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2007 Jahresbericht

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  • 2007Jahresbericht

    Verwendete Acrobat Distiller 7.0.5 JoboptionsDieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v3.0.2" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 7.0.x kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.

    ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: OFFSET: Erzeugt PDF-Dateien für Offsetdruck (60 L/cm) aus Composite-PostScript von Layoutprogrammen (XPress, InDesign) mit Prozess- und Sonderfarben. Qualität: 300/1200 dpi, JPEG Mittel. Bei heiklen Bilder JPEG-Qualität erhöhen. Bei Feinraster Auflösung erhöhen. Preflight: bei Bildern unter 250/1000 dpi erfolgt eine Warnung; bei fehlenden Schriften wird die Konvertierung abgebrochen. Achtung: kann nur mit Distiller 7.x Professional eingesetzt werden! (050418/StJ. Benutzung auf eigenes Risiko. Weitere Informationen: www.prepress.ch)Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 208.347 Höhe: 294.661 mm

    KOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: ZIPGraustufenbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: ZIPSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: Aus

    Richtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 250 ppi (Pixel pro Zoll) Warnen und weiter Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 250 ppi (Pixel pro Zoll) Warnen und weiter Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1000 ppi (Pixel pro Zoll) Warnen und weiter

    FONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: JaUntergruppen, wenn benutzte Zeichen kleiner als: 100 %Wenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]

    FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: Nein

    ERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Nein Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: Ja

    PDF/X --------------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: Nein

    ANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 7050ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaFarbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: NeinBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0

    ENDE DES REPORTS ---------------------------------

    IMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de

  • Generaldirektorin

    Barbara Schneider-Kempf

    Ständiger Vertreterder Generaldirektorin

    Dr. Karl Werner Finger

    Sekretariate

    Baubeauftragteder Generaldirektorin

    Dr. Daniela Lülfing

    Referenten

    Jeanette LambleDr. Martin HollenderDr. Joachim Jaenecke

    Zentralabteilung

    Dr. Karl Werner Finger

    AbteilungBestandsaufbau

    Dr. Gerhard Kanthak

    Handschriftenabteilung

    Prof. Dr. Eef Overgaauw

    Ostasienabteilung

    Matthias Kaun

    Informations- undDatenmanagement

    Dr. Holger Busse

    Abteilung Katalogsystem,Wissenschaftl. Dienste

    Günter Hädrich

    Musikabteilung

    komm.Prof. Dr. Eef Overgaauw

    Zeitungsabteilung

    Dr. Joachim Zeller

    AbteilungHistorische Drucke

    Annette Wehmeyer

    Kartenabteilung

    Wolfgang Crom

    Kinder- undJugendbuchabteilung

    Carola Pohlmann

    Benutzungsabteilung

    Dr. Daniela Lülfing

    Osteuropa-Abteilung

    Olaf Hamann

    Abteilung ÜberregionaleBibliographische Dienste

    komm. Ulrike Junger

    Abteilung Bestandspflegeund Reprographie

    Andreas Mälck

    Orientabteilung

    Dr. Hartmut-Ortwin Feistel

    BildarchivPreußischer Kulturbesitz

    Hanns-Peter Frentz

    Organigramm im Jahr 2007

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    ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: OFFSET: Erzeugt PDF-Dateien für Offsetdruck (60 L/cm) aus Composite-PostScript von Layoutprogrammen (XPress, InDesign) mit Prozess- und Sonderfarben. Qualität: 300/1200 dpi, JPEG Mittel. Bei heiklen Bilder JPEG-Qualität erhöhen. Bei Feinraster Auflösung erhöhen. Preflight: bei Bildern unter 250/1000 dpi erfolgt eine Warnung; bei fehlenden Schriften wird die Konvertierung abgebrochen. Achtung: kann nur mit Distiller 7.x Professional eingesetzt werden! (050418/StJ. Benutzung auf eigenes Risiko. Weitere Informationen: www.prepress.ch)Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 208.347 Höhe: 294.661 mm

    KOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: ZIPGraustufenbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: ZIPSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: Aus

    Richtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 250 ppi (Pixel pro Zoll) Warnen und weiter Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 250 ppi (Pixel pro Zoll) Warnen und weiter Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1000 ppi (Pixel pro Zoll) Warnen und weiter

    FONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: JaUntergruppen, wenn benutzte Zeichen kleiner als: 100 %Wenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]

    FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: Nein

    ERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Nein Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: Ja

    PDF/X --------------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: Nein

    ANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 7050ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaFarbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: NeinBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0

    ENDE DES REPORTS ---------------------------------

    IMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de

  • Als größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands ist

    die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz ein Zen-

    trum der nationalen und internationalen Literaturversorgung. Über

    10,5 Mio. Bände umfasst allein ihr seit knapp 350 Jahren gewach-

    sener Druckschriftenbestand, hinzu kommen über 2,22 Millionen

    weitere Druckwerke und andere oft unikale Materialien in den

    Sondersammlungen – darunter abendländische und orientalische

    Handschriften, Musikautographe, Autographe und Nachlässe, Kar-

    ten, historische Zeitungen – sowie knapp 10,26 Millionen Mikro-

    formen und im Bildarchiv über 12 Millionen Motive. Eine ständig

    wachsende Zahl an Datenbanken und anderen elektronischen Res-

    sourcen ergänzen die Bestände. Die Qualität ihrer Sammlungen

    und ihre vielfältigen Dienstleistungen prägen weltweit das beson-

    dere Ansehen der Bibliothek.

    Die Staatsbibliothek zu Berlin (SBB-PK) gehört zur Stiftung Preu-

    ßischer Kulturbesitz (SPK), welche im Jahr 2007 ihr 50-jähriges

    Bestehen feierte. Die Stiftung wird von allen Ländern und dem

    Bund getragen. Die historischen Sammlungen der Bibliothek ste-

    hen in enger Beziehung zu den Sammlungen der anderen Einrich-

    tungen der SPK; sie umfassen alle Fachgebiete und werden fortlau-

    fend ergänzt. Für die modernen Sammlungen mit Schwerpunkten

    bei den Geistes- und Sozialwissenschaften wird wissenschaftlich

    relevante Literatur in inhaltlich tiefer Staffelung beschafft. Neben

    dem kontinuierlichen Erwerben und Bewahren von Literatur aus

    allen Zeiten, allen Ländern, in allen Sprachen sowie in jeder Form

    ist deren Erschließung und Nutzbarmachung zentrale Aufgabe der

    Bibliothek. Die weit gefächerten Qualifikationen der Beschäftig-

    ten sowie der Betrieb, die Pflege, der weitere Ausbau und die

    Modernisierung unserer Gebäude und Standorte mit den Magazi-

    nen, Lesesälen und Büros sichern die Erfüllung der nationalen und

    internationalen Aufgaben der Bibliothek.

    Verwendete Acrobat Distiller 7.0.5 JoboptionsDieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v3.0.2" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 7.0.x kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.

    ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: OFFSET: Erzeugt PDF-Dateien für Offsetdruck (60 L/cm) aus Composite-PostScript von Layoutprogrammen (XPress, InDesign) mit Prozess- und Sonderfarben. Qualität: 300/1200 dpi, JPEG Mittel. Bei heiklen Bilder JPEG-Qualität erhöhen. Bei Feinraster Auflösung erhöhen. Preflight: bei Bildern unter 250/1000 dpi erfolgt eine Warnung; bei fehlenden Schriften wird die Konvertierung abgebrochen. Achtung: kann nur mit Distiller 7.x Professional eingesetzt werden! (050418/StJ. Benutzung auf eigenes Risiko. Weitere Informationen: www.prepress.ch)Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 208.347 Höhe: 294.661 mm

    KOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: ZIPGraustufenbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: ZIPSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: Aus

    Richtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 250 ppi (Pixel pro Zoll) Warnen und weiter Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 250 ppi (Pixel pro Zoll) Warnen und weiter Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1000 ppi (Pixel pro Zoll) Warnen und weiter

    FONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: JaUntergruppen, wenn benutzte Zeichen kleiner als: 100 %Wenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]

    FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: Nein

    ERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Nein Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: Ja

    PDF/X --------------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: Nein

    ANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 7050ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaFarbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: NeinBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0

    ENDE DES REPORTS ---------------------------------

    IMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de

  • Abbildung Umschlag vorn:Die erste Armillarsphäre im Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin,weitere Informationen s. S. 28.

    Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer KulturbesitzBericht der Generaldirektorin Barbara Schneider-KempfPotsdamer Straße 33, 10785 [email protected], www.staatsbibliothek-berlin.de

    Redaktion: Jeanette LambleLayout: Niels Schuldt

    Elektronische Ausgabe:http://staatsbibliothek-berlin.de/ueber-uns/publikationen/jahresberichte.html

    Gesamtherstellung:ISSN: 0340-2274

  • Erwerbungen und Bestandsaufbau ..................20–29

    Besondere Erwerbungen im Jahr 2007

    Erschließung und Verbesserung

    der Nachweissituation..........................................30–32

    Besondere Projekte

    Benutzung der Bibliothek, ihrer Bestände

    und Dienstleistungen ...........................................33–34

    Verbesserung des Benutzungskomforts

    Benutzerschulungen

    Pflege und Erhaltung der Bestände.........................37

    Mitgliedschaften und Mitarbeit in Gremien ...38–43

    Wissenstransfer zu bibliotheksfachlichen

    Themen, Kooperationen mit anderen

    Einrichtungen im In- und Ausland..................44–58

    Tagungen, Vorträge, Seminare, Führungen,

    Gastaufenthalte

    Veröffentlichungen

    Das kulturelle Programm der Staatsbibliothek

    zu Berlin....................................................................61–68

    Ausstellungen und andere Veranstaltungen

    Besichtigungsführungen

    Besondere Kooperationen

    Leihgaben (Auswahl)

    Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz .......................70

    Generaldirektorin Barbara Schneider-Kempf

    Die Schwerpunkte im Jahr 2007.........................5–17

    Sammlungen ausbauen, elektronische Medien

    stärker nutzen

    Bauen für Forschung und Kultur

    Weiterentwicklung der Aufbauorganisation

    Aufbau der Digitalen Bibliothek

    Forschung zu NS-Raubgut

    Erschließung kriegsbedingt verlagerter

    Bestände der Bibliothek

    Die Bibliothek im Spiegel der Medien

    Kooperative Erwerbung

    Kooperation zur wissenschaftlichen

    Literaturversorgung

    Ausbau der Virtuellen Fachbibliotheken

    Digitalisierung von Beständen europäischer

    Bibliotheken

    Ausbildung in der Staatsbibliothek zu Berlin

    Breitenwirksame Partner:

    Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e.V.

    Weitere Förderer, Unterstützer, Mäzene,

    Ehrenamtliche

    Aus unseren Beständen für besondere Zwecke

    Personelle Veränderungen

    Auch dies ist erwähnenswert

    Allgemeiner Überblick zur Bibliothek..................18

    Haushalt und Personal .................................................19

    Inhalt

  • Jahresbericht 2007 | 5

    Sammlungen ausbauen, elektronische Medienstärker nutzen

    Die Staatsbibliothek zu Berlin konnte ihre Be-

    standsergänzungen im Jahr 2007 in vielen Samm-

    lungsbereichen – und dabei sowohl bei konven-

    tionellen Materialien in den Magazinen und

    Lesesälen, als auch bei den elektronischen An-

    geboten – wieder beträchtlich steigern. Und dies

    nicht allein in quantitativer Hinsicht, sondern

    auch bezogen auf die Qualität der Neuerwerbun-

    gen. Parallel nahmen die Rechercheanfragen auf

    elektronischen Wegen sowie die Nutzung der

    elektronischen Materialien sprunghaft zu. –

    Knapp 10,79 Mio. € wurden im Jahr 2007 in den

    Aufbau der konventionellen und elektronischen

    Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin inves-

    tiert, das sind 1,13 Mio. € mehr als im Vorjahr. In

    den Mitteln für Erwerbungen sind auch erneut

    gestiegene Zuschüsse der Deutsche Forschungs-

    gemeinschaft (DFG) enthalten, welche den Aus-

    bau der in leistungsstarken Bibliotheken und

    Archiven angesiedelten Sondersammelgebiete in

    hohem Maße mitfinanziert – an der Staatsbiblio-

    thek sind es acht Fachgebiete. Waren es im Jahr

    2006 noch 2,9 Mio. €, so förderte die DFG die

    Mehrung und Erschließung der Sammlungen der

    Staatsbibliothek im Jahr 2007 mit 3,4 Mio. €.

    Auch das Angebot an elektronischen Ressourcen

    – elektronische Zeitschriften, Datenbanken,

    Nationallizenzen – nimmt von Jahr zu Jahr deut-

    lich zu und ist Ausgangspunkt diverser bibliothe-

    karischer Dienstleistungen: Kamen im Jahr 2006

    knapp 1.500 elektronische Medien neu hinzu, so

    waren das im Jahr 2007 bereits 12.000. Parallel

    zum Angebot wächst auch die Nachfrage: Mit

    400.000 Zugriffen wurden die elektronischen

    Ressourcen im Jahr 2007 vier Mal so oft wie im

    Vorjahr angesprochen, die Nutzungsdauer hat

    sich mit 30.560 Stunden gegenüber dem Vorjahr

    mehr als versechsfacht, die übertragenen Daten-

    mengen sind mit 360 Gigabyte mehr als zehnmal

    so groß wie im Jahr 2006. – Die Vorteile elektro-

    nischer Ressourcen für die Benutzerinnen und

    Benutzer der Bibliothek liegen auf der Hand:

    In kurzer Zeit können umfangreiche Literatur-

    bestände recherchiert werden, und dieses – je

    nach lizenzrechtlicher Situation – zunehmend

    auch im Fernzugriff (remote access), was den

    Weg in die Bibliothek erübrigt. Im Jahr 2006 gab

    es ca. 2.000 Angebote im Fernzugriff, im Jahr

    2007 waren dies bereits 2.800.

    Das vermehrte Angebot an elektronischen Res-

    sourcen bringt jedoch nicht allein mehr Möglich-

    keiten und Komfort für Benutzerinnen und

    Benutzer. Parallel steigen auch in beträchtlichem

    Maße die Anforderungen an ihre Fähigkeiten, mit

    diesen Literaturbeständen nutzbringend umgehen

    zu können. Um hier eine möglichst breite Hilfe-

    stellung zu geben, bieten seit einigen Jahren die

    Fachreferentinnen und Fachreferenten des Wis-

    Generaldirektorin Barbara Schneider-Kempf

    Die Schwerpunkte im Jahr 2007

  • 6 | Jahresbericht 2007

    senschaftlichen Dienstes ein breites Spektrum an

    Schulungen zum effektiven und effizienten

    Umgang mit den elektronischen Ressourcen an.

    Das Schulungsprogramm wird von Jahr zu Jahr

    erweitert, der Zuspruch ist unvermindert hoch.

    Ein anderer förderlicher Aspekt für das gezielte

    Arbeiten mit den elektronischen Beständen ist

    deren leichtes Auffinden durch die bündelnden

    Virtuellen Fachbibliotheken sowie durch vielfäl-

    tige Querverweise.

    Bauen für Forschung und Kultur

    An ihren drei dauerhaften Standorten – dem 1914

    eröffneten Gebäude Unter den Linden, dem 1978

    in Betrieb genommenen Gebäude Potsdamer

    Straße 33 und am künftigen Magazinstandort in

    Friedrichshagen – wurden die großen Bauprojek-

    ten der Bibliothek, welche vollständig vom Bund

    finanziert werden, ohne größere Verzögerungen

    fortgesetzt. Damit realisieren sich schrittweise die

    baulichen Voraussetzungen, um ab dem Jahr

    2009 die beiden großen Standorte der Bibliothek

    deutlich zu profilieren. So wird die „Nahtstelle“

    zwischen den Allgemeinen Lesesälen der beiden

    Standorte in Berlin-Mitte der Beginn der Mo-

    derne um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhun-

    dert sein. Während der Allgemeine Lesesaal des

    Hauses Unter den Linden als Historischer For-

    schungslesesaal künftig Literatur über die Epochen

    vom Beginn der Weltgeschichte bis zur Wende

    des 19. zum 20. Jahrhundert bereitstellt, wird der

    Lesesaal des Hauses Potsdamer Straße als For-

    schungslesesaal der Moderne sich überwiegend den

    Fragestellungen der Modernen Welt vom Beginn

    des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart wid-

    men.

    Seit der Grundsteinlegung für die ergänzenden

    Neubauten im Zentrum des Bibliotheksgebäudes

    Unter den Linden im April 2006 wuchsen die

    Fundamente und die Hochbauten für das Frei-

    handmagazin, den neuen Allgemeinen Lesesaal

    und den angrenzenden Rara-Lesesaal rasch hoch.

    Das Fenster, welches den Besuchern der Biblio-

    thek vom Vestibül aus in ca. 10 Metern Höhe

    oberhalb der Erdkante lange Zeit einen beein-

    druckenden Ausblick auf die riesige Baustelle

    gewährte, musste im Februar 2007 geschlossen

    werden. Jetzt steht der Hochbau, für den im Feb-

    ruar 2008 das Richtfest stattfindet und auf dem in

    absehbarer Zeit der Glaskubus montiert wird. –

    Übrigens: In der Ausgabe 1/2007 der Fachzeit-

    schrift B.I.T. online. Zeitschrift für Bibliothek, Informa-

    tion und Technologie, erläuterte Herr Dipl.-Ing

    Rainer Fisch, Architekt beim Bundesamt für Bau-

    wesen und Raumordnung, unter dem Titel

    „Bücherregale als Teil des Tragwerks. Das „Lipmansys-

    tem“ – eine Stahlskelett-Konstruktion der Jahrhundert-

    wende wird saniert“ die Reparatur und Restaurie-

    rung des nach dem Straßburger Kunstschlosser

    Vier Jahre lang konnte die Baustelle für den neuen Lesesaal vom Vestibül aus durch das Fenster zum Hof beobachtet werden. Im Februar 2007 wares „zugewachsen“.

  • Jahresbericht 2007 | 7

    Robert Lipman benannten und zur Bauzeit vor

    rund einhundert Jahren hochmodernen stähler-

    nen Regalsystems. Dieses Regalsystem stellt ein

    statisches Element des gesamten Gebäudes dar

    und ist untrennbar mit diesem verbunden.

    Die im Jahr 2005 begonnene Asbestsanierung im

    Haus Potsdamer Straße und die damit einher-

    gehende Sanierung der raumlufttechnischen An-

    lagen wurde auch im Jahr 2007 planmäßig fortge-

    setzt. Diese Baumaßnahme wird voraussichtlich

    bis zum Jahr 2012 andauern.

    In Friedrichshagen entsteht der dritte dauerhafte

    Standort der Bibliothek, hier jedoch ohne Benut-

    zungsbetrieb. Sobald das Speichermagazin Fried-

    richshagen in Betrieb genommen und das Haus

    Unter den Linden generalsaniert sind, wird das

    Außenmagazin Westhafen, voraussichtlich im

    Jahr 2011/2012, aufgegeben. – Im Jahr 2007

    konnte – nach der Genehmigung der Haushalts-

    unterlage Bau durch die Unterhaltsträger der

    SPK – wie geplant mit der Beräumung der Flä-

    chen am künftigen Standort des Speichermaga-

    zins begonnen werden. Alte Gebäude wurden ab-

    getragen und Zufahrtsstraßen angelegt. Bis zum

    Jahr 2010 werden in einer ersten Ausbaustufe

    Magazine für sechs Mio. Bände der Staatsbiblio-

    thek sowie Lagerkapazitäten für das Ibero-Ameri-

    kanische Institut – Preußischer Kulturbesitz und

    das Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz entste-

    hen. Gleichzeitig beginnt damit der Aufbau des

    künftigen zentralen Depot-Standortes der Stif-

    tung Preußischer Kulturbesitz. Für die Bauvor-

    bereitung und Bauausführung des Speichermaga-

    zins Friedrichshagen sind seitens des Bundes 85

    Mio. € veranschlagt. Mit der Errichtung des

    Magazingebäudes ist der Münchner Architekten

    Eberhard Wimmer beauftragt.

    Weiterentwicklung der Aufbauorganisation

    Im neuen Allgemeinen Lesesaal im Haus Unter

    den Linden werden erheblich mehr Bände als

    bislang freihand zur Verfügung stehen. Zugleich

    wird die konzeptionelle Profilierung der Allge-

    meinen Lesesäle an den beiden großen Stand-

    orten deutlich hervortreten: Im Allgemeinen

    Lesesaal, im Freihandmagazin sowie im Informa-

    tionszentrum im Haus Unter den Linden werden

    zunächst rund 335.000 Bände direkt zugänglich

    sein (nach der Generalsanierung weitere Bestände

    in den Sonderabteilungen), im Haus Potsdamer

    Straße werden für vergleichbare Bereiche 210.000

    Bände erwartet. Die beiden Allgemeinen Lesesäle

    erhalten, wie oben beschrieben, je ein eigenes

    inhaltliches Profil. Die dafür notwendigen organi-

    satorischen und inhaltlichen Entscheidungen fie-

    len und fallen in den Jahren 2007/2008. Um die

    bibliothekarischen Abläufe effizient und effektiv

    zu erledigen, war die Neuordnung der Zuständig-

    Sechs Etagen hoch: Das Lipman-Regalsystem im Haus Unter den Linden

    In Planung: Speichermagazin Friedrichshagen

  • 8 | Jahresbericht 2007

    keiten und damit einhergehend der Geschäfts-

    abläufe im Wissenschaftlichen Dienst notwen-

    dig: Die Fachreferentinnen und Fachreferenten-

    des Wissenschaftlichen Dienstes – jeder betreut

    den Literaturbestand zu einer oder mehrerer

    Wissenschaftsdisziplinen – sind daher seit März

    2007 häuserübergreifend an beiden großen Stand-

    orten der Bibliothek für den Aufbau der Maga-

    zin- und Lesesaalbestände sowie deren inhaltliche

    Erschließung verantwortlich. Damit werden ihre

    fachlichen Kompetenzen umfassend sowohl für

    den historischen als auch für den modernen

    Bestand eingesetzt.

    Parallel zur Umstrukturierung der Aufgaben und

    zur Erweiterung des Personals des Wissenschaft-

    lichen Dienstes erhielt die bisherige Hauptabtei-

    lung Historische Drucke den Status einer Sonder-

    abteilung mit inhaltlicher Ausrichtung auf die

    Frühdrucke ab 1501 sowie die historischen Dru-

    cke mit Erscheinungsjahr bis 1912.

    Aufbau der Digitalen Bibliothek

    Mit Wirkung zum 30. November 2007 wurde

    die neue Abteilung für Informations- und Daten-

    management (IDM) gegründet. In ihr gehen die

    bisherige Abteilung für Informationstechnik und

    das Referat Informationsvermittlung der Benut-

    zungsabteilung auf. Die Verschmelzung zielt –

    vor dem Hintergrund der zunehmenden Bereit-

    stellung digitaler Medien in der Staatsbibliothek

    und dem notwendigen Ausbau der Bibliothek als

    digitale Bibliothek mit allen Funktionen – auf

    eine verbesserte Zusammenarbeit von Informa-

    tionsdienstleistungen und IT ab.

    Die Verzahnung der neu gegründeten Abteilung

    IDM mit allen anderen Abteilungen der Biblio-

    thek wird in teils neu entstehenden Aufgaben für

    die gesamte Bibliothek manifest: So wird im Jahr

    2008 grundlegend die Aufbau- und Ablauforgani-

    sation einer auf Dauer leistungsfähigen digitalen

    Bibliothek mit allen strukturellen, organisatori-

    schen und technischen Vorkehrungen konzipiert.

    Zu verbinden sind hierbei der Aufbau und die

    Erschließung eigener elektronischer Bestände, die

    Entwicklung moderner Dienstleistungen rund

    um elektronische Ressourcen anderer Anbieter,

    der Aufbau eines digitalen Angebots, das sich auf

    die konventionellen Bestände der Bibliothek

    bezieht, sowie die Straffung von Abläufen mit-

    hilfe von Informationstechnologien. Ein Baustein

    wird der Aufbau eines Digitalisierungszentrums

    sein, welches mit Übergabe der Neubauten im

    Haus Unter den Linden und einiger dann bereits

    sanierter Altbaubereiche die Arbeit aufnehmen

    soll.

  • Jahresbericht 2007 | 9

    Forschung zu NS-Raubgut

    Im Jahr 2006 begann, in Kooperation mit dem

    Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte

    und unterstützt von der Fritz Thyssen Stiftung,

    das erste systematische Projekt zur Erforschung

    der Verstrickung der Bibliothek in die Machen-

    schaften der Nationalsozialisten: Beschlagnahmte

    Bücher – Reichstauschstelle und Preußische Staatsbiblio-

    thek zwischen 1933 und 1945. Aspekte der Literatur-

    versorgung unter der Herrschaft des Nationalsozialismus.

    Für eine erste Zwischenbilanz und zum Aus-

    tausch von Erfahrungen mit ähnlich gelagerten

    Forschungsprojekten kamen Anfang Mai 2007

    etwa 50 Experten zum Symposium NS-Raubgut,

    Reichstauschstelle und Preußische Staatsbibliothek nach

    Berlin. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

    aus Wien, Marburg, Tübingen, Duisburg, Göttin-

    gen und Berlin berichteten von den Verflechtun-

    gen der Reichstauschstelle mit anderen großen

    Bibliotheken und Behörden in Deutschland und

    Österreich sowie vom Schicksal enteigneter Bü-

    cher, welche nach Kriegsende erneut verschleppt

    wurden. – Während des Symposiums wurde

    berichtet, wie in den Beständen der Staatsbiblio-

    thek Bücher aus dem vormaligen Privatbesitz des

    Schriftstellers und Theaterkritikers Alfred Kerr

    entdeckt wurden. Kerr, am 15. Februar 1933 über

    die Schweiz nach Frankreich geflohen, verkaufte

    später Teile seiner Privatbibliothek an die Preußi-

    sche Staatsbibliothek. Mehr als 80 dieser Bücher

    konnten nun identifiziert werden; im Einverneh-

    men mit Judith Kerr, der Tochter Alfred Kerrs,

    wurden die Bücher, welche teilweise handschrift-

    liche Widmungen tragen, dem Alfred-Kerr-Archiv

    der Akademie der Künste in Berlin übergeben.

    Das Moses Mendelssohn Zentrum für europä-

    isch-jüdische Studien an der Universität Potsdam

    richtete im April eine dreitägige Internationale

    Konferenz Eine Debatte ohne Ende? Raubkunst und

    Restitution im deutschsprachigen Raum aus. Die

    Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin,

    Barbara Schneider-Kempf, beteiligte sich am

    24. April im Potsdamer Alten Rathaus mit dem

    Vortrag Erfahrungen und Probleme mit der Restitution

    von Raubgut im Bibliotheksbereich. Dabei stellte sie

    auch das von der Abteilung Historische Drucke

    betreute gemeinsame Projekt der SBB-PK und

    der Max-Planck-Gesellschaft Beschlagnahmte Bü-

    cher – Reichstauschstelle und Preußische Staatsbibliothek

    zwischen 1933 und 1945. Aspekte der Literaturversor-

    gung unter der Herrschaft des Nationalsozialismus vor.

    Erschließung kriegsbedingt verlagerterBestände der Bibliothek

    Im November 2007 stellten der Präsident der

    Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Prof. Dr. h. c.

    Klaus-Dieter Lehmann, die Generaldirektorin der

    Staatsbibliothek zu Berlin, Barbara Schneider-

    Widmungsexemplar für Alfred KerrDie Rolle der Reichstauschstelle wird untersucht.

  • 10 | Jahresbericht 2007

    Kempf, und der Leiter der Handschriftenabtei-

    lung, Prof. Dr. Eef Overgaauw, den im Harrasso-

    witz Verlag erschienenen Katalog der Sammlung

    Autographa vor. Mit 220.000 Schriftstücken ist die

    Sammlung Autographa eine der drei großen Auto-

    graphen-Sammlungen der Bibliothek, die ande-

    ren sind die Sammlung Varnhagen von Ense (rund

    100.000 Dokumente) sowie die Sammlung Darm-

    staedter (heute rund 280.000 Dokumente). Zusam-

    men mit der Sammlung Varnhagen von Ense wurde

    die Sammlung Autographa 1941 kriegsbedingt nach

    Osten verlagert und befindet sich heute in der

    Universitätsbibliothek Biblioteka Jagiellońska in

    Krakau. Mit der Erarbeitung des Katalogs der

    Sammlung, publiziert auf CD-ROM, liegt zum

    ersten Mal ein vollständiger und ausführlicher

    Überblick über die 210.000 vorhandenen sowie

    die rund 10.000 im Krieg verschollenen Autogra-

    phe vor. Die Schriftstücke stammen überwiegend

    von deutschen Gelehrten, Theologen, Wissen-

    schaftlern, Politikern und Schriftstellern aus dem

    16. bis frühen 20. Jahrhundert. – Das geistige Tage-

    buch der Deutschen. Seit 1945 liegt die Berlinka, eine

    bedeutende Handschriftensammlung aus der Preußischen

    Staatsbibliothek Berlin, in Polen. Wie lange noch? – ist

    ein umfangreicher Aufsatz betitelt, den Prof. Dr.

    h. c. Klaus-Dieter Lehmann im Feuilleton der

    Frankfurter Allgemeinen Zeitung begleitend zu

    dieser Pressekonferenz veröffentlichte.

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft förderte

    die Katalogisierung der französischen und okzita-

    nischen Handschriften der Bibliothek, welche

    sich heute teilweise in Berlin und teilweise – auf-

    grund auch dieser kriegsbedingten Verlagerung –

    ebenfalls in der Universitätsbibliothek Biblioteka

    Jagiellońska in Krakau befinden. Der Katalog

    beschreibt 90 Handschriften mit Incipit-, Sach-,

    Orts- und Namensregistern, er erschien im Jahr

    2007 im Verlag Harrassowitz in gedruckter Form

    unter dem Titel Les manuscrits médiévaux français et

    occitans de la Preußische Staatsbibliothek zu Berlin et de

    la Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.

    Déscrits par Dominique Stutzmann et Piotr Tylus.

    Die Bibliothek im Spiegel der Medien

    Neben dem ganzseitigen Artikel des Präsidenten

    der Stiftung Preußischer Kulturbesitz im Novem-

    ber in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, s. o.,

    waren auch andere überregionale Zeitungen das

    ganze Jahr über bereit, Meldungen aus der Staats-

    bibliothek aufzunehmen und so einem breiten

    Publikum bekannt zu machen. Eine Sonderseite

    widmete im März Der Tagesspiegel aus Berlin

    dem mehrjährigen Projekt der Katalog- und

    Bestandsrevision des Altbestandes mit Erschei-

    nungsjahr bis 1945 – ein schwieriges Thema, wel-

    ches verständlich dargelegt wurde.

    In der Sammlung Autographa liegt auch ein Briefwechsel zwischen Heinrich Heine und Alexander von Humboldt, 1846.

  • Jahresbericht 2007 | 11

    Auch international war die SBB-PK wieder prä-

    sent: Der Auslandssender Deutsche Welle TV

    und die SPK stellten im Jahr 2007 in zwölf fünf-

    minütigen Filmen Ausländerinnen und Ausländer

    vor, die in Berlin leben bzw. sich oft in Berlin auf-

    halten und in einen Dialog mit einem künstleri-

    schen Werke oder Gebäude der SPK treten. Die

    Filmreihe Mein Kunststück wurde in den Monaten

    März und April auf allen Kontinenten und in

    mehreren Sprachen ausgestrahlt. Für den letzten

    Film der Reihe besuchte der Künstlerische Leiter

    des Radio-Sinfonieorchesters Berlin, Marek Ja-

    nowski, die Staatsbibliothek zu Berlin. Im Ange-

    sicht des Autographs der Sinfonie Nr. 9, d-Moll,

    op. 125 von Ludwig van Beethoven schilderte

    Janowski die Bedeutung dieses Werks für seine

    frühe Berufswahl und die interpretatorischen

    Herausforderungen der Sinfonie, denen er sich als

    Dirigent stets aufs Neue stellt.

    Kooperative Erwerbung

    Mit einer großartigen gemeinsamen Anstrengung

    gelang es dem Theodor-Fontane-Archiv Potsdam

    und der Staatsbibliothek zu Berlin – unterstützt

    durch die Kulturstiftung der Länder, die Deut-

    sche Forschungsgemeinschaft und den Stifterver-

    band für die Deutsche Wissenschaft – ein Konvo-

    lut von 104 Briefen Theodor Fontanes (1819–

    1898) an seinen Sohn Theo (1856–1933) zu er-

    werben. Durch diese Kooperation werden bedeu-

    tende Materialien, von denen gut die Hälfte noch

    unbekannt ist, für die Wissenschaft zugänglich

    gemacht – bis zum Verkauf befanden sich die

    Briefe in Privatbesitz.

    Kooperation zur wissenschaftlichenLiteraturversorgung

    Über die Virtuelle Fachbibliothek Ost- und Süd-

    ostasien CrossAsia, betreut von der Ostasienabtei-

    lung, finden Ostasienwissenschaftler Zugang zu

    lizenz- und kostenpflichtigen Datenbanken. Im

    Jahr 2007 wurden nicht nur die Lizenzverträge

    für die deutschen Nutzerinnen und Nutzer mit

    den Verlagen ausgehandelt, sondern auf Initiative

    und unter Federführung der Staatsbibliothek zu

    Berlin auch europäische Konsortien gegründet,

    die den Zugang zu wichtigen ostasiatischen Res-

    sourcen auf internationaler Ebene sicherstellen.

    Außerdem wurden neue Kooperationspartner

    gewonnen: Das Japanologische Seminar sowie das

    Seminar für Sinologie und Koreanistik der Eber-

    hard-Karls-Universität Tübingen und die Ver-

    bundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksver-

    bunds in Göttingen.

    „Theo an Theo“: Briefwechsel zwischen Vater und Sohn Fontane

  • 12 | Jahresbericht 2007

    Ausbau der Virtuellen Fachbibliotheken

    Seit Frühjahr 2007 ist ein weiterer Baustein im

    Netzwerk der Fachportale im Internet verfügbar.

    Die Osteuropa-Abteilung schaltete die Virtuelle

    Fachbibliothek Slavistik (Slavistik-Portal) frei und

    schuf damit eine zentrale Anlaufstelle für slavis-

    tikbezogene Fachinformationsangebote im Inter-

    net. In der zweiten Projektphase sollen vor allem

    der Inhalt und die Such-Möglichkeiten des Sla-

    vistik-Portals ausgebaut werden. – Die Staatsbib-

    liothek betreibt damit jetzt drei Virtuelle Fach-

    bibliotheken, die weiteren sind die für Literatur

    aus und über Ost- und Südostasien CrossAsia und

    für die Recherche nach rechtswissenschaftlicher

    Literatur Vifa Recht.

    Digitalisierung von Beständeneuropäischer Bibliotheken

    Auf Initiative der Arbeitsgruppe Europäische An-

    gelegenheiten für Bibliotheken, Archive, Museen

    und Denkmalpflege (EUBAM) befasst sich seit

    Juli eine spartenübergreifende Bund-Länder-

    Fachgruppe mit einem Grobkonzept zum Aufbau

    der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB). In

    der DDB werden digitalisierte Kulturgut- und

    Wissenschaftsinformationen aus den verschie-

    densten Einrichtungen zusammengeführt, die

    DDB wird der deutsche Beitrag zur European

    Digital Library (EDL) bilden. Vorerst ist die

    Geschäftsstelle der DDB in der Staatsbibliothek

    zu Berlin angesiedelt und wird auch von Wissen-

    schaftlern der Staatsbibliothek beraten.

    Ausbildung in der Staatsbibliothek zu Berlin

    Auch im Jahr 2007 bildete die Staatsbibliothek

    Nachwuchs über den eigenen Bedarf hinaus aus,

    32 Personen befanden sich in bibliothekarischer

    Ausbildung:

    19 junge Leute strebten das Ausbildungsziel Fach-

    angestellte für Medien- und Informationsdienste

    an, darunter eine Auszubildende in der Fachrich-

    tung Bildagentur im bpk Bildarchiv Preußischer

    Kulturbesitz. Fünf Personen schlossen im Be-

    richtsjahr ihre Ausbildung ab, zehn befanden sich

    im ersten bzw. zweiten Ausbildungsjahr und vier

    nahmen ihre Ausbildung in der Fachrichtung

    Bibliothek im Herbst auf. – Alle fünf Absolven-

    tinnen und Absolventen des Jahres 2007 konnten

    anschließend weiterbeschäftigt werden, davon

    vier befristet und eine unbefristet.

    13 Personen mit universitären Abschlüssen waren

    als Bibliotheksreferendarinnen/-referendare zur

    zweijährigen Ausbildung für den höheren Dienst

    an wissenschaftlichen Bibliotheken beschäftigt.

    Von diesen schlossen im Jahr 2007 vier ihre Aus-

  • Jahresbericht 2007 | 13

    bildung mit der Staatsprüfung ab, vier befanden

    sich im ersten bzw. zweiten Jahr des Vorberei-

    tungsdienstes, fünf nahmen ihre Ausbildung im

    Herbst auf. – Eine Absolventin des Jahres 2007

    konnte ihren Dienst in der Abteilung Bestands-

    aufbau aufnehmen.

    In der Referendarsausbildung wurde im Berichts-

    jahr ein Mentorensystem unter Beteiligung von

    Beschäftigten des Wissenschaftlichen Dienstes

    verschiedener Abteilungen ins Leben gerufen, das

    sich sehr bewährt hat. Auch wird jetzt die Abtei-

    lung Informations- und Datenmanagement in die

    Ausbildung einbezogen, wobei neben den tech-

    nischen Grundlagen auch Projektmanagement

    stärker als bisher in den Fokus rückt. Die Arbeit

    der Hauptverwaltung der Stiftung Preußischer

    Kulturbesitz wird ein weiteres neues Thema in

    der Ausbildung sein.

    Zu Beginn des Berichtsjahres konnten die grund-

    legend neu gestalteten Ausbildungsräume im

    Haus Potsdamer Straße übergeben werden, jetzt

    steht eine Infrastruktur auf aktuellem arbeitspäda-

    gogischen und didaktischen Standard bereit.

    Die Ausbildungsleitung arbeitete auch im Jahr

    2007 in verschiedenen regionalen und überregio-

    nalen Fachgremien mit und engagierte sich so für

    die Qualität der bibliothekarischen Ausbildung in

    Deutschland.

    Breitenwirksame Partner:Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e.V.

    Den Freunden der Staatsbibliothek zu Berlin e.V.

    eröffnete sich die Möglichkeit, für die Bibliothek

    eine bedeutende Sammlung mit 183 Briefen

    von Thomas Mann bzw. Mitgliedern der Familie

    Mann sowie zahlreichen, teilweise signierten

    Erstausgaben seiner Werke zu erwerben. Die

    Freunde machten es sich – unter Führung ihres

    Vorsitzenden Prof. Dr. h. c. mult. Klaus G. Saur –

    zur Aufgabe, die Hälfte der benötigten Summe

    für den Kauf der Sammlung zu beschaffen. 35

    Privatpersonen und Stiftungen engagierten sich

    mit ihren Spenden, sodass gemeinsam mit der

    Staatsbibliothek zu Berlin diese bedeutende

    Bereicherung der Bestände der Handschriften-

    abteilung erworben werden konnte.

    Der Vorsitzende der Freunde der Staatsbibliothek

    zu Berlin e.V. überreichte den Max-Herrmann-

    Preis 2007 an Prof. Dr. Bernhard Fabian. Seit

    dem Jahr 2000 ehren die Freunde der Staatsbib-

    liothek mit diesem Preis Personen, die nachhaltig

    für die Entwicklung und das Ansehen der Staats-

    bibliothek zu Berlin oder das Bibliothekswesen

    gewirkt haben.

    Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Ein Abend

    für … empfing Prof. Dr. h.c. mult. Klaus G. Saur

    im November den Bildungsforscher und Publizis-

    Zur Hälfte aus Spenden finanziert: Ankauf einer Sammlung mit Briefen von und an Thomas Mann

  • 14 | Jahresbericht 2007

    ten Prof. Hartmut von Hentig. Unter den 180

    Gästen waren auch Bundespräsident a. D. Prof.

    Dr. Richard von Weizsäcker und der Vizepräsi-

    dent des Deutschen Bundestages, Wolfgang

    Thierse.

    Während seiner Lesereise durch Deutschland

    machte der kanadische Schriftsteller Alberto

    Manguel auch bei den Freunden der Staatsbiblio-

    thek Halt und stellte im Dezember sein neues

    Buch Die Bibliothek bei Nacht vor.

    Guten Freunden Gutes tun ist natürlich auch das

    Credo der Staatsbibliothek: Daher lädt diese die

    Mitglieder des Vereins mindestens einmal im Jahr

    zu einer VerFührung ein. Im April stand der

    Abend im Zeichen Ludwig Darmstaedters, des

    bedeutendsten Wohltäters für die Königliche

    bzw. Preußische Staatsbibliothek jemals.

    Weitere Förderer, Unterstützer, Mäzene,Ehrenamtliche

    Der Freundeskreis für Cartographica in der Stif-

    tung Preußischer Kulturbesitz schenkte der

    Kartenabteilung im Jahr 2007 ein besonderes

    Kleinod – einen Taschenglobus aus englischer

    Produktion von J. und W. Cary aus dem Jahre

    1791. Der Erdglobus mit ca. acht cm Durchmes-

    ser zeigt u. a. die Reisewege des Seefahrers James

    Cook. Er ist in einem mit Rochenhaut überzoge-

    nen Futteral geborgen, dessen Innenausstattung

    einen Himmelsglobus zeigt. Des Weiteren

    schenkte der Freundeskreis eine seltene frühe

    Ausgabe des Atlas’ von Matthäus Seutter: Atlas

    Geographicus oder Accurate Vorstellung der ganzen Welt,

    gedruckt 1720 in Augsburg.

    Neben zahlreichen Schenkungen für unsere Be-

    stände erhielt die Bibliothek auch im Jahr 2007

    finanzielle Unterstützung, so von der Robert-

    Bosch-Stiftung zur Vorbereitung der Ausstellung

    Sternstunden eines Mäzen. Die Sammlung Ludwig

    Darmstaedter, von der Jona’schen Familienstiftung

    für Nachlasserschließungen und von der Firma

    Fujitsu Siemens Computer GmbH für die Aus-

    richtung einer Tagung der Arbeitsgruppe zu

    europäische Angelegenheiten für Bibliotheken,

    Archive, Museen und Denkmalpflege – EUBAM.

    Der große Dank der Bibliothek geht jedes Jahr

    auch an zumeist frühere Mitarbeiterinnen und

    Mitarbeiter der Staatsbibliothek, die sich bei der

    Durchführung verschiedener Projekte ehrenamt-

    liche engagieren. Im Jahr 2007 konnten die Ab-

    teilungen auf die Fachkenntnisse und das Engage-

    ment von 30 ehrenamtlich tätigen Personen

    setzen, unter anderem bei folgenden Aufgaben:

    Fertigstellen des Kataloges der Greifswalder

    Handschriften, Erschließen des Nachlasses Franz

    Brümmer, Vorbereiten der Ausstellung Sternstun-

    Taschenglobus, geschenkt von den Freunden für Cartographica Pretiosen aus der Sammlung Darmstaedter: Walfische, gezeichnetvon Adelbert von Chamisso …

  • Jahresbericht 2007 | 15

    den eines Mäzens, Recherchen für Datenbankberei-

    nigungen, Magazinarbeiten, Bearbeiten von

    Ansichten/Fotografien Berlins für eine Internet-

    präsentation, Auswerten von Zeitschriften, Bera-

    ten der Virtuellen Fachbibliothek Slavistik,

    Erschließen der Exlibris-Sammlung, Verzeichnen

    und Groberschließen der Sammlung Feindflug-

    blätter, Katalogisieren der Musikdrucke im Depo-

    situm der Sing-Akademie, Katalogisieren der

    Sammlungen Manuscripta latina in quarto und Ma-

    nuscripta theologica latina in octavo, Erstellen elektro-

    nischer Index-Blätter, Erschließen größerer Exli-

    bris-/Gebrauchsgrafiksammlungen, Nacharbeiten

    an von ABM-Kräften erhobenen Daten in der

    Altbestandsrevision, Erschließen des Nachlasses

    Horst Kunze, Katalogbearbeitung der Inkunabeln

    der Stiftung Staatliches Görres-Gymnasium

    Koblenz, Datensatzergänzungen und -korrektu-

    ren im Katalog der Berliner Inkunabelsammlung,

    Katalogisieren der Codices Magdeburienses,

    reprospektives Sacherschließen plan liegender

    Karten, Erschließung von Menu-Karten aus der

    Speisekarten-Sammlung, Ordnungsarbeiten für

    reprospektive Sachkatalogisierung, Katalogpflege

    chinesisch erfasster Titelaufnahmen und vertiefte

    Erschließung chinesischer Drucke.

    Aus unseren Beständen fürbesondere Zwecke

    Während seines Staatsbesuches in Bulgarien

    Anfang Juli übergab Bundespräsident Horst Köh-

    ler seinem bulgarischen Amtskollegen Faksimiles

    von einigen Blättern aus einer Handschrift im

    Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin. Es handelt

    sich um Blätter aus einem zweibändigen Konvo-

    lut mit Abschriften, Fotos, Briefen und anderen

    Dokumenten, die der russische Diplomat Arse-

    niew 1878–1881 während seiner Amtszeit in

    Plovdiv und Sofia gesammelt hat. Die Doku-

    mente beziehen sich auf aktuelle Ereignisse in

    dem 1878 gegründeten Fürstentum Bulgarien

    und auf spätantike griechische Inschriften, die in

    Plovdiv und in anderen bulgarischen Orten auf-

    bewahrt wurden.

    Im Kölner DuMont Kalenderverlag erschien der

    Wandkalender DuMonts Botanisches Kabinett –

    Kostbare Buchillustrationen aus der Staatsbibliothek

    zu Berlin für das Jahr 2008. Verwendet wurden

    12 farbenprächtige Abbildungen aus dem Pracht-

    werk Hortus Eystettensis, das zu den schönsten

    Werken der botanischen Weltliteratur zählt. Erst-

    mals im Jahre 1613 erschienen, zeigen 366 groß-

    formatige kolorierte Kupfertafeln fast 1.100 Pflan-

    zen, meist in ihrer natürlichen Größe. Von den

    weltweit nur noch 26 bekannten vollständig oder

    teilweise kolorierten Exemplaren befinden sich

    … und eine von Galileo Galilei 1634 notierte Rechentabelle In DuMonts Botanisches Kabinett aufgenommen:Prachtwerk Hortus Eystettensis

  • 16 | Jahresbericht 2007

    zwei in der Rara-Sammlung der Abteilung Histo-

    rische Drucke.

    Der im Jahr 2001 als Schenkung in die SBB-PK

    gekommene Columbus Großglobus für Staats- und

    Wirtschaftsführer – in geringer Auflage um 1935

    hergestellt, 133 cm Durchmesser – wurde für die

    Filmproduktion Valkyrie (Walküre) nach Pots-

    dam-Babelsberg entliehen. Vergleichsstücke des

    Globus standen einst in der Neuen Reichskanzlei,

    im Auswärtigen Amt und auf dem Obersalzberg.

    Personelle Veränderungen

    Von Januar bis Dezember 2007 war der Leiter

    der Handschriftenabteilung, Prof. Dr. Eef Over-

    gaauw, kommissarisch auch mit der Leitung der

    Musikabteilung betraut.

    Im Juni wurde Olaf Hamann die Leitung der

    Osteuropa-Abteilung übertragen.

    Auch dies ist erwähnenswert

    Im Februar folgten 13 Vertreterinnen und Vertre-

    ter der öffentlichen und wissenschaftlichen Biblio-

    theken und der verschiedenen Bibliotheksver-

    bände einer Einladung des Bundespräsidenten zu

    einem Kulturfrühstück in das Schloss Bellevue.

    Rund zwei Stunden wurden aktuelle Themen des

    Bibliothekswesens besprochen: die Rolle der

    Bibliotheken für Bildung und Lesen, ihre Dienst-

    leistungen für die Wissenschaft, Fragen der Infor-

    mationskompetenz, Bestandserhaltung und Digi-

    talisierung, „Bibliothekssterben“, Strukturfragen,

    die Notwendigkeit gesetzlicher Regelungen,

    Schulbibliotheken, bibliothekarische Versorgung

    in städtischen Randgebieten und im ausländi-

    schen Raum sowie ehrenamtliche Bibliotheks-

    arbeit. Unter den Gästen war – in ihrer Funktion

    als Vorsitzende des Verbandes Deutscher Biblio-

    thekare (VDB) – Dr. Daniela Lülfing, die Leiterin

    der Benutzungsabteilung und Baubeauftragte der

    Staatsbibliothek zu Berlin.

    Die Homepage des bpk Bildarchivs Preußischer

    Kulturbesitz wurde für den Designpreis der Bundes-

    republik Deutschland nominiert. Dieser Preis ist die

    offizielle Design-Auszeichnung der Bundesrepu-

    blik Deutschland und zugleich die zentrale Maß-

    nahme der Designförderung des Bundesministe-

    riums für Wirtschaft und Technologie. Seit 2006

    wird die Auszeichnung jährlich für herausragend

    gestaltete Erzeugnisse aus den Bereichen Pro-

    dukt- und Kommunikationsdesign verliehen.

    Im Jahr 1971 erwarb die Staatsbibliothek Preußi-

    scher Kulturbesitz aus Privatbesitz die Hand-

    schrift Ab anno Christi 1052 Chronicon Silesiae in

    annum 1573 ultra quinque saecula (Chronik Schlesiens

    Designpreis der Bundesrepublik Deutschland für die Internetseiten des bpk Bildarchivs Preußischer Kulturbesitz

  • Jahresbericht 2007 | 17

    über mehr als fünf Jahrhunderte, von 1052 bis 1573),

    welche einen nahezu unleserlichen Stempel trug.

    Erst im vergangenen Jahr gelang es anhand des

    Werkes Bibliotheksstempel. Besitzvermerke von Biblio-

    theken in der Bundesrepublik Deutschland den Stem-

    pel zu identifizieren: Oberlausitzsche Bibliothek

    der Wissenschaften in Görlitz. Zwar war die Stif-

    tung Preußischer Kulturbesitz rechtmäßige Eigen-

    tümerin der Handschrift geworden, die besonde-

    ren Umstände des Verlustes der Handschrift zu

    einem unbekannten Zeitpunkt und unter unge-

    klärten Umständen rechtfertigten jedoch eine

    Rückgabe an die Stadt Görlitz durch die General-

    direktorin der Staatsbibliothek zu Berlin, vollzo-

    gen im April 2007.

    Das Sicherheitsmagazin der Orientabteilung war

    im Mai 2007 Ort eines besonderen Geschehens:

    Das Bundesinstitut für Materialforschung (BAM)

    führte dort Messungen an Fragmenten der be-

    rühmten Qumran-Rollen durch. Dr. Ira Rabin

    vom Israelischen Nationalmuseum Jerusalem

    hatte hierfür Stücke der Qumran-Rollen in das

    Magazin gebracht, dessen klimatische Bedingun-

    gen für die Aufbewahrung der sensiblen Materia-

    lien besonders geeignet waren. Der Untersuchung

    mit einem mobilen Mikro-Röntgenfluoreszenz-

    Spektrometer wohnten der Gesandte des Staates

    Israel in Deutschland, Dr. Ilan Mor, sowie Prof.

    Monika Grütters, Mitglied der deutsch-israeli-

    schen Parlamentariergruppe des Deutschen Bun-

    destages, bei. Generaldirektorin Barbara Schnei-

    der-Kempf und Dr. Hartmut Feistel, Leiter der

    Orientabteilung, präsentierten im Magazin einige

    der herausragenden Stücke der Judaica-Samm-

    lung der Staatsbibliothek zu Berlin, darunter

    mehrere großformatige Tora-Rollen sowie die

    größte hebräische Pergamentbibel der Welt, die

    zweibändige Bibel Erfurt 1.

    Immer wieder mal gibt die Kinder- und Jugend-

    buchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin an

    karitative Einrichtungen und Schulen Dubletten

    ab. Im Jahr 2007 erhielt so die Leipzig Internatio-

    nal School 442 Bücher, 13 Videos und acht Hör-

    spielkassetten.

    Die Staatsbibliothek war Gastgeber für Materialuntersuchungen an Fragmenten der Qumran-Rollen.

  • 18 | Jahresbericht 2007

    Standorte Haus Unter den Linden 8, 10117 Berlin

    Haus Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin

    Zeitungsabteilung im Westhafen, 13353 Berlin

    in Vorbereitung: Magazinstandort Friedrichshagen

    Gesamtnutzfläche 109.600 m2

    davon Magazinflächen 67.600 m2

    Anteil des geschlossenen Magazinbestandes 96 %

    Anteil frei zugänglichen Bestandes 4 %

    Öffnungstage 301

    Öffnungsstunden / Woche

    (montags bis samstags) 70

    registrierte Benutzer mit

    Monats- oder Jahresausweis 53.958

    Benutzerarbeitsplätze 1.339

    davon Computerarbeitsplätze 189

    Allgemeiner Überblick zur Bibliothek1

    1 Die Kategorien aller statistischen Angaben in diesem Bericht sind identisch mit jenen der Deutschen Bibliotheksstatistik,

    siehe auch www.bibliotheksstatistik.de

  • Jahresbericht 2007 | 19

    2007 2006 2005

    Mittel3 gesamt 54.789.000 22.642.902 22.437.903

    Finanzierung durch Unterhaltsträger 50.071.000 18.071.000 18.071.000

    Drittmittel 3.219.000 3.082.900 k. A.

    Erwirtschaftete Mittel4 1.499.000 1.489.002 1.320.903

    Ausgaben gesamt 52.662.503 52.194.128 52.606.784

    Personal 32.000.000 32.861.195 33.069.549

    Bestandsaufbau / Erwerbungen, 10.788.503 9.656.103 8.658.551

    davon für Kauf 9.864.980 8.805.105 7.715.362

    (allein Kauf und Lizenzkosten elektronischer Medien) 514.164 929.955 579.427

    für Einband 923.523 850.998 873.131

    Sonstige sächliche Ausgaben, 9.007.000 8.809.946 9.643.934

    unter anderem für Datenverarbeitung 1.658.000 2.081.519 2.289.967

    kommerzielle Dokumentenlieferdienste 37.000 36.558 66.076

    Bestandserhaltende Maßnahmen 1.154.351 1.119.382 908.572

    Gebäudebezogene Ausgaben 5.371.000 5.371.968 5.603.398

    einmalige Investitionen (ohne gebäudeerhaltende

    Maßnahmen) 660.000 659.722 710.613

    einmalige gebäudebezogene Investitionen 207.000 207.162 524.137

    Bibliothekspersonal lt. Stellenplan5 778 804 807

    durch Drittmittel finanzierte Vollzeitäquivalente 16,25

    ehrenamtlich Beschäftigte 32

    zusätzliche Kräfte 135 285

    Fortbildungstage aller Mitarbeiter 839,50 1.365 1.927

    Auszubildende 32 28 25

    Personenmonate der Auszubildenden/Praktikanten 283 284

    Haushalt2 und Personal

    2 alle Angaben in Euro3 gegenüber 2006 Änderung in der Deutschen Bibliotheksstatistik: Jetzt Ausgaben inkl. Personalkosten4 darin auch Einnahmen aus Benutzungsgebühren, die bei Erwerb einer Jahres- oder Monatskarte erhoben werden5 Die Tabelle bildet die neue Struktur der Abfrage der Deutschen Bibliotheksstatistik ab.

  • 20 | Jahresbericht 2007

    Zugang nach Art der Erwerbung:

    2007 2006 2005

    konvention. elektron. konvention. elektron. konvention. elektron.

    Medien Medien Medien Medien Medien Medien

    Kauf bzw. Lizenzen 184.744 5.877 151.103 1.205 158.947 998

    Pflicht 5.045 213 5.012 75 4.721 123

    Geschenke 13.869 93 14.606 93

    Tausch 5.883 110 6.350 23

    sonstiger Zugang6 25.772 5.509

    Gesamt 215.561 11.599 175.867 1.483 184.624 1.237

    Erwerbungen und Bestandsaufbau

    0

    50000

    100000

    150000

    200000

    250000

    2007 2006 2005

    Entwicklung erworbene Medien

    elektronische Medien

    konventionelle Medien

    6 neue Kategorie in der DBS

  • Jahresbericht 2007 | 21

    Zugang nach Medienarten:

    2007 2006 2005Zugang Bestand Zugang Bestand Zugang Bestand

    Bücher, Zeitschriften und Zeitungen

    nach buchbinderischen Einheiten, 147.435 10.552.544 127.777 10.375.109 125.687 10.247.358

    darunter Inkunabeln 9 4.419 6 4.410 17 4.404

    Rara 1.384 203.103 833 201.719 282 200.886

    sonstige Druckwerke insgesamt, 18.854 1.773.771 18.446 1.754.917 66.995 1.736.471

    darunter Karten und Pläne

    nach Blättern 17.394 1.070.926 17.086 1.052.072 65.444 1.034.986

    Noten nach physischen Einheiten 1.357 459.965 1.257 458.608 1.374 457.351

    Einblattmaterialien 0 243.660 243.660 243.660

    Autographe und Handschriften, 310 449.729 650 449.419 448 448.769

    darunter Autographe 248 320.818 487 320.570 211 320.083

    abendländische Handschriften

    (ohne Musikhandschriften) 15 18.416 29 18.401 20 18.372

    Musikhandschriften 33 66.632 92 66.599 65 66.507

    orientalische Handschriften 14 41.720 42 41.706 152 41.664

    Handschriftenfragmente

    und Urkunden 0 1.601 0 1.601 0 1.601

    Nachlässe, 57 1.540 35 1.483 27 1.448

    davon neue Nachlässe 45 11 10

    Ergänzungen 12 24 17

    sonstige nicht-elektronische

    Materialien, 48.962 10.259.654 28.994 10.210.700 30.229 10.181.164

    davon Mikromaterialien

    nach Einzelstücken 46.818 2.636.254 27.522 2.589.436 25.412 2.561.914

    AV-Materialien 8 49.526 3 49.518 k. A. k. A.

    weitere Materialien wie Kunstdrucke,

    Bildpostkarten, CD-ROM in Büchern 2.136 7.573.882 1.469 7.571.746 7.817 7.570.277

    Zu-/Abgang Bestand Zu-/Abgang Bestand Zu-/Abgang Bestand7 8laufend gehaltene nicht-elektroni-

    sche Zeitschriften und Zeitungen, 853 25.722 k. A. k. A. k. A. k. A.

    davon laufend gehaltene

    Zeitschriften und Zeitungen

    in Mikroform 78 k. A. k. A.

    abbestellte nicht-elektron. Zeit-

    schriften und Zeitungen 0 48 k. A.

    lizenzierte elektronische Zeit-

    schriften und Zeitungen 4.708 12.331 k. A. k. A. k. A. k. A.

    abbestellte elektron. Zeit-

    schriften und Zeitungen 203 k. A. k. A.

    digitale Bestände (ohne elektron.

    Zeitschriften und Zeitungen) 1.016 8.921 1.484 7.905 1.534 6.421

    davon Datenbanken 601 3.248 503 2.647 410 2.144

    7 Die Angaben zu Zeitschriften und Zeitungen der Deutschen Bibliotheksstatistik folgen den seit dem Jahr 2007 überarbeiteten Abfragekategorienund sind in der Regel mit vorhergehenden Statistiken nicht mehr direkt vergleichbar.

    8 In den Jahren 2005 und 2006 lagen keine gesicherten Daten zu den Zeitschriften vor.

  • 22 | Jahresbericht 2007

    Besondere Erwerbungen im Jahr 2007

    Unter den 15 neu erworbenen abendländischenHandschriften sind vier besonders hervorzu-heben: Das Feuerwerksbuch des Christoph Matthäus

    Faulhaber ist reich und detailliert illustriert; Auf-

    bau und Funktionsweise der für Feuerwerke

    benötigten Gerätschaften sind eingängig darge-

    stellt. – Im naturwissenschaftlichen Bereich ist

    auch Ms. germ. quart. 2336 anzusiedeln: Die aus

    zwei Teilen bestehende Handschrift beruht auf

    dem im späten Mittelalter sehr weit verbreiteten

    „Büchlein von den gebrannten Wässern“ des Me-

    diziners Michael Puff aus Schrick in Niederöster-

    reich. Der Text wurde im 16. Jh. ergänzt und mit

    Beispielen aus persönlichen Erfahrungen angerei-

    chert. – Die mittelalterliche Handschrift Ms. lat.

    fol. 979 ist ein um 1400 zu datierender und aus

    Norditalien stammender Codex, der mit Fleuron-

    néeinitialen mit oft üppigem Fadenfleuronnée

    und eigenwilliger Ornamentik geschmückt ist. Er

    enthält Kommentare des Nicolaus Bonetus zur

    „Metaphysica“ und zu den „Praedicamenta“ des

    Aristoteles. Es gibt weder eine moderne Textaus-

    gabe noch eine kritische Studie zur Beurteilung

    von Autor und Werk. – Spektakulär war die Er-

    werbung eines spätmittelalterlichen, illuminierten

    Hausbuchs aus Süddeutschland oder Österreich

    in einem dunkelbraunen Kalbsledereinband mit

    reichem Stempelschmuck: Die Handschrift ent-

    hält u. a. eine kurz gefasste Weltchronik von der

    Schöpfung bis zum Jüngsten Gericht, sowie zahl-

    reiche, zart kolorierte Federzeichnungen in dras-

    tischer Manier.

    Mit zahlreichen Autographen ergänzten dieHandschriftenabteilung und die Musikabteilung

    ihre Sammlungen, darunter folgende: Gemeinsam

    mit dem Potsdamer Theodor-Fontane-Archiv

    wurde ein Konvolut von 104 Briefen Theodor

    Fontanes an seinen Sohn Theo erworben. Das

    Konvolut, das auch Briefe und Briefnachschriften

    einiger anderer Mitglieder der Familie Fontane

    enthält, umfasst mehr als 90 Prozent aller heute

    bekannten Briefe Fontanes an seinen Sohn. Gut

    die Hälfte der Briefe ist unveröffentlicht. – Auf

    Auktionen, im Fachhandel und direkt von Samm-

    lern wurden neben anderen auch Autographe von

    Ludmilla Assing, Fanny Lewald-Stahr, Fedor v.

    Zobeltitz, Briefe zum Berliner Theaterwesen von

    Gustav Freytag und Gerhart Hauptmann sowie

    ein Brief Jean Pauls, den „Musenhof“ der Herzo-

    gin v. Kurland in Löbichau betreffend, erworben.

    Im Bereich der Wissenschaft konnten bedeu-

    tende Briefe des Mediziners Emil v. Behring an

    Paul Ehrlich, des Physiologen Emil DuBois-Rey-

    mond an Rudolf Virchow, des Theaterwissen-

    schaftlers Max Herrmann, des Philologen Karl

    Lachmann, des Internisten Ludwig Traube, des

    Theologen August Detlev Christian Twesten,

    des Physikers Wilhelm Wien und des Forschers

    Alexander v. Humboldt erworben werden. Des

    In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstand in Süddeutschland oder Österreich diese prachtvoll illuminierte Handschrift mit 133 Blätternund 58 farbigen Federzeichnungen.

  • Jahresbericht 2007 | 23

    Weiteren fünf Briefe Adolf v. Menzels an den

    Maler Theodor Spitta sowie ein Brief Anton v.

    Werners an den Kunsthistoriker Max Jordan,

    sodann wurde eine Sammlung von Briefen und

    handschriftlichen Dokumenten des bedeutenden

    Berliner Chirurgen Johann Christian Jüngken

    ersteigert. Geschenkt wurde aus Familienbesitz

    ein umfangreiches Konvolut von Briefen, gerich-

    tet an Agnes von Zahn-Harnack (Tochter und

    Biographin Adolf von Harnacks, Schriftstellerin

    und bürgerliche Frauenrechtlerin). Erworben

    wurde ein interessanter und umfangreicher Brief

    des deutschen Afrika-Forschers Georg Schwein-

    furth an den Ägyptologen Heinrich Brugsch-

    Pascha, zwei Briefe von Friedrich Nicolai, zahl-

    reiche Briefe an den Historiker Max Lenz u. a.

    von Friedrich Althoff, Friedrich Meinecke, Gus-

    tav v. Schmoller und Eduard Spranger. – Auch für

    die Musiksammlungen wurden Autographe er-

    worben, darunter ein Konvolut von Briefen des

    Berliner Chorleiters Siegfried Ochs sowie ein-

    zelne Briefe u. a. von Felix Mendelssohn Bar-

    tholdy, Fanny Hensel und Carl Maria von Weber,

    Hans von Bülow, Wilhelm Furtwängler. – Alle

    Autographe ergänzen wie immer vorhandene

    Nachlässe und Sammlungen.

    Gemeinsam mit den Freunden der Staatsbib-liothek e.V., welche hierfür Spenden einnah-men, wurde im dritten Quartal des Jahres eine

    umfangreiche Sammlung von Briefen und Druck-

    schriften Thomas Manns erworben: 183 Briefe

    aus den Jahren 1912 bis 1955, die ganz überwie-

    gend von Thomas Mann oder von Mitgliedern

    seiner Familie verfasst wurden. 39 handsignierte

    Ausgaben des Nobelpreisträgers für Literatur,

    weitere 106 Erst- und andere Ausgaben, künstle-

    risch wertvolle Drucke, Porträtfotos mit seiner

    Frau Katia und andere Familienfotos sowie um-

    fangreiches Material zu seinem Leben machen

    die Sammlung von und über Thomas Mann zu

    einem neuen besonderen Schatz der Staatsbiblio-

    thek zu Berlin.

    Einige Nachlässe kamen hinzu, andere konntenergänzt werden: Als Geschenk kam der Nachlass

    der Familie des Theologen und Pfarrers Otto

    Perels in die Bibliothek. Der Familiennachlass

    Perels dokumentiert in herausgehobener Weise

    die Geschichte des Berliner Bildungsbürgertums

    im 19. und 20. Jh., Zusammenhänge zu anderen

    Nachlässen in der Staatsbibliothek bestehen durch

    den Bruder Otto Perels’, den Widerstandskämp-

    fer Friedrich Justus Perels, dessen Nachlass 2001

    an die Staatsbibliothek kam, aber auch u. a. zu

    den Nachlässen von Harnack und Bonhoeffer. –

    Erworben wurde der Nachlass des Kinderbuch-

    illustrators Arpad Schmidhammer. – Aus der

    Familie erhielt die Staatsbibliothek den Nachlass

    des Berliner Verlegers Siegfried Pfankuch zum

    Geschenk. – Der Nachlass des Schauspielers

    Jakob Tiedtke konnte durch das Ersteigern eines

    Umschlag eines von Thomas Mann versendeten Briefs: Adressat … … und Absender

  • 24 | Jahresbericht 2007

    umfangreichen Konvoluts von Schriftstücken ver-

    größert werden.

    Für die Inkunabelsammlung waren einigebedeutende Neuzugänge von seltenen Drucken

    des 15. Jahrhunderts zu verzeichnen, darunter

    diese in lateinischer Sprache: Divisiones decem

    nationum totius christianitatis ist ein Verzeichnis der

    zehn christlichen Religionsgemeinschaften, die

    ihren Sitz an der Grabeskirche in Jerusalem

    haben. Von der erworbenen Ausgabe, um 1497-

    1500 vom deutschen Drucker Eucharius Silber in

    Rom hergestellt, waren bisher nur drei Exem-

    plare in den USA sowie eines in einer englischen

    Privatsammlung bekannt. – Aureola ex floribus Hie-

    ronymi contexta, gedruckt um 1481-87 von Stephan

    Planck in Rom; da der im Mittelalter hoch ver-

    ehrte Kirchenvater Hieronymus keine eigene

    Ordensregel hinterlassen hatte, stellte vermutlich

    ein spanischer Mönch namens Lupus de Olmeto

    in den 31 Kapiteln der Aureola die Hieronymus-

    Stellen zusammen, die sich auf die mönchische

    Existenz beziehen. Die vorliegende Ausgabe ist in

    Deutschland bisher nur ein einziges Mal vorhan-

    den. – Eine weitere bedeutende Neuerwerbung

    ist die Inkunabel De christiana religione des berühm-

    ten Humanisten und Philosophen Marsilio Ficino

    in der italienischsprachigen Erstausgabe, erschie-

    nen 1474/75 bei Nicolaus Laurentii in Florenz.

    Sie ist bisher nur zwei Mal in Deutschland

    bekannt, es handelt sich um das früheste Produkt

    dieser Offizin überhaupt.

    Auch bei den Musikautographen gab es beacht-liche Neuzugänge: Aus Privatbesitz konnte die

    Musikabteilung ein kleines Konvolut mit rund

    20 Originalhandschriften von Orgel- und Chor-

    werken des Komponisten Ernst Pepping erwer-

    ben, dessen Nachlass in der Hauptsache schon

    1986 in die Staatsbibliothek zu Berlin gelangte. –

    Ebenfalls aus Privatbesitz erhielt die Musikabtei-

    lung die Erstniederschrift des ersten Streichquar-

    tetts von Harald Genzmer als Geschenk. – Aus

    dem Nachlass des 2004 verstorbenen Sammlers

    und Antiquars Albi Rosenthal konnte eine frühe

    Abschrift von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper

    Don Giovanni in der ursprünglichen Prager Fas-

    sung erworben werden. – Ersteigert wurde das

    Autograph der Messe G-Dur Nr. 2 von Carl Maria

    von Weber, welches sich bis dato im Besitz der

    Nachfahren des Komponisten befand. – Es gelang

    der Ankauf einer zeitgenössischen Abschrift von

    Carl Maria von Webers Kantate Kampf und Sieg,

    die um 1816 in Prag angefertigt und von Weber

    an etlichen Stellen durch Tempoangaben sowie

    dynamische Bezeichnungen ergänzt wurde. –

    Zwei inhaltsreiche Briefe von Webers Vater Franz

    Anton sowie insgesamt 18 Schreiben von Gia-

    como Meyerbeer wurden erworben. – Von der

    Evangelischen Kreuzkirchengemeinde Bonn

    wurde ein 237 Nummern umfassender Teil-

    In Deutschland ist diese Ausgabe der Inkunabel Aureola nur einmalvorhanden.

    Das Autograph der Messe G-Dur Nr. 2 von C. M. von Weber ergänztvorzüglich die ohnehin schon reiche Weber-Sammlung.

  • Jahresbericht 2007 | 25

    bestand des musikalischen Nachlasses des in

    Darmstadt tätigen Komponisten und Kirchen-

    musikdirektors Arnold Mendelssohn übernom-

    men. – Eine autographe Reinschrift von drei frü-

    hen Liedern von Felix Mendelssohn Bartholdy

    umfasst ein der Mendelssohn-Forschung bislang

    völlig unbekanntes Lied; ebenfalls erworben

    wurde eine Abschrift des ersten Klavierkonzertes

    von Felix Mendelssohn Bartholdy. – Ein Lied-

    autograph sowie ein kleines Konvolut mit 13

    Schriftstücken von Max Reger konnte erworben

    werden. – Ferner ein Liedautograph des Stettiner

    Kapellmeisters Carl Loewe, dessen umfangreicher

    kompositorischer Nachlass sich einst in der Preu-

    ßischen Staatsbibliothek befand, im Zuge kriegs-

    bedingter Auslagerungen aber teils zerstört wurde

    und teils in die Biblioteka Jagiellońska in Krakau

    gelangte.

    Musikdrucke: Seit 1961 befindet sich der Groß-teil der Musikaliensammlung des Freiherrn

    Friedrich Wilhelm Thulemeier in der Musik-

    abteilung der Staatsbibliothek zu Berlin. Im Laufe

    der wechselvollen Geschichte der Sammlung –

    insbesondere in der unmittelbaren Nachkriegs-

    zeit – gelangten einzelne Bände dieser Sammlung

    in andere Institutionen bzw. gingen gänzlich ver-

    loren. Das Thüringische Landesmusikarchiv in

    Weimar übergab 14 solcher abgesprengten Bände.

    Die Musikabteilung der Staatsbibliothek besitzt

    seit 1997 das Werkarchiv der Komponistin RuthZechlin. Anfang Mai wurde ein ergänzendes

    Konvolut mit rund 90 Briefen von Hans Werner

    Henze, Witold Lutoslawski und anderen Musi-

    kerkollegen an die Komponistin erworben.

    Folgende Erwerbungen sind für die Sammlun-

    gen der Historischen Drucke und für die Rara-Sammlung besonders hervorzuheben: Elf zeit-genössische Schriften zur Reformation, darin acht

    verschiedene Schriften von Martin Luther, die

    zwischen 1522 und 1547 in Augsburg, Nürnberg

    und Wittenberg gedruckt wurden. – Das 1620 bei

    Ferber in Rostock gedruckte Landrecht / Des Hert-

    zogthumbs Preussen in der deutschen Erstausgabe. –

    Vier Raumbildalben – das sind meist knapp gehal-

    tene Textbände, die durch eine Serie von „Stereo-

    Photographien“ und einen Bildbetrachter ergänzt

    werden. Die Alben dokumentieren eindringlich

    Methoden der nationalsozialistischen Propaganda

    von 1937 bis 1942. – Ein Konvolut von Edikten

    aus der Zeit Friedrichs des Großen, wodurch acht

    bisher als Kriegsverlust gerechnete Flugschriften

    des 18. Jahrhunderts ersetzt wurden. – Von außer-

    gewöhnlicher Qualität sind 30 Kostbarkeiten aus

    einer umfangreichen Privatsammlung französi-

    scher illustrierter Bücher und Luxusdrucke aus

    den Jahren 1850 bis 1950. – Ein seltener, in Ber-

    lin gedruckter Taschenkalender in einem zeit-

    genössischen Portefeuille-Einband mit Laschen-

    Felix Mendelssohn Bartholdy: „Seltsam, Mutter, geht es mir“.Autographe Reinschrift, dat. 1825

    Die dreißig erworbenen französische Luxusdrucke sind vonaußerordentlicher Qualität.

  • 26 | Jahresbericht 2007

    verschluss ist der Almanac de Poche pour l’Anné Bis-

    sextile MDCCLXVIII. Avec la naissance des Rois, Rei-

    nes, Princes et Princesses de l’Europe, et Suivi de pieces,

    agréables et utiles, et ornés d’Emblemes et d’autres Figures

    en Taille-douce. Das Stück ergänzt bestens die

    bereits vorhandene Ausgabe auf das Jahr 1767. –

    Eine überaus interessante Sammlung seltener ille-

    galer Drucke aus der Zeit des Zweiten Weltkrie-

    ges, darin einige Veröffentlichungsreihen, die von

    den Alliierten für die Bevölkerung in den von

    Deutschland okkupierten Staaten Westeuropas

    hergestellt worden waren. Die Hefte mit Titeln

    wie Die frie Norge (Original norwegisch, dt.: Das

    freie Norwegen), Vi vil vinde (Original dänisch, dt.:

    Wir werden siegen), De Wervelwind (Original hollän-

    disch, dt.: Der Wirbelwind) und Accord (Original

    französisch) waren von britischen Propaganda-

    einheiten in Zusammenarbeit mit Vertretern des

    Exils verfasst und zur Information der Bevölke-

    rung in Norwegen, Dänemark, den Niederlanden

    und Frankreich von der Royal Air Force abge-

    worfen worden. Bei einigen dieser Hefte handelt

    es sich um sog. Tarnschriften, die zur Tarnung

    des eigentlichen Inhalts noch einen kleinen

    Umschlag mit abweichenden Angaben erhielten.

    – 69 seltene Broschüren des 19. Jh. aus bzw. über

    Niederländisch-Ostindien (Indonesien) enthalten

    Abhandlungen, Berichte und Pamphlete z. B.

    über Kaffee- und Opiumanbau, das umstrittene

    System des so genannten „cultuurstelsel“ zur

    Bewirtschaftung des Bodens und den Krieg in der

    Provinz Aceh. – Gekauft wurde die 1721 in Nürn-

    berg erschienene Erstausgabe von Johann Hein-

    rich Gottfried Ernestis Wol-eingerichtete[r] Buch-

    druckerey in einem exzellent erhaltenen Exemplar,

    damit wurde ein schmerzlicher Kriegsverlust

    ausgeglichen. – Eine außergewöhnliche Erwer-

    bung ist ein seltener Naturselbstdruck von

    Schmetterlingen: S.F. Denton, As Nature Shows

    Them. Moths and Butterflies of the United States East

    of the Rocky Mountains, Boston: Millet 1900. Das

    Exemplar trägt die Nummer 25 der auf 50 be-

    grenzten Auflage. Für die Herstellung dieser

    Naturselbstdrucke wurden die Tiere eigens ge-

    züchtet. Auf dem Papier befinden sich keine

    Farbpigmente sondern die Schuppen der Schmet-

    terlingsflügel. Lediglich die Abbildung der Kör-

    per ist im klassischen Sinne gedruckt. – Die

    Sammlung von Exilliteratur wurde um 24 äußerst

    seltene Stücke ergänzt, darunter auch den mimeo-

    graphierten Erstdruck von Max Horkheimers und

    Theodor W. Adornos Philosophischen Fragmenten, New

    York Institute of Social Research, 1944, die vier Jahre

    später unter dem ungleich bekannteren Titel Dia-

    lektik der Aufklärung erschienen und als zentrale

    Schrift der Frankfurter Schule gelten. – The Story

    of the glittering Plain or the Land of living Men von

    William Morris ist ein sehr schönes Exemplar des

    ersten Druckes der Kelmscott Press aus dem Jahr

    1891.

    Harmonie zwischen Text und Illustration zeichnen die Drucke derKelmscott Press aus.

    Die Tafeln in dem Naturselbstdruck zeigen in der Regel eineSchmetterlingsart jeweils von der Ober- und Unterseite.

  • Jahresbericht 2007 | 27

    Erneut wurde die Bibliothek bei der Wieder-beschaffung kriegsbedingt verlorener Büchervon privater Seite unterstützt: Ein Händlerübergab ein Bändchen des Juristen Heinrich

    Knaust, das mit einem Stempel Ex Biblioth. Regia

    Berolinensi versehen war. – Von einem „bibliophi-

    len Wissenschaftler“ wurden Bände mit den

    Besitzeinträgen der Königlichen Bibliothek in

    Berlin zugesandt: Die ersten drei Bände der Hin-

    terlassenen Werke des Generals Carl von Clausewitz

    über Krieg und Kriegführung enthalten das Werk

    Vom Kriege und gehörten in der hier vorliegenden

    2. Auflage zu den Kriegsverlusten. Neben dem

    handschriftlichen Besitzeintrag der Königlichen

    Bibliothek tragen die Bände ein Wachssiegel des

    Königlich Preußischen Kriegsministeriums. –

    Geschenkt wurden zwei handsignierte Karikatu-

    renbände mit Lithographien des niederländischen

    Malers und Zeichners Louis Raemaekers, die im

    Ersten Weltkrieg entstanden und vor allem durch

    ihre stark antideutsche Propaganda Berühmtheit

    erlangten. Mit dem Geschenk wurden Verluste in

    der Kriegssammlung 1914 ausgeglichen.

    Für die Sammlung Deutscher Drucke (SDD)konnte eine Reihe rarer Werke erworben wer-

    den, so Erich Mühsams „Die Homosexualität –

    Ein Beitrag zur Sittengeschichte unserer Zeit“,

    eine Erstausgabe dieser selten erhaltenen Früh-

    schrift des Autors aus dem Jahr 1903.

    Für die Sondersammlung der Kinder- undJugendliteratur wurde aus den USA eine etwa2.000 Bände umfassende Privatsammlung histo-

    rischer Bücher gekauft, welche die bevorzugte

    Literatur amerikanischer Kinder und Jugend-

    licher des frühen 20. Jahrhunderts repräsentiert,

    durch diesen Kauf konnten auch Kriegsverluste

    kompensiert werden. – Als Depositum kamen

    ca. 1.900 Kinderbuchillustrationen, Entwürfe und

    Skizzen aus dem Nachlass des Illustrators Ernst

    Kutzer in die Bibliothek.

    Neben den bereits oben erwähnten Schenkungen

    durch die Freunde für Cartographica sind fol-

    gende kartographische Erwerbungen beson-ders hervorzuheben: Die DFG übermittelte eine

    Sonderzuwendung von 100 T€, mit denen topo-

    graphische Karten der zentralasiatischen Repu-

    bliken Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan,

    Turkmenistan und Usbekistan erworben wurden,

    ca. 11.300 Blatt im Maßstab 1:50.000. – Erwor-

    ben wurde ein äußerst seltener Kupferstich von

    Mallorca im Maßstab von ca. 1:72.000, 1785 in

    Madrid erschienen und aus 16 Segmenten zusam-

    mengesetzt, welcher weder in der British Library

    noch in der Library of Congress nachzuweisen

    ist; ein Exemplar aus der Biblioteca Nacional in

    Madrid ist bekannt. – Besonders ist auch An histo-

    rical Atlas contained Maps of the World at twenty-one

    different periods, London 1836. Die handkolorierten

    historischen Karten in dem Atlas sind jeweils in

    Ein „Bücherregal“ amerikanischer Kinder stehtjetzt in der Staatsbibliothek.

    Vorderer Umschlag von Mühsams Schrift „Die Homosexualität“

  • 28 | Jahresbericht 2007

    einen dunklen Hintergrund eingebettet, der in

    der für Karten sonst eher seltenen Aquatinta-

    Technik ausgeführt wurde. – Ein Händlerkatalog

    von 1620, Simon Paull, war als Kriegsverlust der

    Bibliothek vermerkt und konnte jetzt neu erwor-

    ben werden; darin sind auch die Karten des Kur-

    fürstenatlas verzeichnet, was den Katalog für die

    Kartenabteilung besonders wertvoll macht. – Zum

    ersten Mal konnte eine Armillarsphäre, vermut-

    lich im späten 18. Jh. in Frankreich hergestellt,

    erworben werden: Ein dreidimensionales Welt-

    modell aus mit Papier überzogenem Holz, das die

    Stellung der Planeten im Sonnensystem in einem

    schematischen, beweglichen Zueinander zeigt.

    Für die Sammlungen mit osteuropäischer Literatur überreichten Vertreter der Schwarz-meergriechen in Berlin das 14-bändige Werk

    Ē genoktonia tøn Ellēnøn tu Pontu von KonstantinosPhotiades als Geschenk. Es handelt sich um ein

    faktenreiches und mit zahlreichen, zum Teil bis-

    her unbekannten und aus Privatbesitz stammen-

    den Illustrationen und Faksimiles versehenes

    Quellenwerk zum Genozid an den Pontosgrie-

    chen vor, im und nach dem Ersten Weltkrieg.

    Auch die Datenbanken und elektronischenRessourcen wurden deutlich ausgebaut: SeitJanuar 2007 arbeitet der Dokumentenlieferdienst

    der Staatsbibliothek mit der juris GmbH zusam-

    men. Juris – Juristisches Informationssystem für die

    Bundesrepublik Deutschland ist der größte Anbieter

    von juristischer Fachinformation in der Bundes-

    republik. Derzeit werden 719 laufende bzw. ab-

    geschlossene juristische Zeitschriften ausgewertet,

    knapp 75 Prozent dieser Zeitschriften hat die

    SBB-PK in ihrer Printversion abonniert.

    Die sozialwissenschaftlichen Datenbanken wur-

    den durch SocINDEX with fulltext bereichert. Die

    Datenbank verzeichnet mehr als 1,6 Mio. inhalt-

    lich erschlossene Datensätze aus ca. 4.000 ver-

    schiedenen Zeitschriften und bietet die Volltexte

    aus 289 Kernzeitschriften der theoretischen und

    angewandten Soziologie vom jeweils ersten Jahr-

    gang an, des Weiteren Volltexte aus 75 „priority“-

    Zeitschriften, Volltexte für 547 Bücher und für

    6.711 Conference Papers. Dieses Angebot ist auch

    im remote access verfügbar.

    Die Online-Contents-Datenbank SSG Zeit-

    geschichte ist um zwei Kernzeitschriften reicher:

    Die an der Staatsbibliothek zu Berlin angesiedelte

    Arbeitsstelle des DFG-Projekts Clio-online schloss

    im März die Erfassung der Aufsatzdaten des Tel

    Aviver Jahrbuchs für deutsche Geschichte und des Jahr-

    buchs für Antisemitismusforschung – jeweils ab Er-

    scheinungsbeginn – ab. Die über die Fachportale

    Zeitgeschichte-online, Clio-online und Chronicon frei

    zugängliche Aufsatzdatenbank umfasst zurzeit

    180.000 Aufsätze und Rezensionen aus 258 Zeit-

    schriften. Sie gehört damit zu den größten und

    Großer Schatz: Der Nachlass Ernst Kutzer enthält 1.900 Originalillustrationen.

    Die erste Armillarsphäre im Besitz der Bibliothek, gefertigt im 18. Jh.aus Holz, Papier und Metall

  • Jahresbericht 2007 | 29

    aktuellsten Nachweisinstrumenten für die inter-

    nationale zeithistorische Aufsatzliteratur.

    Neu im Angebot sind auch Physical Education Index

    (PEI) und Applied Social Sciences Index and Abstratcs

    (ASSIA). PEI bietet Literaturnachweise zu allen

    Bereichen der Sportwissenschaft, einschließlich

    der Geschichte des Sports, der Sportmedizin und

    Sportsoziologie an. ASSIA ergänzt das umfangrei-

    che Datenbankangebot in den Sozialwissenschaf-

    ten und weist auch Artikel aus der Psychologie,

    dem Gesundheits- und Sozialwesen und der Er-

    ziehungswissenschaft nach. Beide Datenbanken

    sind auch im remote access verfügbar.

    Ebenfalls im remote access erreichbar ist die neue

    Datenbank Recht für Deutschland. Sie bietet Zugriff

    auf die Volltexte u. a. des Bundesgesetzblatts, des

    Bundessteuerblatts, des Gemeinsamen Ministerialblatts,

    der Amtlichen Nachrichten der Bundesagentur für

    Arbeit, des Gesetzblatts der DDR, des Bundesanzei-

    gers, des Reichsgesetzblatts I sowie der Gesetzes- und

    Verordnungsblätter der Länder.

    Seit Oktober 2007 läuft IRWI (Information Research

    Watch International). IRWI berichtet über neue,

    laufende und abgeschlossene Forschungsprojekte

    in der Informations- und Bibliothekswissenschaft

    sowie verwandten Bereichen