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Fakultät für Gesundheitswissenschaften Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement Universität Bielefeld Gesundheitsökonomische Analysen zur Abgrenzung von Innovation und Fortschritt Innovation und Fortschritt 4. Monitor Versorungsforschung-Fachkongress: Gesundheitssystem 2014 – Wege aus dem Innovationsstillstand Berlin, 24. Februar 2014 Prof. Dr. Wolfgang Greiner

Innovation und Fortschritt Feb 2014.ppt [Kompatibilitätsmodus]€¦ · Innovation und Fortschritt im Gesundheitswesen Bei Produktinnovationen: • U i h h it üb di Wi k k itUnsicherheit

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Fakultät für Gesundheitswissenschaften Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

Universität Bielefeld

Gesundheitsökonomische Analysen zur Abgrenzung von Innovation und FortschrittInnovation und Fortschritt

4. Monitor Versorungsforschung-Fachkongress: Gesundheitssystem 2014 – Wege aus dem Innovationsstillstand

Berlin, 24. Februar 2014Prof. Dr. Wolfgang Greiner

„Innovation“ im Koalitionsvertrag 2013

Universität Bielefeld Folie 2Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

Agenda

1. Wann ist Innovation kein Fortschritt?

2. Welchen Beitrag können Kosten-Nutzen-A l l i t ?Analysen leisten?

3. Wo besteht Nachholbedarf?

4. Fazit und Ausblick

Universität Bielefeld Folie 3Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

Wann ist Innovation ein Fortschritt?

„Knapp gesagt bedeutet Innovation erst dann einen Fort-schritt, wenn sie besser ist als das Alte.“ (Hartwig Bauer 2010)( g )

P d kti tiProduktinnovationenWesentliche Komponenten überhaupt neu oder hinsichtlich ihrer grundlegenden Merkmale verbesserthinsichtlich ihrer grundlegenden Merkmale verbessert (wie technische Konzeption, Verwendungseigenschaften, Bedienungsfreundlichkeit und Verfügbarkeit)

Prozessinnovationen:N b t F ti dNeue, verbesserte Fertigungs- oder Verfahrenstechniken sowie effizientere Bedingungen einer Dienstleistungserbringung

Universität Bielefeld Folie 4Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

einer Dienstleistungserbringung.

Innovation und Fortschritt auf freien Märkten

• Innovation als volkswirtschaftlicher WachstumsmotorA d k d hö f i h Z tö “• Ausdruck der „schöpferischen Zerstörung“ (Schumpeter 1942)

• Nur ein kleiner Teil der Innovationen setzt sich am Markt durchMarkt durch.

• Beurteilung nach Präferenzen und Zahlungsbereitschaft der NutzerZahlungsbereitschaft der Nutzer

theoretisch idealer Auswahlprozess• Aber: Auch am freien Markt Unvollkommenheiten:

- Informationsasymmetrien- Marktungleichgewichte

R l t i h V- Regulatorische Verzerrungen- Pfadabhängigkeiten

Universität Bielefeld Folie 5Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

Innovation und Fortschritt imGesundheitswesen

Bei Produktinnovationen:U i h h it üb di Wi k k it• Unsicherheit über die Wirksamkeit

• Asymmetrische Informationen zwischen Angebot und NachfrageNachfrage

• Patient ist weder Zahler noch alleiniger Entscheidungsträgerg g

Bei Prozessinnovationen:Bei Prozessinnovationen:• Unsicherheit über die Wirksamkeit• Widerstand der bestehenden Institutionen• Kosten und Nutzen nicht immer kongruent verteilt• Teilweise hohe regulatorische Hürden

Universität Bielefeld Folie 6Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

Agenda

1. Wann ist Innovation kein Fortschritt?

2. Welchen Beitrag können Kosten-Nutzen-A l l i t ?Analysen leisten?

3. Wo besteht Nachholbedarf?

4. Fazit und Ausblick

Universität Bielefeld Folie 7Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

Der AMNOG-Prozess

Universität Bielefeld Folie 8Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

Kriterien der Preisfindung im AMNOG-Prozess

• Jahrestherapiekosten der zweckmäßigenJahrestherapiekosten der zweckmäßigen

Vergleichstherapie

• Abgabepreise in anderen europäischen Ländern

• Ausmaß des Zusatznutzens

Bi l i ht h dBislang nicht herangezogen werden:

• Ergebnisse von Versorgungsstudien

• Ergebnisse von Kosten-Nutzen-Analysen

Universität Bielefeld Folie 9Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

Impfung aus ökonomischer Sicht –ein sehr spezielles Gut

I f i d it i h GütImpfungen sind meritorische Güter

• Nutzen auch für Nicht-Konsumenten

• Positive externe Effekte

• Spezielle finanzielle Förderung durch GKV (aber auch: Ausschreibungen)• Spezielle finanzielle Förderung durch GKV (aber auch: Ausschreibungen)

Impfungen sind PräventionsgüterImpfungen sind Präventionsgüter

• Behandlung von Gesunden (besondere Abwägung möglicher Schäden)

• Besondere politische Förderung der Prävention

Impfungen sind in der Regel nur begrenzt lagerfähig

• Probleme der Versorgungssicherung

Universität Bielefeld Folie 10Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

g g g

• Wettbewerbliche Probleme

Modellbausteine zur gesundheitsök. Evaluation von Impfungen

D fi h T i iEpidemiologi‐h M d ll Ök i hDemografisches 

ModellTransmissions‐modell

sches Modellzur Krankheits‐last

Ökonomisches Modell

K t kt h ltD t h B ölk Di kt K tK kh it l f‐ Kontaktverhalten

‐ Virusübertragung

‐ Impfung (ggf.  Im V l i h i

‐ Deutsche Bevölkerung

‐ Ohne Migration

‐ Direkte Kosten

‐ Indirekte Kosten

‐ Lebensqualität

‐ Krankheitsverlauf

‐ Symptomatische Fälle

l k

Universität Bielefeld Folie 11Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

Vergleich mit Präventionsalternative)

‐ Diskontierung‐ Komplikationen

Agenda

1. Wann ist Innovation kein Fortschritt?

2. Welchen Beitrag können Kosten-Nutzen-A l l i t ?Analysen leisten?

3. Wo besteht Nachholbedarf?

4. Fazit und Ausblick

Universität Bielefeld Folie 12Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

Beispiele weißer Flecken auf der Landkarte der Innovationsbewertung im Gesundheitswesen

• Integrierte Versorgung (IV)

• Disease Management Programme (DMP)

H t t i t V (H V)• Hausarztzentrierte Versorgung (HzV)

• Medizinprodukte• Medizinprodukte

• TelemedizinTelemedizin

Universität Bielefeld Folie 13Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

Ausblick

• Innovationen sind Grundlage jedes volkswirtschaftlichen

Vi l D k fü IhjWachstums

• Die Bewertung sollte im Gesundheitswesen Value-based

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

erfolgen.• Die Versorgungsforschung

sollte dabei stärkeres Gewicht erhalten.

• Kosten-Nutzen-Bewertungensind zur Vorbereitung dersind zur Vorbereitung der Verhandlungen unerlässlich.

• Verschiedene „technische“ Verbesserungen wären schon

Prof. Dr. Wolfgang Greiner

Universität BielefeldVerbesserungen wären schon sehr kurzfristig umsetzbar.

• Die verwendete Methodik sollte extern wissenschaftlich begleitet

Universität BielefeldFakultät für Gesundheitswissenschaften

Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement (AG5)

Universität Bielefeld Folie 14Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement

extern wissenschaftlich begleitet werden. Universität Bielefeld