Upload
bathild-neidert
View
105
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
JAHRESTAGUNG DES AK METHODEN06. UND 07. JUNI 2008
MANUELA PÖTSCHKE
CHRISTOPHER MEINECKE
Potentiale und Grenzen von Mehrebenenmodellen
Am Beispiel der Einflüsse auf Erstwähler
Gliederung
Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
1.Juniorwahlprojekt und Begleitforschung
2.Mehrebenenmodelle
3.Empirische Ergebnisse
1. Juniorwahlprojekt und Begleitforschung
Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
• Die Wahlbeteiligung von Jungwählern ist in den letzten Jahren überproportional zurückgegangen
• Das vom Verein Kumulus e.V. organisierte Juniorwahlprojekt hat das Ziel, politische Bildung und politische Partizipation zu fördern
• Ganz allgemein soll den Jugendlichen mit der Juniorwahl der Stellenwert von Wahlen vergegenwärtigt werden
• Ganz konkret sollen die ErstwählerInnen zur Stimmenabgabe bei Europa-, Bundes- und Landtagswahlen animiert werden
Aufgaben und Ziele
1. Juniorwahlprojekt und Begleitforschung
Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
• Zeitlicher Ablauf der Begleitforschung zur Juniorwahl in Bremen
Konzeption der Begleitforschung
Vorwahlbefragung
Nachwahlbefragung
Bürgerschaftswahl
13. Mai 2007
• Auswahlverfahren und Stichprobe
Schulen Schulklassen alle Schüler (Klumpen)
t
Juniorwahl
Bürgerschaftswahl
13. Mai 2007
Juniorwahlprojekt
kein Juniorwahlprojekt
2.1 GRÜNDE FÜR DIE ANWENDUNG
2.2 STATISTISCHE GRUNDLAGEN
2. Mehrebenenmodelle
2.1 Mehrebenenmodelle
Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
• Es gibt grundsätzlich mehrere Gründe, die für die Berechnung eines Mehrebenenmodells sprechen
• Für das Juniorwahlprojekt sind es zwei zentrale Gründe:
1. Aus inhaltlicher Perspektive, um die Gesamtvarianz in die durch die einzelnen Ebenen erklärbaren Varianzanteile zu zerlegen
Kontexteffekt2. Aus statistischer Perspektive, um den Besonderheiten
der geschichteten Stichprobe Rechnung zu tragen Designeffekt
Warum Mehrebenenmodelle?
2.1 MehrebenenmodelleKontexteffekte
1. Kontexte wirken als Opportunitäten und Restriktionen
Jahrestagung AK Methoden 2008Manuela Pötschke & Christopher Meinecke
Familie
Schüler
Freunde
Klasse
Abgrenzung?Zugehörigkeit? ???
2.1 MehrebenenmodelleDesigneffekt in Klumpenauswahl
2
2
SRS
CSdeff
Varianz bei Simple Random Sampling
Varianz bei Cluster Sampling
2. Der Designeffekt
• Verhältnis zwischen der tatsächlichen Samplingvarianz und der Samplingvarianz, die sich ergibt, wenn in Daten aus einer Klumpenauswahl (fälschlicherweise) eine einfache Zufallsauswahl (SRS) unterstellt wird.
• Bei Nichtberücksichtigung des Designeffekts werden die Varianzen und Standardfehler unterschätzt
• Dadurch kommt es bei Signifikanztests eher zu signifikanten Ergebnissen und die Forschungshypothese wird begünstigtManuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
2.1 Mehrebenenmodellen
Modellschätzung zur Wahlteilnahme
Modellschätzung zur Stärke der Parteineigung
Empirische Anmerkung zum Designeffekt
2 2CS2 2SRS
0,099deff 1,266
0,088
Varianz bei Simple Random Sampling
Varianz bei Cluster Sampling
2 2CS2 2SRS
0,153deff 1,027
0,151
Varianz bei Simple Random Sampling
Varianz bei Cluster Sampling
Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
2.2 MehrebenenmodelleGrundidee Mehrebenenmodelle
ijijjjij exy 110 Jahrestagung AK Methoden 2008Manuela Pötschke & Christopher Meinecke
Lineare Einfachregression
Lineare Mehrebenenregression
ijy
ijx
i 0 1 1i iy x e
2.2 Mehrebenenmodelle
Formale Darstellung lineares Modell
ni ,...,1
Jj ,...,1
einfügen von ...
jj u000
jj u111
in ...
ergibt...
und
ijijjjij exy 110
ijijjijjij exuxuy 111100
Jahrestagung AK Methoden 2008Manuela Pötschke & Christopher Meinecke
(Random intercept)
(Random slope)
2.2 Mehrebenenmodelle
Formale Darstellung logistisches Modell
ni ,...,1
Jj ,...,1
einfügen von ...
jj u000
jj u111
in ...
ergibt...
und
Jahrestagung AK Methoden 2008Manuela Pötschke & Christopher Meinecke
(Random intercept)
(Random slope)
0 1ij x
1
1 e
0 0 j 1 1ij 1 j 1ijij u x u x
1
1 e
3. Empirische Ergebnisse
EINBETTUNG POLITISCHER ÜBERZEUGUNGEN INNERHALB VON FAMILIEN
EINBETTUNG POLITISCHER ÜBERZEUGUNGEN INNERHALB VON FREUNDSCHAFTSNETZWERKEN
EINBETTUNG POLITISCHER ÜBERZEUGUNGEN IN KLASSENVERBÄNDE
ERKLÄRUNGSMODELLE
3.1 Empirische deskriptive ErgebnisseSchüler und Eltern: Stellenwert politischer Diskussionen
Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
3.1 Empirische deskriptive Ergebnisse
Schüler und Eltern: Engagement der Eltern
Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
3.1 Empirische deskriptive Ergebnisse
Schüler und Freunde: Stellen-wert politischer Diskussionen
Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
3.1 Empirische deskriptive ErgebnisseSchüler und Klasse: Stellenwert politischer Diskussionen
Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
3.2 Erklärungsmodelle
Einstellungen als Erklärungsfaktoren1. Faktor: Misstrauen gegenüber Politik
4. Faktor: Demokratische Einstellung
3. Faktor: Politisches Engagement
2. Faktor: Politik als Störfaktor
Es ist im Allgemeinen sehr schwierig, sich eine objektive Meinung zu politischen Sachverhalten zu bilden.Bei den meisten Politikern klafft das Verhalten vor und nach der Wahl weit auseinander.
Die meisten Äußerungen der Politiker sind reine Propaganda.
Die Wählerinnen und Wähler haben außerhalb von Wahlen nur wenig Einfluss auf die Regierung.
Durch die Politik werden viele Probleme erst unnötig kompliziert.
Unsere Wirtschaft würde besser funktionieren, wenn sich unsere Politiker nicht dauernd einmischen würden.
Wir müssen uns stärker politisch betätigen, damit wir die politischen Entscheidungen beeinflussen können.
Wichtigkeit des Rechts auf Wahl
Jeder Bürger hat das Recht, notfalls für seine Überzeugungen auf die Straße zu gehen.Jede demokratische Partei sollte grundsätzlich die Chance haben, an die Regierung zu kommen.Die Interessen des ganzen Volkes sollten immer über den Sonderinteressen des Einzelnen stehen.Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
3.2 Lineare MehrebenenanalyseEmpty Model zur Parteineigung
Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
Y=Stärke der Parteineigung
Sehr stark
Sehr schwach
Modell 1
Fixed part
0 2,32
jwpteil
miss
stör
enga
demo
Random part
σeij0,79
σu0j0,17
ρ 0,045
N (K) 202 (13)
Modell 2 Modell 3
2,44 2,65
-0,15 -0,32
0,24
0,20
-0,17
-0,02
0,79 0,77
0,17 0,14
84 (13) 84 (13)
3.2 Logistische MehrebenenanalyseEmpty Model zur Wahlteilnahme
1 logit 0,7688
1 1p 0,6832
1 e 1 e
Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
Modell 1 Modell 2 Modell 3
Fixed part
0 0,77 0,48 0,21
jwpteil 0,39 0,86
miss -0,56
stör -0,11
enga 0,79
demo 0,41
Random part
σu0j0,06
ρ 0,017
N (K) 202 (13) 202 (13) 202 (13)
Fazit 1Grenzen von Mehrebenenmodellen
Komplexe Stichprobenpläne sind notwendig
Große Fallzahlen sind notwendig
Hox 1998: N=50 als Mindestanforderung auf Ebene 2 wenn Interaktionen und Varianzanteile analysiert werden
Maas/ Hox 2004: N=50 als Mindestanforderung auf Ebene 2 (50/20); bei besonderem Interesse an Zufallseffekten 100/10
Ditton 1998, 125: Parameterschätzungen gelten als robust, Varianz- und Standardfehlerschätzungen reagieren sensibler auf Abweichungen von Modellannahmen und Stichprobengrößen.
Generell: „For accuracy and high power of large number of groups appears more important than a large number of individuals per group“ (Hox 2002: 174).Manuela Pötschke & Christopher Meinecke Jahrestagung AK Methoden 2008
Snijders/ Bosker 1993: N=100 als Mindestanforderung auf Ebene 2 wenn Interaktionen und Varianzanteile analysiert werden
Kreft 1996: 30/ 30 – Regel (einfache 2-Ebenen-Modelle)
Fazit 2
Evaluationsforschung im Bereich der politischen Bildung ist unverzichtbar.
Wahlteilnahme und Stärke der Parteineigung sind im Kontext zu erklären.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Kontakt:[email protected] [email protected]
Erste Ergebnisse:
Die Teilnahme am Juniorwahlprojekt bringt eine Erhöhung der Wahrscheinlichkeit für die Wahlteilnahme und eine stärkere Parteineigung mit sich.