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Liederabende 2 Johanna Wokalek Balthasar-Neumann-Chor Thomas Hengelbrock Dienstag 3. November 2015 20:00

Johanna Wokalek Balthasar-Neumann-Chor Thomas … · Die Nacht Johannes Brahms Nachtwache I Nachtwache II aus: Fünf Gesänge für gemischten Chor op. 104 (1886/88) ... So friedlich

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Liederabende 2

Johanna Wokalek

Balthasar-Neumann-Chor Thomas Hengelbrock

Dienstag3. November 201520:00

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Bitte beachten Sie:

Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stoff taschen tücher des Hauses Franz Sauer aus.

Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Mobiltelefone, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese unbedingt zur Vermeidung akustischer Störungen aus.

Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.

Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen.

Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen Gästen.

Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder veröffentlicht wird.

Vordruck/Lackform.indd 2-3 11.07.14 11:16

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Liederabende 2

Nachtwache A-cappella-Chorwerke und Lyrik der Romantik

Johanna Wokalek Rezitation

Balthasar-Neumann-Chor Thomas Hengelbrock Leitung

Dienstag 3. November 2015 20:00

Keine Pause Ende gegen 21:30

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PROGRAMM

Joseph von Eichendorff 1788 – 1857Mondnacht

Johannes Brahms 1833 – 1897Waldesnacht aus: Sieben Lieder op. 62 (1874)für gemischten Chor a capella

Joseph von EichendorffDie Nacht

Johannes Brahms Nachtwache I Nachtwache II aus: Fünf Gesänge für gemischten Chor op. 104 (1886/88)

Eduard Mörike 1804 – 1875An einem Wintermorgen vor Sonnenaufgang

Edvard Grieg 1843 – 1907Pfingstliedaus: Peer Gynt op. 23 (1874/75)Bühnenmusik zum gleichnamigen Drama von Henrik Ibsen

Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847Morgengebet aus: Sechs Lieder im Freien zu singen op. 48 (1840)

Eduard MörikeIm Frühling

Felix Mendelssohn Bartholdy Abschied vom Walde Jagdlied aus: Sechs Lieder im Freien zu singen op. 59 (1837 – 43)für vier Singstimmen

Joseph von EichendorffKlage

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Fanny Hensel 1805 – 1847O Herbst in linden Tagenaus: Weltliche a-cappella-Chöre von 1846 (1846)für gemischten Chor

Johannes BrahmsAbendständchen aus: Drei Gesänge für sechsstimmigen gemischten Chor op. 42 (1859/61)

Heinrich Heine 1797 – 1856»Ein Jüngling liebt ein Mädchen …«

Johannes Brahms »All meine Herzgedanken« aus: Sieben Lieder op. 62 (1874)für gemischten Chor a capella

Clemens Brentano 1778 – 1842Loreley

Robert Schumann 1810 – 1856Meerfey aus: Romanzen I op. 69 (1849)für Frauenchor und Klavier ad libitum

Heinrich HeineEin Weib

Friedrich Silcher 1789 – 1860»Ich weiß nicht, was soll es bedeuten«

Clara Schumann 1819 – 1896Gondolieraaus: Drei gemischte Chöre (1848)

Heinrich HeineSturm

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Robert Schumann Ungewisses Licht (»Bahnlos und pfadlos«) aus: Vier doppelchörige Gesänge op. 141 (1849)

Heinrich HeineSonnenuntergang

Robert Schumann An die Sterne (»Sterne, in des Himmels Ferne!«) aus: Vier doppelchörige Gesänge op. 141 (1849)

Max Reger 1873 – 1916Nachtlied aus: Acht geistliche Gesänge op. 138 (1914)für vier- bis achtstimmig gemischten Chor

Novalis 1772 – 1801Hymnen an die Nacht I (Auszug)

Josef Gabriel Rheinberger 1839 – 1901Abendlied aus: Drei geistliche Gesänge op. 69 (1855 – 64)für gemischten Chor

Johann Abraham Peter Schulz 1747 – 1800 / Adolf Seifert 1902 – 1945»Der Mond ist aufgegangen«

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DIE GESANGSTEXTE

Johannes Brahms Waldesnachtaus: Sieben Lieder op. 62 (1874)Text von Paul Heyse

Waldesnacht, du wunderkühle, Die ich tausend Male grüß;Nach dem lauten Weltgewühle,O, wie ist dein Rauschen süß,Träumerisch die müden GliederBerg ich weich ins Moos,Und mir ist, als würd ich wiederAll der irren Qualen los.

Fernes Flötenlied vertöne,Das ein weites Sehnen rührt,Die Gedanken in die schöne,Ach mißgönnte Ferne führt.Laß die Waldesnacht mich wiegen,Stillen jede Pein,Und ein seliges GenügenSaug ich mit den Düften ein.

In den heimlich engen Kreisen,Wird dir wohl, du wildes Herz,Und ein Friede schwebt mit leisenFlügelschlägen niederwärts.Singet holde Vögellieder,Mich in Schlummer sacht!Irre Qualen löst euch wieder;Wildes Herz nun gute Nacht!

Johannes Brahms Nachtwache I op. 104, 1Text von Friedrich Rückert

Leise Töne der Brust, geweckt vom Odem der Liebe,Hauchet zitternd hinaus, ob sich euch öffenet ein Ohr,Öffn’ ein liebendes Herz, und wenn sich keines euch öffnet, Trag’ ein Nachtwind euch seufzend in meines zurück.

Johannes BrahmsNachtwache II op. 104,2Text von Friedrich Rückert

Ruh’n sie? rufet das Horn des Wächters drüben aus Westen, Und aus Osten das Horn rufet entgegen: Sie ruh’n!Hörst du, zagendes Herz, die flüsternden Stimmen der Engel? Lösche die Lampe getrost, hülle in Frieden dich ein.

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Edvard Grieg Pfingstliedaus: Peer Gynt op. 23 (1874/75)Bühnenmusik zum gleichnamigen Drama von Henrik Ibsen

O Morgenstunde,Da Zungen des GeistesWie Schwerter herniedergeflammt!Aus EnkelmundeDen Geist nun preist esIn Liedern, dem Himmel entstammt.

Im nächtlichen Weben,da halten die Liederwie Schlingen das Herze gebanntund senken ins Lebenden Odem der Liebeund machen den Göttern verwandt.

Felix Mendelssohn Bartholdy Morgengebet op. 48,5Text von Joseph von Eichendorff

O wunderbares, tiefes Schweigen,Wie einsam ist’s noch auf der Welt!Die Wälder nur sich leise neigen,Als ging der Herr durchs stille Feld.

Ich fühl mich wie neu geschaffen,Wo ist die Sorge nun und Not?Was gestern noch mich wollt’ erschlaffen,dess schäm’ ich mich im Morgenrot.

Die Welt mit ihrem Gram und GlückeWill ich, ein Pilger, frohbereitBetreten nur als eine BrückeZu dir, Herr, übern Strom der Zeit.

Felix Mendelssohn Bartholdy Abschied vom Waldeaus: Sechs Lieder im Freien zu singen op. 59 (1837 – 43)für vier SingstimmenText von Joseph von Eichendorff

O Täler weit, o Höhen,o schöner grüner Wald,du meiner Lust und Wehen andächt’ger Aufenthalt!Da draussen, stets betrogen,saust die geschäft’ge Welt;schlag’ noch einmal die Bogenum mich, du grünes Zelt!

[…]

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Im Walde steht geschrieben ein stilles ernstes Wortvom rechten Tun und Lieben,und was des Menschen Hort.Ich habe treu gelesen die Worte, schlicht und wahr,und durch mein ganzes Wesenward’s unaussprechlich klar.

Bald werd’ ich dich verlassen,fremd in die Fremde geh’n,auf buntbewegten Gassendes lebens Schauspiel seh’n.Und mitten in dem Lebenwird deines Ernst’s Gewaltmich Einsamen erheben,so wird mein Herz nicht alt.

Felix Mendelssohn Bartholdy Jagdlied aus: Sechs Lieder im Freien zu singen op. 59 (1837 – 43)für vier SingstimmenText von Joseph von Eichendorff

Durch schwankende WipfelSchießt goldener Strahl,Tief unter den GipfelnDas nebliche Tal.Fern hallt es vom Schlosse,Das Waldhorn ruft,Es wiehern die RosseIn die Luft, in die Luft!

Bald Länder und SeenBald WolkenzugTief schimmernd zu sehenIn schwindelndem Flug,Bald Dunkel wiederHüllt Reiter und Roß,O Lieb’, o LiebeSo laß mich los! –

Immer weiter und weiterDie Klänge ziehn,Durch Wälder und HeidenWohin, ach wohin?Erquickliche Frische,Süß-schaurige Lust!Hoch flattern die Büsche,Frei schlägt die Brust.

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Fanny Hensel Mendelssohn O Herbst in linden Tagenaus: Weltliche a-cappella-Chöre von 1846 (1846)für gemischten Chor Text von Joseph von Eichendorff

O Herbst, in linden TagenWie hast du rings dein ReichPhantastisch aufgeschlagen,So bunt und doch so bleich!

Wie öde, ohne Brüder,Mein Tal so weit und breit,Ich kenne dich kaum wiederIn dieser Einsamkeit.

So wunderbare WeiseSingt nun dein bleicher Mund,Es ist, als öffnet’ leiseSich unter mir der Grund.

Und ich ruht’ überwoben,Du sängest immerzu,Die Linde schüttelt’ obenIhr Laub und deckt’ mich zu.

Johannes BrahmsAbendständchenaus: Drei Gesänge für sechsstimmigen gemischten Chor op. 42 (1859/61)Text von Clemens Brentano

Hör es klagt die Flöte wiederUnd die kühlen Brunnen rauschen,Golden wehn die Töne nieder,Stille, stille, laß uns lauschen!

Holdes Bitten, mild Verlangen,Wie es süß zum Herzen spricht!Durch die Nacht die mich umfangen,Blickt zu mir der Töne Licht.

Johannes Brahms »All meine Herzgedanken«aus: Sieben Lieder op. 62 (1874)für gemischten Chor a capellaText von Paul Heyse

All meine HerzgedankenSind immerdar bei dir;Das ist das stille Kranken,Das innen zehrt an mir.Da du mich einst umfangen hast,Ist mir gewichen Ruh und Rast.All meine HerzgedankenSind immerdar bei dir.

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Der Maßlieb und der RosenBegehr’ ich fürder nicht.Wie kann ich Lust erlosen,Wenn Liebe mir gebricht!Seit du von mir geschieden bist,Hab ich gelacht zu keiner Frist;Der Maßlieb und der RosenBegehr’ ich fürder nicht.

Gott wolle die vereinen,Die für einander sind!Von Grämen und von WeinenWird sonst das Auge blind.Treuliebe steht in Himmelshut;Es wird noch Alles, Alles gut.Gott wolle die vereinen,Die für einander sind!

Robert Schumann Meerfeyaus: Romanzen I op. 69 (1849)für Frauenchor und Klavier ad libitumText von Joseph von Eichendorff

Still bei Nacht fährt manches Schiff,Meerfey kämmt ihr Haar am Riff,Hebt von Inseln an zu singen,Die im Meer dort untergingen.

Purpurrot, smaragdengrünSieht’s der Schiffer unten blühn,Silberne Paläste blinken,Holde Frauenmienen winken:

Wann die Morgenwinde wehn,Ist nicht Riff noch Fei zu sehn,Und das Schifflein ist versunken,Und der Schiffer ist ertrunken.

Friedrich Silcher »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten«Text von Heinrich Heine

Ich weiß nicht, was soll es bedeutenDaß ich so traurig bin;Ein Märchen aus alten ZeitenDas kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,Und ruhig fließt der Rhein;Der Gipfel des Berges funkeltIm Abendsonnenschein.

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Die schönste Jungfrau sitzetDort oben wunderbar,Ihr goldnes Geschmeide blitzetSie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem KammeUnd singt ein Lied dabei;Das hat eine wundersameGewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffeergreift es mit wildem Weh,Er schaut nicht die Felsenriffe,Er schaut nur hinauf in die Höh.

Ich glaube, die Wellen verschlingenAm Ende Schiffer und Kahn;Und das hat mit ihrem SingenDie Lorelei getan.

Clara Schumann Gondolieraaus: Drei gemischte Chöre (1848)

O komm zu mir, wenn durch die NachtWandelt das Sternenheer,Dann schwebt mit uns in MondesprachtDie Gondel übers Meer.Die Luft ist weich wie Liebesscherz,Sanft spielt der goldne Schein,Die Zither klingt und zieht dein HerzMit in die Lust hinein.O komm zu mir, wenn durch die NachtWandelt das Sternenheer,Dann schwebt mit uns in MondesprachtDie Gondel übers Meer.Das ist für Liebende die Stund,Liebchen, wie ich und du;So friedlich blaut des Himmels Rund,Es schläft das Meer in Ruh.Und wie es schläft, da sagt der Blick,Was keine Zunge spricht,Die Lippe zieht sich nicht zurückUnd wehrt dem Kusse nicht.O Komm zu mir, wenn durch die NachtWandelt das Sternenheer!Dann schwebt mit uns in MondesprachtDie Gondel übers Meer.

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Robert Schumann Ungewisses Licht (»Bahnlos und pfadlos«)aus: Vier doppelchörige Gesänge op. 141 (1849)Text von Joseph Christian von Zedlitz

Bahnlos und pfadlos, Felsen hinanstürmet der Mensch, ein Wandersmann.Stürzende Bäche, wogender Fluß,brausender Wald, nichts hemmet den Fuß!

Dunkel im Kampfe über ihn hin,jagend im Heere die Wolken zieh’n;rollender Donner, strömender Guß,sternlose Nacht, nichts hemmet den Fuß!

Endlich, ha! endlich schimmert’s von fern!Ist es ein Irrlicht, ist es ein Stern?Ha! wie der Schimmer so freundlich blinkt,wie er mich locket, wie er mir winkt!

Rascher durcheilet der Wandrer die Nacht,Hin nach dem Lichte zieht’s ihn mit Macht!Sprecht, wie: sind’s Flammen, ist’s Morgenrot?Ist es die Liebe, ist es der Tod?

Robert Schumann An die Sterne (»Sterne, in des Himmels Ferne!«) aus: Vier doppelchörige Gesänge op. 141 (1849)Text von Friedrich Rückert

Sterne,In des Himmels Ferne!Die mit Strahlen bessrer WeltIhr die Erdendämmrung hellt;Schau’n nicht GeisteraugenVon euch erdenwärts,Daß sie Frieden hauchenIns umwölkte Herz?

Sterne,In des Himmels Ferne!Träumt sich auch in jenem RaumEines Lebens flücht’ger Traum ?Hebt Entzücken, Wonne,Trauer, Wehmut, Schmerz,Jenseit unsrer SonneAuch ein fühlend Herz?

Sterne,In des Himmels Ferne!Winkt ihr nicht schon Himmelsruh’Mir aus euren Fernen zu?Wird nicht einst dem MüdenAuf den goldnen Au’nUngetrübter FriedenIn die Seele tau‘n?

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Sterne,In des Himmels Ferne,Bis mein Geist den Fittich hebtUnd zu eurem Frieden schwebt,Hang’ an euch mein SehnenHoffend, glaubevoll!O, ihr holden, schönen,Könnt ihr täuschen wohl?

Max Reger Nachtliedaus: Acht geistliche Gesänge op. 138 (1914)für vier- bis achtstimmig gemischten ChorText von Petrus Hubert

Die Nacht ist kommen,Drin wir ruhen sollen;Gott wal’ts, zum FrommenNach sein’m Wohlgefallen,Daß wir uns legenIn sein’m G’leit und Segen,Der Ruh’ zu pflegen.

Treib, Herr, von uns fernDie unreinen Geister,Halt die Nachtwach’ gern,Sei selbst unser Schutzherr,Beschirm Leib und Seel’Unter deinen Flügeln,Send’ uns dein’ Engel!

Laß uns einschlafenMit guten Gedanken,Fröhlich aufwachenUnd von dir nicht wanken;Laß uns mit ZüchtenUnser Tun und DichtenZu dein’m Preis richten!

Josef Gabriel Rheinberger Abendliedaus: Drei geistliche Gesänge op. 69 (1855 – 64)für gemischten ChorText aus Lukas 24, 29

Bleib bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget.

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Johann Abraham Peter Schulz / Adolf Seifert 1902 – 1945»Der Mond ist aufgegangen«Text von Matthias Claudius

Der Mond ist aufgegangen,Die gold’nen Sternlein prangenAm Himmel hell und klar;Der Wald steht schwarz und schweiget,Und aus den Wiesen steigetDer weiße Nebel wunderbar.

Wie ist die Welt so stilleUnd in der Dämm’rung HülleSo traulich und so hold!Als eine stille Kammer,Wo ihr des Tages JammerVerschlafen und vergessen sollt.

So legt euch denn, ihr Brüder,In Gottes Namen nieder!Kalt ist der Abendhauch.Verschon uns, Gott, mit StrafenUnd laß uns ruhig schlafenUnd unser’n kranken Nachbar auch!

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ZUM KONZERT

Nachtwache – A-cappella-Chorwerke und Lyrik

der Romantik

Am Ende dieser Nacht sind acht Tote zu beklagen, zwei Frauen und sechs Männer: Eine starb aus Liebeskummer, eine zweite stürzte sich aus gleichem Grund von einem Felsen; zwei Schif-fer ertranken im Rhein, ein Dieb hängt am Galgen und drei Ritter wurden Opfer eines Zaubers. Blickt man in die Liedtexte, so sind die Überlebenden auch nicht in allzu guter Verfassung: Geplagt von ›Trauer, Wehmut, Schmerz‹ beklagen sie ein ›verloren Glueck‹ und leiden in ihren ›traurigen Wänden‹ an ›wildem Weh‹, haben ein ›umwölktes Herz‹ oder müssen ›irre Qualen‹ ausstehen. Un-behaglich ist ihnen im ›lauten Weltgewühle‹, beunruhigend ›die geschäft’ge Welt.‹ So sehnt man sich nach ›Strahlen bessrer Welt‹ oder ›ungetrübtem Frieden‹ und möchte am liebsten ›des Tages Jammer verschlafen und vergessen‹.

Es gehört zu den erstaunlichen Leistungen der Romantik, dass zu den Fluchträumen in solchen Gefühlslagen Bereiche erkoren wur-den, die vormals als Orte erhöhter Gefahr galten: die Nacht, der Wald, die Berge. Hier suchen die Geplagten Geborgenheit und finden Stille und Trost. Denn die Nacht gehört nicht den ›stolzen, glückgehärteten Menschen‹ des Tages, sondern den ›liebenden Mädchen und sanften Dichtern‹, wie Heinrich Heine wusste.

In seinem Programm Nachtwache misst der Balthasar-Neumann-Chor diese romantische Topographie aus und führt uns in 18 Chorliedern in die ›süß-schaurige Lust‹ und das ›weite Sehnen‹ ihrer Poesie. Dazwischen gestreut finden sich − teils ergänzend, teil kontrastierend − elf Gedichte der Zeit, rezitiert von Johanna Wokalek. Die großen Namen sind dabei alle vertreten, sowohl auf Seiten der Dichter wie auf Seiten der Komponisten: Verse von Eichendorff, Brentano, Mörike, Rückert oder Heine sind in Ver-tonungen von Mendelssohn Bartholdy, Schumann, Brahms und anderen zu hören. Die romantische Lyrik scheint wie kaum eine andere dazu prädestiniert, vertont zu werden. Sie ist voll feiner Sinnlichkeit, bezieht ihren Reiz aus dem Sehen, Fühlen, Riechen, und namentlich das Ohr ist fortwährend beschäftigt. Die Wälder

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rauschen, die Bäche und Brunnen plätschern und die Vögel sin-gen Tag wie Nacht, im Sturm ›braust und pfeift und prasselt und heult‹ es gelegentlich, ›zwischendurch‹ aber ist immer wieder Musik ›vernehmbar‹. Das können ›lockende Harfenlaute‹ oder ›sehnsuchtwilder Gesang‹ sein, daneben sind in dieser auffallend musikdominierten Lyrik aber jede Menge Flöten, Hörner und Zi-thern und stets auch die menschliche Stimme zu hören. Musika-lisch umgesetzt reicht dies dann vom sentimentalen Volksliedton eines Friedrich Silcher über eine dunkle Motette von Max Reger bis hin zu den hochkomplexen sechsstimmigen Chorkompositi-onen von Johannes Brahms oder den Doppelchören von Robert Schumann. Wir mögen als Zuhörer gleichermaßen ›treu verträu-men / Die Nacht im stillen Wald‹, wie wir eingeladen sind, in dem dunklen Szenario ›der Töne Licht‹ als Hoffnungsschimmer zu er-lauschen.

Die Dramaturgie des Abends verläuft in sechs Schritten. Joseph Eichendorffs Mondnacht eröffnet den Abend und macht eine stern-klare Sommernacht zum Ausgangspunkt unseres Fluges durch die Sehnsüchte und Ängste des romantischen Lebensgefühls. Mit Johannes Brahms’ Waldesnacht von 1874 schließt sich eines der beliebtesten Chorlieder dieses Komponisten an. Den Text liefert ein Gedicht des 19-jährigen Paul Heyse, das vom Wunsch nach innerer Ruhe und Schlaf getragen wird. In feinen Nuancen folgt Brahms dieser Bewegung von der Hektik des Tages in den ›niederwärts‹ schwebenden ›Friede‹. So nimmt er ab der Mitte des Liedes die Hervorhebung der letzten Strophenzeilen zurück und lässt das Lied immer ruhiger werden. Auch in dem zweiten ›Nacht‹-Gedicht von Eichendorff befinden wir uns noch im Wald und wachen. Passend dazu folgen die beiden mit Nachtwache I und II überschriebenen sechsstimmigen Chorlieder von Brahms aus seinem Opus 104 auf Texte von Friedrich Rückert. Sie gelten als Gipfelpunkt in Brahms’ Chorschaffen und in der Tat liefern sie eine komplex sich verdichtende Zwiesprache zwischen Männer- und Frauenstimmen, die den Brahms-Biographen Max Kalbeck zu der Kritik veranlasste, es fehle ›die Natürlichkeit der Empfin-dung, die Frische des Tones und die Einfachheit des Tonsatzes‹ – was nichts anderes heißt, als dass Brahms sich hier denkbar weit von der verbreiteten Männergesangsverein-Konvention sei-ner Zeit entfernt hat. Besonders auffällig sind die tonmalerischen

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Qualitäten seines Chorsatzes. Man hört im ersten Lied das Herz regelrecht schlagen und auch das Zittern und Seufzen ist musika-lisch umgesetzt. Gleiches gilt für den Hörnerruf im zweiten Lied. Der mit Brahms befreundeten Elisabeth von Herzogenberg galt es ›als ein auserlesen schönes Stück herrlichster Chormusik, durch und durch empfunden, warm wie Abendrot und Hörnerklang, köstlich schön in den Einsätzen, satt und weich bei allem herben Ernst, ein wahres Juwel‹, an dem ›man sich den Geschmack für Minderwertiges sofort verdirbt.‹

Der zweite Abschnitt beginnt mit Mörikes An einem Wintermor-gen vor Sonnenaufgang und präsentiert mit dem anbrechenden Tag sogleich ein ›Gefühl entzückter Stärke‹, das diesen Abschnitt bestimmt. Nach dem choralartigen Pfingstlied von Edvard Grieg aus der Bühnenmusik zu Ibsens Peer Gynt folgen, neben Im Früh-ling, einem weiteren Mörike-Gedicht, noch drei Chorlieder Felix Mendelssohn Bartholdys auf Gedichte von Eichendorff. Im Mor-gengebet fühlt sich das lyrische Ich ›wie neu geschaffen‹ und hat ›Sorge‹ und ›Not‹ überwunden. Der Wald wird anschließend im berühmten ›O Täler weit, o Höhen‹ zugunsten der ›buntbewegten Gassen‹ verabschiedet oder im Jagdlied auf dem Rücken eines Pferdes bei wildem Ritt ›in schwindelndem Flug‹ durchmessen. Mendelssohns Lieder sind hier eigentlich fehl am Platze und zwar nicht wegen der eher heiteren Textauswahl oder ihrer kunstvollen Einfachheit und unkomplizierten Sangbarkeit, sondern wegen der Aufführungsanweisung im Titel der Sammlungen, denen sie zu-gehören: ›Im Freien zu singen‹. Am 3. Juli 1839 hatte Mendelssohn seiner Mutter in einem Brief über eine Aufführung seines ersten Open-Air-Liederzyklus, dem Opus 41, berichtet: ›Das schönste, was ich aber in meinem Leben bis jetzt von Gesellschaften gese-hen habe, war ein Fest im Walde hier, das ich Dir genau berich-ten muss, weil es einzig in seiner Art war. Eine Viertelstunde vom Wege ab, tief im Walde, wo hohe dicke Buchen einzeln stehn und oben ein großes Dach bilden, und man rings umher nur grünen Wald durch die vielen Stämme durchschimmern sah, da war das Local; man musste auf einem kleinen Fußweg durch’s Gesträuch sich dahin arbeiten, und sobald man auf dem Platze ankam, sah man in der Entfernung die vielen weißen Gestalten unter einem Rand von Bäumen, die mit dicken Blumenkränzen verbunden waren, und der den Concertsaal vorstellt. − Wie lieblich da der

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Gesang klang, wie die Sopranstimmen so hell in die Luft träller-ten, und welcher Schmelz und Reiz über dem ganzen Tönen war, alles so still und heimlich und doch so hell, − das hatte ich mir nicht vorgestellt. − Es war ein Chor von etwa zwanzig guten Stim-men, aber bei einer Probe im Zimmer hatte manches gefehlt, und alles war unsicher gewesen. Wie sie sich nun den Abend unter die Bäume stellten, […] da war es in der Waldstille so bezaubernd, dass mir beinah die Thränen in die Augen kamen. Wie lauter Po-esie klang es. […] Nun weiß ich erst, wie Lieder im Freien klingen müssen, und will nächstens wieder ein lustiges Heft zusammen haben.‹

Der dritte Abschnitt des Abends hat die unglückliche Liebe zum Thema und führt in die verschatteten Regionen des Herbstes und des Abends zurück. Er wird eröffnet mit »O Herbst«, einem der gerne übersehenen Chorlieder von Mendelssohns Schwes-ter Fanny Hensel. Mit großen Skrupeln publizierte sie 1846 sechs dieser Stücke als ›Gartenlieder‹ und schrieb dem Bruder: ›Gelingt es, d. h. dass die Sachen gefallen, u. ich mehr Anerbietungen be-komme, so weiß ich, dass es mir eine große Anregung seyn wird, deren ich immer bedarf, um etwas hervorzubringen, im anderen Falle, bin ich so weit, wie ich immer gewesen bin, werde mich nicht grämen, u. wenn ich dann weniger oder nichts mehr arbeite, so ist ja dann auch nichts dabei verloren.‹ Leider folgten keine weiteren Publikationen. Im Nachlass von Fanny Hensel fanden sich jedoch elf weitere Chorlieder, darunter auch das Herbstgedicht.

Brahms’ vergleichsweise populäres Abendständchen zählt zu sei-nen frühsten Chorliedern und stammt noch aus seiner Hambur-ger Zeit (1859 – 61). Der sechsstimmige Chor ermöglicht ihm hier die Arbeit mit Frage-und-Antwort-Mustern und eine Aufspaltung der Frauen- und Männerstimmen, die er in einen rhythmischen Kanon führt. Erneut ist Brahms’ lautmalerische Textinterpretation vor allem in den beiden ersten Verszeilen bemerkenswert. Auch in »All meine Herzgedanken« trennt Brahms am Strophenbeginn zu-nächst die Stimmen nach Geschlechtern und führt sie später im Kanon zusammen. Dem Gottvertrauen seines Textdichters Heyse, der Herr werde schon zusammenführen, was zueinander passt, kontrastiert hier wunderbar Heinrich Heines lapidarer Kommentar

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in »Ein Jüngling liebt ein Mädchen«, der deutlich macht, wie sich das mit der Liebe und den gebrochenen Herzen so verhält.

Von ähnlich kühler, neusachlicher Qualität ist auch seine Ballade Ein Weib im nächsten Abschnitt, der ganz im Zeichen des ver-hängnisvollen Begehrens steht − es ist kein Zufall, dass die Mehr-zahl der eingangs erwähnten Todesopfer von hier stammt. Drei Varianten der Lorelei-Sage stehen dabei im Zentrum. Brentanos schöne, aber verlassene Zauberin Loreley stürzt sich »Zu Bacher-ach am Rheine« von dem Felsen, der in der Folge den Schiffern zum Verhängnis werden soll. Robert Schumanns Meerfey stammt aus seinen 12 Romanzen für Frauenstimmen, die er im März 1849 in nur fünf Tagen komponierte. Unschwer zu hören sind bei sei-ner Vertonung die Wellen, auf denen sich das Schiff bewegt und die sich mit seinem Untergang in der letzten Strophe beruhigen. Friedrich Silchers bekannte Vertonung von Heines ›Loreley‹ ließ den ironischen Unterton der Textvorlage zwar ganz unter den Tisch fallen, sie verhalf dem Gedicht aber zu einer Popularität, an-gesichts derer die Liederbuchherausgeber im deutschen Faschis-mus sich offenbar gezwungen sahen, den Text des ›verbrannten‹ Autors jüdischer Herkunft mit aufzunehmen, auch wenn sie dar-unter die Worte setzten: ›Dichter unbekannt‹. Der Abschnitt endet versöhnlich mit einem geglückten nächtlichen Rendezvous in Clara Schumanns Gondoliera, einem von drei gemischten Chören auf Gedichte von Emanuel Geibel, die sie 1848 komponierte und einstudieren ließ, um sie ihrem Mann als Geburtstagsgeschenk zu offerieren. Die erst 1989 publizierten Lieder blieben ihre einzi-gen Chorwerke. Schumann war davon jedoch so angetan, dass er sie noch mehrfach aufführen ließ.

Zusammen mit seiner Frau gründete und leitete er in Dresden einen gemischten Chor mit über 100 Sängerinnen und Sängern, nachdem ihm der reine Männerchor der Dresdner Liedertafel, dessen Leitung ihm 1847 angetragen worden war, zu wenig Aus-drucksmöglichkeiten bot. Für den neu gegründeten gemischten Chor schrieb er nun zahlreiche Chorlieder, auch um Ausfälle bei den Einkünften seiner schwangeren Frau auszugleichen. Das ver-breitete schlichte Chormusikideal seiner Zeit war für ihn dabei kein Orientierungsmaßstab. Er entwirft vielmehr avancierte Mo-dulationen, experimentiert mit Klanggruppenteilungen und kom-

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plizierten rhythmische Strukturen, so dass er 1849 von der Neuen Zeitschrift für Musik getadelt wurde: ›Die technische Ausführung ist sehr schwer, und es erscheint notwendig, den Componisten darauf hinzuweisen, dass er die Schranken innehalte, welche die Natur der Ausführung des vielstimmigen Gesangs gesetzt.‹

Zwei von Schumanns ambitioniertesten Kompositionen dieser Art stehen im Mittelpunkt des fünften Abschnitts, der sich mit seiner Suche nach einer besseren Welt wieder der Nacht zuneigt, aber auch in gefährliche Todesnähe gerät. Heines Gedichte über den Sturm und die auf ewig entzweite göttliche Familie am Firmament (Sonnenuntergang) liefern erneut ironisches Gegengift zu den hier präsentierten ernsten Chorliedern: zwei der vier doppelchörigen Gesänge aus Schumanns Opus 141. Ungewisses Licht ist eine rhyth-misch akzentuierte Glücksjagd, deren Erfolg offen bleibt: »ist es Liebe, ist es der Tod?« lautet die bange Frage am Ende. Schumann lässt sie sechsmal wiederholen – und gibt dann dem Tod noch zwei Halbverse dazu. Das zweite Lied folgt dem Rückert-Text An die Sterne und experimentiert in fast schon Bachscher Manier mit imitativen Passagen. Wie hoch oben die beschworenen Sterne sind, lässt uns der Sopran gleich eingangs spüren. Und ob der an das kalte Weltall gerichtete Wunsch nach einem friedlichen Leben Erfüllung findet, bleibt ungewiss. Schumann verschiebt die Verswiederholungen vom Strophenbeginn sukzessive ans Stro-phenende, und verleiht so der bangen Schlussfrage »könnt ihr täuschen wohl?« besonderen Nachdruck.

Der Schlussabschnitt des Nachtwachen-Programms steht dann ganz im Zeichen des Schlafes und dringt in die Sphären der geistlichen Musik vor. Max Regers Nachtlied von 1914 nimmt sich einen Text aus dem 16. Jahrhundert als Grundlage − ein Bittgebet, das mit der Nähe von Tod und Schlaf spielt. Reger gelingt ein an den Traditionen der Romantik orientiertes Lied, das seine dunkle Stimmung und atmosphärische Dichte aus den chromatischen Rückungen gewinnt. Josef Gabriel Rheinberger schrieb seine sechsstimmige Motette ›Bleib bei uns‹ über Lukas 24,29 im Jahr 1855, im Alter von nur 16 Jahren. Das ausdrucksstarke Chorlied setzt den flehentlichen Gestus des Textes in die Melodie um. Es sind die Emmaus-Jünger, die den auferstandenen, aber noch un-erkannten Jesus mit diesen Worten zum Bleiben auffordern. Der

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macht sich allerdings nach einem aufschlussreichen Abend essen bekanntlich doch noch fort in die Nacht. Der Abend schließt mit dem wohl bekanntesten Schlaflied deutscher Sprache: »Der Mond ist aufgegangen«. Wir sind wieder in der ›Mondnacht‹ vom Beginn des Abends angekommen. Der Text von Matthias Claudius wurde 1790 von Johann Schulz ›im Volkston‹ vertont und im 20. Jahr-hundert von Adolf Seifert für vierstimmigen Chor gesetzt. Schulz’ Wunsch, neue Volkslieder zu schaffen, hat sich in diesem Fall erfüllt. Wie man das macht, hat er in der Vorrede seiner Lieder-Sammlung beschrieben: Im »Schein des Bekannten liegt das ganze Geheimniß des Volkstons […] Denn nur durch eine frap-pante Aehnlichkeit des musikalischen mit dem poetischen Ton des Liedes, durch eine Melodie, deren Fortschreitung sich nie über den Gang des Textes erhebt, noch unter ihn sinkt, die wie ein Kleid dem Körper, sich der Declamation und dem Metro der Worte anschmiegt, die außerdem in sehr sangbaren Intervallen, in einem, allen Stimmen angemessenen Umfang und in den aller-leichtesten Modulationen fortfließt und endlich durch die höchste Vollkommenheit der Verhältnisse aller ihrer Theile, wodurch ei-gentlich der Melodie diejenige Rundung gegeben wird, die jedem Kunstwerk aus dem Gebiete des Kleinen so unentbehrlich ist, erhält das Lied den Schein, von welchem hier die Rede ist, den Schein des Ungesuchten, des Kunstlosen, des Bekannten, mit einem Wort, des Volkstons, wodurch es sich dem Ohr so schnell und unaufhörlich zurückkehrend einprägt.«

Mit Novalis gibt es freilich auch in diesem versöhnlichen Schluss-abschnitt einen interessanten Kontrapunkt. Um die »schweren Flügel des Gemüts« zu heben und die »tiefe Wehmut«, die durch die »Saiten der Brust weht«, zu beseitigen, empfiehlt der Schlaf-lose in seinen Hymnen an die Nacht den »köstlichen Balsam« aus einem »Bündel Mohn« – eine ordentliche Portion Opium also.

Tilman Fischer

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BIOGRAPHIEN

Johanna WokalekJohanna Wokalek wurde in Freiburg im Breisgau geboren und ging nach dem Abitur ans Max-Reinhard-Seminar in Wien. Noch während des Studiums spielte sie erste Filmrollen, darunter in Max Färberböcks Aimée und Jaguar (1998) und in Jo Baiers TV-Mehrteiler Der Laden (1998). Nach ihrem Abschluss war sie drei Jahre lang Ensemble-mitglied am Schauspiel Bonn. Für die Titelrolle in Gerhart Hauptmanns Rose Bernd unter der Regie von Valentin Jeker wurde sie 1999 mit dem Alfred-Kerr-Preis ausgezeichnet. Anschließend wechselte sie ans Wiener Burgtheater. Zu ihren Rollen dort gehören etwa die Titel-rollen in Kleists Das Käthchen von Heilbronn und Lessings Emilia Galotti. Für ihre Hauptrolle als Lene in Hans Steinbichlers Hierankl (2003) erhielt sie den Bayerischen Filmpreis 2003, den Förder-preis Deutscher Film und einen Adolf-Grimme-Preis in Gold. Der endgültige Durchbruch als Kinodarstellerin gelang ihr 2005 in Til Schweigers Erfolgsfilm Barfuß (2005). Darauf folgten weitere Kinorollen, u. a. in Philipp Stölzls Bergsteigerdrama Nordwand (2008). Für ihre Darstellung der Gudrun Ensslin in Uli Edels Der Baader Meinhof Komplex (2008) wurde Johanna Wokalek mit dem Bambi (Jurypreis Schauspielerin national) und dem Diva Award als ›Schauspielerin des Jahres‹ ausgezeichnet. Zuletzt war sie in Sönke Wortmanns Die Päpstin (2009) in der Titelrolle, in Lars Krau-mes Die kommenden Tage (2010) und in Sherry Hormanns Anlei-tung zum Unglücklichsein (2012) zu sehen. Am Burgtheater in Wien spielte sie zuletzt in Alvis Hermanis’ Inszenierung von Platonov sowie in Tartuffe unter der Regie von Luc Bondy. Bei den Salzbur-ger Festspielen debütierte sie 2000 als Ophelia in Martin Kusejs Hamlet-Inszenierung und war hier 2014 in der Uraufführung von Marc-André Dalbavies Charlotte Salomon erstmals auf der Opern-bühne zu erleben. Im Oktober 2015 eröffnete sie das Hamburger Theaterfestival.

In der Kölner Philharmonie ist Johanna Wokalek heute zum ers-ten Mal zu erleben.

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Balthasar-Neumann-Chor Thomas Hengelbrock gründete den Balthasar-Neumann-Chor im Jahr 1991 und führte ihn in kurzer Zeit zu weltweitem Renommee. Der Chor gastiert in allen großen europäischen Konzertsälen und bei Festivals; Tourneen führten die Sänger nach China, Mexiko und in die USA. Neben der häufigen Zusammenarbeit mit seinem künstlerischen Leiter und dem Balthasar-Neumann-Ensemble ist der Chor auch bei Dirigenten wie René Jacobs, Ivor Bolton, Mar-cus Creed, András Schiff, Christoph Prégardien und Pablo Heras-Casado gefragt.

Der Namensgeber des Chores war nicht nur ein epochaler Ba-rockarchitekt. Balthasar Neumann (1687 – 1753) steht für mutige Kreativität und ganzheitliche Konzepte in Perfektion. Als Bau-meister war er ein Pionier, der erstmals Baukunst, Malerei, Skulp-turen und Gärten zusammenspielen ließ. Seine Ideale formen die Grundpfeiler im Schaffen der beiden Balthasar-Neumann-En-sembles und ihres künstlerischen Leiters Thomas Hengelbrock; gemeinsam streben Dirigent, Chor und Orchester nach einem engen Zusammenspiel der Künste.

Zu ›einem der besten Chöre der Welt‹ adelte das britische Magazin Gramophone den Balthasar-Neumann-Chor bereits im Jahr 2011. Doch ist es nicht nur höchste musikalische Qualität, die ihn aus der Reihe internationaler Vokalensembles heraushebt, sondern vor

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allem seine künstlerische Vielseitigkeit. Jeder einzelne Sänger ist in der Lage, als Solist aus dem Chor hervorzutreten und ebenso als Teil des transparenten Gesamtklanges in der Gruppe aufzuge-hen. Dies ermöglicht eine einzigartige Flexibilität in Besetzung und Repertoire. Im Mittelpunkt der Beschäftigung steht neben romanti-schen und zeitgenössischen Werken die Musik des 17. und 18. Jahr-hunderts. Die dramaturgisch ausgefeilten Konzertprogramme des Chores vereinen selten Gehörtes wie Musik von Lotti, Caldara und Zelenka mit Repertoirewerken. Bei letzteren nimmt Bachs h-Moll-Messe einen besonderen Platz ein, mit ihr setzt sich der Chor seit seiner Gründung immer wieder aufs Neue auseinander. Auch mit genreverbindenden und innovativen szenischen Produktionen hat er sich einen Namen gemacht: In enger Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Klaus Maria Brandauer entstanden vielseitige musikalisch-literarische Projekte. Die CD Nachtwache verschränkt A-cappella-Lieder der Romantik mit Lyrik und Prosa, rezitiert von Johanna Wokalek

Ihr schauspielerisches Talent stellen die Sänger seit vielen Jahren bei Opernproduktionen in Baden-Baden unter Beweis, so auch in der aktuellen Saison unter Pablo Heras-Casados Leitung und der Regie von Rolando Villazón. Zum überwältigenden Erfolg wurde Glucks Orfeo ed Euridice in der Choreographie von Pina Bausch; die Pariser Produktion mit Thomas Hengelbrock, den Balthasar-Neumann-Ensembles und dem Ballet de l’Opéra de Paris wurde mehrfach wiederaufgenommen und erschien auch auf DVD.

In der aktuellen Saison ging der Chor unter anderem mit Bachs Matthäuspassion auf Europatournee durch Spanien, Belgien, Luxemburg und die Schweiz mit einem Abschlusskonzert in der neu eröffneten Pariser Philharmonie. Darüber hinaus brachte er mit Thomas Hengelbrock und Johanna Wokalek eine literarisch-szenische Neueinrichtung von Purcells Dido and Aeneas auf die Bühne der Felsenreitschule bei den Salzburger Festspielen. Zahl-reiche Auszeichnungen säumen den musikalischen Weg der Bal-thasar-Neumann-Ensembles, darunter der Kulturpreis des Lan-des Baden-Württemberg, mehrere Echos und der Gramophone Award für die Einspielung der CD Lotti – Zelenka – Bach.

Bei uns war der Balthasar-Neumann-Chor zuletzt im Dezember 2014 zu Gast.

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TenorCezar DimaWolfgang FrischGerhard HölzleHenning KaiserDaniel KarraschHermann OswaldMichael SchaffrathMarkus Schuck

BassFriedemann KlosTobias Müller-KoppMichael PannesJulian RedlinTobias SchlierfRaimonds SpogisUlfried StaberAndreas Werner

Die Besetzung des Balthasar-Neumann-Chors

SopranAnja BittnerAnnemei Blessing-LeyhausenTheresa DlouhyMargaret HunterCécile KempenaersKatia PlaschkaSibylle SchaibleChristine SüßmuthAnna WierødDorothee Wohlgemuth

AltJulie CompariniPetra EhrismannSusan MarquardtBarbara OstertagSusanne OttoHanna RoosMona SpägeleKerstin Stöcker

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Thomas HengelbrockMit seinem Einfallsreichtum, seiner mu-sikwissenschaftlichen Entdeckerlust und seiner kompromisslosen Art des Musizierens zählt Thomas Hengelbrock zu den gefragtesten Dirigenten unserer Zeit. Unkonventionell, überraschend und vielfältig sind die Konzertpro-gramme und Opernprojekte, die er seit zwei Jahrzehnten mit seinem Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble und seit 2011 als Chefdirigent des NDR Sin-fonieorchesters gestaltet. Ab de Saison 2016/17 übernimmt Tho-mas Hengelbrock zudem die Position des »Chef associé« beim Orchestre de Paris. In ausgefeilten Dramaturgien verschmilzt er Barockwerke mit Zeitgenössischem, Bekanntes mit vergessenen Meisterwerken; abseits etablierter Interpretationsnormen befragt er Opern und Sinfonik des 19. Jahrhunderts neu; in szenischen und genreverbindenden Projekten lässt er Musik, Literatur, Schauspiel und Tanz ineinanderfließen.

Thomas Hengelbrock wird als Opern- und Konzertdirigent inter-national geschätzt. Gastdirigate führten ihn wiederholt zu den Münchner Philharmonikern, dem Orchestre de Paris und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Bei den Bay-reuther Festspielen debütierte er 2011 mit Wagners Tannhäuser. In der vergangenen Saison war er erstmals an den Pulten des Königlichen Concertgebouworchesters Amsterdam und der Wie-ner Philharmoniker zu erleben. Regelmäßig ist er am Teatro Real Madrid, der Opéra de Paris und dem Festspielhaus Baden-Baden zu Gast und arbeitet mit Sängern wie Plácido Domingo, Cecilia Bartoli, Anna Netrebko und Christian Gerhaher.

Mit seinen Balthasar-Neumann-Ensembles sorgte er im Jahr 2013 mit konzertanten Aufführungen von Wagners Parsifal auf authentischem Instrumentarium international für Aufsehen. In Zu-sammenarbeit mit der Schauspielerin und Sprecherin Johanna Wokalek erarbeitet Thomas Hengelbrock auch musikalisch-lite-rarische Programme wie Nachtwache mit Lyrik und A-cappella-

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Chorwerken der Romantik sowie aktuell eine Neueinrichtung von Purcells Dido and Aeneas mit Rezitation, die bei den Salzburger Festspielen 2015 Premiere feierte. Als Chefdirigent des NDR Sinfo-nieorchesters hat er vier vielbeachtete CD-Einspielungen mit Sin-fonien von Mahler, Dvořák, Mendelssohn Bartholdy, Schumann und Schubert vorgelegt; zahlreiche Tourneen führten ihn mit dem Orchester durch Deutschland, Europa und Asien.

Prägend für Thomas Hengelbrocks künstlerische Entwick-lung waren seine Assistenztätigkeiten bei Antal Doráti, Witold Lutosławski und Mauricio Kagel, die ihn früh mit zeitgenössischer Musik in Berührung brachten. Auch seine Mitwirkung in Nikolaus Harnoncourts Ensemble Concentus Musicus Wien gab ihm ent-scheidende Impulse. Neben der umfassenden Beschäftigung mit Musik des 19. und 20. Jahrhunderts widmete er seine Arbeit auch intensiv der historisch informierten Aufführungspraxis und trug maßgeblich dazu bei, das Musizieren auf Originalinstrumenten dauerhaft im deutschen Konzertleben zu etablieren. In den 1990er Jahren gründete er mit dem Balthasar-Neumann-Chor und dem Balthasar-Neumann-Ensemble Klangkörper, die heute zu den in-ternational erfolgreichsten ihrer Art zählen. Zudem wirkte er 1995 bis 1998 als künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphilhar-monie Bremen, leitete von 2000 bis 2006 das Feldkirch Festival und arbeitete von 2000 bis 2003 als Musikdirektor an der Wiener Volksoper.

In der Kölner Philharmonie dirigierte Thomas Hengelbrock zuletzt im Februar dieses Jahres das NDR Sinfonieorchester.

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KöLNMUSIK-VORScHAU

November

FR 0620:00

Elisabeth Leonskaja Klavier

Ludwig van BeethovenFantasie H-Dur op. 77

Sonate für Klavier Nr. 17 d-Moll op. 31,2 »Sturmsonate«

Jörg WidmannElf Humoresken

Franz LisztSonetto del Petrarca Nr. 104 (Pace non trovo)aus: Années de pèlerinageDeuxième année, Italie S 161

Peter Iljitsch TschaikowskyGrande Sonate G-Dur op. 37 ČS 136

19:00 Einführung in das Konzert

Piano 2

FR 0620:00

Filmforum

Leonard Bernstein: The Gift of MusicUSA / D 1993 90 Min. Regie: Horant H. Hohlfeld

Anlässlich des 25. Todestages von Leonard Bernstein OmU

KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

Karten an der Kinokasse

SA 0720:00

Hélène Hébrard Mezzosopran Marie-Eve Munger SopranOmo Bello SopranJulie Pasturaud MezzosopranSophie Pondjiclis MezzosopranFrançois Piolino TenorNathan Berg BassEric Owens Bass

Chor des Bayerischen RundfunksKinderchor der Bayerischen StaatsoperSymphonieorchester des Bayerischen RundfunksPaul Daniel Dirigent

Esa-Pekka SalonenKarawane für Chor und OrchesterText von Hugo Ball

Maurice RavelL’Enfant et les sortilèges Fantaisie lyrique en deux parties

Esa-Pekka Salonen musste die Kon-zerte mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks aus persönli-chen Gründen leider absagen. Wir danken Paul Daniel für die Über-nahme des Dirigats. Das Programm bleibt unverändert.

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

18:00 Lengfeld’sche Buchhandlung Blickwechsel Musik und Literatur: »jolifanto bambla – Dada in Zürich«

19:00 Einführung in das Konzert durch Stefan Fricke

Philharmonie für Einsteiger 3

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SO0816:00

Elisabeth Leonskaja Klavier

Die Deutsche Kammer-philharmonie BremenFlorian Donderer Violine und Leitung

Elisabeth Leonskaja zum 70.

Franz SchubertSinfonie Nr. 3 D-Dur D 200

Wolfgang Amadeus MozartQuintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Es-Dur KV 452

Ludwig van BeethovenKonzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37

Sonntags um vier 2

DO 1221:00

Stadtgarten

TRIPCLUBBING

Ensemble GarageGeorg Conrad

Sound & Image

Gefördert durch ON – Neue Musik Köln und die Kunststiftung NRW

SO1520:00

Mariza GesangJosé Manuel Neto portugiesische GitarrePedro Jóia GitarreFernando »Yami« Aráujo BassgitarreHugo »Vicky« Marques Percussion

Mundo

17:00 Ballettschule lindig.art Blickwechsel Musik und Tanz: »Fado – Stimme der Sehnsucht«

FR 2020:00

Tine Thing Helseth Trompete

NDR RadiophilharmonieAndrew Manze Dirigent

Joseph HaydnDie Vorstellung des Chaosaus: Die Schöpfung Hob. XXI:2

Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur Hob. VIIe:1

Bent SørensenKonzert für Trompete und Orchester

Johannes BrahmsSinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

extra mit Deutschlandfunk 1

SA 2120:00

Hiromi p, keybAnthony Jackson b, gSimon Phillips dr

Hiromi: The Trio Project

Die japanische Jazz-Pianistin Hiromi ist eine Ausnahmeerscheinung. Ob Jazz-Rock, Funk, Swing oder Blues – Hiromi besticht durch ihre inspirierende Individualität. Das können auch Bassist Anthony Jackson und Drummer Simon Philips bestätigen, die seit 2011 mit Hiromi ein festes Trio bilden und sich weltweit auf allen großen Jazzfestivals an Intensität und Kreativität überbieten.

Jazz-Abo Soli & Big Bands 3

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Das von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker gegründete Scharoun Ensemble begeistert seit über 25 Jahren ein großes Pub-likum in Europa und Übersee. Innovative Programmgestaltung, aus-gefeilte Klangkultur und lebendige Interpretationen sind die Marken-zeichen des in fl exiblen Besetzungen musizierenden Ensembles, zu dessen 10-jährigen Bestehen die KölnMusik die Komposition »This Silence« bei Mark-Anthony Turnage in Auftrag gab, die nun erneut in Köln zu hören sein wird, zusammen mit Werken von György Kurtág und Johannes Brahms. Um 19 Uhr hält Bjørn Woll eine Einführung in das Konzert.

Montag 9. November 2015 20:00

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Scharoun Ensemble Berlin

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IHR NäcHSTES ABONNEMENT-KONZERT

Mi02

Dezember20:00

Michael Nagy Bariton Gerold Huber Klavier

Dmitrij Schostakowitsch Sjuita na slova Mikelandželo Buonarroti (Suite auf Verse von Michelangelo Buonarroti) op. 145 (1974)für Bass und Klavier. Texte in russischer Übertragung von Abram Efros

Arnold Schönberg Zwei Gesänge op. 1 (1898)für eine Baritonstimme und Klavier. Texte von Karl von Levetzow

Peter Iljitsch Tschaikowsky Lieder u. a. aus 6 Romanzen op. 27 ?S 232 – 237 (1875)12 Romanzen op. 60 ?S 281 – 292 (1886)7 Romanzen op. 47 ?S 252 – 258 (1880)6 Romanzen op. 63 (1887)

Liederabende 3

Mi 2520:00

Stéphane Degout BaritonFulvio Bettini BaritonMarcos Fink BassbaritonAnett Fritsch SopranSophie Karthäuser SopranGiulia Semenzato SopranChristophe Dumaux CountertenorLawrence Zazzo CountertenorDominique Visse AltusJohannes Chum Tenor

B’Rock OrchestraRené Jacobs Dirigent

Francesco Bartolomeo ContiDon Chisciotte in Sierra Morena Tragicommedia in fünf Akten

Alte-Musik-Pionier René Jacobs präsentierte Anfang der 1990er Jahre die wohl erste Vertonung des Don-Quichotte-Stoffes. Komponiert hatte die Oper 1719 der gebürtige Florentiner und Wiener Hofkomponist Conti. Diese herrliche Barock-oper ist nun konzer-tant und in einer exklusiven Besetzung unter Jacobs in Köln zu erleben.

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

Operette und ... 2

SA 2820:00

Fatoumata Diawara voc, gitRoberto Fonseca pSekou Bah gitDrissa Sidibé kamale ngoniYandi Martinez bRamsés Rodríguez dr

Die stimmgewaltige, aus Mali stam-mende Sängerin und Gitarristin Fatou-mata Diawara kehrt nach Köln zurück und hat diesmal den kubanischen Pia-nisten Roberto Fonseca an ihrer Seite.

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Überirdische SchönheitBarocke Trauermusik von Bach, Telemann, Bruhns und Drese

Zu Hause in der Tradition des frühen italienischen Renaissancemadrigals ebenso wie im deutschen Hochbarock ist Cantus Cölln bekannt für seine Wie-derentdeckungen alter und geistlicher Musik. Für sein Kölner Konzert hat das Ensemble mit Leiter und Laute-nist Konrad Junghänel ein bezwingendes Programm zum Thema Tod und Sterben zusammengestellt.

Mittwoch 18. November 2015 20:00

Foto: Wolf Nolting

Cantus Cölln Magdalene Harer Sopran

Elisabeth Popien Alt

Hans Jörg Mammel Tenor

Wolf Matthias Friedrich Bass

Konrad Junghänel Leitung

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Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbHTextnachweis: Der Text von Tilman Fischer ist ein Original beitrag für dieses Heft.Fotonachweise: Gunter Gluecklich S. 25; Florence Grandidier S. 22; Stefan Klüter S. 21

Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner- philharmonie.deInformationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!

Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de

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koelner-philharmonie.de 0221 280 280

Freitag11.12.2015

20:00

Gefördert durch

Daniel Harding Dirigent

Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester Es-Dur KV 271

Anton Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur 2. Fassung

Maria João Pires Klavier London Symphony Orchestra