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Erschienen im Dezember 2009 Einkaufen – mit offenen Augen Immer mehr Verbraucher verstehen bewussten Konsum als eine Mög- lichkeit der Einflussnahme. Ebenso bewusst gestalten die Anbieter ihre Retail-Konzepte und -Architek- turen so, dass sich die Ansprüche der Kunden an Nachhaltigkeit mit einer attraktiven Erscheinung ver- binden. Licht mit effizientem Seh- komfort gehört dazu: Zum Beispiel im National Geographic Store an der Oxford Street in London. E Lichtbericht 89

ERCO Lichtbericht 89 · ERCO Lichtbericht 89 1 Verboten. Die Tage der guten alten A-Lampe, einst das sichtbare Zeichen für Fortschritt und Innovation, sind gezählt. Für die Europäische

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Page 1: ERCO Lichtbericht 89 · ERCO Lichtbericht 89 1 Verboten. Die Tage der guten alten A-Lampe, einst das sichtbare Zeichen für Fortschritt und Innovation, sind gezählt. Für die Europäische

Erschienen im Dezember 2009

Einkaufen – mit offenen AugenImmer mehr Verbraucher verstehen bewussten Konsum als eine Mög-lichkeit der Einflussnahme. Ebenso bewusst gestalten die Anbieter ihre Retail-Konzepte und -Architek-turen so, dass sich die Ansprüche der Kunden an Nachhaltigkeit mit einer attraktiven Erscheinung ver-binden. Licht mit effizientem Seh-

All Star Lanes Boutique Bowling, Brick Lane, London

Architekt: Dan Evans, Londonwww.allstarlanes.co.uk

komfort gehört dazu: Zum Beispiel im National Geographic Store an der Oxford Street in London.

Was nur lang genug als klein-bürgerlich und muffig galt, wird irgendwann wieder als chic ent-deckt – so auch Bowling, der Frei-zeitsport aus dem amerikanischen Vorstadtklischee. Pionier des neuen Trends namens „Boutique Bowling" ist die Londoner Kette „All Star Lanes", die mit einer erfrischenden Mixtur aus modernem Design und Retro-Elementen das Kegelschie-

ben unter der Großstadtjugend wieder salonfähig machte. Am Standort „Brick Lane“ im Londoner East End sorgen Optec Wand-fluter und Strahler für lebendiges, brillantes Licht auf den Bowling-bahnen.

E ERCO GmbHPostfach 246058505 LüdenscheidGermanyTel.: +49 2351 551 0Fax: +49 2351 551 [email protected]

E Lichtbericht 89

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ERCO Lichtbericht 89 1

Verboten. Die Tage der guten alten A-Lampe, einst das sichtbare Zeichen für Fortschritt und Innovation, sind gezählt. Für die Europäische Union ist sie nun zu einem Sinnbild für Energie-verschwendung an sich geworden. Auch wenn die A-Lampe bei ERCO schon seit Jahren keine Verwendung mehr findet, macht einen der end-gültige Abschied doch ein wenig wehmütig. Ins-besondere die Vorstellung, dass demnächst im privaten Bereich alles mit „Energiesparlampen“ beleuchtet werden soll, hält die Begeisterung über solche Regelungen bei vielen Menschen in engen Grenzen.

Optimistisch stimmen einen hingegen die rasanten Entwicklungen der LEDs, die sich mit großen Schritten ein Anwendungsgebiet nach dem anderen innerhalb der Architekturbeleuch-tung erobern. Eine kleine Übersicht über die schon jetzt großen Möglichkeiten, im Innen-raum und Außenraum mit diesem Leuchtmittel zu arbeiten, zeigt der Innovationsfokus LED auf den Seiten 16 bis 19: Lauter Leuchten, die bei ERCO unter dem Aspekt des effizienten Seh-komforts entwickelt wurden. Ein weiterer wich-tiger Beitrag für den effizienten Sehkomfort ist der Ausbau der Lichtsteuerung Light System DALI mit dem Modul Light Keeper. Er unterstützt die Beleuchtungsanlagen hinsichtlich der War-tung und hilft, Energiesparpotenziale zu ermit-teln und zu heben.

Themenschwerpunkt bildet in dieser Ausgabe der Einzelhandel. Dass es gerade dort schon seit Langem um den effizienten Umgang mit Ener-gie und Licht geht, beweisen die dargestellten Projekte in vielfacher Hinsicht. Die National Geographic Society fühlt sich dem Schutz der Umwelt und des kulturellen Erbes in besonderer Weise verpflichtet. Da überrascht es nicht, wenn sich dies auch in der Inszenierung der Artikel und Exponate im neuesten National Geographic Store in London niederschlägt. Energieeffizienz und Lichtqualität gehen hier Hand in Hand und zeigen, dass der bewusste Umgang mit den Res-sourcen zu spannenden Ergebnissen führt.

Corporate Architecture besticht bei den Supermärkten von MPREIS nicht durch Wieder-holung, sondern durch individuelle Lösungen für die örtlichen Gegebenheiten. Heraus-

ERCO LichtberichtImpressumHerausgeber: Tim H. MaackChefredakteur: Martin KrautterDesign/Layout: Thomas Kotzur, Christoph SteinkeDruck: Mohn Media Mohndruck GmbH, Gütersloh

1028737000© 2009 ERCO

Fotos (Seite): Andreu Adrover Esquena (2), Satoshi Asakawa (2), Frieder Blickle (2, 24-25), Charles Cro-well (3), Bernd Hoff (U1, 2, 6-11), Thomas Mayer (3, 26-27), Rudi Meisel (4-5, 27, 30-31, 32, U4), Ale-xander Ring (2, 16-19), Dirk Vogel (1, 2, 3, 12-16, 28-29), Michael Wolf (3), Edgar Zippel (3).

Übersetzung: Lanzillotta Translations, Düsseldorf

Tim Henrik Maack

Hintergrund

Lichtlabor: Theorie und Praxis an der Fachhochschule MainzDer Lichtplaner und Hochschullehrer Prof. Clemens Tropp berichtet, wie ange-hende Innenarchitekten lernen, Licht zu begreifen, anzuwenden und zu gestal-ten - als sinnliche Qualität an sich, aber auch in Bezug auf Raum, Technologie und Medien.

Projekte

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gekommen sind dabei nicht nur zahlreiche Architekturpreise und Publikationen, sondern auch ein nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg und eine hohe Akzeptanz vor Ort. Beinahe selbstverständlich, dass dieser „etwas andere Supermarkt“ auch nach einer besonderen Licht-lösung verlangt. „Das gesamte Licht der Märkte kommt von der Ware“ - so formuliert das Licht-planungsbüro conceptlicht.at aus Österreich seinen Gestaltungsansatz.

Mit dem Konzept „Licht statt Leuchten“ dem Markt immer wieder überzeugende Lichtlö-sungen zu bieten, ist ein Grundanliegen von ERCO. Was liegt da näher, als anlässlich des 75. Firmenjubiläums ein Buch über die Gestaltung mit Licht herauszubringen. „ERCO Lichtpositio-nen“ ist somit ein Buch über die gestalterischen Möglichkeiten von Licht in der Architektur. Unser Ziel war es, den bewussten Umgang mit Licht nicht nur für Profis spannend aufzube-reiten, sondern auch für Laien einen Zugang zum Thema Licht und Architektur zu bieten. Wir hoffen, dass uns diese Gratwanderung gelun-gen ist.

Innovationsfokus LEDInnenraum

Innovationsfokus LEDAußenraum

Für effizienten SehkomfortLight System DALI Neuheiten

FokusEnergieeffizienzklassen für Leuchtmittel DoppelfokusLED-Leuchten als effiziente Alternative

Einleitung

Bericht

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MPREIS SupermärkteDie unkonventionellen Konzepte der Tiroler Ladenkette MPREIS brechen mit überkommenen Präsentationsformen.

Effizienter Sehkomfort im Retail-SektorAttraktiver auftreten, Ressourcen schonen und Kosten sparen: Gerade im Ladenbau bringen Lichtkonzepte mit effizientem Sehkomfort viele Vorteile.

Epicure Store, BrüsselEs muss nicht immer Schokolade sein: Genussfreudige Reisende können im Flughafen Brüssel jetzt auch Spitzen-weine, rare Whiskies und Zigarren erwerben.

Victorinox Flagship-Store, LondonIm ERCO Licht: Eine ganze Markenwelt gruppiert sich rund um das klassische Schweizer Offiziersmesser.

Zu diesem Heft

Blitzlichter

Lichtblick

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National Geographic StoreEs werde Licht in der Camera obscura: Vor komplett schwarzem Hintergrund sorgen Strahler von ERCO für eine dra-matische Inszenierung der Artikel und Exponate im National Geographic Store, London.

„Nachhaltigkeit war von überragen-der Bedeutung“Ein Interview mit Gianni Baylo, Senior Vice President und Art Director der National Geographic Stores.

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32 Schlusslichter

Inhalt Zu diesem Heft

Licht & Technik

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Blitzlichter

KölnSo elegant und anspruchsvoll wie die Kleidung des Fashionlabels Tommy Hilfiger präsentiert sich auch der neue Flagship-Store in Köln, mit knapp 1.000 m² Fläche der größte der Marke in Europa. Auf drei Etagen sind den Kollekti-onen für Herren, Damen, Junioren und Denim individuell gestaltete und beleuchtete Bereiche gewid-met. ERCO Lichtwerkzeuge sind fester Bestandteil des Erschei-nungsbildes der Marke: Deckenein-bauleuchten des Typs Quadra und Lightcast als unauffällige Architek-turdetails sowie Optec Strahler an Stromschienen für eine effektvolle Akzentbeleuchtung. Optec Wand-fluter sorgen für die gleichmäßige Ausleuchtung der Warenregale entlang der Wandflächen.

Tommy Hilfiger Flagship-Store, KölnInnenarchitektur: Tommy Hilfiger Europe, Retail Store Development, AmsterdamAusführungsplanung: Tommy Hilfiger Europe, Amsterdam/RPA Vision, London; Schwitzke Project, Düsseldorfhttp://europe.tommy.com

Rheda-WiedenbrückEine alte Werkshalle bauten die Schwestermarken COR und Inter-lübke zu Showrooms um und zeigen dort ihre Möbel im Licht von ERCO: 200 Cantax Strahler sowie 400 Quadra Einbaustrahler, bestückt mit effizienten Halogen-Metalldampflampen.

COR Interlübke Showroom, Rheda-WiedenbrückArchitekt: kräling+lübke, HamburgLichtberatung: LDE Kober, Dort-mundwww.cor-interluebke.de

DubaiGiordano – das klingt italienisch, doch das Label für Herren-Sports-wear stammt tatsächlich aus Hongkong und ist im asiatischen Raum sehr erfolgreich. Die Shops in Dubai sind mit ERCO Strom-schienen, Optec Strahlern sowie Lightcast und Gimbal Deckenein-bauleuchten ausgestattet.

Giordano, Dubai Festival City Mall, Dubai Architekt: Portfolio Media & Adver-tisingwww.giordano.com.hk

HamburgMövenpick Marché betreibt die Gastronomie der neu gestalteten Airport Plaza. An mehreren Theken werden die Speisen vor den Augen der Gäste frisch zubereitet. Quadra Richtstrahler mit HIT- und HST-Lampen sorgen für einen perfekten Lichtmix.

Airport Plaza, HamburgArchitekt: Stephen Williams Architects, HamburgLichtplanung: Prof. Peter Andres, Hamburgwww.moevenpick.com

VichteIn elegantem Rahmen präsentiert das belgische Unternehmen Dutry & Co. Öfen und Kamine aller Art – mit Lichtakzenten von Optec Strahlern und einer Vielzahl weite-rer ERCO Lichtwerkzeuge.

Showroom Dutry & Co. Kamine und Öfen, Vichte Architekt: Lecluyse Ontwerpbureau, Waregemwww.dutry.com

BangkokFuturistisch und minimalistisch: So erscheint der „Pleats Please“ Store des japanischen Modeschöpfers Issey Miyake in der thailändischen Hauptstadt. Compar Strahler sor-gen für die Akzentbeleuchtung der Mode und Compact HIT Downlights für die Allgemeinbeleuchtung des weißglänzenden Interieurs.

Pleats Please, BangkokInnenarchitekt: Keisuke FujiwaraDesign Office, Tokiowww.pleatsplease.com

BarcelonaStarpoint Pendelleuchten mar-kieren und illuminieren die Ver-kaufstheke, Compar sowie Gimbal Einbaustrahler beleuchten die vertikale Warenpräsentation an der Rückwand dieses Shops für Lederwaren in einer Kleinstadt bei Barcelona.

Marroquinería Franquesa S.L. Lederwaren, Olesa de MontserratInstallateur: Antoni Canals

KölnDer zweite eigene Store der Möbel-marke DREIPUNKT eröffnete im neuen Kölner In-Viertel Rheinau-hafen. Zur Lichtinszenierung tra-gen Cantax Strahler mit Halogen-Metalldampflampen ebenso bei wie die Projektionen der Emanon Goborotatoren.

DREIPUNKT Showroom, KölnArchitekt: Bernd Schellenberg, DREIPUNKT InternationalLichtplanung: Stephan Haubner, Wesenlicht, Stuttgart www.dreipunkt.com

HongkongEine der größten Juwelierketten Nordasiens, Chow Sang Sang, beleuchtet ihre Verkaufsräume mit ERCO: Lightcast IP65 Downlights erzeugen die Außenbeleuchtung der Fassade und Lightcast Richt-strahler sorgen im Innenraum für Sehkomfort und brillantes Licht.

Juwelier Chow Sang Sang, Hong KongStore Design: Axiom Oval, Hong Kongwww.chowsangsang.com

BerlinMAC gehört zu den weltweit führenden Kosmetikmarken mit eigenen Filialen sowie Countern in großen Parfümerien und Kaufhäu-sern. Auch im Douglas Flagship-Store an der Berliner Topadresse „Unter den Linden“ setzt das brillante Licht von Pollux Strahlern den Counter in Szene. Ein Mix aus Niedervolt-Halogenlampen und Halogen-Metalldampflampen sorgt für optimale Farbwiedergabe bei reduziertem Energieverbrauch.

MAC Counter bei Douglas, Berlin Architektur: www.lewang.com LEWANG Architekten, München;CI MAC Storedesign, New York

www.maccosmetics.de

MailandExclusive italienische Lederwaren, optimal präsentiert: Bei Furla auf dem Corso Vittorio Emanuele II, Ecke Via S. Paolo kombinierten die Planer diffus hinterleuchtete Regale mit dem nötigen Anteil ver-tikaler Beleuchtung durch Optec Wandfluter, um die Farben und Materialien der Artikel zur Geltung zu bringen.

Furla Store, MailandArchitekt und Lichtplaner: April, Mailandwww.furla.com

LondonSeit 2004 macht Wolfgang Joop unter dem Label „Wunderkind“ exklusive Mode für Damen. Nun eröffnete er den ersten Flagship- Store im Ausland in der Fashion-Metropole London. Die Einrich-tung: Klassizistisch-reduziert, mit hellen Wänden, Holzdielen und sorgfältigen Details. Das Licht: Die Designklassiker TM-Strahler sind an Stromschienen montiert und setzen in Verkaufsraum und Schau-fenster präzise Akzente.

Wunderkind Store, LondonArchitekt: Unternehmen Meier-Ewert Kurz, Berlinwww.wunderkind.de

MailandIn seiner „Academy“ gibt Star-Friseur Aldo Coppola die neuesten Stylingtechniken an seine Fran-chisenehmer weiter. Optec Strahler erleuchten den blütenweißen Emp-fangsbereich; im Saal steuert eine Light System DALI Anlage Emanon Strahler mit Goborotator sowie Focalflood Varychrome Fluter. Aldo Coppola Academy, MailandArchitekt: Manuela Kovacs, Mailandwww.aldocoppola.it

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Lichtblick Architekt: Retailpartners AG, Daniel Wettstein, Wetzikon (CH) Lichtplaner: Neuco AG, Thomas Lack, Zürich

Victorinox Flagship-Store, LondonFoto: Rudi Meisel, Berlin

www.victorinox.ch

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Die einen treibt eine unstillbare Wanderlust immer wieder mit Ruck- und Schlafsack hinaus in die Ferne, die anderen vollziehen Weltreisen lieber im gemütlichen Heim mit dem Finger auf dem Globus und träumen sich ganz unbe-schwert an Orte, die sonst nur mutige Forscher mit Mühe erreichen. Doch kalt lässt die auf-regende Welt der Reisen, Expeditionen und Entdecker kaum jemanden – worin wohl der Grund liegt, dass die ehrwürdige Institution der National Geographic Society, gegründet 1888 in Washington als Gesellschaft zur Förderung der geographischen Forschung, heute zu den populärsten und größten Non-Profit-Orga-nisationen im Bereich von Wissenschaft und Bildung weltweit zählt. Durch ihre Zeitschrift „National Geographic Magazine“ schuf sich die Forschungsgesellschaft schon früh ein Medium, um seine Agenda – Förderung der Forschung, Schutz der Umwelt und des kulturellen Erbes – in die breite Öffentlichkeit zu tragen. Heute erscheint das Magazin mit Millionenauflagen und in 31 Sprachen. Neben dem traditionellen gelben Rahmen der Titelseite sind es vor allem hochkarätige Bildreportagen, die zum Marken-zeichen von National Geographic wurden und mit ihrer visuellen Kraft dem Thema Geografie alles Akademisch-Trockene austrieben.

Der Erfolg der Medienmarke National Geo-graphic, die heute auch Fernsehkanäle und Filmproduktionen umfasst, und die stetige Nachfrage nach Lizenzprodukten mit dem ent-sprechenden Label, die seit einigen Jahren in einem Online-Shop erhältlich sind, inspirierte zu einem weiteren Schritt: Der Entwicklung eines Einzelhandelskonzepts unter der Marke „National Geographic Store". Dabei arbeitete die National Geographic Society (NGS) mit den in Barcelona ansässigen Handelsspezialisten „Worldwide Retail Stores“ zusammen. Die ersten Ergebnisse dieser Zusammenarbeit sind die gro-ßen „National Geographic Stores" in Singapur und London, die an prominenten Adressen ein authentisches und einzigartiges Einkaufserleb-nis bieten.

Der Store an der Regent Street in London eröffnete im November 2008. In einem Rahmen, der aus den benachbarten Niederlassungen internationaler Modelabels hervorsticht, prä-sentiert er ein Angebot an Artikeln und Dienst-leistungen, das sich gleichermaßen an jene richtet, die selbst gerne reisen wie auch an jene, die lieber im Lehnstuhl genießen und reisen las-sen: Von National Geographic geprüfte und für würdig befundene Outdoor-Kleidung und Aus-rüstung ergänzen sich mit einem auf Fernreisen und Expeditionen spezialisierten Reisebüro; Karten, Globen und Reiseliteratur machen Fern-weh. Ein Bereich heisst „global marketplace“,

National Geographic Store, LondonEs werde Licht in der Camera obscura: Vor komplett schwarzem Hintergrund sorgen Strahler von ERCO für eine dramatische Inszenierung der Artikel und Exponate im National Geographic Store London.

hier finden sich Möbel, Kunsthandwerk sowie nützliche und dekorative Kleinigkeiten aus aller Welt, präsentiert auf rohen Paletten, als wären sie soeben aus dem Bauch eines Ostindienfah-rers gelöscht worden. Neben dem Verkauf der Artikel, dessen Erlös der Arbeit der National Geographic Society zugute kommt, bietet das Erdgeschoss aber auch Raum für Ausstellun-gen, vor allem von Fotografen des National Geographic Magazines, dazu verfügt der Store über ein Auditorium für Vorträge und Veran-staltungen.

In seiner ganzen Erscheinung knüpft das Ladenkonzept an die visuelle Kraft der National Geographic Fotografie an und präsentiert sich in den Worten des verantwortlichen Art Direc-tors Gianni Baylo als „Camera obscura": Wie ein Bühnenraum mit schwarzen Wänden und Decken, in dem Exponate und Produkte dra-matisch inszeniert werden. Konsequenterweise sind auch die Strahler und Stromschienen der Beleuchtung ganz in Schwarz gehalten.

Das ERCO Konzept des effizienten Sehkom-forts überzeugte die Planer, denn Nachhaltig-keit gehört zu den zentralen Werten der NGS, die auch im Handelskonzept zum Ausdruck kommen sollen. Hier bedeutet es, zunächst be- sonders hohen Wert auf Blendschutz zu legen: Die bereits ab Werk gut abgeblendeten Leuch-ten aus den Familien Cantax und TM-Strahler erhielten dafür teilweise noch zusätzlich Wabenraster und Blendschutzklappen. Dies resultiert nicht nur in einem geradezu magi-schen Effekt durch die Zurücknahme der Licht-quellen gegenüber der Lichtwirkung, sondern auch in einem optimalen Sehkomfort. Das Auge kann sich an die Umgebung adaptieren, sodass insgesamt mit geringeren Beleuchtungsstärken als sonst im Ladenbau üblich gearbeitet werden kann. Effektive Lichttechnik, effiziente Lampen – vorwiegend Halogen-Metalldampflampen – sowie der Einsatz von Light System DALI zur Lichtsteuerung im Auditorium tun ein Übriges, um die hohen Ansprüche von National Geogra-phic hinsichtlich Nachhaltigkeit zu erfüllen, das Shopdesign-Konzept perfekt umzusetzen und zugleich für einen problemlosen Betrieb des Geschäfts in der Praxis zu sorgen.

Lizenzgeber: National Geographic Society, Washington (DC)Konzeption und Betreiber: Worldwide Retail Stores, BarcelonaArchitektur: April Studio, MailandElektroplanung: Norman Disney Young, London Ladenbau: Interstore Italia/Schweitzer Project AG, Naturns; Styles & Wood, Manchester

www.shopnatgeo.co.uk

Wie frisch aus dem Schiffsbauch präsentie-ren sich auf dem "global marketplace" Produkte aus aller Welt, die den Kriterien der National Geographic Society für Nachhaltigkeit entspre-chen. Kräftig akzentuie-rende Beleuchtung löst das Arrangement aus der dunkel gehaltenen Umgebung.

Traditionell gehört die Kartografie zu den För-dergebieten der National Geographic Society. Fol-gerichtig gibt es im Store ein riesiges Angebot: Vom Atlas bis zur Wandkarte, vom Stadtplan bis zum Globus.

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Wellenförmige Abstu-fungen ziehen sich durch die Verkaufsfläche des Erdgeschosses. Durch die Terrassierung bie-ten sich hier mit wenig Umbauaufwand auch optimale Bedingungen für Veranstaltungen – ein hochflexibles Konzept, und „einer der seltenen Fälle im Ladenbau, der

den Gebrauch des Wortes 'experimentell' rechtfer-tigt", findet das englische Fachmagazin Retail Week.

Der National Geographic Store setzt den Trend des „curated shopping“, der thematisch inszenierten Einkaufswelten jenseits klassischer Branchen-trennungen fort – mit vielfältigen Produkten und Dienstleistungen, die sich zu einem schlüssigen Gesamtpaket unter der Marke National Geogra-phic fügen.

Die Werkzeuge zur Be- leuchtung des National Geographic Stores: Schwarze Cantax Strahler (oben) und TM-Strahler (unten) mit unterschied-lichen Lichtverteilungen sind an ebenfalls schwar-zen ERCO Stromschienen montiert. Zum Teil besit-zen sie zusätzliche Blend-schutzvorrichtungen

Ein Bereich des Erdge-schosses ist wechselnden Ausstellungen gewidmet. Hier zahlt sich die hohe Flexibilität von ERCO Strahler/Stromschienen-systemen aus: Schnell und bequem sind die Strahler neu positio-niert und ausgerichtet; bei Cantax lassen sich dank der werkzeuglos wechselbaren Sphero-

wie Wabenraster oder Blendschutzklappen. Es kommen hocheffiziente Halogen-Metalldampf-lampen zum Einsatz, ergänzt um Niedervolt-Halogenlampen dort, wo Dimmbarkeit unverzicht-bar ist. Die Steuerung erfolgt über Light System DALI.

litreflektoren sogar die Lichtverteilungen der Beleuchtungsaufgabe anpassen – von narrow spot bis wide flood oder wallwash.

Virtuos eingesetzte Lichtqualitäten: Während die Leuchtgloben in der gedämpften Umge-bungshelligkeit schön zur Geltung kommen, funkelt Glas, Geschirr und Besteck unter dem brillanten Licht der Strahler mit Halogen-Metalldampflampen. Das Lichtkonzept für National Geographic setzt prak-tisch ausschließlich auf

direkte Akzentbeleuch-tung von Waren und Exponaten. So ensteht die ungewöhnliche, intensive Atmosphäre des Ladens.

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Ein Interview mit Gianni Baylo, Senior Vice President und Art Director der National Geographic Stores. Das Gespräch führte Martin Krautter, Chefredakteur des Licht-berichts.

Martin Krautter: Schon der erste Eindruck des National Geographic Stores unterscheidet sich stark vom meisten, was man in letzter Zeit in Sachen Ladenbau gesehen hat. Können Sie uns die Atmosphäre des Geschäfts beschreiben?

Gianni Baylo: National Geographic ist eine facettenreiche, vielfältige und faszinierende Marke; es wäre inadäquat, den Store nicht eben- so zu gestalten. Ich wollte einen Store schaffen, der mehr ist als nur Ladenfläche, auf der Waren mit dem National Geographic Logo verkauft werden, wie in so vielen anderen Flagship-Stores. Mein Ziel war, die Marke auszuweiten, ihre inne- ren Prinzipien widerzuspiegeln und einen ähnli-chen Reiz zu bieten, wie man ihn beim Betrach-ten einer Fernsehsendung oder dem Lesen eines Expeditionsberichts von National Geographic empfindet. Der stark durch die Fotografie gep-rägte Auftritt der Marke, der den Menschen sehr vertraut ist, führte mich zu meinem Ansatz einer „Camera obscura": Ein ganz in Schwarz gehaltenes, bühnenartiges Environment, in dem man sich frei bewegt und dabei unterschied-

GB: Ich habe im Laufe meines Lebens einige sehr schöne und interessante Orte bereist, und ich hatte schon immer eine Leidenschaft für Kunst und Literatur. Dieses Projekt gab mir enormen Freiraum, um aus meinen Erfahrun-gen und den Inspirationen meines Lebens zu schöpfen. Ich setzte mich mit Wagner und Velazquez auseinander, aber auch mit japani-schen Shinto-Schreinen, mittelitalienischen Städten oder balinesischem Tempeltanz. Mit König Ludwig II. von Bayern, dem romanti-schen, exzentrischen und visionären Wittels-bacher, der keinen Architekten, sondern einen Bühnenbildner engagierte, um seine Schlösser zu bauen, aber auch mit Theodor W. Adornos Faszination am unvollendeten im Gegensatz zum abgeschlossenen Werk. Ich wollte ein Pro-jekt schaffen, das eine Art Gesamtkunstwerk darstellte, und eine Vielzahl von Einflüssen reicherte dieses Vorhaben mit Erfahrungen an. Ich glaube, das drückt sich in allem, von der Gestaltung des Geschäfts bis zur Auswahl der Produkte aus.

liche Zonen entdecken kann. Der Kunde kann so den Raum individuell wahrnehmen - ganz im Sinne der Vision der National Geographic Society, Menschen zum Nachdenken über ihre Umwelt anzuregen. Es entsteht eine stimulie-rende Atmosphäre, die Kunden entwickeln Neu-gier und Wissensdurst – das gibt dem Geschäft seine einzigartige, inspirierende Energie.

MK: Was war Ihre Inspiration bei der Suche nach Bildern und Materialien für die Räume dieses Stores?

MK: Ursprünglich kommt die Marke National Geographic aus dem Verlagsbereich und dehnt sich jetzt über viele weitere Sektoren aus. Kön-nen Sie etwas über Ihre Rolle in dieser Marken-ausweitungs-Strategie erzählen?

GB: Ich habe mein Leben lang gehofft, ein-mal mit National Geographic zusammenzuar-beiten, und vor 5 oder 6 Jahren begannen wir, entsprechende Möglichkeiten im Einzelhandel auszuloten. Glücklicherweise durften wir unse-re Ideen dem Vorstand der National Geographic

Society präsentieren, und sie waren wirklich begeistert. Seitdem hat sich das Projekt in großen Schritten weiterentwickelt, auch dank der großartigen Unterstützung durch das itali-enische Architekturbüro April Studio und viele weitere Partner.

MK: Wie muß man sich das Briefing durch National Geographic vorstellen?

GB: Es gab eigentlich kein Briefing im engen Sinne. Wir versuchten, dem Markenkern, den entscheidenden Werten und Prinzipien der National Geographic Society, gerecht zu wer-den. Aber im Großen und Ganzen hatten wir in diesem Projekt viel kreativen Freiraum, und National Geographic nahm eher eine beglei-tende Rolle ein. Als Berater schufen sie die Grundlage für den Prozess und stellten sicher, dass der Store das Kapital der Marke optimal ergänzte.

MK: Lassen Sie uns über die Rolle des Lichts im Store reden. Wie haben Sie den weiteren Beteiligten im Planungsprozess die Lichtquali-täten beschrieben, die Sie erreichen wollten?

GB: Licht spielt im National Geographic Store eine ziemlich wichtige Rolle. Meine kreative Vision war es, weite Teile der Verkaufsräume ganz in Schwarz zu halten. Dadurch bekam die Beleuchtung eine eminente Bedeutung – ein-mal als Kontrast zur Dunkelheit, aber natürlich auch, um die Produkte gut ins Licht zu setzen. ERCO bot eine Lösung, die wirklich auf das Projekt einging und eine perfekte Balance zwischen gestalterischer Wirkung im Sinne des Designkonzepts einerseits und praktischer Nutzbarkeit des Raums als Ladengeschäft andererseits herstellte.

MK: Wie empfanden Sie persönlich die Zusammenarbeit mit ERCO als Lichtlieferant? An welchem Punkt kam ERCO ins Spiel und was gab den Ausschlag dafür, ERCO Produkte zu wählen?

GB: Die ERCO Lichtlösungen erscheinen dynamisch und spannend; von allen Her-stellern, mit denen wir im Laufe des Projekts sprachen, schienen sie das Konzept am besten zu verstehen. Wir hatten das Ziel, ein Raum-erlebnis zu schaffen, das im Einklang mit allen Markenwerten von National Geographic stand, aber zugleich modern, interessant und ein-zigartig war – und die ERCO Lichtlösung war in diesem Prozess wirklich hilfreich. Die Licht-qualität und der dynamische „look and feel" des Angebots waren also wichtige Entschei-dungsfaktoren, aber der Schlüssel, der letztlich zur Partnerschaft mit ERCO führte, war der Nachweis über den Einsatz von nachhaltigen, energiesparenden Technologien. Es war von überragender Bedeutung, den Anspruch, den National Geographic in Hinsicht auf Ökologie

und Umwelt darstellt, zu erfüllen, und ERCO trug maßgeblich zu unseren dahin gehenden Bemühungen bei. ERCO Licht spielte also eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung des Projekts, wie ich es vor meinem inneren Auge sah.

MK: Wie würden Sie nach der Eröffnung mehrerer National Geographic Stores an unter-schiedlichen Orten der Welt resümieren? Wie können sie das Echo, die Reaktionen des Publi-kums, auf das Ladendesign beschreiben?

GB: Wir haben dieses Jahr sowohl den Store in London als auch den Store in Singapur neu eröffnet, eine zusätzliche Location in Asien eröffnet später im Jahr, 2010 folgen weitere Eröffnungen in Europa. Bis jetzt war das Echo phänomenal, und wir sind wirklich sehr stolz auf diesen Erfolg. Die öffentlichen Reaktionen waren sehr schmeichelhaft, und die Men-schen scheinen doch viele der Ideen, die wir vermitteln möchten, positiv einzuschätzen. Das Ladenpersonal berichtet, dass sich viele Besucher lobend über die Gestaltung äußern, und das Medienecho war wirklich fantastisch. Dies war ein ambitioniertes Projekt, und das war uns auch von Anfang an bewusst. Aber ich glaube, der Store reflektiert die Marke auf authentische Weise und stellt darüber hinaus einen Zugang zu Konsumenten dar, die sonst möglicherweise nie mit National Geographic in Berührung gekommen wären. Die Stores tragen substanziell zum Wert der Marke bei und sind mit ihrem Angebot doch meilenweit entfernt von den herkömmlichen Shops für Lizenz- und Fanartikel.

MK: Lieber Gianni, danke für Ihre Zeit und die Einblicke, die Sie unseren Lesern gegeben haben. Viel Erfolg bei der weiteren Entwicklung der National Geographic Stores!

„Nachhaltigkeit war von überragender Bedeutung“

Gianni Baylo wurde 1949 in Castello Tesi-no in der Provinz Trento, Italien, geboren. Er studierte Philosophie in Padua und Frankfurt am Main. Baylo lebte in Itali-en, in Barcelona und London, außerdem bereiste er die Welt auf der Ausschau nach Inspirationen, Produkten und Ideen, nach „Zeichen für Veränderung und Visionen". In den 80er Jahren gründete Baylo die Öko- und Lifestylemarke „Think Pink". Er ist zudem Vorstand im Familienunterneh-men Bailo S.p.A., das Funktionstextilien herstellt. Als Mitgründer und Senior Vice President von Worldwide Retail Stores (WRS) ist er Art Director für Konzeption und Führung des innovativen „National Geographic Store"-Netzwerks. Sooft er kann, kehrt Baylo an seinen italienischen Wohnsitz an der umbrisch-toskanischen Grenze zurück und schöpft dort Freude und Harmonie aus mittelalterlicher Kunst, der Kulturlandschaft der italienischen Renaissance und den Proportionen der Architektur.

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Klima, Energie, Licht, Design, digitale Medien – vielfältige Themen bestimmen heute den Arbeitsalltag von Innenarchi-tekten. Das Aufgabenspektrum ist weitaus komplexer geworden als noch vor zehn oder gar zwanzig Jahren. Wie wir in der Praxis täglich sehen, führt dabei nur das richtige Zusammenspiel vieler einzelner Details zu den bestmöglichen Lösungen, die jeder Bauherr letzten Endes anstrebt. Und auch wenn jedes Gewerk für sich beansprucht, das Wichtigste zu sein, herrscht im Grun-de doch der Konsens, dass künstlerische wie auch wirtschaftliche, technische und ökologische Gesichtspunkte gleichermaßen zu berücksichtigen sind, dass die Arbeit des Lichtplaners, des Gebäudetechnikers, des Möbeldesigners, des Kommunikations-designers und vieler anderer Kollegen am Gesamtergebnis gemessen wird.

Wie sind solche Aufgaben zu bewältigen und wie führt man angehende Innenar-chitekten idealerweise an dieses komplexe Anforderungsprofil heran? Mit dieser Fra-gestellung setzen wir uns an der Fachhoch-schule Mainz in der Fachrichtung Innenar-chitektur intensiv auseinander und verfolgen dabei einen integrativen Ansatz, das heißt, viele einzelne Lehrgebiete schließen sich, je nach konkreter Aufgabenstellung, zu über-greifenden Projekten zusammen.

Einig ist man sich darüber, dass die Praxis ein wichtiger Faktor bei der Vermittlung von Wissen und Einsichten ist. Nur was man selbst erlebt und erfahren hat, prägt sich auf

Lichtlabor: Theorie und Praxis an der Fachhochschule MainzDie Professorin Alexa Hartig hat die Ein-richtung eines Digitalen Verbundlabors für den Studiengang Innenarchitektur an der FH Mainz initiiert. Ihr Kollege Prof. Clemens Tropp berichtet aus Sicht eines Lichtpla-ners, wie die Studierenden lernen, Licht zu begreifen, anzuwenden und zu gestalten.

lange Sicht ein und kann später schnell wie-der abgerufen werden, wenn es der Einsatz in der Realität des Planers erfordert. Theorie muss nicht immer grau sein und ist eine wichtige Basis, doch mehr praktische Kennt-nisse und weniger Scheu vor der konkreten Anwendung wünschen sich die meisten Praktiker bei jungen Mitarbeitern. Dieser Ansatz nimmt in unserem Studiengang eine zentrale Stellung ein, um die Studenten schon frühzeitig fit für die Anforderungen zu machen, denen sie sich später bei Planungs-aufgaben stellen müssen.

Keine Hochschule wird alle Kenntnisse vermitteln können, die ein Innenarchitekt im planerischen Alltag braucht. Was sie jedoch leisten kann und muss, ist Motivation zu geben, Neugier zu entfachen, zu kreativem Denken anzuleiten. Und genau das ist einer der Leitgedanken, den wir in den Fachbe-reichen Technologie/Gebäudetechnik mit Prof. Alexa Hartig, Medienarchitektur mit Prof. Klaus Teltenkötter und Licht mit mir selbst verfolgen. Learning by doing – nicht Lehre für sich stehend, sondern mit reichlich praktischer Anwendungsmöglichkeit lautet der Auftrag, den man sich hier gemeinsam gestellt hat. Konkret arbeitet jeder der Pro-fessoren zum einen fachspezifisch in seinem Lehrgebiet, konzipiert und realisiert aber auch andere Projekte im Zusammenschluss mit anderen Fachbereichen. Zu Beginn eines Semesters werden solche „Verbundprojekte“ angeboten, die dann als Semesterarbeiten im Team umzusetzen sind: Für das kommende

Semester unter anderem die Planung eines Shops mit kompletter Innenausstattung und ein Projekt für die Luminale 2010 in Frank-furt.

Für den Luminale-Beitrag wird zu Semes-terbeginn ein Ideenwettbewerb ausgeschrie-ben. Aus den eingereichten Vorschlägen wird ein Projekt ausgewählt und unter Anleitung mehrerer Professoren fachüber-greifend bearbeitet. So selbstverständlich das klingen mag, so neu ist dieser Ansatz im Rahmen eines Hochschulcurriculums. Bis-lang waren die einzelnen Disziplinen eher in sich geschlossen, diese Abgrenzung soll in Zukunft immer mehr aufgehoben werden.

Um Wissen nun nicht nur über Formeln und Beschreibungen zu vermitteln, sondern auch über unmittelbares Erleben, bedarf es entsprechender Einrichtungen. So ist es bei der Beschäftigung mit dem Thema Licht nicht nur wichtig, wie eine Leuchte aussieht, die sichtbar im Raum angebracht ist, sprich welches Design sie auszeichnet, sondern auch oder vor allem, was ihr Licht im Raum bewirkt. Wie verändert es den Raum an sich und die darin verbauten Materialien – Holz, Teppiche, Wandgestaltung und viele andere Elemente? Da kann keine noch so anschauli-che Beschreibung bestehen neben dem per-sönlichen „Aha“-Erlebnis, das sich einprägt, wenn man diese Leuchte selbst in der Hand gehalten, sie unterschiedlich ausgerichtet, mit diversen Leuchtmitteln variiert hat. Licht ist ein sinnliches Erlebnis und so ist auch am besten und eindrucksvollsten zu vermitteln,

Die Eröffnungsfeier des Verbundlabors am 3. Juli 2009 wurde auch zur Kontaktpflege mit Institutionen und Medien genutzt. Als Vortrags-redner waren Burkhard Fröhlich, Chefredakteur der DBZ Deutsche Bau-zeitschrift (stehend), und Helmut M. Bien, Leiter der Luminale in Frankfurt (sitzend, ganz rechts), zu Gast in Mainz.

durch eigenes Fühlen, Erspüren und Sehen. Solche Erfahrungen bleiben auf lange Zeit im Gedächtnis präsent.

Mehr Praxis in die Lehre bringenDer klassische Hörsaal hilft für diese Art von Wissensvermittlung nicht weiter. Alexa Hartig und Klaus Teltenkötter hatten bereits vor Jahren diesen Anspruch von mehr Praxis in der Lehre formuliert. Mit viel Weitsicht und Hartnäckigkeit konnten sie die Hochschulleitung von ihrer Vision eines Digitalen Verbundlabors überzeugen und für die Bereitstellung der finanziellen Mittel gewinnen. Ein gemeinsames Konzept wurde in Zusammenarbeit mir Arne Fiedler für die Umsetzung an der Fachhochschu-le Mainz entwickelt.Im Juli 2009 wurde schließlich das Labor als Werkstatt und Experimentierfeld für vielfältigste prakti-sche Anwendungen eröffnet. Mit diesem interaktiven Ansatz und seiner Ausstattung ist das Verbundlabor der Fachhochschule Mainz derzeit einzigartig in der deutschen Hochschullandschaft, für einen ausgewie-senen Praktiker, als der ich im Sommerse-mester 2009 meine Professur im Fach Licht dort antrat, ein absoluter Glücksfall. Wenn man die Möglichkeit hat, Ursache und Wir-kung absolut realitätsnah zu demonstrieren, und die Lehre mit den Gegebenheiten des echten Marktes, auf dem aktuellen Stand der Forschung und Entwicklung, zusam-menzubringen, kann man diese Aufgabe nur mit zwei lachenden Augen in Angriff nehmen. Wie lehrt oder lernt man „Licht“? Am besten durch Zeigen und Erleben.

Die Studenten haben im Labor die Mög-lichkeit, mit einer exzellenten Ausstattung, auf dem modernsten Stand der Technik, unter Anleitung oder eigenständig zu expe-rimentieren, mit dem Ineinanderwirken unterschiedlichster Faktoren – Klang, Licht, Raum und vielen mehr – zu „spielen“. Es ist als modularer Baukasten angelegt und eig-net sich damit hervorragend für die interdis-ziplinäre Zusammenarbeit, doch auch jeder Fachbereich für sich findet hier eine Werk-statt vor, in der sich Lehre und praktische Anwendung auf ideale Weise zusammenfüh-ren lassen.

Allein für den Bereich Licht und Sze-nografie steht im Labor eine Vielzahl von Anwendungen zur Verfügung. Damit kön-nen konkrete Szenarien eingerichtet und anschließend ihre Wirkung überprüft und flexibel verändert werden. Gestaltungs-elemente wie Dimmen, Farbe, dynamische Abläufe werden dank DALI gesteuerter Leuchten, die in eine modulare Kunstlichtde-cke integriert sind, hautnah erlebbar.

DALI für Dynamik, Komfort und Flexibi-litätDie DALI Steuerung eignet sich perfekt für die Arbeit mit dynamischen Prozessen, so können unkompliziert neue Leuchten integriert und in ihrer Wirkung überprüft, in bereits bestehende Szenarien aufgenom-men oder daraus entfernt werden. Da jedes einzelne Element per Computer direkt und

ohne großen Aufwand steuerbar ist, können ganze „Lichtfilme“ generiert und flexibel variiert werden. Das ist wichtig für die Praxis, wo diese Art der Steuerung immer mehr eingesetzt wird, um beispielsweise den Energieaufwand für die Gebäudebe-leuchtung so gering wie möglich zu halten oder für mehr Komfort durch automatische Abläufe zu sorgen. Bewegungsmelder schal-ten Licht ab, wenn sich niemand im Raum aufhält, Zeitschaltuhren steuern den Wech-sel von Arbeitsbeleuchtung zu Nachtillumi-nation, für bestimmte Situationen werden spezifische Lichtszenarien vorgegeben.

In Kombination mit der DALI Steuerung, über die ausgesprochen anwenderfreund-liche Software Light Studio von ERCO programmierbar, steht nicht nur ein breites Spektrum an Leuchten zur Verfügung, son-dern diese sind auch mit verschiedenartigs-ten Leuchtmitteln bestückt, sodass man Unterschiede in der Lichtqualität unmittelbar aufzeigen, fühlbar machen kann. Licht von einer Kompaktleuchtstofflampe wirkt anders als das einer Halogenglühlampe, ein eng-strahlendes Downlight erzeugt eine andere Lichtsituation als ein breitstrahlendes und so weiter. Es ist ein großer Unterschied, ob man diese Unterschiede beschreibt oder am rea-len Beispiel demonstriert. Und ein wichtiger Aspekt: alle Leuchten sind mehrfach vor-handen, einmal eingebaut und ein weiteres Mal als loses Bauteil, sodass sie als Ganzes demonstriert, einmal wirklich angefasst und in ihrem Aufbau begutachtet werden können. Die Wände des Labors bestehen aus einzelnen Paneelen, die sich mit unterschied-lichen Oberflächentexturen versehen lassen, um die Lichtwirkung auf verschiedenen Materialen zu demonstrieren.

Einsatz von Tageslicht Dank eines Sonnensimulators erschließt sich ein weiteres Arbeitsfeld, mit dem Innenarchitekten bislang kaum oder gar nicht konfrontiert waren, das aber gerade im Hinblick auf effizienten Energieeinsatz immer größere Bedeutung erlangt – das Tageslicht. War es in der angewandten Architektur naturgemäß seit Alters her ein elementarer Faktor, führte es in Forschung und Lehre lange Zeit ein Schattendasein. Im Zeichen des Klimawandels erfährt es nun eine enorme Aufwertung. Wie kann Tages-licht optimal eingesetzt werden, um Energie zu sparen? Wie verteilt es sich im Raum? Welche Wirkung entfaltet es dort? Wie kann es kontrolliert werden, zum Beispiel durch den Einsatz von Sonnenschutz oder Blendschutz, um unerwünschte Effekte zu vermeiden?

Neben ökologischen Gesichtspunkten rückt das Tageslicht aber auch vermehrt in den Fokus, wenn es um die Lichtstimmung in Räumen und damit verbunden um Raum-qualität geht. Mit welchen Mitteln schaffe ich welche Atmosphäre in einem Innenraum? Wie kann ich Tageslicht gezielt führen? Wie wirken sich Größe, Positionierung oder Art der Verglasung von Fenstern auf die Lichtsi-tuation im Inneren eines Gebäudes aus?

Die Initiatorin des Digi-talen Verbundlabors: Prof. Alexa Hartig kon-zipierte das Projekt, um zusammen mit Kollegen wie dem Professor für Digitale Medien und Ent-wurf Klaus Teltenkötter (links) den Studierenden ein interdisziplinäres und praxisnahes Experi-mentierfeld anbieten zu können.

Variabler Raum, variab-les Licht: Der modulare Aufbau der Soft- und Hardware des Digitalen Verbundlabors gewähr-leistet ein hohes Maß an Spielraum für Experimen-te, zugleich macht er die Einrichtung zukunftssi-cher und ausbaufähig.

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14 ERCO Lichtbericht 89 ERCO Lichtbericht 89 15

Praktische Arbeit mit dem Sonnensimulator: Im Rahmen einer Semes-terarbeit bauten die Stu-denten ein Modell, dessen Fenster außen mit unter-schiedlichen Behängen versehen wurden. Dann ließ man die künstliche Sonne in verschiedenen Positionen auf das Haus

Licht interpretiert Räume: Die Wirkung szenografi-scher Beleuchtung konn-ten die Besucher bei der Eröffnung des Digitalen Verbundlabors an der Fachhochschule Mainz hautnah erleben.

Verbundlabor stetig weiterentwickeln und ein offenes Spielfeld sein, in dem ohne allzu eng definierte Ziele oder Vorgaben experi-mentiert werden kann. Der Markt bleibt nicht stehen, neue Technologien eröffnen ständig neue Möglichkeiten. Dies wird sich im Digi-talen Verbundlabor widerspiegeln. Die der-zeitige Grundausstattung ist ein Glücksfall, muss aber kontinuierlich erweitert werden, wenn das Labor seinen Anspruch auf lange Sicht erfüllen soll. Das Engagement dafür ist an der Fachhochschule Mainz groß.

Das Digitale Verbundlabor ist mit einer Bühne vergleichbar, die ohne Akteure leblos ist. Erst wenn sie bespielt wird, wenn die Ausstattung genutzt wird, möglichst von unterschiedlichen Fachbereichen gemein-sam, erwacht sie zum Leben. Wichtig ist dabei auch der Kontakt nach außen, der Auf-bau von Partnerschaften und Kooperationen mit Industrie, Institutionen und Medien. Historisch gewachsen ist die Verbindung zwischen der Fachhochschule Mainz und der Firma ERCO, deren Produkte sich in der Arbeit mit Licht über einen langen Zeitraum hin bewährt haben, weil sie stets die archi-tektonische Lösung, die Inszenierung des Raums, in den Vordergrund stellen und sich kurzlebigen Moden konsequent verweigern. Von Seiten der Fachhochschule ist ange-strebt, die Zusammenarbeit mit der Industrie in Zukunft noch breiter aufzustellen, um auf lange Sicht ein möglichst großes Spektrum an Produkten unterschiedlichster Hersteller demonstrieren zu können. Zur Kontaktpflege mit Institutionen und Medien wurde auch die Eröffnungsfeier genutzt. Kooperation in viele Richtungen lauten Programm und Auf-trag des Digitalen Verbundlabors. Profitieren werden davon auf lange Sicht sowohl Absol-venten wie auch Industrie und Bauherren.

Über den AutorProf. Clemens Tropp unterrichtet Lichttechnik im Studiengang Innenarchitektur an der FH Mainz. Sein beruflicher Werdegang: 1987 Diplom an der TU-Darmstadt, 1987-1992 Entwicklung und Marketing bei Zumtobel Licht AG in Dornbirn/Österreich, 1992-1998 Lichtplaner bei HL-Technik AG in München, seit 1998 selbstständig als Lichtplaner mit dem Büro TROPP LIGHTING DESIGN. Tageslicht und Kunstlicht in der Architekturbeleuchtung sind Schwerpunkte des Büros. Der Aufgaben-bereich umfasst dabei Architekturräume aller Art, wie Hochbauten, Außenanlagen, tempo-räre Bauten bis hin zu Stadträumen und Infra-strukturbauten. Zahlreiche Veröffentlichungen und Auszeichnungen. Weitere Informationen unter:

www.tropp-lighting.comwww.fh-mainz.de/gestaltung/innenarchitektur

strahlen und hielt die Wirkung im Inneren mit der Kamera fest.

Mithilfe des Sonnensimulators im Digi-talen Verbundlabor lassen sich viele solcher Fragen experimentell klären. So können Stand oder Bewegung der Sonne an einem beliebigen Ort der Erde je nach Tageszeit und Jahreszeit simuliert werden. Platziert man die im Labor ebenfalls vorhandene endoskopische Kamera im Inneren eines Modells und lässt die an einem bewegli-chen Arm befestigte künstliche Sonne nach bestimmten Vorgaben um dieses Modell wandern, wird der Schattenverlauf von der Kamera aufgezeichnet und über einen Bea-mer für alle nachvollziehbar übertragen. Die so gewonnenen Erkenntnisse lassen sich für vielerlei Zwecke auswerten.

Neue technologische Möglichkeiten der Raumbildung und die damit verbundenen innovativen Gestaltungsmöglichkeiten in Anschauung und Experiment können hier reichlich ausgelotet werden. Räume und Raumatmosphären können nach energeti-schen, thermischen und akustischen Kriterien verändert und bewertet werden. Und nicht zuletzt steht auch hier der ressourcenscho-nende Einsatz von Material und Energie im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Eine zusätzliche Dimension der Kommu-nikation erschließt sich in der Planung durch die Medienarchitektur, eine neue Disziplin innerhalb der Architektur, die sich mit der ständigen Veränderbarkeit der Erscheinung eines Gebäudes beschäftigt. Die rasante Ent-wicklung der LED-Technologie leistete dieser Sparte enormen Vorschub. Im Labor steht

für die experimentelle Arbeit auf diesem Gebiet ein Medienbaukasten zur Verfügung. Auch hier gilt die Vorgabe, dass die einzel-nen Komponenten dem jeweils modernsten Stand der Entwicklung entsprechen sollen.

Das gesamte Potential des Verbundlabors wird in idealer Weise ausgeschöpft, wenn sich mehrere Fachbereiche zusammenschlie-ßen und gemeinsam eine Aufgabenstellung bewältigen, wie mit dem Projekt für die Luminale 2010 vorgesehen.

Eine Bühne, die bespielt werden mussDank seines modularen Aufbaus ist das Digitale Verbundlabor genau jenes Akti-onsfeld, das sich der Praktiker wünscht und das bei Lehrenden und Lernenden gleichermaßen Begeisterung weckt. Es erlaubt Experimentieren in viele Richtungen und über mehrere Fachbereiche hinweg, was angesichts der vielen technologischen Neuerungen, mit denen wir ständig Schritt halten müssen, gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Räume sind heutzutage digital veränder- und steuerbar, Oberflächen lassen sich reversibel gestalten – so entsteht eine ganz neue Dimension der Kommunikation, die theoretisch kaum mehr zu vermitteln ist, sondern vorwiegend durch eigenes Erleben fassbar und beeinflussbar wird.

Für die Studenten an der Fachhochschule Mainz bietet sich mit dem Labor ein span-nendes Aktionsfeld, von dem sie mit Enthu-siasmus Gebrauch machen. In den wenigen Wochen, die im Sommersemester 2009 von der Eröffnung bis zum Semesterende noch für die Nutzung zur Verfügung standen, war bereits zu erkennen, dass hier eine lebendige Werkstatt entstanden ist, die zu Eigeninitia-tiven anregt und eine ganz andere Auseinan-dersetzung mit dem Thema Raum anregt als es im Hörsaal möglich ist.

Dass der Funke schnell überspringt, zeigte sich an einer konkreten Aufgabenstellung, die weit über das geforderte Maß hinaus erfüllt wurde. Die Vorgabe lautete, für die

Präsentation von Schuhen, die für einen spe-ziellen Einsatz gedacht sind - ob Mondspa-ziergang, Tiefseetauchen, Tangotanzen, – eine für einen Messestand geeignete Videopräsentation zu erstellen. Dazu sollten die Schuhe in ihrem spezifischen Umfeld dargestellt werden, das vor allem durch den Einsatz von Licht zu generieren war. In der Folge zeigte sich, wie motivierend sich die technischen Möglichkeiten des Labors auf die Umsetzung auswirken. Weit über das geforderte Maß hinaus und mit sehr kreati-ven Ansätzen wurden überraschende Lösun-gen gefunden und überzeugende Bilder geschaffen. So wurde zum Beispiel für die wirkungsvolle Inszenierung einer Taucher-flosse ein Wasserbecken gebaut und dann verschiedensten Lichtszenarien ausgesetzt: Licht über dem Wasser, im Wasser, Reflexe auf der Wasseroberfläche, diffuses Licht zur Beleuchtung der Taucherflosse, Sonnenlicht und so weiter. Die dabei entstehenden Effek-te wurden beobachtet und festgehalten. Die Ergebnisse der Semesterarbeit wurden auf Eigeninitiative der Studenten bei der Eröffnung im Juli präsentiert, mit großem Engagement und jeder Menge Spaß bei der Arbeit. Spaß ist überhaupt ein Faktor, der bei der Vermittlung von Wissen eine immense Rolle spielt.

Die Freude am ExperimentWenn es auf diese Weise gelingt, die ange-henden Innenarchitekten für die Qualität von Räumen zu sensibilisieren, und zwar unter diversen heute relevanten Gesichts-punkten, werden sie sich auch später in der Praxis intensiv damit auseinandersetzen. Und dort sind innovative Ansätze gefragt: Industrie und Planungsbüros brauchen Hochschulabsolventen, die zu einem unbefangenen Umgang mit stets neuen Aufgabenstellungen in der Lage sind, das zeigt der planerische Alltag immer wieder aufs Neue, und genau das ist es auch, was diesen Beruf so spannend macht.

So muss und wird sich auch das Digitale

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Innovationsfokus LEDInnenraum

Quintessence Decken-einbauleuchten LED rundErhältlich in Tageslicht-weiß, Warmweiß und Varychrome 4-Kanal sowie mit Varychrome-Fuge.Bis zu 2160lm (Tageslicht-weiß, Größe 5).

Emanon Strahler LEDErhältlich in Tageslicht-weiß, Warmweiß und Varychrome.Bis zu 1080lm (Tageslicht-weiß).

Cantax Strahler LEDErhältlich in Tageslicht-weiß, Warmweiß und Varychrome.Bis zu 1080lm (Tageslicht-weiß).

Optec Strahler LEDErhältlich in Tageslicht-weiß, Warmweiß und Varychrome.Bis zu 1080lm (Tageslicht-weiß).

Quintessence Decken-einbauleuchten LED quadratischErhältlich in Tageslicht-weiß, Warmweiß und Varychrome 4-Kanal sowie mit Varychrome-Fuge.Bis zu 2160lm (Tageslicht-weiß, Größe 5).

Quintessence Einbau-strahler LEDErhältlich in Tageslicht-weiß und Warmweiß.Bis zu 1620lm (Tageslicht-weiß)

Vom Hoffnungsträger zur praxisgerechten Alter- native: LEDs als Lichtquelle sind in der Architek-turbeleuchtung angekommen, nicht mehr nur als farbiges Effekt- und Orientierungslicht, son-dern zur Akzent- und Allgemeinbeleuchtung bis hin zur hochwertigen Wandflutung. In bewähr-ten ERCO Strahlerserien, in verschiedenen Spe-zialleuchten, aber insbesondere in dem ab 2010 erhältlichen neuen Deckeneinbauleuchten-Programm Quintessence stehen LEDs selbstver-ständlich neben Leuchtstoff-, Halogen- oder

Nadir Bodeneinbau-leuchten LEDErhältlich in Tageslicht-weiß, Warmweiß und Varychrome.Bis zu 135lm (Tageslicht-weiß)

Bodenfluter LEDErhältlich in Tageslicht-weiß und Warmweiß.Bis zu135lm (Tageslicht-weiß).

Hochdrucklampen und bieten dabei ihre spezifischen Vorteile wie extreme Lebensdauer, maximale Lichtausbeute, Flexibilität durch Dimmbarkeit. Die leistungsfähigen lichttechni-schen Systeme aus Linsen und Reflektoren sind exklusive ERCO Eigenentwicklungen für effizi-enten Sehkomfort.

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Innovationsfokus LED Außenraum

Powercast Scheinwerfer und Fluter LEDErhältlich in Tageslicht-weiß und Warmweiß. Bis zu 3240lm (Tageslicht-weiß).

Grasshopper Scheinwer-fer LED Erhältlich in Tageslicht-weiß, Warmweiß und Varychrome.Bis zu 1080lm (Tageslicht-weiß).

Kubus Fassadenleuchten LEDErhältlich in Tageslicht-weiß und Warmweiß. Bis zu 300lm (Tageslichtweiß).

Axis Walklight LEDErhältlich in Tageslicht-weiß, Warmweiß und Varychrome.

Focalflood Fassaden-leuchten LEDErhältlich in Tageslicht-weiß, Warmweiß und Varychrome.Bis zu 900lm (Tageslicht-weiß).

Midipoll Pollerleuchten LEDErhältlich in Tageslicht-weiß und Warmweiß. Bis zu 420lm (Tageslichtweiß).

LED-Orientierungs-leuchtenErhältlich in Tageslicht-weiß, Blau, Amber, Grün und Varychrome.

Zylinder Deckenaufbau-leuchten LEDErhältlich in Tageslicht-weiß und Warmweiß.Bis zu 2160lm (Tageslicht-weiß).

Lightcast Deckeneinbau-leuchten LEDErhältlich in Tageslicht-weiß und Warmweiß.Bis zu 2160lm (Tageslicht-weiß).

Tesis Bodeneinbauleuch-ten LED quadratischErhältlich in Tageslicht-weiß, Warmweiß und Varychrome.Bis zu 2160lm (Tageslicht-weiß).

Tesis Bodeneinbauleuch-ten LED rundErhältlich in Tageslicht-weiß, Warmweiß und Varychrome.Bis zu 2160lm (Tageslicht-weiß).

Kubus Pollerleuchten LEDErhältlich in Tageslicht-weiß und Warmweiß. Bis zu 300lm (Tageslichtweiß).

Der Siegeszug der LEDs in der Architekturbe- leuchtung nahm seinen Anfang bei Außen-raum-Anwendungen, wo Eigenschaften wie lange Wartungszyklen, kompakte und robuste Bauform sowie Unempfindlichkeit gegen Kälte Vorteile darstellten, die auch frühere Defizite der LEDs bei Lichtstrom oder Farbwiedergabe ausgleichen. Aktuelle LEDs sind hinsichtlich ihrer Lichtqualität auf Augenhöhe mit her-kömmlichen Lampentypen. Was die Effizienz anbetrifft, so liegen sie heute schon an der Spit-

ze – mit weiterem Entwicklungspotential für die Zukunft. Diesem zügigen Fortschritt wird ERCO mit einer regelmäßigen Auflage neuer Versionen der LED-Produkte gerecht, um dem Planer stets die leistungsfähigsten Lichtwerk-zeuge bereitzustellen.

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20 ERCO Lichtbericht 89 ERCO Lichtbericht 89 21

DALIPLUG+PLAY

Für effizienten Sehkomfort:Light System DALI Neuheiten

Sensorik: Tageslichtabhängige SteuerungDer Light Server 64+ besitzt jetzt 12 Eingänge, von denen 6 auch als Analogeingänge konfiguriert wer­den können. Eine typische Anwen­dung dafür stellt die tageslichtab­hängige Steuerung dar, bei der ein Außensensor je nach Tageslicht­verhältnissen einen analogen Wert ausgibt. Über den Wertebereich des Sensors können in Light Studio bis zu 12 Schaltschwellen gesetzt werden. Abhängig vom analogen Messwert wird beim Überschreiten eines Schwellenwerts die ent­sprechende Szene oder Sequenz aktiviert.

Sensorik: Konstantlichtregelung Eine weitere Anwendung der analogen Eingänge ist die Kons­tantlichtregelung. Hierbei misst ein Innensensor die Beleuch­tungsstärke an einem definier­ten Punkt des Raumes und hält sie durch Masterdimmen der betreffenden Zone auch bei Schwankungen des Tageslichts konstant. So wird das natürli­che Licht optimal genutzt und der Energieverbrauch für den Kunstlichtanteil stark reduziert. Die Zielbeleuchtungsstärke wird dabei für jede Lichtszene individuell in der Software Light Studio definiert.

InnensensorAußensensor

DALI Technik von ERCO macht Lichtsteuerung energieeffizient, bedienungsfreundlich und wirt­schaftlich. Situationsgerechte Lichtszenen, die vom Anwender ausgewählt und beeinflusst wer­den können sowie automatisiertes Lichtmanagement unter Einbin­dung von Sensorik und Timer­programmen bieten ein enormes Energiesparpotential. Typische Szenarien sind dabei der Einsatz von Präsenzmeldern, um Licht in ungenutzten Räumen zu dimmen oder abzuschalten, der Einsatz von

Light KeeperDie Funktionen im neuen Modul Light Keeper unterstützen den Betreiber einer Light System DALI Anlage bei der Wartung und hel­fen, Einsparpotentiale bei Energie­verbrauch und Betriebskosten zu nutzen. Beispielsweise wird in der Clientliste zusätzlich die Betriebs­zeit jedes Light Clients angezeigt und der zu erwartenden Lampen­lebensdauer gegenübergestellt. Dies vereinfacht die Planung ratio­neller, vorsorglicher Lampenwech­sel. Die Fehlermeldungen im DALI Netzwerk, etwa ein Lampenausfall, werden protokolliert und darge­stellt. Die Energiesparfunktionen basieren auf der Hochrechnung und Visualisierung der Anschluss­leistung von Lichtszenen.

Der Einsatz von Lichtsteueran­lagen für mehr Lichtqualität bei weniger Ressourcenverbrauch ist integraler Bestandteil des ERCO Konzepts „Effizienter Sehkomfort“. Mit den speziellen Funktionen im Modul Light Keeper kann der Anwender das Potential von intel­

Dämmerungsschaltern oder von analogen Sensoren. Die einfache Installation, Einrichtung und kom­fortable Bedienung gewährleisten eine hohe Akzeptanz des Systems bei den Nutzern. Bei der Weiter­entwicklung von Light System DALI für 2010 stehen Funktionen für effizienten Sehkomfort im Vor­dergrund.

Nutzerabhängi ge Licht-steuerungBeleuchtung wird den persönlichen Bedürfnis­sen angepasst.

Ereignisabhängige Lichtsteuerung Beleuchtung wird der Art und dem Anlass der Nut­zung angepasst .

Zeitabhängige Licht-steuerung Beleuchtung wird an Zeit­abläufen und Kalender­ereignissen orien tiert.

Tageslichtabhängige Lichtsteuerung Beleuchtung wird mit einem Außenlichtsensor dem Tageslicht angepasst.

Helligkeitsabhängige Lichtregelung Beleuchtungsniveau wird unter Berücksichtigung von natürlicher und künstlicher Beleuchtung konstant geregelt.

Präsenzabhängige Lichtsteuerung Beleuchtung wird mit einem Präsenzsensor oder Bewegungsmelder gedimmt oder geschaltet.

Verbrauchsabhängige Lichtsteuerung Beleuchtung wird in Abhängigkeit vom Gesamtenergieverbrauch gedimmt, um Spitzenlas­ten zu reduzieren.

Temperaturabhängige Lichtsteuerung Beleuchtung wird tempe­raturabhängig gedimmt, um den Wärmeeintrag zugunsten der Klimatisie­rung zu reduzieren.

ligenter Lichtsteuerung noch kom­fortabler ausschöpfen. So lässt sich die Anschlussleistung einer Licht­szene errechnen und anzeigen. Die Software berechnet außerdem die potentielle Ersparnis an Energie und Kosten, wenn die Szene verän­dert wird. Mit der Funktion „ECO­mode“ lässt sich jede Lichtszene auf Knopfdruck um einen definier­ten Prozentsatz soweit dimmen, dass der visuelle Eindruck und die Sehleistung noch nicht spürbar eingeschränkt werden. So erzielt der Nutzer schnell und komforta­bel eine Verbrauchssenkung.

Bei Lichtanlagen mit Steuersystemen wie Light System DALI stellt die Anschlussleistung lediglich das theoretische Maximum dar: Der tat­sächliche Verbrauch lässt sich durch programmier­tes szenisches Dimmen flexibel an die Gegeben­heiten anpassen.

Light KeeperDas neue Modul der Soft­ware Light Studio hilft, beim Betrieb einer Light Studio DALI Anlage War­tungs­ und Energiekosten zu sparen.

In der Client­Liste wird die Betriebszeit jedes Light Clients angezeigt und der zu erwartenden Lampenlebensdauer gegenübergestellt. Dies vereinfacht die Planung rationeller, vorsorglicher Lampenwechsel.

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22 ERCO Lichtbericht 89 ERCO Lichtbericht 89 23

Elektrische Energie (W)

Lich

tstr

om (

lm)

1500

1200

900

600

300

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

A B C D E F G

LED tw, 14W HIT, 20W QT12, 50W

80

70

60

50

40

30

20

10

0

(lm/W)

(lx/W)

Lampe (lm/W)Leuchte (lm/W)Beleuchtungs-stärke bei 3m (lx/W)

Während Entladungslam-pen und LEDs problemlos die Energieeffizienzklas-se A erreichen, fallen Temperaturstrahler wie Allgebrauchslampen und Halogenlampen hier zurück. Die Verordnung der Europäischen Union sieht ein stufenweises Verbot der ungünstigeren Effizienzklassen vor.

Fokus Doppelfokus

Energieeffizienzklassen für LeuchtmittelAls Beitrag zum Klimaschutz hat die Europäische Union auch die Beleuchtung in Gesetze zur Energieeffizienz eingeschlossen, vergleichbar den Standards für Hausgeräte. Für eine einfache Klassifizierung von Lampen wurden die Energieeffizienzklassen auf-gegriffen. Diese Einteilung dient zugleich als Basis für das Verbot von Leuchtmitteln mit schlechter Energieeffizienz, wie beispielsweise der Glühlampe mit ihrer geringen Lichtausbeute. Ähnliche Regelun-gen sind auch in anderen Ländern, etwa in Australien oder den USA geplant. Die Energieeffizienz-klassen für Leuchtmittel reichen von A für sehr gut und niedrigen Energieverbrauch bis G für die schlechteste Klasse mit hohem Energieverbrauch, definiert anhand der Lichtausbeute in Lumen pro Watt (lm/W).

Die EU-Richtlinie sieht einen schrittweisen Ausstieg vor. Dem-nach dürfen ab 01. September 2009 keine mattierten Lampen, ausge-nommen Energieklasse A, sowie keine Glühlampen von mehr als 80 Watt mehr in den Handel gebracht werden. Jahr für Jahr werden dann weitere Lampen auch mit niedrige-ren Wattagen aus den Regalen der Geschäfte in der EU verschwinden. Insgesamt trifft die Richtlinie Privatverbraucher stärker als die professionelle Beleuchtung: Aus dem ERCO Programm sind Produk-te für Allgebrauchslampen bereits seit 2004 praktisch verschwunden. Leuchten mit den ebenfalls unter das Verbot fallenden, ineffizienten Halogen-Glühlampen wie QT18 oder QT32 lassen sich meist durch Leuchten für Hochdruck-Entla-dungslampen mit einer wesentlich höheren Lichtausbeute ersetzen. Leuchtmittel in Hausgeräten wie Backöfen sowie sämtliche Reflek-torlampen sind von diesem Plan zunächst ausgenommen.

Die Lampenindustrie bietet als Alternativen für mehr Effizienz neben den bekannten Leuchtstoff- und Hochdrucklampen zum einen neue Technologien wie LEDs, zum

LED-Leuchten als effiziente AlternativeWährend die Öffentlichkeit vor-wiegend den Austausch von Glüh-lampen gegen kompakte Leucht-stofflampen diskutiert, hat sich in der professionellen Architekturbe-leuchtung bereits die LED als Alter-native etabliert. Aktuelle Hoch-leistungs-LEDs erbringen einen ausreichend hohen Lichtstrom und weisen dabei eine fünffach höhere Lichtausbeute als Glühlampen auf. Forschung und Entwicklung der LED-Hersteller konzentrieren sich darauf, Farbwiedergabe und Lichtausbeute in den nächsten Jah-ren weiter signifikant zu verbes-sern. Bereits heute erreicht ein 14W LED-Modul das Lumenpaket einer Niedervolt-Halogenlampe 50W. Die durchschnittliche Lebensdauer von 50.000 Stunden nach Herstel-lerangaben liegt um ein Vielfaches über der von Allgebrauchslampen.

Im Unterschied zu den ver-gleichbar effizienten Hochdruck-Entladungslampen lassen sich die LEDs mit einem entsprechendem Betriebsgerät problemlos dim-men und eignen sich damit für Anwendungen mit differenzierten Beleuchtungsstärken. Aktuell besitzen warmweiße LEDs mit Ra>85 einen Farbwiedergabeindex auf dem Niveau von Leuchtstoff- und Hochdrucklampen. Unter-schiedliche Farbtemperaturen von Warmweiß bis Tageslichtweiß geben zusätzlichen Gestaltungs-spielraum.

Bei der Konstruktion von LED-Leuchten ergeben sich für die Hersteller zwei zentrale Aufgaben: Das Wärmemanagement und die Lichttechnik. Auch LEDs erwärmen sich durch den Stromfluss, jedoch liegt ihre optimale Betriebstempe-ratur weit unter der von Glühlam-pen. Sowohl Lichtstrom als auch Lebensdauer nehmen oberhalb einer kritischen Temperaturgrenze rapide ab. Bei LED-Leuchten muss daher durch konstruktive Maß-nahmen gewährleistet sein, dass die LED-Module stets unterhalb des kritischen Temperaturbereichs arbeiten, um über die gesamte Lebensdauer ihre volle Leistung

Abschied in Raten von der Glühlampe: Auf-grund ihrer schlechten Lichtausbeute wurde sie zum Symbol für Ener-gieverschwendung. Seit 2009 greifen in der Euro-päischen Union die ersten Vertriebsverbote.

Die Effizienzklassen der Leuchtmittel werden in der Europäischen Union anhand der Lichtausbeute (lm/W) definiert.

Leuchten mit LEDs bieten durch die hohe Lichtaus-beute, lange Lebensdauer und gute Dimmbarkeit eine vielversprechende Alternative zu weniger effizienten Lichtquellen.

Im Vergleich: Drei Strahler mit ähnlicher Lichtvertei-lung und Beleuchtungs-stärke auf der Zielfläche. Dank optimaler Lichttech-nik erreichen ERCO LED-Strahler hier heute schon mit weniger mehr: Bei vergleichbarer Lichtaus-beute der Lampe liegt der Leuchtenwirkungsgrad deutlich höher als bei einem vergleichbaren Strahler für Hochdruck-lampen.

Herkömmliche Punkt-lichtquellen strahlen ihr Licht in einem Raum-winkel von nahezu 360° ab, LEDs dagegen, von vornherein gerichtet, in einem Raumwinkel <180° – ohne Verluste durch Streulicht oder zur Fassung abgestrahlten Lichts (in der Zeichnung rot).

Die konventionelle Halo-gen-Glühlampe QT-DE12 150W kann durch die energiesparende Version QT-DE12-RE 120W ersetzt werden, die noch auf Jahre hinaus erhältlich ist. Geeignete Produkte dokumentiert das ERCO Leuchtenprogramm ab 2010 bereits mit den lichttechnischen Daten der neuen Lampe.

QT-DE12-RE

museum kunst palast, Düsseldorf: Erste LED-Anwendungen zeigen das Potential zum Beispiel bei der Ausstel-lungsbeleuchtung auf.

anderen aber auch weiterent-wickelte Halogenlampen an. So benötigt die zweiseitig gesockelte Halogen-Glühlampe QT-DE12 in der Version mit infrarotreflektie-render Beschichtung etwa 30% weniger Strom, erreicht die Effizi-enzklasse C und wird damit noch auf Jahre hinaus erhältlich sein.

Ähnlich wie für Leuchtmittel existiert auch für Vorschaltgeräte eine Einteilung in Energieeffi-zienzklassen. Dies sollte bei der energetischen Betrachtung von Lichtwerkzeugen neben der Lichtausbeute ebenso einfließen, wie die jeweiligen Beleuchtungs-anforderungen sowie Herstel-lungs- und Recyclingverfahren von Lampen. Darüber hinaus erfor-dert die effiziente Nutzung des Lampenlichtstroms eine auf das Leuchtmittel abgestimmte Licht-technik und präzise Lichtlenkung in der Leuchte.

erbringen zu können.Im Zusammenspiel zwischen

Leuchtmittel und lichttechnischen Systemen wie Reflektoren und Linsen ergeben sich für die bereits von Haus aus hocheffiziente LED weitere Vorteile gegenüber her-kömmlichen Punktlichtquellen. Dies beruht auf der mit einem Raumwinkel <180° von vornherein gerichteten Abstrahlung der LED, die neuartige Wege zur Lichtver-teilung, zum Beispiel durch ver-lustarme Linsensysteme, erlaubt. Dieser Vorteil wird deutlich, wenn man nicht nur den Lichtstrom der Lampe, sondern auch den Leuch-tenwirkungsgrad und die Beleuch-tungsstärke auf einer Zielfläche bei LED-Strahlern und herkömmlichen Strahlern vergleicht und mit der Leistungsaufnahme in Beziehung setzt.

Thomas Schielke Die warmweißen LEDs weisen hervorragende Eigenschaften bezüglich Lichtstrom, Dimmbarkeit und konservatorischer Belange auf.

Lampe A

A-Lampe

QT

Halogen-lampe

HIT

Hochdruck- lampe

T/TC

Leucht-stofflampe

LED

Leucht-diode

Lichtaus-beute lm/W

15 22-25 92 87-94 62-77

Energieeffi-zienzklasse

E B-D A A A

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24 ERCO Lichtbericht 89 ERCO Lichtbericht 89 25

Das österreichische Unternehmen MPREIS stellt gewohnte Markenphilosophien infrage. Statt gebauter Gleichförmigkeit heißt sein Credo Vielfalt der architektonischen Formensprache. Ausgangspunkt der Gestaltung ist immer der konkrete Ort.

Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens begann Anfang der 20er Jahre des vergange-nen Jahrhunderts. Von Therese Mölk als kleines Lebensmittelgeschäft in Innsbruck gegründet, befindet sich die heute so erfolgreiche Einkaufs-kette immer noch und in vierter Generation in Familienbesitz. Ein vielfältiges und abwechs-lungsreiches Sortiment mit einem überzeugen-den Preis-Leistungs-Verhältnis und freundliche kompetente Mitarbeiter dürfen die 130.000 Kunden täglich voraussetzen. MPREIS ist aber mehr als ein pfiffiger Nahversorger. Die Begriffe Nachhaltigkeit und Vernetzung ziehen sich durch alle Unternehmensaspekte. Mitarbeiter werden geschätzt; das hauseigene Ausbildungs-wesen ist preisgekrönt. Hersteller und Liefe-ranten aus der Region haben Vorrang, sowohl beim Warenangebot als auch bei der Vergabe von Aufträgen beim Bau der Märkte. Solche Investitionen sichern lokale Arbeitsplätze und Kaufkraft. Landwirtschaftliche, handwerkliche und gewerbliche Kleinstrukturen bleiben erhal-ten; Transportwege und Ressourcenverbrauch werden erheblich reduziert.

Diese Unternehmenskultur durchdringt erfolgreich alle Unternehmensbereiche und wird eindrucksvoll ablesbar in der Corporate Architecture. Über 30 bisher engagierte Archi-tekturbüros und zahlreiche Publikationen, Architektur- und Bauherrenpreise haben gezeigt, dass sich qualitätsvolle Baukultur langfristig rechnet.

Das österreichische Lichtplanungsbüro conceptlicht.at hat nun für MPREIS eine Masterplanung entwickelt, die wesentliche Planungselemente festschreibt und individuell auf die unterschiedlichen Raumgeometrien und Tageslichtsituationen angepasst wird. Wich-tigstes Gestaltungsmerkmal der Lichtplaner: „Das gesamte Licht der Märkte kommt von der Ware“. Strahler für Stromschienen sind hier

MPREIS Supermärkte Der rote MPREIS-Würfel ist an allen Märkten präsent, die Architektur jedoch geht individuell auf den jeweiligen Stand-ort ein. Somit schafft das Unternehmen einen nachhaltigen Beitrag zur regionalen Baukultur.

Frische und Regionalität bestimmen das Waren-sortiment der MPREIS Supermärkte – wie die Gestaltung der Märkte ein wichtiger Faktor für den anhaltenden Unterneh-menserfolg.

Professionelle Beleuch-tung stimmt die spektrale Zusammensetzung des Lichts auf die unter-schiedlichen Waren-gruppen ab. Fleisch und Wurstwaren wirken zum Beispiel attraktiver, wenn ein spezieller Filter, der Foodfilter, eingesetzt wird. Foodfilter sind für viele ERCO Strahler als Zubehör erhältlich. Back-waren kommen dagegen im warmtonigen Licht von Strahlern mit Nat-riumdampf-Hochdruck-lampen (HST) besonders gut zur Geltung.

Direkt/indirekt strahlen-de T16-Lichtstrukturen heben den Kassenbereich als Zone mit höherer Beleuchtungsstärke hervor. Bei hervorragen-der Effizienz bieten sie zugleich hohen Sehkom-fort und damit angeneh-me Arbeitsbedingungen für das Personal.

Optec Strahler mit Halogen-Metalldampf-lampen in der Lichtfarbe Warmweiß 830 setzen im Lichtkonzept von Manfred Draxl brillantes Akzent-licht auf die Waren.

Lichtplanung: Manfred Draxl, conceptlicht.at, Mils bei Innsbruck

www.mpreis.at

mit festgesetzten Zonierungen auf die Regale ausgerichtet. Die Lichtplaner entschieden sich für Optec Strahler von ERCO, die jetzt in den neu eingerichteten Märkten in Lans und Inzing in Tirol sowie in Sinich in Südtirol eingesetzt werden. Ausgefeilte Lichttechnik und souve-ränes Design zeichnen diese umfangreiche Leuchtenfamilie aus. Als Leuchtmittel wird die hocheffiziente Halogen-Metalldampflampe der neuesten Generation mit einer optimier-ten Farbwiedergabe von Ra>90 eingesetzt. In diesem Licht sehen nicht nur Lebensmittel und bunte Verpackungen, sondern auch die Kunden gut aus. Die Optec Strahler zeichnen sich durch ihre kompakte Bauform und präzise Reflektor-technik in Spot-, Flood- und Wideflood-Charak-teristiken aus. Hochwertige Spherolitreflektoren auf Grundlage reflektierender Kugelsegmente garantieren die definierte Lichtstärkeverteilung kombiniert mit Effizienz und hohem Sehkom-fort. Elektronische Vorschaltgeräte unterstützen den wirtschaftlichen Betrieb der Leuchten optimal. Durch die Adaption an 3-Phasen-Stomschienen bleibt die Beleuchtung auch für zukünftige Ummöblierungen flexibel. Die dezente Farbgebung der Leuchten und Strom-schienen in Silber unterstreicht den technischen Lichtwerkzeugcharakter.

Dieses akzentuierende Direktbeleuchtungs-konzept wird im Kassenbereich der neuen Märkte durch direkt/indirekt abstrahlende T16-Lichtstrukturen ergänzt, die diese Raum-zone durch eine gleichmäßig aufgehellte Decke hervorheben und dezent vom Verkaufsraum differenzieren. Die eingesetzten T16-Leucht-stofflampen erzeugen wie die Lampen der Strahler die warmweiße Lichtfarbe 830. Ener-gieeffiziente Lampentechnologie in Verbindung mit modernen Warmstart-EVGs ermöglichen bis zu 24.000 Stunden mittlere Lebensdauer für niedrige Wartungs- und Betriebskosten.

Die Außenwirkung des Kunstlichts ist nicht zu unterschätzen, da die MPREIS-Architekturen sich gerne mit großen Glaspanoramen der alpi-nen Landschaft öffnen. Das definierte Innen-raumlicht spielt bei der Wiedererkennbarkeit der Corporate Architecture also eine entscheidende

Rolle. Das Zusammenspiel von Direkt- und Indirektkomponenten, aber auch die Lichtfar-ben der eingesetzten Leuchtmittel sind exakt definiert. Mit all diesen Aspekten leistet die professionelle Lichtplanung einen wichtigen Beitrag zum Markenprofil von MPREIS als der „etwas andere" Supermarkt.

Die unkonventionellen Konzepte der Tiroler Ladenkette MPREIS brechen mit überkom-menen Präsentationsformen und machen so den Lebensmitteleinkauf zu einem besonde-ren Erlebnis.

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Bereits in der Ausgabe 88 des Lichtberichts stellten wir das Konzept des effizienten Seh-komforts mit seinen 5 Faktoren vor: Vertikale Beleuchtung, qualitative Lichtplanung, effek-tive Lichttechnik, intelligente Lichtsteuerung und effiziente Leuchtmittel. In ihrem Zusam-menwirken verstärken sie sich gegenseitig und eröffnen damit große Potentiale, um in der Architekturbeleuchtung Ressourcen zu schonen und Kosten zu sparen.

Total Cost of OwnershipEffizienter Sehkomfort ist ein Konzept aus der Praxis. Keine blasse Theorie und kein ökolo-gisches Feigenblatt, sondern ein Denkansatz, der unter den harten wirtschaftlichen Bedin-gungen der Retail-Branche entwickelt und erprobt wurde. In den Gesprächen mit Planern und Bauherren können die ERCO Lichtberater immer wieder darstellen, wie sich die Investi-tion in qualitativ hochwertige, spezialisierte Lichtwerkzeuge langfristig rentiert und warum sich scheinbar preisgünstige Lichtlösungen auf die Dauer als kostspielig erweisen können. Entscheidend ist es, nicht nur die Anschaffungs-kosten zu betrachten, sondern den gesamten Lebenszyklus der Lichtanlage. Diese „Total Cost of Ownership“ umfassen neben der Anschaf-fung und Installation der Leuchten vor allem die Kosten für Energie, für Ersatzlampen und Wartung, aber auch versteckte Folgekosten wie zusätzlicher Aufwand für Klimatisierung, um die Wärmelast der Beleuchtung zu kompen-sieren. Aufgrund der unaufhaltsam steigenden Energiekosten profitieren sowohl die Anwender

Effizienter Sehkomfort im Retail-Sektor

Effiziente Lichttechnik Praxisbeispiel Chicco Shop, Monza Architektur und Licht-planung: Arch. Paolo Lucchetta Retaildesign Srl, VenedigProdukte: Optec Strahler mit Spherolitreflektoren narrow spot und wide flood, bestückt mit Halo-gen-Metalldampflampen HIT-CE 35W.

Bei Chicco, einem Anbie-ter von Baby- und KIein-kindbedarf aus Italien, bewährt sich der Denkan-satz des effizienten Seh-komforts und sorgt für eine zügige Amortisation der Investitionen in hoch-wertige Beleuchtung.

Qualitative Licht-planungPraxisbeispiel LPP Reserved, Bydgoszcz Lichtplanung: Studio 1:1, GdanskProdukte: Downlights, Linsenwandfluter sowie Einbaustrahler aus dem Quadra Deckeneinbau-leuchten-Programm, bestückt mit Halogen-Metalldampflampen.

Vertikale BeleuchtungPraxisbeispiel Kaufhaus UPIM, MailandArchitektur: UPIM/Maria Grazia Travo, MailandProdukte: Compar Spherolit-Wandfluter mit Halogen-Metalldampf-lampen HIT-CE.

als auch die Umwelt von Energieffizienz, denn Energiesparen bedeutet gleichzeitig Kosten sparen. Mit den 5 Faktoren des effizienten Sehkomforts gibt ERCO dem Lichtplaner und -anwender Ansatzpunkte für nachhaltige Licht-konzepte, bei denen auf lange Sicht niedrige Betriebskosten die höhere Anfangsinvestition in hochwertige Lichttechnik und Planungsleistung mehr als ausgleichen.

Beispiel ChiccoEine mustergültige Implementierung des Prinzips „effizienter Sehkomfort“ stellt die Zusammenarbeit zwischen Chicco, einer Kette für Baby- und Kleinkindbedarf, und ERCO dar. Den Planern von Chicco lag ein verlockend günstig scheinendes Angebot zur Beleuchtung der Filialgeschäfte vor. Die ERCO Berater wiesen die Planer auf die Schwächen und versteckten Kosten dieser Lösung hin und unterstützen sie bei einer Neukonzeption der Beleuchtung im Sinne des effizienten Sehkomforts. Bemus-terungen bestätigten, wie weit sich dank der überlegenen Reflektortechnik und dem hervor-ragenden Blendschutz der ERCO Produkte die Leuchtenanzahl und damit die Anschlussleis-tung bei gleicher Lichtqualität reduzieren lässt. Die präzisen Reflektoren befördern das Licht effektiv und streulichtarm auf die gewünschte Zielfläche. Der hohe Sehkomfort der Strahler schafft beste Wahrnehmungsbedingungen für das menschliche Auge, sodass für einen vergleichbaren Helligkeitseindruck geringere Beleuchtungsstärken notwendig sind. Auch bei der Wartung ergaben sich Vorteile: Die ther-

Bestückung:Downlights HIT 150WRichtstrahler mit Verteilung Flood im Wandbereich HIT 70W

Leuchtenanzahl: 223

Beleuchtungsstärken:Boden 1750lxWare 1880lxWandfläche: ungleichmäßig, bis zu 1000lx

Anschlussleistung: 26,23kW (58,33W/m²)

AusgangskonzeptKritik:- schlecht abgeblendete Downlights, exzessive Beleuchtungsstärken- keine klare Wahrnehmungshierar-chie, zu geringer Kontrast zwischen Ware und Umfeld- enges Downlightraster, keine Zonierung- ungleichmäßig beleuchtete Wände durch Leuchten mit unspezifischer, rotationssymmetrischer Lichtver-teilung

Konzept mit effizientem SehkomfortStrategien:- Sehkomfort: Blendschutz, Senkung der Beleuchtungsstärken- Lichtqualität: Wahrnehmungsorien-tiertes Planungskonzept mit speziali-sierten Lichtwerkzeugen- Wandflutung

Detaillösungen:- weiteres Downlightraster, Zonierung- gleichmäßige Wandbeleuchtung mit Wandflutern, dadurch höhrere Unifor-mität der Beleuchtung bei gleichzeitiger Reduktion von Leuchtenanzahl und Anschlussleistung auf 1/3- Richtstrahler mit Displaylinse zur optimalen Präsentation der Waren bei geringstmöglicher Anzahl von Leuchten

Bestückung:Downlights Compact HIT 70W und 35WCompar Wandfluter mit Spherolit-reflektor wallwash HIT 70WCompar Einbaustrahler mit Display-linse HIT 70W

Leuchtenanzahl: 198

Beleuchtungsstärken:Boden 450lxWare 1300lxWandfläche: gleichmäßig 300lx

Anschlussleistung: 13,51kW (30,02W/m²)

Energieeinsparung: 49%

misch optimierten Gehäuse und elektronischen Betriebsgeräte der ERCO Strahler schonen die effizienten Halogen-Metalldampflampen, was zu einer längeren Lampenlebensdauer im Ver-gleich mit billigeren Leuchten führt.

Faktor WärmelastMit geringerer Anschlussleistung und höhe-rer Effizienz der Beleuchtung sinkt zugleich auch die Wärmelast. Dadurch verbrauchen vorhandene Klimaanlagen weniger Energie oder können von vornherein deutlich kleiner dimensioniert werden – ein weiteres großes Einsparpotential. Für Chicco jedenfalls amor-tisiert sich die Mehrinvestition in gutes Licht schon nach rund 3 Jahren und spart für die restliche Lebensdauer der Lichtanlage Tag für Tag Kosten – ein Vorteil, auf den kein Kaufmann verzichten sollte.

Attraktiver auftreten, Ressourcen schonen und Kosten sparen: Gerade im Ladenbau bringen Lichtkonzepte mit effizientem Seh-komfort viele Vorteile – für Umwelt, Kunden und Betreiber.

Kaufhaus (Grundriss schematisch)

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Viele Flughäfen, wird in den Business Lounges der Welt gewitzelt, ähneln heute eher Ein-kaufszentren mit Rollbahn. Tatsächlich tragen die Einzelhandelsaktivitäten mit Anteilen von 10-20% heute substanziell zum Umsatz von Großflughäfen bei. Denn per Flugzeug zu rei-sen, das bedeutet: warten, warten, warten – da sind „luftseitige“ Einkaufsmöglichkeiten, so der Fachbegriff für Shops hinter der Sicherheits-kontrolle, eine willkommene Abwechslung. Am liebsten sind den Reisenden hochwertige Ange-bote, gerne mit regionalem Bezug, das jeden-falls ergaben Kundenbefragungen von „Belgian Sky Shops“, die ihre Flächen am Pier A des Brüs-seler Flughafens 2008 massiv ausbauten. Zu den belgischen Spezialitäten zählt Schokolade, wovon am Flughafen Brüssel 2007 über 850 Tonnen verkauft wurden – mehr als an jedem anderen einzelnen Verkaufsplatz der Welt. Aber auch auf dem Gebiet anderer Genussmittel wird den Belgiern als sprichwörtlichen Feinschme-ckern viel Kompetenz zugeschrieben, was dem modernen und edlen Auftritt des Wein-, Whis-ky- und Zigarrengeschäfts „Epicure“ die nötige Glaubwürdigkeit verleiht. Auf der Fachwebsite „Moodie Report" (www.moodiereport.com) schwärmt Marc Leemans, der Geschäftsführer von Belgian Sky Shops von der Auswahl seines neuen Flagschiffs, die in einem gläsernen Rari-tätenkabinett kulminiert: „Vom Pétrus 1879 und dem Rothschild 1985 bis zum Château d'Yquem 1986, 1998 und 1999. Schlechte Jahrgänge führen wir überhaupt nicht“, erklärt Leemans, und relativiert sogleich: „ Natürlich haben wir im restlichen Laden auch andere, sehr gute Weine ab 25€ im Angebot. Hier geht es einfach um persönlichen Service, das Probieren und das Geschmackserlebnis.“

Epicure Store, BrüsselEs muss nicht immer Schokolade sein: Genussfreudige Reisende können im Flug-hafen Brüssel jetzt auch Spitzenweine, rare Whiskies und Zigarren erwerben – in einem raffiniert beleuchteten Ambiente, das gediegen und modern zugleich wirkt.

Streiflicht für die Rück-wand im Bruchstein-Look, brillante frontale Spitzlichter für die edlen Tropfen: Die aufwendige Beleuchtung mit zwei Reihen von Strahlern resultiert in einer ästhe-tisch und funktional hochwertigen Erschei-nung.

Effizienter Sehkomfort: Moderne Lichttechnik, wie Spherolitreflek-toren und Halogen-Metalldampflampen, ist kombiniert mit intelli-genter Lichtplanung, um Energieverbrauch und Betriebskosten im Rah-men zu halten.

Für Kenner: In einem klimatisierten gläsernen Kabinett bevorratet Epicure absolute Spit-zenweine und Raritäten. Richtstrahler mit Halo-gen-Niedervoltlampen im Deckenmodul legen einen Lichtteppich, der das Regal im Raum betont.

Architekt: Atelier d'Architecture Pierre Vanden Broeck, La Hulpe. Fotos: Dirk Vogel, Dortmund

www.skyshops.be

Die Whisky-Abteilung: Akzentlicht durch Cantax Strahler in einem Decken-kanal, ergänzt durch die dezenten Effekte der in die Regale integrierten Beleuchtung.

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Jeder kennt das Messer mit dem markanten Schweizerkreuz auf dem typischen roten Griff, und jeder wüsste mindestens eine Geschichte zu erzählen, in der ihm das Offiziersmesser aus einer misslichen Situation geholfen hat: Ob es nun auf Bergtouren auf die Achttausender des Himalayas unter extremsten Bedingungen seinen Dienst getan hat oder beim Campingaus-flug die Dose für das Mittagessen öffnete – die Geschichten über die Einsätze sind so vielseitig wie das Messer selbst. So wie der Funktions-umfang des Messers sich in den vergangenen Jahren um immer neue Tools erweiterte, so vergrößerte sich auch die Sortimentspalette der Marke Victorinox. Von Funktionskleidung und Uhren über Reisegepäck und Parfüm bis hin zu Haushalts- und Berufsmessern bietet die im Jahre1884 gegründete Messerschmiede mitt-lerweile alles an, was man zum Überleben im Großstadtdschungel benötigt.

An der Fassade des Eckhauses auf der New Bond Street in London ist das Markenlogo bereits aus der Ferne klar zu erkennen und weckt ein Gefühl von Vertrautheit und Zuver-lässigkeit beim Betrachter. Der Flagship-Store ist bereits der vierte weltweit, allerdings der ers-te in Europa. Betritt man ihn, bietet sich einem die Möglichkeit, auf mehreren Ebenen die viel-fältige Victorinox-Produktwelt zu entdecken. 3 Etagen werden durch eine Glasvitrine von 10 Metern Höhe und eine mit Streiflicht in Szene gesetzte Steinfassade, die sich über die gesamte Höhe des Stores erstreckt, architektonisch ver-bunden. Das Markenerlebnis wird unterstützt durch einen abwechslungsreichen Einsatz digi-taler Medien wie Filme, Videos und Computer Touchscreens.

Ein besonderes Highlight befindet sich im Untergeschoss des Stores und lässt den Kunden zum Produktgestalter werden: Abgestimmt auf die Ansprüche seines Benutzers kann man sich mit einem interaktiven Taschenmesser-Konfi-gurator, dem „Tool-Finder“, seinen persönlichen Retter für jede Lebenslage zusammenstellen.

MP

Victorinox Flagship-Store, London

Das Streiflicht von Gras-shopper Scheinwerfern hebt die Fassade des historischen Eckhauses an der New Bond Street ein-ladend aus der Umgebung hervor (oben). Ein verbin-dendes Element über die Etagen hinweg bildet die mit Tesis Uplights insze-nierte Natursteinwand (rechts).

Während die Planer in der Schaufensterfront mit Cantax Strahlern an Stromschienen arbeiteten, wurden in den Verkaufs-räumen Compar Einbau-strahler für Halogen-Metalldampflampen in Deckenkanälen montiert. Ihr Licht sorgt für eine sachliche, aufgeräumte Atmosphäre und setzt klare Akzente auf die Pro-duktpräsentation.

Die effizienten, leistungs-starken Lichtköpfe der Compar Einbaustrahler lassen sich schnell und flexibel ausrichten und können so schnell an unterschiedliche Situatio-nen angepasst werden.

Architekt: Retailpartners AG, Daniel Wettstein, Wetzikon (CH) Lichtplaner: Neuco AG, Thomas Lack, ZürichFotos: Rudi Meisel, Berlin

www.victorinox.ch

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E Light Perspectivesbetween culture and technology

58 59

Brilliance and glarePerception

BrillianceA source of light in the room, be it a point of light such as candle flame or a small halogen lamp, can be considered to be brilliant. However, brilliance occurs on surfaces due to the reflection of the light source or, with transparent materials, due to the refrac-tion of light.

Brilliance can be used to attract attention and intensify a lively ambience, especially because the high-contrast sparkle on surfaces seems to move as the observer moves around the room. The layout of highlights on an object can reveal the form of edges and curves. Using brilliance effects to emphasise the shape and surface structure also enhances the value of objects. This aspect is highly relevant especially for show rooms or other prestigious areas.

However, if surfaces of low interest have high luminance or if reflections impair visibility, any highlights on them will then be seen as glare. When sunlight reflects on the water at the seafront, however, the resulting dance of sparkling light, like the brilliant sparkle on chandeliers, is appreciated. Conversely, reflections of light sources on glossy printed paper are disturbing even at con-siderably less intensity and are interpreted as glare.

Highlights on shiny surfaces add a brilliant lustre to glass, ceramics, paint-work and metal, enhancing the value of the objects. The more the highlights are reflected, the more dazzling the impression. Chandeliers with their light-refracting crystals give the luminaire its brilliance.

Glare arises in various forms in every-day situations. Physiological glare is caused when direct light or reflection superimposes what appears to be a very brightly shining surface on top of the visual task, which impairs perception. Psychological glare refers to the sub-jective disturbance when the view is distracted by high luminance levels in the peripheral area of the field of vision. Reflective surfaces, in particular, can easily cause glare by reflecting daylight or lamps.

When light hits a window pane, the rays are not split but, depending on the angle of incidence, are either reflected or transmitted. On a diamond, however, the light is incident on all facets and reflected and sep arated into the spectral colours as in a prism. On the surfaces, this not only results in

white sparkling light, as on a pane of glass, but the characteristic iridescence, as the colours of the rainbow start to dance when the diamond is turned.

Critical zones to avoid glare from luminaires or windows are easily calculated. Starting from the position of the observer, the reflection of the visual rays can be drawn on the diagram indicating the ceiling and wall surfaces where reflected light will cause glare. Vertical visual tasks, such as those relat-ing to glass display cabinets, require the surface behind the observer to be taken into consideration.

For horizontal visual tasks on shiny surfaces, luminaires in the ceiling area become critical because they can cause reflected glare.

Any luminaires or windows reflected in a screen produce high luminance levels. The resulting glare reduces the legibility of information. Conversely, luminaires that are not in the critical zone will not cause any reflected glare.

GlareA characteristic of high-quality lighting design is the absence of glare or its reduction to a minimum. Because glare decreases our visual capability, it runs contrary to the quest for well-lit rooms and visual comfort.

The causes of glare can be physiological, such as when sun-light or any other light source interferes with the visual task and perception is impaired. Alternatively, psychological, as when there is a subjective disturbance in the field of vision due to distract-ing high luminance levels in the peripheral areas. In the case of this relative glare, the observer’s gaze is repeatedly drawn from the visual task towards the much brighter source. This presents an annoying distraction for the objects of perception, whether it is a computer screen or an object in a display case in a store. The repeated change between the very different luminance levels stresses our visual system. At computer workstations, for instance, this will result in productivity dropping. High contrasts which are experienced when we look out of a window are invariably toler-ated. This all goes to show that glare should not be considered in isolation from the point of view of information content.

A distinction is made between two forms of glare: direct glare and reflected glare. Both types can be causes of physio logical or psychological glare. With direct glare, the disturbance is caused directly by the high luminance of the light source. The degree of glare in this case primarily depends on the luminance of the daz-zling light source, and particularly its luminance contrast with respect to the visual task, how close it is to that task and how bright it is.

Reflected glare, by contrast, is that which is produced on reflec-tive surfaces. Objects in glass display cabinets or information on computer screens can sometimes only be seen with difficulty because bright luminaires or windows are reflected on the glass surface and vision beyond the reflection is impaired. Reflected glare from luminaires can be avoided by them being suitably positioned.

216 217

Architecture and theatreLighting concepts

Both architectural aspects and elements of stage lighting effects are frequently used in exhibitions. The foyer of a company head-quarters provides a perfect illustration, simultaneously serving as a prestigious entrance and an area for exhibits. Textile cylinders are suspended from the roof beams to emphasise the individual plinths. Classical architectural lighting consisting of daylight and ambient lighting is the opposite of the dramatic lighting con-cepts used on the stage. Natural light enters the room through the glass roof. The luminaires for wallwashing, accent lighting and projection are mounted on the roof beams and on the circu -lar rails from which the curtains are suspended.

Architecture using daylightDaylight provides the foyer with ambi-ent light, while added wallwashing optically enhances the room, making it look more spacious. Due to the uniform level of brightness on the walls and the floor, the room appears plain and neutral. In order to draw even more attention to the exhibits on the plinths and enhance their modelling effect, they are subtly accentuated using directed, narrow-beam light produced by spotlights.

Highlighting the exhibitionConcentrating the light on the exhibits on their plinths results in the room losing significance. The light on the curtains draws attention to the exhibi-tion by using grazing light from spot-lights to make the fabric opaque. The stripped light on the steps looks like an unrolled carpet and attracts the visitor towards the rear area. The soft glow of light in the background subtly indicates that the room continues in depth.

Emphasising the roomLighting the walls alone draws the attention to the room and the periph-eral surfaces. The darkened exhibits are played down and become secondary. The contours of the objects can be recognised as a silhouette against the bright rear wall; however, no further details of the shapes are discernable.

StageAt night, the foyer is transformed into a black stage whose spatial borders almost completely disappear into the darkness. Only the exhibits are in the spotlight. The narrow beams of light reveal the shape clearly and produce brilliant reflections from the glossy surfaces. The glow of light at the end of the side wall adds spatial depth to the scenic display.

Lighting effectsBy projecting patterns of light, an independent motif is superimposed over the exhibition. The curved lines reinforce the circular theme of the curtains and create symbolic waves. The patterns of light, which can be set in motion, draw attention to the lighting effects and create a play of brilliants. With this dominance of highly contrasting shapes of light, both the exhibits and the room itself recede into the background and by comparison are far less apparent.

White and colouredBy accentuating the curtains, the high-contrast scene using white light is able to reveal the full height of the room. In comparison with the exclu-sive illumination of the round plinths that simply concentrates on the floor area, this lighting con cept has a more all-embracing effect encompassing

the entire room. The illumination of the steps and the rear area uses light to establish continuity throughout the depth of the room. Coloured scenic lighting is restricted to the wall surfaces to ensure that the colour rendition of the exhibits remains unimpaired. The soft colour progression on the right wall enhances the overall perspective.

Warm and cold

The twin terms “warm–cold” convey the perceived tem-perature of light and colour. Misunderstandings can arise because the scale used for colour temperature contradicts what common sense would suggest. Bluish daylight white has a higher colour temperature than reddish warm white. However, with terms and definitions defined, adding con-trasts in colour temperature proves to be a simple design concept in architectural lighting.

Schlusslichter

Fortnum & Mason, LondonIn der Vorweihnachtszeit erstrahlt das Traditi-onskaufhaus Fortnum & Mason in besonders festlichem Glanz. Originelle und liebevolle Dekorationen machen das Haus am Piccadilly zu einem Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen, die zum „Christmas Shopping“ in die britische Metropole reisen. Die flexible Beleuch-tung mit Optec Strahlern für Niedervolt-Halo-genlampen lässt sich saisonalen Anforderungen schnell und einfach anpassen, sodass sich Weih-nachtsschmuck und Geschenkideen im besten Licht präsentieren.

Architekt: Jestico & Whiles Architects, LondonLichtplaner: DPA Lighting Inc., Campbell Design, London

www.fortnumandmason.com

museum kunst palast, Düsseldorf Premiere für ERCO Strahler mit LED-Technik: Das Düsseldorfer „museum kunst palast“ prä-sentierte in der Ausstellung „Auf Papier“ vom 30. April bis 9. August 2009 kostbare Hand-zeichnungen aus 5 Jahrhunderten. Im Palastflü-gel zeigte das Museum Werke von italienischen, französischen, deutschen und niederländischen Künstlern des 15. bis 20. Jahrhunderts – äußerst empfindliche Exponate, denn die jahrhunder-tealten Pigmente und Materialien wie Papier und Pergament scheuen Licht, Berührung und Feuchtigkeit. Bis hin zur Beleuchtung wur-den daher besondere konservatorische Vor-kehrungen getroffen: Neue Optec Strahler mit LEDs sorgen jetzt für attraktive und schonen-de Beleuchtung. Ihre Hochleistungs-LEDs in Warmweiß erzeugen ein sehr natürlich wir-kendes Licht, frei von schädlichen IR- und UV-Anteilen. Die Strahler bieten außerdem eine hohe Lebensdauer bei geringem Energiever-brauch und lassen sich am integrierten Poten-ziometer individuell dimmen.

www.museum-kunst-palast.de

Lichtpositionenzwischen Kultur und TechnikDie Vielfalt moderner Beleuchtungskonzepte in einer Publikation: Mit dem Ende Oktober erschienenen Studienbuch „Lichtpositionen zwischen Kultur und Technik" leistet ERCO einen Beitrag dazu, die Kommunikation zwi-schen Gestaltern und Technikern, Bauherren und Planern sowie Fachleuten und Laien zu för-dern und zu inspirieren. Welche Qualitäten sind Licht zu eigen? Wie lassen sie sich technisch erzeugen und planerisch einsetzen? Aber auch: Wie lassen sich Inhalte mithilfe von Lichtqua-litäten transportieren? All das sind Fragen, die das Buch beantwortet. In 21 Kapiteln – geglie-dert in die drei Abschnitte Licht, Raum und Positionen – werden die Lichtqualitäten an sich,

So präsentierte sich Fortnum & Mason im vergangenen Jahr sei-nen Besuchern in der Vorweihnachtszeit. Auch 2009 werden Optec Strahler eine neue, origi-nelle Dekoration ins beste Licht rücken.

Die Beleuchtungsstärke bei Grafiken auf Papier und Pergament sollte in der Regel den Wert von 50lx nicht überschreiten. Mit dem Lichtstärken-messgerät überprüft der ERCO Lichtberater den am Strahler eingestellten Dimmwert.

Der Didaktikteil jedes Kapitels erläutert das Themenfeld umfassend in Bezug auf Wahrneh-mung, Lichttechnik und Lichtplanung. Das Zusam-menspiel von Texten, Fotos, Diagrammen und Zeichnungen ermöglicht hierbei eine optimale Dar-stellung der komplexen Sachverhalte.

Jedes Kapitel ist mit einem gegensätzlichen Begriffspaar überschrie-ben. „Hell und Dunkel", „Eckig und Rund" oder „Statisch und Dynamisch" eröffnen jeweils eine neue Gestaltungsdimension. Als Einleitung dient ein großformatiges Foto einer Lichtanwendung.

Die Simulation zeigt schließlich in einer vir-tuellen, fotorealistisch simulierten Architektursi-tuation unterschiedliche Beleuchtungsvarianten, die sich auf die zuvor dar-gestellten Begriffspaare beziehen.

das Verhältnis von Licht zu Raum und schließ-lich die inhaltlich-kulturelle Dimension von Licht beschrieben.

Das Studienbuch „Lichtpositionen zwischen Kultur und Technik" ist zum Preis von 39 Euro über den Internetversand Amazon sowie im ausgewählten Fachhandel erhältlich. Unter folgendem Link steht ein Probekapitel zum Download bereit:

www.erco.com/lichtpositionen

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Erschienen im Dezember 2009

Einkaufen – mit offenen AugenImmer mehr Verbraucher verstehen bewussten Konsum als eine Mög-lichkeit der Einflussnahme. Ebenso bewusst gestalten die Anbieter ihre Retail-Konzepte und -Architek-turen so, dass sich die Ansprüche der Kunden an Nachhaltigkeit mit einer attraktiven Erscheinung ver-binden. Licht mit effizientem Seh-

All Star Lanes Boutique Bowling, Brick Lane, London

Architekt: Dan Evans, Londonwww.allstarlanes.co.uk

komfort gehört dazu: Zum Beispiel im National Geographic Store an der Oxford Street in London.

Was nur lang genug als klein-bürgerlich und muffig galt, wird irgendwann wieder als chic ent-deckt – so auch Bowling, der Frei-zeitsport aus dem amerikanischen Vorstadtklischee. Pionier des neuen Trends namens „Boutique Bowling" ist die Londoner Kette „All Star Lanes", die mit einer erfrischenden Mixtur aus modernem Design und Retro-Elementen das Kegelschie-

ben unter der Großstadtjugend wieder salonfähig machte. Am Standort „Brick Lane“ im Londoner East End sorgen Optec Wand-fluter und Strahler für lebendiges, brillantes Licht auf den Bowling-bahnen.

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