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Ist alles erlaubt, was Umsatz bringt? Eine sozialethische Beurteilung Dr. Alexander Filipović Lehrstuhl Christliche Soziallehre und Allgemeine Religionssoziologie (Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins) Otto-Friedrich-Universität Bamberg www.alexander-filipovic.de

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Ist alles erlaubt, was Umsatz bringt?

Eine sozialethische Beurteilung

Dr. Alexander FilipovićLehrstuhl Christliche Soziallehre und Allgemeine Religionssoziologie (Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins) Otto-Friedrich-Universität Bambergwww.alexander-filipovic.de

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Einleitung

1. Wirtschaft und Umsatz sind an sich nichts moralisch Schlechtes

2. wirtschaftliches Handeln und eine Vergrößerung des Umsatzes kann nicht mit moralischem Handeln gleichgesetzt werden. Es kann wirtschaftlich erfolgreiches Handeln geben, das unmoralisch ist.

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Überblick/Vorgehen

1. Moral, Ethik, Sozialethik – Was ist das eigentlich?

2. Prekäre (?) Beispiele moderner Werbeformen

3. Moralisch argumentierende Beurteilungen dieser Werbeformen

4. Sozialethische Kriterien und Beurteilungen

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1. Moral, Ethik, Sozialethik – Was ist das eigentlich? Moral

Gut/schlecht, Sitte, allgemeine Geltung, Lebens-Sinn, Achtung und Anerkennung von Menschen, Kriterien der Geltung

Ethik Moral als ihr Gegenstand, besondere Denkform

(Nachdenklichkeit, Theorie), Moraltheorie, Streit über Orientierungen

Sozialethik Das Soziale als Gegenstand der Ethik,

gesellschaftliche Strukturen und Institutionen

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2. Prekäre (?) Beispiele moderner Werbeformen (1)

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2. Prekäre (?) Beispiele moderner Werbeformen (1)

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2. Prekäre (?) Beispiele moderner Werbeformen (1)

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2. Prekäre (?) Beispiele moderner Werbeformen (1)

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2. Prekäre (?) Beispiele moderner Werbeformen (1)

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2. Prekäre (?) Beispiele moderner Werbeformen (2)

Guerilla-Marketing Aktionen, die überraschen sollen und damit eine

hohe Aktivierung der Menschen erreichen. Das Spiel mit den normativen Erwartungen der Informationsempfänger soll Erfolg bringen.

Virales Marketing Mund-zu-Mund-Propaganda; Regelverletzungen

sind nicht das entscheidende Prinzip, sondern der Umstand, dass Menschen gar nicht merken, dass sie beim Weitererzählen einer Geschichte Werbung machen.

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3. Moralisch argumentierende Beurteilungen von Werbeformen

„Ethik in der Werbung“ (Päpstlicher Rat für die Sozialen Kommunikations-mittel „widerlich und verletzend“, „den sittlichen

Normen widersprechen[d]“ Dietmar Mieth (christl. Moraltheologe)

„Ist von der Moral nichts anderes mehr übrig geblieben, als ein Mittel der Reizsteigerung?“ (Mieth 2004: 14)

Bundesverfassungsgericht Kommunikationsfreiheit vor Wettbewerbsrecht

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4. Sozialethische Kriterien und Beurteilungen (1)

Soziale Verwiesenheit und Kommunikation Gemeinschaftsbezug des Menschen in

Freiheit nur durch Kommunikation denkbar

Persuasion und Manipulation Manipulation ist nicht vereinbar mit dem

Kriterium der Freiheit der Kommunikation

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4. Sozialethische Kriterien und Beurteilungen (2) Allgemein: Die Freiheit der Kommunikation

ist zu gewährleisten Werbung ist ein kommunikatives

Grundrecht Sicherstellung der Vielfalt kommunikativer

Angebote Vermeidung von Monopolbildung Kennzeichnung von Werbung als Werbung Keine falschen Informationen Sicherstellung kommunikativer

Kompetenz/Medienkompetenz/rezeptive Werbekompetenz

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Literatur (Auswahl) Bohrmann, Thomas (1997): Ethik - Werbung -

Mediengewalt. Werbung im Umfeld von Gewalt im Fernsehen. Eine sozialethische Programmatik. München: R. Fischer.

Päpstlicher Rat für die sozialen Kommunikationsmittel (1997): Ethik in der Werbung. Bonn (Reihe Arbeitshilfen, 135).

Mieth, Dietmar (2004): Kleine Ethikschule. Freiburg, Basel, Wien: Herder.

Bundesverfassungsgericht (12.12.2000): Verfassungsrechtliche Beurteilung von Imagewerbung mit gesellschaftskritischen Themen (Benetton-Werbung). Aktenzeichen BVerfG, 1 BvR 1762/95.

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