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Institut für Religionswissenschaft der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Vorlesungsverzeichnis: Wintersemester 2002/03 Stand: August 2002 Hinweis Leistungsnachweise Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen, in der im Folgenden auszugsweise wiedergegebenen Zwischenprüfungs- und Magisterprüfungsordnung unseres Faches sind die Leistungsnachweise, die im Haupt- und Nebenfach im Grund- und Hauptstudium zu erbringen sind, präzise benannt. Allein die Zuordnung einer bestimmten Veranstaltung aus dem umfangreichen Interdisziplinären Lehrangebot Religionswissenschaft (ILR) zu den einzelnen in der Prüfungsordnung aufgeführten Veranstaltungstypen bereitet mitunter Schwierigkeiten. Aus diesem Grund haben wir dem eigentlichen Kommentarteil dieses KVV eine Übersichtsliste vorangestellt, aus der hervorgeht, welche Leistungsnachweise bei welcher Veranstaltung erworben werden können. Die hinter dem Veranstaltungstitel angegebenen Ziffern stehen dabei jeweils für einen der geforderten Leistungsnachweise bzw. Veranstaltungstypus. Die Ziffern (1-8) lassen sich anhand eines übersichtlichen Rasters (s.u.) und mit Hilfe der hier abgedruckten relevanten Teile der Prüfungsordnung leicht zuordnen.

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Institut für Religionswissenschaft

der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Vorlesungsverzeichnis: Wintersemester 2002/03

Stand: August 2002

Hinweis

Leistungsnachweise

Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen, in der im Folgenden auszugsweise wiedergegebenen Zwischenprüfungs- und Magisterprüfungsordnung unseres Faches sind die Leistungsnachweise, die im Haupt- und Nebenfach im Grund- und Hauptstudium zu erbringen sind, präzise benannt. Allein die Zuordnung einer bestimmten Veranstaltung aus dem umfangreichen Interdisziplinären Lehrangebot Religionswissenschaft (ILR) zu den einzelnen in der Prüfungsordnung aufgeführten Veranstaltungstypen bereitet mitunter Schwierigkeiten. Aus diesem Grund haben wir dem eigentlichen Kommentarteil dieses KVV eine Übersichtsliste vorangestellt, aus der hervorgeht, welche Leistungsnachweise bei welcher Veranstaltung erworben werden können. Die hinter dem Veranstaltungstitel angegebenen Ziffern stehen dabei jeweils für einen der geforderten Leistungsnachweise bzw. Veranstaltungstypus. Die Ziffern (1-8) lassen sich anhand eines übersichtlichen Rasters (s.u.) und mit Hilfe der hier abgedruckten relevanten Teile der Prüfungsordnung leicht zuordnen.

Grundstudium:

Hauptfach Nebenfach

1 Orientierungsprüfung / Einführung in die RW

1 Orientierungsprüfung1 / Einführung in die RW

2 Proseminar Methodologie / Disziplingesch. d. RW

2

3 Proseminar Religionsgeschichte aus dem ILR

3

4 Proseminar / Vorlesung (+ Prüfung) aus dem ILR2

4 Proseminar / Vorlesung (+ Prüfung) aus dem ILR2

Zwischenprüfung

Hauptstudium:

Hauptfach Nebenfach

5 Hauptseminar Komparatistik

5 Hauptseminar Komparatistik

6 Hauptseminar Religionsgeschichte aus dem ILR

6

7 Hauptseminar / Vorlesung (+ Prüfung) aus dem ILR2

7

8 Hauptseminar / Vorlesung (+ Prüfung) aus dem ILR2

8 Hauptseminar / Vorlesung (+ Prüfung) aus dem ILR2

Magisterprüfung

1: sofern die OP nicht schon im anderen NF abgelegt wurde. Vgl. § 4 der "Zwischenprüfungsordnung" 2: nicht alle DozentInnen führen im Anschluss an ihre Veranstaltung

Vorlesungsprüfungen gemäß § 4 unserer ZP-Ordnung bzw. gemäß § 5 der "Magisterprüfungsordnung" durch; bitte ggf. vor Beginn der Vorlesung anfragen, ob ein Leistungsnachweis erbracht werden kann!

Hier die Kurzform: 1=Einführg./OP, 2=PS Methodologie/Disziplingesch., 3=PS Rel.gesch., 4=PS/V aus ILR, 5=HS Komparatistik, 6=HS Rel.gesch., 7=HS/V aus ILR, 8=HS/V aus ILR

1 2 3 4

5 6 7 8

Die Abkürzungen der Veranstalltungsorte werden im Abkürzungsverzeichnis aufgeschlüsselt.

Vorlesungen

Prof. Agus Frührabbinisches Denken - SchöpfungstheologieDi, 11.15-12.45

- - - 4

- - 7 8

Prof. Ahn Einführung in die ReligionswissenschaftMo, 14.15-15.45

1 - - -

- - - -

Prof. Berger Überblickslehrveranstaltung: Geschichte des Urchristentums

Mo, 9.15-10.45Di, 10.45-11.00

- - - 4

- - 7 8

PD Dr. Bergunder Hinduismus und Buddhismus im Westen Mi, 11-

13- - - 4

- - 7 8

Prof. Besier

Überblickslehrveranstaltung: Kirchen- und Theologiegeschichte V/VI: Kirchengeschichte Europas von der Frühaufklärung bis in die Gegenwart

Mo, 11.15-12.45Mi, 11.15-12.45

- - - 4

- - 7 8

Prof. Boehm-Tettelbach

Hinduismus: Entwicklungen und Fragestellungen in der Neuzeit

Mi, 9.15-10.45

- - - 4

- - 7 8

Prof. ChaniotisPriv.-Doz. Dr. Corsten

Götter, Heiligtümer und Kulte im griechischen Osten: neue Texte zur Religionsgeschichte

Do, 17.15-18.45

- - - 4

- - 7 8

Dr. habil. Dharampal-Frick

Mahatma Gandhi und Indiens Weg in die Unabhängigkeit

Di, 9.15-10.45

- - - 4

- - 7 8

Prof. Diebner

Überblickslehrveranstaltung: Die Schriften (Ketuvim) des Tanak (Biblica Hebraica)

Mo, 9.15-10.45Di, 10.15-11.00

- - - 4

- - 7 8

Prof. Elwan Ausgewählte Fragen des islamischen Rechts in der Gegenwart

Mi, 16.00-18.00Fr, 16.00-18.00

- - - 4

- - 7 8

Prof. Hofmeister Glauben und Wissen: Gottesrede in den Religionen

Do, 9.15-10.45

- - - 4

- - 7 8

Prof. Krauskopf

Grab und Jenseits bei den Etruskern. Etruskische Religion I

Mo, 10.00-12.00

- - - 4

- - 7 8

Prof. Kühlmann

Formen und Funktionen literarischer Frömmigkeit zwischen Luther und dem "Sturm und Drang"

Mi, 11.15-12.45

- - - 4

- - 7 8

Prof. Markschies

Überblickslehrveranstaltung: Kirchen und Theologiegeschichte III: Reformation

Mi, 9.15-10.45Fr, 9.15-10.45

- - - 4

- - 7 8

Prof. Maul Zukunftsdeutung und Wahrsagekunst im ALten Mesopotamien

Do, 9.15-10.45

- - - 4

- - 7 8

Prof. Miethke

Konzil und Papst in Konstanz (1414-1418) und Basel (1431-1449) - Gescheiterte Reformkonzepte und nachhaltige Entscheidungen

Di, 10.15-11.00Do, 10.15-11.45

- - - 4

- - 7 8

Prof. Oeming Geschichte Israels und Judas II

Mo, 16.15-17.45

- - - 4

- - 7 8

Prof. Ritter Epochen der Bibelauslegung innerhalb des Christentums

Mi, 16.15-17.45

- - - 4

- - 7 8

Priv.-Doz. Die Bibel. Eine Einleitung mit ständiger Rücksicht Mi,

Dr. Schipperges

auf die Musik (zugleich Lektüre ausgewählter Perikopen)

9.00-11.00

- - - 4

- - 7 8

Prof. Schubert

Die Gestalt des Orpheus in antiker Literatur und Kunst sowie deren Rezeption in der Neuzeit

Mo, 11.15-12.45

- - - 4

- - 7 8

Prof. Theißen Römerbrief

Do, 9.15-10.45

- - - 4

- - 7 8

Prof. TheißenDr. Merz

Überblickslehrveranstaltung mit Übung: Intensivkurs Evangelien

Mo, 14.00-16.00Do, 14.00-16.00

- - - 4

- - 7 8

Priv.-Doz. Dr. Wander

Gewalterfahrung und Gewaltüberwindnung im Neuen Testament

Fr, 14.15-15.45

- - - 4

- - 7 8

Übungen, Lektürekurse, Tutorien (Grundstudium)

PD Dr. Bergunder

Quellen zum Buddhismus und Hinduismus in Deutschland Do, 11-13

- - - -

- - - -

PD Dr. Bergunder

Das Verhältnis von Religionswissenschaft und Theologie

Blockver.7.2./8.2.02

- - - -

- - - -

Conrads Welt und Umwelt des frühen Christentums Mi, 18.15-19.45

- - - -

- - - -

Dr. Dahlhaus Urkunden zur Kirchengeschichte Heidelbergs im Mittelalter

Mo, 10.15-11.45

- - - -

- - - -

Prof. DiebnerDr. Grieshammer

Kellis und Zentren ägyptischer Mönchskultur seit der Spätantike

Mo, 18.30-20.00

- - - -

- - - -

Dr. Simon Die Prophetenbiographie nach Ibn Hisam Fr, 11.30-13.00

- - - -

- - - -

Prof. TheißenDr. Merz

Überblickslehrveranstaltung mit Übung: Intensivkurs Evangelien

Mo, 14.00-16.00Do, 14.00-16.00

- - - 4

- - 7 8

Prof. Wagner Das buddhistische Vimalakirti nirdesa im mittelalterlichen China

Di, 14.00-16.00

- - 3 4

- 6 7 8

Dr. Kluger Kaiser, Papst und Sultan. Der wundersame Mi, 11.15-

Kreuzzug Friedrichs II. 1228/2912.45Do, 9.15-10.45

- - 3 4

- - - -

Priv.-Doz. Dr. Loetz

Ein Mann verändert die Welt: Martin Luther

Mo, 13.45-16.00

- - 3 4

- - - -

N.N. Tutorium zur "Einführung in die Religionswissenschaft"

Di, 14.15-15.45

1 - - -

- - - -

N.N. Griechische Mythologie aus literarischen Quellen (Homer, Hesiod)

Mo, 16.15-17.45

- - - -

- - - -

Pro- und Mittelseminare (Grundstudium)

Prof. Ahn Textlektüre zur "Einführung in die Religionswissenschaft"

Mo, 16.15-17.45

1 - - -

- - - -

Priv.-Doz. Dr. Hermsen

Religion und Psychoanalyse: Freud und die Folgen für die Religionswissenschaft

Do, 18.15-19.45

- 2 - -

- - 7 8

Dr. Herzog Einführung in die Islamwissenschaft Mi, 12.00-13.30

- - 3 4

- - - -

Dr. Kluger Kaiser, Papst und Sultan. Der wundersame Kreuzzug Friedrichs II. 1228/29

Mi, 11.15-12.45Do 9.15-10.45

- - 3 4

- - - -

Dr. Krech Religion und Wirtschaft Mi, 16.15-17.45

- - 3 4

- - 7 8

Oliver Krüger, M.A.

Klassiker der Religionssoziologie Di, 16.15-17.45

- 2 - -

- - - -

Priv.-Doz. Dr. Loetz Ein Mann verändert die Welt: Martin Luther Mo, 13.45-

16.00

- - 3 4

- - - -

Prof. Mückler

Zwischen Synkretismus und Orthodoxie: Zur historischen und gegenwärtigen Rolle der Religion(en) in Polynesien

Block: 22./23.11.02

- - 3 4

- - - -

Dr. ReußAbraham und Isaak: Literarische Aneignung einer biblischen Erzählung bei Kafka und Kierkegaard

Mo, 14.15-15.45

- - 3 4

- - - -

Prof. Telle Paracelsus in Dichtung und Sachschrifttum des Mi, 18.00-

16. bis 20. Jahrhunderts 20.00

- - 3 4

- - - -

Prof. Wagner

Das buddhistische Vimalakirti nirdesa im mittelalterlichen China

Di, 14.00-16.00

- - 3 4

- 6 7 8

Seminare und Hauptseminare (Hauptstudium)

Prof. Agus Babylonischer Talmud. Traktat Ta'anit - Altrabbinische Frömmigkeit

Mo, 14.15-15.45

- - - -

- 6 7 8

Prof. Agus Chaim Vital's etz chajim - Die Hauptquelle der lurianischen Kabbala

Mo, 11.15-12.45

- - - -

- 6 7 8

Prof. AgusDie so genannten "kleinen Midraschim" - Zur Vielfalt der spätrabbinischen Hermeneutik

Di, 14.15-15.45

- - - -

- 6 7 8

Prof. AhnProf. Weber

Austauschprozesse in der Religionsgeschichte

Mo, 18.15-19.45

- - - -

5 6 7 8

Prof. AssmannProf. BorchmeyerProf. Maul

Thomas Manns Josephromane im Spannungsfeld der Kulturen

Di, 18.15-20.30

- - - -

- 6 7 8

Prof. Besier Christliche Sondergemeinschaften Di, 11.15-12.45

- - - -

- 6 7 8

Dr. habil. Dharampal-Frick

Mahatma Gandhi und Indiens Weg in die Unabhängigkeit

Do, 9.15-10.45

- - - -

- 6 7 8

Prof. Feucht Die Nekropolen der Frühzeit und des Alten Reiches

Mi, 9.00-11.00

- - - -

- 6 7 8

Dr. Heeßel Das babylonische Atram-hasis-Epos Di, 16.15-17.45

- - - -

- 6 7 8

Priv.-Doz. Dr. Henn Religion und Interkulturalität Mi, 15.15-

16.45

- - - -

- - 7 8

Priv.-Doz. Dr. Hermsen

Religion und Psychoanalyse: Freud und die Folgen für die Religionswissenschaft

Do, 18.15-19.45

- 2 - -

- - 7 8

Dr. Krech Religion und Wirtschaft Mi, 16.15-

17.45

- - 3 4

- - 7 8

Th. Kruse Priester und Tempel im griechisch-römischen Ägypten

Mi, 9.15-10.45

- - - -

- 6 7 8

Prof. Lampe Herrscherkult und frühes Christentum Do, 9.15-10.45

- - - -

- 6 7 8

Priv.-Doz. Dr. Matsudo

Reformatorische Bewegungen im japanischen Buddhismus aus religionsethnologischer Perspektive

Mi, 16.00-18.00

- - - -

- 6 7 8

Prof. Maul Die Lösung vom Bann. Das Heilverfahren nam-érim-búr-ru-da

Di, 11.15-12.45

- - - -

- 6 7 8

Pof. Miethke

Kirchenreform auf dem Basler Konzil (1431-1449) - päpstliche Monarchie und Fürstenstaat am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit

Di, 18.15-19.45

- - - -

- 6 7 8

Priv.-Doz. Dr. Pöttner

Eschatologische Konzeptionen im Neuen Testament aus narrativer Perspektive

Mi, 16.15-17.45

- - - -

- 6 7 8

Prof. SnoekDr. Lüddeckens

Bestattungsrituale und Vorstellungen vom Leben nach dem Tod

Besprechung am 07.12 Sinol. Sem. R

2089.30h

- - - -

5 - - -

Priv.-Doz. Dr. Strutwolf Arius und Arianismus Mo, 14.15-

15.45

- - - -

- 6 7 8

Prof. TheißenDr. Merz

Die Kriterienfrage in der Jesusforschung der Gegenwart

Fr, 14.15-15.45

- - - -

- 6 7 8

Priv.-Doz. Dr. Ukena-Best

Wolfram von Eschenbach, 'Parzival' Mo, 14.15-15.45

- - - -

- 6 7 8

Prof. Waetzoldt

Das Verhältnis des Königs zu den Göttern anhand der Sumerischen Götterlieder

Mi, 9.15-10.45

- - - -

- 6 7 8

Prof. Wagner

Das buddhistische Vimalakirti nirdesá im mittelalterlichen China

Di, 14.00-16.00

- - 3 4

- 6 7 8

Oberseminare (Aufbaustudium)

Prof. Boehm-Tettelbach Probleme indischer Ritualtraditionen n.V.

- - - -

- - - -

Prof. Markschies

Forschungsprobleme des antiken Christentums

Fr, 20.15-21.45(14tägl.)

- - - -

- - - -

Prof. Oeming Neuere Forschungen zur Geschichte Israels

Di, 16.30-18.00

- - - -

- - - -

Prof. Stupperich Paläste und Heiligtümer auf Zypern Do, 14.00-

17.00

- - - -

- - - -

Kolloquien (Aufbaustudium)

Prof. Ahn Kolloquium für ExamenskandidatInnenn.V.Blockseminar n.V.

- - - -

- - - -

Prof. Besier

Kirche, Politik und Gesellschaft im 20. Jahrhundert - Europa und USA im Vergleich (hpts. für Diplomanden und Doktoranden) - pr.

- - - -

- - - -

Proff. AgusAhnAssmann

Interdisziplinäre religionswissenschaftliche Sozietät: Der Name Gottes

Mi, 13.30-15.00

Priv.-Doz. Dr. Pöttner

- - - -

- - - -

Vorlesungen

Vorlesung

Prof. Agus Frührabbinisches Denken - Schöpfungstheologie

Di, 11.15-12.45HJS R 201

Kommentar folgt.

Vorlesung

Prof. Ahn Einführung in die Religionswissenschaft Mo, 14.15-15.45NUni HS 5

Die Vorlesung stellt eine Pflichtveranstaltung für alle StudienanfängerInnen im Fach Religionswissenschaft dar, wendet sich aber auch an interessierte Hörerinnen und Hörer anderer Fachrichtungen. Inhaltlich wird eine systematische Einführung in die religionswissenschaftliche Arbeit geboten. Grundlage ist dabei ein Überblick über die ideengeschichtliche Genese religionswissenschaftlicher Denkformen und Erkenntnismuster seit der Antike sowie über die Entstehung und Entwicklung der noch recht jungen Universitätsdisziplin Religionswissenschaft. Diese disziplingeschichtliche Übersicht mündet in eine Analyse der aktuellen Situation der Religionswissenschaft in Europa und speziell in der BRD ein, aus der in einem zweiten Teil die wichtigsten sich derzeit stellenden methodologischen Probleme entfaltet werden sollen. Im einzelnen sollen dabei vor allem die Frage nach modernen Konzepten von Religionsgeschichte und Komparatistik sowie die Rolle der Religionswissenschaft im multidisziplinären Diskurs der Geisteswissenschaften anhand von Fallbeispielen und sich daran anschließenden theoretischen Erörterungen erläutert werden. Darüber hinaus werden einzelne "Klassiker" der Religionswissenschaft sowie wichtige neue Standardwerke und Hilfsmittel vorgestellt.Mit der erfolgreichen Teilnahme an der insgesamt 4-stündigen, die Vorlesung und den ergänzenden Lektürekurs umfassenden "Einführung in die Religionswissenschaft" im Laufe der ersten Studiensemester werden zugleich auch die Bedingungen für die Orientierungsprüfung im Fach Religionswissenschaft abgedeckt. Voraussetzungen für den Erwerb des Einführungsscheins sind eine Vorlesungsprüfung und die erfolgreiche Teilnahme am Lektürekurs (zu den Bedingungen siehe ebd.). Als Ergänzung und Hilfestellung beim

Studieneinstieg sowie bei der Vorbereitung der Prüfungsleistungen wird zusätzlich ein Tutorium angeboten.

Literatur:

• Greschat, Hans-Jürgen: Was ist Religionswissenschaft?, Stuttgart: Kohlhammer 1988. • Stolz, Fritz: Grundzüge der Religionswissenschaft, Göttingen: Vandenhoeck &

Ruprecht 1988/97. • Waardenburg, Jacques: Religionen und Religion. Systematische Einführung in die

Religionswissenschaft, Berlin: de Gruyter 1988. • Zinser, Hartmut (Hrsg.): Religionswissenschaft. Eine Einführung, Berlin: Reimer

1988.

Vorlesung

Prof. Berger Überblickslehrveranstaltung: Geschichte des Urchristentums

Mo, 9.15-10.45NUni HS 5Di, 10.45-11.00NUni HS 8

Die Geschichte des Urchristentums kann man sich erfolgreich nur mit Hilfe einer Vielzahl von Methoden nähern. Wir besprechen so z.B. typische Biographien, Beziehungen zwischen wichtigen Zentren, bedeutende Probleme und ihre Lösungen, Entwicklungen und Strömungen und auch Fragen der Legitimität und des Amtes. Grundlegende Phänomene wie Mission und Kanonbildung, Apostolat und Gemeindeformen beachten wir besonders. Religions- und Sozialgeschichte sind die wichtigeren Methoden.

Literatur:

• Berger, K.: Theologiegeschichte des Urchristentums, 2. A. • Conzelmann, H.: Geschichte des Urchristentums. • Ders.: Paulus, München 2002.

Leistungsnachweis: Klausur oder PrüfungsgesprächBeginn: 14.10.2002

Vorlesung

PD Dr. Bergunder Hinduismus und Buddhismus im Westen

Mi, 11-13Dekanat d. Theol.Fakultät, Sitzungssaal (Hauptstraße 231)

Seit dem 19. Jahrhundert sind Hinduismus und Buddhismus ein Thema der europäischen Geistesgeschichte, wo beide Religionen vielfältige kulturelle Spuren hinterlassen haben.

Globalisierung und zunehmende Pluralisierung haben in den letzten Jahrzehnten entscheidend dazu beigetragen, daß es heute in Europa eine Vielzahl hinduistischer und buddhistischer Religionsgemeinschaften gibt, die nicht nur von westlichen Anhängern getragen werden, sondern zunehmend auch von asiatischen und westindischen Migranten. Die Vorlesung möchte dabei insbesondere der Frage nachgehen, wie Adaption und Reinterpretation hinduistischer und buddhistischer Traditionen im kulturellen Kontext Europas und deren Wechselwirkungen mit religiösen Entwicklungen in Asien sinnvoll konzeptionalisiert werden können. Die Vorlesung ist so angelegt, daß sie auch eine Gelegenheit bietet, allgemeine Kenntnisse über Hinduismus und Buddhismus zu vertiefen.

Literatur:

• R. Hummel, Indische Mission und neue Frömmigkeit im Westen, Stuttgart 1980 • M. Baumann: Deutsche Buddhisten, Marburg 1995 • M. Baumann: Migration - Religion - Integration, Marburg 2000 • M. Hutter (Hg.): Buddhisten und Hindus im deutschsprachigen Raum, 2001

Vorlesung

Prof. Besier

Überblickslehrveranstaltung: Kirchen- und Theologiegeschichte V/VI:

Kirchengeschichte Europas von der Frühaufklärung bis in die Gegenwart

Mo, 11.15-12.45NUni HS 3Mi, 11.15-12.45NUni HS 2

Was macht die "eigentliche Moderne", ihren "Mythos", aus und welche parallelen oder unterschiedlichen Ausdrucksformen fand sie in Europa? Wie reagierten Kirchen und Denominationen auf die "Herausforderungen" dieser Epoche? Was hat es mit den sog. "Sattelzeiten" auf sich, mit Leitbegriffen wie "Toleranz", "Freiheit", "Nation", "Menschenrechten", "Demokratie", "Ideologisierung" oder "Säkularisierung" und der Proklamation einer "Postmoderne"? Aufgrund welcher Umstände sind in dieser Zeit religiöse Bewegungen entstanden und welche Erklärungsansätze gibt es für kollektive Erregungszustände, für konfessorische Abgrenzungen und Identifikationen? In historischer, theologischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive soll diesen und anderen Fragen nachgegangen, dabei aber die Vermittlung des notwendigen Überblickswissens nicht vernachlässigt werden.

Literatur:

• Michael Argyle, Psychology and Religion. An Introduction, London 2000. • G. Besier, Kirche, Politik und Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert, 2 Bde.,

München 1998/2000. • Olaf Blaschke (Hg.), Konfessionen im Konflikt. Deutschland zwischen 1800 und

1970: ein zweites konfessionelles Zeitalter, Göttingen 2002. • Stephen J. Hunt, Religion in Western Society, London-New York 2002. • Martin H. Jung, Der Protestantismus in Deutschland von 1815 bis 1870, Leipzig 2000. • Hugh McLeod, Secularisation in Western Europe: 1848-1914, London 2000. • Horst Möller, Fürstenstaat oder Bürgernation. Deutschland 1763-1815, Berlin 21998 • Andrew Newberg/Eugene d'Aquili/Vince Rause, Why God Won't Go Away. Brain,

Science and the Biology of Belief, New York 2001. • Reginald Ward, Kirchengeschichte Großbritanniens vom 17. bis zum 20. Jahrhundert,

Leipzig 2000.

Leistungsnachweis: Je nach Wahl mündliche Prüfung oder VorlesungsklausurBeginn: 16.10.2002

Vorlesung

Prof. Boehm-Tettelbach

Hinduismus: Entwicklungen und Fragestellungen in der Neuzeit

Mi, 9.15-10.45SAI R Z10

Literatur: zur Einführung:

• Farquhar, J.N. Modern religious movements in India. 1. Aufl. 1914. Nachdr. New Delhi 1977.

• Klimkeit, H.-J. Der politische Hinduismus: Indische Denker zwischen religiöser Reform und politischem Erwachen. Wiesbaden 1981.

Leistungsnachweis: Klausur

Vorlesung/Mittelseminar

Prof. Chaniotis/Priv.-Doz. Dr. Corsten

Götter, Heiligtümer und Kulte im griechischen Osten: neue Texte zur

Religionsgeschichte

Do, 17.15-18.45SAG HS 313

Inhalt: In dieser Vorlesung werden wichtige neue Inschriftenfunde, vor allem aus Kleinasien, vorgestellt (Original, Übersetzung, Kommentare), die verschiedene Aspekte der Religionsgeschichte betreffen: Feste, Opfer, Rituale, Priester, Götterkulte, Grabkult, Herrscherkult, Verwaltung von Heiligtümern, Weihungen, göttliche Strafen usw.

Lehr- und Lernziele: Diese Vorlesung führt in die Methoden und Quellen des Studiums der Religion im griechischen Osten sowie in die Bedeutung der Epigraphik für die antike Religionsgeschichte ein.

Literatur: Texte werden im Original und in Übersetzung in der ersten Sitzung verteilt.

Beginn: 17.10.2002Leistungsnachweise: Auf Wunsch Vorlesungsprüfung (mündlich oder schriftlich) im Rahmen der Zwischenprüfung des Lehramtsstudienganges Geschichte; ebenfalls auf Wunsch schriftliche Zwischenprüfung im Rahmen des Magisterstudiums Alte Geschichte. Diese Lehrveranstaltung kann bei entsprechender Leistung (mündliches Referat und schriftliche Hausarbeit) auch als Mittelseminar zu den Hilfswissenschaften (Griechische Epigraphik) angerechnet werden.Teilnahmevoraussetzungen: Griechischkenntnisse erwünscht, aber nicht vorausgesetzt.

Vorlesung

Dr. habil. Dharampal-Frick

Mahatma Gandhi und Indiens Weg in die Unabhängigkeit

Di, 9.15-10.45NUni HS 10

Die Vorlesung behandelt den Zeitraum von der Gründung des Indian National Congress (1885) bis zur Erlangung der Unabhängigkeit (1947) und, in ihrem Gefolge, zur Teilung des südasiatischen Subkontinents in die Nationalstaaten Indien und Pakistan. Im Mittelpunkt wird die (in der Forschung kontrovers diskutierte) Frage nach der historischen Rolle Mahatma Gandhis bei der Überwindung des British Raj und nach seiner Bedeutung für Geschichte und Identität des modernen Südasien stehen. Zur Sprache kommen werden Gandhis politische Ideen (insbesondere die Kritik des modernen Staates und der Moderne allgemein), seine Konzeption des gewaltfreien Widerstandes und des massenhaften zivilen Ungehorsams, nicht zuletzt Gandhis Bestrebungen zur Ermächtigung des Individuums im Rahmen von Traditions- und Gemeinschaftsbezügen. Ein ebenso großes Augenmerk soll den internen Spannungen und Fraktionierungen der indischen Freiheitsbewegung sowie dem Verhältnis von politischen und wirtschaftlichen Eliten und Massenbewegung gelten. Ein Ausblick auf Formen der Rezeption (und Vereinnahmung) Gandhis im indischen wie im internationalen Kontext soll die Vorlesung beschließen. - Das Thema ist für Historiker wie für Politik-, Kultur- und Religionswissenschaftler von Interesse. Ein parallel stattfindendes Hauptseminar wird Gelegenheit zur Vertiefung bieten, doch kann die Vorlesung auch unabhängig besucht werden.

Literatur:

• David Arnold, Gandhi, London 2001 • Judith M. Brown, Gandhi: Prisoner of Hope, New Haven/London 1989 • Mahatma Gandhi, Mein Leben, Frankfurt/M. 1983 (= Suhrkamp TB 953) • Sumit Sarkar, Modern India, 1885-1947, New York 1989 • Ronald J. Terchek, Gandhi: Struggling for Autonomy, Lanham 1998

Beginn: 15.10.2002 Zeit und Ort der Sprechstunde: Mittwoch, 11-12 Uhr, SAI Raum 207e-mail-Adresse: [email protected]

Vorlesung

Prof. DiebnerÜberblickslehrveranstaltung: Die

Schriften (Ketuvim) des Tanak (Biblia Hebraica)

Mo, 9.15-10.45ASDi, 10.15-11.00AS

Kein Kommentar!

Vorlesung

Prof. Elwan Ausgewählte Fragen des islamischen Rechts in der Gegenwart

Mi, 16.00-18.00Agasse 9Fr, 16.00-18.00Agasse 9

Kommentar folgt.

Vorlesung

Prof. Hofmeister Glauben und Wissen: Gottesrede in den Religionen

Do, 9.15-10.45NUni HS 1

Die Unterscheidung zwischen Glauben und Wissen war dem griechischen Denken fremd und ist durch das Christentum in die Philosophie und die Theologie eingeführt worden. Andererseits ist der Begriff "Theologie" philosophischen Ursprungs. Die ihm vor allem von Platon und Aristoteles gegebene Struktur hat alle Bemühungen um einen denkenden Umgang mit dem Glauben geprägt. In unserer Vorlesung stellen sich eine Reihe von Fragen: 1. Wie kommt der Begriff Theologie in die Philosophie? 2. Was bedeutet die Übernahme des griechischen Theologiebegriffes als Reden von Gott für das christliche Denken? Unser Gottesbild ist eng verknüpft mit unserem Verständnis von Theologie und umgekehrt. 3. Ist eine Erneuerung der Theologie möglich ohne unseren Glauben aufzugeben? Nicht jede Religion - auch nicht das Christentum in allen seinen kirchlichen Auspröägungen - versucht in einer Theologie sich seinen Glauben denkend anzueignen. 4. Ist die Frage der Wahrheit des christlichen Glaubens diesem nicht wesensmäßig zugehörig? 5. Wie behelfen sich nicht-christliche Religionen und welchen Einfluß hat das fehlen einer Theologie auf das Zusammenleben und die Ausbildung von Toleranz? Denker wie Platon, Aristoteles, Augustinus, Tertullian, Luther, Kant, hegel, Jaspers sollen zu Wort kommen.

Literatur:

• Karl Löwith: Wissen, Glauben, Skepsis • Georg Picht: Der Gott der Philosophen und die Wissenschaft der Neuzeit • Walter Schultz: Der Gott der neuzeitlichen Metaphysik • Heimo Hofmeister: Philosophisch denken

Leistungsnachweis: Klausur oder mündliche PrüfungBeginn: 17.10.2002

Vorlesung

Prof. Krauskopf Grab und Jenseits bei den Etruskern. Etruskische Religion I

Mo, 10.00-12.00AI SRBeginn: 21.10.2002

Lange Zeit war das Bild der etruskischen Kultur in Wissenschaft und Öffentlichkeit gleichermaßen durch die Ausgrabung der großen etruskischen Nekropolen geprägt. Erst in den letzten Jahrzehnten beginnt sich dies zu ändern, noch immer aber übertrifft innerhalb der Untersuchungen zur etruskischen Religion der Teilbereich, der sich mit Grabriten und Jenseitsvorstellungen befasst, sowohl in der Menge des Fundmaterials wie auch der wissenschaftlichen Aufarbeitung bei weitem alle anderen. Fragen zu Kontinuität und Wandel, zu Eigenständigkeit und Übernahme und Umwandlung fremder - orientalischer, griechischer und italischer - Vorstellungen lassen sich hier besser als in anderen Teilgebieten diskutieren. Der erste Teil der Vorlesung über etruskische Religion wird deshalb dem bereich von Grab und Jenseits gewidmet sein. Im SS 2003 soll ein zweiter Teil folgen, der sich mit weiteren Gebieten (Götter, Heiligtümer und Kulte, Riten der Disciplina Etrusca) befassen wird. Das reichhaltige Material der Nekropolen wird vor allem im Hinblick auf die oben genannten Problemkreise vorgestellt und ausgewertet; soziologische Fragen müssen weitgehend ausgeklammert werden. Dagegen werden im Laufe der Vorlesung kurze Einführungen zu den wichtigsten Denkmälergruppen der Sepulkralkunst (Grabmalerei, Sarkophage und Urnen, figürliche Aschenbehälter und Grabstatuen) gegeben werden.

Literatur:Es existiert kaum zusammenfassende Literatur, aber eine Fülle von Einzeluntersuchungen, die in der Vorlesung bekannt gegeben werden. Ganz knapp zusammenfassend:

• F. Prayon, Die Etrusker (Reihe Beck Wissen München 1996) 78-83 • G. Colonna, Il culto di morti, in: Civilta degli Etruschi, Ausstellungskatalog Florenz

1985, 290-306 • einige wichtige Aspekte: M. Torelli, "Limina Averni". Realtà e rappresentazione nella

pittura tarquiniese arcaica", in Il rango, il rito e L'immagine (1997), 122-151 • J.-R. Jannot, Devins, dieux et démons. Regards sur la religion de L'Ètrurie antique

(1998) 71-88 • Zur etruskischen Grabmalerei: St. Steingräber (Herausgeber), Etruskische Malerei

(1984)

Vorlesung

Prof. KühlmannFormen und Funktionen literarischer

Frömmigkeit zwischen Luther und dem "Sturm und Drang"

Mi, 11.15-12.45Karlstr. 16 HSBeginn: 16.10.02

Gedacht ist nicht an Erbauungsstunden für fromme Seelen, sondern an eine literatur- und mentalitätsgeschichtliche Einführung in das weite, in sich funktional differenzierte Feld der - im weitesten Sinne - geistlichen Literatur, in der sich nicht nur die zentralen intellektuellen Konstellationen der frühen Neuzeit, sondern ebenso das alltagsweltliche Verhalten der Menschen und die varianten Muster ihrer anthropologischen Selbstverständigung, auch die Probleme ihrer sozialen Ordnung artikulierten - dies im Spannungsfeld des Konfessionalismus und der Kontroversen zwischen orthodoxen, häretischen, ggf. mystischen oder auch latent rationalistischen, jedenfalls auf die Moderne vorausweisenden Sprachmustern und Problemfiguren. Bei genügend Interesse der Studierenden (?) möchte ich die Vorlesung über Lessing bis hin zum jungen Goethe auf 2-3 Semester anlegen: in einem ruhigen Durchgang anhand berühmter oder zumindest hochbedeutsamer pragmatischer Texte bzw. Dichtungen, wie immer mit mancherlei Exkursen, im Wechsel intensiverer Analysen und raffender Zusammenfassungen. Predigt-, Erbauungs- und Kontroversschrifttum sollen ebenso beleuchtet werden wie Exempel der Lied- und Lyrikdichtung, auch des Dramas. Im

kommenden Semester wird es zunächst anhand von Luther und Erasmus von Rotterdam um Impulse und Wegscheiden der Reformation gehen, dann um die Ausprägung des literarischen Lebens im Zeichen des biblischen Protestantismus.Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, jedoch Interesse und Durchhaltevermögen. Hinweise auf Textausgaben und Literatur gebe ich zusammen mit einem Vorlesungsplan zu Beginn des Semesters. Zur Vorbereitung empfehle ich, sich anhand gängiger Lexika und Darstellungen ein gewisses Basiswissen über das 16. Jahrhundert, speziell auch über Luther und Erasmus von Rotterdam anzueignen.

Vorlesung

Prof. Markschies Überblickslehrveranstaltung: Kirchen- und Theologiegeschichte III: Reformation

Mi, 9.15-10.45NUni HS 5Fr, 9.15-10.45NUni HS 5

Der dritte Teil des kirchen- und theologiegeschichtlichen Zyklus führt vom Ende des 15. bis an den Beginn des 17. Jahrhunderts und behandelt u.a. die verschiedenen Formen, Ansätze und Träger der Reformation samt den auf sie folgenden unterschiedlichen "konfessionalisierungsprozessen" im deutschen Reich. Neben dem lutherischen werden auch der reformierte Flügel und die sogenannten "radikalen Reformatoren" gebührend berücksichtigt; die 'katholische Reform' und das Trienter Konzil sind weitere Themen der Vorlesung. Sie wird in gewohnter Weise durch eine Exkursion und Lichtbilder ergänzt und versucht, ein möglichst umfassendes Bild eines tiefgreifenden Transformationsprozesses an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit zu vermitteln, das auch die Kontinuitäten nicht unterschlägt.

Literatur:

• Hamm, Berndt u.a. (Hgg.): Reformationstheorien, Göttingen 1995 • Reinhard, Wolfgang: Reichsreform und Reformation 1495-1555 (Gebhardt Handbuch

der Deutschen Geschichte Bd. 9), Stuttgart 2001 • Schorn-Schütte, Luise: Die Reformation, München 1996

Leistungsnachweis: Mündliche Prüfung oder VorlesungsklausurBeginn: 16.10.2002

Vorlesung

Prof. Maul Zukunftsdeutung und Wahrsagekunst im Alten Mesopotamien

Do, 9.15-10.45ehem. Senatssaal

Kommentar folgt.Beginn: 17.10.02

Vorlesung

Prof. Miethke

Konzil und Papst in Konstanz (1414-1418) und Basel (1431-1449) - Gescheiterte

Reformkonzepte und nachhaltige Entscheidungen

Di, 10.15-11.00HistS HSDo, 10.15-11.45HistS HS

Im "Abendländischen Schisma" erwies sich das Papsttum als unfähig, seine Funktion als höchste Instanz der mittelalterlichen Christenheit zu erfüllen. Eine Überwindung der Krise suchte man in konziliären Großversammlungen. Während aber das Konstanzer Konzil die Organisationseinheit der Kirche wiederherstellen konnte, gelang es dem Konzil von Basel trotz 18jähriger Bemühungen nicht, durch Reformen den gesellschaftlichen Wandlungen zu entsprechen. Die Vorlesung soll Mü-hen und Erfolg der Erörterungen und Entscheidungen in der spätmittelalterlichen Welt verfolgen und auch die politische Krise der europäischen Königreiche, die sich in Herrscherabsetzungen manifestierte, verdeutlichen.

Literatur:

• ERICH MEUTHEN, Das 15. Jahrhundert (Oldenbourg, Grundriß der Geschichte 9, 1980 [31996])

• Europa im Hoch- und Spätmittelalter, hg. FERDINAND SEIBT (Handbuch der europäischen Geschichte, hg. TH. SCHIEDER 2, 1987)

• HEINZ THOMAS, Deutsche Geschichte des Spätmittelalters 1250-1500 (1983) • PETER MORAW, Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung. Das Reich im

späten Mittelalter 1250-1490 (Propyläengeschichte Deutschlands 3, 1985) • WALTER BRANDMÜLLER, Das Konzil von Konstanz, 1414-1418, Bd. I-II (1991-

1997) • JOHANNES HELMRATH, Das Basler Konzil, 1431-1449, Forschungsstand und

Probleme (Kölner Historische Abhandlungen 32, 1987) • Lexikonartikel: ERICH MEUTHEN, in: LexMA 1 (1980) 1517-1521 • FRANTIŠEK GRAUS, Das Scheitern von Königen: Karl VI., Richard II., Wenzel IV.,

in: Das spätmittelalterliche Königtum im europäischen Vergleich, hg. REINHARD SCHNEIDER (Vorträge und Forschungen 32, 1987), S. 17-39

Beginn: 15.10.2002

Vorlesung

Prof. Oeming Geschichte Israels und Judas II Mo, 16.15-17.45NUni HS 9

Eine Orientierung über den Gang der Geschichte Israels gehört zu den elementaren Grundkenntnissen zum wissenschaftlichen Verständnis der Bibel. In Fortführung der Vorlesung von D. Jericke im SS 2002 soll die Darstellung bei Salomo und seiner Epoche einsetzen und bis zum Untergang des Nordreichs voranschreiten (962-722 v. Chr.). Gewiss liegt der Akzent auf einer Übersicht über die Realia, die Daten und Personen der Epoche. Jedoch gehört zum Verstehen von geschichte auch eine Behandlung der Ideen und des religiösen Glaubens einer Zeit, so dass sich die Ereignisgeschichte stets mit Literatur-, Religions- und Mentalitätsgeschichte verweben wird. Da die Rekonstruktion der Zeit in der

gegenwärtigen alttestamentlichen Wissenschaft heftig umstritten ist, wird es auch Darstellungen von Diskursen und Kontroversen geben müssen.

Literatur:

• H. Donner, Geschichte Israels und seiner Nachbarvölker, Göttingen • A. H. J. Gunneweg, geschichte Israels bis Bar Kochba

Beginn: 14.10.2002

Vorlesung

Prof. Ritter Epochen der Bibelauslegung innerhalb des Christentums

Mi, 16.15-17.45NUni HS 9

Es hat den Anschein, als habe auch in der protestantischen Bibelwissenschaft die Aufgeschlossenheit gegenüber der Auslegungs- und Wirkungsgeschichte zugenommen und sei der Nachweis möglich, dass die eingehende Berücksichtigung der Wirkungsgeschichte auch der Textauslegung selbst zahlreiche wichtige Facetten hinzuzufügen und den Brückenschlag zur gegenwart des Auslegers bzw. der Auslegerin zu erleichtern geeignet ist. Das versucht die Vorlesung sich zunutze zu machen, indem sie "Epochen" (d.h. wesentliche Einschnitte und Neuansätze) der Bibelauslegung in der Christentumsgeschichte nachzeichnet.

Literatur:

• Einschlägige Artikel (Schriftauslegung, Hermeneutik) in den theologischen Sachwörterbüchern

• R. Schäfer, Die Bibelauslegung in der Geschichte der Kirche (wird in Kopie zugänglich gemacht)

• H. Graf Reventlow, Epochen der Bibelauslegung (bisher drei Bände), München 1990ff. (wird im Apparat bereitstehen)

Leistungsnachweis: auf Wunsch gerne Klausur oder mündliche PrüfungBeginn: 16.10.2002

Vorlesung

Priv.-Doz. Dr. Schipperges

Die Bibel. Eine Einleitung mit ständiger Rücksicht auf die Musik (zugleich Lektüre

ausgewählter Perikopen)

Mi, 9.00-11.00MuS HS

Kommentar folgt.

Vorlesung

Prof. SchubertDie Gestalt des Orpheus in antiker Literatur und Kunst sowie deren

Rezeption in der Neuzeit

Mo, 11.15-12.45SKPh gÜR

Diese Veranstaltung muss leider ausfallen!

Vorlesung

Prof. Theißen Römerbrief Do, 9.15-10.45NUni HS 9

Die Vorlesung stellt eine Auslegung des Röm mit psychologischen Kategorien vor, die nicht zum exegetischen Standardwissen gehört. Wer sie zur ersten Beschäftigung mit dem Röm besucht, sollte parallel einen Kommentar (s.u.) studieren. Untersucht werden die drei Textdimensionen des Briefes: seine Beziehung zu den Adressaten, zur Sache und zum Autor: (1) Die kommunikative Absicht des Röm gegenüber Haupt- und Nebenadressaten (in Rom und Korinth) auf dem Hintergrund der Geschichte des Paulus und der räöm. Gemeinde. (2) Die metaphorisch strukturierten Sachaussagen über eine Wende vom Unheil zum Heil, die schon bei Paulus vorwissenschaftlich psychologisch (oder "anthropologisch") sind und durch wissenschaftlich informierte psychologische Analysen verständlich gemacht werden können. (3) Die Verarbeitung von persönlicher Erfahrung des Paulus, seiner Bekehrung und seiner Mission. Er sit trotz seiner reflexiven und abstrakten Gedankenführung einer der persönlichsten Briefe des Paulus: sein "testament", in dem er mehr von sich zum Ausdruck bringt als in direkten Aussagen über sich.

Literatur:

• Ein Kommentar zum Röm nach eigener Wahl, z.B. U. Wilckens (EKK), D. Zeller (RNT), K. Haacker (ThHK), M. Theobald (SKK).

• G. Theißen, Psychologische Aspekte paulinischer Theologie, 21993.

Leistungsnachweis: keine Prüfung!Beginn: 17.10.2002

Vorlesung/Übung

Prof. Theißen/Dr. Merz

Überblickslehrveranstaltung mit Übung: Intensivkurs Evangelien

Mo, 14.00-16.00HS 007Do, 14.00-16.00ÜR Karl 3

Der Intensivkurs soll im Wechsel zwischen Vorlesungsteilen und Übungsaufgaben vertieftes Grundwissen zu den vier Evv in didaktisch aufgearbeiteter Form vermitteln. Langfristig soll

dieser Kurs zu einem gemeinsamen Lehrbuch ausgearbeitet werden (analog unserem Lehrbuch zum historischen Jesus). Der Kurs kann als intensive Beschäftigung mit den Evangelien im Studium oder als Vorbereitung für das Examen besucht werden. Die Aufnahmeklausur besteht aus Testfragen zur Bibelkunde der Evangelien. Zur Vorbereitung empfehlen wir die Bibelkunde des NT von H. Merkel. Wer den Bibelkundetest nicht besteht, erhält Gelegenheit, ihn nach 4 Wochen noch einmal zu machen. Wir behandeln unter literarischem, geschichtlichem und theologischem Aspekt folgende Themen: "Evangelium", synoptische Frage, Geschichte der synoptischen Formen, Logienquelle, Mk, Mt, Lk (mit summarischer Behandlung der Apg), Joh. Der Kurs soll im SoSe 2003 durch einen Kurs über Paulus von A. Weißenrieder und H. Hupe fortgesetzt werden.

Literatur:

• U. Schnelle, Einleitung in das Neue Testament § 3 + 4 • P. Stuhlmacher, Biblische Theologie des neuen Testaments Bd 2 (zu den Evangelien)

Leistungsnachweis: AbschlussklausurBeginn: 14.10.2002 (obligatorischer Bibelkundetest). Beginn des Kurses selbst: 17.10.2002.

Vorlesung

Priv.-Doz. Dr. Wander

Gewalterfahrung und Gewaltüberwindung im Neuen Testament

Fr, 14.15-15.45NUni HS 2

Die ökumenische Debatte zur Überwindnung von Gewalt hat sich zum Ziel gesetzt, alle Bereiche kirchlichen Lebens unter dieser Frage zu reflektieren. Dazu gehört natürlich auch wesentlich die wissenschaftliche Theologie. In dieser Vorlesung sollen Aspekte von Gewalterfahrung des frühen Christentums aufgezeigt und mögliche Perspektiven zu deren Lösung und Überwindung gesucht werden.

Literatur:

• Auf Literatur wird im laufenden Semester verwiesen.

Beginn: 25.10.2002

Übungen, Lektürekurse, Tutorien

Übung

PD Dr. Bergunder Quellentexte zum Buddhismus und Hinduismus in Deutschland

Do, 11-13Dekanat d. Theol. Fakultät, Sitzungssaal (Hauptstr. 231)

Hinduistische und buddhistische Organisationen, die in Deutschland tätig sind, verbreiten zu Werbe- und Informationszwecken ein umfangreiches Schrifttum. Exemplarische Texte aus diesem Umfeld sollen besprochen und analysiert werden. Die Lektüreübung ist als ergänzende Vertiefung zur Vorlesung gedacht, kann aber auch unabhängig von der Vorlesung besucht werden.

Übung

PD Dr. Bergunder Das Verhältnisvon Religionswissenschaft und Theologie Blockveranst.

Zeit: Freitag 07.02.03 - Samstag 08.02.03; 9-20h Ort: Dekanat der Theologischen Fakultät, Sitzungssaal (Hauptstr. 231) Beginn: Anmeldung bis zum 24. Januar 2003 entweder im Sekretariat bei Frau Weinel (Tel.: 543308) oder per email ([email protected]). Ab Anfang Januar 2003 liegt im Seminarapparat der Theologischen Fakultät ein Reader mit Texten aus, deren Lektüre zur Vorbereitung auf die Veranstaltung erwartet wird.

Theologie und Religionswissenschaft agieren de facto als voneinander unabhängige Wissenschaftsdisziplinen, deren jeweilige Eigenständigkeit in der Praxis vorausgesetzt wird. Der inhaltliche Unterschied beider Disziplinen wird oft dahingehend bestimmt, daß die Religionswissenschaft ein Durchdenken der Religion "von außen" darstelle, bei der eine methodische Distanz zum Materialobjekt erforderlich sei und normative Fragestellungen ausklammert würden. Im Unterschied dazu betreibe die Theologie ein Durchdenken der Religion "von innen", womit dann auch Wahrheitsansprüche und Werturteile untrennbar verbunden seien. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, daß die wissenschaftstheoretische Abgrenzung zwischen Theologie und Religionswissenschaft methodische und erkenntnistheoretische Grundsatzfragen berührt, die keineswegs als gelöst gelten können. Die Veranstaltung will Hilfestellungen geben, diese komplexe Problematik besser zu verstehen.

Literatur:

• Gebhard Löhr (Hrsg.): Die Identität der Religionswissenschaft, Frankfurt 2000 • U. Tworuschka, Selbstverständnis, Methoden und Aufgaben der

Religionswissenschaft und ihr Verhältnis zur Theologie, ThLZ 126 (2001) 123-38 • I. U. Dalferth, Theologie im Kontext der Religionswissenschaft, ThLZ 126 (2001) 3-

20

Übung

Conrads Welt und Umwelt des frühen Christentums

Mi, 18.15-19.45KiGa II Beginn: 16.10.2002

Kein Kommentar!

Übung

Dr. Dahlhaus Urkunden zur Kirchengeschichte Heidelbergs im Mittelalter

Mo, 10.15-11.45HistS ÜR II

Während Kirchen in einigen Dörfern, die zu Stadtteilen Heidelbergs wurden, schon in Urkunden des 8. Jh. erwähnt sind, datiert der älteste schriftliche Beleg für Heidelberg selbst und zugleich für kirch-liches Leben an diesem Ort von 1196: Eine pfalzgräfliche Urkunde aus diesem Jahr nennt unter den Zeugen einen Leutpriester von Heidelberg. Zur ältesten Kirche (St. Peter) gesellten sich in den fol-genden Jahrhunderten die Kapelle/Kirche zum Heiligen Geist, an der um 1400 ein mit der Universität verbundenes Kollegiatstift errichtet wurde, drei Klöster von Bettelorden und diverse andere kirchli-che Einrichtungen. Mittelalterliche Bausubstanz ist nur in der Heiliggeist- und Peterskirche erhalten, aber auch die schriftliche Überlieferung ist stark dezimiert und weit verstreut. In der Übung werden (vorwiegend lateinische) Urkunden gelesen und interpretiert, die die rechtliche Entwicklung der Kirchen dokumentieren. Zugleich werden Begriffe und Methoden der historischen Hilfswissenschaften, insbesondere der Diplomatik, erarbeitet. Die Veranstaltung steht Studierenden aller Semester offen. Wer einen benoteten Schein erwerben will, muss sich einer mündlichen oder schriftlichen Prüfung unterziehen.

Literatur:

• Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim. Amtliche Kreisbeschreibung. Hrsg. von der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg ... Bd. II. Karlsruhe 1968, S. 43-46, 88ff.

• Heidelberg - Geschichte und Gestalt, hrsg. von ELMAR MITTLER. Heidelberg 1996, S. 172-227

• 800 Jahre Heidelberg - Die Kirchengeschichte. Hrsg. von der Rhein-Neckar-Zeitung. Heidel-berg 1996, S. 9-24, 53-62

Beginn: 14.10.2002Zeit und Ort der Sprechstunde: Dienstag 10-13 Uhr in Raum 220, Telefon 06221/54-2455

Übung

Prof. Diebner/Dr. Grieshammer

Kellis und Zentren ägyptischer Mönchskultur seit der Süpätantike

Mo, 18.30-20.00ÄgI ÜR 430

Beginn:14.10.2002

Kein Kommentar!

Übung

Dr. Simon Die Prophetenbiographie nach Ibn Hisam Fr, 11.30-13.00SandG 803

Die Biographie des Ibn Ishaq aus der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts n.Chr. ist die wichtigste Quelle zur Lebensgeschichte Muhammads, des Propheten des Islams. Große Teile des verlorenen Originaltextes liegen uns in der Redaktion von Ibn Hischam aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts n.Chr. vor.In der Veranstaltung werden u.a. Abschnitte zur Geburt, zur Sendung und zum Tod Muhammads anhand des Quellentextes gelesen, so dass Interesse an der Lektüre und philologischen Erörterung des klassischen Arabisch vorausgesetzt werden muss.Inhaltlich thematisiert werden der historische Hintergrund der Berichte, die Frage ihrer Überlieferung und Authentizität, die Prophetenbiographie (Sira) als Literaturgattung, der Zusammenhang zwischen den Lebensumständen des Propheten und der Koranoffenbarung, biographische Begebenheiten als Ausgangspunkt für die historische, politische und ideengeschichtliche Entwicklung im Islam.

Vorlesung/Übung

Prof. Theißen/Dr. Merz

Überblickslehrveranstaltung: Intensivkurs Evangelien

Mo, 14.00-16.00HS 007Do, 14.00-16.00ÜR Karl 3

Der Intensivkurs soll im Wechsel zwischen Vorlesungsteilen und Übungsaufgaben vertieftes Grundwissen zu den vier Evv in didaktisch aufgearbeiteter Form vermitteln. Langfristig soll dieser Kurs zu einem gemeinsamen Lehrbuch ausgearbeitet werden (analog unserem Lehrbuch zum historischen Jesus). Der Kurs kann als intensive Beschäftigung mit den Evangelien im Studium oder als Vorbereitung für das Examen besucht werden. Die Aufnahmeklausur besteht aus Testfragen zur Bibelkunde der Evangelien. Zur Vorbereitung empfehlen wir die Bibelkunde des NT von H. Merkel. Wer den Bibelkundetest nicht besteht, erhält Gelegenheit, ihn nach 4 Wochen noch einmal zu machen. Wir behandeln unter literarischem, geschichtlichem und theologischem Aspekt folgende Themen: "Evangelium", synoptische Frage, Geschichte der synoptischen Formen, Logienquelle, Mk, Mt, Lk (mit summarischer Behandlung der Apg), Joh. Der Kurs soll im SoSe 2003 durch einen Kurs über Paulus von A. Weißenrieder und H. Hupe fortgesetzt werden.

Literatur:

• U. Schnelle, Einleitung in das Neue Testament § 3 + 4

• P. Stuhlmacher, Biblische Theologie des neuen Testaments Bd 2 (zu den Evangelien)

Leistungsnachweis: AbschlussklausurBeginn: 14.10.2002 (obligatorischer Bibelkundetest). Beginn des Kurses selbst: 17.10.2002.

Übung/Proseminar/Hauptseminar

Prof. Wagner Das buddhistische Vimalakirti nirdesá im mittelalterlichen China

Di, 14.00-16.00SinolS R 102

Das Vimalakirtinirdesá, ein buddhistischer Text über den reichen Laien Vimalakirtinirdesá, der sich in seinem Verständnis der buddhistischen Doktrin der Leere den wichtigsten Mönchen aus der Umgebung des Buddha überlegen zeigt, gehört zu den beliebtsten und meist diskutierten Texten des 5.-7- Jahrhunderts in China. Vimalakirti eignete sich als Vorbild für die vielen hochgebildeten Literaten aus den großen Adelsclans, die sich für den Buddhismus interessiereten, jedoch den Weg eines asketischen Mönchtums nicht beschreiten wollten. Als Folge finden sich eine Fülle von Kommentaren, Vorworten etc. zu diesem Text aus dieser Zeit. Dieser Textcorpus eignet sich ausgezeichnet, um ein genaueres Verständnis der Mahayana-buddhistischen Doktrin sowie der Einbettung des Buddhismus in die mittelalterliche chinesische Welt zu erlangen.Im Seminar werden Auszüge aus diesem Textcorpus gelesen und in ihrem Kontext diskutiert.

Voraussetzung: Mittelkurs Klassisches Chinesisch. Teilnehmer, die ihre Zwischenprüfung noch nicht abgelegt haben, sind um Rücksprache mit dem Dozenten gebeten.

Die Veranstaltung kann als Seminar und Übung belegt werden. Es finden zwei zweistündige Klausuren statt. Deren bestehen zusammen mit der aktiven und vorbereiteten Teilnahme an der Lehrveranstaltung ergibt einen benoteten Übungsschein. Für den Seminarschein ist zusätzlich eine schriftliche Hausarbeit von etwa 15 pp. erforderlich. Diese ist vor dem 1. März 2003 einzureichen.

Proseminar/Tutorium

Dr. KlugerKaiser, Papst und Sultan: Der

wundersame Kreuzzug Friedrichs II. 1228/29

Mi, 11.15-12.45HistS ÜR IIDo, 9.15-10.45HistS ÜR II

In einer höchst prekären Situation hat es der Stauferkaiser Friedrich II. im Jahre 1228 gewagt, als von Papst und Kirche Gebannter ins Heilige Land aufzubrechen, um Jerusalem der Christenheit zurückzugewinnen. Die Begleitumstände dieses Unternehmens galten bereits den Zeitgenossen je nach Parteinahme als rühmens- oder verdammenswert. Bis heute hält, trotz einer intensiven Erforschung der Vorgänge, die zwiespältige Einschätzung des Geschehens im Beziehungsgeflecht Friedrichs II., Gregors IX. und al-Kamils unverändert an.

Literatur:

• TH. C. VAN CLEVE, The Crusade of Frederick II, in: A History of the Crusades, vol. II, Madison u.a. 1969, S. 429-462

• H. KLUGER, Hochmeister Hermann von Salza und Kaiser Friedrich II., Marburg 1987, S. 69-122

• R. HIESTAND, Friedrich II. und der Kreuzzug, in: Friedrich II. Tagung des Deutschen Historischen Instituts in Rom im Gedenkjahr 1994, hg. v. A. ESCH u. N. KAMP, Tübingen 1996, S. 128-149

Beginn: 16.10.2002Anmeldung: Fr 11.10., 9-12.15 Uhr und Mo 14.10., 9-13 Uhr Bitte in die Liste im Sekretariat, Zi 231 (Fr. Neu-Zuber) eintragen!Teilnahmebedingungen: Regelmäßige, pünktliche Anwesenheit (auch im obligatorischen Tutorium), Mitarbeit, Kurzreferat, Bestehen der Abschlußklausur einschließlich Lateintest, sowie die Anfertigung einer ca. 12seitigen Hausarbeit.Zeit und Ort der Sprechstunde: Do 11-12 Uhr, nach den Veranst. u. nach Vereinb.

Proseminar/Tutorium

Priv.-Doz. Dr. Loetz Ein Mann verändert die Welt: Martin Luther

Mo, 13.45-16.00HistS ÜR I

Ursprünglich wollte Martin Luther ein aufrechter, kirchentreuer Mönch sein. Doch schließlich lösten seine theologischen Einsichten Wirkungen aus, die das Gesicht Europas grundsätzlich verändern sollten. Ganze Bibliotheken widmen sich diesen fundamentalen Veränderungen. Aufgabe des Proseminars wird es sein, inmitten der massenhaften Literatur eine erste historische Orientierung zu bieten. Anhand zentraler Beispiele insbesondere aus der Frühzeit der Reformation sollen die methodischen Fragen und Grundtechniken historischen Arbeitens vorgestellt und geübt werden.

Beginn: 14.10.2002Anforderungen: regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat, Hausarbeit samt Thesenblatt bis spätestens 2. Märzwoche 2003; erforderliche Eintragung in die Liste der Teilnehmenden: in den Feriensprechstunden sowie Montag 14.10.02, 11.30-12 Uhr in meinem DienstzimmerZeit und Ort der Sprechstunde: Montag 11-12 Uhr und nach Vereinbarung

Tutorium

N.N. Tutorium zur "Einführung in die Religionswissenschaft"

Di, 14.15-15.45NUni HS 2

Kommentar folgt.

Lektürekurs

Dr. Gerhard vom Hofe

Griechische Mythologie aus literarischen Quellen: Homer und Hesiod

Mo, 18.15-19.45PB SR 038Beginn: 14.10.02

Die griechische Mythologie bildet eine Schatzkammer an Stoffen und Motiven für Kunst und Literatur. "Geöffnet" und vermittelt wird dieser Thesaurus durch die älteste griechische Literatur, d.h. durch das Epos bei Homer und Hesiod.In diesem Lektürekurs soll es in erster Linie um Stoffaneignung aus diesen literarischen Quellen, den ältesten unserer Schriftkultur, gehen. Dabei werden systematische Fragen der Theogonie und der hierarchischen Götterordnungen in ihrem Entstehen und ihrer Entwicklung verfolgt: Die "klassische" Einteilung nach "alten" und "neuen" (= olympischen) Göttern, wie sie etwa die für die Goethezeit repräsentative Darstellung der Mythologie in dem Buch "Götterlehre oder Mythologische Dichtungen der Alten" von Karl Philipp Moritz vornimmt, dient als roter Faden. Als Prinzipien der Klassifizierung kommen die Götter-Genealogien, die mythologischen Familien- und "Sagenkreise" (so Gustav Schwab), die Geschichten der Halbgötter und Heroen, die "Verwandlungen" (Ovid) oder die Unterscheidung der mythischen Figuren nach ihren ursprünglichen Funktionen und ihren literarischen Bedeutungen in Betracht.Aspekte der kultur- und religionsgeschichtlichen Bedeutung einzelner Mythen und Mythekreise, aber auch Fragen nach deren Wirkungs- und rezeptionsgeschichte in der Kunst und vor allem in der Literatur, oder Fragen nach dem Fortleben von Mythen als symbolischen Leitfiguren können berücksichtigt werden.Hauptsächlich aber sollen die epischen Texte Homers und Hesiods studiert und diese beiden Autoren als die dichterischen "Erfinder" der griechischen Mythen in den Blick kommen.

Organisationsform: kolloquial, offene Tagesordnungen, d.h. Verabredung von Sitzung zu Sitzung. Auf Wunsch können vierstündige Sitzungen im 14täglichen Rhythmus geplant werden.Keine offiziellen Leistungsnachweise!Der Lektürekurs ist offen für alle Semester. Er kann als Möglichkeit, Bildungslücken zu schließen oder Neuland zu erkunden, aber auch als Repetitorium für Examenskandidaten genutzt werden. Textausgaben: 1) Homer, Ilias und Odyssee (möglichst in der klassischen Übersetzung von J. H. Voss!) = ältere dtv-Ausgabe oder einzeln = dtv Bd. 2241 und 2242 oder: Insel-TB 1204 (beide Epen in einem Band); 2) Hesiod, Theogonie, hrsg. von Karl Albert, 5. Aufl. St. Augustin (Academia Verlag) 1993 (= Texte zur Philosophie Bd. 1).Weitere Literatur zur Einführung: 1) Karl Philipp Moritz, Götterlehre oder Mythologische Dichtungen der Alten, Insel TB 2507. - 2) Joachim Latacz, Homer. Der erste Dichter des Abendlandes, München/Zürich 1989. - 3) Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertums, Insel TB 127, 3 Bde.

Pro- und Mittelseminare (Grundstudium)

Proseminar

Prof. Ahn Textlektüre zur "Einführung in die Religionswissenschaft"

Mo, 16.15-17.45NUni HS 5

Der Lektürekurs ist als inhaltliche Ergänzung der Vorlesung "Einführung in die Religionswissenschaft" konzipiert. Die Veranstaltung gehört zusammen mit der Vorlesung zu den verpflichtenden Bedingungen für den Einführungsschein und die Orientierungsprüfung im Fach Religionswissenschaft und wendet sich deshalb vor allem an alle StudienanfängerInnen. Im Laufe der Veranstaltung sollen wichtige Passagen aus zentralen Werken der Religionswissenschaft durchgearbeitet werden. Anhand dieser Texte soll ferner der Umgang mit religionswissenschaftlichen Standardwerken und Hilfsmitteln geschult und das Erstellen von Referaten und Seminararbeiten eingeübt werden. Regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, ein Kurzreferat sowie eine Hausarbeit sind die Bedingungen für den Erwerb eines Scheines.

(zur Lit. siehe die Angaben zur Vorlesung)

Proseminar/Hauptseminar

Priv.-Doz. Dr. Hermsen

Religion und Psychoanalyse: Freud und die Folgen für die Religionswissenschaft

Do, 18.15-19.45NUni HS 2

Trotz Freuds epochaler Leistung war das Verhältnis von Religionswissenschaft und Psychoanalyse von Anfang an von Ambivalenzen geprägt. Zwar gab es diverse Ansätze einer psychoanalytischen Religionspsychologie, doch ist es nie - wie in der Ethnologie - zur Ausbildung eines eigenen Zweiges in Verbindung mit der Psychoanalyse gekommen (Ethnopsychoanalyse). Da Freud Entscheidendes zum kulturwissenschaftlichen Paradigma beigetragen hat, könnte in einer kulturwissenschaftlich orientierten Religionswissenschaft eine Integration der Psychoanalyse möglich sein. Ausgehend von Freuds Texten, besonders von seinem Hauptwerk über die Religion "Die Zukunft einer Illusion" (1927), soll das Verhältnis von Psychoanalyse und Religion analysiert werden. An beispielhaften Vertretern werden daraufhin die Modifikationen der verschiedenen psychoanalytischen Schulrichtungen in ihren Auswirkungen auf Religionstheorien beleuchtet werden (z.B. Erik Erikson, Erich Fromm, Tilmann Moser). Ein besonderes Augenmerk wird der Objekt-Beziehungs-Theorie gelten, die - vertreten durch Ana-Maria Rizzuto - neue Akzente in der Religionspsychologie gesetzt hat. Rezente psychoanalytische Ansätze werden mit ihren Innovationen für religionspsychologische Theorieelemente den Abschluß des Seminars bilden.

Das Seminar wird als Blockveranstaltung durchgeführt. Die Vorbesprechung findet am Do, den 17.10. von 18 - 20 in der NUni HS 2 statt. Die Blockveranstaltung wird von Fr - So, den 24.1. - 26.1.2003 im Raum 136 (Übungsraum der Sinologie/Japanologie) in der Akademiestr. 4-8 durchgeführt. Beginn: 24.1. um 16 Uhr.

Proseminar

Dr. Herzog Einführung in die Islamwissenschaft Mi, 12.00-13.30SandG 010

Kommentar folgt.

Proseminar/Tutorium

Dr. KlugerKaiser, Papst und Sultan. Der

wundersame Kreuzzug Friedrichs II. 1228/29

Mi, 11.15-12.45HistS ÜR IIDo, 9.15-10.45HistS ÜR II

In einer höchst prekären Situation hat es der Stauferkaiser Friedrich II. im Jahre 1228 gewagt, als von Papst und Kirche Gebannter ins Heilige Land aufzubrechen, um Jerusalem der Christenheit zurückzugewinnen. Die Begleitumstände dieses Unternehmens galten bereits den Zeitgenossen je nach Parteinahme als rühmens- oder verdammenswert. Bis heute hält, trotz einer intensiven Erforschung der Vorgänge, die zwiespältige Einschätzung des Geschehens im Beziehungsgeflecht Friedrichs II., Gregors IX. und al-Kamils unverändert an.

Literatur:

• TH. C. VAN CLEVE, The Crusade of Frederick II, in: A History of the Crusades, vol. II, Madison u.a. 1969, S. 429-462

• H. KLUGER, Hochmeister Hermann von Salza und Kaiser Friedrich II., Marburg 1987, S. 69-122

• R. HIESTAND, Friedrich II. und der Kreuzzug, in: Friedrich II. Tagung des Deutschen Historischen Instituts in Rom im Gedenkjahr 1994, hg. v. A. ESCH u. N. KAMP, Tübingen 1996, S. 128-149

Beginn: 16.10.2002Anmeldung: Fr 11.10., 9-12.15 Uhr und Mo 14.10., 9-13 Uhr Bitte in die Liste im Sekretariat, Zi 231 (Fr. Neu-Zuber) eintragen!Teilnahmebedingungen: Regelmäßige, pünktliche Anwesenheit (auch im obligatorischen Tutorium), Mitarbeit, Kurzreferat, Bestehen der Abschlußklausur einschließlich Lateintest, sowie die Anfertigung einer ca. 12seitigen Hausarbeit.Zeit und Ort der Sprechstunde: Do 11-12 Uhr, nach den Veranst. u. nach Vereinb.

Proseminar/Hauptseminar

Dr. Krech Religion und WirtschaftMi, 16.15-17.45IRW R 30523.10.2002

Seit dem hochkulturellen Stadium steht Religion in Beziehungen zur Wirtschaft. Die

altorientalische Tempelwirtschaft ist ein frühes Zeugnis dafür. Allerdings muß das Verhältnis nicht immer eines sein, das die wirtschaftliche Entwicklung fördert. Das zeigt etwa das Wucher- und Zinsverbot in der hebräischen Bibel und im Islam. Neben diesen Themen wird uns der Zusammenhang der Entstehung des modernen Kapitalismus mit der "protestantischen Ethik" beschäftigen (also Max Webers berühmte These und deren Diskussion sowie Widerlegungsversuche zum Beispiel durch Werner Sombart). Im Kontrast dazu werden wir die Wirtschaftsethik anderer Weltreligionen wie des Buddhismus und des Islam behandeln. Sodann werden wir verschiedene Varianten der Auffassung diskutieren, der Kapitalismus sei selbst eine Form von Religion (von Walter Benjamin bis zu Thesen vom "Kultmarketing"). Weitere Themen in diesem Zusammenhang sind der Rückgriff auf religiöse Sinngehalte durch die Werbung sowie Interpretationsversuche, den religiösen Pluralismus selbst marktförmig zu beschreiben. Außer dem Interesse am Thema und der Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit bestehen keine Teilnahmevoraussetzungen.

Proseminar

Oliver Krüger, M.A. Klassiker der Religionssoziologie Di, 16.15-17.45Japanol. R 136

Wer sich heute mit der Thematik von Religion in der Moderne befassen will und allgemein nach der Funktion der Religion in der Gesellschaft fragt, der wird zwangsläufig auf die Ideen soziologischer und religionswissenschaftlicher Klassiker treffen, denn nicht selten sind die Väter der Religionssoziologie wie Emile Durkheim (1858-1917) und Max Weber (1864-1920) maßgeblich an der religionswissenschaftlichen Theoriebildung beteiligt gewesen. Auch für die gegenwärtige Religionssoziologie ist der Rekurs auf diese Denker unverzichtbar. Das Proseminar will Grundlagen zu ausgewählten religionssoziologischen Klassikern von Auguste Comte (1798-1857) bis hin zu Joachim Wach (1898-1955) vermitteln und hierbei übergreifend die sozial- und geistesgeschichtlichen Kontexte dieser frühen Religionssoziologie erarbeiten.

Literatur:

• F. Fürstenberg (Hg.): Religionssoziologie. Neuwied 1964. • G. Kehrer: Einführung in die Religionssoziologie. Darmstadt 1988. • V. Krech: Religionssoziologie. Bielefeld 1999. • A. Michaels (Hg.): Klassiker der Religionswissenschaft. München 1994.

Ein Reader wird zu Beginn des Semesters erstellt.

Proseminar/Tutorium

Priv.-Doz. Dr. Loetz Ein Mann verändert die Welt: Martin Luther

Mo, 13.45-16.00HistS ÜR I

Ursprünglich wollte Martin Luther ein aufrechter, kirchentreuer Mönch sein. Doch schließlich lösten seine theologischen Einsichten Wirkungen aus, die das Gesicht Europas grundsätzlich

verändern sollten. Ganze Bibliotheken widmen sich diesen fundamentalen Veränderungen. Aufgabe des Proseminars wird es sein, inmitten der massenhaften Literatur eine erste historische Orientierung zu bieten. Anhand zentraler Beispiele insbesondere aus der Frühzeit der Reformation sollen die methodischen Fragen und Grundtechniken historischen Arbeitens vorgestellt und geübt werden.

Beginn: 14.10.2002Anforderungen: regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat, Hausarbeit samt Thesenblatt bis spätestens 2. Märzwoche 2003; erforderliche Eintragung in die Liste der Teilnehmenden: in den Feriensprechstunden sowie Montag 14.10.02, 11.30-12 Uhr in meinem DienstzimmerZeit und Ort der Sprechstunde: Montag 11-12 Uhr und nach Vereinbarung

Proseminar

Prof. MücklerZwischen Synkretismus und Orthodoxie: Zur historischen und gegenwärtigen Rolle

der Religion(en) in Polynesien

Blockveranstaltung: 22./23.11.02Beginn: Freitags ab 13 UhrVorbesprechung: 11. Oktober (ev. 18.10.)SandG 7

An wenigen Orten der Welt findet man so viele unterschiedliche christliche Kirchen im Wettstreit um Gläubige, wie in Ozeanien. In vielen, auch kleinsten Dörfern, gibt es oft mehrere Kirchen. Die Dynamik der Mission ist ungebrochen, aber auch die Bewegung von Gläubigen zwischen den einzelnen Kirchen. Trotzdem werden die Kirchen auch und vor allem in Polynesien mit kritischen Fragen konfrontiert und die Rolle der Kirche(n) zunehmend hinterfragt. Traditionelle Glaubensvorstellungen gewinnen häufig wieder an Bedeutung und dort, wo sie nicht sowieso immer parallel existierten, kommt es zu einem "revival" alter Überlieferungen und zu Verschmelzungen mit dem christlichen Glauben. Im Seminar werden die Stationen der voreuropäischen Rahmenbedingungen, der Missionierung und Kolonisierung und damit verbundenen dramatischen Veränderungen sowie die Situation der Gegenwart behandelt. Von der Vergangenheit ausgehend werden Erklärungsansätze für rezente Entwicklungen versucht und die gegenwärtige Situation vor dem Hintergrund von Abhängigkeiten und der Überschneidung mit der Politik beleuchtet. Die Ethnologie hatte und hat ein ambivalentes Verhältnis zu Einfluss und Bedeutung von Mission; dieses wird reflektiert und wissenschaftsgeschichtlich hinterfragt.

Themen:- Die religiöse Situation vor der europäisch-überseeischen Begegnung- Tane, Tu und Rongo; Oro; Tangaroa: die polynesische Geister- und Götterwelt- Erste missionarische Versuche; die London Missionary Society (LMS)- Einschneidende Veränderungen. Mission und traditionelle Religionen- Verschränkung von Kolonisation und Mission- Widerstand, Gegenbewegungen, Verschmelzungen- Die Rolle der Kirchen im Dekolonisationsprozess- Missionare als Ethnologen - Missionare und Ethnologen; eine kritische Auseinandersetzung- "Revival of Tradition", "Polynesian Way of Life" und die Kirchen- Herausforderungen der Gegenwart, Perspektiven für die Zukunft

Literatur:

• Calvert, James: Fiji and the Fijians; Mission History, Vol.2. Reprint der Ausgabe 1858, Suva 1985: Fiji Museum.

• Coppet, Daniel de/Iteanu, Andre: Cosmos and Society in Oceania. Berg Publisher 1995, Oxford.

• Irwin, James: An Introduction to Maori Religion. Special Studies in Religions No.4, Bedford Park 1994: Australian Assoc. For the Study of Religions.

• Mühlmann, Wilhelm Emil: Arioi und Mamaia; Eine ethnologische, religionssoziologische und historische Studie über polynesische Kulturbünde. Wiesbaden 1955: Franz Steiner Verlag.

• Nevermann, Hans: Götter der Südsee; Die Religion der Polynesier. Stuttgart 1947: W. Spemann Verlag.

• Nevermann, Hans/ Worms, Ernest A./Petri, Helmut: Die Religionen der Südsee und Australiens. Reihe die Religionen der Menschheit Band 5,2, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz etc. 1968: W. Kohlhammer Verlag.

• N.N.: Geschichte der christlichen Missionen auf den Fidschi-Inseln. Bremen 1860: Verlag des Traktat-Hauses.

• Prout, Ebenezer: Memoirs of the Life of the Rev. John Williams.; Williams, Rev. John: A Narrative of Missionary in the South Sea Islands.; Moffat, Robert: Missionary Labours and Scenes in Southern Africa. London 1846: John Snow.

• Swain, Tony/ Trompf, Gary: The Religions of Oceania. Library of Religious Beliefs and Practices, London/New York 1995: Routledge.

• Weingartner, Christine: Der Glaube an den Totengeist oder Tupapau auf Tahiti und den Gesellschaftsinseln Zentralpolynesiens. Ein tragendes Element der tahitischen Volksreligion im Wandlungsprozess. Wien 1997: Unpubl. Diplomarbeit/Univ. Wien.

• Wilson, James: A Missionary Voyage to the Southern Pacific Ocean 1796-1798. Frühe Reisen und Seefahrten in Originalberichten, Band 5, Graz 1966: Akademische Druck- und Verlagsanstalt.

Handapparat: Bibliothek Ethnologie/Soziologie

Proseminar

Dr. ReußAbraham und Isaak: Literarische

Aneignung einer biblischen Erzählung bei Kafka und Kierkegaard

Mo, 14.15-15.45PB SR 021Beginn: 21.10.02

Die Veranstaltung beschäftigt sich mit der Aufnahme der klassischen Erzählung der Bindung (des Opfers) Isaaks in Gen. 22 bei Kierkegaard und Kafka. Im Seminar sollen nach einer gründlichen Lektüre des Bibeltextes Kierkegaards "Furcht und Zittern" sowie jene Passagen aus Kafkas Notizen und Briefen interpretiert werden, die sich mit der Genesis-Erzählung beschäftigen. Der Bibeltext ist alles andere als einfach zu verstehen, so daß die Veranstaltung auch in die Bibellektüre einführen muß.

Literatur zur Einführung:

• David, Claude: Die Geschichte Abrahams. Zu Kafkas Auseinandersetzung mit Kierkegaard, in: Bild und Gedanke. FS f. Gerhart Baumann zum 60. Geb. Hrsg. v. Günter Schnitzler et al. München 1980. 79-90.

• Kundert, Lukas: Die Opferung/Bindung Isaaks. Bd. 1: Gen 22,1-19 im Alten

Testament, im Frühjudentum und im Neuen Testament. Bd. 2: Gen 22,1-19 in frühen rabbinischen Texten (Neukirchen/Vlyss 1998)

• Lerch, David: Isaaks Opferung christlich gedeutet. Eine auslegungsgeschichtliche Untersuchung (Tübingen 1950)

• Rad, Gerhard von: Das Opfer des Abraham. Mit Texten von Luther, Kierkegaard, Kolakowski und Bildern von Rembrandt (München 1971)

• Seters, John van: Abraham in History and Tradition (New Haven, London 1975) • Steins, Georg: Die "Bindung Isaaks" im Kanon (Gen 22). Grundlagen und Programm

einer kanonisch-intertextuellen Lektüre. Mit einer Spezialbibliographie zu Gen 22 (freiburg, Basel, Wien u.a. 1999)

• Tschugnall, Peter: Das Abraham-Opfer als Glaubensparadox. Bibeltheologischer Befund - literarische Rezeption - Kierkegaards Deutung (Frankfurt am Main, Bern, Paris, New York 1990)

Prosminar

Prof. TelleParacelsus in Dichtung und

Sachschrifttum des 16. bis 20. Jahrhunderts

Mi, 18.00-20.00PB SR 122Beginn: 16.10.02

Angestrebt wird der Erwerb von Grundkenntnissen über überlieferungs-, sprach-, form- und wissenschaftsgeschichtliche Eigenarten deutschsprachiger fachschriften der frühen Neuzeit. Grundlage bilden Werke des Astralchemikers, Philosophen und Laientheologen Theophrastus von Hohenheim (1493/94-1541), insbesondere aber ausgewählte Schriften deutscher Paracelsisten und Antiparacelsisten in der Medizin, Pharmazie, Astrologie, Religion und Frömmigkeit. Aufmerksamkeit kann aber auch der poetischen Paracelsusrezeption in Gedichten und Erzählwerken etwa eines A. von Arnim, C. F. Meyer, M. von Hagen, R. Harms, E. G. Kolbenheyer oder M. Mell gelten.

Literarhistorische und philologisch-editorische Vorstöße in den frühneuzeitlichen Großraum der von Paracelsistischen Texten in Prosa und Vers repräsentierten "Nutzschriften" finden nur selten statt. Den Teilnehmern bieten sich deshalb manche Gelegeneheiten, editorisch und historiographisch vernachlässigte Werke/Autoren kennenzulernen und sich aufgrund quellenorientierter Studien historiographisch innovativ zu betätigen.

Um Neigungen, Vorschläge und Vorkenntnisse der Teilnehmer berücksichtigen zu können, wird der Themenkatalog in der ersten Sitzung festgelegt; an weiteren Auskünften oder an einer forscherlich akzentuierten Aufgabe interessierte Teilnehmer sollten sich möglichst schon während der vorlesungsfreien Zeit mit dem Übungsleiter verabreden.

Übung/Proseminar/Hauptseminar

Prof. Wagner Das buddhistische Vimalakirti nirdesá im mittelalterlichen China

Di, 14.00-16.00SinolS R 102

Das Vimalakirtinirdesá, ein buddhistischer Text über den reichen Laien Vimalakirtinirdesá,

der sich in seinem Verständnis der buddhistischen Doktrin der Leere den wichtigsten Mönchen aus der Umgebung des Buddha überlegen zeigt, gehört zu den beliebtsten und meist diskutierten Texten des 5.-7- Jahrhunderts in China. Vimalakirti eignete sich als Vorbild für die vielen hochgebildeten Literaten aus den großen Adelsclans, die sich für den Buddhismus interessiereten, jedoch den Weg eines asketischen Mönchtums nicht beschreiten wollten. Als Folge finden sich eine Fülle von Kommentaren, Vorworten etc. zu diesem Text aus dieser Zeit. Dieser Textcorpus eignet sich ausgezeichnet, um ein genaueres Verständnis der Mahayana-buddhistischen Doktrin sowie der Einbettung des Buddhismus in die mittelalterliche chinesische Welt zu erlangen.Im Seminar werden Auszüge aus diesem Textcorpus gelesen und in ihrem Kontext diskutiert.

Voraussetzung: Mittelkurs Klassisches Chinesisch. Teilnehmer, die ihre Zwischenprüfung noch nicht abgelegt haben, sind um Rücksprache mit dem Dozenten gebeten.

Die Veranstaltung kann als Seminar und Übung belegt werden. Es finden zwei zweistündige Klausuren statt. Deren bestehen zusammen mit der aktiven und vorbereiteten Teilnahme an der Lehrveranstaltung ergibt einen benoteten Übungsschein. Für den Seminarschein ist zusätzlich eine schriftliche Hausarbeit von etwa 15 pp. erforderlich. Diese ist vor dem 1. März 2003 einzureichen.

Seminare und Hauptseminare

Seminar

Prof. Agus Babylonischer Talmud. Traktat Ta'anit - Altrabbinische Frömmigkeit

Mo, 14.15-15.45HJS R 201

Kommentar folgt.

Seminar

Prof. Agus Chaim Vitals's etz chajim - Die Hauptquelle der lurianischen Kabbala

Mo, 11.15-12.45HJS R 201

Kommentar folgt.

Seminar

Prof. AgusDie so genannten "kleinen Midraschim" -

Zur Vielfalt der spätrabbinischen Hermeneutik

Di, 14.15-15.45HJS R 201

Kommentar folgt.

Hauptseminar

Prof. Ahn/Prof. Weber

Austauschprozesse in der Religionsgeschichte

Mo, 18.15-19.45Japanol. Sem. R 136

Kommentar folgt.

Hauptseminar

Prof. Assmann/Prof. Borchmeyer/Prof.

Maul

Thomas Manns Josephromane im Spannungsfeld der Kulturen

Di, 18.15-20.30PB SR 137 Beginn: 15.10.02

Thomas Manns Hauptwerk: die Roman-Tetralogie "Joseph und seine Brüder" offenbart sich immer mehr als das Zentralwerk der deutschen Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts. Daß ein Germanist, ein Ägyptologe und ein Assyriologe gemeinsam ein Seminar über diesen Roman ankündigen, demonstriert seine kulturelle Vielschichtigkeit. Mit beispielloser Hellsicht hat Thomas Mann die Verflechtung verschiedener Kulturen, Religionen und mythischer Modelle der Alten Welt dargestellt, in einem monumentalen Werk, das doch auch wie ein Palimpsest auf mehreren sich überlagernden Sinnebenen zu lesen ist; hinter der historischen scheint immer wieder die eigene Zeiterfahrung auf. Der Ablauf des Seminars besteht in der fortlaufenden kommentierten Lektüre der Roman-Tetralogie. Selbstverständlich wird vorausgesetzt, daß die Teilnehmer des Seminars das ganze Werk, das in n preiswerten Sonderausgaben im S. Fischer-Verlag vorliegt, in den Semesterferien lesen, so daß es zu Beginn des Wintersemesters bekannt ist. Eine Lektüre-Anregung: überschlagen Sie zunächst das großartige Vorspiel "Höllenfahrt", beginnen Sie gleich mit der eigentlichen Romanhandlung und holen Sie das Vorspiel Zug um Zug im Laufe der Lektüre nach. Dann verstehen Sie es besser und werden durch seine beträchtlichen Schwierigkeiten nicht gleich zu Beginn irritiert. Denn der Roman als ganzer - man findet seinesgleichen nicht in der deutschen Literatur - ist trotz seines gelehrten Hintergrunds eine überaus spannende Lektüre.

Seminar

Prof. Besier Christliche Sondergemeinschaften Di, 11.15-12.45KiGa I

Neben den evangelischen Landeskirchen, der Römisch-Katholischen Kirche und den Freikirchen gibt es eine Reihe weiterer christlicher Gemeinschaften, die Gegenstand der Betrachtung sein sollen. Allein diese Aufzählung verrät freilich die deutsche Perspektive. Demgegenüber soll deutlich werden, dass es innerhalb Europas, aber auch zwischen Europa und den USA Differenzen im Verständnis dieser meist kleinen Religionsgemeinschaften gibt. Daraus haben sich z.T. heftige Kontroversen entwickelt, deren Motive und Grundpositionen zu erarbeiten sind. Unter anderem wird auch zu klären sein, woher denn die "Sonderlehren" stammen. Darüber hinaus werden Gäste aus den betreffenden Gemeinschaften ihre Sicht der Dinge vortragen und sich von den Seminarteilnehmern befragen lassen. Es besteht auch die Möglichkeit, sich ein Bild vor Ort zu machen. Über die Auswahl der zu behandelnden Religionsgemeinschaften wird zu Beginn der Veranstaltung gemeinsam mit den Teilnehmern entschieden.

Literatur:

• Annual Report On International Religious Freedom 2001, Washington DC 2001 • Reinhard Hempelmann u.a. (Hgg.), Panorama der neuen religiosität. Sinnsuche und

Heilsversprechen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Gütersloh 2001. • Gordon Melton/Massimo Introvigne (Hgg.), Gehirnwäsche und Sekten.

Interdisziplinäre Annäherungen, Marburg 2000. • Horst Reller u.a. (Hgg.), Handbuch Religiöse gemeinschaften und Weltanschauungen,

Gütersloh 52000.

Leistungsnachweis: Referat, HausarbeitBeginn: 15.10.2002

Hauptseminar

Dr. habil. Dharampal-Frick

Mahatma Gandhi und Indiens Weg in die Unabhängigkeit

Do, 9.15-10.45HistS ÜR I

Das Hauptseminar ergänzt die themengleiche Vorlesung (Di 9-11 Uhr), deren Besuch empfohlen wird, aber keine förmliche Teilnahmevoraussetzung darstellt. Während die Vorlesung auf einen breiten Überblick zielt, dient das Seminar der Vertiefung zentraler Fragestellungen. Auf dem Programm stehen u.a. die Konstellationen des britischen Kolonialsystems in Indien (British Raj) vom späten 19. Jahrhundert bis zur Unabhängigkeit, Gandhis Transformation des Indian National Congress aus einem vergleichsweise elitären Diskussionsforum in eine revolutionäre Massenbewegung, die wichtigsten Kampagnen, Zielsetzungen und Kontroversen des indischen freedom movement, die Spannungen zwischen Hindus und Muslimen, das Bestreben zur Beseitigung von untouchability und sozialer Diskriminierung, die divergierenden historischen Rollen und politischen Konzepte herausgehobener Führungspersönlichkeiten (Nehru, Jinnah, Ambedkar, Bose u.a.), schließlich die Kausalitäten und Zwänge im Endstadium des British Raj, die zum Transfer of Power und zur Teilung des indischen Subkontinents führten. - Voranmeldung und Themenvergabe sind in den Sprechstunden am 10. und 17. Juli 2002 (jeweils 15-16 Uhr, SAI Raum 207) möglich; weitere Anmeldesprechstunden finden am 25. September und 9. Oktober (wiederum 15-16 Uhr, SAI Raum 207) statt.

Literatur: (vgl. auch die Angaben für die parallele Gandhi-Vorlesung)

• Raghavan Iyer (hg.), The Moral and Poltical Writings of Mahatma Gandhi, 3 Bde., Oxford 1987

• David A. Low (Hg.), Congress and the Raj: Facets of the Indian Struggle, London 1977

• B.N. Pandey (Hg.), The Indian Nationalist Movement, 1885-1947. Select Documents, New York 1979

• Bhiku Parekh, Gandhi's Political Philosophy: A Critical Examination, Basingstoke 1989

• CD Rom: Mahatma Gandhi: Life and Works, Publications Division, Government of India, New Delhi 1999 (enthält u.a. “Collected Works of Mahatma Gandhi”, 100 Bde.)

Beginn: 17.10.2002Zeit und Ort der Sprechstunde: Mittwoch, 11-12 Uhr, SAI Raum 207 Telefon: 06221-54 8909e-mail-Adresse: [email protected]

Seminar

Prof. Feucht Die Nekropolen der Frühzeit und des ALten Reiches

Mi, 9.00-11.00ÄgI ÜR 430

Allgemeine Semestervorbesprechung: Dienstag, 15.10.2002, 15.15 Uhr, Raum 430

Seminar

Dr. Heeßel Das babylonische Atram-hasis-Epos Di, 16.15-17.45SandG 7 R 803

Im Gegensatz zu den meisten anderen altorientalischen Epen ist das altbabylonische Atramhasis-Epos erst relativ spät bekannt geworden. Seit der Publikation von Lambert und Millard in den sechziger Jahren gilt es jedoch als eines der wichtigsten altorientalischen Literaturwerke, da es nicht nur die älteste uns bekannte Überlieferung der Sintflutgeschichte enthält, sondern auch die Welt der Götter und die Menschenschöpfung beschreibt. Darüber hinaus berichtet das Epos auch von zahlreichen Plagen zur Dezimierung der Menschen, bevor schließlich die Sintflut die Menschheit fast ausrottet.In dem Seminar soll das Epos möglichst ganz gelesen werden, um eine gute Kenntnis der Handlung des Epos zu erreichen. Neben inhaltlichen Fragestellungen soll anhand dieses altbabylonischen literarischen Textes die erlernte Grammatik eingeübt werden. Daher richtet sich das Seminar vor allem an die Absolventen des Akkadisch II-Kurses.

Literatur:

• W.G. Lambert und A.R. Millard, Atra-hasis. The Babylonian Story of the Flood, 2. Aufl., Winona Lake/Indiana 1999

• D. Shebata, Annotierte Bibliographie zum altbabylonischen Atramhasis-Mythos Inuma ilu awilum, GAAL 3, Göttingen 2001.

Teilnahmevoraussetzungen: Akkadisch IILeistungsnachweis: Regelmäßige MitarbeitBeginn: 22.10.02

Seminar

Priv.-Doz. Dr. Henn Religion und Interkulturalität Mi, 15.15-16.45SandG 1910

Gegenstand dieses Seminars wird sein, die Rolle von Religion(en) in den Prozessen und Bedingungen inter- und multi-kultureller Lebensformen zu untersuchen. Dabei lassen sich einerseits Formen und Tendenzen von religiösem Pluralismus erkennen, die von der Koexistenz bis zur Fusion der religiösen Unterschiede reichen. Andererseits treten im multi-kulturellen Kontext oftmals auch Tendenzen religiöser Selbstbehauptung besonders hervor, die von der Wiederentdeckung religiöser Traditionen bis zum gewalttätigen Fundamentalismus reichen. Noch andere Verhältnisse werden deutlich, wo religiöse Vorstellungen und Praktiken die Vergöttlichung oder Dämonisierung des kulturell Anderen betreiben. Ziel des Seminars ist es diese und andere Besonderheiten des Verhältnisses von Religion und Interkulturalität zu erörtern. Neben Fallstudien, die insbesondere die Rolle von Religion und Religiosität in kolonialen und post-kolonialen Kontexten und unter den Bedingungen der Globalisierung behandeln werden, sollen auch theoretische Texte gelesen werden.

Themen:SynkretismusFundamentalismusKonversionVergöttlichung / Dämonisierung des AnderenReligion und Post-KolonialismusReligion und Globalismus

Literatur:

• 1. Stewart, Ch. & R. Shaw 1994. Syncretism / Anti-Syncretism. The Politics of Religious Synthesis, London: Routledge

• 2. Hefner, R.W. 1998. Multiple Modernities: Christianity, Islam, and Hinduism in a Globalizing Age, In: Annual Review of Anthropology 27:83-104

• 3. Gellner, E. 1992. Postmodernism, Reason and Religion, London: Routledge • 4. Kramer, F. 1987. Der rore Fez. Über Besessenheit und Kunst in Afrika,

Frankfurt:Athenäum • 5. Assayag, J. & G.Tarabout 1997. Altérité et Identité. Islam et Christianisme en Inde,

Paris: Editions EHESS • 6. James, W. & D.H.Johnson 1988. Vernacular Christianity. Essays in the Social

Anthropology of Religion, Oxford: Jaso

Handapparat: Bibliothek Ethnologie/Soziologie

Proseminar/Hauptseminar

Priv.-Doz. Dr. Hermsen

Religion und Psychoanalyse: Freud und die Folgen für die Religionswissenschaft

Do, 18.15-19.45NUni HS 2

Trotz Freuds epochaler Leistung war das Verhältnis von Religionswissenschaft und Psychoanalyse von Anfang an von Ambivalenzen geprägt. Zwar gab es diverse Ansätze einer psychoanalytischen Religionspsychologie, doch ist es nie - wie in der Ethnologie - zur Ausbildung eines eigenen Zweiges in Verbindung mit der Psychoanalyse gekommen (Ethnopsychoanalyse). Da Freud Entscheidendes zum kulturwissenschaftlichen Paradigma beigetragen hat, könnte in einer kulturwissenschaftlich orientierten Religionswissenschaft eine Integration der Psychoanalyse möglich sein. Ausgehend von Freuds Texten, besonders von seinem Hauptwerk über die Religion "Die Zukunft einer Illusion" (1927), soll das Verhältnis von Psychoanalyse und Religion analysiert werden. An beispielhaften Vertretern werden daraufhin die Modifikationen der verschiedenen psychoanalytischen Schulrichtungen in ihren Auswirkungen auf Religionstheorien beleuchtet werden (z.B. Erik Erikson, Erich Fromm, Tilmann Moser). Ein besonderes Augenmerk wird der Objekt-Beziehungs-Theorie gelten, die - vertreten durch Ana-Maria Rizzuto - neue Akzente in der Religionspsychologie gesetzt hat. Rezente psychoanalytische Ansätze werden mit ihren Innovationen für religionspsychologische Theorieelemente den Abschluß des Seminars bilden.

Das Seminar wird als Blockveranstaltung durchgeführt. Die Vorbesprechung findet am Do, den 17.10. von 18 - 20 in der NUni HS 2 statt. Die Blockveranstaltung wird von Fr - So, den 24.1. - 26.1.2003 im Raum 136 (Übungsraum der Sinologie/Japanologie) in der Akademiestr. 4-8 durchgeführt. Beginn: 24.1. um 16 Uhr.

Proseminar/Hauptseminar

Dr. Krech Religion und WirtschaftMi, 16.15-17.45IRW R 305Beginn:23.10.02

Seit dem hochkulturellen Stadium steht Religion in Beziehungen zur Wirtschaft. Die altorientalische Tempelwirtschaft ist ein frühes Zeugnis dafür. Allerdings muß das Verhältnis nicht immer eines sein, das die wirtschaftliche Entwicklung fördert. Das zeigt etwa das Wucher- und Zinsverbot in der hebräischen Bibel und im Islam. Neben diesen Themen wird uns der Zusammenhang der Entstehung des modernen Kapitalismus mit der "protestantischen Ethik" beschäftigen (also Max Webers berühmte These und deren Diskussion sowie Widerlegungsversuche zum Beispiel durch Werner Sombart). Im Kontrast dazu werden wir die Wirtschaftsethik anderer Weltreligionen wie des Buddhismus und des Islam behandeln. Sodann werden wir verschiedene Varianten der Auffassung diskutieren, der Kapitalismus sei selbst eine Form von Religion (von Walter Benjamin bis zu Thesen vom "Kultmarketing"). Weitere Themen in diesem Zusammenhang sind der Rückgriff auf religiöse Sinngehalte durch die Werbung sowie Interpretationsversuche, den religiösen Pluralismus selbst marktförmig zu beschreiben. Außer dem Interesse am Thema und der Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit bestehen keine Teilnahmevoraussetzungen.

Seminar

Th. Kruse Priester und Tempel im griechisch-römischen Ägypten

Mi, 9.15-10.45HistS ÜR III

Kommentar folgt.

Seminar

Prof. Lampe Herrscherkult und frühes Christentum Do, 9.15-10.45ÜR K 3

Das Seminar wird sich an der neuen Monographie M. Clauss, Kaiser und Gott: Herrscherkult im römischen Reich, Darmstadt 2001, orientieren. Der kaiserkult war den frühen Christen ein existentielles Problem, was auch im Neuen Testament, nicht zuletzt in der Apokalypse des Johannes, vielfältigen Widerhall fand.

Leistungsnachweis: Seminarteilnahmeschein, falls ntl. Proseminar + Graecum vorhanden; sonst Übungsschein. Benoteter Schein bei Referat oder Arbeit.Beginn: 17.10.2002

Seminar

Priv.-Doz. Dr. Matsudo

Reformatorische Bewegungen im japanischen Buddhismus aus

religionsethnologischer Perspektive

Mi, 16.00-18.00Japanol. Sem., R 108Beginn: 16.10.2002

Die Bewegungen des "Kamakura-Neobuddhismus", der u.a. durch Honen (Jodo-Schule), Shinran (Jodo-Shin-Schule), Dogen (Soto-Zen-Schule), Nichiren (Nichiren-Schule) und Eizon (Shingon-Ritsu-Schule) vertreten wurde, zeichnen sich durch ihren reformatorischen Charakter aus. Es stellt sich hier jedoch gerade die Frage, worin genau die reformatorischen Eigenschaften des Kamakura-Neobuddhismus im Japan des 13. Jahrhunderts liegen und inwieweit sich dieser mit den reformatorischen Bewegungen des Christentums im Europa des 16. Jahrhunderts vergleichen lässt. Eine eingehende Beschäftigung mit dem Nichiren-Buddhismus soll in dieser Hinsicht eine neue Perspektive für das reformatorische Bestreben in unterschiedlichen Religionen eröffnen.

Themen:1. Das Leben und Denken Nichirens.2. Nichiren im Kontext des Kamakura-Neobuddhismus3. Die Rezeptionsgeschichte des Lotos-Sutra bis in die Gegenwart4. Vergleich des Kamakura-Neobuddhismus mit der christlichen Reformation

Literatur:Als Literatur wird den Seminar-Teilnehmern eine revidierte Fassung meiner Habilitationsschrift über Nichiren zur Verfügung gestellt. Dort sind weitere Literaturhinweise zu finden.

Seminar

Prof. Maul Die Lösung vom Bann. Das Heilverfahren nam-érim-búr-ru-da

Do, 11.15-12.45SandG 7 R 010

Kommentar folgt.

Beginn: 17.10.02

Hauptseminar

Prof. Miethke

Kirchenreform auf dem Basler Konzil (1431-1449) - päpstliche Monarchie und

Fürstenstaat am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit

Di, 18.15-19.45HistS ÜR I

Reform der Kirche und Gesellschaft war in der Zeit des Schisma als wichtigster Weg aus der Krise erkannt worden. Reformen sollten die großen Konzilien des 15. Jhs. in die Wege leiten. Das Semi-nar soll die Bemühungen des Basler Konzils analysieren, Leistungen und Defizite dieser Bemühungen im Vergleich mit Vorgängern und Nachfolgern aufweisen und die Methoden und Ver-fahren, Ziele und Grenzen der Reformarbeit herausarbeiten.

Literatur:

• BRIAN TIERNEY, Foundations of the Conciliar Theory, The Contribution of the Medieval Canonists from Gratian to the Great Schism (Cambridge Studies in Medieval Life and Thought II/6, 1955)

• GIUSEPPE ALBERIGO, Chiesa conciliare, Identità e significato del conciliarismo (Testi e ricerche di scienze religiose 19, 1981)

• JOHANNES HELMRATH, Das Basler Konzil, 1431-1449, Forschungsstand und Probleme (Kölner Historische Abhandlungen 32, 1987)

• JOACHIM W. STIEBER, Pope Eugenius IV, the Council of Basel and the Secular and Ecclesiastical Authorities in the Empire, The Conflict over Supreme Authority and Power in the Church (Studies in the History of Christian Thought 13, 1978)

• JÜRGEN MIETHKE, Die Kirchenreform auf den Konzilien des 15. Jahrhunderts, Motive - Methoden - Wirkungen, in: Festschrift für Erich Meuthen, hg. HERIBERT MÜLLER/ JOHANNES HELMRATH (1995), S. 13-42

• PHILLIP HAVEN STUMP, The Reforms of the Council of Constance (1414-1418), (Studies in the History of Christian Thought 53, 1994)

Beginn: 15.10.2002

Seminar

Priv.-Doz. Dr. Pöttner

Eschatologische Konzeptionen im Neuen Testament aus narrativer Perspektive

Mi, 16.15-17.45ÜR K 2

Das Seminar soll einen Überblick über wichtige eschatologische Entwürfe im NT erarbeiten. Dabei wird ihre Betrachtung als Erzählungen von zukünftigen Ereignissen, insbesondere des Weltendes im Vordergrund stehen. Die unterschiedlichen Funktionen und Bedeutungen solcher Entwürfe lassen sich vor diesem Hintergrund erhellen. Seitenblicke auf Entwürfe frühjüdischer Apokalyptik und gnostischer Texte aus Nag Hammadi können das Panorama erweitern. Die Konzentration liegt allerdings auf dem Verstöändnis der neutestamentlichen Konzeptionen innerhalb der präkonischen Edition von LXX und NT (letztes Drittel des 2. Jahrhunderts u. Z.), deren Vielgestalt und sozialer Intention im Römischen Reich. Ein ausführlicher Vorschlag für die genaue Gestaltung des Seminars wird ab Mitte September 2002 unter www.martinpoettner.de/downloads zugänglich sein.

Literatur:

• Art. Apokalyptik; Eschatologie, TRE und RGG4 • M. Pöttner, Brechungen, in: W. Härle (Hg.), Im Kontinuum, 1999 • Ders., Formatives Christentum (im Erscheinen, zugänglich:

www.martinpoettner.de/downloads)

Leistungsnachweis: ArbeitBeginn: 16.10.2002

Hauptseminar

Prof. Snoek/Dr. Lüddeckensy

Bestattungsrituale und Vorstellungen vom Leben nach dem Tod

Besprechung 07.12, 9.30hSinol. Sem. R 208

"Neanderthal man already had elaborate rituals that are currently qualified as 'religious': even if the deposits of bear skulls on which Karl Meuli relied as the first testimonies for sacrifice are controversial, there remain clear cases of burial, including the use of read paint, ochre, and some uncanny collections and treatments of human skulls. This means symbolic activity in an interplay of life and death." (Walter Burkert: "The Problem of Ritual Killing" in R.G. Hamerton-Kelly (ed.): Violent Origins, Stanford 1987, p. 152.)Bestattungsrituale gehören vermutlich zu den ältesten Formen von Religion schlechthin. Sie sind in den einzelnen Kulturen und Religionen höchst unterschiedlich, ebenso wie das Verständnis des Todes selbst, und die Vorstellungen über das "Leben" nach dem Tod sehr verschieden ausfallen. Das Seminar will das Phänomen mit Analysen und Vergleichen einiger Beispiele untersuchen.

• Traditionelle Römisch-katholische oder protestantische Bestattungen in Deutschland (Gegenwart)

• Neue Bestattungsformen in Deutschland

• Türkisch-Sunnitische oder Alevitische Bestattungen in Deutschland (Gegenwart) • Bestattungen der Parsen in Bombay (Gegenwart) • Schintoistisch-Buddhistische Bestattungen in Japan (Gegenwart) • Bestattungen der Kogi in Südamerika

Vorbesprechung:Besprechung 07.12, 9.30h, Sinol. Sem. R 208

Leistungsnachweise: ein mündlich vorgetragenes Referat und spätere schriftliche Ausarbeitung.

Die Termine für das Blockseminar werden bei der Vorbesprechung gemeinsam vereinbart.

Vorbereitende allgemeinere Literaturhinweise:

• Armin Nassehi, Georg Weber: Tod, Modernität und Gesellschaft. Entwurf einer Theorie der Todesverdrängung. Bonn 1989.

• Hansjakob Becker, Bernhard Einig, Peter-Otto Ullrich (Hg): Im Angesicht des Todes. Ein interdisziplinäres Kompendium, Bd. I und II. St. Ottilien 1987.

• Constantin von Barloewen (Hg): Der Tod in den Weltkulturen und Weltreligionen. München 1996. [contains a wealth of further references."]

Seminar

Priv.-Doz. Dr. Strutwolf Arius und Arianismus Mo, 14.15-15.45

ÖInst

Arius gilt als der Prototyp des von der Kirche überwundenen Ketzers. Seine auf dem Konzil von Nizäa verurteilte Lehre zwang die kirchliche Theologie, sich ihrer selbst zu vergewissern und führte in einer über Jahrzehnte kontrovers geführten Debatte zur Ausbildung der eigentlich christlichen Gotteslehre, der Trinitätslehre. Wir wollen in diesem Seminar zunächst die vielfach von Polemik verzeichnete Lehre des Arius und seiner Freunde rekonstruieren und ihre Wirkungsgeschichte im vierten Jahrhundert nachzeichnen, um festzustellen, wie sich Arius und der sogenannte Arianismus zueinander verhalten. Dabei wird sich in vielen Punkten ein gegenüber der Tradition anderes und m.E. auch verständlicheres und plausibleres Bild der Dogmengeschichte des vierten Jahrhunderts ergeben.

Literatur:

• T. Böhm, Die Christologie des Arius, 1991 • H. C. Brennecke, Arius/Arianismus - In: RGG4 1 (1998), 738-743 • A. M. Ritter, Arianismus - In: TRE 3 (1978), 692-719 • R. Williams, Arius. Heresy and Tradition, London 1987

Leistungsnachweis: SeminararbeitBeginn: 14.10.2002

Seminar

Prof. Theißen/Dr. Merz

Die Kriterienfrage in der Jesusforschung der Gegenwart

Fr, 14.15-15.45KiGa I

Kommentar folgt.

Hauptseminar

Priv.-Doz. Dr. Ukena-Best Wolfram von Eschenbach, 'Parzival'

Mo, 14.15-15.45PB SR 123Beginn: 14.10.02

Anmeldung ab sofort, Mo-Fr 9-12 Uhr, bei Frau Gscheidlein, PB R 121

Der wohl in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstandene, auf dem 'Conte du Graal' Chrétiens de Troyes basierende Versroman Wolframs von Eschenbach, gilt als eines der bedeutendsten Erzählwerke der höfischen Klassik. Durch die konzeptionelle und handlungskompositorische Kontamination von Artusroman und Gralsroman bricht das Werk den Gattungsrahmen der in der deutschen Literatur durch Hartmann von Aue etablierten Artusepik auf. Neben den zur Gralsherrschaft bestimmten Titelhelden Parzival, der nach anfänglichem Versagen und Schicksalshader über einen religiösen Erkenntnisweg zum Erlöser der Gralswelt wird, tritt als komplementär gestalteter zweiter Held der Artusritter Gawan, der nach Bewährung in einer ritterlichen Aventiurefahrt Minne, Ehe und weltliche Herrschaft erringt. Die Parallelführung der beiden am Schluß zusammenlaufenden Handlungsstränge der Parzival- und der Gawan-Handlung und die wechselnde Orientierung des Geschehens an den Herrschaftsinstanzen des Grals- und des Artusreiches ergibt für den 'Parzival' eine diffizile, das traditionelle 'Artusschema' transzendierende Handlungsstruktur.Das vielschichtige Werk soll vor dem geistesgeschichtlichen und theologischen Hintergrund des Hochmittelalters anhand eines breiten Themenspektrums erschlossen werden. Neben der Vorstellung und Auswertung zentraler Forschungspositionen wird der Schwerpunkt ganz besonders auf die Erarbeitung wichtiger Textpassagen anhand eingehender Textanalyse gesetzt.

Organisationsform: Referate und PlenumVoraussetzungen: 1) Zwischenprüfung; 2) Die für eine effektive Arbeit in den Sitzungen unerläßliche Kenntnis des Textes muß am Beginn des Seminars mündlich/schriftlich nachgewiesen werden können.Leistungsnachweis: Mündliches Referat anhand eines prägnanten Informations- bzw. Thesenblatts, das als schriftliche Hausarbeit auszuarbeiten ist.Text und Literatur: Textausgabe: Wolfram von Eschenbach: Parzival, hg. von Karl Lachmann/Wolfgang Spiewok, 2 Bde, Stuttgart (Reclam) 1981; zur Einarbeitung (mit weiterführender Literatur): Joachim Bumke, Wolfram von Eschenbach, Stuttgart (Slg. Metzler) 71997; Joachim Bumke, Wolfram von Eschenbach, in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 2. Aufl. hg. Kurt Ruh/Burghart Wachinger, Bd. 10 (1999), Sp. 1376-1418.

Seminar

Prof. Waetzoldt Das Verhältnis des Königs zu den Göttern anhand der Sumerischen Götterlieder

Mi, 9.15-10.45SandG 7 R 010

Die Götterlieder preisen die Größe und Macht einer bestimmten Gottheit. Sie geben Aufschluß darüber, welche Eigenschaften und Fähigkeiten dieser Gottheit zugeschrieben werden und in welchem verwandtschaftlichen Verhältnis sie zu anderen Gottheiten steht. Viele dieser Lieder enthalten Passagen, die sich auf den damals regierenden König beziehen. In dem Seminar ist zu klären, wie die jeweiligen Könige selbst und wie ihre Beziehung zu der im Lied gepriesenen Gottheit dargestellt werden. Von Bedeutung sind dabei auch terminologische Fragen, z.B. wie weit sich das bei Göttern und Königen verwendete Vokabular ähnelt oder unterscheidet, oder ob man das Wort lugal "König" - eigentlich "großer Mann" - nur für den König oder auch (entgegen der ursprünglichen Wortbedeutung) auch für einen Gott benutzte. Am Ende wird noch zu klären sein, ob es Unterschiede bei der Beschreibung des Königs und seiner Taten zwischen den Götterliedern und den Königshymnen gibt.

Literatur:

• C. Wilcke, Artikel "Hymne", Reallexikon der Assyriologie, Bd. 4 (1972-75) 539-544 und die dort S. 544 zitierte Literatur.

• Å. Sjöberg, Orientalia Suecana 22 (1973) 107-121, ibid. 23-24 (1974-75) 159-181 • Journal of Cuneiform Studies 29 (1977) 6-8, 29-32 • Zeitschrift für Assyriologie 65 (1975) • Alter Orient und Altes Testament 25 (1976) 409-424, ibid. 253 (1998) 345-378 • Th. Jacobsen, The Harps That Once ... S. 106f., 121ff.

Teilnahmevoraussetzung: Zwischenprüfung in AssyriologieLeistungsnachweise: Kursbegleitende ÜbungenBeginn: 24. Oktober 2002

Übung/Proseminar/Hauptseminar

Prof. Wagner Das buddhistische Vimalakirti nirdesá im mittelalterlichen China

Di, 14.00-16.00SinolS R 102

Das Vimalakirtinirdesá, ein buddhistischer Text über den reichen Laien Vimalakirtinirdesá, der sich in seinem Verständnis der buddhistischen Doktrin der Leere den wichtigsten Mönchen aus der Umgebung des Buddha überlegen zeigt, gehört zu den beliebtsten und meist diskutierten Texten des 5.-7- Jahrhunderts in China. Vimalakirti eignete sich als Vorbild für die vielen hochgebildeten Literaten aus den großen Adelsclans, die sich für den Buddhismus interessiereten, jedoch den Weg eines asketischen Mönchtums nicht beschreiten wollten. Als Folge finden sich eine Fülle von Kommentaren, Vorworten etc. zu diesem Text aus dieser Zeit. Dieser Textcorpus eignet sich ausgezeichnet, um ein genaueres Verständnis der Mahayana-buddhistischen Doktrin sowie der Einbettung des Buddhismus in die mittelalterliche chinesische Welt zu erlangen.Im Seminar werden Auszüge aus diesem Textcorpus gelesen und in ihrem Kontext diskutiert.

Voraussetzung: Mittelkurs Klassisches Chinesisch. Teilnehmer, die ihre Zwischenprüfung

noch nicht abgelegt haben, sind um Rücksprache mit dem Dozenten gebeten.

Die Veranstaltung kann als Seminar und Übung belegt werden. Es finden zwei zweistündige Klausuren statt. Deren bestehen zusammen mit der aktiven und vorbereiteten Teilnahme an der Lehrveranstaltung ergibt einen benoteten Übungsschein. Für den Seminarschein ist zusätzlich eine schriftliche Hausarbeit von etwa 15 pp. erforderlich. Diese ist vor dem 1. März 2003 einzureichen.

Oberseminare

Oberseminar

Prof. Boehm-Tettelbach Probleme indischer Ritualtraditionen n.V.

SAI

Das Oberseminar sieht im Zusammenhang mit dem DFG-Sonderforschungsbereich "Ritualdynamik". Mitarbeiter und mit verwandten Projekten Beschäftigte sowie im Studium fortgeschrittene Interessierte behandeln Fragen des indischen religiösen und herrscherlichen Rituals.

Teilnahmevoraussetzungen: erster Studienabschluß; in Ausnahmefällen nach vorheriger Rücksprache ZwischenprüfungLeistungsnachweis: Bearbeitung eines Themas als Referat/Hausarbeit

Oberseminar

Prof. Markschies Forschungsprobleme des antiken Christentums

Fr, 20.15-21.45 (14tägl.)KiGa I

Das Kolloquium wird wie in den voraufgehenden Semestern in einem regelmäßigen vierzehntägigen Rhythmus fortgesetzt. Dabei sollen neben den Projekten der Teilnehmenden einerseits grundsätzliche theoretische Fragen behandelt werden (u.a. H.-J. Rheinberger, Experimentalsysteme und epistemische Dinge, Göttingen 2001), andererseits neue Quellentexte gelesen werden und schließlich wichtige Neuerscheinungen und klassische ältere Forschungsbeiträge besprochen werden. Auf dem Programm steht u.a. die kritische Lektüre eines Manuskriptes einer kommentierten Edition und Übersetzung einer christlichen Kommentierung der Pessach-Haggadah aus dem 15. Jahrhundert. Die Teilnahme an einzelnen Abschnitten der Veranstaltung ist nach Absprache möglich (Sprechstunde: Mi, 11-12,

Hauptstr. 240, [email protected]).

Literatur: Ist jeweils vor den Sitzungen als Kopiervorlage im Sekretariat bei Frau Anzinger (Haupstraße 240)Beginn: 25.10.2002

Oberseminar

Prof. Oeming Neuere Forschungen zur Geschichte Israels

Di, 16.30-18.00KiGa I

Literatur:

• L. L. Grabbe (Hg.), Can a 'history of Israel' be written? (Journal for the study of the Old Testament. Supplement seris 245 = European seminar in historical methodology 1). Sheffield 1997.

• V. P. von Long (Hg.), Israel's past in present research. Essays on ancient Israelite historiography. (Sources for biblical and theological study 7). Winona Lake, Ind. 1999.

Oberseminar

Prof. Stupperich Paläste und Heiligtümer auf Zypern Do, 14.00-17.00AI SR

Kommentar folgt.

Kolloquien

Kolloquium

Prof. Ahn Kolloquium für ExamenskandidatInnenBlockveranstaltung n.V.IRW R 305

Das Angebot zur Mitarbeit am Kolloquium für ExamenskandidatInnen richtet sich an alle ReligionswissenschaftlerInnen im Haupt- und Nebenfach, die eine Magisterarbeit oder Dissertation anfertigen und sich aus der Vorstellung und Diskussion ihrer Themen und Thesen Anstöße für die weitere Arbeit versprechen.

Kolloquium

Prof. Besier

Kirche, Politik und Gesellschaft im 20. Jahrhundert - Europa und USA im

Vergleich (hpts. für Diplomanden und Doktoranden

n.V.pr.

Kein Kommentar!

Sozietät

Prof. Agus/Prof. Ahn/Prof.

Assmann/Priv.-Doz. Dr. Pöttner

Interdisziplinäre religionswissenschaftliche Sozietät: Der

Name Gottes

Mi, 13.30-15.00ÄgI ÜR 430

Träger dieser aus dem Religionswissenschaftlichen Kolloquium hervorgegangenen Sozietät sind Dozenten des interdisziplinären Studiengangs Religionswissenschaft sowie des inhaltlich damit assoziierten Graduiertenkollegs "Religion und Normativität". Thematisch beschäftigt sich die Sozietät vor allem mit aktuellen Fragen aus den Bereichen Religionsgeschichte und Religionswissenschaft, die von einzelnen Teilnehmern vorgestellt und dann in der Gruppe diskutiert werden. Zugleich bildet die Interdisziplinäre Religionswissenschaftliche Sozietät aber auch eine Plattform für die Diskussion von (bereits abgeschlossenen oder aber auch erst entstehenden) Forschungsvorhaben der Teilnehmenden.Das Angebot zur Mitarbeit an der Sozietät richtet sich an alle Religionswissenschaftler und Religionswissenschaftlerinnen sowie an interessierte Lehrende und Studierende aus Nachbardisziplinen.

Abkürzungen

ÄgI Ägyptologisches Institut, Marstallhof 4

AI Archäologisches Institut, Marstallhof 4

AS Alter Senatsaal, NUni

Augustinergasse 9 (Agasse) Ebd.

Dek. Dekanat der Theologischen Fakultät, Hauptstr. 231

Heu Heuscheuer, Marstallstraße

Hist. S. Historisches Seminar, Neue Universität, Südflügel

HJS Hochschule für Jüdische Studien, Friedrichstr. 9

Karl Praktisch-Theologisches Seminar, Karlstr. 16

IRW Institut für Religionswissenschaft, Akademiestr. 4-8, 3. OG

Japanol. S Japanologisches Seminar, Akademiestr. 4-8, 1. OG

KiGa Wissenschaftlich-Theologisches Seminar, Kisselgasse 1

KHI Kunsthistorisches Intitut, Seminarstr. 4

Koll. Kollegiengebäude Marstallhof = Marstallhof 4

Landhausstr. 19 Ebd.

NUni Neue Universität, Universitätsplatz

OA Ostasiatische Abteilung des Kunsthistorischen Instituts, Seminarstr. 4

ÖInst Ökumenisches Institut, Plankengasse 1

PB Palais Boisserée, Hauptstraße 207-209 (Karlsplatz)

PH Pädagogische Hochschule, Keplerstraße (Neuenheim)

Philo. S. Philosophisches Seminar

Psychol. Inst. ÜR E Psychologisches Institut, Hauptstr. 47-51

SAI Südasien Institut, Im Neuenheimer Feld 330

SandG Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients, Sandgasse 5-7

Schulgasse 2 Seminar für Sprachen u. Kulturen d. Vorderen Orients (Semitistik)

SGU Seminargebäude am Uniplatz, Grabengasse 14 o. Sandgasse 7

Sinolog. Sem. Sinologisches Seminar, Akademiestr. 4-8

Slav. Inst Slavisches Institut, Schulgasse 6

SLPMN Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit, Seminarstr. 3

SAG

Seminar für Alte Geschichte, Marstallhof 4 SKPh

Seminar für Klassische Philologie, Marstallhof 4