im
Essener Dom wird die erste Form der Kreuzenthüllung und -verehrung genommen. Ein
Diakon trägt das verhüllte Kreuz – begleitet von zwei Akolythen mit brennenden Kerzen –
aus der Adveniat-Krypta zum Altar. Dort erwartet ihn der Bischof mit dem anderen Diakon
vor den Stufen des Altarraumes. Der Bischof nimmt das Kreuz entgegen und enthüllt es – der
Gemeinde zugewandt – in drei aufeinander folgenden Schritten (1. unten an den
Altarstufen; 2. auf der Mitte der Altarstufen; 3. unmittelbar vor dem Altar). Er hebt zur
Verehrung durch die Gläubigen empor und singt jedes Mal den Ruf zur Kreuzverehrung
„Ecce lignum crucis“. Alle antworten jedes Mal „Venite ardoremus“. Sie knien sich nieder
und verehren das Kreuz in einer kurzen Gebetsstille, während der Bischof stehen bleibt und
das Kreuz empor hält.
Liturgie im Dom zu Essen
78
Nach der Enthüllung und der dreimaligen Verehrung des Kreuzes übergibt der Bischof das
Kreuz an zwei Ministranten, die es halten. Neben ihnen stehen die Akolythen mit
brennenden Kerzen. Sie gehen sofort zur untersten Stufe des Altarraums nach unten. Der
Bischof legt das Messgewand ab; die Diakone die Dalmatik (seitlich an der Kredenz; ein
Ministrant trägt danach die Gewänder nach hinten zur Kredenz in den Chorraum). In dieser
Zeit erfolgt der Hinweis des Domzeremoniars an die Gemeinde, nun nach Domkapitel und
Ministranten/innen ebenfalls das Kreuz durch eine einfache Verneigung oder eine einfache
Kniebeuge zu verehren.
Der Bischof tritt nun als Erster zur Kreuzverehrung heran. Das Domkapitel und die
Ministranten folgen ihm in den Mittelgang, von wo aus die Verehrung in der Abfolge von
drei Kniebeugen erfolgt. Nach der Kreuzverehrung kehrt jeder an seinen Platz zurück.
Während der Kreuzverehrung durch Domkapitel und Gemeinde werden die „Improperien“,
mit den jeweiligen Zwischenversen, gesungen. Ebenfalls schließen sich
Kreuzverehrungsgesänge der Gemeinde an, wie „O du, hochheilig Kreuze“ oder „Des Königs
Banner wallt empor“. Der Gesang kann auch als Chorgesang „Vexilla regis prodeunt“ vom
Chor alleingesungen werden.
Nach der Kreuzverehrung durch die Gläubigen tragen die Ministranten das Kreuz zum Altar,
auf den es nun gestellt wird (zuvor muss der Ständer auf den Altar gestellt werden). Die
beiden Leuchter werden daneben gestellt. Der Bischof zieht nun wieder das Messgewand an
(hinten im Chorraum). Gegen Ende der Kreuzverehrung begeben sich – auf einen Hinweis
des Domzeremoniars – zwei Ministranten mit den beiden Diakonen, die zuvor hinten im
Chorraum die Dalmatik wieder angelegt haben und dem Dompropst, der die Stola erhalten
hat, in die Anbetungskirche, um die Ziborien zu holen (Weg über die Sakristei und den
Kreuzgang zur Anbetungskirche). Sobald die Kreuzverehrung zu Ende ist, kommen sie mit
den Ziborien und den brennenden Kerzen aus der Anbetungskirche durch den Mittelgang
zum Altar. Dort stellen sie die Ziborien und die Leuchter ab, dann tritt der Bischof an den
zuvor mit Altartuch und Messbuch gedeckten Altar. Es folgt der dritte Teil der Feier: die
Kommunionfeier und die Kommunionausteilung.
Der Bischof lädt zum Gebet des Herrn ein, anschließend zeigt er eine Hostie und spricht
„Seht das Lamm Gottes.“. Während der Kommunionausteilung erfolgen abwechselnd
Gesänge des Chores und Gesänge der Gemeinde sowie Stille.
Nach der Kommunionausteilung bringt ein Diakon das Ziborium mit den übrig gebliebenen
Hostien wieder in die Anbetungskirche zurück. Er wird von zwei Akolythen begleitet.
Nach einer kurzen Gebetsstille spricht der Bischof das Schlussgebet; anschließend das
Segensgebet. Danach stellen sich Bischof und Diakone vor den Altar, das Domkapitel tritt
seitwärts an den Altar heran. Ein Diakon liest vom Ambo aus das Evangelium von der
Grablegung vor (Johannes 19, 38-42). Es folgt nun die Prozession durch den Mittelgang der
Domkirche zum Grab in folgender Reihenfolge:
Ministranten mit Leuchter
Bischof mit dem Kreuz
Diakone
Domkapitel
Ministranten/innen
Währenddessen singt die Gemeinde ein passendes Lied. An der Grablege werden die Kerzen
abgestellt und das Kreuz abgelegt. Es folgt eine Gebetsstille. Im Anschluss an die Gebetsstille
Liturgie im Dom zu Essen
79
erklingt ein Schlussgesang. Von der Grablege aus ziehen alle auf kurzem Weg in die
Sakristei.72
Zu passender Zeit wird der Altar abgedeckt.73
Im Dom herrscht an diesem Abend Stille.
7.6 Karsamstag
„Am Karsamstag verweilt die Kirche am Grab des Herrn, gedenkt seiner Passion, seines
Abschieds in das Reich des Todes und erwartet mit Gebet und Fasten seine Auferstehung.“74
Das Domkapitel betet am Morgen des Karsamstages die Trauermetten (Lesehore, Laudes) in
der Ostkrypta. Das Allerheiligste verweilt dort nicht. Es wird erst nach der Trauermette aus
dem Tabernakel in den Tabernakel der Ostkrypta übertragen. Der Tabernakel in der
Domkirche ist ebenfalls leer. Der Altar ist auch am Karsamstag – bis zum Mittag – noch nicht
gedeckt. In den Vormittagsstunden ist Ruhe und Stille im Dom, sodass die Gläubigen in Ruhe
im Gebet verweilen können. Die Mittagsmeditation um 12.00 Uhr ist eine Zeit der Stille und
des Gedenkens am Grab Jesu.
Ab 12.30 Uhr ist der Essener Dom geschlossen. Ab dann beginnen die Vorbereitungen für die
Osternacht. Der Dom wird geschmückt und der Altar wird entsprechend gedeckt. Das
Allerheiligste verbleibt im Tabernakel der Ostkrypta.
8 Ostern / Hochfest der Auferstehung des Herrn
8.1 Die Feier der Osternacht
„Die Osternacht ist nach ältester Überlieferung ‚eine Nacht des Wachens für den Herrn’ (Ex
12,42). Die Vigil, die in dieser Nacht zum Gedächtnis am jene Heilige Nacht gefeiert wird, in
der der Herr auferstanden ist, nennt man die Mutter aller Heiligen Vigilien. In dieser Nacht
erwartet die Kirche die Auferstehung des Herrn und feiert diese in den Sakramenten der
Eingliederung.“75
Die Feier der Osternacht wird im Essener Dom am späten Abend des Karsamstags gefeiert,
nach Einbruch der Dunkelheit, i.d.R. um 21.30 Uhr. Auf dem Domhof wird das Osterfeuer
bereitet.
Vorzubereiten sind in besonderer Weise:
a) für die Segnung des Feuers auf dem Domhof
- Holzstoß auf dem Domhof
- Osterkerze, die beim Einzug auf dem Domhof von einem Akolythen getragen
wird
- Fünf Weihrauchkörner/Wachsnägel, ein Griffel auf einem Tablett
- Docht bzw. Fackel für das Entzünden der Kerze am Feuer
- Licht (kl. Taschenlampe), um dem Bischof beim Vortragen der Texte zu leuchten
- Kl. Osterkerzen für die Gemeinde; Kerzen für Domkapitel und
Ministranten/innen
- Eine Zange, mit der der Th glühende Kohlen nach der Segnung aus dem Feuer in
das Rauchfass einlegt.
72
Der Sonderritus der Grablegung ist in der Liturgie des Essener Münsters seit den Zeiten des Damenstiftes
überliefert. Auch das Zeremoniale für die Bischöfe beschreibt in Nr. 331: „Wo es üblich ist, zieht der Bischof mit
dem Klerus und jenen, die einen besonderen liturgischen Dienst ausüben, zum „Heiligen Grab“. Nach örtlichem
Brauch kann … das Kreuz oder eine Statue mitgetragen werden.“ 73
Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 331 74
Kongregation für den Gottesdienst, Rundschreiben über die Feier von Ostern und ihre Vorbereitung 72 75
Zeremoniale für die Bischöfe 332
Liturgie im Dom zu Essen
80
b) im Dom
- Messbuch mit dem Osterlob auf dem Ambo
- geschmückter Osterleuchter für die Osterkerze in der Mitte vor dem Altar
- Lektionar neben dem Ambo auf der Kredenz
- großes Taufwassergefäß (geschmückt), gefüllt mit Wasser für die
Taufwasserweihe, gegenüber der Amboseite
- Wenn die Sakramente der Eingliederung gespendet werden: Chrisamöl,
Taufkerze, weißes Taufkleid an der Kredenz neben dem Priestersitz
- Messbuch, ausreichend Hostien, Weinkanne, Kelch, Korporale, Lavabo auf der
üblichen Kredenz
Das Licht im Dom ist gelöscht.
Der Bischof legt die liturgischen Gewänder in der Adveniat-Krypta an. Die Diakone haben
zuvor in der Sakristei die Dalmatiken angelegt, das Domkapitel und alle, an der Liturgie
Beteiligten, versammeln sich bis 5 Minuten vor Beginn der Liturgie in der Adveniat-Krypta.
Auf ein Zeichen des DZ hin, begeben sich alle auf den Domhof. Zunächst A mit der
Osterkerze, es werden kein Vortragekreuz und keine Leuchter mitgetragen. Das Rauchfass
hat noch keine Kohle. Dann folgen Chor, Domkapitel, der Diözesanbischof als HZe, die
Diakone, Stab- und Mitraträger. Der HZe gibt Stab und Mitra ab und wendet sich mit dem
Eröffnungswort an die Gemeinde [vgl. MB (64)]. Dann segnet er das Feuer, ohne Mitra. Nach
der Segnung des Feuers bringt der Akolyth die Osterkerze vor den HZe. Dieser ritzt mit
einem Griffel ein Kreuz in die Kerze. Darüber zeichnet er die griechischen Buchstaben Alpha,
Omega etc. Dabei spricht er: „Christus gestern und heute“ etc. Es werden die
Weihrauchkörner eingefügt. Danach legt der B Weihrauch ein. Er entzündet die Osterkerze
am Osterfeuer und spricht „Christus ist glorreich auferstanden vom Tod.“. Danach erhält B
die Mitra. D nimmt nun die Osterkerze und setzt sich an die Spitze der Prozession, die nun in
die Domkirche einzieht. Die Prozession hat folgende Reihenfolge:
TH / N mit DZ
D mit Osterkerze
HZe mit Mitra und Kerze, aber ohne Stab
Konzelebranten
Domkapitel
Lektoren/innen
Ministranten/innen
Domsingknaben bzw. Mädchenchor bzw. Schola
Zwischen den Bänken angekommen, in der Nähe des Siebenarmigen Leuchters singt der
Diakon zum ersten Mal „Lumen Christi“. Die Gemeinde antwortet „Deo gratias“. Der HZe
entzündet seine Kerze an der Osterkerze. Die Prozession zieht bis zur Kirchenmitte. Dort
singt D zum zweiten Mal „Lumen Christi“. Konzelebranten, Domkapitel, Lektoren,
Ministranten/innen und Chor entzünden ihre Kerzen. Dann zieht die Prozession weiter. Vor
den Altarstufen singt D zum dritten Mal „Lumen Christi“. Er stellt die Osterkerze auf den
Osterleuchter. Die Ministranten/innen zünden die Kerzen der Gläubigen an und gehen – wie
alle anderen zuvor - auf ihre Plätze im Chorraum. Für die Konzelebranten sind neben der
Kathedra bzw. vor dem Chorgestühl links und rechts die Plätze vorgesehen.
Liturgie im Dom zu Essen
81
B legt an der Kathedra Weihrauch ein. D bittet um den Segen, inzensiert die Osterkerze und
singt das Osterlob vom Ambo aus.76
Im Anschluss an das Osterlob singt die Gemeinde das Lied zum Exsultet. Danach spricht der B
das Einleitungswort zu den Lesungen. Die Lesungen werden vom Ambo aus vorgetragen. Vor
dem Gesang des Gloria-Hymnus werden mindestens vier der sieben alttestamentlichen
Lesungen verkündet. In der Reihenfolge: Lesung, Responsorium, Gebet.
Nach der letzten alttestamentlichen Lesung, dem dazugehörigen Responsorium und Gebet
singt B in die Stille hinein: „Gloria in excelsis Deo“ bzw. „Ehre sei Gott in der Höhe“. Dann
erfolgt feierliche Orgelintonation, es läuten die Glocken, die Ministranten schellen, das
elektrische Licht wird langsam etwas heller gedimmt, aber nur soviel, dass das Licht der
Kerzen nicht vollkommen überstrahlt wird. Der Gloriahymnus wird in der vollen Textgestalt
lateinisch oder deutsch gesungen. Danach singt B das Tagesgebet von der Kathedra aus. Er
setzt sich und erhält die Mitra. Die Epistel wird vorgetragen. Nach der Verkündigung der
Epistel stehen alle auf und B singt – ohne Mitra – dreimal das österliche Halleluja. Zum
Evangelium werden keine Leuchter getragen. Das Evangelium wird vom Ambo aus vom D
verkündet. Nach dem Evangelium wird ein Osterlied gesungen, als Antwort der Gemeinde.
Danach folgt die Homilie.
Nach der Homilie spricht der Bischof von der Kathedra aus die Einleitung zur
Allerheiligenlitanei. Es folgt die Allerheiligenlitanei. Dazu stehen der Bischof, die Diakone mit
DZ vor dem Altar. Alle antworten stehend. Nach Ende der Allerheiligenlitanei begibt B sich
zur Taufwasserweihe, ggfls. zur Spendung der Taufe (und Firmung) und zur Erneuerung des
Taufversprechens vor dem dafür vorgesehenen Taufwasserbrunnen. D nimmt unter
Hilfestellung eines Domsakristans die Osterkerze vom Leuchter (Treppchen!). Das Gefäß mit
dem Taufwasser ist in einer entsprechenden Größe, sichtbar für alle, aufgestellt. Bei der
Besprengung der Gemeinde wird ein Aspergil verwendet. Das Osterwasser verbleibt im
Chorraum des Domes. Nach der Erneuerung des Taufversprechens wird ein entsprechender
Gesang gesungen, währenddessen B die Gemeinde mit dem neuen Osterwasser besprengt.
Die Diakone begleiten ihn durch das Mittelschiff des Domes. Kein Credo!
Mit den Fürbitten wird die Eucharistiefeier in der normalen Weise fortgesetzt.
Da der Tabernakel in der Domkirche noch leer ist, werden keine Hostien aus der
Anbetungskirche bzw. aus der Ostkrypta in den Dom getragen. Es müssen ausreichend neu
zu konsekrierende Hostien bereitstehen. Die Kommunion wird in der Mitte, in den beiden
Seitenschiffen und im hinteren Teil des Domes (rechts und links) ausgeteilt.
Die Körbe mit den Ostereiern werden nach der Kommunionausteilung auf die Altarstufen
gestellt (durch Ministranten/innen), wo sie nach dem Schlussgebet durch den Bischof
gesegnet werden.
Nach der Segnung der Osterspeisen erfolgt der feierliche Schlusssegen vom Altar aus. Nach
dem Schlusslied erfolgt der große Auszug in das Atrium. Dort werden die Ostereier durch die
Domkapitulare und den Bischof ausgeteilt.
8.2 Ostersonntag
8.2.1 Pontifikalamt
Das Pontifikalamt am Ostersonntag um 10:00 Uhr wird i.d.R. durch einen Weihbischof
zelebriert, in Anwesenheit des Diözesanbischofs. Das Pontifikalamt wird in der gewohnten
Weise nach den Regeln des Pontifikalamtes in Anwesenheit des Diözesanbischofs gefeiert.
76
vgl. AEM 272: „Am Ambo werden die Lesungen, der Antwortpsalm und der österliche Lobgesang Exsultet
vorgetragen.“
Liturgie im Dom zu Essen
82
Nach der Begrüßung erfolgt die Austeilung des Osterwassers, währenddessen wird ein
entsprechender Gesang gesungen. Auf die Austeilung des Osterwassers und die
dazugehörigen Vergebungsbitte folgen Kyrie und Gloria.
Nach der zweiten Lesung wird zunächst die Ostersequenz in lateinischer oder deutscher
Sprache gesungen. Auf die Sequenz folgt der Ruf vor dem Evangelium, das Halleluja.
8.2.2 Ostervesper
Am Nachmittag, i.d.R. gegen 17.00 Uhr, versammelt sich das Domkapitel zur feierlichen
Ostervesper. Mit der Feier der Vesper wird das Triduum paschale beschlossen.
8.3 Ostermontag und Osteroktav
Am Ostermontag wird um 10.00 Uhr das Pontifikalamt i.d.R. wiederum von einem
Weihbischof gefeiert. Während der Osteroktav verbleibt das gesegnete Osterwasser in der
Domkirche. Die Gottesdienste in der Osteroktav werden besonders festlich gestaltet.
8.4. Bitttage vor Christi Himmelfahrt
Traditionell sind die drei Tage zwischen dem sechsten Ostersonntag und dem Hochfest
Christi Himelfahrt als Bitttage gestaltet, an denen auch Bittprozessionen stattfinden. Die
Bittprozessionen sind aus der Essener Liturgie des Damenstiftes schon überliefert. „An den
Bitt- und Quartembertagen betet die Kirche für mannigfache menschliche Anliegen,
besonders für die Früchte der Erde und das menschliche Schaffen.“77
Die Bittprozessionen durch den Kreuzgang des Domes werden an den drei Tagen vor Christi
Himmelfahrt in die 10.00-Uhr-Messfeier integriert. Die Bittprozession erfolgt nach der
Eröffnung des Gottesdienstes und wird mit dem Tagesgebet der Eucharistiefeier
abgeschlossen. „Als Formular für die Messfeier an den Bitttagen möchte aus den Messen für
besondere Anliegen jenes gewählt werden, das dem jeweiligen Anliegen am besten
entspricht.“ 78
9 Pfingsten
Am 50. Tag der Osterzeit feiert die Kirche das Pfingstfest, die Herabkunft des Heiligen
Geistes. Am Pfingstsonntag zelebriert der Diözesanbischof i.d.R. um 10.00 Uhr das festliche
Pontifikalamt. Dieses Pontifikalamt läuft in der gewohnten Weise „Pontifikalamt mit einem
Diözesanbischof“ ab. In dieser Liturgie wird die Pfingstsequenz nach der zweiten Lesung –
vor dem Ruf zum Evangelium – in lateinischer oder deutscher Sprache gesungen. Heute
eignet sich besonders Hochgebet III.
Am Nachmittag des Pfingstsonntags versammelt sich das Domkapitel i.d.R. um 17.00 Uhr zur
Feier der feierlichen Pfingstvesper. Mit der Pfingstvesper wird die Osterzeit festlich
abgeschlossen.
Am Pfingstmontag zelebriert ein Weihbischof das Pontifikalamt um 10.00 Uhr. In diesem
Pontifikalamt werden Erwachsene gefirmt, die sich zuvor auf den Empfang des
Firmsakramentes vorbereitet haben.
Nach der Homilie des Weihbischofs treten die Firmbewerber und Paten vor die unterste
Altarstufe. Der Pate steht jeweils hinter dem Firmbewerber. Es erfolgt vom Altar aus Absage
und Taufbekenntnis der Firmbewerber. Danach wird ein Taufbekenntnislied gesungen. Es
schließt sich das Gebet um den Heiligen Geist an. Anschließend erfolgt die Spendung des
77
Zeremoniale für die Bischöfe 381 78
Zeremoniale für die Bischöfe 384
Liturgie im Dom zu Essen
83
Firmsakramentes vor der untersten Altarstufe, währenddessen Orgelimprovisation. Der
Dompropst hält dem Weihbischof das Chrisamgefäß.
Nach der Firmung wäscht sich der Weihbischof die Hände (Kleie, Seife und Wasser bereit
halten!), währenddessen kehren die Neugefirmten auf ihre Plätze in den ersten Bänken
zurück.
Es folgen die Fürbitten durch die Neugefirmten.
Hostienschalen und Weinkanne stehen bei der Gabenbereitung auf einer Kredenz vor der
ersten Bank. Einige Neugefirmte nehmen aus der Hand des Domzeremoniars jeweils
Hostienschale bzw. Weinkanne und bringen diese in Prozession vor den Altar. Dort nimmt
der Weihbischof die Gaben entgegen und reicht sie an die Diakone weiter, die diese auf den
Altar stellen. Es schließt sich in gewohnter Weise die Bereitung des Altares an.
Nachdem Weihbischof und Diakone die hl. Kommunion empfangen haben treten die
Neugefirmten vor die unterste Altarstufe. Dort empfangen sie als erstes die hl. Kommunion
durch den Weihbischof. Danach treten die Firmpaten zum Kommunionempfang nach vorne,
danach alle übrigen Gläubigen.
Am Pfingstmontag kann Hochgebet IV oder das Hochgebet für Messen mit besonderen
Anliegen I „Die Kirche auf dem Weg zur Einheit“ genommen werden.
10 Fronleichnam
„Wenn auch das besondere Gedächtnis der Einsetzung der Eucharistie in der
Abendmahlsmesse des Gründonnerstags gefeiert wird, wie Christus, der Herr mit seinen
Jüngern Mahl hielt und ihnen das Sakrament seines Leibes und Blutes zur Feier in der Kirche
übergab, so wird doch in der Feier des Fronleichnamsfestes die Verehrung des
heilbringenden Sakramentes der Frömmigkeit der Gläubigen nahe gelegt, damit sie die
Großtaten Gottes feiern, die durch dieses Sakrament bezeichnet von dem österlichen
Mysterium verwirklicht ist.“79
Das Fronleichnamsfest hat seit dem 14. Jahrhundert in der Liturgie des Essener Damenstiftes
eine lange Tradition. Die Essener Diözesanbischöfe haben auch den Prozessionsweg von der
Liturgie des Damenstiftes übernommen.
So wird in der Frömmigkeit der Kirche die Sakramentsprozession am Fronleichnamstag auch
in der Essener Innenstadt gefeiert. Bischof, Domkapitel und Gläubige ziehen singend und
betend mit dem Allerheiligsten feierlich durch die Straßen von Essen, innerhalb der früheren
Stadtmauer. Sie bekennen so öffentlich ihren Glauben und ihre Verehrung gegenüber dem
Altarsakrament.80
Die Eucharistiefeier des Diözesanbischofs findet auf dem Burgplatz statt.
An der Eucharistiefeier nehmen auch verschiedene Abordnungen von Ehrengardisten,
Rittern und anderen Gläubigen des Bistums Essen teil.
Vorzubereiten sind in besonderer Weise:
a) auf der Kredenz
- ausreichend Schalen mit Hostien
- Hostie, die für die Prozession konsekriert werden soll, in der Lunula
- Monstranz
- zwei Schultervelen
- Pluviale für B und Träger des Sakramentes
79
Zeremoniale für die Bischöfe 385 80
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe 386
Liturgie im Dom zu Essen
84
b) Baldachin
Der Diözesanbischof legt die liturgischen Gewänder in der Adveniat-Krypta an. Dort
versammelt sich auch das Domkapitel. Auf ein Zeichen des DZ hin, begibt sich die Prozession
in gewohnter Weise aus der Adveniat-Krypta durch das Atrium in den Domhof.
Währenddessen erklingt Instrumentalmusik und auch das Eingangslied der Gemeinde.
Die Eucharistiefeier wird in der gewohnten Weise vollzogen. Bei den Fürbitten, die in
deutscher Sprache verkündet werden, werden auch Gläubige aus den muttersprachlichen
Gemeinden beteiligt. Bei der Kommunionausteilung werden die Kommunionspender durch
Ehrengardisten begleitet. Nach der Kommunionausteilung werden die Ziborien durch die
Domkirche in die Ostkrypta gebracht, dort werden sie von einem DV in Empfang genommen.
Nach der Kommunionausteilung werden die Ständer und die Monstanz auf den Altar
gestellt. Der Diözesanbischof spricht das Schlussgebet vom Sedil aus. Nach dem Schlussgebet
erhält er den Chormantel.
Der erste Träger des Allerheiligsten erhält ebenfalls den Chormantel und geht mit der
Assistenz zum Altar zur Inzensierung des Allerheiligsten.
Ein Sprecher verkündet die Prozessionsordnung. Zunächst als Spitzengruppe gehen Kreuz,
Leuchter, Erstkommunionkinder, Ordensfrauen, Chor, Ministrantinnen und Ministranten,
Ehrengarden, Standarten und die Fahnen. Dann folgt die Sakramentsgruppe, ebenfalls Kreuz,
Leuchter, Diakone, Priester, Domkapitel, Weihbischöfe, Schellen, Weihrauch, Allerheiligstes,
Diözesanbischof, Ritter, Ehrengäste, Studentenverbindungen, Feuerwehr, Pfadfinder,
muttersprachliche Gemeinden, Vereine und Verbände und die übrigen Gläubigen.
Während der Prozession werden Gesänge und Gebete gesprochen. Diese Gebete werden
über den gesamten Prozessionsweg übertragen.
Es sind zwei Segensaltäre vorgesehen: der erste am Deutschlandhaus, der zweite vor der
Pfarrkirche St. Gertrud. Am Deutschlandhaus spendet i.d.R. der Stadtdechant den
sakramentalen Segen, vor St. Gertrud der Pfarrer von St. Gertrud. Am Segensaltar
angekommen, wird zunächst das Evangelium verkündet, dann Lobpreis und Fürbitte
gesprochen, danach erklingt ein eucharistischer Hymnus und der eucharistische Segen wird
gespendet.81 Nach dem Segen am Deutschlandhaus geht die Sakramentsgruppe in der Mitte,
nach dem Segen vor St. Gertrud am Ende der Prozession.
Ab der Marktkirche wird die Übertragung der Gebete und Gesänge beendet. Die Bläser
intonieren „Tochter Zion“. Der dritte eucharistische Segen ist zugleich der Schlusssegen auf
dem Burgplatz. Dort wird als erstes das Evangelium verkündet. Es schließen sich wieder
Lobpreis und Fürbitte an, dann folgt der eucharistische Hymmus „Pange lingua“ bzw.
„Tantum ergo sacramentum“. Der Diözesanbischof erteilt den Schlusssegen. Nach der
Erteilung des Schlusssegens wird das Te Deum „Großer Gott, wir loben dich“ gesungen. Dazu
läuten die Glocken. Die Sakramentsgruppe mit dem Diözesanbischof trägt das Allerheiligste
nun in die Anbetungskirche. Beim Einzug in die Anbetungskirche wird ein eucharistisches
Lied gesungen. Der Diözesanbischof legt die liturgischen Gewänder in der Sakristei der
Anbetungskirche ab.82
11 24. Juni – Todestag des ersten Bischofs von Essen +Franz Kardinal Hengsbach
Am Hochfest der Geburt Johannes des Täufers, dem 24. Juni, im Jahr 1991 verstarb der erste
Bischof von Essen, Franz Kardinal Hengsbach, dessen sterbliche Überreste in der Adveniat-
81
Zum Ablauf an den Segensaltären, vgl. „Das Geheimnis lasst uns künden. Die Feier des Fronleichnamsfestes,
Regensburg ²2001, 11f. 82
Zu beachten sind auch die entsprechenden Hinweise im Zeremoniale für die Bischöfe 385 – 394.
Liturgie im Dom zu Essen
85
Krypta ruhen. Aus diesem Anlass feiert das Domkapitel am 24. Juni bzw. am Sonntag nach
dem 24. Juni – zusammen mit dem Diözesanbischof – ein Pontifikalamt, in dem es des ersten
Bischofs von Essen gedenkt. Es werden die liturgischen Texte des Hochfestes bzw. des
Sonntags genommen. Nach Schlussgebet und Schlusssegen der Eucharistiefeier ziehen
Bischof und Domkapitel in die Adveniat-Krypta zum Grab des ersten Bischofs von Essen. Dort
werden Gebete gesprochen und ein entsprechendes Lied gesungen. Nach dem Gebet am
Grab ziehen alle liturgischen Dienste über den Kreuzgang in die Domsakristei.
12 8. Juli – Jahrestag der Weihe der Kathedralkirche
Am 8. Juli um das Jahr 860 ist die Essener Münsterkirche konsekriert worden. Aus diesem
Anlass wird am 8. Juli der Jahrestag der Weihe der Kathedralkirche gefeiert. Das
Pontifikalamt mit einem Weihbischof wird entweder 8. Juli oder an einem Sonntag davor
bzw. danach in festlicher Weise begangen.
12 15. August – Hochfest Maria Aufnahme in den Himmel
Das Hochfest wird mit einem Pontifikalamt durch einen Weihbischof begangen. Da der 15.
August gleichzeitig der Todestag des Hl. Altfrid ist, werden am Ende des Pontifikalamtes –
nach dem Schlussgebet der Eucharistiefeier – die Gebeine des Hl. Altfrid aus der Ostkrypta
erhoben und in den Dom getragen. Die Reliquien werden feierlich durch den Dom getragen,
währenddessen wird ein Heiligenlied gesungen. Es werden Gebete vor dem Schrein des Hl.
Altfrid gesprochen. Der Schrein mit den Gebeinen des Hl. Altfrid verbleibt vom Abend des
15. Augusts bis zum Abend des 16. Augusts im Dom.
13 16. August – Fest des Hl. Altfrid
An diesem Tag finden alle Eucharistiefeiern im Dom statt. Am Abend des 16. Augusts
zelebriert i.d.R. der Dompropst das Festhochamt zum Fest des Hl. Altfrid. Nach dem
Schlussgebet der Eucharistiefeier wird der Schrein mit den Gebeinen des Hl. Altfrid
wiederum durch den Dom getragen und in der Ostkrypta im Anschluss beigesetzt.
14 26. September – Hochfest der Essener Stadt- und Kathedralpatrone Kosmas
und Damian
Der Hl. Altfrid, der 852 das Essener Damenstift gegründet hat, hat die Kirche den Märtyrern
Kosmas und Damian geweiht. Die Reliquien der Heiligen liegen im Altar des Essener Domes.
Darum wird der Gedenktag der Hll. Kosmas und Damian am 26. September in Essen in
besonderer Weise gefeiert. Der Diözesanbischof feiert am Sonntag vor bzw. nach dem 26.
September ein festliches Pontifikalamt, an der auch die Essener Stadtkirche mit dem Essener
Stadtdechanten beteiligt ist.
15 11. Oktober – Hochfest Maria, Mutter vom Guten Rat (Diözesanpatronin)
Durch Bulle vom 8. Juli 1959 hat Papst Johannes XXIII. die allerseligste Jungfrau Maria unter
dem Titel „Mutter vom Guten Rat“ zur Patronin des Bistums Essen bestimmt. Unter diesem
Titel wird in der Kathedralkirche das Bildnis der Goldenen Madonna verehrt, das zu den
ältesten vollplastischen Marienbildern des Abendlandes zählt. Am 11. Oktober werden
darum alle Eucharistiefeiern und Gottesdienste im Essener Dom gefeiert. Am Sonntag vor
bzw. nach dem 11. Oktober feiert der Diözesanbischof ein festliches Pontifikalamt zur
äußeren Feier des Hochfestes Maria, Mutter vom Guten Rat.
Nach dem Schlussgebet der Eucharistiefeier ziehen Ministranten, Domkapitel und
Diözesanbischof zum Bildnis der Goldenen Madonna und empfehlen das gesamte Bistum der
Liturgie im Dom zu Essen
86
Fürsprache Mariens. Zum Schlusssegen ziehen Domkapitel und Bischof wieder in die
Domkirche zurück. Mit dem Schlusssegen endet die Eucharistiefeier (Pontifikalamt mit dem
Diözesanbischof).
15 1. November – Hochfest Allerheiligen
Das Hochfest Allerheiligen wird im Essener Dom in besonderer Weise mit einem
Pontifikalamt um 10.00 Uhr, welches durch einen Weihbischof gefeiert wird, festlich
begangen. An diesem Tag empfiehlt sich Hochgebet I.
16 2. November – Allerseelen
Der Allerseelentag ist dem Gedächtnis aller Verstorbenen gewidmet. Das Essener
Domkapitel gedenkt an diesem Tag insbesondere der verstorbenen Domkapitulare und
Domvikare. Am Abend des Allerseelentages bzw. wenn der 2. November auf einen Samstag
oder Sonntag fällt, am Morgen um 10.00 Uhr versammelt sich das Kapitel zum feierlichen
Requiem im Dom (Hochgebet III). Nach dem Schlussgebet der Eucharistiefeier zieht das
Domkapitel mit allen Gläubigen auf den Kapitelsfriedhof. Dort werden Gebete für die
verstorbenen Domkapitulare und Domvikare gesprochen. Dort wird die Eucharistiefeier mit
dem Schlusssegen beendet.83
F Besondere Gottesdienste
1 Investitur eines Domkapitulars
Die Investitur eines neuen Domkapitulars bzw. Domvikars erfolgt i.d.R. im Rahmen des
Kapitelsamtes am Sonntagvormittag. Der neu ernannte Domkapitular ist mit Rochette und
Mozetta bekleidet. Ein neu ernannter Domvikar mit Chorrock ohne Mozetta. Sie legen nach
der Oration der Terz in Gegenwart des Dompropstes das Apostolische Glaubensbekenntnis
ab. Zum festgesetzten Zeitpunkt ziehen alle in der üblichen Prozessionsordnung von der
Adveniat-Krypta aus in den Dom zum Altar ein. Die neu Ernannten gehen unmittelbar vor
den Mitgliedern des Domkapitels. Nach der Verehrung des Altars begeben sich die neu
Ernannten zwischen das Kapitelsgestühl, die Domkapitulare und Domvikare an ihre üblichen
Plätze im Kapitelsgestühl, währenddessen wird das Eingangslied gesungen.
Nach der liturgischen Eröffnung und dem Hinweis auf den nun folgenden Ritus der Investitur
folgt der Heiliggeist-Hymnus „Veni creatus spiritus / Komm, Heiliger Geist, der Leben
schafft“. Die Neuernannten knien sich dazu auf die bereitgestellten Kniebänke nieder. Der
Dompropst schließt den Hymnus mit Versikel und Oration ab, dabei hat er die Hände
gefaltet. Nach dem Gebet verliest der DZ die Ernennungsurkunden in die Ämter des Essener
Kathedralkapitels. Die Neuernannten leisten nun ihren Amtseid. Dazu erheben sie die rechte
Hand und legen die linke auf das Evangelienbuch und sprechen gemeinsam die Eidesformel.
Die Eidesformel lautet: „Ich … schwöre und verspreche, dass ich die rechtmäßigen Statuten
und Beschlüsse des Domkapitels beachten und insbesondere die Amtsverschwiegenheit des
Domkapitels nicht verletzen werde. Den Hochwürdigsten Herrn Bischof werde ich dabei
unterstützen, die Rechte dieser Kathedralkirche zu wahren. Für den Gottesdienst werde ich
gewissenhaft Sorge tragen, so wahr mir Gott helfe und dieses sein heiliges Evangelium.“
Darauf spricht der Dompropst: „Nachdem du den rechten Glauben bekannt und durch einen
Eid die Statuten und Ordnung unseres Kapitels anerkannt hast, lasse ich dich … zum Amt
eines nichtresidierenden Domkapitulars / residierenden Domkapitulars / Domvikars zu,
83
vgl. auch die Angaben zu Allerseelen im Zeremoniale für die Bischöfe 395 - 403
Liturgie im Dom zu Essen
87
führe dich ein und übertrage dir mit den damit verbundenen Rechten und Pflichten. Ich bitte
euch, die Mozetta/das Kapitelskreuz zu Ehre der Kirche zu Essen zu tragen. Im Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Der Dompropst legt nun dem neu
ernannten Domvikar die Mozetta um bzw. dem neu ernannten Domkapitular das
Kapitelssignifikatorium.
Die neu Investierten erheben sich und werden vom Senior capituli nun mit folgenden
Worten an den für sie bestimmten Platz im Chor geleitet: „Ich führe dich an deinen Platz,
von dem aus du den Dreifaltigen Gott in Hymnen und Gesängen loben wirst, so oft wir uns
zur Teilnahme an Chorgebet und Gottesdienst versammeln.“
Die Messe wird nun mit dem Gloria fortgesetzt, sofern das Gloria vorgesehen ist. Bußakt und
Kyrie entfallen.
2 Jubiläum eines Domkapitulars
Das Priesterjubiläum bzw. das Kapitelsjubiläum eines Domkapitulars wird i.d.R. im Rahmen
einer sonntäglichen Eucharistiefeier festlich begangen. Der Jubilar ist der Hauptzelebrant.
3 Beerdigung eines Domkapitulars
Das Mitglied eines Domkapitels hat das Recht, auf dem Kapitelsfriedhof beigesetzt zu
werden. Nach dem eingetretenen Tod eines Domkapitulars / eines Domvikars wird der
Leichnam mit dem Sarg in die Adveniat-Krypta übertragen. Dort wird er in geschlossener
Form aufgestellt und die Gläubigen sind zum Gebet eingeladen. Auf dem Sarg ruht das
Evangeliar, neben dem Sarg steht die Osterkerze. Am Abend vor der Beisetzung des
Domkapitulars bzw. Domvikars versammelt sich das Domkapitel mit den Gläubigen zum
Gebet der Totenvesper im Dom. I.d.R. zelebriert der Diözesanbischof die Begräbnismesse für
einen verstorbenen Domkapitular bzw. Domvikar. 84
Die Begräbnismesse für einen verstorbenen Domvikar / Domkapitular wird i.d.R. als
feierliches Pontifikalrequiem begangen. Nach dem Schlussgebet (Der Schlusssegen entfällt
an dieser Stelle.) legt der Bischof die liturgischen Gewänder ab und die Chorkleidung an.
Währenddessen wird ein entsprechendes Lied gesungen.
Der Dompropst, der zuvor Stola und Pluviale erhalten hat, nimmt die Verabschiedung und
die Beisetzung in der Domkirche und auf dem Kapitelsfriedhof als Offiziant vor. Alle begeben
sich zum Sarg, der unten vor den Altarstufen steht. Kreuz und Leuchter bleiben hinter dem
Sarg am Kopfende des Verstorbenen stehen. Dem Dompropst zugewandt, der am Fußende
mit Blick auf das Vortragekreuz steht, rechts und links neben ihm stehen die beiden Diakone
der Messfeier. Der Bischof steht links neben dem Dompropst.
Der Dompropst lädt zunächst zum stillen Gedenken ein. Danach wird ein Psalm gesungen.
Auf dem Psalm folgen die Anrufungen und das Verabschiedungsgebet. Danach wird der Sarg
inzensiert und der Chor bzw. der Kantor intoniert „In paradisum deducant te Angeli“. Der
Dompropst lädt nun zur Prozession ein. Während der Prozession wird ein entsprechendes
Lied gesungen.
Die Prozession erfolgt in folgender Reihenfolge:
TH / N
Vortragekreuz, dessen Korpus zum Sarg gewendet ist, zwischen zwei Leuchtern
84
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe 822: „Es ist sehr angebracht, dass der Bischof als Verkündiger des Glaubens
und Diener des Trostes nach Möglichkeit einer kirchlichen Begräbnisfeier vorsteht, zu der viele Gläubige
zusammenkommen, besonders wenn es ich für einen verstorbenen Bischof oder Priester handelt.“
Liturgie im Dom zu Essen
88
Chor / Schola / Kantor
Ministranten/innen
anwesende Priester und Diakone
Domkapitel
O, zwischen den beiden Diakonen der Messe
B
Sarg mit dem Vorstorbenen
Angehörige
Gläubige
Am offenen Grab angekommen, stellen sich Vortragekreuz und Leuchter an das Kopfende
des Grabes, dem O zugewandt. Wenn der Sarg abgestellt wurde, steht der O zwischen den
Diakonen am Fußende des Grabes, links neben ihm der Bischof. Es erfolgt nun die Beisetzung
auf dem Kapitelsfriedhof.
Der O lädt zum Gebet ein. Dann wird der Sarg ins Grab eingesengt. Es folgen der Ritus der
Besprengung mit Weihwasser, die Inzensation des Sarges, das Werfen von Erde auf den Sarg
und das Zeichen mit dem Kreuz. Darauf werden die Fürbitten gesprochen. Es schließt sich
das Gebet des Herrn an, die Anrufung der Gottesmutter um ihre Fürsprache, das Gebet um
alle Verstorbenen: „Herr, gib ihm und allen Verstorbenen die ewige Ruhe“. Danach wird das
„Salve Regina“ intoniert. Der Bischof spendet nun den gewöhnlichen Segen. Einer der
Diakone entlässt die Gemeinde. Dann tritt der Bischof ans Grab, besprengt den Sarg mit
Weihwasser und betet in Stille. Ebenso tun es die Domkapitulare und Domvikare, die
anwesend sind. Daraufhin treten Angehörige und übriger Klerus ans Grab. Zu gegebenem
Zeitpunkt ziehen alle in der üblichen Prozessionsordnung in die Domsakristei zurück. 85
4 Kirchliche Beauftragung (Missio canonica) der Religionslehrerinnen u. - lehrer
Die kirchliche Beauftragung der Religionslehrerinnen und -lehrer findet i.d.R. während einer
Eucharistiefeier im Essener Dom statt; meist im Rahmen der Sonntags- oder Feiertagsliturgie
oder an einem anderen Werktag, zu einem Zeitpunkt, zu dem möglichst viele Gläubige an
dieser Feier teilnehmen können. Die kirchliche Sendung erfolgt i.d.R. nach der Homilie. Die
zu Beauftragenden versammeln sich links und rechts seitlich der Kathedra. Sie sprechen
gemeinsam das Glaubensbekenntnis (Apostolicum oder Nizänum-Konstantinopolitanum).
Danach überreicht der Bischof an der Kathedra jedem/jeder die Urkunde der Missio
canonica und spricht anschließend ein Segensgebet. Alle mit der Missio canonica
Beauftragten kehren wieder zu ihren Plätzen in den ersten Bankreihen rechts und links im
Mittelschiff zurück. Die Eucharistiefeier wird danach mit den Fürbitten fortgesetzt. Dieser
Feier steht i.d.R. der Diözesanbischof vor.
5. Kirchliche Beauftragung der Pastoral- bzw. Gemeindereferentinnen
und -referenten
Die kirchliche Beauftragung der Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten
findet i.d.R. während einer Eucharistiefeier im Essener Dom statt; meist im Rahmen der
Sonntags- oder Feiertagsliturgie oder an einem anderen Werktag, zu einem Zeitpunkt, zu
dem möglichst viele Gläubige an dieser Feier teilnehmen können. Die kirchliche Sendung
erfolgt i.d.R. nach der Homilie. Die zu Beauftragenden versammeln sich links und rechts
85
Wenn die kirchliche Begräbnisfeier unter Leitung des Bischofs steht, beachte man entsprechenden
Anweisungen: Zeremoniale für die Bischöfe, 822 – 840
Liturgie im Dom zu Essen
89
seitlich der Kathedra. Sie sprechen gemeinsam das Glaubensbekenntnis (Apostolicum oder
Nizänum-Konstantinopolitanum). Danach überreicht der Bischof an der Kathedra
jedem/jeder die die Sendungsurkunde und spricht anschließend ein Segensgebet. Alle
Beauftragten kehren wieder zu ihren Plätzen in den ersten Bankreihen rechts und links im
Mittelschiff zurück. Die Eucharistiefeier wird danach mit den Fürbitten fortgesetzt. Dieser
Feier steht i.d.R. der Diözesanbischof vor.
6. Weihe ständiger Diakone
Die Weihe der Ständigen Diakone findet i.d.R. an einem Samstag oder Sonntag im Essener
Dom statt. Dieser Weihe steht i.d.R. der Diözesanbischof vor.86
Das Photographieren während der Feier wird von einem(r) Photographen(in) übernommen.
Weiteres Photographieren ist nicht erlaubt.
Die Weihekandidaten kleiden sich gemeinsam mit dem Beauftragten für die Ausbildung zum
Diakon und dem Spiritual in der oberen Domsakristei an. Der Einzug erfolgt von der
Adveniat-Krypta aus. Der Platz der Weihekandidaten ist bis zur Weihehandlung jeweils
rechts und links vor der ersten Bank des Mittelschiffs.
Nach der Weihehandlung nehmen die neugeweihten Diakone im Altarraum rechts und links
neben dem Bischof Platz. Vor dem Chorgestühl haben die Konzelebranten (in der Regel
Personaldezernent und Spiritual) während der gesamten Feier ihre Plätze.
Die Stab- und Mitraträger haben ihre Plätze vor dem Chorgestühl auf der Nordseite, die
übrigen Ministranten sitzen auf der Südseite (Ambo) der Altarinsel (2 Akolythen,
Kreuzträger/Buchdienst) bzw. in der Höhe des Sakristeizugangs im Chorraum (Th/N)
Für die Heimatpastöre bzw. -pfarrer werden im Chorraum Sitzplätze reserviert. Für den/die
Lektor/in sind entsprechend Plätze neben dem Ambo zu reservieren.
In üblicher Weise stehen an der Kredenz Messbuch, Kelch, Korporale, Hostienschalen, Wein
und Wasser, Lavabo bereit.
Nach dem Einzug stellt D das Evangeliar auf der Rückseite des Altares ab. Unmittelbar nach
der Altarinzens eröffnet B die Feier vor dem Altar stehend (Mikrophon!; Pontifikale). Der
Beauftragte für den ständigen Diakonat ruft vom Ambo die Kandidaten auf; diese antworten
an ihren Plätzen (!): Hier bin ich. Danach treten sie mit einer Verneigung vor B und bleiben
dort bis zum Abschluss des Erwählungsritus stehen. Danach geht der Bischof begleitet von
den beiden D an seinen Sitz; die Weihekandidaten kehren zu ihren Sitzen vor der ersten
Bank zurück. Es folgt der Gloria-Hymnus.
Lesung(en) und Evangelium werden an Festen und Hochfesten vom Tag genommen, an
anderen Tagen aus dem Auswahlformular für die Diakonenweihe.
Nach der Predigt kehrt der Bischof zur Kathedra zurück. Zum Ende des Heilig-Geist-Hymnus
werden vor dem Altar das Faldistorium und das Mikrophon aufgestellt.
Die Weihekandidaten treten auf die oberste Stufe. Der Bischof setzt sich auf das
Faldistorium. Die beiden assistierenden Diakone stehen rechts und links neben dem Altar.
Der/Die Ministrant/in mit dem Pontifikale kniet seitlich vor ihm.
Die Allerheiligenlitanei wird von einem Kantor/einer Schola gesungen. Die Kandidaten
treten dazu auf die letzte Stufe zurück und legen sich nach der Gebetseinladung des B
ausgestreckt auf den Boden. Der B wendet sich nach der Gebetseinladung zum Altar. Erst
zum abschließenden Gebet der Litanei wendet er sich wieder der Gemeinde zu. Danach
erheben sich Kandidaten.
86
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 543 – 563.
Liturgie im Dom zu Essen
90
Unter Schweigen legt der Bischof den Kandidaten die Hände auf. Danach folgt das
Weihegebet (ohne Mitra!).
Die Heimatpastöre/-pfarrer erhalten an ihren Plätzen die Dalmatiken für die neuen Diakone
und gehen damit sofort zu den Neugeweihten.
Mit den Dalmatiken bekleidet treten die Neugeweihten nun einzeln vor den Bischof und
empfangen knieend dasEvangeliar (Mikrophon; Pontifikale!).
Nach dem Friedensgruß des Bischofs an die Neugeweihten geht der Bischof mit den
neugeweihten Diakone zur Kathedra. Er nimmt kurz Platz, nimmt die Mitra ab und erhält
Wasser. Die Neugeweihten nehmen neben der Kathedra auf den Sedilien Platz. Zwei Diakone
bleiben am Altar und sorgen in gewohnter Weise mit den Ministranten/innen für die weitere
Bereitung der Gaben. Es werden eine entsprechende Anzahl zusätzlicher Hostienschalen
benötigt.
Für die Konzelebranten sind Purifikatorium und Konzelebrationstexte vorzusehen. Das
Hochgebet III wird i.d.R. gesprochen.
Der B teilt die Kommunion zunächst im Chorraum aus und geht anschließend auf die untere
Stufe vor das Mittelschiff. Die Neugeweihten teilen die Kommunion neben dem Bischof
rechts und links auf derselben Stufe aus. Die Konzelebranten teilen die Kommunion in der
Höhe der Seitenschiffe vorne und hinten aus.
Nach der Kommunionausteilung kommen alle zum Altar, um dort die Hostienschalen
abzustellen. Ein D sammelt die übrig gebliebenen Hostien im vorgesehenen Gefäß. DZ und
ein D tragen die Ziborien zum Tabernakel. Ein weiterer D sorgt sich um die Purifikation der
Gefäße im hinteren Teil des Chorraums an der dortigen Kredenz.
Das Schlussgebet erfolgt an der Kathedra. Die Konzelebranten verzichten vor dem Auszug
auf den Alterkuss.
Die anwesenden Priester und Diakone im Chorraum folgen beim Auszug den
Ministranten/innen. Sie beginnen bereits zu Beginn des Schlussliedes mit dem Auszug. Der B
bleibt im Messgewand und zieht hinter dem Domkapitel mit den Konzelebranten und
neugeweihten Diakonen zur Sakristei zurück.
7 Diakonenweihe der Priesterkandidaten
Die Diakonenweihe der Priesterkandidaten findet i.d.R. in einer Heimat- bzw.
Diakonatskirche eines der Weihekandidaten statt. Der Feier der Diakonenweihe steht i.d.R.
ein Weihbischof vor. Die Vorbereitung obliegt dem Regens des Priesterseminars, mit den
Verantwortlichen der jeweiligen Pfarrei und den Weihekandidaten.
8 Priesterweihe
Die Weihe der Priester findet i.d.R. am Freitagabend vor Pfingsten um 18.00 Uhr im Essener
Dom statt. Dieser Feier steht i.d.R. der Diözesanbischof vor. Die Vorbereitung der
Priesterweihe obliegt dem Regens des Priesterseminars, zusammen mit dem DZ und den
Weihekandidaten.87
Das Photographieren während der Feier wird von einem(r) Photographen(in) übernommen.
Weiteres Photographieren ist nicht erlaubt.
Die Weihekandidaten kleiden sich gemeinsam mit dem Regens/Spirituale in der oberen
Domsakristei an. Der Einzug erfolgt von der Adveniat-Krypta aus. Der Platz der
Weihekandidaten ist bis zur Weihehandlung jeweils rechts und links vor der ersten Bank des
Mittelschiffs.
87
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe Nr. 518 - 542
Liturgie im Dom zu Essen
91
Nach der Weihehandlung nehmen die Neupriester im Altarraum rechts und links neben dem
Bischof Platz. Vor dem Chorgestühl haben die Konzelebranten (in der Regel Regens und
Spiritual) während der gesamten Feier ihre Plätze.
Die Stab- und Mitraträger haben ihre Plätze vor dem Chorgestühl auf der Nordseite, die
übrigen Ministranten sitzen auf der Südseite (Ambo) der Altarinsel (2 Akolythen,
Kreuzträger/Buchdienst) bzw. in der Höhe des Sakristeizugangs im Chorraum (Th/N)
Für die Heimatpastöre bzw. -pfarrer werden im Chorraum Sitzplätze reserviert. Für die
Vertreter der mitfeiernden Gemeinde, die Hostienschale und Kelch bei der Priesterweihe
zum Bischof bringen, und für den/die Lektor/in sind entsprechend Plätze neben dem Ambo
bzw. unterhalb der Orgel vor dem Abgang zur Krypta zu reservieren.
Der Kelch und das Ziborium für den Bischof stehen auf einem kleinen Tisch neben dem
Aufgang zum Altarraum (linke Seite). D wird den Kelch bereits vor der Messfeier bereiten.
Nach dem Einzug stellt D das Evangeliar auf der Rückseite des Altares ab. Unmittelbar nach
der Altarinzens eröffnet B die Feier vor dem Altar stehend (Mikrophon!). Der Regens ruft
vom Ambo die Kandidaten auf; diese antworten an ihren Plätzen (!): Hier bin ich. Danach
treten sie mit einer Verneigung vor B und bleiben dort bis zum Abschluss des
Erwählungsritus stehen. Danach geht der Bischof begleitet von den beiden D an seinen Sitz;
die Weihekandidaten kehren zu ihren Sitzen vor der ersten Bank zurück.
Lesung(en) und Evangelium werden an Festen und Hochfesten vom Tag genommen, an
anderen Tagen aus dem Auswahlformular für die Priesterweihe.
Nach der Predigt kehrt der Bischof zur Kathedra zurück. Zum Ende des Heilig-Geist-Hymnus
werden vor dem Altar das Faldistorium und das Mikrophon aufgestellt.
Die Weihekandidaten treten auf die oberste Stufe. Der Bischof setzt sich auf das
Faldistorium. Die beiden assistierenden Diakone stehen rechts und links neben dem Altar.
Der/Die Ministrant/in mit dem Pontifikale kniet seitlich vor ihm.
Die Allerheiligenlitanei wird von einem Kantor/einer Schola gesungen. Die Kandidaten
treten dazu auf die letzte Stufe zurück und legen sich nach der Gebetseinladung des B
ausgestreckt auf den Boden. Der B wendet sich nach der Gebetseinladung zum Altar. Erst
zum abschließenden Gebet der Litanei wendet er sich wieder der Gemeinde zu. Danach
erheben sich Kandidaten.
Unter Schweigen legt der Bischof den Kandidaten die Hände auf. Der Begleitgesang zur
Handauflegung der Priester soll erst beginnen, wenn zumindest die Konzelebranten und die
ersten Mitglieder des Domkapitels den Kandidaten die Hände aufgelegt haben. Der Gesang
zur Handauflegung durch die Priester soll möglichst beendet sein, bevor der letzte Priester
die Hände aufgelegt hat.
Die Heimatpastöre/-pfarrer erhalten an ihren Plätzen die Messgewänder für die Neupriester
und gehen damit sofort zu den Neugeweihten.
Das Chrisamgefäß, das zur Salbung der Hände benötigt wird, stellt ein Domsakristan auf der
Kredenz bereit. Dort holt ein D rechtzeitig das Gefäß nach dem Anlegen der Gewänder und
bringt es anschließend zur Kredenz zurück. Für die Händewaschung des Bischofs sorgen die
beiden Akolythen.
Nach der Salbung der Hände erfolgt die Gabenprozession durch Vertreter der Gemeinde, die
von der unteren Kredenz die Gaben des Volkes zum Bischof tragen. Nachdem die
Neupriester vom Bischof Kelch und Schale überreicht bekommen haben, nimmt ein D die
beiden Gefäße in Empfang und stellt sie auf den Altar.
Nach dem Friedensgruß des Bischofs an die Neugeweihten geht der Bischof mit den
Neupriestern zur Kathedra. Er nimmt kurz Platz, nimmt die Mitra ab und erhält Wasser. Die
Liturgie im Dom zu Essen
92
Neupriester nehmen neben der Kathedra auf den Sedilien Platz. Die beiden D bleiben am
Altar und sorgen in gewohnter Weise mit den Ministranten/innen für die weitere Bereitung
der Gaben. Es werden eine entsprechende Anzahl zusätzlicher Hostienschalen benötigt.
Für die Neupriester und die weiteren Konzelebranten sind Purifikatorium und
Konzelebrationstexte vorzusehen. Das Hochgebet III wird i.d.R. gesprochen. Hier sind die
Einschübe zu beachten.
Der B teilt die Kommunion zunächst im Chorraum aus und geht anschließend auf die untere
Stufe vor das Mittelschiff. Die Neupriester teilen die Kommunion neben dem Bischof rechts
und links auf derselben Stufe aus. Die weiteren Konzelebranten teilen die Kommunion in der
Höhe der Seitenschiffe vorne und hinten aus.
Nach der Kommunionausteilung kommen alle zum Altar, um dort die Hostienschalen
abzustellen. Ein D sammelt die übrig gebliebenen Hostien im vorgesehenen Gefäß. DZ und
Diakon tragen die Ziborien zum Tabernakel. Der weitere D sorgt sich um die Purifikation der
Gefäße im hinteren Teil des Chorraums an der dortigen Kredenz.
Das Schlussgebet erfolgt an der Kathedra. Die Konzelebranten verzichten vor dem Auszug
auf den Alterkuss.
Die anwesenden Priester und Diakone im Chorraum folgen beim Auszug den
Ministranten/innen. Sie beginnen bereits zu Beginn des Schlussliedes mit dem Auszug. Der B
bleibt im Messgewand und zieht hinter dem Domkapitel mit den Konzelebranten und
Neupriestern zur Sakristei zurück.
8 Bischofsweihe
Die Weihe eines Bischofs findet i.d.R. im Essener Dom statt, sei es die eines Diözesanbischofs
sei es die eines Weihbischofs. 88
Die Vorbereitung der Weihe eines Bischofs im Essener Dom obliegt dem Domzeremoniar
und dem Dompropst, in Absprache mit dem Weihekandidaten und dem Hauptkonsekrator.
Vorzubereiten sind in besonderer Weise:
a) im Dom
- neben der Kathedra zwei Sedilien für die beiden Mitkonsekratoren als
Konzelebranten, für den Erwählten, für die assistierenden Priester des
Erwählten, für die beiden Diakone;
- Pontifikale;
- Textbücher mit dem Weihegebet für alle an der Ordination beteiligten
Bischöfe;
- Gremiale aus Leinen in der Nähe der Kredenz;
- Gefäß mit Chrisam in der Nähe der Kredenz;
- Schüssel und Kanne mit Wasser, Handtücher und alles Nötige zur
Händewaschung an der Kredenz;
- Bischofsring, Mitra und Hirtenstab für den Erwählten;
- Kelch von ausreichender Größe für die Kommunion der
Konzelebranten und Konzelebrationshostie
- sowie 8 Hostienschalen mit ausreichend Hostien für die Mitfeiernden
auf der Kredenz, Messbuch.
Das Photographieren während der Feier wird von einem(r) Photographen(in) übernommen.
Weiteres Photographieren ist nicht erlaubt.
88
vgl. Zeremoniale für die Bischöfe, 483 – 517.
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Erwählter, Konzelebranten, Diakone kleiden sich in der Domsakristei an und begeben sich in
die Adventiatkrypta. Der Diözesanbischof, der i.d.R. der Hauptkonsekrator ist, wird wie
üblich vom Senior capituli abgeholt und vom Dompropst im Atrium begrüßt und in die
Adveniatkrypta geführt. Dort legt er die liturgischen Gewänder an. Der Einzug erfolgt von
der Adveniat-Krypta aus. Der Erwählte geht, assistiert von zwei Priestern, hinter den
konzelebrierenden Priestern und vor den bei der Ordination mitwirkenden Bischöfen. Davor
gehen wie beim Einzug üblich die liturgischen Dienste und die Mitglieder des Domkapitels.
Nach der Weihehandlung nimmt der neugeweihte Bischof neben dem Hauptkonsekrator
Platz. Die Stab- und Mitraträger haben ihre Plätze vor dem Chorgestühl auf der Nordseite,
die übrigen Ministranten sitzen auf der Südseite (Ambo) der Altarinsel (2 Akolythen,
Kreuzträger/Buchdienst) bzw. in der Höhe des Sakristeizugangs im Chorraum (Th/N).
Für Priester und Diakone sind im Chorraum Sitzplätze vorgesehen. Für den/die Lektor/in sind
entsprechend Plätze neben dem Ambo zu reservieren.
Nach dem Einzug stellt D das Evangeliar auf der Rückseite des Altares ab. Unmittelbar nach
der Altarinzens eröffnet Hze die Feier vor dem Altar stehend (Mikrophon!). Der Erwählte
steht mit den assistierenden Priestern unten vor den Altarstufen. Einer der Diakone legt dem
Domkapitel das Apostolische Ernennungsschreiben vor. Danach geleiten die assistierenden
Priester den Erwählten vor den Hauptkonsekrator und verneigen sich. Einer der Priester
bittet den HZe, den Erwählten zum Bischof zu weihen. Der Hze ordnet an, das Apostolische
Ernennungsschreiben zu verlesen. Alle setzen sich, um es anzuhören. Das Verlesen erfolgt
durch den Dompropst. Die Mitfeiernden bekunden am Ende ihre Zustimmung durch das
„Dank sei Gott, dem Herrn“. Es erfolgt der Gloria-Hymnus. Der Hze geht zur Kathedra
begleitet vom Erwählten und den assistierenden Priestern und Diakonen.
Lesung(en) und Evangelium werden an Apostelfesten und Hochfesten vom Tag genommen,
an anderen Tagen aus dem Auswahlformular für die Bischofsweihe.
Nach der Predigt kehrt der Hze zur Kathedra zurück. Zum Ende des Heilig-Geist-Hymnus
werden vor dem Altar das Faldistorium und das Mikrophon aufgestellt. Hze,
Mitkonsekratoren und den Diakonen vor den Altar zum Faldistorium.
Der Erwählte tritt vor den Hze. Der Bischof setzt sich auf das Faldistorium. Die beiden
assistierenden Diakone stehen rechts und links neben dem Altar. Der/Die Ministrant/in mit
dem Pontifikale kniet seitlich vor ihm. Der Erwählte erklärt seine Bereitschaft, das
überlieferte Glaubensgut zu bewahren und das bischöfliche Amt zu übernehmen.
Die Allerheiligenlitanei wird von einem Kantor/einer Schola gesungen. Der Erwählte tritt
dazu auf die letzte Stufe zurück und legt sich nach der Gebetseinladung des Hze ausgestreckt
auf den Boden. Der Hze wendet sich nach der Gebetseinladung zum Altar (außerhalb der
Sonntage und der Osterzeit ruft ein Diakon „Beuget die Knie“). Erst zum abschließenden
Gebet der Litanei wendet er sich wieder der Gemeinde zu. Er und die Mitkonsekratoren
haben zur Gebetseinladung und zur Allerheiligenlitanei die Mitra abgenommen. Nach dem
abschließenden Gebet erhebt sich der Erwählte, nachdem der Diakon – außerhalb der
Sonntage und der Osterzeit – „Erhebet euch“ gerufen hat.
Unter Schweigen legt der HZe (mit Mitra!) dem Erwählten die Hände auf. Ebenso treten nun
die Mitkonsekratoren und alle anwesenden Bischöfe hinzu und legen dem Erwählten die
Hände auf (schweigend). Sie bleiben während des Weihegebetes neben bzw. hinter dem Hze
stehen. Ein Diakon reicht vom Altar aus das Evangeliar dem Bischof, der es zwei Diakonen
offen übergibt, die es über den knieenden Erwählten während des ganzen Weihegebetes
halten. An entsprechender Stelle stimmen die mitwirkenden Bischöfe in das Weihegebet ein.
Nach dem Weihegebet setzen sich alle. Der Hze und die mitwirkenden Bischöfe nehmen die
Liturgie im Dom zu Essen
94
Mitra, ein Diakon nimmt das Evangeliar, welches über dem Kopf des Erwählten gehalten
wurde und hält es fest, bis es dem neugeweihten Bischof übergeben wird.
Das Chrisamgefäß, das zur Salbung der Hände benötigt wird, stellt ein Domsakristan auf der
Kredenz bereit. Dort holt ein D rechtzeitig das Gefäß nach dem Weihegebet mit dem
Gremiale und bringt es anschließend zur Kredenz zurück. Für die Händewaschung des
Bischofs sorgen die beiden Akolythen.
Nach der Salbung der Hände erfolgt das Überreichen des Evangeliars. Hze erhält es vom D.
Danach legt es der D auf den Altar zurück.
Nun überreicht der Hze dem Neugeweihten die bischöflichen Insignien, die zuvor von
Ministranten herbeigebracht wurden (Bischofsring, Mitra, Hirtenstab).
Nun führt der Hze den neugeweihten Bischof an seinen Platz neben der Kathedra unter den
konzelebrierenden Bischöfen direkt neben dem Hze. Nachdem der Stab abgegeben wurde,
umarmen Hze, Bischöfe den Neugeweihten (währenddessen erfolgt ein passender Gesang).
Hze nimmt kurz Platz, nimmt die Mitra ab und erhält Wasser. An Hochfesten und Sonntagen
folgt nun das Credo, an anderen Tagen sofort die Gabenbereitung. Die beiden D gehen an
den Altar und sorgen in gewohnter Weise mit den Ministranten/innen für die Bereitung der
Gaben. Es werden eine entsprechende Anzahl zusätzlicher Hostienschalen (ca. 8-10)
benötigt.
Für die Konzelebranten sind Purifikatorium und Konzelebrationstexte vorzusehen. Das
Hochgebet III wird i.d.R. gesprochen. Hier sind die Einschübe zu beachten.
Der Hze teilt die Kommunion zunächst im Chorraum aus und geht anschließend auf die
untere Stufe vor das Mittelschiff. Der neugeweihte Bischof teilt die Kommunion unten im
Mittelschiff aus zusammen mit einem Mitkonsekrator. Die weiteren Konzelebranten teilen
die Kommunion in der Höhe der Seitenschiffe vorne und hinten aus. Einer teilt die
Kommunion beim Chor aus.
Nach der Kommunionausteilung kommen alle zum Altar, um dort die Hostienschalen
abzustellen. Ein D sammelt die übrig gebliebenen Hostien im vorgesehenen Gefäß. DZ und
Diakon tragen die Ziborien zum Tabernakel. Der weitere D sorgt sich um die Purifikation der
Gefäße im hinteren Teil des Chorraums an der dortigen Kredenz. Der Dankhymnus nach der
Kommunion entfällt.
Das Schlussgebet erfolgt an der Kathedra. Nach dem Schlussgebet stimmt der Hze das „Te
deum“ an, welches dann entweder vom Chor oder von allen („Großer Gott wir loben dich“)
gesungen wird. Währenddessen geht der neugeweihte Bischof mit Stab und Mitra und von
zwei Bischöfen begleitet segnend durch das Mittelschiff, am Siebenarmigen Leuchter links
vorbei durch das südlichen Seitenschiff, dann durch das nördliche Seitenschiff und wieder
durch das Mittelschiff zum Altar zurück. Danach hält er vom Ambo aus (beim neugeweihten
Diözesanbischof von der Kathedra aus) eine kurze Ansprache. Danach erteilt HZe den Segen.
Nach dem Segen erfolgt der Auszug. Die Konzelebranten verzichten vor dem Auszug auf den
Alterkuss.
Die anwesenden Priester und Diakone im Chorraum folgen beim Auszug den
Ministranten/innen. Sie beginnen bereits zu Beginn des Schlussliedes mit dem Auszug. Hze
bleibt im Messgewand und zieht hinter dem Domkapitel mit den Konzelebranten und dem
neugeweihten Bischof zur Sakristei zurück.
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G Anhang
1 Einordnung der Namenspatronen in die Allerheiligenlitanei
In der Osternacht bzw. bei der Feier der Diakonen- bzw. Priester- bzw. Bischofsweihe
werden die Diözesanpatrone und die Namenspatrone in entsprechender Weise in die
Allerheiligenlitanei eingeordnet. Die Kathedralpatrone Kosmas und Damian werden am Ende
der Märtyrer genannt, der Hl. Altfrid und der Hl. Liudger werden in die Namen der anderen
Bischöfe eingeordnet. Der Selige Nikolaus Groß wird am Ende der Allerheiligenlitanei
angerufen. Die Namenspatrone werden an entsprechender Stelle bei den Märtyrern, bei den
Bischöfen, Kirchenlehrern oder bei den heiligen Männern und Frauen eingefügt.
2 Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt zur Beauftragung
Bei den Gottesdiensten zur Beauftragung der Pastoral- bzw. Gemeindereferent/innen stehen
die Diakone während des Beauftragungsritus rechts bzw. links vom Bischof.
3 Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt zur Diakonenweihe
Der diakonale Dienst beim Pontifikalamt zur Diakonenweihe erfolgt in der gewohnten Weise
wie beim Pontifikalamt des Diözesanbischofs. Ferner finden Beachtung die entsprechenden
Angaben des Zeremoniales für die Bischöfe Nr. 543 bis 563 und der Angaben unter Punkt F 6
bzw. 7.
4 Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt zur Priesterweihe
Die Assistenz der Diakone beim Pontifikalamt erfolgt in der gewohnten Weise wie sonst
beim Pontifikalamt mit dem Diözesanbischof. Zusätzlich erhalten die „Anweisungen des
Zeremoniales für die Bischöfe“ Beachtung unter den Nummern 518 bis 542 und der Angaben
unter Punkt F 8.
5 Dienste der Ministranten beim Pontifikalamt zu den Weihen
Bei der Weihe eines Bischofs, eines Priesters oder Diakons nehmen die Altardiener die
entsprechenden Dienste und Hilfestellungen bei der Weihe vor, d.h. sie reichen das Öl an,
sie helfen beim Buchdienst und beim Halten des Funkmikros. Sie helfen beim Reinigen der
Hände nach der Salbung mit Chrisam und helfen beim Ankleiden der Diakone bzw.
Neupriester bei den entsprechenden liturgischen Gewändern bzw. bei einer Bischofsweihe
beim Anreichen der bischöflichen Insignien (siehe auch die Angaben unter Punkt F 6-9).
6 Ordnungsdienst bei den Weihen
Bei den Weihen nehmen Frauen und Männer den Ordnungsdienst wahr. Sie helfen, dass die
Mitfeiernden entsprechend ihrer Platzkarten den vorgesehenen Platz in den Bänken des
Kirchenschiffes finden. Sie sorgen dafür, dass eine störungsfreie Liturgie möglich ist.
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Notizen
Hinweis für die Sakristane:
Grundsätzlich werden während des Orgelnachspiels keine Aufräumarbeiten im Altar- und
Chorraum der Domkirche und der Anbetungskirche getätigt – auch nicht das Abschalten des
Lichtes - , um die Gottesdienstmitfeiernden, die durch das Zuhören des Nachspiels den
Gottesdienst innerlich ausklingen lassen möchten, nicht zu stören. Aus Sicherheitsgründen
werden die liturgischen Gefäße und die Kollekte sofort in die Sakristei geholt.
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Notizen
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Notizen
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Notizen
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Notizen