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Musik und Gesang UNSER L AND · Z EITUNG DES L ANDKREISES R EGENSBURG 2/2011 SONDERAUSGABE So klingt’s im Regensburger Land Wuid, zünftig, damisch und durchdraad, ja sogar nasch. Manchmal aber a gmiatlich, zart und ein- fühlsam wia a Vogelgsang oder am End gar religiös

Musik und Gesang - Regensburg

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Page 1: Musik und Gesang - Regensburg

Musik und GesangUNSER LAND · ZEITUNG DES LANDKREISES REGENSBURG 2/2011 SONDERAUSGABE

So klingt’s im Regensburger Land Wuid, zünftig, damisch und durchdraad, ja sogar nasch. Manchmal aber a gmiatlich, zart und ein -

fühlsam wia a Vogelgsang oder am End gar religiös

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2 Unser Land

Inhalt4Von Minnesang und Tür-mern – In einem kleinen geschicht-lichen Rückblick auf die Musik im Regensburger Land bleibt auch ein „Anbandel“-Lokal der Nachkriegs-zeit nicht unerwähnt.

8Egal, ob mit Blech, der Stimme oder dem Schlappo-phon: Musiker aus der Region bringen die Menschen auf unter-schiedlichste Weise zum Mitmachen, Genießen und Staunen.

30Alte Gemäuer, Kneipen oder Jugendtreffs: Der Landkreis bietet vielerorts Bühnen für Musi-kanten, Künstler und solche, die es vielleicht einmal werden möchten.

35Wettrocken, ein Schulmusi-cal und zwei Volksmusik-CDs: Von den vielen Musikprojek-ten, die bei uns im Landkreis über die Bühne gehen, stellen wir hier drei vor.

39Rockmusik im Schloss? Nicht nur. Die MusikAkademie Alteglofs-heim bietet allen musikalischen Stilen und Richtungen eine Heimat und ist prachtvolle Bühne für Veran-staltungen aller Art.

44Früh übt sich … Im Musikgarten in Zeitlarn bekommen schon die Kleinsten musikalische Nahrung für alle Sinne, für Körper, Gehirn und Seele.

45Da spielt die Musik: Alle Ver-anstaltungen der Regionalwochen, die noch stattfinden, im Überblick. Dazu alle Musikschulen, die sich am Tag der offenen Musikschulen beteiligen.

Liebe Leserinnen und Leser,

die Musik mit all ihren Facetten hat tiefe Wurzeln im Regensburger Land geschlagen und Spuren bei den Menschen hinterlassen. Sie wird lebendig bei festlichen Anlässen, in Kirchen, bei den geselligen Treffen von Vereinen, in der Wirtshauskultur und in vielen weiteren Bereichen unseres Gesellschaftslebens. Stimmgewaltige Chöre, flotte Danzlmusik, schneidige Blaskapellen, rockige Bands und niveauvolle Klassikkonzerte – all das macht das Regensburger-Musik-Land aus. Dieses Magazin ist ein Versuch, die ganze Vielfalt in einer Momentaufnahme festzuhalten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und lade Sie ganz herzlich dazu ein, die Veranstaltungen unserer Regionalwochen „Musik und Gesang im Regensburger Land“ zu besuchen.

Ihr

Herbert Mirbeth Landrat

www.landkreis-regensburg.de Hier finden Sie auch Informationen zu Veran-staltungen der Regionalwochen „Musik und Gesang im Regensburger Land“

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Unser Land 3

Ein Traumstart für das musikalische Jahr Feierlich wurden die Regionalwochen „Musik und Gesang im Regensburger Land“ mit einer Maiandacht in der Wallfahrtskirche Mariaort eingeläutet

Rund 200 Gäste, darunter Landrat Herbert Mirbeth, zahlreiche Bürgermeister und Kreisräte aus dem Landkreis Regensburg sowie Bundestagsabgeordneter Peter Aumer und Landtagsabgeordnete Tanja Schwei-ger, feierten die Maiandacht zusammen mit Pfarrer Hans Bock. Die Geschwister Reisinger brachten im

„Das musikalische Jahr hätte nicht

gelungener starten können.“

Landrat Herbert Mirbeth

barocken Gotteshaus an der Naabmündung mit Gitarre und Ziach ihre Fürbitten vor, die Viehhause-ner Sänger und die Blaskapelle Viehhausen stimmten Marienlieder an. Zünftig und geschäftig ging es nach dem erbetenen Segen zu. Die Festgesellschaft marschierte, angeführt von der Viehhausener Blaskapelle, auf das Schiff MS Regensburg. Auf der Donau übernahm die Volks-musikgruppe Z’Wiad die musikalische Unterhaltung und stimmte die Gäste auf die musikalische Veran-staltungsreise durchs Regensburger Land ein. Landrat Herbert Mirbeth dankte bei seiner Anspra-che auf dem Schiff allen Musikern und Sängern sowie den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die bei der musikalischen Veranstaltungsreihe des Landkrei-ses von Mai bis Oktober mitwirken und freute sich über die zahlreichen Besucher der Auftaktveranstal-tung. „Das musikalische Jahr hätte nicht gelungener starten können“, so der Landrat.

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4 Unser Land

Die „von Brennenberg“ waren ein Geschlecht ober-pfälzischer Ministerialer in Diensten der Bischöfe von Regensburg und bekleideten das Truchsessenamt. „Reinmar von Brennenberg“ wird mit Reinmar II. von Brennberg identifiziert, der zwischen 1238 und 1271 belegt ist.

Die von Reinmar von Brennenberg komponier-ten Melodien zu seinen Liedern wurden als die vier „Bremberger Töne“ bekannt. Allerdings ist nur der vierte Ton als Notation überliefert. Sein angeblich tragisches Ende ist unter den 137 Dichterporträts im Codex Manesse, der berühmten Heidelberger Lieder-handschrift, dargestellt und bot den Anlass für die Entstehung einer Volkssage und eines Volksliedes: Der „Bremberger“ verehrt eine Dame, deren eifer-süchtiger Ehemann den Unschuldigen erschlägt und enthauptet. Ahnungslos verspeist sie das Herz des Toten. Als sie die Wahrheit erfährt, verweigert sie vol-ler Entsetzen jede Nahrung und stirbt elf Tage später.

So klang das Regensburger Land im 13. und 14. Jahrhundert Gesungen und musiziert wurde im Regensburger Land auch schon vor 750 Jahren. Im Regensburger Umland gab es im 13. und 14. Jahrhundert mehrere Minnesänger und Dichter, darunter Reinmar von Brennenberg und Hademar von Laaber.

Wol mich des tages Reinmar von Brennenberg (Auszug)

Wol mich des tages do mir alrerst isr worden kunt waz bolier tugende und reiner eren an den frouwen laege!

Ez kom ein wib almitten in mins herzen grunt. do rieten mir die sinne min daz ich ir schone pflaege,

Daz mich dekeiner slahte flot von ir troste und von ir gnaden niemer kunde scheiden.

Ez wendet nieman dan der tot; ir mineclichen lip den kan mr nieman wol erleiden Si ist mir liep und liebet mit fur eliiu wip, si ist mir iemer lieber dan min selbes lip,

Si ist lieb ane zal, daz spriche ich offenbar, si ist min liehtiu rose rot und ouch min spilnder sunne klar.

Tatsächlich fiel aber nicht der Minnesänger Reinmar von Brennenberg einem Mordanschlag zum Opfer, sondern sein Neffe Reinmar III.

Auch in der Geschichte von Laaber findet sich ein berühmter Minnesänger

1334 war Hademar II. von Laaber Bürgermeister in Regensburg. Sein Sohn Hademar III. war der bekannte Minnesänger, dessen Werk „Die Jagd“ in der Litera-turgeschichte Beachtung fand. Minnesang und Lau-tenklang des Hademar III., Schlossherr von Laaber, begeisterten früher wie heute die Menschen aller Stän-de. Daher wird derzeit das „Hademar-Haus der Mu-sik“ am Burgberg des Marktes Laaber direkt am land-kreisweiten Burgensteig in die Gesamtkonzeption der touristischen und kulturellen Entwicklung des Laber-tals und der gesamten Region eingebunden. Mit dem Hademar-Haus der Musik wird ein Ort geschaffen, der die Verbindung zur Geschichte des Ortes Laaber herstellt, indem für den Burgherrn und Minnesänger Hademar III. von Laaber mit der Namensgebung des Hauses und der Pflege des Musik- und Kulturgutes eine würdige Gedenkstätte geschaffen wird. Außer-dem sollen die breit gefächerte Sammlung von Musik-instrumenten und die besonderen musikalischen Fä-higkeiten des künftigen Betreibers, Thomas Dürr (im Bild oben, als Hademar III), einen Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste bieten, die hier über den mittelalterlichen Gesang und deren Instrumente in-formiert werden sowie die Entwicklungsgeschichte der Musik lebendig erfahren können.

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Unser Land 5

Die Türmer Eine ganz besondere Art von Musikern, die vielfältige Auf-gaben zu erfüllen hatte

In Regenstauf lässt sich die Tra-dition der Türmer bis ins Jahr 1710 zurückverfolgen. In He-mau ist bereits 1604 ein Türmer vermerkt. „Türmer hatten bis 1850 die Feuerwache zur Aufgabe und mussten im Falle eines Brandes Zeichen mit einem Musikinstru-ment geben“, weiß der stellver-tretende Bezirksheimatpfleger Hans Wax. Das war der Grund, weshalb nur Musiker den Beruf ausüben konnten. Musik mach-te bis zu 70 Prozent der eigent-lichen Arbeit eines Türmers aus. So war diese Berufssparte über Jahrhunderte hinweg auch für die Kirchen- und Tanzmusik zu-ständig.Der Stadtpfeifer hieß im Mittel-alter bis in die neuere Zeit auch Türmer – in Anlehnung an sei-ne Amtswohnung, die er meist auf dem Turm einer Kirche hatte. Um ihn scharten sich, je nach Bedarf und Statut, andere Horn- und Pfeifenbläser, seine „Gesellen“. Sie halfen ihm, an Festtagen die mehrstimmigen Choräle „abzublasen“ und spiel-ten in Stadt und Land zu Tanz-musik auf, die er als „Meister“ leitete.

„Zu Spott und Ernst“

Türmer hatten von ihrem hohen Aussichtspunkt in Kriegszeiten das Anrücken des Feindes zu si-gnalisieren, in Friedenszeiten die Stunden abzurufen und dabei zu blasen, Feuer zu melden, an Fest-tagen mit ihren weit schallenden Zinken und Posaunen Chorä-le abzublasen und ebenso zum Feierabend eines jeden Tages ein frommes Lied zur Erbauung er-

tönen zu lassen; zuweilen bliesen sie auch Volksliederweisen, „zu Spott und Ernst auf Bestellung“.In den Freistunden wurde ge-lehrt und gelernt, zudem Noten-wesen und die Handgriffe der Instrumentalpraxis eingeübt. Der Türmer hatte das Recht, mit seinen Leuten alle innerhalb seines Bezirkes vorkommen-

In Regenstauf und Hemau

Die Tradition der Türmer lässt sich in Regenstauf bis auf das Jahr 1710 zurückverfolgen. Vio-linen seien zur Orgel gekommen und der Gesang sei mehrstim-mig gewesen, so heißt es in al-ten Protokollen aus jenem Jahr. Ortsheimatpfleger Georg Gahr

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Regenstauf um 1800, Repro eines Hämmerl-Gemäldes, zur Verfügung gestellt vom Regen-staufer Ortsheimatpfleger Georg Gahr. Auf dem Bild ist das Torhaus an der Regenbrücke, die einstige Wohnung des Regenstaufer Türmers, zu sehen.

im Jahr 1838 wurde ein gewisser Georg Schaber zum Türmer von Regenstauf bestellt. In Hemau gehen die ältesten Belege sogar auf das Jahr 1604 zurück. Nach Dominicus Mettenleitner hieß der erste urkundlich bekannte Türmer von Hemau Niklas Pa-yerl von Oberwürzburg. Seinen Dienst trat er am 2. Juli 1604 an.

de Musik allein zu besorgen, er übte also eine Art „Musik-Bann“ aus, so dass ohne Genehmigung kein anderer Musikchor inner-halb dieses Sprengels öffentlich bei Hochzeiten, Kirmessen oder sonst wo zum Tanz aufspielen durfte. Die unberechtigten Ein-dringlinge wurden fortgewiesen oder mit Geldstrafen belegt; auch diejenigen, welche fremde Musiker bestellt hatten, mussten Strafe zahlen.

hat herausgefunden, dass in den Briefprotokollen im Bayerischen Staatsarchiv Amberg anno 1806 das Haus Nr. 167 als das Haus des Türmers Johann Schaber und seiner Ehefrau Eva erwähnt wird. „Das Haus Nr. 167 war das Torhaus an der Regenbrü-cke, das auf einem Gemälde des Malers Hämmerl um 1800 noch zu erkennen ist“, so der Orts-heimatpfleger. Das Amt blieb offenbar in der Familie, denn

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6 Unser Land

„Wenn das Wort lebendig wird“ Die Kirchenmusik im Regens-burger Land wurde immer moderner und vielfältiger. Renate Hirsch-berger führt seit über 20 Jahren auf der Empore der Pfarrkirche in Brennberg Regie. Drei Chöre folgen ihrem Dirigat.

„Wenn das Wort lebendig wird“ von Kathi Stimmer-Salzeder probt Hirschberger gera-de mit dem Brennberger Jugendchor in der Pfarrkirche „St. Rupert“. „Verständlichen, in-haltsstarken, flotten Liedern wie diesem ge-hört die Zukunft“, ist die Chorleiterin über-zeugt. Die Querflöte steuert anmutige Töne bei. Ab und an darf auch mal ein Schlagzeug in die Kirche. Sehr beliebt geworden sind in jüngerer Zeit Taizé-Lieder wie „Bless the Lord my soul“. Vor allem junge Leute hören sie gerne. Keine Frage: Die Kirchenmusik ist in Bewegung. Sie ist lebendig wie nie.

Mit großer Liebe zur Musik, organisato-rischem Geschick, psychologischem Fein-gefühl und souveräner Ausstrahlung leitet Renate Hirschberger die Chöre von „St. Rupert“ in Brennberg. Als Chorleiterin und Organistin im Nebenerwerb fungiert die vierfache Mutter und mehrfache Oma seit über 20 Jahren. Lampenfieber-resistent führt

sie Regie über 17 Register, zwei Manuale und 1154 Orgelpfeifen. Egal, ob sie bei einem Sonntagsgottesdienst die Orgel spielt oder ob sie bei einer Brautmesse das „Ave Maria“ als Solo singt – die Erfahrung beruhigt. „In Gottes Namen“, sagt sich die temperament-volle Frau jedes Mal – und los geht’s.Kirchenchor, Jugendchor, Schülerchor und Flötengruppe hören auf Renate Hirschber-gers Kommando. Privat spielt sie mit Begeis-terung Klavier, Flöte, Gitarre und Hackbrett. Gerne darf zu schönen Rhythmen auch ge-tanzt werden, denn Renate Hirschberger ist Abteilungsleiterin der Tanzsportabteilung des SSV Brennberg.„Ein Leben ohne Musik, das könnte ich mir absolut nicht vorstellen“, sagt die Sopranis-tin. Schon im Alter von fünf Jahren hat sie ihren Vater, den Chorregenten Johann Wolf, einst auf die Empore begleiteten dürfen. „Le-sen hab ich noch nicht können, aber singen schon!“, erinnert sie sich noch ganz genau. Inzwischen sind mehr als 50 Jahre vergan-gen und Renate Hirschberger freut sich, bis heute ihren Glauben mit ihrem Hobby, der Musik, verbinden zu können. „Zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Gläubigen“ sollen Musik und Gesang in der Kirche erklingen, so lautet ihre Maxime. Das

erfordert oft gutes Zureden, denn so man-ches Brautpaar wünscht sich heutzutage Pop-Songs während der Trauung. Renate Hirschberger sucht dann eine Kompromiss-lösung. „Holy Queen“ oder „I will follow him“ schlägt sie dann gerne vor, denn Lieder wie diese sind zwar trendy, aber liturgisch korrekt. Solche Freiheiten hat es vor dem II. Vatikani-schen Konzil nicht gegeben. Damals zelebrier-ten die Geistlichen vom Volk abgewandt. „Et cum spiritu tuo“ hatten die Gläubigen zu antworten. Hochämter und Vespern wurden gehalten, im Advent gab es täglich ein Cho-ralamt und jedes Kind konnte das Paternos-ter auf Lateinisch aufsagen. Das „Lob Got-

tes“ war als Gesangbuch gebräuchlich und es ging recht streng zu. Das Konzil änderte alles: Die jeweilige Landessprache wurde in die Liturgie aufgenommen und die Kirchen-musik wurde geöffnet für verschiedenste Gattungen des Volksgesangs und zeitgenös-sische Musik. Gitarren und Keyboards er-oberten sich ihren Platz neben der Orgel.

W

„Ein Leben ohne

Musik, das könnte

ich mir absolut nicht

vorstellen.“„Lesen hab ich noch nicht

können, aber singen schon!“

„Zur Ehre Gottes und zur

Erbauung der Gläubigen.“

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„Auf der Musi – beim Bruckmeier“ Wo früher angebandelt und häufig der erste (Tanz-) Schritt auf dem Weg in eine Ehe gewagt wurde

Ist man auf dem Tangrintel als Journalist zu einem Ehejubiläum geladen und fragt, wie sich denn das Ehepaar kennengelernt hat, dann ist die Wahrschein-lichkeit groß, dass es heißt: „Auf der Musi – beim Bruckmeier“ oder „Beim Tanzen – beim Bruckmeier“. Beim Bruckmeier also. Gemeint ist der Landgasthof Ferstl-Bruckmeier in Hemau. Hier wurde angebandelt, hier wurde häufig der erste (Tanz-) Schritt auf dem Weg in eine Ehe gewagt.Jeden Sonntag von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr und von 19.00 Uhr bis gen Mitternacht herrschte dort in der tanzwütigen Nachkriegszeit Hochbetrieb. Zeitweise war der damals noch recht kleine Saal so rappelvoll, dass nicht alle Tanzpaare gleichzeitig Platz hatten. Rote und grüne Karten wurden deshalb an die Besucher ausgege-ben. Die Kapelle sagte dann vor jedem Tanz an, welche Farbe die Tanzfläche bevölkern durfte. Daran kann sich Hemaus Altbürgermeister Hans Schuster noch genau erinnern. Er spielte damals in der legendären Blaska-pelle Josef Binner mit, dem Vorgänger der Hemauer Stadtkapelle. Teilweise ging es so hitzig zu, dass der Tanzboden des alten Gebäudes im ersten Stock heftig ins Schwingen geriet und man um die Statik fürchten musste.Wenn von „jedem Sonntag“ die Rede ist, stimmt das nicht ganz, denn es galt: „Kathrein (25. November) stellt den Tanz ein“. Die „staade Zeit“ blieb damals tanzfrei, was auch für die Fastenzeit sowie weitere stille Tage wie Allerheiligen galt. Als Mitte der 60er Jahre beim Bruckmeier ein neuer, größerer Saal gebaut wur-de, blieb die Tanztradition an den Sonntagen ungebro-chen, wenn sich auch die „Musi“ änderte und später

mit dem Tanzvergnügen angefangen wurde. „Es traten richtige Tanzbands auf“, erzählt der Wirt Josef Ferstl. Dabei bürgerte sich ein, dass jedes Dorf rund um He-mau einen eigenen Tisch in Beschlag nahm. Natürlich immer den Gleichen. Nur die ersten beiden Sitzreihen wurden frei gehalten für die Soldaten aus der Hemauer Kaserne.

Tanzleidenschaft blitzt noch aufBis Anfang der 80er gab es Sonntagstanz beim Bruck-meier, dann wurden die Discos zu übermächtig. Doch getanzt wird beim Bruckmeier immer noch. Etwa bei den Faschingsbällen. Deren Zugkraft hat zwar auch ab-genommen, aber manchmal blitzt die Tanzleidenschaft noch auf. Beim letzten Waldbauernball im Februar, so der Wirt, habe er mit 120 bis 150 Gästen gerech-net, „bei 240 hab ich dann das Kassieren des Eintritts aufgegeben und es kamen immer mehr. So was hab ich schon lange nicht mehr erlebt“.

„Mit 120 bis

150 Gästen

hab ich damals

gerechnet,

bei 240 hab

ich dann das

Kassieren

des Eintritts

aufgegeben.“

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8 Unser Land

„Zwiefache“ Wirtshausmusi zu Acht Die Tanngrindler Musikanten spielen nicht „irgendwelche Blasmusik aus Oberbayern, Böhmen oder sonst woher“, sondern in erster Linie altes Liedgut aus ihrer Oberpfälzer Heimat. Die Tanngrindler Musikanten sind ein musikalisches Aushängeschild des Landkreises Regensburg und der Blasmusiktradition auf dem Tangrintel, wie die Region rund um die Stadt Hemau ge-nannt wird.

Gut und gerne 80 Konzerte spielen die Tanngrindler Musikanten im Jahr. Wenn man sich dann auch noch gerne privat trifft, etwa zu einem Schlachtfest „beim Lenzbauer“ in Aichkirchen, kann das nur bedeuten: Diese Musikanten, in der aktuellen Besetzung Daniela Scheuerer, Hans Hierl, Roland Seitz, Robert Lang, Hans Huber, Hans Heigl, Eckhard Herda und Dr. Frieder Roßkopf verstehen sich. Genau das aber trägt dazu bei, dass aus acht guten Musi-kanten eine furios-gute Kapelle wird. „Der Erfolg hat auch viel mit dem Konzept der Tanngrindler zu tun“,

sagt Frieder Roßkopf, Leiter der Tanngrindler. Die Kapelle spielt nicht „irgendwelche Blasmusik aus Ober-bayern, Böhmen oder sonst woher“, sondern in erster Linie altes Liedgut aus ihrer Oberpfälzer Heimat und das in einer Besetzung, wie sie bis in die 50er Jahre hinein auf den Tanzböden des Tangrintels durchaus üblich war. Sie haben alte Zwiefa-che, Schottische, Walzer und Polkas ausgegraben, dem Vergessen entris-sen und selbstbewusst diese musika-lischen Traditionen der „Stoapfalz“ dem Publikum präsentiert. Dabei ha-ben sie alte Klangvorstellungen ihrer Vorbilder, etwa der früheren Kapelle Binner, nicht nur konserviert, son-dern weiterentwickelt und so ihren eigenen Klang, ihren eigenen Stil geschaffen. Da ist es kein Wunder, dass die Tanngrindler gerne und häufig auch im BR-Radio gespielt werden, was ihrem Bekanntheitsgrad natürlich gut tut. Dass sie besonders gerne im BR-Studio Franken gespielt werden, hat natürlich auch etwas mit Regionalproporz zu tun.

GEine Blasmusi ist kein steriles Produkt, es lebt vom Spaß zwischen den Musikern und dem Spaß, den Publikum und Musiker zusammen haben. Interaktion ist in allen Mu-sikstilen das Zauberwort, bei denen es nicht um hehre Kunst, sondern um Volksbelustigung im besten Sinne des Wortes geht. Das gilt für Oberpfälzer Zwiefache genauso wie für Reggae aus Jamaika. Und auf dieses Mitgehen und Antreiben des Publikums verstehen sich die Tanngrindler. Nicht zuletzt deshalb, weil etwa ein Frieder Roßkopf auch schon alleine einen ausgesprochen guten Conferencier abgibt, der mit schelmischem, oberpälzisch-hinter-fotzigem Humor gesegnet ist.Gut 500 Stücke haben sie im Reper-toire. Den Kern bilden immer noch die Oberpfälzer Stückln, aber seit Neuestem sind auch ein paar böh-mische Lieder hinzugekommen. Sie stammen aus dem Nachlass von Alois Frank, einem Heimatvertriebenen, dessen Enkel, Robert Lang, Trompete bei den Tanngrindlern spielt.

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Unser Land 9

Junges Gemüse und alte Haudegen Die Jugend-blaskapelle St. Martin Deuerling

„Machen wir weiter, zunächst mit dem Feldschritt und dann mit dem Marsch Nummer drei“, ruft Josef Spangler (52), der den Nachwuchs der Jugendblaskapel-le St. Martin Deuerling ausbildet. Und los geht’s. Auf Kommando setzen sich 20 Jugendliche im Alter zwischen sechs und 18 Jah-ren in Bewegung.Spangler hebt den Taktstock und der Marsch Nummero 3

wird intoniert. Zwischen dem Deuerlinger Fußballplatz und der 100-Meter-Bahn marschiert und musiziert die Gruppe. „Nicht langsamer werden“, ruft Spangler, als die Marschformati-on in den Weg entlang der Laber einbiegt und die große Trommel beim Zwischenspiel den Takt vorgibt.„Es ist nicht einfach, beim Spie-len auch noch den Gleichschritt zu halten, aber auch das muss man eben als Blasmusi können“, erklärt Spangler.1972 wurde die Jugendblas-kapelle vom damaligen Orts-pfarrer Johann Zens gegründet

und sie ist heute nicht mehr aus dem Ortsleben Deuerlings wegzudenken. Unter dem Ver-einsnamen Jugendblaskapelle St.

Martin Deuerling gibt es auch die „Deuerlinger Blasmusik“. Das sind die alten, erfahrenen Blasmusiker, für die der Name Jugendblaskapelle heute nun gar nicht mehr passt. Kein Wunder, nach bis zu 39 Jahren „Spielsucht“. Doch der Vereinsname verpflichtet. Nach-wuchsarbeit wird groß geschrie-ben, dabei sollen auch die „Jun-gen“ ein spielfähiges Ensemble bilden. Einzelunterricht und das Spiel in der Gruppe, wie gerade auf dem Weg entlang der Laber, wird geboten.Das Instrument ist fast so groß wie das Kind: Bariton-Spieler Felix Edenharter ist der Jüngste bei den Jungen. Gerade einmal sechs Jahre ist er alt, noch nicht einmal in die Schule geht er, aber das Baritonspielen macht ihm Spaß. Sein Vater spielt bei den Deuerlingern Tuba, da musste es auch für den Kleinen ein großes Instrument sein.

Bub der ersten StundePeter Biersack gehörte auch ein-mal zu den Jungen. Er war ein Bub der ersten Stunde, als es 1972 mit der Jugendblaskapelle losging. „Zu Fronleichnam 1973 haben wir nach einem Jahr Pro-

M„Es ist nicht einfach, beim Spielen auch noch

den Gleichschritt zu halten, aber auch das

muss man eben als Blasmusi können.“

be dann das erste Mal gespielt“, erinnert sich der heutige musi-kalische Leiter der Deuerlinger Blasmusi. Während die Jungen

im strammen Gleichschritt noch das Labertal beschallen, sitzt er im Mutterhaus der Regens-burger Brauerei Kneitinger im ersten Stock und gibt den Ein-satz für seine Deuerlinger. Auf-gereiht wie die Hühner auf der Stange müssen sie spielen, denn der Gastraum im ersten Stock ist lang, aber recht schmal – und voll besetzt. Der „Knei“ feiert ge-rade sein 150-jähriges Bestehen. Da muss es natürlich eine gute Blasmusi sein. Und die Deuer-linger haben es drauf. Spielen fidel auf. Publikum und Kapelle haben ihren Spaß.Von konzertanter Blasmusik bis hin zu jeglicher Art von Ge-brauchsmusik reicht das Spek-trum der Kapelle. Sie fühlen sich in Kirchen genauso zuhause wie im Wirtshaus, auf einer Fahnen-weihe oder einem Fest in einer Schrebergartenanlage. Und da immer wieder junge Musiker „nachwachsen“ ist die Wahr-scheinlichkeit groß, dass dies auch in zwanzig Jahren noch der Fall sein wird.

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10 Unser Land

Die Geschwister Reisinger Seit 23 Jahren singend und musizierend unterwegs – Im Gespräch: Ulrike Reisinger

Kreisvolksmusikpfl egerin Ulrike Reisin-ger aus Bernhardswald kennt das Singen und Musizieren nicht nur in der Theorie. Seit 23 Jahren schon steht sie zusammen mit ihrem Bruder Jürgen auf der Büh-ne. Im Alltagsleben ist Ulrike im Land-ratsamt Regensburg unter anderem für die Betreuung von 85 Obst- und Garten-

Was gehört denn alles zu Ihrem Reper-toire?Ulrike Reisinger: Wir geben Gstanzl, Zwiefache und Couplets zum Besten, denn wir wollen die traditionelle Volks musik wieder at-traktiver machen – gerade auch für jüngeres Publikum. Deshalb schaf-fen wir auch eigenes Liedgut mit zeitkri tischen Texten, gewürzt mit Humor und Witz. Auf technische

Unterstützung durch Drumsets, Keyboards, elektrische Instrumen-te, künstliche, akustische oder visu-elle Effekte und die weit verbreitete Verlags notendudelei verzichten wir bewusst und gerne. Wir verste-hen unsere Lieder und Stücke als musikalische Sprache und Teil der

Verbundenheit zu unserer bayeri-schen Heimat. Altes, Überliefertes vermischt sich mit Neuem und wird bei jedem Auftritt sozusagen neu erfunden und frisch aufpoliert.

Welche Instrumente verwenden Sie und wo liegen Ihre musikalischen Wurzeln?Mein Bruder ist zuständig für Gi-tarre und Raffele. Ich selber spiele diatonische Ziach, Hackbrett, Ak-

kordeon und Gitarre. Singen tun wir na-türlich beide. Begonnen hat alles damit, dass ich unter den Fittichen des Oberpfäl-zer Volkslied-kreises als junges Mädel bei den „Vor-waldkindern“ mitspielte. Zu-sammen mit meinem Bru-der habe ich später einen Gitarrenkurs bei der Volks-hochschule Re-gensburg-Land gemacht und

schön langsam sind wir dann drauf gekommen, dass wir zusammen recht gut klingen .

Das haben später auch viele Promis fest-gestellt, nicht wahr?Tatsächlich durften wir schon ein-mal für den damaligen bayeri-

schen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber in einem Wirtshaus in der Nähe von München spielen. Ein an-deres Mal wurden wir in die Mu-sikantenhochburg „Stanglwirt“ in Tirol eingeladen. Dort saß Franz Beckenbauer im Publikum und er war auch in Wirklichkeit so jovial, locker und souverän, wie man ihn sich vorstellt. Das lag aber vielleicht auch daran, dass der FC Bayern an diesem Tag gewonnen hatte …

Gelegentlich haben Sie auch auf ganz besonderen Bühnen gespielt, wie man hört?Es war an einem Heiligen Abend, als wir ins Fürstliche Schloss einge-laden wurden. Dort sollten wir in den Privaträumen der fürstlichen Familie den Beginn des Weihnachts-abends in Form einer Altbayeri-schen Weihnacht gestalten. Fürstin Gloria sang alle Lieder selber mit und Fürst Albert trug auf Knien das Weihnachts evangelium vor. Später hat er verraten, dass „Es wird scho glei dumpa“ sein Lieblingsweih-nachtslied ist. Natürlich haben wir das dann gleich angestimmt.

Sie haben offensichtlich ein Faible für fesche Hüte und schicke Trachten. Wo kaufen Sie ein?Tatsächlich liebe ich schneidige Trachten kleidung, die ich aus-schließlich im Regensburger Land einkaufe. Dabei greife ich nicht im-mer zu Modellen von der Stange. Glücklicherweise gibt es in unserer Gegend noch geschickte Schnei-derinnen, die ihr Handwerk ver-stehen.

bauvereinen zuständig. Jürgen ist als Dipl.-Ing. bei der Firma Krones in Neu-traubling als Controller tätig. In ihrer Freizeit sind die beiden als „Geschwister Reisinger“ ein unschlagbares Team und ein Markenzeichen, auf welches auch das Bayerische Fernsehen schon auf-merksam wurde.

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Unser Land 11

Steckbrief „Z’ Wiad“: Florian Eicher, 23 (Wörth) Medizinstudent, Flügelhorn und Trompete; Sepp Eicher, 22 (Wörth) Jurastudent, Basstrompe-te; Birgit Tomys, 24 (Ittling) Lehramtsstudentin, Gitarre und Klarinette; Mar-tin Seidl, 22 (Wörth) Musikstudent, Akkordeon; Reinhard Diener, 24 (Wörth) Student der Medizingerätetechnik, Tuba.„Z’ Wiad“ spielen am 12.6. im Hofbräuhaus München, am 10.7. beim Delln-hauser Volksmusikfest, am 15.7. beim Fischerfest in Alburg, am 16.7. bei der Fahnenweihe der FFW Oberachdorf, am 24.9. beim Herbsttanz in Brennberg, am 25.9. beim Stodlkeada in Brennberg.

Steckbrief „Kaiserschmarrn“: Die komplette Besetzung von „Z’ Wiad“ plus Verena Hieber (München) Klarinette, Katharina Bauer (Fürth) Klarinette, Georg Kulzer (Rettenbach) Trompete, Hans Rösch (Wiesent) Trompete, Lena Eicher (Wörth) Posaune, und Brigitta Kienberger (Wörth) Posaune. Zu hören ist „Kaiserschmarrn“ am 1. Juli ab 19.00 Uhr beim Burgfest in Brennberg.

A ganz a wuida Haufa Rassige Musik von „Z’ Wiad“ bis „Kaiserschmarrn“

„Ja wann i mit mei’m Reserl sonntags auf ’n Tanz-boden geh, dann duat ma, duat ma, duat ma koa Fuaß nimma weh!“ Resch und frisch klingt es, wenn die fünf jungen Musikanten der Gruppe „Z’ Wiad“ den „Herzsiebener“ anstimmen. Sie tun das in Dur und Moll mit viel Spaß an der Sache, dazu sehr versiert und mit der nötigen Gelassenheit. Für hochwertige Volksmusik fernab aller Klischees sind sie bekannt und daheim sind sie in Wörth an der Donau, also „Z’ Wiad“. Mit Flügelhorn, Basstrompe-te, Tuba, Akkordeon und Gitarre bringen sie Polkas, Walzer, Boarische und Zwiefache gekonnt zu Gehör und begeistern mit ihrer Freude an der Musik ihr Publikum. Jugendlichen Elan, überschäumende Spielfreude und höchsten musikalischen und kulturellen Anspruch bringt die Gruppe mit. So finden sich im Repertoire nicht nur die Evergreens der bayerisch-böhmischen Blasmusik, sondern man trifft echte Klassiker wie Bizet, Verdi oder Offenbach neben ursprünglicher bairischer Volk- und Tanzmusik, fernab von volks-tümlichem Gedudel. Mit raffinierten Arrangements

Jund kraftvollem Gesang spielt sich die fröhliche Gruppe vom Oberpfälzer Zwiefachen bis zu astrei-nem Swing im Benny-Goodman-Stil quer durch alle Genres. Die Tanzbeine kommen da kaum zur Ruhe. Diese beeindruckende Mischung verschiedener Stilrichtungen wird stets unverstärkt, also „stromfrei“ und mit vielen gesanglichen Elementen dargeboten.„Zu fünft klingen wir prima, aber eigentlich wär’s ab und zu mal ganz nett, in einer größeren Formation zu spielen“, sagte Reinhard Diener eines Tages zu Sepp Eicher und rannte damit offene Türen ein. Verstär-kung war schnell gefunden, denn beim Regensburger Musikantenstammtisch treffen sich jeden Monat junge, musikbegeisterte Leute aus der ganzen Umge-bung. Gespielt wird dort ohne Noten, ohne Ansage, halt einfach drauflos. Mitmachen darf jeder. Es wird gespielt, getanzt und gesungen, dass es eine Freude ist. „Do is richtig Action – a ganz a wuida Haufa!“ So bildete sich mittlerweile zusätzlich zu „Z’ Wiad“ die Formation „Kaiserschmarrn“, die mit dem glei-chen Temperament ausgestattet, aber „größer und wilder als Z’ Wiad“ auftritt.

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Volksmusik mit Schmiss und Pfiff Die Kapelle Josef Menzl gehört zu den erfolgreichsten und ange-sehensten Blaskapellen, die der Landkreis zu bieten hat

Sie sind irgendwie anders als viele andere bayerische Blaskapellen, gehen intensiver auf ihr Publikum zu und auch der Sound ist dichter, fetziger. Unser Land führte ein Interview mit Josef Menzl (38), dem Chef und Arrangeur dieser speziellen „Blosmusi“ mit „Soul“.

Herr Menzl, warum spielen Sie nicht Stromgitarre in einer Rockband und stattdessen bayerisch-böhmi-sche Blasmusik?Josef Menzl (hält eine Gitarre in der Hand und stimmt einen Blues-Akkord an): Ich bin ja mit Volksmusik aufgewachsen, hab aber auch etwa in einer Soulband gespielt und in einer Rock ´n´ Roll-Formation. Wenn ich diese Erfahrungen nicht gemacht hätte, würde heute die Kapelle Josef Menzl anders klingen und anders auftreten.

Warum denn das?Blasmusik ist normalerweise Gebrauchs- und Unterhaltungsmusik zur Untermalung eines Geschehens. Die Erfahrungen aus Rock ’n’ Roll, Soul, Blues und Jazz führten dazu, dass

wir dominanter auftreten, stark das Publi-kum mit einbeziehen, ja wir bieten neben guter Blasmusik auch eine gute Show. Und ich versuche einen kompakten Sound zu schaffen, eine kraftvolle Interpretation mit Schmiss und Pfiff.

Was sind Ihre musikalischen Vorbilder aus dem Bereich Volksmusik?Anfangs die Saulocker – eine Kapelle, die es leider nicht mehr gibt – und die Tanngrindler Musikanten – gerade auch vom Sound her. Aber mein großes Vorbild ist die 1978 verstor-bene Blasmusiklegende Otto Ebner. Er war der Beste. In meinem Büro hängt ein Bild von ihm, und wenn ich ein Stück arrangiere, denk ich oft: Wie hätte der Ebner das gemacht?

Sie arrangieren die Stücke und schreiben die ver-schiedenen Stimmen dazu?Wir versuchen ja, richtig „kracherte“ Stückl zu spielen und gleichzeitig Stücke, die sonst kei-ner spielt. Neben dem Durchforsten von Mu-sikarchiven und dem Lesen alter Noten heißt das vor allem, viele alte Aufnahmen anhören. Teilweise handelt es sich sogar noch um Schel-lacks. Die Noten dazu findet man nicht, die muss man sich erarbeiten und so umsetzen, dass es für meine Klangvorstellungen und un-sere Besetzung passt. Das müssen auch nicht unbedingt Blasmusikstücke sein. Ich hab auch schon Stücke für uns umgesetzt, die eigentlich von einer Geigenmusik gespielt wurden und sogar Popsongs bayerisch-böhmisch bearbei-tet, etwa Go West von den Village People.

Sie gehen somit manchmal sehr unbekümmert mit Traditionen um?Da halte ich es mit Gustav Mahler, der einmal sagte: Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.

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Löschen und Musik: Der Spielmannszug der FF Regen-dorf vereint beides Eine Feuerwehr ist zum Löschen da. Punkt. Ungewöhnlich ist es dagegen, wenn eine Feuerwehr auch musikalisch ist. Das gilt etwa für die Freiwillige Feuerwehr Regendorf.

Diese hat seit 1978 eine musi-kalische Abteilung, den Spiel-mannszug. Unser Land sprach mit dessen heutigem Leiter Reinhard Ühlin, der gleichzeitig auch 1. Vorsitzender des Feuer-wehrvereins ist.

Herr Ühlin, wie kam es zur Grün-dung des Spielmannszuges?Reinhard Ühlin: Die Abtei-lung wurde vom musikbe-geisterten Mitglied Rudolf Schneider und dem damali-gen Kommandanten Bruno Ühlin gegründet. Sie wollten damals den Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung bieten. Dieses Ansinnen war zunächst in der Vor-standschaft umstritten. Die Abstimmung fiel in der Vor-standschaft knapp – mit 13 Ja- zu elf Nein-Stimmen – zugunsten der Gründung des Spielmannszuges aus.

Warum gab es denn Wider-stände?Man glaubte, dass es sich nur um ein Strohfeuer han-delt und die Sache schnell wieder einschläft. Schließ-lich stellte der Feuerwehr-verein der neuen Abteilung auch Startkapital zum Kauf von Instrumenten zur Verfü-gung. Aber dieses Geld ist längst zurückgezahlt. Die Abteilung trägt sich heute selbst.

Von einem Strohfeuer kann man also nach 33 Jahren des Beste-hens der Abteilung nicht spre-chen?Sicher nicht, aber wir haben zumindest zur Zeit schon auch Probleme. Ein spielfä-higes Ensemble haben wir aktuell nicht. Dafür sind wir aber in der Nachwuchsför-derung sehr stark enga-

giert, damit wir zur alten Größe zurückfinden. Schließ-lich spielten in den 80er und 90er Jahren zwischen 50 und 60 Musikanten im Spielmannszug und wir ge-wannen auch mehrere Wett-bewerbe, die die bayerische Spielmannszugvereinigung ausrichtete. Doch dann kam ein Generationswechsel und gleichzeitig hörten jüngere Spieler auf.

Wie reagieren Sie nun darauf?Wir haben unsere Anstren-gungen verstärkt, um neue Mitglieder zu gewinnen. Da-bei steigen wir jetzt schon in der musikalischen Früh-förderung ein. Aktuell ha-ben wir 53 Kinder in Aus-bildung. Das beginnt mit der Klangschule mit drei bis vier Jahren, wobei der Großteil unseres Nachwuchses heute

zwischen sieben und zwölf Jahre alt ist. Schwierig wird es dann, wenn die Kinder älter werden und sich ihre Interessen ändern. Der Com-puter ist unser größter Kon-kurrent.

Was bieten Sie denn den Kin-dern?Neben der Ausbildung in No-tenlehre, Blockflöte, Quer-flöte, Schlagwerk, Marsch-trommel, Konzertflöte, Lyra, Gitarre, bringen wir mit den Kindern auch Musicals auf die Bühne, etwa „Die kleine Lok“ oder den „Regenbo-genfisch“. Wir veranstalten auch Weihnachtskonzerte und gestalten Weihnachts-andachten und haben vor, im Fasching aktiv zu sein. Vor Kurzem wurde ein Workshop für Kinder orga-nisiert, bei dem sie selbst In-strumente gebaut haben und unter Anleitung dann darauf spielen konnten. Das alles wird gut angenommen.

Hat sich der Spielmannszug als Unterabteilung der Regendorfer Feuerwehr auch positiv auf die Kernkompetenz der Feuerwehr ausgewirkt?In gewisser Weise schon. Die Damenlöschgruppe etwa hat ihre Wurzeln im Spiel-mannszug.

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„Mir macht es auch nach 23 Jahren immer noch große Freude, jede Woche mit meinen jungen Leuten nicht nur zu singen, sondern sie auch in ihrem Leben zu begleiten. Wir haben inzwischen acht Verheiratete im Chor, davon drei Paare innerhalb des Chores und

zwei Chorbabys. – Und das alles entspringt aus einem ehemaligen Kinderchor!“

In 23 Jahren 15.000 Euro gespendet! „Cantico“ bringt von Tegernheim aus „klangschöne Harmonie“ ins In- und Ausland

Von Tegernheim aus bringt das Vokalensemble „Cantico“ seit 23 Jahren klang-schöne Harmonie nicht nur ins Regensburger Land, sondern bis nach Salzburg und Rom. Entstanden ist das Ensemble aus einem Kinderchor, der 1988 von Edeltraud Appl gegründet wurde. Im November 1993 kamen Männerstimmen hinzu, was dem Chor ein breitgefächertes Repertoire geistlicher und weltlicher A-capella-Musik von der Renaissance bis zur Gegenwartsliteratur eröffnete. Kurze Zeit später gab man sich den Namen Cantico.

Zunächst gestaltete man vor allem Gottesdienste und Hochzeiten, um-rahmte weltliche Feste und Empfänge und gab Konzerte. Bald folgten Auf-tritte in ganz Bayern, insbesondere

zahlreiche Advents-, Passions,- Ma-rien- und geistliche Konzerte. Da-bei stieß das Ensemble auf vielfach positive Resonanz. So wurde dem Chor immer wieder „klangschöne

Cantico – öffentliche Auftrittstermine 26. Juni 2011: „Musik im Pfaffen-

winkel“ in der Wieskirche, Haydn: Die Jahreszeiten

3. Juli 2011: Kath. Hochschul- gemeinde Regensburg, St. Paul, Gottesdienst

23. Juli 2011: Pontifikalgottes-dienst in Regensburg zur Verlei-hung der MISSIO

18. Dezember 2011: Traditionelles Weihnachtskonzert in St. Vitus, Regensburg

Cantico – Kontakt:Chorleiterin Edeltraud ApplTelefon 0 94 03/87 70 · E-Mail: [email protected]

Geschlossenheit“ und „Sicherheit in allen Lagen“ bestätigt.Fernsehaufnahmen für die ARD-Sen-dung „Kein schöner Land“ (2000) und die BR-Sendung „Unter unse-

rem Himmel – Ad-ventsingen auf dem Samerberg“ (2004) sowie die Produk-tion einer eigenen CD mit dem Titel „Ohne Anfang, ohne Ende“ machten das Vokalensemble weit über die Grenzen Bayerns hinaus be-kannt. Höhepunkte waren Chorreisen

nach Pisa, Florenz, Wien, Rom und Venedig. In den letzten Jahren wurde man im-mer öfter eingeladen, bei renommier-ten Konzertreihen, wie etwa „Musik im Pfaffenwinkel“, „Nürnberger Kir-chenmusiktage“ oder „Musiksommer zwischen Inn und Salzach“ zu gas-tieren. Regelmäßig arbeitet „Canti-co“ mit namhaften Orchestern und Instrumentalgruppen zusammen, so etwa bei den großen Orchesterkon-zerten zum Ende des Mozartjahres im Januar 2007 in der Stiftskirche

zur Alten Kapelle in Regensburg so-wie beim Händel-Festkonzert 2009 in Regensburg und in der berühmten Wieskirche.Dem Chor gehören etwa 20 Sänge-rinnen und Sänger im Alter zwischen 21 und 35 Jahren an, die alle aus Stadt und Landkreis Regensburg stammen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, an-spruchsvolle Werke der Chorliteratur auf sehr hohem Niveau zu präsentie-ren. Mit großem persönlichem Enga-gement und Fingerspitzengefühl lei-tet Edeltraud Appl den Chor. Für ihr musikalisches und soziales Wirken im Bereich der Jugendarbeit wurde ihr 2005 die Ehrennadel des Land-kreises Regensburg verliehen. Sie ist nebenberuflich an der Katholischen Fachakademie für Sozialpädagogik in Regensburg als Dozentin für Chorge-sang tätig. Erstaunlich und vorbildlich ist das Engagement der Chormitglieder für Menschen in Not, seien sie in Indien, Kenia, Nepal, Japan oder auch nur in einem Nachbardorf von Tegernheim zuhause. In unzähligen Benefizkon-zerten hat „Cantico“ während der vergangenen 23 Jahre rund 15.000 Euro für caritative und soziale Zwe-cke und Einrichtungen ersungen.

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Frisch und fröhlich drauf-los singen … „Wenn ma beim Singa an Spaß hat, dann klingt’s scho mal guad“

„D’ Bäuerin hot d’ Katz verlorn, woas net, wo’ s is“, singen 16 Buben und Mädchen von den Donaustaufer Burgspatzen frisch von der Leber weg. Bei der Wieder-holung kommt die zweite Stimme dazu und das macht sich ganz prima. Die Donaustaufer Burgspatzen singen fröhlich drauf los, dass es eine wahre Freude ist. Diszi-plin, Können und wunderschöne Stimmen vereinen sich trefflich zu einer ansteckenden „Gute-Laune-Offensive“. „Das allerwichtigste ist die Freude am Singen“, verrät Chorleiterin Vroni Laußer. „Wenn ma beim Singa an Spaß hat, dann klingt’ s scho mal guad“, weiß sie aus Erfahrung. Den Gesang bekam die Grundschullehrerin sozusagen mit in die Wiege gelegt, denn ihre Eltern sind leidenschaftliche Volksmusikanten und seit Jahrzehnten als „Dreigesang Schmid-Wittmann“ unterwegs. Vroni selber steht seit 22 Jahren auf der Bühne und spielt sechs Instrumente. Als Referentin bei zahlreichen Volks-musikseminaren hat sie sich einen Namen gemacht – auch auf Schulamtsebene bei diversen Lehrerfort-bildungen. Derzeit tritt sie als Teil des familieneigenen Quartetts auf, außerdem als Ensemblemitglied der

„Krampfgeiger“ und eben als Leiterin der „Donaustau-fer Burgspatzen“. Bei denen handelt es sich um einen der beiden Donaustaufer Schulchöre. Bei den Proben darf es auch mal lustig zugehen. „Die Kinder wissen aber auch, dass sie sich bei Auftritten dementsprechend verhalten müssen“, sagt Vroni Laußer. Der Lohn lässt dann nicht lange auf sich warten. Das Pu-blikum applaudiert stets kräftig und Ende 2010 wurden die „Donaustaufer Burgspatzen“ sogar mit dem Ehren-preis beim Wettbewerb „Zwieseler Jugendfink“ ausge-zeichnet. Begleitet wird der Chor stets von Vroni Laußer auf der Gitarre und von deren Ehemann Andreas auf der Steirischen Ziach. Dass sich die beiden auf musikalische Art kennenlernten, versteht sich quasi von selbst. „Bei uns war es Liebe auf den ersten Ton“, verraten die beiden und üben sich derzeit mit Vorliebe beim Singen von Wiegenliedern: Söhnchen Florian kam im Frühjahr zur Welt und es schaut ganz so aus, als ob ihm recht gut ge-fällt, was seine Eltern den lieben langen Tag alles singen. Wenn das so weitergeht, wird er bestimmt auch mal ein „Donaustaufer Burgspatz“.

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Die „kleinen Dom-spatzen“ in Pielen-hofen Junge Stimmen in alten Klostermauern

„Schule ist ja irgendwie

immer blöd, aber Singen,

das macht schon Spaß.“

Fährt man von den Jurahöhen über Münchs-ried direkt auf Pielenhofen zu, hat die Klos-teranlage Pielenhofen eine besonders starke Wirkung: Dominante, barocke Pracht zur Ehre Gottes – in einem schmalen Tal. Hier sind seit 1981 die „kleinen Domspatzen“ untergebracht. In dieser Volksschule reifen Knabenstimmen heran, die später im Dom-spatzengymnasium ihre volle Blüte errei-chen sollen. Vormittags ist die Schule eine Volksschule wie jede andere auch – sieht man einmal davon ab, dass hier nur Buben – momen-tan 78 – unterrichtet werden. Doch an den Nachmittagen klingt der Schall von reinen, hellen Knabenstimmen durch die Kloster-anlage, hört man Klavierläufe und Violin-klänge, welche manchmal noch etwas krat-

zig klingen. Eine Stunde Gesang und ab der 2. Klasse 20 bis 30 Minuten Instrumentalun-terricht sind nachmittags angesagt – Haus-aufgaben werden im Studiersaal erledigt. Dann geht es um 17.00 Uhr für die Schüler der 1. und 2. Klassen bzw. um 18.00 Uhr für die Schüler der Jahrgangsstufe drei und vier nach Hause. Ein Ganztageskonzept also, wo-bei Sport, Toben und Freizeit auch nicht zu kurz kommen.

Geistiges Liedgut im Zentrum

„Spaß am Singen und an Musik ist natür-lich eine Grundvoraussetzung“, sagt Stifts-direktor Pfarrer Joseph König. Den Kindern gefällt’s. „Schule ist ja irgendwie immer blöd, aber Singen, das macht schon Spaß“, bringt

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Stiftung Pielenhofen der Regensburger DomspatzenGegründet wurde die Bildungseinrich-tung als Stiftung von Domkapellmeister Prof. Dr. Theobald Schrems 1947, um beim Übertritt auf das Domspatzengym-nasium bereits vorgebildete Stimmen für den Domchor zu haben. Lange Jahre war sie nur eine Vorschule für Kinder der dritten und vierten Klasse, die in Etterz-hausen untergebracht war. 1981 zog man nach Pielenhofen um und ab dem Schul-jahr 2004/05 wurde die Schule zu einer Grundschule mit vier Jahrgangsstufen ausgebaut.

es Michi Oertl (10) auf den Punkt. Aufge-weckt sind die Buben und voller Energie, doch wenn Chorleiter Thomas Gleißner am Klavier den Einsatz gibt, herrscht Konzentra-tion und dann erklingen rund 50 Knaben-stimmen – rein und fein. Geistiges Liedgut steht natürlich im Zentrum, aber auch Volkslieder, Kinderlieder und Spaßlieder werden geübt.

Fingerspitzengefühl ist gefragt

Gerade wird das russische Volkslied „Sa-scha geizte mit den Worten“ geprobt. Ein jauchzendes „Heij“, unterstützt mit einer ausladenden Armbewegung, bildet den Schlusspunkt. Gleißner geht vorsichtig mit den jungen Stimmen um. „Bei einem In-strument kann man einen verstimmten Ton leicht korrigieren, aber in die Stimmen kann man nicht hineinschauen, gerade wenn die Kinder einmal krank sind. Da ist Finger-spitzengefühl angesagt. Man darf die jun-gen Stimmen nicht überlasten“, so Gleißner. Deshalb werden die älteren Kinder zusätzlich

von einer ausgebildeten Stimmbildnerin be-treut und auch ein Logopäde ist im Einsatz.Etwa zweimal im Jahr haben die kleinen Domspatzen sogar Domdienst, doch auch sonst können sie ihre Kunstfertigkeit immer wieder zum Besten geben. Sie umrahmen Gottesdienste und Feste oder bringen Kin-

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deropern, wie etwa 2010 „Das Zauberwort“ zur Aufführung. Viel Spaß haben den Klei-nen auch die CD-Aufnahmen zur „Singlok“ gemacht. Dieses Liedbuch samt CD wurde vom bayerischen Kultusministerium her-ausgegeben, um das Singen in den Grund-schulen zu fördern.

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Singen mit Anspruch Die Chorphilhar-monie Regensburg hat ihre Wurzeln im schönen Laaber

Wenn ein Laienchor sich an Carl Orffs „Carmina burana“ oder aktuell an Giuseppe Verdis „Missa da Requiem“ versucht – dann stellt er einen hohen Qua-litätsanspruch an sich, dann geht das über eine nor-male „Singstunde“ weit hinaus. Das tut zweifelsohne die Chorphilharmonie Regensburg, deren Motor der musikalische Leiter Horst Frohn ist. Dass es als Opernsänger schwer ist, eine Familie zu ernähren, musste auch Horst Frohn (damals lyrischer Tenor am Regensburger Stadttheater) einsehen. Er sattelte um und wurde Hauptschullehrer in Hemau. Doch schon während seines Referendariats stellte er fest: Ohne Musik, ohne Gesang geht es bei ihm nicht. So gründete er 1991 – also vor 20 Jahren – das Vokal-ensemble Laaber, das später in Chorphilharmonie Laaber-Regensburg umbenannt wurde und heute nur noch Chorphilharmonie Regensburg heißt. „Dabei wollte ich zeigen, dass anspruchsvolle Chormusik auch in der Provinz möglich ist“, erzählt der Laaberer.

„Ich fordere viel von den Sängern“ Anfangs bestand der Chor nur aus 16 Damen, von denen heute noch ein paar dem Chor ihre Stimme leihen. Doch es schien, als hätte Frohn eine „Markt-lücke“ entdeckt. Schnell wuchs der Chor an und nicht mehr nur Laaberer folgten seinem Taktstock. Als 1993/94 Frohn das ehrgeizige Projekt „Carmina burana“ im Laaberer Burghof auf die Bühne brach-te, war der Chor schon auf 60 Sänger angewachsen. Geprobt wurde damals in der Aula der Laaberer Hauptschule.Als der Einzugsbereich der Sänger größer wurde, ent-schied man sich 2000, die Proben nach Regensburg in den Theatersaal des Erzbischof-Buchberger-Hei-

„Dabei wollte

ich zeigen,

dass anspruchs-

volle Chormusik

auch

in der Provinz

möglich ist.“

mes zu verlegen, wo bis heute jeden Mittwochabend gesungen wird. Rund 70 aktive Sänger im Alter von 16 bis 71 Jahren umfasst der 70-köpfige Chor heute, darunter sehr viele junge Mitglieder. Der Zulauf ist dabei ungebrochen. Alleine über zwölf sehr gute Bässe verfügen die Chorphilharmoniker. „Ich glaube, das liegt daran, dass wir wirklich ein anspruchsvolles Repertoire haben und ich auch viel von den Sängern fordere. Das wollen die Leute auch“, erzählt Frohn. Vielleicht liegt es aber auch an seiner mitreißenden Art und seinen didaktischen Fähigkeiten sowie an der funktionierenden Vereinsstruktur samt moti-vierter Vorstandschaft rund um den Vorsitzenden Friedhelm Moggert.Viele Konzerte gibt die Chorphilharmonie nicht. Vier große Auftritte im Jahr und einige kleinere, darunter immer auch Konzerte in Laaber, werden gegeben. „Bei so einem Laienchor ist eben vor allem der Weg das Ziel“, so Frohn. Aber das hat auch andere Grün-de: Große Konzerte bedeuten große Kosten. Bei ihren Auftritten sind die Solisten und Teile des Orchesters Profis und die wollen bezahlt werden.

Verbindungen bis nach JapanHeuer im Herbst wird die Chorphilharmonie bei ihren großen Auftritten Ende Oktober von japani-schen Kollegen aus Kobe und Osaka verstärkt. Seit 2009 gibt es hier Verbindungen, die Frohn geknüpft hat. Auch Chorphilharmoniker sangen schon im Land der Morgenröte und Frohn wusste dort als Gastdirigent zu überzeugen. So ganz sicher war die Teilnahme der Japaner nach dem Tsunami vom 11. März nicht. „Aber jetzt ist sicher, dass sie kommen“, freut sich Frohn.

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Seit mehr als 25 Jahren sind „d’ original Otterbachtaler“, auch kurz „Ottis“ genannt, aus der regionalen Musikszene nicht mehr wegzu-denken. Aber auch weit darüber hinaus haben sie ihr Können unter Beweis gestellt. Egal ob Hochzeit, Faschingsball, Gründungsfest oder Firmenfeier – die sechs Vollblut-musiker mit Sängerin bringen tolle Stimmung in jede Veranstaltung. In ihrem Repertoire sind aktuelle Hits genauso vertreten wie die Klassiker aus Rock, Pop, Schlager und bayeri-scher Blasmusik – so können sie sich auf jedes Publikum optimal einstel-len. Großen Wert legen sie auf die Feststellung, dass bei ihnen nichts aus der Konserve kommt. „Alles, was man bei den Ottis hört, wird live an Ort und Stelle musiziert“, betont Norbert Hirschberger. Trotz des ge-füll-

ten Terminkalenders und der damit verbundenen Routine sprühen die Bandmitglieder nur so vor Freude an der Musik und garantieren „Spaß und gute Laune“ bei jeder Veran-staltung.„Wenn im Frühsommer die Bier-zeltsaison losgeht, fängt es bei uns an zu kribbeln – dann packt uns das Musikantenfieber und wir müssen raus auf die Bühne“, beschreibt Norbert Hirschberger die aktuelle Befindlichkeit und freut sich schon auf die nächsten Bierzelt-Einsätze im Regensburger Land: Am 3. Juli spielen die „Ottis“ beim Bürgerfest in Regenstauf und am 17. Juli beim Feuerwehrfest in Oberachdorf.

Die „Ottis“ – Besetzung und Schwerpunkte:

Seit zehn Jahren dabei ist Alfons Kerscher.

Der Gitarrist und Sänger ist

Die „Otterbachtaler“ – Leidenschaft im Blut Das Otterbach-tal, ein wildromantischer Bachlauf in der Nähe von Altenthann, gab den „Ottis“ einst ihren Namen. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet: Die pfiffigen Musiker wurden längst zum Synonym für leidenschaftliche Musik und zum Werbeträger für den einstigen Namensgeber.

S Wenn das Publikum mitgeht und die Gastgeber zufrieden strahlen, dann sind die „Otterbachtaler“ in ihrem Element. Applaus ist für sie das reinste Lebens-elixier. Davon bekommen sie reichlich, wie Hunderte von begeisterten Einträgen im Gästebuch der „Otter-bachtaler“ beweisen.

Eine typische Kostprobe: „Servus Ottis. Vielen herzlichen Dank nochmal, dass ihr den schönsten Tag unseres Lebens noch schöner gemacht habt! Die Stimmung beim Brautstehlen war einfach gigantisch und der restliche Tag war auch spitze! Ein riesiges Kompliment an euch alle! Macht weiter so und hoffentlich bis bald auf der nächsten Hochzeit.“

ein „Musiker aus Leidenschaft“ mit anerkannten „Frontman-Qualitäten“. Christina Kerscher peppt die Band nicht nur optisch auf, sondern ist eine hervorragende Sängerin mit „Gänsehautfeeling“ in der Stimme. Christian Peutler gibt den richti-gen Takt an, begeistert mit nicht zu bremsender Power und bildet das Herzstück für den unverwechselba-

ren Ottis-Sound. Norbert Hardt ist der „Mann für die tiefen Töne“, er spielt die Tuba und kann außerdem gut singen. Gitarren-solos und langjährige Erfah-

rung sind die Spezialitäten von Robert Wicher. Franz

Poiger, der vielseitige „Ur-Otterbachtaler“ aus Unterlichtenwald, ist für den Gesang und für den Bläsersound zuständig. Ebenfalls ein Urgestein mit Wohnsitz Unter-lichtenwald ist Norbert

Hirschberger, bei den „Ot-tis“ als „Herr der Tasten“

und Bühnentechnik-Experte im Einsatz.

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Rock mit voller Power „Die Auftritte mit SiN decade sind pure Energie, das ist mein Sport. Und es macht ein-fach Spaß, einen Saal zum Kochen zu kriegen und zu spielen, was das Zeug hält“, sagt Frank Doll (38), Chef und Gitarrist der erfolgreichen Rock-Cover-Band „SiN decade“.

Unser Land sprach mit dem gebürtigen Schönhofener, der auch im „normalen“ Le-ben sein Geld mit Musik verdient – dann al-lerdings als Musiklehrer für Gitarre.

Seit wann gibt es SiN decade und wie viele Konzerte spielt ihr im Jahr?Frank Doll: SiN decade gibt es seit zwölf Jahren und in der aktuellen Be-setzung mit Joe, Jürgen, Dominic, Tobi,

Mämpf und mir seit etwa sechs Jah-ren. Wir haben so zwischen 40 und 50 Auftritte im Jahr. Jetzt im Sommer sind wir voll ausgebucht.

Wo tretet ihr denn auf?Grob gesagt von Sölden im Ötztal bis Köln und von Leipzig bis Aachen, aber hauptsächlich in Ostbayern, Österreich und der Schweiz. Wir spielen auf Ge-burtstagsfeiern genauso wie bei Rock-nächten, Open Airs und Festen.

Was macht „SiN decade“ aus?Natürlich die Musik, aber das ist nicht das Einzige. Leute, die zu unseren Kon-zerten kommen, müssen ja Eintritt zah-len. Da muss man eine gute Show bie-ten. Und man muss sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen. In den letzten Jahren haben wir eine Beamer Show gemacht. Da haben wir es dem Publikum auch ermöglicht, via SMS

„Die Interaktion mit dem Publikum

auf allen Feldern ist extrem wichtig.“

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Nachrichten auf die Leinwand zu beamen. Bis zu tausend SMS sind da eingegangen. Meist Liebesbotschaften. Die Interaktion mit dem Publikum auf allen Feldern ist extrem wichtig. Ziel für 2011 ist eine LED-Projektionsfläche über die komplette Bühnenrückseite. Da kann man dann eine Lichtshow auf andere Weise realisieren.

Folgen euere Shows einem Muster?Prinzipiell ja. Wir spielen in der ersten Runde vor allem aktuelle Sa-chen, damit man die Leute gleich kriegt. In der zweiten Runde sind Rock Classics und Medleys angesagt. In der dritten Runde wird es dann hart. Rock, Hard Rock und Metall. Was uns von anderen Cover-bands abhebt, sind die vielen deutschen Titel im Programm.

Und wenn die Sache vor der Bühne eskaliert?Wenn sich was anbahnt, gehen wir vom Gas, spielen ruhigere Nummern. Bekom-men wir die Sache nicht in Griff, hören wir auf. Das gilt auch bei Hitlergruß oder Ähnlichem. Dann ist Schluss!

Was war eines der extremsten Kon-zerte bei dem alles noch gut gegan-gen ist?Ein Konzert im Rahmen der „Extrem Kajak WM“ von Adidas in der Area 57 im Ötztal. Die waren beim Feiern genauso drauf wie beim Kajakfahren. Volles Risiko und Adrenalin pur. Da wurde der Gewinner, ein Australier, in einem Kajak während des Kon-zertes durchgereicht. Da haben wir den dritten Teil ruhig angelegt, aber selbst bei Balla-den von Robbie Wil-liams gingen die noch voll ab. Wahnsinn!

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Die „Froschhaxn“, das sind sechs junge Musiker aus Steinsberg im Regensburger Land. Vielseitige Musik, garniert mit einem fetzigen Bläsersatz, mehrstimmi-ger Gesang, Spaß, gute Laune und Freude am Musi-zieren sind die Markenzeichen der Stimmungstruppe. Die typisch bayerische Musikanten-Geschich-te begann vor 15 Jahren. Inzwischen wurden die Froschhaxn zu einem Exportschlager der Party-, Stimmungs- und Festzelt-Szene. Jährlich absolvie-ren sie unzählige Auftritte bei Volksfesten wie der Regensburger Dult oder dem Straubinger Gäuboden-fest, sowie bei allerlei Vereinsfesten, Kirchweihen und Faschingsbällen. „Andere Jungs träumen vom

FC Bayern München – wir träumen immer nur von voll besetzten Festhallen und Sälen“, verraten die pfiffigen Musiker.Zur Band gehören Benjamin Gerhardinger (Gesang, Gitarre) aus Penk, Christian Dobler (Gitarre, Saxo-phon, Klarinette, Moderation) aus Steinsberg, Daniel Sandner (Akkordeon, Steirische, Keyboards, Band-Management) aus Schmidmühlen, Mario Hüttner (Drums, Gesang) aus Steinsberg, Markus Schießl (Gitarre, Steirische, Trompete) aus Wolfsegg und Oliver Schmid (E-Bass, Bariton) aus Steinsberg.Nicht nur im Regensburger Land sind die „Frosch-haxn“ unterwegs. Heuer reisen sie schon zum zweiten Mal über den großen Teich nach Amerika. 21 Tage lang heißt es dann wieder: „Herzlich willkommen auf dem Oktoberfest in Los Angeles“. Ein weiteres Highlight der Bandgeschichte war die Einladung zum Musikantenstadl nach Basel mit Moderator Andy Borg und Showgrößen wie DJ Ötzi, den Amigos und den Kastelruther Spatzen. Jedes Jahr aufs Neue, wenn die Sommer-Sonne-Party-Zeltsaison beginnt, sind die „Froschhaxn“ mitten drin. Legen sie erst mal los mit ihrer eigenen humor-vollen Version von Hits wie „Aber schön muss sie sein“, dann erlebt man im Publikum immer wieder die unaufhaltsame Ausbreitung von guter Laune in Minutenschnelle. Sie sind eben ein prima Team, die „Froschhaxn“, und sie verkörpern hundertprozentig das Motto ihrer ersten CD: „Mir bleib’n Freund olle Zeit, ob es regnet oder schneit.“

Die „Froschhaxn“ unterwegs:11.06.2011 80-jähriges Gründungsfest KBMV Eitlbrunn

12.06.2011 Regentalfest Ramspau

02.07.2011 Abi-Ball St.-Marien-Gymnasium Regensburg

09.07.2011 Teublitzer Nacht

11.07.2011 125-jähriges Gründungsfest FF Endorf

16.07.2011 Gründungsfest Schützenverein „Wiesengrund“ Hamberg

18.07.2011 50-jähriges Gründungsfest TSV Brunn

21.08.2011 Gäubodenfest Straubing

27. - 28.08.2011 125-jähriges Gründungsfest FF Gänserndorf (A)

04.09.2011 Herbstdult Regensburg

4., 15., 16., 21., 22., Oktoberfest in Los Angeles, Californien, Phoenix-Club-Festzelt 23., 28., 29. und 30.10.2011

„Aber schön muss sie sein“ Die Hits des „Frosch-haxn-Express“ bringen gute Laune in Minutenschnelle

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„Ich will ja was bewegen“ Für Klaus Wenk ist die Musik Beruf und Leidenschaft zugleich – Interview mit Klaus Wenk

Sie haben auf Ihren Konzertreisen die halbe Welt ge-sehen und große Erfolge gefeiert. Dennoch sind Sie sich nicht zu fein, in der Pfarrei St. Rupert spontan als Kantor auszuhelfen oder dem Kulturausschuss Ihrer Wohngemeinde beratend zuzuarbeiten. Wie kommt es, dass Sie sich ehrenamtlich mit solchen „Peanuts“ abgeben?Klaus Wenk: Ich engagiere mich natürlich mit großer Begeisterung für kulturelle Anliegen in meiner Gemeinde. Das liegt mir einfach sehr am Herzen. Wenn’s mir terminlich ausgeht, dann mach ich auch gern mal den Kantor in unserer Pfarrkirche. Unseren Herrn Pfarrer halte ich üb-rigens für einen sehr aufgeschlossenen Seelsor-ger, der unserer Gemeinde überaus gut tut. Und wenn mich der Kulturausschuss als beratenden Gast um meine Meinung bittet, dann bringe ich mich gerne ein. Ich will ja was bewegen.

Als gebürtiger Regensburger sind Sie in den östlichs-ten Zipfel des Landkreises – in das sehr kleine Dorf Zumhof – gezogen. Wie groß war der „Kulturschock“? Und haben Sie die Entscheidung, in Zumhof ein Haus zu bauen, jemals bereut?Ich hatte sehr wohl anfangs Bedenken, denn ich war ja immer ein reiner Stadtmensch! Ich bin zum Studieren sogar nach München gegan-gen. Das war eine wunderbare Zeit. Aber rück-blickend kann ich sagen, dass ich es nie bereut habe, aufs Land gezogen zu sein. Ganz im Ge-

genteil. Ich liebe meine neue Heimat und möch-te nicht mehr weg hier. Dezente Kulturarbeit kann man ja auch auf dem Land betreiben. Besonders, wenn das Umfeld so schön mithilft, wie es in Brennberg der Fall ist.

„Musik und Gesang im Regensburger Land“ heißt das Jahresmotto des Landkreises. Wie gefällt Ihnen das Programm und was sind Ihre Lieblings-Programm-punkte?Prima Sache, finde ich. Die Mischung finde ich sehr gelungen. Insgesamt sprechen mich die klassischen Sachen mehr an. Aber so ist eben für jeden was dabei. Dass Brennberg mit der Frauenzeller Sommernacht-Serenade am 8. Juli auch vertreten ist, freut mich besonders.

Für Klaus Wenk (45) ist Musik nicht nur Hobby, sondern Beruf und Leiden-schaft. Seine Profession ist der Gesang. Seit 1993 gehört er dem renommierten Vokalsextett „Singer Pur“ an, mit dem er seitdem auf eine internationale Kon-zerttätigkeit und preisgekrönte CD-Produktionen zurückblicken kann, unter anderem auf den zweifachen Gewinn des begehrten „Klassik Echo“. Klaus Wenk ist ehemaliger Domspatz und dreifacher Familienvater. Er wohnt seit 2002 in Zumhof, Gemeinde Brennberg, und er ist sich nicht zu schade, sich in seiner Wahlheimat – sei es in der Pfarrei oder im Kulturausschuss der Gemeinde Brenn-berg – musikalisch einzubringen.

Sommernacht-Serenade: „Von Wien hinaus in die Welt“ – Unter diesem vielversprechenden Titel lädt der Kulturausschuss der Gemeinde Brenn-berg im Rahmen des Landkreis-Jahresmottos am 8. Juli zur Sommerserenade ein. Beginn dieses Konzertes, das in der Veranstaltungsreihe der „Frauenzeller Klosterkonzerte“ stattfindet, ist um 20 Uhr im Innenhof des Klosters Frauen-zell. Es erklingt Musik von der Wiener Klassik bis zu den Beatles. Mitwirkende sind das Marzipan Quartett mit Christof Weighart (Violine), Markus Kop-pe (Violine), Johanna Weighart (Viola) und Michael Wackerbauer (Cello), sowie Helmut Nieberle (Jazzgitarre) und Dana Darau (Gesang). Der Eintritt kostet 10,– Euro. Kinder und Jugendliche sind frei. Karten können unter 0 94 82/9 40 30 bestellt werden.

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Der Klangraum, unendliche Weiten – wir schreiben das Jahr 2011 … Zu Besuch beim Klangzauberer Heinz Grobmeier

Besucht man den Musiker und Kom-ponisten Heinz Grobmeier in seinem Haus in Haag bei Hemau, wird man mit Klangerzeugern aller Art kon-frontiert. Es sind fremd wirkende In-strumente aus allen Herren Ländern, aber auch Alltagsgegenstände, denen Grobmeier Klänge entlocken, ja dar-auf spielen kann.Da steht etwa das Schlappophon in ei-ner Ecke. Es sind PVC-Abflussrohre in einem Holzgestell, die mit Flip-Flops

angeschlagen werden. Aber das Ding klingt wirklich! „Die Leute meinen immer, ich nehm’ da irgendwelche Dinge und hau einfach drauf. Aber selbst wenn ich nur auf drei Gläsern spiele, dann hab ich mir die genau ausgesucht, die sind natürlich aufein-ander gestimmt C-E-G etwa“, so der sympathische, herrlich unprätentiöse

Musiker, der in der Region zunächst durch die Band „Original Negerlän-der“ bekannt geworden ist.

Glasdidgeridoo und -bibb

Überhaupt Glas. Gerade mit diesem Material hat er sich musikalisch in-tensiv auseinandergesetzt. Entstanden sind dabei Instrumente wie Glaskla-rinette, Glasdidgeridoo, Panzerglas-plattenspiel, Glasrüssel, Glastrommel, Glasdeckelspiel und Glasbibb. Er hat sogar ein Glasröhrenklavier entwi-ckelt, für das er 2006 den Rodenstock Glasinnovationspreis bekommen hat. „Das hat vor 15 Jahren damit ange-fangen, dass ich eine Ausstellung eines Glaskünstlers musikalisch umrahmen sollte. Da ist mir die Idee gekommen, Glas zum Klingen zu bringen. Da es im Bayerwald viele Glashütten und Glaskünstler gibt, gab es da viele An-knüpfungspunkte. Die meisten Glas-instrumente habe ich dabei in Zu-sammenarbeit mit der Glasfachschule Zwiesel entwickelt.“Gerade für ganz bestimmte Anlässe – und seien sie noch so abgedreht – musikalische oder auch musikalisch-visuelle Konzepte zu entwickeln und umzusetzen, ist eine große Stärke von Grobmeier, verlangt natürlich auch eine intensive Auseinandersetzung mit der gestellten Aufgabe. Auf Glas

ist er da bei Weitem nicht beschränkt. Es kann auch Gras sein. Ja, Gras. Einen solchen Auftrag bekam er vom Grashalminstitut in Nürnberg. „Da musste ich erst nachdenken und mir fiel ein, dass auch Bambus zu den Gräsern zählt.“ Und gerade in Asien gibt es viele Bambus-Instrumente von thailändischen Panflöten, über Rang Tang, einem indonesischen Xylofon bis hin zur Khaen, einer Mundorgel aus Laos. Doch auch zum Thema Wasser, zum Thema Fliegen, dem Thema „Faszination Weltraum“ oder dem Kunstprojekt „Der Bunker“ ist Grobmeier schon Passendes und Ge-witztes eingefallen.

Mit Musik durchs Leben

Grobmeier ist ein musikalischer Wel-ten- und Zeitreisender, der eben auch in neue musikalische Klangräume vordringt. Von der Gregorianik bis zum freien Jazz, von europäischer Kirchenmusik bis hin zur Musik auf Bali reicht sein Spektrum. „Mit Musik durch das Leben“, ist sein Motto. Ob als Solist, in diversen Duos oder zu-sammen mit Formationen wie „Pura Crema“, den „Negerländern“, „Canto di Cosmo“, oder „Trio Mystique“ be-schreitet er diesen Weg.Ein Mensch, den auch das rhythmi-sche Rattern einer Küchenmaschine inspiriert, den eine gut gesungene Schlagerschnulze genauso berühren kann wie der Bolero von Ravel, kann musikalisch nur sehr schwer festge-legt sein. So hat ihn das Regensburger Stadttheater gerade als musikalischen Leiter für die Inszenierung von „Das Wirtshaus im Spessart“ engagiert.

„Die Leute meinen immer,

ich nehm’ da irgendwelche Dinge

und hau einfach drauf.“

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„Ab morgen wieder Hirn“ Der Kabarettist Jürgen Kirner ist in der bayerischen Kulturszene eine feste Größe

SSchließlich hat Jürgen Kirner mit seiner Couplet AG die Kunst-form des Couplets wiederbelebt und steht mit der AG erfolgreich seit 20 Jahren auf der Bühne. Nicht schlecht in diesem schnell-lebigen Geschäft.Geboren ist der Wahlmünchner Kirner in Hemau. Hier erhielt er das Rüstzeug für seine Karriere. In der eher „reizarmen“ Klein-stadt seiner Kindheit und Jugend faszinierten ihn schnell die Men-schen, ihre Biografien und das, was hinter der Fassade steckt. Als Lehrmeisterin fungierte seine Oma. Alle zwei Tage ging die mit ihm zum Einkaufen in den „ro-ten“ Konsum“. Der Gang wurde

häufig unterbrochen. Ein Ratsch war angesagt. Ging es dann wei-ter, kommentierte sie die Neuig-keiten, analysierte die Personen und zeigte Hintergründe auf. Denn in einem Dorf kennt man sich ja und weiß genau, wer was warum, wie sagt, wie er es gerne meinen möchte und wie man es auch verstehen kann, damit et-was Wahrhaftiges daraus wird.

„Sepp, sing nu oan“

„Ich hab alles aufgesaugt, wie ein Schwamm und fand das span-nend“, erzählt er. Der zweite In-spirator war sein Opa. „Sepp, sing nu oan“, hieß es im Wirtshaus oft und dann stieg der Opa auf einen Stuhl und unterhielt spontan die Gäste. Der kleine Jürgen hat das oft beobachten dürfen – wenn er

seinen Opa aus dem Wirtshaus abholen musste, denn wenn der Sepp in Fahrt war, dauerte der Wirtshausbesuch länger, als es der Familie lieb war.Eigentlich wollte Kirner ja Kunst studieren, aber dazu reichte das Geld nicht. So wurde er „Schau-werbegestalter“, also Dekorateur.

Dinge in Form zu bringen, einen Spannungsbogen zu gestalten, liegt ihm ja noch heute. Seine ka-barettistischen Fähigkeiten teste-te er bei den „Hemauer Rathaus-

gnaunzen“. Im Fasching zog man von Wirtshaus zu Wirtshaus und nahm die Begebenheiten der Heimat aufs Korn. Auch, wenn diese Auftritte nicht jedem gefie-len, fürchtete man doch scharf-züngig vorgetragene Enthüllun-gen. Wie würde dann Hemau in der Welt dastehen? Doch Kirner

setzte sich durch. Später suchte er fern der Kleinstadt in München beruflich einen Neuanfang. Er arbeitete etwa als Geschäftsfüh-rer der Krone Warenhaus GmbH und später als Marketingmann beim Verlag Münchner Wochen-anzeiger, wo er immer noch be-schäftigt ist.Doch das war ihm vielleicht zu wenig Bühne, denn ein „Akteur“ ist er immer gewesen. Passivität passt nicht zu seinem Charakter. So gründete er 1991 die Couplet AG. Hier bringt er alles zusam-men, was er kann, was er gelernt hat – verpackt in hinterfotziger, weißblauer Heiterkeit. Kirner ist auch ein Moralist. Und nichts empört ihn mehr, als die auf al-len Kanälen betriebene Volksver-dummung. Den aktuellen Pro-grammtitel der Couplet AG „Ab morgen wieder Hirn“ kann man deshalb durchaus als Aufforde-rung verstehen.

„Ich hab alles aufgesaugt wie ein Schwamm

und fand das spannend.“

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Leidenschaft für die Querfl öte Lisa Wiltschko aus Neutraubling war wiederholt beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ erfolgreich. Die junge Neutraublingerin liebt ihr Musikinstrument heiß und innig.

Blockfl öte begann die talentierte Musike-rin schon während ihrer Kindergartenzeit zu spielen, bevor sie in der Grundschule zur Querfl öte wechselte. Ausgebildet und verfeinert wurde ihr Können auf der Quer-fl öte an der Städtischen Sing- und Musik-schule in Neutraubling, wo sie bis heute regelmäßigen Unterricht nimmt. Lisa Wiltschko ist nicht nur begabt, sondern auch sehr motiviert. Die Herausforderung, beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ an-zutreten, nahm sie deshalb schon fünf Mal

an. Drei Mal holte sie den 1. Preis im Re-gionalwettbewerb und zwei Mal durfte sie sogar im Landeswettbewerb starten. Wer mit Leidenschaft musiziert und fl eißig übt, den holt man gerne auf die Bühne. In der Musikschule Neutraubling wirkte Lisa Wiltschko in zahlreichen Ensembles und im Orchester mit. Ein Höhepunkt in ihrem musikalischen Werdegang war eine Konzertreise nach Kroatien. „In Dubrov-nik durfte ich das Mozart-Rondo als So-lostück spielen“, erzählt sie. „Mit dem Ju-

nior Classic Orchester habe ich außerdem bei Konzerten auf Korfu und in Bulgarien mitgewirkt“.

Schöner Klang und vielseitigDie sympathische junge Frau erinnert sich aber auch gerne an Kammerkonzerte in hiesigen Gefi lden und an das Abiturkon-zert 2011 am Gymnasium Neutraubling, das sie vor wenigen Wochen mit der Uni tauschte. In Regensburg begann sie Anfang Mai unmittelbar nach dem Abitur sofort

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ihr Jura-Studium. Obwohl sie an der Uni viel Zeit verbringt und das Studium na-türlich Priorität genießt, will die 19jährige auf keinen Fall ihr Instrument vernachläs-sigen. Lisa schwärmt von ihrem Hobby: „Kein anderes Instrument hat so einen wunderschönen Klang und ist gleichzeitig so vielseitig einsetzbar. Man kann mit der Querfl öte alle Epochen und beinahe alle Stilrichtungen abdecken und man kann dieses Instrument sehr präzise spielen.“ Auf jeden Fall will sie weiter üben und

auftreten. Sie ist deshalb langfristig auf der Suche nach Alternativen zum Junior Clas-sic Orchester. „Denn da wachse ich jetzt leider raus“, bedauert sie.

Jugend musiziertAuch 48 Jahre nach seiner Gründung ist der Wettbewerb „Jugend musiziert“ so attraktiv und populär wie eh und je. Seit 1963 ist der Musik-Wettstreit zum bedeu-tendsten Förderprojekt für musikalischen Nachwuchs in Deutschland geworden. Er

dient sowohl der Förderung der Laienmu-sik als auch der Förderung von Jugendli-chen mit professionellen musikalischen Ambitionen. Jedes Jahr aufs Neue treffen talentierte junge Musikerinnen und Mu-siker in Regionalwettbewerben, Landes-wettbewerben in Deutschland und den Deutschen Schulen im Ausland und einem Bundeswettbewerb aufeinander. In einer Vielzahl von Kategorien können sich die Jugendlichen bewerben – sowohl solistisch als auch im Ensemble.

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Die Idee, regelmäßig Kulturveranstaltungen in Wörth zu organisieren, wurde 2005 im Kulturausschuss der Stadt geboren und wird dort mit überraschend gro-ßem Erfolg auch umgesetzt. Ziel ist es einerseits, den Bürgern von Wörth und der Umgebung qualitätvolle Konzerte, Kabarett, Lesungen und Ausstellungen an-zubieten. Andererseits will man Künstlern aller Rich-tungen eine Auftrittmöglichkeit verschaffen.Das Programm mit Schwerpunkt Musik ist nach allen Richtungen offen und reicht von Rock, Blues über Jazz und echter Volksmusik bis hin zur klassischen Musik. Auch alle Formen der Kleinkunst treffen sich auf den Bühnen der K.i.W. Auswahlkriterium ist ausschließ-lich die künstlerische Qualität der Akteure.

„Kultur in Wörth“ (K.i.W.) bringt die Leute zusammen und die Stadt in Bewegung. Das „Kulturportal der Stadt Wörth“ ist ein Erfolgsmodell.

Besonderen Wert legt die Wörther Kulturinitiative auch auf Veranstaltungen für Kinder. Theater, Shows und Mitmachaktionen sollen die Heranwachsenden an kulturelle Begegnungen mit viel Spaß und den-noch Anspruch heranführen.

Schönster Raum im Landkreis als BühneIm Sommer und Herbst finden die Veranstaltungen im Schlosskeller oder im Schlosshof statt. In der rest-lichen Zeit bietet „der schönste Raum im Landkreis Regensburg“, das Rondellzimmer im Schloss, die ge-eignete Atmosphäre für Konzerte und Lesungen. Da-bei setzt man auf die Zusammenarbeit mit dem Land-kreis Regensburg. Für Ausstellungen steht die Galerie unter dem Burg-fried zur Verfügung. Bei Kirchenkonzerten erfreut sich die Schlosskapelle großer Beliebtheit. Seit 2010 steht auch noch der Bürgersaal im Stadtzentrum zur Verfü-gung. Viele weitere Orte in und um Wörth sorgen für abwechslungsreiches Ambiente bei den verschiedenen künstlerischen Darbietungen. Bereits 2008 prämierte die Initiative „Deutschland, Land der Ideen“ unter der Schirmherrschaft des Bun-despräsidenten die kulturellen Leistungen der K.i.W.

„Zugpferde“ sorgen für Furore„Weil das Personal bei den Veranstaltungen aus-schließlich ehrenamtlich arbeitet, können die Preise für Eintritt und Verzehr sehr günstig gestaltet werden. Eventuelle Gewinne werden wieder in die Kulturarbeit der Stadt investiert“, freut sich Wörths Bürgermeister Anton Rothfischer.

Kulturausschuss der Stadt Wörth:Die Mitglieder: Johann Festner (Vorsitzender), Franz Beutl, Josef Heitzer, Beate Ostermeier, Hildegard Schindler, Richard Schönberger

Die „Bayerischen Löwen“, „brüllten“ hervorragend im Keller des Schlosses Wörth

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„Es ist unglaublich, was man zusammen mit vielen anderen aufgeschlossenen Leuten in Bewegung brin-gen kann“, zeigt sich Kulturausschuss-Vorsitzender Johann Festner begeistert über den Erfolg von „Kultur in Wörth“. Diesen Begriff, der längst zum Aushänge-schild der Stadt Wörth wurde, hat er erfunden. Und er wird nicht müde, immer wieder neue „Zugpferde“ nach Wörth zu holen. Die „Cuba-Boarischen“ sorg-ten letztes Jahr für Furore und die „Biermösl-Blosn“ hat für heuer zugesagt. Obwohl deren Auftritt erst im September sein wird, ist das Konzert schon seit März ausverkauft. Das freut den kulturbegeisterten Johann Festner, dessen Augenmerk jedoch genauso inten-siv auf das Potential gerichtet ist, das der Ort Wörth selbst bietet.

Auf die Leute zugehenOft hat er schon erlebt, dass Vieles möglich wird, wenn man nur erst mal auf die Leute zugeht. So geschieht es derzeit beim Jahresschwerpunkt 2011 von „Kultur in Wörth“. Gemeint sind die „Stadt(ver)führungen“, ein reizvolles, vielseitiges Projekt, das alle Altersgruppen und Genres einbezieht und obendrein einen erst-klassigen Werbeeffekt erzielt. „Das Ganze hat damit zu tun, dass sich die Kultur in die Wirtschaft hinein bewegt, so dass neue Foren geschaffen und zusätzli-ches Publikum angezogen wird.“ So gibt es unter dem Begriff „Stadt(ver)führung“ am 12. Juni eine Exkursi-on in Sachen Ziegelherstellung und am 18. Juni eine Ballspielstunde für Kinder und Erwachsene. Am 20. Juni 2011 dürfen Kinder ein Floß bauen und am 25. Juni gibt es ein „Käfer-Treffen“. Eine Kirchen-

führung folgt am 26. Juni, ein Kegelkurs am 2. Juli und eine Märchenwanderung am 3. Juli. Zur Vorbe-reitung einer Stadtrallye, die am 17. Juli stattfinden wird, konnte Johann Festner eine Gruppe von neun

Jugendlichen gewinnen. „Die sagten spontan zu und stellten in kürzester Zeit ein spannendes Programm zusammen – ist das nicht toll?“ Vom Benefizkonzert bis zum Herbstfest, vom Puppen-spiel bis zur „Russischen Zigeunermusik“, von „Cor-ner Mocks“ bis zum „Shanty Chor“ reicht die Pro-grammvielfalt von „Kultur in Wörth“.

„Es ist unglaublich, was man zusammen

mit vielen anderen aufgeschlossenen Leuten

in Bewegung bringen kann.“

Kontakt: www.k-i-w.deTelefon 0 94 82/9 40 30 · E-Mail: [email protected]

„Klingendes Weltall“ – der Ausflug zur Milch-straße und zu entfernten Galaxien war ein beson-deres Erlebnis.

Erstmals bei K.i.W zu Gast: „Walkabout-Jazz and more“.

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Seit 1976 findet in Schierling jeweils im März im Saal des Gast-hauses „Zum Aumeier“ das tra-ditionelle G’stanzlsängertreffen statt, das auf den berühmten „Roider Jackl“ zurückgeht. Dieser Volksmusikant hat es verstanden, mit sogenannten „Schnader-hüpfln“ die Obrigkeit und die „Großkopferten“ auszusingen und die Meinung des Volkes wie-der zu geben.In Schierling im Regensburger Land, an der Nahtstelle zwischen Niederbayern und der Oberpfalz,

wird diese Tradition nun schon seit Jahrzehnten gepflegt und die Nachfrage nach Eintrittskarten ist jeweils enorm. Damit die Ver-anstaltung ihren traditionellen, volkstümlichen Charakter behält, bleibt man trotzdem im Wirts-haus und es werden pro Jahr nur 300 Eintrittskarten verkauft.Für die Musikanten, Sängerinnen und Sänger ist es eine Ehre, an diesem G’stanzlsängertreffen un-ter Leitung des stellvertretenden Bezirksheimatpflegers Hans Wax, mitwirken zu dürfen.

Das Schierlinger G’stanzl-sängertreffen Eine Institution und längst kein Geheimtipp mehr

Gstanzl-Kostproben

Hollaradiridi Hoppsassa, hamma net z’ vuil, trog’ n ma net z’ schwaar.

Hätt ma viel, waar’ s net rar,so duat’ s es aa.

Da Leberknödel und da Semmelknödelde ham’ se gor net gscheit vertrogn.

Do hot da Leberknödel den Semmelknödelaus da Suppenschüssel ausse gschlogn.

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Wenn auf der Laaberer Burg Volksmusik erklingt „Musik in alten Mauern“ heißt die Veranstaltung am Sonntag, den 14. August, die im Rah-men der Regionaltage des Landkreises auf der Laaberer Burg stattfinden wird. Der Schwerpunkt liegt auf echter Volksmusik, wobei auch an Kinder gedacht wird. Veran-staltet wird das Projekt vom Kulturförder-kreis Laaber und dem Markt Laaber.

Die Laaberer Burg in den Kulturbetrieb als Veran-staltungsort einzubinden, war lange Zeit schwierig. Es fehlte die Infrastruktur. Das änderte sich erst, als durch ein Leader-Programm der Europäischen Union der Burghof umgebaut werden konnte. Es entstanden eine Bühne sowie ein Funktionshaus mit sanitären Einrichtungen und der vormals unebene Burghof wurde so gestaltet, dass man dort auch eine vernünf-tige Bestuhlung aufstellen kann. Als dann die Bühne auch noch eine Überdachung erhielt, war der Veran-staltungsort perfekt.Klassische Serenaden-Konzerte und Freilicht-Theater-aufführungen fanden dadurch schon auf der Burg statt. Als dann 2009 der Landkreis im Rahmen des Burgenfestivals bzw. der Veranstaltungsreihe Kultur in alten Mauern dort eine Volksmusikveranstaltung organisierte, konnte sich dies der mit eingebundene Laaberer Kulturförderkreis erst nicht so recht vorstel-len. „Eine Volksmusikveranstaltung im Burghof – wir waren da skeptisch. Vor der Veranstaltung – danach waren wir absolut begeistert“, erzählt Martha Söllner (57), Chefin des Kulturförderkreises.

Heuer nun wird dieses Konzept auf ähnliche Weise wiederholt, nur dass es jetzt einen stärkeren regiona-len Bezug hat. „2009 traten hier Volksmusikgruppen aus dem ganzen Landkreis auf, jetzt Gruppen aus der unmittelbaren Region, wobei wir vor allem auch Kin-dern Volksmusik nahebringen wollen“, so Söllner.

Mundharmonikaworkshop für KinderDie Veranstaltung startet am Sonntag, den 14. August um 15.00 Uhr mit einem Ziegenauftrieb am kleinen Marktplatz. Danach bietet der musikbegeisterte Multi-instrumentalist Thomas Dürr einen Mundharmonika-workshop für Kinder an. „Das hat auch schon 2009 sehr gut eingeschlagen“, informiert Söllner. Weiter wird die Diplom-Kirchenmusikerin Steffi Heelein, die ein sehr gutes Händchen für Kinder und Jugendliche hat, mit Kindern gemeinsam singen und musizieren. Auch ein Trommelworkshop für Kinder unter Leitung von Joseph Wassawa wird angeboten. Neben weiteren musikalischen Schmankerln werden die Piccolinis, die Nachwuchsgruppe der Blasmusi der „Jungen Wilden“,

aufspielen und Instrumente zum Ausprobieren zur Verfügung stellen. Zu Tanz und Gesang laden dann am Abend die „Laabertaler Musikanten“ ein. „Dabei werden wir mit Unterstützung des Marktes Laaber auch wieder einen hölzernen Tanzboden aufstellen, denn auf Steinboden lässt sich eben nicht so gut tan-zen“, lächelt Söllner.

D „Dabei werden wir mit Unter-

stützung des Marktes Laaber

auch wieder einen hölzernen

Tanzboden aufstellen.“

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Bei „Kids4Rock“ geht der Punk ab Jugendtreff Lappersdorf bietet Auftrittsmöglichkeit für die ganz jungen Nachwuchsrocker

Der Sieger von „Kids4Rock“, dem Nachwuchswettbewerb für Schülerbands, deren Mitglieder mehrheitlich nicht äl-ter als 14 Jahre alt sind, heißt heuer „Perfektion“ aus Lup-burg. Beim Finale im Jugendtreff in Lappersdorf konnten sie sich gegen die Band „Cake Bomb“ durchsetzen.Gerne scheitelig in die Stirn geföhntes Haar – der erste, spontane Gedanke beim Anblick der Nachwuchsrocker ist: „Mensch, sind die jung!“ Und brav schauen sie aus, die Mitglieder von „Perfektion“. Aber dann: Wolf im Schafspelz – Hard Core Rock ist angesagt. Die Jungs ver-wandeln sich in „Angry young Men“ und gerade Sänger Elias Landfried gibt gekonnt den zornigen, bösen Buben. Grimmig das Mikro in den Fäusten umklammert, brüllt er los oder singt in perfekter Rockerpose – den Körper in ekstatischer Rückenlage, den Kopf weit zurückgeworfen. Ego – wo sind meine Grenzen? Jonas Habel drischt währenddessen erstaunlich gekonnt auf sein Schlagzeug ein. Bassist Matthias Hengl und die Gitarristen Johannes Singer und Korbinian Fischer geben

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bleischwere Akkorde dazu. Musik und Texte haben sie selbst gemacht. Rund eineinhalb Jahre gibt es die Band und auf den Nachwuchswettbewerb sind sie deshalb aufmerksam geworden, weil sie die Schülerband „Fast Food macht fett“ kennen. Das waren die Sieger von 2010. „Da haben wir uns gedacht, dann könnten wir das auch einmal probieren“, so Landfried.„Wir wollten die Veranstaltungsreihe Wettrocken im Landkreis nach unten abrunden. Denn beim Wettrocken haben Bands, deren Mitglieder noch sehr jung sind, kaum eine Chance“, sagt Rudi Reichenberger, Jugend-pfleger in Lappersdorf. Das Konzept scheint aufzuge-hen, nicht nur für Schülerbands aus dem Landkreis ist „Kids4Rock“ interessant. 2010 war Premiere der Veran-staltungsreihe, die im weiten Umkreis von ihrer Ausrich-tung her wohl einzigartig ist. In den zwei Vorentscheiden wurden die Sieger zwischen jeweils drei Bands gekürt, die dann im Finale gegeneinander antreten mussten. Dabei spielte heuer zur Einstimmung die „Schülerband Regenstauf“ mit ihrer ausdrucksstarken Sängerin.

Voller Einsatz fürs PublikumDie musikalische Gewitterfront in „Perfektion“ begeis-terte die Jury. 2. Bürgermeister Albert Baldauf konnte ihnen weniger abgewinnen. Für ihn wären wohl „Cake Bomb“ mit ihren rockigen, popigen Coverversionen die Sieger gewesen. Sie machten ihm richtig Spaß – und er war nicht der einzige. Die Band startete mit einem Abba-Song. Schnell war klar, die drei Mädels und drei Jungs können mit ihrer Bühnenshow überzeugen. Sängerin Ni-cole Ulobetz gibt eine super Rock-Göre ab, Gitarre und Bass (Philipp Obermeier und Hagen Styra) arbeiten hart und mit vollem Einsatz fürs Publikum. Und auch Patricia Reisinger und Lucia Rehn zeigen Qualitäten. Verschmitzt bearbeitet Jakob Koch sein Schlagzeug. Respekt! Je länger sie spielten, umso mitreißender wurde die Show. Deshalb waren sie am Ende auch enttäuscht, als sie es nicht ganz geschafft hatten. Da kullerten Tränen über Mädchenwangen. Aber: The Show must go on. Schnell waren sie wieder alle fröhliche, ausgelassene Teenager und zu Recht ein wenig stolz auf ihren Gig!

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Klangwerk – Die Musikkneipe in Beratzhausen Musiker brauchen Spielfreude, Inspiration – und Auftrittsmöglichkeiten

In Beratzhausen gibt es im Obermühlweg 1 seit Herbst 2007 einen Ort, der immer wieder Mu-sikern und Kleinkunst-künstlern eine Bühne bietet. Klangwerk heißt die Musikkneipe, die von Barbara Wurster und ihrem Lebensgefährten Bernhard Döbereiner ge-führt wird.

Warum haben Sie Ihrer Musikkneipe den Namen Klangwerk gegeben?Barbara Wurster: Das war naheliegend, in dem Gebäude ist auch ein kleines Wasserkraftwerk untergebracht. So sind wir auf die Kombina-tion von Klang und Werk gekommen.

Und was bewog Sie dazu, hier eine Musikkneipe auf-zumachen?Die Räume, die vormals als Werkstätten dien-ten, beherbergten eine Zeit lang die Kunstaka-demie Regensburg samt einem Akademiecafé. Als die Kunstakademie zurück nach Regens-burg zog, hab ich mich irgendwie in das Haus verliebt. Anfangs betrieb meine Tochter hier eine kleine Bar und alle vier Wochen wollten wir Konzerte veranstalten, um die Kunst, um Live-Musik zu fördern. Aber der Zuspruch war so groß, dass daraus eine Musikkneipe ent-stand, die jetzt jeden Tag offen hat.

Sie sind also in die Sache hineingeschlittert?Naja, wir hatten keinen Businessplan und auch keine Gastronomieerfahrung. Learning by do-ing war angesagt und nebenbei haben wir das alte Haus gekauft und renoviert.

Wie oft gibt es denn hier Konzerte?Von Mitte September bis März/April mindes-tens einmal im Monat. In den Sommermonaten

gibt es keine Konzerte. Das hätte keinen Sinn, da wollen wir nicht mit Vereinsfesten oder gar Open Airs konkurrieren.

Und welche Art von Musik ist bei Ihnen zu hören?Das ist ein sehr weites Feld. Rock, Blues, Jazz. Mundart, Mittelalterrock, Rock ’n’ Roll. Aber auch orientalische Klänge samt Bauchtanz gab es schon mit der Gruppe Basarab. Ich hatte so-gar schon die Heavy Metal Band „Prankster“ hier. Nachdem ich den Jungs gesagt habe, sie sollten die Lautstärke unserem altehrwürdigen Gemäuer anpassen, hat es mir sogar gefallen. Auch Volksmusik gab es schon bei uns.

Woher kommen die Bands, die hier auftreten?Die meisten Bands kommen aus der regionalen Musikszene Ostbayerns. Viele Musiker kenne ich von früher. Da ist es dann leichter, den Kon-takt herzustellen. Großartige Gagen können wir natürlich nicht bezahlen.

Sie geben auch Nachwuchsbands eine Chance?Sicher. Es gab schon Bands, die hatten ihren ersten Auftritt bei uns. Eine davon ist jetzt so-gar recht erfolgreich. Es ist die Mittelalterband „Zwielicht“. Heute könnten wir ihre Gagen ei-gentlich nicht mehr bezahlen, aber sie spielen dennoch alle Jahre bei uns, weil wir ihnen da-mals eine Chance gegeben haben.

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Schüler im Musical-Fieber „Es ist schon cool, vor so vielen Leuten aufzutreten“

Dass eine Grund- und Mittelschule aufwän-diges Schüler-Musiktheater auf die Beine stellt, ist nicht alltäglich. In Hemau initiiert seit 2002 Lehrer Kurt Arnold diese Projek-te. Das funktioniert nur, weil Schulleitung, Lehrkörper, Elternbeirat und Eltern Enga-gement zeigen. Und, weil zahlreiche Schüler mit Begeisterung bei der Sache sind. Bei der diesjährigen Produktion „Bobo der Bär“ wa-ren unter den über 200 Mitwirkenden größ-tenteils Schüler.Musik, Licht, Technik, die aufwändig gestal-teten Kostüme, die Choreografie, die schau-spielerische Leistung der jungen Akteure und die Geschichte aus der Feder Arnolds – was das Publikum in der Hemauer Tangrin-telhalle zu sehen bekam, begeisterte. Kaum zu glauben, aber der Grundplot entsprang dem Schulalltag. Lehrer Arnold hatte für sei-

ne Schüler eine Nachschrift vorzubereiten und da er die empfohlenen Texte fade fand, schrieb er einfach selbst eine Geschichte.Angefangen hatte alles an der Mainburger Schule. Dort war Konrektor Reinhold Rück-erl aufgefallen, dass Hobbymusiker Arnold gut Texte schreiben kann. Und so brachte Arnold 1996 in Mainburg eine Interpretati-on von Tabaluga auf die Bühne. Dazu hatte

er das Musical schülergerecht umgeschrie-ben. „Ich habe gemerkt, dass mir das leicht fällt“, merkte Arnold und beschloss, selbst ein Musical zu schreiben.

„Das bringt ganz

schön Selbstbewusst-

sein und schafft einen

unglaublichen Team-

geist.“

„Alles Lüge oder was?“, lautete 2002 der Titel des ersten Musicals, das er in Hemau auf die Bühne brachte. Eine Bearbeitung von „Ritter Rost“ („Ritter Rost miez Hollywood“) folgte 2005, das Musical „Leonhards Abenteuer“ 2007, das „Westical“ „Mampfing Düll in Blackkiss Hill“ 2009 und 2011 nun die Ge-schichte des schüchternen Bären Bobo, der in Lady Franziska schwer verliebt ist.Ab Mitte Oktober wurde einmal wöchent-lich geprobt, ehe am 25. März Premiere war. Ganz schön mutig: Erst am Tag der General-probe standen alle Akteure samt Musikern zusammen und vollzählig auf der Bühne. „Anders ist die Sache nicht in den Schul-alltag zu integrieren“, so Arnold. Vorausset-zung der Teilnahme ist übrigens, dass die Noten nicht darunter leiden. Manche seiner Schüler musste Arnold zum Mitmachen erst überzeugen, andere sagten sofort ja. Sofort ja gesagt hat Johann Geß (12), der die Hauptrolle Bobo spielte. Wenngleich er zugibt: „Als dann die Proben und das Tex-te lernen begann, hab ich mich manchmal gefragt, was ich mir da angetan habe. Aber es ist schon cool, vor so vielen Leuten auf-zutreten.“ Bereits zum dritten Mal dabei war dagegen Sara Kühn (16), die die Büh-nenatmosphäre genießt: „Das bringt ganz schön Selbstbewusstsein und schafft einen unglaublichen Teamgeist“, erzählt sie. Posi-tiver Nebeneffekt: „Wer vor 800 Leuten frei sprechen kann, dem bereitet auch ein Vor-stellungsgespräch keine Probleme“, weiß Arnold.

Mit Feuereifer und Engagement präsentier-ten die Kinder der Schule Hemau ihr Musical „Bobo, der Bär“

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Wettrocken: Die Plattform für Nachwuchsbands im Land-kreis Regensburg Am 6. Mai startete die neue Runde des „Wettrockens“ mit dem Konzert der Band „Crisis inside“ aus dem Raum Kallmünz im Jugendzentrum „Planet Youth“ in Nittendorf. Organisiert wird dieser Wettbewerb für junge Nachwuchsbands von der Offenen Jugendarbeit im Landkreis Regensburg.

Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden, gibt es das Wett-rocken doch schon seit vier Jahren. Um die Teilnah-me bewerben sich immer zwischen 15 und 20 Bands, obwohl bei den vier Konzerten der Vorrunde nur jeweils drei Bands auftreten können. Eine Fachjury kürt jeweils den Sieger der Vorentscheide. Die vier Vorrundensieger treten dann beim Finale in Neu-traubling am 29. Juni gegeneinander an. Beim Wett-bewerb dürfen nur Bands teilnehmen, deren Mit-glieder nicht älter als 22 Jahre sind und die ganz oder zumindest teilweise aus dem Landkreis stammen.Beim Finale wird auch „Crisis inside“ dabei sein, die in Nittendorf die Konkurrenz mit ihrem grungigen Rock, punkigen Passagen und ihren sozialkritischen, gerne gefühlvoll gesungenen Texten an die Wand spielten. Zwischen 17 und 19 Jahren sind die Band-mitglieder (Sänger Matthias Schöberl, Bass Marco Vogl, Gitarre Max Dechant und Schlagzeuger Bene-dikt Maier) alt. Es ist der erste Erfolg für die Band, die es in dieser Besetzung gerade einmal ein halbes Jahr gibt. Wobei sie schon auf eine Fangemeinde zählen kann, das merkte man bei ihrem Auftritt. Gecovert wird bei „Crisis inside“ nichts, eigene Texte, eigene Musik, darauf legen die vier Jungs aus dem Naabtal Wert.

„Wir wollen mit diesem Wettbewerb

jungen Nachwuchsbands die Möglichkeit

zu Auftritten geben“,

sagt Peter Weigl vom Verein

„Jugendarbeit im Landkreis Regensburg e.V.“

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Unser Land sprach mit Mario Langbein, dem Sänger der Band Laurentine, die 2010 das Wettrocken im Landkreis Regensburg gewann. Als eine Mischung aus „Death Core“ und „Death Metal“ bezeichnet der angehende Realschullehrer den Stil von Laurentine, bei der gutturaler Gesang („Pig-Squeals“, zu Deutsch „Schweinegrunzen“) und Breakdowns (abrupter Wechsel von ultraschnellen Passagen zu langsamen Sequenzen) eine wichtige Rolle spielen. Das Ganze klingt für brave Bürger nach Weltuntergang und Ex-zess pur.

Herr Langbein, der Bandname klingt ungewöhnlich. Wie ist es dazu gekommen?Mario Langbein: Die Band ist nach der Klos-terschwester Laurentine benannt. Die Kloster-schwestern des Nardini-Kinderheims in Hemau stellten uns den Proberaum zur Verfügung. Ab und an haben die Schwestern auch schon bei unseren Proben zugehört.

„Das Wettrocken ist eine tolle Sache“

Passt eure Musik überhaupt in ein Kloster?Schwester Gottlind hat sich schon nach dem Inhalt unserer englischspra-chigen Texte erkundigt. Sie war davon recht angetan. Nur die Hoffnung sollten wir in unseren Liedern etwas mehr betonen, gab sie uns auf den Weg. Wir haben den Schwestern sogar schon musikalische Geburts-tagsständchen dargebracht. Da haben wir aber nur akustisch gespielt.

Ist das Wettrocken eine gute Sache für Nachwuchsbands?Absolut. Es ist eine super Plattform für junge Bands, um sich auszupro-bieren und relativ stressfrei Live-Erfahrung zu sammeln.

Es scheint ja sonst nicht viele Auftrittsmöglichkeiten für Nachwuchsbands zu geben?Genau, Coverbands dominieren die Livemusikszene etwa bei den Rock-nächten. Da passen Nachwuchsbands nicht ins Konzept. Selbst Konzer-te zu organisieren, scheitert meist an den finanziellen Kosten und den damit verbundenen finanziellen Risiken, die die meisten Bands nicht tragen können.

Hat euch der Sieg beim Wettrocken 2010 etwas gebracht?Das hat uns Auftrieb gegeben und wir hatten 2010 immerhin 20 Auf-tritte, wenn auch mit sehr bescheidenen Gagen. Jetzt nehmen wir gera-de unser erstes eigenes Album auf. Es wird voraussichtlich im Oktober fertig sein, deshalb haben wir unser Live-Engagement etwas zurückge-fahren.

Ansprechpartner für Nachwuchsbands: Peter Weigl, Verein „Jugendarbeit im Landkreis Regensburg e.V.“ E-Mail: [email protected] Telefon: 09 41/40 09-2 17.

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So klingt’s bei uns im Regensburger Land Gleich zwei CDs mit echter Volksmusik stellen die Vielfalt und Lebendigkeit dieser traditionellen Musikrichtung unseres Land-kreises dar

Beide Tonträger mit den Titeln „Musikanten spults auf“ (CD 1) und „Mit Lieb und Lust“ (CD 2) gibt es zum Preis von je 13,50 Euro an allen Regionaltheken und im ausgewählten Fachhandel zu kaufen. Bei beiden CDs hatte sich die Volksmusikbeauftragte des Landkreises, Ulrike Reisinger, um die Auswahl der Gruppen aus dem Landkreis gekümmert. Landrat Herbert Mirbeth freut sich über die lebendige Volksmusikszene im Regensburger Land und meinte: „Der Landkreis ist eine Heimat der echten Volksmusik.“

CD 1: „Musikanten spults auf“Z’Wiad: Eine feste musikalische Größe auf dem Gebiet der

bayerischen Volksmusik in der Gegend zwischen Regensburg und Straubing. Die vier Musiker und eine Musikerin fühlen sich in geselliger Runde unter Menschen am wohlsten.

D’Aufdrahd’n: Das Trio in der Besetzung Hackbrett, Gitarre und Steirische Harmonika spielt stromlose, schmissige Volks-musik und ist zu hören auf Musikantentreffen, Festen sowie ganzjährig in musikantenfreundlichen Wirtshäusern.

Knöpferlblosn: Ursprünglich hervorgegangen aus Musikern der „Laabertaler Musikanten“ ist die musikalische Heimat der vierköpfigen Gruppe aus dem Labertal die traditionelle Volks- und Volkstanzmusi.

Die Brennberger Sänger: Das Quartett – drei Sänger, eine Ak-kordeonbegleiterin – gibt hauptsächlich Lieder vom Bauern-stand, Waldlerlieder, Wirtshauslieder und Handwerkerlieder auf Sitzweilen bzw. Heimatabenden und Feiern zum Besten.

Geschwister Reisinger: Sie haben es sich zum Ziel gemacht, dem jüngeren Publikum die echte, traditionelle Volksmusik näher zu bringen. Sie schaffen eigenes Liedgut und würzen es mit viel Humor und lustigen Witzen.

CD 2: „Mit Lieb und Lust“Brandkobl-Blosn: Eine Vierergruppe ehemaliger Bierzeltmusi-

kanten rund um Wiesent.D’Lindnblejh: Zwei- oder Dreigesang aus Undorf mit unbe-

schwerter Art zu singen und zu musizieren.Die Züchmühler Musikanten: Spielen traditionelle bayerisch-

böhmische Blasmusik.Gambachtaler Sängerinnen: Der Dreigesang aus Fußenberg

wird von Werner Stuber auf der Zither begleitet.Dreigesang Familie Schmid: Der Familiengesang aus Donau-

stauf pflegt seit über 20 Jahren sowohl weltliche als auch geistliche bayerische Volksmusik.

Donaustaufer Burgspotz’n: Der Schulchor der Volksschule Donaustauf besteht aus 16 Kindern im Alter zwischen sieben und elf Jahren und singt bayerische Kinderlieder.

Sünchinger Stubenmusik: Seit 40 Jahren, in wechselnder Be-setzung, spielen sechs lustige Musikanten auf Heimataben-den, Sitzweilen, Familienfeiern bodenständige Volksmusik.

K®ampfgeiger: Eine junge, dynamische Geigenmusik. Ihr mu-sikalischer Schwerpunkt ist sowohl die Pflege als auch die Weiterentwicklung der bayerischen Volksmusik.

Information: Beide CDs wurden produziert vom Tonstudio Först und sind erhältlich zum Preis von je 13,50 Euro bei allen beteiligten Grup-pen, an allen Regionaltheken (Hinweise auf Regionaltheken in Ihrer Umgebung unter www.nimms-regional.de), bei Bücher Pustet in Regensburg, bei Feuchtinger und Gleichauf in Regens-burg, im Wörther Buchladen sowie bei Kreisvolksmusikpflegerin Ulrike Reisinger.

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Es singt und klingt auf hohem Niveau Ob klassische oder moderne Musik, ob Rock- oder Volksmusik – die MusikAkademie öffnet ihre Tore für alle Musikrichtungen und -stile

Musik machen ist gut und schön, aber ohne cleve-re Management- und PR-Strategien geht gar nichts. Die MusikAkademie trägt diesem Aspekt durch Mu-sikbusiness-Seminare Rechnung. „Erfolgreich Musik managen“ lehren hier Leute, die diese nicht unerheb-liche Fertigkeit aus dem Effeff beherrschen und pra-xisnah vermitteln können – wie beispielsweise einige Musiker von „Schandmaul“, der wohl derzeit erfolg-reichsten deutschsprachigen Band im Bereich des Mittelalter-Folk-Rock. Seit der Eröffnung im Jahre 2000 waren rund 240.000 Menschen als Seminarteilnehmer, Konzertbesucher und kunsthistorisch Interessierte zu Gast in der Musik-Akademie Alteglofsheim. Rund 1.900 Seminare, Lehr-gänge und Kurse für Musikpädagogen sowie Laien- und Berufsmusiker fanden seitdem statt. „Zahlreiche Chöre, Blas- und Symphonieorchester, Rockbands oder Kammermusikensembles finden in Alteglofsheim ideale Arbeitsbedingungen, um inten-siv zu proben und zu musizieren. Damit ist die Mu-sikAkademie ein wichtiges Zentrum für musikalische Fort- und Weiterbildung in Ostbayern“, sagt Landrat Herbert Mirbeth in seiner Eigenschaft als Zweckver-bandsvorsitzender. Hohen Stellenwert genießen in Alteglofsheim renom-mierte Workshops für sämtliche Genres von Jazz, Pop,

Gospel, Drum & Bass über Gitarre und Rock bis hin zum Chor-Bereich. Von Saxofon über Tontechnik, Musikrecht, Vocalcoaching bis hin zu Street-Samba reicht das Spektrum. Musiklehrer-Fortbildungen und Fördermaßnahmen für Jugendliche genauso wie für Ensembleleiter werden angeboten. Spezialgebiete wie etwa „Integrative Tanz- und Kreativpädagogik“ oder „Bewegtes Alter mit Musik und Tanz“ finden eben-falls Berücksichtigung im Kursangebot. „Stimm- und Sprechtraining“, „Meisterkurs Klavier“, „Commedia Carnevale“ oder „Bavarian Brass Camp“ – wer erst mal ins Kursprogramm schaut, findet eine Fülle von interessanten Weiterbildungsmöglichkeiten.

Ideale RahmenbedingungenEin enormes Platzangebot ist dazu prädestiniert, die Erwartungen der Kursteilnehmer an die MusikAka-demie Alteglofsheim zu erfüllen. Unter anderem gibt es einen modernen, großen Konzertsaal, dazu jede Menge Seminarräume, darunter das Tafelzimmer, den Kaisersaal und das „Rote Zimmer“, mehrere Arbeits-zimmer, ein Medienlabor und die Schlosskapelle mit Pfeifenorgel. Aufenthaltsräume, Speisesaal, Kapel-lenstube und Schlosskuchl, dazu Freizeit-, Lese- und Fernsehräume machen den Aufenthalt für die Kurs-teilnehmer angenehm. Erstklassig ist die Ausstattung mit Musikinstrumenten, Seminartechnik, Musik-lektüre und Mediathek. Im Gästehaus können über 100 musikbegeisterte Menschen wohnen und sich vom motivierten Küchen- und Hauswirtschaftsteam rundum verwöhnen lassen. Fazit: Alteglofsheim ist ein Sänger- und Musikerparadies.

Bayerische MusikAkademie Schloss AlteglofsheimAm Schlosshof 1 · 93087 Alteglofsheim Telefon 0 94 53/99 31-0 · www.musikakademie-alteglofsheim.de

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Begegnung auf Augenhöhe Bernd Schweinar, der neue Manager der Musik-Akademie, und die Jugend

Vom Musikjournalisten, Musiker-Coach und „Bayerischen Rockintendanten“ zum neuen Manager der MusikAkademie Alteglofsheim: Als leidenschaftlicher Streiter für die För-derung der Rock-, Pop- und Jugendkultur agiert Bernd Schweinar auf Augenhöhe mit

Machen Sie auch selbst Musik? Bernd Schweinar: Tatsächlich war ich dereinst in den 80ern Pedal Steel Guitar-Schüler von Frank Baum und machte Country-Music. Leider kom-me ich jedoch seit Jahren nicht mehr dazu, selber zu spielen.

Als Impresario hören Sie wohl den ganzen Tag Musik? Gar nicht. Dazu komme ich höchstens mal, wenn ich im Auto unterwegs bin und mir aus beruflichen Gründen be-stimmte Demo-Bänder anhöre. Mei-ne eigentliche tägliche Arbeit ist die eines Kulturmanagers, der Leute zu-sammenführt und Themen vernetzt. „Matchmaking“ nennt man das heut-zutage und das ist eine wirklich span-nende, abwechslungsreiche Arbeit.

Sie sind als leidenschaftlicher Streiter für die Förderung der Rock-, Pop- und Jugend-kultur bekannt. Warum ist das so wichtig?Es geht ganz allgemein nicht nur um die Musik, sondern um alle Szenen, die sich für Perspektiven von Jugend-lichen engagieren. Förderung in die-sem Bereich ist eine Investition in die Kreativität junger Menschen. Sie hilft damit entscheidend, Dummheiten in einer prägenden Phase zu vermei-den. Talente unterstützen und Kreati-

vität fördern, das kommt letztlich der ganzen Gesellschaft zugute. Der Chef eines Automobilkonzerns sagte mir neulich, dass er kreative, teamfähige Menschen in jeder einzelnen Sparte seines Unternehmens braucht – ganz oben in der Chefetage genau so wie ganz unten an der Montagestrecke. Musik und Jugendkultur kann ent-scheidend dazu beitragen, diese ge-fragten Fähigkeiten zu entwickeln. Natürlich geht das nicht zum Null-Ta-rif, weshalb ich regelmäßig auf Spon-sorensuche gehe. Momentan bin ich dabei, einen Unternehmenspool auf-zubauen.

Stellen Sie sich Folgendes vor: Eine Firma aus dem Regensburger Land gibt Ihnen 100.000 Euro mit dem Auftrag, daraus et-was Sinnvolles zu machen. Was tun Sie?Großartige Vorstellung! Damit würde ich wunderbare Projekte auf die Bei-ne stellen. Ich würde beispielsweise komplette Schulklassen an die Musik-Akademie holen und sie mit spannen-den Dozenten zusammenbringen. Be-geisterung wecken, Motivation geben – das klappt besonders gut mit Musik. Das gibt Kraft, Schwung und eröffnet ungeahnte Perspektiven. Bitte sagen Sie mir gleich Bescheid, wenn Sie die Firma gefunden haben …

der Zielgruppe. Bernd Schweinar ist neuer künstlerisch-fachlicher Leiter der MusikA-kademie Schloss Alteglofsheim. Der 52-Jäh-rige, der seit 1991 im Bereich der Rock- und Popförderung arbeitet, wird neben seiner neuen Tätigkeit die Geschäftsführung des Rock.Büro SÜD im kulturpolitisch-strate-gischen sowie finanziellen Bereich weiterhin ausführen. Damit ist die nach dem Weg-gang von Frank Ebel drei Jahre lang vakan-te Position in der neben Hammelburg und Marktoberdorf dritten bayerischen Musik-akademie wieder besetzt.

Hoch motivierter Popförderer

Bernd Schweinar ist seit 1991 erfolgreich als „Bayerischer Rockintendant“ in den Berei-chen Popularmusik und Medien sowie an Schulen tätig. Seit über 15 Jahren arbeitet er in verschiedenen Expertengremien des Deutschen Musikrats (u. a. Bundesfachaus-schuss für Populäre Musik) mit oder wird als Sachverständiger für Popmusikthemen sowie national und international als Juror geladen. Der dreifache Familienvater zeich-nete unter anderem für die Veröffentlichung mehrerer „Rockbuch Bayern“-Ausgaben verantwortlich. Das von ihm entwickelte und von der Bayerischen Staatskanzlei ge-förderte Spitzenförderprojekt für bayeri-sche Popbands (BY-on) ist aktuell eines von nur drei Modellprojekten des Bundes für Spielstättenförderung. Sowohl bei jungen Künstlern als auch in Fachkreisen genießt er den Ruf eines vorbildlichen, erfolgreichen, hoch motivierten Popförderers. Zahlreiche Referenzen kann Bernd Schweinar auch als Rockfotograf (Cover u. a. für Ringsgwandl, in der Bio „Bis zum bitteren Ende“ der Toten Hosen, u. a. m.) vorweisen.

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„Alteglofsheimer Dreizack“ Franz-Josef Hiermann über die neuen Schwer-punkte der 3. Bayerischen MusikAkademie

Der Freistaat Bayern, die Bezirke Niederbayern und Oberpfalz, der Landkreis Regensburg, die kreisfreie Stadt Regensburg, die Gemeinde Alteglofsheim und der Bayeri-sche Musikrat haben sich im Mai 1991 zum kommunalen „Zweckverband Bayerische MusikAkademie Alteglofs-heim“ zusammengeschlossen. Geschäftsleiter des Zweck-verbandes ist Dipl. Kfm. Franz-Josef Hiermann, der für die wirtschaftliche Leitung zuständig ist und unseren Lesern gerne erklärt, was sich hinter dem Begriff „Alt-eglofsheimer Dreizack“ verbirgt:

F. J. Hiermann: „Der ‚Alteglofsheimer Dreizack‘ bezeichnet als griffiges und einprägsames Schlagwort das ‚Dreigestirn‘ der drei neuen Schwerpunkte der 3. Bayerischen Musik-Akademie Alteglofsheim:

1. Musik und Neue Medien2. Musik und Pädagogik3. Popularmusik (Rock, Pop, Jazz)

Mit diesen drei neuen Schwerpunkten gibt die Zweck-verbandsversammlung verbindlich und zukunftsweisend die musikalische Profilbildung der MusikAkademie vor. Alle Musikakademien haben sich, gewachsen auf ihrer

historischen Belegung und/oder abgeleitet aus ihren Erfahrungen, Schwerpunkte gegeben, zu denen sie ver-tiefend Seminare anbieten. Künftig ist für Alteglofsheim eben die Ausrichtung Popularmusik richtungsweisend, mit der die MusikAkademie an interessierte Musiker heran-tritt. Begünstigt wird diese Entwicklung dadurch, dass in Alteglofsheim ein Medienlabor mit insgesamt elf vernetzten PC-Schnittplätzen (kombiniert mit Keyboards, Smartboard etc.) zur Verfügung steht. Mit dieser Konfiguration lassen sich die Schwerpunkte Musik, Neue Medien und Pädagogik bündeln, um unter anderem Lehrkräfte fortzubilden sowie Musikern aller Genres die Grundlagen für die Digitalisie-rung von Musik zu vermitteln. Insgesamt sind diese drei Schwerpunkte sorgfältig aufeinander abgestimmt und ergänzen sich gegenseitig.Namensgeber des Begriffs Alteglofsheimer Dreizack ist Wil-helm Lehr, Vizepräsident des Bayerischen Musikrats und Verbandsrat im Zweckverband Bayerische Musikakademie.Unabhängig von der neuen Schwerpunktsetzung bei den Eigenveranstaltungen ist die MusikAkademie natürlich weiterhin für alle Musikrichtungen offen. Selbstverständ-lich sind auch die Gäste der klassischen Musik wie aller anderen Musiksparten auf Schloss Alteglofsheim herzlich willkommen.“

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Schmuckstück im Regensburger Land MusikAkademie Alteglofsheim: Ein altes Schloss als prachtvolle Bühne für Veranstaltungen aller Art

Die Wurzeln der Veste Alteglofsheim reichen weit in die Geschichte zurück. Erbaut wurde sie im 16. Jahr-hundert. Baron von Königsfeld erwarb das ehemalige Wasserschloss samt Hofmark und baute südlich da-von das „Neue Schloss“ mit seinen Paradezimmern. Ab 1717 wurde das Schloss mit seinem prachtvollen Park nach Versailler Vorbild ein beliebter Treffpunkt der Regensburger Reichstags-Gesellschaft. Führende Künstler der Zeit wie Viscardi und Asam wurden herbeigeholt, um die Pracht des kurfürstlichen Hofes nach Alteglofsheim zu bringen. Anfang des 19. Jahr-hunderts geriet die einst glanzvolle Gesandtenresi-denz jedoch in Vergessenheit und drohte zur Ruine zu werden, wie Dr. Peter Morsbach im Schlossführer darlegt. Erst der Erwerb durch den Freistaat 1973 und die Umnutzung zur Musikakademie holte ein Stück der alten Pracht zurück, zu der die schönen Künste, Musik, Tanz, Wissenschaft und Literatur untrennbar gehören. Heute hat Jedermann Gelegenheit, sich von der Schönheit des Schlosses selbst zu überzeugen. Die Bayerische MusikAkademie Schloss Alteglofsheim ist

nämlich regelmäßig Veranstaltungsort für Konzerte und öffentliche Generalproben. Diese finden sowohl in den „Schönen Zimmern“ als auch im Proben- und Konzertsaal der Akademie statt. Der Eintritt ist in der Regel frei. Spenden für das aufführende Ensemble sind aber herzlich willkommen. Der aktuelle Konzertplan ist zugleich ein Überblick über das reichhaltige Bildungsprogramm der Musik-Akademie: vom Jazzkonzert über das Kammer- und Sinfoniekonzert bis hin zur konzertanten Opernauf-führung reicht das Spektrum.Darüber hinaus werden regelmäßig sogenannte „musikhistorische Schlossführungen“ angeboten. Mit dem Kunsthistoriker Dr. Peter Morsbach kann man einen Blick hinter die Mauern des Schlosses Alteglofsheim werfen. Die Besichtigungsroute führt auch durch den Asamsaal und die „Schönen Zim-mer“ und dauert rund eineinhalb Stunden. Die nächsten Führungen finden am 10. Juli, 7. August, 4. September, 9. Oktober, 6. November und 4. Dezem-ber 2011 statt. Treffpunkt ist jeweils um 15.00 Uhr am Schaukasten im Innenhof der Schlossanlage. Der Unkostenbeitrag beträgt pro Person 5 Euro.

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Internet: www.musikakademie-alteglofsheim.de

Montag, 13.6.2011, 20.45 Uhr: Rock im Schloss – Die DozentenDie Workshopwoche „Rock im Schloss“ star-tet mit einem erstklassigen Dozentenkonzert bei freiem Eintritt. Auf der Bühne stehen die erstklassigen Live- und Studiomusiker: Petra Scheeser (Gesang), Eric Kisser (E-Bass), Oli-ver Hahn (Keyboards), Wolfgang Zenk (Gi-tarre), Michael Vochezer (Gitarre), Stephan Reiser (Saxophon), Wolfgang Rösch (Schlag-zeug) und Biboul Darouiche (Percussion). Das Programm spiegelt die gesamte Band-breite des Dozententeams wider: Rock, Pop, Jazz, Soul und Funk sowie eigene Komposi-tionen, die viel Raum für Solos bieten.

Samstag, 25.6.2011, 19.30 Uhr: Sinfoniekonzert Ostbayerisches Jugend-orchester„Klangbrücken“ schlägt das Ostbayerische Jugendorchester mit seinem Konzert: ein Präludium aus dem Wohltemperierten Kla-vier von J. S. Bach in der Orchesterfassung von Johann Joseph Abert und das „Preludio sinfonico“ von Giacomo Puccini stehen sich gegenüber. Der berühmte 2. Satz aus Antonin Dvoraks 9. Sinfonie mit dem Titel „Aus der Neuen Welt“ stellt eine Beziehung zu Ame-rika her, wo Dvorak die Sinfonie geschrie-ben hat. In besonderer Weise eine klingende Brücke von Mensch zu Mensch schlägt „Das Lied der Schöpfung“ von Nikolaus Brass. Es musiziert das Ostbayerische Jugendorches-ter zusammen mit dem Chor der Cabrini-Schule in Offenstetten bei Abensberg.

Sonntag, 3.7.2011, 15.30 Uhr: Öffentliche Generalprobe – Symphonisches Ensemble München Das Symphonische Ensemble München e. V. (SEM) ist ein überwiegend aus Amateur-

Die nächsten Konzertemusikern bestehendes Symphonieorchester. Die musikalische Bandbreite reicht von Ba-rockmusik über die Klassik bis zur Urauf-führung zeitgenössischer Kompositionen. Mehr Informationen unter www.sem-mu-enchen.de

Samstag, 16.7.2011, 20.00 Uhr: Tanzabend in der Gaststätte zur Post (Hopp)Zum 20. Mal finden in diesem Jahr in der MusikAkademie Alteglofsheim ein Geigen-kurs, sowie Kurse für Borduninstrumente und Drehleiern statt. Von Beginn an war es

„Heute hat Jeder-

mann Gelegen-

heit, sich von der

Schönheit des

Schlosses selbst

zu überzeugen.“

den Veranstaltern wichtig, dass die Teilneh-mer nicht nur für sich innerhalb des Kur-ses spielen, sondern auch mit traditioneller Volksmusik an die Öffentlichkeit treten. Deswegen gibt es am 16. Juli einen offiziellen Tanzabend, zu dem alle Interessierten herz-lich eingeladen sind. Der Spaß beim Tanzen der Polkas, Schottisch, Landler und Zwie-fachen sind garantiert. Der Eintritt ist frei.

Sonntag, 25.9.2011, 18.00 bis 19.00 UhrDer schmerzhafte Rosenkranz aus den Ro-senkranz-Sonaten von Ignaz Franz BiberAufführungsort: Schlosskirche St. MariaEnsemble für Alte Musik Regensburg, Lei-tung: Prof. Stefan Baier, anlässlich der Re-novierung der Orgel und der offiziellen Übergabe an den Freistaat Bayern/3. Bayer. MusikAkademie Schloss Alteglofsheim durch das KulturforumEintritt:10 € /8 € für MitgliederKarten: Tourist-Info im Alten Rathaus Regensburg (Telefon 09 41/5 07-50 50) und im Rathaus Alteglofsheim (Telefon 0 94 53/9 31 81).Information: Kulturforum Schloss Alteglofs-heim e. V., Telefon 0 94 53/31 07 82

Donnerstag, 6.10.2011, 19.30 UhrÖffentliche Generalprobe – SOMA-Akade-mie der Orchestergemeinschaft München-Andechs e. V.Konzertprogramm: Anton Bruckner: Sym-phonie Nr. 8 in c-Moll

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44 Unser Land

Musikalische Nahrung für alle Sinne Es rasselt, knistert, leuchtet und knattert im Musikgarten: Wo es schon für die Kleinsten und ihre Eltern musikalische Impulse gibt.

Im Zeitlarner Pfarrheim rührt sich was: Heute verwandelt sich der Raum wieder einmal in einen „Musikgarten“. Das gleich-namige Angebot der Volkshochschule für den Landkreis Regensburg begeistert kleine Kinder schon ab der 8. Lebenswoche. Das ist kein Wunder, denn die Kurse werden von einer engagierten Musikfreundin ge-leitet, die genau weiß, wie man das macht. Die lizensierte Lehrerin Sylvia Heilig ist im Musikgarten schon seit elf Jahren aktiv und sie lernt immer noch dazu, holt sich neue

Ideen bei Fortbildungen, gestaltet mittler-weile auch „musikalische Jahreskreise“ und „Klangstraßen“.Sylvia Heilig absolvierte ihr Studium für den Musikgarten an der Musikschule Augsburg und genoss außerdem ein Privatstudium in Regensburg im Fach Gesang. Ständige Fort-bildungen in Mainz, Augsburg, Stuttgart und am HOHNER Konservatorium/Tros-singen in den Fachbereichen „Musikgar-ten“ und „Musikalische Früherziehung“ bei namhaften Dozenten folgten. Darüber hin-

aus kann Sylvia Heilig eine seit 1999 unun-terbrochene Lehrtätigkeit bei den Privaten Musiklehrer Instituten Ostbayern (PMIO) vorweisen. Beim Zeitlarner Musikgartenan-gebot sind Babys mit ihren Eltern zum mu-sikalischen Spiel eingeladen. „Gemeinsames Musikhören und Musizieren in dieser frü-hen Phase ist für das Kind Nahrung für alle Sinne, für Körper, Gehirn und Seele“, weiß Sylvia Heilig. Mit Tönen und Geräuschen kann man Kinder zum Lachen bringen - mit einem Lied wieder beruhigen. Babys er-kunden mit Hingabe alles, was rasselt und knistert, leuchtet und klappert. Deshalb hat die Kursleiterin außer guter Laune und viel Elan auch jede Menge Rasseln, Klanghölzer, Glöckchen, Handtrommeln und bunte Tü-cher dabei. Dass ihr die Arbeit im „Musikgarten“ gro-ßen Spaß macht, merkt man der Referentin an. „Tatsächlich bin ich mit Leib und Seele dabei, denn die Kinder liegen mir sehr am Herzen. Außerdem macht mir diese Tä-tigkeit selber unheimlich viel Spaß und es kommt sowohl von den Kindern als auch von den Eltern sehr viel positives Feedback“. Egal, wie die jeweiligen Vorlieben aussehen – es ist für jedes Kind etwas dabei. „Eins singt gern, ein anderes tanzt lieber, aber mit gro-ßen Augen staunen und vor Freude strahlen, das tun sie alle“, freut sich Sylvia Heilig.

Musikgarten-Konzept Im Musikgarten werden spielerisch viele musische Elemente aufgegriffen und vertieft. Das Kind hat Gelegenheit, seine Eltern aktiv beim Musizieren zu erleben, zu beobachten und nachzuahmen. In dieser Interaktion lässt Musik sich spüren, wird ein Impuls zum eigenen aktiven Musizieren gegeben. Kindgerechte Lieder und Verse, Finger- und Bewe-gungsspiele, Grundschlagerfahrung mit einfachen Instrumenten und intensive Hörein-drücke lassen das Kind Musik mit allen Sinnen erleben. Mit Tönen und Klängen lernt es seine motorischen Fähigkeiten besser einschätzen und Bewegungen lassen sich im Tanz freier und ausdrucksvoller gestalten.Musikgarten-Kurse gibt es schon für Babys ab der 8. Woche, außerdem für Babys ab dem 12. Monat und für Kinder von 18 bis 36 Monaten jeweils zusammen mit den Eltern.

„Gemeinsames Musikhören

und Musizieren in dieser

frühen Phase ist für das Kind

Nahrung für alle Sinne, für

Körper, Gehirn und Seele.“

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Unser Land 45

Fortsetzung auf Seite 46 :

Programm der Regionaltage 2011 im Landkreis Regensburg – Musik und Gesang im Regensburger Land

Juni 2011Sa. 11.06.2011 | 20.00 UhrBlumenträume (Lieder von Schumann, Brahms und Mozart, vorgetragen von Elisabeth Schöx und Edith Bechstein)Ort: Wolfsegg, BurgVeranstalter: Kuratorium Burg Wolfsegg e. V.Eintritt: frei, Spenden erbeten

Sa. 25.06.2011 | 20.00 UhrKonzert der Blaskapelle WolfseggOrt: Burg Wolfsegg, Burggasse 7, WolfseggVeranstalter: Kuratorium Burg Wolfsegg e. V.Eintritt: Vorverkauf Burg Wolfsegg und Bäckerei Seidl, Wolfsegg; Vorverkauf: 5 €, Abendkasse 6 €

Mi. 29.06.2011 | 18.30 UhrWettrocken im Regensburger Land 2011 – FinaleOrt: Neutraubling, Neutraublinger See FestzeltVeranstalter: Offene Jugendarbeit im Land-kreis Regensburg; Eintritt: 2 €

Juli 2011Sa. 02.07.2011 | 20.00 UhrSommernachtskonzert in GeislingInterpreten: Liederkranz Geisling, Männer-gesangsverein Pfatter, Sängerverein Wörth a. d. Donau, Kinderchor „Singvögel Geis-ling“, „all together“ (junger Chor)Ort: Geisling, PfarrhofVeranstalter: Liederkranz Geisling; Eintritt: frei

Sa. 02.07.2011 | 18.00 UhrWenzenbacher „Nacht der Musik“Interpreten: Männerchor, Frauenchor CHORiFEEN, Wenzenbacher Musik- und GesangsgruppenOrt: Wenzenbach, Bereich der Pfarrkirche St. PeterVeranstalter: Musik- und Gesangsverein „Sangesfreunde“ Wenzenbach; Eintritt: frei

Fr. 08.07.2011 | 20.00 UhrSommerserenade im Kloster FrauenzellInterpreten: Marzipan-QuartettOrt: Frauenzell, KlosterVeranstalter: Gemeinde BrennbergEintritt: 10 €, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre freiVorverkauf: VG Wörth a. d. Donau, Rat-hausplatz 1

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46 Unser Land

Juli 2011Fr. 15.07.2011 | 19.30 UhrPreisträgerkonzert „Jugend musi-ziert“Ort: Neutraubling, StadthalleVeranstalter: Landkreis Regensburg; Eintritt: frei

Sa. 23.07.2011 | 19.00 UhrSerenadenkonzert der Regens-burger DomspatzenOrt: Regenstauf/Ramspau, Schloss-garten im Schloss RamspauVeranstalter: Verein „1.000 Jahre Ramspau“Eintritt: 30 €, 25 €, 20 €Vorverkauf: Pfarramt Ramspau und Ramspauer Hof

Sa. 30.07.2011 | 15.00 UhrMusikschulbands rocken im SchlossparkOpen-Air-Festival in der MusikAka-demie AlteglofsheimOrt: Alteglofsheim, Schloss (Schloss-park)Veranstalter: Bayer. MusikAkademie Schloss Alteglofsheim; Eintritt: frei

August 2011So. 07.08.2011 | 14.30 UhrHeimatfest des Heimat- und Volks-trachtenvereins „D’Labertaler“ Beratzhausen e.V.Ort: Beratzhausen, Am EssenbüglVeranstalter: Heimat- und Volktrach-tenverein „D’Labertaler“ Beratzhau-sen e.V.; Eintritt: frei

So. 14.08.2011 | 15.00 UhrMusik in alten MauernOrt: Laaber, BurgruineVeranstalter: Markt Laaber/Kultur-förderkreis Laaber e.V.; Eintritt: frei

Sa. 20.08.2011 | 16.00 UhrTegernheimer MusikantenstadelOrt: Tegernheim, Scheune JahnstraßeVeranstalter: Blaskapelle Tegernheim e.V.; Eintritt: frei

9 Fortsetzung von Seite 45

Page 47: Musik und Gesang - Regensburg

Unser Land 47

September 2011Sa. 03.09.2011 | 18.00 UhrStand- und Wunschkonzert der Blasmusik MintrachingOrt: Standkonzert: Am Maibaum, Hauptstraße in Mintraching; Wunschkonzert: Festhalle Michael Geser Veranstalter: Blaskapelle Mintraching; Eintritt: frei

Fr. 16.09.2011 | 19.30 UhrVorstellung der 2. Volksmusik-CD des Landkreises Regensburg „Mit Lieb und Lust“Interpreten: Züchmühler Musikanten, D’Lindnblejh, Brandkobl-Blosn, Dreigesang Familie Schmid, Gam-bachtaler Sängerinnen, K(r)ampfgeiger, Donaustau-fer Burgspotz‘n, Sünchinger StubenmusikOrt: Nittendorf/Eichhofen, Schlossbrauerei Alte MühleVeranstalter: Landkreis Regensburg; Eintritt: frei

Sa. 24.09.2011 | 20.00 Uhr„Wiesenter Brettl“ Musikalischer Abend mit Wiesenter KünstlernOrt: Wiesent, Sommerkeller am DorfplatzVeranstalter: Gemeinde Wiesent, Arbeitskreis KulturEintritt: 8 €; Vorverkauf: Gemeindeverwaltung Wie-sent ab 04.09.2011

So. 25.09.2011

Tag der offenen Tür der Musik-

schulen im Regensburger Land

siehe Seite 48 bis 50

Mo. 26.09.2011 | 20.00 UhrBenefizkonzert der BigBand der BundeswehrOrt: Hemau, TangrintelhalleVeranstalter: Deutscher Bundeswehrverband/Landes-verband SüddeutschlandEintritt: 20 €; Vorverkauf: MZ-Kartenvorverkauf DEZ Regensburg ab 01.04.2011

Oktober 2011So. 16.10.2011 | 11.00 UhrVolXmusik – Sonntagsmatinee/Zither Manä und Künstler aus dem Landkreis RegensburgOrt: Alteglofsheim, Schloss (Kaisersaal)Veranstalter: Bayer. MusikAkademie Schloss Alteglofs-heim; Eintritt: frei

Page 48: Musik und Gesang - Regensburg

48 Unser Land

Tag der offenen Tür der Musikschulen im Landkreis Regensburg – 25. September 2011 www.regionaltage.landkreis-regensburg.de

Uhrzeit Musikschule Aktionen

14.00 – 17.00 Uhr musica viva Vorstellung von Instrumenten/Schnupperstunden Nittendorf e.V. Stündliche Darbietungen aus dem Angebot Rathaus Nittendorf der Musikschule Marktplatz 3 Musik-Café 93152 Nittendorf

13.00 – 18.00 Uhr Musikwerkstatt Bandkonzerte und Schülervorspiele Frauenberg Einblicke in das vielfältige Unterrichtsangebot, Laaberer Str. 15 b in die Bandarbeit sowie in das hauseigene 93164 Brunn Tonstudio Kaffee- und Kuchenverkauf mit Tombola zugunsten der Jugendarbeit der Gemeinde Brunn

Private Musiklehrer Institute Ostbayern e.K. PMIO DIE MUSIKSCHULE REGENSBURG 11.00 – 15.30 Uhr Musikschule Außenstellen der Musikschule Fröhliche Türkenstr. 9 bieten Instrumentendemos 93047 Regensburg und Schülerkonzerte an 13.00 – 15.30 Uhr Musikschule Rathausplatz 1 c 84069 Schierling 13.00 – 15.30 Uhr Musikschule Haidauer Str. 41 93102 Pfatter 13.00 – 15.30 Uhr Hermann-Zierer-Schule Piesenkofener Str.10 93083 Obertraubling 13.00 – 15.30 Uhr Musikschule Kindlweg 18 93105 Tegernheim

13.00 – 17.00 Uhr Städtische Sing- und Informationen mit Vorstellung des elementaren Musikschule Neutraubling Unterrichts sowie Besichtigung der Räume Schulstr. 9 Vorführungen der einzelnen Instrumental- 93073 Neutraubling und Vokalklassen Musik-Café Der Freundeskreis der Musikschule stellt sich vor

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Unser Land 49

16.00 – 18.00 Uhr musica nova Laaber e.V. Beratung durch die Instrumentallehrer Hauptschule Laaber Kennenlernen der Schüler, Lehrer und Kalvarienberg 2 und 11 der Räumlichkeiten 93164 Laaber

13.00 – 15.00 Uhr Musikschule des Musik- Ausprobieren von verschiedensten Instrumenten und Gesangvereins unterstützt durch die Musiklehrer Wenzenbach e.V. (MGV) Instrumentenkarussell Haus der Musik Ausstellung über die Musikschule anhand Schönberger Str. 8 von Bildern und Videovorführung 93173 Wenzenbach Kinder 4 – 6 Jahre: Teilnahmemöglichkeit an Musikgarten und musischer Früherziehung 15.30 – 17.30 Uhr Pfarrstadel/-heim Darbietungen von Musikschülern, Musiklehrern Schönberger Str. 8 sowie der Musikschulband 93173 Wenzenbach Auftritt von Gästen; Kaffee und Kuchen

15.00 – 17.00 Uhr Sing- und Musikstudio Schülerkonzert Kallmünz e.V. Digitale Vorstellung von Aktionen der Aula der Johann-Baptist- Musikschule mit Kaffee und Kuchen Laßleben-Schule 18.00 Uhr Schulweg 20 Öffentliche Probe des Klavierkonzertes 93183 Kallmünz A-Dur von W. A. Mozart mit dem Solisten Ashley Fripp und Mitgliedern des Universitäts- orchesters Regensburg Leitung: Graham Buckland 20.00 Uhr Einweihungs- und Benefizkonzert für den neuen Flügel „Mozart in A-Dur“ – Sonate KV 331 für Klaviersolo – Zwei Miniaturen für Orchester – Konzert KV 488 für Klavier und Orchester Honorarspende der beiden Künstler zugunsten des Flügels

• Großer Saal für alle Feierlichkeiten, Hochzeiten, Familienfeste & sonst. Veranstaltungen

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Auszeichnung in Silber im Wettbewerb „Bayerische Küche 2010“

Ab dem 1. Juni ist es wieder soweit- Jeden Mittwoch bieten wir unser frisches

und vielfältiges Salatbuffet an!

Rechberger Kirchweih vom 2. bis 4..Juli

An allen Tagen Biergartenbetrieb mit Live-Musik

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und Wiesen, 300 m zum Golfplatz des Golf- und Landclubs Regensburg

Gasträume für 25 – 150 PersonenHotel mit geräumigen und komfortablen ZimmernBiergarten für 400 Personen direkt am OtterbachMittwoch Ruhetag - Hotel durchgehend geöffnet

www.hammermuehle-donaustauf.de

Herausgeber: Landkreis Regensburg, vertreten durch Landrat Herbert Mirbeth, Internetadresse: www.landkreis-regensburg.de E-Mail: [email protected]

Redaktion: Für den Text verantwortlich: Markus Roth, Birgitt Retzer, Landratsamt Regensburg

Fotos: Bauer, Beiderbeck, Berlinski, Braun, Breunig, Gibis, Hagen, Lankes, Landkreis Regensburg u. a.

Anzeigen: Beiderbeck

Layout/Satz: G. Lichtenstern, Neutraubling, Telefon (0 94 01) 8 81 91 77

Druck: Mittelbayerisches Druckzentrum GmbH & Co. KG, Regensburg

Vertrieb: V.I.A., Regensburg

Auflage: 76.000

Impressum

Fortsetzung auf Seite 50 :

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50 Unser Land

GasträumeInfopunktLaden Kultur-Programm

Am 7.8.2011 von 8.00 Uhr bis 12.30 Uhr: Ironman-Frühschoppen mit den Donau-Jazzern

Am 25.9.2011 ab 11.30 Uhr: „Stodlkeada“ mit der Kapelle „Z’ Wiad“ und Küchlbacken live

Spital eG, Johannisstr. 13, 93179 Brennberg 01 60/ 5 19 05 15

geöffnet jeden Sonntag ab 13.00 Uhr

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Reservierung unter Tel. (0 94 84) 2 81

Gitarre (Akustik, E-Gitarre, E-Bass)Klavier · Bandcoaching

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Ø Unterricht individuell für jeden Schüler Ø Ensemblebildung: Schüler erfahren das Zusammen- spiel mit anderen MusikernØ Eigenes Tonstudio

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Mobil 01 71/4 3037 71 ∙ [email protected]

Musikschule

9 Fortsetzung von Seite 49

14.00 – 17.00 Uhr Sing- und Musikschule „Musik und Mehr“ – Ensembles spielen bei Beratzhausen e.V. Kaffee und Kuchen Gottfried-Kölwel-Grundschule 14.00 – 16.00 Uhr Schulweg 8 Schnupperunterricht 93176 Beratzhausen 16.00 Uhr Eingang Musikschule „Macht Klavierspielen intelligenter?“ – Vortrag über Musik und Neurobiologie Referent: Randolf Jeschek

14.00 – 17.00 Uhr Musikschule Hemau e.V. Musik in vielen Variationen zum Zuhören im Haus der Musik und Mitmachen – Instrumente kennen lernen Riedenburger Str. 2 und ausprobieren 93155 Hemau Rundum-Info über das Angebot der Musikschule Austausch mit SchülerInnen und LehrerInnen 17.00 Uhr Bürgersaal in Hemau Kleines Abendkonzert mit dem Kinder- Propsteigaßl 4, 93155 Hemau & Jugendchor Hemau, Leitung: Stefan Rohrmeier

14.00 – 17.00 Uhr Treffpunkt Musik e.V. Darbietungen in allen Musikräumen u.a. Regenstauf 14.30 Uhr: Querflötenensemble Sternenrausch Kultur- und Mehrgenerationenhaus 16.00 Uhr: Vorspiel der Musikschulband Hauptstr. 34, 93128 Regenstauf

14.00 – 16.30 Uhr Musikschule Erarbeitung eines Musikstückes in einzelnen Wörth a. d. Do. e.V. Workshops mit Kinderchor, Rhythmusgruppe Ludwigstr. 7 und Instrumentalensemble 93086 Wörth a. d.Do. 16.30 – 17.00 Uhr Aufführung aller Beteiligten

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Unser Land 51

2. Mittelbayerischer Landkreis-lauf am 17. September Die Strecke führt 2011 von Großberg nach Sinzing und ist etwa 82 Kilometer lang

Zehn Etappen, 82 Kilometer, 860 Höhenmeter – so ist das Profil des 2. Mittelbayerischen Landkreislaufs, der in circa drei Monaten über die Bühne geht. Auch ein Team des Landratsamts Regensburg wird wieder am Start sein, wenn am 17. September das Regensburger Land zum Mekka für alle Laufbegeisterten avanciert.Mehr als 1.500 Teilnehmer gingen im vergangenen Jahr bei strahlendem Sonnenschein an den Start und waren wie Landrat Herbert Mirbeth begeistert. Durch die überwältigenden Reaktionen war es für den ver-anstaltenden Mittelbayerischen Verlag klar, dass der Landkreislauf keine Eintagsfliege bleiben wird. Die Strecke führt 2011 von Großberg nach Sinzing und ist mit ca. 82 Kilometer etwa zehn Kilometer länger als im Vorjahr. Dafür müssen die Läufer aber weniger Höhenmeter überwinden. Die Strecke verläuft ent-lang der Naab und der Schwarzen Laber und führt die Läufer durch den westlichen Landkreis. Die Startgelder des Landkreislaufes gehen zur Hälfte an die Vereine, die die Helfer in den Etappenorten stellen. Die andere Hälfte bekommt wie schon im letz-ten Jahr eine gemeinnützige Organisation – in diesem Jahr die DLRG Regensburg. Seinen krönenden Abschluss findet der Landkreis-lauf wieder in einer Abschlussparty mit Siegerehrung in der Mehrzweckhalle Sinzing. Für die musikalische Unterhaltung ist hier in diesem Jahr Luis Trinkers Hö-henrausch zuständig.

Weitere Infos und Anmeldemöglichkeit im Netz unter www.landkreislauf-regensburg.de oder regelmäßig in der Mittelbayerischen Zeitung.

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Stimmen der Autoren Was bedeutet Musik für Sie?

Markus Roth „Musik bedeutet für mich Lebens-freude, die bei ei-nem Rockkonzert genauso über-springt wie bei ei-nem gemütlichen Biergartenbesuch mit zünftiger Wirtshausmusik. Nach einem anstren-genden Tag ist Musik auch Entspannung für die Seele.“

Resi Beiderbeck „Was Worte oft nur unzutreffend beschrei-ben können, das schafft die Musik im wahrsten Sinne des Wortes „spie-lend“. Musik kann Mut machen, trösten, auf-heitern, Stimmungen unterstreichen, Gefüh-le transportieren und sogar Völker verstän-digen. Als begeisterte Konzertbesucherin und Zuhörerin spare ich nie mit Applaus, denn – ganz ehrlich: Ich bewundere jeden, der sich auf eine Bühne traut.“

Birgitt Retzer „Lebenselixier, Entspannung, die Ge-danken schweifen lassen, Motivationshilfe beim Sport-

treiben, unverzichtbar für einen schönen Abend, ange-nehme Erinnerungen, an fer-ne Länder, an Personen und Stimmungen. Musik weckt in mir viele Emotionen, bringt mich in Bewegung, macht mich glücklich. Und wenn ich selbst mit meinem klei-nen Sohn daheim musiziere, geht mir das Herz auf.“

Heiner Hagen „Musik gehört zu meinem Leben. Ich benütze sie. Als Inspiration, zur Entspannung – und weil sie schön ist. Musikalisch bin ich nicht festgelegt. Natürlich Beatles, Stones und Zappa, aber auch den sexy Funk von Prince, die Eleganz von Steely Dan, die coole Zerbrechlichkeit von Mi-les Davis, die Klanggewalt von Wagner, Smetanas

Romantik, die überraschenden Klangbilder Mahlers. Musik be-gleitet mein Leben!“