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Individualisierung – ein Überblick Bad Wildbad 16.-18.07.2014

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Individualisierung – ein Überblick

Bad Wildbad 16.-18.07.2014

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Individualisierung im Geschichtsunterricht

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Geschichte lernen 116 (2007): Diagnostizieren im Geschichtsunterricht:Feststellung des individuellen Kompetenzzuwachses Selbstdiagnose im Anfangsunterricht kreatives Schreiben als Diagnoseinstrument Kompetenzraster, Bsp. Karten Evaluation eines Stationenlernens

= Integrationsaufgaben nach selbständigem Lernen Evaluation von Schüleräußerungen

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Geschichte lernen 131 (2009): Differenzierung:Innere Differenzierung Konzeption, Methoden Differenzierung mit dem Schulbuch „Steinzeit“ Textarbeit Projekt „Mittelalter“ Lernwerkstatt „Rechtsradikalismus“ Stationenlernen

„Kindheit und Jugend in der DDR“

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Kühberger, Christoph / Windischbauer, Elfriede: Indidvidualisierung und Differenzierung im Geschichtsunterricht. Offenes Lernen in Theorie und Praxis. 2012:Innere Differenzierung Theorie Formen offenen Unterrichts Leistungsfeststellung im offenen Unterricht Beispiele für kompetenzorien-tierte Aufgabenstellungen im

offenen Unterricht Einzelaufgaben Werkstatt:

Fotokartei Arbeit mit Zeitzeugen Migration Schulbuchvergleich

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Göbel, Eva: Differenzierung. Aufgabenformate, Methoden und Lernbegleitung. In: Praxis Geschichte 3/2012:Innere Differenzierung Theorie Aufgabenformate

Basis-/Experte Sternchen Du-kannst

Methoden Gruppenpuzzle Lernbüffet Stationenlernen Lerntempoduett Themenlandkarte mit eigenem Arbeitsplan Themenbörse / Offener Unterricht

1 Einzelaufgabe als Beispiel: Du-kannst (Kaiserreich)

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Landesinstitut für Schulentwicklung: Individueller Kompetenzerwerb im Geschichtsunterricht. Die Stadt als Thema der Binnendifferenzierung. 2012:Innere Differenzierung Theorie Beobachten, Bewerten

Analysestern Kompetenzraster

Erstellung von Lernaufgaben Methoden

Planarbeit Wahldifferenzierung Projektarbeit Lernwerkstatt Stationenlernen Multimediales Lernen Portfolio

Beispiel Stadt Antike-Gegenwart inhaltliche Einführung Aufgabenvorschläge

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Lisum. Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg: In der Vielfalt liegt die Stärke. 2013:Innere Differenzierung Theorie

verschiedene Intelligenzen nach Howard Gardner Methoden Sehr differenzierte Aufgaben zu einer Bildanalyse

(Menzel, Das Eisenwalzwerk)

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Die Regionalen Fachberater Geschichte Rheinland-Pfalz: Heko – Umgang mit Heterogenität konkret am Gymnasium 2013:Innere Differenzierung kooperatives und kollabora-tives Lernen (Ägypten)

Material im Internet Portfolio (Französische Revolution, Sek I)

Material fehlt weitgehend Zeitungsprojekt (Imperialismus, Sek I)

auf Basis des Schulbuchs Binnendifferenzierte Gruppenarbeit (Inflation und WWK, Sek I)

Materialien nicht zugänglich Stationenlernen (Widerstand NS in Rheinland-Pfalz)

AB der lpb Rheinland-Pfalz

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Innere Differenzierung Portfolio Kalter Krieg in der

Kursstufe

http://lehrerfortbildung-bw.de/faecher/geschichte/gym/fb3/f_indivi/:

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Individualisierung – eine Begriffsklärung

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Begriff Verwendung

Individualisierung systematisch-methodisches Bemühen, der Unterschiedlichkeit von SuS im Fachunterricht gerecht zu werdenvon der Groeben, 57

exakt adressatenbezogene Aufbereitung eines Lernvorgangs für den einzelnen Schüler, d.h. die totale Differenzierung des Lernangebots auf den Einzelschü-ler hinGlesemann/Porsch, 44

Fokussierung auf die Entwicklung jedes einzelnen SchülersBohl (Friedrich Jahresheft 2014), 41

Die SuS sind frei, sich eine Sache auf ihre eigene Weise zu erschließenvon der Groeben/Kaiser, 20

systematisch-methodische Unterstützung der individuellen Lernprozesse

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Begriff Verwendung

individualisiertes Lernen Abstimmung von Inhalten, Zielen und Methoden auf den einzelnen Schüler; individualisiertes Lernen muss nicht zwingend auf Selbständigkeit ausgelegt sein.Glesemann/Porsch, 44

individualisierter Unterricht Ermöglichung des individualisierten Lernens durch passende Aufgaben und SettingsGlesemann/Porsch, 45

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Begriff Verwendung

individuelle Förderung Handlungen von Lehrern und Schülern, die das Lernen von Einzelnen gemäß ihrer spezifischen Lernbedingungen unterstützenKunze/Solzbacher, 19

individuelle Förderung muss nicht ausschließlich in unterrichtlichen Kontexten stattfindenGlesemann/Porsch, 44

adaptiver Unterricht Anpassung des Lernangebots an die individuellen Voraussetzungen der Lernenden; lehrergesteuertes Vorgehen / „Lehrer als Regisseur“Bohl, 41 / Wellenreuther (Pädagogik 1/14), 9f.

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Begriff Verwendung

Differenzierung / Binnendifferenzierung

in der Regel gruppenspezifische Passung der UnterrichtsinhalteHelmke (Pädagogik 2/13), 34

äußere Differenzierung organisatorische Auflösung einer größeren heterogenen Gruppe zugunsten kleinerer, homogener GruppenGlesemann / Porsch, 44

innere Differenzierung / Binnendifferenzierung

didaktisch-methodische Differenzierung Glesemann / Porsch, 44

gruppenadaptiver Unterricht innerhalb einer heterogenen LerngruppeWischer (Friedrich Jahresheft 2014), 7

Differenzierung:gruppenspezifische Passung des Lernangebots

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Begriff Verwendung

Passung zentrale Grundlage für Differenzierung und Individualisierung;„Aus bildungspolitischer Sicht stellt das Gebot der Passung – nichts anderes meint der Umgang mit Heterogenität – die zentrale Herausforderung dieses Jahrzehnts dar.“Helmke (Pädagogik 2/2006), 45, (Pädagigk 2/13), 34

Auswählen und Bereitstellen indivi-duell passender Lernangebote; Voraussetzung ist die systematische Erfassung der individuellen Entwick-lung durch geeignete diagnostische VerfahrenBohl, 41

Individualisierung:•Passung Lernangebot-individueller Lerner auf der Basis diagnostizierter Lernstände•systematisches Vorgehen

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SelbständigkeitFür uns heißt Individualisierung also nicht, dass SuS Aufgaben bearbeiten, die nach Methoden und Schwierigkeitsgrad aufbereitet sind und denen sie entsprechend ihrem Lernstand zugewiesen werden, sondern: Sie sind frei, sich eine Sache auf ihre eigene Weise zu erschließen, (dem dienen die vielfältigen Angebote), erproben dabei unterschiedliche Methoden (=Wege im Wortsinn) und erfahren am eigenen Lernen und dem der anderen, was diese zum Verständnis der Sache leisten und wie sie einander ergänzen können.von der Groeben / Kaiser, 20

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SelbständigkeitIndividualisierung ist hingegen etwas vollkommen anderes. Individualisierung beinhaltet nicht nur die möglichst stimmige Passung zwischen Lernstoff und Kind, sondern vor allem auch die Wertschätzung seiner Individualität, seiner Person. Der Lerninhalt muss für das Kind eine Bedeutung haben. Das Kind hat im Unterricht Raum als Person. Es befindet sich in einem beeinflussbaren sozialen Raum mit anderen Kindern, kann seinem Bedürfnis zur Klärung seiner eigenen Lebenswelt nachkommen und erlebt sein Tun als selbstbestimmten Prozess. Methodisch gesehen geht es also nicht um eine möglichst feinabgestimmte Vorgabe von Unterrichtsinhalten für jedes Kind als „Differenzierung von oben“ durch den Lehrer, sondern es geht um die Demokratisierung von Lernwegen, um „Individualisierung von unten“ durch das einzelne Kind.Peschel, 5

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SelbständigkeitBasierend auf der kognitionspsychologischen Erkenntnis, dass Lernen ein individueller Konstruktionsprozess ist, der nicht erzwungen werden kann, entwickelt die konstruktivistische Didaktik Möglichkeiten und Methoden eines veränderten Lernbegriffs und Unterrichts.von der Groeben, 67f.

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Selbständigkeit Unselbständigkeit? Selbstorganisation

Selbstverantwortung

Selbstbestimmung

Lernen als individuelle Konstruktion

gering ausgeprägte Selbstkompetenz

freiwillige Wahl eines rezeptiven Lernwegs

freiwillige Zuwendung zu einem Experten

Konstruktion von Wis-sen ist unabhängig vom Lernweg. Auch rezep-tives Lernen bedeutet aktive Konstruktion von Wissen

?

?Passung!

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Arbeitsbegriff:Individualisierung: Passung Lernangebot-individueller Lerner auf der Basis

diagnostizierter Lernstände systematisches VorgehenDifferenzierung: gruppenspezifische Passung des Lernangebots auf der Basis

diagnostizierter Lernstände systematisches Vorgehen

Zusammenfassung 1

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Unterrichtsarrangements / Aufgaben müssen das Gebot der Passung erfüllen.

Selbständigkeit des Lerners ist das Ziel, muss aber nicht zwingend immer die passende Lernform sein.

Aufgaben können, müssen aber nicht zwingend differenzierte Niveaus, Lernwege etc. ausweisen, sondern

können so formuliert sein, dass jeder Lerner sie nach seinen Bedürfnissen und seinem Lernstand bearbeiten kann.

Lehrer muss auf unterschiedliche Lerntempi vorbereitet sein. Lehrer muss den Lernstand der SuS kennen und

Unterrichtsarrangement und Aufgaben darauf abstimmen. Aufgaben müssen immer den Lernfortschritt unterstützen.

Zusammenfassung 2

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Danke!