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Berichtsjahr 2017 JAHRESBERICHT ARCHEMED

JAHRESBERICHT - archemed.org · Unterstützung? Die große Mutter-Kind-Klinik in Keren können wir hoffentlich Ende des kommenden Jahres in Betrieb nehmen. Die alte Dorfschule in

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Berichtsjahr 2017

JAHRESBERICHTARCHEMED

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IMPRESSUM

HerausgeberARCHEMED – Ärzte für Kinder in Not e. V.Hauptstr. 1559519 Möhnesee

Telefon +49 2924 2252Telefax +49 2924 8515013E-Mail [email protected] www.archemed.org

RedaktionCordula Hölting, Geschäftsführerin

FinanzberichtRainer Norbisrath, Schatzmeister

BildmaterialKai Gebel, Annie Hasemanns

GestaltungChristian Grieger Webdesign

2 ARCHEMED 2017

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1. Vereinsportrait 4

2. Grußwort des Vorsitzenden 5

3. Jahresrückblick 2017 6

4. Auszüge aus unserer Projektarbeit 8

- Allgemeine Kinderchirurgie 8

- Neonatologie Ghinda 9

- POCA 10

- Bauen 11

- Hinter den Kulissen 12

5. Wirkungsbeobachtung bei ARCHEMED 13

6. Finanzbericht 15

7. Vereinsstruktur und Kontrollorgane 21

8. Ausblick 2018 23

ARCHEMED hat sich freiwillig der unabhängigen Prüfung durch das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) unterzogen und ist berechtigt, das DZI-Spendensiegel zu tragen.

Wir sind weltanschaulich unabhängig.

ARCHEMED ist vom Finanzamt Soest als mildtätig und gemeinnützig anerkannt.

Vereinssitz Soest, Vereinsregister Arnsberg 1202

INHALTSVERZEICHNIS

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VisionWir wollen durch eine flächendeckende medizinische Versorgung von Müttern und Kindern in Eritrea deren Überleben sichern.

MissionFür Kinder und Mütter schwerpunktmäßig in Eritrea leisten wir persönlich hochqualifizierte medizinische Hilfe im konservativen & operativen Bereich, schaffen medizinische Infrastruktur wie Krankenhäuser, OP-Säle & Intensivstationen und bieten langfristig Hilfe durch professionelle Ausbildung lokaler Kräfte – mit einem ehrenamtlichen, schlagkräftigen, effizienten und festen Team, das vor Ort mit eritreischen Kollegen gemeinschaftlich und partnerschaftlich arbeitet und darüber transparent berichtet.

WerteUnabhängig, weltoffen, empathisch, auf Augenhöhe, verlässlich, teamfähig, pragmatisch.

ARCHEMED wurde 2010 als gemeinnütziger Verein in Soest/Westf. gegründet. Unser oberstes Ziel ist es, das Leben der Kinder in Eritrea durch medizinische und humanitäre Hilfe entscheidend zu verbessern. Wo auch immer auf der Welt: je-dem Kind sollte die Chance auf eine medizinische Grundversorgung ermöglicht werden.

Unsere zahlreichen Projekte sowie die durch uns finanzierten Klinikbauten und -renovierungen sorgen dafür, dass den eritreischen Kindern (und damit ihren Familien) nachhaltig geholfen wird. Dafür arbeiten unsere ehrenamtlichen Ärzte-, Schwestern- und Technikerteams direkt vor Ort: in der Hauptstadt Asmara sowie in vier weiteren Provinzkliniken.

Neben der breiten operativen wie konservativen Palette besteht unsere Kernkompetenz in der Perinatalmedizin, d.h. einer sicheren Geburtsbe-gleitung sowie der Versorgung der Neu- und Frühgeborenen. Darüber hinaus versteht ARCHEMED seine Mission darin, einheimische Ärzte und Schwestern nachhaltig und konsequent am Patienten, d.h. an der Basis zu schulen, um sich selbst langfristig durch den Wissenstransfer über-flüssig zu machen.

Durch unseren Aufbau neonatologischer Sta-tionen, v.a. in den ländlichen und strukturarmen Regionen Eritreas, die Ausbildung qualifizierten Personals sowie die Ausstattung der Geburtshilfe mit Materialien, Medikamenten und wichtigen medizinischen Geräten konnte Eritrea seine Mütter- und Kindersterblichkeit signifikant senken. Das zeigt uns, dass Fortschritt - auch in den ärms-ten Ländern der Welt - möglich ist, wenn die Hilfe zielgerichtet und nachhaltig ist.

Wir haben sehr bewusst entschieden, uns in Eritrea zu engagieren, weil wir fest davon über-zeugt sind, dass Entwicklungshilfe nur auf der Basis des gegenseitigen Vertrauens funktionieren kann. Vertrauen braucht Zeit und Kontinuität. Unsere Arbeit erfreut sich großer Wertschätzung bei den Menschen und den Regierenden in Eritrea, aber auch bei unseren Partnern in Deutschland. Dem Besuch des Entwicklungshilfeministers Dr. Müller im Dezember 2015, den ARCHEMED begleiten durfte, folgten inzwischen weitere Schritte einer entwicklungspolitischen Zusammenarbeit zwi-schen Deutschland und Eritrea.

1. VEREINSPORTRAIT: UNSERE ZIELE UND HERAUSFORDERUNGEN

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Liebe Leserin, lieber Leser!

Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller hat gesagt: „Wir brauchen einen Paradigmenwechsel und müssen begreifen, dass Afrika nicht der Kontinent billiger Ressourcen ist, sondern die Menschen dort Infrastruktur und Zukunft benötigen.“

Ein Teil dieser Infrastruktur und Zukunft liegt in einem Grundbe-dürfnis des Menschen, dem nach einer stabilen Gesundheitsver-sorgung – insbesondere für die Schwächsten einer Gesellschaft: die Kinder. Hier hilft ARCHEMED ein Stück weiter. Auch im vergange-nen Jahr konnten wir unsere fast 30 Projekte in Eritrea erfolgreich weiterverfolgen. Im Bereich der chirurgischen Versorgung bieten wir den kleinen Patienten in 7 unterschiedlichen Disziplinen unsere Hilfe an: etwa 500 Patienten wurden allein im letzten Jahr im IOCCA, dem internationalen OP-Zentrum für Kinder in Asmara, operiert und intensivmedizinisch nachversorgt. Unsere 5 neona-tologischen Stationen werden von der Bevölkerung zunehmend angenommen: Früh- und kranke Neugeborene können hier sicher behandelt werden, anstatt zu Hause ihrem Schicksal überlassen zu sein. Im Bereich der Kinderonkologie werden wir bald in der Lage sein, zwei kindliche Krebserkrankungen therapieren zu können. Das Projekt der Sozialpädiatrie unterstützt und schult die Eltern und Betreuer geistig behinderter Kinder im richtigen Umgang mit ihnen. Unser erfolgreiches Aufklärungsprogramm gegen die Beschneidung junger Mädchen fand im letzten Jahr seinen offiziellen Abschluss und wird nun in einem weiteren Teil des Landes neu aufgelegt.

Was wäre eine funktionierende Infrastruktur ohne technische Unterstützung? Die große Mutter-Kind-Klinik in Keren können wir hoffentlich Ende des kommenden Jahres in Betrieb nehmen. Die alte Dorfschule in Doroq, unserem Partnerdorf in der Nähe Kerens, ist durch eine grundlegende Sanierung nun in einem Zustand, in dem erfolgreiches Lernen und Lehren wieder möglich ist.

Alle diese Projekte laufen in der Mehrzahl schon seit vielen Jahren und geben den eritreischen Menschen Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Im Namen aller Beteiligten bedanke ich mich sehr herzlich bei unseren Mitgliedern und Spendern, die uns ungebro-chen ihr Vertrauen schenken, und bei allen Engagierten, die uns auf vielfältigste Weise zur Seite stehen und uns Mut machen, unsere Arbeit fortzusetzen.

Dr. Peter Schwidtal

2. GRUSSWORT DES VORSITZENDEN

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3. JAHRESRÜCKBLICK 2017PROJEKTE

Projekt Projektleiter

IOC

CA

KinderherzchirurgieDr. Andreas Urban, FETCS, Projektleiter Internationale Kinderherzchirurgie ARCHEMED, Asmara, Eritrea; Projektleiter „Mission Eritrea“ des Vereins „kinderherzen“ Bonn

Team Deutschland Dr. Andreas Urban, ehem. Direktor des Deutschen Kinderherzzentrums, Sankt Augustin

Team Schweiz PD Dr. Pascal Berdat, Project Director „Kinderherzen“ Swiss Team, Bern/Zürich (CH)

Team ItalienProf. Dr. Giovanni Stellin, Project Director „Un Cuore un Mondo“, Universität Padua (I)Dr. Bruno Murzi, Project Director „Un Cuore un Mondo“, Ospedale del Coure Massa (I)

KinderneurochirurgieProf. Dr. Bernhard Bauer, ehem. Direktor der Neurochirurgischen Universitätsklinik Marburg/LahnPD Dr. Martina Messing-Jünger, CÄ Kinderneurochirurgie Kinderklinik Sankt Augustin

AugenheilkundeGesine Schwedtfeger, Dipl.-Orthoptistin, HamburgDr. Thomas Wermund, DemminProf. Dr. Dorothea Besch, OÄ Universitäts-Klinikum Tübingen

Kinderorthopädie/KlumpfußChristoph Schräder, Orthopäde Bad SassendorfDr. Katja von dem Busche, Kinderchirurgin Charité Berlin

KinderurologieUniv.-Doz. Dr. Josef Oswald, Vorstand der Abteilung für Kinderurologie, Ordensklinikum Linz (A)Univ.-Doz. Dr. Marcus Riccabona, Honorararzt an der Urologischen Universitätsklinik München, Campus Grosshadern, Kinderurologie

Kinderchirurgie BremenProf. Dr. Christian Lorenz, Klinikdirektor Kinderchirurgie und –urologie Klinikum Bremen MitteDr. Henner Kolb, Kinderchirurg i.R., Bremen

Kinderchirurgie Dänemark Dr. Nina Kvist, Kinderchirurgin i.R. Rigshospitalet Copenhagen (DK)

Kinderchirurgie Dortmund Dr. Andreas Leutner, Direktor Kinderchirurgische Klinik, Klinikum Dortmund

Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Prof. Dr. Dr. Wolf-J. Höltje, Emeritus Uniklinik Hamburg

Neo

nato

logi

e

Neonatologie AsmaraSr. Silke Scheider-Börsch, Stationsleitung Kinderintensivstation Sana Klinikum RemscheidDr. Wilfried Göbe, OA Neonatologie Marienhospital GelsenkirchenProf. Dr. Dirk Bassler, Klinikdirektor der Klinik für Neonatologie, Universitätsspital Zürich (CH)

Neonatologie und Geburtshilfe Keren Dr. Rainer Uhlig, ehem. Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin EVK Lippstadt

Neonatologie und Geburtshilfe BarentuDr. Katharina Marggraf, Klinik für Neonatologie der Charité BerlinDr. Carolin Meinus, Klinik für Pneumologie und Allergologie der Charité BerlinDr. Andreas Nonnenmacher, OA Klinik für Geburtsmedizin der Charité Berlin

Neonatologie und Geburtshilfe MendeferaMechthild Schulze Becking, FÄ Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum OldenburgStefan Brückner, Dipl.-Ing. Oldenburg

Neonatologie und Geburtshilfe Ghinda Sr. Anja Wendisch, Intensivstation Neonatologie des Universitätsklinikums Leipzig

Pädi

atrie

Kinderonkologie Prof. Dr. Uta Dirksen, Klinik für Kinderheilkunde III Universitätsklinikum Essen

Sozialpädiatrie Dr. Thomas Dirksen, Kinder- und Jugendpsychiater Münster

PICU Pediatric Intensive Care UnitSr. Maren Grabicki, Kinderintensivstation Sana Klinikum LichtenbergSr. Kathy Kempen, Intensivstation Herzzentrum der Universitätsklinik Köln

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und

Bau

proj

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Neubau Keren

Bauplanung: Christiane und Achim Glahn (Architekten), Berlin; Projektsteuerung: Dieter Schwidtal, Dipl.-Ing., Oberursel; Bauleitung: Karl Kastien, Gottfried Möhring (Elektroingenieure), Soest;Sanitär : Oliver Stoll, Müllheim; Innenausbau: Rainer Duda, Wermelskirchen;Geburtsmedizin: Prof. Dr. Dr. Wolfgang Holzgreve, Direktor Universitätskliniken Bonn;Kindermedizin: Dr. Rainer Uhlig, ehem. CA der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin EVK Lippstadt

Grundschule DoroqThilo Schauff, Soest Elisabeth Fuchs-Brüninghoff, SoestAnne Rieden, Meschede

Sons

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FGM – Weibliche GenitalbeschneidungAnne Rieden, MeschedeAntje Thomas, Dipl.-Kff. Bonn

SatellitenmedizinProf. Dr. Titus Kühne, Deutsches Herzzentrum BerlinProf. Dr. Hartmut Lobeck, Potsdam

Vorstand ARCHEMED und Gäste Dr. Peter Schwidtal, Internist Soest

Staudamm Marius König, M. Sc., Hamburg

6 ARCHEMED 2017

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PROJEKTREISEN

Monat Projekt Einsatzzeit Anzahl Teilnehmer

JAN. Maxillo-Facial-Chirurgie 14.01. - 21.01.2017 4

JAN. Augenheilkunde 28.01. - 04.02.2017 10

FEB. Neonatologie und Geburtshilfe Asmara 25.02. - 08.03.2017 4

FEB. Neonatologie und Geburtshilfe Ghinda 26.02. - 11.03.2017 4

FEB. Kinderherzchirguie Team Sankt Augustin 28.02. - 20.03.2017 36

MÄRZ Vorstand Archemed und Gäste 04.03. - 11.03.2017 11

MÄRZ FGM 04.03. - 11.03.2017 5

MÄRZ Sozialpädiatrie 04.03. - 11.03.2017 6

MÄRZ Grundschule Doroq 04.03. - 09.03.2017 2

MÄRZ PICU Paediatric Intensive Care Unit 04.03. - 11.03.2017 4

MÄRZ Satmed / Technische Projekte 20.03. - 01.04.2017 6

MÄRZ New Construction Keren 25.03. - 08.04,2017 13

MÄRZ Kinderorthopädie 25.03. - 01.04.2017 10

MÄRZ Neonatologie und Geburtshilfe Barentu 24.03. - 08.04.2017 7

MÄRZ Neonatologie und Geburtshilfe Keren 25.03. - 08.04.2017 5

MAI Kinderchirurgie Team Dänemark 06.05. - 17.05.2017 8

JUN. Neurochirurgie 19.06. - 27.06.2017 6

SEPT. Wasserprojekt IOCCA / Renovierung 02.09. - 28.09.2017 17

SEPT. Techniker ohne Grenzen/Staudammprojekt 06.09. - 29.09.2017 5

SEPT. Satmed 07.09. - 14.09.2017 5

SEPT. Fund Raising Aktivities 09.09. - 15.09.2017 11

SEPT. Neonatologie und Geburtshilfe Ghinda 30.09. - 13.10.2017 4

OKT. Kinderchirurgie Team Dänemark 01.10. - 13.10.2017 7

OKT. Kinderchirurgie Team Bremen 12.10. - 22.10.2017 6

OKT. Technische Projekte 12.10. - 12.11.2017 2

OKT. Neonatologie und Geburtshilfe Barentu 14.10. - 28.10.2017 7

OKT. Kinderherzchirurgie Italien 17.10. - 29.10.2017 20

OKT. Neonatologie und Geburtshilfe Keren 20.10. - 04.11.2017 8

OKT. Neubau Keren 20.10. - 04.11.2017 15

OKT. Sozialpädiatrie 24.10. - 01.11.2017 4

OKT. Vorstand Archemed und Gäste 26.10. - 02.11.2017 10

OKT. Klumpfuß-Projekt 28.10. - 18.11.2017 3

OKT. Endoskopie 28.10. - 04.11.2017 4

OKT. Kinderorthopädie 28.10. - 04.11.2017 8

OKT. Sozialpädiatrie 24.10. - 01.11.2017 4

OKT. Kinderherzchirurgie Team Sankt Augustin 31.10. - 18.11.2017 37

NOV. Neonatologie und Geburtshilfe Asmara 04.11. - 18.11.2017 4

NOV. Paediatric Oncology 19.11. - 24.11.2017 3

NOV. Neonatologie und Geburtshilfe Mendefera 21.11. - 02.12.2017 4

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4. AUSZÜGE AUS UNSERER PROJEKTARBEIT

Allgemeine Kinderchirurgie

Eines unserer sieben chirurgischen Projekte ist das der Allgemeinen Kinderchirurgie. Im Rahmen der Struktur des IOCCA umfasst sie die operative Behandlung von angeborenen oder erworbenen Krankheiten im Brustkorb und Bauchraum sowie an der Haut, einschließlich Tumoren im Kindesalter. Darüber hinaus werden aber auch urologische oder neurochirurgische Notfälle versorgt oder weiterbehandelt. Obschon die wenigen eritre- ischen Chirurgen eine Notfallversorgung im Falle einer Blinddarmentzündung oder eines Darmverschlusses vorhalten, reicht deren Zahl bei weitem nicht aus, um eine Basisversorgung für Kinder und Jugendliche z.B. mit Leistenbrüchen oder Hodenhochständen sicherzustellen. Gleichzeitig fehlt es an qualifizierten Anästhesie-teams für Kinder, so dass gerade Neugeborene und Säuglinge mit chirurgischen Problemen darunter leiden. Wenn möglich, werden diese Kinder dann von den drei kinderchirurgischen Teams aus Bremen, Dortmund und Kopenhagen im Rahmen ihrer Einsätzen behandelt, pro Mission zwischen 60 und 80 Kinder! Screening, Übergabe und Nachsorge der Kinder funktionieren hier über das Jahr verteilt in bestmöglicher Kontinuität zwischen den Teams. Die Schwerpunkte der kinderchirurgischen Eingriffe liegen im Bereich der Fehlbildungen der

Speiseröhre, des Magen-Darm-Traktes oder der Harnwege sowie in der Tumorchirurgie. Komplex in Diagnostik und chirurgischer Therapie sind häufig vorkommende Störungen des Enddarmes (Analatresie, Hirschsprung‘sche Erkrankung). Häufig benötigen die Kinder vorübergehend einen künstlichen Darmausgang. Bei korrekter Erstver-sorgung lässt er sich sogar vermeiden. Ziel ist es dann, eine normale Situation zu etablieren, die den betroffenen Kindern eine körperliche Sauberkeit und Unabhängigkeit von Windeln oder Vorlagen ermöglicht. Dies ist in Eritrea eine Grundvorausset-zung für jeglichen Schulabschluss oder eine spätere Berufsausbildung.

Die Tumorchirurgie ist in einem Entwicklungsland wie Eritrea hochkomplex und problematisch, da sowohl die Diagnosemöglichkeiten als auch die zwingende Nachbehandlung bösartiger Befunde mittels Chemotherapie bislang nicht gewährleistet sind.

In alle Tätigkeiten unserer kinderchirurgischen Teams werden, wenn eben möglich, das eritreische Medizinpersonal und verfügbare Ärzte eingebun-den, damit kleinere Versorgungseingriffe auch von einheimischen Operateuren durchgeführt werden können.

8 ARCHEMED 2017

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Neonatologie Ghinda

Unser Projekt in Ghinda ist das jüngste unserer fünf neonatologischen Programme in Eritrea. Ghinda ist eine agrarisch geprägte Kleinstadt mit etwa 15.000 Einwohnern und liegt an der wichtigsten Verkehrsverbindung Eritreas, der Straße von Asmara zur Hafenstadt Massawa.

Bei ersten Sondierungen im Herbst 2014 fand ARCHEMED ein gut erhaltenes Krankenhaus vor, welches nahezu 400.000 Menschen in der Umgebung versorgt. Trotz einer Geburtenzahl zwischen 800 und 1.000 Kinder pro Jahr fehlte eine fachgerechte Betreuung für kranke Neugebo-rene oder Frühchen. Daher hat sich ARCHEMED entschlossen, diese einzurichten, um eine möglichst flächendeckende Versorgung der Neugeborenen in Eritrea zu etablieren.

Ein Team um Projektleiterin Anja Wendisch, Kinder-krankenschwester aus Leipzig, baut seit Mai 2015 gemeinsam mit dem einheimischen Kinderarzt und dem Gynäkologen eine Früh- und Neugeborenen-station im Ghindae Zonal Referral Hospital auf. In zwei Einsätzen pro Jahr unterstützen deutsche Kinderkrankenschwestern, Kinderärzte, Hebammen und Techniker die Kollegen vor Ort mit Material, Geräten und intensiven Schulungen, damit sie befähigt werden, den neonatologischen Bereich

selbständig zu führen. Wie in allen vergleichbaren Projekten geht es auch hier nicht um Maximalme-dizin, sondern um die Basisversorgung der Früh- und Neugeborenen in den Bereichen Hygiene, Wärme, Ernährung, Medikation, Atemtherapie usw. Im Laufe unseres Engagements konnten die Strom-versorgung erneuert, zwei Neugeborenenräume renoviert und eingerichtet, ein Lager aufgebaut, Erstversorgungsplätze im Kreißsaal und OP ein-gerichtet und alles mit medizinisch notwendigem Material bestückt werden.

Auch wenn dieses Projekt noch in den Kinder-schuhen steckt, lassen erste Auswertungen der vom Team erhobenen Statistiken erkennen, dass sich die bessere Versorgung in der Klinik unter den Gebärenden schnell herumspricht. Im Jahr 2017 wurden bis zu 80 Frauen pro Monat im Hospital entbunden, von diesen kommen ca. ein Viertel aus anderen Städten der Umgebung. Auf der pädiatri-schen Station wurden 2017 pro Monat bis zu 45 Kinder zwischen 0-11 Monaten aufgenommen und behandelt.

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4. AUSZÜGE AUS UNSERER PROJEKTARBEIT

POCA

Mit der Gründung des POCA (Pediatric Orthope-dic Centre of Asmara) durch unseren Orthopäden und Projektleiter Christoph Schräder wird mithilfe einer vollumfänglichen kinderorthopädischen Versorgung im Großraum Asmara eine erhebliche Versorgungslücke für Kinder mit Behinderungen ge-schlossen. Denn eine spezielle kinderorthopädische Grundversorgung existierte in Eritrea bisher nicht.

Fehlbildungen und Fehlstellungen von Wirbelsäule und Extremitäten sowie Entwicklungsstörungen führen unbehandelt zum Verlust der Mobilität und Erwerbsfähigkeit. In einem Land, in dem größtenteils durch körperliche Arbeit für den Lebensunterhalt gesorgt wird, haben Kinder mit Behinderungen – gleich welcher Art – kaum eine Chance zur Teilhabe am zivilen Leben, schon gar nicht auf eine berufliche Zukunft. Der Großteil der kinderorthopädischen Erkrankungen ist aber, rechtzeitig diagnostiziert, gut und wenig aufwendig therapierbar. Die lange schon bestehende und überaus erfolgreiche Klump-fuß-Ambulanz inklusive Gipswerkstatt unter der Projektleitung von Dr. Katja von dem Busche ist nun folgerichtig in das Gesamtprojekt Kinderorthopädie integriert.

Auf dem Gelände des Orotta-Hospitals in Asmara stehen nach Umbaumaßnahmen vier nebeneinan-derliegende große Räume in einem Seitenflügel der

Kinderklinik (Ward F) zur Verfügung. Die Versor-gungsstruktur des POCA umfasst mehrere Bereiche:

1. Eine klinische Sprechstunde inkl. Ultraschall-untersuchung dient zunächst der Einordnung der Behinderungsform (körperlich, geistig oder kombiniert).

2. Notwendige Operationen (Sehnenverkür-zungen, Stabilisierungen, Korrektur von Achs-fehlstellungen) erfolgen durch spezialisierte kinderchirurgische Teams im benachbarten Halibet-Hospital.

3. In einer kleinen Werkstatt finden die Versorgung der Kinder mit stabilisierenden oder korrigieren-den Hilfsmitteln sowie auch die Schulung der eritreischen Orthopädietechniker statt.

4. Physiotherapeuten von ARCHEMED befähigen einheimische Kräfte zu gezielten Behandlungs-maßnahmen der Patienten und schulen und begleiten gleichzeitig auch die betroffenen Eltern. Gerade bei geistig behinderten Kindern ist hier die Zusammenarbeit mit dem Team der Sozial-pädiatrie von unschätzbarem Wert.

Beim letzten Einsatz des kinderorthopädischen Teams im Herbst 2017 wurden 86 Kinder gesehen, 19 operiert und über 100 Kinder und ihre Eltern bekamen physiotherapeutische Behandlungen bzw. Anleitungen.

10 ARCHEMED 2017

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Bauen

ARCHEMED betreut derzeit insgesamt drei große Bau- und Renovierungsprojekte in Eritrea: den Neubau der Mutter-Kind-Klinik in Keren, den vorerst letzten Bauabschnitt des IOCCA und die Sanierung der Grundschule in Doroq.

Neubau Keren: Der Rohbau des Perinatalzentrums, inklusive In-nenputz und Dachausbau, wurde im vergangenen Jahr wie vereinbart durch die Eritreer fertiggestellt. Handwerkerteams von ARCHEMED führten dann die komplette Rohbauinstallation für Wasser und Abwasser durch und schlossen die Hauptentwäs-serungsleitung der neuen Klinik an die zentrale Ab-wasserleitung des bestehenden Krankenhauses an. Damit eine zuverlässige und konstante Versorgung mit medizinischen Gasen gewährleistet ist, wurden die Zentrale für Druckluft und Sauerstoff installiert und die Druckluft- und Sauerstoffleitungen zu den Entnahmestellen verlegt. Die komplette Rohbauinstallation für Stark- und Schwachstrom konnte abgeschlossen und die Hauptzuleitungen inkl. Haupt- und Unterverteilun-gen verlegt werden.

Renovierung IOCCA:Über einen Zeitraum von vier Wochen haben Sa-nitärtechniker einen Sterilisator installiert, so dass

nun alle OP-Instrumente in den eigenen Räumen keimfrei gemacht werden können und nicht mehr über das Gelände des Krankenhauses transportiert werden müssen. Voraussetzung für einen stö-rungsfreien Betrieb des Sterilisators ist keimfreies Wasser. Dafür hat das eritreische Bauministerium ein neues Sedimentationsbecken gemauert, in dem sich die Schwebstoffe des Wassers zunächst abset-zen. Daran angeschlossen wurde ein Frischwasser-vorratstank und eine Osmoseanlage. Beide Kom-ponenten haben wir aus Deutschland mitgebracht. Schließlich wurden noch die alten Wasserleitungen im gesamten Haus durch neue keimfreie Leitungen ersetzt. Bei diesem Einsatz wurden auch noch die Duschen, die Sanitärräume und ein neuer Ultra-schallraum für die Urologen neu konzipiert.

Sanierung Grundschule Doroq:Mit dem Ferienbeginn starteten die Umbau- und Sanierungsarbeiten für die alte Dorfschule in Doroq, einer kleinen Siedlung in der Nähe von Keren. Das Dach wurde neu aufgesetzt und ist nun dicht. Die Wände sind verputzt und gestrichen und haben neue große Fenster bekommen, so dass die Räume nun freundlich und lichtdurchflutet sind. Fußböden sind verlegt worden und selbst die De-cken sind mit Holz getäfelt, kurz: eine wunderbare Lern- und Lehratmosphäre!

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4. AUSZÜGE AUS UNSERER PROJEKTARBEIT

Hinter den Kulissen

Unser Engagement in Eritrea bedeutet einen hohen Verwaltungs- und Organisationsaufwand hier vor Ort. Alle Abläufe unterliegen einem exakten und eingespielten Zeitplan, damit die Einsätze in den Kliniken oder an den Baustellen wie geplant durchgeführt werden können.

Denn wenn mehr als 20 Teams, zwischen 2 und 30 Teilnehmern stark, in Eritrea ihre jeweiligen Projekte realisieren, so muss absolut zuverlässig gewährleistet sein, dass alle Flüge gebucht, die Hotelzimmer reserviert und allen Reisenden zum richtigen Zeitpunkt das Einreisevisum und die Permits (zur inländischen Weiterreise) vorliegen. Damit die Teams in Eritrea ihre Arbeit aufnehmen können, müssen die in Deutschland bestellten Materialien, Apparate und Medikamente rechtzeitig vor Ort zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass alle Hilfsgüter termingerecht in unser großes Lager in Möhnesee-Echtrop geliefert werden müssen, um diese für den Transport nach Eritrea vorzubereiten. Unsere Lagermitarbeiter sorgen fachmännisch für die richtige Verteilung der Waren auf inzwi-schen 5 eritreische Standorte mit insgesamt 60 Zieladressen. Sie verstauen alle Güter seefest in Container und veranlassen die Zollabnahme gemäß der Packliste, bevor diese dann abgeholt und ab Hamburg oder Antwerpen ihre 6-wöchige

Reise über Saudi-Arabien zum Seehafen Massawa in Eritrea antreten. Dort angekommen, werden die Container vom eritreischen Zoll gesichtet und zur weiteren Verteilung freigegeben. Alle Güter und Materialien werden sodann an ihren jeweiligen Bestimmungsort transportiert und von den Teams in Empfang genommen.

Auch alle Bau- und Renovierungsprojekte unter-liegen diesem straffen Organisationsplan. Unsere Handwerker haben lange vor ihrem Einsatz ihren Urlaub angemeldet und so muss für alle unter-schiedlichen Gewerke, oftmals in einer bestimmten zeitlichen Reihenfolge, alles vorbereitet sein, müs-sen alle Baumaterialien, Werkstoffe und Werkzeuge bereitstehen, damit die Arbeiten Hand in Hand getan werden können.

Im vergangenen Jahr wurden 5 Seecontainer mit medizinischen Geräten, OP-Tischen und -Lampen, Sauerstoff- und Druckluftanlagen, Medikamenten, Baumaterialien, Photovoltaikanlagen, Kabel, Leitun-gen, Pumpen, Sterilisatoren und diversen anderen Gütern auf den Weg gebracht. Der planerische Vorlauf dieser Abläufe beträgt bis zu 6 Monaten – eine logistische und koordinative Herausforderung für alle Beteiligten.

12 ARCHEMED 2017

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In unserer Satzung haben wir verankert, dass der Zweck unseres Vereins die medizinische und humanitäre Hilfe für Kinder in Krisengebieten ist. Inzwischen führt ARCHEMED knapp 30 Projekte in Eritrea. Je nach Projekt und Projektausrichtung sind die Zielrichtung und damit die Wirkungsbe-obachtung unterschiedlich.

Projekte

Als Projekt bezeichnen wir eine einzelne Maß-nahme, die entweder nur unterstützend eingreift (durch Sach- oder Geldspenden), die eine akute oder elektive operative Behandlung vor Ort vorsieht oder die am Aufbau einer medizinischen Infrastruktur im Lande beteiligt ist. Alle Projekte unterliegen einem definierten Vorgehen hinsicht-lich ihrer Planung, Durchführung und Wirkungsbe-obachtung. Die Entscheidung, ob ARCHEMED ein neues Projekt beginnt, wird auf der Grundlage eines Evaluierungsbogens geprüft. Hier werden Projektidee, Bedarf und Voraussetzungen im Land, der eritreische Projektpartner, entstehende Kosten, Förderer usw. ermittelt, bevor ein neues Projekt durch einen Vorstandsbeschluss auf den Weg gebracht wird. Jedes Projekt hat einen oder mehrere Projektleiter, die dem gesamten Einsatz-team vorstehen und die gegenüber dem Vorstand und der Geschäftsführung als Ansprechpartner und Koordinator dienen.

Chancen

Die Projekte von ARCHEMED bewirken Verände-rungen im Leben der eritreischen Kinder und de-ren Familien. Das birgt die Chance auf Gesundheit und damit auf die Teilhabe am sozialen Leben und auf Erwerbsfähigkeit in einem Land, welches von Armut und Flucht gebeutelt ist. Durch die enge Zusammenarbeit mit einheimischen Mitarbeitern können wir den Menschen in ihrem speziellen kulturellen Umfeld helfen und ihre Lebensweise in allen Bereichen der Projektplanung und Durchfüh-rung ernst nehmen.

Risiken

Natürlich sind mit unserer Projektarbeit auch Risiken verbunden. Unser Ziel ist es, diese Risiken durch genannte Maßnahmen zu minimieren. Gegen andere Risiken lässt sich weniger unter-nehmen: auf Dürreperioden mit anschließenden Nahrungsengpässen, auf Lieferschwierigkeiten bei der Beschaffung von Baumaterial oder einen Fachkräftemangel haben wir keinen Einfluss. So-weit möglich wird das in die Projektplanung mit einbezogen.

Maßnahmen der Wirkungsbeobachtung

Wirkungsverständnis ARCHEMED unterscheidet zwischen einer un-mittelbaren Wirkung (z.B. im Bereich der chirur-gischen Versorgung) sowie einer langfristigen und nachhaltigen Wirkung (z.B. die neonatologischen Stationen oder Ausbildung/teachings von Fachper-sonal). Unser Ziel ist es, bei einem wirtschaftlich verantwortlichen Umgang mit den finanziellen und personellen Ressourcen eine möglichst große, positive und nachhaltige Wirkung zu erreichen. In diesem Sinne sind Wirkungsbeobachtung und Evaluation unser Anliegen. Allerdings sind wir uns darüber im Klaren, dass die Projekte aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit und ihres spezifischen Kontextes in den gemessenen Wirkungen kaum vergleichbar sind.

Beobachtung vor Ort

Einrichtungen, die von uns ausschließlich durch Medikamente, Sachspenden oder manchmal auch finanzielle Zuwendung, nicht aber durch personel-le Ressourcen unterstützt werden, werden bei un-seren Reisen regelmäßig, d.h. mindestens zweimal jährlich, besucht, damit wir uns im Gespräch mit den Verantwortlichen von dem Ergebnis unserer Zuwendungen direkt vor Ort überzeugen können.

5. WIRKUNGSBEOBACHTUNG BEI ARCHEMED

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Statistiken und OP-Berichte unserer Chirurgenteams

Am Ende eines chirurgischen Einsatzes bekommen wir von den Projektleitern einen ausführlichen Bericht über den Verlauf der Mission, der in der Regel auf der Homepage veröffentlicht wird. Eben-so erhalten wir eine exakte Statistik darüber, wie viele Kinder gesichtet, behandelt und untersucht wurden und welchem Eingriff unterzogen wurden. Die angefertigten OP-Berichte sind auf Anfrage einsehbar.

Einsatzberichte und Feedback-Bögen der pädiatrischen Teams

Neben dem obligatorischen Einsatzbericht ar-beiten unsere neonatologischen und konservativ arbeitenden Teams mit sog. Feedback-Bögen. In diesen werden vor Beginn der Mission Zielsetzung und Aufgaben für den jeweiligen Einsatz formuliert und abschließend beurteilt. Die Teams benennen spezielle Probleme und Herausforderungen im Projekt und geben Rückmeldung über die Reise- und Containerlogistik, so dass der Vorstand mit entsprechenden Maßnahmen reagieren kann.

Außerdem werden die offen gebliebenen Aufga-ben bzw. neuen Ziele für den nächsten Einsatz beschrieben, woraus sich sowohl für die Teams selbst als auch für Vorstand und Geschäftsführung ein fortlaufendes Kontroll- und Steuerungsinstru-ment ergibt.

In den neonatologischen Projekten leiten ARCHEMED-Teams das einheimische medizi-nische und technische Personal so an, dass die Stationen in gleicher Qualität auch in unserer Ab-wesenheit funktionieren. Wir liefern Geräte und Medikamente, von deren richtigem Einsatz sich die Teams bei ihren Reisen überzeugen. Auch hier liegen uns die jährlichen Statistiken der Stationen vor, wie viele Kinder in welchem Alter und mit welchen Erkrankungen aufgenommen und (erfolg-reich) behandelt wurden. Anhand dieser Zahlen

5. WIRKUNGSBEOBACHTUNG BEI ARCHEMED

können wir erkennen, ob die Einrichtung von der Bevölkerung angenommen wird und wo evtl. noch Verbesserungsbedarf besteht.

Pädiatrietagung

Einmal im Jahr findet ein ARCHEMED-Pädiatrie-treffen statt, zu dem Vertreter aller pädiatrischen Teams zusammenkommen. Im Plenum werden hier Herausforderungen, Schwierigkeiten und Hindernisse diskutiert und Lösungen gesucht, die auch in der Zukunft tragend sind. Jüngere Teams profitieren dabei von den Erfahrungen der etablierten Projekte. Gemeinsam und im Sinne der Selbstverpflichtung werden medizinische Stan-dards entwickelt, nach denen in Eritrea verbindlich gearbeitet wird.

14 ARCHEMED 2017

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6. FINANZBERICHT

Um sicherzustellen, dass unsere Hilfe möglichst wirkungsvoll die eritreischen Kinder und Familien erreicht, ist sowohl eine gute Planung der Projekte notwendig als auch die permanente Überprüfung, ob unsere Aktivitäten auch die gesetzten Ziele erreichen. In der Projektarbeit haben wir verbind-liche Standards und Richtlinien festgelegt.

Die sparsame und wirtschaftliche Verwendung der an Dritte weitergereichten Mittel wird im Rahmen von Projektbesuchen vor Ort kontrolliert. Die Teameinsätze finden zumeist zweimal jährlich statt, hier werden mit den eritreischen Partnern Gespräche über Projektfortschritte und weitere Planungen geführt. Projektgebundene Spenden und Förderungen werden über Nachkalkulationen verfolgt. Auf diese Weise wird die ordnungsgemä-ße Verwendung der Mittel sichergestellt. Ausrei-chende Rücklagen sichern unsere Arbeit auch für den Fall von Kapazitätsengpässen finanziell ab.

Als Schutzmaßnahmen gegen Korruption ist jede Ausgabe anhand eines Belegs bzw. einer Quit-tung nachweisbar; dies wird vom Schatzmeister überprüft. Auch die Tatsache, dass alle von uns eingeführten Waren ohne Zollgebühren und auf

Kosten des Staates Eritrea zu den Empfängern in die Hauptstadt oder weiter in die Provinzstädte gebracht werden, trägt dazu bei, das Auftreten von Korruption bei der Mittelverwendung zu verhindern.

ARCHEMED unterzieht sich jährlich der Prüfung des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), das uns eine nachprüfbare, sparsame und satzungsgemäße Mittelverwendung sowie wirksa-me Kontrollstrukturen bescheinigt. Zusätzlich hier-zu kontrollieren die öffentlichen Zuwendungsge-ber die Verwendung der öffentlichen Fördermittel.

ARCHEMED informiert in seiner Werbung und Öffentlichkeitsarbeit klar, wahr, sachlich und offen. Wir beachten die ethisch-moralischen Grundsätze des DZI in der Gestaltung und Durchführung von Werbemaßnahmen. Wir berichten offen und um-fassend über Arbeit, Strukturen und Finanzen.

Selbstverpflichtung und Umgang mit Spendengeldern

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6. FINANZBERICHTÜBERBLICK 2017

Mittelherkunft

Mittelverwendung

Spenden

Ausgaben Projekte

778.093 €

1.261.537 €

289.231 €

86.245 €

Zuwendungen anderer (gemeinnütziger) Organisationen

Sonstige Kosten (insb. Logistikkosten)

Öffentliche Zuwendungen

Sachspenden

228.220 €

67.200 €

67.200 €

47.991 €

Sachspenden

Personal- und Dienstleistungskosten Geschäftsstelle

40.146 €

36.343 €

USt.-Erstattungen

Veranstaltungen / Öffentlichkeitsarbeit

33.630 €

31.214 €

Mitgliedsbeiträge

Allgemeine Bürokosten

21.865 €

25.926 €

Geldauflagen

Drucksachen / Medien

7.198 €

6.065 €

Sonst. Einnahmen

Rechnungswesen

Zinserträge177 €

16 ARCHEMED 2017

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ENTWICKLUNG 2010 – 2017

Spendenentwicklung Mitgliederentwicklung

Einnahmenentwicklung Ausgabenentwicklung

349.844 €

786.104 €

766.485 €

680.069 €

862.857 €

766.603 €

1.408.320 €

1.465.760 €

200.469 €

675.539 €

620.022 €

699.771 €

717.145 €

831.917 €

1.176.193 €

1.562.521 €

2016

2017

2015

2014

2013

2012

2011

2010

2010271.966 €

2010166

2011625.539 €

2011274

2012385.282 €

2012421

2013377.892 €

2013542

2014385.622 €

2014612

2015420.233 €

2017778.093 €

2015709

20171.048

2016458.738 €

2016835

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6. FINANZBERICHTEINNAHMEN-/AUSGABENRECHNUNG 01.01.2017 – 31.12.2017

(einschl. Sachspenden) Stand: 24.01.2018 (Beträge in Euro) % Wert 20161 Einnahmen SUMME I SUMME II 1.465.760,43 100,00 1.408.321

10 Spenden 778.092,79 53,08 458.738

100 Spenden ohne Aktion 242.258,76 181.866

101 Spenden mit Aktion 73.490,03 105.314

102 Großspenden 442.462,00 158.015

103 Dauerspenden 19.882,00 13.543

11 Mitgliedsbeiträge 33.630,45 33.630,45 2,29 30.504

12 Zinserträge 177,13 177,13 0,01 1.320

13 Öffentliche Zuwendungen 228.220,00 228.220,00 15,57 350.111

14Zuwendungen anderer (gemeinnütziger)Organisationen

289.231,49 289.231,49 19,73 357.682

15 Werbekostenerstattungen 0,00 0,00 0,0016 USt.-Erstattungen 40.145,96 40.145,96 2,74 90.241

17 Geldauflagen 21.865,00 21.865,00 1,49 27.905

18 Sonst. Einnahmen 7.197,65 7.197,65 0,49 8.545

19 Sachspenden 67.199,96 67.199,96 4,58 83.274

2 Ausgaben gesamt Werbung/ 1.562.521,15 100,00 1.176.193

Interne Ausgaben Projektförderung Projektbegleitung Öffentlichkeitsarbeit Verwaltung SUMME I SUMME II 1.495.321,19 95,70 1.092.919

20 Personalkost./Dienstleistungen GS 14.323,44 33.667,72 47.991,16 47.991,16 30.028

21 Aufwandsentschädigungen 0,00 0,0022 Raumkosten Geschäftsstelle 0,00 0,0023 Ausstattung Geschäftsstelle 118,00 118,00 118,00 0,0124 Bürokosten Geschäftsstelle 31.213,81 2,00 10.300

25 Rechnungswesen 6.065,24 0,39 10.710

26 Sonst. Kosten der GS 86.126,92 5,51 82.252

260 Versicherungen 14.153,95 6.155,01 20.308,96261 Lagerkosten, Logistik 42.928,99 2.596,09 45.525,08262 Rechts- u. Beratungskosten 40,00 40,00263 Steuern u. Gebühren 500,36 500,36264 Abschreibung LKW 0,00265 Logistikkosten Sachspenden 4.663,80 173,72 4.837,52266 Lohnkosten Logistik 7.382,75 7.532,25 14.915,00

27 Drucksachen/Medien 25.925,86 1,66 20.771

28 Veranstaltungen/Öffentlichkeitsarbeit 36.343,31 2,33 12.182

29 Ausgaben Projekte und Einrichtungen 1.261.536,89 80,74 926.677

290 Personalkosten Projekte 600,00 8.650,00 9.250,00291 Prämien 9.970,00 550,00 10.520,00292 Reisekosten 441.612,90 31.633,69 3.765,79 153,85 477.166,23293 Arzneimittel/Med. Material 195.389,28 3.698,10 199.087,38294 Geräte/Anlagen/Sonst. Material 415.102,53 56.191,44 471.293,97295 Externe Unterstützung 26.232,05 3.065,74 29.297,79299 Sonstiges 64.625,54 295,98 64.921,52

Externe Ausgaben 67.199,96 4,30 83.274

30 Mittelweiterleitungen 49.967,05 3,20 66.355

300 Weitergabe von Sachspenden 49.967,05 49.967,05301 Transportkosten von Sachsp. 0,00

31 Sonstige Ausgaben 0,00 17.232,91 1,10 16.919

310 Dienstleistungsspenden 0,00311 Selbst genutzte Sachspenden 7.009,20 7.009,20312 Erstattung Reisekosten 6.439,81 1.950,20 176,00 1.017,00 9.583,01313 Sonstiges 640,70 640,70

AusgabenstrukturKosten 1.168.573,84 162.157,11 76.974,18 87.616,06 1.495.321,19 1.092.919

Kosten einschl. Sachspenden 1.224.980,70 164.748,01 84.159,38 88.633,06 1.562.521,15 1.176.193

Einnahmen – Ausgaben -96.760,72 232.127

Summe Werbungs- und Verwaltungskosten 76.974,18 87.616,06 164.590,24 10,53 8,36

18 ARCHEMED 2017

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(einschl. Sachspenden) Stand: 24.01.2018 (Beträge in Euro) % Wert 20161 Einnahmen SUMME I SUMME II 1.465.760,43 100,00 1.408.321

10 Spenden 778.092,79 53,08 458.738

100 Spenden ohne Aktion 242.258,76 181.866

101 Spenden mit Aktion 73.490,03 105.314

102 Großspenden 442.462,00 158.015

103 Dauerspenden 19.882,00 13.543

11 Mitgliedsbeiträge 33.630,45 33.630,45 2,29 30.504

12 Zinserträge 177,13 177,13 0,01 1.320

13 Öffentliche Zuwendungen 228.220,00 228.220,00 15,57 350.111

14Zuwendungen anderer (gemeinnütziger)Organisationen

289.231,49 289.231,49 19,73 357.682

15 Werbekostenerstattungen 0,00 0,00 0,0016 USt.-Erstattungen 40.145,96 40.145,96 2,74 90.241

17 Geldauflagen 21.865,00 21.865,00 1,49 27.905

18 Sonst. Einnahmen 7.197,65 7.197,65 0,49 8.545

19 Sachspenden 67.199,96 67.199,96 4,58 83.274

2 Ausgaben gesamt Werbung/ 1.562.521,15 100,00 1.176.193

Interne Ausgaben Projektförderung Projektbegleitung Öffentlichkeitsarbeit Verwaltung SUMME I SUMME II 1.495.321,19 95,70 1.092.919

20 Personalkost./Dienstleistungen GS 14.323,44 33.667,72 47.991,16 47.991,16 30.028

21 Aufwandsentschädigungen 0,00 0,0022 Raumkosten Geschäftsstelle 0,00 0,0023 Ausstattung Geschäftsstelle 118,00 118,00 118,00 0,0124 Bürokosten Geschäftsstelle 31.213,81 2,00 10.300

25 Rechnungswesen 6.065,24 0,39 10.710

26 Sonst. Kosten der GS 86.126,92 5,51 82.252

260 Versicherungen 14.153,95 6.155,01 20.308,96261 Lagerkosten, Logistik 42.928,99 2.596,09 45.525,08262 Rechts- u. Beratungskosten 40,00 40,00263 Steuern u. Gebühren 500,36 500,36264 Abschreibung LKW 0,00265 Logistikkosten Sachspenden 4.663,80 173,72 4.837,52266 Lohnkosten Logistik 7.382,75 7.532,25 14.915,00

27 Drucksachen/Medien 25.925,86 1,66 20.771

28 Veranstaltungen/Öffentlichkeitsarbeit 36.343,31 2,33 12.182

29 Ausgaben Projekte und Einrichtungen 1.261.536,89 80,74 926.677

290 Personalkosten Projekte 600,00 8.650,00 9.250,00291 Prämien 9.970,00 550,00 10.520,00292 Reisekosten 441.612,90 31.633,69 3.765,79 153,85 477.166,23293 Arzneimittel/Med. Material 195.389,28 3.698,10 199.087,38294 Geräte/Anlagen/Sonst. Material 415.102,53 56.191,44 471.293,97295 Externe Unterstützung 26.232,05 3.065,74 29.297,79299 Sonstiges 64.625,54 295,98 64.921,52

Externe Ausgaben 67.199,96 4,30 83.274

30 Mittelweiterleitungen 49.967,05 3,20 66.355

300 Weitergabe von Sachspenden 49.967,05 49.967,05301 Transportkosten von Sachsp. 0,00

31 Sonstige Ausgaben 0,00 17.232,91 1,10 16.919

310 Dienstleistungsspenden 0,00311 Selbst genutzte Sachspenden 7.009,20 7.009,20312 Erstattung Reisekosten 6.439,81 1.950,20 176,00 1.017,00 9.583,01313 Sonstiges 640,70 640,70

AusgabenstrukturKosten 1.168.573,84 162.157,11 76.974,18 87.616,06 1.495.321,19 1.092.919

Kosten einschl. Sachspenden 1.224.980,70 164.748,01 84.159,38 88.633,06 1.562.521,15 1.176.193

Einnahmen – Ausgaben -96.760,72 232.127

Summe Werbungs- und Verwaltungskosten 76.974,18 87.616,06 164.590,24 10,53 8,36

Personalkosten: Neben der Geschäftsführerin als Halb-tagskraft wurden zwei 450-Euro-Kräfte beschäftigt. Darüber hinaus fielen Honorare für externe Dienstleister an, die den Personalkosten hinzuzurechnen sind.

Insgesamt betrugen die Personalkosten 2017 für Projektförderung/-begleitung 36.068,49 € und für Werbung/Verwaltung 55.523,41 €. Die Bezüge der Geschäftsfüh-rerin betrugen 2017 einschl. Arbeitgeberan-teile 21.496,56 €.

Die in Excel erstellte Einnahmen-/ Ausgabenrechnung wurde in die DATEV-Finanzbuchhaltung überführt. Der daraus resultierende Abschluss wird von der Wirtschaftsprüferin Stefanie Pipke, Soest, testiert.

Neben Betriebsmittelrücklagen und Freien Rücklagen von insgesamt 218,6 T€ wurden Rücklagen für die Neubau- und Renovie-rungsprojekte in Höhe von 104,0 T€ sowie für erhaltene Vorauszahlungen in Höhe von 284,5 T€ gebildet.

Die beiden zuletzt genannten Rücklagen werden insbesondere durch Verzögerungen der Projekte auf eritreischer Seite verur-sacht. Inzwischen ist aber ein Projektstatus erreicht, der einen verstärkten Einsatz unserer ehrenamtlichen Helfer zulässt. Dies wird zu einem erhöhten Mittelabfluss im Jahr 2018 führen.

VERMÖGEN 31.12.2017

Bezeichnung 01.01.2017 31.12.2017Sichteinlagen 602.283,96 505.471,48Sondersparformen 101.419,21 101.496,34Kasse Geschäftsstelle 126,39 101,02SUMME 703.829,56 607.068,84

Vermögen 31.12.2017

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6. FINANZBERICHTPROJEKTAUSGABEN 2017 UND -BUDGETS 2018 IN T€

Vortrag Einnahmen Einnahmen Summe Ausgaben Einnahmen - Übertrag Budget

KST Projekt VJ Spenden Förderungen Einnahmen Ausgaben

2016 1) 2017 2017 2017 2017 2017 2018 2) 2018

5001 Kinderherzchirurgie Asmara 28,4 181,5 209,9 219,1 -9,2 200,0

5002 Kinderchirurgie Asmara 0,1 2,5 2,6 43,4 -40,8 43,6

5003 Plastische-/Handchirurgie Asm. 0,5 0,5 2,2 -1,7 2,2

5005 Kinderorthopädie Asmara 0,7 10,4 10,4 50,4 -40,0 26,8

5006 Kinderneurochirurgie Asmara 0,6 0,6 50,3 -49,7 29,2

5008 Neonatologie Asmara 13,5 13,5 33,4 -19,9 30,2

5009 Kinderklinik Asmara (PICU) 11,6 12,9 4,0 16,9 18,3 -1,4 10,2 59,4

5010 Augenchirurgie Asmara 3,0 1,1 1,1 23,0 -21,9 15,1

5012 Neonatologie Keren 4,7 13,3 18,0 14,2 3,8 3,8 19,8

5015 Waisenhaus Asmara 3,1 2,0 -2,0 1,1 1,0

5016 Anlagen Asmara (IOCCA) 94,5 94,5 173,4 -78,9 75,1

5017 SATMED-Projekt 7,1 -7,1 4,4

5019 Neubauprojekt Keren 0 37,8 193,0 230,8 157,2 73,6 73,6 624,0

5020 Perinatalzentrum Mendefera 36,8 0,1 14,0 14,1 8,6 5,5 42,3 8,0

5023 Perinatalzentrum Barentu 0,6 15,0 15,6 19,3 -3,7 2,0

5024 Kinderfacharztausbildung 41,7 -47,4 -47,4 0,7 -48,1 0,0

5025 Eselprojekt 4,1 2,5 2,5 5,5 -3,0 1,1 2,0

5026 PONTE 5,3 0,8 0,8 8,2 -7,4 11,1

5027 Kinderonkologie 1,5 2,0 3,5 11,4 -7,9 85,4

5029 Pharmazieprojekt 2,5 0,0 2,5 0,0

5030 FGM-Projekt 10,3 0,6 0,6 15,6 -15,0 9,8

5031 PONTE China 1,4 1,4 10,0 -8,6 0,0

5033 Neonatologie Ghinda 0,4 0,4 15,1 -14,7 16,4

5034Renovierung Ward F/ER/Kinderkl.

15,0 54,8 69,8 60,1 9,7 9,7 32,8

5035Sozialpädiatrie/Kinderphysiotherapie

5,2 5,2 15,0 -9,8 15,5

5036 MKG-Chirurgie 3,3 7,6

5040 Schule Dorok 160,6 160,6 102,4 58,2 58,2 102,4

5041 Bildung 1,0 1,0 2,3 -1,3 0,0

5080 Sonst. Medizin. Projekte 0,0 0,0

5081 Sonst. Soziale Projekte 0,5 0,1 0,1 24,4 -24,3 12,0

5082 Sonst. Techn. Projekte 42,8 45,2 -45,2 0,0

5100 Eritrea Allg. 10,7 -10,7 11,0

SUMME 162,4 299,8 527,2 827,0 1151,8 -321,5 202,5 1446,8

1) Nicht verwendete projektbezogene Spenden/Förderungen 20162) Nicht verwendete projektbezogene Spenden/Förderungen 2017

20 ARCHEMED 2017

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7. VEREINSSTRUKTUR UND KONTROLLORGANE

Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung besteht aus sämtli-chen Mitgliedern des Vereins und ist das oberste beschlussfassende Organ des Vereins. Mit Stand vom 31.12.2017 umfasst die Mitgliederversamm-lung 1048 stimmberechtigte Mitglieder. Sie tritt mindestens einmal jährlich zusammen. Die Mitglie-derversammlung wählt die Vorstandsmitglieder für die Dauer von 2 Jahren und die Kassenprüfer für die Dauer von 1 Jahr. Die ordentliche Mitglieder-versammlung genehmigt den Haushaltsplan und entlastet den Vorstand.

Vorstand

Dem Vorstand obliegt die Führung der operativen Geschäfte und die satzungsgemäße Erfüllung des Vereinszwecks; ihm obliegt die Verwendung und Vergabe der Vereinsmittel; dabei gilt das Vier-Au-gen-Prinzip. Der Vorstand von ARCHEMED e.V. besteht aus wenigstens fünf und höchstens sieben Personen und arbeitet ausschließlich ehrenamt-lich. Er wird durch zwei Mitglieder des Vorstands, darunter der 1. Vorsitzende oder einer seiner Vertreter, gerichtlich und außergerichtlich vertreten. Vorstandsmitglieder werden für die Dauer von 2 Jahren von der Mitgliederversammlung gewählt, eine Wiederwahl ist möglich. Ordentliche Vorstandssit-zungen finden mind. quartalsweise statt, in der Regel monatlich. Derzeit setzt sich der Vorstand wie folgt zusammen:

Vorsitzender: Dr. Peter Schwidtal, MöhneseeStellvertretende Vorsitzende: Anne Rieden, MeschedeSchatzmeister:Rainer Norbisrath, Möhnesee Beisitzer:Elisabeth Fuchs-Brüninghoff, SoestProf. Dr. Wolfgang Holzgreve, BonnChristoph Schräder, Soest Stefan Osterhage, Möhnesee

Die Jahresrechnung des Vereins wird intern durch die gewählten Rechnungsprüfer Günter Vogel und Tom Matthiae und extern durch Dipl.-Vw. Stefanie Pipke, Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin, Ber-lin und Soest geprüft.

Geschäftsführung

Seit dem 1. April 2016 beschäftigt ARCHEMED e.V. eine hauptamtlich tätige Geschäftsführerin, Frau Cordula Hölting. Sie sorgt für die ordnungsgemäße Abwicklung der Tagesgeschäfte im Auftrag des Vor-stands.

Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle von ARCHEMED e.V. ist erste Anlauf- und Kontaktstelle für alle laufenden Ver-einsgeschäfte.

Ansprechpartner: Cordula Hölting/Sigrun WäschHauptstr. 1559519 Möhnesee Tel.: +49 2924 2252Fax: +49 2924 8515013E-Mail: [email protected]

Botschafterin

Die Botschafterin von ARCHEMED e.V. ist Frau Senta Berger, Schauspielerin.

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VI. VEREINSSTRUKTUR UND KONTROLLORGANE

Beirat

Dem Vorstand von ARCHEMED e.V. steht ein ehrenamtlicher Beirat als rein beratendes Gremium, ohne Entscheidungsbefugnis und Kontrollfunktion, zur Seite. Derzeit sind dies:

Catharina CramerGeschäftsführende Gesellschafterin der Warsteiner Brauerei

Jordi QueraltMarketing-Leiter bei H. von Gimborn GmbH

Eckhard Uhlenberg1. Vize-Präsident des Landtags NRW

Stiftung

Die Stiftung führt den Namen „ARCHEMED-Stif-tung“; sie ist eine nichtrechtsfähige Stiftung in der treuhänderischen Verwaltung durch den Verein ARCHEMED e.V. und wird durch diese folglich im Rechts- und Geschäftsverkehr vertreten. Der Zweck der Stiftung ist die Unterstützung sowie die ideelle und materielle Förderung der Ziele und Aufgaben des Vereins ARCHEMED; die Mittel der Stiftung dürfen nur für die satzungsgemäßen Zwecke des Vereins verwendet werden.

7. VEREINSSTRUKTUR UND KONTROLLORGANE

22 ARCHEMED 2017

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Nicht immer können alle Vorhaben nach Plan umge-setzt werden. Diese Erfahrung mussten wir auch im vergangenen Jahr schmerzlich erleben.

Durch Materialengpässe in Eritrea konnte das Dach der neuen Mutter-Kind-Klinik in Keren nicht gedeckt werden und ohne Dach kann auch kein Innenaus-bau stattfinden. Somit sind wir aus unserem Zeitplan gefallen, was uns eine gewisse Flexibilität und Umstrukturierung abverlangte. Dank fleißiger Helfer und vieler Mitdenker sind wir nun aber zuversicht-lich, die Klinik im kommenden Jahr einweihen zu können: 2018 werden in Keren alle Sanitärinstallatio-nen durchgeführt und das Notstromaggregat sowie die Photovoltaikanlage montiert. Die Zentral- und Gerätesterilisation sowie die Waschmaschinen sollen in Betrieb genommen werden.

Auch das SATMED-Programm wird erst jetzt wir-kungsvoll beginnen, dafür aber unter Anwesenheit von Prof. Hartmut Lobeck, der für ein Jahr vor Ort in Asmara dieses wichtige Projekt an den Start brin-gen und begleiten wird.

Eine schöne Herausforderung im kommenden Jahr wird der Umbau der in der Kinderklinik gelegenen Station WARD F sein, die das neue Zuhause des Kinderorthopädie-Zentrums POCA und der kinderonkologischen Abteilung werden wird.

8. AUSBLICK 2018

Die Renovierungsarbeiten erfolgen mit unserer italienischen Partnerorganisation AnlaDi und dank der in Aussicht gestellten Förderung durch den RTL-Spendenmarathon freuen wir uns auf die Gestaltung und Inbetriebnahme eines neuen Pro-jektstandortes.

Auch in der Verwaltung hier in Deutschland stellen wir uns den wachsenden Herausforderungen und Verantwortlichkeiten gegenüber unseren Spendern und Förderern. Denn um auf Dauer weiterhin erfolgreich für die Kinder in Eritrea einzutreten, sind effiziente und zukunftsträchtige Strukturen not-wendig, die kompetente und motivierte Mitarbeiter gewinnen und halten können. Wir setzen alles daran, weiterhin mehr Menschen für die Themen unserer Arbeit zu interessieren und als Spender oder Unter-stützer zu gewinnen – um unsere Arbeit für die erit-reischen Kinder und Familien langfristig abzusichern.

Nicht jeder Mensch hat das Glück, in einem so reichen Land wie unserem geboren zu werden. Dieses unverdiente Glück ist meinen Kollegen und mir Verpflichtung zu handeln.

(Dr. Peter Schwidtal)

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ARCHEMED – Ärzte für Kinder in Not e. V.Hauptstr. 1559519 Möhnesee

Telefon +49 2924 2252Telefax +49 2924 8515013E-Mail [email protected] www.archemed.org

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