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Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Nordrhein-Westfalen e.V. 2007 Ingenieure schaffen Mobilität für Bürger und Wirtschaft VSVI NRW ESSEN 2007 BSVI

Innenteil2007 - VSVI-NRWvsvinrw.de/Jahreshefte/VSVINRW_2007/files/vsvi_2007_dina4.pdf · 6 Jahre lang von 1972 bis 1978 mit Erfolg um den Erhalt ihres vertrauten Wohnumfeldes. Die

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Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrs ingenieure in Nordrhein-Westfalen e.V.

2007

I n g e n i e u r e s c h a f f e n M o b i l i t ä t f ü r B ü r g e r u n d W i r t s c h a f t

VSVINRW

ESSEN 2007

BSVI

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Ganz im Zeichen der 36. Delegiertenkonferenz unseres Dachverbandes BSVI, der Bundesvereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure, stand die Arbeit unserer Landesvereinigung im Jahr 2007.

Gerne hatten wir den Wunsch nach einer Ausrich-

tung aufgegriffen, um nach den Konferenzen 1973, ‘76, ‘81 und ‘91 in den damaligen „Straßenbaumetropolen“ Münster und Köln eine fünfte Tagung in unserem Lande abzuhalten.

Und was lag näher, als unser großes und vielge-staltiges Land Nordrhein-Westfalen diesmal von seiner Kernregion, dem Ruhrgebiet, aus zu zeigen, wo der wirtschaftliche Aufbau der Bundesrepublik begann, sich aber auch der Strukturwandel der Industriegesellschaft und ihrer Arbeitswelt am deutlichsten vollzogen hat.

Die Wahl des Tagungsortes „Essen“ an der Schnitt-

stelle der Rheinlande und Westfalens erwies sich als ge-glückt, denn nirgendwo besser als in dieser zukünftigen Kulturhauptstadt Europas konnte für unsere Gäste die sich erneuernde Metropolregion Ruhr vorgestellt und auch persönlich erlebt werden.

Die ausgewählten Orte der Begegnung, wie das Jagd-

haus Schellenberg im für manche unerwartet grünen Tal der Ruhr, die stilvolle Philharmonie im Herzen Es-sens und dann das einzigartige Ambiente des UNESCO-Weltkulturerbes Zeche Zollverein waren als vielgelobte Ensemble Basis für den erfolgreichen Verlauf der Dele-giertenkonferenz.

Und da sich auch die Inhalte des Tagungs- und Rah-

menprogramms mit dem Leitthema „Strukturwandel an der Ruhr“ als stimmig erwiesen haben, darf ich das positive Urteil der Kollegenschaft über diese Tagung so zusammenfassen:

Es war ein geglücktes und stimmungsvolles Treffen der deutschen Straßenbauingenieure!

Unsere diesjährige Mitgliederversammlung der Landesvereinigung hatten wir nicht zuletzt aus Organisations- und Kostengründen mit der BSVI-Konferenz verbunden und am Samstag mit der gemeinsamen Vortragsveranstaltung beginnend auf der Zeche Zollverein durchgeführt.

Die Niederschrift mit den Tätigkeitsberichten und dem Haushalt der Vereinigung ist wie schon im vorigen Jahr in diesem Heft abgedruckt.

Zur Mitgliederversammlung 2008 sind wir von der Bezirksgruppe Ostwestfalen-Lippe im Frühsommer nach Paderborn eingeladen.

Großer Dank gebührt dem engagierten

und erfolgreichen Vorbereitungsteam aus dem Landesvorstand und der Bezirksgruppe „Rhein-Ruhr“ mit unserem Vizepräsidenten Bernd Kette-niß und mit Dieter Kebben an der Spitze.

Und ein Weiteres bedarf einer besonderen Er-wähnung: Es war uns gelungen, die für diese Ta-gung veranschlagten Eigenanteile durch Spon-sorenunterstützung – in diesem Heft nochmals dokumentiert – erheblich zu reduzieren. Dem Schatzmeister Ulrich Schievenbusch sei hierfür ein besonderes Lob ausgesprochen.

Lassen Sie mich diese besondere Veranstal-

tung zum Anlass nehmen, um auch all unseren aktiven Mitgliedern für das Mitwirken an den Zielen unserer Ingenieurvereinigung recht herz-lich zu danken! Sei es in den Bezirksgruppen, dem Rückgrat unseres Vereinslebens, sei es in der Fortbildung, die das Außenbild unserer Arbeit abgibt, oder auch im Landesvorstand, wo der Verband zusammengehalten wird!

Alle arbeiten wir ehrenamtlich für eine ideelle

Sache – und freuen uns über das Gelungene!

Mit einem GLÜCK AUF haben wir uns in Essen verabschiedet, es soll bis zum nächsten Treffen für uns alle gelten!

Helmut Nikolaus, Präsident

Z U M G E L E I T

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VSVI-NRW 2007

I n h a l t

36. Delegiertenversammlung der BSVI vom 6. bis 8. September 2007 in Essen Seite 2 Programm Seite 3 Delegiertenversammlung Seite 5 Festabend im RWE-Pavillon der Philharmonie Seite 6 Vortragsveranstaltung „Strukturwandel an der Ruhr“ Seite 6 Festvortrag Dr. Christoph Zöpel „Strukturwandel an der Ruhr“ Seite 10 BSVI-Koordinierungsausschuss Seite 15

Mitgliederversammlung VSVI-NRW 2007 in Essen Seite 16

Neue Studiengänge lösen das traditionelle Diplom ab Seite 20 Neue Strukturen bei Straßen.NRW Seite 28 VSVI-NRW im Gespräch mit der Geschäftsführung LS.NRW Seite 30 Neue Mitglieder Seite 31 Ehrendes Gedenken Seite 31

Berichte aus den Bezirksgruppen Aachen Seite 32 Bergisch Land Seite 33 Bonn Seite 35 Düsseldorf /Krefeld Seite 37 Hellweg-Sauerland Seite 39 Köln Seite 41 Münsterland Seite 43 Niederrhein Seite 45 Olpe-Siegen-Wittgenstein Seite 47 Ostwestfalen-Lippe Seite 49 Rhein-Ruhr Seite 52 Westfälisches Ruhrgebiet Seite 54

Service Impressum Seite 51 Organisation der VSVI-NRW Seite 56 Adressen Seite 56–57

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VSVI-NRW 2007

Ende September 2005 fand in Lübeck die 35. Dele-giertenversammlung der BSVI statt. Die Schleswig-Holsteiner Kollegen entführten uns in die Schifferge-sellschaft, zum Festabend nach Gut Wensin und im Rahmenprogramm zu den Schlössern und Herren-häusern von Schleswig-Holstein. Prof. Opaschowski nahm uns am Samstag in seinem Festvortrag mit auf die Reise in die Zukunft von Arbeit, Freizeit und Mo-bilität.

Am Ende der Mitgliederversammlung stellte sich die an dieser Stelle immer wiederkehrende Frage: Wo treffen wir uns in zwei Jahren zur nächsten Dele-giertenversammlung? Turnusmäßig war wieder die VSVI-NRW an der Reihe, die Kolleginnen und Kol-legen aus den anderen Bundesländern zur nächs-ten Delegiertenversammlung einzuladen. Nachdem wir bereits viermal – 1973 in Münster, 1976 in Köln, 1981 in Münster und 1991 wiederum in Münster – die Veranstaltung der BSVI organisiert hatten, über-nahmen wir auch für 2007 wieder gerne die Rolle des Ausrichters und Gastgebers für das große Fami-lientreffen deutscher Straßenbau- und Verkehrsin-genieure.

Die Einladung nach Nordrhein-Westfalen auszu-sprechen, war relativ leicht. Etwas schwieriger war es dann schon, einen attraktiven, Nordrhein-Westfa-len repräsentierenden Veranstaltungsort zu fi nden. Letztendlich brachte dann aber dem Vorstand bei seinen „Findungsüberlegungen“ die seinerzeit lau-fende Bewerbung der Stadt Essen (stellvertretend für das Ruhrgebiet) um die Kulturhauptstadt Euro-pas 2010 die Erleuchtung.

Ziel der „Europäischen Kulturhauptstadt“ ist es ja, der Öffentlichkeit die besonderen Aspekte der Stadt, der Region und des Landes näher zu bringen. Die-ses Ziel haben wir dann auch für uns adaptiert: Den Delegierten der BSVI und ihren Partnern die beson-dern Aspekte der Stadt Essen und der Region Ruhr näher zu bringen. Zum Glück für das Ruhrgebiet und als weitere Motivationsschub für unseren Veranstal-tungsort: Die Metropole Ruhr erhielt den Zuschlag und wurde „Kulturhauptstadt Europas 2010“.

Bei der Wahl der Veranstaltungsorte im Detail für den Geselligen Abend am Donnerstag, die Arbeits-kreissitzungen, die Delegiertenversammlung und den Festabend sowie den Festvortrag am Samstag wollten wir einen Spannungsbogen aufbauen zwi-schen dem stark industriell geprägten Norden und dem landschaftlich reizvollen Süden des Ruhrgebie-tes. Zudem sollten mit besonderem Schwergewicht der Strukturwandel und das damit einhergehende Recycling bzw. die Umnutzung von Industriebrachen vorgestellt werden.

Vor diesem Hintergrund entschieden wir uns für drei Standorte: Das Hotel Sheraton und die an-grenzende Philharmonie als zentralem Ort für die Arbeitskreissitzungen, die Delegiertenversammlung sowie den Festabend, das Jagdhaus Schellenberg auf der Höhe über dem Baldeneysee für den Geselligen Abend am Donnerstag und das Weltkulturerbe Zeche Zollverein im Essener Norden für den Festvortrag und den Abschlussimbiss am Samstag.

Damit stand zwar der äußere Rahmen fest, für die „Taskforce“, bestehend aus Mitgliedern des Vorstan-

von Bernd Ketteniß und Dieter Kebben

3 6 . D e l e g i e r t e n v e r s a m m l u n gd e r B S V Iv o m 6 . b i s 8 . S e p t e m b e r 2 0 0 7i n E s s e n

3 6 . D e l e g i e r t e n v e r s a m m l u n gd e r B S V Iv o m 6 . b i s 8 . S e p t e m b e r 2 0 0 7i n E s s e n

ä

Förderturm

auf Zeche

Zollverein

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VSVI-NRW 2007

des und der Bezirksgruppe Rhein-Ruhr, begann dann aber erst die richtige Detailarbeit. Die Auffächerung der Veranstaltung auf die genannten drei Standorte hatte zwar einen erheblichen Reiz im Sinne unserer Veranstaltungsphilosophie, sie hatte aber auch eine Reihe von logistischen Herausforderungen zur Folge. Zudem galt es, für Freitag und Samstag ein Rahmen- bzw. Partnerprogramm zu organisieren, mit den verschiedenen Caterern für das leibliche Wohl zu sorgen, ein „Kulturprogramm“ für den Festabend zu entwickeln und last but not least einen Festredner für den Samstag zu fi nden, der zum „Strukturwandel an der Ruhr“ Authentisches zu vermitteln vermag.

Gemütliches Beisammensein und Abendessen im Jagdhaus Schellenberg

Bredeney im Essener Süden ist zweifellos einer der schönsten Stadtteile der Ruhrgebietsmetropole. Hoch über der zum Baldeneysee aufgestauten Ruhr liegt auf den nördlichen Ausläufern des Bergischen Landes das Restaurant „ Jagdhaus Schellenberg“.

Der Vizepräsident der BSVI, Herr Jürgen Mitz, und der Präsident der VSVI-NRW, Herr Helmut Nikolaus, begrüßten in dem stilvollen Fachwerkraum die be-reits angereisten Delegierten und deren Begleiterin-nen bzw. Begleiter. Die meisten kannten sich von früheren Begegnungen. Mit dem Austausch neuer Erfahrungen, alter Erinnerungen und dem Kennen lernen der neuen Gesprächspartner aus allen Bun-

desländern in einer gemüt-lichen Umgebung fanden anregende Unterhaltungen statt. Der wunderschöne Ausblick durch die Baum-wipfel hindurch auf den tief unten liegenden Bal-deneysee, den sich die meisten Gäste bei Ankunft nicht entgehen ließen, trug sicherlich zu einer gelösten und fröhlichen Stimmung bei. Obwohl viele Anwe-

Donnerstag, 06.09.2007• Sitzung des Arbeitskreises BSVI-aktuell / Internet• Sitzung des Koordinierungsausschusses

(Hotel Sheraton)• Gemütliches Beisammensein und Abendessen

Jagdhaus Schellenberg

Freitag, 07.09.2007• Präsidialversammlung (Hotel Sheraton)• Rahmenprogramm: Busrundfahrt auf der Route der

Industriekultur• Delegiertenversammlung (Philharmonie, RWE-Pavillon)• Festlicher Abend (Philharmonie, RWE-Pavillon)

Samstag, 08.09.2007• Vortragsveranstaltung „Strukturwandel an der Ruhr“ auf Zeche Zollverein

• Begrüßung Präsident der BSVI, Jürgen Mitz Präsident der VSVI NRW, Helmut Nikolaus

• Grußworte Hanslothar Kranz, Vorsitzender des Bau- und

Verkehrsausschusses der Stadt Essen Ekhart Maatz, Leiter der Abt. Straßeninfrastruktur und

Straßenverkehr im Ministerium für Bauen und Verkehr NW • Festvortrag Dr. Christoph Zöpel, Staatsminister a. D.

• Rahmenprogramme Führung durch die Zeche Zollverein Fahrt mit der Weißen Flotte

durchs Ruhrtal

D a s P r o g r a m m d e r 3 6 . D e l e g i e r t e n v e r s a m m l u n g i m Ü b e r b l i c k :

VSVI-NRW

j

Präsident

Helmut

Nikolaus

begrüßt

die Gäste

j

Tischrunde

im Jagdhaus

Schellenberg

sende eine lange und oft sehr anstrengende Anfahrt hinter sich hatten, ging der Abend bei einem lecke-ren Buffet und anregenden Getränken viel zu schnell vorbei.

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VSVI-NRW 2007

Rahmenprogramm Busrundfahrtauf der Route der Industriekultur

Dort, wo vor 25 Jahren noch zigtausende Stahlarbei-ter in den für die Öffentlichkeit völlig unzugänglichen und durch hohe Mauern und Zäune abgeschirmten Industriearealen ihrem anstrengenden, ungesunden und mitunter sehr gefährlichen Beruf nachgingen, durften sich nun die Teilnehmer(-innen) unserer Bus-rundfahrt umsehen.

Im Landschaftspark Duisburg-Nord, bis zur Still-legung im Jahr 1985 ein Hochofenwerk des Thysse-nkonzerns, sind fast alle Gebäude und Anlagen der ehemaligen Schwerindustrie noch vorhanden. Mit der langjährigen Tradition an der Ruhr, das nicht mehr Genutzte abzureißen und durch moderne, neuen Be-dürfnissen und Anforderungen entsprechende An-lagen zu ersetzen, hat Ende der achtziger Jahre die Internationale Bauausstellung Emscher Park gegen viele Widerstände – selbst vieler Denkmalschützer – gebrochen. Zahlreiche Industriebauten im Ruhrge-biet wurden unter Denkmalschutz gestellt.

Im Hochofenwerk Duisburg-Meiderich bietet heute die ehemalige Kraftzentrale ausreichend Raum für große Musikveranstaltungen, z.B. Kon-zerte bei der Ruhr-Triennale. Der große Gasometer ist mit Wasser gefüllt und dient Tauchsportklubs als Trainingsbecken. Die beiden hohen Kamine des Werkes sind an den Wochenenden abends durch die Lichtinstallationen des englischen Künstlers Jona-than Park weithin zu sehen.

Der Landschaftspark Duisburg-Nord zieht jedes Jahr über 500.000 Besucher an.

Die älteste Arbeiter-Siedlung Eisenheim in Ober-hausen-Osterfeld sollte wie so viele andere schöne Zechensiedlungen im Ruhrgebiet abgerissen und durch moderne Hochhäuser ersetzt werden. Die Be-wohner bildeten eine Bürgerinitiative und kämpften 6 Jahre lang von 1972 bis 1978 mit Erfolg um den Erhalt ihres vertrauten Wohnumfeldes. Die von der Gutehoffnungshütte 1846 erbauten Wohnhäuser vermitteln heute noch ein Bild über das mehr ländli-che als städtische Wohnen der Arbeiter in der frühen Zeit der Ruhrindustrie.

Im Gegensatz zum Duisburg-Meidericher Hocho-fenwerk wurde Anfang der neunziger Jahre die Gute-hoffnungshütte Oberhausen, die aus der St. Antony Hütte, der ersten Stahlhütte an der Ruhr hervorge-gangen ist, weitgehend abgerissen. An die Industrie erinnert heute allein der 118 m hohe Gasometer, seit 1994 ein beeindruckender Raum für Ausstellungen und auf seinem Dach eine Aussichtsplattform. Wer einen Eindruck über das mittlerweile grüne Ruhrge-biet erhalten möchte, darf die Fahrt mit dem Aufzug auf das Dach nicht versäumen.

Wo ehemals über 14.000 Stahlarbeiter das Geld für ihre Familien verdienten, steht heute über einer etwa 3m dicken Schicht aus dem Bauschutt des Hüt-tenwerks das zweitgrößte europäische Einkaufszen-trum, das „CentrO.“

Von Oberhausen aus fuhren die meisten Rund-fahrtteilnehmer direkt nach Essen zurück – zur Dele-giertenversammlung. Einige jedoch setzten die Fahrt auf der Route der Industriekultur nach einer mit-täglichen Stärkung im Wasserbahnhof Mülheim mit einem Besuch der weltgrößten begehbaren „Camera Obscura“ in einem ehemaligen Wasserturm des frü-heren Eisenbahnausbesserungswerks Mülheim-Spel-dorf fort. Auf der Rückfahrt durch das Ruhrtal nach Essen konnten auch noch der Baldeneysee und die Villa Hügel, das Wohnhaus der Industriellenfamilie Krupp, bestaunt werden.

BSVI-Delegiertenversammlung Essen 2007

f

Hochofenwerk

Duisburg-Meiderich

n

Blick auf die

Villa Hügel der

Industriellen-

familie Krupp

g

Centro Oberhausen

mit Gasometer im

Vordergrund

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VSVI-NRW 2007

Delegiertenversammlung

Gut 100 Abgesandte aus allen Landesvereinigungen konnte der Präsident der BSVI, Herr Dr. Ing. Rohde, zur 36. Delegiertenversammlung im RWE-Pavillon der Philharmonie in Essen begrüßen. Sein besonde-rer Dank galt der VSVI-NRW für die aus seiner Sicht exzellente Organisation der Veranstaltung.

Herr Dr. Rohde berichtete über die Aktivitäten der BSVI in den beiden Jahren seit der letzten De-legiertenversammlung in Lübeck. Schwergewichtige Themen waren „Neue Wege zur Finanzierung des Straßenbaus in Deutschland“, der BSVI-Preis 2006 „Straßen in Dorf und Stadt“ und die neuen Bachelor- und Master – Studiengänge. Er kündigte an, dass der BSVI-Preis 2010 unter dem Motto „Straße und Umwelt“ ausgelobt werden soll.

Frau Erhardt berichtet über die Arbeit des Koor-dinierungsausschusses. Siehe hierzu den besonde-ren Beitrag in diesem Heft. Nach 7 Jahren Vorsitz in diesem Arbeitskreis reicht sie unter dem herzli-chen Dank der Delegierten den Staffelstab an ihren Nachfolger, Herrn Dipl.-Ing. Konrad Rothfuchs (VSVI Hamburg), weiter.

Die Kassenlage der BSVI ist trotz leicht abnehmen-der Mitgliederzahl zufriedenstellend. Die eingeleite-ten Sparmaßnahmen haben gegriffen. Der derzeitige

Jahresbeitrag von 9.20 bzw. 4.60 € kann unverändert bleiben. Die Rechnungsprüfer bestätigten eine ein-wandfreie Kassenführung. Beanstandungen hätten sich nicht ergeben. Dem Präsidium wurde daraufhin antragsgemäß einstimmig Entlastung erteilt.

Turnusgemäß stand die Neuwahl des Präsidiums an. Einstimmig (bei jeweiliger Enthaltung des Kandi-daten) wurden gewählt• Präsident Herr Dipl.-Ing. Jürgen Mitz

(VSVI Bremen)• Vizepräsidentin Frau Dipl.-Ing. Christiane Erhardt

(VSVI Thüringen)• Schatzmeister Herr Dr.-Ing. Karl Heinz Kolb

(VSVI Bayern) Die 37. Delegiertenversammlung wird in Bayern stattfi nden.

VSVI-NRW

k Alter und

neuer Präsident

der BSVI

k Die neue

Führungsspitze

Präsident Jürgen

Mitz und Vize

Christiane Erhardt

j

Wahl des

neuen BSVI-

Präsidiums

j

Die Delegierten

der VSVI-NRW

(links u. unten)

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VSVI-NRW 2007

Festabend im RWE-Pavillon der Philharmonie

Zum festlichen Abend im Anschluss an die Delegier-tenversammlung hatte die VSVI Nordrhein-Westfalen die Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Lan-desvereinigungen mit ihren Partnern in den schon bekannten RWE-Pavillon der Essener Philharmonie zu Sektempfang, Buffet und Unterhaltungspro-gramm eingeladen. Der eher nüchterne Tagungs-raum vom Nachmittag hatte sich inzwischen auf wundersame Weise durch festlich gedeckte Tische, Abendbeleuchtung und das attraktive Buffet in einen stimmungsvollen Festsaal verwandelt. Wesentlich zu diesem Bild trug sicherlich auch der reizvolle Blick durch gläserne Fensterfront in den benachbarten Stadtgarten bei.

Bei Sekt und leiser Klaviermusik in der Wandel-halle zwischen Saalbau und Pavillon hatten die Gäste Gelegenheit, den Tag hinter sich zu lassen, sich auf den Abend einzustimmen und Tischpartnerschaften zu verabreden.

Vom Geist des ehemals kohlenstaubgefärbten Ruhrgebietes inspiriert, erhielten die Damen je einen süßen (Schokoladen-) Brikett als Gastgeschenk.

Der Präsident der VSVI-NRW, Helmut Nikolaus, konnte dann auch etwa 170 bereits gutgelaunte Gäste ganz herzlich willkommen heißen und zum Gang an das Buffet einladen.

Für die musikalische Bereicherung des Abends durch eine fantasievolle Mischung aus Klassik, Pop und Jazz sorgte an Flügel und Keyboard Christian Kleinespel, zu späterer Stunde einfühlsam unter-stützt vom Saxofonisten Franck Guetatra.

Für den unterhalterischen Höhepunkt des Abends sorgte dann der „Komödiant“ Horst Fyrguth. Er ver-stand es, seine Zuhörer zu lachenden Mitwirkenden zu machen und ihr Zwerchfell gehörig zu strapazie-ren. Er nahm sie mit in seine Kindheit als Montesso-ri-Schüler, eröffnete ganz neue Perspektiven zu den kleinen Dingen des Alltags und veranstaltete einen Wettbewerb um den besten Witz des Abends.

Ob es ein gelungener Festabend war, mögen un-sere Gäste entscheiden. Ein Indiz dafür war sicher die Runde der Unentwegten, die an zwei großen Ti-schen noch um 2 Uhr recht fröhlich beieinander saß.

Vortragsveranstaltung„Strukturwandel an der Ruhr“

Kaum ein anderer Ort im Ruhrgebiet dürfte einen besseren Rahmen für dieses Thema unseres Festvor-trags abgeben als die Zeche Zollverein im Norden von Essen.

Schacht 12 der Zeche, gebaut in den Jahren 1928 bis 1932, war damals die größte und modernste Steinkohlenförderungsanlage Europas. Nach weite-ren Absatzeinbrüchen für die Ruhrkohle kam jedoch

im Dezember 1986 das Aus für den Förderstandort. Die Anlagen wurden aber nicht abgebaut, sondern vom Land NRW erworben und für neue Nutzungen und als Industriedenkmal erhalten. Zeche Zollver-ein fristet aber nicht ihr Dasein als Zeichen der Ver-gangenheit, auch wenn es durch die UNESCO 2001 als Weltkulturerbe eingestuft wurde. Insbesondere Schacht 12 mit seinen Anlagen wurde zunehmend mit neuem Leben gefüllt. Das Designzentrum NRW nutzt das ehemalige Kesselhaus, in einen Neubau (Kubus) zog die School of Management and Design ein und im Herbst 2008 will das RuhrMuseum in die ehemalige Kohlenwäsche umziehen. Darüber hinaus soll Zeche Zollverein im Rahmen der Aktivitäten zur Kulturhauptstadt 2010 Raum für die verschiedens-ten Aktivitäten und Veranstaltungen bieten. Zeche Zollverein, ein internationales Zeichen für den Struk-turwandel an der Ruhr und zugleich Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur!

Es ist guter Brauch bei der BSVI, die Delegierten-versammlung abzuschließen mit einem Festvortrag am Samstagvormittag. Im Sinne unserer Veranstal-tungsphilosophie und ausgerichtet auf unser Haupt-thema „Strukturwandel an der Ruhr“ haben wir einen der Hauptzeugen aber auch einen der einfl ussreichs-ten politischen Akteure dieser Entwicklung gebeten, bei uns den Festvortrag zu halten.

Herr Dr. Christoph Zöpel, Staatsminister a. D., hat sich spontan und gerne bereiterklärt, diese auch für ihn reizvolle Aufgabe zu übernehmen. In seiner Ver-antwortung für die Stadtentwicklung in Nordrhein-Westfalen innerhalb des Landeskabinetts in den Jahren 1980 bis 1990 hat er wie kein anderer den Strukturwandel im Ruhrgebiet hautnah erlebt und innerhalb seines Zuständigkeitsbereiches wesentlich mitgestaltet.

Die Vortragsveranstaltung fand statt im Erich-Brost-Pavillon auf dem Dach der ehemaligen Koh-lenwäsche. Von dort hat man einen eindrucksvollen Überblick über das Zechengelände, die Stadt Essen und weite Teile des angrenzenden Ruhrgebietes.

Der neue Präsident der BSVI, Dipl. Ing. Jürgen Mitz, und der Präsident der VSVI-NRW, Dipl. Ing. Hel-mut Nikolaus, begrüßten die gespannten Zuhörer, den Festredner sowie die Vertreter der Stadt Essen und des Ministeriums für Bauen und Verkehr NRW auf das Herzlichste.

Herr Kranz, Vorsitzender des Bau- und Verkehrs-ausschusses der Stadt Essen, übermittelte die Grüße des Oberbürgermeisters und stellte seine Stadt kurz vor. Herr Maatz, Leiter der Abteilung Straßeninfra-struktur und Straßenverkehr im Ministerium für Bauen und Verkehr NW, überbrachte die herzlichen Grüße von Minister Wittke und bot einen Überblick über Aktivitäten und Perspektiven im Bundesfern- und Landesstraßenbau.

BSVI-Delegiertenversammlung Essen 2007

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VSVI-NRW 2007

VSVI-NRW

V o r t r a g s v e r a n s t a l t u n g a u f Z e c h e Z o l l v e r e i n

r Auch die Kollegen aus Baden-

Württemberg und Bayern fühlten

sich in Essen sichtlich wohl

n Aufmerksam verfolgten die

Zuhörerinnen und Zuhörer die Vorträge

n Nicht nur die Beschenkten

hatten Freude an den originellen

(Schokoladen-) Briketts

j Der neue BSVI Präsident Jürgen Mitz

… vor dem Aufstieg …

f

Gedanken-

austausch

auf der

Dachter-

rasse der

Kohlen-

wäsche

Zollverein

j

Vizepräsidentin

Christiane Erhardt

und Geschäfts-

führerin Rosemarie

Hollrotter

j

Ein entspannter

BG-Vorsitzender

Rudolf Justen beim

Pausenimbiss

k j

Stadtverordneter

Kranz und

MinDirig Maatz

bei Ihren

Grußworten

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VSVI-NRW 2007

F e s t a b e n d i m R W E - P a v i l l o nd e r P h i l h a r m o n i e

BSVI-Delegiertenversammlung Essen 2007

f

Präsident H. Nikolaus

und Präsident J. Mitz

begrüßen die Gäste

f

Christian Kleinespel

sorgte für die

gelungene musikalische

Unterhaltung

f

Strapazierte gehörig

das Zwerchfell

seines Publikums:

Komödiant

Horst Fyrguth

n Eine nette Überraschung und beliebtes Erinnerungsstück an die Veranstal-

tung 2007 in Essen: Die (Schokoladen-) Briketts

f

Zahlreich waren die

fröhlichen Gäste an

einem gelungenen

Festabend in der

Philharmonie

n Tischrunde am Festabend in der Philharmonie

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VSVI-NRW 2007

Dann folgte der mit Spannung erwartete Festvor-trag, eingeleitet mit einem Kaleidoskop von Bildern aus Standortentwicklungen im Strukturwandel. Herr Dr. Zöpel verstand es, in seinem engagierten und kenntnisreichen Exkurs durch die industriellen Entwicklungen im Ruhrgebiet mit ihren Ursachen und Wirkungen die Zuhörer schnell in seinen Bann zu ziehen. Wie gut er damit bei seinem Publikum ankam, zeigte der lang anhaltende Beifall seiner be-geisterten Zuhörer am Schluss seiner Rede.

Zum Abschluss des anregenden Vormittags und zur Stärkung für die Teilnahme am anschließenden Rahmenprogramm sowie für die Heimfahrt der Dele-gierten und ihrer Partner gab es noch einen gemein-samen leckeren Imbiss.

Rahmenprogramm

• Führung durch die Zeche ZollvereinEine ansehnliche Gruppe von 80 Interessierten hatte sich zur Teilnahme an dieser sehr attraktiven Füh-rung durch einen großen Teil der Übertageanlagen der Zeche angemeldet. Vier Gruppen mit jeweils rund 20 Teilnehmern lernten dann auch unter fach-lichen Erläuterungen hautnah das Leben und die Ar-beitswelt der Ruhrkumpel kennen.• Schifffahrt mit der Weißen Flotte durchs RuhrtalDer Kontrast zwischen den geschäftigen und unru-higen Häuserballungen, die im Ruhrgebiet von einer Stadt nahtlos in die andere übergehen, und der länd-lichen Ruhe des Ruhrtales, in dem der Fluss an aus-gedehnten Wiesen und Feldern vorbeifl ießt, macht den unbestreitbaren Reiz einer Schifffahrt auf der Ruhr aus. Einzig die Geräusche des Verkehrs von der ehemals längsten stählernen Autobahnbrücke (A52) Deutschlands und die Flugzeuge des Düsseldorfer Flughafens stören etwas die ländliche Idylle.

Die Ruhe und die gute Luft im breiten Ruhrtal schätzten vor über 100 Jahren auch die Begründer der eigentlichen Ruhrindustrie. Sie bauten sich ihre pompösen Villen abseits ihrer Produktionsbetrie-be, jedoch mit Pferdekutschen noch gut erreichbar. Nachdem Alfred Krupp mit seiner Villa Hügel im Essener Süden ein repräsentatives „Wohnhaus“ ge-baut hatte, in dem er Kaiser und Könige empfangen konnte, erwarb August Thyssen das zwischen Kett-wig und Mülheim auf den Ausläufern des Bergischen Landes stehende Schloss Landsberg. Heute dient das Schloss mit seinen Erweiterungsbauten dem Thys-sen-Krupp-Konzern als Schulungszentrum.

An der jüngsten von ehemals 17 Schleusen der Ruhr endete die Fahrt durch das „Tal der Industriekö-nige“. Nach einer kleinen Erfrischung bei „Franky's im Wasserbahnhof Mülheim“ spazierten die Fahrt-teilnehmer über die Fußgängerbrücke am Kahlen-bergwehr und am linken Ruhrufer über den Gerber-steg zum Bus zurück.

Oevermann Verkehrswegebau GmbH NL Münster /Dortmund Robert-Bosch-Str. 7–9, 48153 Münster Telefon (02 51) 76 01-301

W i r b e d a n k e n u n s f ü r d i e f r e u n d l i c h e

U n t e r s t ü t z u n g b e i d e r A u s r i c h t u n g d e r

B S V I - D e l e g i e r t e n v e r s a m m l u n g E s s e n 2 0 0 7

DEUTAG GmbH & Co. KGLinzhausenstraße 20 a53545 Linz (Rhein)Telefon (02644) 563-340

HeitkampErd- und Straßenbau GmbH44652 Herne, Langekampstraße 36Telefon (0 23 25) 57-00

Kemna Bau Andreae GmbH & Co. KGBockholtstr. 106, 41460 NeussTelefon (02131) 5902-0

EUROVIA Industrie GmbHRheinbabenstraße 75, 46240 BottropTelefon (02041) 792-301

HOCHTIEF Construction AGOpernplatz 2, 45128 EssenTelefon (0201) 824-0

STRABAG AG Direktion Straßenbau DüsseldorfSchiess-Straße 45, 40549 Düsseldorf Telefon (0211) 5996-0

Asphalt+Bitumen BeratungKOOB Agentur für Public Relations GmbHSolinger Straße 1345481 Mülheim an der RuhrTelefon (0208) 4696-0

Schäfer-Bauten GmbHWilhelmstraße 8049477 IbbenbürenTelefon (05451) 5005-0

Beton Marketing West GmbHAnnastraße 359269 BeckumTelefon: 02521 8730-0

RWE Power AGHuyssenallee 245128 EssenTelefon: (0201) 12-01

VSVI-NRW

KEMNA

Asphalt+Bitumen Beratung

Bet nMarketing

West

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VSVI-NRW 2007

Meine Herren Präsidenten, meine sehr verehrten Damen, meine Herren!

Die Einladung, hier bei Ihnen, den Straßenbau- und Verkehrsingenieuren, nicht nur aus Nordrhein-Westfalen, sondern aus ganz Deutschland, einen Vortrag über die Entwicklung der Metropole Ruhr halten zu können, hat mich sehr gefreut. Die Zusam-menarbeit mit Ingenieuren Ihrer Fachbereiche zwi-schen 1985 und 1990, als ich in Nordrhein-Westfalen der auch für den Verkehr zuständige Minister war, ist mir in guter Erinnerung, vor allem auch mit Ihnen, lieber Herr Ketteniß. Diese Zusammenarbeit war immer konstruktiv, manchmal kontrovers, für mich aber überaus lehrreich. Bernd Ketteniß hat mir die Veröffentlichung der Reden zugesandt, die bei der Festveranstaltung „40 Jahre Vereinigung der Straßen-bau- und Verkehrsingenieure Nordrhein-Westfalen 2005“ gehalten wurden. Diese Veranstaltung fand in Bonn im Wasserwerk statt, einem Bauwerk, das für Ingenieursleistungen errichtet worden war und das der Deutsche Bundestag in den neunziger Jah-ren für seine parlamentarische Zwecke umgenutzt hatte. Der Genius loci dieser Tagung symbolisierte den Zweck ihrer Vereinigung, die Verbindung der Anwendung technischen Wissens mit seinem öffent-lichen, also politisch zu bewertenden Nutzen.

Bernd Ketteniß unternahm damals „eine kurze Reise durch 40 Jahre Zeitgeschichte“. Dabei erwähnte er im Kontext vieler global und für Deutschland bedeut-samer Ereignisse nur zwei mit besonderem Bezug zu Nordrhein-Westfalen:• das Entwicklungsprogramm Ruhr aus dem Jahr

1968 und• die Errichtung der Straßen.NRW, mit Sitz in

Gelsenkirchen, also in Ruhr, im Jahre 2000. Die zwingende Folge dieser beiden zeitgeschicht-lichen Schwerpunkte ist es, dass Ihre Vereinigung 2007 in Ruhr tagt. Sie tun das wieder in einem Bau-werk, das für Ingenieurtätigkeit gebaut wurde, in der Zeche Zollverein XII in Essen. Zeche Zollverein symbolisiert gleichermaßen die Geschichte und die Perspektiven von Ruhr. Zeche Zollverein ist das wohl monumentalste Industriedenkmal in Deutschland. Zu Weihnachten 1986, nach dem ich es mir selbst in den Tagen der Stilllegung angesehen hatte, traf ich die Entscheidung zur Unterschutzstellung, ange-sichts der Monumentalität keine einfache Entschei-dung, deshalb auch gegen den nicht völlig unver-ständlichen Widerstand der Stadt Essen. Seit 2001 ist Zeche Zollverein Weltkulturerbe der UNESCO, und das zu Recht. Das Bauwerk wurde zwischen 1928 und 1932 von zwei bedeutenden Architekten, Fritz Schupp und Martin Kremmer, errichtet. Um das Industriedenkmal für die Stadtentwicklung von Essen und damit von Ruhr nutzen zu können, fan-den und fi nden noch, Umbauten und Ergänzungen statt. Das gilt auch für die Kohlenwäsche, in der wir uns befi nden, durch die Architekten Rem Kohlhaas und Heinrich Böll. Ihr Umbau wurde kontrovers dis-kutiert, vor allem unter den Denkmalschützer. Die besondere Herausforderung lag darin, zu erkennen, dass eine Kohlenwäsche ein Haus für Maschinen ist und ein Haus für Menschen werden sollte. Zukünftig wird das Ruhrmuseum, heute neben dem Folkwang-museum in der südlichen Essener Innenstadt gele-gen, hier seinen Platz haben. Dann gibt es auf dem

S t r u k t u r w a n d e l a n d e r R u h r

Strukturwandel an der Ruhr

Vortrag von Dr. Christoph Zöpel anlässlich der Delegiertenversammlung der Bundesvereinigung der Straßenbau- und

f

Förderturm

der Zeche

Zollverein

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VSVI-NRW 2007

Gelände von Zeche Zollverein einen bedeutenden Neubau, und zwar den für die „Zollverein School of Management and Design“. Die Architekten Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa haben ihn entworfen, zwei Japaner, deutliches Zeichen für die gewollte globale Ausstrahlung von Zollverein und der Welt-stadt Ruhr generell. Die Funktion des Bauwerks ist eindeutig, es dient der Konzipierung von Design in der Zollverein School, die 2004 ihren Lehrbetrieb aufgenommen hat. 2006 fand hier die Ausstellung Entry 2006 statt, Gerhard Seltmann hat sie organi-siert. Das Areal von Zollverein soll Standort für krea-tive Unternehmen und Gründer werden. Die Stiftung Zollverein, die das Land NRW und die Stadt Essen tragen, mit ihrer Entwicklungsgesellschaft ist dafür verantwortlich.

II

Wer über die Geschichte und die Zukunft, also die Entwicklung und den Strukturwandel von Ruhr spricht, sollte als erstes festhalten, dass Ruhr eine Stadt ist, kein Gebiet, kein Pott, kein Revier. Eine Stadt, das sind Häuser, das ist umfassende soziale Kommunikation, das ist Politik. Die Häuser der Stadt, das sind in hoher Verdichtung Gebäude zum Leben und Wirtschaften sowie die gebaute Infrastruktur. Die Kommunikation betrifft die Stadt als Kulturland-schaft, als Wirtschaftsstandort, als Lebensraum. Poli-tik der Stadt manifestiert sich seit dem griechischen

Altertum in der Polis, in Ruhr fehlt sie, als auch recht-lich integriert zu einer Kommune. Aber das ändert nichts daran, dass Ruhr eine Stadt ist. Ruhr ist als Wirtschaftsstandort entstanden. Als ihr Gründungs-vater kann vielleicht James Watt bezeichnet werden, der Erfinder der Dampfmaschine. Durch Einsatz von Kohle konnte Dampf erzeugt werden, der Eisen schmelzen ließ. So entstanden auf Kohlelagerstätten die Agglomerationen der Montanindustrie, zunächst in der Nähe von London, dann auch in Deutschland, hier zwischen Ruhr und Emscher sowie in Ober-schlesien. Industrieagglomerationen bestanden aus Industrierealen, Arbeitersiedlungen und Verkehrs-infrastruktur, andere städtische Kommunikationen waren nicht erforderlich. Bei der Verkehrsinfrastruk-tur konnte in der Industrieagglomeration Ruhrge-biet an Verkehrswege des Mittelalters angeknüpft werden. Der Hellweg wurde bereits von Karl dem Großen angelegt, später wurde er zum Ruhrschnell-weg, zur B 1, zur A 40. Noch vor den Autostraßen, der Ruhrschnellweg wurde zwischen 1926 und 1932 gebaut, gab es die Köln-Mindener Eisenbahn, seit 1847 zwischen Duisburg und Hamm, und 60 Jahre später, seit 1914, den Rhein-Herne Kanal. Die Ruhr selbst konnte ein landschaftlich schöner Fluss blei-

VSVI-NRW

Verkehrsingenieure (BSVI) am 8. September 2007 in Essen.

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Im Winter immer

gut besucht:

Die Eislaufbahn

auf Zollverein

Duisburg-Ruhrort

ist der größte

Binnenhafen Europas.

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ben, sie wurde von der verkehrlichen Nutzung „be-freit“, nachdem die Frachtschifffahrt ab 1890 nicht mehr lohnend war. Seit 1770 waren Schiffe gefah-ren, durch 16 Schleusen, die ab 1776 bebaut worden waren. Schlechter als der Ruhr erging es im Norden der Agglomeration der Emscher, hierhin fl ossen die industriellen Abwässer, in verrohrten Bächen. Der kleine Fluss selbst wurde zur stinkenden Anklage. Die Mündung der Ruhr und des Rhein-Herne Kanals in den Rhein ließen den größten Binnenhafen Euro-pas entstehen, Duisburg-Ruhrort. Dieser Hafen ist im Zuge der Industrialisierung der gesamten Welt wieder im Aufschwung. Ruhr ist mit der ersten in-dustriellen Revolution entstanden, schon die zwei-te, geprägt durch Elektrizität, Maschinenbau und Automobile, ging an dieser Agglomeration vorbei. Der Dienstleistungssektor, den es bereits vor der In-dustrialisierung gab, der war nicht gekommen, die Schreibtische der Ruhrunternehmen standen in Düs-seldorf.

Das alles wurde lange nicht wahrgenommen. Zweimal in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mussten Kriegsfolgen überwunden werden, dazu waren Kohle und Stahl erforderlich. 1965 aber war die montanindustrielle sektorale Ausrichtung, der Cluster aus Kohleförderung und Stahlproduktion, endgültig zum Nachteil geworden, und sie wird weiter Nachteil bleiben, wenn sie nicht weiter über-wunden wird. Gründe dafür sind in Europa neue wirtschaftlich nutzbare Technologien, neue Ingeni-eurleistungen also, und außerhalb Europas die Lern-fähigkeit der Gesellschaften, ihre eigenen Industrien zu entwickeln. Schon früh konnte das in der ehe-maligen Sowjetunion, jetzt kann es in dramatischer Deutlichkeit in China und Indien erkannt werden.

III

Die Kohlenkrise zu Beginn der 1960er Jahre mach-te den technologischen Wandel der Industriege-sellschaften auch im Ruhrgebiet deutlich. In Nor-drhein-Westfalen führte das zum Regierungswech-sel, und die jetzt notwendige Politik für Ruhr wurde im „Entwicklungsprogramm Ruhr“, konzipiert von Fritz Halstenberg, zusammengefasst. Das Programm brachte Veränderungen auf den Weg, die bis heute die Entwicklung von Ruhr bestimmen, als • hochverdichtete, also städtische Kulturlandschaft,• sektoral zu verändernder Wirtschaftstandort,• verbesserungsfähiger Lebensraum. Am problemreichsten stellte sich der sektorale Strukturwandel dar, wobei die Hemmnisse eher im Bereich des Bewusstseins von Betroffenen und Repräsentanten des politischen Systems lagen und noch liegen als in der Wirklichkeit. Das Leitbild der Industriewirtschaft und darüber hinaus der Indus-

triegesellschaft überlebt offenkundig die Realität, die in Mitteleuropa längst von der Dienstleistungs-wirtschaft und seit zwei Jahrzehnten von der Wis-senswirtschaft geprägt wird.

IV

So mussten die Verbesserungen des Lebensraums vorangehen.

Die entscheidende Veränderung ist die Errich-tung von Universitäten und Hochschulen. 1964 gab es in Ruhr ganze 4.276 Studierende, heute sind es 40 Mal so viele, Ruhr ist mit über 165.000 Studie-renden die größte Hochschulstadt Deutschlands. Kaiser Wilhelm II. wird der Satz zugesprochen, es dürfe keine Soldaten und keine Studenten an der Ruhr geben. Konsequenterweise wurde deshalb zur Ausbildung von Ingenieuren und Bergassessoren die Rheinisch-Westfälischen Technische Hochschule in Aachen gegründet. Nichts gegen Aachen, nichts gegen den Orden wider den tierischen Ernst, nichts gegen den dortigen Sing Sang, aber was Aachen mit Westfalen, mit dem Ruhrgebiet zu tun haben soll, kann sich nicht erschließen. Es war also überfällig, dass Paul Mikat und dann Johannes Rau Universitä-ten und Hochschulen in Bochum, Dortmund, Essen, Duisburg und Hagen gründeten. Auch ohne Univer-sitäten gab es Kultur im Lebensraum zwischen Ruhr und Emscher, Kultur, die mit der knappen freien Zeit von Industriearbeitern verbunden war. Schalke ist mit dem Industrierevier untrennbar verbunden, auch die Fähigkeit, Zugewanderte zu integrieren, wie eben Fritz Szepan und Ernst Kuzorra. Schon lange gibt es die Kirmes in Crange, einem Stadtteil von Herne. Würde sie genau so viele Tage dauern wie das Münchner Oktoberfest, wäre sie das größ-te Volksfest in Deutschland. Aber Ruhr vermag so etwas nicht zu kommunizieren. Auch Kulturgrößen sind in Ruhr geboren, so Heinz Rühmann in Essen. Aber er hat nicht werbewirksam für Ruhr darüber

Strukturwandel an der Ruhr

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Eine

Industrieregion

im Umbruch:

Blick auf den

Rhein-Herne-Kanal

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gesprochen. Deutschlandweit ausgestrahlt hat dann nach 1945 auch Hochkultur mit großen Leistungen der Schauspielkunst, den Ruhrfestspielen in Reck-linghausen oder dem Schauspielhaus in Bochum mit Hans Schalla, Peter Zadek, Claus Peymann und Ma-thias Hartmann als Intendanten. Inzwischen gibt es mit europäischem Rang die Ruhr Triennale, gestal-tet zuerst von Jacques Mortier und dann von Jür-gen Flimm. Die Kulturhauptstadt Ruhr 2010 ist eine Chance, globale kulturelle Ausstrahlung zu erlangen. Und dabei bleibt Kultur voller Vielfalt, seit diesem Jahre fi ndet Love Parade in Ruhr statt.

V

Um ein besserer kultureller Lebensraum zu werden, musste sich Ruhr auch als städtische Kulturlandschaft ändern. Industrieagglomerationen waren städtebau-lich ungeplante und urbane Lebensqualität, das Merkmal attraktiver Städte, aber nicht von Interesse für unternehmerische Investoren – sicher mit Aus-nahmen, wie in Essen die Villa Hügel oder die Arbei-tersiedlung Margarethenhöhe zeigen. Nachholende Urbanisierung war und bleibt erforderlich. Mit der In-ternationalen Bauausstellung Emscherpark, die Karl Ganser großartig projektierte und gestaltete, wurde gezeigt, wie aus einer städtebaulich vernachlässig-ten Industrieagglomeration eine attraktive Stadt-landschaft werden kann. Das industrielle Erbe wird aufgenommen und für das 21. Jahrhundert gestaltet, die Landmarken auf den Bergehalden zeigen es weit sichtbar. Die Route der Industriekultur beginnt Men-schen anzuziehen, nicht nur nach Zollverein, der Hochofen in Duisburg-Meiderich ist auf jeden Fall zu nennen. Auch die Verbesserung der Verkehrsin-frastruktur hat zur Qualität der Stadtlandschaft bei-getragen. Jenseits eines reichlich vorhandenen, aber nur von der Industrie genutzten Schienennetzes wurden U- und S-Bahnen gebaut. Schon 1965 hatte die NRW-Landesregierung ein Rahmenabkommen über den Ausbau von S-Bahnstrecken im Ruhrgebiet abgeschlossen. Nach der Planungsphase begann der Bau ab 1968. Das Land selbst kündigte im Entwick-lungsprogramm Ruhr an, ergänzend zum S-Bahnnetz ein regionales Stadtbahnnetz zu fördern. Für beide Netze waren die Zeitperspektiven allerdings zu op-timistisch, Wesentliches sollte in sechs bis neun Jah-ren fertig gestellt sein, aber bis heute wird weiter geplant und bebaut. Auch das Netz der Autobahnen ist bemerkenswert erweitert worden. Viele wissen gar nicht, dass dies Straßenbauleistungen seit Ende der sechziger Jahre sind. Die Unternehmensberatung Roland Berger meint, das Ruhrgebiet verfüge „aus seiner Blütezeit“ über ein leistungsfähiges Verkehrs-wegenetz. Wer so etwas meint, hat nicht erlebt, dass der Autofahrer in den 1960er Jahren, also schon zum Ende der Blütezeit, auf dem Weg von Bochum zum

Düsseldorfer Flughafen in Essen auf der B1 am Was-serturm stecken blieb.

A 40, A42, A 43, A 46 und der sechsstreifi ge Aus-bau von A 1 und A 2 sind Leistungen der letzten 30 Jahr. Das gesteigerte Image, das mit diesen Verbesse-rungen verbunden ist, leidet manchmal unter Ideen, die an Wirklichkeitsverweigerung kranken. So war es mit dem Metrorapid, der sich auf die Magnet-kissen-Technologie stützen soll. Es lässt sich darü-ber klagen, dass die Realisierung von Vorhaben der Bandinfrastruktur in Deutschland aus Rechtsgründen lange dauern kann, aber wer möchte schon das chi-nesische Rechtssystem tatsächlich in Deutschland angewendet sehen, vor allem wenn er selbst betrof-fen ist. Die Ankündigung, innerhalb von fünf Jahren den Metrorapid zu bauen, parallel zum Schienen-verkehr durch die vorhandenen und täglich frequen-tierten Bahnhöfe, war mehr als ignorant. Dass Ruhr eine Schnellbahn braucht, wurde bereits 1906 erst-mals vorgeschlagen. Reichsbahn und Bergbau waren damals dagegen, Bürgerinitiativen also dazu nicht erforderlich. Wer in der Realität bleiben will, sollte sich dafür einsetzen, dass es auf der Hauptachse des Bahnverkehrs zwischen Hamm und Düsseldorf ein zusätzliches Gleis gibt. Darauf können dann mehr schnelle Züge verkehren.

Standen sich Verkehrsinfrastruktur und Stadt-gestalt gerade in den 1970er und 1980er Jahren kontrovers und unvermittelt gegenüber, so gibt es heute überraschende Ideen. Für die städtebauliche Integration des Ruhrschnellwegs hat der Stadtplaner Henrik Sander angeregt, ihn zu einer Champs-Ely-sees von Ruhr zu entwickeln, zur längsten Kultur-meile der Welt- mit Lichtinstallationen, symbolischen Zeichen und künstlerisch gestalteten Toren. Auch das ungeplante Nebeneinander von abgeschotteten Industriearealen und öffentlichem Raum ist weit-

VSVI-NRW

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Landmarke

entlang der Route

der Industriekultur

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gehend Vergangenheit. Ruhr verfügt nach Ende der montanindustriellen Dominanz anders als noch in den 1980er Jahren über Flächen für vielfältige Nut-zungen, die städtebaulich integriert geplant werden können. Zwei ehemalige Krupp-Gelände zeigen das exemplarisch. In Bochum ist dort, wo es die Stahl-schmelze des Bochumer Vereins gab, der Westpark entstanden, ein industriekultureller Park, und die für Schauspiele im Rahmen der Triennale genutzte Jahrhunderthalle ist bereits Attraktion; Wohnen und Gewerbe sollen folgen. In Duisburg ist der größte Containerbinnenhafen der Welt entstanden. Genutzt wird dazu das Gelände der früheren Stahlschmelze in Rheinhausen. Als die Arbeitsplätze dort verloren gingen, herrschte Panik, jetzt erlauben diese Flä-chen, Nutzen aus rasant steigendem Güterverkehr zu ziehen, der mit der ökonomischen Globalisierung verbunden ist.

Damit ist auch die Zeit gekommen, attraktiv neu zu bauen, um so an der weltweiten Diskussion um die Attraktivität von Metropolen teilnehmen zu kön-nen. Bauten in Duisburg sind ein erstes Beispiel, so im Innenhafen, dort ist das sichelförmige Eurogate in der Planung, der Bau des Port Tower ist begonnen. Norman Foster hat einen Masterplan für die Innen-stadt erarbeitet. In Dortmund entsteht der Standort Phönix-See zur Nutzung durch Technologieunterneh-men und zum Wohnen am Wasser. Für die neue Kon-zernzentrale von Thyssen-Krupp, die von Düsseldorf nach Essen verlegt wird, haben die Architekten Phil-lipe Caix und Jean Paul Morel den Auftrag erhalten.

In der Wirklichkeit, noch immer nicht im allge-meinen Bewusstsein der Bewohner von Ruhr wie auch der Beurteiler von Außen, hat der sektorale Wandel stattgefunden. Der Blick auf die Struktur der Arbeitsplätze zeigt das. Nur noch 20.000 Beschäf-tigte arbeiten im Energiesektor, aber 83.000 in der Logistik, 155.000 erbringen Unternehmensdienst-leistungen und 150.000 sind in der Kultur- und Krea-tivwirtschaft tätig. Vor allem im Bereich der Logistik trägt die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Un-ternehmen Früchte. In Dortmund gibt es für diesen Bereich zwei Sonderforschungsbereiche. Sie befas-sen sich mit der „Modellierung großer Netze in der Logistik“ sowie mit „Logistics on demand“.

VI

Ruhr beginnt eine sektorale Struktur zu zeigen, die einer Metropole in der globalen Wissensgesellschaft entspricht. Die Stadt ist eine Metropole, sie hat ent-sprechende Metropolfunktionen, Innovations- und Wettbewerbsfunktionen, eine Gatewayfunktion, Symbolfunktionen. Sie kann sie aber in Europa und weltweit nur deutlich machen, wenn sie auch po-litisch eine Stadt wird. Das müssen ihre Einwohner und politischen Repräsentanten wollen und der Lan-

desgesetzgeber kann es dann umsetzen. Die Kom-munalverfassung dieser Stadt Ruhr kann eine andere sein als in den anderen Kommunen des Landes üb-lich, dreistufi g, mit Aufgaben auf einer neuen obers-ten Ebene, nämlich weltweite Repräsentanz nach außen und Übernahme aller Zuständigkeiten, die jetzt bei den Landschaftsverbänden, den Regierungs-präsidenten und verschiedenen regionalen Verbän-den liegen. Die bisherigen Städte behielten ihre Zu-ständigkeiten, die Bezirke ebenfalls. Der Begriff der Metropole wird derzeit in der Raumordnungspolitik in Deutschland mit Metropolregionen verbunden. Das sind aber große Städte mit ihrem Umland. Ruhr ist größer als alle Metropolregionen. Es hat 5,2 Mio. Einwohner bei einer Bevölkerungsdichte von 1.200. Werden München oder Frankfurt zu Metropolregio-nen mit über 4 Mio. Einwohnern aufgezäumt, liegt die Bevölkerungsdichte bei 240 für München und 430 für Frankfurt. Die derzeitige Landesregierung bringt einiges auf den Weg, was der städtischen In-tegration von Ruhr nützt. Schaden bringt hingegen die Metropolregion Rhein-Ruhr. Sie entspricht ganz Nordrhein-Westfalen ohne den Regierungsbezirk Detmold. Darin können weder regionale Vorteile lie-gen, noch kann dieses Kunstkonstrukt eigene Aufga-ben und Funktionen erfüllen. Zwischen Hamm und Köln gibt es nun mal keine integrierende Kraft. Köln und sein Umland sind eine eigene Metropolregion, München durchaus vergleichbar, neben der Metro-pole Ruhr.

VII

Wer von anderwärts in Deutschland nach Ruhr kommt, kann hier viel Bedeutendes sehen, das er auch in anderen Städten fi ndet, so romanische Kir-chen wie hier in Essen, gotische Kirchen in Dortmund, ein Renaissance-Schloss in Gelsenkirchen-Horst, auch historische Stadtkerne, wie in Hattingen. Einzig in Ruhr ist die Industriekultur, die es in Deutschland in dieser Großartigkeit nur hier gibt. Beides zusammen, das ist das Faszinierende in Ruhr. Die ganze Welt kann von Ruhr lernen, wie aus einer alten Industrie-agglomeration eine Metropole des 21. Jahrhunderts

werden kann. Wem es hier gefällt, der oder die sollte über diese Ein-drücke reden, in Deutsch-land und vor allem, wenn er Interessierte aus Ländern außerhalb Eu-ropas trifft.

Strukturwandel an der Ruhr

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VSVI-NRW 2007

B S V I – D i e A r b e i t d e s K o o r d i n i e r u n g s a u s s c h u s s e s Dipl. Ing. Uwe Dewes

1998 ist die Ausschussarbeit der BSVI grundlegend in ihren Strukturen verändert worden. Die damals bestehenden 3 Arbeitsausschüsse wurden in einem Koordinierungsausschuss zusammengefasst. Der Koordinierungsausschuss der BSVI ist von der Prä-sidialversammlung als Arbeitsgruppe eingerichtet worden, um aktuelle Themenstellungen aus dem Straßenbau- und Verkehrsbereich zeitgerecht und kompetent aufzubereiten. Er setzt sich zusammen aus Mitgliedern der BSVI-Landesvereinigungen. Mit-glied des Landes NRW ist Dipl.-Ing. Uwe Dewes, sein Vertreter Dipl.-Ing. Helmut Nikolaus. Die Präsidial-versammlung entwickelt ein Arbeitsprogramm, das im Koordinierungsausschuss diskutiert, strukturiert und zielgerichtet umgesetzt wird.

Neben der Akkreditierung von Bachelor- und Mas-ter-Studiengängen im Bauingenieur und Verkehrswe-sen wurden insbesondere die Aktivitäten in „BSVI- aktuell“, „Projektsteuerungen bei Infrastrukturmaß-nahmen“, „Planungsbeschleunigung“, „Straße und Schiene“, und den inzwischen vorliegenden Bro-schüren „Fußballweltmeisterschaft 2006“ und „Sub-stanzerhaltung, Ingenieurbauwerke“ und „ Standort-faktor Verkehrsinfrastruktur“ herausgestellt.

Aktualisierung des Auftrittes BSVI im Internet

In einer kleinen Arbeitsgruppe, der auch Dipl.-Ing Uwe Dewes angehört, wurde ein neuer Internetauf-tritt entwickelt. Um den aktuellen Bezug herzustel-len, wird die Begrüßungsseite und die allgemeine Seite zur BSVI zusätzlich in den Sprachen englisch, französisch und spanisch angeboten. Die Beiträge der BSVI werden mit den Homepages der Landes-vereinigungen verlinkt. Alle Texte der BSVI wurden in der Arbeitsgruppe überarbeitet und aktuell ange-passt. Im folgenden werden aktuelle Themenberei-che des Arbeitskreises vorgestellt.

BSVI -Preis 2006

In einer Broschüre wurden die Preisträger des BSVI-Preises 2006 – Straßen in Dorf und Stadt – vorge-stellt. Seit 1984 gab es bisher folgende BSVI-Preise:

- 1984 Straßen in Dorf und Stadt- 1987 Straßen in Siedlung und Landschaft- 1990 Ingenieurbauwerke im Straßenbau- 1994 Straße und Natur- 1998 Verknüpfung von Verkehrswegen- 2002 Intelligente und sichere Straßen- 2006 Straßen in Dorf und Stadt

Für 2010 ist das Thema „Straße und Umwelt“ vor-gesehen.

PPP – als alternative Beschaffungsvariante im Straßenwesen

Vor dem Hintergrund der Neu- und Umstrukturie-rungen der Straßenbauverwaltung der Länder, dem wachsenden Fachkräftemangel im Straßenwesen und teilweise nicht mehr ausreichenden Straßen-bauetats, kommt einer öffentlich – privaten Partner-schaft immer mehr Bedeutung zu.

Straßenbauverwaltung in Bund, Ländern und Kommunen

Im Jahr 2000 formulierte die BSVI in der Broschü-re „Neuorientierung der Straßenbauverwaltungen„ Kernaussagen zu deren Organisation. Nach 7 Jahren ist dies erneut Anlass für die BSVI, das Thema erneut aufzugreifen und sich zu Perspektiven absehbarer Entwicklungen insbesondere zu folgenden Fragen zu positionieren:

• Welche Veränderungen der „Verwaltungsland-schaft“ haben sich ergeben ?

• Wie ist das heutige Zusammenwirken von Politik und Verwaltung zu beschreiben?

• Wie sichern die für die Straßenbauverwaltung zu-ständigen Organisationen die Qualität und Wirt-schaftlichkeit ihrer Leistungen?

• Welche neuen Rahmenbedingungen z.B. durch die Finanzierungssystematik beeinfl ussen die Ent-wicklung?

• Wie bewertet die BSVI die erkennbaren Entwick-lungen in den Ländern und Kommunen?

In einem ersten Arbeitsschritt soll der Arbeitskreis die heutigen Organisationsformen und -strukturen erfassen, die beim Bund, in den Ländern und Kom-munen umgesetzt wurden, um die die Straßen der einzelnen Baulastträger zu betreiben und zu erhal-ten sowie Neubaumaßnahmen zu realisieren (16 Län-der – 16 Lösungsansätze?).

Ingenieurbedarf

Für 2008 ist ein neuer Kalender in Arbeit. Ab Ende 2007 wird der Internetauftritt aktualisiert. Zudem wird im Brainstorming das Thema „Mitgliederwer-bung in der BSVI“ vertieft.

Weitere Themen sind durch die Präsidialver-sammlung angedacht und werden im Arbeitskreis weiterentwickelt. Um Kosten einzusparen, werden zukünftig vermehrt Beiträge ins Internet eingestellt, kleine Flyer erarbeitet und nur bei Bedarf Broschü-ren gedruckt.

VSVI-NRW

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VSVI-NRW 2007

Niederschrift zur 41. Mitgliederversammlung am 08. September 2007 in Essen

Begrüßung Der Präsident der Landesvereinigung der VSVI-NRW, Herr Dipl.-Ing. Helmut F. Nikolaus, eröffnet die Mit-gliederversammlung. Er stellt fest, dass ordnungs-gemäß eingeladen wurde und die Versammlung beschlussfähig ist. Anträge zur Tagesordnung liegen nicht vor.

Herr Nikolaus übermittelt Grüße der Ehrenmit-glieder, Herrn Dipl.-Ing. Helmut August, Herrn Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Kayser und Herrn Dipl.-Ing. Kurt Reinboth, die heute leider nicht teilnehmen können.

In einer Situationsanalyse geht der Präsident auf die hoffnungsvollen Zeichen eines Konjunkturauf-schwungs ein, aber auch die anhaltende Tendenz zum Aussterben des Straßenbau-Mittelstandes und die Konzentration auf übernationale Holdings. Der Haushalt des Bundes habe eine fallende Tendenz und über den Straßenbauhaushalt des Landes lasse sich leider auch nichts Positives berichten.

Bei der Verwaltung seien die Ingenieurinnen und In-genieure des Landesbetriebs Straßen.NRW durch die Strukturreform und dabei insbesondere wegen der Reduzierung und regionalen Neuordnung der Nie-derlassungen unter einen hohen dienstlichen und persönlichen Druck geraten, dessen negative Aus-wirkungen noch über lange Zeit anhalten dürfte.

Der Landesvorstand mache sich weiterhin Sorge um eine aufgabengerechte Ausbildung für die Stra-ßenbau- und Verkehrsingenieure. Nicht nur die Um-stellung auf die Bachelor- und Master-Studiengän-ge hinke in NRW zeitlich sehr hinterher und biete dadurch wenig Anreize für Studienanfänger; auch die beabsichtigte Konzentration der Hochschulaus-bildung für Bauingenieure im Verkehrswesen auf weniger Hochschulstandorte mache nachdenklich. In einem Gespräch mit der Geschäftsführung des Landesbetriebs konnte in den Grundlinien einer be-darfsgerechten zukünftigen Bauingenieurausbildung Übereinstimmung gefunden werden.

In seine Begrüßungsworte bindet Herr Nikolaus den Dank an alle Beteiligten ein, die an den Vorbe-reitungen, an der Organisation und Durchführung der eben zu Ende gegangen 36. BSVI-Delegierten-versammlung mitgewirkt haben. Resümierend führt Herr Nikolaus aus:

Die Wahl des Tagungsortes „Ruhr“ mit den für viele Kollegen aus BSVI und VSVI-NRW überraschen-den Aspekten einer sich erneuernden und selbstbe-wussten Kultur-, Lebens- und Industrieregion sei für eine Präsentation Nordrhein-Westfalens als geglückt anzusehen.

M i t g l i e d e r v e r s a m m l u n g V S V I - N R W 2 0 0 7 i n E s s e n

f

Präsident Helmut

Nikolaus zeigte

sich zufrieden mit

der Organisation

der Gesamttagung

Mitgliedervesammlung Essen 2007

n

Vizepräsident

Bernd Ketteniß

erläutert den

Geschäftsbericht

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VSVI-NRW 2007

Sowohl das Jagdhaus Schellenberg im grünen Ruhr-tal, die stilvolle Philharmonie im Herzen Essens, als auch die Zeche Zollverein stellten sich als vielgelob-te Tagungsorte heraus.

Und auch die Inhalte der Tagungs- und Rahmen-programme hätten sich als stimmig erwiesen, so auch der Festvortrag über den „Strukturwandel an der Ruhr“ durch den ehemaligen Städtebauministers Dr. Christoph Zöpel.

Herr Dipl.-Ing. Rudolf Justen begrüßt in seiner Ei-genschaft als Vorsitzender der Bezirksgruppe Rhein-Ruhr die Versammlungsteilnehmer herzlich.

Mit einem stillen Gedenken werden die im letzten Jahr verstorbenen 15 VSVI-Mitglieder geehrt.

TOP 1:Genehmigung der Niederschrift

Die Niederschrift der 40. Mitgliederversammlung am 05. Mai 2006 in Soest (abgedruckt im VSVI Heft 2006) wird ohne Diskussion einstimmig genehmigt.

TOP 2:Berichte über die Tätigkeit der Vereinigung

Geschäftsbericht Der Geschäftsführer der Landesvereinigung Herr Werner Lerdo führt aus:

Am 01.01.2006 hatte die VSVI-NRW 2.535 Mit-glieder. Im Laufe des Jahres 2006 sind 15 Mitglieder verstorben, 90 ausgetreten und 79 neue Mitglieder aufgenommen worden. Per Saldo ergab sich damit eine Reduzierung der Zahl der Mitglieder um 26 Per-sonen, so dass am 01. Januar 2007 unserer Vereini-gung 2.509 Damen und Herren angehörten. Daraus resultiert ein leichter Abwärtstrend bei der Mitglie-derentwicklung von etwa 1%.

Seit der vorjährigen Mitgliederversammlung in Soest am 05. Mai 2005 führte der Landesvorstand drei Vorstandssitzungen durch:

09. März 2006 in Oberhausen, 12. September 2006 in Essen und 21. November 2006 in Hagen.

Thematische Schwerpunkte der Vorstandsberatun-gen waren:

Fort- und Weiterbildung (Seminarprogramm), Konsequenzen für das Bauingenieurwesen aus der Neuordnung der Studiengänge mit Bachelor- und Masterabschlüssen, Mitglieder- und Finanzentwick-lung unserer Vereinigung, Nutzung neuer Informati-onsmedien, Internetpräsenz.

Ein besonderer Schwerpunkt der Vorstandsbe-ratungen im letzten Jahr und auch 2007 waren die Vorbereitungen und die Organisation zur 36. BSVI Delegiertenversammlung, die heute hier in Essen zu Ende ging.

Weitere Aktivitäten des Vorstandes waren: Die Herausgabe des Heftes VSVI-NRW 2006.

Die Vorstandsmitglieder Herr Dipl.-Ing. Uwe Dewes, Herr Dipl.-Ing. Bernd Ketteniß und Herr Dipl.-Ing. Helmut F. Nikolaus haben die redaktionelle Arbeit für dieses Heft geschultert.

Außerdem gab es im vergangen Jahr noch zwei Sitzungen des Erweiterten Vorstandes:

09. März 2006 in Oberhausen und am 05. Mai 2006 in Soest:

Die Beratungen in diesen Sitzungen sprachen im Wesentlichen die gleichen Schwerpunkte an, die auch in den Vorstandssitzungen diskutiert wurden. Dabei wurde den Vertretern der BGs empfohlen, den Mitgliedern die Chancen und Einsparpotenziale der Internetnutzung eindringlich Nahe zu bringen.

Berufl iche Fortbildung Für den abwesenden Dipl.-Ing. Gerrit Zech trägt Frau Vassillière den Seminarbericht 2006 vor.

An den 19 Seminaren von Januar bis April 2006 haben rund 1.200 Mitglieder teilgenommen. Einen eindringlichen Appell wird an angemeldete Seminar-teilnehmer gerichtet, sich bei einer verhinderten Teilnahme auch wieder rechtzeitig wieder abzumel-den. So kam es in der Vergangenheit des Öfteren vor, dass Seminare vom Anmeldestand her zwar ausge-bucht waren, aber beim durchgeführten Termin eine erkennbare Anzahl Plätze frei waren. Das ist nicht nur ärgerlich für interessierte Seminarteilnehmer,

VSVI-NRW

n

Der Präsident

folgt den

Ausführungen

zum Geschäfts-

bericht

Blick ins

Auditorium

hoch über dem

Zechengelände

r

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VSVI-NRW 2007 Mitgliedervesammlung Essen 2007

der Kassenunterlagen und der dazugehörigen Bele-ge wurden keinerlei Unstimmigkeiten festgestellt. Herr Farwick bewertet in seinem Bericht die Kas-senführung als sehr übersichtlich und professionell. Ebenfalls wurden die Kassenabschlüsse der 12 Be-zirksgruppen satzungsgemäß überprüft. Auch hier-bei gab es keine Beanstandungen.

TOP 6:Entlastung des Vorstandes.

Im Auftrag der Mitgliederversammlung dankt Herr Farwick dem gesamten Landesvorstand für die im letzten Jahr geleistete Arbeit.

Auf seinen Antrag hin erteilt die Mitgliederver-sammlung dem Vorstand Entlastung. Das Abstim-mungsergebnis ist einstimmig – bei Enthaltung des Vorstandes. Damit sind auch die Vorstände der Be-zirksgruppen für ihre Tätigkeitsbereiche entlastet.

TOP 7: Genehmigung des Haushaltes 2007 und des Hauhaltsvoranschlag für 2008

Herr Ketteniß stellt in Vertretung von Herrn Ulrich Schievenbusch, den Haushalt für 2007 und den Haushaltsvoranschlages für 2008 vor, ebenfalls an Hand von Projektionsunterlagen.

Die beiden Zahlenwerke werden durch die Mit-gliederversammlung ohne Gegenstimme angenom-men. Ein Abdruck dieser Voranschläge ist dieser Nie-derschrift ebenfalls beigefügt.

TOP 8:Ehrung von Mitgliedern:

Für ihren langjährigen, ehrenamtlichen Einsatz für die VSVI-NRW erhalten mit der Laudatio des Präsi-denten die Goldene Ehrennadel:

Dipl.-Ing. Gerhard Brechtefeld.Er ist seit Gründung der Bezirksgruppe „Bergisch Land“ im Jahre 1971 fortwährend aktives Mitglied im Vorstand der Bezirksgruppe, war dabei in den 80`ern für fünf Jahre Vorsitzender und hat dann wie-der seit 1995 bis heute den Vorsitz inne.

Trotz der strapaziösen Arbeit im eigenen Inge-nieurbüro, dessen hohes Ansehen er in seiner Inge-nieurpersönlichkeit verkörperte, war ihm die VSVI immer Herzensanliegen und persönliches Einbrin-gen war für ihn etwas Selbstverständliches. Mit die-sem Einsatz konnte er die Bezirksgruppe erfolgreich führen – so sind beispielsweise seine Exkursionen Legende. Und etwas ist hervorzuheben, nämlich sein besonderes Bemühen um die jungen Kollegen, wo er so manchem den Weg in den Beruf ebnen konnte.Das größte Kompliment geben ihm aber seine Mitstreiter in der BG selbst: „Er ist die Seele von

denen wegen „Überfüllung“ abgesagt werden muss-te, sondern es bedeutet auch fi nanzielle Einbußen für unsere Vereinigung, wegen verlorengegangener Teilnehmergebühren.

Die Anmeldung zu den Seminaren sowie deren Abrechnung betreut Frau Anne Deußen.

TOP 3:Berichte über Aktivitäten der BSVI:

Der Präsident berichtet über seine Teilnahme an den Präsidialversammlungen 2006 in Chemnitz sowie 2007 sowohl in Bonn als auch in Essen und an der Arbeitstagung in Kiel. Die Finanzlage der BSVI sei stabil und die Publikationen inclusive des BSVI-Prei-ses seien zu loben.

Der Schatzmeister der BSVI- und unser Kollege- Dipl.-Ing. Ralf Jansen habe leider aus gesundheitli-chen Gründen sein Amt niederlegen müssen; als sein Nachfolger wurde Dr.-Ing. Karl Heinz Kolb aus der VSVI-Bayern vorgeschlagen.

Die inhaltliche Arbeit der BSVI wird im wesentli-chen durch den Koordinierungsausschuss geleistet, über den Kollege Uwe Dewes berichtet. Diese Arbeit ist im Heft in einem eigenen Kapitel dargestellt.

TOP 4:Rechnungsbericht für das Geschäftsjahr 2006:

Für den abwesenden Schatzmeister Herrn Dipl.-Ing. Ulrich Schievenbusch, trägt Herr Ketteniß den Rechnungsbericht für das Geschäftsjahr 2006 vor. An Hand projizierter Unterlagen erläutert Herr Ketteniß der Mitgliederversammlung das Zahlenwerk mit den Ausgaben und Einnahmen.

TOP 5:Bericht der Rechnungsprüfer:

Herr Dipl.-Ing. Jürgen Farwick berichtet: Die Kasse der VSVI-NRW wurde am 11. Juli 2007 von den bei-den Rechnungsprüfern, Herrn Dipl.-Ing. Peter Tro-ckel (BG. Hellweg-Sauerland) und ihm, im Beisein von Frau Anne Deußen geprüft. Bei der Überprüfung

n

Präsident Helmut

Nikolaus berichtet.

g

Gerhard

Brechtefeld

und Jürgen Farwick

erhalten die

Goldene Ehrennadel

(rechte Seite oben)

Jürgen Farwick

als Rechnungsprüfer

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VSVI-NRW 2007

VSVI-NRW

Haushaltsvor- anschlag 2006A Kassenbestand am 01.01.06 11.697.91 € 11.697.91 € B Einnahmen 1. Mitgliederbeiträge 85.715,70 € 80.000,00 € 2. Seminargebühren 19.700,00 € 28.000,00 € 3. Förderverein 4.500,00 € 7.000,00 € 4. Sonstige 14,00 € 0,00 € 121.627,61 € 126.697,91 €C Ausgaben 1. Bundesverband 19.338,40 € 20.500,00 € 2. Bezirksgruppen 21.177,70 € 22.400,00 € 3. Dt. Straßenmuseum 200,00 € 200,00 € 4. Seminarkosten 32.951,78 € 30.000,00 € 5. Verwaltungskosten 8.264,84 € 10.000,00 € 6. VSVI-Zeitschrift 13.004,29 € 22.000,00 € 7. Versandkosten 899,25 € 2.500,00 € 8. Reise- und Bewirtungskosten 6.369,21 € 7.000,00 € 9. Bankgebühren 645,64 € 1.000,00 € 10. Ehrennadeln 1.995,00 € 1.000,00 € 11. Sonstiges 1.194,00 € 2.000,00 € 106.040,31 € 118.600,00 €D Kontostand am 31.12.2006 15.587,31 €

Finanzbericht für die Zeit vom 01.01. – 31.12.2006

„Bergisch Land“ und ohne ihn und seinen persönli-chen Einsatz sei die Bezirksgruppe nur schwer vor-stellbar “.

Dipl.-Ing. Jürgen Farwick. Volle 18 Jahre bis 2006 führte er als Vorsitzender die Bezirksgruppe „Westfälisches Ruhrgebiet“ und auch schon vor dieser langen Zeit an der Spitze war er bereits im Vorstand dieser sehr großen und leben-digen BG aktiv. Über seine drei Jahrzehnte dauernde und erfolgreiche dienstliche Tätigkeit hinaus als Vi-zechef und Planer eines der größten Straßenbauäm-ter Nordrhein-Westfalens hat er in gleicher Weise in unserem Ingenieurverband eine Führungsstärke bewiesen, die es ihm ermöglichte, diese anspruchs-volle Bezirksgruppe zusammenzuhalten und dabei mit seinen aktiven Mitstreitern die Teamarbeit zu prägen und zu steuern.

Bei den zahllosen gelungenen Exkursionen und Veranstaltungen hat er nicht nur immer wieder sein ungewöhnlich ausgebildetes Führungs- und Organi-sationstalent unter Beweis stellen können, sondern es war weit mehr noch seine hohe menschliche und fachliche Kompetenz, die ihn – verbunden mit einem ausgeprägten Bekenntnis zur Kollegialität – zum Vorbild einer ganzen Ingenieur-Ära werden ließ.

TOP 9: Anträge von Mitgliedern /Verschiedenes:

Anträge zur Tagesordnung wurden nicht gestellt. Herr Dipl.-Ing. Michael Neitemeier, Vorsitzender der Bezirksgruppe Ostwestfalen-Lippe, lädt die Mitglie-der der VSVI-NRW für 2008 zur 42. Mitgliederver-sammlung in seine Region nach Paderborn ein. Dies wird von der Versammlung dankend angenommen.

Herr Nikolaus nutzt die heutige Anwesenheit von Frau Anne Deußen, um ihr im Namen des Landes-vorstandes und der Mitglieder ganz herzlich für ihre langjährige und sehr erfolgreiche Arbeit und für ihr Engagement bei der Kassenverwaltung und der Mit-gliederbetreuung zu danken .

Mit einem Dank an alle Mitglieder – insbesondere der Bezirksgruppe „Rhein-Ruhr“ um ihren Vorsitzen-den Dipl.-Ing. Rudolf Justen –, die maßgeblich zum Gelingen dieser Tagung beigetragen haben, beendet der Präsident die 41. Mitgliederversammlung.

A Kassenbestand am 01.01.2007 15.587,30 € B Einnahmen 1. Mitgliederbeiträge 80.000,00 € 2. Seminargebühren 32.000,00 € 3. Förderverein 4.000,00 € 131.587,30 € C Ausgaben 1. Bundesverband 20.500,00 € 2. Bezirksgruppen 22.400,00 € 3. Dt. Straßenmuseum 200,00 € 4. Seminarkosten 30.000,00 € 5. Verwaltungskosten 10.000,00 € 6. VSVI-Zeitschrift 20.000,00 € 7. Allg. Drucksachen, Rundschreiben 1.500,00 € 8. Reise- und Bewirtungskosten 7.000,00 € 9. Bankgebühren 1.000,00 € 10. Ehrennadeln 1.000,00 € 11. Sonstiges 2.000,00 € 12. BSVI-Veranstaltung 10.000,00 € 125.600,00 €D Kontostand am 31.12.2007 voraussichtlich 5.987,30 €

Haushaltsvoranschlag für 2007

A Kassenbestand am 01.01.2008 6.000,00 € B Einnahmen 1. Mitgliederbeiträge 80.000,00 € 2. Seminargebühren 32.000,00 € 3. Förderverein 4.000,00 € 122.000,00 € C Ausgaben 1. Bundesverband 20.500,00 € 2. Bezirksgruppen 22.400,00 € 3. Dt. Straßenmuseum 200,00 € 4. Seminarkosten 30.000,00 € 5. Verwaltungskosten 10.000,00 € 6. VSVI-Zeitschrift 20.000,00 € 7. Allg. Drucksachen, Rundschreiben 1.500,00 € 8. Reise- und Bewirtungskosten 7.000,00 € 9. Bankgebühren 1.000,00 € 10. Ehrennadeln 1.000,00 € 11. Sonstiges 2.000,00 € 110.600,00 €D Kontostand am 31.12.2008 voraussichtlich 11.400,00 €

Haushaltsvoranschlag für 2008

Michael

Neitemeier

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VSVI-NRW 2007 Neue Studiengänge

Der Bologna-Prozess wird dazu führen, dass in ab-sehbarer Zeit Diplomstudiengänge mit verkehrlichen Inhalten vollständig durch Bachelor- und Masterstu-diengänge ersetzt werden. Die Umstrukturierung bietet aber die Chance, neue Studienmodelle bes-ser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes im Verkehrswesen anzupassen. Neben den klassischen Studienrichtungen werden sich dabei auch neue Studienmodelle insbesondere mit verkehrsexpliziter Ausrichtung etablieren. Mit dem Umstrukturierungs-prozess entsteht eine Vielfalt von Studienstrukturen und Studienmöglichkeiten, die auf dem Arbeitsmarkt im Verkehrswesen zunächst Verwirrung stiften wird. Der Beitrag beleuchtet die absehbaren Entwicklun-gen mit dem Schwerpunkt der Ausbildung in NRW und versucht Informationsdefi zite über die neuen Studienstrukturen und damit über das Ausbildungs-profi l künftiger Absolventen zu mindern.

1. EinleitungDie Hochschulausbildung im Ingenieurstudium und explizit das Studium mit verkehrlichen Inhalten wird sich in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Ausgangspunkt ist insbesondere der im letzten Jahr-zehnt begonnene Bologna-Prozess, der bis 2010 vollständig umgesetzt werden soll.

Der Beitrag beschäftigt sich mit den absehbaren Veränderungen und erörtert anhand bereits vollzo-gener Anpassungen die momentanen Entwicklungen. Einzelne Erkenntnisse sind zudem den Forschungs-projekten „Lehre und Ausbildung im Verkehrswesen LAiV I“ [1] und „Berufsbilder im Verkehr“ (LAiV II) [2] entnommen.

2. Rahmenbedingungen des Wandels der Verkehrsausbildung

An bundesdeutschen Hochschulen vollzieht sich derzeit – der Öffentlichkeit wohl viel zu wenig be-wusst – der umfassendste Veränderungsprozess zur Strukturveränderung der Studienorganisation seit ihrem Bestehen. Ein wesentlicher Ausgangspunkt für Reformen ist der Bologna-Prozess. Nach der „Bolo-gna-Erklärung“, die 1999 im Rahmen einer Konferenz der Bildungsminister von 29 europäischen Staaten in Bologna verabschiedet wurde, wird angestrebt, bis 2010 einen gemeinsamen europäischen Hochschul-raum zu schaffen, der den Studierenden ein grenz-überschreitendes Studium ermöglichen soll. Im Jahr 2003 haben daraufhin alle deutschen Bundesländer

die fl ächendeckende Umsetzung eines gestuften Studiensystems bis 2010 beschlossen. Wesentliche Ziele der Reform sind• die Internationalisierung und Flexibilisierung der

deutschen Hochschulausbildung,• eine verbesserte globale Marktfähigkeit deutscher

Hochschulabsolventen,• die vermehrte Gewinnung ausländischer Studie-

render für deutsche Hochschulen,• die schnellere und fl exiblere Anpassung der Studi-

engänge an die Anforderungen des Marktes und• mit der gestuften Ausbildung eine Weiterbildungs-

möglichkeit im Rahmen des lebenslangen Lernens durch ein – auch berufsbegleitend mögliches – Masterstudium.

Zur Vereinheitlichung der Abschlüsse wird das deut-sche Diplomstudium durch ein modulares zweistu-fi ges Studiensystem abgelöst – ab 2010 soll sich demnach kein Studierender mehr zu einem Diplom-studiengang anmelden können. Stattdessen wird ein erster drei- bis vierjähriger Studienabschnitt mit einem Bachelor-Abschluss beendet, worauf ein ein- bis zweijähriges Masterstudium folgen kann. Mit dem Bachelor ist somit ein Studium eingeführt, das bereits nach drei bis vier Jahren zu einem berufsbe-fähigenden Abschluss führt, so dass früher als bisher ein Berufseinstieg möglich ist.

Mit der Einführung von Leistungspunkten nach dem European Credit Transfer System (ECTS) sowie von Modulen hat die Flexibilität des Studiums zuge-nommen. ECTS ist ein quantitatives Maß für die Ge-samtbelastung des Studierenden. Ein Semester um-fasst dabei etwa 30 Credits, zu deren Nachweis der Besuch von Vorlesungen und Übungen (i. d. R. rund 20 Wochenstunden pro Semester) und die Durchfüh-rung von Vor- und Nachbereitungen, Hausübungen, mündlichen Prüfungen und Klausuren notwendig sind.

Zur Qualitätssicherung sind in den neuen Bache-lor- und Masterstudiengängen Akkreditierungen und Evaluationen fest verankert. Mit der Akkreditierung (durch vom Akkreditierungsrat zugelassene Agentu-ren) wird geprüft, ob bei der Gestaltung von Studien-gängen fachliche Mindeststandards und bestimmte Strukturvorgaben erfüllt werden. Durch die regel-mäßige Reakkreditierung im Abstand von 5 Jahren soll die Qualität der Lehre gesichert und die Trans-

N e u e S t u d i e n g ä n g e l ö s e n d a s t r a d i t i o n e l l e D i p l o m a b Straßen- und Verkehrsingenieure in NRW Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gerlach

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21

VSVI-NRW 2007

VSVI-NRW

parenz gefördert werden. Die Strukturvorgaben er-möglichen dabei einen großen Handlungsspielraum und überlassen den Hochschulen die Konzeption und Profilierung ihres Studienangebotes. Neben der Festlegung, dass Bachelorstudiengänge eine Re-gelstudienzeit von mindestens drei und höchstens vier Jahren, Masterstudiengänge entsprechend eine Regelstudienzeit von mindestens einem Jahr und höchstens zwei Jahren haben, sind noch grobe Antei-le für Studieninhalte vorgegeben:• mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen

im Bachelor 15 bis 25 %, im Master 10 %,• fachspezifi sche Grundlagen im Bachelor

15 bis 20 %, im Master 10 bis 20 %,• fachspezifi sche Vertiefung im Bachelor 40 bis 45 %, im Master 40 bis 60 %,• übergreifende Inhalte im Bachelor 10 %, im Master 10 % und• praktische Phase, Abschlussprojekt, Abschlussar-

beit im Bachelor 5 bis 15%, im Master 12 bis 25%.

Der potenzielle Erwerb von fachlichen Kompetenzen und Schlüsselqualifi kationen, wie Sozial- und Prä-sentationskompetenz, werden im Rahmen der Ak-kreditierung geprüft.

3. Erkenntnisse zur bisherigen Hochschul-ausbildung im Verkehrswesen

Mit dem Projekt LAiV I wurden im Jahr 2004 die an Hochschulen vorhandenen Ausbildungsangebo-te im Verkehrswesen hinsichtlich der Strukturen, Inhalte und Methoden analysiert und mit den An-forderungen der Praxis verglichen. Kern des Vorha-bens bildeten die Befragungen von allen rund 450 Hochschullehrern mit Verkehrsbezug in ihrer Lehre und Forschung und von rund 300 Arbeitgebern im Verkehrssektor.

Die Erkenntnisse sind vielfältig und zeigen, dass sich das Studium im Verkehrswesen auch ohne die Einführung der neuen Bachelor- und Masterstudien-gänge als Reaktion auf ein verändertes Berufsbild des Verkehrsfachmanns und vor allem des Verkehrsinge-nieurs (gemeint sind selbstverständlich Verkehrsin-genieurinnen und -ingenieure – auf die weibliche Form wird im Folgenden generell zur Vereinfachung verzichtet) gewandelt hat. Der Verkehrsingenieur muss heutzutage neben einem soliden Fachwissen, einem praxisnahen Spezialwissen und der Beherr-schung der technischen Grundlagen eine Vielzahl weiterer Fähigkeiten aufweisen, die ihn zu interdis-ziplinärem Arbeiten befähigen.

Zum Berichtszeitraum 2004 gab es an fünf Hoch-schulstandorten insgesamt sechs Diplomstudiengän-ge, die explizit auf Verkehr ausgerichtet sind (ohne Fahrzeugtechnik und Logistik):• Verkehrsingenieurwesen an der TU Dresden,• Verkehrswirtschaft an der TU Dresden,

• Verkehrswesen an der TU Berlin,• Verkehrs- und Transportwesen an der FH Erfurt,• Internationales Transportmanagement an der FH

Oldenburg sowie• Verkehrsbetriebswirtschaft an der FH Heilbronn.

Des Weiteren gibt es Studiengänge mit verkehrlichen Inhalten – darunter mit Bezug auf die Infrastruktur-planung vor allem das Bauingenieurwesen. Bild 2 zeigt, dass der Anteil der verkehrsrelevanten Lehre gerade im Bauingenieurwesen recht hoch ist. Neben dem Maschinenbau und der Architektur sind darüber hinaus Studiengänge der Wirtschaftslehre und der Geografi e Pfeiler der Ausbildung im Verkehrswesen.

Alle Hochschullehrer wurden danach gefragt, wel-che Zukunftsaufgaben bedeutend sind und inwieweit sie in den Lehrveranstaltungen Berücksichtigung fi n-den. Das Ergebnis zeigt, dass vor allem technische Innovationen, Effi zienzsteigerung und Vernetzung im Verkehr Top-Nennungen sind, die selbst nach Meinung der Hochschullehrer in vielen Fällen nur wenig vertieft werden.

Bei der Hochschullehrerbefragung wurde auch die Intensität der Vermittlung der Handlungs-, Me-thoden- und Sozialkompetenz abgefragt. Auffallend ist allerdings, dass nach Meinung der Hochschulleh-rer gerade das schriftliche Ausdrucksvermögen, die Kundenorientierung, Fremdsprachenkenntnisse und

n

Bild 1: Vergleich

zwischen altem

und neuem

Studienmodell

Bild 2: Verkehrs-

relevante Lehre

in Deutschland,

Stand 2004

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VSVI-NRW 2007 Neue Studiengänge

Führungsfähigkeiten nur wenig Berücksichtigung im Studium fi nden.

Differenzierungen zwischen Universitäten und Fachhochschulen zeigen, dass Universitäten größe-ren Wert auf selbständiges Arbeiten und analytisches Denken, Fachhochschulen eher auf Projektmanage-ment und EDV-Grundkenntnisse legen. Darüber hi-naus ist in vielen Fachhochschulstudiengängen ein Praxissemester obligatorisch, während dies bei den Universitäten bis auf wenige Ausnahmen ein freiwil-liger Studienbestandteil ist. Durchschnittlich beträgt ein Praxissemester an den Universitäten rund 17 Wochen, an den Fachhochschulen rund 24 Wochen. Hinzu kommen Pfl ichtpraktika mit durchschnittlich rd. 20 Wochen an den Fachhochschulen und 16 Wo-chen an den Universitäten.

Die befragten Arbeitgeber im Verkehrswesen mes-sen planerischen, ökonomischen und rechtlichen In-halten im Studium die höchste Bedeutung bei. Dabei sind ökonomische Inhalte gerade für Verkehrsge-sellschaften/Zweckverbände sowie für Logistik- und Transportunternehmen, aber auch für die Verkehrs-verwaltungen von hoher Bedeutung. Planerische Aspekte werden vor allem von den Verkehrsverwal-tungen und den Beratungsunternehmen gefordert. Defi zite bei den rechtlichen Inhalten bei gleichzeitig hoher Bedeutung beklagen nicht nur, aber mit Ab-stand am häufi gsten die Verkehrsverwaltungen.

Im Bereich der Soft-Skills weisen Absolventen nach Meinung der Arbeitgeber vor allem Defi zite im schriftlichen Ausdrucksvermögen, im Projekt-management, der Präsentationsfähigkeit und der Führungsfähigkeit auf. Dabei steht das Projektma-nagement sowohl hinsichtlich der aktuellen und der zukünftig zunehmenden Bedeutung als auch bei den Defi ziten an vorderster Stelle. Das schriftliche Aus-drucksvermögen ist der meistgenannte Aspekt bei den Defi ziten.

Viele befragte Arbeitgeber gaben an, für bestimm-te Aufgaben derzeit keine entsprechend ausgebil-deten Absolventen zu bekommen. Vor allem in der Industrie, der Wissenschaft und in den Beratungsun-ternehmen existiert ein Mangel an Absolventen für bestimmte Tätigkeitsfelder.

In Anbetracht der Erkenntnisse aus den durch-geführten Befragungen ist festzustellen, dass die derzeitige Hochschulausbildung im Verkehrswesen nur bedingt den Anforderungen des Arbeitsmarktes entspricht. Auffällig ist, dass neben dem sicher gut vermittelten und fundierten planerischen Fachwis-sen zunehmend ökonomische und rechtliche Inhalte bedeutend sind, bei den Kenntnissen der Absolven-ten aber vermisst werden.

Nahezu alle Arbeitgeber sehen Defi zite bei den Softskills, obwohl Universitäten und Fachhochschu-len mittlerweile größeren Wert beispielsweise auf

Präsentationsfähigkeiten legen. Zusammenfassend wird die verkehrliche Hochschulausbildung überwie-gend zwar positiv, aber dennoch als verbesserungs-würdig eingeschätzt.

4. Thesen zur zukünftigen Hochschulausbil-dung im Verkehrswesen

Die Umstellung der Diplomstudiengänge auf Ba-chelor- und Masterstudiengänge ist an einigen Hoch-schulen bereits abgeschlossen. So listen die beiden für das Verkehrsingenieurwesen maßgebenden Akkreditierungsagenturen ASIIN und ACQIIN zum Stand Wintersemester 2007/08 beispielsweise zwei akkreditierte verkehrsexplizite Bachelorstudiengän-ge und sieben verkehrsexplizite Masterstudiengänge auf. Auch im Bauingenieurwesen sind bereits viele Bachelor- und Masterstudiengänge akkreditiert. So existieren in Nordrhein-Westfalen bereits akkredi-tierte Bachelor- und Masterstudiengänge im Bauin-genieurwesen an den Hochschulen RWTH Aachen, FH Aachen, Universität Duisburg-Essen, FH Köln sowie Bergische Universität Wuppertal. Entwicklun-gen und Trends sind insofern absehbar – sie sind im Folgenden in Form von acht Thesen zusammenge-fasst dargestellt.

These 1:

Diplomstudiengänge werden vollständig durch Bachelor- und Masterstudiengänge ersetzt.

Während in den ersten Jahren des Bologna-Prozes-ses gerade die klassischen (technischen) Universitä-ten eine Umstellung auf Bachelor- und Masterstudi-engänge verhindern wollten, zeichnet sich nunmehr ab, dass alle Hochschulen mit verkehrsbezogenen Studiengängen spätestens ab dem Jahr 2010 Bache-lor- und Masterstudiengänge anbieten werden. Vor-aussichtlich kann sich ab 2010 kein Anfänger mehr in Deutschland in einen Diplomstudiengang einschrei-ben – allenfalls versuchen einige Hochschulen noch den Titel des Diplom-Ingenieurs aufrecht zu erhal-ten, während die Studienstruktur auf das Bachelor- und Master-Modell umgestellt wird.

These 2:

Die Hochschulausbildung im Verkehrswesen wird sich in den nächsten Jahren grundlegend verändern.

Ein Bachelor-Absolvent kann im konsekutiven Studi-enmodell nahtlos in ein Masterstudium übergehen – alternativ ist es auch möglich, eine Qualifi zie-rungsphase in der Praxis anzuschließen, nach einiger Zeit an die Hochschule zurück zu kehren, um dann den Master zu machen. Durch die zweistufi ge Aus-bildung sind dabei sehr viele Kombinationen denk-bar. Das System wird insgesamt durchlässiger – bei nicht explizit formulierten Zugangsvoraussetzungen (siehe These 5) wird auch der zweite Bildungsweg mit Fachhochschulreife, Bachelor-Abschluss an einer

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VSVI-NRW 2007

VSVI-NRW

Fachhochschule, Master-Abschluss an einer Universi-tät und nachfolgende Promotion wieder attraktiv.

Bei den verschiedenen Kombinationen ist zu be-achten, dass sowohl der Bachelor- als auch der Mas-terstudiengang noch unterschiedliche Vertiefungs-richtungen aufweisen können, so dass die Kombina-tionsmöglichkeiten überaus vielfältig werden.

Wesentliches Merkmal und gleichzeitig wesent-liche Voraussetzung ist der modulare Aufbau des Studiums. Ein Modul stellt eine in sich geschlossene Lehreinheit von in der Regel vier bis sechs Semester-wochenstunden bzw. sechs bis neun Credit-Punkten dar, die mit Studienarbeiten begleitet und zeitnah am Ende des Semesters abgeprüft wird. Die Modul-struktur ermöglicht ebenso ganz neue Angebote, so dass bei interdisziplinärer Zusammenarbeit mehrerer Fachbereiche neue Studiengänge entstehen können. Die Interdisziplinarität wird mit Sicherheit zuneh-men – allein die fi nanziellen Rahmenbedingungen machen eine verstärkte Zusammenarbeit innerhalb der Hochschulstrukturen unumgänglich.

Vor dem Hintergrund der gerade von Arbeitge-bern im Verkehrswesen gewünschten interdiszipli-nären Zusammenarbeit sind diese neuen Möglich-keiten von besonderem Vorteil. Nachteil ist, dass die Studienstrukturen so vielfältig werden, dass sie kaum noch überschaubar sind.

These 3:

Strukturen und Inhalte von Bachelor- und insbesondere Master-Studiengängen werden abhängig

vom Hochschulstandort höchst unterschiedlich und teils sehr spezialisiert sein.

Prinzipiell unterschieden sich bereits die Diplom-studiengänge in ihren Inhalten in Abhängigkeit vom Hochschulstandort. Gleichwohl waren insbesondere die mathematisch-naturwissenschaftlichen und die fachspezifi schen Grundlagen je Studiengang ähnlich – deutliche Unterschiede zeigten sich vor allem in den Vertiefungsfächern.

Dieser Sachverhalt wird sich nicht grundlegend verändern. Durch die modulartige Struktur wird es aber möglich, neue Studiengänge zu schaffen und neben den klassischen Richtungen auch sehr speziel-le Studiengänge anzubieten. Bild 3 gibt die aktuellen Ausbildungsmöglichkeiten im Bauingenieur- bzw. Verkehrswesen an der Universität Wuppertal wieder.

Studienanfänger steigen üblicherweise im Stu-diengang „Bachelor of Science: Civil Engineering (Bauingenieurwesen)“ ein. Mit diesem Bachelorstu-diengang kann in einer Regelstudienzeit von sechs Semestern ein erster berufsqualifi zierender, interna-tional anerkannter Abschluss im Bauingenieurwesen erreicht werden. Die Inhalte und Strukturen sind im Bild 4 dargestellt und entsprechen einem verkürzten Diplomstudiengang, wobei insbesondere Grundla-

genvorlesungen in den Master verschoben worden sind.

Eine weitere Einstiegsmöglichkeit in das Studium ist der Duale Studiengang Bauingenieurwesen, eine Kombination zwischen der betrieblichen Facharbei-terausbildung und dem wissenschaftlichen Studium, das inhaltlich dem Bachelorstudium weitgehend ent-spricht. Durch die Kombination mit einem Berufsab-schluss ist dieser Studiengang auf acht Semester ge-streckt. Diese Möglichkeit wird bei Anfängern immer beliebter, da sie in kurzer Zeit mit Berufsausbildung und Studium zwei vollwertige Abschlüsse erlangen und gleichzeitig mit der Ausbildungsvergütung ihr Studium mitfi nanzieren können. Mit der Zugangsvo-raussetzung des Abiturs schließen die Betriebe mit den Studieninteressierten einen Ausbildungsvertrag ab, der mit dem Abschluss als Facharbeiter bzw. dem Gesellenbrief endet. Die Studierenden des Dualen Studiengangs sind von dem Besuch der Berufsschu-le befreit, was zur Verkürzung der Lehrzeit führt. Ein solcher Berufsabschluss ist z. B. Straßenbauer/-in oder Bauzeichner / -in. Eine interne Information sei an dieser Stelle verraten: unter den Wuppertaler Hochschullehrern galten „die Dualen“ anfangs als „Studenten zweiter Klasse“ – das Bild hat sich voll-kommen gewandelt, nachdem gerade diese Studie-renden die besten Noten und die kürzesten Studien-zeiten aufweisen können.

Der erfolgreiche Abschluss des Studiums im Ba-chelorstudiengang oder im Dualen Studiengang er-möglicht den Ausstieg in die Berufspraxis, berechtigt aber auch zu einem Weiterstudium mit dem Ab-schluss als Master of Science (M.Sc.). In Wuppertal sind dies vor allem die bereits akkreditierten und laufenden Masterstudiengänge• Civil Engineering (CE), Bauingenieurwesen – Pla-

nen/Bauen/Betreiben,• Quality Engineering (QE), Qualitätsingenieurwe-

sen,

n

Bild 3: Karriere-

fahrplan Bauin-

genieur- bzw.

Verkehrswesen an

der Bergischen

Universität

Wuppertal

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VSVI-NRW 2007 Neue Studiengänge

• Safety Engineering, Sicherheitstechnik,• REM & CPM, Real Estate Management and

Construction Project Management, Immobilien-management sowie

• Fire Safety Engineering, Brandschutz.Eine äußerst umfangreiche Ausbildung im Verkehrs-wesen bietet der Masterstudiengang Bauingenieur-wesen – Planen/Bauen/Betreiben. Das Konzept des Masterstudienganges wird von der Idee der inte-grierten, prozessorientierten „Life-Cycle-Betrach-tung“ von Bauwerken und technischen Infrastruktur-anlagen getragen. Kennzeichen des Studienganges ist eine am Bauprozess ausgerichtete Studienorga-nisation mit einer Ausrichtung auf die ganzheitliche Betrachtung anspruchsvoller Infrastruktur- und Ver-kehrsplanungen. Der prinzipielle Aufbau des Studi-enganges mit den einzelnen Modulblöcken, die auf vier Semester verteilt sind, ist im Bild 5 dargestellt – Bild 6 zeigt die Modulstruktur, wenn die Vertiefungs-richtung „Verkehrs- und Infrastrukturplanung“ belegt wird. Diese Vertiefungsrichtung kann dabei schon als verkehrsexpliziter Studiengang bezeichnet werden, da die verkehrsspezifi schen Lehrinhalte einen sehr großen Umfang aufweisen und durch rechtliche und ökonomische Grundlagen ergänzt werden.

In der Bauingenieur-Schiene in Wuppertal hat sich somit eine gegenüber den Diplomstudiengän-gen neue Struktur entwickelt, die auf eine breite Grundlagenausbildung im Bachelor und eine prozes-sorientierte und sehr projekt- und praxisbezogene Ausbildung im Master setzt.

Ein anderes Beispiel für einen ebenfalls weiterbil-denden und spezialisierenden Studiengang ist der M.Sc. „Public Transport Management“ an der Univer-sität Duisburg-Essen. Dieses ist ein internationales Studienprogramm, das zum Teil an der Universität

Delft stattfi ndet. Das Studium vermittelt Wissen in den Schwerpunkten Recht, Human Resources, Be-triebs- und Informationstechnik sowie Planung, Steuerung und Controlling bezogen auf die besonde-ren Anforderungen von ÖPNV-Betrieben. Durch eine ebenfalls interdisziplinäre Ausrichtung erwerben die Studierenden Kompetenzen zur ganzheitlichen und mehrdimensionalen Analyse, Planung und Steuerung von ÖPNV-Betrieben.

Darüber hinaus planen die Universitäten Bochum, Duisburg-Essen und Wuppertal die Einführung eines Bachelor- und Masterstudienganges „Verkehrswesen“ mit den Vertiefungsrichtungen Integrierte Verkehrs-planung, Verkehrswegebau und -betrieb im Bachelor sowie Öffentliche Verkehrssysteme, Verkehrswege-bau, Integrierte Verkehrsplanung und Verkehrstech-nik im Master.

These 4:

Der Bachelor-Abschluss wird berufsqualifi zierend sein, wobei ein Anteil 20% im Masterstudiengang

weiter studieren wird.Der Bachelor soll nach dem Willen der Politik den Regelabschluss darstellen. In den Lehrinhalten ist er somit bewusst auf Berufsqualifi zierung ausgerichtet, wobei die Einordnung in etwa zwischen dem Tech-niker und dem früheren FH-Diplomabschluss liegen wird. Erwartet wird, dass Bachelor-Absolventen sich überwiegend im traditionellen Einstiegsbereich von (Fach-)Hochschulabsolventen als wissenschaftlich qualifi zierte Angestellte ohne Leitungsfunktionen positionieren.

Die Praxis muss sich dementsprechend mit dem neuen Qualifi kationsbild des Bachelor beschäftigen und muss akzeptieren, dass mit dem neuen Studien-modell das Erlernen spezialisierter Fachfähigkeiten

f

Bild 4:

Modulstruktur des

Bachelorstudien-

gangs Bauingenieur-

wesen an der Bergi-

schen Universität

Wuppertal

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VSVI-NRW 2007

VSVI-NRW

zunehmend in die Praxis (und/oder in den Masterstu-diengang) verlagert wird. Wesentliches Element des neuen Studienmodells ist der Gedanke der schritt-weisen Entwicklung der berufl ichen Karriere nach den eigenen Fähigkeiten und Neigungen, für die der Bachelor die Eingangsvoraussetzung bildet. Es steht im Raum, dass die Politik die Angebotsleistung der Hochschulen zu 80% auf den Regelabschluss Bache-lor und zu 20% auf das Master- und Promotionsstu-dium verteilen will. Die ersten Erfahrungen zeigen aber, dass wohl mehr als 20% der Bachelor-Absolven-ten in einen Masterstudiengang wechseln.

These 5:

Die Grenzen zwischen Universitäten und Fachhochschulen verwischen und schließen alle

denkbaren Studienmodelle ein.Zwischen Fachhochschulen und Universitäten kristal-lisierte sich heraus, dass die Abschlussgrade Bache-lor of Engineering (B.E.) und Master of Engineering (M.E.), die auf weniger wissenschaftliche und mehr praxisorientierte Studienformen hinweisen, aus-schließlich von den Fachhochschulen vergeben wer-den, während gerade Bachelor of Science (B.Sc.) und Master of Science (M.Sc.) sowohl von Fachhochschu-len als auch von Universitäten verliehen werden. Die Strukturen und die verkehrsrelevanten Inhalte sind jedoch sehr ähnlich und lassen kaum Unterschiede erkennen, zumal auch an Fachhochschulen der Ba-chelor und der Master of Science vergeben werden.

Das Studiensystem wird viel offener – es liegt in der Hand des Studierenden, seine Profi lierung zu wählen, die Fachrichtung nach dem Bachelor ggf. noch einmal zu wechseln und fehlende Kenntnisse nachträglich zu erwerben. Dabei haben die Zulas-sungsvoraussetzungen zum Teil sogar nur empfeh-lenden Charakter, so dass die Kenntnisse im Selbst-studium nachträglich erworben werden können.

These 6:

Der Platz für verkehrliche Inhalte und eigene Soft-Skill-Veranstaltungen ist in den klassischen

Bachelor-Studiengängen sehr begrenzt.Durch die Verkürzung des Bachelorstudiums auf sechs bis maximal acht Semester ergeben sich in den klassischen Studienrichtungen wie dem Bau-ingenieurwesen nur begrenzte Möglichkeiten zur Vermittlung von verkehrsfachlichen Inhalten. Wie aus Bild 4 ersichtlich, entspricht der verkehrliche Ge-samtumfang in etwa höchstens einem Semester von insgesamt sechs Semestern. An anderen Hochschu-len ist dieses in den klassischen Studiengängen ähn-lich oder gar weniger umfangreich. Umfangreiche Kenntnisse im Verkehrswesen können daher nur im Masterstudiengang oder in einem verkehrsexpliziten Bachelorstudiengang erworben werden.

Wenig Platz bleibt bei einem fl üchtigen Blick auf die Studienstruktur auch für die Vermittlung von Softskills, obwohl gerade im Verkehrsbereich dort Defi zite zu verzeichnen sind. Dem steht allerdings gegenüber, dass zu dem Erwerb der Kreditpunkte in den einzelnen Modulen Studienleistungen, wie häusliche Ausarbeitungen, Projektarbeiten und Vor-träge, verbindlich gefordert werden können. Wird dieses konsequent genutzt, ist es eine wesentliche Errungenschaft der neuen Bachelor- und Masterstu-diengänge.

An vielen Hochschulen und gerade auch in Nor-drhein-Westfalen wurde aufgrund des politischen Wunsches nach Verkürzung der Studiendauer die Eigenleistung der Studierenden in den Diplomstu-diengängen so sehr reduziert, dass nahezu erst zur Diplomarbeit eigenständiges Arbeiten gefordert wurde. Mit der (Wieder-) Einführung von „Prüfungs-vorleistungen“ kann nun sehr viel intensiver das „Learning by doing“ praktiziert werden.

These 7:

Über das Bauingenieurwesen werden künftig weniger Studienanfänger mit der Vertieferrichtung

Verkehr akquiriert.Die Anfängerzahlen im Bauingenieurwesen waren zu Beginn des Jahrtausendwechsels rückläufi g und haben sich mittlerweile auf einem eher geringen Ni-veau stabilisiert. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und hängen mit der schwachen Konjunktur im Bau-wesen aber auch mit einem falschen Berufsbild des Bauingenieurs bei Abiturienten zusammen. Dabei hat sich nicht nur das Berufsbild sondern auch das Studium des Bauingenieurs gewandelt – Vertiefungs-richtungen, wie das Projektmanagement, die Um-welttechnik oder das Verkehrswesen, haben einen ebenso hohen oder gar höheren Zuspruch als der konstruktive Ingenieurbau.

n

Bild 5: Aufbau

des Master-

studienganges

M.Sc. Bauin-

genieurwesen

Planen/Bauen/

Betreiben in

Wuppertal

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VSVI-NRW 2007 Neue Studiengänge

f

Bild 6:

Modulstruktur

des Masterstudien-

ganges M.Sc. Bauin-

genieurwesen

Planen/Bauen/Betrei-

ben, Vertiefungsrich-

tung Verkehrs- und

Infrastrukturplanung

in Wuppertal

Diejenigen, die das Bauingenieurstudium wählen, weisen zudem eher mathematisch-technische Fähig-keiten auf, während im Verkehrswesen mindestens in gleicher Form Kreativität und Ausdrucksvermö-gen gefordert sind. Es ist daher nicht verwunderlich, dass für die im Kapitel 3 genannten zukunftsweisen-den Tätigkeitsfelder momentan Absolventen eher Mangelware sind.

Berufsbilder im Verkehrswesen sind demgegen-über bei Abiturienten weitgehend unbekannt. Hier fehlt es an entsprechender Information – viele Stu-dierende des Bauingenieurwesens erfahren erst während ihres Studiums, dass sie eine Vertiefungs-richtung im Verkehrswesen belegen können.

These 8:

Neben den klassischen und rückläufi gen Abschlüssen mit Verkehrsvertiefung werden vermehrt

verkehrsspezifi sche Bachelor- und insbesondere Master-Abschlüsse zu verzeichnen sein.

Im Verkehrswesen werden sich neue Berufsbilder und neue Studienabschlüsse profi lieren und etablie-ren. So werden Verkehrsingenieure durch B.Sc. und M.Sc. Verkehrswesen, Traffi c and Transport, Mobili-tät und Verkehr usw. fl ankiert. Die klassischen Studi-engänge wird es selbstverständlich weiterhin geben – die Vielfalt der Studienabschlüsse wird jedoch im-mens zunehmen.

LAiV II [2] spricht die Empfehlung aus, Bachelor- und Masterstudiengänge „Verkehrswesen“ einzurich-ten, die mit unterschiedlichen Inhalten oder Vertie-fungen speziell auf vier Arbeitsfelder ausgerichtet sind:• Raum-, Stadt- und Verkehrsplanung,

• Bau und Fertigung von Verkehrsinfrastruktur,• Bau und Fertigung von Fahrzeugen, Antrieben

und Geräten sowie• Betrieb von Verkehrsinfrastruktur und –mitteln.

Diese umfassen im nicht verkehrsspezifi schen Teil sowohl mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen (Mathematik, Physik, Informatik) als auch allgemeines Basiswissen in Form ökonomischer Grundlagen (Betriebswirtschaftslehre, Volkswirt-schaftslehre), rechtliche Grundlagen (Öffentliches Recht, Privates Recht, Vertragsrecht) und die Vermitt-lung von Softskills. Im verkehrsbezogenen Teil, der etwa die Hälfte des Studiums ausmacht, erfolgt die Vermittlung grundlegender verkehrswissenschaftli-cher Inhalte und die fachspezifi sche Vertiefung in den einzelnen Bereichen des Verkehrswesens.

Die traditionsreichen Verkehrsstudiengänge an der TU Dresden, die einen wesentlich höheren Zulauf zu verzeichnen haben als andere klassische Studienrichtungen, zeigen, dass sich Verkehrsabsol-venten auf dem Arbeitsmarkt auch in hoher Zahl po-sitionieren und bewähren können. Angelehnt an die Empfehlungen von LAiV II hat sich in Braunschweig ein dementsprechendes Angebot bereits entwickelt – weitere verkehrsexplizite Studienmodelle werden folgen.

5. Empfehlungen für Verkehrsverwaltungen und Ingenieurbüros

Allen Vertretern von Verkehrsverwaltungen und Ingenieurbüros ist es generell zu empfehlen,• sich umfassend über die Kernpunkte und Konse-

quenzen der Reform des Hochschulstudiums zu informieren (Link-Liste zu vertiefenden Informati-onen unter www.svpt.de),

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VSVI-NRW 2007

VSVI-NRW:

• neuen Studiengängen gegenüber aufgeschlossen zu sein (dies betrifft vor allem die Dualen und die verkehrsexpliziten Studiengänge),

• gerade jetzt Kontakt zu den Hochschulen zu su-chen und Kooperationen aufzubauen oder zu ver-tiefen (bei zunehmenden Eigenarbeiten und Pro-jektanteilen im Studium suchen alle Hochschulleh-rer aktuelle Projekte aus der Praxis, die im Rahmen des Studiums bearbeitet werden können; einzelne Lehrveranstaltungen können mit Beiträgen aus der Praxis bereichert werden; neue Studiengänge können im Public Private Partnership angeboten werden),

• die eigene Alma Mater aufzusuchen und sich nach den dortigen Umstrukturierungsprozessen zu er-kundigen (und dabei durchaus auch Neuerungen wie Duale Studiengänge einzufordern),

• Auszubildende einzustellen, die gleichzeitig in einem Dualen Studiengang eingeschrieben sind (nach dem Studienabschluss sind diese dann be-reits im eigenen Unternehmen eingearbeitet),

• Praktikanten anzunehmen und diese zu fördern (mit ihnen kann man auch über die neuen Struk-turen und Inhalte an den Hochschulen reden und Interna erfahren),

• den Hochschulen bei der Anwerbung von Studi-enanfängern behilfl ich zu sein (z.B. durch die Ge-staltung gemeinsamer Messestände, Informations-broschüren, Veranstaltungen zur Berufsberatung) sowie

• bei der Einstellung von Hochschulabsolventen alle Unterlagen zur persönlichen Qualifi kation genau-estens zu sichten (Bachelor- und Master-Absolven-ten wird ein „Diploma Supplement“ ausgehändigt, das neben dem Prüfungszeugnis weitere Einzel-heiten zum Studiengang und Informationsquellen für ergänzende Angaben zum Studienprogramm aufl istet).

Sollen Stellen in Verkehrsverwaltungen oder Inge-nieurbüros neu besetzt werden, bietet es sich in Abhängigkeit von der jeweiligen Ausrichtung der Stelle ggf. an, nach folgenden Bewerbern Ausschau zu halten:• Stellenangebot Sachbearbeitung Verkehrsinfra-

strukturplanung: Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Engineering (B.E.) eines – vorzugswei-se Dualen – Studienganges Bauingenieurwesen; bei mehr betrieblichen oder interdisziplinären Schwerpunkten auch eines verkehrsexpliziten Ba-chelor-Studienganges (z.B. B.Sc. Mobilität und Ver-kehr oder B.Sc. Verkehrswesen),

• Stellenangebot Sachbearbeitung Verkehrsplanung und –management: B.Sc. oder B.E. eines verkehrs-expliziten Studienganges bei interdisziplinären Schwerpunkten; ansonsten selbstverständlich B.Sc. oder B.E. der klassischen Studiengänge (z.B.

Bauingenieurwesen, Raumplanung, Geografi e, Be-triebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre),

• Stellenangebot Führungskraft Verkehrsinfrastruk-turplanung: Master of Science (M.Sc.) eines ver-kehrsexpliziten Studienganges, der einen – vor-zugsweise Dualen – B.Sc.-Abschluss im Bauingeni-eurwesen gemacht hat; alternativ M.Sc. Bauingeni-eurwesen mit B.Sc. Bauingenieurwesen sowie

• Stellenangebot Führungskraft Verkehrsplanung und -management: M.Sc. eines verkehrsexpliziten Studienganges mit B.Sc.-Abschluss eines verkehrs-expliziten Studienganges bei interdisziplinären Schwerpunkten; ansonsten M.Sc. mit klassischer Studienrichtung.

6. FazitDie Umstellung auf Bachelor- und Masterstudien-gänge mit verkehrlichen Inhalten ist grundsätzlich zu begrüßen. Das neue Studienmodell fördert die Selbstständigkeit der Studierenden und schließt be-stehende Qualifi zierungslücken. Das Studium wird fl exibler – die Vielfalt wächst. Ein Vorteil dabei ist, dass die gerade im Verkehrswesen so wichtige inter-disziplinäre Ausrichtung schon in der Studienstruk-tur Berücksichtigung fi nden kann und fi nden wird.

Ein Nachteil besteht darin, dass die Vielfalt der Studiengänge und Studienrichtungen kaum noch überschaubar ist und in der ersten Zeit für Verwir-rung auf dem Arbeitsmarkt sorgen wird. Die Zukunft wird zeigen, welche Studienmodelle Bestand haben werden – neue Berufsbilder wachsen derzeit wie Pilze aus dem Boden und müssen sich erst mittel- bis langfristig bewähren.

Der Umstrukturierungsprozess bringt innovative Ideen in die Ausbildung. Reelle, aktuelle und inter-disziplinäre Projekte müssen als Voraussetzung zur Erlangung von Credit-Punkten selbständig oder in Teamarbeit erarbeitet werden, wobei einzelne Ver-anstaltungen durch Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen belegt sind. Dadurch wächst das Verständnis für die Ansprüche unterschiedlichster Fachdisziplinen.

Die klassischen Studiengänge wie das Bauingeni-eurwesen werden auch im Verkehrswesen weiterhin eine große Rolle spielen. Straßen- und Verkehrsin-genieure stehen somit auch in NRW keineswegs vor dem Aus – die Bezeichnung wechselt und je nach Wahl des Studienganges entstehen neue, interdiszi-plinär geprägte Ausbildungsprofi le. Je nach Ausrich-tung einer ausgeschriebenen Stelle wächst dadurch die Chance, Absolventen zu fi nden, die auf die jewei-ligen Anforderungen passgenauer ausgebildet sind. Dabei werden sich Bachelor-Absolventen vorrangig für die Sachbearbeitung, Master-Absolventen auch für Führungstätigkeiten eignen. Gleichwohl werden alle Absolventen auch weiterhin merken, dass fach-spezifi sches Lernen erst im Beruf richtig beginnt.

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VSVI-NRW 2007 Neue Strukturen bei Straßen.NRW

In das siebente Jahr seines Bestehens ist Straßen.NRW mit schlankeren Strukturen gestartet: Zum 1.1.2007 wurden die 19 bis dahin selbstständigen Niederlassungen zu acht Regionalniederlassungen, zwei Autobahnniederlassungen und einem Planungs- und Baucenter zusammengefasst.

Im laufe des Jahres ist unter Leitung der Straßen.NRW-Geschäftsführung und in Zusammenarbeit mit der Personalvertretung, Niederlassungsleitungen, Schwerbehindertenvertretung und der Gleichstel-lungsstelle ein Umsetzungskonzept erarbeitet wor-den, das hatte vor allem zwei Ziele hatte: Die Aufga-ben der Straßenbauverwaltung sollen so wenig wie möglich unter der Umstrukturierung leiden und für jeden der betroffenen Beschäftigten soll ein neuer Arbeitsplatz im Landesbetrieb gefunden werden, der mit zumutbarem Zeit- und fi nanziellem Aufwand er-reicht werden kann. Um die Fragen nach der Zumut-barkeit einheitlich und nachvollziehbar beantworten zu können, wurden Sozialkriterien vereinbart.

Inzwischen ist der Prozess nahezu abgeschlos-sen. Die frühestmöglichen Termine für die Schlie-ßung der Außenstellen sind in Abhängigkeit vom Stand der Projekte und der sozialverträglichen Um-setzungsmöglichkeit der Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter festgelegt worden; in einigen Fällen hängt das tatsächliche Ende einer Außenstellen davon ab, aus den betreffenden langfristigen Mietverträgen zu kommen.

Neben der Optimierung der eigenen Verwaltungs-strukturen hat Straßen.NRW im Jahr 2007 weiter daran gearbeitet, Werkzeuge für die Bewältigung der neuen Aufgaben wie betriebswirtschaftliches Rech-nungswesen, Controlling oder Personalentwicklung einzuführen und die Beschäftigten im Umgang damit zu schulen. Wesentliche Elemente der strategischen Unternehmensführung sind EPOS (Einführung von Produkthaushalten zur outputorientierten Steue-rung) sowie die Kosten- und Leistungsrechnung mit Systemen zur produktscharfen Erfassung von Auf-wendungen.

Die Ergebnisse der neuen, schlanken und wirt-schaftlichen Arbeitsweise des Landesbetriebes Stra-ßenbau NRW können sich sehen lassen: Trotz ab-nehmender Personalstärke konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Summe der investiven Baumittel erneut gesteigert werden. Straßen.NRW ist damit ein verlässlicher Partner der Bauwirtschaft. „Die guten Ergebnisse sind aber ohne hoch motivierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu machen“, weiß Hauptgeschäftsführer Win-fried Pudenz. Die Straßen.NRW-Geschäftsführung legt darum einen weiteren Schwerpunkt ihrer un-ternehmerischen Tätigkeit auf den Prozess „Führung im Wandel“. „Führung im Wandel“ hat das Ziel, die Führungskräfte bei ihrer anspruchsvollen Aufgabe zu unterstützen und damit die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu optimieren. Pudenz: „Die Möglich-keiten, das Unternehmensergebnis über Personalab-

N e u e S t r u k t u r e n b e i S t r a ß e n . N R W

Dipl.-Ing. Ulrich WindhagerRG-Niederlassung Ostwestfalen-Lippe, Bielefeld

Dipl.-Ing.Thomas RensingRG-Niederlassung Sauerland-Hochstift,Meschede

Dipl.-Ing. Uwe DewesRG-NiederlassungRhein-Berg, Gummersbach

Straßen.NRW

Zentrale Kommunikation

Ingrid Scholtz

D i e L e i t e r d e r n e u e n R e g i o n a l n i e d e r l a s s u n g e n , d e r A u t o b a h n n i e

Dipl.-Ing. Herbert HöltersRG-Niederlassung Niederrhein, Mönchengladbach

Dipl.-Ing. Dirk GriepenburgRG-Niederlassung Münsterland, Coesfeld

Dipl.-Ing. Michael GebertRG-Niederlassung RuhrBochum

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VSVI-NRW 2007

VSVI NRW

bau sowie Aufgaben- und Zuständigkeitsverdichtung zu verbessern, sind mit dem Ministerium verein-bart und werden auch in Zukunft genutzt. Schlanke Strukturen und betriebswirtschaftliche Unterneh-menssteuerung führen aber nur dann zum Erfolg, wenn die Beschäftigten motiviert sind und den Spaß an ihrer Arbeit nicht verlieren – und darauf haben vor allem auch die Führungskräfte einen Einfl uss“.

Die neue, dreiköpfi ge Geschäftsführung hatte 2006 den zuvor sechsköpfi gen Vorstand abgelöst und widmet sich jetzt vor allem der Unternehmens-steuerung. Zuvor hatten die Vorstände auch jeweils einen Geschäftsbereich geleitet. Der Betriebssitz in Gelsenkirchen hat seine Organisationsstruktur den neuen Bedingungen angepasst. So gibt es seit August 2007 einen Koordinator, der die Arbeit der Stäbe vernetzt. Mit der stärkeren Trennung zwischen operativem und strategischem Geschäft macht Stra-ßen.NRW deutlich, dass die effi ziente und effektive Unternehmensführung des öffentlich-rechtlichen Be-

triebes einen angemessen Platz neben dem Kernge-schäft beanspruchen kann.

Straßen.NRW betreut insgesamt 2.178 km Au-tobahn - das sind fast 20 Prozent des gesamten Au-tobahnnetzes in der Bundesrepublik Deutschland -, 5.055 km Bundesstraßen - das sind 12,3 Prozent des Gesamtnetzes - und 12.684 km Landesstraßen - 14,6 Prozent des Gesamtnetzes sowie knapp 10.000 Brü-ckenbauwerke. Der allergrößte Teil des Straßennet-zes in NRW liegt in der Verantwortung des Landes-betriebes bzw. in den Händen seiner Beschäftigten; nur an einigen Stellen teilt sich Straßen.NRW aus Gründen der wirtschaftlichen Streckenabrundung die Aufgabe zum Beispiel mit einem Kreis.

,

Dipl.-Ing.Ludger SiebertRG-Niederlassung Südwestfalen,Siegen

Geschäftsführung

Winfried PudenzHauptgeschäftsführer

Harald Friedrich AustmeyerGeschäftsführer

Ralf PagenkopfGeschäftsführer

Stäbe

Zentrale KommunikationUnternehmensstrategieStrategisches ControllingRevision

Hauptabteilungen

1: Personal, Recht2: Planung3: Bau4. Betrieb und Verkehr5: Finanzen, Organisation, IT

Fachcenter

Vermessung/Straßen-informationssystemeTelekommunikationGebäudemanagementPrüfcenter

Niederlassungen

8 Regionalniederlassungen2 Autobahnniederlassungen1 Planungs- und Baucenter

Meistereien

84 Straßen- undAutobahnmeistereien

n Die Struktur des Landesbetriebs Straßen.NRW

d e r l a s s u n g e n u n d d e s P l a n u n g s - u n d B a u c e n t e r s R u h r

Dipl.-Ing. Edgar KleinRG-Niederlassung Ville-Eifel,Euskirchen

Dipl.-Ing.Elke BisokeAutobahnnieder-lassung Krefeld

Dipl.-Ing.Andreas MeyerAutobahnnieder-lassung Hamm

Dipl.-Ing. Berthold SchmeingPlanungs- und Baucenter Ruhr, Essen

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VSVI-NRW 2007 VSVI-NRW im Gespräch

G e s p r ä c h d e r V S V I - N R W m i t d e r G e s c h ä f t s f ü h r u n g d e s L a n d e s b e t r i e b s S t r a ß e n . N R W

Dipl. Ing. Bernd Ketteniß

Teilnehmer: Ralf Pagenkopf, Geschäftsführer Landes-betrieb Straßen.NRW, Helmut Nikolaus, Bernd Ket-teniß, Werner Lerdo, Ulrich Schievenbusch, Gerrit Zech, Silvia Vassilière, Thomas Rensing, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gerlach, Universität Wuppertal

• Herr Pagenkopf begrüßt für den Landesbetrieb die Besprechungsteilnehmer. Er entschuldigt sein bei-den Kollegen, Herrn HGF Pudenz und Herrn GF Austmeier, die aus gesundheitlichen Gründen lei-der an dem Gespräch nicht teilnehmen können.

• Herr Nikolaus stellt die Vorstandsmitglieder sowie Herrn Prof. Gerlach vor. Es folgt eine stichwortarti-ge Darstellung der Organisation und der Ziele der VSVI. Er verweist insbesondere auf den Schwer-punkt der Vereinigung, nämlich für ihre Mitglieder, aber auch für Externe, eine qualitätvolle berufsbe-zogene Fortbildung in Seminaren anzubieten.

• Fortbildung: Herr Zech erläutert Konzeption und Organisation der Seminarprogramme mit jährlich ca. 1.300 Teilnehmer an etwa 20 Seminaren. Rund 60% der Teilnehmer sind Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter von Straßen.NRW. Da die Zuschüs-se der Fördergemeinschaft zur Finanzierung der Seminare in den letzten Jahren wegen sinkender Spendenbereitschaft ihrer Mitglieder deutlich zurückgegangen sind, bereite die zunehmend zu beobachtende Praxis von VSVI-Mitgliedern, durch die Behauptung eines rein persönlichen (privaten) Interesses an den Seminaren eine ungerechtfer-tigte Gebührenbefreiung zu erreichen, verstärkt Sorge.

Herr Pagenkopf bestätigte die nach seiner Wahr-nehmung hohe Qualität der Fortbildungsseminare und bekräftigt die Bereitschaft seines Hauses, für

seine teilnehmenden Mitarbeiter auch die anfal-lenden Gebühren zu bezahlen. Die geschilderte „Vermeidungsstrategie“ sei nicht im Sinne von Straßen.NRW. Im Übrigen sei die Gebührenhöhe mit 50,- pro Seminar konkurrenzlos günstig. Herr Pagenkopf erklärte, dass die Entscheidung über die Teilnahme von Mitarbeitern an den Fachsemi-naren und die dadurch bedingte Dienstbefreiung weiterhin von den Niederlassungsleitern getroffen werde. Das gleiche gelte für die haushaltsmäßige Abwicklung der Seminargebühren.

Es bestehen von seiner Seite auch keine Beden-ken, wenn die Seminare bei Bedarf in Räumlichkei-ten des Landesbetriebes durchgeführt werden.

Es wurde verabredet, dass Herr Zech den Entwurf des jährlichen Seminarprogramms dem Landesbe-trieb (Herrn Pfeiffer) zuleitet, um abzuklären, ob dort Änderungs- oder Ergänzungswünsche beste-hen.

• Ingenieurausbildung: Herr Prof. Gerlach erläutert einführend den aktuellen Stand der Studienreform auf der Grundlage der vorweg versandten Papie-re („Information zur geplanten Einrichtung eines interdisziplinären Bachelor- und Master-Studien-gangs „Verkehrswesen“ in NRW“ und „Ingenieur-studium im Wandel“). Er beleuchtet Hintergründe und Problematik aus dem Blickwinkel der Studien-gänge des Bauingenieurwesens.

Einige Punkte: • Ab 2010 wird es für Erstsemester den Einstieg in

den Studiengang „Diplomingenieur“ nicht mehr geben. Dann ist für Anfänger vollständig auf Ba-chelor/Master umgestellt.

• Die Erstsemester im Bauingenieurwesen liegen derzeit zahlenmäßig auf einem besorgniserre-gend niedrigen Niveau. Im Schnitt betragen die Neuanmeldungen gegenwärtig ca. 60 – 80 Studen-ten pro Hochschule.

• Die Konsequenz daraus wird sein, dass den Arbeit-gebern im Bau-/Verkehrsbereich für notwendige Stellenbesetzungen nicht mehr genügend Nach-wuchs zur Verfügung stehen wird

• Außerdem müssen sich die potentiellen Arbeitge-ber für „Bauingenieure“ (z.B. Straßenbauverwal-tungen oder auch die Bauindustrie) im Hinblick auf die Studienreform die Frage stellen, ob die künftigen Hochschulabsolventen die „richtige“ Qualifi kation haben werden.

Vermerk überdas Gespräch des Landesvor-standes der VSVI-NRW mit der Geschäfts-führung des Landesbetriebs Straßen.NRW am 29.01.20007 in Gelsenkirchen

f

Vor dem

Betriebssitz

Straßen.NRW in

Gelsenkirchen

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VSVI-NRW 2007

Neue Mitglieder

Alberts, Stefan ArnsbergAlfert, Mario DuisburgBaumgarten, Dirk SoestBeck, Sebastian VoerdeBecke, Alice BonnBecker, Hubert AachenBeyene, Gli AachenBeyer, Ralf HertenBlock, Vicky DüsseldorfBoctor, Claudia Bad MeinbergBourdane, Aziz MünsterBraun, Uwe KölnButtgereit, Ulrich GelsenkirchenCaßemeyer, Katrin OberhausenCencon, Nedime AlsdorfCommon, Felix AachenCzapiewski, Eva Alexandra WelverDammann, Elke BielefeldDeußen, Ekkehard NeussDoes, Konrad PulheimDriske, Lars FuldaEblenkamp, Johannes Rheda-WiedenbrückEnsemeier, Guido KölnEvermann, Guido WarendorfFinger, Ulrich DortmundFischer, Markus, Dr. RheinbachFischer, Christian BielefeldFrank-de Buhr, André EssenGenschow, Dirk Castrop-RauxelGiesen, Dietmar GeldernGörener, Ersun BochumGrassl, Hans Dr. StraßlachGraw, Niklas DüsseldorfGrunwald, Jens DetmoldGünther, Martin VelenGuist, Manfred HückelhovenGumnior, Alexander ErfurtHaerinck, Stefaan HerneHamm, Helmut KorschenbroichHedwig, Sven Thomas Euskirchen

Heinze, Uwe LichHeithoff, Stefan DortmundHermes, Norbert RheineHintzke, Tobias DüsseldorfHöckendorff, Liselotte BrühlHöltgen, Maike HaanHörner, Anna OsnabrückHoltmann, Markus DortmundHorster, Andreas BochumIrning, Markus RheinbachIschebeck, Heike EnnepetalIstas, Ralph PulheimJadjewski, Rainer VelbertJohow, Markus MünsterKarthaus, Ludger GesekeKasten, Birgit SolingenKatzwinkel, Tom LangenfeldKrieg, Jürge, Dr. WachtbergKuchenbecker, Uschi KölnKunert, Andreas KerkenKusenbach, Heidrun BonnLank, Christian, AachenLeben, Peggy BochumLederer, Stefan DuisburgLeister, Britta DortmundLux, Alexia Mülheim a. d. RuhrMark, Peter, Dr. Mülheim/RuhrMarzahn, Gero, Dr. EssenMatten, Christoph BochumMelchert, Christian KölnMohr, Claudia LangenfeldMoritz, Ulrich RecklinghausenMüller-Neuhöffer, Carsten HamminkelnNacken, Georg AachenNafe, Christian SprockhövelNeliepp, Michael BreckerfeldNeutag, Lars WuppertalNieweler, Klaus SalzbergenNollmann, Ulf LengerichOrzol, Jennifer Bochum

N e u e M i t g l i e d e r Allen neuen Mitglieder gilt ein herz liches Willkommen.

Dederich, Werner Hennef Dammbr.Dyck, Klaus-Peter OberhausenEckhardt, Heinz-Wilhelm NürnbergEggert, Erhard Ürzig/MoselEnglisch, Gotthard DüsseldorfFiehe, Karl-Franz RheineFraikin, Guido HeimbachGerlach, Johannes WinterbergHehenkamp, Karl-Heinz MünsterHeintze, Manfred EssenHimmler, Kurt HagenHoffmann, Horst NeussHoltmann, Wolfgang Ratingen

E h r e n d e s G e d e n k e n

• Es zeichnet sich ab, dass die Umstrukturierung des Bauingenieurwesens sowohl für den Bachelor als auch für den Master künftig spürbar reduzierte Ausbildungsinhalte für den Verkehrsbereich schaf-fen wird.

• Sechs Hochschulen in Nordrhein-Westfalen, dar-unter auch die Uni Wuppertal, streben daher die Einrichtung eines konsekutiven Bachelor- und Master-Studiengangs „Verkehrswesen“ an. Planung und Verkehrsmanagement sollen stärker betont, die konstruktiven Inhalte in reduziertem Umfang angeboten werden. Die NRW Hochschulen beab-sichtigen, 2008 mit dem neuen Studiengang an den Start zu gehen.

• Bisher gibt es für den neuen Studiengang eine Konzeption, die von 12 Hochschullehrern aus-gearbeitet wurde. Prof. Gerlach appelliert an die großen Arbeitgeber, wie Straßenbauverwaltungen

und Bauindustrie/Bauwirtschaft, sich baldmög-lichst mit ihren Wünschen und Anregungen in den Diskussionsprozess einzubringen.

• Herr Pagenkopf weist darauf hin, dass die jungen Assessoren/Bauräte doch zum Teil noch deutliche Defi zite im Bereich „Betriebswirtschaft und Pro-jektmanagement“ haben und der Landesbetrieb gezwungen sei, hier mit erheblichem Aufwand nachzubessern. Er erklärte daher, dass der Landes-betrieb bereit sei, sich in das Thema der Neustruk-turierung der Studiengänge einzubringen.

• Zur aktuellen Situation im Straßenbau wies Herr Pagenkopf auf zwei Schwerpunktthemen hin: Staureduzierung auf den Bundesautobahnen durch verbessertes Baustellenmanagement und Bauzeit-verkürzungen sowie eine Verbesserung der Kom-munikation mit den Verkehrsteilnehmern durch Schaffung eines integrierenden Info-Portals.

Paas, Udo Dr. KempenPetersilie-Koch, Britta NeussPlebs, Alexander SundernQuadfl ieg, Markus StolbergReinke, Werner AachenRenneberg, Oliver Bergisch GladbachRieks, Daniel DetmoldRisse-Prämaßing, Helmut LeverkusenRitter, Axel KölnRögels, Bernd ErkelenzSauerwein-Braksiek, Elfi RecklinghausenSaurenbach, Wolfgang WuppertalSchaub, Michael DuisburgSchmole, Frank Bonn-DuisdorfSchulte, Sanrina Eslohe- WenholthausenSchwarz, Rainer StemwedeSchwenker, Britta LeopoldshöheSeyfzadeh, Sam GüterslohSieber, Ralph BonnSpiering, Martin Lügde

Starp, Kai TelgteSteen, Kristina HürthStempelmann, Dieter EssenStephan, Rainer, Dr. DetmoldStephan, Andreas NetphenStroß, Oliver HennefStührenberg, Matthias DetmoldSyring, Andreas SalzkottenTelle, Volker SprockhövelTocke, Dennis MünsterTusch, Christoph LüdgeWalter, Mathias DüsseldorfWarstat, Ewald WittenWeller, Helmut EhringshausenWenten, Hermann-Josef BedburgWiggeshoff, Stefan DortmundWitt, Carsten BündeWitte, Frank NalbachWübben, Jürgen GronauWurth, Julia WermelskirchenZobel, Jan Gladbeck

Kruse, Bernd MönchengladbachKuhle, Benno HagenLiesenklas, Hans Bottrop-KirchhellenMeusel, Georg WuppertalOhle, Dieter NiederkasselPühl, Hans Georg EssenRichter, Erhard KölnRikus, Werner PaderbornSick, Harald KamenSondermann, Eckhard SoestStapper, Ferdinand Troisdorf-SieglWilde, Günther EssenWuff, Carl Hamminkeln

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VSVI-NRW 2007

Vorsitzender:Dipl.-Ing.

Jürgen Jacobs

Bezirksgruppe Aachen BG-02

Feuer und Rauch zu Beginn und zum Abschluss der Orkan Kyrill – alles war drin in der Region Aachen. Und das nicht etwa im übertragenen Sinn, sondern tatsächlich:

Im Februar haben wir vorbereitet und weit-gehend selbst gestaltet einen Rauchversuch mit be-gleitender Übung von Feuerwehr und Rettungsdiens-ten im Tunnel Stolberg. Die NL Aachen von Straßen.NRW hatte weitere Fluchtwege-Beschilderung und -Markierung in den Tunnel eingebaut und wollte die Wirksamkeit testen. Auf Vermittlung unseres Mit-gliedes Prof. Baltzer konnten wir das Institut für Industrieaerodynamik gewinnen. Und dann wurde ein Feuer entfacht mitten im – gesperrten – Tunnel. Ein PKW brannte lichterloh und unsere Mitglieder standen mit der Nase dabei. Ungiftiger Rauch stieg auf. Man sah fast nichts mehr. Der Rauch zog er-schreckend schnell durch den Tunnel und trat dann beängstigend an einem Portal aus. Die Feuerwehr wurde gerufen und kam mit großer Mannschaft. Ein-zelne Feuerwehrmänner arbeiteten sich mit schwe-rer Atemschutzausrüstung bis zum Brandherd durch und suchten nach vermissten Personen. Krankenwa-

gen und Polizei rasten herbei; ungefähr 50 Rettungs-kräfte waren im Einsatz. Erst spät in der Nacht, als Rettungssanitäter versuchten, älteren VSVI-Mitglie-dern Wiederbelebungsspritzen zu setzen, zogen wir uns zurück. Das Resümee des Versuchs: Fluchtwe-ge-Kennzeichnungen sind lebenswichtig und: Rette Dich selbst ganz schnell.

Gequalmt hat es fast nicht bei der nächsten Ver-anstaltung, aber mächtig gestunken hat es im März in der Reifenproduktion von Continental in Aachen. Der Werksleiter persönlich hat uns sehr engagiert durch alle Produktionsabteilungen geführt, ausgie-big erläutert und viele Fragen beantwortet. Es war schon beeindrucken, wie viele komplizierten Pro-duktionsschritte erforderlich sind, um das „Massen“- Produkt Reifen herzustellen.

Im April ging es dann endlich zu einer rich-tigen Baustelle, nämlich zum Buschtunnel der Bahn unter dem Aachener Stadtwald im Zuge der Hoch-geschwindigkeitsverbindung Köln – Paris. Der be-stehende Buschtunnel aus dem Jahr 1838 ist zwar mit 2 Gleisen in Betrieb, lässt aber wegen des gerin-gen Gleisabstandes keine Hochgeschwindigkeit zu und ist sanierungsbedürftig. Deshalb wird in einem ersten Schritt daneben ein 711 Meter langer neuer Tunnel konventionell in Spritzbetonbauweise aufge-fahren und später im zweiten Schritt der alte Tunnel saniert. Wir konnten den neuen Tunnel durchwan-dern bis zur Ortsbrust und erlebten mit, wie anstren-gend die Arbeit der Männer vor Ort beim Einbringen der Spritzbetonschale ist.

Die Veranstaltung im Juni hatte überwiegend geschichtliche Aspekte. Seit Anfang 2006 existiert der Nationalpark Eifel. Zentrale Bauanlage ist das bis dahin militärisch genutzte Camp Vogelsang, das in der NS-Zeit eine „Ordensburg“ war, in der junge Deutsche zu „ Junkern“ herangebildet wurden. Die Bauanlagen, ja selbst das Schwimmbad sind weit-gehend gut erhalten. Es war beeindruckend, mitten in den steinernen Zeugnissen einen Teil unserer Ge-schichte ganz anschaulich zu erfahren.

Und dann kam das Grillfest, inzwischen eine Kult-veranstaltung der Aachener Gruppe. Im August und diesmal bei schönem Sommerwetter hatten wir viel Zeit füreinander. Wieder einmal ließ es sich Walter Vassillière nicht nehmen, selbst am Grill zu brutzeln und zu braten. Sein Ausruf „Kotelett“ oder „Speck“

Berichte aus den Bezirksgruppen:

f

Feuerübung im

Tunnel Stolberg

f

Auf dem

Gelände

des Camps

Vogelsang im

Nationalpark

Eifel

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VSVI-NRW 2007

Berichte aus den Bezirksgruppen:

Das Jahr 2006 war mit seinen Veranstaltun-gen für unsere Bezirksgruppe Bergisch-Land ein Er-folg. Bei allen Aktivitäten hatten wir eine überdurch-schnittliche Beteiligung. Die wichtigsten waren im Einzelnen:

Besichtigung der Brillux-Werke in Münster

4.05.2006 mit ca. 38 Teilnehmern Die Brillux-Werke sind ein führender Hersteller von Farben für die verschiedensten Anwendungen, so auch für den Straßenbau. Hier insbesondere für alle Verkehrszeichen im unmittelbaren Straßenraum. Bei der Herstellung dieser Farben wird auf Erkenn-barkeit und Refl exfähigkeit größter Wert gelegt. Es waren aber nicht nur die Produkte interessant, son-dern auch die gesamte Logistik des Versandes. Wie bei einer solchen Firma nicht anders zu erwarten ist, verfügt sie auch über eine entsprechende For-schungsabteilung, gekoppelt mit einem Labor, das

eine ständige Qualitätsüberwachung sicherstellt. Halbtagsveranstaltungen mit einem solch kompak-ten Programm wünschten wir uns öfter, sowohl in fachlicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht.

Unsere Jahresreise nach Leipzig

Unsere traditionelle 4-Tagesreise führte uns vom 18. – 21.05.2006 nach Leipzig. Die Stadt Leipzig ist in jeder Hinsicht sehenswert. In den ca. 15 Jahren nach der Wende ist enorm viel erreicht worden. Es ist mit einem Satz, eine funktionierende und blühende Großstadt geworden. Beginnend mit dem vollständig neu gestalteten Hauptbahnhof, über die Innenstadt, die Altstadt, bis zur traditionellen Mädlerpassage. Weil Leipzig auch Ausrichter der Fußballweltmeister-schaft war, waren auch die baulichen Aktivitäten be-sonders groß. Leider konnten wir das Fußballstadion nicht besichtigen, hier mussten noch die berühmten Sicherheitsvorrichtungen installiert werden. Trotz-

Bezirksgruppe Bergisch Land BG-07

Vorsitzender:Dipl.-Ing. Gerhard Brechtefeld

ist uns noch im Ohr und wird es auch bis zum nächs-ten Grillfest bleiben.

Rein fachlich ging es zu bei der Veranstaltung im September. Unser Mitglied Herr Steindor zeigte und erläuterte uns ganz intensiv den Verkehrsrech-ner der Stadt Aachen. Dieser Rechner vom neuesten technischen Stand mit einer TASS-Steuerung (Traf-fi c Actuell Signal Program Selection) steuert ca. 160 Lichtsignalanlagen teilweise verkehrsabhängig. Die Fachleute waren hier unter sich und haben bis in den Abend hinein Fragen gestellt und Antworten be-kommen.

„Sportlich“ wurde es im Oktober bei der Führung durch das Borussia-Park-Stadion in Mön-chengladbach. Ein sehr engagierter Führer des Fußballvereins zeigte uns die imposante Bauanlage des neuen Stadions und erläuterte uns das Vermark-tungskonzept. Aus den geplanten 90 Minuten für die Führung wurden nahezu 3 Stunden, natürlich zuzü-glich Auslaufen an der Vereinsbar.

Die Aachener Straßenbau- und Verkehrstage im November, die die Bezirksgruppe zusammen mit der Forschungsvereinigung SETAC organisiert, haben sich inzwischen etabliert. Sie decken ein breites

Spektrum ab, sind auf hohem Niveau und haben wie-der eine Rekordteilnehmerzahl erreicht. In der Weihnachtszeit wurde es kulturell. Der Aachener Dom – das erste deutsche Bauwerk auf der Liste der UNESCO der schützenswerten Denkmäler der Menschheit – hat immer etwas Neues zu bieten. Jetzt und in den nächsten Jahren werden die Mo-saike im Inneren restauriert. So konzentrierte sich diesmal die Führung auf diese kleinen Steinchen.

Die Jahreshauptversammlung wurde jetzt zum dritten Mal aus dem vollen Monat Dezember in den Januar verlegt. Ergebnis in der Sache: die Kasse stimmt, das Programm hat gefallen und der alte Vorstand ist für 2 Jahre bestätigt worden. Viel auf-regender war das Drumherum: Wir hatten für den 18.1.2007 eingeladen, ausgerechnet zu dem Tag und zu der Stunde, als Kyrill in der Region am heftigsten tobte. Und ausgerechnet in einem Waldrestaurant wurde ein warmes Buffet für uns vorbereitet. Viele mutige Mitglieder machten sich auf den Weg, 22 kamen durch. Und alles ging gut. Die notwendigen Beschlüsse wurden gefasst und das Buffet wurde ge-schafft.

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VSVI-NRW 2007 Berichte aus den Bezirksgruppen:

dem hatten wir ein umfangreiches Fachprogramm mit einer kompetenten Führung durch Herrn Ministe-rialdirigent Dr. Rohde vom Sächsischen Staatsminis-terium für Wirtschaft und Arbeit, Abteilung Verkehr. Schwerpunkt der Baustellenbesichtigungen war die neue Bahnverbindung vom Hauptbahnhof bis zum Bayerischen Bahnhof. Die neue Gleisanlage wird im Stadtgebiet größtenteils unterirdisch geführt.

Wir trafen uns zunächst in der so genannten „In-fobox“ des City-Tunnels Leipzig, wo wir anhand der Pläne einen generellen Überblick über das neue, das im Bau befi ndliche und geplante Verkehrskonzept für Straße und Schiene erhielten. Die zwei wich-tigsten Baustellen, die wir besichtigten, waren die Baustelle „Markt“, praktisch in der Innenstadt, und die des neuen Bayerischen Bahnhofs. Das Besondere an der Baustelle „Bayerischer Bahnhof “ war die not-wendige Verschiebung des historischen Denkmals „Portikus“.

Der gesellschaftliche Teil war eine professionelle Führung durch die gesamte Innenstadt. Hier natür-lich auch die Mädlerpassage mit Besichtigung von Auerbachs Keller und anschließendem Besuch eines Faustseminars. Beeindruckend war auch die Besich-tigung des Völkerschlacht-Denkmals. Jeder kennt es wahrscheinlich von Bildern und aus Reportagen, aber es auch im Original besichtigen zu dürfen, ist dann doch noch etwas Besonderes.

Alle Abendveranstaltungen fanden in typischen Leip-ziger Lokalen statt, mit entsprechendem Lokalkolo-rit. Jeder Abend war ein Erfolg!

Auf der Rückfahrt haben wir Station in Weimar gemacht. Die Stadtführung durch die Herzogin Anna-Amalia in ihrer traditionellen Tracht wurde sehr pro-fessionell durchgeführt. Das Mittagessen nahmen wir im Traditionsgasthof „Zur Sonne“ ein. Begeistert auch von Weimar, waren wir dann am späten Abend wieder zurück im Bergischen Land.

Besuch des Steinkohlekraftwerks Voerde

Heute stand etwas Besonderes auf dem Exkursions-programm. Keine Straße, keine Brücke, kein Kanal: Ein Steinkohlekraftwerk.

Auf Einladung des technischen Vorstandes der STEAG Aktiengesellschaft Essen, Herrn Dr. Ing. Heinz Scholtholt, machten wir uns am Morgen des 19.08.2006 auf den Weg zum Kraftwerk. Der Tag war als Familientag geplant, an dem deshalb auch zahl-reiche Familienangehörige teilnahmen.

Herr Scholtholt begrüßte uns und stellte uns zu-nächst anhand eines Films die STEAG AG vor:

Die STEAG beschäftigt sich ausschließlich mit der Erzeugung elektrischen Stroms. Sie ist der bun-desweit zweitgrößte Steinkohleverstromer mit 6 Kraftwerken in der Bundesrepublik. Die 4 Blöcke des Kraftwerks Voerde wurden in den Jahren 1970/71 und 1982 /85 erbaut. Sie haben eine installierte Leistung von 2.120 MW und erzeugen rund 10 Mrd. kWh/ Jahr. Dies ist ausreichend für knapp 3 Mio. Haushalte.

Täglich werden per Bahn bis zu 20.000 t Kohle an-geliefert. Wegen des wesentlich günstigeren Preises ist es leider hauptsächlich Importkohle. Die gewalti-ge Dimension eines solchen Kraftwerks wurde uns beim Rundgang deutlich. Alles ist hier um 2 Haus-nummern größer als man es sich gemeinhin vorstellt. Als Beispiel mögen hierfür die Kesselhäuser dienen: Ihre Höhe beträgt 100 m = 30 Stockwerke.

Neben der Stromerzeugung ist in der heutigen Zeit die Rauchgasreinigung und die Verwertung der Reststoffe (im Kraftwerk Voerde 590.000 t / Jahr) von großer Bedeutung. Das im Kessel entstehen-de Granulat wird in der Betonherstellung als Pfl as-tersand und als Streugut im Winter verwendet. In der DENOX-Anlage werden unter Zugabe von Am-moniak die im Rauchgas enthaltenen Stickoxyde in Stickstoff und Wasserdampf umgewandelt und als natürliche Bestandteile in die Luft abgegeben. In rie-sigen Elektrofi ltern bleiben 99,9 % der Aschepartikel an elektrisch geladenen Platten haften. Sie werden abgeklopft und aus dem Rauchgas entfernt. Diese Filterasche (Steinkohlenfl ugasche) wird als Betonzu-satzmittel verwendet. Der dritte wichtige Teil ist die Rauchgasentschwefelungsanlage. Kalkmilch verwan-

f

Besichtigung

der Baustelle

„Bayrischer Hof ”

Besichtigung des

Neusser Knotens

im September

r

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VSVI-NRW 2007

Berichte aus den Bezirksgruppen:

Bezirksgruppe Bonn BG-01

Die Aktivitäten der Bezirksgruppe Bonn begannen im Januar 2006 mit einem hochinteressanten Vortrag über die technischen und gestalterischen Möglich-keiten des Baustoffs Asphaltbeton. An praktischen Beispielen erläuterte ein Vertreter der Asphaltbera-tung verschiedenste Lösungsmöglichkeiten.

Ergänzt wurde die Präsentation durch einen Film über die Einsatzmöglichkeiten von Kompaktasphalt, den der Kollege Mirza zur Verfügung stellte. Eine rege Diskussion zeugte vom hohen Interesse, das diese Themen hervorgerufen hatten.

Nach der Karnevalszeit fand die jährliche sat-zungsgemäße Mitgliederversammlung am 9.3.2006 statt. Mit einem Film über den Straßenbau der Grün-derjahre fand sie ihren Abschluss.

Die für alle Straßenbauer obligatorische Reise zur Ausstellung „Straßenbau im Rheinland“ im Industriemuseum Oberhausen unternahmen wir am 4. April. Da einige Exponate aus den Straßenbauäm-tern Bonn und Euskirchen stammten, hatte die Ver-anstaltung für viele einen hohen Erinnerungswert. Der zwischenzeitlich leider verstorbene Kollege Bert Noethen aus der Bezirksgruppe Bonn hatte intensiv an der Gestaltung der Ausstellung mitgewirkt.

Studienfahrt Sizilien

Der Höhepunkt der Jahresaktivitäten war sicherlich die Studienfahrt vom 25. April bis 5. Mai nach Si-zilien: Sikaner, Elymer, Sikuler, Phönizier, Griechen, Byzantiner, Araber, Karthager, Römer, Normannen, Deutsche, Franzosen und andere eroberten und be-völkerten Sizilien in bunter Folge im Laufe der Jahr-hunderte.

Die Geschichte dieser Völker und ihrer Hinterlas-senschaft kennen zu lernen, machte sich im April des Jahres 2006 eine Gruppe aus Bonn und Umland auf den Weg, zunächst per Flug nach Catania, von ab da mit dem Bus.

Es ging zunächst nach Enna. Auf über 1000m Meereshöhe boten der antike Stadtkern mit Dom und Castell und weitem Blick in die Landschaft einen ersten Eindruck von Sizilien.

Die antiken Stätten zeigen, dass sich die Men-schen dank des warmen und sonnigen Wetters viel im Freien aufgehalten haben müssen. Seitdem muss sich das Wetter in Sizilien zeitweise verändert haben: In unserer ersten Reisewoche war es kalt und regne-risch. So bot der Ätna alles andere als das erwartete Ansichtskartenpanorama. Der Gipfel des Berges war

Vorsitzender:Dipl.-Ing. Edgar Klein

delt das im Rauchgas enthaltene Schwefeldioxyd in reinen Gips um, der z. B. für Gipskartonplatten ver-wendet werden kann.

Eine professionelle Stadtbesichtigung in Xanten brachte neue Erkenntnisse über das mittelalterliche Xanten und das Wirken der Kanoniker. Den Abschluss des Tages bildete ein gemeinsames Kaffeetrinken in einem schönen Gartenlokal.

Besichtigung des Neusser Knotens

Der Neusser Knoten verbindet die A 57 mit der A 46. Vor dem Ausbau wurde diese wichtige Autobahnver-bindung über eine Ampel geregelt, was unweigerlich zu kilometerlangen Stauungen führte. Nach dem ge-planten Ausbau dieses Knotens kann diese wichtige Verkehrsverbindung nunmehr niveaufrei erfolgen. Die T-förmige Verbindung der beiden Autobahnen muss aufgrund der vorhandenen Topografi e und der angrenzenden Bebauung auf engstem Raum abge-

wickelt werden, so dass sich im Kreuzungspunkt drei Ebenen bilden: Ebene-1 als Tunnel, Ebene 0 die A 57, Ebene+1 als Überwurf ein Brückenbauwerk. Nur durch umfangreiche Ingenieurbauwerke und die damit verbundenen Erdbewegungen war das Problem zu lösen. Die Baustellenabwicklung muss-te unter Aufrechterhaltung des gesamten Verkehrs erfolgen. Der DTV auf der A 57 beträgt ca. 80.000 und auf der A46 ca. 60.000 DTV. Um dieser Herkule-saufgabe einigermaßen gerecht zu werden und auch in der Bauzeit zu bleiben, war dies nur unter Einbe-ziehung einer zusätzlichen Behelfsbrücke möglich. Der Aufwand hat sich aber in jedem Fall gelohnt, die Bauzeit konnte eingehalten und die schlimmsten Verkehrsstauungen konnten vermieden werden.

Obwohl wir eine rein technische Veranstaltung hatten, waren wir mit über 30 Teilnehmern vor Ort. Mit großem Beifall bedankte sich die Gruppe bei den Bauleitern von Straßen.NRW. und den Baufi rmen.

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VSVI-NRW 2007 Berichte aus den Bezirksgruppen:

von Wolken verhangen. Das hat viele Reiseteilnehmer nicht abgehalten, sich mit einer Kabinenseilbahn für 24 Euro auf 2500 m Meereshöhe transportieren zu lassen. Von dort aus trieb es besonders Wagemutige noch weiter hinauf. Für 16 Euro fuhren sie mit einem Spezialgefährt begleitet von einem Führer den Berg hinauf, um oben nicht viel mehr zu sehen als wei-ter unten. Dafür gab es dort oben etwas zu riechen, nämlich Schwefeldämpfe und ähnliches.

Taormina, hoch gepriesen und besucht von be-rühmten Leuten wie Wolfgang von Goethe oder Greta Garbo, versagte uns seinen Sonntagsanzug. Antikes Theater oder Corsa Umberto sind faszinierend zu bestaunen, aber verlieren etwas von ihrem Glanz, wenn man sie unter dem Regenschirm betrachtet. Dennoch: Ines Lapi-Russo, unsere Reisebegleiterin, eine Germanistin, die in Deutschland studiert hatte, verstand es in exzellenter Weise, uns Land und Leute so näher zubringen, dass meteorologische Widrig-keiten kaum eine Rolle spielten. Als jemand, der in Italien geboren ist und seit 30 Jahren auf Sizilien lebt, konnte sie Eigenheiten sizilianischen Lebens in besonderer Weise vermitteln. Dabei war von großer Bedeutung, dass wir mit Hilfe einer so genannten „Führungsanlage“ – Objekte besichtigen und gleich-zeitig die Erläuterungen der Reisleiterin hören konn-ten. Die Reiseführerin trug einen kleinen Funksender und ein Mikrofon, wir ein Empfangsgerät und Kopf-hörer.

Unsere Bereisung Siziliens erfolgte in Etappen und von ausgewählten Standorten aus:

Drei Übernachtungen in Giardini Naxos, je eine in Syracus und Ragusa, zwei in Agrigent und drei in Campofelice di Rocella (60 km östlich von Palermo) sorgten dafür, dass Leerfahrten nahezu ausgeschlos-sen waren.

Alle erwähnten Völker haben ihre Spuren auf Sizi-lien hinterlassen. So gab es eine einzigartige Vielfalt kultureller Schaffenskraft von Menschen im Laufe der Jahrtausende in Städten und Stätten zu bewun-dern.

Syracus mit seinem Griechischen Theater und dem „Ohr des Dionysios“, Noto mit seinen die Stadt be-herrschenden Barockbauten, Ragusa – Ibla mit sei-nem markanten Stadtbild vermitteln so einen Hauch früheren Lebens und Denkens.

Besondere Höhepunkte der Reise waren der Be-such der Villa del Casale in Piazza del Casale, die Tempelruinen von Agrigent, Selinunt und Segesta, die Fahrt durch das Madoniegebirge mit der Besich-tigung der Höhlenwohnungen in Sperlinga und na-türlich der Besuch von Palermo und Monreale.

Während die 3500 Quadratmeter Mosaikboden in der Villa del Casale pralles römisches Leben in voll-endet künstlerischer Form zeigen, sind es in Agri-gent, Selinunt und Segesta die Griechen, die ab etwa 750 v. Chr. ihre Spuren in Form der verschiedensten Tempelformen hinterlassen haben. Es war eine be-sondere Freude, dass wir diese Bauten im schönsten Sonnenlicht in einer eindrucksvollen Landschaft er-lebten.

Einen ganz anderen Eindruck vermittelten die Höhlenwohnungen in Sperlinga. Eine weitgehende Selbstversorgung der Bewohnergemeinschaft durch große Vorratshaltung und ein Zisternensystem zur Wasserversorgung gewährleistete, dass die Bewoh-ner von Sperlinga in den Zeiten der „Sizilianischen Vesper“ den französischen Truppen während einer langen Belagerung widerstanden.

Palermo, mit 675.000 Einwohnern die größte Stadt Siziliens, hat eine einzigartige Lage zwischen den Bergen und dem Meer. Leider ließ die Dauer unseres Aufenthaltes in Palermo nur einen fl üchtigen Einblick in eine überaus bunte Stadt zu. Aber trotz Zeitknappheit haben wir vieles gesehen, so z.B. die Wallfahrtskapelle der Santa Rosalia auf dem 608 m hohen Monte Pellegrino, die Kathedrale und die Admiralskirche, den Fontana Brunnen, das Theater Massimo und vieles andere mehr.

Zwei Gräber waren es, die ein Stück Geschichte Siziliens besonders hautnah vermittelten: der Sar-kophag Friedrich II in der Kathedrale und das Mau-soleum des Richters Borsellino auf einem Friedhof in Palermo. Der Staufferkaiser Friedrich II, in Italien geboren und lange Jahre König von Sizilien, war sicherlich einer der bedeutendsten geschichtlichen Figuren des Mittelalters. Borsellino, ein Mann von heute, der dem organisierten Verbrechen die Stirn bot und dafür mit seinem Leben bezahlte, wurde zum Symbol des Kampfes gegen die Mafi a in Sizilien. Er wurde 1992 von der Mafi a ermordet.

Absoluter Höhepunkt einer an Höhepunkten rei-chen Reise war der Besuch der Kathedrale in Monre-ale. Mit ihren Goldmosaiken, die mit Darstellungen des neuen und alten Testamentes den ganzen Raum ausfüllen, zählt sie zu den schönsten Kirchenbauwer-ken der Welt. Und als dann noch ganz unerwartet

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Studienfahrt

nach Sizilien im

April und Mai

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VSVI-NRW 2007

Berichte aus den Bezirksgruppen:

Bezirksgruppe Düsseldorf/Krefeld BG-06

Vorsitzender:Dipl.-Ing. Alfons Küster

Traditionell begann die Bezirksgruppe Düsseldorf/Krefeld ihre Aktivitäten mit der Mitgliederversamm-lung am 17.01.2007 in der Brauerei Schumacher.

Mit über 30 Teilnehmern war die Versammlung gut besucht. Mit Ausnahme von H. Tiemann bleibt der gesamte Vorstand im Amt.

Herr Tiemann steht als Kassenwart nach lang-jähriger Arbeit nicht mehr zur Verfügung. Als neuer Kassenwart wurde Herr Kenntenich ohne Gegenstim-men gewählt und rückt somit in den Vorstand nach.

Die Kassenprüfung ergab keine Unregelmäßig-keiten. Das Schlusswort als offi ziellen Teil der Mit-gliederversammlung hielt Rolf Jansen mit einem kleinen Vortrag zur Wirtschaftslage im Baugewerbe. Anschließend blieb noch Zeit für einen Meinungs-austausch in geselliger Runde.

Fachveranstaltung:

Neue Bauweisen für hochbelastete Verkehrsfl ächen in Kommunen

Am Freitag, den 21.03.2006 fand die erste Fachver-anstaltung der Bezirksgruppe Düsseldorf /Krefeld in Düsseldorf statt.

Herr Dr. Simmleit von der TPA, Köln trug zum Thema „neue Bauweisen für hochbelastete Verkehrs-fl ächen in Kommunen“ vor. Die Veranstaltung fand unter reger Teilnahme im Technischen Verwaltungs-gebäude der Stadt Düsseldorf statt.

Herr Dr. Simmleit legte den Schwerpunkt auf kom-binierte Asphaltbauweisen, wie z.B. halbstarre Be-läge, Brückenabdichtungen mit Statifl ex sowie mit PR-Plast modifi zierter Asphalt für stark beanspruchte Flächenbefestigungen. Auf der Grundlage der Erfah-rungen und Erkenntnisse von mehreren hunderttau-send Quadratmetern in diesen Bauweisen ausge-führten Flächen empfi ehlt sich auch ein Einsatz in Kommunen, wo in der Regel in sehr beschränkten Zeitfenstern Sanierungen durchzuführen sind.

Nach Vorführung zweier Demofi lme fand zum Ab-schluss eine rege Diskussion der Teilnehmer statt. Die Fachveranstaltung konnte als großer Erfolg gewertet werden und es wird beabsichtigt in der Bezirksgruppe weitere Veranstaltungen dieser Art durchzuführen.

Exkursion zur Maastalautobahn

Niederländischer Rijksweg A 73 Streckenabschnitt Venlo-Roermond

Die Fachexkursion am 23. Mai 2006 führte in die grenznahe Region zur Besichtigung der niederlän-dischen Maastalautobahn Rijksweg A 73 im Bauab-schnitt Venlo-Roermond.

Dieser Autobahnabschnitt bildet zusammen mit den beiden zukünftigen grenzüberschreitenden Au-tobahnen Venlo-Nettetal /Kaldenkirchen (Rijksweg A 74 – BAB 61) und Roermond-Mönchengladbach

besichtigt. Trotz des obligatorischen oberbergischen Regengusses gaben uns der Kollege Dewes und sein Mitarbeiter Herr Dipl.-Ing. Bodenmüller interessante Einblicke in das komplexe Bauverfahren.

Ein Vortrag von Dr.-Ing. Bonzio im November über zweistreifi ge Kreisverkehre regte die zahlreich erschienen Ingenieure zu umfangreichen Diskussi-onen an.

Den kulturellen Jahresabschluss bildete dann der traditionelle Theaterabend im Bonner Theater Contra Kreis. Die bekannten Mimen Karin Dor und Klaus Biederstädt machten den Abend nach dem ge-meinsamen Essen der Mitglieder und ihrer Partne-rinnen trotz der Schwächen des Stückes zu einem abwechslungsreichen Erlebnis.

Orgelspiel den Raum mit dem Ave Maria von Schu-bert erfüllte, mag manchem eine Gänsehaut über-gelaufen sein. Eins ist sicher: Es war ein würdiger Abschlusstag einer tollen Reise.

Die Studienfahrt wurde übrigens gemeinsam mit Kollegen der Bezirksgruppe Köln konzipiert. Die Verhandlungen mit den Busunternehmern wurden ebenfalls gemeinsam geführt und somit ein für alle akzeptabler Preis ausgehandelt.

Da im Jahr 2006 einige Baustellen ihre interessan-testen Phasen durchliefen, ging es im Juni zur Bau-stelle Nibelungenbrücke nach Worms und im August wurde die spektakulärste Reparaturmaßnahme der nordrhein-westfälischen Straßenbauverwaltung , die Reparatur der Wiehltalbrücke im Zuge der BAB A 4,

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VSVI-NRW 2007 Berichte aus den Bezirksgruppen:

(N 280 Ost – BAB 52) eine große Verkehrseinheit von internationaler Bedeutung.

Eingeladen hatten die niederländischen Kollegen von Rijkswaterstaat und der Provinz Limburg, die im Informationszentrum Roermond eine umfassen-de Darstellung der Planungs- und Bauaktivitäten auf holländischer Seite gaben. Mit großem Interesse wurde aufgenommen, wie niederländische und deut-sche Straßenbauverwaltung in enger Abstimmung dieses große Bauvorhaben terminlich abgestimmt realisieren.

Zwischen Venlo und Roermond verläuft der Rijksweg 73, der weitgehend bereits im Bau ist, durch das dicht besiedelte Maastal. Aus Umwelt-schutzgründen, insbesondere unter dem Aspekt der Lärmvermeidung, muss die Autobahntrasse auf grö-ßerer Länge in Tiefl age geführt werden. Dies erfor-derte u. a. die Anlage eines Galleriebauwerkes süd-lich Venlo und zweier Tunnelbauwerke in Swalmen und in der Südumgehung Roermond.

Bei der anschließenden Baustellenbefahrung konnten die beiden Tunnelbaustellen besichtigt wer-den. Ganz besonderes Interesse fand die Bauweise des Roertunnels im Süden Roermonds.

Dieser Tunnel wird in Zukunft mit 2,3 km Länge zu den längsten der Niederlande zählen. Durch den extrem hohen Grundwasserstand im Bereich der Un-terquerung des Flusses Roer (in Deutschland Rur!) wird der westliche Abschnitt des Tunnels auf etwa 600 m in Dockbauweise erstellt. Hierzu werden die Tunnelröhrenelemente in einem Dock gefertigt, an den Enden verschlossen und anschließend in die ge-fl utete 600 m lange Baugrube eingeschwommen und abgesenkt. Die Methode erinnerte die Exkursions-teilnehmer an den Bau des Hamburger Elbtunnels in den 70er Jahren.

Trotz des regnerischen Schauerwetters, das eine umfassende Besichtigung der Bauaktivitäten leider nicht zuließ, war es für alle Exkursionsteilnehmer eine hochinteressante Veranstaltung.

Fachveranstaltung

Betonnormen und GüteüberwachungAm Freitag den 22. September 2006 hatte unsere Be-zirksgruppe die Möglichkeit an einer weiteren Fach-veranstaltung teilzunehmen.

Diese Fachveranstaltung befasste sich mit den neuen Betonnormen und deren Güteüberwachung und fand im Verwaltungsgebäude der Kreisverwal-tung Mettmann statt.

Für den Vortrag stand uns Herr Zwolinski Güte-schutz NRW zur Verfügung.

Herr Zwolinski gab zunächst einmal eine Über-sicht über die verschiedenen Zertifi zierungen und die unterschiedlichen Gütezeichen und die damit verbundenen Überwachungsmethoden.

Anhand von Schadensbilder wurden die Ausmaße von Tausalzeinwirkung an Betonteile dokumentiert. Gleichzeitig wurden mögliche Gegenmaßnahmen zur Vermeidung derartiger Schäden aufgezeigt. Hier wurde insbesondere auf die Eigenschaften des Be-tons und die neuen Bezeichnungen hingewiesen. Es ist nicht nur auf die Druckfestigkeitsklassen sondern auch auf die Expositionsklassen zu achten und dies auf die Anforderungen abzustimmen.

Die Betonüberdeckung wurde teilweise neu fest-gelegt, um bei aggressiven äußeren Einfl üssen Scha-den an der Bewehrung zu vermeiden. Nach Been-digung des Vortrages konnten noch einige offene Fragen beantwortet werden.

Besichtigung Vallourec & Mannesmann Tubes

Werk Düsseldorf-RathAm 17.10.2006 besichtigten wir das Werk Düssel-dorf-Rath der Vallourec & Mannesmann Tubes. Lei-der war das Fotografi eren im gesamten Werksbe-reich verboten.

Von einem ehemaligen Mitarbeiten des Werkes wurden wir begrüßt. Es folgt im Ausstellungsraum am Rather Kreuzweg eine informative Einführung in die Thematik der Rohrherstellung, Verarbeitung und

Maastalautobahn

Streckenabschnitt

Venlo-Roermond

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VSVI-NRW 2007

Berichte aus den Bezirksgruppen:

vielfältigen Nutzung von nahtlos gefertigten Stahl-rohren. Im Anschluss wurden wir durch das Werks-gelände geführt. Vor Ort wurde die Herstellung der Rohre in den beiden Röhrenwerken Pilger- und Stop-fenstrasse gezeigt und erläutert. Hierbei erlebten wir selber die enorme Hitze und den Lärm bei der Produktion.

Besuch der Ausstellung von Juan Munoz

Am 10.November 2006 besuchten im Ständehaus, dem historischen Gebäude des ehemaligen Land-tags, das jetzt als Repräsentanz der Kunstsammlung NRW zeitgenössische Kunst beherbergt, die Ausstel-lung des spanischen Künstlers Juan Munoz „Rooms of my mind“. Die Ausstellung, die im Rahmen der erstmals in Düsseldorf stattfi ndenden Quadrienale gezeigt wurde, gab einen intensiven Einblick in das Werk des spanischen Bildhauers Juan Munoz (1953 – 2001), der in den achtziger Jahren einer der wich-tigsten Erneuerer einer fi gurativen und narrativen Bildhauerei war.

Zu seinem zentralen Thema gehört der Raum, der Erinnerung an Gesehenes, Erlebtes, Gehörtes und Gelesenes umschreibt. Die Besucher der Bezirks-gruppe Düsseldorf /Krefeld erfuhren durch die in der Ausstellung gezeigten „Floor Pieces“ ( Installationen auf ornamierten Böden ), die „Konservationsstücke“ (Skulpturen und Skulpturengruppen) sowie die viel-fältigen Raumversatzstücke, wie die „Balkone“ oder „Geländer“ ein faszinierendes Spiel zwischen Illusi-on, Betrachtungs- und Bewusstseinsraum.

Dieser ungewöhnliche Ausfl ug in die Welt der Kunst wurde wieder einmal zu einer Bereicherung der Seherfahrung, wodurch nicht zuletzt auch eine interessante Museumsarchitektur des ehemaligen Ständehauses beitrug.

Im Anschluss an diese Führung und auch als Jah-resausklang traf sich die Gruppe zu einem kleinen Umtrunk in gemütlicher Runde.

Bezirksgruppe Hellweg Sauerland BG-53

In diesem Jahr konnten wir unseren Mitgliedern in der Bezirksgruppe einige Aktivitäten anbieten. Lei-der mussten wir aus organisatorischen Gründen zwei angekündigte Firmenbesichtigungen absagen.

Besonders aufwendig waren in diesem Jahr die Vorbereitungen zur Mitgliederversammlung der VSVI-NRW. Insgesamt traf sich der erweiterte Vor-stand in sechs Vorstandssitzungen, um alle Aktivitä-ten vorzubereiten.

19.01.2006 Vortrag und Vorführung über Mikrosimulation der Verkehrsströme an Knoten-

punkten. Nach der Mitgliederversammlung unserer Bezirksgruppe hielt ein Mitarbeiter der Ingenieurge-sellschaft Stolz diesen Vortrag.

Neben den üblichen Fragestellungen der Verkehrs-planung und den bekannten Bewertungsmethoden werden immer häufi ger Simulationsstudien erstellt. EDV-unterstützte 3D-Visualisierungen ergänzen dabei die differenzierten Aussagen zum Verkehrsab-lauf. Entscheidungsträgern und auch Bürgern lassen sich so Planungsergebnisse besser verdeutlichen. Auch vergleichende Gestaltungsvarianten können

Vorsitzender:Dipl.-Ing. Wilhelm Spickenbom

n Das Ständehaus ist der alte preußische Provinziallandtag des

Rheinlandes in Düsseldorf, der später auch bis in die 80er Jahre als

nordrhein-westfälischer Landtag diente.

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VSVI-NRW 2007 Berichte aus den Bezirksgruppen:

Unser Mitglied

Oscar Faneca

Santos beim

Abnehmen des

Vereinsbanners.

r

hiermit anschaulich dargestellt werden. Feinteilige Fragestellungen lassen sich außerdem besser über-prüfen und beurteilen. Eine besondere Stärke der Simulation sind die Abbildungen verkehrlicher Wir-kungen mehrerer sich beeinfl ussender Faktoren. Die Akzeptanz eines Planungsergebnisses, besonders bei innerstädtischen Knotenpunkten, lässt sich mit diesem Hilfsmittel wesentlich verbessern.

Die anschließende Vorführung war hoch interes-sant und fand bei allen Anwesenden eine anerken-nende Zustimmung.

Besichtigung der Winterdienstzentrale

Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hat in der Nie-derlassung Hamm eine Winterdienstzentrale ein-gerichtet. Diese durften wir besichtigen. Herr Ltd. Reg. Baudirektor Henneken erläuterte die Arbeit und führte uns durch die Zentrale.

In der Winterdienstzentrale werden die Straßen-zustände mittels Glättemeldeanlagen-Messstellen und Wetterradar überwacht. Es erfolgt ein Informa-tionsaustausch mit den zuständigen Autobahnpoli-zeidienststellen. Die Einsätze der Winterdienstfahr-zeuge von den Autobahn- und Straßenmeistereien werden von hier ausgelöst und begleitet.

Mit dem Deutschen Wetterdienst wurde ein Ver-fahren zur Vorhersage entwickelt, die unter anderem aufgrund der Daten der Glättemeldeanlagen in der Winterdienstzentrale erstellt wird. So wissen die Einsatzleiter, wie sich das Wetter in den kommen-den 24 Stunden entwickelt, und können danach die Streueinsätze rechtzeitig planen.

Zum Abschluss führte uns Herr Henneken auch in die zukünftige Tunnelüberwachungszentrale. Ob-wohl diese Zentrale gerade erst eingerichtet wurde, konnten wir sehen, wie die Bildschirmüberwachung funktioniert.

06.04.2006 Besichtigung der hochmodernen Abfallaufbereitungsanlage der Fa. R.A.B.E. GmbH in Meschede/EnsteDer Hochsauerlandkreis hat im Jahre 2002 aufgrund der Vorbehandlungsverpfl ichtung die Vorbehand-lung organisch belasteter Abfälle europaweit ausge-schrieben. Anschließend entstand ein Entsorgungs-vertrag mit einer Bietergemeinschaft, die dann die Fa. R.A.B.E. Aufbereitung GmbH gegründet hat. Diese Fa. errichtetet in Meschede/Enste eine Vorbe-reitungsanlage, die wir an diesem Tage besichtigen durften. Herr Eckhorn von der Fa. R.A.B.E. stellte die Anlage vor und begleitete uns bei der Besichtigung.

Sämtliche im Hochsauerlandkreis anfallenden be-seitigungspfl ichtigen und organisch belasteten Ab-fälle müssen in dieser Anlage vorbehandelt werden. Es wird mit einer vorbehandlungsbedürftigen Menge zwischen 45.000 t /a bis 65.000 t /a gerechnet. Die Abfälle werden direkt oder über Umladestationen in Enste angeliefert.

In der Vorbehandlungsanlage wird der Abfall zu-nächst vorsortiert und dann vorzerkleinert. Anschlie-ßend werden die darin enthaltenen Metalle und Hölzer aussortiert und einer stoffl ichen Verwertung zugeführt. Vorhandene Störstoffe werden ebenfalls aussortiert.

Danach werden mehrere Siebungen mit unter-schiedlichen Siebquerschnitten durchgeführt. Hier-bei erfolgt eine nochmalige Aussortierung eisenhal-tiger Metall und es wird die sog. „niederkalorische Fraktion“ für eine Weiterbehandlung in einer Müll-verbrennungsanlage ausgesondert.

Die „hochkalorischen Bestandteile“ werden gleichfalls getrennt und zerkleinert, um die für eine energetische Verwertung notwendige Korngröße zu erhalten. Die thermische Verwertung erfolgt dann in einem Kraftwerk. Besonders interessant war für uns Besucher der Sortierungsvorgang mittels einer Druckluftanlage. Hierbei werden die leichteren Stoffanteile wie Papier und Kunststoffe am Ende des Banddurchlaufes aus den anderen Bestandteilen he-rausgeschossen.

Mitgliederversammlung der VSVI NRW

In diesem Jahr war unsere Bezirksgruppe der gast-gebende Ausrichter der Jahreshauptversammlung. Als Tagungsort hatten wir den ehrwürdigen „Blauen Saal“ im alten Rathaus der Stadt Soest gewählt. Um eine derartige Tagung zu organisieren, ist man doch auf viele Helfer angewiesen. Auf diesem Wege be-dankt sich der Vorstand unserer Bezirksgruppe bei allen fl eißigen Helfern.

Dass die Helfer in der einen oder anderen Situ-ation auch schon mal unkonventionelle Hilfsmittel zu Hand nehmen müssen, veranschaulicht das bei-gefügte Bild.

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VSVI-NRW 2007

Berichte aus den Bezirksgruppen:

Bezirksgruppe Köln BG-03

Besichtigung der Nord-Süd-Stadtbahn

Am 23. August 2006 fand eine Baustellenbesichti-gung der Nord-Süd-Stadtbahn statt. Herr Dipl.-Ing. Lutz Tempel, Teilprojektleiter der Bauabwicklung, stellte dazu in einem ca. einstündigen Vortrag so-wohl die Besonderheiten an Deutschlands größtem U-Bahn-Projekt als auch die zu besichtigende Bau-maßnahme vor. Schwerpunkt seiner Einführung war die Vorstellung des Schildvortriebsverfahrens. An-schließend ging es zur Baustellenbesichtigung am Breslauer Platz. Der Einstieg in den Ursula-Tunnel, der als Starttunnel gilt, offenbarte die Dimensionen dieser Großbaustelle.

Der Breslauer Platz, am Hinterausgang des Haupt-bahnhofs gelegen, ist die nördlichste Haltestelle der Nord-Süd-Stadtbahn Köln. Die Station bietet den direkten Anschluss an S-Bahn, Regional- und Fern-verkehr und erschließt das Eigelstein-Viertel. Hier-für wird die bestehende zweigleisige Haltestelle ab-gebrochen und durch eine neue ersetzt, die Platz für drei Gleise bietet. Vom Breslauer Platz fährt die Schildmaschine „Carmen“ (Tunnelbohrmaschine) die beiden nördlichen Röhren der künftigen U-Bahn-Trasse auf.

Das Interesse der Kölner VSVI-Mitglieder an ihrer Stadt und dieser Großbaustelle zeigte sich an der komplett ausgebuchten Veranstaltung. Herrn Dipl.-Ing. Tempel gilt besonderer Dank für seinen fachli-chen Vortrag und die ausführliche Beantwortung der zahlreichen Fragen der interessierten Teilnehmer.

Besuch im Max Ernst Museum

Großer Begeisterung erfreute sich der Besuch des Max-Ernst-Museums in Brühl, das allen Interessier-ten empfohlen werden kann.

20 VSVI-Mitglieder erlebten eine ausgezeichnete Führung und genossen die Erfassbarkeit eines lich-ten und architektonisch leichten Museums, das in Gänze auf einen der wichtigsten Vertreter des Dada-ismus und Surrealismus des 20. Jahrhunderts zuge-schnitten scheint. Wenngleich sich mancher Betrach-ter mit den Darstellungen des weltoffenen Künstlers ein wenig mühte, empfanden doch alle Teilnehmer diese Veranstaltung als inhaltsreich und wiederho-lenswert.

Abgefahren – Vom Straßenbau im Rheinland

Die Ausstellung im Rheinischen Industriemuseum in Oberhausen rollte zugleich ein Stück Geschichte des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) auf. Seit etwa 1870 war der Fernstraßenbau eine kommunale Auf-gabe. Der LVR und seine Vorgänger führten in ihrer Funktion als kommunale Selbstverwaltung der rhei-nischen Städte und Kreise die Regie im Straßenbau. 2001 übernahm der Landesbetrieb Straßenbau diese Aufgabe.

Die Ausstellung schaute in den Rückspiegel und fuhr auf 3.500 qm ungefähr 200 Jahre Geschichte des Straßenbaues im Rheinland auf. Diese Sonder-ausstellung fand bei den Mitgliedern der BG Köln im Mai großen Zuspruch. Da in der Ausstellung die Facette des Straßenbaus ausführlich erläutert und an Exponaten dargestellt wurde, war dies eine ge-lungene Ergänzung der dauerhaften Ausstellung im Straßenmuseum Germersheim.

Sizilienreise 2006

Vom 3.–13. Oktober 2006 unternahm die BG Köln eine kulturelle Erkundungsreise in das zauberhafte Sizilien.

Bei der Ankunft in Catania wurden die Reiselus-tigen bereits von der Reiseleiterin Ines und einem Komfortbus mit dem Fahrer Uwe erwartet.

Eine Fahrt ins Landesinnere nach Enna, welches 1.000 m hoch auf einem Plateau gebaut wurde und einen unvergleichlichen Ausblick ermöglicht, war die Einstimmung auf die Studienreise. Neben dem Castello di Lombardi haben sah man auch den Dom mit seiner herrlichen Facetten-Holzdecke und seiner großartigen Orgel.

Die Stadt Catania war das nächste Ziel. Eine Stadt-rundfahrt durch die 729 v. Chr. gegründete Stadt beeindruckte ebenso wie der Dom Sant Agate, das Castillo Ursino und die Fontana dell`Elefante auf der Piazza del Duomo. Danach ging es in das Hotel Saint Alphio Garden, das für 3 Tage Heimstatt bot.

Am zweiten Tag ging es zur Alcantara-Schlucht, die 48 km lang, stellenweise 50 m tief und 5 m breit ist. Die Reisegruppe hat hier neben einem Abstieg in die Schlucht auch den Fluss an seiner engsten Stelle durchwatet.

Vorsitzender:Dipl.-Ing. Uwe Dewes

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VSVI-NRW 2007 Berichte aus den Bezirksgruppen:

Der nächste Tag sollte auf den 3.343 m hohen Ätna führen. Einen Vorgeschmack erhielten alle schon am Vorabend, als man vom 30 km entfernten Hotel den speienden Ätna sehen konnte – faszinierend! Über alte Lavafl üsse links und rechts der Straße führte der Weg auf 1.900 m. Besonders Mutige sind dann noch mit der Seilbahn, Spezialbussen und Bergführern bis ca. 300 m an den speienden Ätna geführt worden. Ein einmaliges Erlebnis.

Die Weiterfahrt führte an einen der landschaftlich schönsten Punkte Siziliens, zur Stadt Taormina, die hoch auf einer Terrasse liegt und einen herrlichen Blick auf das Ionische Meer bietet.

Als nächstes Ziel ging es nach Syrakus, dessen wechselvolle Geschichte bereits im 10. Jh. v. Chr. be-gann.

Der nächste Tag brachte die Reiseteilnehmer nach Noto, einer der schönsten Barockstädte Siziliens. Noto wurde von namhaften Baumeistern neu aufge-baut, nachdem es im Jahre 1693 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Heute zeigt es sich in einem einzig-artigen Stadtbild. Unter Pinienbäumen vor herrlicher Kulisse und in strahlendem Sonnenschein genossen alle das Mittagsmenü.

Die Weiterfahrt nach Piazza Armerina offenbarte ein Kleinod der Mosaikkunst. In der Villa Romana de Casale, die aus dem 3. Jh.stammt und erst 1929 richtig entdeckt wurde, befi nden sich 3.500 qm Mo-saikboden, der noch vollständig erhalten ist.

Agrigento, das nächste Ziel, ist ein absolutes Muss für jeden Sizilienreisenden. Gegründet wurde die Stadt 583 v. Chr. und war nach Syrakus die zweit-stärkste Macht. Hier ist der großartige Tempel im „Tal der Tempel“ zu sehen. Hervorzuheben sind der Concordia- und der Herakles Tempel.

Das Tempelerlebnis ging in Selinat weiter, wo acht griechische Tempel des 5. Jh. v. Chr. besichtigt wer-den konnten.

Mittlerweile hatte die Reisegruppe die Westseite der Insel erreicht und näherte sich Palermo. Vorher wurde aber noch ein Abstecher nach Cefalu gemacht, wo die Kathedrale aus dem Jahre 1131 besichtigt wurde. Cefalu gefi el allen besonders, da es den Char-me eines Fischer- und Hafenstädtchens bewahrt hat.

Der letzte Tag war geprägt durch einen Besuch der Stadt Palermo und des 8 km entfernten Bischofs-sitz Monreale mit seinem Dom als bedeutendem Denkmal der Normannenkunst. 5.000 qm Mosaiken im Dom verteilt ließen jeden Betrachter vor Ehr-furcht erstaunen.

Palermo hat eine 2500 Jahre lange Geschichte, die sich in großartigen Bauwerken wie der Kathedrale und der Capella Palatina im Normannenpalast wider-spiegelt. Keiner hätte es vor dem Besuch für möglich gehalten, dass man in dieser Stadt weder mit dem Auto, geschweige mit dem Bus vorwärts kommt.

Der Weg zum letzten Picknick führte auf den Monte Pellegrino, der 609 m hoch über Palermo ragt und alle total begeisterte. Hier offenbarte sich der Erfolg dieser Studienreise, die geprägt war von vie-len neuen Eindrücken und persönlichen Erlebnissen in harmonischem Miteinander.

Der Dank aller Teilnehmer geht hier an die Reise-leiterin Ines, die es verstanden hat, alle Sizilien lie-ben zu lernen und auch an Uwe, der alle vorbildlich gefahren hat.

Ein besonderer Dank sei an dieser Stelle Herrn Norbert Kurth und seine Frau Doris gesagt, die un-ermüdlich für das vorzuführende Filmerlebnis gear-beitet haben. Am 7. Dezember 2006 haben 54 Mitglieder im Technischen Rathaus diesen Film, der 76 Minuten dauerte, fasziniert verfolgt. Bevor es vergessen wird, der Rückfl ug ging (trotz organisatorischer Schwie-rigkeiten) problemlos von Catania nach Frankfurt / Köln zurück.

40 Jahre Bezirksgruppe Köln

Am 21.10.2006 feierte die Bezirksgruppe Köln vor der abendlich erleuchteten Kulisse der Domstadt ihr 40-jähriges Bestehen.

Der Vorstand hatte zu einem festlichen italieni-schen Abendessen in die Bastei eingeladen, wo sich ungefähr 100 wohlgelaunte Gäste einfanden und sich einige mit großer Freude nach Jahren erstma-lig wiedersahen. Erinnerungen wurden ausgetauscht und man ließ die jungen Mitglieder gerne an den Erlebnissen aus der „guten alten Zeit“ teilhaben.

Neben den ausgezeichneten Speisen und Geträn-ken genossen die Gäste neben der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden, Herrn Uwe Dewes, der

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Unsere

Reisegruppe

in Sizilien

im Oktober

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Concordia-Tempel

im „Tal der

Tempel”

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VSVI-NRW 2007

Berichte aus den Bezirksgruppen:

gemeinsam mit seiner Gattin das hervorragende Buf-fet zusammengestellt hatte, und den Grußworten von Herrn Helmut Nikolaus, der ebenfalls mit Gattin an der Feier teilnahm, insbesondere die kurze Zeit-reise durch vierzig Jahre Geschichte, auf die Herr Bernd Ketteniß anlässlich des Geburtstages der Be-zirksgruppe alle Zuhörer gerne mitnahm. Aber nicht nur launige Anekdoten umrahmten das Essen; die musikalische Begleitung lud so manches Paar zum Tanze ein und so wurden 40 Jahre VSVI BG Köln rundum vergnüglich in angenehmer Atmosphäre ge-feiert.

Bezirksgruppe Münsterland BG-59

Vorsitzender:Dipl.-Ing. Thomas Oehler

Die Aktivitäten der Bezirksgruppe begannen im Jahr 2006 erst später im Jahr. Am 22.3.2006 fand die Jah-resmitgliederversammlung statt, die durch außeror-dentliche Neuwahlen des Vorstandes geprägt wur-den. Da mit der Einrichtung des Betriebssitzes des Landesbetriebes Straßenbau NRW in Gelsenkirchen Herr Schmitz nicht mehr in der gewohnten Bravour die Bezirksgruppe zu führen konnte, hatte man sich zu diesem Schritt entschlossen. Auf der letzten Jah-resmitgliederversammlung 2005 war Herr Thomas Oehler als neuer Leiter der Niederlassung Münster in den Vorstand berufen worden. Er übernahm nun 2006 den Vorsitz der BG. Weiterhin in den Vorstand gewählt wurden Frau Wolken, Mitarbeiterin in der NL Münster, Herr Wübben von der Fa. STRABAG in Münster, Herr Johow vom Roxeler Ingenieurbüro. Für Herrn Theo Boekenkötter wurde Herr Thomas Raschen zum neuen Geschäftsführer gewählt, der ebenfalls in der NL Münster beschäftigt ist.

Nach Abwicklung der weiteren Regularien hielt Herr Dipl.-Ing. Dietrich von der Fa. Kirchner aus Lohfelden einen Vortrag über die „Verwendung von Kompaktasphalt“. Er diente zur Vorbereitung eines Baustellenbesuches auf der A 2, wo diese Arbeits-weise des Asphalteinbaues aufgrund eines Sonder-vorschlages der Fa. ausgeführt werden sollte.

Von Kompaktasphalt spricht man, wenn die beiden obersten Asphaltschichten einer neuen Straße nicht nacheinander sondern zeitgleich ausgebracht wer-den. Hierzu mussten neue Einbaugeräte sowie eine

etwas geänderte Verarbeitungstechnik der heißen Asphaltschichten entwickelt werde. Am 07.04.2006 folgte dann die Besichtigung auf der Baustelle.

Mitte Juni fand die alljährliche Studienfahrt der Bezirksgruppe statt. Von Münster aus ging es zunächst nach Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Wegen ihrer Lage am Wasser wird sie auch die Stadt der sieben Seen ge-nannt. Unter der sachkundigen Führerin ging es zu Fuß durch die Altstadt mit ihren zahlreichen, mit Stuckfassaden versehenen Gebäuden. Die Stadt entstand um 1160 durch Heinrich den Löwen. 1651 zerstörte eine Feuersbrunst fast die gesamte Altstadt. Um 1837 entstanden zahlreiche, das Stadtbild prägende Repräsentationsbauten. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt weitgehend ver-schont. Neben der Altstadt prägt das Schloss das Stadtbild nachhaltig. Sind in den profanen Bauten zahlreiche Landesbehörden vorhanden, so residiert im Schloss der Landtag des Bundeslandes. Vom Schlachtermarkt aus, einem intimen Plätzchen mit Stierbrunnen und belebtem Wochenmarkt, ging es durch einen Durchgang hindurch zum Rathaus, zum benachbarten Dom, dessen 117,50 m hoher Turm die Stadt weit überragt, zum Alten Palais und dann am Stadttheater vorbei zum Schloss, das auf einer Insel im Schwarzen See liegt. Ein Rundgang um das Schloss mit seinen Gärten und durch verschiedene Räume des Schlosses beendete den kurzen Aufent-halt in Schwerin.

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Der Vorstand

auf der

40-Jahrfeier im

Oktober 2006

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VSVI-NRW 2007 Berichte aus den Bezirksgruppen:

Über die neue Küstenautobahn, die A 20, erreichte die Gruppe am Abend Stralsund, das Standquartier der nächsten Tage.

Stralsund wurde 2002 zum Weltkulturerbe er-klärt, es ist die größte Stadt Vorpommerns und das Verwaltungszentrum der Region. Wie ein Wasser-schloss wurde die Stadt auf einer Insel angelegt, die durch zahlreiche Brücken mit dem Umland und mit Rügen verbunden ist. Stralsund entstand im 13. Jahr-hundert, wurde 1293 Mitglied der Hanse und gehör-te als Auswirkung des 30-jährigen Krieges von 1628 bis 1815 zu Schweden. Anschließen kam Stralsund zu Preußen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch Luftangriffe teilweise zerstört, viele wertvolle Häuser, heute sanierungsbedürftige Baudenkmäler, blieben jedoch erhalten. Sie zeugen von der Macht und vom Reichtum der Stadt. Ein ausgedehnter Stadtrundgang durch Straßen und Gässchen brachte der Gruppe die Sehenswürdigkeiten näher.

Highlight des Aufenthaltes in der Stadt war je-doch der Besuch der Baustelle „Strelasundquerung“. Im Auftrag der Bundesrepublik, vertreten durch die DEGES, wird von der Baufi rma Bögl aus Neumarkt ein 2.831 m langer neuer Brückenzug zur Insel Rügen er-richtet. Von der A 20 aus verläuft die B 96 zur Küste hin nach Stralsund, über die neue Brücke hinüber nach Rügen. Beherrschender Teil dieser Verbindung sind die beiden Vorlandbrücken und der Ziegelgra-benbrücke. Bei dem Bauwerk handelt es sich um eine Schrägseilbrücke, deren 128 m hohe Pylone das Stadtbild prägen. Nach den Erläuterungen im Polyne-um, einem Ausstellungspavillon für die zahlreichen Besuchergruppen, durch Mitarbeiter der DEGES konnten wir die interessante Baustelle begehen. Über einen Treppenturm ging es auf den stählernen Überbau der im Rohbau fertigen Schrägseilbrücke und von dort aus zur rügenseitigen Vorlandbrücke. Über die existierende Brücke, die als Straßen- und Eisenbahnbrücke und teilweise als Klappbrücke er-richtet wurde, ging es zurück zum Ausgangspunkt. Vor allem die lang andauernden Klappvorgänge der Brücke, um Schiffen die Durchfahrt durch den Ziegel-graben zu ermöglichen, erzeugen ständige, die Stadt

erheblich beeinträchtigende Verkehrsstauungen. Durch den neuen Brückenzug, der in 42 m Höhe den Ziegelgraben queren wird, werden sich die Verkehrs-verhältnisse in Stadt und Region in naher Zukunft erheblich verbessern.

Am dritten Tag stand dann eine Rundfahrt über die Insel Rügen auf dem Programm. Von Putbus aus ging es mit dem „rasenden Roland“, einer Schmal-spurbahn mit historischem Wagen- und Dampfl ok-material, nach Binz. Das Ostseebad gehört zu den beliebtesten der Insel. An der Küste entlang führte der Weg weiter nach Sassnitz und zum Königsstuhl mit seinen Kreidefelsen an der Steilküste. Über Wit-tow ging es weiter zum Kap Arkona. Ein Fußmarsch an der Küste entlang zum Fischerdorf Vitt mit seinen zahlreichen, reetgedeckten Häusern schloss sich an. Über Bergen führte der Weg schließlich wieder nach Stralsund zurück.

Der nachfolgende Tag führte über Greifswald zur Insel Usedom. Das 1199 gegründete Greifswald ist eine gemütliche Kleinstadt. Ab 1299 gehörte sie zum Bund der Hanse, der wirtschaftlicher Aufstieg be-deutete. Eine bis 1872 betriebene Saline brachte der Stadt weiteren Reichtum. Heute hat sie etwa 60.000 Einwohner, davon 6.500 Studenten der bekannten Moritz-Arndt-Universität. Verbinden lässt sich diese mit dem Humanisten von Hutten, dem Chirurgen Ferdinand Sauerbruch und dem Turnvater Jahn. Nicht weit von der Uni steht der Dom St. Nikolai mit sei-nem die Stadt überragenden Barockturm.

Auf Usedom standen die Badeorte Bansin, He-ringsdorf und Ahlbeck auf dem Besuchsprogramm. Heringsdorf beeindruckte durch seine vornehmen Prachtbauten und die weit in die Ostsee hineinra-gende Seebrücke mit einem Pavillon am Brückenen-de. In Mellenthin konnte am Nachmittag noch eine kleine gotische Kirche besichtigt werden, bevor im nahe gelegenen Wasserschloss bei Kaffee und Ku-chen Rast gemacht wurde. Über Anklam, auf dem Festland gelegen, ging es nach Stralsund zurück.

Die Rückreise der Studienfahrt wurde über Ro-stock und Warnemünde angetreten. Rostock, eine

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Besichtigung

auf der

Baustelle A 2

f

Auf dem

Überbau der

Strelasundquerung

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VSVI-NRW 2007

Berichte aus den Bezirksgruppen:

alte Hansestadt, lebt durch den Hafen, den Schiff-bau und die Schifffahrt. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Rostock zum Schwerpunkt der Rüstungsindustrie. U-Boote und Flugzeuge wur-den hier gebaut, weswegen die Stadt im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert wurde. Vom Hafen aus ging eine Stadtführung über die „Lange Straße“ hin-weg am Kröpeliner Tor vorbei zur 1419 gegründeten Universität und zum Kloster zum Heiligen Kreuz. Die Klostergründung erfolgte durch Zisterzienserinnen 1270 auf Veranlassung der dänischen Königin. Durch den ruhigen, malerischen Kreuzhof ging es weiter zum Rathaus und zur Marienkirche, einer der bedeu-tendsten Rostocker Sakralbauten. Weltberühmt ist die astronomische Uhr von 1472. Zu Mittag treten die 12 Apostel heraus und marschieren im Gänse-marsch um ihr Gehäuse.

Nach einem Stadtrundgang und einer Schiffsfahrt über die Warnow nach Warnemünde ging es wieder fl ussaufwärts nach Rostock und von dort aus zurück nach Münster.

Etwa 10 Teilnehmer unternahmen am son-nigen 13. Juli einen Besuch der Fa. Rekers in Spelle. Die Fa. existiert seit 1919 und wurde zu einem gro-ßen Unternehmen, das Betonwaren, wie Pfl asterstei-ne, Gehwegplatten, Bordsteine etc., aber auch große Betonbauteile herstellt. Dazu gehören Fertiggara-gen, Winkelstützmauern, große Stützen und Spann-betonträger für Hallengebäude sowie Tübbinge für Tunnelbauwerke. Insgesamt hat die Fa. 5 Zweigwer-ke. Beschäftigt werden etwa 725 Leute. Nach Erläu-terungen zur Fa. konnten wir die einzelnen Produkti-onsstätten in den Hallen besichtigen.

Eine 20-köpfi ge Gruppe unternahm am 23.8. nach mehreren Jahren erneut einen Besuch der Bau-stelle Kanalschleuse Münster. Herr Schulz vom Was-serstraßenneubauamt Datteln stellte der Gruppe zunächst die Gesamtmaßnahme vor. Der Dortmund-Ems-Kanal mit der Schleuse gehört zu einem der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit. Im Rahmen der Gesamtmaßnahme wird der DEK für das Europaschiff und für Schubverbände verbreitert. Zur Beseitigung eines Nadelöhrs wird die Schleuse Münster umge-baut. Errichtet werden eine zweizügige Sparschleuse und eine Schleusenkammer für Sportboote als Ersatz für die seit 1898 existierenden Kammern.

Nach den Erläuterungen im Info-Zentrum der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung führten uns Herr Brakhuis und Herr Gutzeit von der Fa. Schäfer-Bau-ten aus Ibbenbüren über die Baustelle. Eine der gro-ßen Schleusenkammern war in Bau, so dass man die bis zu 3,50 m dicke und stark bewehrte Bodenplatte sowie aufgehende Wandabschnitte bewundern konn-te. Eine angeregte Diskussion mit den Firmenvertre-tern über die Bauarbeiten rundete den Besuch ab.

Am 26.10.2006 fand unser erster Stammtisch mit großer Beteiligung und guter Stimmung in der Gaststätte „Wefers“ statt.

Die diesjährige Jahresabschlussveranstaltung wurde im November als geführter Rundgang durch Münster begangen. Mit einem als Nachtwächter kostümierten Führer und entsprechenden althistori-schen Versen ging es kreuz und quer durch das Zen-trum Münsters. Schlechtes Wetter verleidete zwar etwas den Abend, der im „alten Gasthaus Lewe“ bei gemütlichem Beisammensein endete.

Vorsitzender:Dipl.-Ing.Fred Ratz

Wie jedes Jahr begann das Veranstaltungsprogramm der Bezirksgruppe 09 mit der Mitgliederversamm-lung am 26. Januar 2006 im Landesbetrieb Straßen-bau NRW, Niederlassung Wesel. Wesentliche Tages-ordnungspunkte waren der Tätigkeitsbericht des Vorstandes, der Kassenbericht, die Vorstandswahl und das geplante Veranstaltungsprogramm 2006. Herr Dipl.-Ing. Stenner, der seit 1995 den Vorsitz der Bezirksgruppe innehatte, schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Seine Nachfolge trat

Herr Dipl.-Ing. Fred Ratz an, der Herrn Stenner aus-drücklich für die gute Arbeit und den engagierten Einsatz für die Bezirksgruppe in den letzten Jahren dankte. Nachgerückt in den Vorstand ist Herr Dipl.-Ing. Willi Kolks. Alle anderen Vorstandsmitglieder stellten sich gern wieder zur Wahl, sodass der Vor-stand der Bezirksgruppe Niederrhein sich bis 2008 wie folgt zusammensetzt:Vorsitzender der BG: Fred RatzGeschäftsführung: Hans-B. Baumeister-Willingmann

Bezirksgruppe Niederrhein BG-09

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VSVI-NRW 2007 Berichte aus den Bezirksgruppen:

Schatzmeister: Franz ScholtenVorstandsmitglieder ohne Geschäftsbereich: Hans Löckmann, Willi Kolks

Die Mitgliederentwicklung in 2005 blieb bei einigen Abgängen, aber auch Neuzugängen recht konstant, sodass sich Ende 2005 wieder eine Mitgliederzahl von 87 ergab. Wie in den vergangenen Jahren war der Vorstand auch in 2006 wieder bemüht, ein aus-gewogenes und interessantes Veranstaltungspro-gramm anzubieten.

29. März 2006 fand die Besichtigung des Fahrsicherheitszentrums der deutschen Verkehrs-wacht in Rheinberg statt.

Das Zentrum zählt zu den modernsten in Nord-rhein-Westfalen und bietet Sicherheitstrainings für Personenkraftwagen, Kleintransporter und Motor-räder an. Zur besonderen Ausstattung des Platzes gehört die computergesteuerte Dynamikplatte, mit der das Heck der Fahrzeuge kurz vor einer bewässer-ten Fläche aus Gleitasphalt geplant zum Ausbrechen gebracht wird. Über Funk können die Trainer den Teilnehmern direkt Anweisungen und Korrekturhil-fen geben. Bei der Besichtigung haben etliche Mit-glieder der Bezirksgruppe Gefallen an einer eigenen Schulung ihres fahrerischen Könnens bekommen. Im Übrigen bezuschussen einige Berufsgenossenschaf-ten die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining als präventive Maßnahme.

Besichtigung Industriemuseum Oberhausen

Eine interessante Führung im Rheinischen Industrie-museum in Oberhausen erhielt die Bezirksgruppe am 10. Mai 2006. Herr Pierke, Kurator der Ausstel-lung „Abgefahren, vom Straßenbau im Rheinland“, führte persönlich durch die rund 3.500 qm große Sonderausstellung und vermittelte einen guten Überblick über die letzten 200 Jahre des Straßen-baus im Rheinland. Als besonders interessant wur-den die alten Maschinen und Gerätschaften empfun-den, die besonders die stetig fortschreitende Ent-wicklung im Straßenbau zeigt und welche einigen älteren Kollegen sogar noch aus ihrer aktiven Zeit bekannt waren.

Rheinbrückenbaustelle B 58n in Wesel

Am 27. Juli konnten wir zum ersten Mal die Baustelle zur neuen Rheinbrücke im Zuge der B 58n in Wesel besichtigen. Besonders erfreut war der Projektgrup-penleiter Hans Löckmann, selber im Vorstand der BG 09, über die Größe der Besuchergruppe mit rund 40 Personen. Zuerst stellte Herr Löckmann die enor-men Abmessungen und Neuerungen des Projektes vor. Insbesondere sind hier der hochfeste Beton des 130 Meter hohen Pylons und die Seile aus Litzen-bündel zu nennen, die in diesen Abmessungen in Deutschland zum ersten Mal Anwendung fi nden. Da-nach konnte sich die Bezirksgruppe vor Ort über die Gründungsarbeiten mit über 170 Bohrpfählen ein Bild machen.

Am 08. August 2006 bestand kurzfristig durch einen Förderer der Bezirksgruppe, Herrn Dr. Rohs aus Wesel, die Möglichkeit zur Besichtigung der derzeit größten Moschee-Baustelle in Duisburg. Hierbei konnten die abschließenden Arbeiten an der Dachkonstruktion beobachtet werden. Da die Einrüs-tung des Gebäudes bereits teilweise zurück gebaut war, konnte die Besichtigungsgruppe sich ein Bild über das gesamte Ausmaß der Moschee machen.

2006 Studienreise nach Stockholmreise

31. August bis 05. September. Am Donnerstag, dem 31. August brach unsere 31-köpfi ge Reisegruppe zur Studienfahrt nach Stockholm auf. Nach einem Zwi-schenstopp in Hamburg mit Stadtrundfahrt erreich-te die Gruppe am Abend Kiel. Nach einer ruhigen Überfahrt über die Ostsee konnten wir am nächsten Tag Göteborg bei einer Stadtrundfahrt kennen ler-nen. Anschließend führt uns die Weiterreise über Janköping und Norrköping quer durch Schweden in die Hauptstadt Stockholm. Dort waren wir im 4-Sterne Hotel Freys direkt im Stadtzentrum unter-gebracht und konnten nach dem Abendessen fußläu-fi g die Stadt erkunden.

Am nächsten Morgen holte uns unser Guide zu einer halbtägigen Stadtführung ab. Zu sehen gab es u.a. die Altstadt Gamla Stan, das königliche Schloss, das „Stadthus“ und vieles mehr.

Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Am Abend ging es dann an Bord eines Aussichtsbootes zu einer Dinner-Cruise. Dort konnten wir bei Live-Musik und einer fantastischen Aussicht zu Abend essen. Dementsprechend spät kehrten wir ins Hotel zurück. Gegen Mittag erwartet uns dann am nächs-ten Tag eine Schärenkreuzfahrt nach Vaxholm mit anschließendem Besuch des Vasa-Museums. Dieses ist eines der besonders beeindruckenden Museen Schwedens, mit dem alten königlichen Schlachtschiff Vasa als zentralem Ausstellungsstück. Am fünften Tag fuhren über Gränna entlang des Vätternsees nach Landskrona am Öresund. Dort übernachteten

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Besichtigungs-

gruppe vor der

Baugrube des

Pylons B 58n

bei Wesel

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VSVI-NRW 2007

Berichte aus den Bezirksgruppen:

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Reisegruppe vor

dem Fährschiff in

Göteborg

wir, um am letzten Tag nach dem Frühstück im Hotel über die beeindruckende Öresundbrücke bis nach Rödby zu fahren. Von dort aus ging per Fähre nach Puttgarden. Die Heimreise führt uns über Lübeck und Bremen zurück an den Niederrhein.

Martinsgansessen am 10. November 2006 Die Bezirksgruppe Niederrhein ließ wie jedes Jahr das Veranstaltungsprogramm mit dem obligatori-schen Martinsgansessen ausklingen.

Das Jahr 2006 begann traditionsgemäß mit un-serer Jahreshauptversammlung am 16. Februar im Sitzungssaal des Landesbetriebes Straßenbau der NL Siegen. Dieses Datum ist auch identisch mit dem Gründungsdatum unserer Bezirksgruppe vor 40 Jah-ren. Besonderst erfreulich war, das an dieser Ver-anstaltung auch noch 13 Gründungsmitglieder teil-nahmen. Ihnen wurden ein Präsent und eine Ehren-urkunde überreicht. Die Mitglieder bestätigten den amtierenden Vorstand in seiner Arbeit im zurücklie-genden Jahr und dankten ihm für sein Engagement. Die zur Wahl stehenden Vorstandskollegen wurden von der Versammlung einstimmig wiedergewählt.

Herrn Klaus Dieter Hilgendorff wurde für seine Verdienste in der VSVI die silberne Mitgliedsnadel verliehen.

Die Bezirksgruppe Olpe-SiegenWittgenstein führ-te im Jahr 2006 insgesamt 9 Veranstaltungen durch, die von insgesamt 254 Mitgliedern besucht wurden.

Besuch bei der Fa. Vögele

Am 16. März besichtigten wir die Fa. Vögele, Mann-heim. Hier werden Straßenfertiger hergestellt. Un-sere Mitglieder Bernard und Andreas Behle konnte hier die Endabnahme ihres Fertigers, der in einigen Wochen ausgeliefert werden soll, miterleben.

Besuch historisches Museum

In Freudenberg gibt es ein technisches Museum, in welchem alte Autos, Motorräder, Traktoren und sonstige Maschinen restauriert und ausgestellt wer-den. Hier waren wir am 4. April Gast der „Freunde historischer Fahrzeuge Freudenberg e. V.“

Studienfahrt nach Bulgarien

Endlich gab es wieder eine Studienfahrt! In der Zeit vom 14. bis 22. Mai fl ogen 22 Teilnehmer zu einer Rundreise nach Bulgarien. Die Rundreise startete in Varna und ging ins Landesinnere. Bei Madara be-fi ndet sich im Archäologischen Reservat das riesige Felsrelief des Reiters von Madara aus dem 8. Jh. Es wurde in einer Höhe von 23 m aus einer Felswand heraus gemeißelt. Anschließend führte die Reise ins Museumsdorf Arbanassi. Im schönen Ortskern steht die Christi Geburtskirche mit farbenprächtigen Fresken aus dem 17. Jahrhundert. Nach kurzer Fahrt gelangen wir dann nach Veliko Tarnovo, im Mittel-alter Hauptstadt des bulgarischen Reiches. Diese ehem. bulgarische Zarenstadt erhebt sich unerwar-tet faszinierend vor den Augen des Besuchers. Das malerische Städtchen wirkt wie eine riesige Festung. Häuser und Felsen scheinen zusammengewachsen zu sein. Die Besichtigung der Altstadt mit ihrer einzigartigen Architektur aus dem 19. Jh. und der Handelsstraße führt uns direkt auf den Zarenhügel. Von hier aus hat man den schönsten Blick auf Veliko

Bezirksgruppe Olpe-Siegen-Wittgenstein

Vorsitzender:Dipl.-Ing. Manfred Kern

BG-51

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Jahreshaupt-

versammlung

im Februar

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Tarnovo. Am nächsten Tag fuhren wir über Gabrowo zum Freilichtmuseum von Etara. Handwerksbetrie-be, Werkstätten und eine Mühle wurden hier rekon-struiert und dem Original nachgebaut. Weiter ging die Fahrt über den 1.330 m hohen Schipka -Pass ins Dorf Schipka, wo wir die Gedächtniskirche mit ihren vergoldeten Kuppeln besichtigen. Ein weiterer Stopp erfolgte in Kazanlak. Seit mehr als 400 Jahren blü-hen hier Ende Mai Milliarden von Rosen. Im Rosen-tal werden ca. 80 % der Weltproduktion an Rosenöl produziert. Obwohl heute viele Düfte synthetisch kreiert werden, hat das Rosenöl seinen Wert als Na-turprodukt beibehalten. Am Abend waren wir dann in Sofi a.

Nach dem Frühstück lernten wir die Hauptstadt des Landes kennen. Die Millionenstadt ist einge-rahmt von Bergen. In den Außenbezirken dominiert die Plattenbauweise vieler ehemaliger sozialistischer Länder, aber das Zentrum unterscheidet sich hiervon wohltuend. Wahrzeichen der Stadt ist die Alexander-Nevski-Gedächtniskirche. Nach deren Besichtigung fuhren wir in das Nationalhistorische Museum.

Was ist Bulgarien ohne die Hauptsehenswürdig-keiten, das Rila-Kloster. Das Kloster liegt im nord-westlichen Teil des Rilagebirges in 1.100 m Höhe. Gegründet wurde das Kloster im 10.Jh. von dem bulgarischen Heiligen Ivan Rilski, einem Einsiedler-mönch. Lange Zeit galt es als wichtiges christliches Kultur- und Bildungszentrum. In den Zeiten der nati-onalen Unterdrückung galt es als Bollwerk des bulga-rischen Geistes und wurde so zur nationalen Pilger-stätte der Bulgaren. Heute dient Bulgariens größter Klosterkomplex als Nationalmuseum und wurde in die UNESCO-Liste als Weltkulturerbe aufgenommen.

Die Fahrt ging weiter nach Plovdiv. Nach der An-kunft lernten wir die zweitgrößte Stadt Bulgariens auf einem Spaziergang durch die Altstadt, die kom-plett unter Denkmalschutz steht, kennen. Das Stadt-bild ist eine harmonische Mischung aus Städtearchi-tektur des Westens und des Orients, an vielen Stel-len unterbrochen von Ausgrabungen und Zeugnissen aus vergangenen Zeiten. Von der 24 Jahrhunderte währenden Geschichte der Stadt zeugen einmalige Schätze.

Als Geburtsstätte des legendären Orpheus und an-deren mythischen Wesen ist das Rhodopen -Gebirge noch heute sagenumwoben. Die Rhodopen stellen ein großes Labyrinth von unterschiedlicher Länge und Richtungen, tiefen Flussufern, breiten Almen und zahlreichen Tiefebenen dar. Tief in den Schluch-ten des Gebirges, unweit des Dorfes Batschkovo, be-fi ndet sich das zweitwichtigste bulgarische Kloster – das Batschkovo-Kloster. Es wurde im Jahre 1083 von dem Georgier Grigorij Bakuriani gegründet. Ende des 11. Jh. wurde hier die Bildungsschule von Batschkovo gegründet. Die Wandmalereien des Klos-ters sind von großer kunsthistorischer Bedeutung. Längst gilt es als nationales Heiligtum Bulgariens.

Unsere Reise ging weiter nach Burgas an den Son-nenstrand. Hier verbrachten wir noch einige Tage u. a. mit dem Besuch von Nesebar. 1983 wurde das Städtchen mit den Festungsmauern der einstigen römischen Siedlung Mesembria als Weltkulturerbe eingestuft. Die Spuren der einzigen thrakischen Be-siedlung reichen bis ins 2. Jahrtausend v. Chr.

Eine Reise durch Bulgarien ist sehenswert. Wir haben nicht mit soviel Kultur gerechnet. Die Bevöl-kerung war sehr freundlich. Auch war es sehr gut, dass unser Reiseveranstalter sehr hochwertige Ho-tels nach Landesart ausgesucht hatte.

Juni-Brunch Unseren jährlichen Brunch stand in dieses Jahr ganz im Zeichen unseres 40jährigen Bestehens. Der Vorstand hatte in die Bismarckhalle in Siegen-Weidenau eingeladen. An dieser Veranstal-tung nahm auch der Vizepräsident der Landesverei-nigung, Bernd Ketteniß, teil. Als besondere Überra-schung verlieh er die goldene Ehrennadel an Bernard Behle für seinen Einsatz in der VSVI und überreich-te Manfred Kern seine Golden Ehrennadel, die ihm schon im letzten Jahr in Bonn hätte überreicht wer-den sollen. Die Teilnehmer verbrachten einige schö-ne Stunden miteinander.

Baustelle A4 / HTS

Kurz vor ihrer Vollendung besichtigten wir am 17. August mit unseren Partnern die größte Baustel-le in Südwestfalen, die A 4 / HTS. Niederlassungslei-ter Ludger Siebert und Projektleiter Dietrich Klein führten uns als Fußgänger über diese hochinteres-sante Baumaßnahme, die auch von unseren Partner mit großem Interesse aufgenommen wurde. Im An-schluss daran fand unser alljährliches Grillfest statt

Herbstfahrt Schweiz

Die diesjährige große Herbstfahrt führte uns vom 14. bis zum 17.09. in die Schweiz. Auf der Hinfahrt besichtigten wir zunächst die Baustelle Rheinkraft-werk in Rheinfelden. Am nächsten Tag ging es dann weiter in den Kanton Aargau, wo wir Gäste des De-partments Bau, Verkehr und Umwelt waren. Nach

Berichte aus den Bezirksgruppen:

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Studienfahrt

unserer Bezirks-

gruppe nach

Bulgarien

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einer ausführlichen Einführung in die Gesamterneue-rung der A 1 Limmattal sowie einer sehr detaillierten Ausführungen zur Finanzierung des Straßenbaues in der Schweiz brachen wir zu umfangreichen Baustel-lenbesichtigungen auf.

Den nächsten Tag waren wir Gäste des Kantons Zürich. Nach sehr umfangreichen Informationen, in den vielen Info-Pavillons jeder Baumaßnahme gin-gen bzw. fuhren wir in Tunnelbauwerke der Westum-gehung Zürich. Sehr imposant! Nachmittags hatten wir noch eine Führung durch die Züricher Altstadt. Der letzte Tag sollte mit dem Besuch des Rheinfall von Schaffhausen beendet werden, aber an diesem Tag regnete es so stark – wir erlebten den Wasserfall live, so dass wir direkt nach Hause fuhren.

Oktober – Besuch der Fa. Siemens

Am 19. Oktober besichtigten wir die Fa. Siemens -Transportation Systems. Hier konnten wir den Bau unterschiedlichster Schienenfahrzeuge für das In- und Ausland in Augenschein nehmen. Auf der Rück-fahrt hatten wir noch einen Termin beim Landesbe-trieb Straßenbau, NL Hagen. Die dortigen Kollegen

Vorsitzender:Dipl.-Ing. Michael Neitemeier

Bezirksgruppe Ostwestfalen-Lippe BG-56

Als 1. Veranstaltung des Jahres 2006 fand am 25.1. bei starkem Schneetreiben die jährliche Mitglieder-versammlung der Bezirksgruppe Ostwestfalen-Lippe in der Niederlassung Bielefeld des Landesbetriebs Straßenbau NRW statt. 40 Mitglieder nahmen teil.

Der Leiter der Niederlassung, Herr Windhager, in-formierte in einem interessanten Vortrag über die Arbeit von Straßen.NRW. Bei der Vorstellung der lau-fenden Straßenbauprojekte stand der Lückenschluss der A 33 zwischen Bielefeld und Borgholzhausen im Vordergrund. Herr Windhager erläuterte die bereits ca. 40-jährige Geschichte der Planung und informier-te über den derzeitigen Stand der Verfahren in den noch zu realisierenden Abschnitten 5 b, 6 und 7.1.

Anschließend fand die Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe Ostwestfalen-Lippe statt.

Am 15.3. besichtigten wir die Baustelle der Campuserweiterung an der Fachhochschule Lippe und Höxter in Detmold. Die Architektur- und Inge-

nieurplanung wurde weitgehend von der Fachhoch-schule selbst übernommen und dadurch in den Lehr-betrieb integriert.

Im Einführungsvortrag wurde das Bauvorhaben von Herrn Prof. Dr.-Ing. Schlötzer vorgestellt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf die Baugrundunter-suchungen gelegt wurde, die im Ergebnis eine Bau-grundverbesserung mittels Rüttelstopfverdichtung für die Gründung erforderlich machten. Anschlie-ßend wurden die laufenden Rohbauarbeiten an den drei Gebäuden besichtigt.

Über den Fortschritt des Projektes Johannes Wes-ling Klinikum in Minden konnten wir uns am 26.4. im Rahmen einer 2. Baustellenbesichtigung informieren. Von Herrn Schlechte (Projektleitung NKM) und Frau Schäfer (Öffentlichkeitsarbeit NKM) mittels Filmprä-sentation erhielten wir einen detaillierten Einblick in die 100-jährige Geschichte der bestehenden Kliniken sowie über die Entwurfs- und Planungsphase des

erläuterten uns den 6 streifi gen Ausbau der A1 West-hofener Kreuz.

November – Besuch Fa. 3 M

Am 9. November beendeten wir unser Jahrespro-gramm mit einem Besuch der Firma 3 M in Neuss. Hier hörten wir etwas zur Funktion und Konstruktion retrorefl ektierender Produkte, neues über das Schil-der- und Fahrbahnmaterial und das EU Programm Unfallreduzierung. Anschließend besichtigten wir den Produktionsablauf im Werk Hilden.

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Info-Pavillon

an einem der

Tunnelbauwerke

der Westumge-

hung Zürich

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VSVI-NRW 2007 Berichte aus den Bezirksgruppen:

230 Millionen Euro umfassenden Neubauprojektes. Den Abschluss unserer Exkursion bildete ein um-fangreicher Baustellenrundgang.

Die Landesgartenschau 2008 in Rietberg, Kreis Gütersloh, wirft ihre Schatten voraus. Am 17.5. hatten wir die Gelegenheit, Informationen hierzu aus erster Hand zu erhalten. Herr Lammering, Leiter des Fachbereichs Bauen, sowie Vertreter der beteiligten Planungsbüros gaben uns einen sehr umfangreichen Ausblick auf die geplanten Maßnahmen.

Die geplante Landesgartenschau umfasst ein Areal von rund 3,3 Kilometern Länge und zieht sich vom Süden der Stadt von der Johanneskapelle zum His-torischen Stadtkern und entlang des Naturschutzge-bietes „Rietberger Emsniederung“ bis zum Stadtteil Neuenkirchen. Erstmals wird ein Historischer Stadt-kern „Herz und Mitte“ einer nordrhein-westfälischen Landesgartenschau sein. Wichtig für die Planung der Landesgartenschau war es ebenfalls, ein „grü-nes“ Band zwischen den beiden Stadtteilen Rietberg und Neuenkirchen zu knüpfen. Durch die Neuanlage von Parkbereichen und die Vernetzung vorhandener Grünfl ächen entsteht durch die Landesgartenschau ein zusammenhängendes Naherholungsgelände von Dauer. Zum einen wird dabei die „Rietberger Ems-niederung“, das bestehende Naturschutzgebiet von europaweiter Bedeutung, behutsam integriert. Zum anderen wird insbesondere durch den Neuenkirche-ner Park ein Aktions-Areal mit Stadtparkcharakter geschaffen, das in Rietberg in dieser Form bisher noch nicht vorhanden war.

Auf dem Gelände der Landesgartenschau werden die Parkbereiche „Kultur trifft Natur“, „Lebendige Kulturgeschichte“ und „Neuer Park Rietberg-Neuen-kirchen“ entstehen.

Darüber hinaus werden verschiedene Straßen-baumaßnahmen mit einem Finanzvolumen von rd. 7 Mio. Euro mit Unterstützung des Landes NRW rea-lisiert.

Über die inzwischen auf Hochtouren laufenden Baumaßnahmen wird sich die Bezirksgruppe OWL im Rahmen einer für 2007 geplanten Baustellenbe-sichtigung informieren.

Am 10.6. fand in Minden – bei hervorragen-den Rahmenbedingungen, aber leider geringer Be-teiligung – unsere diesjährige Radtour statt.

Auf den Spuren der preußischen Vergangenheit ging es unter fachkundiger Leitung von Herrn Eubel (Mindener Touristinformation) auf die ca. 6 km lange Entdeckungsreise. Dabei erradelten die Teilnehmer die ehemalige Festung vom „Preußen-Museum“ an der Portastraße. Im Anschluss an die dreistündige Rundfahrt wurden das Wasserstraßenkreuz und die Schachtschleuse angesteuert. Zur Erholung nahmen die Teilnehmer an einer Weserschifffahrt in Richtung Porta-Westfalica teil.

Nach Ankunft am Fähranleger unterhalb des ca. 90 Meter hohen „Kaiser-Wilhelm-Denkmal“ fuh-ren die Teilnehmer auf dem Weserradweg zurück bis zur rekonstruierten „Schiffmühle“ an der Weserpro-menade in Minden.

Am 17.8. nahmen 19 Mitglieder unserer Be-zirksgruppe an einer Führung durch die kunst- und kulturhistorische Ausstellung „Canossa 1077 – Er-schütterung der Welt. Geschichte, Kunst und Kultur am Aufgang der Romanik“ in Paderborn teil. Dieses überregionale Ausstellungsprojekt der Stadt Pader-born, des Erzbistums Paderborn und des Landschafts-verbandes Westfalen-Lippe zeigte über dreieinhalb Monate an drei Veranstaltungsorten rund 700 kost-bare Exponate aus aller Welt. Neben Exponaten zum Thema „Canossa“ waren Werke der Buchmalerei, der Skulpturund der Goldschmiedekunst aus dem Auf-gang der Romanik zu bewundern.

Die Fachexkursion nach Hamburg.

Nach der Anreise per Bus stand vormittags die Be-sichtigung des Airbus-Werkes in Finkenwerder auf dem Programm. Zunächst informierte ein Mitarbeiter der „Realisierungsgesellschaft südliche Start- /Lan-debahnverlängerung“ über die umfangreichen Erd- und Straßenbauarbeiten in Zusammenhang mit der geplanten Verlängerung der Start- und Landebahn auf dem Airbus-Werksgelände. Um die Verlängerung von 589 m in Richtung Süden realisieren zu können, sind im Vorfeld z.B. Maßnahmen zur Neuordnung der Wasserwirtschaft, die Herstellung von ca. 10 m tiefen Vertikaldrainagen in einem Raster von 1,25 m unter Flugbetrieb, das Aufbringen einer 4 m hohen Sandüberhöhung als Aufl ast (Vorbelastung, Setzung 40 cm) sowie die Vermörtelung der Sandböden erfor-derlich. Für den Rückbau eines vorhandenen Deiches sind weiterhin ca. 90.000 cbm Sand zu bewegen.

Im Anschluss wurde das eigentliche Airbus-Werk besichtigt. Nach einer Busrundfahrt über das 140 ha große Areal hatten wir Gelegenheit, in der Halle 9 die Endmontagelinie der Flugzeuge A 318/319/321 zu besichtigen. Anschließend erhielten wir im A 380-Infocenter umfangreiche Informationen über die mit

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Rohbau

Campusgelände

Detmold

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VSVI-NRW 2007

Berichte aus den Bezirksgruppen:

der Herstellung des A 380 verbundene Werkserwei-terung, die seit 2001 läuft. Den Höhepunkt dieser äußerst interessanten Veranstaltung bildete die Be-sichtigung der Halle 260, in der die Rumpfmontage des A 380 erfolgt.

Am Nachmittag informierten wir uns über die Hamburger HafenCity – das derzeit größte Stadt-entwicklungsprojekt in Europa. Auf einer Fläche von 155 ha – davon 100 ha Land- und 55 ha Wasserfl äche – entsteht auf einer Länge von ca. 3,3 km und einer Breite von ca. 1 km ein neues städtisches Quartier mit einer gemischten Nutzung aus Wohnen, Gewer-be, Freizeit, Einzelhandel und Kultur.

Neben den beeindruckenden Hochbauvorhaben – insbesondere dem Bau des neuen Überseequar-tiers und der Elbphilharmonie – sind umfangreiche Baumaßnahmen zur Herstellung der Infrastruktur und zur Erschließung notwendig. Die Kosten für öffentliche Infrastrukturmaßnahmen belaufen sich auf 1,2 Mrd. Euro. Da das Gelände außerhalb der innerstädtischen Hauptdeichlinie liegt, werden die Gebäude und die Erschließungsstraßen nach dem so genannten Warftenprinzip auf ein hochwassersiche-res Niveau von 7,50 m ü. NN angehoben. Als heraus-ragende Erschließungsmaßnahme ist der 255 Mio. Euro teure Bau der neuen U-Bahn-Linie U4 (Tiefe 20 bis 40 m) mit zwei Haltestellen in der HafenCity zu nennen. Das Planfeststellungsverfahren hierzu läuft, der Bau ist für 2007 bis 2011 vorgesehen.

Am 27.9. hatten wir auf der BAB A 30 die Gelegenheit, einen Teilabschnitt zu besichtigen, auf dem neuartige Asphaltschichten eingebaut und er-probt werden. Herr Lüesse, Leiter des Regionalen Ge-schäftsbereiches Osnabrück der Niedersächsischen Straßenbauverwaltung, informierte zusammen mit Vertretern der ausführenden Firma über das Projekt.

Zu besichtigen war u.a. der Einbau eines lärm-mindernden Gussasphaltes, der hier als Brückenbe-lag eingebaut wurde. Unmittelbar benachbart war bereits ein zweischichtiger offenporiger Asphalt aus Gründen der Lärmminderung und Sprühfahnenmin-derung eingebaut worden – im Hinblick auf die As-phalttechnologie ein absolut lohnenswerter Baustel-lenbesuch!

Im Rahmen eines Pilotprojektes der Bundesan-stalt für Straßenwesen (BAST) wird der Bereich zwi-schen Hasbergen /Gaste und dem Autobahnkreuz Osnabrück-Süd (I. und II. Bauabschnitt mit einer Gesamtlänge von etwa 10 km) erstmalig in der Bun-desrepublik Deutschland mit einem zweischichti-gen offenporigen Asphalt (ZWOPA) hergestellt. Mit dem ZWOPA wird eine Halbierung der Lautstärke der Fahrgeräusche für das menschliche Gehör an-gestrebt. Die obere Schicht des ZWOPA hat mit 0 /8 eine feinere Körnung als die untere Schicht, die eine Körnung von 0/16 aufweist. Die obere Schicht dient

dabei als Filter gegen Verschmutzungen, wodurch ein Verschließen der Poren verhindert werden soll, sodass die Funktionen des offenporigen Asphalts er-halten bleiben. Die Jahresabschlussveranstaltung 2006 der Bezirksgruppe OWL fand am 10.11. im Parkhotel in Bad Lippspringe statt.

Der Vorstand bedankt sich an dieser Stelle bei allen, die uns bei der Umsetzung des Jahrespro-gramms unterstützt haben und bei der Organisati-on und Durchführung der Veranstaltungen behilfl ich waren.

I m p r e s s u mI m p r e s s u m

Wir danken allen, die an dieser Ausgabe der VSVI-NRW mitgearbeitet haben

und bitten schon jetzt um rege Beteiligung an der VSVI-NRW 2008.

Redaktionsschluss ist der 31.3.2008. Die Redaktion.

Beiträge bitte per Email an: [email protected]

Bildquellen: Titelseite und S. 3: Zeche Zollverein, S. 10 –14: Michael Schwarze-Rodrian,

S. 4: Jagdhaus Schellenberg, S. 4: Neue Mitte Oberhausen Centro, Diaarchiv KVR 2001,

Villa Hügel, villahuegel.de, S. 39 Ständehaus, K 21

Herausgeber: Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure

in Nordrhein-Westfalen e.V.

Redaktion: Bernd Ketteniß, Helmut F. Nikolaus,

Uwe Dewes (verantwortlich)

Anschrift der Redaktion: Oberstraße 111, 51149 Köln

Gestaltung und Produktion: Ulf Steinböhmer, Münster

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Fachexkursion

nach Hamburg:

Unsere Reise-

gruppe am Modell

HafenCity und

beim Rundgang

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VSVI-NRW 2007 Berichte aus den Bezirksgruppen:

Vorsitzender:Dipl.-Ing.

Rudolf Justen

Der gewohnte Tagungsraum im Dienstgebäude von Straßen. NRW, Niederlassung Essen, wird umgebaut. Unsere Sitzung fand deshalb an einem neuen Ort, nämlich im Ratssaal der Stadt Essen statt.

Dem Rotationsprinzip im Vorstand der Bezirks-gruppe Rhein-Ruhr folgend, schied unsere Schatz-meisterin, Frau Dipl.-Ing. Silvia von Thienen, mit dem Dank des Vorsitzenden satzungsgemäß aus dem Vorstand aus. Als Nachfolger wurde einstim-mig Herr René Böminghaus von der Stadtverwaltung Essen gewählt.

Besichtigung des Rhein Energie Stadions

Am 16. Februar 2006 besichtigten wir in Köln die Stadtbahnbaumaßnahme der Stadtbahnlinie 1, Aa-chener Straße und die Baustelle des neuen S-Bahn Haltepunktes Köln Weiden-West. Die Baumaßnah-men verknüpfen die Stadtbahn mit der S-Bahn. Ein neu angelegter P+R-Platz mit ca. 400 Stellplätzen steht Pendlern kostenfrei zur Verfügung. Insbeson-dere vor dem Hintergrund der Fußball-Weltmeister-schaft wurden die Baumaßnahmen in kürzester Zeit geplant, genehmigt und ausgeführt. Mit dem Fahr-planwechsel am 28.05.2006 gingen die erstellten Maßnahmen in Betrieb.

Anschließend besichtigten wir unter fachkundi-ger Führung die „Katakomben“ und den Innenraum des Rhein Energie Stadions. Wir hatten Gelegenheit die Umkleidekabinen der Mannschaften mit Fitness- und Waschräumen sowie die Presseräume zu besich-tigen.

Besichtigung des Weichenwerks Schreck-Mieves

Donnerstag, 30. März 2006 In Dortmund-Barop betreibt die Firma Schreck-Mieves eines der größten deutschen Weichenwerke. Mehr als 20 Mitglieder unserer Bezirksgruppe konnten sich in der langen Fertigungshalle und auf dem angrenzenden Freige-lände davon überzeugen, dass hier Weichen unter-schiedlichster Bauart, von der kleinen Straßenbahn-weiche bis zur Schnellbahnweiche der Deutschen Bahn AG, hergestellt werden.

Westfälisches Freilichtmuseum Hagen.

Am Samstag den 26. August 2006 besuchten wir das westfälische Freilichtmuseum in Hagen unter dem Motto „Familientag der Bezirksgruppe Rhein-Ruhr“. Eingeladen waren nicht nur die Mitglieder, sondern auch die Familienmitglieder und hierbei insbeson-dere die Kinder oder Enkelkinder. Unter fachkundi-ger Führung wurden wir in die Kunst des Schmiede-handwerkes und der Papierherstellung eingeführt. Durch die Darstellung an praktischen Beispielen, an denen die Kinder tatkräftig mitwirken konnten, er-hielten wir einen tiefen Einblick in die Herstellung alltäglicher Gebrauchsgegenstände. Ein gemeinsa-mes Mittagessen nach der anstrengenden Führung gab allen Teilnehmern neue Kraft und Energie, sich anschließend auf eigene Faust die vielen weiteren Handwerkseinrichtungen anzuschauen.

Freitag, 05. Mai 2006 Jahrestagung und 40. ordentliche Mitgliederversammlung der VSVI-NRW in Soest

Einige, leider viel zu wenige Mitglieder unserer Bezirksgruppe nahmen an der Mitgliederversamm-lung im blauen Saal des Rathauses in der schönen Hansestadt Soest teil.

Große Herbst-Studienfahrt nach Neapel

28.09. bis 3. Oktober 2006Afrika fängt in Neapel an – das war die Meinung vie-ler der 55 Reiseteilnehmer während der Tage in Itali-ens Süden. Wer den dichten und hektischen Verkehr in Turin, Mailand oder Rom kannte, erlebte in Neapel eine Steigerung. Alle Verkehrsfachleute mussten in dieser Stadt das, was ihren Berufsalltag bestimmt, schnell vergessen. Feinstaub, ohrenbetäubender

Bezirksgruppe Rhein-Ruhr BG-08

Im Rhein Energie

Stadion in Köln

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VSVI-NRW 2007

Berichte aus den Bezirksgruppen:

Lärm und Staus gehören zum Alltag und sind kein Gesprächsthema. Verkehrsregeln, selbst Rotsignale an den Lichtsignalanlagen, spielen im Verkehrsab-lauf nicht wirklich eine Rolle. Für einen Fremden ist es fast unmöglich, in diesem Chaos den richtigen Weg zu fi nden. Da fast alle Autos in Neapel mehr oder weniger stark verbeult sind, haben aber auch die Einheimischen wohl nicht immer den richtigen Durchblick.

Wesentlich einfacher als der Straßenverkehr ließ sich von den Besuchern aus Deutschland der ÖPNV mit Bussen, Straßenbahnen, Metro und Circumvesu-viana (Nahverkehrsbahn) beurteilen. Hierbei gefi elen besonders das einfache Tarifsystem und die für unse-re Verhältnisse äußerst niedrigen Fahrpreise.

Sehr ansprechend gestaltet sind die neuen Stati-onen Piazza Dante, Museo, Mater Dei und Salvator Rosa der Metrolinie 1 in der Altstadt von Neapel. Es ist zu erwarten, dass auch die Stationen auf der meh-rere Kilometer langen im Bau befi ndlichen Verlänge-rung dieser Linie diesen Standard einhalten werden. Die Mitglieder der Bezirksgruppe konnten sich bei der Besichtigung eines Abschnitts, der mit einem Herrenknecht-Erddruckschild aufgefahren wird, einen guten Eindruck über den Baustandard machen. Beim Gang durch die Tunnelröhren fi elen nicht nur Undichtigkeiten an den Fugen der Betontübbinge, sondern auch zahlreiche Kantenabplatzungen auf. In den Gesprächen mit dem Bauherrn interessierte insbesondere der Umgang mit den durch Terminver-zögerungen bei mehreren Bahnhöfen verursachten Baustillständen. Dabei wurde deutlich, dass in Nea-pel die Uhren anders gehen als bei uns.

Dass der Bau von Tunnel, Stollen und Kavernen bereits vor Jahrtausenden in Neapel begann, wurde bei einer Führung durch das unterirdische Neapel deutlich. Der unter der Stadt anstehende Tuffstein ermöglichte bereits den Griechen und Römern den Bau einer geschützten unterirdischen Stadt. Es ist nicht verwunderlich, dass sich die Neapolitaner am Ende des 2. Weltkriegs an dieses Erbe erinnert und dort Schutz gesucht haben.

Neben dem Fachprogramm blieb für die Reiseteil-nehmer am Wochenende auch Zeit für den Besuch von Sehenswürdigkeiten in der Nähe Neapels. Ziele waren vor allem Herculaneum, für einige Teilnehmer Sorrent, für andere Capri.

Neapel und die Camorra gehören zusammen. Erst nach unserer Rückkehr erfuhren wir, warum sich auf vielen Plätzen in der Stadt der Müll türmte: Die Ca-morra blockierte die städtische Müllentsorgung. Nur durch Einschaltung externer Privatfi rmen bestand nachts die Möglichkeit Müll abfahren zu lassen.

Leider blieb auch unsere Gruppe trotz aller Vor-warnungen und größter Aufmerksamkeit von Nea-pels Kriminalität nicht verschont. Nicht jeder fl og mit dem zurück, was er nach Neapel mitgebracht hatte.

Sonntag, 29. Oktober 2006 Jahresab-schlussveranstaltung bei „Afrika! Afrika!“ in Düssel-dorf.

Ein festlicher Jahresabschluss im Circus! Traditio-nelle Wege einmal verlassen! Offen für Neues! Warum eigentlich nicht, hatte sich der Vorstand gesagt und nach Düsseldorf eingeladen.

Russische und chinesische Circus- und Varieté-künstler sowie Artisten sind weltberühmt und unü-bertroffen! Wie kann Afrika da mithalten?

Mit André Hellers phantastischer Präsentation „Afrika! Afrika!“ hat sich diese Ansicht vieler Besu-cher gewaltig gewandelt. Was in dieser Veranstal-tung geboten wurde übertraf alle Erwartungen. Die Darbietungen der Mitwirkenden aus allen Teilen Af-rikas weckten die Begeisterung aller Zuschauer. Wer die Gelegenheit hat, André Hellers Kunstwerk auf der weiteren Tournee in Wien, Zürich, Stuttgart oder Köln zu sehen, sollte das nicht verpassen!

2006 war für unsere Bezirksgruppe insgesamt ein zufrieden stellendes Jahr. Die meisten Veranstal-tungen waren gut besucht und fanden viel Anklang. Leider hat die Zahl der Mitglieder abgenommen. Da Anfang September 2007 die Delegiertenversamm-lung der BSVI in Essen stattfi ndet, setzen wir auf einen Werbeeffekt und hoffen, dadurch neue Mit-glieder zu gewinnen.

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Familientag im

Westfälischen

Freilichtmuseum

in Hagen

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Herbst-Studien-

fahrt im Oktober

nach Neapel

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VSVI-NRW 2007

Unsere jährliche Mitgliederversammlung fand am 06. April 2006 im Flughafen Dortmund statt. Als wichtigstes Thema stand die Wahl eines neuen Vor-standes auf der Tagesordnung. Bis auf den Geschäfts-führer, Herrn Hegerding, der bei der vorjährigen Versammlung für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt wurde, mussten alle anderen Mitglieder des Vorstandes neu bestimmt werden. Da sich Herr Farwick nach 18-jähriger Tätigkeit nicht wieder als Vorsitzender zur Wahl stellte, war auch ein neuer Vorsitzender zu wählen.

Als neuer Vorsitzender der Bezirksgruppe West-fälisches Ruhrgebiet wurde der bisherige Beisitzer, Herr Dr. Leßmann, mit großer Mehrheit gewählt.

Als stellvertretender Vorsitzender wurde Herr Hannig bestätigt. In den Vorstand wurden als neue Mitglieder die Herren Dr. Leerkamp, Fachhochschul-professor in Bochum und Herr Bünermann, Mitarbei-ter in einem Ingenieurbüro, berufen. Weitere Beisit-zer sind Herr Nohse und Herr Farwick.

Herr Dr. Leßmann bedankte sich bei Herrn Far-wick für seine langjährige Tätigkeit.

Im Anschluss an unsere Mitgliederversammlung informierte uns der Technische Leiter der Flughafen-gesellschaft, Herr Westerhoff, über die Entwicklung und die Perspektiven des Dortmunder Flughafens.

Unsere erste Baustellenbesichtigung führte uns am 12. Juni nach Gevelsberg, wo der Landesbe-trieb Straßenbau NRW für den Neubau der Südum-gehung im Zuge der L 666 einen rd. 540 m langen einröhrigen Tunnel errichtet. Nachdem wir bereits zwei Jahre zuvor diese Maßnahme in der Bauphase des bergmännischen Vortriebes besichtigt hatten, informierten wir uns nun in der Endphase der Roh-bauarbeiten im Besonderen über die vorgesehenen Sicherheitseinrichtungen. Der Tunnel ist nach dem neuesten Standard mit allen erforderlichen Sicher-heitseinrichtungen ausgestattet, die örtlichen Ret-tungsleitstellen der Stadt werden direkt mit den Steuereinrichtungen verbunden, die in einem zen-tralen Betriebsgebäude untergebracht sind. Die Ver-kehrsfreigabe dieses rd. 28 Mio. Euro teuren Projek-tes, das für die Stadt Gevelsberg eine durchgreifende Entlastung vom Durchgangsverkehr bedeutet, ist in der zweiten Jahreshälfte 2007 zu erwarten.

Eine Autobahnbaustelle besuchten wir am 29. Juni 2006 in Hagen. Hier wird zurzeit die A 1 zwi-

schen der Anschlussstelle Hagen-Nord und dem Au-tobahnkreuz Westhofen sechsstreifi g ausgebaut. Die vor rd. 45 Jahren gebaute A 1 ist eine der wichtigsten großräumigen und zugleich regionalen Autobahnen in Nordrhein-Westfalen. Gleichzeitig ist sie Teil der bedeutenden europäischen Nord-Süd-Verkehrsachse zwischen Skandinavien und Südwesteuropa. Diese stark belastete Verkehrsader ist mit über 70.000 Kfz / 24 h schon längst an die Grenzen ihrer Leistungs-fähigkeit gestoßen. Der vierstreifi ge Querschnitt ist in Teilbereichen ohne Standstreifen vollkommen unzureichend. Im Zuge dieses rd. 5,2 km langen Ausbauabschnittes erhält die A 1 durchgehend drei Fahrstreifen und einen Standstreifen je Richtung. Dazu sind umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen für die angrenzende Bebauung und Vorkehrungen für die schadlose Abführung des Oberfl ächenwas-sers vorgesehen. Die angrenzenden Abschnitte der A 1 von Wuppertal /Schwelm bis Hagen-Nord sowie vom AK Westhofen bis zum AK Kamen sind bereits in den Vorjahren sechsstreifi g ausgebaut worden. Insgesamt werden für diese Baumaßnahme rund 90 Mio. Euro investiert. Dieser hohe Betrag erklärt sich durch den Neubau von 4 dicht aufeinander folgenden Talbrücken. Die dichte Folge der Talbrü-cken, die hohe Verkehrsbelastung und die fehlen-den Standstreifen erfordern komplexe Bauphasen und Verkehrsführungen. Teilweise werden die neuen Überbauten der Talbrücken seitlich neben der end-gültigen Lage erstellt und anschließend eingescho-ben. Mit der Fertigstellung dieses Streckenabschnit-tes ist Mitte 2008 zu rechnen.

Als Gäste der Deutschen Steinkohle AG (DSK) nahm eine Gruppe von 12 Mitgliedern am 29. August an einer Grubenfahrt des Bergwerks Ost in Hamm-Pelkum teil. Vor dem Hintergrund der aktuellen Dis-kussion um die Zukunft des Steinkohlenbergbaus in Deutschland war diese Grubenfahrt natürlich ein be-sonderes Erlebnis. Wir lernten eines der modernen und leistungsstarken Bergwerke der DSK kennen. Mit seinen rd. 3000 Mitarbeitern und einer Jahres-förderung von rd. 2 Mio. Tonnen ist dieses Bergwerk derzeit noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region des östlichen Ruhrgebietes. Die Steinkoh-le wird hier aus einer Tiefe von 1.200 bis 1.500 m gewonnen. Obwohl die Gewinnung der Kohle mit hochmodernen Ausbauschilden und vollautoma-

Vorsitzender:Dr.-Ing.

HeinrichLeßmann

Bezirksgruppe Westfälisches Ruhrgebiet BG-52

Berichte aus den Bezirksgruppen:

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VSVI-NRW 2007

tischen Förderanlagen erfolgt, konnten wir uns in einem Flöz einen nachhaltigen Eindruck über die schwierigen Arbeitsbedingungen der Bergleute mit der großen Hitze- und Staubbelastung verschaffen. Immerhin beträgt die Temperatur der Kohle in dieser Tiefe über 40 Grad. Welchen dramatischen Rückgang der Bergbau erfahren hat, wird daran deutlich, dass die Belegschaft seit 1997 aufgrund der Verringerung der Subventionen von 4,6 Milliarden Euro auf 2,5 Milliarden Euro im Jahre 2005 auf mehr als die Hälfte reduziert werden musste.

Am 14. September 2006 waren wir in der Kläranlage Bottrop Gäste der Emschergenossen-schaft. Der Projektleiter für die Renaturierung der Emscher, Herr Dipl.-Ing. Ketteler, informierte uns ausführlich über dieses ehrgeizige milliardenschwe-re Projekt. Die Emscher, die in Holzwickede ent-springt und in Dinslaken in den Rhein mündet, war ursprünglich ein stark mäandrierender idyllischer Fluss mit einer Gesamtlänge von über 100 km. Durch die ab Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende Indus-trialisierung des Ruhrgebietes und eine starke Bevöl-kerungszunahme wurden das Abwasser und das Gru-benwasser der Bergwerke in die Emscher abgeführt. Die Emscher und ihre Nebenläufe verkamen dadurch immer mehr zu einer Kloake. Das geringe Gefälle, der stark mäandrierende Flusslauf und die vom Bergbau hervorgerufene Absenkung des Bodens verursachten Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Überschwem-mungen, was aufgrund der mitgeführten Fäkalien zu einer steigenden Seuchengefahr führte. 1899 wurde schließlich die Emschergenossenschaft, ein Zusam-menschluss der beteiligten Kommunen und der einleitenden Großbetriebe, gegründet, um für eine geordnete Abwasserreinigung, die Sicherung des Ab-fl usses, den Hochwasserschutz und die Gewässerun-terhaltung zu sorgen. Die Emscher wurde ca. 3 m tie-fer gelegt, größtenteils befestigt und begradigt. Die durch den Bergbau hervorgerufenen Bergsenkungen mussten durch immer höhere Deiche ausgeglichen werden, so dass die Emscher heute an einigen Stel-len mehrere Meter über dem Niveau der Umgebung

liegt. Dies bedeutet jedoch auch, dass Zufl üsse der Emscher, die das umliegende Land entwässern, nach oben in die Emscher gepumpt werden müssen. Ohne die Eindeichung und das Abpumpen des Wassers würden große Teile der Emscherregion unter Wasser stehen.

Das zentrale Bauwerk im Rahmen der Renaturie-rung der Emscher bildet der Emscherkanal. Er be-steht aus einer 51 km langen Betonröhre, die mo-mentan in einer Tiefe von 5 – 35 Metern mit einem Durchmesser bis zu 2,80 m zwischen Dortmund und Dinslaken gebaut wird und das bisher direkt durch den Fluss abgeleitete Abwasser aufnehmen und einer Klärung zuführen soll. Die Fertigstellung des Emscherkanals ist für 2014 geplant.

Wegen seiner großen Tiefenlage ist der neue Kanal auf eine Lebensdauer von 100 Jahren ausge-richtet. Es war für uns Bauingenieure äußerst inte-ressant zu erfahren, wie viel Neuland bei der Be-wältigung der konstruktiven und betontechnischen Probleme sowie bei den Fragen der zukünftigen Unterhaltung zu lösen sind. Wie die Renaturierung einer Kloake zu einem „blauen“ Gewässer die Um-gebung bereichert, konnten wir zum Abschluss des äußerst informativen Nachmittags in Dortmund-Kurl am Körnebach erleben, wo offenkundig ist, wie ein Wohnumfeld mit einem Schlag eine grundlegende Aufwertung erfährt.

Demnächst wird die Kläranlage Dinslaken vor der Mündung in den Rhein modernisiert und ausgebaut, die sicherlich auch einen Besuch wert sein wird.

Herzlichen Dank an Herrn Ketteler für seine aus-führlichen und sehr kurzweiligen und informativen Erläuterungen und an unser Mitglied, Herrn Danne-mann, Ingenieurgesellschaft Ahlenberg, der uns die Baugrundfragen beantwortete.

Am 25. Oktober 2006 informierten wir uns in der Fachhochschule Bochum über die neuen Stu-diengänge.

Als Gäste der Bauüberwachung IBS informier-ten wir uns am 16. November 2006 in Köln über das derzeit größte städtebauliche Projekt Deutschlands. Es zählt gleichzeitig zu den größten archäologischen Ausgrabungsstätten einer europäischen Metropole: Bau Nord-Süd-Stadtbahn Köln.

Ein herzliches Dankeschön an die Mitarbeiter der Zerna Ingenieure GmbH, die uns über dieses ein-drucksvolle Projekt informierten. Zum Ausklang des Köln-Besuches durfte natürlich der Besuch einer tra-ditionellen Kölner Brauereigaststätte nicht fehlen.

Zum geselligen Abschluss des Jahres trafen wir uns am 3. Dezember in dem Variete Et Cetera in Bochum. Wir ließen uns von atemberaubender Akro-batik, Jonglage, Tanz, Gesang, Zauberei und lustigen Sketchen verzaubern und mit einem schmackhaften Büfett war es ein rundum gelungenes Erlebnis.

Berichte aus den Bezirksgruppen:

Unsere Bezirks-

gruppe zu Gast

bei der Emscher-

genossenschaft

in Bottrop

j

j

Nach der

Grubenfahrt im

Bergwerk Ost in

Hamm-Pelkum

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Präsident: Dipl.-Ing. Helmut F. Nikolaus Ölmühlenweg 91, 53359 Rheinbach Tel.: + Fax: p 02226-6598 eMail: [email protected]

Vizepräsident: Dipl.-Ing. Bernd Ketteniß Goethestraße 25, 40878 Ratingen Tel.: p 02102-847601, Fax: p 02102-845192eMail: [email protected]

Geschäftsführung: Werner Lerdo Postadresse: Postfach 35, 53579 Erpel Hausadresse: Hündelsgasse 3, 53579 Erpel Tel.: 02644-600886, Fax: 02644-800420 eMail: [email protected]

Schatzmeister: Dipl.-Ing. Ulrich Schievenbusch Schiess-Straße 45, 40549 Düsseldorf Tel.: d 0211-5996-424, Fax: d 0211-5996-410 eMail: [email protected]

Mitarbeit: Frau Anne Deußen Tel.: d 0211-5996-425, Fax: d 0211-5996-410 eMail: [email protected]

Organisation/Presse: Dipl.-Ing. Uwe Dewes Oberstraße 111, 51149 Köln Tel.: d 02261-89220, Fax: d 02261-89415 Tel.: + Fax: p 02203-13930 eMail: [email protected]

Mitarbeit: Frau Anne Deußen (siehe Schatzmeister)eMail: [email protected]: Dipl.-Ing. Thomas Raschen Tel.: d 0251-1444-617, Fax: d 0251-1444-625eMail: [email protected]

Wissenschaft & Fortbildung: Dipl.-Ing. Gerrit Zech Marpestraße 43, 32825 Blomberg,Tel.: d 05236-8889801, Fax: d 05236-8889802Tel.: p 05236-1443 eMail: [email protected]

Berufsständische Fragen: Dipl.-Ing. Hans-Günter Schiborski Thomas-Morus-Weg 34, 48147 Münster Tel.: + Fax: p 0251-233170 eMail: [email protected]

D e r L a n d e s v o r s t a n d

D i e O r g a n i s a t i o n d e r V S V I - N R W

Vorstandsmitglied: Dipl.-Ing. Thomas Rensing Gerstenkamp 4, 59872 Meschede Tel.: d 0291-298-160, Fax: d 0291-298-229 Tel.: p 0291-9085439 eMail: [email protected]

Vorstandsmitglied: Dipl.-Ing. Silvia Vassillière Friedenstraße 11 - 13, 52080 Aachen Tel.: d 0241-96828-0, Fax: d 0241-167581 eMail: [email protected] Vorstandsmitglied: Dipl.-Ing. Michael Heinzec/o Ministerium für Bauen und Verkehr Haroldstraße 4, 40190 Düsseldorf Tel.: d 0211-38439406, Fax: d 0211-38439405 eMail: [email protected]

Konten der Landesvereinigung: Postbank Köln: BLZ 370 100 50, Konto 218 310 501Commerzbank AG Düsseldorf: BLZ 300 400 00, Konto 3 006 855

Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Nordrhein-Westfalen e.V.2.500 Mitglieder in 12 Bezirksgruppen

VSVI-NRW

BezirksgruppeBonn

Edgar Klein

BezirksgruppeKöln

Uwe Dewes

BezirksgruppeDüsseldorf/Krefeld

Alfons Küster

BezirksgruppeBergisch LandGerhard Brechtefeld

BezirksgruppeRhein-Ruhr

Rudolf Justen

BezirksgruppeAachen

Jürgen Jacobs

BezirksgruppeNiederrhein

Fred Ratz

BezirksgruppeWestfälisches Ruhrgebiet

Dr.-Ing. Heinrich Leßmann

BezirksgruppeHellweg-Sauerland

Thomas Rensing

BezirksgruppeOstwestfalen-Lippe

Michael Neitemeier

BezirksgruppeMünsterland

Thomas Oehler

BezirksgruppeOlpe-Siegen-Wittgenstein

Andreas Feldmann

Der Vorstand der VSVI-NRW Die Bezirksgruppen der VSVI-NRW

PräsidentHelmut F. Nikolaus

VizepräsidentBernd Ketteniß

GeschäftsführerWerner Lerdo

SchatzmeisterUlrich Schievenbusch

Organisation/PresseUwe Dewes

FortbildungGerrit Zech

BerufspolitikHans-Günter Schiborski

Weitere VorstandsmitgliederThomas Rensing

MichaelHeinze

Silvia Vassilière

Ältestenrat

Jürgen UllrichLothar KlodeHelmut August

www.vsvi-nrw.de

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Vorsitzender: Dipl.-Ing. Michael von der Wettern Kunibertskloster 16, 50668 KölneMail: [email protected]

Bezirksgruppe 01 Bonn Vorsitzender: Dipl.-Ing. Edgar Klein Jülicher Ring 101 –103, 53879 Euskirchen Tel.: d 02251-796-100, Fax: d 02254-796 223 eMail: [email protected] Geschäftsführung: Werner Lerdo Postfach 35, 53579 Erpel Tel.: 0228-979-650, Fax: 0228-979-6511 eMail: [email protected]

Bezirksgruppe 02 Aachen Vorsitzender: Dipl.-Ing. Jürgen Jacobs Steppenbergallee 217, 52074 Aachen Tel.: d 0241-4352587, Fax: d 0241-4352588 Tel.: p 0241-82902 eMail: [email protected] Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Silvia Vassillière Friedenstraße 11–13, 52080 Aachen Tel.: d 0241-96828-0, Fax.: d 0241-96828-0 Tel.: p 0241-167581, Fax: p 0241-167581

Bezirksgruppe 03 Köln Vorsitzender: Dipl.-Ing. Uwe Dewes Postfach 21 11 66, 50535 Köln Tel.: d 02261-89-220, Fax: d 02261-89-415 Tel.: + Fax: p 02203-13930 eMail: [email protected]

Bezirksgruppe 06 Düsseldorf / Krefeld Vorsitzender: Dipl.-Ing. Alfons Küster Wilhelm-Heinrich-Weg 1, 40231 Düsseldorf Tel.: d 0211-92195-0, Fax: d 0211-92195-33 eMail: [email protected] Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Rolf Sander Feldheider Straße 22, 40699 Erkrath Tel.: d 0211-89-94632, Fax: 0211-89-29088 Tel.: p 02104- 33640 eMail: [email protected]

Bezirksgruppe 07 Bergisch Land Vorsitzender: Dipl.-Ing. Gerhard Brechtefeld Abteiweg 23, 42653 Solingen Tel.: d 02191-9703-0, Fax: d 02191-9703-33eMail: [email protected] Geschäftsführung:Freiheitstraße 189, 42853 Remscheid eMail: [email protected]

Bezirksgruppe 08 Rhein-Ruhr Vorsitzender: Dipl.-Ing. Rudolf JustenAn den Friedhöfen 28a, 45257 EssenTel.: d 0201-824-3830, Fax: d 0201-824-3899 eMail: [email protected] Adresse dienstl.: Alfredstraße 236, 45133 Essen Vorzimmer: Fr. Sigrid TheleneMail: [email protected] Vertretung: Dipl.-Ing. Rudi Overmeyer Niemergs Weide 55, 48653 Coesfeld Tel.: d 0211-5236-260, Fax: d 0211-5236-457 Tel.: p 02541-87657 eMail: [email protected]

Bezirksgruppe 09 Niederrhein Vorsitzender: Dipl.-Ing. Fred Ratz Katharinenstraße 117, 46537 Dinslaken Tel.: d 0211-52360, Tel.: p 02064-37507 eMail: [email protected] Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Hans-Bert Baumeister-WillingmannBertastraße 20, 46537 Dinslaken Tel.: d 0209-3808-690, Fax: d 0209-3808-623 Tel.: p 02064-471471 eMail: [email protected]

Bezirksgruppe 51 Olpe-Siegen-Wittgenstein Vorsitzender: Dipl.-Ing. Andreas Feldmann Johann-Georg-Manskopf-Straße 9, 57462 Olpe/BiggeseeTel.: d 02761-9689071, Fax: d 02761-9689079Tel.: p 02761-539075 Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Rudi Birlenbach Koblenzer Straße 76, 57072 Siegen Tel.: d 0271-3372-273, Fax: d 0271-3372-333Tel.: p 0271-336686 eMail: [email protected]

Bezirksgruppe 52 Westfälisches Ruhrgebiet Vorsitzender: Dr.-Ing. Heinrich Lessmann Nederhoffstraße 23, 44137 Dortmund Tel.: 0231-148084, Fax: 0231-162686eMail: [email protected] Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Mathias Hegerding Obermarktstraße 88, 44267 Dortmund Tel.: d 02331-207-3914Fax: d 02331-207-2466 eMail: [email protected]

Bezirksgruppe 53 Hellweg-Sauerland Vorsitzender: Dipl.-Ing. Thomas Rensing Gerstenkamp 4, 59872 MeschedeTel.: d 0291-298-160, Fax: d 0291-298-229 Tel.: p 0291-9085439Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Lothar Deppe Erlenweg 7, 59872 MeschedeTel.: d 0291-298-197, Fax: d 0291-298-223 Tel.: p 0291-7150 eMail: [email protected]

Bezirksgruppe 56 Ostwestfalen-Lippe Vorsitzender: Dipl.-Ing. Michael Neitemeier Greiteler Weg 47, 33102 Paderborn Tel.: d 05251-720022, Fax: d 05251-720072 eMail: [email protected] Geschäftsführung: Dipl.-Ing.Ralf Düspohl Ahornallee 80, 33330 Gütersloh Tel.: d 05241-23499-0 Fax: d 05241-23499-22 eMail: [email protected]

Bezirksgruppe 59 Münsterland Vorsitzender: Dipl.-Ing. Thomas Oehler Postfach 101653, 45816 GelsenkirchenTel.: d 0209-3808-628, Fax: d 0209-3808-332Tel.: p 02381-496149 eMail: [email protected] Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Thomas Raschen Mergelberg 222, 48161 Münster Tel.: d 0251-1444-617Fax: d 0251-1444-625Tel.: p 0251-792765 eMail: [email protected]

D i e B e z i r k s g r u p p e n

D i e F ö r d e r g e m e i n s c h a f tKonto der Fördergemeinschaft:Dresdner Bank Köln BLZ 370 800 40Kto-Nr.: 9 650 945

Niederrhein

Hellweg-Sauerland

Ostwestfalen-LippeMünsterland

WestfälischesRuhrgebiet

Olpe-Siegen-Wittgenstein

Rhein-Ruhr

Düsseldorf-Krefeld Bergisch Land

Köln

Bonn

Aachen

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die Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure setzt sich ein:

e für einen hohen technischen Leistungsstandard durch vielfältige Seminare und Vortragsveranstaltungen, Betriebs- und Baustellenbe-sichtigungen, Studienreisen ins In- und Ausland.

e für eine angemessene Stel-lung der Ingenieure in der Gesellschaft durch Berufs-standpolitik, umweltgerechte Straßenbautechnik, vernünftige Verkehrspolitik.

e Unsere Arbeit wird durch kul-turelle und gesellschaftliche Veranstaltungen abgerundet.

e Der Vereinigung gehören etwa 2.500 Ingenieure aus Wirtschaft und Verwaltung an.

www.vsvi-nrw.de