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Leseprobe Felix Friedrich In dulci jubilo Orgelmusik begleitet durch die Weihnnachtszeit Buch: ca. 48 Seiten, 16 × 19 cm, gebunden, durchgehend farbig gestaltet, mit zahlreichen Farbfotos,; CD: mit Booklet, Laufzeit ca. 71 Minuten ISBN 9783746250953 Mehr Informationen finden Sie unter st-benno.de Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elekt- ronischen Systemen. © St. Benno Verlag GmbH, Leipzig 2017

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Leseprobe

Felix Friedrich

In dulci jubilo

Orgelmusik begleitet durch die Weihnnachtszeit

Buch: ca. 48 Seiten, 16 × 19 cm, gebunden, durchgehend farbig gestaltet, mit zahlreichen Farbfotos,; CD: mit Booklet, Laufzeit ca. 71 MinutenISBN 9783746250953

Mehr Informationen finden Sie unter st-benno.de

Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elekt-ronischen Systemen.

© St. Benno Verlag GmbH, Leipzig 2017

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Welches Musikinstrument könnte mit seinen wundervollen Klängen die Advents-

und Weihnachtszeit besser verzaubern und veredeln als die Orgel? Und welcher

Weihnachtsgottesdienst am Heiligen Abend wäre ohne die faszinierende Klang-

welt der Orgel beim innigen Lied von der „Stillen Nacht“ oder bei dem majes-

tätisch dahinfließenden Choral „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende

Weihnachtszeit“ denkbar? Wenn ich mich recht erinnere, fand meine allererste

Begegnung mit diesem königlichen Instrument ebenfalls in der Adventszeit statt,

als ich als Kurrende-Sänger in meiner damaligen Heimatgemeinde von St. Nicolai

in der mittelsächsischen Kleinstadt Döbeln den Tönen der großen Eule-Orgel

lauschte. „In dulci jubilo“ – „Im wohlklingendem Jubel“ der Orgel erhält diese

Kirchenjahreszeit von der Verkündigung und der Geburt Jesu Christi wahrlich

einen besonderen, den ihr gemäßen Glanz.

Felix Friedrich

Eine musikalische Entdeckungsreise

Felix Friedrich

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EIN BESONDERER GLANZ

Es sind zwei Choräle, die mich neben den Kirchenliedern von

Martin Luther seit meinem Kirchenmusikstudium in Dresden so-

wohl von der Melodie als auch vom Text her in besonderer Weise

fasziniert und nie wieder aus ihrem Bann entlassen haben: Philipp

Nicolais „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ und „Wie schön leuch-

tet der Morgenstern“. Beide Choräle, einerseits für den Wechsel

des Kirchenjahres an der Schwelle zum Advent und anderseits für

Epiphanias, dem Dreikönigsfest, geschrieben, umrahmen quasi als

wuchtige Eckpfeiler die mit den vielfältigsten Liedern und Chorä-

len so reich gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.

Immer wieder erinnere ich mich in diesem Zusammenhang gerne

an das Studienfach Hymnologie bei Dr. Erich Schmidt, dem dama-

ligen Domkantor zu Meißen und Begründer der Meißner Kantorei

1961. Dank seines immensen theologischen Hintergrundwissens

hat er uns Studenten diese beiden Kirchenlieder sehr eindring-

lich und nachhaltig nahegebracht. Und in der Tat besitzen diese

Schöpfungen jenes Theologen durch ihren markanten Text und die

kraftvolle und zugleich eingängige, auf simplen Dreiklangsbildun-

gen beruhende Melodieführung eine ganz eigene Aussagekraft, die

Komponisten wie Buxtehude, Bach, Mendelssohn Bartholdy, Reger

oder Distler in ihren Bann zog und die der gesamten Advents- und

Weihnachtszeit einen besonderen Glanz verleiht. In meinen Ad-

vents- und Weihnachtskonzerten sind sie deshalb stets ein fester

Programmbestandteil. Diese beiden Choräle umrahmen zugleich

meine Betrachtungen und Gedanken zur Weihnachtszeit.

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IN ERWARTUNG DER ADVENTSZEIT

In der überwältigenden, fast kathedralartig anmutenden Akustik

der ganz im Geist von Martin Luther 1571 unter Kurfürst Au-

gust von Sachsen errichteten Schlosskapelle Augustusburg mit

dem berühmten Cranach-Altar fi ndet J. S. Bachs Bearbeitung des

Chorals „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ gleichsam eine majes-

tätische Überhöhung. Ursprünglich als Teil der gleichnamigen Kan-

tate BWV 140 gehört dieses Stück zum Standardrepertoire der

Organisten, da Bach es später als Orgelfassung publizierte und in

den Zyklus der „Sechs Choräle von verschiedener Art“, der soge-

nannten „Schübler-Choräle“, aufnahm. Ich erinnere mich an meine

Schulzeit, zu der ich jeden Sonntag frühmorgens voller Begeiste-

rung die Bach-Kantate im Rundfunk hörte. In einem dieser Jahre

wurde diese Kantate an dem selten auftretenden 27. Sonntag nach

Trinitatis gesendet, für den Bach jene Kantate komponiert hatte.

Bereits nach den im Rhythmus einer französischen Ouvertüre da-

hinschreitenden ersten Takten war ich fasziniert von dieser Musik,

ganz abgesehen von dem so schwungvollen, fast swingenden Cho-

ralsatz „Zion hört die Wächter singen“. Seit dem Studium gehört

diese Choralbearbeitung zu meinem oft gespielten Repertoire.

Bei den zahlreichen Konzerten zusammen mit dem Solotrom-

peter des Gewandhausorchesters Leipzig, Karl-Heinz Georgi, ge-

langte dieses Stück ebenfalls oft zur Aufführung. Als 1992 die Pla-

nungen für eine CD-Aufnahme mit der relativ kleinen, aber sehr

feinen, hoch oben auf der zweiten Empore platzierten Orgel von

Georg Renkewitz in der Schlosskapelle Augustusburg begannen,

stand es außer Frage, dass diese Komposition mit dabei sein sollte.

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Wachet auf, ruft uns die Stimme„Wachet auf“, ruft uns die StimmeDer Wächter sehr hoch auf der Zinne,„Wach auf, du Stadt Jerusalem!Mitternacht heißt diese Stunde!“Sie rufen uns mit hellem Munde:„Wo seid ihr klugen Jungfrauen?Wohlauf, der Bräut’gam kommt,Steht auf, die Lampen nehmt!Halleluja!Macht euch bereit zu der Hochzeit;Ihr müsset ihm entgegengehn!“

Zion hört die Wächter singen,Das Herz tut ihr vor Freude springen,Sie wachet und steht eilend auf.Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig,Von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig;Ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf.Nun komm, du werte Kron,Herr Jesu, Gottes Sohn!Hosianna!Wir folgen all zum FreudensaalUnd halten mit das Abendmahl.

Philipp Nicolai

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IN GUTER TRADITION

Der Dom in Zeitz mit seiner ungewöhnlichen und von Heinrich

Schütz beeinfl ussten Orgelkonstellation hat mich stets sehr inte-

ressiert. Natürlich spielt dabei der Bach-Schüler Johann Ludwig

Krebs eine große Rolle, denn dieser bemerkenswerte Musiker

amtierte schließlich vor 250 Jahren als mein Amtsvorgänger und

herzoglicher Hoforganist an der Altenburger Schlosskirche. Bevor

er jedoch diese Stelle antrat, war er Organist an der damaligen

Schlosskirche, dem heutigen Dom, in Zeitz. Die beiden auf gegen-

überliegenden Emporen angeordneten Orgeln existieren heute

noch, obwohl sie über die Zeitläufte hinweg viele Veränderungen

erfuhren. Insofern ist es gleichsam eine gute Tradition, in diesem

Kirchenraum die Orgelwerke von Krebs zu spielen, zumal seine

Kompositionen für Orgel und ein zweites Instrument zum großen

Teil hier geschrieben und erstmalig aufgeführt wurden. Die Cho-

ralbearbeitung über „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ erklang

in einem Konzert, das der in Halle/S. beheimatete Verein „Straße

der Musik e.V.“ organisiert hatte. Dessen verdienstvolles Anliegen

es ist, auf selten und kaum gespielte oder bisher völlig zu Unrecht

vernachlässigte Kompositionen aus Mitteldeutschland, also auf

„unerhörte Klänge“, aufmerksam zu machen.

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Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Bildnachweis und -legende

Cover, Seite 13: Die Trost-Orgel der Altenburger Schlosskirche, © Ilona Ripke, Berlin S.2: Felix Friedrich an der Alternburger Trost-Orgel, Foto: © Ronny Seifarth / Stadt Altenburg S.4/5: Posaunenengel an einem Orgelprospekt, © mauritius images / imageBROKER / KFS S.6/7: Schloss Augustusburg, © mauritius images / imageBROKER / Gabriele Hanke S.8/9: © schulzfoto / FotoliaS.10/11: Die Orgel im Dom zu Zeitz, © Foto: János Stekovics S.15: Engel am Prospekt der Silbermann-Orgel des Freiberger Doms, © Constantin Beyer S.16/17: Der Dom St. Marien in Freiberg, © mauritius images / Gunter Kirch / Alamy S.18/19: Die Stiftskirche in Millstatt (Österreich), © mauritius images / imageBROKER / Martin Siepmann S.20/21: Die Döring-Orgel der Kirche zum Hl. Kreuz in Bettenhausen, © Wikimedia / ErwinMeier S.22/23: Die Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf (Österreich), © picture alliance / Westend61 S.24/25: Die Pfarrkirche St. Nikolaus in Oberndorf (Österreich), © Wikimedia / Eweht S.26/27: Die Silbermann-Orgel der Friedenskirche in Ponitz, © Michael Lange, Quohren S.28/29: Die Ladegast-Orgel von St. Petri in Hohenmölsen, © Matthias Keilholz, Hohenmölsen S.30/31: Orgelpositiv (Schweiz, um 1750), Sammlung Bachhaus Eisenach / Neue Bachgesellschaft e.V., Foto: Ulrich Kneise / Bachhaus Eisenach S.32/33: Bachhaus Eisenach, © Ulrich Kneise S.34/35: Iglesia de Nuestro Salvador in Granada (Spanien), © mauritius images / Lucas Vallecillos / Alamy S.36/37; Das Alte Rathaus in Leipzig, © LianeM / shutterstock S.38/39: Die Orgel der Stiftskirche Römhild, © Constantin BeyerS.40/41: Die Volckland-Orgel von St. Lukas in Mühlberg, © Felix FriedrichS.43: Altarbild der Chiesa Collegiata Santa Maria in Arona (Italien), © mauritius images / SFM ITALY B / AlamyS.45: Die Rieger-Orgel der Abteikirche Marienstatt, Foto: © Stefan Hahn

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ISBN 978-3-7462-5095-3

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