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Integration von Studienabbrecher/innen in die duale Berufsausbildung Eine Befragung von Unternehmen in der Oberpfalz 2017 Bernhard Gschrey 23.11.2017

Integration von Studienabbrecher/innen in die duale ... · Studienaussteiger/innen in die duale Ausbildung. Vor die-sem Hintergrund sollten Maßnahmen bzw. Angebote eru-iert werden,

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Integration von Studienabbrecher/innen in die

duale Berufsausbildung

Eine Befragung von Unternehmen in der Oberpfalz

2017

Bernhard

Gschrey

23.11.2017

OTH mind – BMBF-Verbundprojekt 2

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung .................................................................................................................................................................... 4

2. Integration von Studienabbrecher/innen in die duale Berufsausbildung .................................................................. 4

3. Methode ..................................................................................................................................................................... 5

3.1. Stichprobe .......................................................................................................................................................... 5

3.2. Fragebogen ......................................................................................................................................................... 5

4. Ergebnisteil ................................................................................................................................................................. 5

4.1. Fachkräftebedarf im technischen Bereich .......................................................................................................... 5

4.2. Integration von Studienabbrecher/innen in die duale Berufsausbildung .......................................................... 8

5. Diskussion ................................................................................................................................................................. 11

Literaturverzeichnis .......................................................................................................................................................... 13

Impressum ........................................................................................................................................................................ 14

OTH mind – BMBF-Verbundprojekt 3

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Unbesetzte Ausbildungsstellen in Deutschland (Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung 2017) ................................................................................................................................................................................... 4

Abbildung 2: Sitz der Unternehmen / Betriebe (Region: Oberpfalz)................................................................................. 6

Abbildung 3: Aktueller und zukünftiger Fachkräftebedarf im technischen Bereich - betroffene Berufshauptgruppen (Mehrfachnennungen) ....................................................................................................................................................... 7

Abbildung 4: Aktuell vakante Stellen im technischen Bereich - betroffene Qualifikationsniveaus ................................... 8

Abbildung 5: Zukünftiger Bedarf an Fachkräften im technischen Bereich - betroffene Qualifikationsniveaus ................. 8

Abbildung 6: Interesse an der Gewinnung von Studienabbrecher/innen für die duale Berufsausbildung ....................... 8

Abbildung 7: Gründe für die Rekrutierung von Studienabbrecher/innen für die duale Berufsausbildung ....................... 9

Abbildung 8: Form der Berufsausbildung von Studienabbrecher/innen ......................................................................... 10

Abbildung 9: Inwiefern werden in Ihrem Unternehmen folgende Maßnahmen bereits umgesetzt bzw. sind geplant, um Studienabbrecher/innen für die duale Berufsausbildung zu rekrutieren? ................................................................ 10

Abbildung 10: Würden die nachfolgend aufgeführten Maßnahmen / Angebote dazu beitragen, dass Ihr Unternehmen in Zukunft in stärkerem Maße Studienabbrecher/innen für die duale Berufsausbildung rekrutiert? ............................. 11

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Altersstruktur der Belegschaft ........................................................................................................................... 6

Tabelle 2: Interesse an der Gewinnung von Studienabbrecher/innen für die duale Berufsausbildung in Abhängigkeit des erwarteten Fachkräftebedarfs ..................................................................................................................................... 9

OTH mind – BMBF-Verbundprojekt 4

Integration von Studienabbrecher/innen in die duale

Berufsausbildung

Eine Befragung von Unternehmen in der Oberpfalz

In vielen Branchen und Regionen ist der Fachkräfte-mangel immer deutlicher spürbar. Um diesem zu be-gegnen, ergreifen Unternehmen zunehmend eigen-ständig die Initiative, indem sie die Ausbildung ihrer zukünftigen Fachkräfte selbst in die Hand nehmen. Schwierigkeiten bei der Gewinnung geeigneter Auszu-bildender veranlassen Unternehmen, sich intensiver mit der Erschließung neuer Zielgruppen auseinanderzu-setzen. Auch Studienaussteiger/innen sind in diesem Zusammenhang bereits in den Fokus von Unternehmen gerückt (vgl. Becker/Lübbers 2014). Im Rahmen des Projekts OTH mind - modulares innovatives Netzwerk für Durchlässigkeit wurden mittels einer regionalen Unternehmensbefragung (IHK-Kammerbezirk Ober-pfalz) sowohl der regionale Fachkräftebedarf, als auch verschiedene Aspekte bezüglich der Integration von Studienabbrecher/innen in die duale Berufsausbildung untersucht. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass hinsicht-lich der Integration von Studienaussteiger/innen in die duale Ausbildung in einigen Bereichen noch wesentli-cher Handlungsbedarf besteht.

1. Einleitung

Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in den Unter-nehmen hat sich in den letzten Jahren drastisch ver-schärft. Besonders stark betroffen sind hierbei vor allem klein- und mittelständische Unternehmen (KMUs). Die Ursachen hierfür sind vor allem auf den demographi-schen Wandel, die positive konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und auf eine fallende Zahl an Schulabgän-ger/innen zurückzuführen. Besonders ausgeprägt ist der Bedarf an Fachkräften dabei in technischen Berufsfel-dern (vgl. Bundesagentur für Arbeit 2017; Jahn/Birckner 2014; Mesaros et al. 2009). Neben einem steigenden

Bedarf an qualifizierten Fachkräften haben Unternehmen auch zunehmend Probleme, offene Ausbildungsstellen zu besetzen. So ist die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstel-len vom Jahr 2009 bis zum Jahr 2016 um 147% angestie-gen (siehe Abbildung 1) (vgl. Bundesministerium für Bil-dung und Forschung 2017). Vor allem in den MINT-Berufsfeldern ist in den letzten Jahren ein deutlicher Rückgang an Auszubildenden zu verzeichnen (vgl. Deut-sche Akademie der Technikwissenschaften 2014; Bun-desministerium für Bildung und Forschung 2017).

Ziel des Forschungsteilbereichs (FTB) „Anschlussmöglich-keiten für Studienabbrecher/innen“ ist es, Studienausstei-ger/innen beim Übergang vom Studium in die (duale) Berufsausbildung zu unterstützen. Vor diesem Hinter-grund wurden aus der Perspektive von Unternehmen mögliche Handlungsbedarfe in Bezug auf die Integration von Studienabbrecher/innen in die duale Ausbildung er-mittelt. Der vorliegende Artikel greift diesbezüglich zent-rale Erkenntnisse aus einer regionalen Unternehmensbe-fragung auf.

Schwerpunkte der Befragung

Analyse des aktuellen und zukünftigen Fachkräftebe-darfs im technischen Bereich;

Interesse regionaler Unternehmen an der Zielgruppe (Studienabbrecher/innen) für die duale Berufsausbil-dung;

Erfahrungen mit der Zielgruppe bei der dualen Be-rufsausbildung;

Maßnahmen zur Integration von Studienausstei-ger/innen in die duale Berufsausbildung;

Möglichkeiten zur Förderung der Integration von Stu-dienabbrecher/innen in die duale Berufsausbildung;

2. Integration von Studienabbrecher/innen in die duale Berufsausbildung

Probleme bei der Rekrutierung von Auszubildenden ver-anlassen Unternehmen zunehmend neue Zielgruppen zu erschließen (vgl. Tillmann et al. 2014). Vor allem Studien-abbrecher/innen sind in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Unternehmen gerückt, um den Bedarf an Auszubildenden bzw. Fachkräften zu decken (vgl. Be-

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Abbildung 1: Unbesetzte Ausbildungsstellen in Deutschland (Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung 2017)

OTH mind – BMBF-Verbundprojekt 5

cker/Lübbers 2014; Bundesministerium für Bildung und Forschung 2017; Deutscher Industrie- und Handelskam-mertag 2015; Referenz-Betriebs-System 2015). Eine Be-fragung durch den Zentralverband des Deutschen Hand-werks (ZDH) zeigt auf, dass Betriebe bereits verstärkt Maßnahmen zur Integration von Studienabbre-cher/innen in die berufliche Bildung durchführen. Aller-dings lässt sich festhalten, dass der Bedarf an geeigneten Integrationsmaßnahmen nach wie vor sehr groß ist. Ins-besondere die Identifikation von Studienausstei-ger/innen und die aktuell vorherrschenden Beratungs-strukturen stellen eine wesentliche Herausforderung im Hinblick auf die Integration der Zielgruppe dar (vgl. Zent-ralverband des deutschen Handwerks 2013). In diesem Zusammenhang ist einerseits die Kooperationsbereit-schaft der Hochschulen von zentraler Bedeutung, ande-rerseits existieren aus Sicht der Betriebe „parallel arbei-tende Beratungsstrukturen, welche nicht miteinander vernetzt […] sind“ (Zentralverband des deutschen Hand-werks 2013, S. 8).

Grundsätzlich lässt sich bei Unternehmen eine hohe Auf-geschlossenheit gegenüber der Zielgruppe der Studien-abbrecher/innen feststellen - wenngleich in einer Be-triebsbefragung der Gesellschaft für Innovationsfor-schung und Beratung (GIB) festgestellt werden konnte, dass rund zwei Drittel der befragten Betriebe bisher kei-ne Erfahrungen mit dieser Zielgruppe bei der Ausbildung gemacht haben (vgl. Ebbinghaus 2016). Besonders posi-tiv bewerten Unternehmen die hohe Motivation und die höhere Lebenserfahrung bei Studienabbrecher/innen. Demzufolge zeichnen sich diese oft durch ein besonders starkes Engagement und einen größeren Grad an persön-licher Reife aus (vgl. Becker et al. 2010).

In umfangreichen Untersuchungen konnte weiterhin belegt werden, dass Unternehmen, die Studienausstei-ger/innen integrierten, diese auch in ein Ausbildungs-verhältnis übernommen haben. In der Regel absolvieren diese dabei ihre Ausbildung in demselben Umfang wie Abiturient/innen.1 Eine Berücksichtigung von im Studium erworbenen Kompetenzen – beispielsweise durch eine (zusätzliche) Verkürzung der Ausbildungsdauer – findet in der Regel eher selten statt. Ein wesentliches Hemmnis bezüglich der Integration von Studienaussteiger/innen, sowie einer Anrechnung von Studienleistungen ist sei-tens der Unternehmen vor allem in der schwierigen Be-urteilung der im Studium erworbenen Qualifikationen zu sehen (vgl. Becker et al. 2010; Ebbinghaus et al. 2014; Referenz-Betriebs-System 2015). In diesem Zusammen-hang existieren bisher keine einheitlichen Standards für eine Anrechnung von Studienleistungen auf die Berufs-bildung (vgl. Frank et al. 2015; Reglin/Severin 2012).

Vor allem lässt sich der Bedarf ableiten, „Übergänge von

1 Verkürzung der Ausbildungsdauer um maximal 12 Monate (Abkür-

zung der Ausbildungszeit und Teilzeitausbildung gem. § 8 Abs. 1 BBiG/§ 27b Abs. 1 HwO).

Studienabbrecher/innen in eine Berufsausbildung zu er-leichtern und systematisch […] Verfahren zu schaffen, die ggf. eine Anrechnung […] und eine Verkürzung der Ausbil-dung ermöglichen“ (Jahn/Birckner 2014, S. 11).

3. Methode

3.1. Stichprobe

Im Rahmen einer regionalen Unternehmensbefragung wurde unter anderem der aktuelle und zukünftige Fach-kräftebedarf im technischen Bereich untersucht (n = 206). Ein weiterer Schwerpunkt dieser Befragung galt dem Thema Integration von Studienabbrecher/innen in die duale Berufsausbildung. Vor diesem Hintergrund gaben - im Rahmen eines Sonderteils der Unternehmensbefra-gung („Studienabbrecher“) - 78 Unternehmen eine Ein-schätzung bzw. Bewertung zu spezifischen Themen der beruflichen Integration von Studienaussteiger/innen ab. Befragt wurden in diesem Zusammenhang klein- und mit-telständische Unternehmen (KMUs) sowie Großunter-nehmen aus technischen Branchen (IHK-Kammerbezirk Oberpfalz). Eine detaillierte methodische Beschreibung der Stichprobe sowie des Erhebungsinstruments ist dem Methodenbericht (Schnurer 2016) zu entnehmen.2

3.2. Fragebogen

Neben der Analyse des aktuellen und zukünftigen regiona-len Fachkräftebedarfs in technischen Berufsfeldern (MINT-Bereich) wurde im Rahmen der Erhebung das all-gemeine Interesse an der Gewinnung von Studienabbre-cher/innen für die (duale) Berufsausbildung analysiert. Zudem wurde untersucht, ob bereits Erfahrungen mit der Zielgruppe bei der dualen Berufsausbildung gemacht wurden - insbesondere die Gründe für die Rekrutierung, sowie die Form der dualen Berufsausbildung (z. B. Ausbil-dungsdauer, Kombination mit einer Fortbildung) standen hierbei im Vordergrund. Ein abschließender Themenkom-plex befasste sich mit der Bewertung spezifischer Maß-nahmen bzw. Angebote zur Förderung der Integration von Studienaussteiger/innen in die duale Ausbildung. Vor die-sem Hintergrund sollten Maßnahmen bzw. Angebote eru-iert werden, die dazu beitragen, dass Unternehmen in stärkerem Maße Studienaussteiger/innen für die (duale) Ausbildung rekrutieren.

4. Ergebnisteil

Im folgenden Kapitel werden zunächst die Ergebnisse in Bezug auf den aktuellen und zukünftigen Fachkräftebe-darf im technischen Bereich dargelegt. Anschließend wer-den die Auswertungen zum Thema Integration von Studi-enabbrecher/innen in die duale Berufsausbildung erörtert.

4.1. Fachkräftebedarf im technischen Bereich

Allgemeine Statistiken

2 Kapitel 3.3 Unternehmensbefragung

OTH mind – BMBF-Verbundprojekt 6

Bei der Auswertung der Ergebnisse spielte der regionale Bezug eine wesentliche Rolle. Aus diesem Grund wurden für die Auswertungen nur die Unternehmen aus der Re-gion „Oberpfalz“ (n = 206) herangezogen. Abbildung 2 gibt einen Überblick über die Verteilung der befragten Unternehmen in der Region (nach kreisfreien Städten und Landkreisen). Die Mehrheit der befragten Unter-nehmen (91,7%) fällt mit 1 - 499 sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten unter den Definitionsbereich ei-nes klein- bzw. mittelständischen Unternehmens (KMU). Aufgrund der geringen Fallzahl an Großunternehmen in der Stichprobe wurde für die Analysen auf eine Unter-scheidung zwischen KMU und Großunternehmen ver-zichtet. Der Frauenanteil bei den Beschäftigten in den Unternehmen beläuft sich im Mittel auf 29,17% (SD (Standardabweichung): 22). Mit Blick auf das Alter der Belegschaft lässt sich bei den befragten Unternehmen eine eher durchschnittliche Altersstruktur feststellen (siehe Tabelle 1).

Abbildung 2: Sitz der Unternehmen / Betriebe (Region: Oberpfalz)

Tabelle 1: Altersstruktur der Belegschaft

absolut prozentual

sehr jung 7 3,5% eher jünger 54 26,9% durchschnittlich 109 54,2% eher älter 30 14,9% sehr alt 1 0,5%

∑ 201 100%

Aktueller Fachkräftebedarf

Zum Zeitpunkt der Befragung gab mehr als ein Drittel der Unternehmen (37,4%) an, aktuell vakante Stellen im technischen Bereich zu haben (hierbei handelt es sich um Stellen, welche seit mehr als sechs Monaten nicht besetzt werden konnten). Die von Vakanzen betroffenen Unternehmen wurden schließlich auch hinsichtlich der davon betroffenen technischen Berufshauptgruppen und

Qualifikationsniveaus3 befragt. Dabei zeigt sich, dass in den Berufshauptgruppen „Elektrotechnik“ (35,1%), „Ma-schinenbau- und Betriebstechnik“ (24,7%) und „Bauberu-fe“ (23,4%) die meisten vakanten Stellen zu verzeichnen waren (siehe Abbildung 3). Hierbei ist jedoch zu berück-sichtigen, dass sich hinsichtlich der betroffenen Qualifika-tionsniveaus - teils größere - Unterschiede zeigen (siehe Abbildung 4): Am stärksten betroffen waren hierbei „Fachkräfte mit einer mindestens 2-jährigen Berufsausbil-dung“ (MW (Mittelwert): 3,68; SD: 0,68)4. So gaben mehr als drei Viertel der von Vakanzen betroffenen Unterneh-men (77,3%) an, einen starken Bedarf an dieser Perso-nengruppe zu haben. Auch bei den Qualifikationsniveaus der „Meister/innen, Techniker/innen“ (MW: 3,31; SD: 0,95)4 und „Ingenieur/innen“ (MW: 3,25; SW: 1,02)4 wur-de der aktuelle Bedarf durchaus als sehr hoch eingestuft. Am vergleichsweise schwächsten - wenngleich noch im-mer relativ hoch - ausgeprägt war schließlich der Bedarf an Auszubildenden (MW: 3,04; SD: 1,17)4. So äußerten mehr als die Hälfte der von Vakanzen betroffenen Unter-nehmen (52,2%) einen starken Bedarf an Auszubildenden zu haben.

Zukünftiger Fachkräftebedarf

Bei Betrachtung des zukünftigen Bedarfs an Fachkräften im technischen Bereich lässt sich bei den Unternehmen eine deutliche Zunahme gegenüber des aktuellen Bedarfs feststellen. So gaben über zwei Drittel der befragten Un-ternehmen (68,9%) an, in den nächsten drei Jahren einen verstärkten Bedarf an Fachkräften im technischen Bereich zu erwarten. Insbesondere bei den Berufshauptgruppen „Informatik, Informations- und Kommunikationstechnolo-gieberufe“ (31,0%), „Elektrotechnik“ (28,2%), sowie „Ma-schinenbau- und Betriebstechnik“ (28,2%) wird nach An-gaben der Unternehmen mit einem hohen Bedarf an Fachkräften zu rechnen sein (siehe Abbildung 3). Hinsicht-lich der davon betroffenen Qualifikationsniveaus zeigt sich ein analoges Bild wie beim aktuellen Bedarf (siehe Abbil-dung 5). Wiederum am stärksten ausgeprägt war der zu-künftige Bedarf bei den „Fachkräften mit einer mindestens 2-jährigen Berufsausbildung“. Über die Hälfte der befrag-ten Unternehmen (56,8%) ging hierbei von einer Zunahme des Personalbedarfs aus. Ebenfalls wurde von den Unter-nehmen in Bezug auf die Qualifikationsniveaus der „Meis-ter/innen, Techniker/innen“ (37,1%) und der „Ingeni-eur/innen“ (42,7%) ein zunehmender Bedarf erwartet, wohingegen bei den Auszubildenden überwiegend von einem gleichbleibenden Bedarf (57,6%) ausgegangen wurde.

3 Im Rahmen der Unternehmensbefragung wurden die Qualifikations-

niveaus wie folgt definiert: a) Ingenieur/innen, b) Meister/innen, Tech-niker/innen, c) Fachkräfte (mit einer mindestens 2-jährigen Berufsaus-bildung), d) Auszubildende. 4 Skala: 1 = “nicht betroffen“, 2 = „kaum betroffen“, 3 = „etwas betrof-

fen“, 4 = „stark betroffen“;

4,9

%

23

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8,3

%

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OTH mind – BMBF-Verbundprojekt 7

Abbildung 3: Aktueller und zukünftiger Fachkräftebedarf im technischen Bereich - betroffene Berufshauptgruppen (Mehrfachnennungen)

0,0%

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2,6%

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2,6%

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22,1%

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1,4%

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17,6%

22,5%

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23,2%

12,0%

28,2%

12,7%

2,8%

1,4%

16,2%

18,3%

8,5%

31,0%

9,2%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40%

Land-, Tier- und Forstwirtschaftsberufe, Gartenbauberufe und Floristik

Rohstoffgewinnung und -aufbereitung, Glas- und Keramikherstellungund -verarbeitung

Kunststoffherstellung und -verarbeitung, Holzbe- und -verarbeitung

Papier- und Druckberufe, technische Mediengestaltung

Metallerzeugung, Metallbearbeitung, Metalloberflächenbehandlung

Metallbau und Schweißtechnik

Feinwerk- und Werkzeugtechnik

Maschinenbau- und Betriebstechnik

Fahrzeug-, Luft-, Raumfahrt- und Schiffbautechnik

Mechatronik und Automatisierungstechnik

Energietechnik

Elektrotechnik

Technische Forschungs-, Entwicklungs-, Konstruktions- undProduktionssteuerungsberufe

Textil- und Lederberufe

Lebensmittelherstellung und -verarbeitung

Bauplanungs-, Architektur- und Vermessungsberufe

Bauberufe

Mathematik-, Biologie-, Chemie- und Physikberufe, etc.

Informatik-, Informations- und Kommunikationstechnologieberufe

Sonstige

zukünftiger Bedarf aktueller Bedarf

OTH mind – BMBF-Verbundprojekt 8

Abbildung 4: Aktuell vakante Stellen im technischen Bereich - betroffene Qualifikationsniveaus

Abbildung 5: Zukünftiger Bedarf an Fachkräften im technischen Bereich - betroffene Qualifikationsniveaus

4.2. Integration von Studienabbrecher/innen in die duale Berufsausbildung

Neben dem aktuellen und zukünftigen Fachkräftebedarf im technischen Bereich wurden im Rahmen des Sonderteils „Studienabbrecher“ der Unternehmensbefra-gung das allgemeine Interesse von Unternehmen an der Zielgruppe der Studienabbrecher/innen, Erfahrungen mit der Zielgruppe, sowie Maßnahmen zur Förderung der Integration von Studienaussteiger/innen in die (duale) Berufsausbildung untersucht. Die jeweiligen Fragestel-lungen richteten sich hierbei an Ausbildungsbetriebe/-unternehmen (n = 57).

Interesse/Erfahrungen der Unternehmen an/mit der Zielgruppe

Zunächst wurden die Unternehmen hinsichtlich ihres Interesses an der Gewinnung von Studienabbre-cher/innen (aus dem technischen Bereich) für die duale Berufsausbildung im technischen Bereich befragt. Dabei lässt sich bei den Unternehmen durchaus ein hohes Inte-resse an der Gewinnung der Zielgruppe feststellen (siehe Abbildung 6) (MW: 3,07; SD: 0,83)5. Besonders Unter-nehmen welche angaben, einen verstärkten Bedarf an

5 Skala: 1 = „gar kein Interesse“, 2 = „geringes Interesse“, 3 = „mittle-

res Interesse“, 4 = „hohes Interesse“;

Fachkräften in den nächsten drei Jahren zu erwarten, zeigten ein vergleichsweise höheres Interesse an der Zielgruppe (siehe Tabelle2).

Abbildung 6: Interesse an der Gewinnung von Studienabbrecher/innen für die duale Berufsausbildung

Auf die Frage, ob die Unternehmen im technischen Be-reich schon einmal Studienaussteiger/innen ausgebildet haben bzw. aktuell ausbilden, gaben 32,7% der Unter-nehmen an, dass sie bereits Studienabbrecher/innen ausgebildet haben bzw. aktuell ausbilden.6 Hingegen hatten 60% der Unternehmen noch keine Erfahrungen mit dieser Zielgruppe bei der dualen Berufsausbildung gemacht (7,3% der Unternehmen konnten keine Angaben darüber machen, ob im Unternehmen bereits Studienab-

6 Befragt wurden in diesem Zusammenhang Unternehmen, welche

angaben, Interesse an der Gewinnung der Zielgruppe für die duale Berufsausbildung zu haben (n=55).

17,4%

2,7%

7,7%

10,9%

13,0%

4,0%

10,8%

9,4%

17,4%

16,0%

24,6%

23,4%

52,2%

77,3%

56,9%

56,3%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Auszubildende(n = 69)

Fachkräfte (mind. 2-jährige BA)(n = 75)

Meister/innen, Techniker/innen(n = 65)

Ingenieur/innen(n = 64)

nicht betroffen kaum betroffen etwas betroffen stark betroffen

2,9%

4,9%

4,7%

3,0%

57,6%

31,4%

43,5%

36,0%

28,5%

56,8%

37,1%

42,7%

11,0%

7,0%

14,7%

18,3%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Auszubildende(n = 172)

Fachkräfte (mind. 2-jährige BA)(n = 185)

Meister/innen, Techniker/innen(n = 170)

Ingenieur/innen(n = 164)

nimmt ab bleibt gleich nimmt zu nicht absehbar

3,6% 20,0%

41,8% 34,5%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

gar keinInteresse

geringesInteresse

mittleresInteresse

hohes Interesse

OTH mind – BMBF-Verbundprojekt 9

brecher/innen ausgebildet wurden bzw. werden).

Tabelle 2: Interesse an der Gewinnung von Studienabbrecher/innen für die duale Berufsausbildung in Abhängigkeit des erwarteten Fachkräf-tebedarfs

Erwarten Sie in den nächsten 3 Jahren einen verstärkten Bedarf an Fachkräften im technischen Bereich (inkl. Auszubildende) in Ihrem Unternehmen?

ja nein

gar kein Interesse 0,0% 14,3%

geringes Interesse 17,1% 28,6%

mittleres Interesse 43,9% 35,7%

hohes Interesse 39,0% 21,4%

Diejenigen Unternehmen, die angaben Studienabbre-cher/innen ausgebildet zu haben bzw. auszubilden, wur-den befragt, weshalb sie diese für die duale Berufsausbil-dung rekrutiert haben bzw. rekrutieren (siehe Abbildung 7). Des Weiteren wurden diese Unternehmen befragt, in welcher Form Studienabbrecher/innen eine duale Be-rufsausbildung absolviert haben bzw. absolvieren. We-sentliche Gründe für die Rekrutierung von Studienaus-steiger/innen für die duale Berufsausbildung sahen die Unternehmen insbesondere in Hinblick auf die Kompe-tenzen bzw. Qualifikationen (MW: 3,59; SD: 0,62)7, sowie die hohe Motivation der Zielgruppe (MW: 3,53; SD: 0,64)7. Mit Blick auf die duale Berufsausbildung zeigt sich, dass diese häufig in einer verkürzten Dauer (MW: 3,75; SD: 0,93)8 und eher selten in Kombination mit einer Fort-bildung (MW: 2,4; SD: 1,17)8 erfolgte (siehe Abbildung 8).

7 Skala: 1 = „stimme nicht zu“, 2 = „ stimme eher nicht zu“, 3 = „stim-

me eher zu“, 4 = „stimme zu“; 8 Skala: 1 = „nie“, 2 = „selten“, 3 = „gelegentlich“, 4 = „oft“, 5 = „im-

mer“;

29,4%

29,4%

6,7%

5,9%

12,5%

29,4%

35,3%

33,3%

29,4%

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35,3%

35,3%

60,0%

64,7%

31,3%

5,9%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Studienabbrecher/innen absolvieren eine duale Ausbildungi.d.R. in verkürzter Zeit und stehen dem Unternehmen in kurzer

Zeit als vollwertige Fachkraft zur Verfügung(n = 17)

Studienabbrecher/innen weisen eine hohe Motivation auf(n = 15)

Studienabbrecher/innen bieten in Hinblick auf ihreKompetenzen / Qualifikationen große Potenziale

(n = 17)

Wir wollen Studienabbrecher/innen gezielt dabei unterstützen,eine Ausbildung absolvieren zu können

(n = 16)

Es gab / gibt keine anderen geeigneten Bewerber (fehlendeQualifikation / Kompetenzen)

(n = 17)

stimme nicht zu stimme eher nicht zu stimme eher zu stimme zu

Abbildung 7: Gründe für die Rekrutierung von Studienabbrecher/innen für die duale Berufsausbildung

OTH mind – BMBF-Verbundprojekt 10

Abbildung 8: Form der Berufsausbildung von Studienabbrecher/innen

Abbildung 9: Inwiefern werden in Ihrem Unternehmen folgende Maß-nahmen bereits umgesetzt bzw. sind geplant, um Studienabbre-cher/innen für die duale Berufsausbildung zu rekrutieren?

Maßnahmen zur Integration von Studienabbre-cher/innen

Neben dem Interesse an der Zielgruppe und den Erfah-rungen mit Studienabbrecher/innen bei der dualen Be-rufsausbildung wurde weiterhin der Frage nachgegangen, inwiefern in den Unternehmen spezifische Maßnahmen - insbesondere der Ausbau von Kooperationen mit zentra-len Institutionen (z. B. Kammern, Agentur für Arbeit und Hochschulen) - bereits umgesetzt wurden bzw. geplant sind, um Studienaussteiger/innen für die duale Berufs-ausbildung zu gewinnen (siehe Abbildung 9). Es wird deutlich, dass bei rund einem Drittel der Unternehmen ein Ausbau der Kooperation mit Arbeitsagenturen (36,7%) und Kammern (IHK/HWK) (28,0%) bereits stattge-funden hat. Hingegen wurden vertiefende Kooperationen mit Hochschulen lediglich von acht Prozent der Unter-nehmen umgesetzt, ein entsprechender Kooperations-ausbau mit Hochschulen wurde immerhin von 42,0% der Unternehmen erwogen.

Trotz des hohen Interesses der Unternehmen an der Ge-winnung von Studienabbrecher/innen für die duale Be-rufsausbildung fand eine gezielte Rekrutierung lediglich bei 7,8% der Unternehmen statt. Aufgrund des steigen-

den Bedarfs an Fachkräften ist es umso erstaunlicher, dass bei einem Großteil der Unternehmen (58,8%) eine gezielte Rekrutierung auch in naher Zukunft nicht konkret geplant war bzw. erwogen wurde. Die Unternehmen wurden zudem befragt, ob bereits weitere Maßnahmen umgesetzt wurden oder dies geplant ist, um Studienab-brecher/innen für die duale Berufsausbildung zu gewin-nen. In diesem Zusammenhang gaben 5,5% der Unter-nehmen an, dass bereits weitere Maßnahmen - bei-spielsweise Aushänge an Hochschulen - umgesetzt wur-den. Bei einigen wenigen befragten Unternehmen (1,8%) war die Realisierung weiterer Maßnahmen konkret ge-plant.

Förderung der Integration von Studienabbrecher/innen

Im abschließenden Themenkomplex wurde erhoben, welche Maßnahmen bzw. Angebote dazu beitragen, dass Unternehmen in stärkerem Maße Studienabbre-cher/innen für die (duale) Berufsausbildung rekrutieren. Die Einschätzungen der Unternehmen zu spezifischen Maßnahmen/Angeboten sind in Abbildung 10 dargestellt.

20,0%

12,5%

40,0%

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50,0% 18,8%

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0% 20% 40% 60% 80% 100%

in einer verkürztenAusbildungszeit

(n = 16)

in Kombination mit einerFortbildung

(n = 10)

nie selten gelegentlich oft immer

36,7%

34,0%

46,0%

58,8%

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8,0%

4,0%

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36,7%

28,0%

8,0%

7,8%

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Ausbau der Kooperation mitArbeitsagentur

(n = 49)

Ausbau der Kooperationen mitKammern (IHK, HWK)

(n = 50)

Ausbau von Kooperationen mitHochschulen

(n = 50)

Gezielte Rekrutierung vonStudienabbrecher/innen

(n = 51)

nicht geplant /erwogen wird erwogen

konkret geplant bereits umgesetzt

OTH mind – BMBF-Verbundprojekt 11

Abbildung 10: Würden die nachfolgend aufgeführten Maßnahmen / Angebote dazu beitragen, dass Ihr Unternehmen in Zukunft in stärkerem Maße Studienabbrecher/innen für die duale Berufsausbildung rekrutiert?

Als besonders förderlich erweist sich dabei aus Sicht der Unternehmen vor allem eine stärkere Vernetzung mit regionalen Akteuren, wie beispielsweise den Kammern und Hochschulen (MW: 3,18; SD: 0,69)9. Neben einer stärkeren Vernetzung mit regionalen Akteuren besteht aus Sicht der Unternehmen vor allem aber auch Hand-lungsbedarf in Bezug auf eine Verbesserung der Anrech-nungsmöglichkeiten von Studienleistungen auf die duale Berufsausbildung (MW: 3,04; SD: 0,67)9. Zudem gilt es den Fokus auch auf eine Verbesserung der Informations-angebote zu den Anrechnungsmöglichkeiten von Studien-leistungen (MW: 2,96; SD: 0,82)9 und den Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsangeboten zur Integration von Studienabbrecher/innen (MW: 3,00; SD: 0,70)9 zu legen.

5. Diskussion

Neben der Analyse des aktuellen und zukünftigen regio-nalen Fachkräftebedarfs in technischen Berufsfeldern (MINT-Bereich) lag ein wesentlicher Schwerpunkt der Erhebung auf dem Themengebiet Integration von Studi-enabbrecher/innen in die duale Berufsausbildung. Die Ergebnisse lieferten einige zentrale Erkenntnisse und Ansatzpunkte im Hinblick auf die berufliche Integration von Studienaussteiger/innen.

Grundsätzlich konnte bei den regionalen Unternehmen ein durchaus hohes Interesse an der Gewinnung von Stu-

9 Skala: 1 = „nein, auf keinen Fall“, 2 = „nein, eher nicht“, 3 = „ja,

wahrscheinlich schon“, 4 = „ja, auf jeden Fall“;

dienaussteiger/innen für die duale Berufsausbildung fest-gestellt werden, wenngleich seitens der Unternehmen bisher nur bedingt Maßnahmen zur Gewinnung von Stu-dienabbrecher/innen ergriffen bzw. umgesetzt wurden. Wesentliche Ansatzpunkte sind daher ein Ausbau der Vernetzung zwischen Arbeitsagenturen, Kammern, Hoch-schulen und Unternehmen, sowie eine systematische Erschließung der Zielgruppe durch Unternehmen - bspw. durch gezielte Ansprache.

Mit Blick auf die duale Berufsausbildung bieten die Kam-mern bereits spezifische Angebote für Studienausstei-ger/innen an, die unter anderem eine verkürzte Ausbil-dung auf Grundlage erbrachter Studienleistungen ermög-lichen. Allerdings ergeben sich in diesem Zusammenhang aus Unternehmenssicht zwei grundlegende Probleme, bei denen es anzusetzen gilt: Zum einen sind Unternehmen häufig nicht (ausreichend) über die Möglichkeiten einer Anrechnung bzw. Berücksichtigung von Studienleistungen informiert, zudem sind die Regelungen für eine Anrech-nung/Berücksichtigung von Studienleistungen aus Sicht der Unternehmen höchst intransparent (vgl. Becker et al. 2010). Zum anderen ist eine Beurteilung/Bewertung von im Studium erworbenen Kompetenzen aufgrund der In-transparenz von Studienbescheinigungen für Unterneh-men meist nicht bzw. nur sehr schwer möglich (Becker et al. 2010).

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Erschlie-ßung von Studienabbrecher/innen für die duale Berufs-ausbildung - insbesondere vor dem Hintergrund des de-

2,0%

5,9%

5,8%

18,0%

20,4%

16,0%

17,6%

21,2%

58,0%

55,1%

50,0%

51,0%

53,8%

22,0%

24,5%

34,0%

25,5%

19,2%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Beratungs- und Unterstützungsangebote zur Integration vonStudienabbrecher/innen

(n = 50)

Verbesserte Möglichkeiten der Anrechnung / Berücksichtigung von imStudium erworbenen Qualifikationen beim Erwerb formaler

Qualifikationen (z.B. Berufsausbildung)(n = 49)

Eine stärkere Vernetzung mit regionalen Akteuren (z.B. Hochschulen,Kammern)

(n = 50)

Verbesserte Informationsangebote zu den Möglichkeiten derAnrechnung / Berücksichtigung von im Studium erworbenenQualifikationen beim Erwerb formaler Qualifikationen (z.B.

Berufsausbildung)(n = 51)

Eine transparentere Dokumentation der im Studium erworbenen (Teil-)Kompetenzen

(n = 52)

nein, auf keinen Fall nein, eher nicht ja wahrscheinlich schon ja, auf jeden Fall

OTH mind – BMBF-Verbundprojekt 12

mographischen Wandels und dem damit einhergehenden Fachkräftemangel - durchaus Potenzial für Unternehmen birgt. Jedoch verdeutlichen die vorliegenden Ergebnisse, dass in Bezug auf die Integration von Studienabbre-cher/innen durchaus noch wesentlicher Handlungsbedarf besteht. So sollten Unternehmen Studienausstei-ger/innen gezielt erschließen und in den Rekrutierungs-prozess einbeziehen. Hierbei können Unternehmen ins-besondere von einer engen Zusammenarbeit mit den Agenturen für Arbeit und Kammern profitieren.

Die Kammern und Agenturen für Arbeit sind insbesonde-re in die Pflicht zu nehmen, wenn es darum geht, Unter-nehmen für die Zielgruppe zu sensibilisieren und Studi-enaussteiger/innen in Unternehmen zu vermitteln. Dar-über hinaus liegt es im Verantwortungsbereich der Kam-mern, die Möglichkeiten der Anrechnung von im Studium erworbenen Kompetenzen an Unternehmen zu kommu-nizieren.

OTH mind – BMBF-Verbundprojekt 13

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Wissenschaftlicher Mitarbeiter im BMBF-Verbundprojekt „OTH mind“ an der OTH Amberg-Weiden

Impressum

Autor: Bernhard Gschrey

Herausgegeben durch: BMBF-Verbundprojekt „OTH mind“ der OTH Regensburg und der OTH Amberg-Weiden

Wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. habil. Clarissa Rudolph

Kontakt: Prüfeninger Straße 58, 93049 Regensburg

[email protected]

www.othmind-regensburg.de

Hetzenrichter Weg 15, 92637 Weiden in der Oberpfalz

[email protected]

www.oth-aw.de/hochschule/oth_mind

Copyright: Vervielfachung oder Nachdruck auch auszugsweise zur Veröffentlichung durch Dritte nur mit aus-

drücklicher Zustimmung der Herausgeber.

Hinweis: Diese Publikation wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

geförderten Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ erstellt. Die in

dieser Publikation dargelegten Ergebnisse und Interpretationen liegen in der alleinigen Verantwor-

tung der Autor/innen.

Bernhard Gschrey

Forschungsteilbereich:

Anschlussmöglichkeiten für

Studienabbrecher/innen