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Familienplanung ist ein Menschenrecht. Das bedeutet, dass jedes Paar frei darüber entscheiden können sollte, wann und wie viele Kinder es haben möchte. Doch dieses fundamentale Menschenrecht ist in weiten Teilen der Welt noch lange nicht verwirklicht: Mehr als 220 Millionen Frauen in Entwicklungsländern würden gern verhüten, haben aber keine Möglichkeit dazu. Vor allem Jugendliche sind betroffen: Komplikationen infolge von Schwangerschaft oder Geburt gehören zu den Haupttodesursachen für Mädchen im Teenageralter. Millionen Mädchen müssen wegen zu früher Schwangerschaften die Schule oder Ausbildung abbrechen – und stehen vor einem Kreislauf aus Armut und Not.
Wir sind sehr froh, dass die internationale Gemeinschaft den großen Handlungsdruck erkannt und Familienplanung zurück auf die globale Agenda gebracht hat. Vor allem der internationale Familienplanungsgipfel im Juli 2012 war ein Meilenstein für die Rechte von Frauen und jungen Menschen.
Vertreter von Regierungen aus aller Welt, von internationalen Organisationen, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft haben sich verpflichtet, mit zusätzlich 4,6 Milliarden USDollar 120 Millionen Frauen in den ärmsten Ländern der Welt bis zum Jahr 2020 Zugang zu Familienplanung zu verschaffen.
Auch der „Rio + 20“Gipfel im Juni 2012 hat die wichtige Rolle von Familienplanung und Frauenrechten für nachhaltige Entwicklung bekräftigt. Im Vorfeld des Gipfels hatte sich die Stiftung Weltbevölkerung gemeinsam mit ihrem Parlamentarischen Beirat und internationalen Organisationen dafür eingesetzt, dass die Themen Bevölkerungsdynamik und Familien planung berücksichtigt werden. Mit Erfolg: Das Abschlussdokument enthält einen eigenen Abschnitt zum Thema „Gesundheit und Bevölkerung“.
Nun gilt es, dass die Regierungen von Industrie und Entwicklungsländern ihre Zusagen umsetzen und Familienplanung auch langfristig einen hohen
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2 Vorwort
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Stellenwert auf der politischen Agenda einräumen. Die Stiftung Weltbevölkerung wird die Bundes regierung, aber auch internationale Geber bezüglich der Einhaltung ihrer Verpflichtungen genau beobachten.
Die Stiftung Weltbevölkerung ist vor mehr als 20 Jahren angetreten, um das Menschenrecht auf Familienplanung zu verwirklichen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen Jugendliche. Denn sie sind die Eltern von morgen und der Schlüssel zur Entwicklung ihres Landes.
In unseren Jugendklubs erfahren Jugendliche von gleichaltrigen, speziell ausgebildeten Jugend beratern, wie sie sich vor ungewollten Schwangerschaften und einer HIVInfektion schützen können. Dieses Modell passen wir an die sich stetig ändernden Bedürfnisse unserer jugendlichen Zielgruppe weiter an. So verknüpfen wir verstärkt Aufklärung mit vielfältigen Aus und Weiterbildungsmaßnahmen. Bereits im Juli 2011 haben wir beispielsweise in Äthiopien, Kenia und Tansania das Projekt „Fit for Life“ gestartet, mit dem wir vor allem Mädchen und jungen Frauen im informellen Sektor neue Perspektiven für eine gesunde und selbstbestimmte Zukunft bieten. Dank unserer Einkommen schaffenden Maßnahmen in den Klubs können sich die jungen Menschen eine eigenständige wirtschaftliche Basis schaffen.
Nicht nur mit der Aufklärungsarbeit für Jugendliche, sondern auch mit unseren integrierten Projekten, in denen wir Familienplanung, Schutz der Regenwälder und Ernährungssicherung miteinander verknüpfen, haben wir in den über 20 Jahren seit Bestehen unserer Stiftung bewiesen, dass wir eine Antwort haben auf globale Herausforderungen wie Armut, Klimawandel und Ernährungskrise. Damit unsere Projektarbeit auch nachhaltig wirkt und sich die Lebensperspektive der Jugendlichen langfristig verbessert, werden wir die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern vor Ort zukünftig weiter intensivieren.
Ohne Ihre Unterstützung wäre unsere zukunftsweisende Arbeit nicht möglich. Für das Vertrauen, das Sie uns auch im vergangenen Jahr entgegengebracht haben, danken wir Ihnen daher sehr herzlich.
Erhard Schreiber Renate Bähr
Vorstandsvorsitzender & Geschäftsführerin
Stiftungsgründer
Vorwort 3
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Renate BährErhard Schreiber
„Bei meinen Reisen zu Partnerkirchen in Afrika und
Asien haben mir Frauen oft erzählt, wie schrecklich es
sei, wieder schwanger zu sein und schon die bereits
lebenden Kinder nicht gut versorgen zu können. Sie alle
haben sich Zugang zu Verhütungsmitteln gewünscht,
um selbst entscheiden und Verantwortung in der
Familienplanung übernehmen zu können. Die Stiftung
Weltbevölkerung nimmt eine überzeugende Aufgabe
wahr, wenn sie dazu beiträgt, dass Frauen dazu die
Freiheit haben.“
Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann
Botschafterin des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland für das Reformations
jubiläum 2017, Mitglied im Kuratorium der
Stiftung Weltbevölkerung
Inhalt
Vorwort 2
Über die Stiftung 4
Entwicklungsprojekte 6 Highlights in 2011 7 Äthiopien 8 Kenia 9 Tansania 10 Uganda 11
Politische Arbeit 12 International 13 Deutschland 14
Netzwerke 16
Kampagne „Sieben Milliarden Menschen“ 17
Fundraising 18
Finanzen im Überblick 20
Projekte im Überblick 24
Danke 25
Organe der Stiftung 26