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HÖRSPIEL AM SONNTAG TANDEM ARS ACUSTICA FEATURE HÖRSPIEL-STUDIO KRIMI MUNDART SPIELRAUM L U S T A U F K U L T U R 01.07 31.12 2016 HÖRSPIEL & FEATURE IM SÜDWESTRUNDFUNK N R 2 2016

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HÖRSPIEL AM SONNTAG ⁄ TANDEM ⁄ ARS ACUSTICA ⁄ FEATURE ⁄ HÖRSPIEL-STUDIO ⁄ KRIMI ⁄ MUNDART ⁄ SPIELRAUM

L U S T A U F K U L T U R

0 1 . 0 7 – 3 1 . 1 2 ⁄ 2 0 1 6

HÖRSPIEL&FEATUREIM SÜDWESTRUNDFUNK

NR 2 ⁄ 2016

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HÖRSPIEL AM SONNTAG

TANDEMARS ACUSTICA

FEATUREHÖRSPIEL-

STUDIO KRIMI

MUNDARTSPIELRAUM

EDITORIAL 3

KALENDARISCHE ÜBERSICHT NACH GENRES 4

SWR2 HÖRSPIELFÜR EINE BESSERE WELTAndrea Oetzmann über die Schwerpunktreihe des Hörspiels 8

SWR2 HÖRSPIELDIE GROSSE ZUMUTUNG DES ALTERNSUta-Maria Heim sprach mit dem Bearbeiter Helmut Peschina und dem Regisseur Reto Ott 9

VON ÜBERALL NACH ÜBERALLDOKUBLOG.DE WIRD MOBILWolfram Wessels über die Neugestaltungdes dokublogs 10

HÖRSPIEL & FEATUREPROGRAMM JULI BIS DEZEMBER 11

REGISTER 96

IMPRESSUM ⁄ BESTELLSCHEIN 98

VERANSTALTUNGEN ⁄ BILDNACHWEIS 99

EDITORIAL ⁄ INHALT

LIEBE HÖRERINNEN,LIEBE HÖRER,

»Für eine bessere Welt« heißt ein Hörspielschwerpunkt in diesem Halbjahr. Doch es sind nicht die Utopien, die die Reihe ausmachen, sondern ihre düsteren, dystopischen Gegenbilder. George Orwells Klassiker »1984« etwa oder das SWR Hörspiel »Wir« nach Jewgenij Samjatins Roman, das in diesem Jahr den Deutschen Hörbuchpreis bekom-men hat. Sie erzählen von autoritären, freiheitsfeind-lichen Überwachungsstaaten und beschwören umso deutlicher, was es zu verhindern gilt. Was eine bessere Welt ausmachen könnte, das lässt sich, ex negativo, auch aus dem Science-Fiction-Roman »Eine Milliarde Jahre vor dem Weltuntergang« der Brüder Arkadi & Boris Strugatzki erschließen. Wir stellen ihn erstmals in einer Hörspiel- bearbeitung vor. Stücke von und nach Philip K. Dick, Dawn King, Andreas Götz und Robert Schoen ergänzen den Schwerpunkt. Andrea Oetzmann, die zuständige Drama-turgin, stellt ihn auf Seite 8 ausführlicher vor. Mit mehr als 35 Ursendungen auf den verschiedenen Sendestrecken bietet das SWR Hörspiel eine Fülle neuer Stoffe. Unter den Premieren etwa ein Originalhörspiel der schottischen Autorin A. L. Kennedy. »Subterranean Homesick Blues« erzählt von einem Paar, das nach der Trennung vor 20 Jahren unverhofft eine zweite Chance erhält (S. 37). Marguerite Duras’ autobiographisch gespeister Bestseller »Der Liebhaber« dreht sich eben-falls um ein Paar – eine 15jährige Französin und einen 12 Jahre älteren Chinesen. Im Saigon der 1930er-Jahre rüttelt ihre Beziehung nicht nur an den unumstößlichen Regeln der französischen Kolonie. Kai Grehn inszeniert die berühmte Vorlage erstmals als Hörspiel (S. 52). Ums Begehren und die Liebe geht es auch der Büchner-Preis-

trägerin Sibylle Lewitscharoff in »Brunnenhalle«, freilich in ganz anderer Diktion (S. 72). Mysteriös und krimispan-nend verspricht »Coldhaven« zu werden, das Hörspiel des britischen Autors John Burnside, der erneut exklu-siv für den SWR geschrieben hat. Im Zentrum: Ein ver-schwundenes junges Mädchen, vom dem auch nach einem Jahr keine Spur zu finden ist (S. 77). Weitere Ursen-dungen, von der Ars Acustica über literarische Werke bis zum mehrteiligen Krimi stammen u. a. von Marc Mat-ter, Oswald Egger, Lothar Trolle, Hansjörg Schneider, Roland Schimmelpfennig und Thomas Hürlimann. Zu Weihnachten schließlich dürfen sich Hörer von acht bis achtundachtzig über zwei »Hörbe«-Folgen nach Otfried Preußlers Vorlagen freuen (S. 91). Das Feature, das sich vorwiegend dokumentarisch und mit den Mitteln journalistischer Recherche um seine Themen kümmert, wartet mit rund 20 Neuproduktionen auf. In »Der Oligarchenlehrling« fragt sich der Schwei-zer Autor Michael Stauffer, wie man es zum Oligarchen schafft. In Armenien scheint er mit seinem Versuch erstaunlich weit gekommen zu sein (S. 40). Gen Osten zieht es auch Merle Hilbk und Inga Lizengevic. Die eine startet eine Reise zu den russischen Gefühlslauten (S.79), die andere geht ihren Wurzeln in Russland, der Ukraine und Belarus nach (S. 86).

Soweit ein kleiner Ausschnitt. Auf den nächsten Seiten mehr. Unser Titelfoto zeigt die Autorin A. L. Kennedy.Viel Vergnügen mit unserem Programm wünschtEkkehard SkoruppaRessortleiter SWR2 Künstlerisches Wort

2 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 3

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HÖRSPIEL AM SONNTAG TANDEM ARS ACUSTICA FEATURE HÖRSPIEL-STUDIO KRIMI MUNDART SPIELRAUM HÖRSPIEL AM SONNTAG TANDEM ARS ACUSTICA FEATURE HÖRSPIEL-STUDIO KRIMI MUNDART SPIELRAUM HÖRSPIEL AM SONNTAG TANDEM ARS ACUSTICA

SWR2 HÖRSPIEL UND FEATURE ÜBERSICHT NACH GENRESSWR2 HÖRSPIEL UND FEATURE ÜBERSICHT NACH GENRES

03.10. ⁄ MATTHEW HERBERT 42THE UNKNOWN

09.10. ⁄ JEWGENIJ SAMJATIN 47WIR

16.10. 49KARL-SCZUKA-PREIS 2016

16.10.** ⁄ ELFRIEDE JELINEK 50DIE SCHUTZBEFOHLENEN

23.10. ⁄ MARGUERITE DURAS 52DER LIEBHABER*

30.10. ⁄ DAWN KING 56FOXFINDER

01.11. ⁄ ILSE AICHINGER 58KNÖPFE

06.11. ⁄ PETER WEISS 63DER NEUE PROZESS

13.11. 67DEUTSCHER HÖRSPIELPREIS DER ARD 2016

20.11. ⁄ DON DELILLO 71DER TAGESRAUM

20.11. ⁄ 19.30 UHR SWR2 Mehrspur. Radio reflektiert MAGAZIN

27.11. ⁄ LOTHAR TROLLE 75JONA*

04.12. ⁄ ALICE MUNRO 79DIE ÜBERFAHRT

11.12. ⁄ SAŠA STANIŠIĆ 83VOR DEM FEST

11.12. ⁄ 19.30 UHR SWR2 Mehrspur. Radio reflektiert MAGAZIN

18.12. ⁄ ARKADI & BORIS STRUGATZKI 87EINE MILLIARDE JAHRE VOR DEM WELTUNTERGANG*

25.12. ⁄ GEORGE ORWELL 921984 TEIL 1: GEDANKENVERBRECHEN26.12. TEIL 2: DER LETZTE MENSCH

SONDERTERMIN12.11. ⁄ 21.05 UHR

SWR2 EXTRA LIVE 67ARD HÖRSPIELTAGE 2016: DIE NACHT DER GEWINNERPREISVERLEIHUNG

HÖRSPIEL AM SONN- UND FEIERTAGSWR2 ⁄ 18.20 UHR

Eindringlich erzählte Originalhörspiele und Adaptionen großer Romane und Theaterstücke der Weltliteratur sowie aktueller literarischer Bestseller. Viel Zeit für emotionale Geschichten und starke Figuren

03.07. ⁄ DAVID ZANE MAIROWITZ 12DREI SONGS, 1954

10.07. ⁄ NATALIA GINZBURG 15DAS INSERAT

10.07. ⁄ 19.30 UHR SWR2 Mehrspur. Radio reflektiert MAGAZIN

24.07. ⁄ LAURA TIRANDAZ 17CHOCO BÉ

31.07. ⁄ ANDREAS JUNGWIRTH 19LANGHOLZFELD

07.08. ⁄ HELMUT KÄUTNER 21UNTER DEN BRÜCKEN

14.08. ⁄ KARL-HEINZ BÖLLING 24RUTSCHER

14.08. ⁄ 19.30 UHR SWR2 Mehrspur. Radio reflektiert MAGAZIN

21.08. ⁄ LIONEL GOLDSTEIN 25HALPERN & JOHNSON

28.08. ⁄ SARAH SCHREIER 26»ICH DACHTE, IN EUROPA STIRBT MAN NIE«

04.09.** ⁄ HARALD BERGMANN 28SCARDANELLI

11.09. ⁄ KLAUDIA RUSCHKOWSKI 30UNSERES HERZENS GORDISCHER KNOTEN

18.09.** ⁄ ROBERT SCHOEN 32EIN VERRAUCHTES IDYLL

25.09. ⁄ A. L. KENNEDY 37SUBTERRANEAN HOMESICK BLUES*

02.10. ⁄ PHILIP K. DICK 40ZEIT AUS DEN FUGEN

02.10. ⁄ 19.30 UHR SWR2 Mehrspur. Radio reflektiert MAGAZIN

03.10. ⁄ KAI-UWE KOHLSCHMIDT 42DIE TUNNELGRÄBER

TANDEMSWR2 ⁄ DIENSTAG ⁄ 19.20 UHR

Spannende Hörspiele im kürzeren Format

05.07. ⁄ KATRIN MOLL KIDS 3 1212.07. KIDS 4 19.07. KIDS 5 26.07. KIDS 6 02.08. KIDS 7 09.08. KIDS 8

23.08. ⁄ INKA BACH 25IM OHRENLAND DES KRIEGES

30.08. ⁄ CHRISTIAN ROTTLER 26PROUST IST MEIN LEBEN, DOCH ES LANGWEILT MICH SEHR*

06.09. ⁄ ANDREAS GÖTZ 29SCHWARZE SONNE NEMESIS*

20.09. ⁄ SARA MAGDALENA SCHÜLLER 33AMSEL*

27.09. ⁄ TINA SAUM 38FUSSNOTEN*

04.10. ⁄ ASSAF ALASSAF 43ABU JÜRGEN*

18.10. 50ARD PINBALL 1*

25.10. 50ARD PINBALL 2*

08.11. ⁄ LISA KEMPTER 63NACKT ZU SEIN*

15.11. ⁄ RAINER SCHILDBERGER 69ICH BIN DU

29.11. ⁄ JAN DECKER 76WINTERSWIJK*

06.12. ⁄ MAJA DAS GUPTA 80WEIL DEUTSCHLAND DOCH EIN RECHTSSTAAT IST*

20.12. ⁄ BJÖRN BICKER 88URBAN PRAYERS

27.12. ⁄ CHRISTIAN BERNER, FRANK SCHÜLTGE 94SCHALLDÄMPFER-MELODIE* TEIL 1

ARS ACUSTICASWR2 ⁄ DIENSTAG 23.03 UHR

Eine Entdeckungsreise in Klangwirklichkeiten und Sounds – mit Hörstücken im Spannungsfeld von Musik, Bildender Kunst, Lite-ratur und Medienkunst

05.07 ⁄ THOMAS MEADOWCROFT 13 MOVING HOMES

04.10. ⁄ THOMAS WEBER, IRIS DRÖGEKAMP 44KAMOGAWA DELTA INTOXICATION*

08.11. 64DAS HÖRSPIEL VOM HÖRSPIEL 2016

06.12. ⁄ MARC MATTER 80 NACHRICHT ENTSTELLT*

FEATURESWR2 ⁄ SONNTAG 14.05 UHR ⁄ MITTWOCH 22.03 UHR

Von »harter« investigativer journalistischer Recherche bis hin zu spielerischen Formen am Rand des Fiktionalen

03.07. ⁄ GABI SCHLAG 11GLASTONBURY, FAIRY TALES UND DIE NEBEL VON AVALON*

06.07.⁄ ANDREAS BOUEKE 14WENN MÄDCHEN KEIN SAUBERES WASSER HABEN

10.07.⁄ ANNA SEIBT 15AUF DIESEN STEINEN WOLLEN WIR TANZEN*

17.07.⁄ JAN DECKER 16MORGENLAND UND ABENDLAND

24.07.⁄ CHRISTIANE ENKELER 17DIE SUCHE NACH DEM SUPER-SUKKUBUS

31.07.⁄ MONA WINTER 18HIERONYMUS BOSCH – DIE TYRANNEI DER TÖNE*

07.08.⁄ MICHAEL LISSEK 20SEIN SCHÖNSTES GESCHENK*

14.08.⁄ ARMIN CHODZINSKI 23DR. C’S CONVERSATIONSLEXIKON TEIL 1: G WIE GELD21.08. TEIL 2: S WIE SCHULDEN28.08. TEIL 3: W WIE WACHSTUM

04.09.⁄ JONAS ROTHLAENDER 28IMPORTED HUSBANDS*

11.09.⁄ CHRISTOPH GOLDMANN 29DER INDIANER VON NEUWIED*

*URSENDUNG **UHRZEIT/WOCHENTAG ABWEICHEND *URSENDUNG **UHRZEIT/WOCHENTAG ABWEICHEND 4 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 5

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HÖRSPIEL AM SONNTAG TANDEM ARS ACUSTICA FEATURE HÖRSPIEL-STUDIO KRIMI MUNDART SPIELRAUM HÖRSPIEL AM SONNTAG TANDEM ARS ACUSTICA FEATURE HÖRSPIEL-STUDIO KRIMI MUNDART SPIELRAUM HÖRSPIEL AM SONNTAG TANDEM ARS ACUSTICA

SWR2 HÖRSPIEL UND FEATURE ÜBERSICHT NACH GENRESSWR2 HÖRSPIEL UND FEATURE ÜBERSICHT NACH GENRES

18.09.⁄ ULRICH LAND 31MANAGER-MARATHON*

21.09.⁄ JÖRN KLARE 33ABSCHIED VOM FAKTOR MENSCH

25.09.⁄ MARTIN BECKER, TABEA SOERGEL 3680 MAL WATSCHLAFF*

28.09.⁄ BETTINA RÜHL 38QUOTEN, ZAHLEN, TRAUMATA

02.10.⁄ MICHAEL STAUFFER 40DER OLIGARCHENLEHRLING*

09.10.⁄ TOBIAS LEHMKUHL 47IRTIJAL HEISST IMPROVISATION*

23.10. ⁄ ROBERT SCHMIDT, ANDREAS KEBELMAN 52GRENZEN. UNGARN 1956 – 1989 – 2016*

26.10. ⁄ CHARLY KOWALCZYK 53SCHWER BEHINDERT

30.10. ⁄ REGINE BURBACH 56BRAUCH' ICH NICHT*

06.11. ⁄ HENRIK VON HOLTUM 62SCHWARZ*

20.11. ⁄ ISABELLA ARCUCCI 70RAUF! WOLLEN!*

23.11. ⁄ JOHANNA BENTZ 71FREIWILLIGE ABSCHIEBUNG

27.11. ⁄ R. DURA, H.-W. KROESINGER, D. BRANTS 74DAS FEIERABENDWERK DES GANZEN VOLKES*

04.12. ⁄ MERLE HILBK 79DAS IST ES, WAS MIT MIR GESCHIEHT*

11.12. ⁄ DANIEL GUTHMANN 82DER WAHRHEITSSUCHER GEORG I. GURDJIEFF**

18.12. ⁄ INGA LIZENGEVIC 86DREI LÄNDER*

HÖRSPIEL-STUDIOSWR2 ⁄ DONNERSTAG ⁄ 22.03 UHR

Literarische Klassiker und Avantgardisten, Gegenwartsstoffe neben künstlerischen Aneignungen erlebter Geschichte: Vom poe-tischen Stimmenspiel bis zur Original-Ton-Collage, von Hörspielen im Crossover von Pop- und E-Musik bis hin zum zeitgenössischen Handlungsstück

22.09.** ⁄ ALVIN CURRAN 34ON HEARING THE BROOKLYN BRIDGE SINGING IN YIDDISH

29.09. ⁄ ROLAND SCHIMMELPFENNIG 39DIESE NACHT WIRD ALLES ANDERS (DISCOTECA PARAISO)*

06.10. ⁄ UWE DIERKSEN, MATTHIAS GÖRITZ 45IRRES LICHT

13.10. ⁄ THOMAS HÜRLIMANN 48DAS GARTENHAUS*

20.10. ⁄ ROBERT MUSIL 51DIE VERWIRRUNGEN DES ZÖGLINGS TÖRLESS TEIL 1

21.10.** ⁄ ROBERT MUSIL 51DIE VERWIRRUNGEN DES ZÖGLINGS TÖRLESS TEIL 2

27.10. ⁄ OSWALD EGGER 54VOM DREHEN UND WENDEN DER BLÄTTER*

03.11. ⁄ HERMANN KRETZSCHMAR 59BÜCHNERS BOTE

10.11. ⁄ ULRIKE HAAGE, GERTRUDE STEIN 64GELD

17.11. ⁄ STEFANO GIANNOTTI 69AMORE MIO

24.11. ⁄ SIBYLLE LEWITSCHAROFF 72BRUNNENHALLE*

01.12. ⁄ JOHN BURNSIDE 77COLDHAVEN*

08.12. ⁄ KLAUS REICHERT 81WRITING THROUGH GENESIS

15.12. ⁄ JOHANNES S. SISTERMANNS 84AUSCULTA – KLOSTER LICHTENTHAL

22.12. ⁄ PAUL PLAMPER 88STILLE NACHT (RUHE 3)

KRIMISWR2 ⁄ FREITAG ⁄ 22.03 UHR ⁄ 22.33 UHR**

Facettenreiche Einblicke in das gesamte Krimi-Genre: neben hoch-wertiger Spannungsliteratur Originalhörspiele mit historischen, regional bedeutsamen, aktuellen und brisanten Themen. Und ein-mal im Monat: der ARD Radio Tatort

01.07. ⁄ SUSANNE AYOUB 11MARIE. EIN FALL

08.07. ⁄ DIRK SCHMIDT 14ALT IST KALT*

15.07. ⁄ BODO TRABER 16DELAY

12.08. ⁄ KATJA RÖDER 22TOD IM SECHZEHNER*

16.09.** ⁄ ROBERT HÜLTNER 30UNTEN AM FLUSS*

23.09. ⁄ TOM PEUCKERT 35DOBERSCHÜTZ UND DAS GLEICHGEWICHT DES SCHRECKENS TEIL 130.09. TEIL 2

07.10. ⁄ HANS PLATZGUMER 46AM RAND*

14.10.** ⁄ FRIEDEMANN SCHULZ 49DIE LIEBE EINER LEIHMUTTER

28.10.** ⁄ ETHEL LINA WHITE 55DIE WENDELTREPPE

04.11. ⁄ MADELEINE GIESE 60ALADINS WUNDERLAMPE*

11.11. ⁄ ADRIAN MCKINTY 65DER KATHOLISCHE BULLE TEIL 1

18.11. ⁄ ADRIAN MCKINTY 65DER KATHOLISCHE BULLE TEIL 2

02.12. ⁄ ANJA HERRENBRÜCK 78ANTICHRIST

09.12.**⁄ ELISABETH HERRMANN 82IM JAHR DES AFFEN*

16.12. ⁄ MARGARET MILLAR 84LIEBE MUTTER, ES GEHT MIR GUT ...*

23.12. ⁄ THOMAS BERNHARD 89DAS KALKWERK

27.12. ⁄ HANSJÖRG SCHNEIDER 95HUNKELERS GEHEIMNIS** TEIL 128.12. TEIL 229.12. TEIL 330.12. TEIL 4

SWR4 MUNDARTHÖRSPIELSWR4 ⁄ SAMSTAG ⁄ 21.03 UHR

Das Mundarthörspiel ist Kino für die Ohren. Ob Krimi oder Komödie, alle Stücke sind sehr kurzweilig und unterhaltsam

30.07. ⁄ FELIX HUBY 18BIENZLE UND DER MORD AM NECKAR

13.08. ⁄ KATJA RÖDER 22TOD IM SECHZEHNER

20.08. ⁄ HUGO RENDLER 24EWIGS GWIND

03.09.⁄ FRIEDER SCHEIFFELE, SEBASTIAN FELD 27LAIBLE UND FRISCH …*

17.09. ⁄ ROBERT HÜLTNER 30UNTEN AM FLUSS

08.10. ⁄ HANS PLATZGUMER 46AM RAND

29.10. ⁄ PIERRE KRETZ 55ICH BEN A BEESI FRAU*

05.11. ⁄ MADELEINE GIESE 60ALADINS WUNDERLAMPE

19.11. ⁄ NICOLE KRIEG 70RENDEZVOUS IM STOCHERKAHN

03.12. ⁄ MICHAEL BAUER 78DIE ELS*

10.12. ⁄ ELISABETH HERRMANN 82IM JAHR DES AFFEN

17.12. ⁄ DANIEL OLIVER BACHMANN 85DER FEUERTEUFEL*

SPIELRAUMSWR2 ⁄ AM FEIERTAG ⁄ 14.05 UHR

Kinderhörspiele, geeignet für Jung und Alt, Originalhörspiele wie Bearbeitungen berühmter Romanvorlagen

03.10. ⁄ SILKE SEIBOLD 41GIB'S ZURÜCK!

01.11. ⁄ TERESA PRÄAUER 57FÜR DEN HERRSCHER AUS ÜBERSEE*

13.11.** ⁄ OTFRIED PREUSSLER 68DIE KLEINE HEXE*

25.11. 73ABGEFAHREN! ARD KINDERRADIONACHT

24.12. ⁄ OTFRIED PREUSSLER 90HÖRBE MIT DEM GROSSEN HUT*

24.12. ⁄ CHARLES DICKENS 91A CHRISTMAS CAROL*

25.12. ⁄ OTFRIED PREUSSLER 90HÖRBE UND SEIN FREUND ZWOTTEL*

26.12. ⁄ KARL MAY 93DER SCHATZ IM SILBERSEE*

*URSENDUNG **UHRZEIT/WOCHENTAG ABWEICHEND *URSENDUNG **UHRZEIT/WOCHENTAG ABWEICHEND 6 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 7

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hilft, die Fälle zu lösen. Er ist das komplette Gegenteil zu den gängigen CSI-Typen aus den TV-Krimis. So ist er näher bei den Menschen, hört auch die Zwischentöne, schaut hinter die Sachen. Hunkeler ist ein Fußgänger.Was macht Ueli Jäggi beim Sprechen daraus?Reto Ott: Hunkeler wird von Fall zu Fall älter. Ueli Jäggi mit ihm. Es ist eine einzige große Erzählung über das Altern, und was das mit einem Menschen macht. Wir alle, die wir das seit über zehn Jahren nachvollziehen, lernen von Hunkeler, was es heißt, mit der Zumutung des Altwerdens umzugehen.Gibt es auch eine Verfilmung?Reto Ott: Fünf der neun Hunkeler-Romane sind für das Schweizer Fernsehen verfilmt worden, zuletzt »Hunkeler und die Augen des Ödipus«. Die Hauptrolle spielte der Schweizer Schauspieler Mathias Gnädinger, der im April 2015 verstorben ist. Deshalb konnte die geplante Ver-filmung des neuesten Romans nicht mehr stattfinden.Dann gibt es also »Hunkelers Geheimnis« nur noch als Hörspiel?Helmut Peschina: Ja. Und der Stoff eignet sich dafür besonders gut. Weil der Roman wie ein breiter Strom dahinfließt ohne Stromschnellen, ohne Strudel, ohne Wasserfälle, scheinbar gemächlich, aber mit einer Gewalt, einer Kraft und voll Energie! Nicht aufzuhalten. Und was sagt Schneider dazu?Reto Ott: Hansjörg Schneider findet die Hörspielfas-sungen »großartig« – hat er mir grad neulich wieder geschrieben.

In der Reihe »Krimiklassiker extra« sendet SWR2 zwi-schen den Jahren den Hörspiel-Vierteiler »Hunkelers Geheimnis« nach dem gleichnamigen Kriminalroman von Hansjörg Schneider. Mit dem Bearbeiter Helmut Peschina und dem Regisseur Reto Ott sprach die Dra-maturgin Uta-Maria Heim.

Die »Hunkeler«-Reihe gehört ja schon zu den großen Krimi-Legenden. Die Romane von Hansjörg Schneider, mit dem inzwischen pensionierten Kommissär Hunke-ler als Ermittler, schaffen es regelmäßig ganz nach vorn auf den Schweizer Bestsellerlisten. Wie viele Hörspiele gibt es schon?Reto Ott: Bisher fünf. Wir haben vor elf Jahren angefan-gen, 2005, mit »Hunkeler macht Sachen«. Alle fünf Stücke hat Helmut Peschina eingerichtet.Dieses Mal ist es wieder, wie auch in den vorigen Fällen, ein Vierteiler …Helmut Peschina: Es ist eine Großzügigkeit und heutzu-tage geradezu ein Luxus, einen Krimi in vier Teilen zu je fast einer Stunde zu produzieren und dafür Sendeter-mine zu haben! Aber ist das nicht ein bisschen viel bei so einem über-schaubaren Krimi?Helmut Peschina: Vier Teile gestatten einen ruhigen Rhythmus, der dem Buch entspricht, erlauben Pausen, die die Spannung steigern, geben der Musik mehr Raum, ohne das Wort abzudecken, werden der Buchvorlage gerecht.Reto Ott: Hunkeler ist die bewusste Setzung eines quasi anti-modernen Typen. Er nimmt sich – gegen die allge-meine Hektik – Zeit. Zum Essen, zum Trinken, zum Den-ken, zum Gespräch. Es ist diese Gemächlichkeit, die ihm

SWR2 HÖRSPIEL

FÜR EINE BESSERE WELTOb Romane oder Hörspiele die Welt verändern kön-nen, darüber ließe sich möglicherweise streiten. Ebenso über Welthaltigkeit als ein konstituierendes Element der Kunst. Oder darüber, wie viel Wirklichkeit wirklich in fantastischer Literatur abgebildet wird. Nach dem 1965 verfassten Manifest der Großmeister der russischen Sci-ence-Fiction, Arkadi & Boris Strugatzki, ist das scheinbar sehr wenig: Die Brüder, für deren Romane Leser in der UdSSR Schlange standen und sie mit Kohlepapier auf privaten Schreibmaschinen vervielfältigten, definierten die Fantastik als eine Gattung, in der »ungewöhnliche, wenig wahrscheinliche oder völlig unmögliche Erzähl-elemente« verwendet werden. Nicht nur unter dem Gesichtspunkt eines Schachzugs, der es erlaubt, unter dem Oberbegriff Fantastik dem System verdächtige Autoren und ihre Werke zu diskutieren, sondern auch im Hinblick auf die zweifelhafte Welthaltigkeit eines blo-ßen Abbildrealismus (oder sozialistischen Realismus) ist anzunehmen, dass die Strugatzkis mit dieser Definition nicht unbedingt eskapistischer Literatur den Weg berei-ten wollten. Und tatsächlich schrieben die beiden unan-gepassten Intellektuellen seit Beginn der 1960er-Jahre anstelle regimebeliebter Zukunftsidyllen philosophisch-metaphysische Dystopien – mit einer Gesamtauflage von 50 Millionen.In ihrem (nicht humorfreien) Roman »Eine Milliarde Jahre vor dem Weltuntergang« stehen vier Wissenschaft-ler im Leningrad der 1970er-Jahre kurz vor bahnbre-chenden Erkenntnissen, die die Zukunft der Menschheit verändern würden. Doch eine höhere Macht will diesen Entwicklungssprung nicht zulassen. Die Freiheit der Wis-senschaft in einer Diktatur ist hier ebenso Thema wie die Frage nach dem Glück oder danach, wie viel Rückgrat für die Möglichkeit einer besseren Welt gebraucht wird. Antworten gibt es nicht, die Zukunft erscheint als eine gefährdete. Aber die Ahnung von dem, was eine bessere Welt ausmachen könnte, entsteht sowohl ex negativo mit Blick auf die Gegenwart als auch, auf die Zukunft gerichtet, als eigene Antwort der Leser auf das, was die Strugatzkis als Fragen formulieren.»Mit Hilfe eines pessimistischen Zukunftsbildes auf bedenkliche Entwicklungen der Gegenwart aufmerk-sam machen und vor deren Folgen warnen«, heißt es in Wikipedia unter dem Stichwort »Dystopie«. Wer in der Fantastik mahnt oder warnt, schreibt für eine bessere Welt, ohne diese zu beschreiben.

Neben der Ursendung des Strugatzki-Hörspiels präsen-tiert die Reihe verschiedene Hörspiele mit unterschied-lich düsteren Geschichten über das, was ihre Autoren für eine mögliche Zukunft hielten: Die Unfreiheit des Individuums im Überwachungsstaat in den Dystopien »Wir« nach Jewgenij Samjatin und »1984« nach George Orwell. Oder die Macht eines irrationalen Fundamenta-lismus‘ in einer archaisch-dunkel – und zugleich grotesk anmutenden Welt in »Foxfinder« von Dawn King. Keine Science-Fiction, sondern eine somnambule Bestands-aufnahme menschlichen Treibens, die Gegenwart und nahe Zukunft spielerisch mit dem Blick des Insektenfor-schers beschreibt, ist das Originalhörspiel »Ein verrauch-tes Idyll« von Robert Schoen. Der Schwerpunkt endet am 1. Januar 2017 mit Roland Schimmelpfennigs enigmati-schem Hörspiel über den Krieg, das diesem Schwerpunkt seinen Titel geliehen hat: »Für eine bessere Welt«. Andrea Oetzmann

SWR2 HÖRSPIEL

DIE GROSSE ZUMUTUNG DES ALTERNS

HUNKELERS GEHEIMNIS URSENDUNGHörspiel in vier Teilen nach dem gleichnamigen Kriminalroman von Hansjörg SchneiderProduktion: SRF/SWR 2016

DI 27.12.16 ⁄ MI 28.12.16 ⁄ DO 29.12.16 ⁄ FR 30.12.16JEWEILS 22.03 UHR siehe Seite 95

Reto Ottgeboren 1964 und aufgewachsen bei Zürich, ist seit 2000 als Hör-spiel-Regisseur und -Redakteur beim Schweizer Radio und Fern-sehen SRF tätig.

Helmut Peschinageboren 1943 in Klosterneuburg, studierte Latein, Germanistik und Theaterwissenschaft und an der Filmschule in Wien. Seit 1975 freier Schriftsteller.

Charlotte Schwab, Ueli Jäggi (im Hintergrund)

SENDUNGEN

SCHWARZE SONNE NEMESIS von Andreas GötzDI 06.09.16 ⁄ 18.20 UHR URSENDUNG CA. 25

EIN VERRAUCHTES IDYLL von Robert SchoenSO 18.09.16 ⁄ 18.20 UHR 49

ZEIT AUS DEN FUGEN von Philip K. DickSO 02.10.16 ⁄ 18.20 UHR 54

WIR von Jewgenij Samjatin SO 09.10.16 ⁄ 18.20 UHR 96

FOXFINDER von Dawn KingSO 30.10.16 ⁄ 18.20 UHR 95

EINE MILLIARDE JAHRE VOR DEM WELTUNTERGANG von Arkadi und Boris StrugatzkiSO 18.12.16 ⁄ 18.20 UHR URSENDUNG CA. 70

1984 von George OrwellTEIL 1: GEDANKENVERBRECHENSO 25.12.16 ⁄ 18.20 UHR 75 TEIL 2: DER LETZTE MENSCHMO 26.12.16 ⁄ 18.20 UHR 47

FÜR EINE BESSERE WELT von Roland SchimmelpfennigSO 01.01.17 ⁄ 18.20 UHR CA. 88

8 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 9

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JULI 2016 JULI 2016

SO 03.07.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG 54 FR 01.07.16 ⁄ 22.03 UHR 53

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SWR2 Mehrspur. Radio reflektiertJEWEILS SONNTAG ⁄ 19.30 UHR

10.07.16 ⁄ 14.08.16 ⁄ 02.10.16 ⁄ 20.11.16 ⁄ 11.12.16

4.11.15: Der PlanDie Welt ist mobil geworden und eröffnet auch dem Radio neue Möglichkeiten. Das Smartphone dient nicht länger nur als Empfänger und Audio-Player, es kann auch als Reportagetool und Sender genutzt werden. Dazu gibt es ein Relaunch der Internetseite dokublog.de, mit dem sie komplett mobil nutzbar sein wird. In dem Projekt ›Dokublog unterwegs‹ wollen wir dann Smartphones auf die Reise schicken, Menschen bitten, von unterwegs zu berichten, uns an ihren Erlebnissen teilhaben zu las-sen, an ihren Gesprächen und dem, was sie hören. Die Smartphones dürfen und sollen weitergegeben werden, ihre Besitzer wechseln, die aus anderen Perspektiven, von anderen Erlebnissen berichten. Und irgendwann sollen sie wieder zurückkehren. Die Hörer können den Geschichten auf dokublog.de folgen, über den Podcast und SWR2 Mehrspur.Radio reflektiert.

5.1.16: Unterwegs zu FlüchtlingenWer ist in diesen Tagen mehr unterwegs als Flüchtlinge? Meist erfahren wir ihre Geschichten erst, wenn sie hier angekommen sind. Dann erzählen sie vom Marsch durch die Wüste, von den Camps, den Booten und den Schleu-sern. Von Grenzen erzählen sie, Zurückweisungen und Helfern, vom Heimweh und der Hoffnung auf ein besse-res Leben. Immer wieder sehen wir sie mit ihren Handys, wie sie telefonieren, Nachrichten schreiben und filmen. Die mobile Kommunikation scheint die Verbindung in ein anders, normales Leben. Vielleicht ist es Tagebuch, vielleicht Nabelschnur nach Hause oder Lasso, um die Zukunft einzufangen. Unterwegs sind aber auch Mitarbeiter von Hilfsorgani-sationen. Wir nehmen Kontakt zur UNO-Flüchtlingshilfe auf, die uns UNHCR-Mitarbeiter vermittelt.

SWR2 KRIMI

MARIE. EIN FALLKriminalhörspiel

von Susanne Ayoub

»Sie besitzt«, schreibt der Anstaltsarzt in einem Gutach-ten, »ein vorzügliches Gedächtnis, erscheint sehr gut befähigt und verfügt über eine weit über den Durch-schnitt hinausgehende Bildung.« Allerdings sei die Ange-klagte »moralisch minderwertig«, sie begehe »sexuelle Ausschreitungen, gibt Mangel an Scham- und Ehrge-fühl zu erkennen und vertritt laxe Auffassungen über das Wesen der Gesetze«. Marie, die Tochter eines Bürger-meisters, hat den rechten Weg verlassen. Sie liebt einen Hallodri, gleichzeitig verlobt sie sich mit einem angese-henen, wenn auch etwas farblosen Referendar. Als die Lage immer aussichtsloser wird, vergiftet sie den Verlob-ten mit Zyankali und schießt ihm, sicher ist sicher, mit einem entwendeten Revolver in den Mund. Dem Gericht tischt sie Lügengeschichten auf, verstrickt sich in Wider-sprüche und wird schließlich zum Tod »mittels Guillo-tine« verurteilt.Susanne Ayoub, eine Spezialistin für historische Krimi-nalfälle, erzählt in ihrem Hörspiel »Marie. Ein Fall«, die wahre Geschichte einer jungen Frau, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der herrschenden Moral zerbrach.

Susanne Ayoubgeboren 1956 in Bagdad, zog im Alter von sechs Jahren mit ihrer Mutter nach Wien, wo sie heute als Autorin und Regisseurin lebt. Nach dem Studium der Theaterwis-senschaft und Kunstgeschichte arbeitete sie für den Österreichischen Rundfunk. Sie schreibt Romane, Drehbücher, Hör-spiele und Theaterstücke.

Mit: Gerti Drassl, Stefano Bernardin, Markus Meyer, Wolfgang Hübsch, Andreas Patton und Ulli Maier

Regie Eva Garthe Produktion ORF 2011

9.3.16: Flüchtlinge in aller Welt Wir telefonieren mit Bettina Schulte in der Ukraine. Dass dort unzählige Binnenflüchtlinge unterwegs sind, wird hierzulande kaum wahrgenommen. Sie fliehen vor den Kämpfen im Osten des Landes. Lisa Meiser erreichen wir in Niamey in Niger, sie kam gerade aus Nigeria zurück und ist bereit, über die Flüchtlingsströme im Land zu berichten. Volker Schimmel in Jordanien schreibt, dass außer in großen Lagern unzählige Flüchtlinge aus der Region, vor allem aus Syrien, im Land unterwegs seien, um die sich die UNHCR-Mitarbeiter kümmern. Die Frage ist, wie kommen sie an die Smartphones?

20.4.16: Schleppender BeginnDer erste Versuch, Bettina Schulte ein Handy per Post zu schicken, scheitert. Ein Freund überbringt es schließlich persönlich. Er fliegt nach Kiew und berichtet vom Mai-dan. Das Smartphone für Lisa Meiser ist acht Wochen unterwegs, und Volker Schimmel muss überraschend in die Türkei und ist vorübergehend unerreichbar. Schließ-lich möchte ein Mitarbeiter von Help e. V. ein Handy in den Norden des Irak mitnehmen. – Ein Projekt mit offe-nem Ausgang. Das Neueste auf www.dokublog.de.

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

GLASTONBURY, FAIRY TALES

UND DIE NEBEL VON AVALON

von Gabi Schlag

Wer sich dem südenglischen Städtchen Glastonbury nähert, um sich die berühmte Abtei anzuschauen, wird bald bemerken, dass er sich in einer wunderlichen Stadt befindet. Hier soll der Eingang in das sagenhafte Feen-reich Avalon gewesen sein, das vielen aus dem Roman von Marion Zimmer Bradley bekannt ist. Heute steht hier die Ruine einer Kapelle, Sinnbild dafür, dass das Chris-tentum das Heidentum überwunden hat. Ganz in der Nähe soll er verborgen sein, der sagenumwobene Gral. Und das Grab von König Artus und seiner Guinifer liegt gleich um die Ecke. Vor allem aber soll sich hier ein Ort der Macht befinden, ein Ort, an dem zwei Ley-Linien sich kreuzen. Heilige Linien, die diesen Platz zu etwas Außer-gewöhnlichem werden lassen und Neuheiden und Eso-teriker aus der ganzen Welt anziehen. Hier treffen Feen Feen.

Gabi Schlaggeboren 1959 in Offenbach, hat Publizis-tik in Berlin studiert und ist Autorin und Journalistin für Radio und Fernsehen.

Regie N. N. Produktion SWR 2016

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel Audio unter SWR.de/swr2/feature

DOKUBLOG UNTERWEGS

AUS DEM BLOG ZU EINEM PROJEKT

DER SWR2 FEATURE-REDAKTION ÜBER FLÜCHTLINGE

10 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 11

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JULI 2016 JULI 2016

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

DI 05.07.16 ⁄ 23.03 UHR 45 SO 03.07.16 ⁄ 18.20 UHR 47

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JEWEILS DIENSTAG ⁄ 19.20 UHR CA. 27

TEIL 3: 05.07. ⁄ TEIL 4: 12.07. ⁄ TEIL 5: 19.07. TEIL 6: 26.07. ⁄ TEIL 7: 02.08. ⁄ TEIL 8: 09.08.

SWR2 ARS ACUSTICA

MOVING HOMESHörstück von Thomas Meadowcroft

unter Verwendung von Texten von Emmanuel Kant, Alain Badiou, Simon DeDeo, Søren Kierkegaard, Paul Virilio, Simone Weil

und den Aussagen von Zyklon-Überlebenden aus North Queensland

Zyklone können die Welt gehörig durcheinanderbrin-gen. Thomas Meadowcroft bietet musikalischen Trost. »Moving Homes« ist die musikalische Reflexion über den Verlust von »Zuhause« nach einem tropischen Wirbel-sturm. Ein Zyklon verwüstet materielle Gegenstände: Das Sofa, das Dach, das ganze Haus. Er kann auch die symbolische Ordnung zerstören: Zugehörigkeit, Recht und Gesetz. »Moving Homes« möchte diesen Schmerz lindern, erstens indem es alternative Konzepte von »Zuhause« anbietet und zweitens indem es in »Zeiten der Krise« den Radiohörer begleitet und beruhigt.Zitat eines Überlebenden des tropischen Wirbelsturms ›Larry‹, North Queensland , Australien: »Es gibt keinen Vergleich zu diesem. Es muss der schlimmste je gemes-sene gewesen sein.«

Thomas Meadowcroftgeboren 1972 in Canberra, Australien. Er lebt als Musiker und Komponist seit 1998 in Berlin. 1994 studierte er in den USA bei George Crumb und Brian Ferneyhough und war Meisterschüler von Salvatore Sciarrino und Walter Zimmermann. Sei-ne Kompositionen wurden im Rahmen mehrerer europäischer Musik-Festivals aufgeführt. Seit 2006 arbeitet er mit dem Münchner Performance-kollektiv »Hunger&Seide« zusammen.

Mit: Michael Rotschopf und Thomas Meadowcroft

Musik Anthony Burr (Bassklarinette), Robin Hayward (Tuba), Hi-lary Jeffery (Posaune), Anthea Caddy (Cello), Zoé Cartier (Cello), Boris Meinhold (E-Gitarre)

Komposition und Realisation Thomas Meadowcroft Produktion Deutschlandradio Kultur/ ABC Radio National 2016

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

DREI SONGS, 1954Hörspiel

von David Zane Mairowitz

Ein Großvater und sein 12-jähriger Enkel sind einander seit Jahren nicht mehr begegnet. Nun müssen sie, durch die Umstände gezwungen, eine Strecke Zeit miteinan-der verbringen. Sie sind sich fremd und jeder ist auf seine Weise in der eigenen Welt gefangen. Für den Enkel jedenfalls ist dieser Großvater, der kaum mehr das Haus verlässt und nicht einmal einen Computer besitzt, gera-dezu prähistorisch. Aber dann entdeckt der Junge in der Schallplattensammlung seines Großvaters drei Schel-lacks aus dem Jahr 1954. Als er sie auflegt und abspielt, beginnt für Großvater und Enkel eine Reise, an deren Ende beide nicht mehr die sind, die sie zuvor waren.

David Zane Mairowitz geboren 1943 in New York, übersiedelte in den 1960er-Jahren nach England, wo er als Publizist, Schriftsteller und Theater-autor begann. Erste Hörspielauftragsar-beiten für die BBC folgten. Fortan arbei-tete Mairowitz als Autor und Regisseur für Hörspiele, Features, Radio-Opern etc. Heute lebt er in Avignon und Berlin.

Mit: Rüdiger Vogler, David Weyl

Regie David Zane Mairowitz Produktion rbb 2014

SWR2 TANDEM

KIDSBERLIN-KREUZBERG

7 MÄDCHEN, 365 TAGEDoku-Serie in acht Teilen

von Katrin Moll

Sie heißen Adyan, Dalia, Hanan, Jamila, Manuela, Sinem und Sinem und sind zwischen 14 und 16 Jahre alt. Ihre Namen verraten etwas über die Herkunft ihrer Familien aus Palästina, Ägypten, Ghana, dem Irak und der Tür-kei. Doch ihre Heimat ist Berlin-Kreuzberg. Dort sind sie geboren, dort wachsen sie auf und besuchen die 10. Klasse einer Gesamtschule. Es ist ihr letztes gemein-sames Schuljahr. Werden alle den mittleren Schulab-schluss schaffen? Ein Jahr lang hat die Autorin Katrin Moll die Mädchen begleitet, ist ihnen gefolgt ins Klassenzimmer, ins Orient-Eck am Kottbusser Tor, zu den Proben ihrer Jugendtheater-gruppe, zu Behördengängen und zu der quietschenden Hollywoodschaukel, wo sie neben dem tosenden Stra-ßenverkehr chillen. Aus vielen Stunden Tonmaterial ist eine achtteilige Serie entstanden, in der der Alltag der Mädchen erlebbar wird, in der ihnen zugehört wird, anstatt über sie zu sprechen.»Kids – Berlin-Kreuzberg« gewann beim New York Festi-val 2015 die Silbermedaille und war für den Deutschen Radiopreis und für den Prix Italia nominiert.

Katrin Moll geboren 1973 in Berlin, studierte an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Sie ist Autorin, Re-gisseurin und Dramaturgin für Hörspiel, Feature und Theater und seit 2014 Fea-tureredakteurin beim Deutschlandradio Kultur. Katrin Moll lebt in Berlin.

Regie Katrin Moll Produktion SWR/ DKultur 2014

Alle Folgen und weitere Infos abrufbar auf: www.kidsberlinkreuzberg.de

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

Audio unter SWR.de/swr2/tandem

12 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 13

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JULI 2016 JULI 2016

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SWR2 FEATURE

WENN MÄDCHEN KEIN SAUBERES WASSER HABENHYGIENENOTSTAND GLOBAL

von Andreas BouekeDie Weltgesundheitsorganisation stellt fest: »Wasser und Sanitäranlagen sind unerlässlich für die Gesund-heit«. Aber ein Drittel der Menschheit lebt ohne ausrei-chend sauberes Wasser und eine Milliarde Menschen haben keine Toilette. Insbesondere Mädchen leiden unter gesundheitsgefährdenden sanitären Verhältnis-sen, so auch Florence. Sie wohnt in dem Slum Namu-wongo in Uganda, wo Zehntausende Menschen noch nie eine Toilette benutzt haben. Alicia lebt in Haiti an einem Ort ohne sauberes Wasser. Viele ihrer Nachbarn sind an Cholera gestorben. Analí aus Guatemala schließ-lich engagiert sich im Kampf gegen eine Goldmine, die das Trinkwasser ihres Dorfes verseucht. Das Feature por-trätiert die drei Mädchen und gibt damit dem globalen Hygienenotstand ein Gesicht.

Andreas Bouekegeboren 1968, Soziologe, recherchiert seit Beginn der 1990er-Jahre als freier Jour-nalist in Amerika, vorwiegend für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk. Für seine Berichterstattung wurde er mehrfach aus-gezeichnet. Zu seinen Veröffentlichungen zählen die Bücher »Journalistische Streif-züge« (2006) und »Guatemala – Recher-chen auf heißem Pflaster« (2013).

Regie Felicitas Ott Produktion SWR 2016

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

AUF DIESEN STEINEN WOLLEN

WIR TANZENDER CLUB ALPHA 60

IN SCHWÄBISCH HALLvon Anna Seibt

Dutschke war da. Ihre Mutter war da. Und dann war sie auch da: »Ein langer schummriger Gang. An den Wän-den hängen Plakate in Fetzen: Alpha Cup 2006, Sound-bash, Faschisten blockieren! Am Ende des Gangs eine Metalltür. Dahinter harte, elektronische Bässe. Ich öffne die Tür und mir schlägt eine Miefmischung aus Schweiß, Bier und Zigaretten entgegen. Im Dunkeln kann ich ein paar Leute auf der Tanzfläche erkennen. Künstlicher Nebel wabert durch den Raum. Ich bin 16. Die Party ist ab 18. Ich darf trotzdem rein.« Seit 50 Jahren gibt es den Club Alpha 60 in Schwäbisch Hall. Ein Freiraum zwischen Bausparkasse und Maultaschen. Anhand ihrer Jugend-erinnerungen an den Club erkundet Anna Seibt die Geschichte eines der ältesten soziokulturellen Zentren Deutschlands.

Anna Seibtgeboren 1988, aufgewachsen in Schwä-bisch Hall, studierte Deutsche Philologie, Theaterwissenschaft und Angewandte Li-teraturwissenschaft in Berlin und Irland und arbeitet seit 2014 als Featureauto-rin und Regieassistentin für Feature und Hörspiel.

Regie N. N. Produktion SWR 2016

SWR2 KRIMIARD RADIO TATORT

ALT IST KALTKriminalhörspiel von Dirk Schmidt

In einem Pflegeheim auf dem Gelände des alten Kurba-des in Hamm soll es nicht mit rechten Dingen zugehen. Im Team um Vorderbäumen, Scholz, Lenz und Latotzke reift die Idee, der Sache ganz klassisch auf den Grund zu gehen: Sie wollen einen V-Mann einschleusen. Felix Lenz hat die Gerüchte um Missstände in der ört-lichen Altenpflege vom Arzt seines Vertrauens mitge-bracht, einem alten Bekannten, den es in die westfälische Provinz verschlagen hat. Beweisen kann dieser Arzt nichts, aber erste Recherchen legen nahe, dass an der Sache tatsächlich etwas dran sein könnte. Über die rich-tige Taktik wird lange gestritten. Vor allem Vorderbäu-men, der offizielle Chef der »Task Force Hamm«, ist nicht glücklich mit der V-Mann-Idee. Oder sollte man sagen: V-Opa? Denn aufgrund seines fortgeschrittenen Alters und seiner kriminalistischen Erfahrung ist Vorderbäu-men für diese Rolle nahezu prädestiniert.

Dirk Schmidtgeboren 1964 in Essen, studierte Geschichte, Germanistik und Filmwissenschaft in Bonn und arbeitete als Lektor, Drehbuchautor und in der Werbung. Er schreibt Kriminalromane und Hörspiele und lebt, nach Stationen in München, New York und Hamburg, wieder in Essen.

Mit: Uwe Ochsenknecht, Hans Peter Hallwachs, Sönke Möhring, Matthias Leja u. a.

Regie Claudia Johanna Leist Produktion WDR 2016

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAGNATALIA GINZBURG ZUM 100. GEBURTSTAG

DAS INSERATnach dem gleichnamigen

Theaterstück von Natalia Ginzburg aus dem Italienischen von Alice Vollenweider

Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Frau, die, nach kurzer, unglücklicher Ehe von ihrem Mann verlassen, das Vertrauen und die Freundschaft eines Mädchens gewinnt. Doch ergibt sich aus einem zufälligen Zusam-mentreffen dieses Mädchens mit dem früheren Ehe-mann eine Beziehung, von der die Ältere auf doppelt schmerzliche Weise ausgeschlossen bleibt.

Natalia Ginzburg(14.7.1916–7.10.1991), geboren in Paler-mo, gestorben in Rom, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Turin. 1938 hei-ratete sie den Slawisten Leone Ginzburg, der 1944 in einem römischen Gefängnis von deutschen Soldaten ermordet wurde. Nach dem Krieg lebte Ginzburg in Turin, ab 1952 in Rom. Beinahe Zeit ihres Lebens arbeitete sie für den Einaudi Verlag. Ab 1983 war sie unabhängige Parlamentsabgeordnete. Sie zog vier Kinder groß. Ihr Werk um-fasst Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Essays. Ginzburgs Beziehungsdramen protokollieren nüchtern und lakonisch den Zerfall der bürgerlichen italienischen Familie der Nachkriegszeit.

Mit: Edith Heerdegen, Margot Leonard, Günther Ungeheuer und Marisa Gaffron

Hörspielbearbeitung und Regie Günther Sauer Produktion SDR 1967

Audio unter radiotatort.ard.de Audio unter SWR.de/swr2/feature Audio unter SWR.de/swr2/featureSO 10.07.16 ⁄ 18.20 UHR 63

Im Anschluss: SWR2 Mehrspur. Radio reflektiert ⁄ MAGAZIN siehe Seite 10

14 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 15

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JULI 2016 JULI 2016

SO 24.07.16 ⁄ 18.20 UHR 73 SO 17.07.16 ⁄ 14.05 UHR 54 SO 24.07.16 ⁄ 14.05 UHR 54 FR 15.07.16 ⁄ 22.03 UHR 55

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SWR2 KRIMI

DELAYSci-Fi-Krimi-Hörspiel

von Bodo Traber

Als Flug IWA 303 über dem Atlantik plötzlich vom Radar verschwindet, herrscht auf dem Flughafen Stockholm-Arlanda höchste Alarmstufe – eine Entführung durch Terroristen oder ein Absturz auf dem offenen Meer sind die einzig möglichen Erklärungen.Aber die kleine Lena scheint von Stockholm aus telepa-thischen Kontakt zu ihrer Zwillingsschwester im Flug-zeug zu haben. Durch deren Augen sieht sie, dass das Flugzeug in schweren Sturm geraten ist – doch das Wet-terradar zeigt einen wolkenlosen Himmel an.Der Anthropologe Richard Mathiesen entwickelt eine unglaubliche Theorie: Könnte es nicht sein, dass das Flugzeug in eine andere Dimension katapultiert wor-den ist? Tatsächlich finden sich Flugkapitän Paul Anders-son und seine Passagiere in einer alptraumhaften Welt voller riesiger Vulkane und Lavameere wieder – ein Ort, der den mythologischen Beschreibungen von der Hölle verdammt ähnlich ist. Nur: Wie kommt man da wieder heraus?

Bodo Trabergeboren 1965. Freier Journalist, Drehbuch- und Synchronautor für Film/TV, Hör-spielautor, diverse Buchbeiträge, Mit-herausgeber des Abenteuerfilm- sowie des Kriegsfilm-Lexikons der Reclam-Film-genres-Reihe. 2008 erhielt er den Kurd-Laßwitz-Preis.

Mit: Cathlen Gawlich, Arnd Klawitter, Oliver Stritzel, Matthias Ponnier, Britta Hammelstein, Paul Herwig, Barnaby Metschurat u. a.

Musik Felix Rösch mit dem WDR Rundfunkchor Regie Petra Feldhoff Produktion WDR 2015

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

DIE SUCHE NACH DEM SUPER- SUKKUBUS

EIN SPEKTAKULÄR SEXY-RUMPELIGES B-ROAD-MOVIE DURCH DIE HÖLLE

von Christiane Enkeler

Eigentlich wollte sie nicht in die Hölle. Eigentlich wollte sie eine mythen-historische Geschichte erzählen – vom mittelalterlichen Aberglauben bis zu Fantasyliteratur und -filmen der Gegenwart. Eigentlich sollte es ein dank-bares Thema sein: Eine nachtaktive Dämonin, die Männer malträtiert, indem sie sich bei ihnen unterschummelt – buchstäblich, denn »succubere« heißt »unten liegen«. Aber dann verlangte das Thema von Autorin Christiane Enkeler existentiellen Einsatz: Sie musste einen teufli-schen Pakt schließen, musste als Kämpferin in den Ring, musste sogar ihre Gestalt verwandeln, um das Feature fertigzustellen. Am Ende erwies sich die Sendung als Höl-lentrip. Und der Höllentrip als Sendung.

Christiane Enkelergeboren 1976 in Wuppertal, studierte Germanistik, Pädagogik, Chemie und Ethnologie und arbeitet als freie Journa-listin und Autorin.

Mit: Steve Karier und Christiane Enkeler

Regie Walter Filz Produktion SWR 2012

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

MORGENLAND UND ABENDLAND

von Jan Decker

Friedrich Engels ist der Erfinder des Marxismus. Wilhelm Decker ist der Erfinder des Annähdruckknopfs – und der Urgroßvater von Jan Decker. »Ich gehe einem Familienge-rücht nach, das sorgfältig von uns gehütet wird, das wir uns manchmal verschwörerisch zuraunen, das wir meis-tens aber verschweigen. Bei Feiern oder Sterbefällen wird es hervorgeholt und besichtigt. Meine Familie soll mit dem deutschen Philosophen Friedrich Engels verwandt sein. In einem akustischen Kammerspiel versammle ich meine Familienmitglieder zu einem Treffen um unseren fiktiven oder tatsächlichen Ahnherren Friedrich Engels. Es geht um eine neue Identität für die Deckers – und für die Stadt Wuppertal, die sich mit chronisch leeren Kassen neu erfinden muss.«

Jan Decker(s. S. 76)

Mit: Ole Lagerpusch, Friedhelm Ptok, Matthias Habich und Barbara Phillip

Regie Giuseppe Maio Produktion DLR 2013

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

CHOCO BÉnach dem gleichnamigen

Theaterstück von Laura Tirandaz aus dem Französischen

von Frank Weigand

Wie funktioniert ein Land, das bis heute geprägt ist vom Kolonialismus, in dem auch die Natur, der Dschungel, das heiße, feuchte Klima das Leben bestimmen? Was bedeutet es, je nach Herkunft und Hautfarbe, ein Mann zu sein, eine Frau? Wird man zum Verräter, wenn man für die Nachfahren der Kolonialherren arbeitet?Saint-Laurent du Maroni in Französisch-Guyana: Choco Bé ist Sohn, Vater, Ehemann, Geliebter, Bruder – und ein-sam. Er versucht, den familiären und gesellschaftlichen Ansprüchen und Zwängen gerecht zu werden; doch die geschäftlichen Beziehungen laufen schlecht – und nicht nur die. Zudem wird bald der Mann aus dem Gefäng-nis entlassen, der auf ihn geschossen hat. Diese Kugel quält nicht nur Choco Bé. Wird mit dem Regen die Rache kommen?

Laura Tirandazgeboren 1982 in Französisch-Guyana, lebt seit vielen Jahren in Frankreich, ab-solvierte eine Schauspielausbildung in Grenoble und wurde am Institut für Krea-tives Schreiben (ENSATT) in Lyon ausgebil-det. Für die Arbeit an »Choco Bé« hat sie ein Schreibstipendium erhalten.

Mit: Hans Löw, Anna Blomeier, Janina Stopper, Ulrike Krumbiegel, Markus Meyer u. a.

Regie Martin Zylka Produktion SR/DKULTUR 2014

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel Audio unter SWR.de/swr2/feature Audio unter SWR.de/swr2/feature

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JULI 2016 JULI 2016

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Audio unter SWR.de/swr4/bw

SWR4 BW MUNDARTHÖRSPIELZUM 80. GEBURTSTAG VON D.-W. STECK

BIENZLE UND DER MORD AM NECKAR

Kriminalhörspiel von Felix Huby

Der Wissenschaftler Fabian Rombach hätte für seine For-schungen einen Nobelpreis verdient. Doch noch bevor er mit seinen Ergebnissen an die Öffentlichkeit kann, wird er beim morgendlichen Joggen ermordet. Und er bleibt nicht die einzige Leiche, denn wenn einer etwas kann, sind Neider und Nutznießer meist nicht fern. Ob die bei-den Fälle etwas miteinander zu tun haben? Kommissar Bienzle übernimmt die Ermittlungen.

Felix Hubygeboren 1938 in Dettenhausen als Eber-hard Hungerbühler, lebt seit 1991 in Ber-lin und veröffentlicht seit 1976 Sachbü-cher, Kinderbücher und Kriminalromane. Für das Fernsehen schrieb er zahlreiche Drehbücher. Bekannt wurde er vor al-lem als Erfinder des Tatort-Kommissars Schimanski. Bisher hat Felix Huby über 30 »Tatorte« geschrieben, außerdem die Drehbücher für die er-folgreichen TV-Serien »O Gott Herr Pfarrer«, »Der Hafendetektiv«, »Abenteuer Airport«, »König von Bärenbach« oder »Ein Bayer auf Rügen« Darüber hinaus mehrere Hörspiele für den SWR.

Mit: Dietz-Werner Steck, Nils Weyland, Andrea Hörnke-Trieß, Michael Holz, Franz Xaver Ott, Rose Kneissler, Mirjam Bartel, Volker Conrad

Regie Günter Maurer Produktion SWR 2006

SWR2 FEATURE AM SONNTAGHIERONYMUS BOSCH ZUM 500. TODESTAG

HIERONYMUS BOSCH – DIE TYRANNEI

DER TÖNEvon Mona Winter

500 Jahre Hieronymus Bosch. 500 Jahre Bildergeschich-ten voller Entgrenzungen, Ungeheuerlichkeiten, Höllen-szenarien. In einem seiner bekanntesten Bilder – »Garten der Lüste« – wird die Hölle von musikalischen Folterin-strumenten und deren Kakophonie beherrscht. Ver-dammte werden an Lauten und Harfen gekreuzigt. Ohren rollen durch das infernalische Getümmel. Die mit-telalterliche Bedeutung von Musik – Harmonie der gött-lichen Schöpfung – wird ins Gegenteil verkehrt. Im Bild wird Hölle hörbar. Und der Sound des Schreckens zieht sich bis in die Gegenwart. Lärmschädigung, Tinnitus, Knalltraumata, Folter mit Heavy Metal. Ist die Tyrannei der Töne eine gängige Begleitmusik auch des alltägli-chen Lebens? Und Hieronymus Bosch? Als vorausschau-ender Visionär symbolisiert er malend einen tönenden, tötenden Schrecken der Zukunft.

Mona Wintergeboren in Haan bei Wuppertal, ist Schriftstellerin und Regisseurin, lebt in Berlin und schreibt Theaterstücke, Prosa, Essays, Hörspiele und Radiofeatures.

Regie Mona Winter Produktion SWR 2016

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

LANGHOLZFELDHörspiel von Andreas Jungwirth

Langholzfeld ist eine kleine Siedlung am Rand der öster-reichischen Stadt Linz. Sie wurde in den 1960er-Jahren gebaut, größtenteils von Flüchtlingen aus den ehemali-gen deutschen Gebieten in Rumänien und Jugoslawien. 30 Jahre, nachdem der Erzähler seinen Heimatort Rich-tung Wien und Berlin verlassen hat, kehrt er für eine Recherche zurück. Viele Häuser stehen inzwischen leer, ihre Erbauer sind gestorben oder leben im Senioren-heim. Manche Häuser wurden verkauft, an Türken oder Mazedonier. Für sie ist Langholzfeld ihr neues Zuhause. Der Vater des Erzählers weigert sich lange, ist am Ende aber doch bereit, am Projekt des Sohnes mitzuarbeiten.

Andreas Jungwirthgeboren 1967 in Linz, Theater- und Hör-spielautor, Erzähler und Publizist, Leiter des Schreibworkshops am Schauspiel-haus Wien. Brach sein Germanistikstu-dium ab, um Schauspiel zu studieren. Gründete Anfang der 1990er-Jahre ein Duo für Dada und Neue Musik. Daraus entwickelte sich sein erstes Stück »Ma-donnenterror«. Seine besondere Liebe gilt dem Hörspiel. Zuletzt »Alleine bin ich viel«.

Mit: Nikolaus Barton, Branko Samarovski, David Miesmer, Joseph Lorenz u. a.

Komposition Peter Imig Regie Harald Krewer Produktion DKULTUR/ORF 2016

KURZHÖRSPIEL-WETTBEWERB für UNABHÄNGIGE HÖRSPIELPRODUZENTEN

DETAILS und TEILNAHMEBEDINGUNGEN unter WWW.HOERSPIELTAGE.ARD.DE

Unter dem Titel ARD PiNball vergeben die ARD und das Deutschlandradio einen Preis für unab-hängige Hörspielproduzenten. Ausgezeichnet werden soll das beste Kurzhörspiel, das außerhalb einer Rundfunkanstalt produziert worden ist. Freie Hörspielschaffende sind daher eingeladen, ab Juli unter www.hoerspieltage.ard.de ihr maximal 20 Minuten langes Hörstück hochzuladen.Eine Fachjury trifft unter den Einreichungen eine Vorauswahl und nominiert die fünf besten Stücke. Die nominierten Beiträge werden am 18. und am 25. Oktober auf SWR2 Tandem gesendet und stehen dann ab 26. Oktober im Netz. Die Finalisten werden zu den ARD Hörspieltagen eingeladen und stellen dort dem Publikum ihre Kurzhörspiele vor. Der Gewinner des Wettbewerbs erhält ein Preisgeld von 1.000 Euro. Die Preisüber-gabe findet in der »Nacht der Gewinner« während der ARD Hörspieltage (9. bis 13.11.2016) statt und wird live im Radio und im Internet übertragen.

ARD PiNball

und

start des wettbewerbs 1. JULI 2016

teilnahmeschluss 31. AUGUST 2016

Audio unter SWR.de/swr2/feature

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AUGUST 2016 AUGUST 2016

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SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

UNTER DEN BRÜCKENnach dem gleichnamigen Film von Helmut Käutner

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

SEIN SCHÖNSTES GESCHENK

AUF DER SUCHE NACH WAGNERS VERSCHOLLENEN

RING-PARTITUREN Ein schlieriges Schattentheater

von Michael Lissek

Die Binnenschiffer Hendrik und Will beobachten, wie sich ein Mädchen von der Brücke stürzen will. Sie greifen entschlossen ein. Anna lässt sich von den beiden überre-den, mit ihnen in ihrem Kahn nach Berlin zu fahren. Die Freunde verlieben sich in sie und schließen ein Abkom-men: Wer Anna gewinnt, verliert seinen Anteil am Kahn.Helmut Käutners Film »Unter den Brücken« wurde 1945, kurz vor Kriegsende, fertiggestellt. Während die NS-Pro-paganda überall die »Volksgemeinschaft« und den auf-opferungsbereiten fanatischen Einsatz für den Krieg beschwor, filmte Käutner eine Liebesgeschichte, die eine zweckfreie Freundschaft und das private Glück einfor-dert. Die Abwesenheit jeglicher Politik wurde in diesem Fall zum Politikum. Früher als die berühmten Hörspiel-arbeiten von Max Ophüls ist Käutners Stück der Versuch, die Erzähltechnik des Films auf das akustische Medium zu übertragen. Sein Ergebnis ist eine Darstellungsform zwischen Realismus und Imagination.

Am 20. April 1939 lässt Hitler seinen 50. Geburts-tag feiern. Alle Welt bringt Geschenke. Aus Japan eine Samurai-Rüstung, vom Duce eine Sammlung von Pira-nesi-Stichen, Araber schenken eine Nachbildung vom »Schwert des Islam« und Märklin eine Modelleisenbahn. Das weitaus kostbarste Geschenk aber kommt von der deutschen Industrie: Eine Kassette mit den Original-Par-tituren von Richard Wagners Ring. »Besonders erregte ihn die Orchesterskizze zur Götterdämmerung«, berich-tet Albert Speer. Zuletzt gesichtet werden die Partituren 1940 in Hitlers Privatwohnung. Danach bleiben sie ver-schollen. Hat Hitler sie mit in seinen »Führerbunker« genommen – wo sie 1945 entweder zerstört oder von russischen Plünderern geklaut werden? Oder hat Hitler sie am Obersalzberg gebunkert – von wo sie nach Süd-tirol gebracht und dort stibitzt werden? Oder oder oder? Seit 1945 sucht ein Heer von Forschern und Verehrern und Verschwörungsmythologen nach dem Verbleib des Wagner-Erbes. Wir suchen mit.

Helmut Käutnergeboren 1908 in Düsseldorf, gestorben 1980 in Italien, zählt zu den wichtigs-ten deutschen Filmregisseuren. Er in-szenierte nach 1945 mehrere Hörspiele und wirkte auch als Sprecher bei zahlrei-chen Produktionen mit.

Mit: Karl John, Helmut Käutner, Dagmar Altrichter u. a.

Hörspielbearbeitung Walter Ubricht und Werner Timm Musik Bernhard Eichhorn Regie Helmut Käutner Produktion RB/SWF 1951

Michael Lissekgeboren 1969, hat Literaturwissenschaft, Germanistik und Religionswissenschaft in Berlin studiert, arbeitet als Autor, Regis-seur und Produzent von Radiofeatures und hat auch schon einem verschollenen Auto-graph Gustav Mahlers nachgespürt .

Regie Michael Lissek Produktion: SWR 2016

Audio unter SWR.de/swr2/feature

20 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 21

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SWR2 KRIMIARD RADIO TATORT

TOD IM SECHZEHNERKriminalhörspiel von Katja Röder

Uli Klinke, junger Verteidiger beim Fußball-Regional-ligisten Union Stuttgart, bricht mitten in einem Spiel tot zusammen. Herzversagen infolge von Doping. Bei ihren Ermittlungen stoßen Nina Brändle und Xaver Finkbeiner auf ahnungslose Eltern, eine verlassene Freundin, einen Trainer, der fest daran glaubt, dass der Fußball sauber ist, einen Arzt, der schon mehrfach mit Doping-Fällen in Verbindung gebracht wurde und einen Staatsanwalt, der die Ermittlungen nicht unbedingt erleichtert. Der Fall nimmt eine überraschende Wendung, als ein zwielichti-ger Sportjournalist ankündigt, in seinem Internet-Blog noch ganz andere betrügerische Machenschaften im Fußball zu enthüllen. Natürlich wollen Finkbeiner und Brändle den Mann umgehend sprechen, ein Telefonat mit ihm führt über Andeutungen indes nicht hinaus. Dann reißt die Verbindung ab. Welche Infos hat der Jour-nalist gesammelt? Können sie den Tod des Fußballers aufklären? Oder handelt es sich doch nur um einen noto-rischen Verschwörungstheoretiker, dessen Recherchen ihm bisher vor allem Verleumdungsklagen einbrachten?

Katja Rödergeboren 1975. Auf Philosophie- und Ju-rastudium folgten eine Schauspielaus-bildung und Theater- und Filmengage-ments. 2006 übernahm sie die Leitung des Theaters und Musiktheaters des Münchner Kulturzentrums Pasinger Fa-brik. Seit 2009 Zusammenarbeit mit Fred Breinersdorfer in Film- und Theaterpro-jekten. 2010 Förderpreis für das Filmprojekt »Masernparty«. Ge-meinsam mit Fred Breinersdorfer schrieb sie für den SWR die ARD Radio Tatorte »Tödliche Kunst«, »Der Schläfer« und »Anatomie des Todes«. Ihr Radio Tatort »Grauzone« entstand 2014.

Mit: Ueli Jäggi, Karoline Eichhorn u.v.a.

Musik Peter Kaizar Regie Alexander Schuhmacher Produktion SWR 2016 TEIL 1: G WIE GELD

SO 14.08.16 ⁄ 14.05 UHR 54

TEIL 2: S WIE SCHULDENSO 21.08.16 ⁄ 14.05 UHR 54

TEIL 3: W WIE WACHSTUMSO 28.08.16 ⁄ 14.05 UHR 54

FR 12.08.16 ⁄ 19.05 UHR URSENDUNG CA. 54

SA 13.08.16 ⁄ 21.03 UHR ZWEITSENDUNG SWR4 BW

Ueli Jäggi, Karoline Eichhorn

Audio unter radiotatort.ard.de

G wie Geld, S wie Schulden, W wie Wachstum. Drei Buch-staben. Drei Begriffe. Über die sich reden ließe. Wenn man wüsste, was sie bedeuten. Dafür gab es früher Konversationslexika. Damit man wusste, worüber man redete. Jetzt gibt es Dr. C. Dr. C referiert, theoretisiert, exemplifiziert: Zitate, Thesen, Verweise, Quellen und Dokumente. Dr. C denkt laut und live. Manchmal mag er verkrampft wirken, aber das kommt nur, weil er unbe-dingt verstanden werden will. Deshalb tanzt er manch-mal sogar. Sogar so, dass man es hört.

Teil 1: G wie GeldGeld ist schön und demokratisch und eine grandiose Erfindung, aber eben auch ein Problem – nur was für eins? Wie so vieles scheint auch das Geld seine Deckung verloren zu haben und übrig bleiben allein Glaube oder Hoffnung … oder nichts.

Teil 2: S wie SchuldenWer ist eigentlich jemals auf die Idee gekommen, dass man Schulden zurückzahlen muss? Eine ausgeglichene Bilanz? Selbst Finanzminister halten Schulden für wich-tig. Die Mafia basiert auf Schulden und die ganze Existenz auf Schuld … irgendwo zwischen Moral und Kennzahl.

Teil 3: W wie WachstumWir wachsen so gerne. Nein, anders: wir sehen gerne Dinge wachsen, weil wir so gerne ernten. Jedes Wachs-tum ist ein Versprechen auf Ernte. Doch die Ressourcen sind endlich. Der Klang des Wortes hat sich verän-dert … von der utopischen Verheißung zum Code des Untergangs.

Armin Chodzinskigeboren 1970 in Hamburg, studierte bildende Kunst, promovier-te in Anthropogeographie, arbeitete im Management eines Han-delskonzerns und in der Unternehmensberatung, dozierte an Kunsthochschulen und Wirtschaftsfakultäten und ist Künstler, Autor und Performer.

Mit: Ruth Marie Kröger, Andreas Grötzinger, Iris Minich u. a.

Musik Nis Kötting Regie Armin Chodzinski Produktion SWR 2015

Audio unter SWR.de/swr2/feature

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

DR. C’S CONVERSATIONSLEXIKONEINE ÖKONOMISCHE RADIOFEATURE-REIHE

MIT UND OHNE PUBLIKUMvon Armin Chodzinski

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AUGUST 2016 AUGUST 2016

DI 23.08.16 ⁄ 19.20 UHR 32 SO 21.08.16 ⁄ 18.20 UHR 59 SA 20.08.16 ⁄ 21.03 UHR 55

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SO 14.08.16 ⁄ 18.20 UHR 49

Im Anschluss: SWR2 Mehrspur. Radio reflektiert ⁄ MAGAZIN siehe Seite 10

SWR4 BW MUNDARTHÖRSPIEL

EWIGS GWINDAlemannischer Mundartmonolog

von Hugo RendlerOlaf leidet unter einer bipolaren Störung. Als er in eine Depression fällt, experimentiert die Ärzteschaft mit verschiedenen neuartigen Antidepressiva. Dumm nur, dass Olaf an einer Unvereinbarkeit von Lithium und den neuen Wunderpillen leidet. Noch dümmer, dass die Ärzte die lebensbedrohlichen Symptome, die sich ein-stellen, kategorisch auf Alkoholmissbrauch zurückfüh-ren, der nicht stattgefunden hat. Olafs Welt zerfließt. Er halluziniert, sieht sich furchtbaren Qualen ausgesetzt, fällt schließlich ins Koma. Als er wieder aufwacht, findet er sich in einem Klinikzimmer wieder, fixiert in einem Bauchgurt mit einer unlösbaren Schraube. Er dreht und dreht an ihrem ewigen Gewinde. Ist das, was er gerade erlebt, wahr oder bloß die Folge chemischer Wechselwir-kungen in seinem Körper?

Hugo Rendlergeboren 1957 in Stühlingen/Südschwarz-wald, lebt als freier Autor am Kaiserstuhl. Er schreibt neben Romanen auch Thea-terstücke und Drehbücher u. a. für »Die Fallers«. Zahlreiche Hörspiele für DRS Zürich, RB und SWR. Für SWR2 schrieb er auch mehrere ARD Radio Tatorte. Etliche seiner Hörspiele wurden ausgezeichnet, u. a. 1994 mit dem Zonser Hörspielpreis.

Mit: Martin Schley

Regie Mark Ginzler Produktion SWR 2013

SWR2 TANDEM

IM OHRENLAND DES KRIEGESHörspiel von Inka Bach

Im Juli 1918 sitzt ein Soldat in einem Unterstand an der Marne und lauscht mithilfe von akustischen Verstärkern auf die Geräusche unter der Erde. Im normalen Leben ist er Privatdozent für Elektrotechnik an der TH Karlsruhe. Jetzt horcht er auf das Klopfen der Franzosen, die ihren Stollen unaufhaltsam vorwärtstreiben. Sie sind nur noch zwanzig Meter entfernt, er kann schon hören, wie sie sich über das schlechte Essen beschweren. Bis auf zwölf Meter will er seinen Feind herankommen lassen. Und dann sprengen. Er muss nur die Nerven behalten und seinen Ohren trauen.

»Die Unterscheidungsfähigkeit für Schälle ist das Pro-dukt einer verhältnismäßig kurzen Zeit, die man in Feuerstellung zugebracht hat; schon nach ein bis zwei Monaten kann der Soldat mit fast absoluter Sicherheit feststellen, welcher Art die Geschosse sind, die er in der Luft hört.« Paul Plaut, »Psychographie des Kriegers«, Berlin 1920

Wie sich die Hörerfahrung im Krieg verändert, macht Inka Bach zum zentralen Thema ihres Hörspiels. In den Grabenkriegen des Ersten Weltkriegs war es für die Sol-daten überlebenswichtig, die entscheidenden Geräu-sche aus dem allgemeinen Kriegslärm zu filtern.

Inka Bachgeboren 1956 in Ostberlin, ist in beiden Teilen Berlins aufgewachsen, studierte an der FU Berlin Germanistik und Philoso-phie und arbeitete für Film, Theater und Fernsehen. Sie schreibt Prosa, Hörspiele, Theaterstücke, Kolumnen und Gedichte. Zahlreiche Stipendien und Preise: u. a. 1998 Stadtschreiberin in Rheinsberg, 2002 in Erfurt, 2012 Burgschreiberin in Beeskow und 2013 Bald-reit-Stipendiatin in Baden-Baden.

Mit: Andreas Klaue und Marcus Michalski

Regie Maria Ohmer Produktion SWR 2014

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

HALPERN & JOHNSON

nach dem gleichnamigen Theaterstück von Lionel Goldstein

aus dem Englischen von Ulrike Syha

Joe Halpern hat nach über fünfzig Jahren Ehe seine Frau Flo verloren. Einsam steht er an ihrem Grab und sieht irri-tiert, wie ein Fremder mit einem Blumenstrauß an ihn herantritt. Der Mann stellt sich als Dennis Johnson vor, er hatte eine dreijährige Beziehung mit Florence. Allerdings war sie da noch nicht verheiratet.Halpern ist über den Einblick in das Vorleben seiner Frau wenig erfreut und ahnt nicht, dass er lediglich die Spitze des Eisbergs kennt. Denn bis zu ihrem Tod verband Flo und Johnson eine platonische Freundschaft. Mit wach-sendem Staunen und noch größerer Wut hört Halpern von einer ihm völlig unbekannten Seite seiner Frau. Rau und polternd stellt er den distinguierten Johnson zur Rede. Johnson hat die Wogen kaum geglättet, da wartet Halpern seinerseits mit einer Enthüllung auf, die John-sons Höflichkeit empfindlich bremst. Der Streit geht in die nächste Runde, bis die zwei grundverschiedenen Männer merken, wie viel sie letztlich gemeinsam haben.

Lionel Goldsteingeboren 1935 in London, verließ die Schu-le vor seinem fünfzehnten Geburtstag und arbeitete u. a. als Kürschner, Friseur sowie als Mechaniker und Erbauer von Spielautomaten, bevor 1979 sein erstes TV-Drama in England produziert wurde, dem bald weitere folgten. Sein Theater-stück »Halpern & Johnson« wurde auf zahlreichen ausländischen Bühnen gespielt und auch für das Fernsehen produziert.

Mit: Klaus Manchen und Peter Fricke

Regie Christoph Dietrich Produktion MDR 2011

Audio unter SWR.de/swr4/bw

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

RUTSCHERHörspiel von Karl-Heinz Bölling

Aus der Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zur Auszeichnung als Hörspiel des Monats Januar 2000: »›Rutscher‹ ist die faszinierende Chronik eines ange-kündigten Totschlags. Sie fängt da an, wo andere Krimis aufhören. Hans, ein ehemaliger Obdachloser, sitzt schon länger im Gefängnis. Er hält Paul, den Neuankömmling aus besseren Verhältnissen, für einen Rutscher. So nennt man im Knast-Jargon die Spitzel, die ihren Mitgefange-nen Informationen und Geständnisse entlocken sollen. In engen vier Wänden unentrinnbar einander ausge-setzt, ohne schützende Intimgrenze, beginnen Hans und Paul ein aggressives Treiben … Hervorragend beobach-tet, milieusicher nachempfunden und gesprochen sind diese theatralischen Attacken der Underdogs im Wechsel mit den kurzen Momenten des Tröstens, Helfens, Mut-machens, der Resignation.«

Karl-Heinz Böllinggeboren 1947 in Dortmund, wo er auch lebt. War Klempner und Taxifahrer und ist seit über 20 Jahren freier Autor. Er zählt mit bisher rund 90 Hörspielen zu den meistproduzierten Hörspiel-autoren von ARD und DLR und ist wahrscheinlich der einzige mit einem eigenen Fanclub.

Mit: Christian Grashof und Eberhard Esche

Regie Joachim Staritz Produktion DLR 2000

Audio unter SWR.de/swr2/tandem

24 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 25

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SEPTEMBER 2016AUGUST/SEPTEMBER 2016

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

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SA 03.09.16 ⁄ 21.03 UHR URSENDUNG CA. 50 DI 30.08.16 ⁄ 19.20 UHR 39

Audio unter SWR.de/swr4/bw

SWR2 TANDEM

PROUST IST MEIN LEBEN, DOCH

ES LANGWEILT MICH SEHR

Hörspiel von Christian Rottler

Erst ist es nur ein Song von Christian Rottler & Gala-komplex: »Proust ist mein Leben, doch es langweilt mich sehr«. Aber die Veröffentlichung auf youtube ist der Anlass für die Anfrage eines gewissen Eberhard Pon-tifex, der für einen Sammelband zum Thema Proust von Rottler wissen will, was den Anstoß zu diesem Song gab.Der Rottler schreibt sich warm, aus dem gewünschten kurzen Kommentar wird ein ganzer Beitrag über Erleb-nisse und Folgen der nicht zu Ende gebrachten Proustlek-türe. Das Fazit: »Gebäck in Lindenblütentee zu tauchen ist einfach nicht mein Bier.« Doch um den abgeschick-ten Rottlerschen Beitrag bleibt es still, der Pontifex rührt sich über Wochen nicht. Erst als er mit dem Herausgeber des Sammelbands, Professor Albert Gier, Kontakt aufneh-men kann, wittert Rottler wieder Morgenluft. Ein E-Mail-wechsel entspinnt sich, über Proust, die Zuverlässigkeit von Handwerkern und Heizungen, die literarischen Vor-lieben der Lebensgefährtinnen im Allgemeinen und die Qualität des Rottlerschen Beitrags im Speziellen. Der Pro-fessor will den Beitrag nicht veröffentlichen, der Rottler den Proust nicht fertig lesen, aber dafür macht er aus dem ganzen Vorgang ein Hörspiel.

»Gut geklaut ist halb gebacken« – das werfen sich Großbäcker Manfred Frisch und Traditionsbäcker Wal-ter Laible vor. Jeder bezichtigt den anderen der Urheber-rechtsverletzung. Konkret geht es um das Rezept einer neuartigen Backware: Den Bragel! Manfred Frisch plant, den Streit mit seinem Widersacher öffentlich in einer Fernsehshow zu beenden. Vor laufender Kamera will der selbstverliebte Großbäcker den wortkargen Schwaben endgültig zu Fall bringen. Währenddessen bittet Walter Laible, seine Frau Marga, deren beste Freundin Uschi und seinen Neffen Jo um Beistand im Kampf gegen den Back-konkurrenten. Frischs Tochter Lina, die mit Jo Laible liiert ist, steht zwischen den Stühlen und versucht vergeblich, es allen recht zu machen. Die Fernsehshow gerät dann auch zu einem aberwitzigen Schlachtfeld verletzter Eitel-keiten und Gefühle. Es kommen Wahrheiten ans Licht, die so mancher lieber für immer im Dunkeln gelassen hätte …

Christian Rottlergeboren 1978 in Stuttgart, hat an der Bauhaus-Universität Weimar am Lehr-stuhl »Experimentelles Radio« studiert und lebt in Stuttgart als Songwriter, Au-tor und Journalist.

Mit: Nicole Heidrich, Hartmut Oesterle, Peter Schütz und Professor Dr. Andreas Ziemann

Musik Christian Rottler & Galakomplex Remixe und Neuinterpretationen Deer, Rüde Hagelstein, Move D und Lenin Riefenstahl Regie & Produktion Martin Hirsch und Christian Rottler 2015

Frieder Scheiffelegeboren 1979 in Reutlingen, hat an der Filmakademie in Baden-Württemberg studiert: Danach hat er gemeinsam mit zwei Partnern die Schwabenlandfilm GmbH gegründet. Für diese hat er u. a. zwei Staffeln der erfolgreichen SWR-Mund artserie »Laible und Frisch« ver-antwortet.

Sebastian Feldbegann nach seinem Literaturwissen-schaftsstudium Drehbücher für TV-Serien zu schreiben. 2008 gründete er mit Frie-der Scheiffele und Schauspieler Bastian Braig die Schwabenlandfilm GmbH. Für die von ihm mitentwickelte SWR-Serie »Laible und Frisch« schrieb er die Dreh-bücher.

Hörspielbearbeitung Christel Freitag und Günter Maurer Musik Thomas Rau Regie Günter Maurer Produktion SWR 2016

SWR4 BW MUNDARTHÖRSPIEL

LAIBLE UND FRISCH – GUT GEKLAUT

IST HALB GEBACKEN nach der gleichnamigen Fernsehserie

von Frieder Scheiffele und Sebastian Feld

SO 28.08.16 ⁄ 18.20 UHR 53

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

»ICH DACHTE, IN EUROPA STIRBT

MAN NIE« Hörspiel von Sarah Schreier

Sechs Menschen erzählen anhand unterschiedlicher Gegenstände die Geschichte ihrer Flucht: Im Oktober 2015 hatte die Dokumentarfilmerin Sarah Schreier in langen Vorgesprächen sechs Flüchtlinge, zwei Frauen und vier Männer, kennengelernt und anschließend im Oktober 2015 ins Hörspielstudio eingeladen. Im Schutz einer nachgebauten Jurte haben sich die sechs Protago-nistinnen und Protagonisten, die anonym bleiben woll-ten, ein Wochenende lang anhand von mitgebrachten Gegenständen ihre Geschichten erzählt.

Ausgezeichnet als Hörspiel des Monats Januar 2016. Aus der Begründung der Jury: »Die Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Serbien, Angola und Nigeria berichten neutral, ohne Pathos und Emphase, was ihnen widerfahren ist, warum sie ihr Land verlassen mussten, mit welchen Verlusten und Trau-mata sie zu kämpfen haben. Gerade dieser nüchterne, auf das eigene Erleben fokussierte und beschränkte Erzählton erzeugt beim Zuhörer eine starke Intimität und Intensität.«

Sarah Schreiergeboren 1980 in Jena, studierte an der Bauhaus-Universität Weimar. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin und Filme-macherin in Weimar.

Idee und Konzept Sarah Schreier Regie Alfred Behrens Produktion RBB 2016

Audio unter SWR.de/swr2/tandem

26 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 27

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SEPTEMBER 2016 SEPTEMBER 2016

SO 11.09.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG 54 DI 06.09.16 ⁄ 19.20 UHR URSENDUNG CA. 25 SO 04.09.16 ⁄ 18.30 UHR 62

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SWR2 FEATURE AM SONNTAG

DER INDIANER VON NEUWIEDEINE MYTHENFORSCHUNG

von Christoph Goldmann

Als Kind geraubt, als Kuriosum bestaunt, als stadtbe-kannter Alkoholiker gestorben. Joachim Quäck war Indi-aner vom Stamm der Boctuden: »Grausame und ganz nackend gehende Anthropophagen auf der untersten Stufe der Civilisation«, wie das Große Conversations-Lexicon für die gebildeten Stände vermerkte. Prinz Maxi-milian zu Wied, der »rheinische Humboldt«, hatte den Indianer 1817 von einer Forschungsreise mitgebracht und machte ihn zu seinem Kammerdiener. Sechzehn Jahre lebte Quäck in Neuwied, bis er 34-jährig starb. Angeblich an einer Leberentzündung. Woher aber kom-men dann die Frakturen an seinem Schädel, der 2007 im anatomischen Institut der Universität Bonn entdeckt wird? Die Spurensuche führt vom Rhein in den brasilia-nischen Dschungel und zurück.

Christoph Goldmann geboren 1955 in Börger im Emsland, ist Autor und Regisseur für Radio und Fern-sehen, Kampagnenleiter beim Internatio-nalen Netzwerk gegen Landminen (ICBL), Mitbegründer einer autonomen Radio-station und eines Kinos in Brasilien und Librettist der ersten vollautomatisierten Wanderoper.

Regie Andrea Leclerque Produktion SWR/WDR 2016

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

SCARDANELLIHörspiel von Harald Bergmann

auf der Grundlage seines gleichnamigen Films

»Scardanelli« rekonstruiert die zweite Lebenshälfte des Dichters Friedrich Hölderlin. Es handelt sich um die Jahre seines »Wahnsinns« von 1807 bis 1843. Kein Satz in dem Stück ist erfunden, alle Szenen, Dialoge und Zeugenaus-sagen beruhen auf den überlieferten Berichten: Hölder-lin wird ins Universitätsklinikum Tübingen eingeliefert und sieben Monate später mit der Diagnose »unheilbar wahnsinnig mit einer Lebenserwartung von drei Jahren« dem Schreinermeister Ernst Zimmer zur Pflege überge-ben. In dessen Handwerkerhaus lebt der Dichter weitere 36 Jahre, betreut von der Tochter Lotte Zimmer im Turm-zimmer am Neckar, klavierspielend, zeichnend, weiter-dichtend unter dem Namen »Scardanelli«.Die eigenes für CD neu abgemischte Tonspur von Harald Bergmanns gleichnamigem Film von 2000 ist ein akus-tisch-poetisches Meisterwerk, das als Filmtonspur zum Hörspielkanon zählen sollte.

Harald Bergmanngeboren 1963 in Celle, lebt in Berlin. Zahlreiche, mit Preisen aus-gezeichnete Filme, die Leben und Schaffen von Schriftstellern zum Thema haben , so »Brinkmanns Zorn« über Rolf Dieter Brinkmann oder »Der Schmetterlingsjäger« (2012) über Vladimir Nabokov.

Mit: Walter Schmidinger, Hans Treichler, André Wilms u. a.

Musik Peter Schneider Regie Harald Bergmann Produktion ECM 2004 DVD-Edition Bergmannfilm

SWR2 TANDEMFÜR EINE BESSERE WELT

SCHWARZE SONNE NEMESIS

Hörspiel von Andreas Götz

Nach einer über zweitausend Jahre langen Reise im Käl-teschlaf erwacht Raumfahrer Gregorius in seiner Raum-kapsel Melancholia 2. Er ist kurz vor seinem Ziel: dem Himmelskörper Nemesis, dem schwarzen Zwilling der Sonne, verantwortlich für das Aussterben der Dinosau-rier und auch für den Untergang der Menschheit. Grego-rius ist der letzte seiner Art, sogar das letzte Lebewesen überhaupt, das von der Erde stammt. Glaubt er. Bis es plötzlich in seiner Raumkapsel summt. Das leibhaftige Exemplar einer Musca domestica taucht auf und landet auf seinem Arm. Kann eine Stubenfliege zweitausend Jahre lang als blinder Passagier mitgereist sein? Oder ist sie womöglich erst während des Flugs an Bord gekom-men? Eine Weltraumfliege mit potenziell unbegrenzter Lebensdauer und ohne Nahrungsbedürfnis? Oder ist sie womöglich gar nicht real? Der letzte Vertreter der Menschheit treibt durchs All und steht vor einem Para-doxon in Form einer Musca domestica.

Andreas Götzgeboren 1965, wohnhaft in Moosburg in Bayern, hat Germanistik studiert und ist unter anderem Autor von Jugendroma-nen (zuletzt »Denn morgen sind wir tot«) und Hörspielen.

Mit: Sebastian Zimmler

Regie Iris Drögekamp Produktion SWR 2016

Audio unter SWR.de/swr2/tandem Audio unter SWR.de/swr2/feature

SO 04.09.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG 54

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

IMPORTED HUSBANDS

von Jonas Rothlaender

Für Nokia oder für eine Frau? So lautet die Frage, wenn ausländische Männer nach Finnland kommen. Jonas Rothlaender kennt die Frage. Er ist selbst mit einer Fin-nin liiert und wie von selbst hat er andere Männer ken-nengelernt, die ebenfalls für die Liebe in den hohen Norden gekommen sind. »Imported Husbands« nennt man sie (und nennen sie sich selbst). Und egal, woher sie kommen, ihre Probleme sind ähnlich: die kalten und endlosen Nächte, die stille Verschlossenheit der Finnen und – nicht zuletzt – die eigene Unsicherheit und Ver-letzlichkeit, mit der sich die Importmänner konfrontiert sehen. Was auf den ersten Blick wie ein bloßer Clash der jeweiligen ausländischen Kultur mit der spröden finni-schen Art wirkt, erweist sich als spannendes Vexierbild männlicher Identitäten.

Jonas Rothlaendergeboren 1982 in Lübeck, veröffentlich-te schon während der Schulzeit Kurz-geschichten und studierte Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Nach zahlreichen Kurzfilmen kam mit »Familie Haben« sein erster abend-füllender Dokumentarfilm in die Kinos. Sein Spielfilmdebüt »Fado« gewann den Max-Ophüls-Preis und hat im September 2016 Kinopremiere. »Im-ported Husbands« ist seine erste Arbeit fürs Radio.

Regie Jonas Rothlaender Produktion SWR/Yleisradio Helsinki

Audio unter SWR.de/swr2/feature

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SEPTEMBER 2016 SEPTEMBER 2016

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FR 16.09.16 ⁄ 22.33 UHR URSENDUNG CA. 54

SA 17.09.16 ⁄ 21.03 UHR ZWEITSENDUNG SWR4 BW

SWR2 KRIMIARD RADIO TATORT

UNTEN AM FLUSSKriminalhörspiel

von Robert Hültner

Mehrere Brandherde bei einem Großfeuer in der Brucker Altstadt, bei denen eine betagte Mieterin ums Leben kam – für die Kripo ist dies ein untrügliches Indiz für gezielte Brandstiftung. Da das Opfer beraubt wurde, erhärtet sich der Verdacht. Nachdem das Diebesgut wenig spä-ter in der Wohnung eines nach langer Haftzeit entlasse-nen Bankräubers entdeckt wird, sind alle Zweifel restlos beseitigt. Während die Kripo ermittelt, schlagen sich die Beamten der Polizeiinspektion Bruck am Inn mit ihren alltäglichen Problemen herum. Das geringere davon ist noch, dass der alte Luk, das liebenswert-störrische Bru-cker Original, wieder einmal seit Tagen nicht mehr auf-findbar ist. Revierleiter Öttl empört vor allem, dass seit Tagen anonyme Interneteinträge kursieren, in denen der

Polizei vorgeworfen wird, Informationen über die wah-ren Brandstifter und Raubmörder zu verschweigen und die Öffentlichkeit zu belügen. Er erteilt Senta und Rudi den Auftrag, die Urheber dieses Gerüchts zur Verantwor-tung zu ziehen.

Robert Hültnergeboren 1950 im Chiemgau, Autor, Re-gisseur, Filmrestaurator. Studium an der Filmhochschule München. Auszeichnun-gen u. a. Deutscher Krimipreis (1996 und 1998), Friedrich-Glauser-Preis (1998). Er ist der Autor der ARD Radio Tatorte des BR seit 2008.

Mit: Brigitte Hobmaier, Florian Karlheim, Eisi Gulp u. a.

Musik zeitblom Regie Ulrich Lampen Produktion BR 2016

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

UNSERES HERZENS GORDISCHER

KNOTENDISKRETIONEN VON MARY DE

RACHEWILTZ, DER TOCHTER EZRA POUNDS

Hörspiel von Klaudia Ruschkowski

Mary de Rachewiltz, Jahrgang 1925, ist die uneheliche Tochter des vom italienischen Faschismus faszinierten amerikanischen Dichters Ezra Pound, einem Begründer der modernen Poesie, und der amerikanischen Geige-rin Olga Rudge. Pound war verheiratet, Olga stand am Beginn ihre Karriere. Mary wuchs als Pflegekind in einer Bauernfamilie im Tiroler Pustertal auf, wurde aber all-mählich in das Boheme- und Kulturleben der Eltern in Venedig einbezogen. Zwischen Vater und Tochter ent-wickelte sich ein enges Verhältnis.Aus der Jurybegründung der Auszeichnung »Hörspiel des Monats Juli 2015«: »Komplexe zeitgeschichtliche und familiäre Hintergründe, dramatische Verwicklun-gen und Schicksalsschläge – das Hörstück gibt einer seltenen Zeitzeugin allen Raum, sich mit Humor und lebenspraller Einsicht zu erinnern. Kein bloßer Nach-trag zur Faktenlage, keine einfältige Anekdotensamm-lung. Lebensweisheit setzt Lebenslust voraus, das lässt sich hier hören.«

Klaudia Ruschkowskigeboren 1959 in Dortmund, lebt in Ber-lin. Sie kuratiert Kunst- und Themenaus-stellungen. Seit 2014 ist sie Mitbegrün-derin von »da Volterra Werkstatt«. Seit 2008 schreibt sie Hörspiele.

Mit: Mary de Rachewiltz, Sibylle Canonica u. a.

Sounds und Regie Giuseppe Maio Produktion DLR Kultur 2015

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

MANAGER- MARATHON

EIN STRESSGEWINN FÜR SPORTAFFINE ENTSCHEIDER

von Ulrich Land

Segelfliegen – völlig losgelöst durch die Lüfte gleiten. Ein Traum, ein Mythos, ein Wahnsinn. Sagt ein Unterneh-mer. Einer von vielen. Macher, Manager und Minister sind 50 Stunden pro Woche im Büro und setzen sich nach Dienstschluss dem nächsten Stress und den nächsten Konkurrenzkämpfen aus: Joggen reicht nicht. Marathon ist das Mindeste. Fitnessstudio ist für Verlierer, der Iron-Man muss es sein. Intensivsport scheint beinahe Einstel-lungskriterium für Top-Entscheider zu sein. Harter Sport als Ausgleich für harte Arbeit? Trainingspläne abarbei-ten, durchhalten, zäh und unnachgiebig. Stets über den Punkt hinaus, wo man eigentlich aufhören möchte. Auf-hören sollte. Aber der Gegner fordert das Äußerste. Und der schlimmste Gegner ist der innere Schweinehund.

Ulrich Landgeboren 1956 in Köln, lebt als freier Schriftsteller in Vogtsburg am Kaiser-stuhl. Er schreibt Lyrik, Romane, Erzählun-gen, Theaterstücke und Essays, ist Dozent für Creative Writing und hat fürs Radio rund 40 Hörspiele und mehr als 60 Fea-tures gemacht.

Regie Tobias Krebs Produktion SWR 2016

Audio unter SWR.de/swr2/feature

Audio unter radiotatort.ard.de

30 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 31

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SEPTEMBER 2016 SEPTEMBER 2016

DI 20.09.16 ⁄ 19.20 UHR URSENDUNG CA. 25 MI 21.09.16 ⁄ 22.03 UHR URSENDUNG 57 SO 18.09.16 ⁄ 18.30 UHR 49

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Robert Schoen, Brundhilde Beckmann

SWR2 TANDEM

AMSELHörspiel

von Sara Magdalena Schüller

Miriam und Paul, das war mal, bevor Paul befunden hat, dass es jetzt nichts mehr ist. Miriam zieht von ihrer Hei-matstadt München nach Hamburg, um das Scheitern hinter sich zu lassen und mit Luft-Akrobatik wieder ein Gefühl in ihre Beine zu bekommen, die in eine Schreck-starre gefallen sind, seit sie den Satz gehört hat: »Wir tun uns nicht gut.« Miriam hängt am Trapez und denkt über einen guten Abgang nach, eine kleine Pirouette zum Abschluss, denn sie will sich von nichts und niemandem mehr unterkriegen lassen. Und weil in Hamburg genü-gend Zeit ins Land geht, schafft sie es sogar, allmählich weniger an Paul zu denken und sich um ihre eigentli-che Leidenschaft zu kümmern: die Malerei. Außerdem überrascht sie sich selbst, als sie sich beim Tanzen in eine Frau verliebt – M., die zwar erst mal 14.000 km weit weg geflogen ist, aber Mails schreibt und irgendwann auch wiederkommt.

Sara Magdalena Schüllergeboren 1982 als Deutsch-Chilenin in Herrsching am Ammersee, hat Kulturwis-senschaften und ästhetische Praxis in Hil-desheim studiert und war dort als künst-lerische Mitarbeiterin bei Radio Tonkuhle tätig. Sie arbeitet als freie Autorin, Radio-macherin, Übersetzerin und Küchensa-lonistin in München und Chile und ist Preisträgerin des Literaturpreises sowie des Publikumspreises Wartholz 2015.

Regie Judith Lorentz Produktion SWR 2016

SWR2 FEATUREARD RADIOFEATURE

ABSCHIED VOM FAKTOR MENSCH

ÜBER SELBSTFAHRENDE AUTOS UND DIE MORAL DER ALGORITHMEN

von Jörn Klare

Glaubt man den Ingenieuren von Daimler oder Google, werden selbstfahrende Autos unser Straßenbild in weni-gen Jahren radikal verändern. Gesteuert durch einen Computer, werden diese Automobile selbstständig das Tempo erhöhen oder auf die Bremse steigen, staufreie Wege oder Parkplätze ansteuern und die Unfallgefahr deutlich verringern: Delikte wie Alkohol am Steuer oder Ablenkung durch Mobiltelefone wird es im Straßenver-kehr der Zukunft nicht mehr geben. Der menschliche Faktor wird abgeschaltet. Aber nach welchen Kriterien wird die Software des Bordcomputers entwickelt? Wie entscheidet eine Maschine, ob das Auto in einen Men-schen hineinrast oder lieber an den Laternenmast? Und wer haftet, wenn etwas schief geht? Wie weit lassen sich die Konzerne in die Karten blicken?

Jörn KlareJahrgang 1965, arbeitet als Buch-, Thea-ter- und Featureautor und außerdem als Journalist für verschiedene Zeitungen, u. a. »Die Zeit« und SZ. 2008 und 2012 erhielt er den Robert-Geisendörfer-Preis der EKD und war zuletzt Autor der Sendungen »Der Teufel hat Ärger – Die wundersame Wandlung des Warlords Joshua Milton Blahyi« (NDR/WDR 2015) und »Nach Hause gehen« (DLR Kultur 2016). Für das ARD radiofeature realisierte er im Januar 2014 »Das Leck in der Steueroase«. In seinen Büchern »Was bin ich wert?« (Suhrkamp, 2010), »Vom Wert des Lebens mit Demenz« (Suhrkamp, 2012) und »Nach Hause gehen« (Ullstein, 2015) ist der Autor immer wieder ethischen Fragen in ihrer konkreten An-wendung nachgegangen.

Regie N. N. Produktion NDR 2016

Heute ist es keine Seltenheit mehr, dass Menschen hun-dert Jahre alt werden. Ein Menschenleben umspannt ein ganzes Jahrhundert – ein ungeheurer Zeitraum. Was bleibt am Ende in den Herzen und Hirnen der Hundert-jährigen? Und wie sieht es eigentlich bei den Ameisen aus? Sie können kein Feuer wahrnehmen und setzen ihre Arbeit fort, bis sie bei lebendigem Leibe verbrennen.Spielerisch leicht konfrontiert Robert Schoen Mensch-heitsgeschichte mit Naturgeschichte.

»Das Hörspiel kreist assoziativ um die Kraftfelder Hoff-nung und Verzweiflung – es ist eine Meditation über die Zeit zwischen Perm-Trias-Ereignis und dem nächsten Bier. Ein somnambules Herumirren. Eine Traurigkeit.« Robert Schoen

Robert Schoengeboren 1966 in Berlin, studierte Angewandte Theaterwissen-schaft in Gießen. Seit Mitte der 1990er-Jahre arbeitet er für das Radio, vorwiegend als Regisseur und Bearbeiter von Hörspielen, zuletzt u. a. »Herr der Diebe« nach dem Roman von Cornelia Fun-ke (SWR/NDR 2013). Für »Schicksal. Hauptsache Schicksal« erhielt er 2011 den Hörspielpreis der Kriegsblinden.

Mit: Luise Nachbar, Käthe Göbel, Johanne Wiegershaus, Brunhilde Beckmann, Elfriede Telizien, Maria Limper u. a.

Regie Robert Schoen Produktion hr 2015

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAGFÜR EINE BESSERE WELT

EIN VERRAUCHTES IDYLLHörspiel von Robert Schoen

Audio unter SWR.de/swr2/tandem

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SEPTEMBER 2016

DO 22.09.16 ⁄ 23.03 UHR 50

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SWR2 KRIMI

DOBERSCHÜTZ UND DAS GLEICHGEWICHT DES SCHRECKENS

Kriminalhörspiel von Tom PeuckertTeil 1 und 2

»Ein Mann sitzt am Klavier (einem speziellen Disklavier). Er spielt einen einfachen Moll-Dreiklang. Aus diesen vertrauten drei Tönen entsteht ein fremdartiger Ref-rain. Der Mann am Klavier spielt einen anderen Ton, sagen wir G, drei Oktaven höher – als sein Mittelfin-ger eine bestimmte schwarze Taste berührt, hören wir plötzlich das Geräusch menschlichen Lachens, wie es in einem Käfig von Schimpansen klingt, zusammen mit den holprigen Ausbrüchen von Russolos Intonarumori sowie einem breit klingenden Wasserhahn einer Männertoi-lette eines berühmten Frauen-Colleges in Kalifornien.« Mit diesem »imaginary beginning« beschreibt Alvin Curran seine Aufnahmen, die er in den frühen 1980ern unter der Brooklyn Bridge machen konnte. Wie ein Anth-ropologe, sammelte er die Klänge dieser gleichzeitig nahen und fernen Welt. 2010 hatte Curran zwei Produktionen im Rahmen der ARD Hörspieltage für den SWR live im ZKM Karlsruhe realisiert, die in 5.1. Surround mitgeschnitten und abge-mischt wurden: »A Naar Mit A Car In America« sendete SWR2 2011. In »On Hearing The Brooklyn Bridge Sin-ging In Yiddish« lässt Curran die von Legenden umwo-bene Brücke New Yorks auf eine neue Weise erklingen, von ihrer Geschichte erzählen. Er kombiniert hier seine

Berlin, Hauptstadt der DDR, im Sommer 1982. Frank Doberschütz arbeitet illegal als Privatdetektiv. Professor Diethard Springer, Hirnchirurg in der Charité, wendet sich an ihn. Er behauptet, seine Tochter sei entführt wor-den. Auf der Suche nach dem Kind entdeckt Doberschütz ein mögliches Motiv für die Entführung: Einer der Patien-ten von Professor Springer war ein wichtiger Mitarbeiter des Ministeriums für Außenhandel. Dessen unzusam-menhängende Äußerungen ergeben einen Sinn, als wei-tere Spuren zu einer geheimen DDR-Firma namens IMES führen. Nach einem fehlgeschlagenen Versuch, auf das hochgesicherte Firmengelände an der Ostsee zu kom-men, gerät Doberschütz massiv unter Druck. Die Stasi konfrontiert ihn mit seiner Vergangenheit: Doberschütz war Grenzpolizist.Nach seinem Besuch auf dem Gelände der Firma IMES steht er unter besonderer Beobachtung der Staatssi-cherheit. Sein Auftraggeber, der Hirnchirurg Professor Springer, verschwindet. Dessen Patient Viktor Erdmann besaß offenbar wichtige Informationen. In seinen unzu-sammenhängenden Sätzen sind die Worte »Rotterdam« und »Wilhelm Kühn« aufgetaucht. Die Wilhelm Kühn, so findet Doberschütz heraus, ist ein Schiff, das im Rotter-damer Hafen mit einer Lieferung angeblicher Maschi-nenbau-Güter erwartet wird. Die DDR kämpft gegen ihren drohenden Bankrott. Offenbar ist diese Lieferung so wichtig, dass man auch über Leichen geht.

Tom Peuckertgeboren 1962 in Leipzig, lebt als freier Autor in Berlin. Er studierte Theaterwis-senschaften und schrieb zahlreiche The-aterstücke und Hörspiele. Zusammen mit Harald Martenstein veröffentlichte er die Polit-Satire »Schwarzes Gold aus Warne-münde« (2015).

Mit: Felix Goeser, Götz Schubert, Heike Warmuth, László I. Kish, Otto Mellies u. a.

Musik Jean Symczak Regie Thomas Leutzbach Produktion WDR 2015

TEIL 1FR 23.09.16 ⁄ 22.03 UHR 55

TEIL 2FR 30.09.16 ⁄ 22.03 UHR 56

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

ON HEARING THE BROOKLYN BRIDGE SINGING IN YIDDISH

Hörstück von Alvin Curran 5.1. Surround

Ausgangsaufnahmen aus dem »Archiv« mit einer Fülle von neuem Material: Fats Waller’s »Ain’t Misbehavin’« trifft auf Aphex Twin oder die Geister von Conlon Nan-carrow, Beethoven und Scelsi steuern Klänge zu diesem Orchester bei. Dazu erzählt ein Chor von Stimmen auf Jiddisch die Geschichte eines Rabbis, der sich im Schnee verirrt hat.

Alvin Curran geboren 1938 in Providence/Rhode Island, lebt als Komponist und Klangkünstler in Rom. Studium der Komposition bei Ron Nelson, Elliott Carter und Mel Powell. Gemeinsam mit Frederic Rzewski und Richard Teitelbaum gründete er 1966 das lmprovisationsensemble »Musica Elett-ronica Viva«. 1988 wurde zum Geden-ken an die jüdischen Novemberpogrome 1938 »Crystal Psalms« uraufgeführt. Auszeichnungen: u. a. Guggenheim Foundation 2004, Prix Phonurgia Nova 2005, Stipendium des Gutenberg For-schungskollegs Mainz (2010/11).

Komposition und Realisation Alvin Curran Produktion SWR, ZKM IMA Karlsruhe 2010/11

34 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 35

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SEPTEMBER 2016 SEPTEMBER 2016

SO 25.09.16 ⁄ 18.20 UHR URSENDUNG CA. 80 SO 25.09.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG 54

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SWR2 FEATURE AM SONNTAG

80 MAL WATSCHLAFF

EIN HELDENSPEKTAKEL FÜR VÁCLAV HAVEL

von Martin Becker und Tabea Soergel

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

SUBTERRANEAN HOMESICK BLUESHörspiel von A. L. Kennedy

aus dem Englischen von Ingo Herzke

Ein Schauspieler steht auf der Bühne und gibt zum achtzigsten Mal den Watschlaff. Er ist eingesperrt in der Sauna und schwitzt um sein Leben. Er sehnt sich nach seinen Frauen, seinen Zigaretten, seinen Hunden. Und das an seinem Geburtstag. Ein Heldenepos über Václav Havel. Tschechischer Schriftsteller, notorischer Frauen-held, ewiger Zweifler. Und irgendwann auch Staatsprä-sident, obwohl er für die große Politik eigentlich immer zu freundlich war. Am 5. Oktober wäre er achtzig gewor-den. Das Heldenspektakel mischt Fiktives mit Realem, Dokumentarisches mit Absurdem. Echte Freunde und Weggefährten erzählen. Falsche Watschlaffs fallen ihnen ins Wort. Wann ist ein Held ein Held? Wie spricht man Václav denn nun richtig aus? Warum weiß das nicht mal der Schauspieler, der ihn angeblich schon achtzig Mal gespielt hat? Und was will die Sekretärin des Herrn Prä-sidenten eigentlich schon wieder in der Badewanne?

Maggie und John hatten vor 20 Jahren eine leiden-schaftliche Affäre miteinander, die nicht hielt, was sie versprach. Nun, in ihren späten Sechzigern, gibt ein gnädiges Schicksal – oder ein zwielichtiger Zufall – den beiden die Gelegenheit, wieder dort anzufangen, wo sie aufgehört haben. Schaffen sie es, das Beste ineinander zu erkennen und am Ende doch noch zu einer glückli-chen Beziehung zu finden? Oder lassen sie sich von den alten Wunden und dem Bewusstsein um ihre altern-den Körper abschrecken? Haben die Alten im 21. Jahr-hundert überhaupt noch die Zeit und die Kraft für eine Beziehung? Und welchen Mut würde es brauchen, sie einzugehen?»Die Gegenwart kann ein Gegenmittel sein für unsere mehr oder weniger trügerischen Vorstellungen von der Vergangenheit und der Zukunft. Die alten Ägypter, die ich als Kind so mochte, malten die Sonnenscheibe mit je einem Löwen davor und dahinter, der sie bewachte. Da ist es – die auf- und untergehende Sonne, der Tag, das Jetzt – gehalten zwischen Vergangenheit und Zukunft. Für mich deute ich es so, dass vermutlich sogar sagen-umwobene Löwen eine Abneigung gegen Störungen haben, und dass sich mein Denken, abgesehen von notwendiger Planung, an die Gegenwart halten sollte. Das Problem dabei ist: Solange meine Aufmerksamkeit nicht auf eine unmittelbare Bedrohung gerichtet ist, ent-gleiten mir meine Gedanken, ins Davor und Dahinter.

Martin Beckergeboren 1982, ist Schriftsteller, Journa-list und Hörspielautor und lebt in Leip-zig. 2014 erschien sein erster Roman »Der Rest der Nacht«.

Tabea Soergelgeboren 1983, ist Rezensentin und Fea-ture-Macherin und lebt in Leipzig.

Regie Martin Becker Produktion SWR/NDR/DLF 2016

Meistens ist das Beste, was ich tun kann, zu beobach-ten, welche Geschichten ich mir selbst über meine Ver-gangenheit und Zukunft erzähle. Weil diese Geschichten mich und meine Gegenwart verändern – sie sind wie Zaubersprüche. Behaupte ich, dass heute alles schlechter ist als zu meiner Zeit? Die Menschen tun das seit mindes-tens 3.000 Jahren. Mache ich ein großes Trara um mich – und um meine Ängste? Oder handle und arbeite ich so, als würde ich, über bloßes Träumen hinaus, etwas Schönes erschaffen? Ich glaube, nur letzteres ermöglicht einen Weg hin zu Frieden.« A. L. Kennedy

A. L. Kennedygeboren 1965 in Dundee/Schottland, lebt als Autorin, Filmemacherin und Stand-up- Comedian in Glasgow. Sie wurde u. a. mit dem Somerset Maugham Award ausge- zeichnet und erhielt fünfmal den Scot-tish Arts Council Book Award. Zahlreiche Hörspiele. Zuletzt erschien auf Deutsch der Erzählungsband »Der letzte Schrei« (2015).

Regie Iris Drögekamp Produktion SWR 2016

Audio unter SWR.de/swr2/feature

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SEPTEMBER 2016 SEPTEMBER 2016

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SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

DIESE NACHT WIRD ALLES ANDERS (DISCOTECA PARAISO)

von Roland Schimmelpfennig

»Im Innern der Diskothek El PARAISO – ein siebzehnjäh-riges Mädchen, allein – Ich bin vier blonde Frauen aus Kanada – wir trinken, und wir machen Photos – und wir schicken Nachrichten, was machst du gerade – Ich bin drei Neffen des schwarzen Hundes, und wir kommen hier umsonst rein – Sieh dir die Frauen an, sieh sie dir an. Ich bin vier blonde Frauen aus Kanada und wir machen Photos mit den drei Jungs, die wir gerade kennengelernt haben, Miguel, Gabriel, und Rafael.«Die Nacht ist noch jung, und die Türen zum Paradies sind weit geöffnet in Kuba. Davor aber wartet der schwarze Hund. Und lässt nicht jeden rein. Doch wenn, dann gibt es kein Halten mehr. Boom, Boom, Boom. Lichter kreisen über Köpfen. Alkohol pulsiert durch Adern. Barmänner, Bulgaren, Italiener und viele Franzosen, Spanier, Kana-dierinnen, Schwedinnen und Schweden, Norweger, Rus-sen, Dänen, Belgier, Engländer. Sie alle jagen mit ihren Blicken um die Wette. Und Herzen schlagen in die Höhe. Die Globalisierung ist im Paradies angekommen. Die drei Cousinen von Barmann Freddie bringen alle um den Ver-

stand. Und im Zentrum der Beats entstehen Momente der Nähe, die vergessen machen, dass der Zauber nur für diese eine Nacht gilt. Denn wer weiß, wann er unterbro-chen wird, gewaltsam oder einfach so …

Roland Schimmelpfenniggeboren 1967 in Göttingen, lebt in Berlin und Havanna/Kuba. Er ist der meistge-spielte Gegenwartsdramatiker Deutsch-lands. 2004 wurde sein Stück »Für eine bessere Welt« zum »Hörspiel des Jahres« gewählt. 2010 erhielt er den Mülheimer Dramatikerpreis für sein Stück »Der gol-dene Drache«, das der SWR auch als Hör-spiel realisierte. Im Frühjahr 2016 erschien sein Romandebüt »An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahr-hunderts«.

Musik und Regie Klaus Buhlert Produktion SWR 2016

SWR2 TANDEM

FUSSNOTENHörspiel über eine

koloniale Spuren-Suche von Tina Saum

Wie erzählen Stuttgart und Yaoundé heute die Kolo-nialgeschichte? Von einem Künstler aus Deutschland und einem Künstler aus Kamerun geleitet, führt das Hörspiel zu Orten, an denen koloniale Spuren präsent sind. Welches Afrikabild lässt sich in Stuttgart finden? Wie wird Europa in Yaoundé präsentiert? Geprägt von einem gesellschaftlich verankerten Archiv von Imagina-tionen, Phantasmen und Phantasien, spüren die beiden Künstler Rollenerwartungen sowie den Bestätigungen und Brechungen dieser Erwartungen nach und fragen sich dabei: Wie wollen wir unser gemeinsames Erbe für die Zukunft gestalten? Wie wollen wir uns heute begeg-nen? Ihre Worte verknüpfen sich mit verschiedenen Spuren in beiden Städten. Sie ergänzen, widersprechen und kommentieren sich und erzählen eine unerledigte Kolonialgeschichte.

Tina Saumgeboren 1982 in Villingen-Schwennin-gen, Flaneurin und Forscherin. Mitbe-gründerin und künstlerische Leiterin der flanerie. labor für gedanken & gänge. Tina Saum ist auch Lehrbeauftragte für Litera-tur an der Universität Tübingen.

Regie Tina Saum Produktion SWR 2016

SWR2 FEATURE

QUOTEN, ZAHLEN, TRAUMATA

JESIDISCHE FLÜCHTLINGE IN DEUTSCHLAND

von Bettina Rühl

Im Jahr 2015 beschloss die baden-württembergische Landesregierung, 1.000 schwer traumatisierte jesidische Flüchtlinge aus dem Nordirak aufzunehmen. Hundert-tausende waren von der Terrormiliz IS aus ihren Dörfern und Städten vertrieben worden, die zu Schauplätzen von Massenvergewaltigungen und Massenmorden gewor-den waren. Rund 5.000 Frauen wurden zum Teil mit ihren Kindern verschleppt, viele von ihnen schwer miss-braucht. In der Region selbst konnte ihnen kaum jemand helfen, weil es zu wenige ausgebildete Psychothera- peuten gibt. Deshalb kamen sie nach Deutschland. Aber war den traumatisierten Frauen wirklich klar, was das Leben ohne ihre Familie im fremden Deutschland für sie bedeuten würde? Und waren die deutschen Helfer dem Ansturm gewachsen?Das Feature begleitet einige Jesiden auf ihrer Reise vom Nordirak nach Deutschland und beobachtet sie beim Ver-such eines Neuanfangs.

Bettina Rühl geboren 1965, arbeitet seit 1988 als Jour-nalistin. Im Laufe der Jahre entwickelte sich Afrika zum Schwerpunkt ihrer Be-richterstattung. Im April 2011 zog sie für drei Jahre in die kenianische Hauptstadt Nairobi, zur Zeit lebt sie in Nairobi und Köln. In ihren Radiofeatures beschäftigt sie sich immer wieder mit den Auswir-kungen von Bürgerkriegen auf Gesellschaften und die mensch-liche Psyche.

Regie N. N. Produktion SWR/DLF 2016

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OKTOBER 2016 OKTOBER 2016

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Audio unter swr.de/swr2/hoerspiel

und kindernetz.de/spielraum

SWR2 SPIELRAUM EXTRA

GIB’S ZURÜCK!Kinderhörspiel von Silke Seibold

»Trotz heftigster Proteste wurde Lucas K. von seinen Eltern verstoßen. Verdammt zu zwei Wochen Gefängnis-aufenthalt in der tiefsten, schrecklichsten, von Gefah-ren behausten, von Geistern nur so wimmelnden – ach, wem mach ich hier eigentlich Hoffnungen – verurteilt zu zwei Wochen Langeweile in der miesesten Einöde aller Zeiten.«Na super! Statt mit seinem besten Freund ins Ferienla-ger zu fahren, muss der angehende Weltklasse-Repor-ter Lucas zwei Wochen zu seiner Großtante aufs Land. Und als wär’s nicht schon schlimm genug, in die Pampa abgeschoben zu werden, kommt auch noch seine nerv-tötende Schwester mit – der reinste Alptraum!Ein Glück für Lucas, dass Nicky da ist – Fußballstar, Hob-bydetektivin und schon bald seine Partnerin bei gewag-ten Ermittlungen in einem mysteriösen Kriminalfall. Zu den Verdächtigen zählt sogar die Großtante! Im Übri-gen verhalten sich einige Jungs aus der Nachbarschaft unheimlich merkwürdig. Langsam wird es gefährlich. Und Lucas hat alle Mühe, den Kopf oben zu behalten.»Gib´s zurück!« ist Silke Seibolds Debüt als Hörspielau-torin und gleichzeitig ihre Bachelorarbeit.

Silke Seiboldgeboren 1994, studiert Medienwissen-schaft, Germanistik und Philosophie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Absolvierte ein dreimonatiges Praktikum in der SWR2-Hörspielabteilung mit einem Schwerpunkt auf Kinderhörspiele. Die Autorin lebt in Tübingen.

Regie Kirstin Petri Produktion SWR 2016

FEIERTAGSPROGRAMM AM TAG DER DEUTSCHEN EINHEITModeration: Julia Neupert

MO 03.10.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG CA. 55 Im Anschluss: 15.05–17.00 UhrMusikalisch-literarisches Feiertagsprogramm mit Geschichten und Kurzhörspielen

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

DER OLIGARCHEN-LEHRLING

von Michael Stauffer

»Wenn ich Oligarch wäre, würde ich versuchen, meine politische Konkurrenz zu behindern und die Bevölkerung auszunehmen«, erklärt der Schweizer Ökonomieprofes-sor Reiner Eichenberger. Das klingt interessant, findet der Schweizer Autor und Künstler Michael Stauffer. Also beschließt er, Oligarch zu werden – einflussreich, gut vernetzt, bestechungsfreudig und skrupellos. Aber wo bieten sich noch Möglichkeiten für Nachwuchs-Oligar-chen? In Russland ist es schwierig. In der Ukraine ist es gefährlich. Aber in Armenien geht vielleicht noch was – wenn man sich an einen charismatischen Politiker hängt, wenn man ins Geschäft mit Strom, Gas, Trans-port oder Telekommunikation einsteigt und wenn man wen findet, der einem bei der Oligarchenkarriere hilft. Michael Stauffer versucht es. Und er kommt bei seinem Versuch erstaunlich weit …

Michael Stauffergeboren 1972 in Winterthur, studierte Deutsch, Französisch und Bildnerisches Gestalten in Bern und Lausanne, verfasst Theater-stücke und Hörspiele, schreibt Bücher und macht Spoken-Word-Performances.

Regie Michael Stauffer Produktion SWR 2016

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAGFÜR EINE BESSERE WELT

ZEIT AUS DEN FUGEN

nach dem Roman »Time out of Joint« von Philip K. Dick

aus dem amerikanischen Englisch von Barbara Krohn und Gerd Burger

Eine Kleinstadt irgendwo in Amerika in den 1950er-Jah-ren. Die Alten genießen den Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg, auf den Plattentellern der Jungen rotieren die Scheiben von Elvis. Der lokale Held ist Ragle Gumm, der im wöchentlichen Fernsehquiz schon seit Jahren unun-terbrochen die richtigen Lösungen liefert.Gumm ist ein glücklicher Mensch, zufrieden mit seinen bescheidenen Erfolgen. Wenn da nur nicht diese gele-gentlichen Zustände wären, in denen er plötzlich das Gefühl hat, dass alle anderen um ihn herum nur Rol-len spielen, dass das Leben in diesem kleinen Ort nur Kulisse ist, aufgebaut für eine einzige Person: ihn selbst. Die Frage ist nur: Wozu?

Philip K. Dick(1928–1982), geboren in Chicago, Illi-nois, gestorben in Santa Ana, Kaliforni-en, schrieb etwa 120 Kurzgeschichten und über 40 Romane und gilt als einer der bedeutendsten Science-Fiction-Au-toren. Täuschung, Selbsttäuschung und Realitätsverlust sind die Themen dieses Science-Fiction-Autors.

Musik Thomas Bogenberger Hörspielbearbeitung und Regie Marina Dietz Produktion BR 2001 Buchausgabe Heyne

Audio unter SWR.de/swr2/feature

Michael Stauffer und Aram Sargsyan (Armenien)

40 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 41

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OKTOBER 2016 OKTOBER 2016

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TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT MO 03.10.16 ⁄ 18.20 UHR 31 + 55

SWR2 HÖRSPIEL AM FEIERTAGZUM TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT

DIE TUNNELGRÄBER O-Ton-Hörspiel von Kai-Uwe Kohlschmidt

THE UNKNOWNHörstück von Matthew Herbert

Nach dem Bau der Mauer war der Weg in den Westen versperrt. Auf der Suche nach einem Ausweg wurde der Berliner Untergrund zum Schauplatz spektakulärer Rettungsaktionen.Über 90 Fluchttunnel wurden in den Jahren zwischen 1961 und 1964 in und um Berlin gegraben. Die Strapa-zen waren ungeheuer und die Gefahren groß. Alle, die bei den Unternehmungen mitmachten, taten dies unter Einsatz ihres Lebens. Das Hörspiel erzählt vom Erfolg des Tunnels 29 sowie von der Tragödie um den Tunnel 57. 1964 gruben drei Dutzend Menschen einen Tunnel, der von der Bernauer Straße in Berlin/West über 150 Meter bis in den von der DDR 1961 durch die Mauer getrennten Ostteil der Stadt reichte. Am 3. und 4. Oktober gelang 57 Menschen die Flucht vom Osten in den Westen. In einer Montage aus Zeitzeugenberichten, Originaldokumen-ten und Spielszenen erzählt das Stück davon, wozu Men-schen fähig sind, wenn man sie ihrer Freiheit beraubt. Und von Menschen, die buchstäblich über Grenzen gin-gen – auch über ihre eigenen.Die deutsche Teilung beginnt und endet im Äther. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die Alliierten die Rundfunkhoheit in ihren jeweiligen Machtbereichen. Aber Radiowellen machen an keiner

Grenze halt. Und dieses Hörstück lässt den letzten Tag der Teilung akustisch Revue passieren. »The Unknown« wurde zum Hörspiel des Monats Oktober 2015 gewählt.

Aus der Jurybegründung: »Am 2. Oktober 1990, fast real time, reagieren die Sender hüben wie (noch) drü-ben auf die Ereignisse. Matthew Herbert collagiert die O-Töne jener Tage … und bindet die Stimmen der Zeit in die Stimmen zweier Rundfunk-Chöre. So gelingt ein zeitdokumentarisches Hörstück, das … selbst wieder zu einem Zeitdokument wird. Ein Meisterwerk.«

Kai-Uwe Kohlschmidtgeboren 1968 in Leipzig, war Sänger der DDR-Avantgardeband »Sandow«. Er ar-beitet heute als Autor und Komponist für Theater, Film und Radio.

Matthew Herbertgeboren 1972 in England, ist einer der renommiertesten Produzenten Elektro-nischer Musik.

Musik und Regie Kai-Uwe Kohlschmidt/Matthew Herbert Produktion Autorenproduktion für rbb/Berliner Unterwelten e.V. 2014, DLR Kultur/BR/ROC 2015

SWR2 TANDEM

ABU JÜRGENnach dem Roman

»Abu Jürgen – Mein Leben mit dem deutschen Botschafter« von Assaf Alassaf

aus dem Arabischen von Sandra Hetzl

Er will nur eines: ein deutsches Visum. Aber die Bürokra-tie mahlt langsam oder gar nicht. Deshalb setzt Assaf, ein im Libanon gestrandeter syrischer Flüchtling, auf Eigeninitiative und startet unter dem Hashtag #deli-cious_german_visa eine irre Kampagne. Freunde wer-den losgeschickt, um die kulinarischen Vorlieben des deutschen Botschafters, Abu Jürgen, und seiner Frau auszukundschaften und um die Botschaft der Kampa-gne zu Fuß in sieben Ländern zu verbreiten. Am Fala-felstand kommt es schließlich zur unvermeidlichen Begegnung zwischen Botschafter und Bittsteller, und schon bald hat Assaf keine ruhige Minute mehr. Stän-dig muss er dem Diplomaten aus den absurdesten Schla-masseln helfen. Egal, ob es um eine durchs Kartenspiel ausgelöste Krise mit dem kasachischen Botschafter oder um windige Investitionspläne geht – Abu Jürgen kann auf Assaf zählen, auch wenn es mit dessen Visum keinen Schritt vorwärts geht.Das Hörspiel nach Assaf Alassafs Roman über die kafka-eske Warterei auf ein Visum arbeitet mit der arabischen und der deutschen Textfassung.

Assaf Alassafgeboren 1976 in Deir ez-Zor in Syrien, stu-dierte Zahnmedizin in Damaskus und arbeitete als Journalist für verschiedene arabische Tageszeitungen wie Al Hayat und Al-Mustaqbal. Anfang 2014 floh er mit seiner Familie nach Beirut. Seit 2016 lebt er in Deutschland. Die Texte über Abu Jürgen entstanden in der Zeit zwischen November 2014 und Februar 2015 auf Facebook.

Mit: Assaf Alassaf u. a.

Hörspielbearbeitung Katrin Zipse Regie Julia Tieke Produktion SWR 2016 E-Bookausgabe mikrotext

Audio unter SWR.de/swr2/tandem

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OKTOBER 2016 OKTOBER 2016

DO 06.10.16 ⁄ 22.03 UHR 49 DI 04.10.16 ⁄ 23.03 UHR URSENDUNG CA. 50

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SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

IRRES LICHTHörspiel von Uwe Dierksen und Matthias Göritz

frei nach Motiven von Mark Strand, Herbert Huncke und E. A. Mares

»›Irres Licht‹ ist die Erinnerungsreise eines Mannes. Einem Drogentrip gleich, der von der Begeisterung zur Ekstase und der Hölle des Cold Turkey führt, erinnert er sich an die gelebten und nicht gelebten Möglichkeiten seines Lebens im Spiegel zweier Frauen, die er liebte. William S. Burroughs' ›Naked Lunch‹ wird andeutungs-weise Referenz erwiesen, aber vor allem werden frei der Gedichtzyklus ›Delirium Waltz‹ von Mark Strand sowie Gedichtmotive von E. A. Mares und Herbert Huncke angespielt. Unser Stück erzählt vom Scheitern. So wie wir alle immer scheitern, wenn wir unsere Leben als Spiel inszenieren.« Uwe Dierksen, Matthias Göritz

Anlässlich der Ursendung nannte Andreas Matzdorf in der Funkkorrespondenz die Produktion »peppig, manch-mal derb und gern auch ironisch überspitzt, drama-turgisch geschickt aufgebaut, … ein originelles Stück Radiokunst, das nicht im radiophonen Elfenbeinturm anzusiedeln ist.«

Uwe Dierksengeboren 1959 in Hannover, lebt als Posau-nist des Ensemble Modern in Frankfurt/Main. Daneben komponiert er für Thea-ter, Film und Hörspiel.

Matthias Göritzgeboren 1969, lebt als Lyriker, Überset-zer und Romancier in seiner Geburtsstadt Frankfurt/Main.

Mit: Christian Brückner, Judith Rosmair und Franziska Junge

Komposition und Realisation Uwe Dierksen Produktion SWR 2014

SWR2 ARS ACUSTICA

KAMOGAWA DELTA INTOXICATION

Hörstück als Cut-Up von Iris Drögekamp und Thomas Weber

Iris Drögekampgeboren 1967 in Hagen/Westfalen, lebt als Hörfunk- und Hörspielregisseurin des SWR in Baden-Baden und Hamburg. Daneben realisiert sie eigene Hörstücke und Perfor-mances, zahlreiche Auszeichnungen: u. a. »Karl-Sczuka-Preis«. Seit 2007 verschiede-ne Lehraufträge an Kunsthochschulen.

Thomas Webergeboren 1969 in Karlsruhe, gründete 1996 das Musikprojekt »Kammerflim-mer Kollektief«, deren Album »Désarroi« (2015) national wie international große Beachtung fand. Hier, wie als Musiker, Produzent und Komponist, arbeitet er in akustischen und elektronischen Kontex-ten. Daneben realisiert er Hörspiele und Filmmusiken.

Mit: Yohei Kobayashi, Shie Kubota u. a.

Musik Thomas Weber Realisation Iris Drögekamp, Thomas Weber Produktion SWR 2016 in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, Villa Kamogawa, Kyoto, Japan

Wie 2014 mit »For All my Walking« von Ulrike Haage/Eric Schaefer setzt das SWR2-Hörspiel seine Zusammen-arbeit mit dem Goethe-Institut im japanischen Kyoto fort. 2015 erhielten das Stipendium in der Villa Kamo-gawa Iris Drögekamp und Thomas Weber. Zu ihrer Text/Geräusch/Musik-Arbeit schreiben sie: »Sprachlosigkeit als Ausgangspunkt ist Fluch und Segen. Worte, Geräusche, der Klang der Städte werden aufgelesen und entziffert. Es ist ein Rausch, ein Rauschen. KAMO-GAWA DELTA INTOXICATION ist das ›mise en abyme‹ in die Unübersetzbarkeit. Ein akustisches Gewebe rhyth-mischer Differenzierungen und musikalischer Assozi-ationen. Es entsteht ein System von Schichtungen und Geschichten aus akustischen Begegnungen am und um den Fluß Kamo in Kyoto. Neben den improvisierten Melo-dien der Milane am Flussufer hören wir vorbeifahrende Polizeiautos, brummende Klimaanlagen, die Motorräder auf der Kawabata Dori, die nahegelegenen U-Bahn-Stati-onen und als spinnwebfeine, transpazifische Verbindun-gen den Delta Blues, wenn der Kamo nach der Regenzeit fast so viel Wasser führt wie der Mississippi.« Drögekamp/Weber

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OKTOBER 2016 OKTOBER 2016

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

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SA 08.10.16 ⁄ 21.03 UHR ZWEITSENDUNG SWR4 BW

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

IRTIJAL HEISST IMPROVISATION

DIE ERFINDUNG DES FREE JAZZ IM LIBANON

von Tobias Lehmkuhl

Beirut ist eine Stadt, wie es Berlin eimal war: Vom Krieg versehrt, von Narben überzogen. Dennoch hält die Auf-bruchstimmung nach Ende des Bürgerkriegs ebenso an wie die Bauwut. Beirut ist laut. Der Lärm von Hupen und Presslufthämmern ertönt allerorten. Und wenn man den Trompeter Mazen Kerbaj hört, meint man in seinem Spiel noch das Echo von Maschinengewehrsalven und Granateinschlägen zu vernehmen. Im Jahr 2000 grün-dete Kerbaj mit Freunden das erste und bislang einzige Festival für improvisierte Musik im Nahen Osten: »Irtijal«. Zur 16. Ausgabe waren in diesem Jahr auch zahlreiche deutsche Musiker angereist. Keine zwei Stunden Auto-fahrt vom syrischen Bürgerkrieg entfernt, traten sie in einen musikalischen Dialog mit den Musikern vor Ort – und mit den Klängen der Stadt.

Tobias Lehmkuhl geboren 1976 in Georgsmarienhütte, lebt in Berlin als Literaturkritiker, Jour-nalist und Autor. In seinem Buch »Land ohne Eile« bereiste er die Masuren. In sei-nem Buch »Die Odyssee« reiste er Homer nach. Für SWR2 reiste er zuletzt mit dem Schriftsteller Marcel Beyer durch Europa.

Regie N. N. Produktion SWR 2016

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAGFÜR EINE BESSERE WELT

WIRnach dem gleichnamigen Roman

von Jewgenij Samjatin aus dem Russischen

von Gisela Drohla

»Wir« beschreibt die Gesellschaft des Einheitlichen Staa-tes, der auf Mathematik aufgebaut ist und an dessen Spitze der »Wohltäter« steht. Privatheit und Gefühle sind auf ein Minimum reduziert, allen Menschen wird anstatt Namen eine individuelle Nummer zugeordnet. Die »Gesetzestafel« regelt jede Einzelheit des Kollektiv-daseins bis auf die Sekunde genau. Die »Nummern« sind in gläsernen Behausungen untergebracht und absolvie-ren ihre Spaziergänge auf gläsernen Straßen, an denen Membranen die Gespräche aufzeichnen, »rosa Billets« legen Häufigkeit und Partner der Sexualkontakte fest. D-503, der Ingenieur eines großen Raumgleiters, durch den der Einheitliche Staat seine Macht manifestieren will, trifft auf die junge rebellische I-330 und verliebt sich in sie. Ausgezeichnet mit dem deutschen Hörbuchpreis 2016 in der Kategorie »Bestes Hörspiel«.

Jewgenij Samjatin(1884–1937), organisierte den Aufstand auf dem Panzerkreuzer Potemkin mit und beteiligte sich, nach der Februarrevolution 1917 aus der englischen Emigration nach Russland zurückgekehrt, aktiv an der Oktoberrevolution. Mit seinem 1920 entstandenen Roman »Wir« zog er sich den Unmut der Parteiführung zu und erhielt Schreibverbot. 1929, nach schlimmster Hetze gegen ihn, verließ Samjatin den sowjetischen Schriftstellerverband. 1931 reiste er nach Frankreich aus. Er starb in Paris.

Mit: Andreas Pietschmann, Jana Schulz, Hanns Zischler, Patrizia Ziolkowska, Hedi Kriegeskotte u. a.

Komposition Raphael Thöne Hörspielbearbeitung Ben Neumann Dirigent Jonathan Stockhammer Mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR Regie Christoph Kalkowski Produktion SWR 2014 Buchausgabe Kiepenheuer & Witsch CD-Edition DAV

SWR2 KRIMI

AM RANDKriminalhörspiel von Hans Platzgumer

nach seinem gleichnamigen Roman

Wozu ist man fähig in der Überzeugung, das Richtige zu tun? Ein Mensch steigt früh am Morgen auf einen Berg. Sobald es dunkel ist, will er einen letzten Schritt tun. Schon immer lagen der Tod und das Glück für Gerold Ebner nah beieinander. Als Kind hat er seinen ersten Toten gesehen. Später hat er zwei Menschen eigenhän-dig den Tod gebracht: Er erlöste seine Mutter vom ter-rorisierenden Großvater und seinen besten Freund von dessen Leiden. Doch ist er damit zum Mörder geworden? Noch einmal entscheidet sich Gerold gegen das Gesetz. Und erneut schickt er zwei geliebte Menschen in den Tod. Fesselnd bis zum Schluss erzählt Gerold Ebner von den Ereignissen, die ihn an den Rand eines Felsens geführt haben.

Hans Platzgumergeboren 1969 in Innsbruck, lebt in Bre-genz. Er studierte an der Musikhochschu-le in Wien, absolvierte ein Filmmusik-Stu-dium in Los Angeles und veröffentlicht in unterschiedlichen Formationen elektro-nische Musik. Er schreibt Romane, Hör-spiele, Opern, Theater- und Hörspielmu-sik sowie Essays.

Musik Hans Platzgumer Regie Ulrich Lampen Produktion SWR 2016 Buchausgabe Zsolnay

Audio unter SWR.de/swr2/feature

46 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 47

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Audio unter radiotatort.ard.de

SWR2 KRIMIARD RADIO TATORT

DIE LIEBE EINER LEIHMUTTER

Kriminalhörspiel von Friedemann Schulz

Nicht nur sein letzter Fall, auch sein bevorstehender Geburtstag nagen an Hauptkommissar Nebe. Als er am Morgen seines Fünfzigsten aufwacht, beschließt er, sein Leben zu ändern und – wendet sich an eine Part-nerschaftsvermittlung. Die Aufforderung, ein Profil sei-ner selbst zu erstellen, stürzt ihn in eine weitere Krise.In der Nacht wollen zahlreiche Rotenburger eine Art UFO über der Stadt gesehen haben. Und am nächsten Mor-gen entdeckt man die Leiche einer Frau in einem schwer zugänglichen Waldstück; sie ist nicht zu identifizieren, und es gibt keinerlei Spuren. Aber es meldet sich eine Zeugin, eine Ohrenzeugin, Clara. In die sich Nebe sofort verliebt. Die so bezaubernde wie rätselhafte Frau befasst sich mit den Morgengesängen verschiedener Vogelarten und macht dazu automatische Tonaufnahmen im Wald, ähnlich der Fotofallen für scheue Wildtiere. Nebe hört sich fasziniert diese Aufnahmen an und ver-sucht, die einzelnen Geräusche zu entschlüsseln und zusammenzufügen. Manches hört sich an wie das Ent-weichen von Gas … Viele Fragen, viele Geheimnisse, aber welche Geschichte verbirgt sich tatsächlich dahinter? Eine Liebesgeschichte, sagt Clara. Darauf wäre Nebe nicht gekommen.

Friedemann Schulzgeboren 1945, lebt als freier Autor und Regisseur in Neuwied und verfasste nach »Abschaum«, »Vorahnung«, »Das grüne Zimmer«, »Dancing Queen« und »Rote Wasser« nun den sechsten hr-Radio Tatort mit Hauptkommissar Nebe.

Mit: Sebastian Blomberg, Martin Engler, Hanno Koffler, Sandra Gerling, Barbara Philipp u.v.a.

Regie Thomas Wolfertz Produktion hr 2016

DONAUESCHINGER MUSIKTAGE

KARL-SCZUKA-PREIS 2016

PREISVERLEIHUNG UND PREISWERK

Der Karl-Sczuka-Preis des Südwestrundfunks gilt heute als international angesehenster Preis für genuine Radio-kunst. 1955 von SWF-Intendant Friedrich Bischoff als postume Ehrung für den Rundfunkkomponisten Karl Sczuka (1900–1954) gestiftet, war er in den ersten Jahren seines Bestehens ein Preis für Hörspielmusik und wird seit 1967 jährlich vergeben, 2016 zum fünfundfünfzigs-ten Mal. Seit 1972 wird der Preis für die beste Produktion eines Hörwerkes verliehen, »das in akustischen Spielfor-men musikalische Materialien und Strukturen benutzt« (Satzung). Ebenfalls seit 1972, seit 44 Jahren also, wird der Preis bei den Donaueschinger Musiktagen öffentlich verliehen. Die Preisverleihung inklusive der Vorführung des Preiswerks wird in diesem Jahr als Aufzeichnung vom Vortag in SWR2 übertragen. Der Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst wird in jedem Frühjahr vom Südwestrundfunk öffentlich ausgeschrieben und besteht aus einem Hauptpreis, der mit 12.500 Euro dotiert ist, und seit 1997 außerdem aus einem Förderpreis von 5.000 Euro.Einsendeschluss ist alljährlich der 15. Juni, der Geburts-tag von Karl Sczuka. Über Einzelheiten des Wettbewerbs – und gegen Ende Juli über sein Ergebnis – informiert laufend die Internetseite: SWR2.de/sczuka.

SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

DAS GARTENHAUSnach der gleichnamigen Novelle von Thomas Hürlimann

Ein älteres Ehepaar verliert plötzlich den einzigen Sohn. Nach seinem Krebstod zieht Trauer ein in die Räume der von zahllosen Erinnerungen bewohnten Villa. Der Familien - sitz, ein Monument des untergehenden Großbürger-tums, wird zum Schauplatz eines grotesken Dramas. Die von Depression und sinnloser Wut gegen das Unvermeid-liche heimgesuchten Eheleute entwickeln immer skur-rilere Trauerrituale. Ein regelrechter Kleinkrieg beginnt, verzweifelt und komisch zugleich. Auf der einen Seite der alt gewordene Sohn eines Berglers, der sich zum Obers-ten der Schweizer Armee hochdiente; ihm entgegen- gesetzt Lucienne, seine Gattin, Erbin einer großbürger-lichen Existenz, deren Wahlspruch lautet: »On a du style«. Und zwischen ihnen das «Verhängnis», das sich, in Gestalt eines Friedhofkätzchens, buchstäblich auf leisen Sohlen in ihr dahinsterbendes Dasein geschlichen hat.Die Hörspielfassung der 1989 erschienenen Novelle wurde in enger Zusammenarbeit mit Thomas Hürli-mann erstellt. Die Hauptrollen wurden mit zwei weit über 80-jährigen Schauspieler-Legenden besetzt, mit dem Schweizer Fritz Lichtenhahn und der gebürtigen Wienerin Nadja Tiller. Beide leben in einer Hamburger Altersresidenz, wo auch große Teile des Hörspiels auf-genommen wurden.

Thomas Hürlimanngeboren 1950 in Zug/Schweiz, zählt zu den wichtigen Stimmen der deutsch-spra chigen Literatur. Zahlreiche Aus-zeichnungen, zuletzt Hugo-Ball-Preis 2014, der Alemannische Literaturpreis 2014 und der Zentralschweizer Theater-preis 2015.

Mit: Fritz Lichtenhahn, Nadja Tiller, Ulrich Matthes und Dagmar Manzel

Komposition Daniel Fueter Hörspielbearbeitung und Regie Jean-Claude Kuner Produktion SRF/SWR 2016

Audio unter SWR.de/sczuka

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SO 16.10.16 ⁄ 20.03 UHR 80

DI 18.10.16 ⁄ 19.20 UHR CA. 30

DI 25.10.16 ⁄ 19.20 UHR CA. 30

1. TEIL DO 20.10.16 ⁄ 22.03 UHR ERSTSENDUNG 92

2. TEIL FR 21.10.16 ⁄ 22.03 UHR ERSTSENDUNG 69

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

Um das Jahr 1900. Irgendwo in der Provinz der österrei-chisch-ungarischen k. u. k. Monarchie. In einem Militär-internat zur Aufzucht künftiger Eliten gerät der Zögling Törleß in einen Zustand der Verwirrung. Sie bringt sei-nen künstlerischen wie intellektuellen Charakter zum Erwachen. Der Zögling Basini bestiehlt seine Mitschü-ler. Er wird von Törleß‘ Freunden Reiting und Beineberg entlarvt und muss ihnen fortan zu Willen sein. Törleß beobachtet zuerst die Experimente, erliegt dann ihrer Faszination. Als die ganze Klasse gleich einem wildge-wordenen Mob Basini quält, kommt es jedoch zur Anhö-rung durch die Schulleitung. Musils Romandebüt von 1906 ist, neben einer Adoles-zenzgeschichte, die moralfreie und funktionale Darstel-lung der Mechanismen sexueller Grenzerfahrungen bei jungen Männern. Anlässlich der Ursendung notierte der Kritiker Christan Hörburger in der ›Funkkorrespondenz‹: »Hier sind Stimmen zu hören, die noch einmal die ver-sinkende k. u. k. Monarchie bar jeder Romantik ausleuch-ten.« Martin Maurach schreibt in der FAZ: »Prügelnde Jugendliche, Amokläufe und sexueller Missbrauch an Schulen: Robert Musils ›Törleß‹ könnte durchaus auch heute handeln … So kann Musil klingen in einer Zeit, die den täglich erlebten Verlust aller Sicherheiten allzu gerne wieder verdrängt.«Gesendet wird erstmalig die Langfassung der Produk-tion von 2013.

SWR2 TANDEM

ARD PINBALLTop Five – die nominierten Stücke

Der ARD Wettbewerb für unabhängige Radiomacher, der ARD PiNball, geht in sein elftes Jahr. Im Rahmen der ARD Hörspieltage wird auch dieses Mal wieder das beste Kurzhörspiel ausgezeichnet, das außerhalb der Rundfunkanstalten produziert worden ist und bislang nicht veröffentlicht wurde. In SWR2 Tandem stellen wir die fünf Einreichungen vor, die es auf die Shortlist geschafft haben, und aus denen der Gewinner ermittelt wird. Die Preisvergabe findet am 12. November im Rah-men der »Nacht der Gewinner« im ZKM Karlsruhe statt. Am Abend davor werden die Finalisten auf der Bühne vorgestellt.

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAGELFRIEDE JELINEK ZUM 70. GEBURTSTAG

DIE SCHUTZ- BEFOHLENEN

Hörspiel von Elfriede Jelinek

»Wir sind gekommen, doch wir sind gar nicht da«: Hier meldet sich ein Chor aus Flüchtlingen und Asylsuchen-den in einer lautstarken Litanei zu Wort und wird doch ungehört bleiben von den Angerufenen. Elfriede Jelinek überführt das Tagespolitische ins uralte Menschheits-drama von Flucht und Abweisung, verwebt aktuelle Ereignisse mit Diskursen und Texten, u. a. mit »Die Schutzflehenden« des Aischylos. Aus den Schutzflehen-den in der ältesten bekannten griechischen Tragödie werden die Schutzbefohlenen: also diejenigen, denen man verpflichtet ist, Schutz zu geben. Die Verweigerung dieses Schutzes wird nicht weniger als zum Verrat am Menschenrechtsgedanken selbst.

Elfriede Jelinekgeboren am 20.10.1946, aufgewachsen in Wien, studierte ab 1960 am Wiener Konservatorium Klavier und Komposi-tion und nach dem Abitur 1964 Thea-terwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Nach Abbruch des Studiums 1967 begann sie zu schrei-ben: Romane, Theaterstücke, Lyrik, Essays, Übersetzungen, Hörspiele, Drehbücher und Libretti. Zahlreiche Auszeichnungen: u. a. Mülheimer Dramatikerpreis (2002, 2004, 2009, 2011), Stig-Dagermann-Preis, Lessing-Preis, Franz-Kafka-Literatur-Preis, Hörspielpreis der Kriegsblinden, Nobelpreis für Literatur (alle 2004).

Mit: Jonas Minthe, Matthias Haase, Bettina Lieder, Christoph Jöde, Janina Sachau

Regie Leonhard Koppelmann Produktion BR/ORF 2014

SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

DIE VERWIRRUNGEN DES ZÖGLINGS TÖRLESSnach dem gleichnamigen Roman von Robert Musil

Teil 1 und 2 ⁄ Director's Cut

Robert Musilgeboren 1880 in Klagenfurt, emigrierte 1938 in die Schweiz, wo er 1942 verarmt und nahezu vergessen starb. Sein Frag-ment gebliebener Roman »Der Mann oh-ne Eigenschaften« zählt zu den Haupt-werken der modernen Weltliteratur.

Mit: Stefan Konarske, Michael Rotschopf, Florian Teichtmeister, Petra Morzé u. a.

Hörspielbearbeitung Manfred Hess Musik Michael Riessler Regie Iris Drögekamp Produktion SWR/ORF 2014 Buchausgabe Rowohlt CD-Edition DAV

Audio unter hoerspieltage.ard.de

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OKTOBER 2016 OKTOBER 2016

SO 23.10.16 ⁄ 18.20 UHR URSENDUNG CA. 75 MI 26.10.16 ⁄ 22.03 UHR URSENDUNG 57

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SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

DER LIEBHABERnach dem gleichnamigen Roman

von Marguerite Duras aus dem Französischen

von Ilma Rakusa

Bei der Betrachtung ihres gealterten und durch den Alko-hol zerstörten Gesichts kehrt eine französische Schrift-stellerin in Gedanken an den Ort ihrer Kindheit und Jugend zurück.Sie trifft ihn auf einer Fähre über den Mekong. Sie sind ein ungleiches Paar im Indochina der 1930er-Jahre: Er ein 27-jähriger Chinese aus reichem Elternhaus, sie eine 15-jährige französische Halbwaise, die mit ihrer Mutter und zwei Brüdern in einem einst herrschaftlichen Haus am Fluss lebt. Ein abgedunkeltes Zimmer oberhalb des geschäftigen Straßenlebens in Saigon wird der heimli-che Zufluchtsort der Liebenden. Ihre sexuelle Erkundung ist ein rebellischer Aufschrei gegen die unumstößlichen Regeln der tropischen Kolonie und die erschütternden familiären Machtspiele. Duras‘ autobiografischer Roman wurde 1984 veröffent-licht, zu einem Zeitpunkt, als die Autorin 70 Jahre alt war und die beschriebenen Abläufe nicht nur mehr als ein halbes Jahrhundert in der Vergangenheit, sondern auch, von ihrem Pariser Schreibtisch aus, auf einem

fernen Kontinent lagen. Die Erzählerin bleibt namen-los, in ihrer Selbstdarstellung wechselt sie zwischen der ersten und dritten Person; die Unbedingtheit der Liebesbeziehung wird in bildhaften und knappen, fast bruchstückhaften Textsequenzen eingefangen; verschie-dene Erzählperspektiven und Zeitebenen werden mitei-nander verwoben.Für »Der Liebhaber« erhielt Duras 1984 den Prix Gon-court. Der internationale Bestseller, 1992 von Jean-Jac-ques Annaud verfilmt, erreichte eine Auflage von fast drei Millionen Exemplaren und wurde in 42 Sprachen übersetzt.

Marguerite Durasgeboren 1914 in Giadinh (Vietnam), stu-dierte Jura, Staatswissenschaften und Mathematik. Im Zweiten Weltkrieg war sie Mitglied der Résistance, ihr Ehemann Robert Antelme wurde in ein deutsches Konzentrationslager deportiert. Nach dem Krieg arbeitete sie als Journalistin. Die Schriftstellerin und Regisseurin gilt als eine der Hauptvertreterinnen des Nouveau Roman (»Modera-to Cantabile«, 1958). Duras schrieb zahlreiche Dramen und Dreh-bücher (»Hiroshima mon Amour«, 1959) und führte Regie u. a. in den Filmen »Zerstören, sagt sie« (1969) und »India Song« (1975). Weitere Romane: »Emily L.« (1987). Marguerite Duras starb 1996 in Paris.

Musik Yuzhe Song Hörspielbearbeitung und Regie Kai Grehn Produktion SWR 2016 Buchausgabe Suhrkamp CD-Edition Hörbuch Hamburg

SWR2 FEATUREARD RADIOFEATURE

SCHWER BEHINDERT

EIN FEATURE ÜBER HOCH QUALIFIZIERTE MENSCHEN

von Charly Kowalczyk

Die Arbeitslosigkeit von Schwerbehinderten steigt, obwohl sich die Lage am Arbeitsmarkt insgesamt ver-bessert und Unternehmen über Fachkräftemangel kla-gen. Doch ein Viertel aller beschäftigungspflichtigen Betriebe weigert sich, Menschen mit Behinderungen einzustellen und zahlt stattdessen lieber die vom Gesetz-geber verordneten Ausgleichabgaben. In Bewerbungs-verfahren, besonders für Stellen in Leitungsfunktionen, werden Behinderte häufig ausgebremst. Immer wieder vermitteln Arbeitsagenturen und Jobbörsen hoch qua-lifizierte Schwerbehinderte allenfalls an Behinderten-einrichtungen oder in Computerkurse, nicht jedoch auf Stellen, die ihren Fähigkeiten entsprechen. Und dies, obwohl Deutschland 2007 als einer der ersten Staaten die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet hat, die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen, auch im Arbeitsleben, verbietet.

Charly Kowalczyk wurde 1957 in Singen geboren und lebt in Potsdam. Er schreibt seit 1998 Features, Reportagen und Sachbücher. Sein Inter-esse gilt vor allem sozialen und umwelt-politischen Themen. Er bekam mehrere Preise. Sein Feature »Halts Maul, du lügst. Verdingkinder in der Schweiz« wurde mit dem »Featurepreis´13« der Stiftung Radio Basel ausgezeichnet und 2013 von der ARD für den Prix Europa nominiert.

Regie N. N. Produktion SR 2016

SO 23.10.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG 54

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

GRENZENUNGARN 1956, 1989, 2016

von Robert Schmidt und Andreas Kebelmann

Am 23. Oktober 2016 wird der 60. Jahrestag des soge-nannten ungarischen Volksaufstands von 1956 began-gen. Im September 2015 ist Autor Robert Schmidt im Grenzgebiet von Ungarn und Serbien unterwegs, als sich die letzte Lücke im neuen Grenzzaun schließt. Robert Schmidt erinnert sich an seinen Vater Nandor Schmidt, der 1956 aus Ungarn geflohen ist. Seine Aufzeichnungen von der Flucht vor 60 Jahren, die Grenzöffnung Ungarns 1989 und die aktuelle Situation 2016 verdichten sich zu einer Sprach- und Klangerzählung über Grenzen in Europa im 21. Jahrhundert: die Sprachen der Flüchtlinge und der Ungarn, der Klang der Nächte von Horgoš und Sopron, der Sound des heutigen Ungarn im Zentrum eines zerrissenen und sich selbst suchenden Europas.

Robert Schmidtgeboren 1971, arbeitet als freier Regisseur für verschiedene Stadt- und Staatstheater und als Radioautor und Schriftsteller.

Andreas Kebelmanngeboren 1974, arbeitet als freier Regisseur und Hörspiel- und Fea-turemacher, macht außerdem Audio- und Videoinstallationen und Dokumentarfilme.

Regie Andreas Kebelmann Produktion SWR/ORF 2016

Audio unter SWR.de/swr2/feature

52 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 53

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OKTOBER 2016 OKTOBER 2016

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Audio unter SWR.de/swr4/bw Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

SWR4 BW MUNDARTHÖRSPIEL

ICH BEN A BEESI FRAU

Mundartmonolog auf Elsässerditsch von Pierre Kretz

»Ich ben a beesi Frau«, so spricht die Ulmer Theres von sich selbst. Hart ist sie – zu sich und allen andern. Allein sitzt sie am Fenster und schimpft über alles und jeden da draußen. Das Leben hat ihr böse mitgespielt, besonders die Männer. Doch die aus ihrer Familie sind jetzt tot, mit anderen will sie nichts mehr zu tun haben.Ohne zu wissen, was das ist, schleppt die Theres ein Trauma mit sich herum. In einem schonungslosen Monolog versinkt sie immer tiefer in die Abgründe, die ihr das Leben bisweilen zur Hölle werden ließen. Durch Sprechen kommt sie zu sich und lässt den Hörer hinter die Maske der »bösen Frau« blicken. Es zeigt sich, wozu sie sich die Maske hat zulegen müssen: als Schutzschild. Im selbstvergewissernden Erzählen wird sie immer wei-cher und entzieht ihrer »Bosheit« den Grund. Früher hatte sie niemanden zum Zuhören und also auch keine Sprache. Die muss sie sich im einsam kreisenden Selbst-gespräch des Alters hart erringen. Geplant ist auch eine alemannische Fassung und eine Version des Hör-Monologs in einer Schweizer Mundart, produziert vom SWR und vom Schweizer Radio und Fern-sehen SRF, nachzuhören unter www.srf.ch.

Pierre Kretzgeboren 1950 in Sélestat im Elsass. Stu-dierte in Straßburg und Saarbrücken Ju-ra. Gab den Anwaltsberuf an seinem 50. Geburtstag auf und wurde freier Schrift-steller. Inzwischen liegen von ihm meh-rere Theaterstücke vor, Essays sowie Ro-mane. »Der Seelenhüter« (2012) wurde vom SWR im gleichen Jahr als Hörspiel gesendet.

Mit: Monique Seemann

Musik Hannah Schwegler Regie Mark Ginzler Produktion SWR 2016 Buchausgabe Editions du Tourneciel

SWR2 KRIMI

DIE WENDELTREPPEnach dem Roman

»Helen oder Die Wendeltreppe« von Ethel Lina White aus dem Englischen von Regine Ahrem

Ein geheimnisvoller Mädchenmörder sorgt in der engli-schen Provinz für Angst und Schrecken. Auch das Dienst-mädchen Helen hat schon von den Morden gehört und wird von der Herrschaft ermahnt, besonders vorsich-tig zu sein, wenn sie das Haus verlässt. Als Helen eines Abends in den Keller hinabsteigt, ist sie sicher, dass der Mörder schon im Haus ist. Hilfe von draußen kann das Mädchen nicht erwarten, denn ein Gewitter mit Wolken-bruch hat alle Straßen unpassierbar gemacht …Das Hörspiel basiert auf dem berühmten Hollywoodklas-siker von Robert Siodmak aus dem Jahre 1945, der die Romanvorlage für seine legendäre Verfilmung genutzt hat. Aufgenommen wurde es in Kunstkopfstereofonie: 3D-Hörgenuss mit Kopfhörer!

Ethel Lina White(1876–1944), britische Autorin von Kurzgeschichten und Krimi-nalromanen. Schrieb u. a. die Vorlage zu Alfred Hitchcocks Thril-lerkomödie »Eine Dame verschwindet«.

Mit: Gert Wameling, Chris Pichler, Tina Engel, Christine Oesterlein, Alexander Radszun, Michael Mendl, Karin Gregorek, Regina Lemnitz u. a.

Musik Michael Rodach Hörspielbearbeitung und Regie Regine Ahrem Produktion rbb 2015 (Kunstkopfstereofonie) CD-Edition Osterwold audio

SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

VOM DREHEN UND WENDEN DER BLÄTTER

Hörspiel von Oswald Egger

Zu seiner Radioarbeit für eine Schauspielerin notiert Oswald Egger: »Vom Welken, Verdorren und Wiederstraffwerden der Blätter erzählt eine einzige Stimme: Ereignishafte, doch eigenlose Begebenheiten, wie leere Träume, die unter dem Baumlaub nisten als flüchtiger Windgott. Hallige Zwischenfälle, ein ganzer Archipel von unverstummten Zeitinseln, die auftauchen, erscheinen und verschwin-den, raue Schären in einem Meer von Geschichten. Die Rede ist eine vielgestaltig verschossen geflochtene, unauflöslich wortknotige Schnur als Knotenlinie von Vernotungen – in einem Monolog von leblos lebendi-gen Vorkommnissen davon.Wie ein Echo, das seine Silben wiederholt und, auf Lücke gesetzt, pausenlos verschränkt und selbstlaut ver-schluckt, stimmhaft. Unentwegt kommt dabei zur Sprache, was nicht gesagt ist, was als Inversion der Stille jetzt hör-bar wird, wortwörtlich: Das Blatt hat sich gewendet, man sagt, es ist Herbst geworden, die rastende, gesättigte Zeit

ohne Zeit, oft schotenförmig eingerollt, verbräunt, gilb und falb, bis alle Häufungen und Annahmen zueinander ausgesprochen anklingend und stimmig sind: als Laub voll Trauer, ohne Ort und Jahr, und wie die Erinnerung der Blätter an den Baum.«

Oswald Eggergeboren 1963 in Südtirol, lebt als vielfach ausgezeichneter experimenteller Lyriker in Hombroich bei Neuss und in Wien. Seit 2011 ist er Inhaber der Professur »Spra-che und Gestalt« an der Muthesius Kunst-hochschule Kiel. Gelegentlich schreibt er Hörstücke für den SWR, u. a. 2010 »Ohne Ort und Jahr« und 2013 »Linz und Lunz«.

Regie Iris Drögekamp Produktion SWR 2016

54 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 55

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SO 30.10.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG 54 SO 30.10.16 ⁄ 18.20 UHR 95

Audio unter swr.de/swr2/hoerspiel

und kindernetz.de/spielraum

Der Regisseur Götz Fritsch mit seinem Team

ALLERHEILIGEN DI 01.11.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG 55

SWR2 SPIELRAUM

FÜR DEN HERRSCHER AUS ÜBERSEE

nach dem gleichnamigen Roman von Teresa Präauer

Es ist Sommer. Die Eltern sind auf Reisen und schicken ihren Kindern täglich eine Ansichtskarte von den exo-tischen Plätzen dieser Welt. Der Großvater liest daraus vor, was er lesen möchte, und das ist meist das Gegenteil dessen, was dort geschrieben steht. Für die Kinder Anlass genug, sich selbst das Lesen beizubringen.Lesen kann man angeblich auch von den Vögeln lernen. Und Fliegen! »Fau … wie in Sieg, Fau wie in Vogel, und Fau, wie die Vögel fliegen!«, ruft ihnen der Großvater zu und streckt dabei Zeige- und Mittelfinger in die Luft. Ja, fast jeder in diesem Hörspiel fliegt auf irgendeine Weise: Die Fliegerin, die in ihrem bohnenförmigen Fluggerät eine Schar von Vögeln in ihr Winterquartier begleitet. Die Kinder mit ihren selbstgebauten Flugmaschinen aus Federn, Papier und Draht. Und der Großvater, der ein-mal ein großer Pilot gewesen ist und das Flugzeug einer geheimnisvollen Japanerin repariert hat. Zumindest behauptet er das in seinen hochstaplerischen Geschich-ten aus früherer Zeit. Die Kinder hängen an den Lippen des Großvaters, und seine Geschichten werden immer phantastischer: Und das ist fürs Fliegenlernen gewiss die beste Voraussetzung. Aber was, wenn Bruder und

Schwester sich immer weiter in der magischen Welt der Kinderträume und der selbstvergessenen Spiele verir-ren? Hier hilft nur noch Omas Lebensklugheit.

Teresa Präauergeboren 1979, ist Autorin und bildende Künstlerin in Wien. Nach dem Postkarten-buch ›Taubenbriefe‹ und der gezeichne-ten ›Gans im Gegenteil‹ (mit Wolf Haas) ist ›Für den Herrscher aus Übersee‹ ihr erster Roman und ausgezeichnet mit dem aspekte-Literaturpreis 2012 für das beste deutschsprachige Prosadebüt.

Mit: Katharina Knap, Peter Simonischek, Max Mayer, Zoe Raftl, Moritz Uhl u. a.

Musik Otto Lechner Hörspielbearbeitung und Regie Götz Fritsch Produktion SWR/ ORF 2016 Buchausgabe Wallstein

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

BRAUCH‘ ICH NICHTMINIMALISMUS ALS LEBENSFORM

von Regina Burbach

500, 300, 100 … kann es noch weniger sein? 10.000 Dinge besitzt ein Durchschnittseuropäer. Minimalisten versu-chen, mit einem Bruchteil davon auszukommen. Sie reduzieren radikal. Weniger Dinge, weniger Zwänge, behaupten sie. Mit wenigen Dingen reicht die kleinere Wohnung für weniger Miete. Bei weniger Miete entfällt der Zwang, einen Großteil des Einkommens dafür her-zugeben, man braucht also weniger zu arbeiten. Und man ist mobil. Extrem-Minimalisten besitzen auch keine Möbel. Ihr Besitz passt in einen Koffer. Der freiwillige Verzicht erhöht die Selbstbestimmung. Wie lebt es sich, wenn so vieles aus Sicht der Nicht-Minimalisten Unver-zichtbare fehlt? Wie lebt es sich in fast leeren Räumen?

Regina Burbachstudierte Anglistik in London und ar-beitet als Fernseh- und Radioautorin, Soundkünstlerin und Klanggeschichten-macherin.

Regie Regina Burbach Produktion SWR 2016

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAGFÜR EINE BESSERE WELT

FOXFINDERnach dem gleichnamigen

Theaterstück von Dawn King aus dem Englischen

von Anne Rabe

Eine ländliche Gegend in einem totalitär regierten Eng-land der Zukunft: Das Ehepaar Samuel und Judith Covey wird nach einer Folge schlechter Ernten zur Zielscheibe des jungen William Bloor. Er hat sich bei ihnen einquar-tiert um zu ermitteln, wie es zur sinkenden Produktivi-tät des Hofes kam. Als Foxfinder obliegt ihm vor allem die Untersuchung, ob Füchse für die Misere des Hofes verantwortlich sein könnten. Von Kindesbeinen an vom Staat für seine Aufgabe ausgebildet, sieht Bloor im Fuchs den Todfeind der Menschen, fähig, Bauernhöfe zu kon-taminieren, das Wetter zu beeinflussen, den Verstand zu manipulieren und Menschen zu töten. Samuel und Judith, noch in Trauer über den plötzlichen Tod ihres klei-nen Sohnes, müssen damit umgehen, dass ihre Zukunft in den Händen eines Besessenen liegt.Ausgezeichnet mit dem Kurd-Laßwitz-Preis 2015.

Dawn Kinggeboren 1978 in Stroud/Gloucestershire, lebt als Dramatikerin, Hörspiel- und Drehbuchautorin in London. MA-Aus-zeichnung in Writing for Performance an der Goldsmiths University, London. Ehemaliges Mitglied des Soho Theatres und des Royal Court Theatres (im Young Writer's Programme). Regelmäßige Zu-sammenarbeit mit BBC Radio. SWR2 produzierte zuletzt ihr Hör-spiel »Mein Ein und Alles« (2015).

Mit: Jacqueline Macaulay, Wolfram Koch, Judith Engel und Jacob Matschenz

Funkeinrichtung und Regie Walter Adler Produktion SWR 2014

Audio unter SWR.de/swr2/feature Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

56 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 57

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NOVEMBER 2016 NOVEMBER 2016

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ALLERHEILIGEN DI 01.11.16 ⁄ 18.20 UHR MONO 72

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

Ann arbeitet seit Neuestem in einem Knopfladen, sie ist dankbar für den sicheren Arbeitsplatz. Obwohl die Arbeit harmlos ist, liegt etwas Unheimliches in der Luft. Von Zeit zu Zeit hören die Mitarbeiterinnen ein seltsa-mes Geräusch hinter der Wand. Die Knöpfe, die sie sor-tieren, sind wertvoll, schön und aus einem Material, das niemand benennen kann. Ann verändert sich, ihr Freund John macht sich Sorgen. Je länger sie in diesem Laden arbeitet, desto mehr wird sie von etwas Unnenn-barem vereinnahmt. Aber Ann wischt Johns Beden-ken weg. Muss sie, in Zeiten der Arbeitslosigkeit, nicht dankbar sein für die leichte Arbeit und den geheizten Arbeitsraum?In ihrer Hörspielarbeit, die mit die wichtigsten Beiträge zum Hörspielrepertoire der Nachkriegsjahre lieferte, etabliert Aichinger eine Wirklichkeit, die ihren eigenen Gesetzen gehorcht.

Ilse Aichingergeboren am 1.11.1921 in Wien, erlebte als Tochter einer jüdischen Ärztin die Schre-cken der NS- und Kriegszeit, die sie 1948 in ihrem ersten Roman, »Die größere Hoffnung«, darstellte. Anschließend ver-öffentlichte sie überwiegend Gedichte und Kurzprosa sowie Hörspiele. Seit 1951 ge-hörte Aichinger der »Gruppe 47« an, wo sie ihren späteren Mann Günter Eich kennenlernte. Ilse Aichinger wurde mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter dem Petrarca-Preis (1982), dem Großen Literaturpreis der Baye-rischen Akademie der Schönen Künste (1991) und dem Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur (1995). Das Hörspiel »Knöpfe« war ihr Debüt-Stück im Radio.

Mit: Liselotte Köster, Karin Schlemmer, Ingeborg Engelmann, Heinz Reincke, Erwin Linder, Alf Tamin, Walter Thurau, Fred Koebel

Musik Rolf Unkel Regie Otto Kurth Produktion SDR/NDR 1953

SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

BÜCHNERS BOTE Hörspiel von Hermann Kretzschmar

frei nach Georg Büchners »Der Hessische Landbote« und unter Verwendung von Texten

von Wilhelm Müller, Unsichtbares Komitee, Henry David Thoreau, Paulo Freire und Nicolas Chamfort

»Meine Arbeit verweist auf Agitprop-Lehrstücke aus den 1920er-Jahren, aber nur als eine von vielen Verfah-rensweisen der Textübertragung bis hin zu Rezitations-formen der Konkreten Poesie, um aus der Distanz und im Zitat den Text zu ironisieren, zu brechen oder zu ver-stärken – je nachdem, ob er biblische Thematik bemüht, serielle Auflistungen von Zahlen über Staatsausgaben transportiert, geschichtliche Rückschauen und nationale Vergleiche anstellt oder gar die Dringlichkeit eines Volks-aufstandes fordert. Daneben stehen O-Töne aus Godde-lau und von einer ›Attack‹-Demonstration in Frankfurt am Main.« Hermann Kretzschmar

Eva-Maria Lenz schrieb anlässlich der Ursendung in ›epd medien‹: »In durchdachter Balance von Distanz und Nähe … wagt Kretzschmar eine ›Neuaneignung‹ des ›Hessischen Landboten‹ aus spannungsreichen Per-spektiven.« Christian Hörburger notierte in der ›Funkkor-respondenz‹: »Hier wurde akustisches Neuland betreten. Büchners Kassiber und Worte bleiben wirkmächtig, zumal in dieser kunstvollen und aktuellen Zuspitzung.«

Hermann Kretzschmarlebt in Frankfurt/Main. als Pianist des En-semble Modern. Daneben eigene Kom-postionen im Kontext der Neuen Musik, Hörstücke und Hörspielmusiken. Zuletzt für den SWR Bearbeiter (gemeinsam mit Leonhard Koppelmann) und Komponist für die Hörspielfassung von »Manhattan Transfer« nach John Dos Passos.

Mit: Jens Harzer, Wolfram Koch, Werner Wölbern u. a.

Komposition und Realisation Hermann Kretzschmar Produktion SWR, hr 2013

SWR2 HÖRSPIEL AM FEIERTAGILSE AICHINGER ZUM 95. GEBURTSTAG

KNÖPFEHörspiel von Ilse Aichinger

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NOVEMBER 2016 NOVEMBER 2016

FR 04.11.16 ⁄ 22.03 UHR URSENDUNG CA. 54

SA 05.11.16 ⁄ 21.03 UHR ZWEITSENDUNG SWR4 BW

Audio unter radiotatort.ard.de

SWR2 KRIMIARD RADIO TATORT

ALADINS WUNDERLAMPEKriminalhörspiel von Madeleine Giese

Einen Besuch im Bordell bekommt Lukas Busch von sei-nem Vater zum 18. Geburtstag geschenkt. Vater Busch ist Stammkunde im »Aladin«, dem neuen Saarbrücker Groß-Bordell, das auch viele Franzosen besuchen. Lukas reagiert angewidert. Sein Vater ist darüber so ent-täuscht, dass er sich noch am selben Abend mit dem Bordellbesitzer Foldur anlegt. Wenige Tage später verbrennt der alte Busch in seiner Werkstatt und wird damit zum Fall für die Saarlouiser Kommissare Michel Paquet und Amelie Gentner. Den beiden erscheint nicht nur Foldur verdächtig, sondern auch Denaux, Anhänger einer französischen Anti-Pros-titutionsbewegung. Denaux bringt insbesondere Kom-missarin Gentner zum Nachdenken – über den Mordfall, natürlich, aber auch über ihre Haltung zur Prostitution.

Madeleine Giesegeboren 1960 in Lebach/Saar. Schauspiel-Studium, 1982-2001 diverse Schauspiel-Engagements in Süddeutschland, Studi-um der Theaterwissenschaft, seit 2002 freiberufliche Autorin. Seit 1987 Textbei-träge für Kabarett, Rundfunk und Thea-ter, daneben fünf Kriminalromane, der Roman »Galgenheck« erschien 2014. Für den SR schrieb sie »Der Garten der Kaiserin« (2009) sowie die ARD Radio Tatorte »Kein Feuer so heiß« (2009), »Der lachende Tod« (2012) und »Totentanz« (2014).

Mit: André Jung, Brigitte Urhausen u. a.

Musik Stefan Scheib Regie Stefan Dutt Produktion SR 2016

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SWR EDITION

Das Programm wird stetig um weitere Perlen der SWR-Hörfunkwellen erweitert und bietet ein auserlesenes Hörerleb-nis. Eine Auswahl an Hörbücher der SWRedition finden Sie auch unter www.swr-shop.de in der Rubrik »Downloads«.

Die SWR Media Services GmbH, eine Verwertungstochter des Südwestrundfunks, veröffentlicht über das Online-Wort-Label »SWRedition« ausgewählte Hörfunkproduk-tionen. Diese werden über die gängigen Internetportale, z.B. Audible, Itunes, Amazon, Claudio, buch.de, thalia.de, Psychologiebuch.de sowie über DiviBib an teilnehmende Bibliotheken zum kommerziellen Download/Streaming angeboten. Dadurch werden vor allem Produktionen, die in den Archiven des ehemaligen Südwestfunks und Süd-deutschen Rundfunks liegen, aber auch Sendungen des heutigen Südwestrundfunks, der Öffentlichkeit zugäng-lich gemacht. Die SWRedition umfasst mittlerweile ca. 700 qualitativ hochwertige Lesungen, Hörspiele, Kinder-

produktionen, Comedy, Feature, Berichte, Interviews, Dis-kussionen, Vorträge und Ars Acustica (Hörkunst).

Das »Feature« erzählt Geschichten von Menschen, Ereig-nissen, Dingen, Hintergründen und Zusammenhängen mit allen hörbaren Mitteln: den Stimmen von Menschen, den Klängen von Orten, Tönen von Musik, mit Geräu-schen, mit Vielklang und mit Rhythmus, mal collagiert, mal direkt geradeaus erzählt, so wie es jeweils passt, aber immer mit allen Möglichkeiten, die das Radio hat. Es stellt einen weiteren Schwerpunkt unserer »SWRedition« dar. Hier ein kleiner Auszug aus unserem Programm:

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NOVEMBER 2016 NOVEMBER 2016

DI 08.11.16 ⁄ 19.20 UHR URSENDUNG CA. 25 SO 06.11.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG 54 SO 06.11.16 ⁄ 18.20 UHR 106

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SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAGPETER WEISS ZUM 100. GEBURTSTAG

DER NEUE PROZESSHörspiel von Peter Weiss

Das letzte Werk von Peter Weiss bringt eine lebens-lange Beschäftigung mit der epischen Welt Kafkas zum Abschluss. Josef K. wird nicht mehr von einem numi-nosen Gericht verfolgt, sondern von den Zwängen der eigenen Karriere, ist Prokurist in einem Konzern gewor-den und als Intellektueller zugleich dessen humanitäres Aushängeschild.In seinem Romanessay »Ästhetik des Widerstands« hatte Weiss von dem »gesteigerten Wirklichkeitsbild« Kafkas gesprochen, »in dem der Mangel an Aufruhr, das emsige Kreisen um Nichtigkeiten, das schauerliche Fehlen von Einsichten« uns vor die Frage stellt, »warum wir denn sel-ber immer noch nicht eingegriffen hatten, um die Miss-stände ein für allemal zu beseitigen. Was in Kafkas Buch zu lesen war, versetzte mich nicht in Hoffnungslosigkeit, sondern beschämte mich.«

Peter Weiss(8.11.1916–10.5.1982), Schriftsteller, Ma-ler und Filmemacher. Geboren in Nowa-wes bei Potsdam, gestorben in Stockholm. Wegen seiner jüdischen Abstammung muss er 1934 Deutschland verlassen, geht zunächst nach England, dann in die Tschechoslowakei, nach Warnsdorf. 1937/1938 Studium der Malerei an der Kunstakademie in Prag. 1939 emigriert er nach Schweden. Ab 1947 erste Prosaarbeiten, Gedichte und Dramen in schwedischer Sprache. Mitte der Fünfzigerjahre beginnt er in deutscher Sprache zu schreiben. 1960 erscheint sein erstes Prosabuch »Der Schatten des Körpers des Kutschers«, zwischen 1975 und 1981 der drei-bändige Roman »Die Ästhetik des Widerstands«, deren letzter Band begleitet wird von »Notizbücher 1971–1980«. Zahlreiche Auszeichnungen.

Mit: Michael König, Elisabeth Trissenaar, Johanna Hofer, Grischa Huber, Ilse Ritter, Peter Fitz, Otto Sander u.v.a.

Regie Ulrich Gerhardt Produktion SFB/hr/SWF 1983

SWR2 TANDEM

NACKT ZU SEINHörspiel von Lisa Kempter

Ein Backpackerpärchen in Peru. Seit drei Monaten sind sie unterwegs, neunzig Tage und Nächte immer zusam-men und die meiste Zeit sind sie sich selbst genug. Die Einheimischen bleiben ihnen fremd, auch wenn sie sich vielleicht gerne auf sie einlassen würden. Sie sprechen ein wenig Spanisch und kaum Quechua und sind so nur Besucher am Rand. Der Weg auf einen Pass in über 5.000 Meter Höhe ist steil und lang, die Gegend wird immer einsamer, mit stillgelegten Minen und zerfallenen Hüt-ten, es stört sie nicht. Doch dann fängt es an zu schneien und es schneit auch noch am nächsten Tag. Umkehren oder weitergehen? Sie können sich nicht entscheiden, währenddessen fällt schon wieder die Nacht ein, und mit der Kälte und der Dunkelheit und dem Geräusch von brechendem Schnee kommt die Angst. Wer ist der alte Mann, der ihm plötzlich begegnet, und den sie gar nicht zu sehen scheint? Haust er in einer der verfallenen Hüt-ten am Wegrand? Und wenn ja – ist er ihre Rettung oder wird er zur Gefahr, wenn sie bei ihm Zuflucht suchen?

Lisa Kemptergeboren 1984 in München, lebt in Berlin. Nach einer Ausbildung zur Verlagsbuch-händlerin studierte sie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften in Berlin. Sie inszeniert seit 2010 an ver-schiedenen Theatern und schreibt außer-dem Kurzgeschichten, Erzählungen und Theaterstücke.

Regie Maria Ohmer Produktion SWR 2016

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

SCHWARZvon Henrik von Holtum

»It don‘t make sense going to heaven with the goodie goodies, dressed in white«, rappte einst Biggie Smalls. Wer will schon im Himmel mit den Guten in Weiß sin-gen? In der Hölle läuft die bessere Musik. Und der Tod trägt eine schwarze Kutte. Auch Gothics, Hell’s Angels und Darth Vader ziehen sich gern das große Schwarze an, während das kleine Schwarze für Frauen als Mode-stück universal neutraler Eleganz gilt. Und was ist der Anzug des Bräutigams? Das »mittlere« Schwarze? Black is black is beautiful – und das Gegenteil gilt genauso. Schwarze Magie und Schwarze Witwen, schwarze Kon-ten und schwarze Kanäle. Wer hat Angst vorm Schwar-zen Mann? Viele. Nur nicht die Kleinen im Kindergarten, wo das Fangspiel längst umbenannt wurde. Auch über Rassismus wird zu sprechen sein, über dunkle Gefühle und finstere Projektionen.

Henrik von Holtumgeboren 1974 in Ulm, spielt, macht, er-forscht und vermittelt Musik. Als MC Textor war er dreizehn Jahre und sieben Studioalben lang mit Sascha Klammt (DJ Quasi Modo) Teil des Ulmer Hip-Hop-Duos Kinderzimmer Productions.

Regie N. N. Produktion SWR 2016

Audio unter SWR.de/swr2/feature Audio unter SWR.de/swr2/tandem

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NOVEMBER 2016 NOVEMBER 2016

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TEIL 2FR 18.11.16 ⁄ 22.03 UHR 55

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

Karl Sczuka

SWR2 KRIMI

DER KATHOLISCHE

BULLEnach dem gleichnamigen

Kriminalroman von Adrian McKinty aus dem Englischen

von Peter TorbergTeil 1 und 2

1981. In Belfast, Nordirland, wütet der Bürgerkrieg, IRA-Häftlinge sind im Hungerstreik. Polizisten sind neben Armee und Katholiken die Hauptfeinde protestantischer Extremisten. Jeder Außeneinsatz birgt Lebensgefahr. Der Held dieser Geschichte ist als »katholischer Bulle« ein Exot in diesem Szenario. Sean Duffys erster Fall als leiten-der Ermittler konfrontiert ihn mit zwei Morden an homo-sexuellen Männern. Zunächst weist alles auf den Feldzug eines Serienkillers hin. Doch wächst dem Fall bald auch eine politische Dimension zu. Um die Ermittlungen bis in die höchsten Sphären der IRA hinein zu verfolgen, muss man schon todesmutig sein. Sean Duffy ist es.

Adrian McKinty geboren 1968 in Carrickfergus, nahe Belfast/Nordirland, dort aufgewachsen. Nach seinem Studium der Philosophie in Oxford arbeitete er in New York als Wach-mann, Vertreter, Rugbytrainer und Post-bote. Seit 2008 lebt er in Melbourne/Aus-tralien. Für seine Kriminalromane erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.

Mit: Franz Dinda, Susanne Bormann, Felix von Manteuffel, Bjarne Mädel, Julian Greis, Michael Prelle, Konstantin Graudus, Wolf Frass, Steffen Siegmund, Henning Noehren u. v. a.

Musik Frank Spilker Hörspielbearbeitung und Regie Sven Stricker Produktion NDR 2015 Buchausgabe Suhrkamp

SWR2 ARS ACUSTICAKARL-SCZUKA-PREIS 2016

DAS HÖRSPIEL VOM HÖRSPIEL 2016

WERKE AUS DEM WETTBEWERB UM DEN KARL-SCZUKA-PREIS

vorgestellt von einem Jurymitglied

Den Pionierjahren des Rundfunks entstammt eine Über-legung von Kurt Weill, die zur Definition einer neuen Kunstform geworden ist: »Wir können uns«, schreibt er 1925, »sehr gut vorstellen, dass zu den Tönen und Rhythmen der Musik neue Klänge hinzutreten, Klänge aus anderen Sphären: Rufe menschlicher und tierischer Stimmen, Naturstimmen, Rauschen von Winden, Was-ser, Bäumen und dann ein Heer neuer, unerhörter Geräu-sche, die das Mikrophon auf künstlichem Wege erzeugen könnte, wenn Klangwellen übereinander geschichtet oder ineinander verwoben, verweht und neugeboren werden würden.« Das nannte er »absolute Radiokunst« und unterschied es von allen funktionalen Darstellungs-formen des Mediums. 1931 führte Friedrich Bischoff, damals Intendant in Bres-lau, bei der ›Rundfunk- und Phonoschau Berlin‹, dem Vor-läufer der heutigen Funkausstellung, Ausschnitte aus neuen Hörspielproduktionen vor. Er gab seiner Beispiel-Sammlung aus der Entwicklungsarbeit der Radiokunst den Titel »Das Hörspiel vom Hörspiel«. Unter diesem Titel stellen Mitglieder der unabhängigen Jury Werke aus dem jährlichen Wettbewerb um den Karl-Sczuka-Preis vor, Werke der autonomen Radiokunst.

Regie N. N. Produktion SWR 2016

SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

GELDnach Texten von Gertrude Stein

von Ulrike Haage aus dem Englischen

von Michael Mundhenk

»Es ist schon sehr komisch mit dem Geld«, schreibt Ger-trude Stein (1874–1946), die amerikanische Schriftstel-lerin und Mentorin moderner Literatur und Malerei, in einem von fünf kurzen Texten, die sie 1936 veröffent-lichte. »Was die Menschen von den Tieren unterscheidet, ist Geld. Alle Tiere haben die gleichen Gefühle und die gleichen Gewohnheiten wie Menschen … Aber was kein Tier kann, ist zählen, und was kein Tier kennt, ist Geld.« In ihrem ureigenen Stil aus rhythmisierter Prosa, Wie-derholungen und Satzschleifen reflektiert Stein Aspekte eines aktuellen Themas: »Ist Geld nun Geld oder ist Geld nicht Geld?«. Gertrude Steins Texte bilden die Grundlage für das sprachmusikalische Hörstück zum Thema »Geld«.

Ulrike Haagegeboren 1957 in Kassel, lebt als Pianistin, Komponistin und Hörspielmacherin in Berlin. Für ihre grenzüberschreitenden Arbeiten wurde sie 2003 mit dem Deut-schen Jazzpreis ausgezeichnet.

Mit: Dörte Lyssewski, Bernhard Schütz, Gerd Wameling und Ken Yamamoto

Komposition und Regie Ulrike Haage Produktion DLF 2016

64 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 65

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NOVEMBER 2016

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ARD HÖRSPIELTAGE 2015 | IMPRESSIONEN

SWR2 SONDERTERMIN / HÖRSPIEL AM SONNTAG

ARD HÖRSPIELTAGE 2016EIN FESTIVAL FÜR DAS HÖRSPIEL

vom 9. bis 13. November in ZKM und HfG | Karlsruhe

Die ARD Hörspieltage, das wichtigste und erfolgreichste Hörspielfestival im deutschsprachigen Raum, feiern ihre 13. Neuauflage vom 9. bis zum 13. November 2016 im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien und der benach-barten Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe.

Kernstück des Festivals ist der Wettbewerb um den »Deutschen Hörspielpreis der ARD«. Alle ARD Landes-rundfunkanstalten, das Deutschlandradio sowie der österreichische Rundfunk (ORF) und das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) schicken ihre besten Produktionen ins Rennen. Unter dem Vorsitz von Hermann Beil, Chef-dramaturg des Berliner Ensembles, entscheiden über die Preisvergabe: der Dramatiker und Hörspielautor Oliver Bukowski, Wolfgang Engler, Rektor der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin sowie Natha-lie Singer, Professorin für experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar. Jedes Wettbewerbsstück wird gemeinsam gehört und danach von der Jury öffentlich besprochen. Im Anschluss an die Jurydiskussionen hat das Publikum die Möglich-keit, mit den Hörspielmachern ins Gespräch zu kommen. Am 13. November wird das Gewinnerstück in SWR2 gesen-det. Sie können mit entscheiden: über den »ARD Online Award«, den Publikumspreis zum »Deutschen Hörspiel-preis der ARD«. Vom 25. Oktober bis zum 14. November stehen die Wettbewerbsstücke unter hoerspieltage.ard.de zum Hören bereit. Stimmabgabe bis zum 12. November.

In der »Nacht der Gewinner« am 12. November werden zwei weitere besonders gelungene Produktionen ausge-zeichnet: der »Deutsche Kinderhörspielpreis« und der »Kinderhörspielpreis der Stadt Karlsruhe«, über den eine Kinderjury entscheidet. Erstmals in diesem Jahr wird es auch eine Auszeichnung für eine herausragende schau-spielerische Leistung geben.Neben den Wettbewerben bietet das Festival u. a. Vor-träge, Live-Hörspiele und Konzerte. Etwa das Live-Hör-spiel »Verdacht« nach einem Roman von Francis Iles, den Alfred Hitchcock zu einem berühmten Film machte. Es sprechen und spielen Gerd Wameling, Chris Pichler, Max Volkert Martens und Eva Weißenborn, der Pianist Mark Scheibe und der Geräuschemacher Peter Sandmann. Mit »Game over« kommt ein weiterer Live-Act auf die Bühne. Nach erfolgreichem Casting erarbeiten junge Rapper in verschiedenen Workshops Texte zum Thema »game over«. Richtig spannend wird es dann für Betei-ligte und Konzert-Besucher beim Zusammentreffen mit dem SWR Symphonieorchester, wenn Orchester, Rapper und Hip-Hop-Band gemeinsam live auf der Bühne per-formen – ein Mix aus Rap und Klassik aus dem Amerika des 20. Jahrhunderts. Live-Projektionen und Video-Clips erweitern in einer visuellen Ebene diese ungewöhnliche Performance.Am Kinderhörspieltag dürfen sich die jüngsten Hörer auf das Live-Musikhörspiel auf der großen Bühne in der HfG freuen: »Die kleine Hexe« nach Otfried Preußler (siehe S. 68).Ausführliche Informationen ab September im Netz: hoerspieltage.ard.de.

DIE NACHT DER GEWINNER PREISVERLEIHUNGSA 12.11.16 ⁄ 21.05 UHR LIVE CA. 120

DEUTSCHER HÖRSPIELPREIS DER ARD 2016SO 13.11.16 ⁄ 18.20 UHR CA. 90

Roger de Weck, Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernseh- gesellschaft, übergibt den Deutschen Hörspielpreis der ARD 2015 an die Ge-winnerin Ulrike Müller, Autorin der Einreichung des rbb »Das Projekt bin Ich!«

66 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 67

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NOVEMBER 2016 NOVEMBER 2016

DO 17.11.16 ⁄ 22.03 UHR 54 DI 15.11.16 ⁄ 19.20 UHR 32

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SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

AMORE MIOLOVE SONGS

UND ANDERER KRAMHörspiel von Stefano Gianotti

»Ich liebe euch, weil ihr meine Familie seid. Ich liebe dich, weil du meine Frau bist. Ich liebe dich, weil du meine Tochter bist. Du liebst mich, weil ich dein Computer bin. Denn ich bin dein Computer. Denn ich bin …«Ein Projekt, das Songwriting mit ars acustica-Elementen verbindet. Diese beiden, wahrscheinlich an den Antipo-den befindlichen Genres, werden in einer autonomen akustischen Form erarbeitet, welche alle Entfernungen und Grenzen zwischen diesen aufhebt. Eine Oper, auf-gebaut wie ein Song Album, bei dem Blues und Blue-grass zu Cage und Feldman zwinkern, Buddha Bar Pierrot Lunaire an die Hand nimmt, und sich unvorbereitete Geschichten in Jungle und Death Metal mischen. Wie würden Bob Dylan, Genesis und Édith Piaf klingen, wenn sie ars acustica gemacht hätten?« Stefano Giannotti

Die Produktion wählte die internationale Jury des Prix Italia 2013 auf die Shortlist der besten drei Stücke der Kategorie »Music-composed Work«.

Stefano Giannottigeboren 1963 im toskanischen Lucca, stu-dierte Komposition und war von 1983-1990 Mitglied des Kammermusik-Ensem-bles »Trio Chitarristico Lucchese«. Seit 1989 entstanden Klangkompositionen und Hörstücke, die u. a. 2002 und 2007.mit dem Karl-Sczuka-Preis ausgezeich-net wurden. Zuletzt realisierte Giannotti für den SWR »Dialoghi« (2008) und »Shelters And Traps« (2009).

Mit: Henrik von Holtum, Valentina Cinquini, Stefano Giannotti u. a.

Komposition und Realisation Stefano Gianotti Produktion SWR 2012

SWR2 TANDEM

ICH BIN DUHörspiel von Rainer Schildberger

Es ist so weit, jetzt können Träume realisiert werden. Die Firma »Ich bin Du – Lösungen in 3D« macht es mög-lich. Rainer Barthelheimer, ein verbeamteter Lehrer träumt schon lange davon, in aller Ruhe einen Roman zu schreiben, vielleicht ganz groß damit rauszukommen, um dann irgendwann … Aber auf seine Pensionsansprü-che möchte er nicht verzichten. Und falls es mit dem Schreiben nicht klappt, will er auch wieder ins Sicher-heitsnetz zurück. Was also tun? Ein Doppelgänger wäre die Lösung, frisch aus einem der hochmodernen 3D-Dru-cker. Gesagt getan. Das »Supreme Double« ähnelt dem Lehrer nicht nur bis aufs Haar, sondern denkt, spricht und handelt auch wie das Original. Herrliche Zeiten scheinen für Barthelheimer anzubrechen, als er seinen Doppelgänger das erste Mal anschaltet. Aber bevor es richtig losgeht, findet noch ein letzter Testlauf statt.

Rainer Schildbergergeboren 1958 in Berlin, studierte Musik, Geschichte und Sport in Darmstadt, Ber-lin und Los Angeles. Seit 1995 arbeitet er als Autor im Bereich Feature und Hör-spiel. Außerdem verfasst er Erzählungen und Romane.

Mit: Christian Schmidt und Lisa Wildmann

Regie Alexander Schuhmacher Produktion SWR 2014

SO 13.11.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG CA. 51

Audio unter swr.de/swr2/hoerspiel

und kindernetz.de/spielraum

SWR2 SPIELRAUMARD KINDERHÖRSPIELTAG 2016

DIE KLEINE HEXELive-Musikhörspiel aus dem ZKM Karlsruhe nach dem Kinderbuch von Otfried Preußler

Die kleine Hexe ist erst 127 Jahre alt und wird deshalb von den großen Hexen nicht für voll genommen. Mit 127 Jahren sind Hexen auch noch viel zu jung, um bei der alljährlichen Walpurgisnacht mitzufeiern.Aber die kleine Hexe will das unbedingt und mischt sich heimlich unter die großen Hexen. Leider wird sie dabei von der fiesen Muhme Rumpumpel entdeckt und vor Gericht gestellt. Das Urteil: Die kleine Hexe muss ein Jahr lang beweisen, dass sie eine »gute« Hexe ist. Erst, wenn sie diese Aufgabe bewältigt hat, darf sie die Walpurgis-nacht mitfeiern. Aber ob sie das wirklich schafft? Daran hat der Rabe Abraxas berechtigte Zweifel.Fast sechzig Jahre ist es her, dass die kleine Hexe zum ersten Mal die Kinderherzen eroberte. Dabei ist sie mit 127 Jahren erstaunlich jung geblieben!

Otfried Preußlergeboren 1923 als Sohn eines Lehrers im nordböhmischen Reichenberg. Er hat über 35 Bücher geschrieben, die in mehr als 50 Sprachen übersetzt und in über 350 Ausgaben publiziert wurden. Dafür hat er viele Preise und Auszeichnungen erhalten. Die weltweite Gesamtauflage seiner Bücher beträgt rund 50 Millionen Exemplare. Otfried Preußler starb 2013.

Hörspielbearbeitung Ingeborg Tröndle Musik Bernd Keul und Band Geräuschemacher N.N. Regie Hans Helge Ott Produktion SWR/BR/DRadio/HR/NDR/RB/RBB/WDR 2016 Buchausgabe Thienemann-Esslinger

Zwei Aufführungen: Öffentliche Generalprobe um 11.00 Uhr Live-Sendung um 14.05 Uhr im Lichthof der Hochschule für Gestaltung im ZKM Karlsruhe

Die Aufführung eignet sich für Kinder ab 7 Jahren.

Kostenlose Eintrittskarten erhältlich am Kinderhörspieltag, ARD-Infotheke

Audio unter SWR.de/swr2/tandem

68 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 69

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NOVEMBER 2016 NOVEMBER 2016

MI 23.11.16 ⁄ 22.03 UHR URSENDUNG 57 SO 20.11.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG 54 SA 19.11.16 ⁄ 21.03 UHR URSENDUNG CA. 50

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SO 20.11.16 ⁄ 18.20 UHR 67

Im Anschluss: SWR2 Mehrspur. Radio reflektiert ⁄ MAGAZIN siehe Seite 10

Audio unter SWR.de/swr2/feature

SWR4 BW MUNDARTHÖRSPIEL

RENDEZVOUS IM STOCHERKAHN

nach dem gleichnamigen Roman von Nicole Krieg

1995, Zeit der Techno-Discos, Girlies und Plateauschuhe. Rainer studiert in Tübingen und ist mit der hübschen Addy liiert. Als die ihn betrügt, versinkt er in einem Meer aus Selbstzweifeln. Als jedoch die Französin Florence in der schwäbischen Universitätsstadt auftaucht, erwa-chen seine Lebensgeister. Er verliebt sich und lädt die französische Studentin zu einer Stocherkahnfahrt ein. Doch dann überstürzen sich die Ereignisse, Rainer ver-schwindet und Florence stolpert von einem Missgeschick ins andere …

Nicole Krieggeboren 1972 in Mutlangen, aufgewach-sen in Schwäbisch Gmünd. Sie hat in Tü-bingen, Lyon und Nancy Anglistik und Romanistik studiert und arbeitet als Lehrerin, Sprachdozentin, Dolmetscherin, Vocal Coach und Klavierlehrerin. Nicole Krieg lebt in der Nähe von Reutlingen.

Hörspielbearbeitung Studierende der Universität Tübingen/ Institut für Medienwissenschaft Musik Ulrich James Herter Regie Günter Maurer Produktion SWR 2016

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAGDON DELILLO ZUM 80. GEBURTSTAG

DER TAGESRAUMnach dem gleichnamigen

Theaterstück von Don DeLillo aus dem amerikanischen Englisch

von Frank Heibert

Budge und Wyatt liegen als Patienten in einem Doppel-zimmer. Budge, der Ältere von beiden, glaubt an die Kraft des Gesprächs: Die bedrückende Nähe des Todes muss weggeredet werden. Wyatt hingegen misstraut den Wörtern und Sätzen. Hin und wieder tauchen Besucher im Zimmer auf. Da sie weiße Kittel tragen, hängen die Patienten sich vertrauensvoll an sie, bis sich herausstellt, dass es sich um Spaßvögel aus der psychiatrischen Abtei-lung handelt. Unverdrossen baut Budge darauf, dass ein gutes Gespräch auch solche Verunsicherungen meistert. Als er jedoch feststellt, dass sogar sein Bettnachbar zu den anderen gehört, ist er sprachlos. Die Welt ringsum, sein eigenes Ich drohen sich zu entziehen: ohne Wörter kein Leben. Könnte es sein, dass Budge gar nicht mehr zu den Leben-den zählt?»In diesem Stück geht es um Vorspielen und Verbergen. Verborgene Ebenen von Sprache, Wahrnehmung und Identität werden erforscht.« Don DeLillo

Don DeLillogeboren am 20.11.1936 in der New Yorker Bronx, studierte Theologie und Philoso-phie und arbeitete u. a. als Werbetexter in der renommierten Agentur Ogilvy & Mather. Sein umfangreiches erzähleri-sches Werk war zweimal für den Pulitzer-preis nominiert und wurde mit zahlrei-chen Preisen ausgezeichnet, u. a. 2015 mit dem National Book Award für sein Lebenswerk, 2014 mit dem Norman Mailer Prize für das Gesamtwerk und 2006 mit dem New York Times: Best Work of American Fiction of the Last 25 Years (Runner-Up) für »Underworld«. 2012 wurde der Roman »Cosmopolis« mit Robert Pattinson in der Hauptrolle verfilmt. DeLillo lebt in New York.

Mit: Ernst Jacobi, Markus Boysen, Thomas Thieme u. a.

Regie Ulrich Heising Produktion hr 1997

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

RAUF! WOLLEN!MIT 65 AUF DEN

HÖCHSTEN BERG DER WELTvon Isabella Arcucci

Schon als kleiner Junge wusste Gerd, wo er hin will: hoch hinaus – als Abenteurer, Entdecker, Bergsteiger. Viele Jungen wollen das. Und bei vielen kommt etwas dazwischen: Heirat, Familie, Beruf. Auch bei Gerd war das so. Aber sein Kindertraum erwies sich als hartnäckig. Er war schon über 50, als er mit dem Bergsteigen anfing. Jetzt ist er 65 und hat vier der »Seven Summits« – der höchsten Gipel aller Kontinente – erklommen. Nun ist der Mount Everest dran. Gerd verrechnet Erfahrung mit Kondition: Mit 30 hätte er vielleicht die besseren körper-lichen Voraussetzungen gehabt, aber nicht die nötige mentale Reife und Stärke. Wenn er es schafft, wird er der älteste Deutsche auf dem Everest sein. Wenn nicht, wird er einfach nur älter geworden sein.

Isabella Arcuccigeboren 1984 in München, hat Japanolo-gie und Deutsche Literatur in München und Fukuoka studiert und arbeitet als freie Autorin für den Hörfunk und für Printmedien.

Regie N. N. Produktion SWR 2016

ARD RADIOFEATURESWR FEATURE

FREIWILLIGE ABSCHIEBUNG

ÜBER BALKANFLÜCHTLINGE UND IHRE ERZWUNGENE RÜCKKEHR

von Johanna Bentz

Seitdem die westlichen Balkanstaaten, Bosnien oder Serbien, zu sicheren Herkunftsländern erklärt wurden, müssen viele tausend Menschen Deutschland schnellst-möglich wieder verlassen. Um einer Abschiebung zuvor-zukommen, gehen viele Balkanflüchtlinge »freiwillig«. Einige wenden sich an das Büro der Stuttgarter Rück-kehrberatung. Dort bekommen sie Unterstützung für ihre Reise und die Reintegration in den Herkunftsländern. Manche müssen Deutschland gar ein zweites Mal verlas-sen, sie waren als Flüchtlinge nach Ende des Jugoslawien- krieges schon einmal ausgewiesen worden. Damals wie heute erwartet sie vor allem Arbeitslosigkeit und ein ungewisses Schicksal. Zwischen menschlichen Dramen und bürokratischen Verfahren erleben wir die Auswir-kungen der deutschen Flüchtlingspolitik. Und wir verfol-gen die Geschichte der Rückkehrer weiter: Wir begleiten sie in den Kosovo oder nach Serbien. Was erwartet sie dort und wie können sie sich aufs Neue integrieren?

Johanna Bentzgeboren 1982, studierte Regie für Doku-mentarfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg. Seit 2012 arbeitet sie als Autorin und Regisseurin für Film und Ra-dio. Ihre Geschichten erzählen vom Leben im politischen Abseits, von unterschied- lichen Parallelwelten, alternativen Lebens - entwürfen und den vielen Gesichtern eines entarteten Kapitalismus. Zuletzt: »Faking war, wie die Nato mit zivilen Komparsen den Krieg trainiert« (DLF, 2015), »Crisis what crisis« (Essayfilm über Griechenland, 2015), »Die Verführungs-künstler« (Dokumentarfilm, 2012).

Regie N. N. Produktion SWR 2016

Audio unter SWR.de/swr4/bw Audio unter SWR.de/swr2/feature

70 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 71

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NOVEMBER 2016 NOVEMBER 2016

DO 24.11.16 ⁄ 22.03 UHR URSENDUNG CA. 55

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FR 25.11.16 ⁄ 20.03 BIS 20.10 UHRSWR2 Spielraum präsentiert: 10 Jahre ARD-Kinderradionacht! Ein Rückblick

ARD-KINDERRADIONACHT FR 25.11.16 ⁄ 20.10 BIS 1.00 UHR

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

Audio unter kindernetz.de/spielraum

SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

BRUNNENHALLEHörspiel von Sibylle Lewitscharoff

SWR2 SPIELRAUMARD-KINDERRADIONACHT

ABGEFAHREN!DIE ARD-KINDERRADIONACHT AUF ZEITREISE

mit Ralph Erdenberger

Eine Brunnenhalle – sie könnte in Baden-Baden oder in Marienbad zu finden sein. In jedem Fall ist dieser Ort ein modern gehaltenes Jenseits. Er gleicht einem luxuriö-sen Badeort. Die Brunnenbesucher sind Lethetrinker und wandeln umher, vom Vergessen heimgesucht. Beäugt, bewacht werden sie vom Wärter des Brunnens, dem ein Chor zur Seite steht. Ein Mann, von Beruf Künstler, will von dort seine Geliebte herausholen. Gemeinsam mit einem zufällig zur selben Zeit eintreffenden Handwer-ker namens Karl verlangt er Einlass in die Brunnenhalle. Während man Karl den Zugang gewährt, wird er dem Künstler so lange verwehrt, bis er einen kleinen Skan-dal provoziert. Was dann geschieht, ist eine Geschichte von Liebessehn-sucht, Männerfreundschaft, Verrat und Begehren: Ein Pokerspiel entscheidet über das Schicksal der beiden Männer, die Frau des Künstlers erinnert sich wieder ihrer Liebe und am Ende wird Karl über die grausame Methode des Water-Boardings zum Bleiben gezwungen. Wer will, kann hier noch den alten Mythos von Orpheus und Eury-dike durchs Brunnenwasser schimmern sehen.

Jubiläum: Zum zehnten Mal laden die ARD-Anstalten in diesem Jahr ein zur Kinderradionacht. Unter dem Motto »Abgefahren!« begibt sich Moderator Ralph Erdenberger gemeinsam mit euch auf Zeitreise. Fünf Stunden lang düst und dampft, ruckelt und zuckelt der »Zug der Zeit« quer durch die Epochen. Wir senden Hörspiele und Geschichten, Interviews und Reportagen. Wir reisen ins Mittelalter und zu den Römern, wir treffen Tyrannosaurus Rex und den einen oder anderen Nean-dertaler. Und wir wagen sogar einen Blick in die Zukunft. Also dann: Legt das Ritterkostüm bereit, schmeißt euch in die Indianerkluft, richtet das Steinzeit-Büffet und macht euch startklar zum Radiomarathon. Wer weiß: Vielleicht hält der »Zug der Zeit« ja auch vor eurer Haustür?Macht mit bei der ARD-Radionacht, knackt unsere Rätsel und schickt eure Fantasie auf Zeitreise!

Nähere Infos zu »Abgefahren! Die ARD-Kinderradionacht auf Zeitreise« für die Party zuhause und in der Schule gibt´s unter www.kinderradionacht.de. Und natürlich auch auf der Internetseite von SWR2 Spielraum:kindernetz.de/spielraum

Sibylle Lewitscharoffgeboren in Stuttgart, lebt als Schriftstelle-rin in Berlin. Für ihre Romane – u. a. »Apos-toloff« (2009), »Blumenberg« (2011), »Kill-mousky« (2014) – und Essays erhielt sie zahlreiche bedeutende Literaturauszeich-nungen, so 2013 den Georg-Büchner-Preis. Im September 2016 erscheint ihr neuer Roman »Das Pfingstwunder«. Ge-legentlich schreibt sie Hörspiele, zuletzt »Vogelzug« (SWR 2015).

Musik N. N. Regie Iris Drögekamp Produktion SWR 2016

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NOVEMBER 2016 NOVEMBER 2016

SO 27.11.16 ⁄ 18.20 UHR URSENDUNG CA. 60 SO 27.11.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG 54

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SWR2 FEATURE AM SONNTAG

DAS FEIERABENDWERK DES GANZEN VOLKES

EINE NS-GESCHICHTE DES STAATSTHEATERSvon Regine Dura, Hans-Werner Kroesinger und Dietrich Brants

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

JONAHörspiel von Lothar Trolle

nach dem Roman-Fragment »Ich Jona« von Inge Müller

Zum Beispiel Karlsruhe. Zum Beispiel Hermann Brand. Der populäre Staatsschauspieler wird 1933 als »Sau-jud« denunziert und auf Druck der NS-Kulturbürokratie beurlaubt, wie es offiziell heißt. Ihm gelingt die Flucht. Zum Beispiel Emma Grandeit. Wegen »nicht-arischer Abstammung« wird die Souffleuse 1934 entlassen. Sie überlebt den Holocaust. Zum Beispiel Paul Gemmecke. Der Staatsschauspieler wird 1937 suspendiert, weil er in sogenannter »Mischehe« verheiratet ist. Er nimmt sich das Leben. Zur gleichen Zeit wird in Nazi-Deutschland die heute noch bestehende Institution des Staatstheaters etabliert. Basierend auf der Produktion »Stolpersteine Staatstheater«, die als eine der zehn bemerkenswertes-ten Inszenierungen zum Berliner Theatertreffen 2016 eingeladen worden ist, zeigt das Feature am Beispiel des Badischen Staatstheaters Karlsruhe ein Panorama struktureller Gewalt, die ab dem Frühjahr 1933 auch im Kulturbetrieb zu Diskriminierung, Entlassung und Gleichschaltung führt.

Jona wird geboren, wächst auf, kämpft sich groß, probt Überlebensstrategien, boykottiert Fremdbestimmun-gen. Kaum ist sie erwachsen, kommt der Krieg. »Als ich Wasser holte, fiel ein Haus auf mich.« Jona überlebt. Ihre Schritte setzt sie sanft auf zerstörte Materie. Sie probiert Liebe, wächst zwischen Trümmern in eine neue Zeit, in eine Großbaustelle hinein. Wie eine Wiedergängerin des Propheten läuft Jona mit ihren Erinnerungen und Assoziationen durch ihre Stadt (Ninive). Jona, die weiß, was Menschen Menschen antun können, ist die Seherin unter uns, die niemand hört, die im Berufsverkehr ver-schwindet, neben uns in der Bahn sitzt. Allein mit den Bildern ihres Lebens, der Erinnerung an erste Gehversu-che unter Bäumen, an den Spaziergang mit dem Groß-vater … Trolles Stück ist eine neue Lesart des biblischen Stof-fes und zugleich eine Überschreibung des autobiogra-fischen Romanfragments »Ich Jona« von Inge Müller (1925-1966) und deren frühem Hörspiel »Die Weiber-brigade«. Mit seiner exemplarischen Technik verwebt Trolle persönliche Geschichte mit historischen Bruch-stellen, ein dramatisches Leben mit einem zerrissenen Jahrhundert.

Regine Dura Hans-Werner Kroesingerkommen von der Film- und Theaterarbeit, machen Regie und Dramaturgie und ent-wickeln und recherchieren zusammen seit mehr als 15 Jahren Stücke aus dokumen-tarischen Stoffen.

Dietrich Brantshat Philosophie, Soziologie, Rhetorik und Kommunikationswissenschaften studiert, wurde an der Deutschen Journalisten-schule ausgebildet und ist Redakteur und Moderator bei SWR2.

Regie Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger Produktion SWR 2016

Lothar Trollegeboren 1944 in Brücken im Harz, lebt seit 1965 in Berlin. Er absolvierte nach seinem Abitur 1963 eine Ausbildung zum Handelskaufmann und arbeitete anschließend als Transportarbeiter und als Bühnentechniker am Deutschen Thea-ter Berlin. Von 1966 bis 1970 studierte er Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin. Seit 1970 lebt er als freischaffender Autor und Überset-zer. Trolle schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Prosa und Lyrik und arbeitet als Übersetzer. Zuletzt produzierte SWR2 sein Hörspiel »Dshan«, das von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste als Hörspiel des Jahres 2015 ausgezeichnet wurde.

Regie Walter Adler Produktion HR/SWR 2016

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NOVEMBER 2016 DEZEMBER 2016

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SWR2 TANDEM

WINTERSWIJKHörspiel von Jan Decker

SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

COLDHAVENHörspiel von John Burnside

aus dem Englischen von Bernhard Robben

Richard Reich aus Rinteln will sterben. Weil er sterben muss. Die tödliche Diagnose wirft ihn aus der Bahn. Da ist nur noch diese innere Leere und der immer größer werdende Wunsch nach einem selbstbestimmten Tod. Aber in Deutschland ist das Sterben per Sterbehilfe nicht erlaubt. Dafür muss Richard in die Niederlande fahren, nach Winterswijk. Dort gibt es Pro aditus mortis, einen Sterbehilfe-Verein. Richard begibt sich allein auf seine letzte Fahrt. In die Arme von Albert Muskel und seiner rätselhaften Assistentin Joanna, die Sterben als Service-leistung anbieten. Oder ist alles nur ein Streich, den ihm sein Kopf neuerdings spielt? Und warum geht das nicht zu Hause, in Lydias Armen, bei seinen Kindern: Sterben dürfen, weil man sterben muss?

Ein fiktives schottisches Küstendorf namens Coldhaven ist noch immer im Bann des geheimnisvollen Verschwin-dens von Eilidh Cameron. Ihre Leiche wurde bisher nicht gefunden. Sie war fünfzehn und wurde zuletzt mit dem 17-jährigen Xander Wilson gesehen, mit dem sie in den Marschen spazieren ging. Eine polizeiliche Unter-suchung entlastete Xander. Das geschah vor mehr als einem Jahr. Die Geschichte des Dorfes und des Mädchens erzählt Burnside aus der Perspektive verschiedener Dorf-bewohner. Neben Xander, seiner Mutter und seinem Freund Paul sind das der Postbote Paul, der glaubt, um den Tathergang zu wissen, die ehemalige Stadtbibliothe-karin und selbst ernannte Dorfchronistin Agnes sowie zwei zu Chören aufgestellte Gruppen des Dorfes: dieje-nige, die von der Schuld Xanders überzeugt ist, und die, die ihn für unschuldig hält. Alle nehmen aber noch eine weitere Singstimme wahr: Sie ist der Geist von Eilidh. Sie erzählt in ihrem Sprechlied, einem schottischen Volks-märchen folgend, von ihrer befreienden Reise in den Nebel und ihrer Wiedergeburt als Vogel.

Jan Deckergeboren 1977 in Kassel, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und lebt als Autor in Osnabrück. Seine The-aterstücke wurden am Staatstheater Nürnberg und dem Theater Vorpommern uraufgeführt, außerdem schreibt er Hör-spiele und Features und ist Dozent an der Universität Osnabrück.

Regie Iris Drögekamp Produktion SWR 2016

John Burnsidegeboren 1955 in Schottland, gilt als ei-ner der renommiertesten und vielfach ausgezeichneten Romanciers und Dich-ter der britischen Gegenwartsliteratur. In Deutschland wurde er vor allem mit seinen Romanen »Lügen über meinen Va-ter« (2011) und »Helle Sommernächte« (2012) bekannt. Für den SWR schreibt er auch Hörspiele.

Musik und Regie Klaus Buhlert Produktion SWR 2016

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DEZEMBER 2016 DEZEMBER 2016

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SWR2 FEATURE AM SONNTAG

DAS IST ES, WAS MIT MIR GESCHIEHT

EINE RUSSISCHE GEFÜHLSSPRACHLEHRE

von Merle Hilbk

Auf Russisch werden die Deutschen Nemzi genannt, die Stummen. Die Slaven dagegen seien gesprächig, denn ihr Name käme von slóvo, das Wort. Und das klingt in deutschen Ohren zunächst einmal sehr fremd. Das Rus-sische hat weiche Vokale und harte Konsonanten, scheint abweisend und zärtlich, grimmig und warm zugleich. Jedenfalls kam es der Autorin Merle Hilbk so vor, als sie Russisch lernte. Erst mit der Zeit merkte sie, dass es auf die Zwischentöne ankommt. Aber die muss man erst ein-mal zu hören lernen. Merle Hilbk unternimmt eine Reise zu den schwierigen russischen Gefühlslauten, eine Reise zu Sprachlernern und Sprachwissenschaftlern, Künst-lern und Politikern und in den Alltag russischer Emi-granten in Deutschland, eine Reise zu dem, was früher russische Seele genannt wurde und vielleicht doch kein Klischee ist.

Merle Hilbk geboren 1969, lebt als Schriftstellerin im Schwarzwald. Als Journalistin hat sie den Zerfall der Sowjetunion begleitet und sich literarisch auf die Spur ihrer eige-nen Verwandtschaft dort begeben. Ver-öffentlichungen u. a. »Sibirski Punk« und »Tschernobyl Baby«.

Regie N. N. Produktion SWR 2016

SWR4 BW MUNDARTHÖRSPIEL

DIE ELSSOMEBODY ELSE

Hörspiel in pfälzischer Sprache von Michael Bauer

Sie ist schon zurechtgemacht, die Haare sind gewaschen und geflochten, wenn Hitler noch in seinem Führerbett liegt, denn um drei Uhr in der Früh schließt sie das Kir-chenportal auf: die Els, die »Kärchebutzfraa« von Sankt Marien in der Pfalz. Es herrscht Krieg und sie schwingt den Putzlappen über die rote Pfälzer Sandsteintreppe und lauscht dem leisen Zirpen und Singen, wenn das Wasser vom Stein aufgesogen wird. Mit Akribie und Hingabe befreit sie die Statue der heiligen Maria vom Staub, bis sie blinkt wie die Harfe des Königs David. Tag-täglich besucht sie die Frühmesse und die Singstunde. Nicht, dass sie besonders fromm wäre: Nein, den ganzen Tag schimpft sie lauthals vor sich hin über Weihwasser-katholiken, Drückeberger und Geizkrägen, bis zuweilen der Putzlappen durch die Kirche fliegt. Doch eines Tages ruft ihre Rumtoberei die Erscheinung des Bösen auf den Plan – genau das hat sie schon immer befürchtet – und fortan muss sie ständig mit ihm kämpfen. So zieht sie den Spott der Gemeindemitglieder auf sich. Bis eines Tages eine reale schwarze Gestalt die Kirche betritt.Die Erzählerin folgt der Els in ihre Gedanken- und Phanta-siewelt, die Improvisationen des Musikers Hans Hassler auf dem Akkordeon sowie eine dichte atmosphärische Gestaltung versetzen den Hörer mitten hinein in das Geschehen im Kirchenschiff.

Michael Bauergeboren 1947 in Kaiserslautern, lebt als Journalist und Mundartdichter in Herx-heim. Er studierte in Mainz Literaturwis-senschaften und war als Liedermacher unterwegs. Später arbeitete er im Hör-funk des SWF und beim SDR-Fernsehen (heute beides SWR). Er schrieb zahlreiche Glossen und Hörspiele. Seine Texte wur-den u. a. von Rosemarie Fendel, Ulrich Noethen, Hanns Dieter Hüsch, Maren Kroymann und Udo Lindenberg realisiert.

Musik Hans Hassler Regie Andrea Leclerque Produktion SWR 2016

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

DIE ÜBERFAHRTnach einer Erzählung

von Alice Munro aus dem Englischen

von Heidi Zerning

Alice Munro beschreibt die Schiffspassage von Schott-land nach Kanada und gibt einen Einblick in den All-tag einer Familie auf ihrer langen Reise. Mary, klein, kränklich, schüchtern, hat nichts lieber, als den kleinen James auf ihrer Hüfte herumzutragen, schon damit er sich an Deck nicht verläuft. Walter versteckt sich gern in einem abgelegenen Winkel des überfüllten Seglers, um Tagebuch zu schreiben. Dort spürt ihn Nettie auf, eine Zwölfjährige »aus den Kajüten«, wo die Bessergestellten einquartiert sind. Bald weicht sie ihm nicht mehr von der Seite. Agnes wird von einer Tochter entbunden, Isabel, und kann sich die Aufmerksamkeit des Wundarztes nicht erklären. Der alte James erzählt Geschichten aus der Ver-gangenheit. Und während sie noch ihr altes Leben ver-abschieden, hat, umgeben von Wasser, das neue bereits begonnen.

Alice Munrogeboren 1931 in Wingham, Ontario, er-hielt 2013 die höchste Auszeichnung für Literatur – den Nobelpreis. Ihr umfang-reiches erzählerisches Werk wurde zu-vor bereits mit zahlreichen Preisen aus-gezeichnet, u. a. mit dem Man Booker International Prize. Alice Munro lebt in Ontario, Kanada. Zuletzt erschien ihr Er-zählband »Liebes Leben«. »Die Überfahrt« entstammt dem Er-zählband »Wozu wollen Sie das wissen?«.

Mit: Hedi Kriegeskotte, Anna Drexler, Christian Grashof, Meike Droste, Jonas Minthe u.v.a.

Hörspielbearbeitung und Regie Irene Schuck Produktion MDR/NDR 2015 Buchausgabe S. Fischer

SWR2 KRIMI

ANTICHRISTKriminalhörspiel

von Anja Herrenbrück

In einer bolivianischen Mennoniten-Gemeinde wird ein hoher Geistlicher getötet. Das enge Netz aus strenger Moral und religiöser Bevormundung hat offenbar Risse.Martha Casazola ist im benachbarten Santa Cruz de la Sierra eigentlich für Drogendelikte zuständig und über-nimmt den Fall nur ungern. Sie stützt sich dabei auf ihren Assistenten Guillermo Valdes, der zu ihrer Über-raschung selbst mennonitische Wurzeln hat und deren eigentümliche Sprache, das Plautdietsch, versteht. Im Zentrum der Ermittlungen stehen dabei ein junger Leh-rer, der mit seinen liberaleren Einstellungen für Streit sorgt, und dessen Frau Johanne. Auch sie gilt in der Gemeinschaft als aufrührerische Außenseiterin. Dafür gibt es einen Grund, aber das Schweigen der einge-schworenen Gemeinschaft ist nur schwer zu brechen.

Anja Herrenbrückgeboren 1974 in Neuhausen/Niedersach-sen, Autorin und Regisseurin. Hörspiele: »Flashback« (DKultur 2011), »Küsse, Bisse. Eine Hommage an Kleist« (mit Christian Ogrinz, Autorenproduktion 2011, ARD PiNball), »Frontfoto« (WDR 2012), »Eury-dikes Beichte« (mit Jean-Boris Szymczak, Autorenproduktion 2014).

Mit: Hansi Jochmann, Rick Okon, Anne Moll, Peter Miklusz, Erika Skrotzki u. a.

Regie Anja Herrenbrück und Thomas Leutzbach Produktion WDR 2015

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel Audio unter SWR.de/swr4/bw Audio unter SWR.de/swr2/feature

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DEZEMBER 2016DEZEMBER 2016

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SWR2 TANDEM

WEIL DEUTSCH-LAND DOCH EIN

RECHTSSTAAT ISTHörspiel von Maja Das Gupta

Der NSU-Prozess geht ins dritte Jahr. Eine Studentin beobachtet ihn von Beginn an. Spezialisiert auf »Rassis-mus in der Polizeiarbeit« bloggt sie über das Gerichtsver-fahren und beginnt, Fragen zu stellen. Der junge Polizist, der im Gerichtssaal Dienst tut, kann sie ihr nicht beant-worten. Was soll er auch dazu sagen, dass die Polizei in Jena das sogenannte Trio entkommen ließ, dass in der Frühlingsstraße Auszubildende den Tatort sicherten oder seine Kollegen in Baden-Württemberg teilweise im Ku-Klux-Klan organisiert sind? Aus seiner Sicht ist alles ohnehin ganz anders und der Verfassungsschutz behin-dert die Polizeiarbeit. Wo liegt die Wahrheit? Wer ist letztendlich mitschuldig an der Mordserie des sogenannten Nationalsozialisti-schen Untergrunds (NSU)? Für die Studentin stehen die neun Morde an Menschen mit Migrationsgeschichte im Vordergrund, für den Polizisten der Mord an seiner Kol-legin. Doch in einem sind sie sich einig: Bei einer Aufklä-rung, die so zäh vorankommt, sollte man das Prozedere ein wenig beschleunigen. Auch wenn die Mittel dazu nicht unbedingt legal sind.

Maja Das Guptageboren 1973 in München, lebt in Ber-lin. Sie studierte am Deutschen Litera-turinstitut Prosa und Dramatik, an der LMU München Neuere Deutsche Litera-tur, Anglistik und Theaterwissenschaften und arbeitet für verschiedene Radiosen-der und Theater als Autorin, Dramatur-gin und Theaterpädagogin. Sie erhielt mehrere Stipendien und war mit ihren Texten bei verschiede-nen Autorentagen vertreten. Für ihr Stück «Zappen« erhielt sie 2003 eine Nominierung als Beste Nachwuchsdramatikerin in »Theater Heute«.

Regie Judith Lorentz Produktion SWR 2016

SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

WRITING THROUGH GENESIS

Hörspiel von Klaus Reichert frei nach Motiven

des Alten Testaments

Das Hörspiel beruht auf John Cages Mesostic-Methode: Sie transferiert die Horizontale eines Textes in ein verti-kales Poem. Hier wurde sie auf das 1. Buch des Alten Tes-taments übertragen, in Hebräisch, Deutsch, Griechisch, Latein, Französisch und Englisch. Die vertikale Mittellinie ergibt dabei jeweils die ersten beiden Wörter der Bibel: »Im Anfang«. Das vielsprachige Textmaterial war dann Ausgangspunkt für die Komposition.Aus der Begründung der Jury für die Auszeichnung Hör-spiel des Monats Dezember 2015: »Bosetti und Reichert ist hiermit eine moderne und eigenwillige Interpreta-tion der Schrift und liturgischer A-cappella-Gesänge gelungen.«

Klaus Reichertgeboren 1938 in Fulda, lebt in Frankfurt/Main als emeritierter Professor für Ang-listik und als Lyriker und Übersetzer. Von 2002 bis 2011 amtierte er als Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 2013 erhielt er den Wilhelm-Merton-Preis für Europäische Überset-zungen.

Mit: Ensemble »Die Maulwerker«

Komposition und Regie Alessandro Bosetti Produktion hr 2015

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JULI 2016

SWR2 ARS ACUSTICA

NACHRICHT ENTSTELLT

Elektroakustische O-Ton-Collage von Marc Matter

Nachrichtentexte im Radio und in Tageszeitungen zeich-nen sich durch eine spezielle sprachliche Form aus – knapp, normiert, verdichtet und pointiert. Angeregt von dieser Eigenart, nutzt der Klangkünstler und Autor Marc Matter Ausschnitte aus Radionachrichten und Zeitungs-schlagzeilen als Material für eine klingende Collage: durch unterschiedlichste Techniken der Text- und Klang-bearbeitung wurden Nachrichtentexte semantisch und akustisch entkernt, zerlegt und neu verwoben. Durch die Verfremdung und Entstellung des ausschließlich auf Sprachaufnahmen basierenden Materials mit künst-lerischen Mitteln, öffnet sich der konzentrierte Gehalt der Nachrichtensprache einem sinnlichen Zugang, und mündet in einer vielstimmigen, fragmentarischen Erzählung. Das Vokabular von Nachrichten, der Klang der Sprache sowie akustische Mutationen durchdringen sich dabei spielerisch.

In der Geschichte der Akustischen Kunst gibt es bereits zahlreiche Ansätze, die Sprache des Journalismus künst-lerisch zu reflektieren. Das vorliegende Stück hat sich von dieser Tradition inspirieren lassen, um diesem Feld eine weitere Facette hinzuzufügen.

Marc Mattergeboren 1974 in Basel. Medienkünstler, Musiker und Autor. Lebt momentan in Bad Säckingen. Gründungsmitglied der Künstlergruppe »Institut fuer Feinmoto-rik«, mit der er seit 1997 zahlreiche Ton-träger, Experimentalfilme, ein Buch und allerlei Kleinigkeiten mehr veröffentlicht hat. Ab 1999 Studium an der KHM, Köln. Seit 2010 Dozent für Musik und Text am Institut für Musik und Medien in Düsseldorf. Interpretierte mit anderen Klangkünstlern den dadaistischen Roman » Tenderenda der Phantast« von Hugo Ball als experimentelles Hörspiel (Radio DRS). Mit dem »Institut fuer Feinmotorik« erhielt er 2011 den Karl-Sczuka-Preis für Hör-spiel als Radiokunst.

Komposition und Realisation Marc Matter Produktion SWR 2016

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DEZEMBER 2016 DEZEMBER 2016

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SA 10.12.16 ⁄ 21.03 UHR ZWEITSENDUNG SWR4 BW

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Im Anschluss: SWR2 Mehrspur. Radio reflektiert ⁄ MAGAZIN siehe Seite 10

Audio unter radiotatort.ard.de

SWR2 KRIMIARD RADIO TATORT

IM JAHR DES AFFENKriminalhörspiel

von Elisabeth Herrmann

Im Wald bei Clausthal-Zellerfeld kommt ein chinesischer Student bei einem Fahrradunfall ums Leben. Da nahe der Unglücksstelle die Überreste eines feinen Drahtsei-les gefunden wurden, vermutet die örtliche Polizei, dass jemand aus dem Wanderverein den verhassten Moun-tainbikern einen Denkzettel verpassen wollte. Bettina Breuer wittert einen größeren Zusammenhang. Denn der Vater des Toten, ein Milliardär, ist in eine Korrupti-onsaffäre in der kleinen Stadt im Harz verwickelt gewe-sen. Da die dortige Bergbau-Universität international berühmt ist und Jahr für Jahr hunderte von chinesischen Studenten anzieht, gehören chinesische Supermärkte, Restaurants und Wohnheime zum Stadtbild. Und chine-sische Investoren buhlen um lukrative Baugrundstücke.

Elisabeth Herrmanngeboren 1959 in Marburg/Lahn, war frei-beruflich als Fernsehjournalistin für den RBB tätig, bevor sie sich vor allem mit ihren Kriminalromanen einen Namen machte. Für »Zeugin der Toten« (2011) wurde sie mit dem Radio-Bremen-Kri-mipreis 2011 und dem Deutschen Kri-mipreis 2012 ausgezeichnet. Elisabeth Herrmann schreibt neben Kriminalromanen (zuletzt: »Totenge-bet«, 2016) auch Kinder- und Jugendbücher und Drehbücher. Bekannt wurde sie auch durch ihre Joachim-Vernau-Kriminalro-mane, die im deutschen Fernsehen verfilmt werden. Für den NDR schrieb sie die ARD Radio Tatorte »Schlick« (2010), »Versunkene Gräber«, (2011), »Chicken Highway« (2012), »Ans Wasser!« (2013) und »Das Grab der kleinen Vögel« (2015).

Mit: Sandra Borgmann u.v.a.

Musik N. N. Regie Sven Stricker Produktion NDR 2016

SWR2 FEATURE AM SONNTAG

DER WAHRHEITS-SUCHER GEORG I.

GURDJIEFFvon Daniel Guthmann

»All und Alles« hieß sein literarisches Hauptwerk. Er war Schriftsteller, Komponist, Choreograph, Esoteriker. Der griechisch-armenische Weisheits- und Künstler-guru Georg Iwanowitsch Gurdjieff (1866–1949) gilt als schillernde Persönlichkeit der Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts. Der aus dem Kaukasus stammende Sohn eines reichen Viehbesitzers gründete Anfang der Zwan-zigerjahre als Exilant eine esoterische Schule in einem alten Schloss, tief in einem Wald bei Paris. Seine Lehre der Selbsterkenntnis und seine Methoden faszinierten europäische und amerikanische Künstler und Intellektu-elle. Der Architekt Frank Llyod Wright übte seine »Heili-gen Tänze« ebenso ein wie die Schriftstellerin Katherine Mansfield. Bis heute hat der Charismatiker viele Schüler und Anhänger – und mindestens ebenso viele, die ihn für einen Scharlatan und seine Lehren für aufgeblase-nen Unsinn halten.

Daniel Guthmanngeboren 1965, hat Philosophie, Ethnolo-gie und Romanistik in Berlin und Paris studiert und ist Fernseh- und Radiojour-nalist, Redakteur und Filmemacher.

Regie N. N. Produktion SWR 2016

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAG

VOR DEM FESTnach dem gleichnamigen Roman

von Saša Stanišić

Fürstenfelde, Uckermark, Einwohnerzahl: ungerade. Eine Spätsommernacht vor dem Erntefest lässt die Dorfbe-wohner nicht schlafen: Herr Schramm, einst Offizier bei der NVA, möchte Kippen holen, aber der Automat gibt sie nicht heraus. Frau Kranz, eine ortsbekannte Malerin, malt Fürstenfelde bei Nacht und wird von ihren Erin-nerungen an die letzten Kriegstage heimgesucht. Der halbstarke »Lada« hat sein Auto mal wieder in einem der umliegenden Seen versenkt. Schließlich Dietmar Dietz, ehemaliger Stasispitzel, emsig um seine Hühnerzucht bemüht, Geflügel, das auch die jagende Fähe begehrt. Im nächtlichen Fürstenfelde ist ganz schön viel los für ein totgesagtes Fleckchen Brandenburger Erde.

Saša Stanišićgeboren 1978 in Višegrad, im östlichen Bosnien, als Sohn einer Bosniakin und ei-nes Serben. Während des Bosnien-Kriegs flüchtete er 1992 mit seinen Eltern nach Süddeutschland. Abitur und Studium in Deutsch als Fremdsprache und Slawistik in Heidelberg sowie Teaching Assistant an der Bucknell University in Lewisburg/Pennsylvania. Seit 2001 Veröffentlichung deutschsprachiger poeti-scher Texte, Essays und Kurzgeschichten. Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Stanišić schreibt Romane, Erzählungen, Hörspiele, Theaterstücke und Satiren und betreibt ein literarisches Blog. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Förderpreis zum Litera-turpreis der Stadt Bremen (2007), Adelbert-von-Chamisso-Preis und Förderpreis zum Heimito von Doderer-Literaturpreis (2008), Alfred-Döblin-Preis und Hohenemser Literaturpreis (2013). Sein Roman »Vor dem Fest« wurde mit dem Preis der Leipziger Buch-messe 2014 ausgezeichnet.

Mit: Markus Meyer, Effi Rabsilber, Christine Schorn, Jaecki Schwarz, Ernst-Georg Schwill, Marc Hosemann

Musik Lutz Glandien Hörspielbearbeitung Judith Lorentz/Juliane Schmidt Regie Judith Lorentz Produktion rbb 2015

Audio unter SWR.de/swr2/feature

Kloster Lichtental

>>Produktion Ausculta – Kloster Lichtenthal

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DEZEMBER 2016 DEZEMBER 2016

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SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

AUSCULTA – KLOSTER

LICHTENTHALHörstück

von Johannes S. SistermannsIn 5.1. Surround

Am Stadtrand von Baden-Baden liegt das Kloster Lich-tenthal. Seit 1245 beten und arbeiten hier die Cisterci-enserinnen. Geprägt ist ihr Leben von der Spiritualität der Regel des Heiligen Benedikt: in der Stille der Klau-sur Gott suchen, auf sein Wort hören, über die Heilige Schrift meditieren, geistliche Lesung und Engagement für die Gemeinschaft. In den gemeinsamen Gebetszei-ten singen die Schwestern als wichtigste Aufgabe nach den alten Melodien des Gregrorianischen Chorals das Lob Gottes. Arbeit für den Lebensunterhalt bestimmt aber auch ihr Leben: Landwirtschaft, eine Schule und eine Herberge. »Höre« – »Ausculta« – Das ist überdies das erste Wort der Klosterregeln, die der Heilige Bene-dikt von Nursia für das gemeinschaftliche Klosterleben formuliert hat.

»Gesang, Worte, Stille und Geräusche: Die Nähe zu den Jahreszeiten und der strukturierende Tagesablauf gaben meinem Hörstück die Form.« Johannes S. Sistermanns

Johannes S. Sistermannsgeboren 1955, lebt als Komponist und Au-diokünstler in seiner Geburtsstadt Köln. Auszeichnungen u. a. Deutscher Klang-kunstpreis 2008.

Komposition und Realisation Johannes S. Sistermanns Produktion SWR 2012

det ihre Befriedigung darin, alle, die ihr im Wege sind, in Unglück und Schrecken zu stürzen. Angetrieben vom krankhaften Verlangen, ihre Opfer zu vernichten, macht sie ihre Telefonanrufe, in denen Hass und Rachsucht ihrer gefährlich gespaltenen Persönlichkeit ungeahnte Dimensionen annehmen.

Margaret Millargeboren 1915 in Kitchener, Ontario, stu-dierte klassische Philologie, Archäologie und Psychologie, brachte es als Pianistin zum Konzertdiplom, arbeitete in Holly-wood und erhielt so die gediegene Ausbil-dung zum Verfassen von Psychothrillern. Seit 1938 war sie mit Kenneth Millar, besser bekannt als Ross Macdonald, verheiratet. Die First Lady of Crime, gekrönt mit dem Edgar-Allan-Poe-Preis und gefeiert als witzigste Analytikerin des American Way of Life and Death, starb 1994 in Santa Barbara.

Hörspielbearbeitung und Regie Irene Schuck Produktion SWR 2016 Buchausgabe Diogenes

SWR2 KRIMI

LIEBE MUTTER, ES GEHT MIR GUT ...nach dem gleichnamigen Kriminal-

roman von Margaret Millar aus dem amerikanischen Englisch

von Elizabeth Gilbert

Helen Clarvoe, die ebenso reich ist wie labil, lebt allein in einer kalifornischen Stadt. Zuerst glaubt sie, das Opfer irgendeines anonymen Irren zu sein, aber bald muss sie erkennen, dass die drohende Stimme am Telefon nie-mand anderem gehört als ihrer ehemaligen Kindheits-freundin Evelyn Merrick – Evelyn, die all das verkörperte, was Helen hätte sein wollen. Die unsichere, einsame Helen ist eine Person, für die keiner besondere Sympa-thien hegt. In der Überzeugung, Evelyn wolle sie vernich-ten, beauftragt sie ihren Finanzberater, Paul Blackshear, Evelyn zu finden. Blackshears Suche führt ihn immer wei-ter, und bald senkt sich das hässliche Netz des Terrors auch über andere: Evelyn Merrick, die die versteckten Ängste ihrer Feinde geschickt auszunutzen weiß, fin-

SWR4 BW MUNDARTHÖRSPIELDER SCHWARZWALD-RANGER

DER FEUERTEUFELHörspiel

von Daniel Oliver Bachmann

Kaum tritt Schwarzwald-Ranger Peter Förstner seinen ersten Urlaub seit Jahren an, überschlagen sich in Bad Alberstein die Ereignisse. In das neu errichtete Asylan-tenheim zieht eine Großfamilie Kosovo-Albaner ein. Als kurze Zeit später eine Reihe von Brandanschlägen die Bevölkerung verunsichert, kennen bereits einige die Schuldigen: Es müssen die Zigeuner sein! Der Ranger beschließt, seinen Urlaub abzubrechen, um zusammen mit Bürgermeister Rothfuß den Feuerteufel zu suchen. Nur in letzter Minute kann ein Brandanschlag auf das Rangerhaus verhindert werden. In dieser wahrhaft brenzligen Situation macht ausgerechnet das Oberhaupt der Kosovo-Albaner einen mutigen Vorschlag: Um die Unschuld seiner Familie zu beweisen, will er dem Feuer-teufel eine Falle stellen. Der Ranger geht nur widerwillig auf das Angebot ein …

Daniel Oliver Bachmanngeboren 1965 in Schramberg, ist Absol-vent der Filmakademie Baden-Württem-berg. Für seine Romane und Erzählungen erhielt er u. a. den Münchner Kurzge-schichten Literaturpreis und den Litera-turpreis der Akademie Ländlicher Raum. Er war Writer in Residence in zahlreichen europäischen Ländern sowie in Amerika und Australien. »Der Feuerteufel« ist die 10. Folge aus der Serie Schwarzwald-Ranger.

Musik Thomas Rau Regie Günter Maurer Produktion SWR 2016

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DEZEMBER 2016 DEZEMBER 2016

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SWR2 FEATURE AM SONNTAG

DREI LÄNDER

MEINE DREIFACH GESPALTENE PERSÖNLICHKEIT

von Inga Lizengevic

SWR2 HÖRSPIEL AM SONNTAGFÜR EINE BESSERE WELT

EINE MILLIARDE JAHRE VOR DEM WELTUNTERGANG

nach dem gleichnamigen Roman von Arkadi und Boris Strugatzki aus dem Russischen von Welta Ehlert

»Nach der Annexion der Krim durch Russland habe ich viele russische Freunde verloren. Ich komme damit nicht klar. Weder mit der Reaktion meiner Freunde, noch mit der russischen Aggression. Ich bin in Russland geboren, mein Vater ist Ukrainer, meine Mutter Belarussin. Ich bin in allen drei Ländern aufgewachsen. Nun habe ich eine dreifach gespaltene Persönlichkeit. Meine drei Teile streiten und bekriegen sich. Würde ich als Russin imperi-ale Ansprüche auf Nachbarländer stellen? Würde ich als Ukrainerin für die Integrität meines Landes kämpfen? Wie würde ich als Belarussin zum Krieg meiner Brüder-völker stehen? Ich habe drei Alter Egos von mir gefunden, Schauspielerinnen aus Kiev, Moskau und Minsk. Jedes dieser drei Egos hat einen eigenen Blick auf die Situation. Ich lasse sie sprechen, um mich selbst zu verstehen.« Inga Lizengevic

Inga Lizengevic geboren in Russland, aufgewachsen in Belarus, Russland und der Ukraine, studierte in Minsk und Berlin, lebt als Theaterregisseurin, Dokumentarfilmerin und Hörfunkautorin in Berlin.

Regie Inga Lizengevic Produktion SWR 2016

Leningrad in den 1970er-Jahren: Der Astrophysiker Mal-janow wird durch eine Reihe ungewöhnlicher Ereignisse von der Vollendung seiner Arbeit über »Die Wechselwir-kung der Sterne und der diffusen Materie« abgehalten: Er erhält eine nicht bestellte Lieferung bereits bezahlter Delikatessen; eine attraktive Unbekannte, die behauptet, eine Schulfreundin seiner Frau zu sein, steht vor der Tür und verbringt die Nacht in seiner Wohnung; sein Nach-bar, der für ein Geheimprojekt der Regierung arbeitet, begeht Selbstmord oder wird ermordet und Maljanow wird als Verdächtiger von der Polizei vernommen. Von einigen bekannten Wissenschaftlern aus anderen Fach-richtungen erfährt er, dass diese ebenfalls von ihrer Arbeit abgehalten werden. Steckt hinter diesen Vorgän-gen eine außerirdische Superzivilisation, die den Fort-schritt der Menschheit aufhalten will? »Eine Milliarde Jahre vor dem Weltuntergang« erschien 1976 in der Zeitschrift »Snanie – sila« (»Wissen ist Macht«). Die Strugatzkis zählen diesen Roman zu ihren Lieblingswerken. In die Handlung flossen Erlebnisse aus dem Jahre 1974 ein, Boris Strugatzki wurde in diesem Jahr von den zuständigen Organen der sowjetischen Staatsmacht als Zeuge vorgeladen. Auch wenn der Entstehungskontext des Romans – die Sowjetunion – deutlich erkennbar ist, bleibt die Thematik zeitlos: Der hoffnungslose Kampf eines Menschen, der den Drang verspürt, gegen eine unbarmherzige und unnachgiebige Macht Widerstand zu leisten.

Arkadi und Boris StrugatzkiArkadi (geboren 1925 in Butami/Georgien, gestorben 1991 in Sankt Petersburg) und Boris Strugatzki (geboren 1933 in Lenin-grad, gestorben 2012 in Sankt Petersburg) zählen zu den bedeutendsten und erfolg-reichsten russischen Autoren der Nach-kriegszeit. Arkadi wurde während seiner Armeezeit zum Dolmetscher ausgebildet und arbeitete nach 1955 als Verlagslektor und Übersetzer englischer Science-Fic-tion in Moskau. Boris studierte Stellar-astronomie an der mathematisch-tech-nischen Fakultät der Leningrader Universität und arbeitete als Program-mierer am Observatorium Pulkowo bei Leningrad. 1964 gaben die Strugatzkis ih-re Berufe auf, um als freischaffende Schriftsteller zu arbeiten. Die Romane der Brüder sind nicht nur faszinierende Parabeln über die Stellung des Menschen im Universum, sondern auch schonungslose Ab-rechnungen mit Ideologiegläubigkeit und Personenkult. Ihre Bü-cher sind in einer Gesamtauflage von mehr als 50 Millionen Ex-emplaren erschienen und in mehr als 30 Sprachen übersetzt worden. Viele ihrer Romane wurden verfilmt – u. a. »Picknick am Wegesrand« unter dem Titel »Stalker« von Andrej Tarkowskij.

Musik N. N. Hörspielbearbeitung und Regie Walter Adler Produktion SWR 2016 Buchausgabe Heyne

Audio unter SWR.de/swr2/feature

Inga Lizengevic

86 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 87

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DEZEMBER 2016 DEZEMBER 2016

DO 22.12.16 ⁄ 22.03 UHR 54 FR 23.12.16 ⁄ 22.03 UHR 48

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DI 20.12.16 ⁄ 19.20 UHR KURZFASSUNG 39

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

SWR2 TANDEM

URBAN PRAYERSHörspiel von Björn Bicker

Es spricht der Chor der gläubigen Bürger. Doch kaum fängt einer an zu reden, da fällt ihm der andere schon ins Wort. Der Chor findet keine gemeinsame Sprache und doch ist es ein Chor, der ein Gegenüber kennt: die Ungläubigen. Globalisierung, Migration und der gleich-zeitige Verlust religiöser Bindungen haben aus unseren Städten Orte der religiösen und weltanschaulichen Viel-heit gemacht.Muslime, Buddhisten, Hindus und Juden sowie christ-liche Glaubensgemeinschaften aus der ganzen Welt – Pfingstler, Evangelikale, Katholiken, Protestanten und Orthodoxe – machen unsere Städte zu religiösen Megacitys. Welche Sprache versteht ihr Gott? Welche Kirchen, Gebetsräume, Tempel besuchen sie? Glauben die Menschen, dass ihr Glaube Privatsache ist? Glau-ben die Menschen, dass ihr Glaube politisch ist? Glau-ben die Menschen an die Freiheit der Anderen? Glauben die Menschen an eine bessere Welt? Wie beeinflussen sie das soziale und politische Leben der Stadt? Welche Erwartungen haben die Gläubigen an Demokratie und Rechtsstaat? Welche Erwartungen hat der Staat an sie?Aus einer langen Recherche im religiösen Leben Mün-chens ist ein Text entstanden, der für die Vielstimmigkeit des urbanen, religiösen Lebens einen ebenso poetischen wie politischen Resonanzraum geschaffen hat.

Björn Bickergeboren 1972 in Koblenz, studierte Literaturwissenschaft, Philo-sophie und Allgemeine Rhetorik in Tübingen und Wien und war als Dramaturg an den Münchner Kammerspielen engagiert. Seit 2009 arbeitet er als freier Autor, Künstler und Kurator. Er schreibt Prosa, Theaterstücke, Hörspiele und Essays und hat viel beachtete theatrale Stadtprojekte auf der Grenze zwischen künstlerischer und politischer Praxis entwickelt, die sich mit Gegenwart und Zu-kunft der europäischen Einwanderungsgesellschaft beschäftigen.

Mit: Wiebke Puls, Steven Scharf, Edmund Telgenkämper

Regie Björn Bicker Komposition Pollyester Produktion BR 2014

SWR2 KRIMI

DAS KALKWERKMonolog

nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Bernhard

Sein ganzes Erwachsenenleben widmet Bernhards Hauptfigur Konrad einer Studie über das Gehör. Um seine Theorien niederzuschreiben, zieht er sich gemein-sam mit seiner Frau in ein stillgelegtes Kalkwerk zurück. Obgleich totenstill und völlig abgeschieden, bietet das Kalkwerk zu wenig Platz für die Studie und die Ehefrau. Sie muss daher der Wissenschaft, Konrads Gehör-Studie, geopfert werden … Eines Nachts träumt er, seine Frau gewänne ihre Freiheit wieder und mache ihm Vorwürfe. Konrad erschießt sie in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember.Gemeinsam mit dem österreichischen Schauspie-ler Felix Römer inszenierte Philipp Preuss den frühen Bernhard-Roman als Einpersonenstück für die Berliner Schaubühne. Fürs Radio adaptierte Christian Lerch die Bühnenversion, und es entstand ein atemberaubender Monolog: voller beklemmender Sätze, Laute und mör-derischer Stille. Thomas Bernhard ist gewiss kein Kri-miautor – doch dieses kurze, sich zuspitzende Stück ist spannender und unheimlicher als mancher ausgewie-sene Thriller.

Thomas Bernhardgeboren 1931 in Heerlen/Niederlande, starb 1989 in Gmunden/ Oberösterreich. Er zählt zu den bedeutendsten österrei-chischen Schriftstellern und wurde unter anderem 1970 mit dem Georg-Büchner-Preis und 1972 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Der Suhrkamp Verlag pu-bliziert eine Werkausgabe in 22 Bänden.

Mit: Felix Römer

Hörspielbearbeitung Philipp Preuss und Felix Römer Regie Christian Lerch Produktion ORF 2016 Buchausgabe Suhrkamp

SWR2 HÖRSPIEL-STUDIO

STILLE NACHT (RUHE 3)

Hörspiel von Paul Plamper

Aus der Jurybegründung der Auszeichnung »Hörspiel des Monats Dezember 2013«:»Das Hörspiel erzählt die exemplarische Weihnachtsgeschichte einer Familie, deren Mitglieder einander am Heiligen Abend in intimer Vertrautheit begegnen – und einander deshalb auch ausgeliefert sind. Mit subtilem Witz, scharfer Beobach-tung und (bei allem Spott) auch unverhohlener Sym-pathie für die Figuren schaffen sie ein Panoptikum des alltäglichen Familien-Wahnsinns, der zum Fest der Liebe regelmäßig kulminiert. Das alljährlich zelebrierte Ritual in seiner Unausweichlichkeit durch ein befreiendes Lachen wenigstens zu erleichtern, ohne das Fest und die Menschen, die es feiern, zu denunzieren, verdient nicht nur Respekt und Hochachtung, sondern vor allem Wei-tersagen: Dieses Hörspiel sollten sich Deutsche, unter dem Lichterbaum sitzend, anhören. Und vielleicht wäre es auch für den Sozialkundeunterricht gut geeignet!«

Paul Plampergeboren 1972 in Ulm, lebt als vielfach ausgezeichneter Hörspielmacher und Audiokünstler in Berlin.

Mit: Margarita Broich, Caroline Peters, Schorsch Kamerun u. a.

Regie Paul Plamper Produktion WDR 2013 CD-Edition Hörspielpark

>>Nico Holonics, Sandra Schwittau

88 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 89

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DEZEMBER 2016

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FEIERTAGSPROGRAMM AN WEIHNACHTENModeration: Jule und Georg Brandl

HÖRBE MIT DEM GROSSEN HUTSA 24.12.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG CA. 52

Im Anschluss: 15.05–16.00 UhrMusikalisch-literarisches Feiertagsprogramm mit Geschichten und Kurzhörspielen

HÖRBE UND SEIN FREUND ZWOTTELSO 25.12.16 ⁄ 14.05 UHR URSENDUNG CA. 52

Im Anschluss: 15.05–16.00 UhrMusikalisch-literarisches Feiertagsprogramm mit Geschichten und Kurzhörspielen

VON RAUSCHGOLDENGELN UND WEIHNACHTSBÄUMENSO 25.12.16 ⁄ 16.00 UHR CA. 55Feinster Flitter, musikalisch verpackt von Gaby Beinhorn

Audio unter swr.de/swr2/hoerspiel

und kindernetz.de/spielraum

»Es war einmal ein Hutzelmann, der hieß Hörbe mit dem großen Hut. Sein Hutzelmannshaus stand weit draußen im Siebengiebelwald, am Rand einer kleinen Lichtung. Wie alle Hutzelmannshäuser war es aus Holz gebaut und über und über mit dürren Ästen und Zweigen zugedeckt. Wer da nun zufällig in die Nähe kam und nicht wusste, dass unter dem Reisighaufen am Rand der Lichtung ein Hutzelmannshaus versteckt war, der hätte das nie im Leben für möglich gehalten – wie sollte er auch?«

Hörbe mit dem großen Hut zieht es in die Welt hinaus. Auf der Wanderschaft erlebt er viele aufregende Aben-teuer und entgeht nur knapp dem bösen Plampatsch. Doch was macht das schon, wenn man am Ende der Reise einen neuen Freund gewonnen hat – Zwottel, der Zottelschrat aus den Worlitzer Wäldern. Denn zu zweit kann man auch die gefährlichsten Abenteuer beste-hen … Und zu zweit macht einfach alles doppelt so viel Spaß, selbst Kaminkehren und Schneeschaufeln – und Marmelade kochen sowieso! Und als es dann am Ende der beiden Hutzelgeschichten auch noch Weihnachten wird, ist das Glück eigentlich perfekt. Jetzt muss Zwottel nur noch aus seinem Winterschlaf aufwachen, ehe die Bescherung vorbei ist …

Otfried Preußlers. Seite 68

Mit: Nico Holonics, Brigitte Hobmeier, Annette Strasser, Sandra Schwittau, Jirka Zett, Ernst Konarek, Michael Tregor, Marek Harloff, Martin Schley u. a.

Musik Lutz Glandien Hörspielbearbeitung und Regie Judith Lorentz Produktion SWR/NDR 2016 Buchausgabe Thienemann-Esslinger Hörbuch-Edition DAV

SWR2 SPIELRAUM EXTRA

HÖRBE MIT DEM GROSSEN HUTHÖRBE UND SEIN FREUND ZWOTTEL

nach den gleichnamigen Kinderbuch-Klassikern von Otfried Preußler

Nico Holonics, Sandra Schwittau

DEZEMBER 2016

FEIERTAGSPROGRAMM AN WEIHNACHTEN

SA 24.12.16 ⁄ 16.00 UHR URSENDUNG 52

SWR2 SPIELRAUM EXTRA

A CHRISTMAS CAROL

nach einem Weihnachtsmärchen von Charles Dickens

»Humbug!« – So bezeichnet der mürrische, alte, unbarm-herzige, habsüchtige, knausrige Geizhals Ebenezer Scrooge Weihnachten. Wenn es nach ihm ginge, so würde jeder, der mit einem »Fröhliche Weihnachten« auf den Lippen daherkommt, in seinem eigenen Plumpudding gekocht werden. Doch an diesem Weihnachtsabend geschieht etwas Unerwartetes: Es erscheinen drei Geister – der Geist der vergangenen Weihnacht, der gegenwärtigen und der zukünftigen. Sie zeigen ihm das Glück, das er durch seine Selbstsucht versäumt hat und lassen ihn düstere Visionen sehen. Zutiefst betroffen wandelt er sich vom boshaften Egoisten zu einem Musterbeispiel an Nächstenliebe und Freundlichkeit.Charles Dickens‘ märchenhafte Erzählung ist eine der berühmtesten Weihnachtsgeschichten der Weltliteratur und fasziniert immer noch alle Generationen. »A Christ-mas Carol« enthält stark sozialkritische Töne, mit denen Dickens die Missstände im England des 19. Jahrhunderts anprangern wollte, die aber gerade heute so aktuell wie je sind.

Mit Musik von Vivaldi, Arnold, Sibelius, Penderecki, Grainger, Larsson, Glasunow, Ligeti und Prokofjew.

Mit: Malte Arkona, Martin Seidler, Elisabeth Höhndorf, Lara Dannat, Kyara Pereira Amor u. a.

Musik Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR Dirigent Rossen Gergov Solo-Violine (in Vivaldis Jahreszeiten) Natalie Chee Dramaturgie und Regie Jasmin Bachmann Produktion SWR Young CLASSIX 2015

Audio unter swr.de/swr2/hoerspiel

und kindernetz.de/spielraum

90 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 91

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FEIERTAGSPROGRAMM AN WEIHNACHTEN

TEIL 1: GEDANKENVERBRECHENSO 25.12.16 ⁄ 18.20 UHR 75

TEIL 2: DER LETZTE MENSCHMO 26.12.16 ⁄ 18.20 UHR 47

FEIERTAGSPROGRAMM AN WEIHNACHTEN

MO 26.12.16 ⁄ 14.05 UHR 54

SWR2 HÖRSPIEL AM FEIERTAGFÜR EINE BESSERE WELT

1984nach dem gleichnamigen Roman von George Orwell

aus dem Englischen von Michael Walter

SWR2 SPIELRAUM EXTRA

DER SCHATZ IM SILBERSEELive-Hörspiel nach dem Abenteuerroman von Karl May

Im Jahre 1949 erschien George Orwells letzter Roman. Er zeigt eine fiktive Welt des Jahres 1984: Es herrschen drei Supermächte, Ozeanien, Eurasien und Ostasien. Nach außen führen sie einen Scheinkrieg gegeneinan-der, nach innen unterdrücken sie ihre Völker. In London, der Hauptstadt Ozeaniens, herrscht eine Partei-Oligar-chie, unterteilt in den »inneren« und den »äußeren« Bereich, optisch an den schwarzen oder blauen Over-alls zu unterscheiden. Von allen Wänden starrt das Bild des »Großen Bruders«, eines fiktiven Parteiführers, des-sen allgegenwärtige Präsenz den Alltag von Ozeanien bestimmt. Selbst die Gedanken der Staatsbürger werden von einer Gedankenpolizei überwacht. Winston Smith, der im »Wahrheitsministerium« an der systematischen Verfälschung der Geschichte arbeitet, lehnt sich inner-lich gegen das autoritäre System auf. Er will ein privates Tagebuch führen. Gemeinsam mit seiner Geliebten Julia versucht er, die vom Staat des »Großen Bruders« besei-tigte Menschlichkeit aus Restbeständen der Erinnerung und des Gefühls zu rekonstruieren. Doch ihr vermeint-licher Schutzraum erweist sich als Falle, die beiden wer-den gefoltert und umerzogen im Sinne der Partei.

Endlich hören wir sie wieder: die legendären Blutsbrüder Old Shatterhand und Winnetou! Bei diesem Live-Hör-spiel kann man miterleben, wie viele Hindernisse den beiden Helden auf ihrer Suche nach dem sagenumwo-benen Indianerschatz in den Weg gelegt werden. Zwei Zeichnungen nämlich gibt es, die – zusammengesetzt – den geheimen Fundort des Schatzes erläutern. Der Rote Cornel, der auch vor Diebstahl und feigem Mord nicht zurückschreckt, ist in den Besitz dieser Zeichnun-gen gekommen. Mit einer Gruppe von Banditen macht auch er sich nun auf den Weg zum Silbersee. Dort kommt es schließlich zum Showdown zwischen den beiden Par-teien. Wird es Winnetou und Old Shatterhand gelingen, das Böse zu besiegen?

George Orwells totalitäre Schreckensvision entstammt ebenso der Enttäuschung über die Degeneration der sozialistischen Oktoberrevolution zur stalinistischen Diktatur wie der Erfahrung des europäischen Faschis-mus der 1930er- und 1940er-Jahre.

George Orwell geboren 1903 in Motihari, Bihar, Britisch- Indien, als Eric Arthur Blair; gestorben 1950 in London. Der englische Schrift-steller, Essayist und Journalist verdingte sich zunächst bei der indischen Polizei in Birma, gab den Dienst aber 1927 aus Pro-test gegen die britischen Kolonialherren auf. Danach lebte er in London und Paris und schlug sich als Tellerwäscher, Vagabund und Lehrer durchs Leben. Durch seine Werke »Farm der Tiere« und »1984« wurde Orwell weltbekannt und zählt heute mit seinem Gesamtwerk zu den bedeutendsten Schriftstellern der englischen Literatur.

Mit: Ernst Jacobi, Angela Winkler, Dieter Borsche, Helmut Käutner u. a.

Musik Friedrich Scholz Hörspielbearbeitung Christoph Gahl Regie Manfred Marchfelder Produktion RIAS/SWF 1977 Buchausgabe Heyne CD-Edition DAV

Karl May(1842–1912), geboren im sächsischen Ernstthal, verbrachte zwölf Jahre wegen Betrugs und Diebstahls im Gefängnis. Den Durchbruch als Schriftsteller schaff-te er mit seinen »Gesammelten Reiseer-zählungen«, die ab 1892 erschienen. Das erfolgreichste und bekannteste Buch Karl Mays ist »Der Schatz im Silbersee«. Erst-mals veröffentlicht wurde der mehrfach verfilmte und verhör-spielte Jugendroman 1890–1891 als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift »Der gute Kamerad«, die erste Buchausgabe er-schien 1894. 1893–1910 kam der vierteilige Roman »Winnetou« heraus. Die Auflagenzahlen stiegen stetig. Mit seinem Werk für Kinder und Jugendliche sowie mit seinen Abenteuer- und Reisero-manen wurde Karl May weltberühmt. Er starb am 30. März 1912 in Radebeul bei Dresden.

Mit: Reiner Schöne, Guntbert Warns, Oliver Stritzel, Gottfried Breitfuß, Peter Kaempfe, Sonja Stein, Dieter Landuris und Andreas Helgi Schmid

Bearbeitung Regine Ahrem Musik Martin Böttcher, Bernd Keul Geräuschemacher Max Bauer Regie Hans Helge Ott Produktion SWR/BR/DKultur/hr/NDR/RB/rbb/WDR 2012

Audio unter swr.de/swr2/hoerspiel

und kindernetz.de/spielraum

Reiner Schöne, Andreas Helgi Schmid, Dieter Landuris

92 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 93

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TEIL 1DI 27.12.16 ⁄ 22.03 UHR URSENDUNG CA. 57

TEIL 2MI 28.12.16 ⁄ 22.03 UHR URSENDUNG CA. 53

TEIL 3DO 29.12.16 ⁄ 22.03 UHR URSENDUNG CA. 50

TEIL 4FR 30.12.16 ⁄ 22.03 UHR URSENDUNG CA. 55

TEIL 1DI 27.12.16 ⁄ 19.20 UHR URSENDUNG CA. 25

TEIL 2DI 03.01.17 ⁄ 19.20 UHR URSENDUNG CA. 25

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel

SWR2 TANDEM

SCHALLDÄMPFER-MELODIEHörspiel in zwei Teilen

von Christian Berner und Frank Schültge

Chicago 1930. Noch liegt kein Tony Soprano auf einer Therapeutencouch, und die Geschäfte für den Psycho-analytiker Simon Brockwitz laufen schlecht. Bis der Banjo- spieler Art Fineman im staubigen Zwielicht seines Be-handlungszimmers aufschlägt und sich der Schlund der Unterwelt vor Brockwitz auftut. Rivalisierende Gangster - banden, Jazzmusiker und leichte Mädchen formieren sich auf seiner Couch und zeigen ihm die wilden Seiten der Nacht. Und über allem thront Dan Kulanski, ödipal geschädigter Sohn eines polnischen Schnapsbrenners und einer russischen Metzgerin. Er entfesselt ein Inferno der Gewalt, in dem Fineman unterzugehen droht. Oder ist es am Ende Brockwitz, der auf der Strecke bleibt, während der Mann auf seiner Couch immer rätselhaf-ter wird?

Der pensionierte Kommissär Hunkeler liegt nach einer Operation im Spital. Da stirbt direkt neben ihm ein pro-minenter Basler Banker. War es Mord? Womöglich sogar ein politisch motivierter Anschlag? Hunkeler geht das eigentlich nichts an. Trotzdem beschließt er, der Sache auf den Grund zu gehen.Als die Studenten 1968 auch in Basel die Revolution prob-ten, war Stephan Fankhauser an vorderster Front dabei. Wie so manche 68er machte er später Karriere. Sie führte ihn bis an die Spitze der Basler Volkssparkasse. Nun aber steckt die Bank nach riskanten Auslandsgeschäften in Schwierigkeiten, und Fankhauser, ihr ehemaliger Direk-tor, ist unheilbar an Krebs erkrankt. Hunkeler, der mit ihm im selben Zimmer liegt, musste ebenfalls ein Tumor ent-fernt werden, jedoch gutartiger Natur. Nach einem ihrer nächtlichen Streitgespräche meint der von Schlafmit-teln umnebelte Ex-Kommissär zu beobachten, wie eine Schwester seinem Zimmernachbarn eine Spritze setzt. Tatsächlich ist Fankhauser am nächsten Morgen tot.Hat Hunkeler alles nur geträumt? Zurück in seinem Haus im Elsass beginnt er zu ermitteln, auf eigene Faust, fast so wie früher. Als dann im Nachbardorf ein weiterer Ban-ker zu Tode kommt, greifen auch die ehemaligen Poli-zei-Kollegen aus Basel und Mulhouse ins Geschehen ein. Hunkeler gerät in Verdacht, den Mörder zu decken. Aber er lässt sich nicht beirren und findet schließlich eine bri-sante Spur. Sie führt in die Vergangenheit: Der Fall Fank-hauser hat etwas mit der Schweizer Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg zu tun. Doch dieses Wissen behält der eigenwillige Pensionär für sich. Er fährt nach Paris.

Christian Bernergeboren 1964 in Bremen, wollte zunächst Werbetexter werden. Doch der spielerische Umgang mit dem Medium Comic zeigte, dass es viel erfreulicher ist, sein ei-gener Auftraggeber zu sein. Spä-ter, während experimenteller Audiobasteleien, wurden aus den Comics Hörcomics. Seit Ende der 90er schreibt und produziert Berner auch längere Hörspiele – gern in Zusammenarbeit mit

Frank Schültgegeboren 1968 in Bremen, schrieb seine Examensarbeit über »In-terdisziplinäre Kunstströmungen und Fluxus«. Als Musiker ist er unter dem Namen F.S.Blumm tätig.

Berner und Schültge leben in Berlin. Beim diesjährigen Berliner Hörspielfestival erhielten sie den Publikumspreis »Das glühen-de Knopfmikro« für ihr Kurzhörspiel »Annette, Rolf und der Ge-sprächsbedarf«

Regie Christian Berner und Frank Schültge Produktion die Autoren für den SWR 2016

Hansjörg Schneidergeboren 1938 in Aarau, lebt als freier Schriftsteller in Basel und im Schwarz-wald. Mit seinen Theaterstücken war er einer der meistaufgeführten deutsch-sprachigen Dramatiker, seine »Hunkeler«-Krimis führen regelmäßig die Schweizer Bestsellerliste an. 2005 wurde er mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet.

Mit: Peter Kner, Ueli Jäggi, Charlotte Schwab, Marie Bonnet, Hanspeter Müller-Drossaart, Raphael Clamer, Ernst C. Sigrist, Kamil Krejčí, Jean-Pierre Schlag, Ullo von Peinen, Jeanne Devos, Suly Röthlisberger, Carolin Schär, Huguette Dreikaus, Lisbeth Felder u.v.a.

Hörspielbearbeitung Helmut Peschina Musik Martin Bezzola Regie Reto Ott Produktion SRF/SWR 2016 Buchausgabe Diogenes

SWR2 KRIMIKLASSIKER EXTRA

HUNKELERS GEHEIMNIS

nach dem gleichnamigen Kriminalroman

von Hansjörg SchneiderTeil 1, 2, 3 und 4

Ueli Jäggi

Audio unter SWR.de/swr2/tandem

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REGISTER REGISTER

Rüegger, Romy ...................................................13Rühl, Bettina.......................................................38Ruschkowski, Klaudia .....................................30Samjatin, Jewgenij ..........................................47Sauer, Günther .................................................15Saum, Tina ..........................................................38Scheiffele, Frieder ............................................27Schildberger, Rainer ........................................69Schimmelpfennig, Roland ...........................39Schlag, Gabi ........................................................11Schmidt, Dirk .....................................................14Schmidt, Robert ................................................52Schmidt, Juliane ..............................................83Schneider, Hansjörg........................................95Schoen, Robert ..................................................32Schreier, Sarah ...................................................26Schuck, Irene .............................................. 79, 84Schüller, Sara Magdalena.............................33Schültge, Frank .................................................94Schulz, Friedemann ........................................49Seibold, Silke ......................................................41Seibt, Anna..........................................................15Sistermanns, Johannes S. .............................84Soergel, Tabea ....................................................36Stanišić, Saša .....................................................83Stauffer, Michael ..............................................40Stein, Gertrude .................................................64Strugatzki, Arkadi ............................................87Strugatzki, Boris ...............................................87Studierende der Universität Tübingen/ ...70Institut für MedienwissenschaftTimm, Werner ...................................................21Tirandaz, Laura..................................................17Traber, Bodo ........................................................16Trolle, Lothar ......................................................75Tröndle, Ingeborg.............................................68Ubricht, Walter .................................................21Weber, Thomas .................................................44Weiss, David .......................................................80Weiss, Peter ........................................................63White, Ethel Lina ..............................................55Winter, Mona ....................................................18Zipse, Katrin .......................................................43

Hess, Manfred ...................................................51Hilbk, Merle ........................................................79Holtum, Henrik von ........................................62Huby, Felix ...........................................................18Hültner, Robert ................................................30Hürlimann, Thomas .......................................48Jelinek, Elfriede .................................................50Jungwirth, Andreas ........................................19Käutner, Helmut ...............................................21Kebelmann, Andreas ......................................52Kempter, Lisa ......................................................63Kennedy, A. L. .....................................................37King, Dawn .........................................................56Kohlschmidt, Kai-Uwe ...................................42Kretz, Pierre ........................................................55Kretzschmar, Hermann .................................59Krieg, Nicole .......................................................70Kroesinger, Hans-Werner .............................74Kuner, Jean Claude ..........................................48Land, Ulrich.........................................................31Lehmkuhl, Tobias ............................................47Lewitscharoff, Sibylle ......................................72Lissek, Michael ..................................................20Lizengevic, Inga.................................................86Lorentz, Judith ........................................... 83, 91Mairowitz, David Zane ..................................12Matter, Marc ......................................................80Maurer, Günter .................................................27May, Karl...............................................................93Matthew, Herbert ............................................42McKinty, Adrian ................................................65Meadowcroft, Thomas ..................................13 Meyer, Florian ....................................................13Millar, Margaret ...............................................84Moll, Katrin .........................................................12Munro, Alice .......................................................79Musil, Robert ......................................................51Neumann, Ben ..................................................47Orwell, George ..................................................92Peschina, Helmut .............................................95Peuckert, Tom ....................................................35Piringer, Jörg .....................................................13Plamper, Paul .....................................................88Platzgumer, Hans.............................................46Präauer, Teresa ..................................................57Preuss, Philipp ...................................................89Preußler, Otfried ....................................... 68, 91Reichert, Klaus ...................................................81Rendler, Hugo ...................................................24Röder, Katja .........................................................22Römer, Felix.........................................................89Rothlaender, Jonas ..........................................28Rottler, Christian ..............................................26

Adler, Walter ............................................... 56, 87Ahrem, Regine ........................................... 55, 93Aichinger, Ilse.....................................................58Alassaf, Assaf .....................................................43Arcucci, Isabella ................................................70Ayoub, Susanne ................................................11Bach, Inka ............................................................25Bachmann, Daniel Oliver ..........................85Bauer, Michael ...................................................78Becker, Martin ...................................................36Bentz, Johanna ..................................................71Bergmann, Harald ...........................................28Berner, Christian ..............................................94Bernhard, Thomas ...........................................89Bicker, Björn ........................................................88Blastaal Duo .......................................................13Bölling, Karl-Heinz ...........................................24Boueke, Andreas ...............................................14Brants, Dietrich .................................................74Burbach, Regine ................................................56Burnside, John ...................................................77Chodzinski, Armin ...........................................23Curran, Alvin ......................................................34Das Gupta, Maja ..............................................80Decker, Jan .................................................. 16, 76DeLillo, Don .........................................................71Dick, Philip K ......................................................40Dickens, Charles ...............................................90Dierksen, .............................................................45Dietz, Marina .....................................................40Drögekamp, Iris.................................................44Dura, Regine .......................................................74Duras, Marguerite ...........................................52Egger, Oswald ....................................................54Enkeler, Christiane ..........................................17Feld, Sebastian ..................................................27Fischli, Peter .......................................................80Freitag, Christel ................................................27Fritsch, Götz .......................................................57Gahl, Christoph .................................................92Giannotti, Stefano ...........................................69Giese, Madeleine ..............................................60Ginzburg, Natalia ............................................15Goldmann, Christoph ....................................29Goldstein, Lionel ...............................................25Göritz, Matthias ...............................................45Götz, Andreas ....................................................29Grehn, Kai ............................................................52Guthmann, Daniel ..........................................82Haage, Ulrike .....................................................64Herbert, Matthew............................................42Herrenbrück, Anja ...........................................78Herrmann, Elisabeth ......................................82

AUTOREN UND BEARBEITER

Matter, Marc ......................................................80Matthew, Herbert ............................................42Maurer, Günter .......................... 18, 27, 70, 85Meadowcroft, Thomas ..................................13 Meyer, Florian ....................................................13Moll, Katrin .........................................................12Ohmer, Maria ............................................ 25, 63Ott, Felicitas........................................................14 Ott, Hans Helge ........................................ 68, 93Ott, Reto ...............................................................95Petri, Kirstin ........................................................41Piringer, Jörg .....................................................13Plamper, Paul .....................................................88Rothlaender, Jonas ..........................................28Rottler, Christian ..............................................26Rüegger, Romy ...................................................13Sauer, Günther ..................................................15Saum, Tina ..........................................................38Schoen, Robert ..................................................32Schuck, Irene .............................................. 79, 84Schuhmacher, Alexander ..................... 22, 69Schültge, Frank .................................................94Sistermanns, Johannes S. .............................84Staritz, Joachim ................................................24Stauffer, Michael ..............................................40Stricker, Sven .............................................. 65, 82Tieke, Julia ...........................................................43Weber, Thomas .................................................44Winter, Mona ....................................................18Wolfertz, Thomas .............................................49Zylka, Martin ......................................................17

Adler, Walter ........................................56, 75, 87Ahrem, Regine ...................................................55Bachmann, Jasmin ..........................................90Becker, Martin ...................................................36Behrens, Alfred ..................................................26Bergmann, Harald ...........................................28Berner, Christian ..............................................94Bicker, Björn ........................................................88Blastaal Duo .......................................................13Bosetti, Alessandro..........................................81Buhlert, Klaus ............................................ 39, 77Burbach, Regine ................................................56Chodzinski, Armin ...........................................23Dierksen, Uwe ...................................................45Dietrich, Christoph ..........................................25Dietz, Marina .....................................................40Drögekamp, Iris.... 29, 37, 44, 51, 54, 72, 76Dura, Regine .......................................................74Dutt, Stefan ........................................................60Feldhoff, Petra ....................................................16Filz, Walter ..........................................................17Fritsch, Götz .......................................................57Garthe, Eva ..........................................................11Gerhardt, Ulrich ...............................................63Giannotti, Stefano ...........................................69Ginzler, Mark .............................................. 24, 55Grehn, Kai ............................................................52Haage, Ulrike .....................................................64Heising, Ulrich...................................................71Herbert, Matthew............................................42Herrenbrück, Anja ...........................................78Hirsch, Martin ...................................................26Kalkowski, Christoph ......................................47Käutner, Helmut ...............................................21Kebelmann, Andreas ......................................52Kohlschmidt, Kai-Uwe ...................................42Koppelmann, Leonhard .................................50Krebs, Tobias .......................................................31Kretzschmar, Hermann .................................59Krewer, Harald ...................................................19Kroesinger, Hans-Werner .............................74Kuner, Jean Claude ..........................................48Lampen, Ulrich .......................................... 30, 46Leclerque, Andrea .................................... 29, 78Leist, Claudia Johanna ...................................14Lerch, Christian .................................................89Leutzbach, Thomas ................................. 35, 78Lissek, Michael ..................................................20Lizengevic, Inga.................................................86Lorentz, Judith ............................ 33, 80, 83, 91Maio, Giuseppe ......................................... 16, 30Mairowitz, David Zane ..................................12Marchfelder, Manfred ....................................92

Bezzola, Martin .................................................95Blastaal Duo .......................................................13Bogenberger, Thomas ....................................40Bosetti, Alessandro..........................................81Böttcher, Martin ...............................................93Buhlert, Klaus ............................................ 39, 77Dierksen, Uwe ...................................................45Eichhorn, Bernhard .........................................21Fueter, Daniel.....................................................48Giannotti, Stefano ...........................................69Glandien, Lutz ........................................... 83, 91Haage, Ulrike .....................................................64Hassler, Hans .....................................................78Herter, Ulrich James .......................................70Imig, Peter ...........................................................19Kaizar, Peter ........................................................22Keul, Bernd .................................................. 68, 93Kötting, Nis .........................................................23Kretzschmar, Hermann .................................59Lechner, Otto ......................................................57Maio, Giuseppe .................................................30Matter, Marc ......................................................80Meadowcroft, Thomas ..................................13 Meyer, Florian ....................................................13Piringer, Jörg .....................................................13Platzgumer, Hans.............................................46Pollyester .............................................................88Radio-Sinfonieorchester .................................... Stuttgart des SWR ...........................................90Rau, Thomas ............................................... 27, 85Riessler, Michael ...............................................51Rodach, Michael ...............................................55Rösch, Felix ..........................................................16 Rottler, Christian & Galakomplex .............26Rüegger, Romy ...................................................13Scheib, Stefan ....................................................60Schneider, Peter ................................................28Scholz, Friedrich ...............................................92Schwegler, Hannah .........................................55Sistermanns, Johannes S. .............................84Song, Yuzhe ........................................................52Spilker, Frank ......................................................65Studierende der Universität Tübingen/ ....... Institut für Medienwissenschaften ..........70Symczak, Jean ....................................................35Thöne, Raphael .................................................47Unkel, Rolf ...........................................................58WDR Rundfunkchor ........................................16Weber, Thomas .................................................44zeitblom ...............................................................30

REGIE KOMPOSITION/MUSIK

96 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 97

Page 50: IM SÜDWESTRUNDFUNK NR - swr.de17666764/property=download/nid=661194/1k1... · der wahrheitssucher georg i. gurdjieff** 18.12

IMPRESSUM ⁄ BESTELLSCHEIN

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DRAMATURGIE Manfred Hess (Chefdramaturg) Uta-Maria Heim Andrea Oetzmann Frank Halbig

REDAKTIONSASSISTENZ Melanie Basler Cordula Goldbach Christiane Janka Bärbel Peyser Bettina Scharfenberg

SPIELRAUM – DAS KINDERRADIO Die Geschichte: Nicole Dantrimont, Frank Halbig, Kirstin Petri Hörspiel: Uta-Maria Heim [email protected] www.kindernetz.de/spielraum

MUNDARTHÖRSPIEL Baden-Baden: Uta-Maria Heim Tübingen: Christel Freitag

TANDEM Katrin Zipse (Hörspiel)

ARD HÖRSPIELTAGE Organisation: Birgitt Kehrer

HERAUSGEBER Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts Marketing SWR2 76522 Baden-Baden SWR.de

FÜR BLINDE UND SEHBEHINDERTE Eine Version der Hörspielübersicht im reinen Textformat (TXT) können Sie anfordern – auch als Abo – bei [email protected].

ERSCHEINUNGSWEISE Die SWR Hörspiel&Feature-Broschüre erscheint zwei Mal im Jahr und kann gegen eine Schutzgebühr von jährlich 8 Euro bezogen werden. SWR2 Service 07221 300 200 [email protected]

ABTEILUNG Künstlerisches Wort/Hörspiel [email protected] swr.de/swr2/hoerspiel

LEITUNG Ekkehard Skoruppa

FEATURE Dr. Walter Filz (Leitung) Dr. Gerwig Epkes Dr. Stephan Krass Dr. Wolfram Wessels

SEKRETARIAT DES KARL-SCZUKA-PREISES Ekkehard Skoruppa Frank Halbig Yuko Geiler [email protected] SWR.de/swr2/sczuka

KÜNSTLERISCHE PRODUKTION Eva Lauinger (Leitung) Iris Drögekamp (Regie) Holger Heddendorp (Produk-tionsplanung) Claudia Mestrom (Sekreta-riat)

BESETZUNGSBÜRO Baden-Baden: Elisabeth Szerdahelyi, Sandra Pasic, Kirstin Petri, Sylvia Böttcher Stuttgart: Mona Frick, Nana Rademacher

PROJEKTPLANUNG UND PRODUKTION Andrea Leclerque Anja Radüg

REDAKTION BROSCHÜRE Ekkehard Skoruppa Andrea Leclerque

GESTALTUNG SWR Design: Andrea Metzger

DRUCK GO Druck Media GmbH & Co. KG Kirchheim unter Teck

Programmänderungen vorbehalten

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Die SWR Hörspiel&Feature-Bro-schüre erscheint zweimal im Jahr und kann gegen eine Schutz- gebühr von jährlich 8 Euro bezo-gen werden. Der Bezug verlän-gert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn bis sechs Wochen vor Ende der Bezugs-zeit keine Kündigung erfolgt ist.

Die schriftliche Kündigung ist zu richten an: SWR2 Kultur service, 70150 Stuttgart.

Ja, ich bestelle die SWR Hör spiel &Feature-Broschüre inkl. der kostenlosen SWR2 Kultur karte ab sofort. Hiermit ermächti ge ich den SÜDWEST RUNDFUNK widerruflich, von mir zu ent-richtende Zahlungen bei Fällig-keit zu Lasten des nachstehen-den Kontos einzuziehen.

Ihre angegebenen Daten wer-den ausschließlich für Zwecke des Bezugs gespeichert und ver-wendet und keinesfalls an Dritte weitergegeben.

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WIDERRUFSBELEHRUNGWiderrufsrecht: Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beträgt vierzehn Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der Beförderer ist, die erste Ware in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie den Südwestrundfunk, SWR2 Kulturservice, 70150 Stuttgart, mittels einer eindeutigen Erklärung (z.B. ein mit der Post versandter Brief, per Telefax 07221/300350 oder per E-Mail [email protected]) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren. Ein Muster für eine Widerrufsformulierung, das jedoch nicht vorgeschrieben ist, finden Sie im Gesetz, und zwar in Anlage 2 zu Art. 246a § 1 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 und § 2 Abs. 2 Nr. 2 EGBGB. Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden.

Folgen des Widerrufs: Wenn Sie diesen Vertrag widerrufen, haben wir Ihnen alle Zahlungen, die wir von Ihnen erhalten haben, einschließlich der Lieferkosten (mit Ausnahme der zusätzlichen Kosten, die sich daraus ergeben, dass Sie eine andere Art der Lieferung als die von uns angebotene, günstigste Standardlieferung gewählt haben), unverzüglich und spätestens binnen vierzehn Tagen ab dem Tag zurückzuzahlen, an dem die Mitteilung über Ihren Widerruf dieses Vertrags bei uns eingegangen ist. Für diese Rückzahlung verwenden wir dasselbe Zahlungsmittel, das Sie bei der ursprünglichen Trans-aktion eingesetzt haben, es sei denn, mit Ihnen wurde ausdrücklich etwas anderes vereinbart; in keinem Fall werden Ihnen wegen dieser Rückzahlung Entgelte berechnet.

VERANSTALTUNGEN

18. JULI ⁄ 1. AUG / 15. AUG ⁄ 29. AUG

18.00 UHR SCHWARZLICHT von Marie T. Martin

20.00 UHR WÖLFE, WÖLFE! von Patrick Findeis

19. JULI ⁄ 2. AUG ⁄ 16. AUG ⁄ 30. AUG

14.00 UHR DES KAISERS NACHTIGALL von H. Ch. Andersen

18.00 UHR VERZÄHL AMOL, VATTER von Martin Graff

20.00 UHR DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS von Wolfram Lotz

20. JULI ⁄ 3. AUG ⁄ 17. AUG ⁄ 31. AUG

16.00 UHR DER FLUCH DES TRAJAN von Peter Meisenberg

20.00 UHR STERBEN KANN JEDER von Hugo Rendler

21. JULI ⁄ 4. AUG ⁄ 18. AUG ⁄ 1. SEPT

20.00 UHR DER SPEERMANN von Stephan Krass

22. JULI ⁄ 5. AUG ⁄ 19. AUG ⁄ 2. SEPT

18.00 UHR DER JÜNGSTE TAG von Ödön von Horváth

20.00 UHR FAHRERFLUCHT von Alfred Andersch

25. JULI ⁄ 8. AUG ⁄ 22. AUG ⁄ 5. SEPT

16.00 UHR LEBE MEIN LEBEN von Jörg Wolfradt

18.00 UHR DER AUFSTIEG UND FALL DES SIGGI S. von Oliver Wnuk

26. JULI ⁄ 9. AUG ⁄ 23. AUG ⁄ 6. SEPT

18.00 UHR DER GUTE GOTT VON MANHATTAN von Ingeborg Bachmann

27. JULI ⁄ 10. AUG ⁄ 24. AUG ⁄ 7. SEPT

16.00 UHR SIMPEL von Marie-Aude Murail

20.00 UHR DAS HAUS MEINES VATERS HAT VIELE ZIMMER von Arno Geiger

28. JULI ⁄ 11. AUG ⁄ 25. AUG ⁄ 8. SEPT

14.00 UHR DIE RABEN DES BARBAROSSA von Marianne Wendt und Christian Schiller

29. JULI ⁄ 12. AUG ⁄ 26. AUG ⁄ 9. SEPT

14.00 UHR OMA ELFIE RÄUMT AUF von Barbara Wendelken

20.00 UHR KÖNIG LEAR von William Shakespeare

»MIT DEN OHREN SIEHT MAN BESSER«VORSTELLUNG VON HÖRSPIELEN UND IHREN MACHERNModeration: Claudia Gabler / Henning Hooss

Bar Drei König ⁄ Basler Str. 169 ⁄ 79539 Lörrach Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlichVHS Lörrach in Kooperation mit Kleine Akademie für Tongeräusche und dem SWR Studio Freiburg

16. OKTOBER ⁄ 11.00 UHR

QUITT! (SWR 2015) Trennungsgeschichtenvon Martin Gülich Regie: Leonhard Koppelmann.

Martin Gülich wird anwesend sein. 

27. NOVEMBER ⁄ 11.00 UHR 

IM AUSSERALPINEN (SRF 2015) von Patrick Savolainen Regie: Wolfram Höll

Patrick Savolainen wird anwesend sein.

Hörspiel--kirche Sipplingen

BILDNACHWEIS1 Jürgen Bauer/Süddeutsche Zeitung Photo | 10 Wolfram Wessels | 11 Aleksandra Pawloff | 11, 12, 14, 15, 16, 17, 18, 23, 26, 28, 29, 36, 38, 40, 41, 56, 60, 70, 74, 78, 79, 82, 85, 86, 87, 94 privat | 13 Bureau of Meteorology | 13 Harry Schnitger 11, 14, 15, 17, 20, 21, 24, 28, 29, 30, 31, 33, 35, 27, 40, 41 43, 46, 50, 54, 55, 56, 58, 60, 62, 63, 64, 65, 68, 69, 70, 72, 75, 76, 78, 81, 84, 85, 86, 87 88, 91, 92, 94 Colorbox |16, 17, 18, 19, 28, 29, 36, 48, 51, 52, 53, 56, 59, 71, 72, 74, 79, 82, 92, 93 Wikimedia Commons | 18 SWR/Christiane Patzelt | 19 Alexis Pelekanos | 20 Michael Lissek | 21 SWR/Hugo Jehle | 22 Claude Hilde | 22, 59, 89, 90 SWR/Monika Maier | 24 morguefile | 24 Sebastian Schmöller | 25 Rowohlt Theater Verlag | 25 Werner Henn | 26 Catherine Rogister | 27 Frieder Scheiffele – Schwabenlandfilm | 27 Sebastian Feld – Schwabenlandfilm | 27 Tobias Hase; Schwabenlandfilm | 29 Lisa Marie Dickreiter | 30 Antonio Maria Storch | 30 Peter von Felbert | 31 Joschi von Scherenberg, Bochum | 32 Mona Schmidt | 33 Jörn-Klare | 33 Tim Kuhn | 34, 49 Frank Halbig | 34 MEV | 35 »rbb/Hanna Lippmann« | 37 Geraint Lewis | 38 flanerie | 38 Moritz Bellers | 39 Colourbox | 40 Michael Stauffer | 42 Berliner Unterwelten e.V | 42 Deutschlandradio Kultur | 42 Fotograf Torsten Eichhorst | 43 LCB | 44 Drögekamp | 44 Drögekamp/Weber | 44 Thomas Weber | 45 Matthias Goeritz | 45 Rolf Oeser | 45 Uwe Dierksen | 46 Hans Richard Schwarz | 46 »Richard Schwarz« | 47 Tobias Lehmkuhl | 48 Jürgen Bauer | 50 G. Hüngsberg/wiki-pedia | 50 Lisa Reiff | 51 Rowohlt Verlag | 53 Pasquale D’Angiolillo | 54 SWR/Astrid Karger | 55 Jean Louis Hess | 57 Katharina Manojlovic | 57 ORF/Hummel | 58 SR/Floris Film Norbert Beilharz | 61 SWR2 Edition | 62 Gerald von Foris | 63 Dennis Roth | 39, 63, 64 SWR | 64 Thomas Nitz | 65 Anna McGuire | 66, 67, 93 SWR/Peter A. Schmidt | 68 Freancis König | 69 Claudia Grube | 69 Claudio Bianchi | 70 Rolf Sehring | 70 Silberburg-Verlag | 71 Florian Hoffmann | 73 Illustration/Constanze von Kitzing | 75 Astrid Beutel | 76 Christoph Busse | 77 Leonard Burnside | 78 Johanna Leonhardt | 79 Derek Shapton | 80 Joavan Overstraaten | 80, 81 Marc Matter | 81 Filip Messner | 81 Ursula Ruppel | 82 Isabelle Grubert | 83 Katja Sämann | 83 Johannes S. Sister-manns | 84 Johs | 85 Hal Boucher | 85 Wolfgang Kuenstle | 86 Jörg Förster | 88 Thomas Kierok | 89 Andrej Reiser/Suhrkamp Verlag | 95 SRF/Lukas Maeder | 95 SRF/Oscar Alessio

98 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE ⁄ 99

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??? 2015

SO XX.01.16 ⁄ XX.03 UHR URSENDUNG CA. 55 SO XX.01.16 ⁄ XX.03 UHR URSENDUNG CA. 55

AZ SCHWETZINGEN

MONAT 2016

100 ⁄ SWR2 HÖRSPIEL&FEATURE

ARD ONLINE AWARD ABSTIMMUNG ab dem 25. OKTOBER 2016

ARD KINDERHÖRSPIELTAG am 13. NOVEMBER 2016

veranstaltungspartner

|9. bis 13. NOVEMBER 2016ZKM und HFG KARLSRUHE

partnersender

ARD PINBALL vom 1. JULI BIS 31. AUGUST 2016KURZHÖRSPIEL-WETTBEWERB für unabhängige HÖRSPIELPRODUZENTEN

HÖRSPIEL PRODUZIEREN · HOCHLADEN · SHORTLIST IM RADIO HÖREN · PREISGELD GEWINNEN

INFOS zu PROGRAMM, LIVE-ÜBERTRAGUNGEN und LIVE-STREAMS unter HOERSPIELTAGE.ARD.DE

und