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Biicherscha u 149 Die Chemie der Kampfstoffe, von Dr. Mario S a r t ori. Aus dem Ita- lienischen iibersetzt von Dr. Hans Klumb, Freiburg i. Br. Braunscheig 1935. Verlag Friedrich Vieweg und Sohn. Preis geheftet 16.50 RM., gebunden Eine Hochflut von Schriften, groBeren und kleineren, wertvollen und weniger guten, ist in den letzten Jahren auch in Deutschland an alle Leser- kreise iiber die chemischen Kampfstoffe herangebracht worden. Sie hatten in der Hauptsache das Ziel, den Leser mit den chemischen Kampfstoffen be- kannt zu machen, um die Notwendigkeit der SchutzmaBnahmen gegen diese Stoffe darzutun. Es war gewiB auch kein Zufall, da8 in fast allen diesen Veroffent- lichungen wohl iiber die chemischen Eigenschaften dieser Stoffe, ihre Wir- kungsweise und z. T. auch iiber ihre Zersetzungsprodukte das Wichtigste gesagt wurde, dagegen iiber ihre Herstellung aber nur wenig zu finden war, obgleich oder weil eine Anzahl von ihnen in der technischen Chemie seit Iangem eine Rolle spielen. Das Schrifttum hieriiber war nicht leicht zusammenzufinden. Das vorliegende Buch von Sartori, das in italienischer Sprache vor etwa zwei Jahren erschien und nun von Klub iibersetzt in deutscher Sprache vor- liegt, schlieBt eine Liicke, deren Ausfiillung vielen willkommen sein diirfte. In zwei Teilen, einem allgemeinen, der auf etwa 30 Seiten uber die wichtigsten Eigenschaften der chemischen Kampfstoffe, iiber die Beziehungen zwischen chemischer Struktur und Wirkung, sowie iiber ihre Einteilung in knapper, dabei klarer Form unterrichtet, folgt im zweiten, besonderen Teil eine eingehende Besprechung der einzelnen Stoffe, ihrer Darstellung, An- wendung im Kriege, Erkennung, Vernichtung und anderer Fragen; Abbil- dungen von Apparaturen zur Darstellung im Laboratorium, Strukturformeln und Zusammenstellungen bieten gute Erglnzungen des Textes. Wenn auch - namentlich von deutscher Seite gesehen - manche An- gaben eine andere, richtigere Auslegung zulassen, so stellt doch das Buch eine gute, bei dem knappen Umfang von noch nicht 300 Seiten besonders beachtliche Neuerscheinung dar, die auch dem im Luftschutz tatigen Apo- theker wertvolle Kenntnisse vermitteln wird und seine Tatigkeit zu vertiefen geeignet ist. Gdt. Jahresbericht der Pharmazie, herausgegeben durch die Deutsche Apo- thekerschaft, bearbeitet von Dr. C. A. R o j a h n , 0. Professor der pharma- zeutischen Chemie und Nahrungsmittelchemie an der Universitat Halle, unter Mitwirkung von Dip1.-Ing. S. M. v. B r u c h h a u s e n in Kassel, beim nah- rungsmittelchemischen Teil. 69. Jahrgang, Bericht iiber das Jahr 1934 (der ganzen Reihe 94. Jahrgang), Gottingen, Vandenhoeck & Ruprecht. 1935. 47.3: Seiten, Preis geh. 24.- RM., in Leinen geb. 26.50 RM. Gegeniiber dem im Arch. Pharmaz. u. Ber. Dtsch. Pharmaz. Ges. 1935, S. 200, besprochenen vorjahrigen Jahrgang des Werkes ist nach Anzahl der Referate und Umfang nur eine unwesentliche Verringerung eingetreten. Die Ein- teilung des Stoffes ist im groBen und ganzen die gleiche geblieben. Nur haben im Gebiete der organischen Chemie die Alkaloide (5), die Glykoside mit Ausnahme der Saponine (6), die Gerbstoffe (i), die Saponine (8). die pflanzlichen und tierischen Farbstoffe (9) und verschiedene Stoffe pflanz- licher und tierischer Herkunft (10) ihre besonderen Rubriken erhalten. Im Teil IV, Medizinische und physiologische Chemie, sind hinter den Enzymen (a) die Hormone (b) eingeschaltet worden, denen dann die Vitamine (c) folgen und die Rubriken Pharmakologic, Chemotherapie (d), Nachweis und Bestimmung von Arzneistoffen und Giften auf biologischem Wege (e), Bakte- riologie, Konservierung, Entkeimung, Nahrboden (f), Untersuchungen von Hut und Serum (g), von Harn (h), von Faezes und Galle (i) und von Ge- weben und Organen (k). AuBerdem ist dem letzten Teile der toxikologischen 18.- RM.

Jahresbericht der Pharmazie, herausgegeben durch die Deutsche Apothekerschaft, bearbeitet von Dr. C. A. Rojahn, o. Professor der pharmazeutischen Chemie und Nahrungsmittelchemie an

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B i i c h e r s c h a u 149

Die Chemie der Kampfstoffe, von Dr. Mario S a r t o r i . Aus dem Ita- lienischen iibersetzt von Dr. Hans Klumb, Freiburg i. Br. Braunscheig 1935. Verlag Friedrich Vieweg und Sohn. Preis geheftet 16.50 RM., gebunden

Eine Hochflut von Schriften, groBeren und kleineren, wertvollen und weniger guten, ist in den letzten Jahren auch in Deutschland an alle Leser- kreise iiber die chemischen Kampfstoffe herangebracht worden. Sie hatten in der Hauptsache das Ziel, den Leser mit den chemischen Kampfstoffen be- kannt zu machen, um die Notwendigkeit der SchutzmaBnahmen gegen diese Stoffe darzutun.

Es war gewiB auch kein Zufall, da8 in fast allen diesen Veroffent- lichungen wohl iiber die chemischen Eigenschaften dieser Stoffe, ihre Wir- kungsweise und z. T. auch iiber ihre Zersetzungsprodukte das Wichtigste gesagt wurde, dagegen iiber ihre Herstellung aber nur wenig zu finden war, obgleich oder weil eine Anzahl von ihnen in der technischen Chemie seit Iangem eine Rolle spielen.

Das Schrifttum hieriiber war nicht leicht zusammenzufinden. Das vorliegende Buch von Sartori, das in italienischer Sprache vor etwa

zwei Jahren erschien und nun von Klub iibersetzt in deutscher Sprache vor- liegt, schlieBt eine Liicke, deren Ausfiillung vielen willkommen sein diirfte.

In zwei Teilen, einem allgemeinen, der auf etwa 30 Seiten uber die wichtigsten Eigenschaften der chemischen Kampfstoffe, iiber die Beziehungen zwischen chemischer Struktur und Wirkung, sowie iiber ihre Einteilung in knapper, dabei klarer Form unterrichtet, folgt im zweiten, besonderen Teil eine eingehende Besprechung der einzelnen Stoffe, ihrer Darstellung, An- wendung im Kriege, Erkennung, Vernichtung und anderer Fragen; Abbil- dungen von Apparaturen zur Darstellung im Laboratorium, Strukturformeln und Zusammenstellungen bieten gute Erglnzungen des Textes.

Wenn auch - namentlich von deutscher Seite gesehen - manche An- gaben eine andere, richtigere Auslegung zulassen, so stellt doch das Buch eine gute, bei dem knappen Umfang von noch nicht 300 Seiten besonders beachtliche Neuerscheinung dar, die auch dem im Luftschutz tatigen Apo- theker wertvolle Kenntnisse vermitteln wird und seine Tatigkeit zu vertiefen geeignet ist. Gdt.

Jahresbericht der Pharmazie, herausgegeben durch die Deutsche Apo- thekerschaft, bearbeitet von Dr. C. A. R o j a h n , 0. Professor der pharma- zeutischen Chemie und Nahrungsmittelchemie an der Universitat Halle, unter Mitwirkung von Dip1.-Ing. S. M. v. B r u c h h a u s e n in Kassel, beim nah- rungsmittelchemischen Teil. 69. Jahrgang, Bericht iiber das Jahr 1934 (der ganzen Reihe 94. Jahrgang), Gottingen, Vandenhoeck & Ruprecht. 1935. 47.3: Seiten, Preis geh. 24.- RM., in Leinen geb. 26.50 RM.

Gegeniiber dem im Arch. Pharmaz. u. Ber. Dtsch. Pharmaz. Ges. 1935, S. 200, besprochenen vorjahrigen Jahrgang des Werkes ist nach Anzahl der Referate und Umfang nur eine unwesentliche Verringerung eingetreten. Die Ein- teilung des Stoffes ist im groBen und ganzen die gleiche geblieben. Nur haben im Gebiete der organischen Chemie die Alkaloide (5) , die Glykoside mit Ausnahme der Saponine (6), die Gerbstoffe (i), die Saponine (8). die pflanzlichen und tierischen Farbstoffe (9) und verschiedene Stoffe pflanz- licher und tierischer Herkunft (10) ihre besonderen Rubriken erhalten. Im Teil IV, Medizinische und physiologische Chemie, sind hinter den Enzymen (a) die Hormone (b) eingeschaltet worden, denen dann die Vitamine (c) folgen und die Rubriken Pharmakologic, Chemotherapie (d), Nachweis und Bestimmung von Arzneistoffen und Giften auf biologischem Wege (e), Bakte- riologie, Konservierung, Entkeimung, Nahrboden (f), Untersuchungen von H u t und Serum (g), von Harn (h), von Faezes und Galle (i) und von Ge- weben und Organen (k). AuBerdem ist dem letzten Teile der toxikologischen

18.- RM.