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Steyler Missionare Jahresbericht 2016 Steyler Missionsprokur Schweiz

Jahresbericht 2016 · FINANZBERICHT 2016 Armutsbekämpfung Rund um den Globus leben und arbeiten wir Steyler Missionare Seite an Seite mit Menschen, die an den Rand gedrängt sind

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Steyler Missionare

Jahresbericht 2016 Steyler Missionsprokur Schweiz

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VORWORT 3FINANZBERICHT 2016 4

BEISPIELPROJEKTE GELEBTER GLAUBE

Kolumbien: Pastoral und Katechese 6 Indonesien: Ausbildung Ordensnachwuchs 7

BEISPIELPROJEKTE BILDUNG

Paraguay: Bau eines Mädcheninternats 8 Philippinen: Schulbildung für «Müllkinder» 9

BEISPIELPROJEKTE GESUNDHEIT

Brasilien: Água Cristalina – Heilendes Wasser 10 Indien: Hilfe für HIV-betroffene Kinder 11

BEISPIELPROJEKTE ARMUTSBEKÄMPFUNG

Kongo: ORPER – Hilfe für Strassenkinder 12 Indonesien: Nachhaltige Landwirtschaft 13

BEISPIELPROJEKT GRUNDVERSORGUNG/MESS-STIPENDIEN

Togo: Mess-Stipendien wirken doppelt 14

KONTAKT 15

Wir Steyler Missionare sind eine katholische, internationale und multikulturelle Gemeinschaft, der rund 6‘000 Patres und Brüder angehören. Wir arbeiten in mehr als 75 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Auf dem Fundament des christlichen Glaubens helfen wir den Menschen, die in Not und Elend leben – auf Augenhöhe, im Dialog und unabhängig von Religion, Kultur oder Geschlecht.

I N H A L T

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Sie erhalten hier den Jahresbericht der Steyler Missionsprokur Maria Hilf Steinhausen. Darin präsentieren wir erfolgreiche Zahlen. Und mit Hilfe von einigen ausgewählten Projekten, die wir 2016 finanziell unterstützt haben, geben wir Ihnen einen Einblick in die weltweite Arbeit der Steyler Missionare und zeigen, was wir dank Ihrer Spende bewirken konnten.

Wir erachten es als wichtig, dass unser Glaube dem Leben hilft. Daher stellen wir unsere Arbeit unter das Stichwort „Dialog“. Sowohl die pastoralen als auch die sozialen Projekte werden im Dialog mit den Betroffenen erarbeitet und ausgeführt. Die Mittel kommen so-weit wie möglich der gesamten Bevölkerung im Projektgebiet zugute, unabhängig von Stammes- oder Glaubenszugehörigkeit. Die unterstützten Projekte (in den Bereichen gelebter Glaube, Gesundheit, Bildung und Armutsbekämpfung) gelten vorwiegend den am Rand der Gesellschaft stehenden Menschen und jenen in abgelegenen Gebieten. Sie sind ein Beitrag für eine bessere Zukunft. Auch in der Ausbildung unserer Ordensmitglieder legen wir grossen Wert auf Dialog. Die jungen Ordensmitglieder sollen auf die Menschen hören und ihre Nöte und Sorgen teilen.

Unseren Jahresbericht verstehen wir ebenfalls als Dialog mit unseren Spendern. Denn ohne die vielen kleinen und grossen Beiträge wären wir nicht in der Lage, unsere Missionare in Afrika, Asien und Lateinamerika in ihrer Arbeit mit den Menschen zu unterstützen.

Mit dem Jahresbericht bringen wir Ihnen auch unseren Dank zum Ausdruck. Verbunden damit ist die Hoffnung, dass Sie uns auch weiterhin unterstützen.

Mit freundlichem Gruss

Albin Strassmann SVD Steyler Missionssekretär Schweiz

Liebe Freundinnen und Freunde der Steyler MissionsprokurLiebe Leserinnen und Leser

I N H A L T V O R W O R T

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F I N A N Z B E R I C H T 2 0 1 6

Armutsbekämpfung Rund um den Globus leben und arbeiten wir Steyler Missionare Seite an Seite mit Menschen, die an den Rand gedrängt sind und denen das Nötigste zum Leben fehlt.

BildungWir Steyler Missionare engagieren uns besonders für Bildung und Ausbil-dung. Denn nur so können Wege aus der Armut gefunden werden.

Gelebter GlaubeSeit unserer Gründung verkünden wir Steyler Missionare die Frohe Bot-schaft im respektvollen Dialog mit anderen Religionen und Kulturen.

Gesundheit Die Sorge um Kranke sehen wir als christlichen Auftrag. Daher engagieren wir Steyler Missionare uns weltweit für die Verbesserung der Gesundheit.

Mess-Stipendien Steyler Missionare übernehmen Mess-Stipendien aus der Schweiz. In unseren Einsatzgebieten sichert die Messgabe den Lebensunterhalt der Missionare.

Freie Gaben 209’558.00Missionsbeiträge SVD Häuser Schweiz 22’000.00 Zweckbestimmte Gaben 626’009.02Mess-Stipendien 70’083.00Erbschaften 36’679.40Zuwendungen aus Fonds 319’749.20Zinsen 1) 124’273.54Noch nicht verteilte Gaben von 2015 289’277.01

Total Ertrag 1’697’629.17

Projektförderung 1’275’533.00Aufwand für die Verwaltung 141’894.78Aufwand für Aktionen & Öffentlichkeitsarbeit 63’092.84Noch nicht verteilte Gaben 2016 217’108.55

Total Vergaben/Aufwand 1’697’629.17

Anmerkung:1) Die Zinsen stammen aus Treuhandgeldern und Legaten, die uns für die Missionen anvertraut sind.

Die Jahresrechnung wurde am 22. April 2017 von Roland Alpiger, dipl. Rechnungsrevisor, geprüft und für richtig befunden.

MITTELHERKUNFT

MITTELVERWENDUNG

75%8%

4%13%

100%

PROJEKTFÖRDERUNG NACH KATEGORIEN

ArmutsbekämpfungCHF 154’233

Mess-Stipendien (Grundversorgung)CHF 48’930

BildungCHF 338’696

GesundheitCHF 234’143Gelebter Glaube

CHF 499’531

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PROJEKTFÖRDERUNG NACH KONTINENTEN

OzeanienCHF 26’474

AfrikaCHF 374’378

LateinamerikaCHF 506’552

AsienCHF 368’130

AfrikaAngolaBenin Mosambik Madagaskar Ghana KongoKenia/Tansania

AsienIndonesienIndien Philippinen China

LateinamerikaBolivien BrasilienChileEcuador Kolumbien Kuba/Mexiko Paraguay

OzeanienPapua-Neuguinea

Total Verteilung

PROJEKTFÖRDERUNG NACH LÄNDERN

36’325.00 21’959.00

6’940.00 16’904.00

245’731.0020’200.0026’319.00

214’028.00 65’209.00 79’416.00

9’477.00

46’987.00 272’721.00

2’459.00 9’327.00

102’177.00 15’646.00 57’235.00

26’474.00

1’275’534,00

Steyler Missionare sind welt-weit in über 75 Ländern tätig.

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Das sagt der aus Indien stammende, 42-jährige Steyler Missionar Pater Joachim Bilung, der seit Anfang 2017 die Pfarrei „Verbo Divino“ in Cali-Valle, Kolumbien, leitet.

Die Pfarrei wurde erst kürzlich neu gegründet und aus dem weitläufigen Gebiet der Pfarrei „Nuestra Señora de las Misericordias“ abgetrennt. Pater Herman Dhae Mere hatte hier zuvor einige Gruppen organisiert, deren Aktivitäten nun weiterentwickelt werden.

Die geschilderte schwierige Situation in der Pfarrei ver- langte nach neuen Wegen in der Pastoral und Evange-lisierung. Besonders wichtig ist dabei die Weiterbildung von Gruppen und Laien, denn sie sind den Steyler Patres unersetzliche Partner bei ihrer Arbeit.

In der Pfarrei gibt es verschiedene Gruppierungen, die die pastorale Arbeit prägen: Die Katecheten bereiten Kinder und Jugendliche auf die Erstkommunion und Firmung vor. Ebenso arbeiten sie in der Ehe- und Tauf-vorbereitung. Die Liturgiegruppe setzt sich für prophe-tische Verkündigung des Wortes Gottes ein; ihre Mit-glieder kümmern sich um die musikalische Gestaltung der Gottesdienste und wirken als Kommunionhelfer. Eine andere Gruppe besucht Kranke, betet mit ihnen, bringt ihnen die Kommunion und kümmert sich um ihre Bedürfnisse. Die Leiter der Familienpastoral schliesslich machen Angebote für Kinder- und Jugend-gruppen sowie für junge Eltern mit Kleinkindern.Die Aus- und Weiterbildung dieser Gruppen konnte dank dem Beitrag aus der Schweiz in vier Steyler Pfarreien in Kolumbien durchgeführt werden.

G E L E B T E R G L A U B E

„Wir arbeiten in einer Grenzsituation inmitten von Gewalt, Arbeitslosigkeit, Armut, Banden, Schwarzmarkt für Drogen und zerbrochenen Familien“.

BEISPIELPROJEKT KOLUMBIEN:

Pastoral und KatecheseAusbezahlter Betrag: CHF 17’948

Kolumbien6

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„Erstens möchte ich Steyler Missionar sein, um die frohmachende Botschaft vom christlichen Glauben in anderen Ländern zu verkünden und deren Kultur und Sprache kennenzulernen. Und zweitens will ich ein Mann sein, der etwas zum Besseren bewirkt, wo immer er sich später befindet.“

G E L E B T E R G L A U B E

So fasst Arsenius Nega, der seit 2016 das Noviziat in unserer Ordensgemeinschaft in Atambua, Timor, absolviert, seine Motivation zusammen.

Schon als Kind war er beeindruckt vom persönlichen Zeugnis der Steyler Missionare, die sich neben Gottesdiensten und Religionsunterricht auch um den Aufbau von Schulen und den Bau von Strassen kümmerten. Die Priesterweihe eines jungen Mannes aus seiner Heimatgemeinde bewegte Arsenius so sehr, dass in ihm der Gedanke reifte, seiner Berufung nachzuspüren und diesen Weg schliesslich selbst auch zu gehen.

Im St. Joseph-Noviziat in Atambua befinden sich derzeit 97 Novizen aus verschiedenen indonesischen Inseln, Kulturen und Sprachen. Hier bereiten sie sich während zwei Jahren auf das Ordensleben vor. Der Leiter des Noviziats, Pater Johannes Eduard SVD, sagt dazu: «Das Noviziat ermöglicht eine Atmosphäre, in der die religiöse Berufung und die menschlichen Reife der jungen Männer ge- fördert wird.» Vier Aspekte prägen den Noviziatsalltag: Gebet und Gottesdienst, Studium, gemeinschaftliches Leben und Arbeiten, pastorale Aktivitäten an Wochenenden.

Die Steyler Missionare sind seit 1912 in Indonesien tätig. Der grösste Teil des Nachwuchses kommt heute aus Indonesien, sodass mittlerweile jeder vierte Steyler Missionar weltweit Indonesier ist.

Indonesien

BEISPIELPROJEKT INDONESIEN:

Ausbildung OrdensnachwuchsAusbezahlter Betrag: CHF 96’735

G E L E B T E R G L A U B E

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betont der Steyler Missionar Thomas Hasler, der in Paraguay eine Landwirt-schaftsschule führt. Es geht um das Internat für derzeit rund 50 Mädchen, für die vier neue Wohnhäuser erstellt werden, und ein Haus für die Betreuerinnen.

Die Schule selbst kann nur für den Schulbetrieb auf-kommen, indem sie landwirtschaftliche Produkte her-stellt und verkauft. Für einen Teil der Löhne gibt es zu-dem Unterstützung vom Staat. Der Kampf um die staat- lichen Beiträge war in den letzten drei Jahren aber eine der grossen Herausforderungen für die Schule.

Die Landwirtschaftsschule für Kinder von Bauernfamilien (CEFA – Centro Educativo Familiar Agricola) bietet im Vergleich zu den staatlichen Schulen einen bedeutenden Vorteil: Die Kinder und Jugendlichen geniessen neben der theoretischen Schulbildung auch eine praktische Ausbildung in ökologischer Landwirtschaft mit aner-kanntem Abschluss. Dieses Wissen können sie zu Hause dann anwenden und weitergeben. Das Ziel des ganzen Projektes ist, die Landflucht durch existenz-sicherndes Einkommen zu stoppen.

«Das geht allerdings nicht immer ganz auf», sagt Thomas Hasler, «vor allem unsere Maturanden haben grosse Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder für einen Studien-platz. Einige von ihnen nutzen diese Chance und ziehen weg.» Seit die Landwirtschaftsschule besteht, haben rund 500 Jugendliche die Grundausbildung und rund 200 die Matura absolviert.

B I L D U N G

„Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung aus der Schweiz und aus Deutschland, denn mit eigenen Mitteln wäre ein solcher Ausbau nicht finanzierbar“,

BEISPIELPROJEKT PARAGUAY:

Bau eines MädcheninternatsZugewiesener Betrag: CHF 70’000

Paraguay8

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„Wir sind sehr glücklich, dass dank der Unterstützung durch die Schweizer Missionsprokur der Steyler im kommenden Schuljahr über 100 Mädchen und Jungs die Chance auf eine gute Schulbildung erhalten werden.“

Pater Anthony Salas SVD freut sich über die Spenden für die vor 15 Jahren gegründete Nicht-Regierungs-Organisation JPIC-IDC (Justice, Peace & Integrity of Creation – Integrated Development Center, Inc.), die er leitet. Ihre Vision heisst „Fülle des Lebens in einer ver-änderten Gesellschaft“.

Sie bietet Kindern aus Familien, die rund um die Millionenstadt Cebu-City unter un-menschlichen und ärmsten Bedingungen auf Müllhalden, in Umsiedlungsgebieten oder anderen Randgebieten wohnen, die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Die Steyler Missionare engagieren sich in dieser Region seit rund 20 Jahren und bieten Hilfe zur Selbsthilfe. Im letzten Schuljahr profitierten 50 Kinder – je zur Hälfte Knaben und Mädchen – von der finanziellen Hilfe aus der Schweiz und bekommen so eine faire Chance, später eine Arbeit zu finden und unter menschenwürdigen Bedingungen zu leben.

Die Resultate können sich sehen lassen: Die Kinder fehlen kaum im Unterricht und zeigen in bestimmten Fächern auch sehr gute Leistungen. Grundschüler werden von High-School-Studenten begleitet, die in diesem Programm als Tutoren ausgebildet wurden. Und sowohl Eltern wie Kinder nehmen mit einer Quote zwischen 80 und 100% an gemeinsamen Aktivitäten und Treffen teil – darunter auch geistliche Angebote.

Philippinen

BEISPIELPROJEKT PHILIPPINEN:

Schulbildung für «Müllkinder»Zugewiesener Betrag: CHF 25’000

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freut sich Pater Agostinho Janning, der das Institut leitet. In Água Cristalina, einem Rehabilitationszentrum für geistig und körperlich behinderte Kinder in São Paulo werden aktuell pro Monat rund 800 Kinder und Jugendliche vornehmlich mit Hydrotherapie und ange-passtem Schwimmen, aber auch mit Physiotherapie behandelt.

Israel Batista Simões erlitt als Opfer eines Überfalls Schussverletzungen an Kopf und Unterleib, und auf dem Weg zum Krankenhaus stand sein Herz zweimal still. Nach den chirurgischen Eingriffen und der Ent-lassung aus dem Spital konnte er nicht mehr gehen, nur schlecht sprechen und nicht ohne Hilfe essen. Die Hydrotherapie in Água Cristalina sollte ihm seine physi-sche Autonomie zurückgeben. Schon nach kurzer Zeit konnte er mit Hilfe wieder gehen und sich selbst er-nähren. 5 Monate später war das Ziel ganz erreicht. Heute nimmt er an Schwimmwettbewerben teil.

Die Familien der behinderten Kinder sind in die Thera-pieabläufe, aber auch in die verschiedenen Weiter-bildungen eingebunden. Sämtliche Leistungen sind für die Bedürftigen aus sozial schwachen Familien gratis. Die finanzielle Unterstützung des Projekts durch die Stadt São Paulo wurde leider seit 2013 stark gekürzt. Damit keine Patienten weggeschickt werden müssen, ist das Institut, das vom 2003 verstorbenen Bruder

Klaus Keller SVD aus Rorschach aufgebaut wurde, auch in Zukunft auf die Unter-

stützung durch Spenderinnen und Spender angewiesen.

G E S U N D H E I T

„Água Cristalina gehört zu den zehn besten Einrichtungen, die mit Hydro-therapie arbeiten. Das zertifizierte uns kürzlich die Landesregierung. Diese gute Qualität konnten wir nur dank der Hilfe aus der Schweiz erreichen,“

BEISPIELPROJEKT BRASILIEN:

Água Cristalina – Heilendes WasserAusbezahlter Betrag: CHF 53’740.50

Brasilien

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„Noch viele Kinder sind ohne Hilfe. Wir im Team von Sarva Seva Sangh müssen uns beherzt der Herausforderung stellen, mehr Kinder in unser Projekt aufzunehmen, um ihre Zukunftschancen zu verbessern..“

Brasilien

Pater Babu Kakkaniyil SVD, der Leiter der Einrichtung, ist überzeugt, in den kommenden Jahren noch mehr bewirken zu können. Sarva Seva Sangh wurde 1976 in Pune, Indien, gegründet, um in der Umgebung des dortigen Steyler Seminars Sozialdienste für die Bevölkerung an-

zubieten. Heute kümmert sich das Institut um die Gesundheit von Müttern und Kindern, bietet Lernunterstützung, medizinische Hilfe, Entwicklung eigener Fähigkeiten und

Gebete in Familien an. Eines der ganz wichtigen Projekte dient der Rehabilitation und Begleitung von HIV-infizierten oder sonst von HIV-betroffenen Kindern.

In Indien, wo rund 1,2 Milliarden Menschen leben, sind gemäss Schätzungen der Regierung rund 2,4 Millionen HIV-infiziert. Die

Krankheit betrifft aber in Familien nicht allein die Infizierten, sondern auch ihre Kinder. Das Projekt kümmert sich daher um

die Rehabilitation der HIV-infizierten Kinder ebenso wie um Kinder von wirtschaftlich oder sexuell ausgebeuteten Frauen. Im letzten Jahr unterstützte Sarva Seva Sangh 866 Kinder.

Priorität in der Betreuung geniessen Kinder, die unter der Armuts-grenze leben, Waisen und Halbwaisen sowie Familien, die von Frauen oder Kindern allein betreut werden. Die Projekt-Aktivitä-ten reichen dabei über die Rehabilitation – wozu neben der medizinischen Hilfe auch eine gesunde und regelmässige Ernährung zählt – hinaus: Es geht auch um «Empowerment», wo etwa Selbstmotivation, positives Denken und Persönlich-keitsentwicklung gefördert werden, und um «Advocacy», also das öffentliche Eintreten für die Bedürfnisse der Kranken und Betroffenen.

Indien

BEISPIELPROJEKT INDIEN:

Hilfe für HIV-betroffene KinderZugewiesener Betrag: CHF 20’575

G E S U N D H E I T

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so beschreibt Pater Alpha Mazenga SVD das Ziel von ORPER. Ein Einzelschicksal steht für viele andere: Simon Kapeta wurde im November 2015 als Fünfjähriger in eines der offenen Zentren für Knaben gebracht, das «ORPER» (Stiftung für Rehabilitation und Schutz der Strassenkinder) in Kinshasa führt. Von den anderen Kindern «Baba» («Stummer») gerufen, zeigte er ein un- ruhiges Verhalten, hatte Weinkrämpfe, war magersüchtig und unfähig zu sprechen. Seinen jetzigen Namen gab ihm ein Erzieher im Zentrum, wo er eine logopädische Behandlung und weitere Begleitung erhielt. In der Therapie spielte Simon Szenen aus seinem Leben nach, die er in der Familie und in einer Sekte erlebt hatte, wo man seinen Dämon austreiben wollte: Schätzungen zufolge wird in Kinshasa ein Grossteil der Strassenkinder der Hexerei beschuldigt Sechs Monate nach seinem Eintritt holten die Grosseltern den Knaben zurück in die Familie. In der Zwischenzeit hatte er ge-lernt, in einfachen Worten zu kommunizieren. Die dafür nötige Therapie hätte sich seine Familie nie leisten können.

Die von der Steyler Missionsprokur in der Schweiz erhalte-ne Unterstützung wurde für die laufenden Kosten von ORPER für die Strassenkinder eingesetzt. Dazu gehören insbesondere Grundnahrungsmittel, medizinische Ver-sorgung, Hygieneartikel, Schulgelder und Haushaltsge-genstände. Gegründet wurde ORPER bereits 1981 von Pater Frank Roelands SVD. Die Organisation, die zwei Empfangszentren, fünf Heime und eine mobile Kran-kenstation unterhält, kommt jährlich mit rund 3‘000 Strassenkindern in Kontakt. Sie verbessert deren Lebensbedingungen und bietet Familienmediation und Ausbildung an.

A R M U T S B E K Ä M P F U N G

„Es geht darum, jedes Kind individuell so zu begleiten, dass eine dauerhafte Eingliederung in Familie und Gesellschaft möglich wird,“

BEISPIELPROJEKT KONGO:

ORPER – Hilfe für StrassenkinderAusbezahlter Betrag: CHF 14’000

Kongo

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„Das Projekt fördert Schneeballeffekte, indem es bewährte Methoden in weiteren Dörfern und Gemeinschaften verbreitet. Bei gegenseitigen Besuchen geben Bauern ihr Wissen direkt an andere Bauern weiter,“

Kongo

BEISPIELPROJEKT INDONESIEN:

Nachhaltige Landwirtschaft Ausbezahlter Betrag: CHF 25’500 (wovon 15‘000 von «Solidarität Dritte Welt» kamen)

A R M U T S B E K Ä M P F U N G

erklärt Peter Winkelmann, der für die Planung und Kontrolle des Projekts zuständig ist. Seit 2014 verbessert die indonesische Hilfsorganisation Ayo in einem der ärmsten Gebiete der Insel Flores die Lebensverhältnisse bedürftiger Menschen. Die Steyler Missionsprokur Schweiz und die Stiftung Solidarität Dritte Welt unterstützen das Projekt. In der ersten Projekt-phase wurden einige hundert Familien in neuen Methoden der Landwirtschaft unterrichtet. Das Augenmerk lag dabei auf Nachhaltigkeit und der Verbesserung der Eigenversorgung durch Gemüseanbau. Für Produkte, die gezielt zum Weiterverkauf produziert werden, bekamen die Familien Hilfestellung bei der Vermarktung. Ebenso wurden sie in grundlegenden Hygienemassnahmen geschult.

Das Projekt startete in zwei Pfarreien und hat so gute Resultate gezeigt, dass nun in einer zweiten Phase drei weitere interessierte Pfarreien hinzu- kommen. Dabei werden neben dem professionellen Personal in Gesund- heit und Landwirtschaft die ansässigen Priester einbezogen, um die Bevölkerung zu unterstützen und zu motivieren.

Das Projektgebiet Manggarai Raya im Westen der Insel Flores hat etwa 782‘000 Einwohner und ist eines der ärmsten Gebiete Indonesiens. Das Prokopf-Einkommen beträgt lediglich 396 Franken pro Jahr. Entsprechend schlecht sind die Ernährung und die hygienischen Verhältnisse, was vor allem zu einer hohen Kindersterblichkeit führt. Die Landbevölkerung hat kaum Zugang zu sauberem Trinkwasser und Elektrizität.

Indonesien

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Grundversorgung der Missionare durch Mess-Stipendien

In vielen Schweizer Pfarreien können heute nicht mehr alle Mess-Stipendien gefeiert werden. Ihre Sorgen und Nöte bringen deshalb zahlreiche Spenderinnen und Spender der Missionsprokur Maria Hilf mittels Mess- Stipendien vor Gott. Sie wissen sich im gemeinsamen Gebet getragen, wenn Steyler Missionare in den Ein-satzländern für ihre Anliegen Gottesdienst feiern. Gleich-zeitig sichern Mess-Stipendien den Lebensunterhalt der Missionare, wenn die Pfarreien zu arm sind, um „ihren“ Priester zu unterstützen.

So ist es zum Beispiel bei dem aus Indonesien stam-mende Pater Marsel Arjon, der seit 12 Jahren als Mis-sionar im Norden Togos tätig ist. Er betreut die Menschen der Pfarrei in Takpamba einschliesslich 14 Aussensta-tionen. Katholiken sind in dieser Gegend in der Minder-heit. Pater Marsel respektiert die Kultur und Mentalität der lokalen Bevölkerung und teilt ihre bescheidenen Verhältnisse. Die Menschen schätzen seine offene, authentische Art und sein gewinnendes Lächeln. Sie wissen, der Missionar ist für sie da, er hat ein offenes Ohr und setzt sich für sie ein. So hat er für sauberes Trinkwasser gesorgt und Klassenzimmer für die Grund-schulen errichtet. Wie Pater Marsel sind die meisten Missionare Seelsorger und Sozialarbeiter in Personal- union. Die Mess-Stipendien sichern ihnen eine gewisse Grundversorgung.

M E S S - S T I P E N D I E N

BEISPIELPROJEKT TOGO:

Mess-Stipendien wirken doppelt Ausbezahlter Betrag: CHF 48’930

Togo

Land Betrag in CHF

Indonesien 4’500Kongo 9’000Ghana 4’500Togo 4’830Indien 9’000Papua-Neuguinea 9’000Bolivien 1’800Benin 2’700Philippinen 3’600

Total 48’930

Übersicht über die ausbezahlten Mess-Stipendien

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Pater Matthias Helms SVD

Telefon: 041 749 47 23

Pater Albin Strassmann SVD

Telefon: 041 749 47 52

Togo

Wenn Sie Fragen haben oder ein Feedback geben möchten, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Natürlich sind wir auch gerne für Sie da, wenn Sie auf der Suche nach einem passenden Spendenprojekt sind, wenn Sie sich Beratung wünschen oder Informations-material bestellen möchten.

ANSPRECHPARTNER:

A R M U T S B E K Ä M P F U N G

Haben Sie Fragen? Sprechen Sie uns an!

Steyler Missionare

Missionsprokur Maria Hilf Schlossbergstrasse 13 6312 Steinhausen Tel +41 (0)41 749 47 52 Fax +41 (0)41 749 47 77

[email protected] www.steyler-missionsprokur.ch

Postcheck 90-13192-2IBAN: CH16 0900 0000 9001 3192 2

K O N T A K T

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Danke für Ihre Hilfe!

Ohne Ihre Unterstützung, Ihre Gebete, Ihre Spenden könnten wir Steyler Missionare die weltweite Hilfe nicht leisten, von der wir Ihnen in diesem Jahresbericht erzählen. Wir danken Ihnen deshalb von Herzen – auch im Namen der Menschen, die aufgrund Ihres Engagements zuversichtlicher in die Zukunft schauen können.

IMPRESSUM

Für den Inhalt verantwortlich: Pater Albin Strassmann SVDRedaktion: Pater Matthias Helms SVDGrafische Gestaltung: Bianca HoepfnerDruck: Horizonte DruckzentrumFotos: Jörg Böthling (S. 3), Achim Hehn (Cover, S. 9, 11, 14, 15, 16), Markus Frädrich (S. 12), Ruth Steiner (S. 7), SVD (S. 5, 6, 8, 10), Peter Winkelmann (S. 13)