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FEDERATION DES PATRONS PEINTRES ET VITRIERS DU GRAND-DUCHE DE LUXEMBOURG 1 Du interessierst dich für eine Lehre als Maler! Was macht der Maler? Was Maler und Lackierer können, wird einem vielfach erst bewusst, wenn der heimische Tapetenwechsel nach der Methode "Selbst ist der Mann" das erste Mal so richtig schief gegangen ist. Denn der Fachmann meistert diese Situation ohne Probleme. Maler schützen, verschönern und kennzeichnen mit fachkundigen Pinselstrichen, und dies nicht nur an oder in Gebäuden. Denn auch Reparaturarbeiten gehören zum Berufsbild: Die schadhafte Lackierung einer Holztür, eines Fensters oder eines Möbelstückes einfach überzustreichen, wäre schlampig. Daher bessern Maler und Lackierer zunächst die Schäden aus, schleifen, säubern und lackieren anschließend. Auch das Malen von Schildern nach Vorlagen des Auftraggebers oder die Herstellung von Ornamenten nach eigenen Vorstellungen gehören zum Tätigkeitsspektrum. Eine wohnliche Note erhält ein Raum erst durch eine individuelle Tapete. Hierfür werden Tapetenbahnen fachgerecht zugeschnitten, damit die Muster nahtlos ineinander übergehen, danach gekleistert und anschließend fachmännisch an die Wände geklebt. Hierbei zeigt sich dann der wahre Spezialist, denn auch schiefe und krumme Wände müssen in Form gebracht werden. Wie werde ich Maler? In der dreijährigen Ausbildung lernen angehende Maler- und Lackierer/innen: Prüfen und bewerten von Untergründe und bereiten diese für Beschichtungen vor. Durchführen von Schutzmaßnahmen für nicht zu bearbeitende Flächen und an Objekten. Behandeln, beschichten, bekleiden und gestalten von Oberflächen. Instandhalten und setzen von Oberflächen. Durchführen von Putz-, Dämm- und Trockenbauarbeiten. Verlegen Decken und Wand Beläge. Entwerfen von Konzepten für die Raum- und Fassadengestaltung. Voraussetzungen Maler und Lackierer brauchen praktische Begabung und eine gewisse Fingerfertigkeit, etwa für handwerkliche Tätigkeiten mit Mal- und Schriftpinseln. Lehrlinge sollten in diesem Beruf durchschnittliche Kenntnisse in der Dreisatz, der Prozent und der Flächenberechnung haben. Diese Rechenarten sind für Flächen-, Raum- und Materialberechnungen wichtig. Für das Verständnis von Anwendungsvorschriften (etwa von Farben und Lacken) ist eine ausreichende Lesefertigkeit vonnöten. Naturwissenschaftliche Grundkenntnisse sind für Ausbildungsinhalte aus Chemie und Physik hilfreich - aber keine Angst: Der Doktortitel wird nicht verlangt!

Informationen zur Gesellenausbildung im Malerhandwerk

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Informationen zur Gesellenausbildung im Malerhandwerk

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FEDERATION DES PATRONS PEINTRES

ET VITRIERS DU GRAND-DUCHE DE LUXEMBOURG

1

Du interessierst dich für eine Lehre als Maler!

Was macht der Maler?

Was Maler und Lackierer können, wird einem vielfach erst

bewusst, wenn der heimische Tapetenwechsel nach der

Methode "Selbst ist der Mann" das erste Mal so richtig

schief gegangen ist. Denn der Fachmann meistert diese

Situation ohne Probleme. Maler schützen, verschönern

und kennzeichnen mit fachkundigen Pinselstrichen, und

dies nicht nur an oder in Gebäuden. Denn auch

Reparaturarbeiten gehören zum Berufsbild: Die schadhafte

Lackierung einer Holztür, eines Fensters oder eines

Möbelstückes einfach überzustreichen, wäre schlampig.

Daher bessern Maler und Lackierer zunächst die Schäden

aus, schleifen, säubern und lackieren anschließend. Auch

das Malen von Schildern nach Vorlagen des Auftraggebers

oder die Herstellung von Ornamenten nach eigenen

Vorstellungen gehören zum Tätigkeitsspektrum. Eine

wohnliche Note erhält ein Raum erst durch eine individuelle

Tapete.

Hierfür werden Tapetenbahnen fachgerecht zugeschnitten, damit die Muster nahtlos

ineinander übergehen, danach gekleistert und anschließend fachmännisch an die Wände

geklebt. Hierbei zeigt sich dann der wahre Spezialist, denn auch schiefe und krumme Wände

müssen in Form gebracht werden.

Wie werde ich Maler?

In der dreijährigen Ausbildung lernen angehende Maler- und Lackierer/innen: ● Prüfen und bewerten von Untergründe und bereiten diese für Beschichtungen vor. ● Durchführen von Schutzmaßnahmen für nicht zu bearbeitende Flächen und an

Objekten. ● Behandeln, beschichten, bekleiden und gestalten von Oberflächen. ● Instandhalten und setzen von Oberflächen. ● Durchführen von Putz-, Dämm- und Trockenbauarbeiten. ● Verlegen Decken und Wand Beläge. ● Entwerfen von Konzepten für die Raum- und Fassadengestaltung.

Voraussetzungen

Maler und Lackierer brauchen praktische Begabung und eine gewisse Fingerfertigkeit, etwa für handwerkliche Tätigkeiten mit Mal- und Schriftpinseln. Lehrlinge sollten in diesem Beruf durchschnittliche Kenntnisse in der Dreisatz, der Prozent und der Flächenberechnung haben. Diese Rechenarten sind für Flächen-, Raum- und Materialberechnungen wichtig. Für das Verständnis von Anwendungsvorschriften (etwa von Farben und Lacken) ist eine ausreichende Lesefertigkeit vonnöten. Naturwissenschaftliche Grundkenntnisse sind für Ausbildungsinhalte aus Chemie und Physik hilfreich - aber keine Angst: Der Doktortitel wird nicht verlangt!

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Da viele Aufträge im Privatbereich von Kunden durchgeführt werden, spielen Kontaktfähigkeit und Kundenorientierung (z.B. Sauberkeit der Baustelle), aber auch Kundenberatung (Materialauswahl, Farbberatung) eine wichtige Rolle. Dass Maler und Lackierer keine Farbfehlsichtigkeit haben dürfen - also Farben einwandfrei erkennen können - versteht sich von selbst. Und noch was: Umweltschutz wird in diesem Beruf Tag für Tag praktiziert, deshalb muss hierfür ein ausgeprägtes Verständnis vorhanden sein.

Anforderungsprofil

Wenig viel

Kunden beraten und betreuen

Mit Technik umgehen

Mit EDV-Systemen umgehen

Arbeit selbstständig organisieren

Arbeitsabläufe kreativ gestalten

Wirtschaftlich denken u. handeln

Fremdsprachen anwenden

Im Team arbeiten

Informationen entnommen von © www.aubi-plus.de

Schulische Voraussetzung und Karriere

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Du hast dich für den Beruf des Malers entschieden und möchtest eine Lehrstelle finden!

Wie gehst du vor?

Ein Jahr vor dem gewählten Eintritt in die Lehre.

Du informierst dich in deiner Schule. Viele Lyzeen bieten in Zusammenarbeit mit den heimischen Betrieben Schnupperkurse an. Frage nach einem Termin und stell dich persönlich beim Betrieb vor.

Teile mit, dass du einen Schnupperlehrgang absolvieren möchtest.

Melde dich in den Ferien (Sommer oder Osterferien) bei dem Betrieb wo du die Lehre gerne absolvieren möchtest und frage nach einem Ferienjob.

Ab dem 6ten Monat vor dem gewählten Eintritt in die Lehre

Schreibe dich beim Arbeitsamt (www.adem.public.lu) ein. Lasse dir Adressen von Betrieben geben, die Lehrlinge suchen.

Verschicke Bewerbungsschreiben an Betriebe aus deiner Nähe. Fange früh an mit deinen Bewerbungen. Nur der frühe Vogel findet das Korn.

Du hast eine Zusage von einer Firma bekommen.

Um dich erfolgreich anmelden zu können, muss folgendes Formular vom interessierten Betrieb ausgefüllt werden. Man findet das Formular auch im Internet unter www.adem.lu

Dies lässt du dir von der Firma, die dich einstellen möchte, ausfüllen. Damit gehst du zurück zum Arbeitsamt und teilst mit dass ein Betrieb Interesse an einem Lehrvertrag mit dir hat. Mit der Firma hast du einen Anfang der Lehre vereinbart, irgendwo zwischen dem letzten Schultag und dem Ende der Sommerferien.

Viele Firmenchefs sehen es gerne wenn du, nachdem du noch 2 Wochen Urlaub gemacht hast, früh im Betrieb anfängst. Plane deinen Urlaub so dass du nicht nachdem du 3 Tage gearbeitet hast bereits Urlaub beantragen musst.

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Im Juli und ab September

kannst du dich in dem Lyzeum das deinem Wohnort am nächsten liegt einschreiben. Die Einschreibung kann von der Schule nur vorgenommen werden wenn eine Bescheinigung vom Arbeitsamt vorliegt, dass du einen Ausbildungsplatz in einer Firma hast. Es gibt 3 Lyzeen in denen du die schulische Ausbildung zum Maler absolvieren kannst. Dies sind das:

Lycée technique du Centre in Luxemburg-Limpertsberg (www.ltc.lu) Nordstaat Lycée in Diekirch (www.nosl.lu) Lycée technique Mathias Adam in Pétange. (www.ltma.lu)

Das Lyzeum wird dich informieren wann der erste Schultag ist.

Erster Tag im Betrieb

Erkundige dich im Betrieb wie die Arbeitszeiten bei deiner zukünftigen Firma geregelt sind. Diese variieren stark von einer Firma zur anderen. Komme eine Viertelstunde vor der vereinbarten Zeit in die Firma. Kaufe dir im Fachhandel eine weiße Arbeitshose. Dann siehst gleich am ersten Tag wie ein richtiger Maler aus.

Erster Tag in der Schule

Wie bei der Einschreibung mitgeteilt, fährst du am besagten Tag in die Berufsschule. Sei auch hier pünktlich. Am ersten Tag bekommst du generelle Informationen mitgeteilt. Beim nächsten Mal nimmst du deine weiße Arbeitshose und die Werkzeugkiste mit.

Andere wichtige Informationen

Wann wird der Lehrvertag unterschrieben?

Der Lehrvertrag ist kein normaler Arbeitsvertrag. Du hast als Lehrling andere Rechte aber auch andere Pflichten als ein „normaler“ Arbeiter. Der Vertrag wird von der Handwerkerkammer (www.cdm.lu) ausgestellt und dem Betrieb zugesandt. Es kann sein, dass du bereits arbeitest, der Vertrag aber nicht vorliegt. Keine Sorge. Ab dem Tag wo die Firma das Formular des Arbeitsamtes unterzeichnet und das Arbeitsamt deine Kandidatur anerkennt, stehst du unter Vertrag.

Wer unterschreibt den Vertrag?

Der Vertag wird von dir und ggf. deinem Erziehungsberechtigten und dem Betrieb unterschrieben. Der Vertrag sieht eine Probezeit von 3 Monaten vor.

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Welche Arten von Lehren gibt es für den Maler in Luxemburg?

Es gibt zwei Arten der Lehre.

das DAP (diplôme d'aptitude professionnelle) das CCP (certificat de capacité profesionnelle)

Für die Lehre im DAP musst du mindestens eine 9ième pratique erfolgreich abgeschlossen haben. Für das CCP gibt es keine Zugangskriterien.

Was ist der Unterschied zwischen DAP und CCP

Beim DAP besuchst Du im ersten Lehrjahr 3 Tage pro Woche die Berufsschule und ab dem 2ten Lehrjahr einmal pro Woche.

Beim CCP gehst du im ersten Jahr 2 Tage zur Schule und ab dem 2ten Jahr ebenfalls einmal pro Woche

Beide Lehren sind modular aufgebaut wobei das DAP ein größeren Akzent auf die theoretischen Begleitung legt. Das CCP ist mehr auf die Praxis ausgelegt.

Wie hoch ist die Lehrlingsentschädigung?

Die Entschädigung beträgt für den Beruf des Malers (Stand 01.10.2012): Für den Bereich DAP 541,04 € vor dem PII* und 966,60 € nach dem bestandenen PII*. Beim CCP beträgt die Entschädigung für das erste Lehrjahr 525,31 €, das zweite Jahr 651,38 € und das dritte Jahr 893,01 €. *PII heißt Projet intégré intermédiaire

Wie lange dauert die Lehre?

Die Lehre dauert in der Regel 3 Jahre. Beim DAP kann die Lehre um 1 Jahr verlängert werden, falls du das abschließende Projet intégré final nicht bestandenen hast.

Gibt es eine abschließende Prüfung

Beim DAP gibt es, genau wie nach der Hälfte der Lehrzeit, ein abschließendes Modul das sogenannte „Projet intégré final“.

Beim CCP wird dir durch ein Zertifikat bescheinigt welche Module du positiv abgeschlossen hast. Beim CCP gibt es, zumindest zurzeit, kein abschließendes Modul.

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Was passiert wenn deine Lehre abgeschlossen ist?

Am Ende des Monats, an dem dir mitgeteilt wird, dass du deine Lehre erfolgreich abgeschlossen hast, endet der Lehrvertrag. Daher bespreche früh genug mit deinem Chef, ob er zufrieden mit dir ist, und er dich weiter beschäftigen möchte. In dem Fall wird, zwischen euch beiden, ein ganz normaler Arbeitsvertrag abgeschlossen.

Ist dies nicht der Fall, dann suchst du dir eine neue Firma. In der Regel findest du mit einer abgeschlossenen Lehre schnell eine neue Arbeit.

Mit welcher Lehre kannst du später Meister werden, resp. deinen eigenen Betrieb gründen?

Nach erfolgreich bestandenem DAP hast du die Möglichkeit dich zur Meisterprüfung einzuschreiben (www.cdm.lu).

Nach abgeschlossener Meisterprüfung kannst du dann als angestellte Führungskraft in einem bestehenden Betrieb Verantwortung übernehmen resp. dein eigenes Unternehmen gründen.

Nützliche Informationsquellen

www.adem.public.lu

www.men.public.lu

www.cdm.lu www.ltc.lu

www.nosl.lu

www.ltma.lu

www.cpos.lu

www.beruffer.anelo.lu

http://www.berufe.tv/BA/ausbildung/?filmID=1000159 http://www.youtube.com/watch?NR=1&feature=endscreen&v=5SejUFT62tE

http://www.youtube.com/watch?v=_yAZm7B6W4A

Stand der Informationen: 01.10.2012