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Impulse zum Advent Der Zeit des Wartens und Bereitmachens Zum ersten Adventssonntag: Jesus fordert zur Wachsamkeit auf, das kann für uns heute besonders heißen: Achten wir darauf, dass diese Zeit uns nicht verloren geht, dass sie uns nicht zwischen den Fingern zerrinnt und nicht kaputt gemacht wird von falschen Einflüssen. Das bedeutet ein hohes Maß an Achtsamkeit und auch die Bereitschaft und bewusste Entscheidung, nicht alles mitzumachen, sorgsam auszuwählen und genau hinzuschauen, welchen Einflüssen wir uns aussetzen. Vielleicht brauchen wir einen „Feuermelder der Seele“, der uns davor warnt, leeren Dingen hinterherzulaufen, die nicht wirklich guttun. Vielleicht braucht dieser Advent in uns Christen solche „Melder“: Wo uns Christus wirklich begegnet, da werden wir erfüllt und da wird uns diese Zeit zur Zeit des Heiles. Zum zweiten Adventsonntag: Wie geht das, Gott einen Weg zu bereiten? Die Frage erübrigt sich, denn wir wissen doch sehr wohl, wie wir Gottes Reich in dieser Welt mitbauen können. Wir wissen doch, wie man anderen hilft. Wir wissen doch, wo die Menschen wohnen, die schon lange auf unseren Besuch warten, wir wissen doch, wo man beichten könnte, um die Gräben, die zwischen mir und Gott bestehen, kleiner zu machen. Wer den Weg für Gott nicht ebnet, wer den Advent überspringt und meint gleich Weihnachten feiern zu können, der wird Weihnachten nicht aus vollem Herzen feiern können. Das ist dann wie ein schön verschnürtes Paket, das aber kein Geschenk enthält. Bereiten wir IHM den Weg, damit wir das Kind in der Krippe mit ganzem und ungeteiltem Herzen aufnehmen können!

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Impulse zum Advent – Der Zeit des Wartens und Bereitmachens

Zum ersten Adventssonntag:

Jesus fordert zur Wachsamkeit auf, das kann für uns heute besonders

heißen: Achten wir darauf, dass diese Zeit uns nicht verloren geht,

dass sie uns nicht zwischen den Fingern zerrinnt und nicht kaputt

gemacht wird von falschen Einflüssen. Das bedeutet ein hohes Maß an

Achtsamkeit und auch die Bereitschaft und bewusste Entscheidung,

nicht alles mitzumachen, sorgsam auszuwählen und genau

hinzuschauen, welchen Einflüssen wir uns aussetzen. Vielleicht

brauchen wir einen „Feuermelder der Seele“, der uns davor warnt,

leeren Dingen hinterherzulaufen, die nicht wirklich guttun. Vielleicht

braucht dieser Advent in uns Christen solche „Melder“: Wo uns

Christus wirklich begegnet, da werden wir erfüllt und da wird uns

diese Zeit zur Zeit des Heiles.

Zum zweiten Adventsonntag:

Wie geht das, Gott einen Weg zu bereiten? Die Frage erübrigt sich,

denn wir wissen doch sehr wohl, wie wir Gottes Reich in dieser Welt

mitbauen können. Wir wissen doch, wie man anderen hilft. Wir

wissen doch, wo die Menschen wohnen, die schon lange auf unseren

Besuch warten, wir wissen doch, wo man beichten könnte, um die

Gräben, die zwischen mir und Gott bestehen, kleiner zu machen. Wer

den Weg für Gott nicht ebnet, wer den Advent überspringt und meint

gleich Weihnachten feiern zu können, der wird Weihnachten nicht aus

vollem Herzen feiern können. Das ist dann wie ein schön verschnürtes

Paket, das aber kein Geschenk enthält. Bereiten wir IHM den Weg,

damit wir das Kind in der Krippe mit ganzem und ungeteiltem Herzen

aufnehmen können!

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Zum dritten Adventssonntag:

Johannes ist nicht der Messias und nicht der Sohn Gottes. Johannes

will uns allerdings sagen: Überall dort, wo man Licht in der Welt

findet, da ist Jesus. Natürlich hat das nichts mit den Lampen, mit den

Strahlern oder mit den vielen elektrischen Lichtern zu tun auf den

Straßen und in den Häusern. Im Advent geht es um das eigentliche

Licht, um Jesus selbst. ER hat Kranke geheilt, seine Worte waren und

sind für viele Menschen ein Trost und eine Stärkung. Immer dort, wo

Menschen genauso handeln wie Jesus, da bringen sie auch Licht in

unsere Welt. Jede Kerze im Adventskranz, jedes Licht in der

Dekoration dieser Tage ist nur ein Hinweis darauf, dass es um das

ganz grosse Licht, nämlich um Jesus geht.

Zum vierten Adventssonntag:

Gott kommt ganz sanft und unscheinbar in diese unsere Welt und wird

Maria auch so angekündigt. Der Messias wird auch nicht grosse

Kriege führen, er wird keine Länder erobern, er wird keine Kriege

gewinnen, nein Gott macht es ganz anders. Er dringt nicht einfach bei

uns ein, sondern er fragt uns zuerst, wie Maria. Erst als sie sagt: „Ich

bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort“, da kann

alles seinen Lauf nehmen. So vorsichtig, so einfühlsam ist Gott, so

geht er vor. . So hat es Gott gehalten und so ist es gut gewesen. Maria

hat mitgemacht. Sie hat ein ganz entscheidendes Wort gesagt: JA. So

macht es Gott mit uns Menschen bis auf den heutigen Tag: Er zwingt

uns nicht, sondern er lädt uns ein, ja, er wirbt um uns Menschen. Wir

sind frei, JA zu sagen!

P. Thomas Köhler OSB