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Inklusion und Nachhaltigkeit im Blick Startschuss für das Hotel Fünf 10

Inklusion und Nachhaltigkeit im Blick Startschuss für das ......rer AWO-Mitgliedschaft agierte sie von 1985 bis 1989 als Beisitzerin im Ortsverein Erndtebrück. Unmittelbar danach,

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  • 1AWO aktiv 03 - 2020

    Inklusion und Nachhaltigkeit im Blick

    Startschuss für das Hotel Fünf 10

  • 2 AWO aktiv 03 - 2020

    Editorial

    Liebe Leser*innen der AWO aktiv,

    ImpressumAWO aktiv ist die Zeitung des AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein / Olpe, Koblenzer Straße 136, 57072 Siegen, Postfach 10 08 61, 57008 SiegenHerausgeber: Dr. Andreas M. Neumann, Geschäft s-führerVerantwortlich: Gilda Hey (Öff entlichkeitsarbeit und Marketing), Tel.: 0271 3386 - 140,E-Mail: [email protected]: Gilda Hey, Saskia Riedel, Charlotte Schwarz, Matthias Hess Layout / Druck: Henrich GmbH Druck & Medien, SiegenAWO aktiv erscheint in einer Aufl age von 2.500 Exemplaren vier Mal im Jahr. Das Bezugsentgelt ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

    wir hoff en, dass Sie bisher alle gesund und von Corona verschont geblieben sind! Es bleibt spannend, wie sich die nächstenWochen und Monate, in denen wir eigent-lich dachten, dass wir weitgehend zur Nor-malität zurückkehren können, entwickeln werden. In dieser Ausgabe soll es aber nicht um Covid 19 gehen, sondern um Neuig-keiten, Projekte und Veranstaltungen, die trotz Corona erfolgreich in unserem Kreis-verband stattgefunden haben.

    Aber bevor wir die Inhalte dieser Aus-gabe kurz erläutern, müssen wir leider be-kannt geben, dass Frau Elke Temel-Völkel, Trägerin der Marie Juchacz Verdienstme-daille und Frau unseres Vorsitzenden Karl Ludwig Völkel, verstorben ist. Wir trauern um eine ganz besondere Frau, die sich über das normale Maß hinaus für die Ziele der AWO eingesetzt hat. Lesen Sie dazu unseren Nachruf auf Seite 5.

    Erfreulich war, dass unser neues Inklu-sionshotel, das „Hotel Fünf10“ nach langer Bauzeit endlich öff nen konnte. Wir sind stolz, mit diesem Projekt, insgesamt 14 neue Arbeitsplätze zu schaff en, davon 6 für Menschen mit Behinderung. Darüber hinaus wächst die Anzahl der Kitas, die sich in Trägerschaft der AWO befi nden, kontinuier-lich weiter. So erfolgte der Spatenstich für unsere Klima-Kita in Erndtebrück und in der neuen MINT-Kita, die in Freudenberg entsteht, gab es eine Baubegehung. Viele unserer Mitarbeiter*innen haben sich auch am virtuellen Firmenlauf beteiligt, der in diesem Jahr natürlich in einem anderen Format stattgefunden hat. Aber lesen Sie selbst und vor allem bleiben Sie gesund und munter.

    Ihr Redaktionsteam der AWO aktiv.

    Inklusion und Nachhaltigkeit im Blick

    Das neue Hotel-Team steht in den Start-löchern, jetzt kann es offi ziell losgehen. Nach fast zweijähriger Bauzeit öff net das Hotel Fünf 10 in Netphen-Deuz seine Türen

    für die ersten Gäste. Dr. Andreas Neumann, Ge-schäft sführer des AWO Kreisverbandes Siegen-Witt-genstein/Olpe, und Hotelprojektleiter Alexander Nikolay gaben nun erste Einblicke in das neue AWO

    Inklusionshotel, das in Südwestfalen das erste seiner Art ist. Fortan werden hier Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten und den Hotelbe-trieb ans Laufen bringen.

    Die ersten Übernachtungsgäste wurden bereits im lichtdurchfl uteten Eingangsbereich von den Mit-arbeiter*innen begrüßt. Eine große Glasfront und ein ausladender Balkon ermöglichen hier einen

    Startschuss für das Hotel Fünf 10

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    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM AWO KREISVERBAND

    weiten Blick ins Grüne, gemütliche Lounge-Sessel laden zum Verweilen ein. Ein Stockwerk tiefer bietet das großzügige Restaurant mit einem ausgefallen ge-stalteten Buff etbereich Platz für insgesamt 70 Gäste. An vielen Stellen lassen sich interessante Blickfänge, wie beispielsweise bunte Wanddrucke, entdecken. Die Verwendung verschiedener Naturmaterialien wie Holz und Moos sowie die dominierenden Grün- und Brauntöne fügen sich zu einem harmonischen Ge-samtbild zusammen.

    In dieser Umgebung nahm das neue Hotel-Team vor wenigen Wochen erstmals seine Arbeit auf. Ins-gesamt wurden 14 Arbeitsplätze geschaff en, davon sechs für Menschen mit Behinderung. „In den ver-gangenen Tagen haben die Mitarbeiter*innen gelernt, sich in dem Neubau zurechtzufi nden, haben sich mit dem Corona-Hygienekonzept vertraut gemacht und die verschiedenen Abläufe eingeübt“, so Alexander Nikolay. Vorab hatten sich die Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigung mit diversen Qualifi zierungsmaß-nahmen in den Bereichen Hauswirtschaft und Küche im zentralen Berufsbildungsbereich (zBBB) der AWO Siegener Werkstätten auf ihren Einsatz vorbereitet, sowie interne Praktika – überwiegend im „Restaurant Bar Fünf 10“ – absolviert.

    Mit dem durch die Aktion Mensch und die Stift ung Wohlfahrtspfl ege geförderten Bau des als

    Drei-Sterne-Haus agierenden Inklusionshotels wei-tet die AWO ihren gastronomischen Geschäft sbe-reich weiter aus. Für Dr. Andreas Neumann ist diese Weiterentwicklung nur logisch: „Mit dem Hotel ver-folgen wir unsere Vision von gleichberechtigter Teil-habe und nachhaltiger Integration von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt. Mit dem ‚Restaurant Bar Fünf 10‘ betreiben wir bereits seit vielen Jahren sehr erfolgreich das einzige inklusive Restaurant in dieser Region. Bisher haben wir hier nur gute Erfah-rungen sammeln können, unsere Mitarbeiter*innen mit und ohne Behinderung sind ein eingespieltes Team und arbeiten gleichberechtigt Hand in Hand – und zwar so, dass jeder sein individuelles Potential einbringen kann. Im Hotel wird es nicht anders sein.“

    Die Mitarbeiter*innen mit Handicap überneh-men verschiedenste Aufgaben, vom Empfang der Gäste an der Rezeption, über Verwaltungs- und Hausmeistertätigkeiten, bis hin zum Service und Housekeeping. Ein Aufzug soll dafür sorgen, dass sowohl Gäste als auch Mitarbeiter*innen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, jedes Stockwerk schnell erreichen können. Im Restaurant kommen vereinfachte Bestellkarten zum Einsatz, im Bereich des Housekeeping wird viel mit Piktogrammen gear-beitet und die Mitarbeiter*innen in der Verwaltung nutzen höhenverstellbare Schreibtische.

    Neben der inklusiven Gestaltung der Arbeits-plätze bietet das fl ache, zweigeschossige Haus mit seinen 48 Zimmern eine ebenso barrierefreie be-ziehungsweise -arme Ausstattung als Option für Gäste mit Behinderung. Drei Zimmer sind komplett barrierefrei, ein Raum ist sogar mit einem Pfl egebett ausgestattet und bietet zusätzlich Platz für eine Be-gleitperson. Bodentiefe Fenster erlauben auch hier einen Blick auf das grüne Umland, alle Zimmer wur-den mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet. So lassen sich auch verschiedenste Produkte aus den AWO Sie-gener Werkstätten wiederfi nden, wie zum Beispiel aus Holz gefertigte Untersetzer für Wasserfl aschen und Gläser.

    Alexander Nikolay betont, dass neben dem In-klusionsgedanken vor allem auch der Nachhaltig-keitsaspekt in das Hotelkonzept eingefl ossen sei: „Wir beziehen alle Lebensmittel saisonal und frisch aus Deutschland, einen Großteil davon direkt aus der Region. So erhalten wir beispielsweise jede Menge Gemüse aus Eigenanbau aus dem Gewächshaus der AWO Werkstatt Deuz. Wir arbeiten aber auch eng mit den Bauern aus der Umgebung zusammen. Perspek-tivisch möchten wir hinter dem Hotelgebäude auch selber einen kleinen Acker betreiben und eine Wild-blumenwiese als Heimat für Insekten und Bienenaussähen, um eigenen Honig herstellen zu können.

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    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM AWO KREISVERBAND

    Eine Schnellkompostieranlage wird uns bei der Entsorgung der Abfälle unterstützen. Einer unserer Grundsätze ist es, Müll, insbesondere Plastik, zu ver-meiden, noch bevor er anfallen kann.“

    Aber nicht nur Inklusion und Nachhaltigkeit sind hier wichtige Themen. Auch Bildung spielt eine zentrale Rolle. Dr. Andreas Neumann sieht das Hotel Fünf 10 als perfekte Ergänzung zum AWO Bildungs-zentrum. Wer hier eine Fortbildung oder ein Semi-nar besucht, kann nun direkt im Nachbargebäude übernachten. Auch größere Tagungen lassen sich problemlos in den Räumlichkeiten des Bildungs-zentrums und des Hotels ausrichten. Der gesamte Komplex, der neue AWO Campus, soll als eine Ein-heit wahrgenommen werden. Ergänzt wird er um den zentralen Berufsbildungsbereich (zBBB) der AWO

    Siegener Werkstätten, der ebenfalls schon seit eini-gen Jahren seinen Standort im Nauholzer Weg hat, sowie um die benachbarte AWO Schule „Am Son-nenhang“. Zur Zielgruppe gehören aber nicht nur Teilnehmer*innen interner und externer Schulun-gen und Weiterbildungsmaßnahmen, sondern auch Wander- und Radtouristen, die den Rothaarsteig mit seiner Umgebung erkunden möchten, so Alexander Nikolay. „Buchungsanfragen nehmen wir ab sofort gerne entgegen.“

    Auch wenn der Start durch die aktuelle Coro-na-Pandemie erschwert wird, bleiben der Hotelpro-jektleiter und der AWO-Geschäft sführer optimistisch. „Uns ist bewusst, dass wir in einer schwierigen Zeit eröff nen. Besonders das Tagungsgeschäft ist von den Corona-Auswirkungen derzeit noch stark be-

    troff en. Der neue Trend, dass viele Menschen nach alternativen Urlaubsmöglichkeiten in Deutschland suchen, stimmt uns aber für die kommenden Mo-nate positiv“, so Dr. Andreas Neumann. Aufgrund der aktuellen Lage wird es vorerst auch keine große Eröff nungsfeier geben, berichtet Alexander Nikolay. „Wir planen aber, im nächsten Frühjahr einen Früh-lingsmarkt auf dem AWO Campus stattfi nden zu lassen, in dessen Rahmen wir das Hotel der breiten Öff entlichkeit vorstellen möchten.“

    1) Das Hotel bietet seinen Gästen moderne Zimmer mit viel Liebe zum Detail. 2) Oben: Die Wanddrucke der Firma WallPen sind die Hingucker auf den Fluren.3) Der großzügige Restaurantbereich bietet Platz für bis zu 70 Gäste.

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    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM AWO KREISVERBAND

    Wie kann man wirkungsvoll etwas gegen Ko-ma-Saufen von Kindern und Jugendlichen tun? Mit dieser Frage beschäft igt sich die Suchtberatung des Kreises Siegen-Wittgenstein schon seit vielen Jahren – und hat 2009 das Präventions-programm „HaLT“ (Hart am Limit) etabliert. Dabei geht es vor allem darum, Vereine zu unterstützen, bei ihren Veranstaltungen, Festen und Feiern die Regeln des Jugendschutzes wirkungsvoll umzusetzen. So bietet die Suchtberatung ein Servicepaket mit Alterskont-rollscheiben, Broschüren, Plakaten, Aufk lebern „Ju-gendschutz - wir machen mit“ und zweifarbigen Kontrollbändchen. Jetzt wird „HaLT“ auf noch breitere Füße gestellt. Dafür hat Landrat Andreas Müller eine Kooperationsvereinbarung mit der AWO, der Diakoniein Südwestfalen und dem Diakonischen Werk Witt-genstein unterzeichnet. AWO Geschäft sführer Dr. Andreas Neumann: „Ich freue mich besonders darü-ber, dass das Thema jetzt noch mal öff entlich gemacht wird, denn es ist immer noch aktuell. Nach wie vor landen jedes Jahr etwa 20.000 junge Menschen in Deutschland mit einer akuten Alkoholvergift ung im Krankenhaus.“ Die Beratungsdienste des Kreises und die Suchtberatungsstellen der Sozialen Dienste der Diakonie in Südwestfalen, des Diakonischen Werks Wittgenstein und der AWO können jederzeit kontak-tiert werden. Die Teams stehen Kindern und Jugend-lichen mit Rat und Tat zur Seite.

    Beratungsdienste des Kreises weiten Kooperation mit Suchtberatungsstellen aus

    Gemeinsam gegen Alkoholmissbrauch

    Ansprechpartner Kreis Siegen Wittgenstein, Fachstelle Suchtprävention und Koordination, Volker Schneider, St.-Johann-Straße 23, 57074 Siegen, Telefon: 0271 333-2717, E-Mail: [email protected], www.siegen-wittgenstein.de/suchtprävention.

    Suchtberatungsstelle der Sozialen Dienste der Diakonie in Südwestfalen, Telefon: 0271 5003220, E-Mail: [email protected]

    Suchtberatung des Diakonischen Werkes Wittgenstein, Anja Reuter, Telefon: 02751 9213, E-Mail: [email protected].

    AWO Suchthilfe Siegen, Cornelia Hartmann, Telefon: 0271 3868120, E-Mail: [email protected].

    Vertragsunterzeichnung im Kreishaus (v.l.): Birgit Niehaus-Malytczuk (Diakonisches Werk Wittgenstein), Landrat Andreas Müller, Dr. Andreas Neumann (AWO), und Elke Kühn (Soziale Dienste der Diakonie in Südwestfalen).

    Sie hat im AWO Kreis-verband Siegen-Witt-

    genstein / Olpe Geschichte geschrieben – unter anderem als Trägerin der Marie Juchacz Verdienst-medaille. Am 25.8. ist Elke Temel-Völkel, die Frau unseres Vorsitzenden Karl Ludwig Völkel im Alter von 80 nach kurzer schwerer Krankheit verstor-ben. Der AWO Kreisverband trauert um eine ganz besondere Frau, die sich über das normale Maß hinaus über viele Jahre hinweg für die Ziele der AWO eingesetzt hat. Leider konnte Elke Temel Völkel ihre Marie Juchacz Medaille nicht mehr persönlich in Empfang nehmen, aber sie wäre sicherlich sehr stolz darauf gewesen.

    Seit Mai 1985 war sie Mitglied der Arbeiterwohl-fahrt und übte im Ortsverein Erndtebrück zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten aus. Gleich zu Beginn ih-rer AWO-Mitgliedschaft agierte sie von 1985 bis 1989 als Beisitzerin im Ortsverein Erndtebrück. Unmittelbar danach, genauer gesagt von 1989 bis 1997 beglei-tete sie das Amt als Beisitzerin im AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein / Olpe, bevor sie 1997 schließlich als erste Frau zur Kreisvorsitzenden gewählt wurde. Mit ihrer ganzen Kraft hat sie sich in dieser Funktion insgesamt acht Jahre lang hinweg für die Ziele der Ar-beiterwohlfahrt eingesetzt. 1997 wurde sie sogar zur stellv. Bezirksvorsitzenden des AWO-Bezirks Westli-ches Westfalen in Dortmund gewählt.

    Als Vorsitzende des Ortsvereins Erndtebrück gestaltete und prägte sie mit ihrer liebenswer-ten Art die soziale und ehrenamtliche Arbeit vor Ort an vielen Stellen, insgesamt 26 Jahre lang. Als „Motor des Ortsvereines“ initiierte sie in der Begegnungsstätte „Klöneck“ immer wieder die beliebten monatlichen Seniorentreff s, die ein Schwerpunkt ihrer Arbeit waren. Aber auch Ta-gesfahrten und verschiedene andere Aktionen, die zum Miteinander der Generationen beitru-gen, prägten ihre Arbeit und ihr besonderes En-gagement. Elke Temel Völkel hinterlässt im AWO Kreisverband eine große Lücke, und wird uns für immer in Erinnerung bleiben.

    Trauer um Elke Temel-VölkelSoziale und ehrenamtliche Arbeit der AWO über viele Jahre geprägt

  • 6 AWO aktiv 03 - 2020

    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM AWO KREISVERBAND

    Startschuss für den Bau der Klima-Kita in Erndte-brück: Nachdem jetzt alle Voraussetzungen geschaff en und die entsprechenden Verträge unterzeichnet wurden, kann der Bau der neuen 3-Gruppen-Kita in der Breslauer Straße 9 in Erndte-brück beginnen. „Ich freue mich sehr, dass wir den Bedarf an Betreuungsplätzen gerade im Umfeld dieses Neubaugebietes hier in Erndtebrück mit dieser neu-en Kita decken können“, sagt Landrat Andreas Müller bei einem Termin auf der Baustelle, „zumal die AWO hier mit dem Schwerpunkt ‚Klima‘ ein besonderes pädagogisches Konzept umsetzen wird, das schon Kinder für eine der drängendsten Fragen unserer Zeit altersgerecht sensibilisieren wird.“ Auch Bürgermeis-ter Henning Gronau unterstreicht: „Es ist ein toller Moment, weil hier der Startschuss für ein einzigar-tiges Projekt erfolgt. Für die Kinder wird hier ein Ort entstehen, der sie perfekt auf das Leben vorbereitet. Wir Erndtebrücker schätzen unsere Heimat und unsere Natur. Deshalb passt das Konzept der Klima-KiTa her-vorragend zu uns.“

    Der Landrat macht zudem noch einmal deutlich, dass der Kreis wie in der Vergangenheit auch künft ig

    sein Versprechen einlösen wird: „Alle Eltern, die ein Be-treuungsangebot für ihr Kind wünschen, werden von uns ein entsprechendes Angebot erhalten. Das ist kei-nesfalls selbstverständlich. Denn auch wenn es einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz gibt, existiert der in vielen Regionen Deutschlands nur auf dem Papier. Das ist bei uns zum Glück anders!“

    2,2 Mio. Euro für ein modernes undbarrierefreies Kita-Gebäude

    Auf dem rund 2.600 m² großen Gelände wird die Firma Berge Bau ein zweigeschossiges Gebäude er-richten. Eigentümerin und Bauherrin ist die Kreis-wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft (KSG). Die Investitionssumme beträgt rund 2,2 Mio. Euro. Das Ki-ta-Gebäude besteht aus zwei Vollgeschossen, die bar-rierefrei mit einem Aufzug verbunden sind. Für die 55 Kinder in den drei Gruppen steht eine Nutzfl äche von 573 m² zur Verfügung. KSG-Geschäft sführer Daniel Aktas: „Die Kita wird nach den aktuellen technischen Anforderungen erstellt. Zudem wird eine kontrollier-

    te Lüft ung mit Wärmerückgewinnung eingebaut, die den Energieverbrauch noch einmal verringert. So wird das Konzept der Klima-Kita auch durch die bautechni-sche Umsetzung des Gebäudes unterstützt.

    Aktas bedankt sich zudem ausdrücklich bei Land-rat Andreas Müller, weil das Kreisbauamt den Bau-antrag der KSG innerhalb von vier Wochen bearbeitet und genehmigt hat: „Die Zusammenarbeit mit der Baugenehmigungsbehörde hat reibungslos funkti-oniert“, betont der KSG-Geschäft sführer. Schon im Winter 2020/21 soll die Kita bezugsfertig sein.

    Erfahrungen sammeln für nachhaltigen Umgang mit Ressourcen

    Mit der Klima-Kita setzt der AWO Kreisver-band Siegen-Wittgenstein/Olpe als Träger ein ganz besonderes Konzept um. Ein wichtiger Be-standteil der pädagogischen Arbeit ist die spiele-rische Heranführung an alle Themen des Klima-schutzes und der Nachhaltigkeit im Umgang mit materiellen Ressourcen des Alltags. „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ist keine zusätzliche Aufgabe, sie stellt vielmehr die Zusammenhänge zwischen Umweltbildung, sozialer Bildung, Inklu-sion und Partizipation her“, so Jens Hunecke, stell-vertretender Geschäft sführer der AWO. „Bildung für nachhaltige Entwicklung ist eine Aufgabe, für die man off en und auf die man vorbereitet sein muss. Der Schwerpunkt liegt dabei im Sammeln von Er-fahrungen, sowie im Schaff en von Gestaltungsmög-lichkeiten im Lernumfeld ‚Kita‘. Der verantwortliche Umgang mit Natur und Menschen ist deshalb als ein fester Bestandteil im Bildungsprozess der Kita integriert“, so Hunecke weiter.

    Bis Winter 2020/21 soll Gebäude für 55 Kinder in drei Gruppen bezugsfertig sein

    Baubeginn für Klima-Kita in Erndtebrück

  • 7AWO aktiv 03 - 2020

    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM AWO KREISVERBAND

    Schon lange gab es in Freudenberg den Wunsch die beiden Interimslösungen der AWO MINT-KiTaan den Standorten am Marktplatz und an der Euelsbruchstraße in einer Einrichtung zusammenzu-führen. Jetzt erfolgte eine erste Baubegehung der neu entstehenden Einrichtung, gegenüber dem Schulzent-rum in Büschergrund in der Hermann-Vomhof-Straße.

    Alle Verantwortlichen waren gekommen, um den Baufortschritt der MINT-KiTa gemeinsam zu be-gutachten. Der Standort sei geradezu ideal, freute sich Dr. Andreas M. Neumann, Geschäft sführer des AWO Kreisverbandes, gemeinsam mit Christiane Mohl, Abteilungsleiterin bei der AWO. Beide bedankten sich in diesem Zusammenhang auch bei Landrat Andreas Müller für die gute Zusammenarbeit, insbesondere mit dem Kreisjugendamt, sowie bei Nicole Reschke, Bür-germeisterin der Stadt Freudenberg, die das Grund-stück für den Bau der Kita zur Verfügung stellt. „Wir geben der AWO-Kita sehr gerne den notwendigen Raum. Als Stadt Freudenberg unterstreichen wir da-mit unsere Familienfreundlichkeit. Dieser Wert muss gefördert und gelebt werden, denn hervorragende Angebote für unsere Kleinsten gehören zu den wich-tigsten Standortfaktoren einer Kommune“, so Nicole Reschke.

    Landrat Andreas Müller wies noch einmal dar-auf hin, „dass wir uns in Siegen-Wittgenstein in der außerordentlich glücklichen Situation befi nden, allen Eltern für ihre Kinder ein Betreuungsangebot machen zu können. Das ist längst nicht überall so“, unterstrich Müller. „Das ist aber auch kein Selbstläufern, sondern Ergebnis harter Arbeit. Hierbei ist die AWO für uns als Kreis ein unverzichtbarer und wertvoller Partner!“

    Bereits im August soll Richtfest für die neue Kita gefeiert werden, das teilte der Bauträger, genauer gesagt Axel Stracke, Geschäft sführer der SGS Kinder-gartenbau GmbH mit. In der neuen, fünf Gruppen starken MINT-KiTa bekommen insgesamt 100 Kinder eine neue Bleibe. Insgesamt 22 U3-Plätze werden hier entstehen. Verläuft alles nach Plan, wird bereits im Frühjahr 2021 Eröff nung gefeiert. Betreiber der neuen Kita wird der AWO Kreisverband Siegen-Witt-genstein/Olpe sein. Geleitet wird die neue Einrichtung von Stefan Feldmann, der bisher auch die beiden Inte-rimslösungen leitet. Insgesamt 16 Erzieher und Erzie-herinnen werden sich um die Kinder der Einrichtung kümmern.

    Die MINT-KiTa, die über eine Nutzfl äche von 918 Quadratmetern verfügt, ist neben der bereits eta-blierten MINT-KiTa in Dreis-Tiefenbach die zweite

    dieser Art, die der AWO Kreisverband an den Start bringt. Hier sollen Kinder für Naturwissenschaft en und Technik begeistert werden. Die Experimentier-freude steht dabei an erster Stelle. Das Entdecken, Lernen und Forschen auf spielerische Art und Weise bildet sozusagen den Grundstein des pädagogischen Konzeptes. „Kinder sind neugierig, stellen Fragen und wollen ihre Welt entdecken. Wir möchten sie dabei begleiten und ermutigen. Unser Ziel ist es nicht, dass die Kleinen hier gleich zu Nachwuchsin-genieuren ausgebildet werden, sondern dass sie ein spielerisches Angebot erhalten, das ihr Interesse am Forschen und an technischen Dingen weckt“, so Ein-richtungsleiter Stefan Feldmann.

    Die neue MINT-KiTa wird über fünf Gruppenräume mit jeweils 45 Quadratmetern Fläche verfügen. Jeder Gruppenraum verfügt über einen Nebenraum. „Na-türlich gibt es bodentiefe Fenster und das Gebäude wird lichtdurchfl utet sein“, versichert Architekt und Bauherr Axel Stracke. Man habe bei der Planung zu-sätzlich viel Wert auf großzügige Eingangs-, Flur- und Essbereiche gelegt, so Stracke weiter. Die Funktionali-tät des Grundrisses mit großzügigen Verkehrsfl ächen sorgt zukünft ig für ein entspanntes Miteinander der Kinder und ihren Erziehern und Erzieherinnen.

    Neubau in Freudenberg soll Platz für 100 Kinder bieten

    Zweite MINT-KiTa der AWO eröff net bald an neuem Standort

    AWO-Geschäft sführer Dr. Andreas Neumann, Bürgermeisterin Nicole Reschke, Bauherr Axel Stracke, Einrichtungsleiter Stefan Feldmann, Landrat Andreas Müller und AWO-Abteilungsleiterin Christiane Mohl (v.l.n.r.) freuen sich, dass der Bau der AWO MINT-KiTa so gut voranschreitet.

  • 8 AWO aktiv 03 - 2020

    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM AWO KREISVERBAND

    Die Kinder des AWO Familienzentrums Kleeblatt Freu-denberg können sich über viele neue Spielmöglich-keiten freuen. Im Rahmen einer gemeinsamen Akti-on haben Eltern des Fördervereins und Erzieherinnen der Kita in Zusammenarbeit mit der „Spiel-Werk-statt“ aus Detmold den Außenbereich verschönert. Neben einer Pferdekutsche und einigen Kletter- und Balanciermöglichkeiten, wurde auch eine Wasser-spielanlage angelegt. Bis in die Abendstunden ar-beitete das Team bei Temperaturen bis zu 30 Grad. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wird den Kindern leuchtende Augen bescheren. Finanziert wurden die neuen Spielgeräte durch Spenden des Fördervereins sowie von ortsansässigen Vereinen und Privatpersonen.

    Auch wenn der Siegerländer AOK Firmenlauf in die-sem Jahr Corona-bedingt etwas anders aussah als gewohnt, so haben wir uns dennoch über eine tolle Beteilung gefreut. Über 100 Anmeldungen konnten

    wir für den AWO-Kreisverband einreichen, zahlrei-che Mitarbeiter*innen haben ihre Laufstrecke alleine oder in kleinen Gruppen – natürlich mit dem nötigen Abstand – absolviert, darunter auch viele Menschen

    mit Behinderung. Der Slogan unseres Team-Shirts in diesem Jahr: Wir machen mit! – Inklusion läuft ! Wie viel Spaß unsere Läufer*innen hatten, zeigt unsere kleine Bildergalerie.

    Neue Spielgeräte für das AWO Familienzentrum Kleeblatt in Freudenberg

    Firmenlauf auch „virtuell“ ein voller Erfolg

    AWO Familienzentrums Kleeblatt Freudenberg werdenschon bald Kinderaugen leuchten lassen.

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    eam dm d rer AWOAWO SuSu htchthilhilfefeTTTeTe

    Inklusive Laufgruppe

    Teilnehmer*innen aus den Wohn- u

    nd Werkstätten

    Rechts: Thomas Körnerr

    Unten:: Annikaa Hademm

    Oben: Oben:Wohnstätte Dahlbruch.

    Rechts:Hans Rein-

    hardt Schule

  • 9AWO aktiv 03 - 2020

    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM AWO KREISVERBAND

    Das mittelalterliche Städtchen Dinkelsbühl in Unter-franken verzaubert seine Besucher mit seiner Alt-stadt, den Türmen und Toren, verwinkelten Gassen und gemütlichen Plätzen und ist zu jeder Jahreszeit außergewöhnlich reizvoll. Erleben und genießen Sie Dinkelsbühl über Weihnachten und Silvester im strahlenden Lichterglanz.

    Ihre Untekunft ist das kürzlich neu eröff nete, familiär geführte 4-Sterne Meiser Design Hotel. Die stilvollen und gemütlichen Hotelzimmer sind vollkli-matisiert, barrierefrei und mit dem Aufzug zu errei-chen. Genießen Sie auch die Dachterrasse mit Pano-ramablick, Sauna und den Fitness-Bereich. Unsere Leistungen umfassen u.a. die Hin- und Rückfahrt

    im Reisebus, 10 Übernachtungen mit Halbpension (9 x Abendessen mit 3-Gang-Frontcooking-Buff et), Weihnachtsfeier am 24.12., Silvester-Arrangement, für die Dauer des Aufenthaltes kostenlose Sauna-tasche, Freizeitaktivitäten vor Ort, Versicherungs-paket (inkl. Reiserücktritt mit Selbstbeteiligung).

    Reisedatum: 23.12.2020 – 02.01.2021.Preise pro Person: im Einzelzimmer 1.399,00 €; im Doppelzimmer 1.199,00 €. Die Kurtaxe ist vor Ort zu zahlen. Anmeldeschluss: 12.10.2020

    Ihre Ansprechpartnerin: Monika Jung-Bieker, Telefon 0271 3386 - 167, [email protected]

    Pfl egebedürft ige Personen werden in rund 70 Prozent aller Fälle von Angehörigen gepfl egt, begleitet und unterstützt. Die pfl egenden Angehörigen tragen da-bei sehr viel Verantwortung und stehen oft mals unter großer Anspannung, da die Belastung einer solchen Unterstützung körperlich und auch mental enorm ist. Was viele Betroff ene nicht wissen: Sie haben ei-nen gesetzlichen Anspruch auf eine Kur oder Reha für pfl egende Angehörige. Diese Informationslücke wol-len der Caritasverband Siegen-Wittgenstein und der AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe mit einer gemeinsamen Kurberatung schließen.

    Das Projekt gehört zum Programm „Zeit und Er-holung für pfl egende Angehörige“, das das Land NRW ins Leben gerufen hat, und ist an die Beratungsange-

    bote der Kurberatungsstellen für Mutter-/Vater-Kind-Kuren angegliedert. Brigitte Rudat von der Caritas und Monika Jung-Bieker von der AWO sind also ab sofort auch die Ansprechpartnerinnen für Fragen von pfl e-genden Angehörigen. „Unser Ziel ist es, die Angehöri-gen und ihre Gesundheit in den Fokus zu stellen“, so Brigitte Rudat. Monika Jung-Bieker ergänzt: „Nur, wer stark und gesund ist, kann seine Angehörigen lang-fristig unterstützen und ihnen dabei helfen, so lange wie möglich zu Hause wohnen zu können.“ Die neue Kurberatung geht dabei über die reine Information und Aufk lärung hinaus: Die beiden Mitarbeiterinnen beraten und unterstützen ganz konkret bei der An-tragsstellung und der Vermittlung eines Kurplatzes.

    Damit sich die pfl egenden Angehörigen in ihrer Kur ganz der eigenen Gesundheit widmen können, wird im Vorfeld nach Lösungen für den pfl egebedürf-tigen Patienten gesucht. „Die Unterstützung durch andere Personen aus dem persönlichen Umfeld, An-gebote von Sozialstationen oder auch der Aufenthalt in einer Kurzzeitpfl ege sind denkbare Möglichkeiten“, erläutert Brigitte Rudat. „Wenn gewünscht, kann auch organisiert werden, dass die Pfl egebedürft igen im Kurhaus aufgenommen werden“, fügt Monika Jung-Bieker hinzu. Wichtig ist, dass die Angehörigen Entspannung und Entlastung erfahren und so nach der Kur gestärkt und frisch ihre so wichtige und wert-volle Arbeit weiterführen können.

    Kurberatung für pfl egende Angehörige

    Ansprechpartner AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/OlpeKur, Erholung und ReisenMonika Jung-Bieker, Koblenzer Straße 136, 57072 SiegenTelefon 0271 3386167, E-Mail: [email protected]

    Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. Kuren und ErholungenBrigitte Rudat, Häutebachweg 5, 57072 Siegen, Telefon 0271 2360213, E-Mail: [email protected]

    Monika Jung-Bieker, Matthias Hess, Iris Dittmann und Brigitte Rudat (v.l.) stellen die Kurberatung für pfl egende Angehörige vor.

    AWO Reisen mit Herz

    Weihnachten und Silvester mit Feiertagsprogramm in Dinkelsbühl

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    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM AWO KREISVERBAND

    Die AWO Stift ung „Chancen geben“ hat eine neue Geschäft sführerin. Seit der Berufung durch den Stift ungsvorstand im Mai 2020, kümmert sich Saskia Riedel um die Belange der noch jungen Stift ung, die gezielt die gemeinnützige Arbeit des AWO Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein/Olpe unterstützt.

    Gebürtig aus dem oberbergischen Gummersbach kommend, hat es die 29-Jährige vor rund 10 Jahren nach Siegen gezogen, um an der hiesigen Univer-sität ein medienwissenschaft liches Studium aufzu-nehmen. Zum AWO Kreisverband kam sie im April 2016 – erst im Rahmen eines Praktikums in der Abteilung „Öff entlichkeitsarbeit, Marketing und Verbandentwicklung“, im unmittelbaren Anschluss als hauptamtliche Mitarbeiterin. Ihre Kenntnisse aus der Presse- und Öff entlichkeitsarbeit, aus dem Marketingbereich und Social-Media-Management, bringt sie nun gerne in die Stift ungsarbeit mit ein. „In den vergangenen Jahren wurden wichtige Infra-strukturelemente geschaff en, wie beispielsweise unsere Stift ungswebseite sowie die Einführung einer professionellen Fundraising-Soft ware. Das alles soll

    nun weiter mit Leben gefüllt und die Aktivitäten der Stift ung in unserer Region bekannter gemacht wer-den,“ so Riedel.

    Die AWO Stift ung „Chancen geben“ wurde im Dezember 2014 gegründet. Sie möchte dazu bei-tragen, die Lebensbedingungen von Menschen aus unserer Region, die auf Unterstützung angewiesen sind, im Kleinen und Großen nachhaltig zu verbes-sern, ganz gleich ob Kinder oder Jugendliche, Men-schen mit oder ohne Behinderungen, Einzelpersonen oder Familien. In den nächsten AWO aktiv Ausgaben werden die verschiedenen Projekte der Stift ung vor-gestellt. Wer sich schon jetzt einen Überblick über ihre Wirkungsbereiche verschaff en möchte, kann sich unter stift ung.awo-siegen.de informieren.

    Die AWO Stift ung „Chancen geben“ startet mit neuer Geschäft sführerin durch

    Mit einer kleinen Chance großes Bewirken

    Sie möchten auch Chancen geben und Menschen neue Perspektiven eröff nen? Dann unterstützen Sie die Arbeit der Stift ung mit einer Spende!

    Spendenkonto der AWO Stift ung „Chancen geben“:IBAN: DE80 4605 0001 0000 0800 44Sparkasse Siegen

    Saskia Riedel ist seit Mai 2020 die neue Geschäft s-führerin der AWO Stift ung „Chancen geben“

    Auch den Kleinsten Chancen geben: Die Kneipp-Kita Rüsterweg ist ein Projekt der Stift ung, das in der nächsten Ausgabe vorgestellt wird.

  • 11AWO aktiv 03 - 2020

    AKTUELLE NACHRICHTEN VON AWO INTERNATIONALFo

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    Die Menschen drängen sich dicht in provisorischen Quarantänelagern

    Ungefähr 500.000 Nepales*innen verlassen jedes Jahr ihre Heimat, um im Ausland eine Arbeit und damit ein besseres Leben zu fi nden. Vor allem gering qualifi zierte Arbeitskräft e und Bewoh-ner*innen der ländlichen Regionen sehen den Weg ins Ausland oft als einzige Möglichkeit, ihre Familien zu ernähren. Diese Arbeitsmigrant*innen befanden sich durch die restriktiven Corona Lock-Downs nun mona-telang im Schwebezustand, verloren ihre Arbeit und damit Existenzgrundlage. Der Super-Zyklon Amphan, der Ende Mai in Indien und Bangladesch zu großer Verwüstung führte, verschärft e die Situation.

    Mehr als 200.000 Arbeitsmigrant*innen über-querten bereits die nepalesische Grenze. Darüber hi-naus rechnet die Regierung mit über 500.000 interna-tionalen Arbeitsmigrant*innen, die zum Beispiel aus Malaysia und den Golfstaaten zurückkehren. Zudem werden mehrere Tausende vulnerable und gestrande-te Arbeitsmigrant*innen, beispielsweise Schwangere und Kranke, aber auch Personen mit abgelaufenen

    Dokumenten, seit dem 5. Juni zurücküberführt. Seit der Wiederaufnahme des Zug- und Busverkehrs durch die indischen Behörden, passieren circa 5.000 bis 6.000 Menschen täglich die Grenze nach Nepal.

    Überfüllte Quarantänelager

    An den Grenzübergängen kommen die Behörden kaum mit der Registrierung hinterher. Zu groß ist der Ansturm. „Der Rückstrom reißt nicht ab. Die Menschen drängen sich dicht in den Quarantänelagern“, erzählt unsere Regionalleiterin Südasien, Martinas Purwins. In provisorisch eingerichteten Quarantänestationen werden aktuell circa 125.000 Migrant*innen versorgt – meist in Schulen und öff entlichen Einrichtungen. Hier sind die sanitären Ausstattungen unzureichend, auch Abstand halten ist nicht möglich. Andere werden in provisorischen Auff angstationen festgehalten, oft un-ter freiem Himmel bei 38 bis 40 Grad Celsius.

    „Die Behörden erwarten durch die hohe Zahl der Rückkehrer*innen und die provisorischen Quarantä-nezentren einen starken Anstieg der Infektionszah-len“, erklärt Martina Purwins. Weiter sagt sie: „Infek-tionsketten können nicht nachvollzogen werden.“ Aus Angst vor dem Virus reagieren die Bewohner*innen mit Unsicherheit und teilweise Ausgrenzungen auf die Ankömmlinge. Denn alle wissen: Das nepalesische Ge-sundheitssystem ist ausgelastet und überfordert und kann einem befürchteten Ansturm nicht standhalten.

    Die Jobverluste der Arbeitsmigrant*innen för-dern zudem die ohnehin weit verbreitete Armut im Land. Denn die notwendigen Rücküberweisungen für Familien- und Gemeindemitglieder fallen weg. Die Weltbank schätzt, dass es weltweit zu einem Anstieg an absolut Armen um bis zu 100 Millionen Menschen kommen wird – als direkte Folge auf die Corona-Pandemie.

    Wir helfen

    Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen Bee Group und Needs – beide in der Grenzregion im Westen von Nepal an der indischen Grenze tätig – unterstützen wir die Menschen mit Schutzmasken, Handschuhen, Desinfektionsmittel und Moskitonet-zen zur Vorbeugung von Infektionen. Zudem errich-ten wir Handwaschstationen an öff entlichen Plätzen. Parallel klären wir über das Virus, Ansteckungsgefah-ren und vor allem präventive Schutzmaßnahmen auf. Quarantänecenter versorgen wir mit Infrarot-Thermo-metern und zusätzlichen Quarantänebetten.

    Südasien wurde schwer von der Corona-Krise getroff en. Dies hat vor allem Auswirkungen auf die Arbeitsmigrant*innen, die durch die strengen Lock-Downs ihre Arbeit und damit Lebensgrundlage verloren. Augenblicklich kehren vor allem Hundertausende aus Indien, Malysia und den Golfstaaten nach Nepal zurück.

    Helfen Sie mit Ihrer Spende! Seit Beginn der Pandemie sind wir weltweit im Kampf gegen Corona aktiv. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende:

    Spendenkonto AWO International e.V.Stichwort: CoronaIBAN: DE83 1002 0500 0003 2211 00 Bank für Sozialwirtschaft

    Seit Beginn der Corona-Krise ist AWO International in Südasien im Einsatz und verteilt u. a. Hygienematerialien.

  • 12 AWO aktiv 03 - 2020

    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS UNSEREN ORTSVEREINEN

    Nach langer Zeit konnte sich die „Na und“-Gruppe des AWO Ortsvereins Freudenberg endlich noch-mal treff en und kam für eine spannende Wald-rallye in Niederndorf zusammen. Bevor es losgehen konnte, hieß es erst einmal: In die Liste eintragen und kurze Absprache der Regeln. Dann warteten auf

    die Kinder verschiedene Aufgaben und Stationen: Von Zapfen-Weitwerfen, Gegenteile suchen, Fühl-spiele, Sammelspiele, Mandalas legen und Picknick war für jeden etwas dabei. Das Beste war jedoch, wieder zusammen zu sein und gemeinsam Zeit zu verbringen!

    Freudenberger „Na und“-Gruppe traf sich zu spannender Waldrallye

    Ein halbes Jahrhundert engagierte Ehrenamtsarbeit und aktives Ver-einsleben – im Jahr 2020 wird der AWO Ortsverein Gosenbach 50 Jahre alt. Eigentlich ein guter Grund zum Feiern, aber bekannterweise ist dieses Jahr alles ein bisschen anders. „Wir hatten geplant, das Jubiläum im Au-gust mit einem Sommerfest zu feiern. Corona hat uns leider einen Strich durch

    die Rechnung gemacht,“ bedauert die Vorsitzende Eva-Dorothea Weitz.

    Sie erinnert sich an die Anfänge zurück, als Otto Noll den Verein im Jahr 1970 gründete. Zehn Jahre später bezogen die Mitglieder ihre neue Be-gegnungsstätte im Wilhelm-Siebel-Weg und gestalteten das Vereins-leben fortan mit dem dort eben-falls ansässigen AWO Kindergarten.

    Seit der Gründung haben sich einige Angebote etabliert, die die rund 60 Mitglieder wahrnehmen können. So kommen sie wöchentlich zu einem Bürgercafé zusammen und einmal im Monat wird ein Spielenachmittag mit Kaff ee und Kuchen für Seniorinnen und Senioren veranstaltet. „Leider müssen auch diese Angebote auf-grund von Corona vorerst ausfallen.

    Wir hoff en, dass sich das bald wieder ändert,“ so Weitz. „Grundsätzlich sind aber neue Gesichter, die sich in die Vereinsarbeit einbringen und an den Angeboten teilnehmen möchten, jederzeit herzlich willkommen.“

    Interessierte können sich unter der Telefonnummer 0271 352796 bei der Ortsvereinsvorsitzenden infor-mieren.

    Ortsverein Gosenbach blickt auf 50 Jahre Vereinsleben zurück

  • 13AWO aktiv 03 - 2020

    Die Ortsvereine Eiserfeld, Erndtebrück und Gosenbach lassen mitteilen, dass bis auf weiteres alle Veranstaltungen ausfallen.

    Der Ortsverein Freudenberg lässt mitteilen, dass der Großteil seiner Angebote ebenfalls ausfällt, Ausnahmen gibt es bei der der Wandergruppe, der Na und Gruppe und dem Freizeittreff für Menschen mit und ohne Behinderung, wenn die Treff en im Freien und mit Abstand durchgeführt werden und eine Teilnehmerliste geführt wird. Weitere Informa-tionen erhalten Sie beim Ortsverein.

    Bei allen anderen Ortsvereinen können Sie sich vorab informieren, ob die Ihnen bekannten Ange-bote stattfi nden oder nicht.

    AWO Ortsverein AttendornGerhard JahnTelefon: 02722 5403058E-Mail: [email protected]

    AWO Ortsverein Bad Berleburg Lothar Pätzold Telefon: 02751 51016E-Mail: [email protected]

    AWO Ortsverein Bad LaaspheVolker MöhlTelefon: 02752 7544E-Mail: [email protected]

    AWO Ortsverein EiserfeldGisela Grzan Telefon: 0271 385700E-Mail: [email protected]

    AWO Ortsverein Erndtebrück Roswitha Heppner Telefon: 02753 508965E-Mail: [email protected]

    AWO Ortsverein FreudenbergHorst UebachTelefon: 02734 8681 E-Mail: [email protected]

    AWO Ortsverein GosenbachEva-Dorothea Weitz Telefon: 0271 352796

    AWO Ortsverein HüttentalAndré LumenTelefon: 0271 23875906E-Mail: [email protected]

    AWO Stadtverband KreuztalRuth MeierTelefon: Tel. 02732 12747E-Mail: [email protected]

    AWO Ortsverein LennestadtManfred LehwaldTelefon: 02721 989656E-Mail: [email protected]

    AWO Stützpunkt MüsenMarianne Weber Telefon: 02733 51912E-Mail: [email protected]

    AWO Ortsverein NetphenPaul BesseTelefon: 02738 2339E-Mail: [email protected] Christine RaabE-Mail: [email protected]

    AWO Ortsverein OlpeGisela LehwaldTelefon: 02761 4924E-Mail: [email protected]

    AWO Ortsverein SiegenAdhemar MolzbergerTelefon: 0271 6819635E-Mail: [email protected]

    AWO Ortsverein WendenReinhard Jung Telefon: 0177 7122006 E-Mail: [email protected]

    Termine und Kontaktadressen der AWO OrtsvereineAufgrund der Corona-Pandemie können weiterhin zahlreiche Angebote der AWO Ortsvereine nicht stattfinden. Jubilare

    Ortsverein Bad Laasphe40 Jahre Erika Weber35 Jahre Petra Wunderlich

    Ortsverein Eiserfeld35 Jahre Helmut Kring

    Ortsverein Erndtebrück 50 Jahre Bodo Braun

    Ortsverein Freudenberg25 Jahre Karin Zöller 25 Jahre Eckhard Preusser

    Ortsverein Lennestadt30 Jahre Reinhilde Brüggemann30 Jahre Andreas Eickhoff

    Ortsverein Netphen30 Jahre Carina Remus

    Ortsverein Olpe35 Jahre Margot Muckenhaupt

    Ortsverein Siegen35 Jahre Sibylle Klaes25 Jahre Ilse Schleifenbaum

    Ortsverein Wenden30 Jahre Karina Bach

    Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe35 Jahre Irmtraud Sächerl35 Jahre Waldemar Huhn25 Jahre Birgit Gunkel

    Dienstjubilare

    AWO Wohnstätte Dahlbruch 25 Jahre Ulrich Petri

    Betriebsrat35 Jahre Doris Horchler

    AWO Kita Am Sohlbach 25 Jahre Elena Rode

    Zentraler Berufsbildungsbereich25 Jahre Sibylle Hofi us-Grunewald 35 Jahre Petra Simon

    Jubilare und Dienstjubiläen01.10. – 31.12.2020

    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS UNSEREN ORTSVEREINEN

  • 14 AWO aktiv 03 - 2020

    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM AWO BEZIRK WESTLICHES WESTFALEN

    Ein winziges Virus verändert die ganze Welt: Corona hat uns zum Stillstand gezwungen und unseren Verband auf den Kopf gestellt. Wir sprachen mit Elke Hammer-Kunze, seit

    1. April 2020 stellvertretende Geschäft sführerin des Bezirksverbandes Westliches Westfalen und Leiterin des Bereichs „Wohnen und Leben im Alter“ und mit Geschäft sführer Uwe Hildebrandt. Sie warfen einen Blick auf die vergangenen Wochen und sprachen da-rüber, was wir aus der Krise lernen sollten.

    Wie werden Sie in der Zukunft auf die Corona-Krise zurückblicken? Elke Hammer-Kunze: Wir haben uns in allen Be-schäft igungsfeldern als wesentlicher und wichtiger Partner in der politischen Landschaft bewiesen. Ich glaube, dass wir nie Panik gemacht und immer konstruktiv gearbeitet haben. Ich würde mir wün-schen, dass die Diskussion um die Stellung der Freien Wohlfahrtspfl ege nach dieser Pandemie nochmal einen anderen Lauf nimmt: Die politischen Akteure sollten die Arbeit nach der Pandemie gemeinsam mit uns gestalten. Im Moment werden wir überschüttet mit fertigen Entwürfen, die aus der Feder privatwirt-schaft licher Anbieter stammen. Wir sind nur noch Leistungserbringer, der sich von Ausschreibung zu Ausschreibung hangelt.

    Das grundsätzliche Dilemma: Soll Daseinsvor-sorge überhaupt privatisiert werden? Haben wir aus der Corona-Krise vielleicht gelernt, dass man nicht alles dem freien Markt zum Fraß vorwerfen darf? Uwe Hildebrandt: Wir erleben das nicht nur beim Schutzmaterial, wir erleben es auch bei Medikamen-ten. Wir hätten gute deutsche Unternehmen, die produzieren könnten. Das wäre aber ein paar Cent teurer, weil die Lebens- und Arbeitsbedingungen bei uns anders sind. Also wandert die Produktion in die Billiglohnländer. Corona hat uns gezeigt, was das bedeuten kann. Wenn China keine Schutzausrüstung oder Medikamente liefert, stehen wir ohne da. In der Prioritätenliste sind wir in der Corona-Krise nach

    hinten gerutscht. Wir haben nur einen Bruchteil der Schutzmittel bekommen, die das Land verteilt hat. Wenn wir uns nicht selbst geholfen hätten, dann wären wir nach ein paar Tagen am Ende gewesen.

    Haben die politisch Verantwortlichen erkannt, wie wichtig es ist mit uns zu sprechen und uns zuzuhören?Elke Hammer-Kunze: Hoff en wir. Ich glaube, dass die Wertschätzung gestiegen ist. Wir haben uns als stresstauglich erwiesen und die schwierige Situati-on gut gemeistert. Endlich scheint man erkannt zu haben, wie wichtig diese Berufe für das soziale Ge-füge sind. Schade nur, dass es dafür erst diese Krise gebraucht hat. Ich vertraue darauf, dass das Prestige dieser Berufe auch nach Corona weiter so hoch im Kurs bleibt. Dafür müssen die politisch Verantwort-lichen sorgen!

    Corona hat uns zum Stopp gezwungen und das Gesellschaft sleben, wie wir es kennen,

    verändert. Was bedeutet das für uns als AWO?Elke Hammer-Kunze: Ich habe das Verhalten von Menschen sehr unterschiedlich erlebt. Natürlich gibt es welche, die sich in ihren inneren Kern zurückzie-hen. Ich habe es aber auch völlig anders erlebt. Es kamen Menschen aus ganz verschiedenen Arbeits-bereichen und haben gefragt: „Wie kann ich in der Altenpfl ege helfen?“ Die haben sich nicht gescheut, in diesen überstrapazierten Arbeitsbereichen ein-zuspringen. Solche Krisen verstärken gleichermaßen gutes und schlechtes. Unsere Mitarbeitenden kann ich nur ein großes Lob aussprechen: Sie haben in der Krise großartiges geleistet! Uwe Hildebrandt: Diese Pandemie ist auch eine historische Chance. Die müssen wir ergreifen und jetzt konkret überlegen, wie soll es eigentlich wei-tergehen mit der Pfl ege in Deutschland?

    Was würden Sie sich da wünschen? Welche Lehren haben Sie aus der Krise gezogen? Uwe Hildebrandt: Es geht während der Krise und

    Uwe Hildebrandt und Elke Hammer-Kunze über die Lehren aus der Krise

    Social Fiction: Wie Corona den Sozialbereich ändert

    Uwe Hildebrandt, Geschäft sführer des AWO Bezirksver-bands Westliches Westfalen

    Elke Hammer-Kunze, Bereichsleiterin „Wohnen und Leben im Alter“ beim AWO Bezirk Westliches Westfalen.

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  • 15AWO aktiv 03 - 2020

    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM AWO BEZIRK WESTLICHES WESTFALEN

    generell nur ums Geld. Wir haben jetzt erlebt, dass all das, was wir als System aufgebaut haben überhaupt nicht sicher ist. Deshalb müssen wir uns überlegen, wie viel es uns wert ist, in einer Gesellschaft zu le-ben, in der man sich Zeit nimmt für alte Menschen, wo es Zuneigung gibt, wo es nicht darum geht, auf einem Bogen 100 Fragen zu beantworten, sondern mit den alten Menschen zu sprechen und sich für sie zu interessieren. Mehr Zeit, mehr Mitgefühl – das ist es, was nach Corona zählen sollte.

    Hat Corona auch gezeigt, wen wir in unserer Ge-sellschaft vernachlässigen? Uwe Hildebrandt: Das sieht man an den Beratungs-stellen. Bei Kitas, OGS und Pfl ege war relativ schnell klar, wie vorgegangen wird. Wer komplett außen vorgelassen wurde, waren Menschen, die auf Bera-tungsstellen angewiesen sind, etwa Drogenberatung oder Arbeitslosenberatung. Diese Angebote weiter-hin sicherzustellen, hatte kaum Relevanz. Über Frau-

    enhäuser und Frühförderung hat sich in den Minis-terien auch niemand Gedanken gemacht.

    Politik ist also manchmal etwas kurzsichtig. Was ist denn mit dem Schlagwort Nachhaltigkeit? Elke Hammer-Kunze: Die Freie Wohlfahrtspfl ege ist eigentlich der lebende Beweis für Nachhaltigkeit. Wenn man sich ansieht, wie viele Häuser der AWO in diesem und den nächsten Jahren Jubiläen feiern, dann ist das wirklich beeindruckend. Da heben wir uns ab von den privaten Anbietern, die auf Gewinn-maximierung aus sind und auf Monopole hinarbei-ten. Dass die Landesregierung solche Anbieter mit uns gleichsetzt, ist mir unbegreifl ich. Uwe Hildebrandt: Wir müssen nach der Corona-Krise in der politischen Auseinandersetzung weniger kompromissbereit und verständnisvoll sein und auch ganz klar zu sagen, dass der Markt eben nicht der beste Pfadfi nder ist. Denn dem Markt ist es egal, was in der Gesellschaft passiert.

    Glauben Sie, dass die Gesellschaft bereit ist Tempo, das Wachstum zu drosseln und wieder mehr auf Gleichheit zu achten?Uwe Hildebrandt: Seit Jahren tragen die poli-tisch Verantwortlichen den Markt als Monstranz vor sich her. Und das müsste nicht sein, wenn alle mal überlegen würden, in was für einem Land wir leben wollen. Nach Corona sollte eigentlich jedem klar sein, dass Krankenhäuser und Pfl egeheime nicht darauf zielen sollten, möglichst hohe Gewinne einzufahren, sondern dass es vielmehr darum geht, gute Arbeit mit einem effi zienten Mitteleinsatz und einer bestmöglichen Versorgung zu kombinieren. Dass dazu natürlich auch ein angemessener Um-lagebetrag für den Overhead bzw. die Substan-zerhaltung gehört, versteht sich von selbst. Aber mehr braucht es nicht, um gute Pfl ege zu organi-sieren!

    Steinbock (22.12. bis 20.1.)Der Lockdown hat Sie ein bisschen träge gemacht und am liebsten würden Sie jetzt auf dem Sofa liegen bleiben. Heute müssen Sie aber über Ihren Schatten springen. Ihre Kraft und Ihre Stärke sind gefragt. Wichtige Entscheidungen stehen an. Worauf warten Sie noch?

    Wassermann (21.1. bis 19.2.)Geben Sie sich einen Ruck und schnappen Sie sich Ihren Dreizack. Heute müssen Sie alles verteidigen, was Ihnen wichtig ist: Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit. Treten Sie an gegen Mächte, die Aluhüte tragen und den Klimawandel anzweifeln. Es geht um mehr als um saubere Meere, nämlich um unsere Freiheit.

    Fische (20.2. bis 20.3.)Sie schwelgen in Erinnerungen und lassen Ihrer Fantasie freien Lauf: Eine Welt ohne rechte Parolen und Parteien! What a won-derful world! Das muss kein Traum bleiben. Heute können Sie endlich Ihre Wünsche wahr werden lassen: Entscheiden Sie sich für Menschen, die Ihre Vorstellung teilen und machen Sie sie wahr!

    Widder (21.3. bis 20.4.)Sie sind dynamisch und impulsiv und set-zen gerne Ihren Kopf durch. Es ist Wahltag und Sie strotzen vor Tatendrang: Also seien Sie kein Hornvieh und gehen Sie wählen. Heute können Sie die braunen Nervensägen mal so richtig auf die Hörner nehmen.

    Stier (21.4. bis 20.5.)Als echter Stier legen Sie Wert auf Sicher-heit und Verlässlichkeit. Heute sind Sie ein bisschen unruhig und gereizt: Eine wichtige Entscheidung steht an! Nur Mut, denn Sie haben es in der Hand. Gehen Sie wählen und sorgen Sie dafür, dass in Ihrem Stadtrat in Zukunft kein brauner Bullshit produziert wird.

    Zwillinge (21.5. bis 20.5.)Sie sind ja bekanntlich der Intellektuelle im Zodiac und lassen sich nicht so leicht was vormachen. Banale Parolen können Sie nicht bezirzen. Sie entscheiden sich heu-te für Vernunft . Nicht übermütig werden. Auch für Sie als Zwilling gilt: Jeder nur ein Kreuz! Krebs (22.6. bis 22.7.)Sie würden heute gerne zuhause bleiben und sich in Ihren Panzer zurückziehen? Kei-

    ne gute Idee. Heute ist der Tag, an dem die harmonischen Krebse ihre Scheren schärfen sollten. Mit einem kleinen Kreuz können Sie Gefahren abwenden und engstirnige Mitmenschen zwicken. Das wird Ihnen und uns guttun!

    Löwe (23.7. bis 23.8.)Heute haben Sie die Chance zu zeigen, dass Sie keine müde Miezekatze sind. Auch wenn es nach dem Aufstehen im Kreuz zwickt: Strecken Sie sich und legen sie los. Heute können Sie Ihre Macht demonstrie-ren und dafür sorgen, dass es im Rudel so-lidarisch, gerecht und tolerant zugeht. Gut gewählt, Löwe!

    Jungfrau (24.8. bis 23.9.)Sie sind tüchtig und analysieren gerne. Heute sehen Sie besonders klar und wissen genau, was Sie wollen. Nutzen Sie diesen Elan für große Taten. Sie können die Welt verbessern. Gehen Sie unbeirrt ihren Weg ins Wahllokal. Machen Sie sich auf Hin-dernisse gefasst. Wichtig: nicht rechts ab-biegen!

    Waage (24.9. bis 23.10.)Unwahrheiten gehen Ihnen heute noch mehr gegen den Strich als sonst. Wahr-

    scheinlich hat Sie jemand mit Verschwö-rungstheorien aufgeregt. Kein Sternzeichen reagiert so empfi ndlich auf Lügen wie Sie. Ja, Sie haben die Nase voll von Hass und Hetze. Ihr Gerechtigkeitssinn funkt Alarm. Reagieren Sie: Machen Sie ein Kreuz bei Menschen, die so anständig sind wie Sie.

    Skorpion (24.10. – 22.11.)

    Na, heute besonders gift ig? Sie sind eifer-süchtig, weil Ihr Partner seit Tagen kein anderes Thema kennt als die Kommunal-wahlen. Sie diskutieren sogar nach dem Zähneputzen weiter. Was für eine Leiden-schaft ! Machen Sie heute mit Ihrem Liebsten einen Ausfl ug ins Lokal Ihrer Wahl. Vorsicht vor rechtem Gift !

    Schütze (23.11. bis 21.12.)Sie lieben die Freiheit und sind gerne spon-tan. Heute haben Sie Angst, dass jemand Sie in Ketten legen will. Nehmen Sie das unbedingt ernst. Es sind rechte Kräft e am Werk, die nichts Gutes im Schilde führen. Gehen Sie in die Off ensive: Setzen Sie ein deutliches Zeichen für Freiheit – am besten auf dem Wahlzettel.

    Kommunalwahl 2020 am 13. September: Eurer Horoskop am WahltagAstro-Tipp für alle Tierkreiszeichen: Geht wählen, aber wählt alles außer rechts!

  • 16 AWO aktiv 03 - 2020

    Unterstützen Sie regionale Projekte der AWO Siegen mit Ihrer Spende !

    Bank für Sozialwirtschaft Kto.-Nr.: 6 038 801 · BLZ 370 205 00IBAN: DE36 3702 0500 0006 0388 01BIC: BFSWDE33XXX

    AKTUELLE NACHRICHTEN AUS DEM AWO KREISVERBAND

    Mittwoch, 02.09.2020Workshop I für Anwender*innen der ICF-CY8.30 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 115,00 Euro

    Donnerstag, 03.09.2020Ladungssicherung - Qualifi zierung für Verlader8.30 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 219,00 Euro

    Donnerstag, 03.09.2020Erste Hilfe am Kind08.00 – 16.00 Uhr, Teilnahmegebühr 75,00 Euro

    Donnerstag, 03.09. – Freitag, 04.09.2020Konfl iktmanagement in der betrieblichen Praxis09.00 – 13.00 Uhr, Teilnahmegebühr 190,00 Euro

    Freitag, 04. September 2020Verstehen wir einander - professionell Kommunizieren mit den Hüten von de Bono9.30 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 225,00 Euro

    Montag, 07.09. – Dienstag, 08.09.2020TEACCH09.00 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 295,00 Euro

    Dienstag, 08.09.2020Gabelstapler bedienen - jährliche Unterweisung08.00 – 12.00 Uhr, Teilnahmegebühr 144,00 Euro

    Donnerstag, 10.09. – Freitag, 11.09.2020Selbstbestimmung und Grenzen in der Sozialen Arbeit09.00 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 395,00 Euro

    Montag, 14.09.2020Erste-Hilfe Grundkurs08.00 – 16.00 Uhr, Teilnahmegebühr 75,00 Euro

    Donnerstag, 24.09.2020Basiswissen Sucht09.00 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 189,00 Euro

    Montag, 28.09. – Dienstag, 29.09.2020Sexuelle Aufk lärung: die Kunst der Vermittlung09.30 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 385,00 Euro

    Montag, 28.09. – Mittwoch, 30.09.2020Train the Trainer – Kompaktkurs08.30 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 419,00 Euro

    Dienstag, 29.09. – Mittwoch, 30.09.2020Alltagsintegrierte Sprachbildung und Beobachtung (BaSiK)08.30 – 17.00 Uhr, Teilnahmegebühr 198,00 Euro

    Donnerstag, 01.10.2020Erste Hilfe am Kind08.00 – 16.00 Uhr, Teilnahmegebühr 75,00 Euro

    Montag, 05.10. – Dienstag, 06.10.2020Sicherheitsbeauft ragte*r – Erstschulung08.30 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 539,00 Euro

    Montag, 05.10. – Dienstag, 06.10.2020Train the Trainer - Sexualität & Intimität im Leben von Menschen mit geistiger Behinderung (8-tägiges Seminar; 4 x 2 Tage, Beginn am 05.10.2020)09.30 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 2.490,00 Euro

    Dienstag, 06.10.2020Brandschutzhelfer*innen14.30 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 75,00 Euro

    Mittwoch, 07.10.2020Sicherheitsbeauft ragte*r – Fortbildung08.30 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 279,00 Euro

    Mittwoch, 07.10.2020Erste Hilfe am Kind08.00 – 16.00 Uhr, Teilnahmegebühr 75,00 Euro

    Donnerstag, 08.10.2020Sicherheitsbeauft ragte*r - Fortbildung KITA08.30 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 279,00 Euro

    Montag, 19.10. – Dienstag, 20.10.2020Mitarbeitergespräche erfolgreich führen für Leitungskräft e09.00 – 15.30 Uhr, Teilnahmegebühr 295,00 Euro

    Montag, 26.10.2020Tod und Sterben - Verlust im Leben von Menschen mit einer geistigen Behinderung10.00 – 17.00 Uhr, Teilnahmegebühr 239,00 Euro

    Montag, 26.10.2020Erste Hilfe am Kind08.00 – 16.00 Uhr, Teilnahmegebühr 75,00 Euro

    Dienstag, 27.10. – Mittwoch, 28.10.2020Gabelstapler bedienen - Ausbildung für Fahrpersonal08.30 – 16.30 Uhr, Teilnahmegebühr 349,00 Euro

    Mittwoch, 28.10.2020Mit Kindern im Gespräch08.30 – 17.00 Uhr, Teilnahmegebühr 149,00 Euro

    Donnerstag, 29.10.2020Gabelstapler bedienen - jährliche Unterweisung08.00 – 12.00 Uhr, Teilnahmegebühr 144,00 Euro

    Donnerstag, 29.10.2020Erste Hilfe am Kind08.00 – 16.00 Uhr, Teilnahmegebühr 75,00 Euro

    Montag, 02.11.2020Erste-Hilfe Grundkurs08.00 – 16.00 Uhr, Teilnahmegebühr 75,00 Euro

    Mittwoch, 11.11.2020Erste-Hilfe Aufb aukurs08.00 – 16.00 Uhr, Teilnahmegebühr 75,00 Euro

    Montag, 16.11.2020Erste-Hilfe Grundkurs08.00 – 16.00 Uhr, Teilnahmegebühr 75,00 Euro

    Donnerstag, 19.11.2020Erste-Hilfe Aufb aukurs08.00 – 16.00 Uhr, Teilnahmegebühr 75,00 Euro

    Freitag, 20.11.2020Mit Kindern im Gespräch08.30 – 17.00 Uhr, Teilnahmegebühr 149,00 Euro

    Dienstag, 24.11. – Mittwoch, 25.11. 2020Alltagsintegrierte Sprachbildung und Beobachtung (BaSiK)08.30 – 17.00 Uhr, Teilnahmegebühr 198,00 Euro

    Donnerstag, 26.11. – Freitag, 27.11.2020BEI_NRW - Mit der Klassifi kation von Funktionalität, Behinderung u. Gesundheit (ICF) im BEI_NRW Hilfebedarfe feststellen09.00 – 17.00 Uhr, Teilnahmegebühr 195,00 Euro

    Montag, 30.11. – Dienstag, 01.12.2020Respektvolle Begegnung: Selbstbestimmtes Leben09.00 – 17.00 Uhr, Teilnahmegebühr 345,00 Euro

    Mittwoch, 02.12.2020Mit Kindern im Gespräch08.30 – 17.00 Uhr, Teilnahmegebühr 149,00 Euro

    Zu den Angeboten des AWO Bildungszentrums erhalten Sie auf der Webseite weiter-bilden.awo-siegen.de oder unter Tel. 02737 216160 weitere Informationen.

    Termine im AWO BildungszentrumQualifi kation und Weiterbildung im AWO Bildungszentrum am AWO Campus Netphen