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1 Joseph Haydn Sonntag, 17. September 2017, 17 Uhr Französische Kirche Bern www.konzertverein-bern.ch Konzertverein Bern Capriccio Barockorchester Vital Julian Frey, Cembalo Fritz Krämer, Leitung Felicitas Erb, Sopran Michael Feyfar, Tenor Dominik Wörner, Bass 2 Umschlag: gemalt von Lily, 11 Jahre

Joseph Haydn · Joseph Haydn Sonntag, 17. September 2017, 17 Uhr Französische Kirche Bern Konzertverein Bern Capriccio Barockorchester Vital Julian Frey, Cembalo Fritz Krämer, Leitung

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Page 1: Joseph Haydn · Joseph Haydn Sonntag, 17. September 2017, 17 Uhr Französische Kirche Bern Konzertverein Bern Capriccio Barockorchester Vital Julian Frey, Cembalo Fritz Krämer, Leitung

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Joseph Haydn

Sonntag, 17. September 2017, 17 Uhr

Französische Kirche Bern

www.konzertverein-bern.ch

Konzertverein Bern

Capriccio Barockorchester

Vital Julian Frey, Cembalo

Fritz Krämer, Leitung

Felicitas Erb, Sopran

Michael Feyfar, Tenor

Dominik Wörner, Bass

2

Umschlag: gemalt von Lily, 11 Jahre

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Joseph Haydn Geb. 31. März 1732 in Rohrau an der

Leitha, Niederösterreich

† 31. Mai 1809 in Wien

Haydn war ein österreichischer Komponist

zur Zeit der Wiener Klassik. Er war ein

Bruder des Komponisten Michael Haydn

und des Tenors Johann Evangelist Haydn.

Seine musikalische Begabung wurde ent-

deckt, als er ein kleines Kind war.

Im Alter von sechs Jahren wurde Haydn von Georg von Reutter, dem mu-

sikalischen Direktor des Stephansdoms in Wien, bemerkt. Reutter nahm

Haydn mit nach Wien, wo er neun Jahre als Chorsänger lebte, davon die

letzten vier in Gesellschaft seines jüngeren Bruders Michael. In der Dom-

kapelle erhielt Haydn Gesangs-, Klavier- und Violinunterricht. Reutter

korrigierte Haydns erste Kompositionen, gab ihm aber keinen geregelten

Kompositionsunterricht. Dennoch lernte Haydn viel – grossenteils im

Selbstunterricht und wohl allein schon dadurch, dass er in jungen Jahren

als professioneller Musiker an einem für die Musik wichtigen Ort war.

1749 war Haydns Stimmbruch abgeschlossen, so dass er die hohen Stim-

men im Chor nicht mehr singen konnte. Er wurde aus seiner Stelle entlas-

sen und begann als 17-jähriger eine Karriere als freier Musiker. Im Laufe

dieser beschwerlichen, zehn Jahre dauernden Periode ging Haydn vielen

verschiedenen Tätigkeiten nach. Zwischen 1754 und 1756 war Haydn

auch freischaffend für den Wiener Hof tätig.

Vermutlich 1757 erhielt Haydn seine erste wichtige Stelle als Musikdirek-

tor des Grafen Karl von Morzin auf Schloss Dolní Lukavice bei Pilsen.

Auf dieses Jahr datierte Haydn seine erste in Morzins Diensten kompo-

nierte Sinfonie. Als Musikdirektor dirigierte er ein kleines Orchester, und

für dieses Ensemble schrieb er seine ersten Sinfonien, Streichtrios, Serena-

den und Streichquartette. Diese verbreiteten sich bald, oft in Abschriften;

in den Druck gelangten sie nicht.

Den grösseren Teil seiner beruflichen Laufbahn verbrachte Joseph Haydn

als Hofmusiker auf dem Landsitz der wohlhabenden ungarischen Familie

Esterházy, wo er deren Orchester und Oper leitete. Nun konnte er endlich

auch geistliche Werke komponieren.

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Während der fast dreissig Jahre, die Haydn im Hause Esterházy arbeitete,

produzierte er eine Flut von Kompositionen, und sein musikalischer Stil ent-

wickelte sich ständig weiter. Seine Popularität in der Aussenwelt vergrösser-

te sich ebenfalls. Allmählich schrieb Haydn ebenso viel für Veröffentlichun-

gen wie für seinen Arbeitgeber.

Seit etwa 1781 entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen Haydn und

Mozart, dessen Werk er schon über Jahre hinweg beeinflusst hatte. Die zwei

Komponisten genossen es, in Streichquartetten zusammenzuspielen. Haydn

war sehr von Mozarts Werk beeindruckt. Er schrieb nun weniger Opern und

Konzerte.

1790 starb Fürst Nikolaus; sein Nachfolger war völlig unmusikalisch, ent-

liess die gesamte Hofmusik und schickte Haydn in Pension. Dieser akzeptier-

te darauf ein lukratives Angebot des deutschen Impresarios Johann Peter

Salomon, nach England zu gehen und seine neuen Sinfonien mit einem gros-

sen Orchester aufzuführen.

Die Reisen (1791–1792 und 1794–1795) waren ein grosser Erfolg. Das Pub-

likum stürmte Haydns Konzerte, und er erwarb schnell Ruhm und Vermö-

gen. Musikalisch brachten die Besuche in England einige seiner bekanntesten

Werke, darunter die Sinfonie mit dem Paukenschlag, die Militärsinfonie, die

Londoner Sinfonie, das Reiterquartett und das Zigeunertrio. Haydn überlegte

sogar, englischer Bürger zu werden und sich dauerhaft niederzulassen, doch

er kehrte nach Wien zurück.

Joseph Haydn komponierte u. a. 107 Symphonien, 68 Streichquartette, 69

Sonaten, 24 Opern, 14 Messen, 6 Oratorien (u. a. Die 7 Worte des Erlösers

am Kreuz, Die Schöpfung, Hob. XXI:2, Die Jahreszeiten, Hob. XXI:3, Il Ri-

torno Di Tobia (1775)), Chorwerke und Kantaten, Arien, Märsche, zahlrei-

che Menuette und Deutsche Tänze u.v.m. Unter seinen vielen bekannten

Schülern war auch Ludwig van Beethoven.

Vielleicht mehr als jeder andere Komponist ist Haydn bekannt für die Scher-

ze, die er in seine Musik steckte. Das bekannteste Beispiel ist der plötzliche

laute Akkord in der Sinfonie Nr. 94 „mit dem Paukenschlag“.

Joseph Haydn verschied am 31. Mai 1809 nach einem Angriff der französi-

schen Armee unter Napoleon auf Wien an allgemeiner Entkräftung friedlich

in seiner Wohnung in Gumpendorf.

Texte aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Haydn

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Zeitgenössische Reaktionen:

Der Abend wurde in den Memoiren eines schwedischen Musikers wie folgt

beschrieben: „Zwischen den Abschnitten brach jedes Mal stürmischer

Applaus aus. Während der Abschnitte herrschte Todesstille. Am Ende der

Aufführung riefen einige: 'Wir wollen Papa Haydn!' Schliesslich kam der alte

Mann auf die Bühne und wurde laut begrüsst: 'Es lebe Papa Haydn! Es lebe

die Musik!' Alle kaiserlichen Majestäten waren anwesend und riefen zusam-

men mit der Menge: 'Bravo!'“

Bei Teil I an der Wiener Premiere:

„In dem Moment, als das Licht zum ersten Mal erschien, konnte man sagen,

dass Strahlen aus den leuchtenden Augen des Komponisten schossen. Die

Verzauberung der elektrisierten Wiener war so allgemein, dass das Orchester

einige Minuten lang nicht weiterspielen konnte.“

DAS WERK

Die Schöpfung ist ein Oratorium von Joseph Haydn (Hob. XXI:2). Das Werk

entstand von 1796 bis 1798 und thematisiert die Erschaffung der Welt, wie

sie in der Genesis (1. Buch Mose) der Bibel erzählt wird. Haydn wurde bei

seinen England-Besuchen 1791–92 und 1794–95 zur Komposition eines

grossen Oratoriums angeregt, als er die Oratorien von Georg Friedrich

Händel in grosser Besetzung hörte. Die Schöpfung wurde erstmals am 29.

und 30. April 1798 unter der Leitung des 66-jährigen Haydn in Wien aufge-

führt, mit Salieri am Flügel. Die drei Textquellen sind das Buch Genesis, das Buch der Psalmen und John

Miltons Genesis-Epos Paradise Lost. Später erfolgte eine Rückübersetzung

des Textes ins Englische. Die englische Erstaufführung fand im Jahr 1800 im

Londoner Covent Garden statt. Anschliessend autorisierte Haydn noch weite-

re Übersetzungen, und das Werk wurde überall in Europa aufgeführt. Seit-

dem ist Die Schöpfung weltweit Teil des klassischen Repertoires mit vielen

Aufführungen und Aufnahmen bis heute. Es ist eines der wichtigsten und

bekanntesten Oratorien überhaupt.

Die Abgeschiedenheit von anderen Komponisten und musikalischen

Strömungen beschrieb Haydn mit dem bekannten Zitat:

Niemand in meiner Nähe konnte mich an mir selbst irre machen und

quälen, und so musste ich original werden.

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Musikalisches

Die Schöpfung besteht aus drei Teilen. Wie in anderen Oratorien gehen auch

hier den grösseren Arien und Chorsätzen oft kurze Rezitative voran. Hier

gibt das Rezitativ die Worte der Genesis wieder, während die folgende

Musik die biblische Erzählung in Versen aufnimmt.

Die Gesamtanlage der dreiteiligen Schöpfung ist dadurch gekennzeichnet,

dass die beiden ersten Teile das sechstägige Schöpfungswerk mit den ent-

sprechenden Bibelversen aus Genesis 1, 1-31 als rezitativischem Gerüst ent-

falten, während der dritte, bibeltextfreie Teil das erste Menschenpaar in sei-

ner optimistisch gestimmten Schöpfungsverbundenheit zum zentralen Thema

erhebt.

Der Erste Teil umfasst die Tage eins bis vier der Schöpfungsgeschichte, der

Zweite Teil den fünften und sechsten Tag, während der letzte Abschnitt

Adam und Eva im Paradies schildert. Ausgeklammert bleibt dabei der Sün-

denfall; er wird nur im letzten Rezitativ des Erzengels Uriel als Warnung

angedeutet.

Die drei Solisten repräsentieren Erzengel, die die sechs Tage der Schöpfung

erzählen und kommentieren: Gabriel (Sopran), Uriel (Tenor) und Raphael

(Bass). Im Dritten Teil wird die Rolle des Adam üblicherweise - Haydns Pra-

xis folgend - von dem Solisten gesungen, der auch den Raphael singt; Glei-

ches gilt für Eva und Gabriel.

Der Chor ist in einer Serie monumentaler Chorpassagen eingesetzt, von

denen einige das Ende eines Schöpfungstages feiern.

Oratorium

Die Bezeichnung „Oratorium“ [lat. orare = beten] ist abgeleitet vom frühen

„Oratorio“, dem Betsaal, wo Bibellesungen und sonstige andächtige

Betrachtungen – mit geistlichen Liedern, sog. „Lauden“ – veranstaltet

wurden.

Carl F. Zelter (1756-1832) „frühromantischer“ Mendelssohn-Lehrer, Orche-

sterdirigent, Goethe-Vertoner, Liedertafel-Gründer und Haydn-Zeitgenosse:

„…zu Haydns unvergesslichen Verdiensten gehört demnach auch dieses,

dass seine trefflichen Kompositionen, ihr Feuer, ihre Wahrheit und Würze,

grossenteils dem schönen Gebrauche der Kontrapunkte und seiner Art zu

fugieren zu danken haben; und Er, der mit seinem Genie und seiner ewig

Texte aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Haydn

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Wissenswertes:

Das Orchester spielt häufig ohne Gesang, vor allem in Tonmalerei-

Episoden: dem Aufgang der Sonne, der Erschaffung der verschiedenen

Tiere und in der Ouvertüre, der Beschreibung des Chaos vor der Schöp-

fung.

Tohuwabohu = hebräisch für Chaos, Unordnung

Der Bass, nicht der Tenor, singt den Adam.

Gleich öffnet sich der Erde Schoss: Ein Tongemälde mit erzählendem

Bass (Raphael). Haydn führt die neugeschaffenen Kreaturen mit humo-

ristischer Untermalung ein: Löwe, Tiger, Hirsch, Pferd, Rind, Schaf,

Insekten und Würmer. Wie stets bei Haydns Tonmalerei in diesem Ora-

torium folgen die gesungenen Erläuterungen dem Orchesterporträt.

Interessant ist der Übergang von den herrschaftlichen Tieren (den ersten

vier) zu den niederen (den letzten vier).

Haydns Jahrhundert, nach den Entdeckungen Isaac Newtons, ist der

Höhepunkt der Sichtweise eines geordneten Universums – besonders die

von der Mathematik bestimmte Bewegung der Himmelskörper – und

beglaubigt die göttliche Weisheit. Haydn, ein neugieriger Mensch, mag

ein Amateurinteresse an Astronomie gehabt haben, zumal er, als er in

England war, die Mühe auf sich nahm, Wilhelm Herschel, den ehemali-

gen Komponisten und Entdecker des Uranus, in seinem Observatorium

in Slough bei Windsor zu besuchen.

Die Erschaffung des Lichts und der Himmelskörper wird als Hinweis auf

die Aufklärung gedeutet.

Quellen: - FEDER, Georg: Joseph Haydn Die Schöpfung (Kassel 1999), Verlag Bärenreiter

- https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Haydn

frischen Gedankenfülle alle seine Zeitgenossen hinter sich lässt, schämt sich

nicht, seine Werke mit kontrapunktischen Schönheiten auszuschmücken,

wodurch sie allen Veränderungen und Schicksalen der Zeit und Mode zum

Trotz unsterblich bleiben werden, so lange die Musik eine Kunst heisst.“

Walter Eigenmann

https://glarean-magazin.ch/2008/04/30/heute-vor-jahren-haydn-die-schoepfung/

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DIE SCHÖPFUNG

Teil I feiert die Erschaffung des Lichts, der Erde, der

Himmelskörper, des Wassers, des Wetters und der Pflanzen.

Nr. 1 OUVERTÜRE Die Vorstellung des Chaos

Nr. 2 Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde Raphael, Chor

Nr. 3 Nun schwanden vor dem heiligen Strahle Arie Uriel

Ende des ersten Tages

Nr. 4 Und Gott machte das Firmament Raphael

das Teilen von Wasser und Land und die ersten Stürme.

Nr. 5 Mit Staunen sieht das Wunderwerk Gabriel, Chor

Die himmlischen Heerscharen preisen Gott und die Arbeit

des zweiten Tages.

Ende des zweiten Tages Nr. 6 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser Raphael

Nr. 7 Rollend in schäumenden Wellen Arie Raphael

Nr. 8 Und Gott sprach: Es bringe die Erde Gras hervor Gabriel

Nr. 9 Nun beut die Flur das frische Grün Arie Gabriel

Nr. 10 Und die himmlischen Heerscharen verkündeten

Rezitativ Uriel

Nr. 11 Stimmt an die Saiten

Ende des dritten Tages

Nr. 12 Und Gott sprach: Es sei'n Lichter an der Feste des Himmels

Rezitativ Uriel

Nr. 13 In vollem Glanze steiget jetzt die Sonne

Orchester mit Uriel als Erzähler

Nr. 14 Die Himmel erzählen die Ehre Gottes Terzett und Chor

Ende des vierten Tages

Teil II feiert die Erschaffung der Fische, Vögel, des Viehs und

schliesslich des Menschen.

Nr. 15 Und Gott sprach: Es bringe das Wasser in der Fülle hervor

Rezitativ Gabriel

Nr. 16 Auf starkem Fittiche schwinget sich der Adler stolz

Arie Gabriel

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Nr. 17 Und Gott schuf grosse Walfische Rezitativ Raphael

Nr. 18 Und die Engel rührten ihr' unsterblichen Harfen

Rezitativ Raphael

Nr. 19 In holder Anmut stehn Terzett

Nr. 20 Der Herr ist gross in seiner Macht Chor mit drei Solisten

Ende des fünften Tages Nr. 21 Und Gott sprach: Es bringe die Erde hervor lebende

Geschöpfe Rezitativ Raphael

Nr. 22 Gleich öffnet sich der Erde Schoss Orchester und Raphael

Nr. 23 Nun scheint in vollem Glanze der Himmel Arie Raphael

Nr. 24 Und Gott schuf den Menschen Rezitativ Uriel

Nr. 25 Mit Würd’ und Hoheit angetan Arie Uriel

Nr. 26 Und Gott sah jedes Ding Rezitativ Raphael

Nr. 27 Vollendet ist das grosse Werk

Ende des sechsten Tages

Nr. 28 Zu dir, o Herr, blickt alles auf Die drei Erzengel (Terzett)

Nr. 29 Vollendet ist das grosse Werk

Teil III spielt im Garten Eden und erzählt die glücklichen ersten

Stunden von Adam und Eva.

Nr. 30 Aus Rosenwolken bricht – Orchesterpräludium, Rezitativ

Uriel

Nr. 31 Von deiner Güt, o Herr und Gott Adam und Eva, Chor

Nr. 32 Nun ist die erste Pflicht erfüllt Rezitativ Adam

Nr. 33 Holde Gattin, dir zur Seite Duett Adam und Eva

Nr. 34 O glücklich Paar, und glücklich immerfort Uriel

Nr. 35 Singt dem Herren alle Stimmen! Schlusschor

Ende des siebten Tages

Singt dem Herren alle Stimmen! Dankt ihm alle seine Werke!

Lasst zu Ehren seines Namens Lob im Wettgesang erschallen!

Des Herren Ruhm, er bleibt in Ewigkeit! Amen!

Aufführungsdauer: zirka 105 Minuten

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FRITZ KRÄMER Musikalische Leitung

Fritz Krämer ist Dirigent und Künstleri-

scher Leiter des von ihm gegründeten

professionellen Alte-Musik-Ensembles

BERNVOCAL. Des Weiteren leitet er

den Münsterchor Bern, den Konzertver-

ein Bern, den Oratorienchor Baselland

und den reformierten Kirchenchor Her-

zogenbuchsee. Er arbeitet mit Solisten,

Orchestern und Chören wie Emma

Kirkby, María Cristina Kiehr, dem

Capriccio Barockorchester, den Ham-

burger Symphonikern, OPUS Bern, dem Neuen Orchester Basel oder der

Kölner Kantorei zusammen und assistierte beim Vocalensemble Rastatt

(Holger Speck).

Fritz Krämer studierte Chordirigieren, Musikwissenschaft und Philosophie in

Hamburg. Ferner nahm er an Meisterkursen etwa bei Frieder Bernius teil und

hospitierte bei Philippe Herreweghe. Sein Examenskonzert Bach: Magnificat

und Kantate Nr. 36 mit den Solisten Peter Kooij, Jan Kobow, Kai Wessel und

Magdalena Podkościelna, dem Elbipolis Barockorchester und dem Harveste-

huder Kammerchor wurde von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

gefördert. www.fritzkraemer.de

Foto: © Thomas Schibli

Der Name des Orchesters ist Programm: „Capriccio“

ist im Italienischen die Laune oder Schrulle, in der Kunsttheorie bezeichnet

der Begriff die spielerische und phantasievolle Überschreitung der akademi-

schen Normen, ohne die Norm dabei ausser Kraft zu setzen. Scherzhaft und

geistreich, frech und launisch - das ist Capriccio.

1999 wurde es vom künstlerischen Leiter Dominik Kiefer mit professionel-

len und auf Alte Musik spezialisierten Musikerinnen und Musikern gegrün-

det und zählte bald zu den renommiertesten Barockorchestern der Schweiz.

Das Repertoire des Orchesters umfasst Werke des Barock, der Klassik und

der Frühromantik in unterschiedlich grosser Besetzung. Mit den für diese

Epochen originalen Instrumenten entwickelt Capriccio einen nuancierten und

farbenreichen Klang, geprägt von Dynamik und Phantasie.

www.capriccio-barock.ch

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FELICITAS ERB Sopran

Felicitas Erb begann ihre Gesangsausbildung bei

Prof. Thomas Pfeiffer (Musikhochschule Stutt-

gart). Danach nahm sie ihr Studium bei Prof. Mar-

ga Schiml an der Musikhochschule Karlsruhe auf,

das sie mit Auszeichnung abschloss.

Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf

der Alten Musik und beim Liedgesang. Hier gaben

ihr der Besuch der Liedklasse von Hartmut Höll

und Mitsuko Shirai sowie Meisterkurse u.a. bei

Christoph Prégardien, Emma Kirkby, Peter Kooij

und Dietrich Fischer-Dieskau neue Impulse. Ausser

- dem vertiefte sie ihre Ausbildung bei Evelyn Tubb und Ulrich Messthaler

an der Schola Cantorum Basiliensis.

Ihre beiden CD-Einspielungen erhielten hervorragende Rezensionen, etwa

von klassik.com, Fono-Forum und FAZ.

Felicitas Erb war bereits bei zahlreichen Konzerten in Deutschland, Frank-

reich und der Schweiz zu hören, etwa beim Festival Europäische Kirchen-

musik in Schwäbisch Gmünd, dem Festival d’Art Sacré d’Antibes, den

Musiktagen Kassel und der Reihe „Im Zentrum Lied“ in Köln.

www.felicitaserb.de

Foto: © Susana Luis

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MICHAEL FEYFAR Tenor

Michael Feyfar wurde in Basel geboren und erhielt

dort seine erste gesangliche Ausbildung in der Kna-

benkantorei. Mit sechzehn Jahren begann er das Mu-

sikstudium in den Fächern Horn bei B. Schneider in

Genf und Gesang bei Prof. Frieder Lang an der HMT

Bern/Biel. Anschliessend Aufbaustudium in der Ge-

sangsklasse von Prof. Donald Litaker in Karlsruhe.

Nach dem Abschluss mit Auszeichnung weiterfüh-

rendes Studium der historischen Aufführungspraxis von Barock bis Roman-

tik an der Schola Cantorum Basiliensis bei Prof. Gerd Türk.

Seine solistische Tätigkeit hat ihn bereits an einige grosse Festivals in ganz

Europa (u.a. Lufthansa Festival of Baroque Music in London, SWR Festspie-

le Schwetzingen, Residenzwochen München, les pélerinages in Weimar oder

Lucerne Festival) geführt.

Als Konzertsänger ist Michael Feyfar im In- und Ausland tätig. Neben den

grossen Oratorien von Monteverdi, Bach, Händel, Haydn, Mendelssohn,

Rossini, Dvořák und Verdi ist Feyfar auch als Interpret zeitgenössischer

Musik gefragt. Besonders wichtig sind ihm auch Kammermusik und Lied,

vom frühbarocken Ensemble bis zu den grossen Liederzyklen von Schubert

bis Janáček.

Auf der Opernbühne war er unter anderem in der Titelpartie in Glucks

„Orphée et Euridice“, als Biest in „Die Schöne und das Biest“ von M. Gretry,

als Colin in Rousseaus „Le Devin du Village“, oder in der zeitgenössischen

Kammeroper „Nacht“ von G. F. Haas am Lucerne Festival zu hören. Am

Theater Basel trat er als Pane in der Produktion „La Calisto“, als Bote in

„Aida“ und in der Fernsehadaption „Aida am Rhein“ sowie als Čekalinskij in

„Pique Dame“ auf.

Von 2013 bis 2016 war er Teil des Ensembles von Konzert Theater Bern, wo

er unter anderem als Narraboth in „Salome“, Tamino in „Die Zauberflöte“

und als erster Fremder in „Der Vetter aus Dingsda“ zu hören war, wofür er in

der Opernwelt zum Nachwuchssänger des Jahres nominiert wurde.

Michael Feyfar ist Preisträger der Ernst Göhner Stiftung und des Migros

Genossenschaftsbundes. http://www.maierartists.de/michael-feyfar.html

Foto: © Andreas Schmid

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DOMINIK WÖRNER Bass

Der Bassbariton Dominik Wörner studierte Kirchen-

musik, Musikwissenschaft, Cembalo, Orgel und Ge-

sang in Stuttgart, Fribourg und Bern. Sein massgebli-

cher Lehrer in Gesang war Jakob Stämpfli. Die Meis-

terklasse für Lied bei Irwin Gage in Zürich schloss er

mit Auszeichnung ab.

Den Grundstein für seine internationale Karriere legte

er mit dem Gewinn des 1. Preises beim renommierten

Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig 2002.

Mit den grossen Oratorienpartien seines Fachs trat er in den wichtigsten

Konzertsälen der Welt auf; beispielhaft seien Concertgebouw Amsterdam,

Royal Albert Hall London, Théâtre des Champs Elysées Paris, Lincoln Cen-

ter New York, Sydney Opera House sowie Tokyo Suntory Hall genannt.

Dabei arbeitete er mit bedeutenden Dirigenten wie Carl Saint Clair, Christo-

phe Coin, Claus Peter Flor, Thomas Hengelbrock, Pablo Heras-Casado, Phi-

lippe Herreweghe, Michael Hofstetter, Manfred Honeck, Tõnu Kaljuste,

Sigiswald Kuijken, Peter Neumann, Philippe Pierlot, Helmuth Rilling und

Masaaki Suzuki zusammen.

Mittlerweile dokumentieren über 60 CD- und DVD-Produktionen Alter und

Neuer Musik bei verschiedensten Labels – darunter auch preisgekrönte Auf-

nahmen (Echo Klassik, Diapason d’Or de l’Année, Jahrespreis der Deut-

schen Schallplattenkritik) sowie etliche TV- und Rundfunkübertragungen –

sein vielseitiges Können.

Höhepunkte der letzten Zeit waren Monteverdis Selva morale in Madrid und

Murcia, eine Telemann-Passion in Innsbruck, Bachs Matthäuspassion in

Stuttgart, das Requiem von Suppé in Biel, Pergolesis Serva Padrona in

Klaipėda/Litauen, Mendelssohns Elias in Zürich, Konzerte und CD-

Aufnahmen mit Graupner-Kantaten in Kirchheim und Gent sowie weltliche

Bach-Kantaten in Tokio mit dem Bach-Collegium Japan (CD).

In nächster Zeit stehen Auftritte in Basel (Rossini, Petite messe solennelle),

Budapest (Bach, Aeolus-Kantate), Tokio (Händel, Messiah), St. Gallen

(Bach-Kantate auf DVD) und Yokohama (Bach, Geistliche Kantaten) sowie

eine US-Tour mit Bachs Weihnachtsoratorium (New York Lincoln Center

u.a.) und dem Bach Collegium Japan auf der Agenda.

Dominik Wörner ist Gründer des Kirchheimer VokalConsorts, des Kirchhei-

mer BachConsorts, Mitbegründer von Sette Voci sowie Künstlerischer Leiter

der von ihm in seiner pfälzischen Heimat initiierten Konzertreihe

„Kirchheimer Konzertwinter“. www.dominikwoerner.de

Foto: © Wolfgang Schmidt

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Vital Julian Frey, Cembalo

Vital Julian Frey gilt heutzutage als einer der

gefragtesten Cembalisten, Kammermusiker und

Ensemble-Leiter. Seine Ausbildung erhielt er

bei Christine Schornsheim und Robert Hill, prä-

gende Einflüsse hatten auch Christophe Rousset

und Gustav Leonhardt. Technische Souveränität

und ein hohes musikalisches Niveau sind ebenso

seine Markenzeichen wie eine überzeugende Bühnenpräsenz und ein persön-

licher Kontakt zum Publikum. Als Solist ist er u.a. bei Lucerne Festival,

Bachfest Leipzig, Menuhin Festival Gstaad, Bachwochen Thüringen, Les

Muséiques Basel und Mozartfest Würzburg aufgetreten. Mit seiner erfolgrei-

chen Konzerttätigkeit leistet er einen entscheidenden Beitrag, das Cembalo in

der klassischen Musikszene neu zu positionieren.

Besonders beliebt ist Freys Angebot für Kinder und Jugendliche: Mit seinen

Workshops, die er bei Konzerten anbietet, hat er bereits vielen Kindern

einen neuen Zugang zum Cembalo eröffnet.

Die künstlerische Tätigkeit von Vital Julian Frey findet auch bei der Presse

grosse Anerkennung: „er kann, was unmöglich schien“ (Sonntagszeitung),

„ein grandioser Cembalist“ (Thüringische Landeszeitung), „filigrane Leben-

digkeit“ (Neue Zürcher Zeitung), „der wohl beste Cembalist der

Schweiz“ (Berner Oberländer), „er meisterte selbst die schwierigsten Variati-

onen mit Leichtigkeit“ (Frankfurter Allgemeine).

Vital Julian Frey hat mehrere Rundfunk-Aufnahmen eingespielt (DRS2,

SWR2, BBC, France Musique, Bayerischer Rundfunk u.a.). Eine Solo-CD ist

beim Verlag „Deutsche Harmonia Mundi“ (SONY), seine Aufnahme der

Brandenburgischen Konzerte beim renommierten Klassik-Label „Winter&

Winter“ erschienen. Sein aktuelles Projekt „Experiencia Flamenca“ umfasst

spanische Musik für Cembalo zusammen mit einer Flamenco-Tänzerin; dazu

gehört auch eine eigens für ihn und fürs Cembalo komponierte Flamenco-

Suite. www.vitalfrey.com

© Werner Wyss

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Wir danken ganz herzlich folgenden

Sponsoren und Gönnern:

Fondation Johanna Durmüller-Bol

Kanton Bern

Stadt Bern

Burgergemeinde Bern

Stiftung Konzertverein Bern

Burkhardt Druckerei, Bern

Migros Genossenschaft Aare

Coop

Wir danken insbesondere

allen privaten Spenderinnen und

Spendern, die wesentlich zum

Gelingen dieses Konzerts

beigetragen haben.

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