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1/11 karriere Ingenieur Zündung: So brillieren Sie in Gehaltsverhandlungen 7 10 Navigation: Im Vertrieb bedarf es Menschenkenntnis 7 35 Trend: Kopf hoch! Auch wenn Kritik zunächst schmerzt 7 46 . . . damit . . . damit die Richtung die Richtung stimmt stimmt

Ingenieur Karriere

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VDI nachrichten Beilage

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Page 1: Ingenieur Karriere

1/11

karriereIngenieur

Zündung: So brillieren Sie in

Gehaltsverhandlungen 7 10

Navigation: Im Vertrieb bedarf

es Menschenkenntnis 7 35

Trend: Kopf hoch! Auch wenn

Kritik zunächst schmerzt 7 46

. . . damit . . . damit die Richtung die Richtung

stimmt stimmt

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Berufseinstieg : Starten Sie bescheiden, aber nicht demütig! 6

Im ersten Job sollten Berufseinsteiger nicht mit ihrem Wissen prahlen, sondern sich offen zeigen und Fragen stellen.

Gehalt: Wer klug verhandelt, hat mehr unterm Strich 10

Wer sein Gehalt verhandelt, sollte gut vorbereitet sein, authentisch bleiben und mit Leistung punkten. Und ganz wichtig: Sich trauen, offen übers Geld zu reden.

Der geduldige Ingenieur fängt den Kunden 16

Der Kunde ist König. Wie und wo aber finde ich den Partner, mit dem mich eine solide Geschäftsbeziehung verbindet? Verkaufstrainer kennen die Antwort.

Inhalt Ingenieur Karriere · 1/2011 3

Zündung Start ins Berufsleben

Vom Techniktraining bis zur Schulung des Teamgeistes 22

Unternehmen legen bei der Weiterbildung ihrer Ingenieure verschiedene Schwerpunkte. Personalchefs berichten, worauf sie größten Wert legen.

Wenn der Headhunter zweimal klingelt 24

Manche warten ihr Leben lang auf den Anruf eines Headhunters. Mit ein paar Kniffen können Ingenieure auf sich aufmerksam machen.

Beschleunigung Karrierestufen erklimmen

Die chemische Industrie ist auf Wachstumskurs 29

Die Vereinten Nationen haben 2011 als internationales Jahr der Chemie ausgerufen. Grund genug, um einen Blick in die Chemiebranche zu werfen.

Karriere auf der Schiene – reiselustige Ingenieure gesucht 32

In der Bahnindustrie geht es ebenso international wie interdisziplinär zu. Ingenieure, die dort Fuß fassen wollen, sollten keine Stubenhocker sein.

Innovationen stehen bei Carl Zeiss hoch im Kurs 37

Die Hälfte seines Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen Carl Zeiss mit Produkten, die nicht älter sind als drei Jahre.

Navigation Orientierung im Job

Ein Paar, zwei Karrieren, ein Arbeitgeber 42

Dual Career, auf gut Deutsch Doppelkarrieren. Diese streben Paare immer häufiger an, vor allen Dingen Hochschulen und Universitäten kommen diesem Wunsch nach.

Vom Umgang mit Lob und Kritik 46

Wer jubelt, weil er gelobt wurde, sollte das genießen – aber auch hinterfragen, denn genau wie Kritik ist auch Lob das Produkt subjektiver Wahrnehmung.

Trend Akzente setzen

UNTERNEHMEN STELLEN AUS – UND INGENIEURE EIN.

Der Recruiting Tag der VDI nachrichten, einfach ideal für eine erfolgreiche Jobsuche. Wir bringen hier zusammen, wer

zusammen gehört – renommierte Unternehmen mit qualifizierten Ingenieuren und technischen Fachkräften.Treffen Sie

wichtige Unternehmensvertreter. Informieren Sie sich bei kompetenten Karriereberatern. Hören Sie die Vorträge hochka-

rätiger Redner.

Mehr Informationen? Wenden Sie sich bitte an:

Kerstin Ernst,Telefon (0211) 61 88 - 374 oder Silvia Becker,Telefon (0211) 61 88 - 170, [email protected]

www.ingenieurkarriere.de /recruitingtag

17. Mai 2011Dresden, Congress Center Maritim

24. Mai 2011Düsseldorf, Maritim

28. Juni 2011Ludwigsburg, Forum am Schlosspark

31. August 2011Kiel, Halle400

13. September 2011Zürich, Kongresshaus

16. September 2011Dortmund, KongresszentrumWestfalenhallen

11. Oktober 2011Karlsruhe, Kongresszentrum

20. Oktober 2011Fürth, Stadthalle

11. November 2011Ludwigsburg, Forum am Schlosspark

17. November 2011München, M, O, C,

30. November 2011Hamburg, Handelskammer

Heft im Heft: Ingenieure werden immer wählerischer, wenn es um Zufriedenheit am Arbeitsplatz, um Jobwechsel und einen neuen Arbeitgeber geht. Die Ansprüche steigen und damit auch die Bedeutung des neuen Zertifikates „Ausgezeichneter Arbeitgeber für Ingenieure“, das TÜV Rheinland und VDI nachrichten bislang sechsmal vergeben haben. Die Unternehmen, die mehr tun als andere, stellen wir Ihnen in dieser Spezialausgabe von IngenieurKarriere in der Heftmitte vor. Außerdem lesen Sie, auf welche Punkte Ingenieure besonders achten, wenn sie entscheiden, ob sie bleiben oder lieber wechseln.

Page 3: Ingenieur Karriere

zahlten Steuern zu tun hatte, wurde er 1935 Kana-dier.

Warum ist das überhaupt

passiert?

Schick hat angeblich ge-sagt, er hatte zuerst die Idee für einen elektrischen Rasierer, als er sich von ei-ner Durchfallerkrankung erholte und keine Lust mehr hatte auf die an-strengende Nassrasur, zu-mal er das Wasser immer aus einem See holen muss-te. Doch es war ein langer Weg, immer wieder mach-te er Zeichnungen, ent-wickelte und tüftelte wei-ter, doch keine Firma woll-te seine Idee umsetzen. Zunächst hatte er selbst-ständig Erfolg mit einem sicheren Nassrasierer, der

ihm Geld in die Kasse spül-te und die Möglichkeit gab, an seinem Trockenrasierer zu basteln. Die ersten Mo-delle kamen 1929 in die Läden, aber die Weltwirt-schaftskrise schlug zu, Schick stand fast vor dem Ruin. Er gab nicht auf, ver-kleinerte den Rasierer, in-tegrierte einen externen Motor – und verkaufte 1931 gleich 3000 Stück. Den Höhepunkt erlebt die Trockenrasur nach dem Zweiten Weltkrieg und nach Schicks Tod.

Wo soll das alles hinfüh-

ren?

Ist doch ganz klar: Bald gibt's bestimmt eine App mit integriertem digitalem Lasershave!

[email protected]

Impressum

Redaktion: Rudolf Schulze (verantw.),

Claudia Hantrop, Julia Schlingmann,

Wolfgang Schmitz

Bildbeschaffung/Fotoarchiv: Antonie Fleckner, Kerstin Küster

Layout/Produktion:

Theo Niehs (verantw.),

Gudrun Schmidt, Kerstin Windhövel

Anzeigenteil: Annette Fischer

Verlag: VDI Verlag GmbH,

VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf,

Postfach 10 10 54, 40001 Düsseldorf

Anzeigen:

Medienpartner Mäurer GmbH,

Breite Straße 124, 41836 Hückelhoven

Druck: Westdeutsche Verlags- und

Druckerei GmbH, Kurhessenstraße 4-6,

64546 Mörfelden-Walldorf

Stich (!)-tag: 80 Jahre Elektrorasierer

Wer ist dafür eigentlich

verantwortlich? Der Mann hieß Jacob

Schick, ein US-Amerikaner aus Iowa, der zunächst Lei-ter einer Eisenbahnlinie war (im zarten Alter von 16

Jahren!) und später Soldat. Er ließ Mitte März 1931 den ersten elektri-schen Rasierer patentieren und gründete seine eigene

Firma, die Schick Dry Shaver, Inc. razor compa-ny. Um ein paar Unan-nehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen, was wohl auch mit ein paar nicht ge-

Ein Modell des Remington de-luxe aus den 1960er-Jahren. Hat sich ja kaum 'was verändert. Foto: TV Yesterday

Vom Planer und Konstrukteur zum Technik-Erklärer

Die Katastrophe von Fukushima verdeutlicht, dass Ingenieure mehr denn je als glaubwürdige und verantwortungsbewusste Technikexperten auftreten müssen. Da sind auch Eigen-Engagement und Weiterbildung gefragt.

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, ws

Das Drama um das Kern-kraftwerk in Fukushima wird noch auf Jahrzehnte Spuren hinterlassen. Auch für Ingenieure bedeutet dies eine historische Wende. Sie werden sich und ihre Arbeit künftig weit stärker hinter-fragen und erklären müssen. Die Zweifel an Technik, vor

allem an Großtech-nologien, sind in der Bevölkerung zwangsläufig gestiegen.

Deutsche gelten als

„Pingel“, als ewige Zweifler. Und das ist gut so. Ingenieu-re in Deutschland sollten das als Chance, nicht als In-novationsbremse sehen. Schließlich ist die öffent-liche Meinung ein Mahnruf, der zur hohen Qualität deutscher Produkte anhält.

Vor diesem Hintergrund werden die Worte von Ex-ThyssenKrupp-Chef Ekke-hard Schulz (Seite 48) umso dringlicher: „Die Sprache des Ingenieurs bleibt Zeich-nung und Formel. Da braucht es nicht viele Worte. Das schult andererseits nicht unbedingt die Kom-munikationskompetenz.

Daran müssen Ingenieure arbeiten.“

Wer nur mit Fachchine-sisch technische Abläufe er-klären kann, ist unglaub-würdig. Das gilt nicht nur für Politiker. Auch Ingenieu-re müssen die Ängste und Zweifel der Bevölkerung ernst nehmen und Antwor-ten finden, die plausibel und verständlich sind.

Sie können aber die drän-genden Zeitfragen nicht al-lein beantworten; sie müs-sen den fruchtbaren Dialog mit Juristen, Soziologen und Vertretern anderer Fach-bereiche suchen.

Weiterbildung in Fragen von Ethik und Softskills schienen vielen noch vor Kurzem als nutzloser Zeit-vertreib. Technik, Ethik und öffentliche Darstellung aber gehören eng zusammen. Das ist nicht erst seit Fuku- shima so. ws

Die Erklärungs-versuche zum Unglück in Fu-kushima stie-ßen in der ja-panischen Öf-fentlichkeit auf Zweifel. Foto: dpa

Einkommensstudie

Ingenieurgehälter steigen weiter

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Ingenieurgehälter sind im zweiten Halbjahr 2010 weiter gestiegen. Das er-gab eine Auswertung der Gehaltsdaten von 15 499 Ingenieuren auf dem Kar-riereportal der VDI nach-richten. Demnach stieg das Durchschnittsein-kommen im zweiten Halbjahr 2010 im Ver-gleich zum ersten Halb-jahr um 4,96 %. In der IT-Branche stiegen die Ge-hälter mit 14,65 % am stärksten. Zurück gingen die Einkommen jedoch in der Dienstleistungs- und in der Baubranche.

Zum Jahresbeginn 2010 gingen die Einkom-men vor allem als Folge der Kurzarbeit leicht um rund 500 € auf durch-schnittlich 54 400 € zu-rück.

Auf das Gesamtjahr ge-sehen, stieg das durch-schnittliche Ingenieur-einkommen 2010 im Ver-gleich zu 2009 um 1,1 % auf 56 100 €. jul - www.ingenieurkarriere.de/

gehaltstest

Rückspiegel

4 Ingenieurkarriere · 1/2011 Zündung Start ins Berufsleben

PASSION FOR CARBON

Carbon ist ein faszinierender Werkstoff.Carbon ist Millionen Jahre alt und dieGrundlage alles irdischen Lebens. Die SGLGroup – The Carbon Company – ist einer derweltweit führenden Hersteller von Produktenaus Carbon. Rund 6.500 Mitarbeiter an40 Produktionsstandorten in Europa, Nord-amerika und Asien entwickeln innovativeLösungen für unsere Kunden.

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„In flachen Hierarchien hat jeder Zugang zu jedem. Wir haben dadurch eine Kultur des offenen Aus-tauschs“. (Dr. Hubert Jäger, Leiter Konzernforschung)

Ingenieure und Naturwissenschaftler (m/w)

In unserem globalen Forschungs- und Entwicklungszentrum in Meitingen bei Augsburg arbeiten wir an Leichtbau mit Carbonfasern, Materialien für Energiesysteme und Hochleistungskeramiken. Für die Material- und Prozessentwicklung, Modellierung und Realisierung suchen wir Nachwuchskräfte und Berufserfahrene als

aus den Studiengängen

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6 Ingenieurkarriere · 1/2011 Zündung Zündung Ingenieurkarriere · 1/2011 7

bedingt formal korrekt ge-kleidet zu sein. „Es sollte ei-ne Selbstverständlichkeit sein, der Tätigkeit angemes-sen gekleidet am neuen Ar-beitsplatz zu erscheinen“, sagt der Personalchef des Bremer Raumfahrtunter-nehmens EADS Astrium, Oliver Koezle.

Was angemessen ist – da-rauf sollten Bewerber be-reits achten, wenn sie sich in einem Unternehmen vor-

stellen: „Man muss schauen, was der Dresscode in der Firma ist“, gibt Koezle einen pragmatischen Tipp. Aber auch am ersten Arbeitstag besteht dazu noch ausrei-chend Gelegenheit – wer nicht gerade direkt an einer Maschine arbeitet oder spe-zielle Berufskleidung benö-

Der erste Job: Kontrollierte Offensive statt nassforscher Besserwisserei Beim ersten Job ist es ähnlich wie bei der großen Liebe. Entscheidend für den Gehalt der Beziehung ist die Anfangszeit. Experten geben Tipps für den Einstieg ins Berufs-leben.

Wolfgang Heumer

VDI nachrichten, Bremen, 8. 4. 11, ws

Diplom-Betriebswirt Kay Uwe Messmer hat sich an ratlose Gesichter unter den Absolventen der Fachhoch-schule Heidelberg fast schon gewöhnt. „Die Leute wissen häufig nicht, was von ihnen erwartet wird“, fasst der Dozent für Personal- und Organisationslehre jene Unsicherheiten zusammen, derentwegen sich ehemalige Studenten kurz vor dem Wechsel aus dem Hörsaal an den ersten Arbeitsplatz an ihn wenden.

Messmer ist überzeugt, dass seine Erfahrungen kein Einzelfall sind. Das Pro-

blem, dass junge Menschen gar nicht mehr so recht wis-sen, was sie in der Arbeits-welt erwartet und vor allem wie sie sich dort verhalten sollen, entsteht seiner An-sicht nach schon lange vor der Hochschulausbildung: „Wenn unsere Schulen die Jugendlichen besser auf das Berufsleben vorbereiten würden, dann hätten wir nicht solche Probleme“, er-kärt Messmer.

Die Probleme, von denen Messmer spricht, haben nichts mit der professionel-len Vorbereitung der künfti-gen Arbeitnehmer zu tun. „Wer frisch vom Studium kommt, ist zumeist voller Tatendrang, aber mehr als einmal hapert es beispiels-weise an den Umgangsfor-men oder am Umgangston.“

Dass sich Studierende un-tereinander oder sogar mit den Lehrenden duzen, ist rund um den Hörsaal gang und gäbe. Dort reicht es häufig auch, der Jahreszeit angemessen, aber nicht un-

Kein Grund zur Panik. Gut vorbereitet wird der erste Arbeitstag mit Sicherheit nicht zum Horrortrip. Foto: imago

tigt, sollte zunächst einmal in Anzug oder Kostüm er-scheinen.

Im Umgang mit den neu-en Kollegen scheint der gute alte Freiherr von Knigge ein guter Ratgeber zu sein. „Das Siezen ist zunächst Pflicht, Doktortitel darf man nicht einfach weglassen und grundsätzlich gilt: Der Ältere verkürzt die Distanz“, fasst Messmer wesentliche Be-nimmregeln zusammen. Auch mit Kollegen, die scheinbar auf demselben Level arbeiten wie der Neu-ling selbst, sollten sich An-fänger nicht zu früh verbrü-dern: „Eine Faustformel ist es, erst einmal ein bis zwei Monate abzuwarten und die Verhältnisse zu sondieren.“

Für Neulinge ist es aber nicht nur gut zu wissen, was sich gehört – für sie gilt auch die alte Regel: „Der Ton macht die Musik.“ Hoch motiviert zu sein, ist die ei-ne Seite. Anderen mit vor-schnellen Tipps und Rat-schlägen auf den Wecker zu

Info

- www.astrium.eads.net

„Das Siezen ist zunächst Pflicht und Doktortitel darf man nicht weglassen.“

Literaturtipps

- Alles wissen heißt wis-sen, wo alles steht. Rund um den Einstieg ins Berufsleben gibt es

mittlerweile jede Menge Ratgeber-Literatur. Als Standwerke gel-ten:

- Alexandra Levit: Mein erster richti-ger Job; Verlag Wi-ley-VCH, Wein-heim 2011; 283 S.; 16,95 €.

- Susanne Reinker: Das Job-Lexikon: Erste Hilfe für den Berufsstart; DTV Deutscher Ta-schenbuchverlag; München 2004, 768 S.; 19.50 €.Weitere Tipps gibt es im Internet. wh

- www.aok-on.de/berufs- einsteiger/beruf-zukunft/ die-ersten-100-tage.htm

- www.berufsstrategie.de

Lektüre, damit der Einstieg leicht fällt

gehen, ist die andere Seite. „Es gibt da leider einen deutlichen Unterschied zwi-schen Eigen- und Außen-wahrnehmung“, hat Mess-mer beobachtet.

Wer nicht in den Ruf des Neunmalklugen geraten will, sollte beobachten, Fra-gen stellen und lernen. Neue Mitarbeiter haben nicht nur die Pflicht, son-dern auch das Recht sach-kundig gemacht zu werden, meint Koezle.

Dabei gehe es nicht nur um die eigene Arbeit: „Dazu zählt es auch, die wesentli-chen Schnittstellen zu ande-ren Bereichen und Aufgaben kennenzulernen. Niemand könne und werde es einem Anfänger übel nehmen, dass er nicht alles weiß – „Offen-heit ist immer gut“, betont Koezle. Sein Praxistipp: „Skizzen und Notizen ma-chen. Wer sitzt wo, wer ist wer, wer macht was und so weiter.“

Auf jeden Fall sollten sich Berufsanfänger auf den ers-ten Arbeitstag gut vorberei-ten, rät Koezle. Dank Inter-net lässt sich mittlerweile über Arbeitgeberseiten jede Menge Wissenswertes he-rausfinden. Zur Vorberei-tung zählt Koezle es auch,

sich mit den konkreten Er-wartungen und Aufgaben-stellungen des neuen Ar-beitgebers auseinander-zusetzen; dazu zählt auch, sich auf einen gewissen Pra-xisschock vorzubereiten: „Im Regelfall wird man am Arbeitsplatz nur einen Bruchteil dessen anwenden können, was man im Studi-um gelernt hat.“

Genau diese Auseinander-setzung mit den konkreten

Erwartungen eines Arbeit-gebers fällt Studenten im-mer schwerer, hat Messmer beobachtet. „Sie scheitern an ihren fehlenden Vorstel-lungen von dem, was von ihnen erwartet wird.“

Im Zweifelsfall, so sagt es Messmer auch seinen Stu-denten immer wieder, „gilt eine einfache Regel: Der Chef erwartet von uns, dass wir alle gut arbeiten.“

Andererseits können auch Berufsanfänger einen ver-ständnisvollen Chef erwar-ten. Ein solcher Chef sei un-ter anderem daran zu erken-nen, dass er seinen neuen Mitarbeitern Hilfestellungen und Ratschläge gibt: „Gera-de junge Menschen brau-chen Führung“, hat Mess-mer aus seinen Erfahrung mit ratsuchenden Studen-ten gelernt. ●

Berufsanfänger dürfen verständnisvollen Chef erwarten

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8 Ingenieurkarriere · 1/2011 Zündung Zündung Ingenieurkarriere · 1/2011 9

Meyden: Man kann sich durch Bücher und Seminare schlau machen. Nur setzt das voraus, dass man verstanden hat, dass der Dreh- und An-gelpunkt einer Karriere eben

nicht nur auf dem Fachlichen liegt, sondern auch auf dem Zwischenmenschlichen. Vie-le Firmen beklagen sich bei mir, sie hätten so tolle junge

Knapp daneben ist auch vorbei Etikette-Trainerin Nandine Meyden weiß, woran Karrieren scheitern können. Über die modernen Knig-geregeln hat sie bereits fünf Bücher geschrieben. Ihr nächstes Buch dreht sich um eine besonders heim-tückische Spezies: die Karrierekiller.

Christine Demmer

VDI nachrichten, Wiesbaden, 8. 4. 11, jul

VDI nachrichten: Manch vielversprechende Karriere läuft unversehens vor die Wand. Woran kann’s liegen? Meyden: In jeder Branche und in jedem Unternehmen gibt es eine Reihe von Ge-heimcodes, die man nicht unterschätzen darf. Ein Bei-spiel: Als Ingenieur bin ich es gewohnt, im Büro ent-spannt in Jeans und Jackett herumzulaufen. Dann wechsele ich die Stelle, und in der neuen Firma ist auf einmal seriöse Kleidung ganz wichtig.

Glauben Sie mir: Man-cherorts wird stark auf su-perkorrekte Kleidung geach-tet. Wer das nicht ernst nimmt, sich insgeheim so-gar darüber lustig macht, verstößt gegen die Regeln. Das hat dann Konsequen-zen für die Karriere.

VDI nachrichten: Die Brems-spur ist deutlich zu sehen, man weiß aber nicht so recht, was man eigentlich falsch gemacht hat. Meinen Sie das? Meyden: Genau. Ein ande-res Beispiel für versteckt lauernde Risiken sind Rang und Reihenfolgen. Im Busi-ness kommen oft viele Alpha tierchen zusammen. Als Mitarbeiter auf einer Sit-zung muss ich einfach wis-sen, wem ich zuerst die Hand geben und zu wessen Wortbeiträgen ich tunlichst nicken muss.

Oder nehmen Sie ein simples Ding wie E-Mails: Wen setze ich an welcher Stelle auf cc? Es gibt un-glaublich viele Menschen, die sehr genau darauf ach-ten. Wenn sie sich gekränkt fühlen, sagen sie das aber nicht offen, sondern tragen es als inneren Grimm mit sich herum. Und den lassen sie dann an passender Stelle gegen den Rangverletzer raus.

VDI nachrichten: Wie kann man die verborgenen Spiel-regeln erkennen?

Wer im Büro eine Schleppe hinter sich herzieht, sollte diese möglichst unauffällig vernichten. Denn sie führt mitunter nicht nur zur Belustigung. Foto: Vario

Leute, fachlich super, metho-disch fit, aber sie brächten einfach keinen Smalltalk zu-stande. Die könnte man doch nicht den wichtigen Kunden durchs Haus führen lassen!

Wenn einem aber schon das nicht zugetraut wird, wo-rauf gründet sich dann die Hoffnung auf einen berufli-chen Aufstieg? Im Berufs- und Geschäftsleben geht es immer darum, gute Bezie-hungen zu Menschen auf-zubauen. Wer in dieser Hin-sicht unsicher wirkt, dem traut man auch sonst nichts zu.

Info

- www.ingenieurkarriere.de

Jedes Unternehmen hat seine eigenen Etikette-Regeln. Es lohnt sich, hier genau hinzuschauen

VDI nachrichten: Kann man das Händchen für Menschen im Privatleben trainieren? Meyden: Sicher können wir bestimmte Eigenschaften unserer Persönlichkeit ver-stärken oder abbauen. Wer zum Beispiel keinen Small-talk beherrscht, kann das trainieren, in dem er sich bewusst immer wieder in Si-tuationen mit unbekannten Menschen begibt und übt.

Aber bei Kleidungscodes, Rangfolgen, den unter-schiedlichen Spielregeln in unterschiedlichen Unter-nehmensbereichen und bei der betrieblichen Subkultur kann ich vom Privatleben nur begrenzt auf das schlie-ßen, was in der Firma wich-tig ist. Und das kann dann in der nächsten ganz anders sein.

In manchen Firmen sind Titel überhaupt nicht wich-tig. In anderen dagegen sehr wohl. Da begehe ich unter Umständen einen bösen Af-front, nur weil ich den Dok-tor weglasse. VDI nachrichten: Also muss man an jedem neuen Ar-beitsplatz von vorn anfan-gen und Augen und Ohren aufsperren? Meyden: Absolut, das ist die Kernregel. Die richtige Um-gangsform kann im Betrieb nebenan grundverkehrt sein.

Wie ich mich verhalte, hängt davon ab, ob es ein großes oder kleines Unter-nehmen ist, ob ein französi-scher oder ein amerikani-scher Konzern, wo die Ge-schäftsleitung sitzt, wer in der Geschäftsleitung sitzt und welche Signalwirkung von Chef ausgeht. Das un-terschätzen Ingenieure sehr oft.

VDI nachrichten: Welche Fettnäpfchen lauern bei der Bewerbung? Meyden: Siehe oben: Oft wird die Wichtigkeit von Kleidung unterschätzt. Ein Bewerbungstag ist ein be-sonderer Tag im Leben. Da-

für brauche ich eine beson-dere Kleidung. Auch ein Bä-cker oder ein Arzt stellt sich nicht im Kittel vor, sondern in einem formellen Outfit. Und das ist für Hochschul-absolventen der Anzug oder das Kostüm.

Der Arbeitgebervertreter möchte schließlich sehen, dass die Bewerber den Ter-min ernst nehmen und dass sie nicht in Großkotzmanier daherkommen, sondern Respekt zeigen und sich se-hen lassen können.

Viele Ingenieure kramen ja nicht nur im Fachbereich herum, sondern führen Be-sucher umher oder vertre-ten die Firma auf Messen. Also prüft man schon den Bewerber auf das Bild, das

er oder sie möglicherweise vom Unternehmen abgeben wird.

VDI nachrichten: Was wird bei einer Bewerbung oft falsch gemacht? Meyden: Manchmal kommt man in einen Raum, in dem mehrere Menschen sitzen und auf einen warten. Ein klassischer Fehler ist es, so-

„Wen setze ich an welcher Stelle auf cc? Es gibt unglaublich viele Menschen, die sehr genau darauf achten.“

Nandine Meyden,

Etikette-Trainerin

Foto: Privat

fort auf die Leute zuzugehen und seine Hand zum Gruß auszustrecken.

VDI nachrichten: Was ist da-ran falsch? Das ist doch nur höflich. Meyden: Nein, die Entschei-dung zum Händeschütteln wird vom Ranghöheren und

Gastgeber gegeben. Wenn ich ihm meinen Gruß auf-zwinge, dann nehme ich ihm die Entscheidung ab und dränge ihm meine Spielregel auf. Das ist ein falsches Signal. VDI nachrichten: Wozu raten Sie stattdessen? Meyden: Wenn da drei oder vier Leute am Tisch sitzen und zu mir blicken, dann betrete ich zielstrebig den Raum, lächele jedem freundlich zu und sage „Gu-ten Tag“. Ich sehe dann schon, ob ich mit Hand-schlag begrüßt werde oder ob man sich auf ein Nicken beschränkt. Dann weiß ich allerdings auch, was ich von dieser Firma zu halten habe.

In manchen Firmen spielen Titel keine Rolle, in anderen sehr wohl. Wer den Doktortitel einfach weglässt, begeht mitunter einen Affront

Page 6: Ingenieur Karriere

Gegenüber bloß nicht in die Karten blicken lassen. Denn das Blatt, so fürchtet man tief im Inneren, könnte die Zahl, die man jetzt nennt, nicht rechtfertigen.

Personaler kennen die ei-gentümliche Starre gut, in die Berufseinsteiger auf die Frage nach dem Gehalts-wunsch fallen. Doch sie in-terpretieren sie ganz unter-schiedlich. „Je verkrampfter der Bewerber ist, desto

Royal Flush im ersten Anlauf „Was hatten Sie sich denn gedacht?“ Die Frage nach dem erwarteten Gehalt, vor der sich viele Berufsanfänger insgeheim fürchten, gehört zum Standardrepertoire von Vorgesetzten und Personalern. Selten wird darauf verzichtet. Denn die Antwort darauf lässt das Gegenüber tief in die innere Verfassung des Bewerbers blicken.

Markus Radisch

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Wer etwas leistet, sollte das beim anstehenden Gehalts-gespräch klar zum Ausdruck bringen. Aber womit punk-ten Berufsanfänger, die kaum mehr als ein Leis-tungsversprechen abgeben können?

Natürlich hat man sich noch kurz vor dem Termin seine Stärken und Schwä-chen in Erinnerung gerufen, hat sich umgehört, mit wel-chen Forderungen die Hör-saalnachbarn in die Bewer-bung gehen, was ihnen an-geboten wurde und worauf man sich schließlich geei-

nigt hat. Natürlich hat man auch im Internet nach Hin-weisen auf das branchen- und funktionsübliche Ein-kommen gestöbert. Und na-türlich hat man jeden be-rufserfahrenen guten Be-kannten auf Tipps angehau-en, wie man sich denn im entscheidenden Gesprächs-abschnitt verhalten soll.

Doch wenn dann, etwa ei-ne Dreiviertelstunde nach der Begrüßung, die Rede aufs Geld kommt, dann ist alle Natürlichkeit weg. Man weiß genau: Jetzt ist ein re-gungsloses Mienenspiel an-gesagt. Aufrecht sitzen, die Hände ruhig halten, nicht mit den Beinen wippen. Das

Für Bewerbungsgespräche gilt: Nur nicht aus der Fassung bringen lassen, natürlich wirken und seine Stärken kennen – besonders, wenns ums Geld geht. Foto: Vario

mehr Bluff steckt dahinter“, ist sich ein langgedienter Personaler sicher. „Wenn mir jemand völlig locker und unaufgeregt kommt, weiß ich, dass ich höchst-wahrscheinlich einen Blen-der vor mir habe“, ver-sichert ein anderer. Ja nun – und jetzt?

Tief ausatmen, zurückleh-nen und die Sache logisch durchdenken. Wer in ein Vorstellungsgespräch geht, weiß in der Regel nicht, in welche Schublade ihn sein Sparringpartner einsortiert. Also hat es keinen Sinn, eine bestimmte Rolle einzuüben.

Mit der coolen Nummer kommt man bei jedem zweitem Personalchef durch, mit der selbstkriti-schen bei ebenso vielen. Die Hälfte aller Gehaltsverhand-ler auf Unternehmensseite schätzt leicht nervös daher-kommende Berufseinstei-

INFO

- www.ingenieurkarriere.de

Als erstes muss das Gefühl bekämpft werden, dass Geldgespräche peinlich sind

10 Ingenieurkarriere · 1/2011 Zündung Zündung Ingenieurkarriere · 1/2011 11

Wie man sein Gehalt richtig verhandelt

- Die Unternehmen wetteifern um junge Ingenieure und Ingenieurinnen „mit Biss“. Beweisen Sie mit (nicht übertrie-ben zur Schau gestelltem!) Selbst-bewusstsein, einer stringenten Argu-mentation und Willensstärke, dass Sie dazugehören.

- Machen Sie Ihrem Gesprächspartner möglichst anschaulich klar, dass das von Ihnen geforderte Gehalt eine Inves-tition ist, die sich mit Sicherheit für den Betrieb auszahlen wird. Was können Sie, was andere nicht oder nicht so gut wie Sie können?

- Heben Sie sich Ihr stärkstes Argu-ment für den Schluss auf. Dann hat Ihr Gegenüber wahrscheinlich seine wesentlichen Einwände schon bei der Diskussion um die etwas schwä-cheren Argumente vorgebracht.

- Unterstreichen Sie Ihre hohe Motiva-tion, Ihre Leistungsbereitschaft und Ihren Willen, sich nicht auf Ihrem kürzlich abgelegten Examen aus-ruhen zu wollen. Machen Sie deut-lich, dass Sie wissen, dass Sie erst am Anfang stehen und unendlich lern-begierig sind. mr

Argumente für den Mehrwert

Vergütung auf dem Prüfstand

- www.ingenieurkarriere.de bietet In-formationen zum Thema Ingenieur-gehälter, von aktuellen Studienergeb-nissen bis zum kostenfreien Gehalts-test.

- www.gehalts-check.de beruht auf ei-ner Datenbank, mit der sich das Ge-halt mit dem anderer Berufstätiger kostenlos vergleichen lässt, mit glei-cher Berufsqualifikation, gleichen Ar-beitsbedingungen, gleichen persönli-chen Verhältnissen und in derselben Stadt. Ein individueller Gehaltscheck ist kostenpflichtig (zirka 6 €).

- www.lohnspiegel.de ist ein kostenlo-ser Lohn- und Gehaltscheck mit Infor-mationen über 280 Berufe. Er wird vom Wirtschafts- und Sozialwissen-

schaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung betreut.

- www.gehaltsvergleich.com ist ebenfalls ein kostenloser Online-Dienst, dessen Nutzung die Eingabe der Arbeitneh-mer- und Arbeitgeberdaten erfordert.

- www.geva-institut.de prüft das gesam-te Vergütungspaket und zeigt den Ver-handlungsspielraum auf. In der Daten-bank stecken nach Angaben des Betrei-bers mehrere Hunderttausend Ge-haltsprofile in Deutschland. Die Ge-halts-Analyse kostet 29,90 €.

- www.karriere.de eröffnet die Möglich-keit eines Gehaltsvergleichs nach Beru-fen sowie Angaben über Gehaltssprün-ge und -rückgänge in den letzten Jah-ren. mr

Vergleichen Sie Ihr Gehalt im Internet

ger, weil sie sich gut in deren Situation hineinversetzen können.

Die andere Hälfte schließt daraus auf mangelndes Selbstwertgefühl, weil sie selbst Zeit ihres Berufs-lebens den Ego-Starken ge-geben haben und damit gut durchgekommen sind. Wie man's macht, könnte daher falsch sein. Also macht man's am besten so, wie man ist. „Authentisch zu sein“ ist in den Augen aller Personaler eine unbedingte Stärke.

Sich bei einem heiklen Thema so zu geben, wie man ist, setzt zwei Dinge vo-raus: sich mit der Faktenlage vertraut zu fühlen und ge-nau zu wissen, was man er-reichen will. Viel wichtiger als das Rollenstudium ist deshalb die inhaltliche Vor-bereitung auf das Gehalts-gespräch.

Als erstes muss das Gefühl bekämpft werden, dass Geldgespräche peinlich sind. Das sind sie überhaupt nicht, denn der Jobeinstei-ger verspricht dafür ja eine Gegenleistung: Zeit seines Lebens die Wahrung der In-teressen des Arbeitgebers und vollen Einsatz des jah-relang aufgesogenen Wis-sens. Der Arbeitgeber be-kommt einen Gegenwert für

das gezahlte Gehalt. Beides sollte von Anfang an zuei-nander passen, sonst ist die Schieflage programmiert.

Jobeinsteiger müssen also den Nachteil überwinden, dass sie nach gründlicher Recherche zwar ihren aktu-ellen Marktpreis kennen sollten, aber nicht wissen können, ob der Arbeitgeber den zu zahlen bereit ist.

Zur Vorbereitung des Ge-haltsgesprächs gehören des-halb auch möglichst tief-gehende Erkundigungen über das Unternehmen, in dessen Dienste man eintre-ten möchte. Wie steht es wirtschaftlich da? Welchen Rang nimmt es in seiner Branche ein? Wie intensiv

wird nach neuen Mitarbei-tern gesucht? Was wird in Internet-Foren, in Blogs, in Absolventen-Chats über das Unternehmen als Arbeit-geber gesagt? Wen kennt

man, der dort arbeitet oder bis vor Kurzem dort gearbei-tet hat? Mit welchen Attri-buten wirbt das Unterneh-men auf dem Markt für sich? Welches Image versucht es sich zu geben? Und passt das zu dem Eindruck, den

man den Einschätzungen anderer Bewerber und Mit-arbeiter entnommen hat?

Zugegeben: Gerade von der Hochschule gekom-mene Bewerber haben bei Gehaltsverhandlungen ei-nen geringeren Spielraum als berufserfahrene Profis. Wer sich freilich seiner Plus-punkte bewusst ist, kann ihn bis zur Höchstgrenze ausreizen.

Ein sehr gutes Examen, einschlägige Praktika, be-rufsbezogene Nebenjobs, Fremdsprachen und Mobili-tät sprechen für eine Forde-rung am oberen Rand des Einkommensrahmens. Wer hingegen eingedenk seines Dreierabschlusses, fehlen-der Praktika oder seines brüchigen Englisch weniger als das branchenüblich ge-zahlte Einsteigergehalt ver-langt, weckt Zweifel. Faust-regel: Der Durchschnitt soll-te nicht unterschritten wer-den.

Noch etwas: Wer auf die Frage nach dem gewünsch-ten Salär eine Gehaltsspan-ne nennt, sagen wir: zwi-schen 33 000 und 37 000 € im Jahr, signalisiert nicht Flexibilität, sondern Unsi-cherheit. Und rutscht damit in der Regel in die mittlere Preisklasse. ●

Wer auf die Frage nach dem gewünschten Salär eine Gehaltsspanne nennt, signalisiert Unsicherheit

Page 7: Ingenieur Karriere

12 Ingenieurkarriere · 1/2011 Zündung Zündung Ingenieurkarriere · 1/2011 13

den deutschen Arbeitneh-mern sieht das nicht anders aus, hat Regus in einer Um-frage herausgefunden. Das Unternehmen – es vermietet weltweit Büros und Kon-ferenzräume – hat 15 000 Beschäftigte in 75 Ländern in einer Studie nach den größten Stressfaktoren und Wünschen befragt. All die genannten Gründe sind An-

lass für die Beschäftigten, sich nach einem anderen Job umzusehen. Michael Barth, Deutschland-Ge-schäftsführer von Regus,

Frust im Job: Soll ich bleiben oder doch lieber zur anderen Firma gehen? „Should I stay or should I go?“ sang die Band The Clash einst. Wer seinen Job wechseln will, hat derzeit gute Chan-cen: Ingenieure sind wieder gefragt. Doch wer aus Frust wechselt, könnte bald wieder vor denselben Problem ste-hen. Dennoch kann ein Wechsel natürlich sinnvoll sein.

Peter Ilg

VDI nachrichten, Ellwangen, 8. 4. 11, cha

Es hätte alles so schön sein können: Der richtige Job, ein ordentliches Gehalt und das auch noch in der Stadt der Wahl. Die Firma ist angesehen und die Projekte zukunftsweisend – genau das, was man sich wünscht. Nur leider ging der Chef, be-vor der neue Mitarbeiter kam. Und zwischen den bei-den Neuen stimmt die Che-

mie einfach nicht. Was tun: Bleiben oder gehen? Auf diese Frage suchen viele ei-ne Antwort. Und die ist nicht ganz einfach, mitunter hilft nur ein Kompromiss.

Weltweit sind sich die Be-schäftigten einig: Den meis-ten Frust bei der Arbeit ver-ursachen mangelnde Auf-stiegsmöglichkeiten, unzu-reichende Kommunikation der Führungskräfte, fehlen-de Firmenvision und ein zu hohes Arbeitspensum. Bei

Boah, mein Boss ist so eine Nervensäge, meine Kollegen fies, nur ich bin prima. Das könnte allerdings auch die falsche Einstellung sein. Foto: Panthermedia

kommentiert die Studien-ergebnisse so: „Jetzt, wo die Wirtschaft anzieht, steigt die Zahl derer, die sich beruflich verbessern möchten.“

Die Job-Chancen für Inge-nieure sind hervorragend. Von den Stellenangeboten, in denen im Zeitraum Fe-bruar 2010 bis Januar 2011 Fach- und Führungskräfte gesucht wurden, richteten sich mit großem Abstand die meisten an Ingenieure. Der Personaldienstleister Adecco zählte für diesen Zeitraum 24 105 Offerten. Doch Unzufriedenheit im alten Job ist noch lange kein Grund, gleich nach einer neuen Stelle zu suchen, meinen die Autoren von „Das Frustjobkillerbuch“. Nach Meinung der Autoren

Info

- www.brigittescheidt.de

Mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten und unzureichende Kommunikation führen zu Unzufriedenheit

Volker Kitz und Manuel Tusch würden viele Men-schen, die mit ihrem Ar-beitsleben unzufrieden sind, immer wieder den Job aufs Neue wechseln, nur um festzustellen, dass sich doch nichts ändert. Die Botschaft der Co-Autoren an Frustrier-te ist eindeutig: „Bleiben Sie! Der Job, den Sie haben, ist der beste, den Sie bekom-men können.“

Ihre Recherchen hatten ergeben, dass eine andere Stelle auch nicht glücklicher macht, weil man im Berufs-leben immer auf die glei-chen Grundprobleme stößt, die das Arbeitsleben mit sich bringt. Die Ursachen für den Frust liegen nach Meinung von Kitz und Tusch in den Menschen selbst – an ihren inneren Einstellungen. Die nehmen sie in den neuen Job mit – und stehen bald wieder vor denselben Problemen. Bes-

ser, so der Rat der Autoren in ihrem Buch, die inneren Einstellungen zu ändern.

Brigitte Scheidt, Karriere-beraterin, Psychologin und ebenfalls Buchautorin – „Neue Wege im Berufs-leben“ – sieht die Sache dif-ferenzierter. „Als erstes soll-te man herausfinden, was einen unzufrieden macht.“

Sind es die Kollegen, der Chef, die Bezahlung, die Ar-beitsbedingungen, die Art der Arbeit selbst oder fehlt etwa der Sinn? Dann stellt sich die Frage, ob sich das ändern lässt und wenn ja, wie? „Bei Problemen mit dem Vorgesetzten kann bei-spielsweise die Personal-abteilung vermitteln, geht es

um die Arbeitsinhalte, hilft vielleicht schon das direkte Gespräch mit dem Chef.“ Manchmal lassen sich scheinbar große Dinge mit kleinen Mitteln aus der Welt schaffen.

Sollte man an der Situati-on nichts ändern können, folgt die Frage: Kann ich mich mit der Situation ar-rangieren? Das kann funk-tionieren, „indem man be-wusst beschließt, ich gehe weiterhin dort arbeiten, um meinen Kühlschrank füllen zu können und die notwen-dige Befriedigung beispiels-weise aus dem Vorsitz im El-ternbeirat oder einem Hobby zieht.. Wenn man die Situation nicht ändern und sich auch nicht arrangieren kann, dann ist klar, dass man mittelfristig gehen soll-te“, sagt Scheidt. Ein siche-rer Indikator dafür sei der Preis, den das Bleiben for-dert. Das kann Krankheit

sein, oder wenn man ab Sonntagnachmittag Angst vor dem Montagmorgen hat.

„Natürlich ist es riskant, etwas aufzugeben. Genauso riskant ist es aber zu bleiben und etwas zu tun, worunter man leidet“, mahnt Scheidt. Nur, wer Spaß an seiner Ar-beit habe, könne darin wirk-lich gut und erfolgreich sein. „Viele haben viel gelernt, wissen aber nicht, was sie tatsächlich können und was ihnen Spaß macht.“ Scheidt ermutigt dazu, sich die Zeit zu nehmen, Bilanz zu zie-hen und der Frage nach-zugehen: Was mache ich mit meinem Leben? Die Ant-wort löst dann auch eine andere Frage: bleiben oder gehen? ●

Die Ursachensuche steht am Anfang, dann ist zu schauen, ob sich etwas ändern lässt

Your ideas move people.

Page 8: Ingenieur Karriere

14 Ingenieurkarriere · 1/2011 Zündung Zündung Ingenieurkarriere · 1/2011 15

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zum 30. 6. des Folgejahres gebunden werden.

Die Rückzahlungsklausel muss weiterhin die konkre-ten Beendigungsgründe be-rücksichtigen. So kann bei-spielsweise das Weihnachts-geld nicht zurückverlangt

Zu Ostern das Weihnachtsgeld trotz Jobwechsel behalten?

Wer eine neue Stelle antritt, stellt sich nicht selten die Frage, ob das im vergangenen Jahr erhaltene so genannte Weihnachtsgeld zurückgezahlt werden muss. Was ist, wenn jemand zum 31. März gekündigt hat? Rechtsanwältin Jasmin Theuringer weiß Rat.

Jasmin Theuringer

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, cha

Die Befürchtung, dass je-mand sein Weihnachtsgeld zurückzahlen muss, ist nur dann gerechtfertigt, wenn es sich bei der Extrazahlung im November um ein echtes Weihnachtsgeld gehandelt hat. Jede Form der Arbeits-vergütung, die als Gegen-leistung für die erbrachte Tätigkeit gezahlt wird, muss nicht zurückgezahlt werden. Auch dann nicht, wenn sie in der Gehaltsabrechnung als Weihnachtsgeld bezeich-net wird.

Teil der Vergütung eines Mitarbeiters ist vor allem das so genannte 13. Gehalt. Ein 13. Gehalt ist Bestand-teil des Jahreseinkommens, es ist nur hinsichtlich der Fälligkeit auf das Jahresende verschoben. Wird im Ar-beitsvertrag ein Jahresein-kommen vereinbart, das in 13 monatlichen Raten ge-zahlt wird, so ist die im No-vember ausgezahlte Sonder-vergütung ein 13. Gehalt. Daran ändert auch eine ab-weichende Bezeichnung in der Gehaltsabrechnung nichts.

Ein 13. Gehalt wird weiter-hin bei einer unterjährigen Beendigung des Arbeitsver-hältnisses anteilig gezahlt. Ebenfalls Teil des Entgelts ist jede Art der leistungsbezo-genen Vergütung, auch wenn diese erst am Jahres-

ende fällig wird, so z. B. Ge-winnbeteiligungen und Tan-tiemen.

Ein Weihnachtsgeld dage-gen soll die Betriebstreue des Arbeitnehmers beloh-nen und kann daher im Ar-beitsvertrag mit einer Rück-zahlungsverpflichtung für den Fall verbunden werden, dass das Arbeitsverhältnis bis zu einem bestimmten Termin im Folgejahr endet.

Die Verpflichtung zur Rückzahlung des Weih-nachtsgeldes muss aus-drücklich vereinbart wer-den. Zahlt der Arbeitgeber ein Weihnachtsgeld bei-spielsweise nur aufgrund ei-ner betrieblichen Übung, so muss selbst derjenige, der am Tage nach der Auszah-lung zur Konkurrenz wech-selt, das Weihnachtsgeld nicht zurückzahlen.

Entspricht die Rückzah-lungsklausel nicht den strengen Anforderungen der Rechtsprechung, ist sie un-wirksam und der Mitarbei-ter kann das Weihnachts-geld in jedem Falle behal-ten. Hintergrund dieser Rechtsprechung ist, dass der Arbeitnehmer aufgrund von Rückzahlungsklauseln nicht zu sehr an den Betrieb ge-fesselt werden darf, da dies sein Grundrecht auf Berufs-freiheit beschränkt.

Die Dauer der zulässigen Bindungsfrist hängt von der Höhe des Weihnachtsgeldes ab. Eine Zahlung in Höhe

Her mit dem Zaster, Freundchen, wenn Du schon einfach so kündigst ... Foto: istockphoto

werden, wenn das Arbeits-verhältnis aufgrund einer betriebsbedingten Arbeit-geberkündigung endet. In diesem Falle hatte der Mit-arbeiter keine Gelegenheit, seine Betriebstreue zu be-weisen, er kann also auch nicht mit einer Rückzahlung bestraft werden.

Der Mitarbeiter ist nur dann nicht betriebstreu, wenn er selbst die Beendi-gung des Arbeitsverhältnis-ses veranlasst hat, also bei-spielsweise aufgrund einer Eigenkündigung oder einer verhaltensbedingten Arbeit-geberkündigung. Diese Un-terscheidung zwischen ver-schuldetem und unver-schuldetem Ausscheiden

Info

- www.dr-bellinger.de

Ein Arbeitnehmer darf durch eine Rückzahlungsklausel nicht zu eng an die Firma gebunden werden

muss aus der Formulierung der Rückzahlungsklausel hervorgehen.

Viele Arbeitgeber haben sich damit beholfen, die Zahlung des Weihnachtsgel-des als freiwillige Leistung zu bezeichnen, um dann die „treulosen“ Arbeitnehmer von der Zahlung auszuneh-men. Ein Freiwilligkeitsvor-behalt kann jedoch nicht dazu genutzt werden, ein-zelnen Mitarbeitern das Weihnachtsgeld zu strei-chen. Möglich ist allenfalls, die Zahlung für alle Mit-arbeiter auszusetzen.

Kopfschütteln ruft ein ak-

tuelles Urteil des Bundes-arbeitsgerichts hervor: Ein Arbeitgeber hatte das Weih-nachtsgeld als „freiwillig und ohne jede rechtliche Verpflichtung“ bezeichnet,

auch sollte es „jederzeit oh-ne Wahrung einer besonde-ren Frist widerrufbar“ sein.

Das Bundesarbeitsgericht befand diese Klausel als un-verständlich (BAG 8.12.2010,

10 AZR 671/09). Das Urteil überrascht, da kein Arbeit-nehmer mit einer solchen Formulierung im Arbeits-vertrag auf die Zahlung des Weihnachtsgeldes vertrauen würde. Das Gericht sah das jedoch anders: Ein Widerruf setze voraus, dass ein An-spruch zunächst einmal entstanden sei. Die Zahlung könne daher nicht freiwillig sein. Darüber hinaus könne „die Klausel auch so ver-standen werden, dass sich der Arbeitgeber aus freiwil-ligen Stücken zur Erbrin-gung der Leistung verpflich-ten wollte“. Damit sei sie

nicht klar und verständlich, somit also unwirksam.

Im Falle einer beabsich-tigten Kündigung sollte da-her jeder Arbeitnehmer sei-nen Vertrag anwaltlich prü-fen lassen. Arbeitgeber soll-ten Rückzahlungsklauseln so klar und verständlich wie möglich formulieren und bei einer als freiwillig be-zeichneten Zahlung auf ei-nen Widerrufsvorbehalt ver-zichten. ●

Im Fall einer Kündigung sollte der Arbeitnehmer seinen Vertrag von einem Anwalt prüfen lassen

Page 9: Ingenieur Karriere

16 Ingenieurkarriere · 1/2011 Zündung Zündung Ingenieurkarriere · 1/2011 17

Meeting vorschlagen, das gute Gespräch mit einem gemeinsamen Mittagessen oder einem Vorabend-Bier zu krönen.

Wie kann ich das Internet

für den Vertrieb nutzen? Ganz hervorragend, ver-sichert Verkaufstrainer Ni-kolaus Rohr. „Dieser Weg wird immer häufiger be-schritten.“ Man müsse sich souverän in den sozialen

Die hohe Kunst des Kundenfangs Alte Hasen wissen genau: Wenn die Chemie mit dem Kunden stimmt, dann stim-men auch die Zahlen. Ver-triebsneulinge wälzen in schlaflosen Nächten ganz andere Probleme: Wo stecken sie eigentlich, die potenziellen Kunden? Und wie baut man eine persönliche Beziehung

zu ihnen auf, will doch der Einkauf genau das mit

Händen und Füßen

verhindern? Antworten auf diese und andere Fragen geben drei erfahrene

Verkaufstrainer: Ottmar Obenhin, Wolfram Lutz und Nikolaus Rohr.

Christine Demmer

VDI nachrichten, Wiesbaden, 8. 4. 11, ws

Wo finde ich meine poten-

ziellen Kunden? „Mit größter Wahrschein-lichkeit in den firmeneige-nen Dateien und Ordnern“, weiß der Berliner Marke-tingberater Wolfram Lutz. Voraussetzung dafür sei al-lerdings, dass die „Interes-senten- und Kundendaten systematisch erfasst und ge-pflegt werden.“

Sollte ein junger Vertriebs-ingenieur allerdings nur Leere oder Datenchaos vor-finden, dann müsse er selbst Hand anlegen und die Adressen potenzieller Kun-den herausfinden.

Dazu genügt in der Regel ein Blick auf die Zielgruppe und ins Branchenverzeich-nis. Die Adressen, mögli-cherweise auch schon die Namen der Ansprechpart-ner, liefert das Internet.

Ein Anruf in der Firmen-zentrale leitet meist zum Einkauf weiter, der – mit Glück – den Namen des di-rekten Abnehmers verrät.

Wenn nicht: Nochmal anru-fen und sich selbstbewusst in den Fachbereich durch-stellen lassen. Wie überwinde ich die Bar-

rieren des Einkaufs? Je enger die persönliche Be-ziehung des Verkäufers zum Kunden ist, desto leichter lassen sich die strengen Vor-gaben des Einkaufs aus-hebeln. „Das wissen die Ein-käufer ganz genau“, sagt Technik-Verkaufstrainer Ottmar Obenhin, „insbeson-dere Großunternehmen ver-suchen, das gezielt zu unter-binden. Es wird alles daran-gesetzt, die Beziehung zum direkten Besteller auf der Sachebene zu halten.“

Früher wurde der Verkäu-fer ins Büro seines Kunden gebeten, heute trifft man sich im unpersönlichen Konferenzraum. „Das macht den Aufbau einer zwischen-menschlichen Beziehung schwierig“, sagt Obenhin. Aber nicht unmöglich. Wenn es dem Kunden passt, könn-te man sich am späten Vor-mittag oder Nachmittag treffen – und nach dem

Ohne gute Argumente kein Kundenfang. Ein wenig Nachdruck kann aber nicht schaden. Foto: F1 online

Netzwerken bewegen, inte-ressant sei vor allem die Plattform Xing. „Da sind die Kunden drin“, weiß Rohr. „Man muss nur einen Such-begriff eingeben, um alle potenziellen Interessenten zu finden. Die kann man dann anschreiben.“

Fühlen sich die Adressa-ten davon nicht genervt? „Nein“, sagt Rohr, „wenn es eine persönlich gehaltene Mail ist, in der Vorteile und Nutzen für den Kunden he-rausgestellt sind.“ Daraus wird klar, welche Anschrei-ben gleich in den Papier-korb wandern: Wenn darin nur steht, was das Unter-nehmen macht und was der Verkäufer will. „Das verste-hen viele Ingenieure nicht“, sagt Rohr. „Es wird überwie-gend über die egoistische Schiene ‚Ich will‘ verkauft. Als Vertriebler muss ich mit dem Kopf des Kunden den-ken: Wie kann ihm mein Produkt oder meine Dienst-leistung helfen zu sparen, erfolgreich zu sein, zu wach-sen oder was immer sein Ziel ist?“

Info

- www.vertriebsingenieur-vdi.de

Die Experten

- Ottmar Obenhin aus dem bayerischen Eußenheim ist hauptberuflich seit zwei Jahrzehnten im technischen Verkauf für ein Dax-Unternehmen tätig und nebenberuflich Verkaufstrainer. - www.ingenieurtrainer.de

- Nikolaus Rohr aus Oldenburg arbeitet seit 24 Jahren als Verkaufstrainer. - www.nikolausrohr.de

- Wolfram Lutz aus Berlin ist Marketing-berater für die Kreativ- und Wissens-wirtschaft. - www.motum-projekt.de

Kundig in Vertrieb und Marketing

wichtig? Wovon macht er seine Entscheidung abhän-gig? Erst wenn man das weiß, kann und sollte man die optimale Lösung bie-ten.“

Wie stärke ich die Bindung

des Kunden an mich und

mein Unternehmen? „Der persönliche Kontakt ist das Wichtigste“, wiederholt Nikolaus Rohr das Mantra des Verkaufs. Aber der müs-se an die Wünsche des Kun-den angepasst sein. Auf-drängen dürfe man sich nicht. „Lieber den Kunden fragen: Wann wollen Sie mich sehen, als seinen Be-such einfach für einen be-stimmten Tag mit Uhrzeit anzukündigen.“

Heute sei es modern, wenn man die Kunden in sein Geschäftsmodell ein-bindet. „Etwa in Form eines Kundenclubs, zu dem nur die wichtigsten Kunden Zu-

gang haben“, schlägt der Trainer vor. Das schmeichelt der Eitelkeit, denn der Kun-de spürt, dass ihn das Un-ternehmen schätzt. „Wenn ich einen Kunden habe, muss ich den mit allen Kräf-ten halten“, sagt Rohr. „Und es darf nicht langweilig wer-den. Das ist wie in einer gu-ten Ehe.“ Mit einem prakti-schen Tipp ergänzt Wolfram Lutz: „Sowohl Interessenten als auch Kunden sollten im-mer mal wieder zum Dialog eingeladen werden, auch über Jahre hinweg. Das wird in der Praxis viel zu wenig gemacht.“

Wie bringe ich den Ab-

schluss in trockene Tücher? Der Kaufinteressent ist auf dem besten Wege, ein Neu-kunde zu werden. Es fehlt nur noch die Unterschrift. „Jetzt muss es zackzack ge-hen“, rät Ottmar Obenhin. „Der Verkäufer darf keine

Zeit verlieren, sonst war alle Mühe vergebens.“ Er wisse schließlich, auf was sein Ge-sprächspartner Wert lege und was ihm wichtig sei. Damit könne der Verkäufer trumpfen. „Man sollte ihm in dieser Phase immer wie-der in Erinnerung rufen, dass man im Kopf völlig bei ihm sei“, sagt Obenhin.

Wenn der Kunde jetzt noch am Preis nörgelt, solle man souverän bleiben, aber nicht ungeduldig oder gar arrogant. „Der Kunde braucht jetzt die Sicherheit, dass er einen Superpreis be-kommt. Wenn er das Pro-dukt will und die vom Ver-käufer genannten Vorteile erkennt und ihm glaubt, dann macht man den Ab-schluss.“ ●

Was muss ich tun, um das

Vertrauen des Kunden in spe

zu gewinnen? „Besser zuhören und weni-ger reden“, fällt Ottmar Obenhin dazu spontan ein. „Ingenieure reden zu viel. Je mehr technisches Wissen sie haben, desto eher glauben sie, sie wüssten ohnehin al-les. Es ist doch immer wie-

der so: Der Kunde sagt nur ein paar Worte, und schon weiß der Ingenieur, was der Kunde braucht.“

Dann aber ginge der Schuss nach hinten los. Also muss die Taktik anders-herum aufgezogen sein: „In-genieure müssen viel fragen und genau zuhören, was der Kunde will. Was ist ihm

„Sowohl Interessenten als auch Kunden sollten immer mal wieder zum Dialog eingeladen werden“

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Page 10: Ingenieur Karriere

18 Ingenieurkarriere · 1/2011 Beschleunigung Karrierestufen erklimmen

Literatur

Worauf bei einer Abschlussarbeit zu achten ist

„Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der Ausfüh-rung die Kunst.“ Nach diesem Motto einer Dich-terin gibt Martin Wölker, Lehrbuchautor und Hochschuldozent für Lo-gistik, eine Fülle von Tipps, wie eine Ab-schlussarbeit schon durch das äußere Er-scheinungsbild beim Gutachter gut ankom-men kann: etwa durch einfachen Satzbau, der den Leser nicht verstört; mit Tabellen, Diagram-men und anderen Grafi-ken oder Bildern, die beim Querleser ein Aha-Erlebnis wecken; dank ei-ner Einleitung und Zu-sammenfassung, die mit möglichst knappen Wor-ten sagt, worauf es der Arbeit ankommt. Positive und negative Fallbeispie-le machen das Ganze noch anschaulicher. Der geschickte Umgang mit dem Computer steht im Vordergrund der Empfeh-lungen. H.H. Martin Wölker: Wozu guter Stil? Ich bin doch brillant! Das praktische Handbuch zum Schreiben einer Ab-schlussarbeit; Verlag Praxis-wissen; Dortmund 2010; 108 S., 24,90 €.

Das Erlernen von stilsiche-rem Auftreten und Ausdrucks-fähigkeit liege bei jedem selbst, sagen Manager.

Gute Umgangsformen machen Manager VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 10, ws

Erfolg ist keine vorrangige Frage exzellenter Schulno-ten, sondern insbesondere eine Folge guter Umgangs-formen am Arbeitsplatz. Diese Theorie untermauert

Martin-Niels Däfler, Dozent an der FOM Hochschule für Oekonomie & Management, anhand einer Umfrage unter deutschen Managern, die er im Buch „Der Karrierefüh-rerschein“ veröffentlicht.

Die Fähigkeit zuzuhören und die mündliche Ausdrucks-fähigkeit sind für den Wis-senschaftler entscheidend für eine er-folgverspre-chende Kar-riere. 97 % der befragten Führungskräfte halten diese „Karriereskills“ für unerläss-lich für den beruflichen Er-folg. Wer sich mit Recht-schreibproblemen plage, habe beim Karriereaufstieg schlechte Karten. ws

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Absolventen mit Praxiserfahrung haben bei der Bewerbung bessere Karten VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, ws

Berufserfahrung ist eines der wichtigsten Einstel-lungskriterien. Das ist ein Ergebnis der Studie „Cam-pus 360“ des Forschungs-instituts für Personalmarke-ting, trendence, im Auftrag des Beratungsunterneh-mens Emerging.

Die meiste Aufmerksam-keit widmen Personaler weltweit demnach der be-rufsrelevanten Praxiserfah-rung, gefolgt vom Studien-gang sowie den Studien-schwerpunkten und Noten.

67,9 % der befragten Per-sonalentscheider meinen, dass Jungakademiker sofort nach dem Studienabschluss so praxiserfahren sein soll-ten, um genau wie Profes-sionals einsetzbar zu sein. Den Studienschwerpunkt erachtet mit 56,3 % über die Hälfte der Befragten als aus-sagekräftigen Indikator im Lebenslauf eines Bewerbers. Für 30,3 % der HR-Entschei-der gibt die Hochschulnote Aufschluss, ob der Bewerber geeignet ist. Auch außeruni-versitäre Aktivitäten sind

Info

- www.trendence.com - www.emerging.fr

wichtig: 18,2 % der Befrag-ten berücksichtigen diesen Punkt im Lebenslauf. Ge-sucht werden weltweit vor allem Mitarbeiter, die Team-player (64,7 %) sind, zudem kommunikativ (50,8 %) und flexibel (44,8 %).

In 20 Ländern wurden HR-Entscheider nach ihrer Meinung über den akademi-schen Nachwuchs befragt.

tre/ws

Manager haben Weiterbildungsbedarf VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, ws

Fast jeder Zweite der euro-päischen Manager (48 %) sieht in der Entwicklung von Nachwuchskräften ebenso eine Herausforderung für das Management wie den Umgang mit einer länger ar-

beitenden, älteren Generati-on (46 %). Das ist ein Ergeb-nis der Cegos-Studie „Ma-nagement-Praxis in Euro-pa“, für die das Unterneh-men im Bereich Kom-petenzentwicklung und glo-bales Lernen rund 1500 Ma-

nager aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Spanien befragte.

Fast ein Viertel der befrag-ten Manager (24 %) hat demnach noch an keiner Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen. ws

Page 11: Ingenieur Karriere

20 Ingenieurkarriere · 1/2011 Beschleunigung Beschleunigung Ingenieurkarriere · 1/2011 21

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Wer sein Studium indivi-duell gestalten und auch am Wochenende studieren wol-le, brauche entsprechende Betreuung. Aber auch die Professorenschaft sei an die Machbarkeitsgrenze gesto-ßen, meint Heike Schmitt. Vergleicht man die Daten des Statistischen Bundes-amtes, wird deutlich, dass sich das Betreuungsverhält-nis von Professoren zu Stu-dierenden verschlechtert. Auf einen Dozenten kamen im Jahre 2009 exakt 59 Stu-dierende, zwei Jahre zuvor waren es noch 57.

Die Nachfrage nach Teil-zeitstudiengängen werde si-cherlich steigen, sagt Heike Schmitt. „Noch aber ist sie

Im engen Korsett der Weiterbildung Wer Herausforderungen sucht, sollte sein Wissensbündel mit neuen Inhalten füllen. Das Hochschulangebot in Deutschland lässt aber wenige Spielräume, um in Teilzeit ein grundständiges Studium zu absolvieren. Das betrifft nicht nur die zeitliche Flexibilität, sondern auch die Inhalte, die den Bedürfnissen berufserfahrener Ingenieure entsprechen.

Wolfgang Schmitz

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, ws

Das Bachelorstudium ist nicht nur eine akademische Erstausbildung, es kann auch berufsbegleitend ab-solviert werden. Theoretisch jedenfalls. In der Praxis ste-hen diesem Vorhaben einige Hürden im Weg. Das Studi-enangebot der Hochschulen trägt dem Verlangen nach einer Weiterbildung mit dem Bachelorabschluss bis-lang kaum Rechnung.

So liegt die Zahl derartiger Teilzeitstudiengänge in Deutschland bei unter 5 %. Nur 355 der insgesamt 8517 grundständigen Studien-gänge sind laut Hochschul-rektorenkonferenz (HRK) für ein Teilzeitstudium ge-

eignet. Bei den weiterfüh-renden Studiengängen – in der Regel mit Abschluss Master –, die in der Regel für Berufstätige angeboten wer-den, liegt die Anzahl mit knapp 7 % nur unwesentlich höher (398 von insgesamt 6019 Studiengängen).

Der Stifterverband für die

Deutsche Wissenschaft for-dert Politik und Hochschu-len auf, die „heterogene Le-benswirklichkeit der Studie-renden ernst zu nehmen und endlich entsprechende Angebote zu formulieren“, sagt Volker Meyer-Guckel, Mitglied der Geschäftslei-tung im Stifterverband.

So sollten Studienmodule einzeln buchbar sein. Das käme jenen entgegen, die im Beruf stehen, Schwer-punkte der Weiterbildung setzen wollen und nicht un-bedingt einen akademi-schen Abschluss anvisieren.

Die Forderung nach mehr Teilzeitstudiengängen kann Heike Schmitt von „4ING: Fakultätentage der Inge-nieurswissenschaften und der Informatik an Univer-sitäten“ nachvollziehen. Der Wunsch des Stifterverban-des ziele jedoch an der Wirklichkeit vorbei. „Das ist unter den gegebenen Um-ständen nicht realisierbar. Das Studiensystem hat sich für Teilzeitstudiengänge noch nicht geöffnet.“

Da bleibt kaum Luft zum Atmen. Wer in Deutschland einen akademischen Titel anpeilt, findet wenige Teilzeitangebote, die Zeit für den Beruf lassen. Foto: F1online

gering und künftig schwer abzuschätzen“ – vor allem auch, weil nicht bekannt ist, wie groß die Nachfrage un-ter Berufstätigen ist.

Nur wenn die Politik den Hochschulen mehr Geld für Räumlichkeiten und Wis-senschaftler bereitstelle, könne die akademische Bil-dung auf die Herausforde-rungen wunschgemäß rea-gieren, glaubt die 4ING-Ge-schäftsführerin.

„Der Bedarf an Teilzeit-angeboten wächst stetig “, sagt HRK-Mitarbeiterin Bar-bara Michalk. „Die Lebens-bedingungen der Studieren-den sind sehr vielfältig. Es sind längst nicht mehr nur Abiturientinnen und Abitu-

Info

- www.hochschulkompass.de

Stifterverband: Einzeln buchbare Studienmodule kämen Berufstätigen entgegen

Zum Thema

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, ws

- Berufstätige mit Blick auf die nächste Karrieresprosse sollten beim Lernen Initiative zeigen, denn für 86 % der Per-sonalchefs ist dieses Engagement wich-tig bis sehr wichtig; in Großunterneh-men sind es 95 %. 78 % aller Personal-manager sind bereit, Weiterbildung in Eigeninitiative zu unterstützen – durch

Freizeit oder finanzielle Hilfen. Dies geht aus der TNS-Infratest-Studie „Wei-terbildungstrends in Deutschland 2011“ im Auftrag der Studiengemein-schaft Darmstadt hervor.

- Bei der Auswahl neuer Mitarbeiter ach-ten drei Viertel der Entscheider auf die Weiterbildungsbereitschaft der Bewer-ber. tns/ws

Personalchefs schätzen Wissbegierde hoch ein

rienten, die ein Studium be-ginnen, sondern Menschen mit sehr unterschiedlichen Bildungsbiografien, Berufs-tätige und Studierende mit familiären Verpflichtungen.“

Dieser Wandel werfe Fra-gen nach angepassten Rege-lungen, etwa das Bafög be-treffend, auf. Eine HRK-in-terne Arbeitsgruppe ent-wickle konkrete Vorschläge.

Steigenden Bedarf nach Teilzeitstudien hat eine Um-frage der TU Darmstadt an

der eigenen Hochschule er-geben. 40,3 % der Studie-renden sind demnach an Teilzeitangeboten interes-siert. Laut Gabriele Pfeiffer von der „Koordinationsstelle Teilzeitstudium“ an der TU wünschen sich 31,2 % der Befragten ein Teilzeitstudi-um, weil sie nebenher be-rufstätig sind. 8,6 % nann-ten die enge Familienbin-dung, sei es durch Kinder oder die Pflege der Eltern, als wichtigsten Grund.

An Wochenendseminaren und Abendveranstaltungen bestünde wenig Interesse, meint Gabriele Pfeiffer. Ge-sonderte Teilzeitstudiengän-ge seien nicht zu stemmen. „Wir sehen einen Lösungs-ansatz in zusätzlichen On-line-Angeboten.“ Bei Fach-richtungen mit einem ho-hen Anteil an Laborarbeit stoße die Online-Lehre aber an ihre Grenzen.

Frank Stefan Becker vom VDI-Bereich „Ingenieuraus-

und -weiterbildung“ hält das momentan in Deutsch-land vorherrschende Ver-ständnis von Bildung und Weiterbildung für überholt. Während andere Staaten weiterbildende Teilzeitange-bote längst zum integralen Bestandteil lebenslangen Lernens zählen, mangele es hierzulande an einem bun-ten Konzept-Mix.

An den Hochschulen den-ke man oft im Montag-bis-Freitag-Rhythmus mit Lehr-zeiten von 9 Uhr bis 17 Uhr. Größere zeitliche Flexibilität sei nur ein Element, hinzu kämen didaktische Heraus-forderungen: „Studierende, die bereits über Berufs-erfahrung und Vorkenntnis-se verfügen, haben andere Ansprüche als junge Men-schen, die gerade von der Schule kommen.“ ●

„An den Hochschulen denkt man häufig im Montag-bis-Freitag- Rhythmus mit Lehrzeiten von 9 Uhr bis 17 Uhr. “

Frank Stefan Becker,

VDI-Bereich „Ingenieuraus-

und -weiterbildung“

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Page 12: Ingenieur Karriere

22 Ingenieurkarriere · 1/2011 Beschleunigung Beschleunigung Ingenieurkarriere · 1/2011 23

Hinterm Wissens-Horizont geht’s weiter

Drägerwerk, Lübeck

Technik, Methoden und

Kompetenzen

„Wir bei Dräger legen größ-ten Wert auf die strukturier-te Vorbereitung unserer Fach- und Führungskräfte auf die immer komplexeren Anforderungen in allen Märkten der Welt. Die Schwerpunkte der Weiterbil-dungsinhalte für Ingenieure richten sich sowohl auf in-haltlich-technische Themen wie auch auf Methoden und soziale Kompetenzen. Sie sind auf die jeweiligen Ziel-gruppen ausgelegt, seien es Führungskräfte, Fachleute oder Projektmanager.

Einige Weiterbildungs-module bietet Dräger in Ko-operation mit renommier-ten externen Partnern an,

beispielsweise mit dem Ma-lik Institut in St. Gallen oder dem Babson College in Bos-ton. Unser Weiterbildungs-angebot bildet darüber hi-naus eine umfangreiche Pa-lette an inhaltlichen Trai-nings, wie Produkt- und technische Trainings ab, aber auch IT-, Prozess- und Projektmanagement oder Know-how für Nicht-Kauf-leute. Außerdem bilden die Methodentrainings den Rahmen, also zum Beispiel Präsentationstrainings im interkulturellen Umfeld, Kommunikation, Business Networking, Innovations-management und Mind Mapping.“ Rainer Alfes, Leiter Corporate

Human Resources Development

Trumpf, Ditzingen

Mit Fachwissen allein macht

man kein Geschäft

„Wir bei Trumpf legen größ-ten Wert darauf, dass neben den Fachkompetenzen die soziale Kompetenz unserer Mitarbeiter weiterentwickelt wird. Deren Fachwissen ist sehr gut, nicht zuletzt des-halb ist Trumpf Weltmarkt-führer bei Werkzeugmaschi-nen und Lasern zur Blech-bearbeitung. Das lässt uns

aber nicht ruhen. Neben ei-nem hohen Umsatzwachs-tum in Asien ist die Per-sonalentwicklung für uns in Zukunft ein wichtiges Stra-tegiefeld, auf das die Ge-schäftsleitung größten Wert legt. Natürlich hat das auch mit dem demografischen Wandel und dem abseh-baren Fachkräftemangel zu tun. Mit Blick auf die Weiter-bildung und auf das Recrui-ting haben wir jüngst ein umfassendes Kompetenz-modell mit sieben Kern-kompetenzen und zahlrei-chen Unterkompetenzen

Nachfrage. Der daraus resul-tierende ruinöse Preiskampf hat die Renditen bei Bau-unternehmern deutlich sin-ken lassen. Um dennoch er-folgreich zu sein, reicht eine solide, technische Ausbil-dung alleine nicht mehr aus. Nur mit einer ganzheitli-chen, unternehmerischen Herangehensweise lassen sich Bauprojekte und Unter-nehmen sicher steuern. Auch unsere Mitarbeiter, von denen rund 80 % in di-rektem Kundenkontakt ste-hen, müssen diesem Trend Rechnung tragen. Seit vielen Jahren kooperieren wir bei BRZ deshalb eng mit dem Betriebswirtschaftlichen In-stitut der Bauindustrie (BWI-Bau), das unseren Mit-arbeitern das baubetriebs-wirtschaftliche Wissen ver-mittelt. Unsere Mitarbeiter werden so qualifiziert, dass sie für die verschiedensten Aufgaben in der Baubranche bestens gerüstet sind. Die-ses Erfolgskonzept werden wir auch 2011 beibehalten.“ Johannes Lunz, Geschäftsführer

BRZ (Baurechenzentrum)

Phoenix Contact

Praxis steht

an oberster Stelle

„Wir bei Phoenix Contact le-gen größten Wert auf quali-fizierte Mitarbeiter und bil-den deshalb jedes Jahr mehr als 6000 Teilnehmer intern und extern weiter, darunter viele junge und gestandene Ingenieure. Auch in diesem

Christine Demmer

VDI nachrichten, Wiesbaden, 8. 4. 11, ws

Die Umfrage der „Ingenieur Karriere“ unter Personal-

verantwortlichen beweist: Deutsche Arbeitgeber blei-

ben anspruchsvoll, was die Anforderungen an ihre In-

genieure angeht. Die gute Nachricht ist, dass sie bei

vielversprechenden Talenten gerne in die eigene Tasche

greifen, um die Mitarbeiter auf die Höhe der Zeit zu

hieven.

Dabei wird das Themenspektrum der Weiterbildungs-

kataloge immer breiter. Fachliches Wissen und Metho-

den-Know-how stehen bei Unternehmen, die von inno-

vativen technischen Lösungen leben, ohne Frage ganz

oben. Wichtig ist den Personalern aber auch, dass die

sozialen Kompetenzen ihrer Ingenieure den letzten

Schliff bekommen: Kommunikations- und Teamfähig-

keit, Umgang mit Konflikten und Mitarbeiterführung

sind die Klassiker unter den Weiterbildungsangeboten.

Und wer im Ausland Geschäfte macht oder noch bes-

sere machen will, schaut kritisch auf die interkulturel-

len Kompetenzen seiner Mitarbeiter und verordnet si-

cherheitshalber ein Seminar „Geschäfte machen in Chi-

na“. Angesichts der Aufholjagd der asiatischen Indus-

trien ist es auch kein Fehler zu verstehen, wie die Kolle-

gen in Fernost ticken. Wer nicht über den Tellerrand hi-

nausschaut, könnte runterfallen.

entwickelt. Das signalisiert uns ziem-

lich genau, wo wir bei der Weiterbildung ansetzen müssen. Ein Beispiel: In China produzieren wir La-sermaschinen für den chi-nesischen Markt. Um die nötigen Teile im Land ein-kaufen zu können, schicken wir ein Team nach China. Fachwissen haben unsere Mitarbeiter, aber sie brau-chen für ihre Aufgaben auch interkulturelle Kompeten-zen. Mit Fachkompetenz al-lein macht man in China keine Geschäfte.“ Gerd Duffke,

Leiter Personalentwicklung

BRZ Deutschland

Betriebswirtschaft am Bau

„Wir bei BRZ legen größten Wert auf betriebswirtschaft-liche Fachkenntnisse und Fähigkeiten sowie ein brei-tes Spektrum sozialer und persönlicher Kompetenz. Bauunternehmen agieren in einem besonders schwieri-gen Umfeld, das durch hohe Risiken gekennzeichnet ist. Fehlende Markteintrittsbar-rieren und das vorherr-schende Nachfragemonopol behindern zudem den Aus-gleich von Angebot und

Jahr stehen technische In-halte ganz oben auf der Prioritätenliste, denn das ist die Basis unseres Geschäfts. Da gerade die praktische Anwendung bei der Technik wichtig ist, bieten wir seit mehr als zehn Jahren ein duales Studium an. Daran nehmen zurzeit 65 junge Menschen teil. Beim Bache-lor-Studium wird unserer Meinung nach die Praxis nicht ausreichend gefördert. Wichtig neben den fachli-chen Inhalten sind uns die Softskills, vor allem Team-fähigkeit oder, genereller formuliert, der Umgang mit Menschen.

Junge Ingenieure müssen die Sprache der Kunden kennen, und nur in der Pra-xis erlernen sie, wie sie gute Beziehungen aufbauen und ein stabiles Vertrauensver-hältnis errichten.

Nennen will ich auch noch die kulturellen The-men, in denen sich unsere Mitarbeiter und Mitarbeite-rinnen fit machen. Da ist zum einen unsere Unter-nehmenskultur. Die kann man sicher lernen, muss sie aber zwingend auch selbst erleben.

Als internationales Unter-nehmen benötigen wir da-neben die interkulturellen Fähigkeiten unserer Mit-arbeiter, die sich auf Asien, China, aber auch auf Ost-europa und andere Kulturen wie die USA richten.“ Hermann Trompeter, Leiter Aus-

und Weiterbildung

- htrompeter@ phoenixcontact.com

Kathrein-Werke

Verstärkt technische

Schulungen

„Wir bei Kathrein legen größten Wert darauf, unse-ren Nachwuchs im Zuge der Berufsausbildung selbst zu generieren und über die Be-rufsausbildung und die be-rufliche Oberschule zum Studium hinzuführen. Das bedeutet nicht, dass wir kei-ne Ingenieure vom Markt einstellen, aber wenn wir uns selbst damit ,versorgen' können, dann versuchen wir es – schon aufgrund der ab-sehbaren demografischen Entwicklung. Zurzeit haben wir 342 junge Menschen in der beruflichen Bildung (von rund 6000 Mitarbei-tern, d. Red.), darunter 58 Studierende aus dem eige-nen Nachwuchs. Unseren fertig ausgebildeten Mit-arbeitern werden wir in die-sem Jahr verstärkt tech-nische Schulungen anbie-ten. Einen Weiterbildungs-katalog in Socialskills haben wir nicht, denn wir kennen unsere Ingenieure von jun-gen Jahren an, kennen ihre Eltern und ihre Familien so-wie ihre Stärken. Uns ist

wichtig, dass sich die jungen Leute gesellschaftlich enga-gieren. Es ist kein Nachteil, bei der freiwilligen Feuer-wehr zu sein. Weiterbildung funktioniert bei uns sehr in-dividuell. Nach Gesprächen mit den jeweiligen Vor-gesetzten wird für jeden Mitarbeiter und jede Mit-arbeiterin ein eigenes Wei-terbildungs-Portfolio erar-beitet.“ Alfred Thunig, Leiter der

Aus- und Weiterbildung ●

„Dräger bietet Weiterbildung mit namhaften Partnern in St. Gallen und Boston“

Rainer Alfes,

Drägerwerk

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„Fachwissen haben unsere Mitarbeiter, aber sie brauchen für ihre Aufgaben auch interkulturelle Kompetenzen.“

Gerd Duffke, Trumpf

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„Nur mit einer ganzheitlichen Herangehens- weise lassen sich Bauprojekte und Unternehmen sicher steuern.“

Johannes Lunz, BRZ

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„Junge Ingenieure erlernen nur in der Praxis, wie sie gute Beziehungen aufbauen.“

Hermann Trompeter,

Phoenix Contact

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„Nach Gesprächen mit Vorgesetzten wird für jeden Mitarbeiter ein eigenes Weiterbildungs- Portfolio erarbeitet.“

Alfred Thunig, Kathrein-Werke

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ENERGIE

1. Juni 2011PRINT

Page 13: Ingenieur Karriere

24 Ingenieurkarriere · 1/2011 Beschleunigung Beschleunigung Ingenieurkarriere · 1/2011 25

große Liebe gefunden hat.“ Nach Angaben von Mark-

mann ist zurzeit die Nach-frage nach Spezialisten der Elektronik und Energie, auch alternativer Energie, sehr hoch. „Ingenieure mit diesem Profil haben viele im Visier, deshalb ist es sehr schwer, geeignete Kandida-

ten mit solchem Wissen zu finden. Über Initiativbewer-bungen bekommt man die-se Leute leider nicht, weil sie es nicht nötig haben, sich anzubieten.“ Dennoch macht es durchaus Sinn, in der Datenbank von Head-

Headhuntern einen Köder auslegen Manche warten ihr ganzes Leben lang vergebens auf den Anruf eines Headhunters. Der verspricht Kar-riere und interessante Jobs. Dass einer anruft, kann zwar niemand erzwingen, aber doch begünstigen. Für Ingenieure eine durchaus loh-nenswerte Investition, wenn alles richtig läuft. Wie bringt sich ein Ingenieur also ins Spiel?

Peter Ilg

VDI nachrichten, Ellwangen, 8. 4. 11, cha

Viele Wege können zu ei-nem neuen Job führen. Doch wenn ein Headhunter anruft, darf sich jeder Inge-nieur geschmeichelt fühlen. Die Personalberater – das ist lediglich ein anderes Wort für Headhunter – sind abso-lute Profis darin, fähige Mit-arbeiter im Auftrag von Un-ternehmen zu suchen. 08/15 Jobs besetzen die Fir-men selbst. Wenn der Head-hunter anruft, dann geht es um Top-Managerpositio-nen, Nachwuchskandidaten mit Potenzial oder absolute Spezialisten. Wer in der Da-tenbank eines Headhunters steht, der hat beste Chancen auf die große Karriere. Nur: Wie bringt man sich selbst am besten ins Spiel?

Eine Initiativbewerbung kann schon viel bewirken – wenn Mann oder Frau es richtig anstellt. Weit über 300 000 Bewerbungen erhält Kienbaum jährlich auf An-zeigen. Dem gegenüber ste-hen rund 3000 Stellen, die besetzt wurden. Zu der gro-ßen Masse erhält Kienbaum jährlich rund 3000 Initiativ-bewerbungen. „Bis es hier zu einem Abschluss kommt, das kann lange dauern“, weiß Volker Markmann, Mit-glied der Geschäftsleitung von Kienbaum Executive Se-arch und Leiter der Stuttgar-ter Niederlassung. In

Deutschland ist die Ma-nagementberatung Markt-führer bei der Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften.

Von der Vielzahl an Be-werbungen lande keine ein-zige im Papierkorb, ver-spricht Markmann. Jede würde erfasst und der Ab-sender bekommt eine Ein-gangsbestätigung. „Initiativ-bewerbungen prüfen wir zu-nächst zentral, ob sie auf ei-ne Stelle passen, die wir zu besetzen haben. Wenn das nicht der Fall ist, leiten wir sie an die jeweilige Nieder-lassung weiter, weil der Grund dieser Art von Job-suche häufig mit dem Wunsch verbunden ist, in eine bestimmte Stadt oder Region zu wechseln, viel-leicht, weil man dort die

Ja, ich bin gefragt! Wenn der Headhunter zweimal klingelt, boomt die Karriere. Foto: istockphoto

huntern zu stehen, denn Trends und Technologien können sich bekanntlich rasch ändern.

Ähnlich der klassischen sollte die Initiativbewer-bung aussehen. Markmann rät zum knappen Lebens-lauf mit kurzer Tätigkeits-beschreibung, ohne Zeug-nisse, aber stichhaltiger Be-gründung im Anschreiben: Was interessiert mich, wem bringe ich einen Mehrwert? „Bei interessanten Kandida-ten rufen wir an, sie sollten auf Fragen vorbereitet sein wie: „Welches Unternehmen könnte Sie brauchen oder bei welchen Firmen sollen wir Sie ins Spiel bringen?“ Selbst können die Bewerber das nicht, weil es sich häufig um Wettbewerber handelt. Markmann weiß, dass die

Info

- www.bdu.de

Initiativbewerbungen landen bei Kienbaum nach eigenen Angaben auf keinen Fall im Papierkorb

Bewerber nach der schriftli-chen Kontaktaufnahme oft von sich aus anrufen, um nach ihren Chancen zu fra-gen. Die meisten werden dann vertröstet und können daraufhin nichts anderes tun, als warten, bis ihr Profil mit dem eines Auftrags zu-sammenpasst.

Rund 1800 Personalbera-tungen gibt es in Deutsch-land, teilt der Bundesver-band Deutscher Unterneh-mensberater aus Bonn mit. Deren Hauptgeschäft be-steht darin, Fach- und Füh-rungskräfte zu suchen und auszuwählen, in diesem Jahr wird das rund 40 000 mal der Fall sein. Die stärks-te Nachfrage kommt dabei aus dem verarbeitenden Ge-

werbe (41,5 %) sowie mit knapp 11 % der Finanz-dienstleistungsbranche. In-haber und Mitarbeiter der Personalberatungen hatten zuvor häufig lange Zeit Per-sonalverantwortung in der Industrie oder Wirtschaft. Wissen und Kontakte aus diesen Jobs helfen ihnen bei der neuen Tätigkeit. Zwei Trends macht der Bundes-verband in der Personalbe-ratung aus: Einbindung so-zialer Netzwerke und grenz-überschreitende Suche.

„Es ist nicht leicht, aber es macht durchaus Sinn, sich bei Headhuntern selbst ins Spiel zu bringen“, ist Tho-mas Rübel überzeugt. Er ist Geschäftsführer im bundes-weit tätigen Büro für Berufs-strategie Hesse/Schrader. Seine Begründung: „Es ist die Aufgabe von Personalbe-ratern, interessante Kan-didaten zu finden. Wenn die sich dann selbst anbieten – umso besser.“ Doch ins Ver-zeichnis von Headhuntern würden es nur die Guten schaffen. „Personalberater müssen ihren Auftraggebern

geeignete Kandidaten vor-schlagen, denn von der Qualität dieser Personen hängt auch die Qualität des Headhunters ab.“

Zwei Zielgruppen haben sie im Visier: Sehr versierte Leute und junge Talente, al-so Frischgemüse. Headhun-ter sind ein Stück weit auch Talente-Entdecker. Der Ideal fall ist die Empfehlung durch andere. Aber auch durch Netzwerke und eige-ne Initiative kann man sich Zutritt zu Personalberatun-gen verschaffen. Etwa bei ei-nem Anruf zu sagen, „Herr Müller, den Sie in die Firma X vermittelt haben, hat mir empfohlen, dass ich mich bei Ihnen melde“, kann als Türöffner funktionieren.

Ist die Neugier geweckt, würde meist ein kurzer Le-benslauf mit weiteren ver-wertbaren Informationen angefordert. Wenn es passt, – und das spürt man gleich – dann trifft man sich. „Da-nach kann und sollte man nichts mehr tun, um sich nicht in den Job des Head-hunters einzumischen, denn im Hintergrund findet bereits ein Ausleseprozess statt.“ Ein guter Headhunter geht nach Meinung von Rü-bel seinen Job diskret und seriös an.

Ingenieure mit einem po-sitiven und ausgeprägten Berufsprofil sind nach sei-nen Angaben Kandidaten mit Potenzial, in die Daten-bank von Headhuntern auf-genommen zu werden. Doch einmal dort eingetra-gen zu sein, bedeutet noch lange nicht, dass auch ir-gendwann das Telefon klin-gelt. Personalberater pfle-gen ihre Kontakte intensiv, sie suchen gezielt nach In-formationen und wenn sich die Profile negativ ver-ändern, werden die Daten dieser Kandidaten aktuali-siert oder gelöscht. ●

Große Nachfrage aus dem verarbeitenden Gewerbe

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Dorma ist führend in der

Gebäudetechnik:

Ausstatter der WM-Stadien und

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ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG

engineering people GmbH:

Erstes Unternehmen in

Deutschland, das sich hat

zertifi zieren lassen

EnDes: Zertifi zierung brachte

wertvolle Hinweise für Verbesse-

rungsmöglichkeiten

SEW-EURODRIVE:

14.000 Mitarbeiter weltweit –

Zertifi kat soll bundesweites

Image verbessern

Lauer & Weiss will nach innen

und außen Zeichen setzen

Entwicklungsdienstleister

Assystem will in der Branche

Maßstäbe setzen

Page 15: Ingenieur Karriere

Es war ein spektakulärer Ausstieg, den Schalkes Trainer Felix Magath Mitte

März hingelegt hat. Erst erreicht er mit seiner Mannschaft das Pokalfi nale in Ber-

lin, dann steht er im Viertelfi nale der Champions League. Und trotzdem wurde er

vom Verein entlassen. Und kündigt dann auch noch selbst, um zwei Tage später

bei seinem alten Club VfL Wolfsburg anzuheuern.

Woran Magath gescheitert ist? Am Umgang mit seinen Angestellten.

Die Profi -Mannschaft, gespickt mit internationalen Stars, hat sich offenbar massiv

beim Verein beschwert, wie schlecht sie behandelt wird. Mehrfach hat Kapitän

Manuel Neuer bei der Vereinsführung beklagt, wie autoritär das Team geführt

wird, wie wenig die Spieler mitreden dürfen. Spieler wurden zu den Amateuren

abgeschoben, wieder bei den Profi s eingewechselt, dann auf die Bank gesetzt.

Stark gemacht wurden sie nicht, heißt es.

Was das mit diesem Heft zu tun hat? Sehr viel sogar, denn dieses Heft im Heft von

Ingenieur Karriere widmet sich dem guten Umgang von Unternehmen mit ihren

Mitarbeitern. Wir stellen Ihnen sechs Unternehmen vor, die von TÜV Rheinland

und VDI nachrichten als „Ausgezeichneter Arbeitgeber für Ingenieure“ zertifi ziert

wurden. Diese Unternehmen eint, dass sie besser sind als der Durchschnitt.

Sie haben das Ziel, ihren Ingenieuren besonders gute Arbeitsbedingungen zu

bieten. Eigenverantwortliches Arbeiten, Mitwirken im Betrieb, Vereinbarkeit von

Familie und Beruf zeichnen gute Unternehmen aus. Geringe Fluktuation, gutes

Betriebsklima, gute Leistungen sind die Folge. Eigentlich müsste das Standard in

Unternehmen sein. Ist es aber nicht, und deshalb muss es ein Zertifi kat geben,

wie es TÜV Rheinland und VDI nachrichten entwickelt haben. Die Guten sollen

sich abheben können.

Das Besondere ist: Dieses Zertifi kat kann man nicht kaufen. Die Unternehmen

müssen dafür hart arbeiten. Und sie bekommen ganz ungeschminkt gesagt,

wo ihre Schwächen liegen. Denn diese Zertifi zierung stützt sich auf ein Audit vor

Ort und auf eine Online-Befragung der Ingenieure im Unternehmen. Die sprechen

unverblümt aus, was in vielen Betriebsversammlungen ungesagt bleibt.

Ein Modell für Schalke nach der Ära Magath?

Durch die Onlinebefragung kommt auf den Tisch, was einmal gesagt werden

musste. Und das ist gut für beide Seiten, die Beschäftigten und die Unternehmen.

Und es hat zugleich den Effekt, dass ein Unternehmen die Chance hat, sich zu ver-

bessern, auf Kritik einzugehen. Dass solche Unternehmen zugleich für Bewerber

besonders interessant sind, versteht sich.

S2 Ingenieur Karriere · 1/2011

Hätte Felix Magath dieses Heft doch vorher gelesen

EDITORIAL

IHR

RAYMOND JOHNSON-OHLA

GESCHÄFTSFÜHRER VDI VERLAG GMBH

Ingenieur Karriere · 1/2011 S3AUSGEZEICHNETER

ARBEITGEBER

FÜR INGENIEURE EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG

Stellen-wechsel? Nur bei sehr guten Angeboten.

Was wünschen sich Inge-

nieure eigentlich im Job? Sind

sie zufrieden? Warum wechseln

sie den Arbeitgeber? Unter-

nehmen, die Ingenieure suchen,

sollten sich die Antworten der

neuen Studie „Stellenwechsler

2011“ der VDI nachrichten ganz

genau anschauen. Denn sie

sagt genau, wie Ingenieure in

der aktuell sehr guten konjunk-

turellen Lage ticken.

Aktuell ist es auf jeden Fall besonders schwer, Ingenieu-re zu fi nden. Die Wechselbe-reitschaft ist so niedrig wie seit Jahren nicht mehr, so die Studie. Nur noch 17 Pro-zent der Ingenieure sind bereit, in den nächsten drei Jahren das Unternehmen zu wechseln. 2008 waren noch 24 Prozent der Ingenieure offen für neue Jobangebote.Grund für die niedrige Bereit-schaft zum Wechsel ist die hohe Zufriedenheit der Inge-nieure mit ihrer Arbeitssitua-tion, die in den vergangenen Jahren signifi kant gestiegen ist. „Ganz offensichtlich ho-norieren die Ingenieure das Bemühen der Unternehmen, auch in der Wirtschaftskrise ihre Belegschaften zu halten und ohne Kündigungen auszukommen“, so Studien-leiter Dieter Franke, Leiter

des IRES-Instituts, das die Studie im Auftrag der VDI nachrichten durchführte. So sagten 71 Prozent der Inge-nieure, dass sie deutlich die Wertschätzung ihres Arbeit-gebers spüren.

Die für Bewerber entspannte Arbeitsmarktlage hat zugleich dazu geführt, dass die Mobi-litätsbereitschaft der Inge-nieure weiter gesunken ist. Bezeichneten sich 2006 noch 54 Prozent der Ingenieure als weitgehend oder einge-schränkt mobil, waren dies Ende 2010 nur noch 40 Pro-zent. Damit ist es für Unter-nehmen noch schwerer geworden, überhaupt noch einen Ingenieur zum Wech-sel zu bewegen. Besonders wenig mobil sind vor allem erfahrene Ingenieure. Während 30 Prozent der Be-rufsanfänger und jüngeren Ingenieure noch den Arbeits-platz wechseln würden, sinkt die Bereitschaft bei Ingenieu-ren über 45 Jahren auf unter zehn Prozent.

Weiter gewachsen sind die Ansprüche der Ingenieure, die überhaupt noch wechsel-bereit sind, an den künftigen Arbeitgeber. Der Wunsch nach einem höheren Ein-

kommen hat zugenommen. Für 54 Prozent der Ingenieu-re mit Wechselabsicht ist ein höheres Gehalt das Haupt-motiv. Allerdings ist die bes-sere Bezahlung allein nicht ausreichend für einen Wechsel des Arbeitgebers. Stellen-wechsler legen ebenso großen Wert auf eigenverantwortli-ches Arbeiten und ein gutes Betriebsklima. Stark zuge-nommen haben Entschei-dungskriterien wie die Orga-nisationsstruktur eines Unternehmens, die betrieb-liche Altersversorgung und das Renommee des Unter-nehmens. Kaum Bedeutung hat die Internationalität von Unternehmen und Aufgaben.

INFO

Zu beziehen ist die Studie

im Internet unter

www.vdi-nachrichten.com/

studien

Page 16: Ingenieur Karriere

S4 Ingenieur Karriere · 1/2011

bers ein Instrument zur Vorauswahl.Verliehen wird das Zertifi kat, wenn die Un-ternehmen wenigsten 70 Pro-zent der Anforderungen erfüllen. Die Prüfung stützt sich auf die Ergebnisse der umfangreichen Leitstudie „Berufsstarter und Stellen-wechsler“ der VDI nachrich-ten, in der alle zwei Jahre gezielt die Präferenzen und Wünsche der Ingenieure in Deutschland abgefragt werden.

Dabei haben sich die Vor-stellungen der Ingenieure für einen guten Arbeitgeber und spannenden Arbeits-platz in den vergangenen Jahren deutlich verschoben. So wird ein gutes Gehalt in-zwischen vorausgesetzt, da-gegen spielen Arbeitsklima, die Möglichkeit, Familie und Beruf zu verbinden, klar strukturierte Aufgaben in einem Unternehmen und Aufstiegschancen eine stark wachsende Rolle. Potentielle Stellenwechsler leiden der Studie zufolge unter unklaren

DÜSSELDORF.

Sie sind Pioniere:

Sie haben die TÜV-Prüfer ins

Haus gelassen, die ihre Struk-

turen durchleuchtet haben.

Sie haben es zugelassen, dass

die Ingenieure im Haus ano-

nym und ungeschminkt ihre

Meinung sagen konnten. Und

sie haben Konsequenzen ge-

zogen aus den Schwächen, die

dabei zu Tage getreten sind.

Lauer & Weiss, SEW-Eurodrive,

engineering people, EnDes,

Dorma und Assystem sind die

ersten sechs Unternehmen

Deutschlands, die das Siegel

„Ausgezeichneter Arbeitgeber

für Ingenieure“ tragen dürfen.

Ein Siegel, das man nicht

kaufen kann, sondern sich

erarbeiten muss.

„Es war an der Zeit, dass sich im Wettbewerb um Ingenieure die Unternehmen profi lieren können, die sich durch vor-bildliches Personalmanage-ment, überdurchschnittliche Angebote für ihre Mitarbeiter und hohe ethische Standards auszeichnen“, betonte VDI-Präsident Bruno O. Braun, als er im vergangenen Jahr auf der Hannover Messe die ersten Zertifi kate gemeinsam mit dem Vorstandschef des TÜV Rheinland, Friedrich Hecker, überreichte. „Dieses

Gütesiegel setzt Maßstäbe für Ingenieure und Unter-nehmen.“

Das neue Gütesiegel haben VDI nachrichten und TÜV Rheinland gemeinsam ent-wickelt. Dabei werden in einem aufwändigen Verfahren zunächst alle im Unterneh-men beschäftigten Ingenieu-re anonym zu ihren Präfe-renzen und zur Situation im Unternehmen befragt. Auf Basis dieser Daten werden die Unternehmen von Audi-toren des TÜV Rheinland vor Ort überprüft. Unter anderem werden Personal-management, Organisation und Prozesse, Ethik und Unternehmenskultur, der Umgang mit Entlassungen und die Personalentwicklung beurteilt. „Dabei spielen auch Faktoren wie Arbeitsklima, die Möglichkeit, Familie und Beruf zu verbinden, klar strukturierte Aufgaben in einem Unternehmen und Aufstiegschancen eine große Rolle“, betont TÜV Rhein-land-Chef Hecker.

„Die Suche nach Ingenieuren wird immer schwerer“, sagt Raymond Johnson-Ohla, Geschäftsführer des VDI Verlages. „Zum einen gibt es

immer weniger Ingenieure, die die Hochschulen verlas-sen. Zum anderen steigt der Bedarf enorm an aufgrund der sehr guten Konjunktur und der technischen Heraus-forderungen.“ Deshalb sei es umso wichtiger, dass sich Unternehmen optimal aufstellen und nach außen signalisieren, dass sie den In-genieuren im Unternehmen beste Arbeitsbedingungen bieten.

„Mit diesem Zertifi kat werden wir den Bedürfnissen der Unternehmen und der In-genieure gleichermaßen gerecht“, so Johnson-Ohla. „Die Unternehmen wollen sich im scharfen Wettbewerb um die Fachkräfte richtig aufstellen und wünschen sich deshalb eine externe Beratung und Zertifi zierung, die ihnen zeigt, wo sie im Vergleich zur Konkurrenz stehen. Dabei spielt gerade die anonyme Befragung der Ingenieure eine große Rolle und bietet den Unterneh-men ein ungeschminktes Selbstbild und die Chance, sich besser aufzustellen.“

Umgekehrt wünschen sich aber auch Ingenieure bei der Wahl eines neuen Arbeitge-

Ein Gütesiegel nur für die Guten

Ein Gütesiegel, das

Maßstäbe für Ingenieure

und Unternehmen setzt

Ingenieur Karriere · 1/2011 S5EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG

Zuständigkeiten und zu geringen Aufstiegschancen. Der Wunsch nach Kollegiali-tät, anspruchsvollen Aufgaben und eigenverantwortlichem Arbeiten sind stark ausge-prägt. Dagegen sind früher wichtige Themen wie inter-nationale Karrierechancen und die weltweite Präsenz eines Unternehmens an die letzte Stelle der Entschei-dungsgründe gerückt.

Unternehmen, die auf diese Wünsche eingehen, haben deutlich bessere Chancen, die richtigen Fachleute zu gewinnen, betont Johnson-Ohla. „Diese Prüfung erlaubt es den Unternehmen, ihr Employer Branding nach-haltig zu stärken und kann die Attraktivität als Unter-nehmen und Arbeitgeber signifi kant erhöhen.“

Die ersten Zertifi zierungen zeigen, dass die Prüfung den Unternehmen völlig neue Erkenntnisse bringt. Insbe-sondere Schwachstellen in der internen Kommunika-tion wurden bei einigen Un-ternehmen aufgedeckt und konnten angegangen werden. Dass es trotz vorbildlicher Leistungen Unzufriedenheit in Teilen der Belegschaft

geben kann, musste Jochen Lauer, Geschäftsführer von Lauer & Weiss feststellen. Die Mitarbeiter, die schon lange im Unternehmen ar-beiten, aber keine anderen Berufserfahrungen mitbrin-gen, sind tendenziell weniger zufrieden und spielen mit dem Gedanken zu wechseln.

„Sie dachten, wir würden schlechter zahlen als die Konkurrenz und hätten schlechtere Arbeitsbedin-gungen“, so Lauer. Dabei sei dies genau umgekehrt. Anders die Mitarbeiter mit Vergleichsmöglichkeiten. Bei ihnen war die Zufrie-denheit deutlich höher. Ein Kommunikationsdefi zit, das Lauer nun angehen kann.

engineering people erkannte dank des Audits, dass nicht alle Fortbildungsangebote im Unternehmen bekannt sind und deshalb nicht so stark wie gewünscht genutzt wurden. Bei Assystem stieß die Kürzung des Fortbildungs-angebotes auf Kritik – und wurde zurückgenommen. „Solche Ergebnisse zeigen, dass das Audit die Chance bietet, auf Schwachstellen zu reagieren“, so Johnson-Ohla. Gründe dafür, dass die

Jährlich zur Prüfung

Die Zertifi zierung erfolgt je

nach Unternehmensgröße in

drei Kategorien, entscheidend

ist die Anzahl der beschäftig-

ten Ingenieure.

Kategorie 1 | Unternehmen

mit bis zu 50 Ingenieuren.

Kategorie 2 | Unternehmen

mit 50 bis 150 Ingenieuren.

Kategorie 3 | Unternehmen,

die mehr als 150 Ingenieure

beschäftigen.

Verliehen wird das Zertifi kat

für drei Jahre, muss allerdings

jährlich durch eine Überprü-

fung vor Ort bestätigt werden.

Nachfrage nach dem Siegel von TÜV Rheinland und VDI nachrichten noch kräftig steigen dürfte.

Axel Mörer-Funk

INFO

Mehr Informationen

zum Thema Zertifi zierung

fi nden Sie unter

www.vdi-nachrichten.com/

zertifi zierung

AUSGEZEICHNETER

ARBEITGEBER

FÜR INGENIEURE

Page 17: Ingenieur Karriere

ID:9 1 0 5 0 5 9 32

8

w

ww.tuv.com

S6 Ingenieur Karriere · 1/2011

alle Weiterbildungsangebote im Unternehmen bekannt waren. Deshalb wurden neue Schulungsangebote und eine Fortbildungsreihe zu Kommunikation, Rhetorik, Moderation und Konfl ikt-steuerung installiert und besser kommuniziert.

Besonders gute Werte er-reichte ep bei der Rezertifi -zierung in den Punkten Ethik & Unternehmenskultur, Organisation & Prozesse, Personalbeschaffung, -mar-keting und -management. „Dennoch sehen wir nach wie vor Anlass, uns weiter zu verbessern“, so Keppler. Gerade auch die gezielte Vorbereitung auf Führungs-aufgaben will er nach außen tragen und so weiter Über-zeugungsarbeit leisten.

ULM.

Wenn Winfried Keppler das

Siegel mit den Logos von TÜV

Rheinland und VDI nachrichten

in der Hand hält, darf der Grün-

der der Ingenieurgesellschaft

engineering people group (ep)

mit Sitz in Ulm zufrieden sein.

Keppler ist „Wiederholungs-

täter“: ep hat zum zweiten Mal

die Zertifi zierung als „Ausge-

zeichneter Arbeitgeber für Inge-

nieure“ absolviert.

ep war das erste Unterneh-men, das sich Anfang 2010 auf Herz und Nieren prüfen ließ. Mit einem klaren Ziel: Dem Ingenieurdienstleister ist es wichtig, Ingenieuren und Kunden zu zeigen, dass Dienstleister viel besser sein können als ihr Ruf. „Obwohl wir erst 2003 gegründet

wurden und als Ingenieur-gesellschaft mit Vorurteilen zu kämpfen haben, bestätigt das gute Prüfergebnis, dass man Projekteinsätze auch so organisieren kann, dass die Mitarbeiter sehr zufrieden sind“, so Keppler. Und das sollen auch die Kunden wis-sen. „Das Siegel „Ausgezeich-neter Arbeitgeber für Inge-nieure“ ist auch bei ihnen ein wertvolles Argument.“

Die Mitarbeiter sind das Ka-pital der engineering people group. Und deshalb ist es dem Unternehmenschef so wichtig, dass sich die über 150 Ingenieure, die an den Standorten Ulm, Stuttgart, Mannheim, Berlin, Nürnberg, Augsburg und Friedrichs-hafen arbeiten, gut aufge-

hoben fühlen. „Wir wollen ein hervorragendes Arbeits-klima, sehr gute Karriere-möglichkeiten und ein spannendes Aufgabenfeld bieten“, so Geschäftsführer Keppler. „Unsere Mitarbeiter erfüllen beim Kunden ver-antwortungsvolle Aufgaben. Dass wir sie dabei nicht allein lassen, drückt sich weniger über unsere ISO-Zertifi zierung aus als über das Gütesiegel von TÜV Rhein-land und VDI nachrichten.“

Dabei ist ep auf gutem Weg, das Ergebnis hat sich noch-mals leicht verbessert. Wie hilfreich dabei der Blick von außen ist, zeigt sich in den Maßnahmen aufgrund der ersten Prüfung. Da hatte sich herausgestellt, dass nicht

„Nicht nur wichtig für Ingenieure, auch für Kunden“

engineering people GmbH

Unternehmensdaten

Branche

Ingenieurgesellschaft

Produkte und Dienstleistungen

Engineering, Software-Engineering, Testing,

Dokumentation und CE, Projektmanagement,

IT-Consulting

Mitarbeiter insg. (m/w) 230

davon Ingenieure (m/w) 170

Jahresumsatz 14 Mio. Euro

Angebote für Studierende (m/w)

Praktika und Werkstudenten ja

Studien- und Diplomarbeiten ja

Angebote für Berufseinsteiger (m/w)

Personalbedarf 2011 100

Bevorzugte Fachrichtungen

Ingenieure und Techniker aus den Bereichen

Antriebstechnik, Elektrotechnik, Energietechnik,

Fahrzeugtechnik, Informatik, Informationstechnik,

Maschinenbau, Mechatronik, Medizintechnik,

Luft- und Raumfahrt, Optik, Produktionstechnik,

Vertrieb, Wirtschaftsingenieurwesen

Einstiegsmöglichkeiten

Projektleiter, Team- und Abteilungsleiter, Qualitäts-

ingenieure, Entwicklungsingenieure, Soft- und Hard-

ware-Entwickler, Versuchsingenieure, Konstrukteure,

Vertriebsingenieure, Arbeitsvorbereiter

Anfangsgehälter aufgabenspezifi sch

Möglicher Auslandseinsatz ja

Einstellungsvoraussetzungen

Bewerbungsunterlagen

Anschreiben, Lebenslauf und relevante Zeugnisse

Auswahlverfahren

Bewerbung, persönliches Gespräch

Bewerberprofi l

Bachelor, Master, Ingenieure, Informatiker, Techniker

... kompetent, engagiert, lösungsorientiert, team-

bewusst, offen für Neues

Kontaktadresse

Nina Bütterich – Zentrales Recruiting

Rutesheimer Straße 24, 70499 Stuttgart

Tel.: 0711 806093-223

E-Mail: [email protected]

www.engineering-people.de

Erstes Unternehmen in

Deutschland, das sich hat

zertifi zieren lassen

Ingenieur Karriere · 1/2011 S7EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG AUSGEZEICHNETER

ARBEITGEBER

FÜR INGENIEURE

Page 18: Ingenieur Karriere

als Fach- und Führungsnachwuchs

als Absolvent/in für Master-/Bachelorarbeit

als Werksstudent/in

als Praktikant/in

DORMA ist der zuverlässige weltweite Partner für Premium-Zugangslösungen und -Serviceleistungen, die bessere Gebäude ermöglichen. Dynamik und Modernität zeichnen DORMA bei der kundennahen Betreuung von Architekten und Planern aus. Mehr noch: Rund um den Erdball genießen DORMA Produkte vor allem unter Designaspekten eine hohe Wertschätzung.

In der Unternehmensgruppe erwirtschafteten wir mit weltweit über 6.500 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2009/2010 einen Umsatz von 856 Mio. Euro. Als international operierende DORMA Gruppe mit Hauptsitz in Ennepetal haben wir 71 eigene Gesellschaften in 47 Ländern.

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Gemeinsam die Zukunft gestalten!

S8 Ingenieur Karriere · 1/2011

Das Dorma zu den ersten gehörte, die die Anforderun-gen des Zertifi kates erfüllt haben, ist für das Unterneh-men bei der Personalsuche ein Pluspunkt. „Bei Stellen-besetzungen im Ingenieur-bereich sind wir immer wieder auf das Zertifi kat an-gesprochen worden, was zeigt, dass es bei den Bewer-bern registriert wird.“

ENNEPETAL.

Mit spektakulären Aufträ-

gen und Weltrekorden kann

Dorma-Personalleiter Michael

Ecker protzen. Dorma-Inge-

nieure haben für das höchste

Gebäude der Welt, den 828

Meter hohen Burj Khalifa in

Dubai, die Schließtechnik für

13.000 Türen entwickelt. Und

mindestens genauso gefragt

waren sie zur Fußball-WM 2010

in Südafrika, um alle WM-

Stadien mit Tür- und Rettungs-

systemen zu versorgen.

Trotzdem ist Dorma einer der

Weltmarktführer, die nur in

der Branche weltbekannt sind.

6.500 Mitarbeiter beschäf-tigt die Dorma-Gruppe welt-weit in 47 Ländern, davon rund 2.600 in Deutschland. Schon mehr als 100 Jahre gibt es das Familienunter-nehmen, das in den Be-reichen Türschließtechnik, mobile Raumtrennsysteme und in der Glasbeschlag-technik Weltmarktführer ist.

Umso mehr legt sich Dorma in Sachen Personal mächtig ins Zeug, denn für Top-Pro-dukte braucht Dorma auch Top-Ingenieure.

„Wir steuern auf einen starken Ingenieurmangel in Deutschland zu. Ab 2015 werden viele erfahrene Inge-nieure in den Ruhestand gehen und nur wenige neue Ingenieure nachkommen“, erklärt Ecker, warum Dorma sich noch stärker auf die Interessen von Ingenieuren ausrichtet und sich von TÜV Rheinland und VDI nach-richten zertifi zieren ließ. „Spätestens dann wird der Wettbewerb um Ingenieure besonders hart. Wir bereiten uns darauf schon jetzt vor und wollen als Arbeitgeber für Ingenieure besonders attraktiv sein.“ Sehr wichtig für Dorma war, dass im Rahmen der Zertifi zierung die Ingenieure im Unterneh-men anonym zu Betriebs-

klima, Abläufen und Ent-wicklungschancen befragt wurden. „Wir wollten genau wissen, was die Ingenieure an unserem Unternehmen schätzen und was wir noch verbessern müssen. Dazu ist eine Zertifi zierung von au-ßen ein ideales Instrument“, so Ecker.

„Insbesondere die Online-Befragung hat uns gezeigt, wie die Erwartungshaltung unserer Ingenieure ist. Sie hat uns Stärken und Schwä-chen aufgezeigt“, ergänzt Personalreferent Markus Seeland. Daraus will Dorma Konsequenzen ziehen. „Wir werden insbesondere an den Schwächen noch gemeinsam mit unseren Ingenieuren arbeiten und versuchen, noch weitere detaillierte Hintergründe herauszuarbeiten. Dies ist für uns dann die Grund-lage, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten.“

DORMA GmbH + Co. KG

Unternehmensdaten

Branche

Metallverarbeitung

Produkte und Dienstleistungen

Produkte der Türtechnik, Automatictüren

Mitarbeiter insg. (m/w) 1.300

davon Ingenieure (m/w) ca. 70

Jahresumsatz 230 Mio. Euro

Angebote für Studierende (m/w)

Praktika und Werkstudenten ja

Studien- und Diplomarbeiten ja

Angebote für Berufseinsteiger (m/w)

Personalbedarf 2011 Angabe s. Homepage

Bevorzugte Fachrichtungen

Mechatronik, Maschinenbau, Elektrotechnik

Einstiegsmöglichkeiten Direkteinstieg

Anfangsgehälter nach Vereinbarung

Möglicher Auslandseinsatz ja, bedarfs- und

projektabhängig

Einstellungsvoraussetzungen

Bewerbungsunterlagen

per Post oder online

Bewerberprofi l

Bewerbergespräche mit Personal- und Fachabteilung,

Assessment-Center

Kontaktadresse

www.dorma.com

Weltmarktführer aus Ennepetal – nur wer weiß das?

Dorma ist führend in der

Gebäudetechnik:

Ausstatter der WM-Stadien und

des Burj Khalifa in Dubai

Ingenieur Karriere · 1/2011 S9EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG AUSGEZEICHNETER

ARBEITGEBER

FÜR INGENIEURE

Page 19: Ingenieur Karriere

Stuttgart Lindau München Rorschach Winterthur Kestenholz Bösingen

Innovation und Erfahrung

aus über 1600 Projekten

R 90

0

R 4

50

Was hat die Kuh mit Ihrer Zukunft zu tun?

Einstieg zum Aufstieg

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Wir suchen Hochschulabsolventen

Dipl.-Ing. Maschinenbau/Fahrzeugbau m/w

für Trainee und berufsbegleitendes MBA-Studium.(Innovationsmanagement)

Infos unter www.endes.de Karriere.

bra

inco

m.c

h

Ausgezeichneter Arbeitgeber für Ingenieure

ISMS nachISO/IEC 27001:2005

S10 Ingenieur Karriere · 1/2011

weniger wichtig sind.“ Das Zertifi kat soll helfen, dies auch nach außen zu tragen.

Besonders schätzt Gunnar Paul, dass nicht nur die Eigensicht des Unterneh-mens im Rahmen der ano-nymen Befragung bestätigt, sondern auch Defi zite an-gesprochen wurden. „Die externe Expertise hat uns auch nützliche Hinweise gegeben, wo wir uns in der Kommunikation zwischen Unternehmensleitung und Mitarbeitern verbessern können – und das werden wir tun.“

STUTTGART.

Die rote Kuh, die jeden Besu-

cher der Stuttgarter Ingenieur-

gesellschaft EnDes im Internet

begrüßt, hat einiges von ihrer

großen lila Schwester geerbt.

„Als sympathisches Haustier

symbolisiert sie einen ruhenden

Pol in einer sich verändernden

Welt, das Element des «local

content» in einer Welt der Glo-

balisierung“, beschreibt Unter-

nehmensgründer Gunnar Paul.

„Die Welt ohne die Kuh ist für uns nicht vorstellbar und für viele unserer Kunden ist es eine Entwicklung ohne EnDes ebenfalls nicht.“ Die Referenzliste der kleinen Stuttgarter Vertretung, die rund 15 Mitarbeiter hat, führt große Namen auf. Mercedes-Benz gehört ebenso zu den Kunden wie der Automobil-zulieferer Bosch, der Techno-

logiekonzern ABB und der Hersteller von Schienenfahr-zeugen und Energietechnik Alstom.

Gerade für ein kleines Unter-nehmen ist es umso wichtiger, Ingenieuren zu zeigen, dass man gute Arbeitsbedin-gungen und große Aufgaben bietet. „Mit dem Zertifi kat der VDI nachrichten und des TÜV Rheinland wollen wir Ingenieuren signalisieren, dass wir ein guter Arbeitge-ber sind und uns vorbildlich um unsere Mitarbeiter küm-mern. Gerade als Ingenieur-dienstleister ist uns das Signal wichtig, dass wir mehr tun als andere“, beschreibt EnDes-Chef Gunnar Paul seine Moti-vation für die Zertifi zierung.

„Nur wer mit seiner Arbeit zufrieden ist, der arbeitet

auch gut und erreicht vor-bildliche Ergebnisse.“ Mit der Zertifi zierung als „Ausge-zeichneter Arbeitgeber für Ingenieure“ erhofft sich Paul Signalwirkung. Denn zu den Bewertungskriterien ge-hören auch soziale Faktoren wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Betriebs-klima und Bezahlung. Punkte, die Ingenieuren besonders wichtig sind.

„Weil viele Ingenieure Fami-lie haben, ist es uns wichtig, dass die Mitarbeiter abends zu Hause sein können, dass die Arbeitszeiten eingehalten werden und ein gutes Be-triebsklima herrscht. Damit will sich EnDes deutlich ab-heben von Ingenieurdienst-leistern, die nur projektbe-zogen einstellen und denen soziale Gesichtspunkte

EnDes Engineering und Design GmbH

Unternehmensdaten

Branche

Dienstleister/Produktentwickler für die Industrie

Produkte und Dienstleistungen

Dienstleistungen für alle Stufen der Prozesskette,

vom Design über Entwicklung, Konstruktion und

Berechnung bis zum Produktions-Engineering

Mitarbeiter insg. (m/w) 80

davon Ingenieure (m/w) 70

Jahresumsatz 8,5 Mio.€

Angebote für Studierende (m/w)

Praktika und Werkstudenten ja

Studien- und Diplomarbeiten ja

Angebote für Berufseinsteiger (m/w)

Personalbedarf 2011

4 zusätzliche Mitarbeiter (m/w)

Bevorzugte Fachrichtungen

Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Produktionstechnik

Einstiegsmöglichkeiten

Absolvent, Young Professional

Anfangsgehälter nach Vereinbarung

Möglicher Auslandseinsatz

Europäisches Ausland, eventuell USA

Einstellungsvoraussetzungen

Bewerbungsunterlagen

Komplette Unterlagen per Mail oder Post

Auswahlverfahren

Nach Qualifi kation und Stellenanforderung

Bewerberprofi l

Erfolgreicher Studienabschluss, CAD-Kenntnisse,

Fremdsprache, team- und kommunikationsfähig,

selbstständiges Arbeiten, aufgeschlossen für

neue berufl iche Herausforderungen

Kontaktadresse

Herr Michael Scherf – Assistent der Geschäftsleitung

Motorstrasse 45, 70499 Stuttgart

Tel.: 0711 820516-0, E-Mail: [email protected]

www.endes.de

Endes: „Nur wer zufrieden ist, arbeitet auch gut.“

Zertifi zierung brachte

wertvolle Hinweise für Verbes-

serungsmöglichkeiten

Ingenieur Karriere · 1/2011 S11EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG AUSGEZEICHNETER

ARBEITGEBER

FÜR INGENIEURE

Page 20: Ingenieur Karriere

SEW-EURODRIVE—Driving the world

Ihre Freunde wissen nicht,

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Sagen Sie einfach:

an der Spitze

der Antriebstechnologie.

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verwirklicht. Menschen, die das Ganze sehen. Menschen wie Sie? Herzlich willkommen bei SEW-EURODRIVE.

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S12 Ingenieur Karriere · 1/2011

gebnisse von Studien wie der Stellenwechsler-Unter-suchung der VDI nachrich-ten, in der beispielsweise die Ingenieure besonders hohe Anforderungen formu-lieren an Betriebsklima, eigenverantwortliches Arbei-ten und die Vereinbarkeit von Beruf und Karriere. „Wie in jedem Unternehmen gibt es auch bei uns ganz spezifi -sche Wünsche und Verbes-serungsmöglichkeiten. Und die erfahren wir sicherlich durch die Zertifi zierung“, hofft Bettina Stengl.

BRUCHSAL.

Ob in großen Fußballstadien

das Dach zur Seite schwebt,

im Flughafen der Koffer heran-

fährt, im Autowerk das Band

ein Stück vorrückt oder Limo-

nade abgefüllt wird: Ingenieu-

re von SEW-Eurodrive hatten

bestimmt ihre Finger im Spiel.

SEW-Eurodrive ist ein führender Spezialist für Antriebstechnologie. Rund 14.000 Mitarbeiter hat das Unternehmen weltweit, darunter mehr als 550 For-scher und Entwickler. Der Umsatz liegt bei über zwei Milliarden Euro. Bei solchen Zahlen ist es dem Unterneh-men besonders wichtig, die besten Ingenieure ins Boot zu holen. Am Stammsitz in Bruchsal bei Karlsruhe macht

sich Bettina Stengl, Projekt-leiterin Personalmarketing, Gedanken, wie man natio-nal die Ingenieure für SEW gewinnen kann. „Um auch überregional als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, arbeiten wir an unserem Image und unserer Bekanntheit.”

Dabei nutzen herkömmliche Auszeichnungen in der Inge-nieur-Community wenig. „Dort werden die kommer-ziellen Wettbewerbe nicht so stark beachtet“, hat Stengl festgestellt. Deshalb sei dem Unternehmen die Zertifi zie-rung durch TÜV Rheinland und VDI nachrichten so wichtig. „TÜV und VDI nach-richten haben eine hohe Kompetenz und Glaubwür-

digkeit. Daher hat solch eine Zertifi zierung auch eine ganz andere Bedeutung.“

Personalmanagerin Stengl ist besonders auf die Ergeb-nisse der anonymen Online-Befragung der im Unter-nehmen tätigen Ingenieure gespannt, die zum Redak-tionsschluss noch nicht vorlagen. „Wir wollen die Erwartungen und Anregun-gen unserer Ingenieure ge-nauer kennenlernen.“ SEW wolle noch attraktiver wer-den, nicht nur für Bewerber von außen. „Wir wollen na-türlich auch die Ingenieure halten, die schon bei uns sind.“

Dabei nutzt das Unter-nehmen schon jetzt die Er-

SEW-EURODRIVE GmbH & Co. KG

Unternehmensdaten

Branche

Elektronische und mechanische Antriebstechnik,

Automatisierungstechnik

Produkte und Dienstleistungen

Die Produktpalette umfasst Getriebemotoren,

Industriegetriebe, Antriebselektronik, Antriebs-

automatisierung sowie die dazugehörigen

Dienstleistungs- und Servicepakete.

Mitarbeiter insg. (m/w) über 13 500 weltweit

davon Ingenieure (m/w) ca. 790 in Deutschland

Jahresumsatz rund 2 Mrd. Euro

Angebote für Studierende (m/w)

Praktika und Werkstudenten ja

Studien- und Diplomarbeiten ja

Angebote für Berufseinsteiger (m/w)

Personalbedarf 2011

ca. 100 Ingenieure

Bevorzugte Fachrichtungen

Elektrotechnik, Maschinenbau, Mechatronik,

Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik

Einstiegsmöglichkeiten

Direkteinstieg, Training on the job

Anfangsgehälter je nach Einsatzgebiet

Möglicher Auslandseinsatz ja, bedarfsabhängig

Einstellungsvoraussetzungen

Bewerbungsunterlagen

Komplette Bewerbungsunterlagen

Auswahlverfahren

Bewerberinterview

Bewerberprofi l

Je nach Position (z.B. praktische Erfahrungen,

Abschlussnote, Auslandsaufenthalt, soziale Kompe-

tenzen, außeruniversitäre Aktivitäten, sonstige

Zusatzqualifi kationen)

Kontaktadresse

Sonja Rieger und Torben Becker

Personalreferate Bruchsal

Ernst-Blickle-Straße 42, 76646 Bruchsal

Tel.: 07251 75-1916 bzw. 07251 75-1913

E-Mail: [email protected]

www.karriere.sew-eurodrive.de

SEW-Eurodrive: Marktführer in Sachen Bewegung

Rund 14.000 Mitarbeiter

weltweit – Zertifi kat soll bundes-

weites Image verbessern

Ingenieur Karriere · 1/2011 S13EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG AUSGEZEICHNETER

ARBEITGEBER

FÜR INGENIEURE

Page 21: Ingenieur Karriere

Wir können nicht anders.

ide

ko

n

Wir von Lauer & Weiss lieben den Inge-nieurberuf. Weil er in einzigartiger Weise Kreativität und Praktikabilität verbindet. Und damit nicht nur Lösungen beflügelt, sondern beste Perspektiven für vielfältige Wirtschaftszweige bietet.Heute freuen wir uns besonders über die frisch erhaltene Arbeitgeberauszeichnung, die wir auf direktem Weg zur Arbeitnehmer-auszeichnung umtexten möchten. Denn es ist der unvergleichliche Esprit im Lauer & Weiss Team, die Verbindung von

Kompetenz und Freude an der Arbeit, die je-des Projekt zum gemeinsamen Erfolg macht.

Und genau das begeistert nicht nur uns, sondern tagtäglich auch anspruchsvollste Kunden.

Kontakt: Lauer & Weiss GmbHHöhenstraße 21, 70736 FellbachTel.: +49 (711) 52 08 89 - 0Fax: +49 (711) 52 08 89 - 20E-Mail: [email protected]

Wir von Lauer & Weiss lieben den Inge-nieurberuf. Weil er in einzigartiger Weise Kreativität und Praktikabilität verbindet. Und damit nicht nur Lösungen beflügelt, sondern beste Perspektiven für vielfältige Wirtschaftszweige bietet.Heute freuen wir uns besonders über die frisch erhaltene Arbeitgeberauszeichnung, die wir auf direktem Weg zur Arbeitnehmer-auszeichnung umtexten möchten. Denn es ist der unvergleichliche Esprit im Lauer & Weiss Team, die Verbindung von

Kompetenz und Freude an der Arbeit, die je-des Projekt zum gemeinsamen Erfolg macht.

Und genau das begeistert nicht nur uns, sondern tagtäglich auch anspruchsvollste Kunden.

Kontakt: Lauer & Weiss GmbHHöhenstraße 21, 70736 FellbachTel.: +49 (711) 52 08 89 - 0Fax: +49 (711) 52 08 89 - 20E-Mail: [email protected]

KoHHTeFaE-w

S14 Ingenieur Karriere · 1/2011

zent geführt hat. Bei uns ist die Arbeitszeit stabil geblie-ben, die fi nanziellen Einbu-ßen lagen bei vier Prozent“, betont Lauer. „Wir haben uns für Marktschwankungen mit einer von uns iniziierten Firmengruppe stabil aufge-stellt. So bedienen wir mit Schwaben Automotive in Sao Paulo einen Markt mit anderen Wirtschaftszyklen und mit unserer Werkstatt Lauer NFZ-Service ein anderes Marktsegment.“

Fakten, die die Belegschaft nicht richtig wahrgenommen hatte. „Auch uns selbst war in dieser Deutlichkeit nicht klar, wo wir stehen“, so Lauer. Jetzt will Lauer & Weiss mit dem Zertifi kat auch nach außen zeigen: „Wir sind ein echtes Ingenieurbüro.

FELLBACH.

Jochen Lauer wählt deutliche

Worte. „Wir sind kein Mitarbei-

terverleih, sondern ein echtes

Ingenieurbüro.“ Und das be-

deutet: gute Bezahlung, gute

Arbeitsbedingungen, gute

Betriebsklima, sichere Arbeits-

plätze. Doch weil das auch an-

dere Ingenieurgesellschaften

behaupten, wollte Jochen

Lauer, der im Jahr 2000 mit

Wolfgang Weiss Lauer & Weiss

gegründet hat, den Beweis an-

treten und hat die Prüfer von

TÜV Rheinland und VDI nach-

richten ins Haus gebeten.

Die Gründer Lauer und Weiss wollten besser sein als die Unternehmen, aus denen sie kamen. „Wir wollten raus aus der Wolke der Dienst-leister, die nicht den besten Ruf in der Branche haben“, sagt Lauer. „Wir arbeiten zum Beispiel für die Nutzfahrzeug-entwicklung und Forschung, die höchste Ansprüche stellt.

Deshalb brauchen wir hoch erfahrene Ingenieure.“ Rund 60 Prozent seiner Mitarbeiter sind Senior-Ingenieure. „Solche Mitarbeiter bekom-men wir nur bei sehr guter Bezahlung und sehr guten Arbeitsbedingungen.“

Doch übertrifft Lauer & Weiss wirklich seine Konkurrenten? „Genau das wollten wir durch ein neutrales, strenges Audit unter Beweis stellen und eine Standortbestimmung erreichen. Genau das hat die Zertifi zierung durch TÜV Rheinland und VDI nach-richten ermöglicht“, so Lauer. „Wir wurden eine Woche richtig auf den Kopf gestellt.“

Über die Ergebnisse waren die beiden Unternehmens-chefs teils selbst überrascht. Die Ingenieure, die schon lange im Unternehmen ar-beiten und keine Vergleichs-möglichkeiten mitbringen,

sind tendenziell weniger zufrieden. „Sie dachten, wir würden schlechter zahlen als die Konkurrenz und hätten schlechtere Arbeits-bedingungen“, so Lauer. Anders die Mitarbeiter mit Vergleichsmöglichkeiten. Bei ihnen war die Zufrieden-heit deutlich höher. Ein Kommunikationsdefi zit, das das Unternehmen nun angeht.

Ebenfalls überraschend: Die Belegschaft war der Meinung, dass die Arbeits-plätze bei großen Unterneh-men und Herstellern siche-rer und besser bezahlt sind. „Wir haben keinen einzigen Mitarbeiter nach der Krise weniger, während unsere Marktbegleiter teils massiv Personal abgebaut haben. Hinzu kam, dass viele die Wochenarbeitszeit verkürzt haben, was zu Einkommens-einbußen von bis zu 15 Pro-

Lauer & Weiss GmbH

Unternehmensdaten

Branche

Automotive/Energietechnik

Produkte und Dienstleistungen

herstellerunabhängige Modulentwicklung

(Konstruktion, Berechnung und Simulation)

Mitarbeiter insg. (m/w) 130

davon Ingenieure (m/w) 100

Jahresumsatz 11 Mio. Euro

Angebote für Studierende (m/w)

Praktika und Werkstudenten ja

Studien- und Diplomarbeiten ja

Angebote für Berufseinsteiger (m/w)

Personalbedarf 2011 Kontinuierlicher Bedarf

Bevorzugte Fachrichtungen Maschinenbau,

Fahrzeugtechnik

Einstiegsmöglichkeiten Entwicklungsingenieur

Anfangsgehälter nach Vereinbarung

Möglicher Auslandseinsatz Sao Paulo, Brasilien

Einstellungsvoraussetzungen

Bewerbungsunterlagen

Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse

Auswahlverfahren

Infotage, persönliches Interview, Probetag

Bewerberprofi l

• Abgeschlossenes ingenieurwissenschaftliches

Hochschulstudium

• ausgeprägtes technisches Know-how

• Begeisterung für die Entwicklung von PKW

sowie Nutzfahrzeugen

• idealerweise bereits Erfahrungen mit

CAx-Systemen

• Zu Ihren Stärken zählen: Teamfähigkeit,

Durchsetzungsvermögen, Kundenorientierung,

hohe Eigeninitiative und Belastbarkeit,

Kontaktadresse

Sarah Dankwart – Personalreferentin

Höhenstr. 21, 70736 Fellbach

Tel.: 0711 520889-25

E-Mail: [email protected]

www.lauer-weiss.de

Lauer & Weiss will nach innen

und außen Zeichen setzen

Ingenieur Karriere · 1/2011 S15EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG

„Wir sind ein echtes Ingenieurbüro“

AUSGEZEICHNETER

ARBEITGEBER

FÜR INGENIEURE

Page 22: Ingenieur Karriere

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S16 Ingenieur Karriere · 1/2011

legen“, betont Töppel. Für die Weiterentwicklung eines Unternehmens sind Kritik und Anregungen wertvoller als das Lob aus der Belegschaft. So bezeichneten die Mitar-beiter im Rahmen der Zerti-fi zierung das Schulungsan-gebot als ausbaufähig. Atena hatte im Zuge der Weltwirt-schaftskrise 2009 das Fort-bildungsangebot reduziert – und dieses inzwischen wieder deutlich aufgestockt.

Da die Zertifi zierung aus Sicht des Bewerbermarktes ein wichtiges Qualitäts-merkmal für ein Unterneh-men ist, will Assystem in Zukunft alles daran setzen, sich weiterhin als „Ausge-zeichneter Arbeitgeber für Ingenieure“ zu präsentieren.

MÜNCHEN.

Die Mitarbeiter von Assystem

entwickeln Flugantriebe für

MTU Aero Engines in München

und arbeiten am A350 bei Airbus

in Hamburg und Augsburg,

konstruieren für Audi, BMW,

Daimler, Eurocopter, MAN und

Rolls-Royce. Um exzellente Ar-

beitsergebnisse zu erreichen,

ist es dem Entwicklungsdienst-

leister sehr wichtig, dass die

Ingenieure im Unternehmen

optimale Vorraussetzungen für

ihre hochspezialisierten Auf-

gaben vorfi nden. Die Zertifi zie-

rung durch TÜV Rheinland und

VDI nachrichten überprüft dies

und sorgt dafür, dass es auch

so bleibt.

Mehr als 1.000 Ingenieure arbeiten in Deutschland für den Entwicklungsdienst-leister Assystem, der im

April 2011 aus der Fusion der Münchner Atena Enginee-ring und der Hamburger Assystem Aerospace hervor-gegangen ist. Atena hatte sich bereits im vergangenen Jahr bei der Zertifi zierung zum „Ausgezeichneten Ar-beitgeber für Ingenieure“ prüfen lassen. In der anony-men Online-Befragung der Ingenieure bekam das Un-ternehmen sehr gute Noten für Arbeitsklima und Famili-enfreundlichkeit. „90 Prozent der Befragten gaben an, dass sie durch die fl exiblen Arbeitszeiten eine über-durchschnittlich positive ,Work-Life-Balance‚ haben und ihre Arbeit sich gut mit Freizeit und Familie verein-baren lässt“, stellt Thorsten Töppel fest, Personalleiter von Atena Engineering. Ein

Pluspunkt, der auch für die neue Assystem Deutschland gelten soll. Denn Top-Inge-nieure sind das Kapital des Unternehmens.

Besonders wichtig ist dem Technologiedienstleister, dass die Ingenieure, die für die führenden Unternehmen der Automobil- und Luft-fahrtindustrie, des Maschi-nen- und Anlagenbaus sowie der Energietechnik arbeiten, ihr Know-how optimal einsetzen können. „In der Befragung haben unsere Ingenieure Atena in Bezug auf ,eigenverantwortliches Arbeiten’ und ,anspruchs-volle Aufgaben’ sehr gut be-wertet. Dies war für uns als Unternehmen wichtig und darauf wird Assystem auch in der Zukunft großen Wert

Assystem GmbH

Unternehmensdaten

Branche

Luft- und Raumfahrt, Automobilbau, Triebwerks-

und Turbinenbau, Elektrotechnik, Anlagenbau und

Energietechnik

Produkte und Dienstleistungen

Engineering Dienstleistungen (Berechnung – Kons-

truktion – Engineering Services – Electrical Design)

Mitarbeiter insg. (m/w)

ca. 1.000, davon ca. 90 % Ingenieure + Techniker

Angebote für Studierende (m/w)

Praktika und Werkstudenten

In unseren Hauptgeschäftsfeldern,

primär am Standort München

Angebote für Berufseinsteiger (m/w)

Personalbedarf 2011

100 Neueinstellungen geplant (m/w), vor allem:

Konstruktionsingenieure, Berechnungsingenieure,

Projektingenieure, Techniker, Mitarbeiter Industrial

Services

Bevorzugte Fachrichtungen

Maschinenbau, Fahrzeug-, Konstruktions-, Verfahrens-

technik, Wirtschaftsingenieurwesen, Luft- und

Raumfahrttechnik, Energie- und Anlagentechnik,

Systems Engineering, Elektro-, Automatisierungs-

technik und Kunststofftechnik

Einstiegsmöglichkeiten

Direkteinstieg bzw. Training on the job

Anfangsgehälter branchenüblich

Möglicher Auslandseinsatz ja, projektabhängig

Einstellungsvoraussetzungen

Bewerbungsunterlagen

Vollständig und aussagekräftig, gerne online

oder per E-Mail

Auswahlverfahren

Vorstellungsgespräch bzw. Telefoninterview

Bewerberprofi l

Ingenieurwiss. Studium oder Technikerausbildung,

erste Berufserfahrung wünschenswert, branchen-

spezifi sche Toolerfahrung, Kunden- und Dienstleis-

tungsorientierung, kommunikative Kompetenz,

Selbständigkeit, Flexibilität

Kontaktadresse

Assystem GmbH – Personalabteilung

Sportallee 77, 22335 Hamburg

Tel.: 040 507961-0

E-Mail: [email protected]

www.assystem.com

Top am Boden und in der Luft

Entwicklungsdienstleister

Assystem will in der Branche

Maßstäbe setzen

Ingenieur Karriere · 1/2011 S17EXKLUSIV: ARBEITGEBER-ZERTIFIZIERUNG AUSGEZEICHNETER

ARBEITGEBER

FÜR INGENIEURE

Page 23: Ingenieur Karriere

www.ingenieurkarriere.de/zertifi zierung

Wenn Sie als Ingenieur auf der Suche nach dem besten Berufseinstieg sind oder sich berufl ich neu orientieren möchten,

dann wollen Sie sicher sein, die richtige Entscheidung zu treffen. Verständlicherweise. Aber – wer oder was gibt Ihnen

diese Sicherheit? Darauf gibt‘s endlich eine Antwort: Gemeinsam mit VDI nachrichten hat TÜV Rheinland eine Qualitäts-

prüfung für Unternehmen entwickelt. So lässt sich sagen, wer ein Ausgezeichneter Arbeitgeber für Ingenieure ist.

Was für Sie leicht am TÜV Rheinland-Prüfsiegel zu erkennen ist.

WORAN ERKENNEN SIE EINEN BESONDERS

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Ekkehard D. Schulz

■ 55 Gründe,Ingenieur zu werden2010, 253 S. m. zahlr. Abb., kart.,Murmann Verlag.

Bestell-Nr. 3171 € 16,–Der erfahrene Unternehmenslen-

ker Ekkehard D. Schulz hat sich

ein Herz gefasst und ein Buch

geschrieben, warum es erstens

wichtig ist, Ingenieur zu werden, und zweitens – das

ist noch viel wichtiger – warum der Ingenieursberuf

der schönste Beruf der Welt ist. Die 55 wichtigsten

Gründe dafür hat er aufgeschrieben – unterhaltsam,

manchmal provokativ, immer lehrreich. Denn der ein-

zige Rohstoff hierzulande sind unsere Ideen. Im Wort

"Ingenieur" steckt übrigens das Wort "Genie". Davon

brauchen wir in Zukunft noch viel mehr.

Ernst H. Kohlhage

■ Der erfolgreicheIngenieurWas man nicht auf derHochschule lernt

4. Aufl. 2009, 283 S., kart., expert-verlag.

Bestell-Nr. 2881 € 28,80Das Buch zeigt anschaulich und an-

hand vieler Beispiele, wie ein Inge-

nieur durch vernünftiges Verhalten in der Unternehmens-

hierarchie bis an die Spitze aufsteigen kann. Aus dem

Inhalt: Vorbereitung – Aufstieg im Unternehmen – Ge-

schäftsführung – Das erfolgreiche Unternehmen – Einzel-

fragen der Unternehmensführung, Steuerung, Disposition

und Lagerhaltung werden praxisnah erläutert.

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Christian Püttjer, Uwe Schnierda

■ Das große Bewerbungs-handbuch, mit CD-ROMMit Püttjer & Schnierda Profil-Methode

6., überarb. u. erw. Aufl. 2010, 587 S. m. Abb.,kart., Campus Verlag.

Bestell-Nr. 3056 € 15,–Dieses Handbuch beantwortet Berufs-

einsteigern, Jobwechslern oder Aufsteigern alle Fragen zu

verschiedenen Bewerbungssituationen.

Walter Buchacher, Josef Wimmer

■ Das Selbst-Coaching SeminarIch nehme meine Zukunft selbstin die Hand

2010, 200 S., geb., Linde.

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Warum gelingt es manchen Men-

schen, sich beruflich weiterzuent-

wickeln und Freizeit und Privatleben Glück bringend

und zufriedenstellend zu gestalten? – Leser des »Selbst-

coaching-Seminars« lernen, auf ihre Stärken zu bauen

und ihre Ressourcen optimal einzusetzen. Sie erfahren,

wie sie Freude und Energie im Beruf entwickeln und

sich selbst motivieren, wie sie richtige Prioritäten set-

zen und Stress und Burnout vermeiden. Es lohnt sich,

Erfolg und Lebensglück nicht dem Zufall zu überlassen.

■ Bauphysik-Kalender 2011Schwerpunkt: Brandschutz

2011, 800 S. m. 550 Abb. u. 300 Tab.,geb, Ernst & Sohn.

Bestell-Nr. 3282 € 135,–

Der Brandschutz im Bauwesen

verlangt von allen Beteiligten an

Entwurf und Planung von Bau-

werken, von Bauproduktherstellern,

Materialprüfungsämtern und Bauaufsichtsbehörden ein

hohes Maß an Fachkenntnis über den aktuellen Stand aller

relevanten Bereiche. Nur durch eine interdisziplinäre

Zusammenarbeit untereinander können sichere und opti-

mierte Brandschutzkonzepte entwickelt und realisiert

werden. Der neue Bauphysik-Kalender 2011 mit dem

Schwerpunktthema Brandschutz bietet eine verlässliche

Arbeitshilfe für die Planung in Neubau und Bestand, und

zwar sowohl für den konstruktiven Brandschutz nach den

Eurocodes bei allen Bauweisen als auch für die ingenieur-

mäßigen Brandschutzkonzepte.

Willy Fuchs

■ Wachsen ohne WachstumWeniger Ressourcen – bessere Technik –mehr Wohlstand

2011, 173 S. geb., Hanser.

Bestell-Nr. 3287 € 19,90

Wir haben sehr gut ausgebildete Fach-

kräfte in unterschiedlichsten Bereichen,

Ingenieure, um die uns die Welt benei-

det, wir haben die Nase vorn in vielen Zukunftstechnologien.

Aber die globale Konkurrenz schläft nicht: Wenn wir morgen

noch in der ersten Liga spielen wollen, müssen wir uns an-

strengen. VDI-Direktor Fuchs schreibt über das Verhältnis

von Bildung, Fachkräftemangel, Innovation und Wachstum.

Portofreie Lieferung nachDeutschland und Österreich*

Edward Russell-Walling

■ 50 SchlüsselideenManagement2011, 208 S., geb., Spektrum Akade-mischer Verlag.

Bestell-Nr. 3280 € 24,95

Führungsetagen, Management-

seminare und Wirtschaftskreise

pflegen eine ganz eigene Spra-

che, die von Außenstehenden kaum mehr verstanden

wird. Was hinter den Begriffen und Konzepten steckt

und wie modernes Management funktioniert, ver-

rät dieses Buch. 50 Schlüsselideen Management

erläutert die wichtigsten Theorien, Strategien und

Konzepte, die jeder Unternehmer, Manager oder

Student der Betriebswirtschaft beherrschen muss.

Edmund Conway

■ 50 SchlüsselideenWirtschaftswissenschaft2011, 208 S., geb., SpektrumAkademischer Verlag.

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Edmund Conway beschreibt und

erklärt die zentralen Konzepte

der Wirtschaftswissenschaft in

fünfzig leicht verständlichen und anregenden Essays.

Von den grundlegenden Theorien, wie Adam Smith’s

„unsichtbarer Hand“ und dem Gesetz von Angebot

und Nachfrage, bis hin zu den jüngsten Forschungen

über die Beziehung zwischen Wohlstand und Glück

oder den volkswirtschaftlichen Trends der Zukunft

schlägt das Buch einen weiten Bogen und liefert somit

das Rüstzeug, um Wirtschaftsbooms und Finanzkrisen,

Märkte und Machtverhältnisse, Börsen und Banken

besser zu verstehen.

Christian Püttjer, Uwe Schnierda

■ Das überzeugendeVorstellungsgesprächauf EnglischDie 200 entscheidenden Fragenund die besten Antworten

2., bearb. Aufl. 2011. 196 S., kart., Campus.

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Das Vorstellungsgespräch auf Englisch stellt für viele

Bewerber eine große Hürde dar. Doch Fach- und Führungs-

kräfte müssen sich heute darauf einstellen, dass das

Jobinterview in großen Teilen auf Englisch gehalten wird.

Die Autoren präsentieren die 200 wichtigsten Fragen im

Bewerbungsgespräch und geben je eine Positiv- und eine

Negativantwort – alles auf Englisch. Zusätzlich sind die

wichtigsten Vokabeln und Redewendungen aufgeführt.

Page 24: Ingenieur Karriere

Navigation Ingenieurkarriere · 1/2011 47

in Ludwigshafen beschäftigt BASF rund 2000 Ingenieure. Und es sollen noch mehr werden.

„Wir werden in Ludwigs-hafen rund 500 neue Stellen schaffen, davon zahlreiche für Ingenieure“, kündigt Dr. Jörg Leuninger an. Er leitet das Recruiting für Europa. Gesucht werden Ingenieure aus vielen Fachgebieten:

Chemische Industrie: Klares Bekenntnis zum Standort Deutschland Die vereinten Nationen (UNO) haben 2011 als Internationales Jahr der Chemie aus-gerufen. Es steht unter dem Motto „Chemie – unser Leben, unsere Zukunft“. Das gilt auch für die Branche als Wirtschaftszweig und Arbeitgeber. Im vergangenen Jahr legte die Chemische Industrie ein Rekordjahr hin, die Beschäftigtenzahl bleibt auch in der Krisenzeit konstant – weil das Qualifikationsniveau hoch ist.

Peter Ilg

VDI nachrichten, Ellwangen, 8. 4. 11, jul

Die BASF gehört zu den weltweit führenden Che-mie-Unternehmen. Der Chemie-Riese entwickelt und produziert Chemika-lien, Kunststoffe, Verede-lungsprodukte, Pflanzen-schutzmittel, Öl und Gas.

2010 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 63,9 Mrd. € und hatte am Jahresende rund 109 000 Be-schäftigte. Die suchen auch Antworten auf globale Fra-gen, etwa wie man das Kli-ma schützen und mit Res-

sourcen verantwortungsvoll umgehen kann.

Drei Beispiele. BASF-Windradflügel haben eine besonders hohe mecha-nische Festigkeit, Kunststof-fe anstelle Metall machen Maschinen leichter, was den Spritverbrauch senkt, und in Masdar City, etwa 30 km von Abu Dhabi, entsteht die ers-te CO2-neutrale und abfall-freie Stadt der Welt.

BASF-Produkte helfen dort beim nachhaltigen und energieeffizienten Bauen zur Reduktion des Energie-verbrauchs. Dahinter steckt auch Ingenieurkunst. Allein

Labortechnik ist nur ein Arbeitsgebiet von vielen in der chemischen Industrie. Derzeit werden verstärkt Anlagenbauer und Verfahrenstechniker gesucht. Foto: Panthermedia

Verfahrenstechnik, Chemie, Bioingenieurwesen, Maschi-nenbau, Elektrotechnik, Wirtschafts- und Bauinge-nieurwesen sowie Architek-tur.

Darüber hinaus gibt es auch Stellen in Spezialdis-ziplinen wie der Kunststoff- oder Werkstofftechnik und dem Agraringenieurwesen. In großen Unternehmen sind eben auch die Einsatz-möglichkeiten groß.

„Je nach Ausbildungs- und Erfahrungshintergrund beginnen Ingenieure in der Forschung und Entwick-lung, im Engineering, also dem Anlagenbau, der Auto-matisierungstechnik oder Prozessleittechnik, in den technischen Fachzentren oder in der Logistik“, so Leuninger.

Bei Einstellungen sei das Gesamtbild des Kandidaten entscheidend und nicht ein-

2010 lag der Umsatz der Chemiebranche in Deutschland bei rund 170 Mrd. €

46 Ingenieurkarriere · 1/2011 Navigation Orientierung im Job

VDI Elevate geht in die neunte Runde VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Auf der Hannover Messe ist unlängst die neunte Runde des Förderprogramms VDI Elevate mit 15 neuen Teil-nehmern an den Start ge-gangen. Auf die angehenden Ingenieurinnen und Inge-nieure warten sieben Trai-nings im Bereich Soft- und Managementskills. Auf dem Programm stehen u. a. Teamtraining und Präsenta-tionstechniken.

Darüber hinaus erhalten die Elevate-Teilnehmer eine

Info

- www.vdi.de/elevate

VDI Elevate hat soeben der Bewerbungszeitraum be-gonnen: Falls Sie noch bis mindestens Oktober 2012 studieren, können Sie sich bis zum 30. Juni 2011 be-werben. Das Bewerbungs-formular und weitere Infos sind im Internet erhältlich. Zudem kann das Programm auch auf Facebook über die VDI Elevate Fanpage ver-folgt werden. VDI

literaturtipps

. . . damit Verkaufen leichter fällt

Manchmal lohnt es sich, sein Gegenüber genau zu analysieren, so auch als Verkäufer im Vertrieb. Wie tickt der Kunde? Was will er eigentlich? Welche unternehmensbezogenen Bedürfnisse spie-len in seinem Ent-scheidungsprozess eine Rolle?

Dafür muss man nicht Psychologie studiert haben, aber es lohnt sich, das Buch „Nimm Dir Zeit, verkaufe schneller“ von Ke-vin F. Davis zur Hand zu nehmen.

Laut Davis liegt das Ge-heimnis des Verkaufs-erfolgs in der gezielten Auseinandersetzung mit dem Kunden. Seine Ge-dankenwelt gilt es zu er-forschen, also doch ein bisschen Psychologie. jul Kevin F. Davis: Nimm dir Zeit, verkaufe schneller, Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2011, 327 S., 24,90 €

Selbstsicher im Job

Dale Carnegie spricht mit seinem Ratgeber „Sich durchsetzen – aber richtig!“, diejeni-gen an, die sich im Beruf mehr Selbst-sicherheit und Durchsetzungsver-mögen wünschen und bereit sind, dafür das eigene Verhal-ten auf den Prüfstand zu stellen – und es mitunter zu ändern. Denn: Effekti-ve Kommunikation fängt bei einem selbst an! jul Dale Carnegie: Sich durchset-zen – aber richtig, Scherz Ver-lag, Frankfurt a. M. 2011, 320 S., 19,95 €

An Hochschulen bietet das

GTB Kurse an – eine zusätzliche

Chance. Foto: istockphoto

„Software-Tester“ mit Zertifikat werden VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, cha

„Softwaretester“, das ist ein Berufsbild, das es noch nicht lange gibt, nach Auskunft des German Testing Boards (GTB) aber sehr gefragt ist.

GTB ist ein Zusammen-schluss von Experten auf dem Gebiet „Test von Soft-ware und Systemen“. Durch den GTB habe sich das Be-rufsbild erst herauskristalli-

siert. Das German Testing Board ist ein nach eigenen Angaben unabhängiges neu-trales Gremium, das die fachliche Qualität des Certi-fied-Tester-Schemas und das zugehörige Prüfungs-wesen in Deutschland über-wacht. Es überprüft auch die Certified-Tester-Trainings-kurse und spricht die Akkre-ditierung der Trainingsan-bieter aus. Das GTB koope-riert intensiv mit Hochschu-len, wo Kurse kostenlos an-geboten werden. cha

Informationen

- www.german-testing-board.de

- Buchkauf im Internet mit Suchmaschine:

www.vdi-nachrichten-shop.com

zweijährige kostenlose VDI-Mitgliedschaft, eine kosten-lose Unfall- und Berufsunfä-higkeitsversicherung über den VDI Versicherungs-dienst sowie einen Gut-schein über 1500 € des VDI Wissensforums.

Zudem profitieren die Teilnehmer von der engen Vernetzung zur Praxis, denn sie werden während des ge-samten Förderprogramms von Unternehmen aus der Industrie begleitet.

Für die zehnte Runde von

Botschafterinnen für den Technikberuf VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Wer an Models denkt, der denkt an Heidi Klum und Claudia Schiffer. Doch das kleine Wörtchen „Role“ vorm Model verändert die Maße. Hier sind nicht mehr 90/60/90 gefragt, sondern Begeisterung für Naturwis-senschaften und Technik.

Sind Sie Naturwissen-schaftlerin oder Ingenieurin und wollen gerne Botschaf-terin ihres Berufes werden? Dann machen Sie mit beim VDI-Projekt MINT Role Mo-

Info

- www.mintrolemodels.de

bietet allen Unterstützung, die eine Veranstaltung zur Förderung des weiblichen MINT-Nachwuchses in ihrer Region organisieren möch-ten. Weitere Informationen finden Sie im Internet oder kontaktieren Sie das Pro-jektbüro. VDI/jul Projektbüro MINT Role Models, VDI, Tina Lackmann, Tel.: 0211/6214-463, E-Mail: [email protected]

dels. Die Role Models wollen Mädchen Mut machen, in die noch häufig männerdo-minierten Studiengänge und Berufe einzusteigen. Rund 350 weibliche Vorbil-der gibt es mittlerweile deutschlandweit.

Seit dem offiziellen Kick-off während der Hannover Messe 2010 waren die Role Models bei über 50 Ver-anstaltungen aktiv. Sie tra-ten z. B. auf der IFA in Berlin und bei Berufsinformations-tagen auf. Das Projektbüro

Page 25: Ingenieur Karriere

auch da meistert, wo andere Dienstleister nicht weiter-kommen, als auch den Ge-neralisten mit dem Blick fürs Ganze, der nach ein paar Berufsjahren fachüber-greifende Projekte betreuen und erste Führungsauf-gaben übernehmen kann.

Welche fachlichen Skills sind notwendig und welche per-sönlichen? Knabe: Neben den fachli-chen Kenntnissen aus dem Studium sind vor allem Fremdsprachen wichtig, au-ßerdem erste Erfahrungen im Projektmanagement.

Zu den persönlichen Kom-petenzen eines Ingenieurs, der zu uns kommen will, sollten unternehmerisches Handeln, Zielstrebigkeit und Leistungsorientierung sowie Teamfähigkeit, Kundenori-entierung und Einfühlungs-vermögen gehören.

Welche Trends bestimmen das Engineering und damit die Jobs von Ingenieuren in der BASF? Knabe: Niemand kann alles Spezialwissen in sich ver-einen. Deshalb lösen wir heute viele unserer Auf-gaben in interdisziplinären Projektteams. Dadurch sind Softskills wie Teamfähigkeit, Kundenorientierung und Einfühlungsvermögen auch im Engineering in zuneh-mendem Maße gefragt.

Gleichzeitig nimmt die Zahl der rechnergestützten Arbeitsprozesse kontinuier-lich zu. Ich denke hier zum Beispiel an 3D-Planungs-methoden. Wer die Zukunft im Engineering mitgestalten möchte, sollte diese Trends nicht verschlafen!

„Die Trends im Engineering sollte man nicht verschlafen“ Kein Ingenieur kann alles Spezialwissen in sich vereinen, ist Volker Knabe, Bereichsleiter Engi-neering & Maintenance bei BASF überzeugt. Daher werden heute viele Aufgaben in inter-disziplinären Teams gelöst. Teamfähigkeit ist daher mehr als ein Schlagwort bei der BASF, und 3D-Planungsmethoden ein Trend, den Inge-nieure laut Knabe nicht verschlafen sollten.

Peter Ilg

VDI nachrichten, Ellwangen, 8. 4. 11, jul

VDI nachrichten: Was ist im Bereich Engineering & Main-tenance zusammengefasst und wie viele Ingenieure ar-beiten dort? Knabe: Das Kompetenzzen-trum Engineering & Main-tenance ist innerhalb der

halb der BASF-Gruppe übernehmen wir die globale Governance-Funktion für alle Engineering & Mainten-ance-Prozesse und Services.

Brauchen Sie eher den Gene-ralisten oder den Spezialis-ten? Knabe: Nicht nur intern, auch außerhalb der BASF

Info

- www.vci.de

48 Ingenieurkarriere · 1/2011 Navigation

zelne Einstellungskriterien. Eine allgemein gültige Pass-form gebe es nicht. „Wir se-hen die Vielfalt unterschied-licher Charaktere als will-kommene Bereicherung.“ Praktika, Auslandserfahrung und gute Noten seien aber von Vorteil, um bei der BASF eine Stelle zu bekommen.

Der Branche geht es gut, 2010 sogar hervorragend. Denn der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 17,5 % auf rund 170 Mrd. € an. Knapp 60 % davon stam-men aus dem Export, infor-miert der Verband der che-mischen Industrie, VCI, Frankfurt am Main. Dessen Präsident, Dr. Klaus Engel, prognostiziert für das lau-fende Jahr: „Die Branche wird zwar weiter wachsen, aber mit wesentlich geringe-rer Dynamik als 2010.“

Dennoch wird sie ihre Forschungsaufwendungen weiter ausdehnen, was neue, hoch qualifizierte Jobs bringt, auch für Ingenieure.

Deren Quote in den Un-ternehmen steigt seit Jahren konsequent an. 2007 lag ihr Anteil unter den Akademi-kern in der Branche bei rund 23 %. „Die Ergebnisse unserer Führungskräfte-Strukturerhebung sind zwar schon vier Jahre alt. Aus-sagekräftig sind sie den-noch, unter anderem, weil die Zahl der Chemie-Be-schäftigten trotz Krise weit-gehend konstant geblieben ist“, sagt Sebastian Kautzky, Leiter der Verbandskom-munikation vom Bundes-arbeitgeberverband Chemie in Wiesbaden.

Die Chemische Industrie hat 414 200 Beschäftigte, Stand Ende 2010. Das waren etwa 0,5 % weniger als im Jahr zuvor. Nach weiteren Angaben vom Bundes-arbeitgeberverband können

„Softskills wie Teamfähigkeit, Kundenorientierung und Einfühlungs- vermögen sind im Engineering in zunehmendem Maße gefragt.“

Volker Knabe, BASF

Foto: BASF

BASF-Gruppe für die Ar-beitsgebiete Investitions-projekte, Technische Fach-zentren, Instandhaltung und Anlagenabstellungen verantwortlich. Unter den gut 4000 Mitarbeitern sind mehr als 750 Ingenieure.

Unser Bereich ist Teil ei-nes weltweit einzigartigen Engineering & Mainten-ance-Verbunds mit mehr als 13 500 Mitarbeitern. Inner-

sind unsere Mitarbeiter auf-grund ihrer technischen Ex-pertise gefragte Gesprächs-partner, vor allem wenn es um Spezialwissen geht. Gleichzeitig betreuen wir unsere Kunden über die ge-samte Lebensdauer der Pro-duktionsanlagen mit tech-nischen Lösungen.

Wir brauchen also sowohl den Spezialisten, der tech-nische Herausforderungen

Ende 2010 hatte die Chemische Industrie in Deutschland 414 200 Beschäftigte

Navigation Ingenieurkarriere · 1/2011 49

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Ingenieure und andere aka-demisch Gebildete ihr Ge-halt für das erste Jahr frei verhandeln. Im zweiten Jahr betragen die tariflichen Mindestjahresbezüge 53 720 € und mit Promotion 62 590 €.

Mit durchschnittlich 49 000 € brutto im Jahr lie-gen die Gehälter der Che-miemitarbeiter mehr als ein Fünftel über dem Durch-schnitt des verarbeitenden Gewerbes, teilt der VCI mit.

Die Chemiebranche ist ei-ne stark mittelständisch ge-prägte: Von den rund 2000 Unternehmen sind über 90 % kleine und mittlere Be-triebe, sie beschäftigen etwa ein Drittel der Chemiearbei-ter. Drei Viertel aller Be-schäftigen der Branche sind Meister, Chemiefacharbeiter oder Laboranten, jeder Zehnte ist Chemiker oder Ingenieur. Kaufleute, Aus-zubildende und sonstige

Mitarbeiter stellen den klei-nen Rest, hat der VCI be-rechnet.

Die BASF zählt mit ihrer Größe und dem breit gefä-cherten Job-Angebot zu den Ausnahmen in der Branche. Die benötigt nach VCI-An-gaben vor allem Absolven-ten aus chemienahen Inge-nieurdisziplinen wie Verfah-renstechnik, Chemie sowie dem Anlagenbau. In erster Linie seien sie für alle tech-nisch-chemischen Verfah-ren der Stoffumwandlung verantwortlich.

Der VCI bezeichnet vor al-lem die Berufsaussichten von Ingenieuren der Verfah-renstechnik und des Che-mieingenieurwesens als günstig. Denn auch in der chemischen Industrie macht sich zunehmend der Fachkräftemangel bemerk-bar. Bei hartem Wettbewerb um die Absolventen sei es für den Mittelstand in der

Branche oft schwierig, Inge-nieure aus den klassischen Chemiefächern abzuwer-ben.

Als wichtige Trend-The-men nennt der VCI das Op-timieren energetischer Pro-zesse und des Stoffeinsatzes. Die Prozesse würden immer ausgefeilter und das Know-

how von Verfahrensinge-nieuren würde dabei eine große Rolle spielen.

Weitere Trends sind die fortschreitende Internatio-nalisierung und Eröffnung neuer Anwendungsgebiete durch innovative Technolo-gien, etwa Nanotechnik. Das ist ein Thema, an dem auch die BASF arbeitet. Für dieses Unternehmen

wie die Branche insgesamt behält der Standort Deutschland trotz Globali-sierung auch in Zukunft ei-ne hohe strategische Bedeu-tung. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des VCI unter sei-nen Mitgliedern. Sowohl mittelständische wie auch Konzerne planen, ihre Pro-duktions- und Forschungs-kapazitäten in Deutschland auszubauen.

Der VCI-Hauptgeschäfts-führer Dr. Utz Tillmann nennt ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland: „In den kommenden drei bis fünf Jahren wollen knapp 70 % der befragten Chemieunternehmen hier in neue Anlagen investieren und sogar 90 % ihre For-schungsaktivitäten erwei-tern.“ ●

Gesucht werden Chemie -ingenieure,Verfahrenstechniker, und Anlagenbauer

weiter auf Seite 31

Page 26: Ingenieur Karriere

Navigation Ingenieurkarriere · 1/2011 5150 Ingenieurkarriere · 1/2011 Navigation

Branche im ersten Halbjahr 2010 um. Damit legte sie ge-genüber der ersten Hälfte des Vorjahres zweistellig zu. Zahlen für das Gesamtjahr 2010 liegen noch nicht vor. Doch VDB-Hauptgeschäfts-führer Prof. Ronald Pörner deutet auf Nachfrage an, dass der Aufwärtstrend an-hält. Gerade der Auftrags-eingang sei erfreulich. Zwei Drittel aller Aufträge kamen aus dem Ausland.

Um das Auftragspolster

abzuarbeiten, stellt die Branche weiter ein. „Als in-novative Wachstumsbran-che braucht die Bahnindus-trie vor allem Ingenieure“, so Pörner. Weil diese immer schwieriger zu finden sind, wirbt sein Verband mit ei-nem eigenen Karriereportal (unter www.karriere.bahnindustrie.info) für den Ein-stieg in die Branche.

Mnich, der die Branche als Unternehmer und als Hochschullehrer der TU Berlin kennt, bestätigt die VDB-Aussagen. An seinem Lehrstuhl für Betriebssyste-me elektrischer Bahnen ar-beitet eine Schar von 40 Stu-dierenden auf den Einstieg in die Bahnbranche hin.

Sorgen um ihre berufliche Zukunft müssen sie sich laut Mnich nicht machen: „In der Regel haben unsere Ab-solventen schon vor ihrem Abschluss einen Job in der Industrie sicher.“ Abnehmer seien sowohl die Bahn-

industrie als auch die Deut-sche Bahn und ihre Wett-bewerber.

Ein halbes Dutzend Her-steller entwickelt und fertigt hierzulande Lokomotiven, Triebfahrzeuge und Triebzü-ge. Neben den Konzernen Siemens, Bombardier und Alstom, die das Gros des Ge-schäfts unter sich aus-machen und Züge in aller Welt verkaufen, sind auf die-sem Feld die mittelstän-dischen Betriebe Stadler Pankow, Talgo und Windhoff aktiv.

Um diese sechs Hersteller scharen sich Dutzende Zu-lieferer. Teils sind sie auch in anderen Branche aktiv, etwa Knorr Bremse, Bosch Rex-roth, Voith Turbo, Freuden-berg oder ZF. Doch das Gros ist auf Bahntechnik speziali-siert und nur unter Eisen-bahnern bekannt.

Das Spektrum der Bran-che reicht von IT bis Schwerindustrie. Während

bei dem Bochumer Verein Verkehrstechnik, bei Ferros-taal oder der Gutehoff-nungshütte Achsen und Radsätze für ICE & Co. glü-hen, schmieden Unterneh-men wie IVU, Funkwerk, PSI oder Arxes Software für Fahrpläne, Zugleitsysteme, zum Steuern der Signalanla-gen, zum Simulieren von Betriebsabläufen, für Prüf-stände oder auch für Kun-deninformations- und Ti-cketingsysteme.

Daneben wimmelt es in der Branche von Mittel-ständlern, die Nischen be-setzen, ob mit Komponen-ten für Gleis- und Signal-anlagen oder als Lieferanten von Bauteilen und Systemen für Loks, Triebwagen und Waggons – seien es Wechsel-richter, Klimaanlagen, Tür-systeme oder die ganze Bandbreite an elektro-nischen Baugruppen.

Gemeinsam ist allen die-sen Betrieben, dass sie auf

Branchenwachstum hält an

7 Mitte 2010 arbeiteten laut VDB in Deutschland 45 600 Beschäftigte in der Bahnindustrie, davon 4400 Leiharbei-ter. Fünf Jahre zuvor waren es 38 000.

- Die Branche setzte im ersten Halbjahr 2010 rund 5,5 Mrd. € um und legte da-mit gegenüber der ersten Hälfte des Vorjahres zweistellig zu. pt

Zahlen und Fakten: Deutsche Bahnindustrie

schäftigt. Diesmal ist er op-timistisch, zumal die Verant-wortlichen dort ein neues Image für Teneriffa anstre-ben: Insel der neuen Tech-

nologien. Schon jetzt sei sie Knoten für den Datenver-kehr zwischen Europa und Nordamerika und setze sehr auf erneuerbare Energien.

Mnich ist anzuhören, wie

Ingenieurkarriere auf der Schiene Die Bahnindustrie in Deutschland beschäftigt über 45 000 Mitarbeiter. Neben Weltkonzernen wie Siemens, Alstom oder Bombardier tummeln sich viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Branche. Sie liefern Komponenten für das rollende Material und die Schieneninfrastruktur samt Leit- und Sicherungstechnik. Dank ihrer florierenden Auslandsgeschäfte wächst die Bahnindustrie – und sucht für ihre Projekte fähige, gerne auch reiselustige Ingenieure.

Peter Trechow

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Nun also Teneriffa. Peter Mnich sieht das Projekt auf der Urlaubsinsel als letzte Chance, den Transrapid in Europa zum Schweben zu bringen. Die Verantwort-lichen vor Ort wollen eine Schnellverbindung zwi-schen den beiden Flughäfen im Süden und Norden der Insel schaffen und zugleich den kargen Süden mit dem touristisch attraktiveren Norden verbinden.

„Rund 3 Mrd. € sind ver-

anschlagt. Zwei Drittel da-von stehen bereit“, sagt Mnich, dessen Institut für Bahntechnik (IFB) zusam-men mit dem Ingenieurbüro Fössing die Machbarkeits-studien für das Projekt durchführt.

Als Alternative käme eine herkömmliche Bahntrasse infrage. Doch wegen der vie-len Hügel und Berge auf der Insel wären die Passagiere mehr unter als über der Er-de. „Wer will das schon bei so einer Landschaft?“, fragt Mnich, der im IFB 40 hoch spezialisierte Ingenieure be-

Die deutsche Bahnindustrie stellt fürs Ausland Hochgeschwindigkeitszüge wie den „Velaro“ her. Die Auftragsbücher sind voll und Ingenieure werden gesucht. Foto: Laif

sehr er für das Projekt brennt. Er liefert ein Argu-ment nach dem anderen da-für, dass der Schwebezug in diesem Fall wirtschaftlicher und besser ist als ein Rad-Schiene-System. Es ist nicht das erste Transrapid-Pro-jekt, das der Professor be-gleitet. Er ist viel herum-gekommen. „Das ist aber bei den Bahnprojekten nicht anders“, erklärt er, „unser Geschäft ist international.“

Weltweit ist Know-how und Bahntechnik aus Deutschland gefragt – ob es nun um Nahverkehrssyste-me, Fernverkehr oder die Anschaffung und Instand-haltung von Triebzügen, Lo-komotiven und Waggons geht. Gut 60 % ihrer Umsät-ze erzielt die hiesige Bahn-industrie laut Statistik ihres Verbands VDB im Ausland.

Rund 5,5 Mrd. € setzte die

Weltweit ist Know-how und Bahntechnik aus Deutschland gefragt

siemens.com/careers

Yusuf Al-Ghamdi will es wissen. Bei Siemens macht der Ingenieur Karriere mit der Energie von morgen.

Schon als Kind war Yusuf Al-Ghamdi fasziniert von allem, was mit Technik zu tun hatte. Bis heute verfolgt der Ingenieur gespannt die neuesten Entwicklungen.

Daher fällt ihm der Zugang zu der bahnbrechenden neuen Technologie, für die er als Vertriebsmanager zuständig ist, auch so leicht. Das Kraftwerk und die

Entsalzungsanlage Shuaibah III sorgen für eine effiziente und nachhaltige Strom- und Wasserversorgung für Saudi-Arabien – und ermöglichen faszinierende

Karrierechancen für Yusuf Al-Ghamdi. Wollen Sie wissen, wie Sie Ihre Interessen für eine Karriere bei Siemens nutzen können? Finden Sie’s heraus.

Wo gibt es die Zukunftstechnologie, aufdie ich meine eigene Zukunft bauen kann?

Page 27: Ingenieur Karriere

52 Ingenieurkarriere · 1/2011 Navigation Navigation Ingenieurkarriere · 1/2011 53

die mit der Liberalisierung der Märkte seit Ende der 90er-Jahre Erzeugung und Vertrieb vor ganz neue He-rausforderungen stellen.

Insgesamt lernen derzeit fast 1000 Studenten am Bo-chumer Institut für den In-dustriellen Vertrieb. Ein Drittel davon sind Frauen, viel mehr als im üblichen Ingenieurstudium. „Der gu-

te Kontakt zu den Men-schen, den Einkäufern ist das halbe Geschäft“, sagt Stephanie Wyskott, Studen-tin im siebten Semester. Da-bei kann dahingestellt blei-ben, ob Frauen die Kontakt-pflege mehr liegt als Män-nern. Wyskott jedenfalls hat-

Im Vertrieb gewinnt der Mix aus Technik und Psychologie Neue Märkte wie in der Medizintechnik oder der liberalisier-ten Energiewirtschaft verlangen vom Verkaufsberater eine grundlegende Anpassung an die Kundenwünsche. Wie das geht, lernt der Ingenieur in der modernen Aus- und Weiterbildung.

Hermann Horstkotte

VDI nachrichten, Bonn, 8. 4. 11, ws

Im Augenblick schreibt Se-bastian Wahle seine Master-Arbeit über „psychologische Voraussetzungen für eine interaktive Business-to-Business Plattform“ im In-ternet. Dabei ist er weder Psychologe noch Informati-ker vom Fach.

Wahle studiert vielmehr im Fachbereich für Maschi-nenbau der Ruhr-Univer-sität Bochum Sales Enginee-ring and Product Manage-ment (SEPM), auf Deutsch: internationalen Tech-

nischen Vertrieb und Pro-duktpolitik.

Dabei ist das Internet ein immer wichtigerer Ver-triebskanal. Und Wahle ist zur rechten Zeit am rechten Ort. Der Lehrstuhl für In-dustrial Sales Engineering, an dem er lernt und auch mitarbeitet, organisierte im Februar zusammen mit dem VDI den „Vertriebstag 2011“. Dabei ging es schwerpunkt-mäßig auch um Kunden-Lieferanten-Beziehungen übers Netz.

Wahles engeres For-schungsgebiet ist die Ener-gietechnik- und -wirtschaft,

Ein Vertriebsingenieur sollte Menschenkenntnis haben. Ohne Technik-Kompetenz aber scheitert auch der beste Psychologe. Foto: Datev

te nach dem Abitur die Qual der Wahl zwischen Betriebs-wirtschaftslehre und Ma-schinenbau. Ein fort-geschrittener Student gab ihr den Tipp für den golde-nen Mittelweg mit SEPM.

Das siebensemestrige Ba-chelor-Studium umfasst die ingenieurwissenschaftli-chen Grundlagen von der Mathematik bis zur Kon-struktion, daneben aber auch Betriebswirtschafts-lehre, Kunden-Kommunika-tion und Fremdsprachen. Zum Pflichtprogramm zäh-len außerdem zwei Betriebs-praktika von sechs Wochen in der vorlesungsfreien Zeit.

Bachelor-Student Wahl absolvierte das technische Praktikum auf einer Schiffs-bauwerft und die Verkaufs-phase beim Essener Misch-konzern Evonik. Im drei-semestrigen Master-Pro-gramm wird das Industrie-

Vertriebsingenieure sollten alle Vertriebskanäle beherrschen, vom Internet bis zum Kundenbesuch

einen Ingenieurmangel zu-steuern. „In unserem Beruf gibt es zu wenig Nach-wuchs“, erklärt Dr. Hartmut Jeschke, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Eisen-bahningenieure (VDEI). Der Schienenverkehr habe ange-sichts des drohenden Ver-kehrskollapses in vielen Bal-lungsräumen, der oft kras-sen lokalen Luftverschmut-zung und der weltweiten Klimaschutzbemühungen hervorragende Aussichten.

Das gelte für alle Bereiche, ob U- und S-Bahn, Güter-transport oder Hoch-geschwindigkeitsverkehr. Doch um die wachsende

Anzahl der Projekte zu stemmen und zugleich die steigende Auslastung der Schiene zu beherrschen, bräuchten sowohl die In-dustrie als auch die Betrei-ber künftig mehr qualifizier-tes Personal.

Gefragt sind Fachleute, die über ihre Fachgrenzen hinaus denken. Denn in Bahnprojekten arbeiten ver-schiedenste Fachrichtungen zusammen. Bevor das erste Gleis gelegt wird, gilt es Bö-den zu erkunden, Brücken zu schlagen, Tunnel zu boh-ren, daneben die verkehr-liche und elektrische Anbin-dung der Strecken zu reali-sieren oder Umwelt-, Ver-kehrs- und Wirtschaftlich-keitsgutachten auf den Weg zu bringen.

In der Bauphase wachen Ingenieure über die Qualität und Sicherheit der Schie-nenwege, sorgen für Schall-schutz oder die Vernetzung der Leitsysteme. Und natür-lich sind sie es auch, die Fahrzeuge entwickeln und deren behördliche Zulas-sung erwirken.

Um Eisenbahningenieure

für all diese Aufgaben auf dem aktuellen Stand zu hal-ten, hat der VDEI letztes Jahr eine Weiterbildungsaka-demie gegründet. Sie will zudem Absolventen auf ih-ren Job vorbereiten. Denn während die großen Unter-nehmen ihre Jungingenieu-re in Traineeprogrammen einarbeiten, bleibt diese Aufgabe in kleineren Betrie-ben an Ingenieuren hängen, die voll in Projekte einge-bunden sind.

Diese Projektarbeit be-ginnt immer häufiger am Flughafen. Einerseits haben die wachsenden Metropolen Asiens, Südamerikas und Afrikas großen Bedarf an Nah- und Fernverkehrs-lösungen. Andererseits schreien Infrastruktur und Fahrzeugbestand in vielen etablierten Märkten nach Erneuerung.

„Unsere Spezialisten sind auf allen Kontinenten unter-wegs und arbeiten dort mit lokalen Experten zusam-men”, berichtet Mnich. Ei-senbahningenieure bräuch-ten neben fachlicher Exper-tise einen Draht zu den Menschen vor Ort. Ohne Zugang zur Geschichte und zu den Sitten der Länder stelle sich kaum Erfolg ein.

Mnich fühlt sich hier als Hochschullehrer in der Pflicht. Seit Jahren pflegt sein Lehrstuhl Austausch mit chinesischen Unis. Er bildet als Gastprofessor jun-ge chinesische Eisenbahn-ingenieure aus und ermutigt seine deutschen Studenten zu Gastsemestern im Reich der Mitte.

„Die Chinesen entwickeln sich rasant auf ein Niveau, das sie zu Anbietern für westliche Märkte macht. Umgekehrt müssen wir uns chinatauglich machen“, sagt er. Denn in China wachse ein hochmodernes Schie-nennetz, in dem es für deut-sche Infrastrukturanbieter nicht nur Aufträge, sondern auch Renommee zu gewin-nen gebe. Tausende Kilo-meter sind dort geplant

oder im Bau. Pro Kilometer geht die Branche von Kosten zwischen 10 Mio. € und 30 Mio. € aus.

Gerade in den Schwellen-ländern liegt für die Branche jede Menge Geld auf den Schienenkorridoren. Doch in jedem Projekt lernen lo-kale Anbieter dazu. In China mischen westliche Unter-nehmen vor allem in Joint Ventures mit. Folge: Von 900 Hochgeschwindigkeits-zügen (davon 400 ICE), die China zuletzt beschaffte, wurde kaum eine Handvoll in Deutschland gebaut und verschifft.

Mnich sieht dennoch kei-ne Alternative, als so viel Technik wie möglich nach China zu verkaufen. West-liche Firmen müssten das dabei verdiente Geld in For-schung und Entwicklung in-vestieren, um als Know-how-Lieferanten im Rennen zu bleiben. „Natürlich wer-den unsere Züge irgend-wann in China gebaut, weil es um mindestens ein Drit-tel günstiger ist und die Her-steller dort Kapazitäten vor-halten, die sich hierzulande einfach nicht lohnen“, sagt er. Doch genau darin liege auch eine Chance.

„Je billiger es wird, ein Schienensystem aufzubau-en, desto mehr Länder kön-nen es sich leisten“, sagt Mnich. Das eröffne auf Fahrzeug- wie auf Infra-strukturseite Märkte für in-novative Anbieter. Gerade bei Planung, Projektmana-gement und Systemintegra-tion bleibe deutsches Know-how auch auf lange Sicht ex-trem gefragt. Und wenn es in Teneriffa gut läuft, könnte sich das auch noch für den Transrapid bewahrheiten. Durch seine Ressourcen- und Energieeffizienz passe er ohnehin gut in die Zeit, so Mnich. ●

Info

- www.bahnindustrie.info - www.vdei.de

Nachwuchs gesucht

wuchs, gefragt sind Ingenieure aus Ma-schinenbau und Elektrotechnik eben-so wie Wirtschaftsingenieure und In-formatiker.

7 Der Bedarf an Ingenieuren steigt bei Betreibern und der Industrie.

p In Bahnprojekten geht es nicht nur um fachliches Know-how. Interdisziplinä-res Arbeiten ist ein Muss. pt

Karriere auf der Schiene

D Die deutsche Bahnindustrie sucht Nach-

In China wächst ein hochmodernes Schienennetz und das Know-how deutscher Infrastrukturanbieter ist gefragt. Foto: Corbis

Page 28: Ingenieur Karriere

54 Ingenieurkarriere · 1/2011 Navigation Navigation Ingenieurkarriere · 1/2011 55

weise eine 120 Mann starke zentrale Forschungsabtei-lung, sie besteht im Wesent-lichen aus Ingenieuren, Ma-thematikern und Physikern. Jeder Zweite von ihnen hat in seiner Disziplin pro-moviert. „Wir versuchen, Technologien und Trends für Zeiss zu identifizieren, Verbindungen zu unseren Produkten herzustellen, neue Technologien in der Firma einzuführen und ein-zubinden“, umschreibt Mar-kus Weber, Leiter der For-schungsabteilung, die Tätig-keit seines Teams. Der

Carl Zeiss: Innovationsmanagement mit höchster Präzision Die Hälfte seines Umsatzes erwirt-schaftet Carl Zeiss mit Produkten, die nicht älter sind als drei Jahre. Das macht den Hightech-Konzern so stark. Einen Vorsprung hat Zeiss rein aus Tradition und dem geleb-ten Wissen, dass man Innovationen zwar nicht erzwingen, aber begüns-tigen kann. Die Unternehmens-kultur ist darauf ausgerichtet, Inno-vationen zu generieren. Das hört sich doch ganz nach einem Para-dies für Ingenieure an.

Peter Ilg

VDI nachrichten, Ellwangen, 8. 4. 11, cha

Wer heilen will, muss die Prozesse im gesunden Kör-per verstehen. Weil das menschliche Gehirn ein hochkomplexes Gebilde ist, versuchen sich Wissen-schaftler vorher an ein-facheren Strukturen. So wol-len Forscher an der ETH Zü-rich und der Universität Zü-rich herausfinden, wie Vögel ihre Gesangssprache lernen. Korrelative Mikroskopie könnte die Studien enorm beschleunigen.

Das Problem bislang: Licht- und Elektronenmi-kroskope liefern unter-schiedliche Informationen. Eine neue Lösung von Zeiss merkt sich die markierte Stelle vom Lichtmikroskop und lässt sie auf Knopfdruck unter dem Elektronenmi-kroskop sekundenschnell erscheinen, was vorher Stunden oder Tage gedauert hat. Shuttle & Find, so heißt das Produkt, besteht aus ei-nem Probeträger, der in bei-de Mikroskopiearten passt, sowie einer Software, die auf beiden Systemen läuft. Aus-tauschen und Erkennen, so einfach funktioniert es.

Erfindungen wie die kor-relative Mikroskopie sind die Folge einer in der Unter-nehmenskultur von Carl Zeiss fest verankerten Inno-vationsmentalität. Bewerber müssen dieses Gen in sich tragen, um bei Zeiss unter-zukommen. Im vergange-nen Geschäftsjahr meldete Carl Zeiss 294 Patente an, insgesamt besitzt die Firma weltweit rund 4000. Patente sind für einen Hightech-Konzern bare Münze.

Für einen solchen Output an Neuerungen leistet sich das Unternehmen beispiels-

Ein Zeiss-Mitarbeiter mit einem Spiegelsystem für das Muster eines EUV-Belichtungssystems. Foto: Carl Zeiss

37-jährige promovierte Phy-siker ist einst als Werksstu-dent bei Zeiss eingestiegen, heute berichtet er direkt an den Vorstandsvorsitzenden.

Aufgabe der Forschungs-abteilung ist es, die Brücke zwischen akademischer Grundlagenforschung und industrieller Produktent-wicklung zu schlagen. Wäh-rend an Universitäten in der Regel zwischen fünf und zwanzig Jahre vergehen, bis ein Forschungsergebnis in die Praxis umgesetzt wird, hat Webers Team einen Zeit-horizont von fünf bis zehn

Info

- www.hochschulkompass.de - www.sepm.rub.de - www.vertriebsingenieur-vdi.de - www.vdi-vertriebstag.de

Kontakte

- Durch Zufall kann jeder Ingenieur im Laufe des Berufslebens auf Umwegen zum Vertrieb stoßen. Wer Interesse da-ran hat, kann allerdings auch schon von vornherein ein maßgeschneidertes Studium absolvieren. Die Angebote al-ler deutschen Hochschulen finden sich im Internet. Ein Musterbeispiel gibt die Ruhr-Universität Bochum. Der VDI zertifiziert einen eigenen Weiterbil-dungskurs. H.H.

Wegweiser zum Vertriebsingenieur

marketing in den Feldern Werkstoffkunde, Energie- und Verfahrenstechnik oder Maschinen- und Automati-sierungssysteme etwa für den Autobau vertieft.

Das Studium ist kein Trai-ningsprogramm für „Ver-kaufskanonen“ alten Stils, die fertige Produkte an den Mann bringen sollen. An-knüpfungspunkt sind viel-

mehr die Bedürfnisse des Kunden, der Einkäufer. Der Vertriebsingenieur wird so zum beratenden Ingenieur, etwa für modernes Röntgen und andere bildgebende Verfahren in Kliniken.

Die künftigen Vertriebs-ingenieure müssen die tech-nischen Vorzüge ihrer Ange-bote sowie die möglichst günstige Kostenrechnung herausstellen können. Da-bei sollen sie alle unter-schiedlichen Vertriebskanä-le beherrschen, von der In-ternetpräsenz über Messe-präsentationen bis zum per-sönlichen Kundenbesuch.

Je nachdem wird der „Ver-trieb“ sogar selbst zum „Ge-triebenen“. Das ist etwa der Fall, wenn Krankenhaus-konzerne ganz auf elektro-nische Beschaffung um-schalten. Wer als Lieferant dabei sein will, muss seine Vertriebsabläufe permanent an die Kunden-EDV anpas-sen. Das entsprechende Ver-

triebscontrolling gehört zum Bochumer Lehrplan.

Die SEPM-Ausbildung ist an deutschen Universitäten bislang einmalig, betont der Lehrstuhlinhaber Joachim Zülch. Er ist selbst ein pro-movierter Psychologe. Ne-ben dem Bochumer Ange-bot gibt es verwandte Studi-engänge sonst noch an eini-gen Fachhochschulen, be-sonders in Süddeutschland, etwa Internationalen Tech-nischen Vertrieb an der FH Aalen.

Gleichwohl erscheint das Fachstudium fast noch als ein Geheimtipp an deut-schen Hochschulen. Er lohnt sich aber offenbar. Master-Absolventen dürfen mit einem Einstiegsgehalt von 40 000 € im Jahr und mehr rechnen.

In Bochum können Ver-triebs-Ingenieure seit eini-gen Jahren zusätzlich auch den Doktor machen. Der erste war Jens Hollenbacher,

heute Manager des „Euro-päischen Forschungszen-trums für Business-to-Busi-ness Management (eurom)“ am Bochumer Lehrstuhl.

Zugleich leitet Hollenba-cher die berufsbegleitende Weiterbildung zum „Ver-triebsingenieur VDI“. Sie umfasst sechs dreitätige Lerneinheiten, verteilt über ein halbes Jahr, und endet mit einem Zertifikat.

Sorina Seitz, ehemalige Teilnehmerin aus dem Luft-fahrtunternehmen MTU München, sagt: „Von tech-nischer Exzellenz habe ich im Studium viel gehört. Wie man sie dem Abnehmer möglichst nahe bringt, das habe ich im VDI-Kurs ge-lernt.“ ●

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Page 29: Ingenieur Karriere

56 Ingenieurkarriere · 1/2011 Navigation Navigation Ingenieurkarriere · 1/2011 57

„Bei uns in der Forschung können die Mitarbeiter ab dem ersten Tag an ihrer Karriere arbeiten.“

Markus Weber, Leiter der

Forschungsabteilung bei Carl Zeiss

Foto: Carl Zeiss

Info

Zeiss in Zahlen

- Das Geschäftsjahr 2009/2010 hat Carl Zeiss mit einem Um-satzplus von 42 % ge-genüber dem Vorjahr abgeschlossen. Der Umsatz betrug fast 3 Mrd. €. Die Mitarbei-terzahl blieb konstant. Weltweit beschäftigte der Konzern zum Bi-lanzstichtag Ende Sep-tember 2010 weltweit rund 13 000 Mitarbei-ter, davon etwa 8300 in Deutschland. P.I. Info

- www.zeiss.de

Fachbereichen mehr als blo-ßes Wissen – und gelten in-nerhalb des Konzerns auch nicht als technologische Spinner. „Wir haben eine enge Verzahnung in die Fachbereiche, und weil bei Zeiss jeder versteht, dass die Wertschöpfungskette ganz vorne beginnt, haben wir dabei auch keinerlei Akzep-tanzprobleme“, sagt Weber.

Dabei hilft, dass sich die Leistung der Forschungs-abteilung mit Kennzahlen präzise nachweisen lässt. Zunächst ist das die Anzahl sinnvoller, nach bestimmten Kriterien generierter Ideen. Als zweites, wie viele von diesen Ideen den Transfer in die Geschäftsbereiche ge-schafft haben. Jedes zehnte Patent von Zeiss entspringt der zentralen Forschung. Das wiederum zeigt, dass Weber und Co. nicht die gu-ten Ideen bei sich in der For-schung reserviert haben. Die kommen zu einem großen Teil aus den Fachbereichen, sind aber produktnäher als die aus der zentralen For-schung. Woher die Ideen auch immer kommen: Sind sie erfolgsversprechend, dann ist die Wahrscheinlich-keit groß, dass Zeiss Erfolg damit haben wird. Denn die Innovationsprozesse im Un-ternehmen funktionieren ähnlich perfekt wie die Pro-dukte selbst. ●

gesang auf die Spur kom-men soll. Unsichtbares sichtbar machen, das ist die Vision von Zeiss, von An-fang an.

Konnte sich eine Idee bis zur Innovation entwickeln, dann wechselt auch der ent-sprechende Forscher von Webers Truppe in die Fach-abteilung, in der die Idee weiterentwickelt und ver-marktet wird. Häufig ist der Wechsel mit einem Aufstieg verbunden. „Bei uns in der Forschung können die Mit-arbeiter ab dem ersten Tag an ihrer Karriere arbeiten“, sagt Weber. In seinem Be-reich haben sie idealerweise gelernt, wie Projekte erfolg-reich abgeschlossen wer-den, wie die Geschäftsberei-che arbeiten und wie Ent-wicklungsprozesse laufen. Dadurch bieten sie den

Jahren vor Augen. In Webers Abteilung be-

ginnt ein Innovationspro-zess üblicherweise mit einer Idee. Doch ihr Weg zum Pro-dukt ist ein verlustreicher. „Die Wahrscheinlichkeit, dass eine gute Idee erfolg-reich am Markt ankommt, beträgt gerade einmal 2 %.“ Dennoch haben die Wissen-schaftler in Webers For-schungsabteilung die Frei-heit, sich intensiv einem Einfall zu widmen. Auch an-

dere Unternehmen haben zentrale Forschungsabtei-lungen. Etwa 15 Monate dauert dieser erste, rein technologische Projekt-zyklus – erst dann werden ökonomische Fragen ge-

stellt: Wo ist der Nutzen für den Kunden? Wie sieht das Geschäftsmodell aus? Ha-ben wir die richtigen Ver-triebskanäle? An diesem Punkt setzen sich die For-scher mit den Kollegen aus den anderen Konzernteilen zusammen, denn ihre Ent-wicklungen können Auswir-kungen haben, die weit in andere Fachbereiche hi-neinreichen. So wird eine Verzahnung geschaffen: zwischen der zentralen For-schung und allen Produkt-bereichen.

Innovationen entstehen bei Zeiss immer bereichs-übergreifend. Sei es, dass die zentrale Forschung ab einem bestimmten Punkt den Produktbereich einbin-det oder gleich von Anfang an Forschung und Produkt-bereich zusammenarbeiten. Ein Beispiel dafür ist wie-derum die korrelative Mi-kroskopie, die dem Finken-

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Idee erfolgreich am Markt ist, liegt laut Weber bei 2 %

Jahresumsatz). Kenntnisse in BWL und Soziologie seien unabdingbar, ebenso Know-how aus Wissensmanage-ment, Organisationsent-wicklung und profunde Sprachkenntnisse. „Man wird im Laufe der Zeit weni-ger Fachidiot, die Branchen-

haftung wird geringer“, so Altemeier. „Und man ent-wickelt sehr gute internatio-nale Netzwerke.“ Die GFA Group beschäftigt 900 Mit-arbeiter im In- und Ausland und betreut derzeit rund 200 Projekte in der Entwick-

Rund um die Welt helfen und lernen In der Entwicklungszusammen-arbeit werden Ingenieure gesucht. Weil Mid-Careers fehlen, haben junge Nachwuchskräfte mit tech-nischem Hintergrund gute Karten. Doch die Anforderungen sind hoch.

Birgit Heitfeld

VDI nachrichten, Berlin, 8. 4. 11, cha

Staatliche Gelder fließen in der Entwicklungszusam-menarbeit in Reformprojek-te von Entwicklungs- oder Schwellenländern – ob so-larthermische Anlagen in Tunesien, Krankenhäuser in Afghanistan oder strategi-sche Friedensentwicklung in Kolumbien. Geber wie EU, Kreditanstalt für Wie-deraufbau (KfW) oder Ge-sellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) neh-men dabei private Unter-nehmen mit ins Boot. Im Fachjargon: Public-private-Partnership (PPP). Die Nachfrage nach Ingenieuren wächst. Weil Mid-Careers fehlen, haben junge Nach-wuchskräfte mit tech-nischem Hintergrund gute Karten. Doch die Anforde-rungen sind hoch.

Ein Projektbeispiel: Mexi-ko ist ein „sunbelt country“ – das heißt, es gehört zu den Ländern mit der intensivs-ten Sonneneinstrahlung. Vor zwei Jahren beschloss die Regierung eine Energiesek-torreform, um die schwin-denden Ölreserven durch alternative Energien aus-zugleichen. „Wir helfen da-bei, diesen Reformprozess zu unterfüttern“, sagt Mar-tin Amtmann (30). Der deut-sche Maschinenbau-Inge-nieur ist im Auftrag der Ge-sellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) als Politikberater nach Mexiko-Stadt entsandt worden. Sein Aufgabengebiet ist breit ge-

fächert. Im Gespräch mit Akteuren wie Behörden, Un-ternehmen, Verbänden und Wohnungsbaugesellschaf-ten arbeitet er in einem Team mit daran, die Rah-menbedingungen für den Solarmarkt gesetzlich zu be-einflussen und zu ver-ändern.

„Die Lernkurve ist sehr steil“, sagt der 30-Jährige zu seiner ersten Karrierestation nach dem Diplom in Baden-Württemberg. „Reines Inge-nieurwissen ist nicht genug. Natürlich es ist sehr hilf-reich – bei Themen wie Qualitätssicherung und Normierungsprozessen.“ Diese Erfahrung teilt auch Berater Klaus Altemeier, Ge-schäftsführer der Hambur-ger GFA-Group (70 Mio. €

Ein Mitarbeiter der GTZ und ein Ranger beraten im Nationalpark Slovensky Raj in der Slowakei. Foto: GTZ

lungszusammenarbeit – ob in Syrien, Sambia oder Viet-nam.

Hochkomplexe Aufgaben-stellungen sind ein Grund dafür, wieso oft Mid-Careers gesucht werden. Beispiel: Für ein Wasserkraftwerk in Indien hat die KfW Gelder bewilligt und das Consul-ting-Unternehmen Lameyer (100 Mio. € Umsatz, davon knapp 13 Mio. € Entwick-lungsprojekte) beauftragt. Von der grundlegenden Da-tensammlung über die Machbarkeitsstudie, von der Vorbereitung über Projekt-ausschreibung bis hin zu Bauüberwachung und Pro-jektmanagement muss das Unternehmen die unter-schiedlichsten Aufgaben realisieren. „Man arbeitet

Die GFA Group beschäftigt 900 Mitarbeiter und betreut derzeit rund 200 Entwicklungsprojekte

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Page 30: Ingenieur Karriere

Hightech

Edle Notebook-Flunder

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Das neue 1,3 kg schwere Subnotebook „900 X3A“ ist mit 16 mm extrem

dünn und punktet mit einem 13,3-Zoll-LED-Dis-play, das laut Sam-sung selbst bei schwierigen Licht-

verhältnissen beson-ders gut einsetzbar ist. Das „900 X3A“ hört auf den neuesten Intel Pro-zessor namens „Core i5“ mit integrierter Grafik, hat eine 128 GByte-Fest-platte und einen 4 GByte-Arbeitsspeicher. Gut ge-schützt sind die Schnitt-stellen, darunter USB-3.0, Mini-HDMI, LAN, sowie ein Kartenleser.

Bluetooth und WLAN sowie eine Webcam für Videotelefonie sind eben-falls vorhanden. Ohne Stromzufuhr hält das edle „900 X3A“ rund 7 h durch. Für 1600 € ist es im Handel. nw

Tablet-Leichtgewicht

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Mini-Tablets sind prak-tisch für unterwegs: Asus hat mit dem Eee Pad „Memo“ einen neuen 7-Zöller mit berührungs-

empfindlichem Bild-schirm vorgestellt.

Dabei lassen sich mit dem mitgelieferten

Eingabestift Notizen und Anmerkungen z. B.

in Dateien einfügen. Das neue „Memo“ aus

Taiwan hört auf Googles neueste Android-Version beim Betriebssystem und ist mit einem 1,2 GHz-Prozessor, 1 GByte-Ar-beitsspeicher und einem HDMI-Ausgang aus-gestattet. Je nach Ausstat-tung kommt das Memo im Juni ab 355 € auf den Markt. nw

Internetradio und E-Mails lesen per Telefon

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Das weiß-silberne DECT-Schnurlostelefon „Fritz Fon C3“ macht in jedem Wohn-zimmer eine gute Figur. Ob über das Festnetz oder das Internet – die Sprachüber-tragung ist beim neuen Mo-dell von AVM grundsätzlich verschlüsselt. Das C3 hat ein Farbdisplay, eine beleuch-

tete Tastatur, einen Anruf-beantworter integriert und ermöglicht Freisprechen in HD-Qualität. Doch es unter-

stützt auch Internetdienste wie E-Mail, Internetradio, News-Feeds oder Podcasts und lässt sich zudem als Baby fon einsetzen.

Ist der Stromsparmodus aktiviert, schaltet sich das neue DECT-Telefon samt Basisstation automatisch ab, ist aber für eingehende Anrufe immer in Bereit-schaft. Die Energieversor-gung läuft über einfache AAA-Standardakkus. Das C3 ist für 69 € erhältlich. nw

Farbenfrohe Multimedia-Netbooks

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Toshiba setzt bei seinen neuen Netbooks „NB 550 D“ auf die Frühlingsfarben Li-mettengrün, Metallicorange und -braun. Die 1,32 kg leichten Netbooks mit 10,1 Zoll Bildschirm sowie LED-Hintergrundbeleuchtung sollen Musik- und Videolieb-haber ansprechen. Integriert sind 2 W-Harman/Kardon-Lautsprecher und eine HDMI-Schnittstelle. Damit lassen sich hochauflösende Videos auch am Fernseher ausgeben.

Für Multimediaanwen-dungen, mehr Bildschärfe und flüssige Wiedergabe von HD-Videos hören die Mo-delle auf die neuesten AMD-Prozessoren. Eine 250 GBy-te-Festplatte ist ebenfalls vorhanden wie ein Schnitt-stellenpaket aus zweimal USB 2.0 sowie ein USB-An-schluss zum Laden von ex-ternen Geräten und Abspie-len von Musik auch bei aus-geschaltetem Netbook.

Dazu kommt Ethernet-LAN sowie ein 2-in-1-Kar-tenleser. Die Neuen haben WLAN an Bord, halten bis zu 9,5 h durch und sind für 349 € erhältlich. nw

Trends Frühjahr 2011

- Mit langer Akku-Zeit, Fliegengewicht und knalligen Farben starten die An-bieter in den Frühling. Ihre Produkte lassen sich problemfrei in den Park oder auf die Radtour mitnehmen, da-mit auch dort stets die Möglichkeit auf Multimedia besteht. E-Mails lassen sich bequem auf dem Balkon lesen. Beim Ausflug darf künftig auch die ge-liebte Konsole mit. Zudem wird ideen-reich kombiniert: Smartphone mit Spiele-Konsole, Babyfon mit Telefon oder Tablet-PC mit Notizblock. Und nein – dies ist kein Aprilscherz. map

Der Lenz ist da und die richtige Ausstattung muss her.

Smartphone für Spieleliebhaber

VDI nachrichten, Düsseldorf, 8. 4. 11, jul

Mit dem 175 g schweren „Xperia Play“ hat Sony E ricsson eine Kreuzung aus Spielekonsole und Smartphone auf den Markt gebracht. Schiebt man das 4 Zoll große, berührungs-empfindliche TFT-Display auf, kommt anstelle einer Tastatur ein Gamepad zum Vorschein. Darauf finden Daddler Buttons sowie zwei Touchpads, die sie von So-nys Playstation bereits ken-nen.

Derzeit können Spiele-liebhaber unter 50 vorinstal-lierten Games auswählen. Das Neue hört auf Android als Betriebssystem und ei-nen 1 GHz-Prozessor. Smartphone-Nutzer können mit Turbofunk HSDPA sowie WLAN surfen. Ebenfalls an

Bord ist eine 5-Megapixel-Kamera, mit der man Zoo-men sowie hochauflösende Videos aufnehmen kann.

Im April bieten O2 und Vodafone das Neue in Weiß oder Schwarz an. Preise mit Vertrag sind noch nicht be-kannt. nw

Ingenieurkarriere · 1/2011 Trend Akzente setzen 59

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58 Ingenieurkarriere · 1/2011 Navigation

Info

- www.die-gdi.de - www.sle-berlin.de - www.epojobs.de - www.giz.de - www.kfw.de

Kompetenz und Auslands-erfahrung abgefragt werden, so füllen sich die Attribute in der Entwicklungszusam-menarbeit mit einem sehr hohen Anspruch. „Ausland bedeutet bei uns nicht New York, Singapur oder Hong-kong“, so Kordes, „sondern beispielsweise Kairo, Tunis und Lima. Ein längerer Ur-laub im Lebenslauf und ein bisschen Englisch genügen nicht. Interesse an anderen Kulturen beinhaltet wesent-lich mehr.“

Martin Amtmann hatte Glück. Der Juniorberater kam mit seinen Studien- Schwerpunkten Technolo-

gie-Management und Ener-giesysteme bereits über ein Studienprojekt der Univer-sität Stuttgart mit GIZ und Mexiko in Berührung. „Die Arbeitsweise in Mexiko ist anders. Der knappe, geziel-

te, sachliche Schriftverkehr ist unwichtiger als bei uns. Infovermittlung folgt direk-ter, über private Gespräche. Das soziale Leben ist wich-tig, um auch inhaltlich et-was zu erreichen“, berichtet Amtmann. „Erfolg bemisst sich in kleinen Schritten.“

Laut GIZ wächst der Be-darf an Ingenieuren in der Entwicklungszusammen-arbeit seit Jahren langsam, aber stetig.

Nicht jeder Student hat die Möglichkeit, schon vor dem Diplom in den Genuss eines Praktikumsplatzes bei der GIZ zu kommen. Eine Alternative bietet etwa der Verein „Ingenieure ohne Grenzen“ mit 400 Aktiven in Deutschland und bundes-weit verteilten Regional-gruppen.

Für ein Zisternenbaupro-jekt in Tansania erhielt der Verein den Preis von „Deutschland – Land der Ideen“. Marko Faber (28) aus Berlin, der gerade an seiner Diplomarbeit als Bio-medizintechnik-Ingenieur schreibt, arbeitete für IN-GOG als Student sechs Mo-nate in Afrika und baute das Projekt mit auf. Das Prinzip: Die Juniormitglieder inves-tieren Zeit und Fachwissen, die erfahrenen Ingenieure verantworten und leiten die Projekte. ●

interdisziplinär – viel Quer-schnittswissen wird ver-langt,“ sagt Geschäftsführer Bernd Kordes. „Viele Aus-schreibungen sind zudem personengebunden. Der Auftraggeber möchte nicht nur Infos über Preis und Leistung im Angebot sehen, sondern auch detaillierte Angaben zum Personal. Die Crux dabei ist: Ingenieure werden gesucht, aber bitte mit Berufserfahrung“, skiz-ziert der Berater, der dem Auslandsausschuss des VBI (Verein Beratender Inge-nieure) vorsteht, das Dilem-ma der Branche. Grund ist ein Generationenwechsel.

„Wir haben keine andere Wahl, als junge Mitarbeiter einzustellen und aufzubau-en. Sie arbeiten zunächst bei uns im Büro, dann schi-cken wir sie immer wieder zu Kurzeinsätzen ins Aus-land, notfalls auf eigene Kosten.“

Der Berater berührt einen anderen sensiblen Punkt: Auslandserfahrung. „Für die meisten Ingenieurstudenten ist es immer noch unüblich, ein Auslandssemester ein-zulegen.“ Kordes selbst war Ende der 70er-Jahre als Praktikant in Lagos (Nigeria) und Niger tätig. Wenn in Stellenannoncen soziale

Auslandserfahrung heißt mehr, als mal Urlaub in New York, Australien oder Singapur zu machen

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Foto: Samsung

Foto(2): Toshiba

Foto: Sony

Page 31: Ingenieur Karriere

60 Ingenieurkarriere · 1/2011 Trend Trend Ingenieurkarriere · 1/2011 61

und vor allem Hochschulen. Denn Paare, bei denen jeder für sich Karriere machen, aber beide auch unter der Woche gemeinsam mit-einander frühstücken wol-len, treten immer selbst-bewusster auf den Plan.

Kein Personalberater und kein Hochschulrektor hat nicht schon mal den Satz „Nicht ohne meinen Part-ner“ gehört und geahnt, dass ihm dieses hoffnungs-volle Talent von der Angel gehen wird. Insbesondere, wenn der begehrte Kandidat gerade im Ausland arbeitet, sein Partner oder seine Part-nerin aber auch berufstätig ist und einen Umzug ohne Aussicht auf einen passen-den Arbeitsplatz kategorisch ablehnt. Dann geht es nicht nur um einen, sondern um

Jeder für sich und die Uni für beide Die Bewegung zweier miteinander wechselwirkender Körper zu berechnen, bezeichnet man in der Physik als Zweikörperproblem. In der Berufswelt heißt es Dual Career, auf gut Deutsch Doppelkarriere, und die kann man nicht berechnen, sondern nur anstreben und unterstützen. Mit Letzterem werben immer mehr Hochschulen und Universitäten. Sie befürchten, dass ihnen sonst der Wissen-schaftsnachwuchs ausgehen könnte.

Christine Demmer

VDI nachrichten. Wiesbaden, 8. 4. 11, jul

Gerd ist Junior-Professor in Karlsruhe, und seine Freun-din Gerda promoviert gera-de in Dresden. Wird Frau Dr. Gerda ebenfalls am Karls-ruher Institut für Technolo-gie (KIT) einen Job finden können? Wird sich Professor Gerd woanders einen Lehr-

stuhl suchen müssen, wenn seine Partnerin in Sachsen bleiben und er mit seiner Partnerin zusammenleben möchte? Oder werden die beiden noch auf Jahre hi-naus mal hier, mal dort das Wochenende verbringen?

Was klingt wie der typi-sche Cliffhanger einer Soap Opera, beschäftigt zuneh-mend große Unternehmen

Mithilfe der Dual Career Services können Paare den Start in eine gemeinsame Zukunft trotz getrennter Karrieren leichter meistern. Foto: istockphoto

zwei Jobs.Professionelle Paartherapeuten gibt es mittlerweile an vielen Hoch-schulen – mit Sicherheit dort, wo man sich als Elite-hochschule sieht und an der Exzellenzinitiative der Bun-desregierung teilnimmt. Ei-nen der ersten Dual Career

Services richtete die Lud-wig-Maximilians-Univer-sität (LMU) in München An-fang 2008 ein. „Bisher haben wir rund 220 Anfragen be-kommen und fast alle inte-ressierten Wissenschaftler auch beraten“, sagt Leiterin Kerstin Dübner-Gee, „da-

runter waren nicht wenige Ingenieure.“

Bis Mitte 2009 stand der Dual Career Service nur Pro-fessoren und Professorin-nen offen. Inzwischen dür-fen auch Nachwuchswissen-schaftler wie Post-Docs und Assistenten beziehungswei-se deren Lebenspartnerin-nen und -partner auf Hilfe

bei der Job- und Wohnungs-suche, beim Einleben in München und beim Vernet-zen mit Kollegen vor Ort hoffen.

„Die klassische Frage der Partner lautet: Welche Chancen habe ich mit mei-nen Qualifikationen auf ei-nen Job in München?“, sagt Dübner-Gee, „fast ebenso

oft erkundigen sie sich nach Möglichkeiten der Kinder-betreuung, nach dem örtli-chen Schulangebot und bit-ten um Hilfe bei der Woh-nungssuche.“

Seit 2009 kümmert sich Felicitas Thönnessen an der Universität Karlsruhe um den wissenschaftlichen An-hang. Selbst gerade im Er-ziehungsurlaub, kennt sie die Sorgen der mitreisenden Ehe- und Lebenspartner aus dem Effeff und öffnet bereit-willig ihr Informations- und Kontaktnetz. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Kol-legin Gabriele Langsdorf.

Etwa 60 Paare haben die beiden bislang beraten, und auch hier lautete die Stan-dardfrage: Gibt es für meine Frau oder meinen Mann ei-ne Stelle am KIT? „Das liegt daran“, erklärt Langsdorf, „dass die meisten Wissen-schaftler einen ähnlichen beruflichen Hintergrund ha-

ben. Wenn der eine an der Uni ist, ist die oder der an-dere meist auch wissen-schaftlich unterwegs. Und dann erkundigt man sich natürlich als erstes, ob der oder die andere auch hier eine Stelle am Institut be-kommen könnte.“

Das ist zwar längst nicht immer möglich, doch die Beraterinnen wissen auch andere Einrichtungen, bei denen man sich bewerben kann. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, sagt Gabriele Langsdorf, „gerade von Leuten, die aus den USA nach Deutschland kommen.“

Anders, als man glauben könnte, sind Dual Career Services an amerikanischen Universitäten keineswegs die Regel, nur selten wirbt eine Hochschule mit ihrem „Dual Career Employment Assistance Program“.

Bei der State University of

Einen der ersten Dual Career Services richtete die Münchener Ludwig-Maximilians-Universität ein

Pennsylvania, kurz „Penn State“, gibt es eine solche Abteilung, an die sich jedes Jahr mehrere Hundert Wis-senschaftlerpaare wenden. Über das gängige Angebot der Unterstützung bei Job-, Wohnungs- und Schulsuche hinaus bietet die Penn State sogar eine eigene Kinder-betreuung und Wohnmög-lichkeiten. Unweit vom Campus hat die Hochschule ganze Straßenzüge mit Häu-sern für ihre Wissenschaftler angemietet.

Vor solch weitgehenden Zusagen schrecken die Dual Career Center an deutschen Hochschulen zurück. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen keinen Ar-beits- oder Kindergarten-platz garantieren können“, entschuldigt sich das KIT vorauseilend für seine doch begrenzten Möglichkeiten. Das wäre denn doch zu viel des jetzt schon Guten. ●

Dual Career Services helfen bei der Job- und Wohnungssuche

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Page 32: Ingenieur Karriere

62 Ingenieurkarriere · 1/2011 Trend Trend Ingenieurkarriere · 1/2011 63

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re nächste Berufung: Wal-dorf-Lehrerin. „Das Inge-nieur-Studium war interes-sant, aber auch sehr mate-rialistisch ausgerichtet. Mich sprach plötzlich die Menschenkunde Rudolf Steiners sehr an mit ihren künstlerisch-handwerk-lichen und sprachlich-phi-losophischen Aspekten.“ Schon als Studentin hatte Klebig ihre kreative Seite kultiviert, sie besuchte Chor und Malgruppen. „Kreativi-tät und Fantasie wurden im Studium überhaupt nicht gefördert“, resümiert die heute 50-Jährige, die von sich sagt: „Jetzt ist es per-fekt.“ Jetzt bedeutet: die der-zeitige Arbeit als Stütz- und Förderlehrerin für psychisch oder sozial gefährdete Ju-gendliche am Berufsbil-dungskolleg Oberlin in Pots-dam. Klebig hilft jungen Leuten in der Ausbildung zum Buchbinder, Ortho-pädietechniker oder zur Bü-rofachkraft. Sie brauchte ei-ne weitere Fortbildung, um über Legasthenie und Autis-mus zu lernen.

Statistisch ist Hildrun Kle-big ein versprengter Einzel-fall. Die überragende Mehr-

Die Technik des Quereinstiegs meistern Ein Berufseinstieg im Patchwork-Design ist für Geisteswissenschaft-ler nichts Ungewöhnliches. Anders verhält es sich in Ingenieur-studiengängen. Klare Berufsprofile, sichere Langzeitjobs und gute Bezahlung warten in der Regel auf Absolventen. Nur die wenigsten brechen aus dem eher starren Kor-sett aus. Potenzielle „Ausreißer“ werden zum Change Manager in eigener Sache.

Birgit Heitfeld

VDI nachrichten, Berlin, 8. 4. 11, cha

Hildrun Klebigs Berufsweg ist eine Metamorphose, und die begann mit einem Studi-um der Technischen Kyber-netik in Magdeburg. Nach dem Diplom verschlug es die Ingenieurin zum Wetter-dienst nach Potsdam. Sie verlor ihren Arbeitsplatz

und ließ sich zur Abfallwirt-schaftsberaterin umschu-len, arbeitete aber nie als solche. Stattdessen entdeck-te sie durch Kinder, Freun-de, Interessen und Zufall ih-

Werkeln ohne Zeit- und Kostendruck, das findet Ingenieur Axel Stab attraktiv. Foto: Birgit Heitfeld

heit aller Ingenieurstuden-ten bleibt ihrer Berufswahl lebenslang treu. Zwei Drittel arbeiten direkt als Inge-nieur, ein Drittel in angren-zenden Bereichen wie Tech-nikvertrieb, einschlägige Verwaltung, Lehre, Marke-ting oder Unternehmens-beratung. Dass jemand von Technik auf Theatermacher oder Theologe umsattelt, ist

die absolute Ausnahme. „In-genieur wird man nicht zu-fällig“, sagt Kolja Briedis, Projektleiter „Absolventen-Studien und Lebenslanges Lernen“ beim Hochschul-forschungsinstitut HIS in Hannover. Menschen mit Mehrfachbegabungen, so meint Briedis, entschieden sich oft gleich gegen den In-genieursweg.

Auch Axel Stab merkte früh, dass Technische Infor-matik ihn zwar fasziniert, aber weitere Talente nach Verwirklichung rufen. Wäh-

Info

- www.his.de

Dass jemand im Job komplett umsattelt, ist die absolute Ausnahme

rend des Studiums an der FH Osnabrück gönnte er sich einen zweisemestrigen Ausflug an die Uni Münster und studierte Philosophie, Alte Geschichte und lernte Spanisch. Nach dem Diplom arbeitete Stab ein paar Jahre angestellt, entwickelte Gara-gentorantriebe, bevor er sich in Berlin mit seiner „Mocontronic Systems GmbH“ selbstständig mach-te mit Nischenprodukten im Bereich „feinmechanischer

Automatisierung“, etwa für Mikroskope oder Gepäck-Röntgenanlagen. Er arbeitet 30 Stunden pro Woche in der Firma, den Rest verwen-det er für Freiberuf und Freizeit.

Das HIS-Institut für Hoch-schulforschung kennt in sei-nen Statistiken nur zwei Ar-ten von Aussteigern: die Stu-dienabbrecher und die Ab-solventen mit kompletten Abzugsgedanken. Erstere scheitern oft an Mathe oder finden die Inhalte zu abs-trakt. Sie finden Rat und Hil-fe im Familien- und Freun-deskreis, doch fast nie an der Hochschule. Viele erle-ben den Abbruch als Schei-tern. „Die Abbrecher fallen aus dem System heraus“, so Heublein, „deshalb finden sie hier keine Ansprache mehr.“ Die gute Nachricht: Abbrecher kommen im Ar-beitsmarkt ebenso gut unter wie Absolventen.

Die zweite Gruppe findet das Studium grundsätzlich interessant, aber zu einseitig und schlittert in einen per-sönlichen Entwicklungspro-zess. „Manche fangen an zu studieren, ohne zu wissen, wer sie eigentlich sind“, sagt Ulrich Heublein, beim HIS

im Bereich „Studierenden-forschung“ verantwortlich. Doch auch diese Gruppe fühlt sich in puncto Bera-tung offenbar vernachläs-sigt. „Die Career Services für Absolventen werden kaum genutzt und schlecht bewer-tet“, kritisiert Kolja Briedis. „Diese Transferhilfen sind stark entwicklungsfähig, bisher meist nicht das Gelbe vom Ei. Bewerbungstraining und Mappencheck reichen nicht.“ Oft fehlten profunde Kenntnisse aus der Arbeits-welt. Die Studenten müss-ten zudem das eigene Kom-petenzprofil herausfinden, brauchten „mehr reflektierte Rückmeldung auf ihre Ent-wicklungsschritte und ihre Biografie“.

Marcellus Menke leitet den Career Service der Uni Siegen (14 000 Studierende) und ist Vorsitzender des „Career Service Netzwerk Deutschland e.V. (csnd). „Die Career Services haben sich in den vergangenen fünf Jahren stark weiterent-wickelt und dadurch an Standing gewonnen“, sagt er. Trotzdem: „An vielen Hochschulen gibt es nur halbe und befristete Stellen. Es fehlt ein festes Team, um bessere Konzepte zu ent-wickeln.“

Ingenieur Axel Stab ist mit eigenen Versuchsreihen wei-tergekommen. Seit einem Jahr hat er für seine „kreati-ve Auszeit“ einen Raum im „Betahaus“ in Berlin-Kreuz-berg angemietet, einer Mi-schung aus Ideen-Inkubator und flexiblem Teilzeitbüro, wo er zumeist auf hippe und mobile Kreative trifft – und ohne Kosten- und Zeitdruck werkeln kann in seinem „Maschinenraum“, den man von außen unschwer am Bullauge in der Tür erkennt. Umfeld und Feedback inspi-rieren den Ingenieur und liefern ihm neue Sichtwei-sen ●

Axel Stab arbeitet jetzt etwa 30 Stunden in der Woche in seiner Firma, den Rest verwendet er für Freizeit und Freiberuf im „Maschinenraum“

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Page 33: Ingenieur Karriere

64 Ingenieurkarriere · 1/2011 Trend Trend Ingenieurkarriere · 1/2011 65

des muss man üben“, sagt die Autorin und Trainerin Gaby S. Graupner aus Mün-chen. Denn wie für Kritik gilt auch für Lob: Beides muss konstruktiv, sprich an Beispielen, nachvollziehbar sein. Der Effekt eines ver-meintlich anerkennenden „tolle Leistung“ verkehrt sich ohne konkrete Begrün-dung schnell ins Gegenteil: Es wertet ab – und dient letztlich nur dem Ego des Lobenden selbst, nach dem Motto „Ich der Meister – du der Schüler“.

„Ein Lob muss mit Bei-spielen belegt sein. Wichtig

ist, dass hier immer nur eine Sache genannt wird“, rät Graupner. Es müsse klar sein, womit das Kompli-ment verdient wurde, wobei man sich sowohl vor Über-

Lob und Kritik: Welchen Schuh muss ich mir anziehen? Lob und Kritik sind zwei Seiten einer Medaille. Ein konstruktiver und motivierender Umgang mit beiden will gelernt sein. Doch in beiden Fällen ist eines auf jeden Fall tabu: das Wörtchen „aber“.

Herta Paulus

VDI nachrichten, München, 8. 4. 11, ws

Lob ist Balsam für die Seele. Nichts motiviert mehr als der ehrliche Applaus bei ge-lungener Leistung. „Ein Schulterklopfen ist nur ein paar Rückenwirbel entfernt von einem Tritt in den Hin-tern, ihm aber, was die Fol-gen betrifft, um Meilen vo-raus“, lautet ein gerne zitier-tes Bonmot in der Füh-rungskräfteliteratur.

Doch in der Arbeitswelt ist diese Erkenntnis eher Man-gelware. Nichts gesagt ist genug gelobt, heißt die De-vise. Und kommen sie dann,

die anerkennenden Worte, ist die Reaktion zwiegespal-ten. Bei manchen herrscht Freude pur, bei anderen schrillen die Alarmglocken. Wo Lob, so die Erfahrung aus Kindertagen, ist der Ta-del nicht weit, ganz nach dem Muster: „Die Eins in Mathe ist super, aber in Deutsch musst du noch bes-ser werden.“

Selbst unausgesprochen, schwirrt dieses „Aber“ auch im Erwachsenenalter noch durch viele Köpfe. Ein schlichtes „Danke“ ist als Reaktion eher die Ausnah-me, weitaus gängiger sind die Reaktionsmuster Selbst-abwertung („Aber das ist doch selbstverständlich.“), Selbstzweifel („Will er damit sagen, dass meine Arbeit sonst nur Mittelmaß ist?“) oder die Befürchtung, vom Lobenden vereinnahmt oder manipuliert zu werden („Was will er wirklich?“).

„Die meisten Menschen können besser mit Kritik umgehen als mit Lob. Bei-

Lob kann motivieren, Kritik den Realitätssinn schärfen. Beide Schuhe machen Sinn. Dennoch sollte man sich nicht beide unreflektiert anziehen. Foto: iStockphoto

wie Untertreibung hüten sollte.

Wirklich glaubwürdig wer-de ein Lob allerdings nur dann, wenn es buchstäblich ohne Wenn und Aber for-muliert ist. Das einschrän-kende „aber“ ist daher eben-so tabu wie jede Anregung, wie es in Zukunft „noch bes-ser“ werden könnte.

Die neutral-rationale Ebe-ne allein reicht jedoch nicht aus. Wo nicht wirklich Be-geisterung mitschwingt, wird Lob schnell als taktie-rerisches „Schleimen“ emp-funden. „Es muss das Gefühl rüberkommen, sonst kann es der andere nicht anneh-men“, sagt Graupner.

Dabei gilt auch in puncto Anerkennung: Gesten, die Wertschätzung ausdrücken, zählen für den einen oder anderen Zeitgenossen mehr als Worte. „Manche fühlen sich anerkannt, wenn man Zeit mit ihnen verbringt, für andere zählen die konkrete Hilfsbereitschaft oder die körperliche Berührung so-

Info

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Glaubwürdig ist ein Lob nur dann, wenn es buchstäblich ohne Wenn und Aber formuliert ist

Experten-Tipps

Loben und kritisieren – aber richtig. - Sowohl Lob wie Kritik

müssen am konkreten Beispiel nachvollzieh-bar sein.

- Trennen Sie beides möglichst voneinander.

- Verallgemeinerungen wie „immer“ oder „nie“ sind ebenso tabu wie das abwertende „aber“. Erlaubt ist allenfalls ein „und“.

- Schieben Sie Lob wie Kritik nicht auf.

- Nehmen Sie konstruk-tive Kritik und ehr-liches Lob an. „Danke“ ist ein schönes Wort.

H. P.

„Danke“ ist ein schönes Wort

wie kleine Geschenke“, weiß Graupner.

Ohne Emotionen geht es meist auch beim „Tritt in den Hintern“ nicht ab. Ru-hig zu bleiben, die Kritik als Chance zur persönlichen Entwicklung zu begreifen, klingt einfach. Dies zu be-herzigen, fällt in der Regel schwerer. Kritisiert zu wer-den ist nie angenehm, selbst wenn die Kritik professio-nell, soll heißen zeitnah, un-ter vier Augen, im sachlich neutralen Ton und ohne persönlichen Angriff geübt wird. „Der durchschnittliche Mitarbeiter reagiert meist empört oder schnippisch. Manche Menschen brau-chen zur Verarbeitung fünf Minuten Widerspruch“, weiß Graupner aus eigener Erfahrung als Chefin.

Nicht auf das „Dampfab- lassen“ reagieren und wenn die emotionalen Wogen all-zu hoch schlagen: „Aus der Situation rausgehen“, lautet

Graupners Rat, der auch beim Typus „schreiender Chef“ wirksam ist.

Beim zweiten Anlauf ist das emotionale Pulver in der Regel verschossen und eine Auseinandersetzung um den sachlichen Kern der Kri-tik möglich. Kommt die Kri-tik von Kundenseite, gilt für Graupner generell: „Nichts ist entwaffnender als Sätze wie ‚Es tut mir leid‘ oder bei einem bewussten Angriff zu

sagen: ‚Ich merke, Sie sind verärgert. Was erwarten Sie von mir?‘.“

Zuhören, bei nicht nach-vollziehbarer Kritik um Bei-spiele bitten und in stritti-gen Punkten sachlich und als Ich-Botschaft formuliert den eigenen Standpunkt oder die persönliche Sicht-weise darlegen, so lauten die Lösungsvorschläge für passive Kritikkompetenz.

Ein glattes Eigentor sind

indes „Opferstorys“, wie Graupner die lange Liste möglicher Rechtfertigungen für nicht oder schlecht er-brachte Leistungen oder Er-gebnisse nennt.

Selbstbeherrschung ist zwar das A und O, doch ho-möopathisch dosiert sind emotionale Äußerungen wie „Das trifft mich jetzt schon“ durchaus legitim, im Falle des Rotwerdens gar eine probate Vorwärtsstrategie. „Sprechen Sie es an. Dann muss man nicht mehr mit sich kämpfen“, rät Graup-ner. Fehler benennen und anerkennen ist beim Thema Kritik jedoch nur die halbe Miete. Final sollte es beim Kritikgespräch immer um die Suche nach Lösungen gehen. Und das am besten gemeinsam. ●

„Die meisten Menschen können besser mit Kritik umgehen als mit Lob. Beides muss man üben.“

Gaby S. Graupner, Trainerin aus

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Page 34: Ingenieur Karriere

66 Ingenieurkarriere · 1/2011 Trend Trend Ingenieurkarriere · 1/2011 67

Kindergarten. An solchen Initiativen beteiligt sich ThyssenKrupp sehr intensiv. VDI nachrichten: Kritiker be-klagen, Ihr Buch bediene alte Schubladen, weil Sie schrei-ben, Ingenieure hätten bei Frauen gute Chancen. Schulz: Das Buch ist an der einen oder anderen Stelle mit einem Augenzwinkern geschrieben. Das merkt der Leser aber schnell. Natürlich haben junge Ingenieurin-nen auch gute Chancen bei jungen Männern. Es geht

mir darum, überkommene Berufsbilder auf den aktuel-len Stand zu bringen. Der Kalauer „Karohemd und Sa-menstau, ich studier’ Ma-schinenbau“ und das damit

Herr Schulz, was spricht gegen den Ingenieurberuf? – „Nichts!“ Ekkehard Schulz ist Ingenieur aus Leidenschaft. Warum sich der Beruf lohnt, hat er in einem Buch festgehalten. Im Interview mit den VDI nachrichten erzählt der ehemalige ThyssenKrupp-Vorstandsvorsitzende, dass sich seit seinen beruflichen Anfängen einiges, aber längst nicht alles am Berufsbild des Ingenieurs verändert hat. Auf jeden Fall aber gehöre „das Image des weltfremden und sozial inkompatiblen Tüftlers schleunigst revidiert“.

Wolfgang Schmitz

VDI nachrichten, Duisburg, 8. 4. 11, ws

VDI nachrichten: Sie haben in Ihrem Buch 55 Gründe ge-nannt, Ingenieur zu werden. Sind sich Ingenieure der At-traktivität ihres Berufsbildes nicht bewusst? Schulz: Ingenieure wissen darum. Wertschätzung für den Beruf ist in der breiten Öffentlichkeit nötig. Viele Menschen – vor allem viele junge Frauen – wissen nicht, welche wichtigen Beiträge Ingenieure für die Gesell-

schaft leisten. Da gibt es viel Aufklärungsbedarf. VDI nachrichten: Also ist das Buch nicht nur eine Lektüre für gestandene Ingenieure, sondern insbesondere für junge Menschen, die Inge-nieure werden könnten. Schulz: Ja, unbedingt. In der Phase der Berufswahl muss das Bewusstsein für die At-traktivität des Ingenieur-berufs geschaffen werden. Interesse an Technik sollte früher gefördert werden, wenn möglich schon im

Ein Arbeitsleben lang war der ehemalige Vorstandschef Ekkehard Schulz mit ThyssenKrupp verbunden. „Ich bin stolz auf meinen Werdegang.“ Foto: dapd

verbundene Image des welt-fremden und sozial inkom-patiblen Tüftlers gehört schleunigst revidiert. VDI nachrichten: Aber den Tüftler muss es doch auch noch geben. Schulz: In meinen 44 Berufs-jahren habe ich alle Schat-tierungen des Ingenieur-berufs kennengelernt. Ich habe alle Stufen erlebt – vom Tüftler im Labor bis zum General Manager. Die Breite der Einsatzmöglich-keiten in Verbänden, Unter-nehmen und in der Wissen-schaft ist so groß wie in kei-nem anderen Beruf. Der Un-terschied von heute zu frü-her: Vor 40 Jahren wurden Konzerne vornehmlich von Juristen und Volkswirten ge-leitet. Heute sitzt jedem dritten der 30 Dax-Unter-nehmen in Deutschland ein Ingenieur vor. Zudem sind heute Aufgabenbereiche wie Einkauf und Vertrieb weit

„In meinen 44 Berufsjahren habe ich alle Schattierungen des Ingenieurberufs kennengelernt“

Literaturtipp

- Ekkehard Schulz stellt in sei-nem Buch 55 Gründe vor, wes-halb ein junger Mann und selbstverständlich auch eine junge Frau den Weg in Richtung Ingenieurwissenschaften ein-schlagen sollten.

- Dass Schulz die Dinge zuweilen überspitzt, ist seinem Augen-zwinkern und seiner offensicht-lichen Begeisterung für den Beruf des Ingenieurs geschuldet. Keine Frage: „55 Gründe, Ingenieur zu werden“ ist mit Herzblut geschrieben. ws

Ekkehard D. Schulz: 55 Gründe, Ingenieur zu werden. Murmann Verlag, Hamburg 2010, 254 S., 16 €

„55 Gründe, Ingenieur zu werden“

langt. Ein grundlegender Unterschied zu früher? Schulz: Die meisten Inge-nieure zählen rhetorisch nicht gerade zur Elite. Die Sprache des Ingenieurs bleibt Zeichnung und For-mel. Da braucht es nicht viele Worte. Das schult an-dererseits nicht unbedingt die Kommunikationskom-petenz. Daran müssen Inge-nieure arbeiten. Das ist aber heute kein Problem mehr. VDI nachrichten: Von Inge-nieuren wird die Bereitschaft zu Mobilität und Flexibilität verlangt. Junge Ingenieure wünschen sich vielfach die „guten alten Werte“ wie Fa-milie und Sicherheit. Das passt doch nicht zusammen. Schulz: Das sehe ich anders, das ist kein Widerspruch. Bei großen Projekten war es bei ThyssenKrupp nie ein Problem, die Ingenieure mitsamt ihren Familien ins Ausland zu entsenden. Sie lernen dort andere Kulturen, Sprachen und Arbeitsweisen kennen. Das bereichert. Oh-ne Auslandseinsätze geht es heute nicht nur bei Groß-unternehmen, sondern auch bei vielen Mittelständ-lern nicht mehr.

häufiger von Ingenieuren besetzt als früher, weil sie die einzukaufende und zu verkaufende Technik erklä-ren können. Das ist ein spannendes Betätigungsfeld – völlig unabhängig vom Geschlecht. VDI nachrichten: Ohne Wirt-schaftswissen waren und sind Karrieresprünge kaum möglich. Wie haben Sie sich das Wissen angeeignet?

Schulz: Nachdem ich mich gegen eine wissenschaftli-che Karriere entschieden hatte, habe ich während meiner Promotion ein be-triebswirtschaftliches Wei-terbildungsstudium an der Montanuniversität Leoben in Österreich absolviert. Den Rest habe ich mir als Autodidakt angeeignet. VDI nachrichten: Von jungen Ingenieuren werden zuse-hends „weiche“ Kompeten-zen wie Präsentieren ver-

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„Die Sprache des Ingenieurs bleibt Zeichnung und Formel“

Die Körber-Gruppe vereint mehr als 30 international führendeMaschinenbauunternehmen aus den Bereichen Tabak, Papier,Werkzeugmaschinen und Pharma-Verpackungssysteme. Dierund 9.500 Mitarbeiter der Körber-Gruppe erwirtschafteten 2009einen Umsatz von 1,6 Mrd. Euro.

Die Hauni Maschinenbau AG ist Weltmarkt- und Technologiefüh-rer im Maschinenbau für die internationale Tabakindustrie undliefert innovative Technologien und Lösungen zur Tabakverar-beitung, Filter- und Zigarettenherstellung. Das Gründungs-unternehmen des Körber-Konzerns erreichte 2009 einen Umsatzvon über 800 Mio. € und beschäftigte gut 3900 Mitarbeiter.

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Page 35: Ingenieur Karriere

68 Ingenieurkarriere · 1/2011 Trend

Ekkehard Schulz

- Ekkehard Schulz ist Aufsichtsrat in mehre-ren Konzernen, darun-ter auch bei Thyssen-Krupp. Von 1999 bis 2011 war er Vorsitzen-der des Vorstands der ThyssenKrupp AG. Der 1941 in Bromberg (Westpreußen) gebore-ne Ekkehard Schulz stu-dierte Eisenhüttenwe-sen mit Abschluss Di-plom-Ingenieur an der Technischen Universität Clausthal und pro-

Eine Arbeitsleben im Dienste des Thyssen-Konzerns

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- http://karriere. thyssenkrupp.com/de/ karriere.html

chend Freizeit und war nahe an den Menschen. Die Nähe zur Basis und zur Technik war groß. Man erlebte, wie der Schmelzer am Hochofen sei-ne harte Arbeit verrichtete. Das war eine erfüllte Berufs-phase, die mich geprägt hat. VDI nachrichten: Sie haben eine Karriere innerhalb eines Unternehmens hinter sich . . . Schulz: . . . eine typische „Kaminkarriere“ eben, die heute von vielen mit einem Schmunzeln bedacht wird. Ich bin stolz auf meinen Werdegang. Es ist nicht nur eine Frage der Loyalität. Es

zeigt auch, dass ich hier of-fensichtlich keine schlechte Arbeit geleistet habe. Ich hatte auch andere lukrative Angebote, habe mich aber auf meine damaligen Chefs verlassen, die mir eine Kar-riere innerhalb des Unter-nehmens prophezeiten. Wie sich herausstellte, war diese Loyalität kein Fehler. VDI nachrichten: Wie wichtig sind Bauchentscheidungen?

Schulz: Bei den Bauchent-scheidungen hat mir immer meine Frau geholfen. Damit bin ich nicht schlecht gefah-ren. VDI nachrichten: Wie schmerzhaft sind schmerz-hafte Entscheidungen? Schulz: Die schlimmste Zeit war die der schweren Stahl-krise 1992 bis 1995. Das war dramatisch. Wir mussten die Stahlbelegschaft um 40 %, um fast 25 000 Stellen, ab-bauen. An allen Standorten in NRW waren Hüttenfach-arbeiter ebenso betroffen wie Führungskräfte, Be-triebsdirektoren und Inge-nieure. Wenn man einem Treugedienten mit Ende 50 den Abschied erklären muss, dann ist das bitter – auch wenn es sozialverträg-lich geregelt wurde. Das wa-ren meine schwierigsten und schmerzhaftesten Ent-scheidungen. VDI nachrichten: Es gibt also 55 Gründe, Ingenieur zu werden. Was spricht gegen den Ingenieurberuf? Schulz: Nichts! ●

VDI nachrichten: Ist der Leis-tungsdruck größer als frü-her? Schulz: Den größten Druck machen sich Ingenieure selbst. Ihr Trieb, alles verbes-sern zu wollen, hält sie dazu an. Den Drang zu Neugier und ständiger Verbesserung gab es immer schon. Die technischen Herausforde-rungen liegen auf der Hand: mit weniger Ressourcen mehr Menschen zu einem menschenwürdigen Lebens-standard zu verhelfen. Da gibt es ausreichend Stoff für die nächsten Ingenieurgene-rationen. Das erzeugt dann sicherlich auch Druck, macht aber auch Spaß. VDI nachrichten: Ist der ethi-sche Rahmen, in dem sich Ingenieure bewegen und in dem sie sich der Öffentlich-keit zu verantworten haben, enger geworden?

Schulz: Das gilt nicht nur für die Ingenieurwissenschaf-ten. Dank der Revolution des Internets haben die Auf-stände in Nordafrika weite Kreise gezogen. Diktatoren werden es künftig schwerer haben. Mit Johannes Guten-berg und dem Buchdruck ist die Menschheit enger zu-sammengerückt und das Wissen wurde demokrati-siert. Das Internet ist eine Weiterentwicklung, für das es eines Tages vielleicht den Friedensnobelpreis gibt. Das alles ist Ingenieurkunst, die gerade für den rohstoff-armen Standort Deutsch-land so lebensnotwendig ist. VDI nachrichten: Welche Phase Ihrer Karriere war die schönste? Schulz: Sicherlich die Zeit als Werksdirektor bei der damali-gen Thyssen AG. Es war span-nend, das Einkommen stimmte, ich hatte ausrei-

movierte auch dort. - Schulz lernte bei Thys-

sen „von der Pike auf“, in den Anfängen immer nahe am Bereich Tech-nik. 1985 rückte er in den Vorstand der Thys-sen Stahl AG auf, 1991 in den Vorstand der Thyssen AG. 1999 war Ekkehard Schulz einer der Initiatoren, die die Fusion von Krupp- Hoesch und Thyssen zur ThyssenKrupp AG einleiteten. ws

„Bei den Bauchentscheidungen hat mir immer meine Frau geholfen“

fessor an der Universität im französischen Besançon. Doch eines kam während seiner gesamten Ingenieur-ausbildung zu kurz: Präsen-tation und Rhetorik.

Das ist vielen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern anzumerken, wenn sie ei-nen Vortrag halten oder sich selbst und ihr Fachgebiet vor einer Gruppe präsentie-ren müssen. Sich knapp und verständlich auszudrücken, in einer bildhaften, interes-santen Sprache, damit auch Laien schnell erfassen kön-nen, worum es eigentlich geht – das haben die meis-

Fachchinesisch wirkt wie Schlafpillen Ingenieure verschanzen sich gerne hinter ihren Fachkennt-nissen, wenn sie präsentieren müssen. Wissen lässt sich aber nur transportieren, wenn das Publikum die Ohren spitzt. Wer sich nicht nur an Flipcharts klammert, sondern vermehrt auf kurzweilige Episoden baut, dem hören die Anwesenden gerne und interessiert zu.

Mareike Knoke

VDI nachrichten, Berlin, 8. 4. 11, ws

Die meisten Menschen sind nicht gerade begeistert da-von, beim Sprechen und Gestikulieren von einer Vi-deokamera gefilmt zu wer-den – und sich das Ergebnis dann noch ansehen zu müs-sen. Auch für Timo Mappes war es nicht nur angenehm, sich selbst zuzuschauen.

„Denn plötzlich fiel mir auf: Ach herrje, ich nuschele ja – wer soll das verstehen! Deshalb war die Videoauf-zeichnung ganz heilsam“, sagt der 34-jährige Maschi-nenbauingenieur, der vor ei-niger Zeit an einem Medien-training für Wissenschaftler teilgenommen hat. „Wenn man dann noch vor allem Fachsprache benutzt, ge-spickt mit unterschiedli-

chen Größen und Zahlen, mag mir bald kein Zuhörer mehr folgen.“

Mappes ist ein erfolgrei-cher Nachwuchswissen-schaftler. Er forscht am Karlsruher Institut für Tech-nologie, leitet dort ein Team und ist derzeit Visiting Pro-

Bei diesem Vortrag stimmt eigentlich nur eins: Der Referent hält Augenkontakt mit seinem Publikum. Foto: dapd

ten von ihnen in einem for-mel- und zahlenlastigen Studium nie gelernt.

Kommen dann noch sprachliche Ticks hinzu wie großzügig in den Vortrag ge-streute „Äähs“ oder Ver-legenheitsfloskeln wie „so-zusagen“ oder „man könnte auch sagen“, verliert man die Zuhörer schnell.

Diesem Problem rücken professionelle Medien- und Redentrainer zu Leibe. Nicht nur mit der Video-kamera, sondern auch mit Schreibübungen. Wolfgang Richter von „Medientraining für Wissenschaftler“, an des-sen Workshop Timo Mappes teilgenommen hat, sagt: „Wir lassen die Kursteilneh-mer Pressemitteilungen schreiben. Zum einen, weil wir ihnen zeigen möchten, wie man mit Journalisten am besten kommuniziert, und um ihre Scheu vor der Presse abzulegen. Zum an-deren lernen die Wissen-schaftler dabei aber auch, sich kurz und auf das We-sentliche konzentriert aus-zudrücken.“

Denn: „Journalisten ha-ben wenig Zeit. Langweilige

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Der junge Ek-kehard Schulz im Jahre 1972 als Assistent des Tech-nischen Vor-stands bei der Thyssen Nie-derrhein AG. Foto: ThyssenKrupp

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Page 36: Ingenieur Karriere

70 Ingenieurkarriere · 1/2011 Trend

Texte landen im Papierkorb. Pressevertreter wollen wis-sen: Was ist neu oder zu-mindest spannend an dem Thema?“, sagt Richter, der studierter Physiker und Wis-senschaftsjournalist ist.

Die Fähigkeit zum „Story-telling“ lernt man natürlich nicht über Nacht. Aber vie-len Teilnehmern, so erzählt Richter, habe ein Workshop bereits sehr geholfen. „Ein Wissenschaftler hat mir spä-ter erzählt, dass das Training auch auf seinen Schreibstil abgefärbt hat, wenn er For-schungsanträge schreibt. Offenbar mit positiver Wir-kung: Denn plötzlich hat er viel mehr Förderanträge für EU-Gelder durchdrücken können als vorher.“

Der Maschinenbauinge-nieur Timo Mappes bestä-tigt: „Eine gute Präsentation

Pharma GmbH, hat es ge-nauso erlebt. Mehr per Zu-fall, denn er musste bei ei-nem seiner Vorträge aus der Not eine Tugend machen: „Eigentlich wollte ich eine der üblichen Powerpoint-Präsentationen über das Protein Albumin halten. Doch das Programm funk-tionierte nicht.“

Stattdessen beschrieb Pe-ter Kießling, ohne an die Wand gebeamte Folien, da-für aber mit anschaulichen Vergleichen, die herzförmi-ge Form und Struktur des Proteins. „Meine Zuhörer waren aufmerksamer, als wenn ich ihnen eine Folie nach der anderen gezeigt hätte“, berichtet Kießling. Ein späterer Workshop bei Katja Kerschgens bestätigte ihn darin, „diesen Vortrags-stil künftig öfter anzuwen-den.“

Bei Katja Kerschgens ler-nen die Workshop-Teilneh-mer übrigens nicht nur die Kunst der unterhaltsamen Rede, sondern auch, wie man im Gespräch schlagfer-tiger wird. Jeder hat vermut-lich irgendwann mal in Teamsitzungen oder größe-ren Meetings mit Kollegen zu tun, die auf unfreundli-che Art Kritik üben oder ver-suchen, einen vor versam-melter Mannschaft vor-zuführen. Wie reagiert man souverän? „Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen und seien Sie höflich, denn nur so bleiben Sie sprach-lich präzise und sachlich“, rät Katja Kerschgens.

„Gut sind immer gezielte Nachfragen“, meint die Kommunikationstrainerin. „Zum Beispiel: Was meinen Sie damit? Würden Sie das bitte genauer erklären? Und zwar so laut, dass auch die anderen in der Runde es mitbekommen. Denn so set-zen Sie den penetranten Kol-legen unter Zugzwang.“ ●

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Die Kommunikationstrai-nerin Katja Kerschgens, die

über ihre Firma KK KOM Coachings und Workshops anbietet, erklärt, warum: „In der Steinzeit haben unsere Urahnen ihre Jäger- und Sammlergeschichten auf Höhlenwände gepinselt – das kam immer gut an. Ei-gentlich hat sich daran bis heute nicht viel geändert: Wir denken immer noch gerne in Bildern“, sagt die studierte Germanistin.

„Und das sollte jeder auch für Vorträge und Power-point-Präsentationen be-herzigen. Es hilft – egal, ob Sie sich mit Bilanzen be-schäftigen oder mit der Struktur eines Bakteriums.“

Kerschgens rät außerdem: „Erzählen Sie Geschichten, denn diese betonen Sie au-tomatisch richtig – und ma-chen Sie zwischendurch kurze Pausen.“ Und vor al-lem: „Haben Sie Mut zur Kürze, ihre Zuhörer werden dankbar dafür sein.“

Der Biologe Peter Kieß-ling, Leiter der Klinischen Forschung bei der Antisense

„Haben Sie Mut zur Kürze, Ihre Zuhörer werden dankbar dafür sein“

Reden müssen den Zuhörer treffen, weiß Katja Kerschgens. Foto: kkkom

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