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Impulse zum Advent – Der Zeit des Wartens und Bereitmachens
Zum ersten Adventssonntag:
Jesus fordert zur Wachsamkeit auf, das kann für uns heute besonders
heißen: Achten wir darauf, dass diese Zeit uns nicht verloren geht,
dass sie uns nicht zwischen den Fingern zerrinnt und nicht kaputt
gemacht wird von falschen Einflüssen. Das bedeutet ein hohes Maß an
Achtsamkeit und auch die Bereitschaft und bewusste Entscheidung,
nicht alles mitzumachen, sorgsam auszuwählen und genau
hinzuschauen, welchen Einflüssen wir uns aussetzen. Vielleicht
brauchen wir einen „Feuermelder der Seele“, der uns davor warnt,
leeren Dingen hinterherzulaufen, die nicht wirklich guttun. Vielleicht
braucht dieser Advent in uns Christen solche „Melder“: Wo uns
Christus wirklich begegnet, da werden wir erfüllt und da wird uns
diese Zeit zur Zeit des Heiles.
Zum zweiten Adventsonntag:
Wie geht das, Gott einen Weg zu bereiten? Die Frage erübrigt sich,
denn wir wissen doch sehr wohl, wie wir Gottes Reich in dieser Welt
mitbauen können. Wir wissen doch, wie man anderen hilft. Wir
wissen doch, wo die Menschen wohnen, die schon lange auf unseren
Besuch warten, wir wissen doch, wo man beichten könnte, um die
Gräben, die zwischen mir und Gott bestehen, kleiner zu machen. Wer
den Weg für Gott nicht ebnet, wer den Advent überspringt und meint
gleich Weihnachten feiern zu können, der wird Weihnachten nicht aus
vollem Herzen feiern können. Das ist dann wie ein schön verschnürtes
Paket, das aber kein Geschenk enthält. Bereiten wir IHM den Weg,
damit wir das Kind in der Krippe mit ganzem und ungeteiltem Herzen
aufnehmen können!
Zum dritten Adventssonntag:
Johannes ist nicht der Messias und nicht der Sohn Gottes. Johannes
will uns allerdings sagen: Überall dort, wo man Licht in der Welt
findet, da ist Jesus. Natürlich hat das nichts mit den Lampen, mit den
Strahlern oder mit den vielen elektrischen Lichtern zu tun auf den
Straßen und in den Häusern. Im Advent geht es um das eigentliche
Licht, um Jesus selbst. ER hat Kranke geheilt, seine Worte waren und
sind für viele Menschen ein Trost und eine Stärkung. Immer dort, wo
Menschen genauso handeln wie Jesus, da bringen sie auch Licht in
unsere Welt. Jede Kerze im Adventskranz, jedes Licht in der
Dekoration dieser Tage ist nur ein Hinweis darauf, dass es um das
ganz grosse Licht, nämlich um Jesus geht.
Zum vierten Adventssonntag:
Gott kommt ganz sanft und unscheinbar in diese unsere Welt und wird
Maria auch so angekündigt. Der Messias wird auch nicht grosse
Kriege führen, er wird keine Länder erobern, er wird keine Kriege
gewinnen, nein Gott macht es ganz anders. Er dringt nicht einfach bei
uns ein, sondern er fragt uns zuerst, wie Maria. Erst als sie sagt: „Ich
bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort“, da kann
alles seinen Lauf nehmen. So vorsichtig, so einfühlsam ist Gott, so
geht er vor. . So hat es Gott gehalten und so ist es gut gewesen. Maria
hat mitgemacht. Sie hat ein ganz entscheidendes Wort gesagt: JA. So
macht es Gott mit uns Menschen bis auf den heutigen Tag: Er zwingt
uns nicht, sondern er lädt uns ein, ja, er wirbt um uns Menschen. Wir
sind frei, JA zu sagen!
P. Thomas Köhler OSB