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Infoblatt des Diözesanverbandes Bamberg e.V. Ausgabe 2/2010 Anlässlich des Diözesanver- bandstages hat die Ketteler- Stiftung zum ersten Mal ihren Stiftungspreis verliehen. Der Preis wurde von Heinrich Schreiber gestaltet. Er be- schreibt die KAB und ihre Mit- glieder in einer Skulptur als ein Segment der Gesellschaft und der Kirche. Dieses Segment kann aber nach Aussage des Künstlers auch als Keil ge- sehen werden, den die KAB in die Ungerechtigkeit hinein- treibt. KAB will kämpferisch und unangenehm sein für die Mächtigen in unserer Gesell- schaft. KAB ist aber auch eine Gemeinschaft, die zu- sammenhält und sich gegenseitig stützt. Der Preis wird an Personen verliehen, die innerhalb und außer- halb der KAB sich für Gerechtigkeit und die Ziele der katholischen Soziallehre einsetzen. Dabei ist es dem Stif- tungsrat wichtig, dass die Personen glaubwürdig sind und die Sache der KAB voran- bringen können. Der Stiftungs- preis ist neben der limitierten Skulptur mit einem Geldbetrag von 2000 Euro dotiert. Der erste Stiftungspreis wur- de an Heinrich Weidner aus Litzendorf verliehen. Diöze- sanpräses Albert Müller hob in seiner Laudatio die Verdienste von Heinrich Weidner hervor. Er machte deutlich, dass die Grundsätze der KAB für Weid- ner nicht nur für seine Arbeit in der KAB gelten, sondern für sein gesamtes Leben. Der Preisträger stand und steht für die Belange der KAB öffent- lich ein. Er ist jemand, den man in den ersten Reihen fin- det und der sich aktiv in die Diskussionen des Verbandes einbringt und ihn mitgestaltet. Ketteler-Stiftung verleiht neuen Stiftungspreis Bitte beachten Sie die wich- tigen Beschlüsse zum Mit- gliedsbeitrag auf Seite 5. Werner Böhnlein bei der Preisübergabe an Heinrich Weidner.

Infoblatt des Diözesanverbandes Bamberg e.V. · 4 DIÖZESANVERBANDSTAG Das höchste beschlussfassende Gremium des KAB Diözesan-verbandes Bamberg hat vom 8. bis 9. Oktober 2010 im

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Infoblatt desDiözesanverbandesBamberg e.V.Ausgabe 2/2010

Anlässlich des Diözesanver-bandstages hat die Ketteler-Stiftung zum ersten Mal ihrenStiftungspreis verliehen. DerPreis wurde von HeinrichSchreiber gestaltet. Er be-schreibt die KAB und ihre Mit-glieder in einer Skulptur als einSegment der Gesellschaft undder Kirche. Dieses Segmentkann aber nach Aussage desKünstlers auch als Keil ge -sehen werden, den die KAB indie Ungerechtigkeit hinein-treibt. KAB will kämpferischund unangenehm sein für dieMächtigen in unserer Gesell-schaft. KAB ist aber auch eine

Gemeinschaft, die zu-sammenhält und sichgegenseitig stützt.

Der Preis wird anPersonen verliehen, dieinnerhalb und außer-halb der KAB sich fürGerechtigkeit und dieZiele der katholischenSoziallehre einsetzen.Dabei ist es dem Stif-tungsrat wichtig, dassdie Personen glaubwürdig sindund die Sache der KAB voran-bringen können. Der Stiftungs-preis ist neben der limitiertenSkulptur mit einem Geldbetragvon 2000 Euro dotiert.

Der erste Stiftungspreis wur-de an Heinrich Weidner ausLitzendorf verliehen. Diöze-sanpräses Albert Müller hob inseiner Laudatio die Verdienstevon Heinrich Weidner hervor.Er machte deutlich, dass dieGrundsätze der KAB für Weid-ner nicht nur für seine Arbeit inder KAB gelten, sondern fürsein gesamtes Leben. DerPreisträger stand und steht fürdie Belange der KAB öffent-lich ein. Er ist jemand, denman in den ersten Reihen fin-det und der sich aktiv in dieDiskussionen des Verbandeseinbringt und ihn mitgestaltet.

Ketteler-Stiftung verleiht neuenStiftungspreis

Bitte beachten Sie die wich -tigen Beschlüsse zum Mit-gliedsbeitrag auf Seite 5.

Werner Böhnlein bei der Preisübergabe an Heinrich Weidner.

2 DIÖZESANVERBANDSTAG

Nach der im vergangenen Jahrverabschiedeten Ehrenordnungdes Diözesanverbandes Bam-berg wurden in diesem Jahr diebeiden höchsten Auszeichnun-gen des DiözesanverbandesBamberg an verdiente Mitglie-der verliehen.

Die Gebrüder Leisner warenzwei Priester, die in Wilhelms-thal gewirkt haben, sie warenmaßgeblich am Aufbau des ka-tholischen Arbeitervereins inWilhelmsthal beteiligt. Diesergilt als die erste Gründung ei-nes Arbeitervereins in der Erz-diözese Bamberg. Ihr Wirkengalt als Vorbild für viele wei -tere Gründungen. Diese Me-daille wird an Mitglieder ver-liehen, die auf verschiedenenEbenen des Verbandes ent-scheidend gewirkt haben.

Für ihre Arbeit im internatio-nalen Bereich der KAB wurdedie Medaille an Ingrid Mittel-meyer aus Erlangen verliehen.Sie betonte aber, dass sie die

Auszeichnung für alle Enga-gierten in der internationalenArbeit entgegen nimmt. Wer-ner Böhnlein würdigte beson-ders auch die Unterstützungdurch ihren Mann Hans Mittel-meyer.

Für ihre langjährige Arbeitauf allen Ebenen der KAB inDeutschland, für ihre Betriebs-ratsarbeit und für die Frauen -arbeit wurde Gabriele Zeuß ausWolfersgrün geehrt. Zeuß hatdie Arbeit der KAB in der Erz-diözese über vie le Jahre ent-scheidend mitgeprägt.

Für seineArbeit auf Orts- undKreisebene und vor allem fürsein außergewöhnliches En -gagement für das Ketteler-Fa -milienerholungswerk in Ober-trubach wurde Walter Just ausBamberg ausgezeichnet.

Ebenfalls für seine außerge-wöhnlichen Verdienste aufOrts-, Kreis und Diözesanver-bandsebene wurde Fritz Martinaus Eggolsheim geehrt. Martin

hat auch im Ket teler-Familien -erholungswerk über viele Jahrmitgearbeitet. Selbst im hohenAlter hat er noch einmal Ver-antwortung in seinem Ortsver-band übernommen, als Not amMann war.

Die höchste Auszeichnung,die Elisabeth-Bach-Medaille,wurde Alois Hummel aus Her-zogenaurach zuteil. ElisabethBach war die erste Verbands -sekretärin in der Erz diözeseBamberg nach dem ZweitenWeltkrieg. Sie hat die KAB inder Erzdiözese entscheidendwieder aufgebaut.

In ihrer Laudatio hob Diöze-sanvorsitzende Ingrid Schu-mann die Verdienste von AloisHummel hervor. Hummel hatsein ganzes Leben der Arbeit inder CAJ und der KAB ge -widmet. Sowohl der beruf licheBereich wie auch alles übrigewar an den Grundsätzen derCAJ und der KAB aus -gerichtet. Die Verdienste von

Erstmalig wurden die Gebrüder-Leisner- und dieElisabeth-Bach-Medaille verliehen

Gabi Zeuß wird von Lothar Bischof geehrt. Ingrid Mittelmeyer mit Präses Albert Müller.

DIÖZESANVERBANDSTAG 3

Hummel würden den Rahmendieses Berichtes sprengen. Erwar und ist immer ein beschei-dener Mensch geblieben, demdie Anliegen, besonders derSchwächeren in Gesellschaftund Kirche, eine Herzens -angelegenheit sind. Nach überfünzigjähriger Tätigkeit gibtAlois Hummel mit diesem

Diö zesanverbandstag alle Äm-ter aus gesundheit lichen Grün-den auf.

Der KAB DiözesanverbandBamberg ist allen Geehrtensehr dankbar für ihr außerge-wöhnliches Engagement undwünscht allen noch viel Erfolgund Gesundheit auf ihrem wei-teren Lebensweg.

Fritz Martin am Rednerpult.

Präses Müller ehrt Walter Just.

Ingrid Schumann überreicht die Medaile an Alois Hummel.

Alle Geehrten mit dem Diözesanvorstand.

4 DIÖZESANVERBANDSTAG

Das höchste beschlussfassendeGremium des KAB Diözesan-verbandes Bamberg hat vom

8. bis 9. Oktober 2010 im Bil-dungshaus Obertrubach getagt.Über 180 Delegierte aus der

gesamten Erzdiözese habenwichtige Beschlüsse gefasstund eine neue Diözesanver-bandsleitung gewählt.

KAB Bamberg stellt die Weichenfür eine erfolgreiche Zukunft

Diözesanverbandsleitung neu besetztNicht nur verdiente Mitglieder wurden geehrt, sondern es fanden sich auch viele Engagierte für dieArbeit auf Diözesanebene. Die Wahlen haben folgende Ergebnisse gebracht:

Amt Gewählt Ort

Diözesanverbands-vorsitzender Lothar Bischof Poxdorf

Stellvertreter Norbert Schnugg BambergDr. Siegfried Ecker Nürnberg

Diözesanverbands-vorsitzende Ingrid Schumann Hirschaid

Stell-vertreterinnen Luise Müller Oberhaid

Renate Tasler Forchheim

Diözesanpräses Albert Müller Burgwind-heim

Geistlicher Begleiter Dr. Manfred Böhm Rüssenbach

Schriftführer Edgar Günthner Litzendorf

Stellvertretung Schriftführer Bärbel Titze Bamberg

Kassiererin Marianne Gehringer Pettstadt

BeirätInnen Esther Leipold Wallenfels Werner Böhnlein Frensdorf

Junge Familien Stefan Kirchner AdelsdorfJulia Helmerich Bamberg

Senioren Franziska Neumann LitzendorfHerbert Jobst Neustadt/

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AK-Arbeit Bärbel Luthardt Lichtenfels

Internationaler Ausschuss Ingrid Mittelmeyer Erlangen

Maria Bauer Hallerndorf

Frauen Margit Danner SchlüsselfeldGabi Zeuß Wolfersgrün

Amt Gewählt Ort

CAH Winfried Zawidzki Bamberg

Bildungswerk Siegfried Ecker Nürnberg

Freizeitendienst Günther Lahner Burgebrach

CAJ Daniela Eidloth Bamberg

Katholische Betriebsseelsorge Norbert Jungkunz Coburg

Kassenrevisoren Adelheid Kotschenreuther GiftingHeinz Fuchs Frensdorf

Finanzausschuss Heinz Fuchs FrensdorfAlois Müller VolsbachJohanna Söhnlein EckersdorfAdelheid Kotschenreuther Gifting

Wahlausschuss Udo Scherzer BambergGünter Romig WilhelmsthalHans Mittelmeyer ErlangenAnita Volkmuth Hallerndorf

L. Bischof, I. Schumann mit Georg Hupfauer.

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Die KAB Deutschland hat zum1. Juli 2009 durch einen Be-schluss des Bundesausschussesihren Beitragsanteil erhöht.Diese Erhöhung ist auf Be-schluss der Diözesanverbands-leitung an unsere Mitgliederbis jetzt nicht weitergegebenworden. Die erhöhten Beiträgewurden durch den Diözesan-verband Bamberg finanziert(etwa 42.000 Euro für 2009und 2010). Die Neumitgliederseit dem 1. Januar 2009 zah-len in unserem Diözesanver-band den vom Bundesaus-schuss beschlossenen Förder-beitrag (Einzelmitglieder 60Euro, Ehepaare 90 Euro). Fürdiese wird der Beitrag imnächsten Jahr gesenkt. Den er-höhten Beitragsanteil kann derDiözesanverband ab 2011nicht mehr finanzieren, darumist eine Beitragsanpassung not-wendig geworden. Der Diöze-sanverbandstag hat mit sehrgroßer Mehrheit den neuenBeitrag ab 1. Januar 2011 wiefolgt festgelegt:• Monatsbeitrag

Einzelbeitrag 4,17 EuroEhegattenbeitrag 5,50 Euro

• JahresbeitragEinzelbeitrag 50,00 EuroEhegattenbeitrag 66,00 Euro

Reduzierte Beiträge ab1. Januar 2011Ab 2011 wird es einen Sozial-beitrag geben. Dieser Sozial-beitrag kann formlos beim je-weiligen Ortsverbandsvorstandbeantragt werden oder vomOrtsverbandsvorstand veran-lasst werden. Voraussetzung ist

bei Einzelmitgliedern ein Ein-kommen bis 700 Euro, bei Ehe-paaren ein gemeinsames Ein-kommen von 1045 Euro. EinEinkommensnachweis ist nichterforderlich. Basis für den An-trag ist die Einschätzung desOrtsverbandsvorstandes. • Sozialbeitrag im Monat

Einzelperson 2,50 EuroEhepaar 3,00 Euro

• Sozialbeitrag im JahrEinzelperson 30,00 EuroEhepaar 36,00 Euro

Für Mitglieder der KAB, die inein Altenheim oder Pflegeheimkommen, kann der Ortsver-bandsvorstand eine Beitrags-freistellung beantragen. DieMitglieder behalten alle Rech-te. Für die Freistellung ist imKAB Büro ein entsprechenderAntrag anzufordern.

Darüber hinaus hat der Diö -zesanverbandsvorstand einenSolidaritätstopf eingerichtet.KAB Mitglieder, die in finan-zielle Schwierigkeiten gekom-men sind, können auf Antrag(beim Ortsverbandsvorstand)

die Übernahme des Beitragesfür eine bestimmte Zeit bean-tragen. Gespeist wird der Topfaus Spenden und Beitragsan-teilen von Mitgliedern, diefreiwillig einen höheren Bei-trag zahlen.

Für 24 Euro Schnupperbei-trag können für ein Jahr inte-ressierte Personen Mitglied imKAB Diözesanverband Bam-berg werden. In diesem Jahrstehen diesen Personen alleRechte eines KAB Mitgliedeszu. Ausnahme ist die einge-schränkte Beratungsleistung.Nach Ende des Schnupper -jahres wird das Mitglied auto-matisch Vollmitglied, wennnicht drei Monate vor Jahres-ende gekündigt wird.

Die Beitragseinnahmen stel-len für den Diözesanverbanddie einzige verlässliche Ein-nahmequelle dar. Den wach-senden Herausforderungen fürden KAB DiözesanverbandBamberg stehen geringere Ein-nahmen gegenüber. Seit derjüngsten Erhöhung haben wir

Beitragsanpassung beschlossen

Mit großer Mehrheit wurde die Beitragsanpassung beschlossen.

6 DIÖZESANVERBANDSTAG

in entscheidenden regelmäßi-gen Kostenstellen mitTeuerungs raten von bis zu 25Prozent zu kämpfen. Diese sol-len durch die Anpassung antei-lig ausgeglichen werden.Schrumpfende finanzielleMöglichkeiten im Hinblick aufdie Durchführung von Veran-staltungen und Aktionen, aufÖffentlichkeits arbeit und Mit-gliederwerbung und ohne An-passung abschmelzende Res-sourcen an Hauptamtlichen ge-fährden die Zukunftsfähigkeitunseres Verbandes.

Einige Mitglieder zahlenschon bisher einen erhöhtenBeitrag, um ihre Solidarität mitdem Verband zu bekunden. Zu-künftig besteht die Möglichkeitfür Mitglieder einen erhöhtenBeitrag selbst festzulegen, derzur Finanzierung von Personal-stellen und Beiträge für finan-ziell Schwächere herangezo-gen wird. Der erhöhte Beitragkommt in vollem Umfang demDiözesanverband zu Gute.

Durch die Beitragsanpas-sung besteht in diesem Jahr einSonderkündigungsrecht bis

zum 31. Dezember 2010. DieDelegierten des Diözesanver-bandstages waren sich einig,

dass die Qualität der Arbeit derKAB die Mitglieder überzeu-gen wird.

Vorstand zieht positive BilanzAm Freitagabend stand der Rechenschaftsbericht des Diö -zesanverbandsvorstandes amBeginn der Tagung. In dem Bericht wird deutlich, dass wirals KAB die Kehrseite der Me -daille, die langfristige Aus-grenzung Älterer und Gering -qualifizierter aus dem Arbeits-

markt, die Prekarisierung wei-ter Beschäftigungsfelder, diewachsende Zahl von Gering-verdienern und die steigendesoziale Unsicherheit und denwachsenden Bildungsnotstandbei den Jüngeren in den Blicknehmen. Diese Kehrseite machtdas Engagement der KAB alskatholischer Sozialverbandwichtiger denn je.

Die struk turelle Arbeitslo-sigkeit, die ein Klima der Be-drohung nicht nur für alle Arbeitnehmer, sondern auchfür ihre Angehörigen schafft,die Diktatur des Konsums unddas skrupellose Profitstreben,das ganze Volkswirtschaftenan den Abgrund und darüberhinaus bringt, zeigen die tat-sächliche Gefährdung undOhnmacht von Arbeitnehmer/innen und ihrer Familien. Anihrer Seite erfüllt die KABZufriedenheit mit der Arbeit der Zukunftskommission.

Ralph Korschinsky dankt Werner Böhnlein.

DIÖZESANVERBANDSTAG 7

ihren Auftrag. Die vielen über-zeugten ehrenamt lichen Ver-bandsverantwortlichen machenunseren Verband zu einem le-bendigen Zeugnis christlichenGlaubens und Kirche in derGesellschaft wirksam.

So geht es im kommendenJahr 2011 um sehr viel, wenndie Sozialwahlen anstehen.Werden auch die großen so -zialpolitischen Entscheidungenim Bundestag und nicht inden Versichertenparlamentenfallen, so geht es doch bei denimmensen kleinen Fragen imAlltag der Sozialversicherun-gen um Gerechtigkeit. Wirwerden verstärkt darauf auf-merksam machen, dass arbeits-rechtliche und sozialrechtlicheBeratung, Rentenberatung so-wie Fragen zur Gesundheit undPflege den Mitgliedern zurVerfügung stehen. Zusätzlichbieten wir für unsere ehren -amtlichen Mitarbeiter ver-schiedene kostenlose Fortbil-dung- und Weiterbildungs -seminare.

Der Aufbau und die Stär-kung für spezielle Gruppen,

zum Beispiel Familien- undSenioren wie auch für spezielleBerufsgruppen, wird ebensovorangetrieben.

Wenn wir uns wie bisher mitallen uns zur Verfügung ste-henden Mitteln den neuen Herausforderungen und Auf -gaben stellen, werden auch wirin Zukunft als KAB daran An-teil haben, dass unsere sozialeGerechtigkeit erhalten bleibtund die uns Nachfolgenden gemäß unserem neuen Logo„miteinander – füreinander”Bewährtes fortführen und

Neues gestalten können. Nurwenn wir füreinander da sind,wird es uns weiterhin gelingen,etwas für die Arbeitnehmerund Arbeitnehmerinnen zu er-reichen.

Wohin die inhaltliche Rich-tung geht, lesen sie bitte im Be-schlusstext des Leitantrages,der in ganzer Länge in diesemHeft abgedruckt ist.

Die KAB in der ErzdiözeseBamberg geht gestärkt aus demDiözesanverbandstag hervorund ist auf einem guten Weg indie Zukunft.

Bundesvorsitzender Hupfauer. Erzbischof Dr. Ludwig Schick beim Abschlussgottesdienst.

8 DIÖZESANVERBANDSTAG

PräambelDie Finanzmarktkrise ist nochnicht vorbei. Im Gegenteil: Siepflanzt sich fort, weil dieTriebkräfte weiterhin am Werksind.

„Die Krise ist das Ergebnisder neoliberalen Wirtschafts-theorie, die auch in unseremLand großen Einfluss auf diePolitik gewonnen hat. Im Kerndieser Wirtschaftsphilosophiesteht die Auffassung, dassnichts effizienter sei als derMarkt. Er allein führe zumWohlstand für alle. Eingriffedes Staates seien zu unterlas-sen. Manche haben das fastwie eine Heilsbotschaft vertre-ten. In diesem Glauben wurdePolitik gestaltet.

Die Deregulierung der Fi-nanzmärkte, völlige Freizügig-keit für globale Waren- undGeldströme, steuerliche Entlas -tung von Unternehmen und Ver-mögenden sowie die Auswei-tung schlecht entlohnter, befris -teter und unsicherer Arbeits-verhältnisse sind Ausdruck desneoliberalen Konzepts. DieWirtschafts- und Finanzkrisehat überdeutlich gezeigt: Die-ses Konzept ist grandios ge-scheitert. Der Markt brauchtRegeln. Die Menschen müssenwieder in den Mittelpunkt poli-tischen Handelns gerückt wer-den. Das sind wichtige Er-kenntnisse aus der Krise.” 1)

Wir wollen deshalb eine im-mer stärkere Zusammenarbeitaller Menschen und Organisa-tionen, denen Solidarität wich-tiger ist als Wettbewerb. Dazufordern wir Kirchen und Ge-werkschaften, Wohlfahrtsver-bände und Parteien auf. Arbei-ten wir zusammen für dasWohl der Menschen. Denn:Die Güter der Erde sind für alleda.

Arbeit: Der Mensch ist das MaßDer Markt schafft es nicht, dengesellschaftlichen Nutzen ei-ner Arbeit mit ihrer Bezahlungin Übereinstimmung zu brin-gen. Gegen den Trend der kol-lektiven Arbeitszeitverkürzunghaben erst der öffentliche Ar-beitgeber und danach die pri-vaten Unternehmen durchge-setzt, dass die Arbeitszeit flexi-bilisiert und ohne Lohnaus-gleich verlängert wird. DurchPersonalabbau werden die Ar-beitsinhalte verdichtet und dasArbeitstempo beschleunigt.Gleiche Arbeit wird ungleichentlohnt.

Tarifverträge werden nichtbeachtet oder durch arbeitneh-merfeindliche Scheinlösungenersetzt. Die Arbeitsverhältnissewerden immer häufiger zeitlichbefristet. Der Kündigungs-schutz ausgehöhlt, die Tarif-bindung von vielen Unterneh-men unterlaufen, die Ansprü-che an höhere Löhne immer

wieder kategorisch abgelehnt.Menschen sind für die Wirt-schaft nur ein Kostenfaktorund werden deswegen wegge-strichen. Die Würde des Men-schen in der Arbeitswelt wirdmit Füßen getreten.

Arbeit ist ein unverzicht -bares Element menschlicherSelbstverwirklichung. Jederhat ein Recht auf Arbeit. Wirdsie jedoch allein auf die Er-werbsarbeit reduziert, gehenviele grundlegende Aspekteder menschlichen Arbeit ver -loren. Es gibt sehr viele Le-bensbereiche, in denen gear-beitet wird, ohne dass dort einefinanzielle Gegenleistung er-bracht wird. Daraus wird deut-lich, dass Arbeit eine ungleichgrößere Bedeutung für den

Leitantrag zum Diözesanverbandstag 2010 (Beschlusstext)

Obertrubacher Erklärung 2.0Für gerechte Verteilung

1) Erklärung der „Kirchlich-Gewerk-schaftlichen Initiative Bayern” April 2010

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Menschen hat. Nach demchristlichen Verständnis ist sieEntfaltung der dem Menschenvon Gott geschenkten geistigenund körperlichen Kräfte.

Gute Arbeit macht sich auchdaran fest, dass man von demLohn leben kann. Gute Arbeitist jedoch mehr als guterLohn! Bedrückend ist die Unsicherheit, den Arbeitsplatzzu ver lieren und keinen gleich-wertigen wieder zu finden.Schwer belastend sind körper-liche Anstrengungen, extremeinseitige Beanspruchungen,komplizierte Arbeitsprozesse,hohe Dauerkonzentra tion undTätigkeiten, die nur eine ge -ringe Fehlertoleranz zulassen.

Die zunehmende Befristungmacht eine Lebensplanung ge-rade für Jüngere sehr schwierigbeziehungsweise unmöglich.Die Lohnquote sinkt seit Jahren.Die Schere zwischen Arbeits-löhnen und Unternehmensge-winnen geht immer weiter aus-einander. Die wichtigste Forde-rung der KAB „Arbeit kommtvor Kapital” muss neu er-kämpft werden. Arbeit darfnicht arm und nicht krank machen.

• Die Erwerbsarbeit musssozialversicherungspflich-tig sein.

• Mitwirkungs- und Mitbe-stimmungsrechte von Be-triebs- und Personalräten,sowie Mitarbeitervertre-tungen müssen deutlichausgebaut werden.

• In Qualifizierung, Aus-,Fort- und Weiterbildungder Beschäftigten muss ge-zielt investiert werden.

• Die Auszubildenden müs-sen bei Übernahme unbe-fristet übernommen wer-den.

• Die Arbeit muss menschen-gerecht und alternsgerechtsein.

Von der sozialen Spaltung zur gerechtenVerteilungDie verschiedenen Reichtums-berichte der letzten Jahre ha-ben es uns deutlich vor Augengeführt: Die gesellschaftlicheKluft zwischen den Wohl -habenden und den Armen inunserem Land wird immer grö-ßer. Allein in den fünf Jahrenvon 2002 bis 2007 stieg derAnteil des reichsten Zehntelsder Haushalte am privaten Ge-samtvermögen von 57,9 Pro-zent auf 61,1 Prozent.

Auf das reichste Hundertstelder insgesamt etwa 40 Millio-nen Haushalte konzentrierensich allein knapp 23 Prozentdes Nettovermögens. Dagegenbesaßen 70 Prozent der Haus-halte nur knapp neun Prozentdes Nettovermögens (2002:10,5 Prozent).

Diese Entwicklung wurde inden letzten Jahren durch diepolitisch Verantwortlichen vo-rangetrieben. Die Wohlhaben-den wurden steuerlich entlastet,wodurch sich der Staat in eineEinnahmekrise manövrierte.Die Mindereinnahmen wurdenkompensiert durch das Zusam-menstreichen sozialstaatlicherLeistungen. Die Rente mit 67,private soziale Zusatzversiche-rungen und die sogenannteALG II Gesetzgebung sindAusdruck dieser Politik.

In dieser Umverteilung lässtsich der Wandel von einemchristlich geprägten hin zu einem vom Neoliberalismusbestimmten Menschenbild ab-lesen.

Beispiel ALG II: Die Be-weislast wurde umgedreht.Wer bis dato bedürftig war,hatte Anspruch auf ausglei-chende Leistungen. Jetzt mussder Bedürftige erst einmalnachweisen, dass er der Unter-stützung durch die Allgemein-heit würdig ist. Der bedürftigeMensch ist unter den General-verdacht geraten, er nutze denSozialstaat aus. Diesen Ver-

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dacht muss er erst aus demWeg räumen, damit ihm Unter-stützung gewährt wird.

Die Katholische Soziallehrebeharrt diesen Spaltungsten-denzen gegenüber auf der Ver-teilungsgerechtigkeit als Basis,für eine gerechte gesellschaft -liche Chancenverteilung. „DieErde ist für alle da, nicht nurfür die Reichen. . . Niemand istbefugt seinen Überfluss aus-schließlich sich selbst vorzube-halten, wo anderen das Not-wendigste fehlt.” (PopulorumProgressio 3,23)

Ein starker, leistungsfähigerSozialstaat ist die logischeKonsequenz daraus: „Der So-zialstaat darf deshalb nicht alsein nachgeordnetes und je nachZweckmäßigkeit beliebig zuverschlankendes Anhängselder Marktwirtschaft betrachtetwerden. Er hat vielmehr eineneigenständigen moralischenWert . . .”. (Sozialwort 133)

• Die Einnahmeseite der So-zialversicherungen stär-ken, das heißt alle Bürgersollen mit allen Einkom-mensarten zahlen.

• Wiedereinführung der pri-vaten Vermögenssteuer.

• Erhöhung des Spitzen -steuersatzes auf 50 Prozent.

• Einführung einer Finanz-transaktionssteuer (Weiter -entwicklung der Tobin-Steuer).

• Erhöhung der Regelsätzeim SGB II und XII auf 500Euro, zukünftige Anpas-sungen haben sich aus-schließlich an der Entwick -lung der Lebenshaltungs-kosten zu orientieren.

Vom Niedriglohn zum gerechten LohnDeutschland ist zu einem Nied-riglohnland geworden. SeitJahren franst das Lohnspek-trum nach unten aus. Die Zahlder Niedriglohnempfänger istvon 1994 bis 2007 von 15 Pro-zent auf 21,5 Prozent ange -stiegen. Insgesamt sind etwa6,5 Millionen Menschen Ge-ringverdiener. 1,2 Millionenarbeiten gar für weniger als5 Euro in der Stunde. Durch-schnittlich erhielten west -deutsche Niedriglohnbeschäf-tigte pro Stunde 6,89 Euro, imOsten 4,86 Euro. Niedriglohnist ein wesentliches Merkmalfür prekäre Arbeit.

Die Grundsicherung im Al-ter beträgt 676 Euro. Um eineNettorente auf wenigstens die-sem Niveau zu erhalten, müss-te ein Vollzeitbeschäftigter 45Jahre lang 9,47 Euro bruttoverdienen und darauf Beiträgebezahlen. Das heißt: Niedrig -löhne bedeuten nicht nur Ar-mut während der Erwerbstätig-keit (nicht selten sogar im Voll-erwerb), sie legen auch denGrundstein für Armut im Alter.

Die jungen Arbeitnehmertrifft es besonders. Von den un-ter 25-Jährigen arbeiten etwa

© pauline/PIXELIO

Termine6. November 2010Männerinfotag, KV Pegnitz,Pottenstein

6./7. November 2010Herbsttanz, KV Forchheim,St. Anna, Forchheim.

10. November 2010Stammtisch, KV Bbg.-Stadt,Gasthaus Sternla, Bamberg.

10. November 2010Betreuung oder Vollmacht?,KV Nürnberg-Fürth,CPH, Nürnberg.

12. November 2010Männer-Infotag.KV Kronach-Hof

13. November 2010Diözesanverbandsleitung,CPH, Nürnberg.

19. November 2010Faszination Geld – vomSchnäppchenjäger zumkritischen Sparer,Bistumshaus St. Otto, Bbg.

20. November 2010Frauen-Infotag,KV Kronach-Hof

21. November 2010Männerinfo- undBegegnungsnachmittag,KV Forchheim

25. November 2010Farben für die Seele,KV Nürnberg-Fürth, Haus der Stadtkirche, Nbg.

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47 Prozent für einen Niedrig-lohn. Und dabei trifft es mit-nichten nur die Ungelernten.Gut 70 Prozent haben eine abge-schlossene Berufsausbildung.

Niedriglöhne sind nichts an-deres als Hungerlöhne. Sie ze-mentieren die Armut, be-schneiden die gesellschaftli-chen Beteiligungschancen, zer-stören die Möglichkeiten zurZukunftsgestaltung und be-schleunigen damit das sozialeAuseinandertriften der Gesell-schaft.

Dem gegenüber steht dieForderung der KatholischenSoziallehre nach einem gerech-ten Lohn. „Die gerechte Ent-lohnung für die Arbeit einesErwachsenen, der Verantwor-tung für eine Familie trägt,muss dafür ausreichen, eineFamilie zu gründen, angemes-sen zu unterhalten und ihr Fort-kommen zu sichern”. (Labo-rem Exercens 19,3)

Die Forderung der KABnach einem gesetzlichen Min-destlohn von 9,20 Euro kannnicht das letzte Wort sein. Sieversteht sich als eine Zwi -schen etappe auf dem Weg zumgerechten Lohn. Erst der ge-rechte Lohn ermöglicht einwürdiges Leben und sichertPerspektiven für eine gedeih -liche Zukunft in dieser Gesell-schaft.

• Gesetzlicher Mindestlohnvon 9,20 Euro mit dynami-scher Anpassung

• Grundsätzlich gilt: Glei -cher Lohn für gleiche Arbeit, Lohnaufschlag von10 Prozent für Leihar-beit.

• Befristung des Leiharbeits-einsatzes bei der Entleih-firma.

• Wiedereinführung des Ver-bots, Arbeitsvertrag undArbeitseinsatz in der Leih -arbeit zu koppeln (Syn-chronisationsverbot).

Soziale Sicherungs-systeme: Die Solidarität stärkenWir alle sehen und erleben esfast täglich: die Sozialleistun-gen sinken. Wer zum Arzt geht,muss zuzahlen. Die Kranken-versicherung schränkt ihreLeistungen ein. Auf dem Lohn-zettel ist erkennbar, dass dieArbeitgeber weniger als dieArbeitnehmer einzahlen. WerRente bezieht, darf in dennächsten Jahren nicht mit Er-höhungen rechnen. Er merkt,dass seit Jahren weniger imGeldbeutel bleibt und er immerweniger bekommen wird. Werkeine Erwerbsarbeit hat, spürt,dass er von den Sparbeschlüs-sen der öffentlichen Hand be-troffen ist.

Weniger Hilfsmaßnahmenund mehr Druck sind die Regel. Das Arbeitslosengeld Isteigt nicht mit den Lebens -haltungskosten. Viele, die ar-beitslos werden, wissen nichtwas Arbeitslosigkeit bedeu-tet, welche Unterstützungs-maßnahmen sie durch die Bundesagentur genehmigt be-kommen. Wer danach in Ar-beitslosengeld II fällt, hat vor-handenes Vermögen ver-braucht und lebt an der Ar-mutsgrenze. Er wird in der Öffentlichkeit als Schmarotzergebrandmarkt.

Termine26.–28. November 2010JF Adventliches Wochenende,Bildungshaus Obertrubach.

29. November 2010Adventsfeier, KV Nürnberg-Fürth, Fenster zur Stadt, Nürnberg.

1. Dezember 2010DV Seniorentag im Advent, Diözesanhaus, Vierzehnheiligen.

8. Dezember 2010Seniorenadvent,KV Kronach-Hof.

9. Dezember 2010Nikolausfahrt,Senioren KV Bamberg-Stadt.

15. Dezember 2010Adventsfeier,Senioren KV Bamberg-Stadt.

12. Januar 2011Stammtisch, KV Bbg.-Stadt,Gasthaus Sternla, Bamberg.

16. Januar 2011Fraueninfo- und Begegnungsnachmittag, KV Forchheim.

23. Januar 2011Sebastiani-Prozession mitanschließender Begegnung,KV Bamberg-Stadt,St. Gangolf, Bamberg.

28.–30. Januar 2011JF Wochenende für Paare,Bildungshaus Obertrubach.

12 DIÖZESANVERBANDSTAG

Diese Kürzun-gen der Sozialleis-tungen sind poli-tisch gewollt. An-geblich sind sienotwendig, weilnur so der Sozial-staat die Heraus-forderungen derÜberalterung undder weltweitenKämpfe um Stand-ortvorteile beste-hen kann. Dabeiwerden aber vieleTatsachen nicht er-wähnt. Denn trotzSchwankungen und Krisensteigt die Produktivität inDienstleistung und Industrielangfristig ständig an, nationalund international.

Die Produktivitätsgewinnewerden aber nicht gegen diezunehmende gesellschaftlicheSpaltung, sondern für die Fi-nanzmärkte und deren Speku-lationsgewinnler eingesetzt.Die Umverteilung von untennach oben wird durch die Kür-zung der Sozialleistungen ver-stärkt. Sozialleistungsempfän-gerInnen erhalten immer weni-ger Anteil am erwirtschaftetenReichtum. Die lange vorherr-schende Überzeugung: „DieGewinne von heute sind die In-vestitionen von morgen unddie Arbeitsplätze von übermor-gen” hat seit Jahren sehr oftmit der Wirklichkeit nichtsmehr zu tun.

Diese Entwicklung ist ge-fährlich für die Demokratie.Das zeigt die abnehmendeWahlbeteiligung und das Zu-nehmen radikaler Strömungen.Sie steht im Widerspruch zur

Sozialverkündigung der Kir-chen. Eine gerechte Verteilungund das Wohl aller Menschennational und international sindzentrale Forderungen derchristlichen Soziallehre undder Arbeiterbewegung. Dievom Leben Jesu geprägte Be-urteilung einer gesellschaft -lichen Entwicklung aus derSicht der Armen und Benach-teiligten lässt nicht zu, dass wirals KAB dies stillschweigendhinnehmen. Deshalb müssenwir politisch handeln und For-derungen aufstellen.

• Stärkung der paritätischenUmlagefinanzierung undRücknahme der Förde-rung von Kapitaldeckung

• Keine Pauschalierung vonBeiträgen

• Festschreibung des Ren-teneintrittsalters auf 65Jahre

• Erwerbsminderungsrenteohne Abschläge

• Verlängerung der Bezugs-dauer von Arbeitslosen-geld I auf drei Jahre

Termine29. Januar 2011Seminartag/Workshop „Öffentlichkeitsarbeit”,Mediengruppe Ober -franken und KAB-Büro,Bamberg.

9. Februar 2011Stammtisch, KV Bbg.-Stadt,Gasthaus Sternla, Bamberg.

16. Februar 2011Zukunftsworkshop, KV Bamberg-Stadt.

18.–20. Februar 2011JF Mutter-Kind-Wochenende,Bildungshaus Obertrubach.

26.–27. Februar 2011JF Erlebnispädagogik-Wochenende.

27. Febr.–4. März 2011Europastudienwoche Brüssel.

14.–17. März 2011SeniorenexerzitienHaus Frankenthal, Vierzehn-heiligen

18.–20. März 2011JF Frauenwochenende,Bildungshaus Obertrubach.

18.–20. März 2011JF Männerwochenende,KLVHS Feuerstein.

20. März 2011Besinnungstag,KV Bamberg-Stadt, Bistumshaus St. Otto, Bbg.

PROJEKT 13

Wer kennt sie nicht, die Suchenach einer Person, die durchkleine Aufgaben große Hilfeleisten kann, wie zum Beispieljemanden, der sich mit derPflege einer Homepage aus-kennt oder gute Bilder vonVeranstaltungen machen kann?

Es gibt eine Lösung für die-se Frage: Ehrenamtliche! Vie-len Menschen bietet ein Frei-williges Engagement nebendem Beruf eine abwechslungs-reiche Tätigkeit. Gerade für ältere Menschen kann ein Ehrenamt eine große Bereiche-rung sein. Sie können unter an-derem neue Kontakte knüpfen,neue Erfahrungen machen undihr eigenes Wissen an andereweitergeben. In vielen Berei-chen ist heute eine Arbeit ohneFreiwillige kaum mehr vor-stellbar.

Da manche Kreisverbändemit unterschiedlichen Aufga-ben auf uns zukommen, für diesie Ehrenamtliche suchen, ha-ben wir uns eine Möglichkeit

überlegt, um sie bei dieser Suche zu unterstützen. Ausdiesem Grund soll in dennächsten Wochen eine Freiwil-ligenbörse auf der Internetseiteder KAB Bamberg eingerichtetwerden. Ziel der Freiwilligen-börse soll es sein, Ehrenamt -liche zu finden, welche dieKreisverbände oder Ortsver-bände bei kleinen Aufgabenunterstützen, wie zum Beispielbei der Pflege der Homepage.Ebenso sollen Freiwillige, diesich engagieren möchten, je-doch keine größeren Aufgaben,wie Vorstands- oder Leitungs-aufgaben übernehmen wollen,die Möglichkeit bekommen,beim Verband mitzuwirkenund aktiv zu werden. Das An-gebot der Freiwilligenbörsekann selbstverständlich auchvon Nicht-Mitgliedern genutztwerden.

Die Kreisverbände und Orts-verbände haben im Rahmendieser Freiwilligenbörse dieMöglichkeit, eine Art Stellen-anzeige zur Suche von freiwil-lig Engagierten auf der Home-page der KAB Bamberg einzu-richten. Auf der Internetseitewird es eine Eingabemaske ge-ben, in der verschiedene An -gaben gemacht werden sollen.

Potenzielle Ehrenamtlichehaben somit die Möglichkeit,eine passende Beschäftigungentsprechend ihres Interesses,ihres Wohnortes oder ihresZeitkontingentes zu suchen.Die Freiwilligen können an-hand von verschiedenen Krite-rien ihre Suche nach einer Tä-

tigkeit eingrenzen. Nachdemdiese Eingrenzung erfolgt ist,erscheint eine Tabelle mit ver-schiedenen Aktivitäten. Hierwird eine genaue Beschreibungder Tätigkeit, sowie sie vomKreisverband oder Ortsver-band gewünscht wird, sichtbar.Ebenso wird Auskunft überden Zeitumfang gegeben undeine Kontaktperson genannt.

Anhand dieser Tabelle sollenPersonen, die ehrenamtlich tä-tig werden oder andere gernebei ihrer Arbeit unterstützenmöchten, die Möglichkeit be-kommen, auf schnellem Wegedie richtige Tätigkeit für sichzu finden.

Wir hoffen und wünschenuns, dass viele dieses Angebotnutzen. Dann kann diese Frei-willigenbörse ein Erfolg wer-den. Probieren Sie es aus!

Neu im Internet: Ehrenamtsbörse

Katholische Arbeitnehmer-Bewegung – KABDiözesanverband Bamberg e.V

Geschäftsführender Diözesan -sekretär und verantwortlich für den Inhalt (außer namentlich ge-kennzeichnete Artikel):Ralph Korschinsky

Ludwigstraße 25, 96052 BambergTelefon 0951/916910Fax 0951/9169149E-Mail: [email protected]

Das Infoblatt erscheint in der Regelzweimal jährlich, im Frühjahr undHerbst.

Der Bezug ist für Mitglieder der KAB im DiözesanverbandBamberg e.V. kostenlos.

14 SOZIALWAHLEN

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, das Kolpingwerkund der Bundesverband Evan-gelischer Arbeitnehmerorgani-sationen stehen als Arbeits-und Aktionsgemeinschaft –ACA – auf Bundes- und Lan-desebene für die Grundsätzechristlicher Sozial ethik. DieACA verteidigt die Rechteder Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und setzt sichfür Entscheidungsfreiheit undMenschenwürde ein, für Selbst-verantwortung und Selbstge-staltung im Arbeitsprozess –mit und auch in den Gewerk -schaften. Sie setzt sich in denVersichertenparlamenten in derDeutschen Rentenversiche-rung, den großen Ersatzkas-sen DAK, Barmer GEK, TK,BIG Gesundheit, IKK classic,in den regionalen Innungs -krankenkassen, den örtlichenAOKs und in den gesetzlichenUnfallversicherungen ein.

Die Vertreter der ACA in denGremien entscheiden zum Bei-spiel über Rentenbezüge, überdie Anerkennung von Berufs-krankheiten, über Kur- undHeil maß nahmen, bewertenEntschädigungen bei Unfällenund nachfolgender Wiederein-gliederung.

Was sind Sozialwahlen?Das sollten Sie wissen: AlleTräger der sozialen Sicherung –Renten-, Kranken-, Unfall- undPflegeversicherungen – sind

als Selbstverwaltung or gani -siert, die aus gewählten Vertre-tern der Ver sicherten und der Arbeitge ber besteht. Das Haupt-organ der Selbstverwaltung istdie Vollversammlung aller ge-wählten Mitglieder: Als „Versi-cherungsparlament” verfügt sieüber erheb liche Mitgestaltungs-möglichkeiten. Wer hier ein-zieht, da rüber entscheiden allesechs Jahre die Sozialwahlen.Daran beteiligen darf – undsollte – sich jeder beitrags-pflichtige Versicherte über 18Jahre. Dabei stimmt er für eineder Listen, die unter anderenvon Gewerkschaften und Ar-beitnehmervereinigungen zurWahl gestellt werden. Die An-zahl der Sitze einer Liste imVersicherungsparlament rich tetsich nach ihrem Stimmenan-teil. Die Mitarbeit in der Selbst-verwaltung ist ehrenamtlich.

Was suchen Christen in der Sozialpolitik?Christen sollen beten, aber kei-ne Politik machen? ChristlicheWerte haben nicht nur im pri-vaten Bereich Gültigkeit. Ansie zu glauben bedeutet auch,in Politik und Gesellschaft Po-sition zu beziehen: besondersdann, wenn Solidarität und Ge-rechtigkeit ins Hintertreffen zugeraten drohen. Deshalb trittzu den Sozialwahlen regelmä-ßig die Interessenvertretungchristlicher Arbeitnehmer an:das Kolpingwerk, der Bundes-verband Evangelischer Arbeit-nehmerorganisationen (BVEA)und die Katholische Arbeitneh-mer-Bewegung (KAB). Weilsie dabei im Kern dasselbe Zielverfolgen, haben sie sich aufBundes- und Landesebene zurArbeitsgemeinschaft Christli-cher Arbeitnehmer-Organisa-

Für Christliche Sozialethik im Arbeitsprozess

SOZIALWAHLEN 15

tionen zusammengeschlossen.Hauptaufgabe dieser Koopera-tion ist ein erfolgreicher„Wahlkampf” zugunsten desgemeinsamen Anliegens: denGrundsätzen der christlichenSozialethik in Wirtschaft undGesellschaft Geltung zu ver-schaffen.

Wofür stehen die christlichen Verbände?Hochwertige medizinischeVersorgung unabhängig vonEinkommen, Alter oder sozialerSchicht und eine den Lebens-standard sichernde, dynami-sche Rente als Lohn für die Lebensarbeitsleistung: Beidessind grundlegende Bestandteileder Solidargemeinschaft alsPrinzip sozialer Sicherung.Dass mehr Eigenverantwor-tung mit Erhalt und Stärkungdes Solidarsystems einhergehenmuss und kann – darauf zieltdas Wahlprogramm der christ-lichen Verbände unter anderenmit folgenden Forderungen:• Entlastung der Versiche-

rungsträger von versiche-rungsfremden Leistungen

• Verbesserung der Leistungs-effizienz in der Sozialversi-cherung

• konsequente Bekämpfungdes Missbrauchs von Sozial-leistungen

• erweiterter Gestaltungsspiel-raum der gesetzlichen Kran-kenkassen

• kostendämpfende Stärkungder Prävention im Gesund-heitswesenFür die christlichen Verbän-

de steht fest: Die Bewahrungder Solidargemeinschaft ist zu-allererst eine Frage des politi-

schen Willens und nicht derwirtschaftlichen Situation.

Was kann die Selbst -verwaltung bewegen?Als Gremium, das zu mindes-tens 50 Prozent aus gewähltenVersichertenvertretern besteht,ist die soziale Selbstverwaltungein wichtiger Garant für dieRechte der Versicherten. Inner-halb der gesetzlichen Rahmen-bedingungen ist sie vor allemzuständig für Qualität und Si-cherheit der Leistungen. Kon-kret bestimmen die „Versiche-rungsparlamente” unter ande-rem:• Art und Umfang der freiwil-

ligen Versicherungsleistun-gen,

• die Beitragssätze der Versi-cherten bei den Krankenkas-sen,

• die Mitglieder der Ausschüs-se, die Widersprüche derVersicherten gegen Verwal-tungsentscheidungen prüfen,

• Anlage und Verwaltung desVermögens.Damit spielt jede Selbstver-

waltung eine entscheidende

Rolle dafür, wie weit Ver -sicherungen im Sinne der Ver-sicherten handeln – und in wel-chem Ausmaß das Solidarprin-zip zur Geltung gelangt. ImVerwaltungsalltag wie bei derWeichenstellung für die Zu-kunft.

Hoffen ist gut. Handeln ist besser.Erhält die Solidargemeinschafteine Chance oder ist sich schonbald jeder nur noch selbst derNächste? Diese Frage betrifftuns alle – uns persönlich, unsere Familien und damit unsere Zukunft. Wie die Ant-wort ausfällt, können Sie mit-bestimmen: bei der nächstenSozialwahl im Juni 2011.Wenn Sie Solidarität und Ge-rechtigkeit Ihre Stimme gebenmöchten, wählen Sie einfachdie Liste der christlichen Ver-bände: Kolpingwerk, BVEAund KAB. Wir setzen uns in Ih-rem Auftrag dafür ein, dass so-ziale Sicherung in Deutschlandein zuverlässiges Solidarsys-tem zum Schutz des Einzelnenbleibt.

ACA – Arbeitsgemeinschaft ChristlicherArbeitnehmer-Organisationen

Jede Stimme zählt!

16 BÜNDNIS

Menschengerechte Löhne, guteRenten, reguläre Arbeit undZukunft für unsere Jugend –eine Plakatwand mit diesenForderungen stellte das „Bünd-nis Soziales Oberfranken” amDienstag, 12. Oktober, an derBushaltestelle in der Ludwig-straße der Öffentlichkeit vor.Die Präsentation in Bambergwar Teil einer oberfrankenwei-ten Plakataktion, die in allengrößeren Städten (Bamberg,Bayreuth, Coburg, Forchheim,Hof, Kronach, Kulmbach,Lichtenfels und Marktredwitz)stattfand und – zeitgleich – um10 Uhr startete.

Zum Bündnis gehören derDGB, die afa (Arbeitsgemein-schaft für Arbeitnehmerfragen),die KAB (Katholische Arbeit-nehmer-Bewegung) Bamberg,die katholische Betriebsseel-sorge im Erzbistum Bambergund der evangelische kda(Kirchlicher Dienst in der Ar-beitswelt). Das „Bündnis So-ziales Oberfranken” will demSparpaket der Bundesregie-rung eigene gerechte Maßnah-men entgegensetzen und aufdie sich aus dem Sparpaket er-gebenden regionalen Problemeaufmerksam machen und sichfür ein sozial gerechtes Ober-franken einsetzen.

An der Bushaltestelle Lud-wigstraße präsentierten MartinBecher (afa), Ralph Korschin-sky (KAB) und Gottfried

Schneider von der IG Metalldie Plakataktion, die zehn Tagedauern wird.

Unter Bezugnahme auf dieArbeitsmarktsituation und diesozialen Gegebenheiten inOberfranken forderte Schnei-der menschengerechte und re-guläre Tariflöhne. Der extremeRückgang von Vollzeitarbeits-plätzen, die Zunahme von ge-ringfügigen Beschäftigungs-verhältnissen und das Anwach-sen von Leih- und Zeitarbeitführe dazu, dass unser sozia-les System in eine extremeSchieflage gerate. Es sei einWahnsinn, dass die Aufsto-ckung von Niedriglöhnen durchdie Gemeinschaft der Steuer-zahler finanziert werde. Fastsieben Millionen Menschen inDeutschland würden für einenNiedriglohn, etwa im Einzel-handel, im Hotel- und Gaststät-tengewerbe, bei menschenbe-zogenen Dienstleistungen oderin der Leiharbeit arbeiten. Fasteineinhalb Millionen Menschenmüssten ihren Lohn zusätzlichnoch mit Hartz IV aufstocken,um finanziell über die Rundenzu kommen. Ein Lohn, der nichtzum Leben reicht, werde demMenschen nicht gerecht undsei damit moralisch nicht ge-rechtfertigt. Das gelte auch fürunsere Region. „Wir beobach-ten, dass Neueinstellungen jetztnach der Finanzmarktkrise inder Regel über Leiharbeit oder

über Befristungen vollzogenwerden.” Niedriglöhne seien keine Seltenheit. Für Oberfran-ken wirke sich das fatal aus.Der Bevölkerungsschwund imNorden Oberfrankens werdedadurch eher beschleunigt.Denn gerade für junge Leuteböten sich keine guten Voraus-setzungen, hier eine Zukunfts-perspektive zu entwickeln.

Von 2000 bis 2010 seien fast2,5 Millionen beziehungsweisezehn Prozent aller Vollzeit -arbeitsplätze in Deutschlandverloren gegangen. Gleichzei-tig erreichte die Leiharbeit be-reits im Juli 2009 mit 823.000Beschäftigten einen neuen Re-kord.

Etwa neun Millionen Men-schen arbeiten in Teilzeit, da-von 1,9 Millionen (21,3 Pro-zent) unfreiwillig. Über 40 Pro-zent aller neu abgeschlossenenArbeitsverträge seien nur nochbefristet. Die Folge davon seiArmut trotz Arbeit. Bereits 6,5Millionen Menschen arbeitenheute schon im Niedriglohn-sektor. „Statt Armutslöhne for-dern wir daher den gesetzlichenMindestlohn als ein Siche-rungsnetz gegen Verarmung.Vom Lohn muss man auch wür-dig leben können! Für gleicheArbeit muss der gleiche Lohnbezahlt werden. Das gilt sowohl

Bündnis soziales Oberfrankenmischt sich einPlakataktion in neun Städten

BÜNDNIS 17

für die Leiharbeit, wie auch fürdie immer noch schlechter be-zahlte Frauenarbeit.”

Auch Korschinsky erklärte,dass die Einführung von ange-messenen Mindestlöhnen, an-statt der bisher in vielen Bran-chen gezahlten Armutslöhne,unabdingbar sei. Mit dieserMaßnahme würde sich aucheine Diskussion um die Höheder Hartz IV-Bezüge erübrigen.Ebenso wichtig sei aber auchdie Bildung und Ausbildung,so Becher. Die Hürden zurAufnahme eines Studiums fürKinder aus bildungsfernenSchichten müssten gesenktwerden. Abschreckend wirktenfür viele die hohen Studienge -bühren zusätzlich zu Lebens-haltungskosten und Mieten. InOberfranken würden für einzehnsemestriges Studium 5.000Euro Gebühren in Bayreuthund Coburg und 4.000 Euro inHof und Bamberg anfallen.Unis in Thüringen und Sachsenverzichteten auf Gebühren – einklarer Standortnachteil für un-sere Region! Keiner dürfe ver -loren gehen! Immer noch blie-ben in Bayern zu viele Kinderauf der Strecke: 3,5 Prozent derdeutschen und 12,7 Prozent derausländischen Schüler würdendie Schule ohne Abschluss ver-lassen! Das könnten wir uns imbevölkerungsschwachen Ober-franken nicht leisten. „Wir wollen Schulstandorte sicherndurch Kooperation der Schul-formen. Wir befürworten langegemein same Lernzeiten! 2009fanden aufgrund der Bevöl -kerungsabnahme nahezu al-le Lehrstellenbewerber einen Ausbildungsplatz.” Bedenklich

stimme der Überhang aus denJahren 2004 bis 2008. DieserBerg von „Alt lasten” seit auchin Oberfranken noch langenicht abgebaut. Außerdemmüssten sich mehr Betriebe ander Ausbildung beteiligen: je-der dritte Betrieb sei nicht aus-bildungsberechtigt, ein weite-res Drittel der Betriebe bildenicht aus! Und: durch die Wirt-schaftskrise seien die Übernah-mezahlen in reguläre Arbeitwieder gesunken: in Bayern seijeder dritte Auszubildendenicht übernommen worden!

Die Rentenhöhe sei in denvergangenen Jahren aufgrundmehrerer gesetzlicher Eingriffefaktisch gesunken. Durch dieEinführung des Riesterfaktors,des Nachhaltigkeitsfaktors undder Anhebung der Regelalters-grenzen solle das Rentenniveauweiter sinken, auf später ein-mal 46 Prozent. Zurzeit betragedas Rentenniveau nur noch 51Prozent. In Nordbayern betra-ge der durchschnittliche Zahl-betrag einer Altersrenteim Jahre 2009 nur noch849,28 Euro. SechzigProzent der deutschenBetriebe beschäftigtenlaut dem Institut für Ar-beitsmarkt- und Berufs-forschung (IAB) keineMenschen über 50 Al-tersjahren. Unter diesenAspekten seien die Be-schlüsse zur „Rente mit67” zu betrachten und zubewerten. Nach einerStudie der OECD habedie umlagefinanzierteöffentliche Rente in derBundesrepublik die Ver-werfungen auf den Kapi-

talmärkten besser verkraftet,als die so hoch gelobten priva-ten Sicherungssysteme. UnserRentensystem habe Ver trauenverdient. Um die Rentenver -sicherung zu stärken, seiendeshalb auch weitere staatlicheGriffe in die Rentenkasse zuunterlassen.

Deshalb lauten die Forde-rungen des Bündnisses:• Menschengerechte Löhne!• Mindestlöhne statt Armuts-

löhne!• Gleicher Lohn für gleiche

Arbeit!• Genügend Ausbildungsplät-

ze und Übernahme in die Be-triebe!

• Keine Studiengebühren!• Wiedereinführung der Rente

mit 65!• Erwerbsminderungsrenten

ohne Abschlag!• Unbefristete und sozialver -

sicherungspflichtige Arbeits-plätze!

• Weniger Leiharbeit, Teilzeitund Minijobs!

Martin Becher (afa), Gottfried Schnei -der (IG Metall) und Ralph Korschinsky(KAB).

18 WALLFAHRT

„Damit ihr Hoffnung habt“ –dieses Motto des ökume -nischen Kirchentages hattensich auch die Teilnehmer der15. Seniorenwallfahrt derKAB-Diözesanverband Bam-berg e.V. auf ihre Fahnen ge-schrieben, als sie sich am 31.August an der Saturn Arenasammelten, hier wurden sievon dem Stadtrat Johann Ach-hammer begrüßt. Danach pil-gerten sie durch die Fußgän-gerzone zum IngolstädterMünster „Zur Schönen UnsererLieben Frau“.

Der Leitspruch der Wallfah-rer zog sich auch wie ein roterFaden durch die gemeinsameEucharistiefeier und zeigte sichin der Kernaussage der Predigtvon KAB-Diözesanpräses De-kan Pfarrer Albert Müller, dererklärte, dass Menschen, dienoch hoffen können, die Weltzum Besseren verändern wür-den.

Er sagte, dass Christen Hof-fende seien und auch Grundzur Hoffnung hätten, denn dieHoffnung sei mit und durch Je-sus in die Welt gekommen. De-kan Müller definierte Hoff-nung als den Glauben, dasssich etwas zum Positiven hinverändern lasse. Deshalb soll-ten gerade Christen sozialesund politisches Engagement

zeigen und durch ihre Tatendazu beitragen, dass „Hoff-nung“ Realität werde.

Insbesondere verwies Pfar-rer Müller auf die zahlreichenLeistungen der KAB in diesenBereichen, wie die einheitlicheFeiertagsregelung, die Aner-kennung von Erziehungszei-ten … und vieles andere mehr.So resigniere die KAB-Familie

Hoffnung bringt Veränderung15. Seniorenwallfahrt der KAB nach Ingolstadt

WALLFAHRT 19

– trotz etlicher nega tiver po -litischer Entwicklungen derjüngsten Zeit – nicht, halte anihrer Hoffnung fest und setzesich weiterhin für gesellschaft-liche Veränderungen und so-ziale Gerechtigkeit ein. Ausdiesem Grund gebe es auch –so lange die KAB-Familielebe, so lange die KAB-Mit-glieder ihren Zielen treu blie-ben – eine berechtigte Hoff-nung, die Welt zu verändern.

Im Anschluss an den Gottes-dienst konnten die Wallfahrerin einer Ausflugsgaststätte am

Auwaldsee das Mittagsesseneinnehmen und danach folgteder Höhepunkt des Nachmit-tagsprogramms – eine Stadt-führung durch die ehemaligebayerische Landesfestung In-golstadt.

Die Seniorenwallfahrt warmit 650 Teilnehmern wiederdie größte KAB-Veranstaltungdes Jahres 2010 und ist gleich-zeitig auch die größte Wall-fahrt, die im Bereich des Erz-bistums Bamberg organisiertwird.

Dietmar Stark

Termine25.–27. März 2011JF Vater-Kind-Wochenende,Bildungshaus Obertrubach.

26. März 2011Internationaler Studientag,„Sie kamen, sahen und blieben – Integration gelungen?”,Herz-Jesu, Erlangen.

1.–3. April 2011JF Vater-Kind-Wochenende,Bildungshaus Obertrubach.

2. April 2011Seminartag Mobbing,St. Marien, Lichtenfels.

13. April 2011Stammtisch, KV Bbg.-Stadt,Gasthaus Sternla, Bamberg.

15. April 2011Infoabend, KV Bbg.-Stadt,St. Heinrich, Bamberg.

4. Mai 2011Seniorentag im Mai,Burgwindheim.

6.–7. Mai 2011Konfliktberatung und Konfliktvermittlung, Teil 1,Bildungshaus Obertrubach.

11. Mai 2011Stammtisch, KV Bbg.-Stadt,Gasthaus Sternla, Bamberg.

29. Mai 2011Blauer Sonntag,KV Bamberg-Land.

20 INTERNATIONALER AUSSCHUSS

Bamberger Bürger aus Bulga-rien, China, Indien, dem Iran,Kolumbien, der Mongolei, derSlowakei und Russland präsen-tierten ihre Nationen, erläuter-ten Sitten und Gebräuche undstellten landestypische Kunstund Musik vor.

Sie folgten dem Motto desFestes der Kulturen „DerTraum einer neuen Welt, in derein Jeder von uns allen zählt”und zeigten ihre kulturelleVielfalt. Die Katholische Ar-beitnehmer-Bewegung und derMigranten- und Integrations-beirat der Stadt Bamberg hat-ten zu diesem InternationalenTag am Sonntag, 13. Juni, nachSt. Urban, Bamberg, geladen.

CAJ-Diözesankaplan PfarrerLars Rebhan aus Hannberg un-terstrich in dem der Veranstal-tung vorangegangenen Gottes-dienst die Verbundenheit vielerVölker in einer großen Öku -mene zwischen Christen, Ju-den und Moslems, die sich aufden Bund Gottes mit demStammvater Abraham gründe.

Alexis Madokpon aus Beninstimmte mit Trommeln undGesang die Teilnehmer auf dieBegegnung der Kulturen ein.Die etwa 400 Besucher des In-ternationalen Tages nutzten dieGelegenheit, um sich bei zehnStänden über die jeweiligenLänder zu informieren. Beimindischen Stand waren klassi-sche Düfte zu riechen und werwollte, konnte sich Henna-Muster auf die Arme malenlassen. Die türkischen Mitbür-ger boten ein opulentes Mittag -essen an und bei Madagaskardrehte sich alles um den „Lam-ba”. Dieses für die afrikanischeInsel so typische bunte Stück

Stoff knoteten sich diejenigenum die Hüften, die Spaß amgemeinsamen Tanzen hatten.

Auch für Kinder und Ju-gendliche war gesorgt. Siekonnten – mittels Puzzlespie-len – die Gestalt vieler Länderund der gesamten Welt entde-cken oder sich das Gesicht inden Farben ihres Herkunftslan-des schminken lassen.

Dietmar Stark

Fest der Kulturen Internationaler Tag der KAB in Bamberg

INTERNATIONALER AUSSCHUSS 21

FivoyFivoy in Madagaskar „wächst”,die achte Frauengruppe Mani-rihosoa III arbeitet.

Danke an alle, die sich inMadagaskar und bei uns enga-gieren, die gemeinsam „wach-sen” und „Solidarität globali-sieren”.

Madagassische Stickereienvon der Frauengruppe Miavo-tra aus Tana sind eingetroffen(Weihnachtskarten, Bleistift-mäppchen, Einkaufstaschenund Handytäschchen).

Die Mitglieder des interna-tionalen Ausschusses bieten absofort bei Veranstaltungen undin Eine-Welt-Läden diese Wa-ren aus Madagaskar zum Kaufan.

Bitte jetzt schon an solchewertvollen Geschenke denken!

Aktion fair spielt – verantwortlich einkaufen(nicht nur bei Spielwaren)• Qualitätscheck für den

Spielzeugeinkauf (Weih-nachtsgeschenke).

• Weniger ist (oft) mehr.• Infos einholen (Testzeit-

schriften lesen, Kauf inFachgeschäften).

• Auf Labels achten (kaufenSie möglichst kein Spielzeug,ohne dem GS-Zeichen).

• Herkunft prüfen.• Altersangaben beachten.• Riechtest machen.• Billigprodukte meiden (Nie -

drige Preise gehen allzu ofteinher mit minderwertigen

Rohstoffen, miserablen Ar-beitsbedingungen und feh-lenden Qualitätskontrollen).

• Spielzeug wieder verwenden(Umweltgesichtspunkte).

Vorankündigung: Inter-nationaler Studientag zum Thema: „Sie kamen, sa-hen und blieben” – Integrationgelungen? Frauen und Männer

mit Migrationshintergrund be-richten.

Referent: Wilmja Zimmer-mann, Poxdorf, ehemaligesMitglied des EuropäischenPar laments.

Termin: 26. März 2011, von9.00 bis 17.00 Uhr, im Pfarr-zentrum Herz Jesu, Erlangen,Neue Straße.

Ingrid Mittelmeyer

Aus unserer Arbeit

Madagassische Weihnacht

„Gottes Antlitz haben wir ge-sucht überall bei den Men-schen.”

Gott ist Mensch geworden –als Jude. Das Christkind warein jüdisches Kind. Dochschon die Weisen aus demMorgenland sahen es mit ihrenAugen – als Kind, das auch ihnen den Frieden Gottes ge-bracht hat. Heute gehört dasChristuskind allen Völkern –

und sie erzählen die Weih-nachtsgeschichte wie einenTeil ihrer eigenen Geschichte.

Josef Neuner, SJ

„Gott hat für seine Botschaftdie Hirten, deren Welt einfachist, heiter und farbig ausge-wählt”.

Jene, die einfachen Herzenssind, vertraut mit dem Wun-dern der Natur und des Lebens.

22 CAH

Die im Juni 1986 im Diöze -sanverband Bamberg gegrün-dete Christliche Arbeiter-Hilfe(CAH) ist eine freie gemein-nützige Wohlfahrtseinrichtungder KAB im Dienste der ar -beitenden Menschen und ihrerFamilien.

Die CAH hat derzeit folgen-den Mitgliederstand:1 Diözesanverband8 Kreisverbände

79 Einzelmitglieder41 KAB-Gemeinschaften

Die CAH hilft Familien undEinzelpersonen in akutenNotsituationen • durch Gewährung und Finan-

zierung von Sachleistungen; • durch finanzielle Beteili-

gung an Familienerholungenund Bildungsmaßnahmenfür sozialschwache Familien;

• durch die Gewährung vonzinsfreien Darlehen zurÜberbrückung von beson-ders schwierigen finanziel-len Situationen;

• durch Aktionen bei besonde-ren, außergewöhnlichen Not -ständen, wie zum Beispiel.bei der Flutkatastrophe 2007in Baiersdorf;

• seit Herbst 2009 finanzierenwir mit 17.000 Euro einenAusbildungsplatz im Arbeit-nehmerbildungshaus Ober-trubach mit und können sowieder einem jungen Men-schen eine Zukunftsperspek-tive bieten;

• für das Projekt der CAJ„HAUPTsache-Schule” stell -ten wir 2009 einen Förderbe-

trag in Höhe von 5.000 Eurozur Verfügung;

• für das beim KAB-Diöze-sanverbandstag (09./10. Ok-tober 2010) verabschiedeteProjekt „Solidaritätsfonds”stellt die CAH eine An-schubfinanzierung in Höhevon 2.000 Euro zur Verfü-gung. (siehe Bild)Die Arbeit der CAH ge-

schieht unbürokratisch undohne lange Dienstwege vorOrt. Ohne aufgeblähte Verwal-tungsstrukturen erreichen diekonkreten Hilfen die Bedürfti-gen. Die Mitarbeit in der CAHerfolgt ausschließlich ehren-amtlich.

Der aktuelle CAH-Flyerkann im Bamberger KAB-Büro angefordert werden. Ger-ne stellt der Vorstand auch dieArbeit der CAH in Versamm-lungen vor.

Seien Sie sensibel für dieoftmals verborgenen Nöte un-serer Mitmenschen, unsererMitglieder. Melden Sie uns be-troffene Familien oder Einzel-personen. Jeder Antrag wirdgewissenhaft geprüft und be -raten. Bei Zustimmung werdenwir dann im Rahmen unsererMöglichkeiten Unterstützunggewähren.

Wir brauchen nach wie vorIhre Hilfe!• Organisieren Sie Aktionen

zugunsten der CAH!• Werden Sie CAH-Mitglied!• Setzen Sie sich dafür ein,

dass auch Ihr OrtsverbandMitglied wird!

• Spenden Sie für die CAH!• Machen Sie die CAH überall

bekannt!Denn wir wollen Zeichen derSolidarität setzen.

Christliche Arbeiter-Hilfe e.V.Seit 13. Juni 2007 (Mitgliederversammlung mit Neuwahl)wurden folgende Einnahmen (Beiträge, Spenden, Zinsen) undAusgaben (für Hilfeleistungen) gebucht:

Mitglieds- Spenden Sonstige beiträge Einnahmen

(Bußgelder, Zinsen u.ä.)

2007 4.907,37 Euro 13.655,00 Euro 878,89 Euro2008 4.349,03 Euro 14.292,00 Euro 1.432,13 Euro2009 4.779,54 Euro 9.703,00 Euro 591,32 Euro2010* 4.224,09 Euro 8.325,99 Euro 0,00 Euro

Anzahl der Hilfeleistungen 2007 bis 30. September 2010für Einzelpersonen, Familien, Teilfamilien: 114 HLAusgezahlter Gesamtbetrag: 66.212,74 Euro

Anzahl der gewährten Darlehen ab 2007 7 Darlehen nach offene Darlehen 4 Darlehen

Ausgezahlter Gesamtbetrag 12.575,34 Euronoch ausstehende Darlehenstilgungen 3.745,00 Euro* bis 30. September 2010

CAH 23

Aufstellung über Spendenund Hilfeleistungen

DiözesanverbandJahr Spenden Hilfeleistungen

2006 8.085,45 10.690,002007 8.195,00 950,002008 9.984,32 0,002009 6.000,00 22.000,002010* 3592,00 293,10

Bamberg-StadtJahr Spenden Hilfeleistungen

2006 2.010,00 7.370,842007 2.420,00 5.900,002008 2.000,00 7.050,002009 2.700,00 3.833,002010* 2513,50 1.150,00

Bamberg-LandJahr Spenden Hilfeleistungen

2006 651,00 4.370,002007 517,00 1.525,002008 431,61 3.840,002009 1.659,98 1.435,002010* 0,00 1.982,39

Nürnberg/FürthJahr Spenden Hilfeleistungen

2006 0,00 1.000,002007 1.450,00 0,002008 0,00 0,002009 60,00 1.620,002010* 0,00 0,00

Erlangen/Neustadt-AischJahr Spenden Hilfeleistungen

2006 83,00 550,002007 118,00 2.640,002008 100,00 0,002009 50,00 0,002010* 50,00 550,00

PegnitzJahr Spenden Hilfeleistungen

2006 25,00 2.100,002007 0,00 500,002008 513,82 500,00

2009 0,00 0,002010* 0,00 0,00

ForchheimJahr Spenden Hilfeleistungen

2006 100,00 500,002007 400,00 2.000,002008 104,00 500,002009 50,00 300,002010* 1.530,00 1.300,00

Kronach/HofJahr Spenden Hilfeleistungen

2006 521,85 3.150,00

2007 555,00 1.776,102008 1.158,25 800,002009 108,00 1.000,002010* 640,49 0,00

Lichtenfels/Coburg/KulmbachJahr Spenden Hilfeleistungen

2006 0,00 800,002007 0,00 1.182,812008 0,00 700,002009 0,00 918,362010* 0,00 442,00* bis 30. September 2010

Bei Fragen oder Anträgen auf Unter stützung wenden Sie sichan die Geschäftsstelle des KAB-Diözesanverbandes,Ludwigsstraße 25, 96052 BambergTelefon: 0951/91691-0Fax: 0951/91691-49E-Mail: [email protected] direkt an die Mitglieder des Vorstandes.

Der derzeitige Vorstand:1. Vorsitzende: Mathilde HutzlStellvertreterin: Luise MüllerGeschäftsführer: Winfried ZawidzkiKassiererin: Beate Korschinsky

Winfried Zawidzki bei der Scheckübergabe an den Geschäftsfüh-rer des KAB in der Erzdiözese Bamberg e.V. Ralph Korschinsky.

24 REGIONALES

Auch heuer hatten sich dieKreisverbände der KAB (Ka-tholische Arbeitnehmer-Bewe-gung) Kronach-Hof und Lich-tenfels-Coburg-Kulmbach so-wie der KAB-Diözesanver-band zusammengetan, um eine1. Mai-Kundgebung zu organi-sieren – diesmal in Wallenfelsund mit dem ehemaligen Vor-sitzenden der Bundesagenturfür Arbeit und jetzigen Staats-sekretär Rainer Bomba alsFestredner. In diesem Jahr wardas Thema „Sozial ist, was Ar-beit schafft?!”.

Die Kundgebung begann miteinem Festgottesdienst in derWallenfelser Pfarrkirche St.Thomas, den KAB-Diözesan-präses Albert Müller zelebrier-te. Müller betonte in seinerPredigt, viele grundlegendeAspekte der menschlichen Ar-beit gingen verloren, wennman sie allein auf das Geldver-dienen reduziere. Arbeit sei einunverzichtbarer Teil mensch -licher Selbstverwirklichung.Deshalb dürfe der Kampf ge-gen die Arbeitslosigkeit nichtnur auf die Frage des fehlendenEinkommens reduziert werden.Allerdings sei es auch demüti-gend, wenn jemand den ganzenTag arbeitet und trotzdem vonseinem Lohn nicht leben kann.Daher sei es für die ChristenPflicht, sich für gerechtenLohn und Arbeit einzusetzen.Das Gleichnis von den Arbei-tern im Weinberg, die alle trotzunterschiedlicher Arbeitszeit

gleich bezahlt werden, zeige,dass es nicht nur um Leistungsondern um die Grundlage desLebens gehe.

Der Staatssekretär im Bun-desministerium für Verkehr,Bau und Stadtentwicklung Rai-ner Bomba erklärte in seinerFestrede im Wallenfelser Kul-turzentrum, die Wirtschaftskri-se sei noch nicht überwundenund es liege noch ein langer,langer Weg zum Thema „Ar-beit” vor uns. Heute werde derkatholischen Soziallehre zuge-billigt, sich grundsätzlich mitder ganzen Bandbreite des Zu-sammenlebens der Menschenunter übergeordneter Perspek-tive zu beschäftigen. Dieseheutige 1. Mai-Kundgebungder KAB spiegle dieses breiteEngagement wider.

Prinzipien der christlichenSoziallehre seien traditionellGemeinwohl, Solidarität undEigenverantwortung. DiesePrinzipien würden auch das

deutsche Modell der „SozialenMarktwirtschaft” prägen. DieWirtschaftskrise sei eine deut-liche Mahnung, die Prinzipiender „Sozialen Marktwirtschaft”wieder deutlich ernster zu neh-men. „Wir brauchen eine Re-naissance, nicht die Überwin-dung unseres erfolgreichen So-zialstaatsmodells – sowohl imeigenen Lande wie internatio-nal”, betonte Bomba.

Unter der Führung der Bun-deskanzlerin Angela Merkelhabe die Regierung schnell undverantwortlich gehandelt unddamit die Auswirkungen derKrise in Grenzen gehalten. Esdürfe aber nicht sein, dass ver-antwortungslose Finanzjon-gleure ungestraft faule, weil siewertlose Finanzprodukte aufden Markt bringen und dannsogar noch mit Riesengewin-nen auf fallende Werte wettenkönnen. Auch dürfe nicht sein,dass hoch bezahlte Banken -manager, deren Finanzinstitute

Soziale Marktwirtschaft deutlich ernster nehmen

1. Mai-Kundgebung der KAB

REGIONALES 25

nur mit Steuergeldern am Le-ben erhalten werden könne,Mitarbeiter entlassen und sel-ber große Boni einstreichen.

Wichtig bleibe es, die Bin-nennachfrage zu stärken. Da-bei müsse der Mittelstand ge-fördert werden, da er viele Ar-beitsplätze schaffe und erhalte.Das „Gesetz zur Beschleuni-gung des Wirtschaftswachs-tums” sei vor allem ein Entlas-tungspaket von 4,5 MilliardenEuro für die Familien.

Viele hätten eine Zunahmeder Arbeitslosen um mindes-tens einer Million vorausge-sagt. Das sei nicht eingetreten.In Bayern sei man dank einemProzentsatz von 5,7 mit einem„blauen Auge” davongekom-men. Der Rückgang der Ar-beitslosigkeit habe im Märzgegenüber dem Februar hier inOberfranken 3,5 Prozent be -tragen.

Dass die Bundesrepublik imUrteil vieler Experten interna-tional als das Land anerkanntwerde, das durch die Kriseohne Massenentlassungen ge-kommen ist, liege in den In-strumentarien der SozialenMarktwirtschaft. Es habe sichgezeigt, dass die deutsche So-zial- und Tarifpartnerschaftdeutlich ernster zu nehmen sei.Gerade beim Bewältigen derKrise hätten vor allem auf betrieblicher Ebene zahllose„Bündnisse für Arbeit” gehol-fen, Arbeitsplätze zu erhaltenund zu sichern.

Bomba betonte: „Unsere Ar-beitslosen sind nicht generellfaul, sie haben nur nicht dieChance zu arbeiten. Wir habengenug Arbeit im Land – wir ha-

ben sie nur wegrationalisiert!”.Durch die „Bürgerarbeit” wür-den viele Arbeitslose intensivbetreut und weiterqualifiziert.Zukünftig werde man wegender demographischen Entwick-lung „Hände ringend” nachqualifizierten Arbeitskräftensuchen.

Zum Jahresmotto der KAB„Gute Arbeit” meinte derStaatssekretär, dass Mindest-lohnregelungen von den Tarif-parteien branchens pezifischausgehandelt werden sollten.Zeitarbeit baue Brücken in dieVollzeitarbeit. Allerdings müss-ten Leiharbeiter zu denselbenBedingungen beschäftigt wer-den wie die Stammbelegschaft.Es dürfe auch nicht sein, dassStammbelegschaften entlassenwerden, um sie als Leiharbeiterzu schlechteren Bedingungenwieder einzustellen. BefristeteArbeitsverhältnisse würden zu-nehmen – aber die unbefriste-ten nicht abnehmen, so dassalso zusätzliche Jobs entstan-

den seien. Jede zweite be -fristete Stelle würde in eine un-befristete übergehen. Ein wei-teres Instrument der Arbeits -erhaltung sei die Kurzarbeit,deren Sonderkonditionen um15 Monate bis März 2012 ver-längert werden solle.

Als zukunftssicherndes In-strument für gute Arbeit nann-te Bomba die angestrebte Elektromobilität. Elektroautoswürden die InnovationskraftDeutschlands beweisen und er-halten.

Zum Schluss der Kundge-bung gab es noch ein kurzesPodiumsgespräch zum Themamit dem zweiten Bürger -meister Jens Korn, dem Leiterder Agentur für Arbeit Joa-chim Schubert, stellvertretendeLandrätin Jutta Laczó und demgeschäftsführenden KAB-Diö -zesansekretär Ralph Korschin-sky. Musikalisch umrahmtendie Kundgebung der Musikver-ein Wallenfels.

Andreas Kirchhof M.A.

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Der Festabend anlässlich des40. Gründungsjubiläums fandim Pfarrheim statt. KAB-Team-leiterin Anita Volkmuth zeich-nete gemeinsam mit PräsesMatthias Steffel und Kreisver-bandspräses Martin Battert dieelf noch lebenden Gründungs-mitglieder, Elisabeth Steger,Linus Kraus, Anna und Alois

Hagen, Irmgard und GeorgSeitz, Maria und Alfred Volk-muth, Alfons Nützel sowieMonika und Edgar Stühler,aus. Für 25-jährige Mitglied-schaft erhielten Claudia undFritz Seuberth Treue urkunden.Die Chronik des Ortsverbandeshatte die Schriftführerin Mar -lene Willner in Gedichtform

zusammengestellt und vorge-tragen und erhielt dafür vielBeifall.

Der Höhepunkt der Jubi -läumsfeier war der festlicheGot tesdienst in der St. Se -bastiankirche, zelebriert vonPfarrer Steffel und DiakonEberhorn, musikalisch um-rahmt von der Gruppe „Takt-voll”. In seiner Predigt würdig-te Pfarrer Steffel die Leistun-gen des Ortsverbandes. „Nichtnur Worte, sondern auch Ta-ten” fasste er die hervorragen-de Arbeit der Mitglieder in denvergangenen 40 Jahren zusam-men. Acht KAB-Fahnenabord-nungen aus dem DekanatForchheim und Ebermannstadtzogen mit in die Kir che ein undreihten sich während der Mes-se um den Altarraum.

Elisabeth Friedl

Front gegen das Ansinnen desGewerbevereines Litzendorf,der für die von ihm ini ziierteGewerbeschau im Juni einenverkaufsoffenen Sonntag fürden Ortsteil beantragt hatte,machte die KAB Litzendorf.

Kurz vor der Gemeinderats-sitzung, in der dieserAntrag be-raten wurde, demonstrierten dieKABler vor dem Rathaus gegenden verkaufsoffenen Sonntag –leider vergeblich, weil sich dasRätegremium in der Sitzungknapp dafür aussprach.

Andreas Kirchhof

KAB Litzendorf zeigt Flagge!

40 Jahre KAB Hallerndorf

Die geehrten Gründungsmitglieder mit Teamleitung Anita Volk-muth (links) und Präses Matthias Steffel (zweiter von rechts) so-wie Kreisverbandspräses Martin Battert (rechts).

PERSONELLES 27

Liebe KABlerinnen und KAB-ler, mein Name ist Julia Velten.Ich bin 26 Jahre alt und kommeaus Essen. Nach meiner Schul-zeit am Gymnasium habe icheine Ausbildung als Erzieherinabsolviert, in der ich viel überdie Arbeit mit Kindern lernenkonnte. Da mir dies persönlichjedoch nicht reichte, entschiedich mich nach meiner Aus -bildung für ein Studium derSozialen Arbeit in Würzburg.So bin ich also im Oktober2005 nach Franken gekom-men. Während meines Jahres-praktikums arbeitete ich im Se-niorenheim Hueberspflege derStiftung Bürgerspital in Würz-burg, das mir einen guten Ein-blick in die Arbeit und in denUmgang mit älteren Menschenermöglichte. Im Hauptstudiumhabe ich mich dann für denSchwerpunkt „Soziales Mana-gement” entschieden. Ende2009 habe ich mit meiner Di-plomarbeit zum Thema „Frei-williges Engagement im Alter– Verborgene Kompetenzenneu entdecken und für die eige-

ne Arbeit sinnvoll nutzen” be-gonnen, mit der ich Ende März2010 mein Studium als Di-plom-Sozialpädagogin abge-schlossen habe. Am 1. Mai2010 habe ich dann als Diöze-sansekretärin bei der KAB inBamberg begonnen.

Während meiner Kindheitund Jugend war ich als Mess-dienerin in der Kirche aktivund habe zum Schluss zwei eigene Gruppen geleitet. Einweiteres Hobby von mir ist dieMusik. So lernte ich Klavierspielen und sang im Jugend-chor meiner Heimatgemeinde.Auch der Sport durfte in mei-nem Leben nicht fehlen. Soverbrachte ich meine Freizeitmit Schwimmen, Basketballund Tanzen.

Zu meinem Aufgabenbe-reich bei der KAB gehören unter anderem die Begleitungder Kreisverbände Bamberg-Stadt, Bamberg-Land, Forch-heim, Erlangen-Neustadt/Aischund Nürnberg-Fürth sowie dieBegleitung der Teams der Jun-gen Familien und der Frauen.Ebenso zählt die Bildungsar-beit, wie zum Beispiel die ver-schiedenen Wochenenden inObertrubach sowie weitere Bil-dungsveranstaltungen, zu mei-nen Aufgaben. Ab Herbst wer-de ich mich auch in die Rechts-beratung und die Mobbingbe-ratung einarbeiten und dahin-gehend tätig werden.

Ich freue mich auf eine guteZusammenarbeit mit Ihnen!

Julia VeltenDiözesansekretärin

Neue Diözesansekretärin

Personalveränderung

Zum 1. Oktober 2010 hatsich die Personalsituationdes KAB Diözesanverban-des e.V. verändert. BlankaKraus hat ihre Arbeit beider KAB zum 30. Septem-ber 2010 beendet. Sie warim Diözesanbüro in Bam-berg tätig.

Wir möchten uns auchauf diesem Weg bei BlankaKraus für ihre engagierteArbeit bedanken und wün-schen Ihr alles Gute auf ihrem weiteren Lebensweg.

Ralph KorschinskyGeschäftsführer

KAB Bamberg e.V.

Termine3.–5. Juni 2011Oma-Opa-Wochenende,Bildungshaus Obertrubach.

8. Juni 2011Stammtisch, KV Bbg.-Stadt,Gasthaus Sternla, Bamberg.

9. Juni 2011Senioreninfotag,Lichtenfels.

10. Juli 2011Heinrichsfest,Bamberg.

22. Juli 2011Annafest, KV Forchheim,St. Anna, Forchheim.

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