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»Jüdische Sprachen« Europäischer Tag der jüdischen Kultur 2016 und Jüdische Kulturtage im September–Oktober 2016 im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz © Marina Maisel

»Jüdische Sprachen«¤ischer-Tag... · 2016. 8. 19. · Mitwirkende: Sveta Kundish(Gesang), Vanessa Vromans (Violine, Gesang), Andreas Schmitges (Gitarre, Man do line, Gesang),

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Page 1: »Jüdische Sprachen«¤ischer-Tag... · 2016. 8. 19. · Mitwirkende: Sveta Kundish(Gesang), Vanessa Vromans (Violine, Gesang), Andreas Schmitges (Gitarre, Man do line, Gesang),

»Jüdische Sprachen«

Europäischer Tag der jüdischen Kultur 2016

und

Jüdische Kulturtage im September–Oktober 2016

im

Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz

© Marina Maisel

Page 2: »Jüdische Sprachen«¤ischer-Tag... · 2016. 8. 19. · Mitwirkende: Sveta Kundish(Gesang), Vanessa Vromans (Violine, Gesang), Andreas Schmitges (Gitarre, Man do line, Gesang),

erwartet die Besucher ein vielfältiges kulturellesProgramm aus Lesungen, Vorträgen, einem Konzert undvielem mehr. Veranstaltungen mit Gabriel Bach, EfratGal-Ed über Itzik Manger, Brigitte van Kann über WassiliGrossman, Gila Lustiger, Dorit Rabinyan und Fania Oz-Salzberger verheißen hochinteressante Stunden.Zugleich macht die Besetzung deutlich, dass viele ver-schiedene Sprachen am St.-Jakobsplatz zu hören seinwerden. Kein Zufall, steht doch schon der ETdjK heuerunter dem Motto: »Jüdische Sprachen«. Das lässt natür-lich Interpretationen zur Herkunft, Tradition undEntwicklung der jüdischen Sprache zu: Hebräisch,Aramäisch, Jiddisch, Ladino, Sprachen, die in derDiaspora weltweit in Gebrauch sind.

Mein besonderer Dank gilt wieder der Leiterin unsererKulturabteilung Ellen Presser und ihrem Team. Ichdanke all jenen, die den ETdjK auch finanziell oder ideellunterstützen.

Den Besuchern und Gästen wünsche ich guteUnterhaltung, neue Erkenntnisse und viel Spaß – inallen Sprachen.

Ihre

Dr.h. c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen KultusgemeindeMünchen und Oberbayern

»Juden haben sechs Sinne – der sechste ist die Erinnerung.«Jonathan Safran Foer

Sehr geehrte Damen und Herren,der Europäische der Tag jüdischenKultur (ETdjK) und die jüdischenKulturtage sind auch in diesem JahrHighlights im Münchner Kultur -kalender. Seit dem Jahr 2000 wirdder ETdjK europaweit begangen. InMünchen, in der IsraelitischenKultusgemeinde, feiern wir mit derdiesjährigen Teilnahme unser zehn-jähriges ETdjK-Jubiläum.

Einer der Höhepunkte des ETdjK ist das abendlicheKonzert der »Voices of Askenaz«, einer internationalenTruppe aus Sängern und Instrumentalisten, die mitMelodien und Texten spielen und überraschendeParallelen zwischen jiddischen und deutschenVolksliedern aufzeigen. Der zweite Höhepunkt ist dieEröffnung der Ausstellung »Haidholzener Psalter«(Hebräische Psalmen) von Josua Reichert und KarlNeuwirth im Foyer des Gemeindezentrums. Das »Buchder Psalmen« (Sefer tehillim) zählt neben der Torah zuden kostbarsten Texten des Judentums. Seit König Davidbegleiten sie die Geschichte des jüdischen Volkes durchdie Jahrhunderte.

Wie jedes Jahr wird der Spaziergang »Auf den Spurenjüdischen Lebens in München« angeboten, außerdemgibt es Führungen durch die Synagoge »Ohel Jakob«,einen Bücherflohmarkt und ein koscheres Buffet.

Seit 2012 finden am St.-Jakobs-Platz anschließend dieJüdischen Kulturtage des Kulturzentrums der Israe -litischen Kultusgemeinde statt. Auch in diesem Jahr

Grußwort zu den Jüdischen Kulturtagen 2016

© Stefan Leiprecht

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16:00 Uhr Lesung des Schriftstellers P. J. Blumenthal aus seinemBuch »Wie ich die deutsche Sprache eroberte«.

18:00 Uhr Voices of Ashkenaz. Konzert mit Melodien inHebräisch, West- und Ost-Jiddisch und Deutsch

Auf eine spannende Reise begibt sich das EnsembleVoices of Ashkenaz. Die vier Musiker aus den USA,Ukraine/ Israel und Deutschland widmen sich den über-raschenden Verwandtschaften und Parallelen jiddischerund deutscher Volkslieder. Spannend und selten gehörtkommen hier Traditionen zusammen, die einmal im»Aschkenas« (hebr. Deutschland) der frühen Neuzeit zu -sammengehörten und nun durch ihre unterschiedlicheEntwicklung in verschiedenen Kulturen, Zeiträumen undOrten faszinieren.

Mitwirkende: Sveta Kundish (Gesang), VanessaVromans (Violine, Gesang), Andreas Schmitges(Gitarre, Man do line, Gesang), Thomas Fritze (Kontra -bass, Gitarre, Gesang) Eintritt 5,– Euro.

Kartenvorverkauf unter Telefon (089)202400-491 oderper E-Mail: [email protected]

17. Europäischer Tag der jüdischen Kultur

Voices of Ashkenaz © Antje Seeger

11:00 & 14:00 Uhr Stadtrundgang durch die Münchner Innenstadt: »Aufden Spuren jüdischen Lebens« mit Chaim Frank. Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung erforderlichunter E-Mail: [email protected] (Stichwort: 1. bzw. 2.Stadtrundgang); Treffpunkt am Brunnen, St.-Jakobs-Platz. Teilnahme 5,– Euro.

12:00–13:00 Uhr & 14.30–15:30 UhrFührungen in der Synagoge »Ohel Jakob« (ZeltJakobs) mit Vorträgen von Elisabeth Rees-Dessauer &Shimrit Sutter-Schreiber (ohne Voranmeldung, Einlassjeweils 30 Minuten vorher). Teilnahme 5,– Euro.

12:00–18.00 Uhr

Koscheres Büffet von Feinkost Danel.

Bücher- und CD-Flohmarkt mit literarischen undmusikalischen Schnäppchen.

Schmuckstand der »Kreativen Werkstatt« (Projekt vonASZ/ IKG-Sozialabteilung).

Quiz-Casino mit tollen Preisen. Hätten Sie gewusst, dass »Tacheles« aus dem jiddischenSprachgebrauch stammt? Woher Michael Douglas,Stella McCartney und der angeblich typische US-ameri-kanische Bagel stammen? Testen Sie Ihr Wissen!

Kalligraphie mit dem Künstler und Schreiber MoranHaynal.

15:00 Uhr Eröffnung der Ausstellung »Haidholzener Psalter«(Psalmen im Bild) von Josua Reichert & Karl Neuwirth

Sonntag, 4. September 2016

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AusstellungsortFoyer des JüdischenGemeinde zentrums, St.-Jakobs-Platz 18

ÖffnungszeitenMo–Do, 15:00–19:00 UhrAn jüdischen und gesetzli-chen Feiertagen, insbeson-dere am 3./ 4./ 11./ 12./17./ 18./ 24./ 25.10 sowie1.11.2016 geschlossen.

Weiterführende Infos: Josua Reichert, geboren 1937 in Stuttgart, studiertean der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste inKarlsruhe und lebt seit 1972 in Haidholzen/Stephans -kirchen. Drucke des vielfach ausgezeichneten Künstlerswaren schon in über 200 Einzelausstellungen im In- undAusland zu sehen.Karl Neuwirth, geboren 1943 in Böhmen und aufge-wachsen in München, studierte in Israel und war u.a.für das Goethe-Institut und den DAAD tätig. Ende der1980er lehrte der Orientalist an der LMU und lebt seit-dem wieder in München.

Literatur: Josua Reichert: Der Haidholzener Psalter.Deutscher Kunstverlag München, Berlin 1988.

Bildnachweis: Psalm 100, HP 64 © Josua Reichert»Schmettert IHM zu, alles Erdreich! […]«Zu Zeiten des Ersten wie des Zweiten Tempels wurdedieser Psalm vor dem Dankopfer gesungen. Heute wirder im Stehen rezitiert, um daran zu erinnern. Der Psalm100 stellt die Einladung an alle Völker dar, ins Gotteslobeinzustimmen.

Ausstellung

»Haidholzener Psalter«Psalmen im Bild

Das »Buch der Psalmen« (Sefer tehillim) zählt nebender Torah zu den kostbarsten Texten des Judentums.Seit König David, also seit ca. 3000 Jahren, begleiten siedie Geschichte des jüdischen Volkes durch die Jahrhun -derte – und bilden, wie man sagt, die »lyrische Quin tes -senz der ganzen Bibel«. Diesen uralten Schatz in neuemGlanz erstrahlen zu lassen, machten sich 1974 derKünstler und Typograph Josua Reichert und derPhilologe Karl Neuwirth zur Aufgabe.

Und zwar bewusst nicht in einer der unzähligen mehroder weniger guten Übersetzungen, sondern in derOriginalsprache, in Hebräisch. Getreu dem überliefer-ten masoretischen Text unter Berücksichtigung derältesten Schreibtraditionen und Layout-Versuche, abermit der Sensibilität und Ästhetik von heute. WasJahrhunderte lang als Klang, als Klage und Jubelruf, alsGesang und Gebet in der Luft schwebte und von denWänden widerhallte, das sollte nun auch als Figur, alsFarbe, als Schrift-Bild sichtbar werden.

Die Einblattdrucke, die versuchen einen wichtigen Teilder hebräischen Poesie optisch begreiflich zu machen,laden in besonderem Maße zur Auseinandersetzungmit der hebräischen Sprache und jüdischem Denkenein. Das Wechselspiel von kraftvollen Farben und indi-viduellen typographischen Lösungen macht die hebräi-schen Psalmen sinnlich erfahrbar. Von den über 100Blättern wird in der Ausstellung eine Auswahl präsen-tiert.

Führungen auf Anfrage im Büro des Kulturzentrums,(089)202400-491.

Sonntag, 4.09.– Montag, 7.11.2016

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men Sprache. Der Film basiert auf dem autobiografi-schen Roman von Amos Oz: Eine Geschichte von Liebeund Finsternis , aus dem Hebräischen von RuthAchlama, 2008 erschienen im Suhrkamp Verlag,Frankfurt am Main.

Im Anschluss gegen 22:20 Uhr: Fania Oz-Salzbergerim Gespräch mit Emanuel Rotstein (Engl. /Dt.)

Die Historikerin Fania Oz-Salzberger, Jahrgang 1960,ist die älteste Tochter von Amos und Nily Oz.Emanuel Rotstein ist Director Production für dieSender HISTORY und A&E.

Karten à 10,– Euro erhältlich im Kino, Telefon: (0 89)554636

VeranstaltungsortFilmtheater Sendlinger Tor, Sendlinger-Tor-Platz 11

VeranstalterKulturzentrum der Israelitischen KultusgemeindeMünchen und Oberbayern in Kooperation mit demFilmtheater Sendlinger Tor und Koch Media

Münchner Erstaufführung & Gespräch

»Eine Geschichte von Liebe

und Finsternis«

Bewegendes Regiedebüt von Natalie Portman

Spielfilm. Israel 2015, 98 Min. Originalfassung (mit Dokumentaraufnahmen) mit dt. Untertiteln. Regie & Drehbuch: Natalie Portman

Darsteller: Natalie Portman, Gilad Kahana, Amir Tessler u. a.

Der israelisch-US-amerikanische Hollywoodstar NataliePortman schrieb für ihr Regiedebüt nicht nur dasDrehbuch, sondern spielt auch die weiblicheHauptrolle: Sie brilliert als Fania, Mutter von Amos Oz,die an der desillusionierenden Realität in ihrer neuenHeimat zerbricht.Amos wächst in den 1940er Jahren in Jerusalem auf, wodie aus Europa vertriebenen Juden auf eine rechtmäßi-ge Heimat hoffen. Auch seine Eltern, die fantasievolleFania und der intellektuelle Arieh, träumen von einemisraelischen Staat. Fania begeistert ihren Sohn mit denschönsten Geschichten von früher, von ihrer Familieund ihrem Zuhause in Polen und mit Gleichnissen.Arieh, der Sprachwissenschaftler und Bibliothekar, ver-steht seine Frau nicht wirklich. Amos jedoch ist faszi-niert von ihren Geschichten, die oft nicht erkennen las-sen, ob sie wahr sind. Er ist der einzige Lichtblick fürFania in ihrem engen Leben, kann sie aber nicht vor derFinsternis und Schwermut bewahren.»Eine Geschichte von Liebe und Finsternis« erzähltbewegend von den frühen Jahren des israelischenSchriftstellers Amos Oz. Es ist ein Film über großeTräume und Enttäuschungen, über Brüche undNeuanfänge, und über die Wichtigkeit einer gemeinsa-

Donnerstag, 8. September 2016, 20:45 Uhr

Amos (Amir Tessler) mit seinen Eltern Arieh (Gilad Kahana) und Fania(Natalie Portman) beim Picknick © Koch Films

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»Beginnen wir mit dem Menschen…«

Wassili Grossman und sein Roman

»Leben und Schicksal«

Wassili GrossmansGesellschaftsepos überdie Schlacht umStalingrad ist wie Tolstois»Krieg und Frieden« einesder wichtigsten Werke derrussischen Literatur. Am Schicksal zweierFamilien, einer russi-schen und einer jüdi-schen, zeigt er dieSchrecken des Kriegesund der deutschen Besat -zung, aber auch dieBedrohung durch den sta-linistischen Terror auf.

Der Autor widmete denRoman seiner MutterJekaterina, die am 15.September 1941 zusam-men mit allen Juden der Stadt Berditschew ermordetwurde. Dieses Los teilten die Juden im Herbst 1941 vieler-orts in der Ukraine. Herzstück von »Leben und Schicksal«ist der Brief der Mutter des Helden aus dem Ghetto inBerditschew.

Wassili Grossman (1905–1964) war zunächst linien-treuer Schriftsteller der Sowjetunion. Die Erfahrungenwährend des Krieges, die Katastrophe der europäischenJuden sowie die vielen Schicksale, denen er als

Korrespondent der Armeezeitung ›Roter Stern‹ begeg-nete, machten ihn später zu einem der unbeugsamstenChronisten seiner Zeit.

Vortrag & Lesung (deutsch): Brigitte van Kann; studierteRussistik, Germanistik und Pädagogik. Sie ist freiberuf-lich als Dolmetscherin, Übersetzerin und Publizistin tätig.

Zusammenfassungen & Lesung (russisch): AlexanderKostinskij; studierte Geschichte und Kunstgeschichte.Geboren in Kiew, lebt seit 1992 als Autor, Illustrator undRezitator in München.

Eintritt: 7,–/erm. 3,– Euro für Schüler, Studenten undMünchen-Pass-Inhaber. Karten unter (089)202400-491,per E-Mail: [email protected] und an der Abendkasse.

VeranstalterKulturzentrum und Sozialabteilung der Israelitischen Kul tus gemeinde München und Oberbayern

VeranstaltungsortJüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

Zweisprachige Veranstaltung Donnerstag, 15. September 2016, 19:00 Uhr

Wassili Grossman © privat

Alexander Kostinskij © privat Brigitte van Kann © privat

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direktor der UFA zur Stummfilm-Zeit. In der kurzenPhase des Tonfilms vor 1933 war Heymann der bedeu-tendste UFA-Komponist. Im französischen Exil kompo-nierte er Operetten, in Hollywood für über 40 Filme,darunter Lubitschs »Ninotschka« (1939) und »Sein oderNichtsein« (1942). Sein Werk ist umfangreich und viel-fältig; es umfasst u. a. Operetten, Kabarett- und Film -musik sowie Chansons. Seine Lieder wurden unteranderem von Lilian Harvey, Willy Fritsch, HeinzRühmann und den Comedian Harmonists interpretiert.

Gesang: Annette PostelLesung: Elisabeth Trautwein-HeymannKlavier: Susanne Klar

Eintritt: 12,–/erm. 8,– Euro Karten unter Telefon (089)202400-491, per [email protected] sowie an der Abendkasse.

Veranstalter: Kulturzentrum der Israelitischen Kultus -gemeinde mit freundlicher Unterstützung des VerlagsHentrich & Hentrich

VeranstaltungsortJüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

Musikalisch–Literarische Hommage

»Liebling, mein Herz läßt Dich grüßen!«

Annette Postel singt Heymann

Zum 120. Geburtstag von Werner Richard Heymannpräsentiert die Chanson-Sängerin Annette Postelbekannte und weniger bekannte Lieder des berühmtes-ten Film-Komponisten der 1930er Jahre. WeltberühmteSchlager wie »Liebling, mein Herz läßt Dich grüßen!«,»Irgendwo auf der Welt gibts ein kleines bißchenGlück!« und »Das gibts nur einmal!« gehören in dasbreite Repertoire. Elisabeth Trautwein-Heymann,Tochter des großen Komponisten, liest aus denMemoiren ihres Vaters. Susanne Klar begleitet AnnettePostel am Klavier.

Werner Richard Heymann, 1896 in Königsberg gebo-ren, wirkte im literarisch-musikalischen Kabarett»Schall & Rauch« und wurde 1926 General musik -

Sonntag, 18. September 2016, 18:00 Uhr

(l. S.) Annette Postel und Werner Richard Heymann/Plakat © o.Q.(r. S., links) Elisabeth Trautwein-Heymann © Janine Guldener(r. S., rechts) Susanne Klar und Annette Postel © privat

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Nun blickt Gabriel Bach im Gespräch mit SaschaHellen auf ein bewegtes Leben zurück: Kindheit undSchulzeit in Berlin, Flucht vor der Judenverfolgung, spä-ter die Gründung des Staates Israel. Im Eichmann-Prozess wird sein Name verbunden mit späterGerechtigkeit. Heute setzt er sich dafür ein, die heran-wachsenden Generationen über die Schrecken der NS-Zeit und deren Aufarbeitung zu informieren.

Begrüßung: Dr.h. c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen KultusgemeindeMünchen und Oberbayern

Eintritt 7,– Euro, Schüler, Studenten und München-Pass-Inhaber frei. Karten unter (089)202400-491, per E-Mail: [email protected] und an der Abendkasse.

Veranstalter: Kulturzentrum der Israelitischen Kultus -gemeinde München und Oberbayern

VeranstaltungsortJüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

Vortrag & Gespräch

»Über mein Leben – Mein Überleben«

Gabriel Bach, der letzte Mitwirkende am Eichmann-Prozess, erzählt

1927 in Halberstadt inDeutschland geboren,floh Gabriel Bach 1938mit seiner Familie vordem Holo caust überAmsterdam nach Paläs -tina. Er studierte Jura undschlug eine Laufbahn beider israelischen Staats -anwalt schaft ein. 1961wurde er stellvertretenderGeneral staatsanwalt, u. a.im Eichmann-Prozess,später Rechtsberater derisraelischen Regierung.

Für sein Engagement gegen das Vergessen und fürToleranz erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.

Dienstag, 20. September 2016, 19:00 Uhr

Gabriel Bach

© Hellen Medien Projekte GmbH

Herzlichen Dankan Sponsoren und Kooperationspartner

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der hebräische Titel –2014 in Israel erschien,sorgte er für eine innen-politische Kontroverse.Die israelische Erzieh -ungs ministerin lehnte esab, das Buch auf dieEmpfehlungsliste für dieGymnasial-Oberstufe zusetzen. 2015 wurdeRabinyan vom israeli-schen Verlegerverbandfür diesen Titel mit demBernstein-Preis ausge-zeichnet; er stand auf derListe der zehn bestenBücher des Jahres bei derTageszeitung »Haaretz«.

Lesung in deutscher Sprache: Caroline EbnerModeration: Günter Keil

Die Schauspielerin und Sprecherin Caroline Ebner istaktuell Ensemblemitglied der Münchner Lach- &Schießgesellschaft.Günter Keil ist freier Journalist und Moderator. SeineTexte erscheinen u.a. in Süddeutsche Zeitung, SpiegelOnline und Die Welt.

Eintritt: 7,–/ erm. 5,– Euro, Schüler & Studenten freiKarten unter Telefon (089)202400-491, per [email protected] sowie an der Abendkasse.

Veranstalter: Kulturzentrum der Israelitischen Kultus -gemeinde und Verlag Kiepenheuer & Witsch

VeranstaltungsortJüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

Buchpräsentation

»Wir sehen uns am Meer«

Über eine unmögliche Liebe

Durch einen Zufalltreffen sich Liatund Chilmi in NewYork. Sie Israelin,er Palästinenser. Inihrer Heimat hät-ten sich die beidenkaum kennenge-lernt. Doch in NewYork verlieben siesich Hals überKopf und lassensich auf eine lei-d e n s ch a f t l i ch eBeziehung ein, diegeheim bleibenmuss und zeitlichbegrenzt ist: DennLiats Familie und

Chilmis Freunde dürfen nichts von ihrer Liebe wissenund Liat ist nur für einige Monate in den USA. DieHerkunft der beiden und die Perspektivlosigkeit derBeziehung belasten ihre Gegenwart – eine Zukunftscheint unmöglich. Als Liat nach Israel zurückkehrtnimmt die Geschichte eine dramatische Wendung.

Dorit Rabinyan wurde 1972 als Tochter jüdischerEmigranten aus dem Iran in Kfar Saba/ Israel geboren.Sie legt nach den erfolgreichen Romanen »DieMandelbaumgasse« (1998) und »Unsere Hochzeiten«(2000) nun ihren dritten Roman vor, der durch seinegroße und emotionale Wucht und bildreiche Sprachebesticht. Die Geschichte von Liat und Chilmi wurde inIsrael ebenfalls zum Bestseller. Als »Gader Chaija« - so

Mittwoch, 28. September 2016, 19:00 Uhr

Dorit Rabinyan © Sharon Deri

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unverstanden und isoliert. Als dann auch noch dieProfessorin ihre Abschlussarbeit, ein Wörterbuch fürunübersetzbare Wörter, für unzureichend erklärt undihr deutscher Freund Jörg auf Konzertreise geht, fliegtsie spontan nach Israel und nimmt sich eine Auszeit.Ein paar Tage Heimaturlaub tun ihr gut und sie verlän-gert ihren Aufenthalt, als die Großmutter plötzlich insKrankenhaus muss. Aber auch in Israel holen sie derAlltag, alte Konflikte und die in Berlin wartendenProbleme ein.

Ester Amrami wurde 1979 in Kfar Saba, Israel, gebo-ren und lebt seit zehn Jahren in Berlin. Ihr erster Film»Berlin Diary« gewann beim Wettbewerb ›Gestures ofReconciliation‹ des Goethe Instituts und führte sie zumRegiestudium an die Filmuniversität Babelsberg KonradWolf. Dort realisierte sie mehrere Kurzspielfilme, dieauf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt wur-den, unter anderem beim ›Next Generation‹-Programmin Cannes 2012. Mit ihrer Abschlussarbeit »Anderswo«legt sie nun ihren ersten Langspielfim vor.

Eintritt 7,– Euro, Schüler & Studenten frei.Karten unter (0 89)202400-491, per E-Mail: [email protected] an der Abendkasse.

VeranstalterKulturzentrum der IsraelitischenKultus gemeinde München undOberbayern

Veranstaltungsort Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

Filmvorführung

»Anderswo«

Alltagskomik und Sprachmix

Spielfilm. Deutschland 2014, 87 Min.Sprachen: Deutsch, Englisch, Hebräisch, Jiddisch.Untertitel: Deutsch, EnglischDrehbuch: Momme Peters, Ester Amrami. Regie: Ester Amrami

Darsteller: Neta Riskin, Golo Euler, Hana Laslo, Hana Rieber, Dovaleh Reiser, Romi Abulafia, Kosta Kaplen, u. a.

»Du hast dein Zuhause verlassen und bist in die Ferne gezo-gen. Du hast einen frischen Wind gespürt und bist mit Dirselbst fremdgegangen. Du hast Dich neu erfunden und jetztfühlst Du Dich frei. Doch plötzlich drückt was in Dir. DasGefühl ist ganz klar, aber beschreiben kannst Du es nicht.«

Nach acht Jahren in Berlin und kurz vor Abschlussihres Studiums rutscht Noa in eine Krise. Sie fühlt sich

Mittwoch, 5. Oktober 2016, 19:00 Uhr

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zeigt sie mit ihren deutschen Übersetzungen, wie vielVergnügen die Wiederentdeckung dieses jiddischenDichters bereiten kann.

Hanns Zischler ist Schauspieler, Autor und Fotograf.Auszeichnungen u. a.: Heinrich-Mann-Preis der BerlinerAkademie der Künste (2009), Deutscher Hörbuchpreisin der Kategorie Beste Fiktion (2010), Preis derLiteraturhauser (2013).

Vortrag in Deutsch und Lesung in Jiddisch: Efrat Gal-EdLesung in Deutsch: Hanns Zischler

Eintritt: 7,– Euro, Schüler, Studenten & Münchenpasss-Inhaber frei. Karten unter Telefon (0 89)202400-491,per E-Mail [email protected] sowie an der Abendkasse.

VeranstalterKulturzentrum der Israelitischen Kultus gemeinde

VeranstaltungsortJüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

Vortrag & Lesung

Efrat Gal-Ed © Anita Schiffer-Fuchs

»Niemandssprache«

Itzik Manger – ein europäischer Dichter

Itzik Manger, ge bo ren1901 in Czer nowitz,gestorben 1969 in Israel,war einer der bedeutend-sten Dich ter jiddischerSprache im 20. Jahr -hundert. Seine Liederund Balladen entsprin-gen dem osteuropäischenJudentum, den Höhe -punkt hatte er imWarschau der 1930erJahre. Den Holocaustüberlebte Manger imenglischen Exil, in denUSA und in Israel. SeinWerk vereint romanti-sche und symbolistischeTraditionen mit denender jiddischen Folklore und Heimat- mit Weltdichtung.

Efrat Gal-Ed, geboren 1956 in Israel, studierteJudaistik, Germanistik und Komparatistik sowie Malereiund wurde in Jiddistik habilitiert. Die Malerin undAutorin lebt in Köln und lehrt jiddische Literatur undKultur an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf.Zusammen mit Christoph Meckel brachte sie zweiGedichtbände heraus. 2001 veröffentlichte sie das»Buch der jüdischen Jahresfeste«. In der großenBiografie »Niemandssprache« (2016) beschreibt sie dasvielfältig verflochtene Leben Itzik Mangers und legtdamit die weltweit erste umfassende Biografie vor.Bereits mit »Dunkelgold«, einer Ausgabe von ihr ausge-wählten Gedichten Mangers in Jiddisch (2004/2016),

Donnerstag, 20. Oktober 2016, 19:00 Uhr

Hanns Zischler © Jennifer Fey

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Die Autorin schlägt in ihrem Essay den Bogen zu den Un -ruhen in Frank reich 2005 und zeigt, dass mit der zuneh-menden Radi ka lisie rung und Enthem mung auch derAntisemitismus in Frankreich wieder aufkeimt. DieAutorin spürt aus persönlicher Sicht und trotzdem analy-tisch der Frage nach, was der Terror mit uns macht undwie wir ihm – ob in London, Paris oder Nizza, Ansbachoder Kabul – entgegentreten können.

Gila Lustiger, 1963 in Frankfurt am Main geboren, stu-dierte von 1982 bis 1986 an der Hebräichen Universitätin Jerusalem. Seit bald 30 Jahren lebt sie in Paris, arbei-tet als Lektorin und ist seit 1995 selbst Autorin mehre-rer erfolgreicher Romane. Kurz vor den Terror -anschlägen auf das Satiremagazin Charlie Hebdo 2015,erschien ihr hellsichtiger und vielgelobter Gesell -schaftsroman »Die Schuld der anderen«, der wochen-lang auf der Spiegel-Bestsellerliste stand.

Moderation: Ellen Presser, Leiterin des Kulturzentrums

Eintritt: 7,– Euro, Schüler & Studenten frei. Karten unter Telefon (089)202400-491, per E-Mail [email protected] sowie an der Abendkasse.

VeranstalterKulturzentrum der Israelitischen Kultus gemeinde

VeranstaltungsortJüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18

Buchpräsentation & Gespräch

»Erschütterung«

Gila Lustigers Reflektionen über Ursachen

und Folgen des Terrors

Nach den Attentaten vom 13. November 2015 in Parishat sich die in Paris lebende Autorin Gila Lustiger in diemediale Infor mationsflut gestürzt. Der Schock und dasBedürfnis nach einer Ordnung der Gescheh nisse warenzu groß. Dann stellte sie fest, dass die Nachrichten dieeigentliche Frage überdecken: Die Frage nach den his-torischen und politischen, den sozialen und ökonomi-schen Voraus setzun gen, die dazu führen, dass es zuislamistischen Übergriffen und zu einem erschrecken-den Aufschwung der extremen Rechten kommt.

Donnerstag, 27. Oktober 2016, 19:00 Uhr

»Die Welt ist derzeit ziemlichaus den Fugen geraten.«

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IsraelitischeKultusgemeindeMünchen und Oberbayern

78. Jahrestag der sogenanntenReichskristallnacht vom 9. November 1938

Mittwoch, 9. November 2016»Jeder Mensch hat einen Namen«

12:00–17:00 Uhr »Weg der Erinnerung«Vom Alten Rathaus am Marienplatz bis zum Gedenkstein

14:00 –17:00 Uhr - Lesung der Namenvon Kindern und Jugendlichen aus München,die Opfer der Judenverfolgung wurden,am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge,Ecke Herzog-Max-Straße

Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen unter http://www.ikg-m.de/kulturzentrum/aktuell/

Organisation: Kulturzentrum der IKG München, St.-Jakobs-Platz 18,80331 München, Telefon (089)202400-491, Email: [email protected] für allgemeine Anfragen;[email protected] für Kartenbestellung/Anmeldung