Jüngstes Gericht

Embed Size (px)

Citation preview

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    1/53

    Vom

    Jngsten Gericht

    und vom

    Zerstrten Babylonien

    wonach

    Alles, was in der Offenbarung vorausgesagt worden, nun erfllt ist;

    so wie es

    gehrt und gesehen worden

    von Emanuel Swedenborg

    Aus der lateinischen Urschrift bersetzt

    [Nachdruck der Ausgabe von 1874.]

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    2/53

    Inhalt

    VOM JNGSTEN GERICHT 5 - 851. UNTER DEM TAG DES JNGSTEN GERICHTS WIRD NICHT DER UNTERGANG DER WELT

    VERSTANDEN.6. DIE FORTPFLANZUNG DES MENSCHENGESCHLECHTS WIRD NIEMALS AUFHREN.9. DASS DAS MENSCHLICHE GESCHLECHT DIE GRUNDLAGE IST, AUF WELCHE DER

    HIMMEL GEGRNDET WIRD.10. DASS DAS MENSCHLICHE GESCHLECHT DIE PFLANZSCHULE DES HIMMELS SEI.11. DASS DIE AUSDEHNUNG DES HIMMELS, WELCHER FR DIE ENGEL BESTIMMT IST, SO

    UNERMESSLICH SEI, DASS SIE IN EWIGKEIT NICHT AUSGEFLLT WERDEN KANNDASS ES VERHLTNISMSSIG WENIGE SEIEN, AUS WELCHEN BIS JETZT DERHIMMEL BESTEHT.

    12. DASS DIE VOLLKOMMENHEIT DES HIMMELS MIT DER MENGE WACHSE.13. DASS JEDES GTTLICHE WERK ZUM UNENDLICHEN UND EWIGEN ANSTREBE.14. DER HIMMEL UND DIE HLLE SIND AUS DEM MENSCHLICHEN GESCHLECHTE.23. ALLE MENSCHEN, SO VIEL IHRER VON ANFANG DER SCHPFUNG AN GEBOREN

    WORDEN UND GESTORBEN SIND, BEFINDEN SICH IM HIMMEL ODER IN DER HLLE

    25. DASS JEDER MENSCH NACH DEM LEBEN IN DER WELT EWIG LEBE26. DASS ALLE MENSCHEN, SO VIEL IHRER VOM ANFANG DER SCHPFUNG AN GEBORENUND GESTORBEN SIND, SICH IM HIMMEL ODER IN DER HLLE BEFINDEN.

    27. DASS DIE GEISTIGE WELT, DA AUCH ALLE, WELCHE KNFTIG GEBOREN WERDEN, INDIESELBE KOMMEN, VON SOLCHER GRSSE UND BESCHAFFENHEIT SEI, DASS DIENATRLICHE WELT, IN WELCHER DIE MENSCHEN SIND, IHR NICHT VERGLICHENWERDEN KANN.

    28. DAS JNGSTE GERICHT WIRD DA, WO ALLE BEISAMMEN SIND, ALSO IN DER GEISTIGENWELT, UND NICHT AUF ERDEN GEHALTEN

    33. DAS JNGSTE GERICHT WIRD DANN GEHALTEN, WANN DAS ENDE DER KIRCHE IST;UND DAS ENDE DER KIRCHE IST, WANN KEIN GLAUBE MEHR DA IST, WEIL KEINETTIGE LIEBE MEHR IST.AUS DEN HIMMLISCHEN GEHEIMNISSEN

    VOM GLAUBENVON DER TTIGEN LIEBEVOM WILLEN UND VERSTAND

    40. ALLES, WAS IN DER OFFENBARUNG VORAUSGESAGT WORDEN, IST NUN ERFLLT.45. DAS JNGSTE GERICHT IST BEREITS GEHALTEN53. UEBER BABYLONIEN UND SEINE ZERSTRUNG54. WAS UNTER BABYLONIEN VERSTANDEN WERDE, UND WIE ES BESCHAFFEN

    GEWESEN.56. WIE DIE VON BABYLONIEN IM ANDERN LEBEN BESCHAFFEN SEIEN.58. WO BISHER IHRE WOHNUNGEN IN DER GEISTIGEN WELT GEWESEN SEIEN.59. DASS SIE BIS ZUM TAGE DES JNGSTEN GERICHTS HIER GEDULDET WURDEN.60. WIE SIE ZERSTRT, UND IHRE WOHNUNGEN ZUR WSTE GEMACHT WORDEN.63. DASS DIEJENIGEN VON IHNEN ERHALTEN WURDEN, WELCHE SICH IN DER NEIGUNG

    ZUM WAHREN AUS DEM GUTEN BEFANDEN.

    64. VON DEM ZUSTANDE DERER, DIE NACHHER VON DER ERDE ANKOMMEN.65. UEBER DEN FRHEREN HIMMEL UND SEINE ZERSTRUNG.69. AUS WELCHEN DER ERSTE HIMMEL BESTANDEN HABE.71. WIE DER ERSTE HIMMEL BESCHAFFEN WAR.72. WIE DER ERSTE HIMMEL VERGING.73. UEBER DEN NACHHERIGEN ZUSTAND DER WELT UND DER KIRCHE.

    FORTSETZUNG VON DEM JNGSTEN GERICHT UND VON DER GEISTIGEN WELT.1. DAS JNGSTE GERICHT IST SCHON GEHALTEN.8. UEBER DEN ZUSTAND DER WELT UND DER KIRCHE VOR UND NACH DEM JNGSTEN

    GERICHT.9. I. WAS VERSTANDEN WIRD UNTER DEM FRHEREN HIMMEL UND UNTER DER FRHEREN

    ERDE, WELCHE VERGINGEN, WOVON IN DER OFFENBARUNG KAPITEL 21,1.10. II. WER UND WIE BESCHAFFEN DIE WAREN, DIE SICH IN DEM VORIGEN HIMMEL UND

    AUF DER VORIGEN ERDE BEFANDEN.11. III. DASS EHE DAS LETZTE GERICHT BER SIE GEHALTEN WARD, DER VERKEHR

    ZWISCHEN DEM HIMMEL UND DER WELT, MITHIN ZWISCHEN DEM HERRN UND DERKIRCHE VIELFACH UNTERBROCHEN WAR.

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    3/53

    IV. DASS DER VERKEHR ZWISCHEN DEM HIMMEL UND DER WELT, ODER ZWISCHENDEM HERRN UND DER KIRCHE WIEDER HERGESTELLT WORDEN IST.

    12. V. DAHER KAM ES NUN AUCH, DASS ERST NACH GEHALTENEM LETZTEN GERICHT,UND NICHT FRHER DIE OFFENBARUNGEN FR DIE NEUE KIRCHE GEGEBENWURDEN.

    13. VI. DASS DER ZUSTAND DER WELT UND DER KIRCHE VOR DEM LETZTEN GERICHT WARWIE ABEND UND NACHT, NACH DEMSELBEN ABER WIE MORGEN UND TAG.

    14. DAS LETZTE GERICHT BER DIE PROTESTANTEN.16. I. UEBER WELCHE VON DEN PROTESTANTEN DAS JNGSTE GERICHT GEHALTEN

    WORDEN SEI.23. II. VON DEN ZEICHEN UND PRFUNGEN VOR DEM JNGSTEN GERICHT.27. III. WIE DAS ALLGEMEINE GERICHT GEHALTEN WURDE.30. IV. VON DER SELIGMACHUNG DER SCHAFE.

    FORTSETZUNG VON DER GEISTIGEN WELT.32. DIE GEISTIGE WELT.39. DIE ENGLNDER IN DER GEISTIGEN WELT.48. DIE HOLLNDER IN DER GEISTIGEN WELT.56. DIE PPSTLICHEN IN DER GEISTIGEN WELT.61. DIE HEILIGEN DER PPSTLICHEN IN DER GEISTIGEN WELT.

    68. DIE MOHAMMEDANER IN DER GEISTIGEN WELT; UND VON MOHAMMED.73. DIE AFRIKANER UND DIE HEIDEN IN DER GEISTIGEN WELT.79. DIE JUDEN IN DER GEISTIGEN WELT.83. DIE QUCKER IN DER GEISTIGEN WELT.86. DIE MHRISCHEN BRDER IN DER GEISTIGEN WELT.

    UNTER DEM TAG DES JNGSTEN GERICHTS WIRD NICHT DER UNTERGANG DER WELTVERSTANDEN

    1. Wer den geistigen Sinn des Wortes nicht kannte,wusste nicht anders, als dass am Tage des JngstenGerichts alles, was in der Welt vor dem Augeerscheint, untergehen werde; denn es heisst, dass dannder Himmel mit der Erde vergehen, und Gott einenneuen Himmel und eine neue Erde schaffen werde. Indieser Meinung hat man sich auch dadurch bestrkt,dass es heisst, dass dann alle aus den Grbernaufstehen werden, und die Guten von den Bsengeschieden werden sollen, und so weiter. Allein esheisst so im buchstblichen Sinne des Wortes, weilder buchstbliche Sinn des Wortes natrlich und imUntersten der gttlichen Ordnung ist, wo alles undjedes einen geistigen Sinn in sich schliesst. Wer daherdas Wort blos nach dem Sinne des Buchstabensversteht, der kann bald auf diese, bald auf jeneMeinungen gefhrt werden, wie es denn auch wirklichin der christlichen Welt geschehen ist, wo so viele

    Ketzereien daraus entstanden sind, und jede aus demWorte bewiesen wird. Da aber bisher Niemandgewusst hat, dass alles und jedes im Worte einengeistigen Sinn in sich schliesst, ja nicht einmal, wasder geistige Sinn ist, so ist, wer jene Meinung vomJngsten Gericht gefasst hat, zu entschuldigen; nursoll er jetzt wissen, dass nicht der mit den Augenwahrnehmbare Himmel, und nicht die bewohnbareErde vergehen, sondern beide fortdauern werden, unddass unter dem neuen Himmel und der neuen Erdeeine neue Kirche, sowohl in den Himmeln als aufErden verstanden wird. Es heisst: eine neue Kirche inden Himmeln, weil auch in ihnen eine Kirche ist wieauf Erden; denn auch dort ist das Wort, und sindPredigten und ein Gottesdienst wie auf Erden, nur mitdem Unterschied, dass dort alles in vollkommeneremZustand ist, weil man dort nicht in einer natrlichen,

    sondern in einer geistigen Welt ist; weswegen dortalle geistig und nicht natrliche Menschen sind, wiesie es in der Welt waren.Dass dem so sei, kann man sehen im Werke von demHimmel, wo besonders gehandelt worden ist von derVerbindung des Himmels mit dem Menschen durchdas Wort, Nr. 303 bis 310, und vom Gottesdienst imHimmel, Nr. 221 bis 227.

    2. Die Stellen im Worte, in welchen vom Untergangdes Himmels und der Erde die Rede ist, sindfolgende:So hebet auf gen Himmel eure Augen, und schauetan die Erde unten; denn die Himmel werden wie einRauch vergehen, es wird die Erde wie ein Kleidveralten. Jesajas 51,6.Sieh, ich erschaffe neue Himmel und eine neue Erde,nicht mehr wird der frheren erwhnet werden. Jes

    65,17.Ich werde neue Himmel und eine neue Erde machen.Jes 66,22.Die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, und derHimmel entwich, wie ein Buch, das zusammengerolltwird. Offenbarung 6,13.14.Ich sah einen grossen Thron, und einen, der daraufsass, vor dessen Angesicht die Erde und der Himmelfloh, und ihre Sttte wurde nicht gefunden. Offenb20,11.Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, dererste Himmel und die erste Erde war vergangen.Offenb 21,1.In diesen Stellen wird unter dem neuen Himmel nichtder unsern Augen wahrnehmbare Himmel, sondern dereigentliche Himmel verstanden, in dem dasmenschliche Geschlecht versammelt ist; denn aus dem

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    4/53

    ganzen menschlichen Geschlecht ist vom Anfang derchristlichen Kirche an ein Himmel gebildet worden;allein diejenigen, die sich in demselben befanden,waren keine Engel, sondern Geister von verschiedenerReligion; dieser Himmel wird unter dem erstenHimmel, der vergehen sollte, verstanden; wie es sichaber hiemit verhalte, soll in Folgendem nochbesonders gesagt werden. Hier wird desselben bloserwhnt, damit man wisse, was unter dem erstenHimmel, der vergehen sollte, verstanden wird. Jeder,der nur mit einigermassen erleuchteter Vernunft denkt,kann auch sehen, dass nicht der gestirnte Himmel,diese unermessliche Feste der Schpfung, gemeint ist,sondern der Himmel im geistigen Sinn, wo die Engelund Geister sind.

    Ich will den Menschen seltener machen als das reineGold; drum will den Himmel Ich erzittern machen,und die Erde soll, am Tage da Jehovahs Zornentbrennt, von ihrer Stelle beben. Jes 13,12.13.Vor Ihm erbebet die Erde, es erzitterten die Himmel,finster wurde die Sonne und der Mond, die Sternezogen ihren Glanz zurck. Joel 2,10.Die Erde ist erschttert und bewegt, der Berge Festenzitterten und bebten. Psalm 18,7.8.,und in sehr vielen anderen Stellen.

    4. Ebenso wird durch Schaffen im geistigen Sinne desWortes bezeichnet: bilden, wiederherstellen undwiedergebren; einen neuen Himmel und eine neueErde schaffen bedeutet also: eine neue Kirche imHimmel und auf Erden herstellen, wie man ausfolgenden Stellen sehen kann:3. Dass unter der neuen Erde eine neue Kirche auf

    Erden verstanden wird, war bisher unbekannt, weiljeder unter der Erde im Worte die Erde verstand, dadoch unter ihr die Kirche verstanden wird; im

    natrlichen Sinne bedeutet Erde Erde, im geistigenSinne aber bedeutet sie die Kirche. Die Ursachehievon ist, dass diejenigen, welche im geistigen Sinnesind, das heisst, welche geistig sind, wie die Engel,da, wo die Erde im Worte genannt wird, nicht dieErde selbst, sondern das Volk, das auf ihr ist, undseinen Gottesdienst verstehen. Daher kommt es, dassdurch Erde die Kirche bezeichnet wird.

    Das Volk das soll geschaffen werden, wird preisenJah. Psalm 102,19.Du sendest Deinen Geist, da werden sie geschaffen,

    und der Erde Angesicht erneuerst Du. Palm 104,30.So sprach Jehovah, dein Schpfer, Jakob! deinBildner, Israel! denn Ich habe dich erlst, und dichgenannt mit deinem Namen; Mein bist du; Ich habejeden, der nach Meinem Namen genannt ist, auch zuMeiner Herrlichkeit erschaffen, ihn gebildet und auchihn gemacht. Jes 43,1.7.,ausser anderen Stellen.

    Dass dem so ist, kann man in den HimmlischenGeheimnissen unten nachsehen.

    Daraus geht hervor, dass die neue Schpfung desMenschen seine Umbildung ist, weil er dann einNeuer wird, nmlich aus einem Natrlichen einGeistiger; es folgt auch, dass das neue Geschpf derumgebildete Mensch ist.

    Ich will einige Stellen aus dem Worte anfhren, auswelchen man einigermassen abnehmen kann, dassdurch Erde die Kirche bezeichnet wird:Die Schleusen in der Hhe sind geffnet, der ErdeGrnde sind erschttert worden; zertrmmert ist dieErde ganz; die Erde bebet sehr, die Erde wanket wieein Trunkener; sie schwanket wie eine Htte; undschwer liegt auf ihr ihre Uebertretung. Jes24,18.19.20.

    5. Ueber den geistigen Sinn des Wortes sehe mannach im Werkchen vom weissen Pferde, von dem inder Offenbarung die Rede ist.

    DIE FORTPFLANZUNG DES MENSCHENGESCHLECHTS WIRD NIEMALS AUFHREN

    6. Diejenigen, welche in Ansehung des JngstenGerichts den Glauben angenommen haben, dass dannalles, was im Himmel und auf Erden ist, vergehen,und an deren Stelle ein neuer Himmel und eine neue

    Erde entstehen werden, die glauben auch, was aus demZusammenhang folgt, dass die Zeugungen undFortpflanzungen des menschlichen Geschlechtshernach aufhren werden; denn sie denken, dass dannalles vollbracht sei, und die Menschen sich in einemanderen Zustande befinden werden, als zuvor; alleinda, wie in dem vorhergehenden Abschnitte gezeigtworden ist, unter dem Tag des Jngsten Gerichts nichtder Untergang der Welt verstanden worden ist, sofolgt, dass auch das menschliche Geschlechtfortdauern wird, und die Zeugungen nicht aufhrenwerden.

    I. Dass das menschliche Geschlecht die Grundlage ist,auf welche der Himmel gegrndet wird.II. Dass das menschliche Geschlecht eine Pflanzschuledes Himmels ist.

    III. Dass die Ausdehnung des Himmels, welcher frdie Engel ist, so unermesslich ist, dass sie inEwigkeit nicht ausgefllt werden kann.IV. Dass es verhltnismssig Wenige sind, auswelchen bis jetzt der Himmel besteht.V. Dass die Vollkommenheit des Himmels mit derMenge wchst.VI. Und dass jedes gttliche Werk zum Unendlichenund Ewigen anstrebt.

    9. DASS DAS MENSCHLICHE GESCHLECHTDIE GRUNDLAGE IST, AUF WELCHE DERHIMMEL GEGRNDET WIRD, kommt daher, dassder Mensch zuletzt erschaffen worden ist, und waszuletzt erschaffen ist, das ist die Grundlage allesdessen, was vorausgeht. Die Schpfung fing, weil sievom Gttlichen ausging, vom Obersten oder Innerstenan, und stieg bis zum letzten oder Aeussersten herab,

    7. Dass die Zeugungen des menschlichen Geschlechtsin Ewigkeit fortdauern werden, kann aus mehreremerhellen, was zum Teil im Werke vom Himmelgezeigt worden ist, besonders aus Folgendem:

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    5/53

    und hatte dann erst Bestand. Das Letzte derSchpfung ist die natrliche Welt, und in dieser derErdkrper mit allem was auf ihm ist. Als diesvollendet war, ward der Mensch erschaffen, und inihm alles vereinigt, was zur gttlichen Ordnunggehrt, vom Ersten bis zum Letzten. In sein Innersteswurde aufgenommen, was im ersten jener Ordnungist, in sein Letztes, was im Letzten derselben ist; sodass der Mensch die gttliche Ordnung im Bilde [informa] ist. Daher kommt es, dass alles, was imMenschen und bei dem Menschen ist, sowohl ausdem Himmel als aus der Welt ist; aus dem Himmeldas, was zu seinem Gemt, und aus der Welt, was zuseinem Krper gehrt; denn das, was zumHimmelgehrt, fliesst in seine Gedanken undNeigungen ein, und stellt dieselben dar, wie sie vonseinem Geiste aufgenommen werden, und das, was zurWelt gehrt, fliest in seine Empfindungen undVergngen ein, und stellt sie so dar, wie sie in seinemKrper aufgenommen werden, jedoch angemessen dem

    Uebereinstimmenden in den Gedanken und Neigungenseines Geistes.

    Wer mich liebt, hlt Meine Rede, und Mein Vaterwird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen, undWohnung bei ihm machen. Johannes 14,23. Unterdem Vater und dem Herr wird hier auch der Himmelverstanden, denn wo der Herr ist, da ist der Himmel,weil das vom Herrn ausgehende Gttliche denHimmel ausmacht;man sehe im Werke vom Himmel, Nr. 7 bis 12, undNr. 116 bis 125.Und auch unter folgenden Worten des Herrn:Der Paraklet, der Geist der Wahrheit, bleibt bei euch,und ist in euch. Joh 14,[16.] 17. Der Paraklet ist dasvon dem Herrn ausgehende gttliche Wahre, daher erauch der Geist der Wahrheit heisst; und das gttlicheWahre macht den Himmel aus, und auch die Engel,weil sie die Aufnehmenden sind.Dass das vom Herrn ausgehende Gttliche dasGttlich=Wahre sei, und daher der Engels=Himmel,sehe man im Werke vom Himmel, Nr. 126 bis 140.Aehnliches wird auch unter folgenden Worten des

    Herrn verstanden:Das Reich Gottes ist inwendig in euch. Lukas 17,1.Das Reich Gottes ist das gttliche Gute und Wahre, indem die Engel sind.

    Dass es so sei, sehe man in mehreren Abschnitten, inwelchen vom Himmel und der Hlle gehandeltworden ist, besonders in folgenden: Dass Engel und Geister beim Menschen, und zwar in

    seinen Neigungen sind, ist mir aus ihrer Gegenwartund ihrem Verweilen bei mir tausendmal zu sehengestattet worden; allein die Engel und Geister wissennicht, bei welchen Menschen sie sind, so wie auch dieMenschen nicht wissen, mit welchen Engeln undGeistern sie zusammenwohnen; denn dies weiss undbestimmt nur der Herr: mit einem Wort, es findet eineAusdehnung aller Neigungen zum Guten und Wahrenin den Himmel, und eine Gemeinschaft undVerbindung mit denen statt, welche daselbst inhnlichen Neigungen sind, und es findet eineAusdehnung aller Neigungen zum Bsen undFalschen in die Hlle, und eine Gemeinschaft undVerbindung mit denen statt, die daselbst in hnlichenNeigungen sind.

    Dass der ganze Himmel in Einem Inbegriffe EinenMenschen vorstelle, Nr. 59 bis 67.Ebenso jede Gesellschaft im Himmel, Nr. 68 bis 72.Dass daher jeder Engel eine vollkommen menschlicheGestalt habe, Nr. 73 bis 77.Und dass dies vom Gttlich=Menschlichen des Herrnherkomme, Nr. 78 bis 86.Ueberdies auch im Abschnitte von der Entsprechungalles dessen, was im Himmel ist, mit allem, was imMenschen ist, Nr. 87 bis 102.Von der Entsprechung des Himmels, mit allem, waszur Erde gehrt, Nr. 103 bis 115.Und von der Gestalt des Himmels, Nr. 200 bis 212.Aus dieser Ordnung der Schpfung kann man sehen,dass vom Ersten bis zum Letzten ein solcher stetigerZusammenhang stattfindet, dass siezusammengenommen ein Ganzes bildet, in dem dasFrhere vom Sptern eben so wenig getrennt werdenkann, als die Ursache von der Wirkung. Ebenso diegeistige Welt nicht von der natrlichen, und diesenicht von jener, folglich der Engels=Himmel nichtvom menschlichen Geschlecht, und das menschliche

    Geschlecht nicht vom Engels=Himmel. Es istdeswegen vom Herrn dafr gesorgt, dass das eine demanderen wechselseitige Dienste leistet, nmlich derEngels=Himmel dem menschlichen Geschlecht, unddas menschliche Geschlecht dem Engels=Himmel.Daher kommt es, dass die Wohnungen der Engel zwarim Himmel, dem Anschein nach von den Wohnungender Menschen getrennt, gleichwohl aber beimMenschen in seinen Neigungen zum guten undWahren sind.

    die Ausdehnung der Neigungen in die geistige Weltist beinahe wie das Sehen in die natrliche Welt; dieGemeinschaft ist in beiden dieselbe, nur mit demUnterschied, dass in der natrlichen WeltGegenstnde, in der geistigen aberEngels=Gesellschaften sind. Hieraus erhellt, dasszwischen den Engels=Himmeln und dem

    menschlichen Geschlecht ein solcher Zusammenhangstattfindet, dass das eine durch das andere besteht, unddass der Engels=Himmel ohne das menschlicheGeschlecht wie ein Haus ohne Grund ist, weil derHimmel sich in dieses endigt, und auf ihm ruht. Esverhlt sich hiemit, wie mit dem Menschen imBesondern. Das Geistige, das in seinem Denken undWollen ist, fliesst in das Natrliche, das in seinemEmpfinden und Tun ist, ein, endigt sich darin, undbesteht durch dasselbe; und wenn der Mensch nichtauch dieses Natrliche htte, oder wenn ihm dieseGrenze oder dieses Letzte fehlte, so wrde dasGeistige, das in den Gedanken und Neigungen seinesGeistes ist, zerfliessen wie das Unbegrenzte oderGrundlose. Ebenso verhlt es sich mit dem Menschen,wenn er von der natrlichen in die geistige Weltbergeht, was mit seinem Tode geschieht. Dann stehter, weil er ein Geist ist, nicht mehr auf seiner eigenen

    Dass sie dem Gesicht sich als getrennt darstellen,kommt vom usseren Schein, wie aus dem Abschnitteim Werke ber Himmel und Hlle erhellen kann, wovom Raum im Himmel gehandelt worden ist, Nr. 191bis 199.Dass die Wohnungen der Engel bei den Menschen inihren Neigungen zum Guten und Wahren seien, wirdunter folgenden Worten des Herrn verstanden:

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    6/53

    Grundlage, sondern auf der gemeinschaftlichen,welche das menschliche Geschlecht ist. Wer dieGeheimnisse des Himmels nicht weiss, kann glauben,dass die Engel ohne die Menschen, und die Menschenohne die Engel bestehen; allein ich kann nach allenErfahrungen, die ich ber den Himmel gemacht, undnach allen Unterredungen, die ich mit den Engelngehabt habe, versichern, dass kein Engel oder Geistohne Menschen, und kein Mensch ohne Geister undEngel bestehen kann, und dass eine wechselseitigeund gegenseitige Verbindung stattfindet. Hieraus kannman zuvrderst ersehen, dass das menschlicheGeschlecht und der Engels=Himmel Eins ausmachen,und gegenseitig und wechselseitig durch einanderbestehen, und dass also das eine vom andern nichtweggenommen werden kann.

    11. DASS DIE AUSDEHNUNG DES HIMMELS,WELCHER FR DIE ENGEL BESTIMMT IST, SOUNERMESSLICH SEI, DASS SIE IN EWIGKEITNICHT AUSGEFLLT WERDEN KANN, erhelltaus dem, was im Werke vom Himmel und der Hlle,und in diesem im Abschnitte von derUnermesslichkeit des Himmels Nr. 415 bis 420gesagt worden ist; undDASS ES VERHLTNISMSSIG WENIGE SEIEN,AUS WELCHEN BIS JETZT DER HIMMELBESTEHT, im Werkchen von den Weltkrpern imWeltall, Nr. 126.

    12. DASS DIE VOLLKOMMENHEIT DESHIMMELS MIT DER MENGE WACHSE, erhelltdaraus, dass die Form desselben, nach welcher dieZusammengesellungen daselbst statt haben, und dieMitteilungen fortfliessen, die allervollkommenste ist;und je mehrere in der vollkommensten Form sind, beidesto mehreren findet eine Richtung und

    Zusammenstimmung zu einem statt, und desto engerund einmtiger ist die Verbindung; dieUebereinstimmung und folglich die Verbindungwchst mit der Menge, denn jedes wird daselbst alsverwandtes Mittelglied zweier oder mehrerereingeschoben, und was eingeschoben wird, dasbefestigt und verbindet.

    10. DASS DAS MENSCHLICHE GESCHLECHTDIE PFLANZSCHULE DES HIMMELS SEI, wirdaus dem folgenden Abschnitte erhellen, wo gezeigt

    werden soll, dass der Himmel und die Hlle aus demmenschlichen Geschlechte sind, das menschlicheGeschlecht also eine Pflanzschule des Himmels ist.Vorlufig muss bemerkt werden, dass der Himmel, sowie er bisher, das ist von der ersten Schpfung an, ausdem menschlichen Geschlechte gebildet worden ist, soauch fernerhin gebildet und erweitert werden muss. Eskann zwar geschehen, dass das menschlicheGeschlecht auf einem Weltkrper zu Grunde geht, unddies geschieht, wenn es sich gnzlich vom Gttlichentrennt, weil dann der Mensch kein geistiges Lebenmehr hat, sondern blos ein natrliches, dergleichen dieTiere haben; und wenn der Mensch ein solcher ist, sokann keine Gesellschaft gebildet und durch Gesetze imZaum gehalten werden, weil der Mensch ohne denEinfluss des Himmels, also ohne gttliche Leitungein Rasender wre, der sich, einer wider den andern,unaufhaltsam in alle Gottlosigkeiten strzen wrde.Allein wenn schon das menschliche Geschlecht wegender Trennung vom Gttlichen auf einem Weltkrperzu Grunde ginge und dass dies nicht geschehen dafrwird vom Herrn gesorgt so wrde es doch immerhinauf andern fortdauern; denn es sind im Weltall einigeHunderttausend Weltkrper, wie man sehen kann imWerkchen von den Weltkrpern in unsererSonnenwelt, welche Planeten heissen, und von denWeltkrpern im gestirnten Himmel. Es ist mir aus

    dem Himmel gesagt worden, dass das menschlicheGeschlecht auf dieser Erde zu Grunde gegangen wre,so dass jetzt kein einziger mehr brig sein wrde,wenn der Herr nicht in die Welt gekommen wre, undauf dieser Erde das Menschliche angenommen, und esgttlich gemacht htte; und wenn der Herr nicht auchgerade dieses Wort gegeben htte, das demEngels=Himmel zur Grundlage und zur Verbindungdient.

    Die Form des Himmels ist hnlich der Form desmenschlichen Gemtes, dessen Vollkommenheitwchst mit dem Wachstum des Wahren und Guten,von welchen es Einsicht und Weisheit erhlt.Dass die Form des menschlichen Gemtes, das in derhimmlischen Weisheit und Einsicht ist, mit der Formdes Himmels Aehnlichkeit hat, kommt daher, dassdas Gemt das kleinste Bild dieser Form ist.Daher findet auch bei solchen Menschen und bei denEngeln eine durchgngige Mitteilung [communicatioomnimoda] der Gedanken und Neigungen zum Gutenund Wahren an die Gesellschaften des Himmels ringsherum statt, und eine Ausdehnung nach denFortschritten in der Weisheit, mithin nach der Mengeder Erkenntnisse des Wahren, welche dem Verstande,und nach der Menge der Neigungen zum guten,welche dem Willen und folglich dem Gemteeingepflanzt sind; denn das Gemt besteht ausVerstand und Willen. Das menschliche und engelischeGemt ist so beschaffen, dass es in Ewigkeit fort

    bereichert werden kann, und wie es bereichert wird, sowird es vervollkommnet; was besonders danngeschieht, wenn der Mensch vom Herrn gefhrt wird,denn dann wird er in das echte Wahre geleitet, welchesseinem Verstande, und in das echte Gute, welchesseinem Willen eingepflanzt wird; denn der Herr bringteinem solchen Gemte alles in die Form desHimmels, so dass dasselbe zuletzt ein Himmel imKleinsten wird. aus dieser Vergleichung geht, da dieSache dieselbe ist, hervor, dass die Vermehrung derEngel den Himmel vervollkommnet. auch besteht jedeForm aus einem Mannigfaltigen; eine Formt, welchenicht aus einem Mannigfaltigen besteht, ist keineForm, weil sie keine Beschaffenheit und keineVernderungen des Zustandes hat. Die Beschaffenheiterhlt jede Form aus der Anordnung desMannigfaltigen in ihr unter sich, und aus seinerwechselseitigen Beziehung, sowie aus seiner

    Dass durch das Wort eine Verbindung des Himmelsmit dem Menschen geschehe, kann man im Werkevom Himmel und der Hlle sehen, Nr. 303 bis 310.Dass dem aber so sei, kann nur von denen begriffenwerden, welche geistig denken, das ist, von denen,welche durch die Anerkennung des Gttlichen imHerrn mit dem Himmel verbunden sind; denn nurdiese knnen geistig denken.

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    7/53

    Zusammenstimmung zu Einem, wegen welcher jedeForm als Eines betrachtet wird. Einen solche form istum so vollkommener, je mehreres in ihr auf dieseWeise geordnet ist, weil, wie oben gesagt worden,jeder Theil zur Befestigung, Verstrkung, Verbindung,und mithin zur Vervollkommnung beitrgt.

    allem und jedem in der Natur. Dass in allem undjedem eine so unendliche Mannigfaltigkeit ist, kommtdaher, dass alles seinen Ursprung im Gttlichen hat,welches unendlich ist. Daher ist berall ein gewissesBild des Unendlichen, damit das Gttliche zu allemals seinem Werke hinstrebe, und alles zu demgttlichen als dessen Werk zurckstrebe.Doch dies kann aus dem noch deutlicher werden, was

    im Werke vom Himmel und der Hlle besonders dagezeigt worden ist, wo davon gehandelt wurde, dassjede Gesellschaft des Himmels ein Himmel inkleinerer Form, und jeder Engel in der kleinsten sei,Nr. 51 bis 58;

    Zur Verdeutlichung, wie jedes Ding in der Natur zumUnendlichen und Ewigen zurckstrebe, mge einleicht fassliches Beispiel dienen. Jeder Same, sei ernun eine Frucht des Baumes, oder der Ernte, oder derBlume, ist so erschaffen, dass er ins Unendlichevervielfltigt werden, und in Ewigkeit fortdauernkann; denn aus einem Samen entstehen viele, gegen 5,10, 20, 100, und aus jedem von diesem wieder ebenso viele, so dass das immer fortwhrendeFruchtbringen von Einem Samen nur innerhalbhundert Jahren nicht nur die Oberflche eines einzigenWeltkrpers, sondern die Oberflche von Myriadenvon Weltkrpern ausfllen knnte. Auch diese sind so

    erschaffen, dass ihre Dauer ewig ist. Daraus kann mansehen, wie in diesem die Idee des Unendlichen undEwigen ist. Ebenso verhlt es sich mit dem Uebrigen.Der Engels=Himmel ist dasjenige, wegen dessen allesim Weltall erschaffen ist; denn der Engels=Himmelist der Endzweck, wegen dessen das menschlicheGeschlecht, und das menschliche Geschlecht ist derEndzweck, wegen dessen der sichtbare Himmel unddie Weltkrper in ihm erschaffen sind, weswegen dannauch jenes gttliche Werk, nmlich derEngels=Himmel, vor Allem zum Unendlichen undEwigen, mithin zu einer endlosen Vervielfltigunganstrebt; denn in ihm wohnt das Gttliche selbst.Hieraus kann auch erhellen, warum das menschlicheGeschlecht niemals aufhren wird; denn wenn esaufhrte, so wrde ein gttliches Werk durch einegewisse Zahl beschrnkt werden, und so dieBeziehung auf das Unendliche zu Grunde gehen.

    ferner, wo gehandelt wurde von der Form desHimmels, nach welcher die Zusammengesellungenund Mitteilungen daselbst geschehen, Nr. 200 bis 212und von der Weisheit der Engel des Himmels, Nr.265 bis 275.

    13. DASS JEDES GTTLICHE WERK ZUMUNENDLICHEN UND EWIGEN ANSTREBE13.

    DASS JEDES GTTLICHE WERK ZUMUNENDLICHEN UND EWIGEN ANSTREBE, kannaus vielem erhellen, was sowohl im Himmel, als aufder Welt vorhanden ist; in keinem von beiden gibt esauch nur ein einziges Etwas, das einem andern ganzhnlich oder mit ihm dasselbe wre; es gibt keineinziges Angesicht, das dem eines andern ganz hnlichoder mit ihm dasselbe wre, und es wird in Ewigkeitkeines geben. Ebenso gibt es keine einzige Seele,welche einer andern ganz hnlich wre, mithin so vieleMenschen und so viele Engel, so viele Angesichterund so viele Seelen. Nie findet sich in einemMenschen, in dem doch unzhlige Teile, welcheseinen Krper, und unzhlige Neigungen sind, welcheseine Seele ausmachen, etwas, das ganz hnlich oderdasselbe wre mit dem in einem andern; und daherkommt es dann, dass jeder ein von dem des Andernverschiedenes Leben fhrt. Eben so verhlt es sich mit

    DER HIMMEL UND DIE HLLE SIND AUS DEM MENSCHLICHEN GESCHLECHTE.

    14. In der christlichen Welt weiss man gar nicht, dassder Himmel und die Hlle aus dem menschlichenGeschlechte sind; denn man glaubt, dass die Engel imAnfang erschaffen worden, und daher der Himmelentstanden sei, und dass der Teufel oder Satan ein

    Engel des Lichts gewesen, weil er aber ein Emprerwurde, mit seinem Haufen herabgeworfen worden, unddass daher die Hlle entstanden sei. Dass ein solcherGlaube in der christlichen Welt ist, darberverwundern sich die Engel hchlich, und noch mehrdarber, dass man gar nichts vom Himmel weiss, daderselbe doch ein Hauptgegenstand der kirchlichenLehre ist; und weil eine solche Unwissenheit herrscht,so haben sie sich herzlich gefreut, dass es dem Herrngefallen hat, jetzt mehreres vom Himmel und auchvon der Hlle zu offenbaren, und dadurch, so weit esmglich ist, die Finsternis zu zerstreuen, welche, dadie Kirche zu ihrem Ende gelangt ist, von Tag zuTage anwchst; sie wollen daher, dass ich aus ihremMunde versichere, dass im ganzen Himmel keineinziger Engel ist, der im Anfang erschaffen, und auchin der ganzen Hlle kein Teufel, der als Engel desLichts erschaffen und herabgeworfen worden wre,

    sondern dass alle, sowohl im Himmel als in derHlle, aus dem menschlichen Geschlecht sind; imHimmel diejenigen, welche in himmlischer Liebe undin himmlischem Glauben, in der Hlle diejenigen,welche in hllischer Liebe und hllischem Glauben in

    der Welt gelebt haben, und dass die Hlle in ihremganzen Inbegriffe das sei, was Teufel und Satangenannt wird; Teufel die Hlle, welche hinten ist, wodiejenigen sind, welche bse Genien genannt werden,und Satan die Hlle, welche vornen ist, wo die sind,welche bse Geister heissen.Wie die eine und die andere Hlle beschaffen sei, kannman in dem Werke ber Himmel und Hlle am Endesehen.Dass die christliche Welt einen solchen Glauben vondem, was in dem Himmel und der Hlle ist, gefassthat, dies komme, sagten die Engel, von einigenStellen im Worte her, welche nur nach dem Sinne desBuchstabens verstanden, und nicht durch die echteLehre aus dem Worte beleuchtet und erklrt wordenseien, da doch der buchstbliche Sinne des Wortes,wenn die echte Lehre der Kirche nicht vorleuchte, die

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    8/53

    Gemter auf Verschiedenheiten fhre, woraus dannUnwissenheit, Ketzereien und Irrtmer entstehen.

    allen Verstorbenen, die ich bei Leibes Leben irgendgekannt, nach ihrem Tode zu sprechen, mit einigenTage lang, mit andern Monate lang, und mit andernein Jahr lang, und auch mit so vielen andern, dass ichwenige sage, wenn ich hunderttausend nenne, vonwelche viele in den Himmeln, und viele in den Hllenwaren. Ich habe auch mit einigen zwei Tage nachihrem Heimgang gesprochen, und ihnen erzhlt, dassnun die Zubereitung zu ihrem Leichenbegngnis undLeichenzug gemacht werde, damit sie begrabenwrden. Diese sagten darauf dass man wohl daran tue,das, was ihnen in der Welt zum Krper und dessenVerrichtung gedient htte, wegzuwerfen. Sie wolltenauch, dass ich sagen sollte, sie seien nicht gestorben,sondern leben nun ebenso als Menschen, wie zuvor,und seien blos aus einer Welt in die andere gezogen;auch wissen sie nicht, dass sie etwas verloren haben,weil sie wie zuvor in einem Leibe und dessenEmpfindungen seien, und auch wie zuvor Verstandund Willen haben, und dass sie eben solche Gedanken

    und Neigungen, eben solche Empfindungen, ebensolche Vergngungen, und eben solche Wnschehaben, wie in der Welt. Die Meisten derNeugestorbenen, als sie sahen, dass sie wie zuvor alsMenschen leben, und sich in einem hnlichenZustande befinden, (denn jeder kommt nach dem Todezuerst in einen Zustand des Lebens, welcher dem, dener in der Welt hatte, hnlich ist; allein nach und nachwird derselbe bei ihm entweder in den Himmel oderin die Hlle verndert), wurden mit neuer Freudedarber erfllt, dass sie leben, und sie sagten, dass siedies nicht geglaubt htten; aber sie verwunderten sichsehr, dass sie in solcher Unwissenheit und Blindheitin Ansehung des Zustandes ihres Lebens nach demTode gewesen seien, und noch mehr darber, dass derMensch der Kirche sich darin befinde, der doch vorallen auf dem Erdkreise hierin im Lichte sein knneDie Ursache dieser Blindheit und Unwissenheit sahensie erst jetzt, und sie ist, dass das Aeussere, welchesweltlich und krperlich ist, so sehr ihre Gemterbeschftig und erfllt hatte, dass sie sich nicht in dasLicht des Himmels erheben konnten, um die Dingeder Kirche unabhngig von der [kirchlichen] Lehre zubetrachten; denn vom Krperlichen und Weltlichen,wenn man es so sehr leibt, wie es heut zu Tagegeschieht, fliesst, wenn der Mensch ber Machtspruchder in seiner Kirche geltenden Glaubenslehre hinaus

    denken will, blos Finsternis ein. [78.]

    15. Dass man in der Kirche so glaubt, daran ist auchdas schuld, dass man meint, es komme kein Menschfrher in den Himmel oder in die Hlle, als zur Zeitdes Jngsten Gerichts, von dem man die Meinungangenommen hat, dass dann alles, was vor den Augenerscheint, untergehen, und Neues hervorgehen, und dieSeele in ihren Krper zurckkehren, und nach dieserVerbindung der Mensch wieder als Mensch lebenwerde. Dieser Glaube schliesst jenen andern von denEngeln in sich, dass sie im Anfang erschaffen wordenseien, denn man kann nicht glauben, dass Himmelund Hlle aus dem menschlichen Geschlechte sind,wenn man glaubt, dass kein Mensch frher dorthinkommen werde, als am Ende der Welt. Damit aber derMensch berfhrt werde, dass dem nicht so sei, istmir gestattet worden, mit den Engeln Umgang zuhaben, und auch mit denen zu sprechen, die in der

    Hlle sind, und dies nun mehrere Jahre hindurch,zuweilen ununterbrochen vom Morgen bis an denAbend, damit ich so vom Himmel und der Hlle, undzwar zu dem Ende unterrichtet wrde, dass derMensch der Kirche nicht lnger mehr in seinem irrigenGlauben beharre in Ansehung der Auferstehung zurZeit des Gerichts, und des Zustandes der Seele bisdahin, sowie auch der Engel und des Teufels; welcherGlaube, weil er ein Glaube an etwas Falsches ist,Finsternis mit sich fhrt, und diejenigen, die mittelstihrer eigenen Einsicht darber nachdenken, zumZweifeln und zuletzt zum Lugnen bringt; denn siesagen in ihrem Herzen: Wie kann ein so grosserHimmel mit so vielen Gestirnen und mit der Sonneund dem Mond zerstrt und zerstreut werden? Undwie knnen die Sterne dann vom Himmel auf die Erdefallen, da sie doch grsser als die Erde sind? Und wieknnen die von den Wrmern aufgefressenen, von derFulnis verzehrten, und in alle Winde zerstreutenLeiber wieder zu ihrer Seele gesammelt werden? Wosollte inzwischen die Seele sein, und welcheBeschaffenheit sollte sie haben, da ihr der Sinn fehlt,den sie im Leibe hatte? Ausser mehrerem dergleichen,das, weil es unbegreiflich ist, nicht in den Glaubenfllt, und bei Vielen den Glauben an das ewige Lebendes Menschen, und an den Himmel und die Hlle,und mit diesem auch das Uebrige, was zum Glauben

    der Kirche gehrt, zerstrt.Dass es denselben wirklich zerstrt hat, kann man andenen sehen, welche sprechen: Wer ist vom Himmelzu uns gekommen, und hat gesagt, dass er sei? Wervon der Hlle, dass sie sei? Was soll das sein, dassder Mensch in Ewigkeit mit Feuer geqult werde?Was der Tag des Gerichts? Ist er nicht Jahrhundertevergeblich erwartet worden? Ausser mehrerem, das mitgnzlicher Lugnung zusammenhngt.

    16. Sehr viele Gelehrte aus der christlichen Welterstaunen, wenn sie sich nach dem Tode in einemKrper, in Kleidern und in Husern wie in der Weltsehen; und wenn in ihr Gedchtnis zurckgerufenwird, was sie frher ber das Leben nach dem Tode,ber die Seele, ber die Geister, und ber den Himmelund die Hlle gedacht hatten, so werden sie mitScham erfllt, und sagen, dass sie sich alberneVorstellungen davon gemacht haben, und dieEinfltigen am Glauben viel weiser gewesen seien, alssie. Man stellte eine Prfung bei Gelehrten an, welchesich in solchen Dingen bestrkt, und alles der Naturzugeschrieben hatten; und man fand, dass das Innereihres Gemts verschlossen, und das Aeussere geffnetwar, so dass sie nicht auf den Himmel, sondern aufdie Welt, und mithin auch gegen die Hlle sahen;

    Damit nun diejenigen, welche so denken, und sodenken Viele, welche der weltlichen Dinge wegen, diesie wissen, Gebildete und Gelehrte heissen, nichtlnger die Einfltigen am Glauben und Herzenbeunruhigen und verfhren, und hllische Finsternisin Ansehung Gottes, des Himmels, des ewigenLebens und des Uebrigen, was damit zusammenhngt,verbreiten mchte, ist mir das Innere meines Geistesvom Herrn geffnet, und so gegeben worden, mit

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    9/53

    denn in so weit, als das Innere des Gemts geffnetist, sieht der Mensch gen Himmel, in so weit aber dasInnere verschlossen und das Aeussere geffnet ist,sieht er gegen die Hlle. Denn das Innere desMenschen ist zur Aufnahme alles dessen gebildet, wasim Himmel, und das Aeussere zur Aufnahme allesdessen, was in der Welt ist; und wer die Welt undnicht zugleich den Himmel in sich aufnimmt, dernimmt die Hlle auf.

    sei leichter, sobald es dem Herrn gefalle, allein wersich im Falschen bestrkt habe, wrde es doch nichtglauben, und wenn er es gleich selbst sehen sollte;und dann sei es auch gefhrlich, denen, die aus demWeltlichen und Krperlichen sind, etwas aus demHimmel zu offenbaren, weil sie in diesem Zustande eszuerst glauben und hernach lugnen, und so jenesWahre selbst entweihen wrden. Entweihen heisstnmlich glauben und nachher lugnen, und werentweiht, wird in die allerunterste und unertrglichsteHlle verstossen. Dies ist die Gefahr, welche unter desHerrn Worten verstanden wird:

    17. Dass der Geist des Menschen nach seinerTrennung vom Krper Mensch sei, und einemenschenhnliche Gestalt habe, ist fr mich, bei einertglichen Erfahrung von vielen Jahren, ganz gewiss;denn ich habe die Geister tausendmal gesehen, gehrt,und mit ihnen gesprochen; auch darber, dass dieMenschen in der Welt nicht glauben, dass es mitihnen diese Beschaffenheit habe, und dass diejenigen,die es glauben, von den Gelehrten fr einfltiggehalten werden. die Geister hatten herzliches

    Bedauern, dass in der Welt, und besonders innerhalbder Kirche noch eine solche Unwissenheit herrsche.Dieser Glaube ist aber, sagten sie, besonders von denGelehrten ausgegangen, welche nach dem krperlichSinnlichen ber die Seele nachgedacht, und sich daherkeine andere Vorstellung von ihr gemacht haben, alswie von einem blossen Denken, welches, sofern esohne ein Subject betrachtet wird, an dem es sichbefindet, und von dem es ausgeht, einem Dingegleicht, das im reinen Aether fliegt, und beim Todedes Krpers notwendig zerstreut werden muss. Daaber die Kirche, dem Worte gemss, eineUnsterblichkeit der Seele glaubt, so hat mannotwendig der Letzteren auch einiges Leben,dergleichen das des Denkens ist, zuschreiben mssen,dabei aber doch nicht eine Empfindung, wie derMensch sie hat, ehe sie wieder mit ihrem Krperverbunden ist. Auf diese Meinung grndet sich dieAuferstehungslehre und der Glaube, dass zur Zeit desJngsten Gerichts eine Verbindung der Seele und desKrpers geschehen werde: denn bei jenerVoraussetzung von der Seele kann man, wenn damitder kirchliche Glaube in Ansehung des ewigen Lebensdes Menschen verbunden wird, nicht andersschliessen. Daher kommt es, dass man bei einem derLehre und zugleich jener Voraussetzung gemssenNachdenken ber die Seele sich dieselbe durchaus

    nicht als Geist, und in menschlicher Gestalt denkenkann. Dazu kommt noch, dass heutzutage kaumjemand weiss, was das Geistige ist, und nochweniger, dass diejenigen, welche geistig sind unddies sind alle Geister und Engel eine menschlicheGestalt haben. Daher kommt es auch, dass fast alle,welche aus der Welt ankommen, sich hchlichwundern, dass sie leben und dass sie Menschen sind,gerade wie zuvor, und dass gar kein Unterschiedstattfindet; allein wenn diese Verwunderung aufhrt,so wundern sie sich, dass die Kirche von diesemZustand der Menschen nach dem Tode nichts weiss,da doch alle, welche in der Welt gelebt haben, sich imandern Leben befinden, und als Menschen fortleben.als sie sich daher auch darber wunderten, dass diesdem Menschen nicht durch Gesichte geoffenbartworden ist, so wurde ihnen aus dem Himmel gesagt,dass dies wohl htte geschehen knnen, denn nichts

    Verblendet hat er ihre Augen, und verhrtet ihreHerzen, dass sie nicht mit ihren Augen sehen, und mitdem Herzen verstehen, und sich bekehren, und Ich siedann heile. Joh 12,40.;und dass, wer in weltlichen und krperlichenNeigungen befangen ist, doch nicht glauben wrde,unter Folgendem:Abraham sagte zu dem Reichen in der Hlle: Sie

    haben Moses und die Propheten, mgen sie diesehren. Jener aber erwiederte: Nein, Vater Abraham!wenn aber einer von den Todten zu ihnen kme, sowrden sie sich bekehren. Abraham aber sagte zu ihm:Hren sie Moses und die Propheten nicht, so wrdensie auch nicht glauben, wenn einer von den Todtenauferstnde. Luk 16,29.30.31.

    18. Dass der Himmel aus dem menschlichenGeschlechte sei, kann auch daraus erhellen, dass dieengelischen und menschlichen Gemter einanderhnlich sind; beide haben das Vermgen, zu erkennen,zu fhlen, und zu wollen, beide sind dazu gebildet,den Himmel aufzunehmen; denn das menschlicheGemt kann eben so weise sein, wie das engelischeGemt; dass es in der Welt aber nicht so weise ist,kommt daher, dass es in einem irdischen Krper ist,und in diesem das geistige Gemt natrlich denkt,weil sein geistiges Denken, das es ganz mit demEngel gemein hat, hier in natrliche Vorstellungen,welche den geistigen entsprechen, einfliesst, und dannso empfunden wird. Anders aber, wenn dasmenschliche Gemt von den Banden, die es an denKrper fesselten, befreit ist: dann denkt es nicht mehrnatrlich, sondern geistig, und wenn es geistig denkt,so denkt es Dinge, welche fr den natrlichenMenschen unbegreiflich und unaussprechlich sind,

    mithin wie der Engel. Hieraus kann man sehen, dassdas Innere des Menschen, welches sein Geist heisst,seinem Wesen nach ein Engel ist.Dass der Engel eine vollkommen menschliche Formhabe, sehe man im Werke ber Himmel und Hlle,Nr. 73 bis 77.Ist aber das Innere des Menschen nicht nach oben,sondern blos nach unten geffnet, so hat es zwar nachder Trennung vom Krper auch eine menschlicheForm, aber eine grssliche und teuflische, denn siekann nicht aufwrts gen Himmel, sondern nur abwrtsgegen die Hlle sehen.

    19. Dass der Himmel und die Hlle aus demmenschlichen Geschlechte sind, htte die Kirche auchaus dem Worte wissen, und zu einem Gegenstandihrer Lehre machen knnen, wenn sie Erleuchtung

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    10/53

    vom Himmel angenommen, und auf die Worte desHerrn an den Ruber gehrt htte,

    Ansehung des Innern seines Gemts zum Engelmachen.

    dass er heute noch mit Ihm im Paradiese sein werde,Luk 23,43; 21. Dass der Her nicht nur Seinem Geiste, sondern

    auch Seinem Krper nach auferstand, kam daher, dasder Herr, als Er in der Welt war, Sein ganzesMenschliches verherrlichte, das ist, gttlich machte;denn Seine Seele, welche Er vom Vater hatte, war ansich das Gttliche selbst, und sein Krper wurde eineAehnlichkeit der Seele, das ist, des Vaters, folglichauch gttlich. Daher kam es nun, dass Er, anders alsirgend ein Mensch, in Ansehung beider auferstand ,und dass Er sich auch Seinen Jngern, welche, als sieIhn sahen, einen Geist zu sehen glaubten, offenbarteund sprach:

    und auf das, was der Herr vom Reichen und vonLazarus sagte,dass jener in die Hlle gekommen sei, und von damit Abraham gesprochen habe, dieser aber in denHimmel gekommen sei, Luk 16,19 bis 31;und dann auch aus dem, was der Herr den Sadducernvon der Auferstehung sagte,dass Gott nicht ein Gott der Todten, sondern derLebenden sei, Matth 22,32.,und berdies auch aus dem gemeinen Glauben aller,welche gut leben, besonders aus dem Glauben derer,die dem Tode nahe, und dann nicht mehr imWeltlichen und Krperlichen sind, dass sie nmlichglauben, in den Himmel zu kommen, sobald dasLeben ihres Krpers entweicht.

    Sehet Meine Hnde und Meine Fsse, dass Ich esselbst bin; fhlet und betrachtet Mich; denn ein Geisthat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, dass Ichhabe. Luk 4,36.37.38.[39.] Hiemit zeigt Er an, dassEr nicht nur dem Geiste, sondern auch dem Krper

    nach ein Mensch sei.

    Dieser Glaube herrscht bei allen, welche nicht aus der

    kirchlichen Lehre von der Auferstehung zur Zeit desJngsten Gerichts denken. Untersuche einmal, ob esnicht so ist, und du wirst es besttigt finden. 22. Ueberdies ist, dass der Himmel und die Hlle aus

    dem menschlichen Geschlechte seien, in mehrerenAbschnitten im Werke ber Himmel und Hllegezeigt worden, als in folgenden:

    20. Wer von der gttlichen Ordnung unterrichtet ist,kann auch einsehen, dass der Mensch dazu erschaffenist, ein Engel zu werden, weil, wie man oben Nr. 9sehen kann, in ihm das Letzte der Ordnung ist, inwelcher das, was zur himmlischen und engelischenWeisheit gehrt, gebildet, und auch erneuert undvervielfltigt werden kann. Die gttliche Ordnungbleibt niemals in der Mitte stehen, um hier etwasohne das Letzte zu bilden, denn sie ist hier nicht inihrer Flle und Vollkommenheit, sondern schreitet biszum Letzten fort. Wenn sie aber in ihrem Letzten ist,dann bildet sie, und erneuert sich auch durch die hiergesammelten Mittel, und bringt Neues hervor, wasdurch die Erzeugung geschieht. Deswegen ist hier diePflanzschule des Himmels.

    Von den Vlkerschaften und Vlkern ausserhalb derKirche im Himmel, Nr. 318 bis 328.Von den Kindern im Himmel, Nr. 329 bis 345.Von den Weisen und Einfltigen im Himmel, Nr. 346bis 356.Von den Reichen und Armen im Himmel, Nr. 357 bis365.Dass jeder Mensch seinem Innern nach ein Geist sei,Nr. 432 bis 444.Dass der Mensch nach dem Tode eine vollkommenmenschliche Gestalt habe, Nr. 453 bis 460.Dass der Mensch nach dem Tode alle die Sinne, dasGedchtnis, das Denken, die Neigungen habe, die erin der Welt hatte, und dass er nichts zurcklasse, alsseinen irdischen Krper, Nr. 461 bis 469.

    Dies wird auch unter dem verstanden, was vomMenschen und dessen Schpfung im ersten Kapiteldes ersten Buchs Moses, Vers 26.27.28. gesagt wird: Vom ersten Zustande des Menschen nach dem Tode,

    Nr. 491 bis 498.Gott sprach: Lasst uns Menschen machen zu unsremBilde, nach unsrer Aehnlichkeit: und Gott schuf denMenschen zu Seinem bilde, zum bilde Gottes schuf Erihn; als Mann und Weib erschuf Er sie: und Gottsegnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar

    und mehret Euch. Zu Gottes Bild und zu GottesAehnlichkeit erschaffen, heisst: alles, was zurgttlichen Ordnung vom Ersten bis zum Letztengehrt, in ihn hineintragen, und so denselben in

    Vom zweiten Zustande des Menschen nach dem Tode,Nr. 499 bis 511.Von seinem dritten Zustande, Nr.512 bis 520.Und dann von den Hllen, Nr. 536 bis 588.

    Aus diesem allem kann man im Einzelnen sehen, dassder Himmel nicht aus Engeln besteht, die im Anfangerschaffen worden, und auch die Hlle nicht ausirgend einem Teufel und dessen Haufen, sondern nuraus solchen, welche als Menschen geboren wurden.

    ALLE MENSCHEN, SO VIEL IHRER VON ANFANG DER SCHPFUNG AN GEBOREN WORDEN UNDGESTORBEN SIND, BEFINDEN SICH IM HIMMEL ODER IN DER HLLE.

    23. Dies folgt erstlich aus dem, was imvorhergehenden Abschnitte gesagt und gezeigt wordenist, dass nmlich der Himmel und die Hlle aus demmenschlichen Geschlecht sind. Zweitens daraus, dassjeder Mensch nach dem Leben in der Welt ewigfortlebt. Drittens, dass demnach alle, welche je vonder Schpfung der Welt an als Menschen geborenworden und gestorben sind, entweder im Himmel oder

    in der Hlle sind. viertens, dass alle, welche nochgeboren werden, auch in die geistige Welt kommen;dass diese Welt so gross und von solcherBeschaffenheit sei, dass ihr die natrliche Welt, in derdie Menschen auf Erden sind, nicht verglichen werdenkann. Doch damit man dies deutlicher wahrnehmenund einleuchtender finden mge, so will ich es imEinzelnen auseinandersetzen und beschreiben.

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    11/53

    ganz in Staub zerfallen, durch die gttliche Allmachtwieder gesammelt und mit den Seelen wiedervereinigt werden sollen, und dass dies erst am Endeder Welt stattfinden werde, wann das sichtbare Weltalluntergehe; und so mehreres Aehnliche, was dieFassungskraft bersteigt, und auf den ersten Blick desGeistes als unmglich und der gttlichen Ordnungzuwider erscheint, und daher auch den Glauben Vielerschwcht; denn wer aus der Weisheit denkt, kannnichts glauben, was er nicht einigermassen begreift,und einen Glauben an Unbegreifliches, das ist, einenGlauben an das, was der Mensch fr unbegreiflichhlt, gibt es nicht. Daher nehmen auch diejenigen,welche kein Leben nach dem Tode glauben, einenBeweis fr die Lugnung davon her.

    24. Dass der Satz: Alle Menschen, so viel ihrer vomAnfang der Schpfung an geboren und gestorben sind,befinden sich im Himmel oder in der Hlle, aus demfolge, was im vorhergehenden Abschnitte gesagt undgezeigt worden ist, wonach nmlich Himmel undHlle aus dem menschlichen Geschlechte sind, istohne Erklrung deutlich.Der gemeine Glaube war bisher, dass die Menschennicht eher in den Himmel kommen werden, als amTage des Jngsten Gerichtes, wann die Seelen in ihreKrper zurckkehren, und so derjenigen Dingegeniessen werden, welche man als zum Krper gehrigbetrachtet. Zu diesem Glauben wurden die Einfltigenvon denen gebracht, welche sich fr weise ausgegeben,und ber den innern Zustand des MenschenUntersuchungen angestellt hatten. Weil diese nichtber die geistige Welt, sondern blos ber dienatrliche, und also auch nicht ber den geistigenMenschen nachdachten, so wussten sie auch nicht,

    dass der geistige Mensch, welchen jeder imNatrlichen hat, ebenso eine menschliche Gestalt hat,wie der natrliche Mensch. Es kam ihnen auch nichtin den Sinn, dass der natrliche Mensch seinemenschliche Gestalt von seinem geistigen Menschenhabe, ob sie gleich sehen konnten, dass der geistigeMensch in alles und jedes des natrlichen Menschendurch den blossen Wink wirkt, und dass der natrlicheMensch gar nichts aus sich tut. Der geistige Menschist das, was denkt und will, denn der natrlicheMensch kann es nicht aus sich, und das Denken undWollen ist alles in allem des natrlichen Menschen,indem der natrliche Mensch so bewegt wird, wie dergeistige will, und auch so spricht, wie dieser denkt,so ganz, dass die Handlung nichts als der Wille, unddie Rede nichts als der Gedanke ist, denn wenn mandiesen und jenen wegnimmt, so hrt sogleich dieRede und die Handlung auf. Hieraus erhellt, dass dergeistige Mensch wahrhaftig Mensch ist, und dass er inallem und jedem des natrlichen Menschen, mithindas ihm hnliche Abbild ist; denn wenn imnatrlichen Menschen auch nur ein Teil oder Teilchenist, in dem der geistige nicht wirkt, so lebt er nicht.

    Dass aber der Mensch sogleich nach dem Tode wiederauferstehe, und dann eine vollkommen menschlicheGestalt habe, kann man im Werke ber Himmel undHlle, und zwar in mehreren Abschnitten sehen.Dies ist zur weiteren Besttigung dessen angefhrt

    worden, dass der Himmel und die Hlle aus demmenschlichen Geschlechte sind; woraus dann folgt,dass alle, so viele ihrer von Anfang der Schpfung anals Menschen geboren und gestorben sind, sich imHimmel oder in der Hlle befinden.

    25. DASS JEDER MENSCH NACH DEM LEBENIN DER WELT EWIG LEBE, erhellt daraus, dass erdann ein geistiger, und nicht mehr natrlicher Menschist, und dass der vom Natrlichen getrennte geistigeMensch in Ewigkeit derselbe bleibt, weil der Zustanddes Menschen nach dem Tode nicht mehr verndertwerden kann. Ueberdies steht das Geistige jedesMenschen in Verbindung mit dem Gttlichen, weil esber das Gttliche nachdenken, und auch dasGttliche lieben, und von Allem, was vom Gttlichenist, dergleichen das ist, was die Kirche lehrt, angeregt,folglich mit dem Gttlichen verbunden werden kannin Ansehung des Denkens und Wollens, welche beideVermgen dem geistigen Menschen angehren, undsein Leben ausmachen. Was auf diese Weise mit demGttlichen verbunden ist, kann in Ewigkeit nichtsterben, denn das Gttliche ist bei ihm, und verbindetes mit sich. Auch ist der Mensch seinem Gemtenach zur Form des Himmels erschaffen, und die Formdes Himmels ist aus dem Gttlichen selbst, wie ausdem Werke ber Himmel und Hlle ersehen werden

    kann, in welchem gezeigt worden, dass das Gttlichedes Herrn den Himmel ausmache und bilde, Nr. 7 bis12 und Nr. 78 bis 86.

    Allein der geistige Mensch kann vor dem natrlichenMenschen nicht erscheinen, weil das Geistige nichtvom Natrlichen, sondern nur das Natrliche vomGeistigen gesehen werden kann; denn dies ist der

    Ordnung gemss, jenes aber ist gegen die Ordnung; esgibt nmlich einen Einfluss des Geistigen in dasNatrliche, folglich auch des Sehens, denn das Sehenist auch ein Einfluss, nicht aber umgekehrt. Dergeistige Mensch ist das, was der Geist des Menschenheisst, und in der geistigen Welt ist das, was derGeist des Menschen heisst, und in der geistigen Weltin vollkommen menschlicher Gestalt erscheint, undnach dem Tode fortlebt. Weil die Verstndigen, wieschon oben gesagt, nichts von der geistigen Welt, undfolglich auch nichts vom Geiste des Menschengewusst haben, so haben sie die Vorstellungangenommen, dass der Mensch nicht eher als Menschleben knne, als bis er in seinen Krper zurckkehre,und dessen Sinne wieder erhalte. Daher sind sonichtige Vorstellungen von der Auferstehung desMenschen entstanden, dass nmlich die Krper,obgleich von den Wrmern und Fischen verzehrt und

    Dass der Mensch erschaffen sei, um ein Himmel imkleinsten Bilde zu sein, Nr. 57.Dass der Himmel im ganzen Inbegriffe EinenMenschen vorstelle, Nr. 59 bis 66.Dass daher der Engel eine vollkommen menschlicheGestalt habe, Nr. 73 bis 77.Der Engel ist nmlich ein Mensch in Ansehung seinesGeistigen.Ich habe ber diesen Gegenstand einige male auch mitden Engeln gesprochen, welche sich sehr wunderten,dass es unter denen, welche in der christlichen WeltVerstndige heissen, und auch von andern frverstndig gehalten werden, so viele gibt, welche inihrem Glauben die Unsterblichkeit ihres Lebensgnzlich verwerfen, und meinen, die Seele des

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    12/53

    Menschen knne nach dem Tode ebenso zerstreutwerden, wie die Seele des Thieres, indem sie denUnterschied nicht wahrnehmen, der zwischen demLeben des Menschen und dem des Thieres stattfindet,dass nmlich der Mensch ber sich selbst hinaus, berGott, ber den Himmel, ber die Liebe, ber denGlauben, ber das geistig und sittlich Gute, ber dasWahre und Aehnliches nachdenken, und so zumGttlichen selbst erhoben, und durch alles dies mitIhm verbunden werden kann; die Thiere aber sichnicht ber ihr Natrliches erheben knnen, umdergleichen zu denken, folglich ihr Geistiges vonihrem Natrlichen nach dem Tode nicht getrenntwerden, und wie das Geistige des Menschen fr sichleben kann; was dann die Ursache ist, dass das Lebendes Thieres mit seinem natrlichen Leben zerstrtwird. Dass viele sogenannte Verstndige in derchristlichen Welt keine Unsterblichkeit ihres Lebensglauben, davon gaben die Engel als Ursache an, dasssie in ihrem Herzen das Gttliche lugnen, und die

    Natur fr das Gttliche annehmen; und wer beimDenken von solchen Grundbegriffen ausgeht, kannsich keine Ewigkeit durch die Verbindung mit demGttlichen, folglich keinen Zustand des Menschendenken, der von dem der Thiere verschieden wre;denn wenn man vom Denken das Gttliche entfernt,so entfernt man auch das Ewige. Sie sagten ferner,dass bei jedem Menschen eine innerste oder hchsteStufe des Lebens, oder etwas Innerstes oder Hchstessei, in welches das Gttliche des Herrn zuerst undzunchst einfliesse, und aus welchem Er das brigeInnere ordne, das im geistigen und natrlichenMenschen ist, und nach den bei ihm befindlichenStufen der Ordnung sich wirksam ussert [succedit].Dieses Innerste oder Hchste nannten sie den Eingangdes Herrn beim Menschen, und Seinen allereigenstenWohnsitz bei ihm; und durch dieses Innerste oderHchste sei der Mensch Mensch, und von denunvernnftigen Thieren, welche dasselbe nicht haben,unterschieden, und daher komme es, dass dieMenschen anders als die Thiere, dem Innern ihresGemts und ihrer Seele nach, vom Herrn zu sicherhoben werden, an Ihn glauben, mit Liebe zu ihmerfllt werden, Einsicht und Weisheit in sichaufnehmen, und mit Vernunft reden knnen.

    sie wissen gar nicht was sterben heisst; wenn daher imWorte der Tod genannt wird, so verstehen die Engelentweder die Verdammnis darunter, welche ein Todim geistigen Sinne ist, oder die Fortsetzung desLebens und die Auferstehung .Dies ist zur Besttigung dessen angefhrt worden,dass alle Menschen, so viel ihrer vom Anfang derSchpfung an geboren und gestorben sind, fortleben,zum Teil im Himmel, und zum Teil in der Hlle.

    26. Damit ich wsste, DASS ALLE MENSCHEN,SO VIEL IHRER VOM ANFANG DERSCHPFUNG AN GEBOREN UND GESTORBENSIND, SICH IM HIMMEL ODER IN DER HLLEBEFINDEN, durfte ich mit einigen sprechen, welchevor der Sndflut, und auch mit einigen, welche nachder Sndflut gelebt hatten, sowie auch mit einigenvom jdischen Volke, welche aus dem Worte desalten Testaments bekannt waren; mit einigen, welchezur Zeit des Herrn, mit vielen, die in den folgenden

    Jahrhunderten bis auf das heutige gelebt hatten; unddann auch mit allen denjenigen Verstorbenen, die ichbei ihrem Leibesleben gekannt hatte; berdies auchmit Kindern , und mit vielen aus den Heiden.Durch diese Erfahrung wurde ich vllig berfhrt,dass von der ersten Schpfung dieses Weltkrpers ankein einziger als Mensch geboren wurde, der nicht imHimmel oder in der Hlle wre.

    27. DASS DIE GEISTIGE WELT, DA AUCHALLE, WELCHE KNFTIG GEBOREN WERDEN,IN DIESELBE KOMMEN, VON SOLCHERGRSSE UND BESCHAFFENHEIT SEI, DASSDIE NATRLICHE WELT, IN WELCHER DIEMENSCHEN SIND, IHR NICHT VERGLICHENWERDEN KANN, dies erhellt aus der ungeheurenMenge Menschen, welche von der ersten Schpfungan in die geistige Welt bergegangen, und hierbeisammen sind; und dann auch aus dem bestndigenZuwachs, den sie in der Folge noch aus demmenschlichen Geschlecht, und zwar nach dem, wasoben in seinem Abschnitte, Nr. 6 bis 13, bezeigtworden, ohne Aufhren erhalten soll, weil dieZeugungen des menschlichen Geschlechts auf denErden nie aufhren werden. Welch eine ungeheureMenge Menschen jetzt schon daselbst sei, ist mireinige Male, da mir die Augen geffnet wurden, zu

    sehen gegeben worden; sie war so gross, dass siekaum gezhlt werden konnte; es waren einigeMyriaden nur an einem Ort in Einer Gegend: wie vielewerden nicht in den brigen sein? Es sind nmlichhier alle in Gesellschaften gesammelt, und derGesellschaften ist eine grosse Zahl, und jedeGesellschaft bildet an ihrem Orte drei Himmel, undunter sich drei Hllen, weswegen es hier solche gibt,die in der Hhe, solche, die in der Mitte, solche, dieunter diesen wohnen, und solche, welche sich imUntersten, oder in den Hllen unter jenen befinden.Auch wohnen die obern unter sich, wie die Menschen,in Stdten, in welchen immer gegen hunderttausendbeisammen sind. Daraus geht hervor, dass dienatrliche Welt, in welcher die Menschen auf Erdensind, in Ansehung der Zahl des menschlichenGeschlechts in jener Welt nicht verglichen werkenkann. Wenn daher der Mensch aus der natrlichen

    Als sie ber diejenigen gefragt wurden, welche dasGttliche und das gttlich Wahre lugnen, durch

    welches das Leben des Menschen mit dem Gttlichenselbst verbunden wird, ob auch sie in Ewigkeitfortleben, so sagten sie, dass auch diese das Vermgenhaben, zu denken und zu wollen, mithin das, was ausdem Gttlichen ist, zu glauben und zu lieben, ganzwie diejenigen, welche das Gttliche anerkennen, unddass es eben von diesem Vermgen herkomme, dassauch sie ewig fortleben. Sie setzten noch hinzu, dasssie dies Vermgen von jenem Innersten oder Hchstenhaben, das in jedem Menschen ist, und von welchemoben die Rede war. Dass auch die in der Hlle diesVermgen haben, und dass sie daher die Fhigkeithaben, gegen das Gttliche zu schliessen und zusprechen, wurde mit vielem gezeigt. Daher kommt esnun, dass jeder Mensch , wie er auch beschaffen sei,in Ewigkeit fortlebt.Weil jeder Mensch nach dem Tode ewig lebt, so denktkein Engel und auch kein Geist jemals an den Tod, ja

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    13/53

    Welt in die geistige bergeht, so ist es gerade, wiewenn er aus einer Villa in eine grosse Stadt kme.Dass die natrliche Welt auch in Ansehung derBeschaffenheit nicht mit der geistigen verglichenwerden kann, kann daraus erhellen, dass daselbst nichtnur alles vorhanden ist, was sich in der natrlichenWelt findet, sondern berdies auch unzhliges andere,was man nie in dieser Welt gesehen hat, und auchnicht sichtbar werden kann; denn das Geistige wirdhier seinem ganzen Geprge nach in einer gleichsamnatrlichen Erscheinung abgebildet, und das Einzelnemit unendlicher Mannigfaltigkeit; denn das Geistigebertrifft das Natrliche so sehr an Vortrefflichkeit,dass es nur Weniges gibt, was vor dem natrlichenSinne dargestellt werden kann; denn der natrlicheSinn fasst nicht Eins von Tausenden, welche dasgeistige Gemt fasst, und alles, was im geistigenGemt liegt, wird auch dem Gesichte in Gestaltendargestellt. Daher kommt es auch, dass die geistigeWelt in Ansehung ihres Herrlichen und

    Staunenswerten nicht beschrieben werden kann. Auchdieses wchst mit der Vermehrung des menschlichen

    Geschlechtes in den Himmeln, denn alles wirddaselbst in Formen dargestellt, welche dem Zustandeentsprechen, in dem sich jeder in Ansehung der Liebeund des Glaubens, und daher der Einsicht undWeisheit befindet; mithin mit einer Mannigfaltigkeit,welche stets wchst mit der wachsenden Menge. Daherkommt es, dass diejenigen, welche in den Himmelerhoben wurden, sagten, dass sie daselbst Dingegesehen und gehrt htten, welche nie ein Augegesehen, noch ein Ohr gehrt habe.Hieraus kann nun erhellen, dass die geistige Welt vonsolcher Beschaffenheit ist, dass die natrliche Welt ihrnicht verglichen werden kann.Wie sie weiter beschaffen ist, sehe man im Werke berHimmel und Hlle, wo gehandelt wurdevon den zwei Reichen des Himmels, Nr. 20 bis 28..Von den Gesellschaften des Himmels, Nr. 41 bis 50.Von dem Vorbildlichen und den Scheinbarkeiten imHimmel, Nr. 170 bis 176.Und von der Weisheit der Engel des Himmels, Nr.

    265 bis 275.Doch das dort Beschriebene ist nur sehr weniges.

    DAS JNGSTE GERICHT WIRD DA, WO ALLE BEISAMMEN SIND, ALSO IN DER GEISTIGEN WELT,UND NICHT AUF ERDEN GEHALTEN

    28. Man glaubt vom Jngsten Gericht, dass dann derHerr in den Wolken des Himmels mit den Engeln inHerrlichkeit erscheinen, und alle, so viel ihrer vonAnfang der Schpfung an gelebt haben, aus denGrbern auferwecken, die Seelen mit ihrem Krperbekleiden, und ber die so ZusammenberufenenGericht halten, die, welche gut gehandelt haben, indas ewige Leben oder den Himmel, und diejenigen,welche bse gehandelt haben, in den ewigen Tod oderin die Hlle versetzt werden.

    Dass in jedem Dinge, welches im Worte genanntwird, und in jedem Ausdruck ein geistiger Sinn sei,und welche Beschaffenheit derselbe habe, sehe man inden Himmlischen Geheimnissen, in welchen allesund jedes, was in dem ersten und zweiten BucheMose enthalten ist, nach diesem Sinne ausgelegtworden, wovon man Auszge ber das Wort unddessen geistigen Sinn finden kann im Werkchen vomweissen Pferde in der Offenbarung.

    Dieser Glaube ist in den Kirchen nach dembuchstblichen Sinne des Wortes, und konnte nichtweggenommen werden, so lange man nicht wusste,dass in jedem Dinge, das im Worte genannt wird, eingeistiger Sinn ist, und dass dieser Sinn das Wortselbst ist, welchem der buchstbliche Sinn zumGrunde oder zur Grundlage dient, und dass ohne einensolchen Buchstaben das Wort nicht gttlich sein,nicht dem Himmel und der Welt zugleich zur Lehredes Lebens und Glaubens, und zur Verbindung dienen

    knnte. Wer nun das Geistige weiss, das demNatrlichen im Worte entspricht, der kann auchwissen, dass unter der Ankunft des Herrn in denWolken des Himmels nicht eine solche Erscheinungdesselben, sondern eine Erscheinung im Worteverstanden wird; denn der Herr ist das Wort, weil erdas gttlich Wahre ist. Die Wolken des Himmels, inwelchen Er kommen soll, sind der buchstbliche Sinndes Wortes; und die Herrlichkeit ist dessen geistigerSinn. Die Engel sind der Himmel, aus welchem dieErscheinung hervorgeht, und auch der Herr inAnsehung des gttlich Wahren. Daraus geht hervor,was unter jenen Worten verstanden wird, dass nmlichder Herr am Ende der Kirche den geistigen Sinn desWortes, und so das gttlich Wahre, wie es an sich ist,erschliessen werde; dass also dies das Zeichen sei,dass das Jngste Gericht bevorstehe.

    29. Dass das Jngste Gericht in der geistigen Weltund nicht in der natrlichen Welt oder auf Erdenwerde gehalten werden, kann aus den zweivorhergehenden Abschnitten und auch aus den zweinun folgenden erhellen. In den zwei vorhergehendenAbschnitten ist gezeigt worden, dass der Himmel unddie Hlle aus dem menschlichen Geschlecht sind; unddass alle Menschen, so viel ihrer von Anfang derSchpfung an geboren und gestorben sind, sichentweder im Himmel oder in der Hlle befinden,

    folglich dort alle beisammen sind; in den nunfolgenden Abschnitten aber soll gezeigt werden, dassdas Jngste Gericht schon gehalten ist.

    30. Ueberdies wird Niemand nach seinem natrlichenMenschen, also nicht so lange er in der natrlichenWelt lebt, gerichtet, denn hier lebt er noch in einemnatrlichen Krper; sondern er wird in seinemgeistigen Menschen, folglich wenn er in die geistigeWelt kommt, gerichtet, weil er hier ein Mensch ineinem geistigen Krper ist. Das Geistige bei demMenschen ist das, was gerichtet wird, nicht aber dasNatrliche, denn dies hat keine Schuld oder keinVerbrechen auf sich, weil es nicht aus sich lebt,sondern blos die Sttze und das Werkzeug ist, durchwelches der geistige Mensch wirkt. Man sehe oben,Nr. 24.

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    14/53

    Daher kommt es auch, dass das Gericht ber dieMenschen gehalten wird, wann sie ihren natrlichenKrper abgelegt, und den geistigen angezogen haben.In diesem Krper erscheint der Mensch so, wie er inAnsehung seiner Liebe und seines Glaubens ist; dennjeder ist in der geistigen Welt ein Abbild seiner Liebe,nicht nur in Ansehung seines Angesichts und Krpers,sondern auch in Ansehung seiner Rede und seinerHandlungen.

    seinem Aeussern, und noch nicht im Innern ist: wenner ein solcher ist, so geht er dahin und dorthin, wodas Verlangen seiner Seele ihn hinfhrt; allein inWirklichkeit ist er doch da, wo seine Liebe ist, dasist, in der Gesellschaft, wo die von gleicher Liebesind. Wenn ein Geist sich in diesem Zustandebefindet, so erscheint er an vielen anderen Orten, undist daselbst auch berall wie dem Krper nachgegenwrtig; allein, dies ist nur eine Scheinbarkeit;sobald er daher vom Herrn in seine herrschende Liebeeingefhrt wird, verschwindet er sogleich vor denAugen anderer, und ist bei den Seinigen in derGesellschaft, an die er gebunden ist. Es ist dies eineBesonderheit in der geistigen Welt, welche denjenigenwunderbar erscheint, die die Ursache davon nichtwissen. Daher kommt es nun, dass die Geister, sobaldsie versammelt und geschieden sind, auch gerichtetsind, und jeder sogleich an seinem Orte ist, die Gutenim Himmel, und hier in der Gesellschaft bei denIhrigen, und die Bsen in der Hlle, und hier in der

    Gesellschaft bei den Ihrigen.

    Man sehe im Werke ber Himmel und Hlle, Nr. 481.Daher kommt es, dass alle in Ansehung ihrerEigenschaften erkannt, und folglich getrennt werden,sobald es dem Herrn gefllt.Auch hieraus erhellt, dass das Gericht in der geistigenWelt, und nicht in der natrlichen oder auf Erdengehalten wird.

    31. Dass es bei dem Menschen nicht auf dasnatrliche Leben, sondern auf sein geistiges Leben imNatrlichen ankommt, weil das Natrliche an sich

    leblos ist, und dass das in diesem erscheinende Leben,aus dem Leben des geistigen Menschen, dass alsodieser es ist, der gerichtet wird, und dass auch dasGeistige des Mensche gemeint ist, wenn vomgerichtet werden nach den Thaten die Rede ist, kannman im Werke ber Himmel und Hlle sehen, undzwar im Abschnitte mit der Aufschrift:

    Hieraus kann man nun sehen, dass das Jngste Gerichtnicht anderwrts, als in der geistigen Welt gehaltenwerden kann, einmal, weil dort jeder in der Gestaltungseines Lebens ist, und dann, weil er bei denen, die ineinem hnlichen Leben sind, und so jeder bei denSeinigen ist. Anders in der natrlichen Welt, wo Guteund Bse beisammen sein knnen, und der Eine nichtweiss, wie der andere beschaffen ist, wo sie sich auchnicht von selbst gemss der Liebe ihres Lebenstrennen. Auch kann ja kein Mensch mit demnatrlichen Krper weder im Himmel, noch in derHlle sein. Soll daher der Mensch in den einen oderin die andere kommen, so muss er seinen natrlichenKrper ablegen, und nach Ablegung desselben imgeistigen Krper gerichtet werden. Daher kommt es,dass, wie oben gesagt wurde, der geistige Menschgerichtet wird, und nicht der natrliche.

    Dass der Mensch nach dem Tode so beschaffen ist,wie sein Leben in der Welt beschaffen gewesen, Nr.470 bis 484.

    32. Diesem will ich noch ein himmlisches Geheimnisbeifgen, das zwar im Werke ber Himmel und Hlleerwhnt, aber noch nicht beschrieben ist. Jeder istnach dem Tode an eine gewisse Gesellschaftgebunden, und wird an sie gebunden, sobald er in diegeistige Welt kommt; (man sehe in diesem Werke Nr.427 und 497;) allein der Geist weiss dies in seinemersten Zustande nicht, weil er zu dieser Zeit noch in

    DAS JNGSTE GERICHT WIRD DANN GEHALTEN, WANN DAS ENDE DER KIRCHE IST; UNDDAS ENDE DER KIRCHE IST, WANN KEIN GLAUBE MEHR DA IST, WEIL KEINE TTIGE LIEBEMEHR IST.

    33. Dass das Jngste Gericht am Ende der Kirchegehalten werde, davon gibt es mehrere Ursachen.

    und ferner daselbst, dass Niemand anders als in derFreiheit umgebildet werden knne.

    Die erste ist, dass dann das Gleichgewicht zwischenHimmel und Hlle, und mit dem Gleichgewichte auchdie menschliche Freiheit selbst verloren zu gehenanfngt; und wenn die Freiheit des Menschen verlorengeht, so kann er nicht mehr selig gemacht werden;denn sein Freies fhrt ihn dann zur Hlle, und er kannin seiner Freiheit nicht zum Himmel gefhrt werden.

    34. Dass das Gleichgewicht zwischen Himmel undHlle verloren zu gehen anfange am Ende der Kirche,kann daraus erhellen, dass der Himmel und die Hlleaus dem menschlichen Geschlechte sind, was manoben in seinem Abschnitte sehen kann; und wennwenige Menschen in den Himmel kommen, und vielein die Hlle, so bersteigt das Bse auf der einenSeite das Gute auf der andern; denn in so weit als dieHlle wchst , wchst auch das Bse; und alles Bsehat der Mensch aus der Hlle, und alles Gute aus demHimmel. Da nun am Ende der Kirche das Bse berdas Gute hinauswchst, so werden dann vom Herrnalle gerichtet, und die Bsen von den Guten getrennt,und es wird alles in Ordnung gebracht, und ein neuerHimmel und eine neue Kirche auf Erden gegrndet,und so das Gleichgewicht wieder hergestellt. Dies ist

    Ohne Freies kann nmlich Niemand umgebildetwerden, und alles Freie des Menschen kommt vomGleichgewicht zwischen Himmel und Hlle her.Dass dem so sei, kann man aus den zwei Abschnittenim Werke ber Himmel und Hlle sehen, wogehandelt wurde vom Gleichgewichte zwischenHimmel und Hlle, Nr. 589 bis 596,und dass der Mensch durch Gleichgewicht zwischenHimmel und Hlle in der Freiheit sei, Nr. 597 bis603;

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    15/53

    nun das, was Jngstes Gericht heisst, wovon mehreresim Folgenden.

    verstehen; allein was nicht mit seinem Willen odermit seiner Liebe bereinstimmt, das wirft er von sichweg, sobald er, sich selbst berlassen, aus seinemWillen oder aus seiner Liebe denkt, und darumverwirft er es auch nach dem Leben des Krpers wenner im Geiste lebt, denn nur das bleibt im Geiste desMenschen, was, wie soeben gesagt worden, in seinenWillen oder in seine Liebe eingegangen ist; dasUebrige betrachtet er nach dem Tode als etwasFremdes, das er, weil es kein Gegenstand seiner Liebeist, aus dem hause wirft, und sogar verabscheut.Anders ist es, wenn der Mensch die kirchlichenLehren, welche aus dem Worte sind, nicht nur glaubt,sondern sie auch will und tut; so entsteht dann derGlaube; denn der Glaube ist eine Neigung zumWahren, welche aus dem Wollen des Wahren, weil eswahr ist, entspringt. Das Wollen des Wahren, weil eswahr ist, ist das eigentlich Geistige des Menschen;denn es hat sich abgezogen vom Natrlichen, welchesein Wollen des Wahren, nicht um des Wahren,

    sondern um des eigenen Ruhmes, des Rufes und desGewinnes willen ist. Das Wahre nmlich, abgesehenvon solchen Dingen betrachtet, ist geistig, weil esseinem Wesen nach das Gttliche ist. Das Wahrewollen, weil es wahr ist, heisst daher auch dasGttliche anerkennen und lieben. Diese zwei sind ganzverbunden, und werden auch im Himmel als Einesbetrachtet, denn das Gttliche, das vom Herrnausgeht, ist im Himmel das Gttlich=Wahre; (Mansehe im Werke ber Himmel und Hlle, Nr. 128. 129.130. 131. 132.) und diejenigen sind Engel in denHimmeln, welche es aufnehmen, und zur Sache ihresLebens machen.

    35. Dass das Ende der Kirche dann ist, wann in derKirche kein Glaube mehr ist, ist aus dem Wortebekannt; allein noch nicht bekannt ist, dass dann keinGlaube mehr da ist, wenn die ttige Liebe fehlt,weswegen hievon einiges in dem nun Folgendengesagt werden soll.Dass am Ende der Kirche kein Glaube mehr seinwerde, wird vom Herrn vorausgesagt:Wenn des Menschen Sohn kommen wird, wird erwohl Glauben finden auf Erden? Lukas 18,8.,und auch dies, dass dann keine ttige Liebe mehr seinwerden:In der Vollendung des Zeitlaufs wird dieUngerechtigkeit sich vervielfltigen, die ttige Liebeder Vielen erkalten; und dies Evangelium auf demganzen Erdkreise gepredigt werden; und dann wird dasEnde kommen. Matth 24,12.14. Die Vollendung des

    Zeitlaufs ist die letzte Zeit der Kirche. Der Herrbeschreibt in diesem Kapitel den in Ansehung derLiebe und des Glaubens sich nach und nachverschlimmernden Zustand der Kirche, aber erbeschreibt denselben hier durch lauter Entsprechungen;weswegen das hier vom Herrn Vorausgesagte nichtverstanden werden kann, wenn man den, demEinzelnen entsprechenden, geistigen Sinn nicht weiss;daher mir vom Herrn gegeben worden ist, alles, wasin diesem Kapitel, und einiges, was im Folgendengesagt worden ist, von der Vollendung des Zeitlaufs,von Seiner Ankunft, von der allmligen Verwstungder Kirche und vom Jngsten Gericht, in denHimmlischen Geheimnissen auszulegen, und mankann es in denselben finden, Nr. 3353 bis 3356; 3486bis 3489; 3650 bis 3655; 3751 bis 3759; 3897 bis3901; 4056 bis 4060; 4229 bis 4231; 4332 bis 4335;4422 bis 4424; 4635 bis 4638; 461 bis 4664; 4807bis 4810; 4954 bis 4959; 5063 bis 5071.

    Dies ist gesagt worden, damit man wisse, dass derGlaube nicht ein blosses Glauben, sondern ein Wollenund Tun ist; dass mithin kein Glaube ist, wo keinettige Liebe ist. Die Liebettigkeit oder Liebe ist dasWollen und Tun.

    37. Dass heutzutage innerhalb der Kirche der Glaubeso selten ist, dass kaum davon die Rede sein kann,wurde an vielen, sowohl Gelehrten als Einfltigenoffenbar, welche nach dem Tode als Geister inAnsehung des Glaubens, den sie in der Welt gehabthatten, geprft wurden. Man fand, das jeder geglaubthatte, der Glaube sei ein blosses Glauben, und sichberzeugen, dass es so sei; und die Gelehrteren:

    derselbe sei ein blosses Glauben aus Vertrauen oderZuversicht, dass man selig werde durch das Leidendes Herrn und Seine Vertretung. Kaum Einer wusste,dass da kein Glaube ist, wo keine Liebettigkeit oderLiebe ist; ja, sie wussten weder, was die ttigeNchstenliebe, noch welcher Unterschied zwischendem Denken und Wollen ist. Die Meisten von ihnenhatten die ttige Liebe hintangesetzt und gesagt, diettige Liebe ntze nichts, sondern blos der Glaube.Als man ihnen sagte, dass die ttige Liebe und derGlaube Eins seien, wie der Wille und der Verstand,und dass die ttige Liebe ihren Sitz im Willen, undder Glaube den seinigen im Verstande habe, und einsvom andern trennen neben so viel sei, als den Willenund Verstand t rennen, so verstanden sie es nicht.Daraus ging hervor, dass es heutzutage kaum nocheinigen Glauben gibt. Dies wurde ihnen auch durchlebendige Erfahrung gezeigt: man fhrte diejenigen,

    36. Nun soll noch einiges darber gesagt werden, dasskein Glaube mehr ist, wenn keine ttige Liebe mehrda ist. Man meint, dass der Glaube da sei, so langedie Lehrstze der Kirche geglaubt werden, dass er alsobei denen sei, die sie glauben; allein das blosseGlauben ist der Glaube nicht, sondern das, was manglaubt, wollen und tun, ist Glaube. Wenn die

    Lehrstze der Kirche blos geglaubt werden, so sind sienicht im Leben des Menschen, sondern blos in seinemGedchtnisse, und daher im Denken des usserenMenschen; sie dringen auch nicht frher in sein Lebenein, als bis sie in seinen Willen, und von diesem inseine Handlungen kommen; dann erst sind sie imGeiste des Menschen, weil der Geist des Menschen ,dessen Leben das Leben des Menschen selbst ist, ausseinem Willen gebildet wird, und nur in so weit ausdem Denken, als dieses aus dem Willen hervorgeht:das Gedchtnis des Menschen und das Denken ausihm ist blos der Vorhof, durch welchen maneingefhrt wird. Ob man Wille oder Liebe sagt, istgleichviel, weil jeder das liebt, was er will, und daswill, was er liebt; und der Wille ist dasAufnahmsgefss der Liebe, der Verstand aber, dem dasDenken zukommt, das Aufnahmsgefss des Glaubens.Der Mensch kann vieles wissen, denken und

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    16/53

    welche sich berredet hatten, dass sie den Glaubenhaben, zu einer Engels=Gesellschaft, in welcher derechte Glaube war, und nachdem sie [mit dieser] inGemeinschaft gesetzt waren, nahmen sie deutlichwahr, dass sie keinen Glauben haben, was sie auchnachher vor mehreren bekannten.

    Uebrigens ist jede Kirche im Anfang geistig, weil siemit der ttigen Liebe anfngt, allein mit demFortgang der Zeit wendet sie sich von der ttigenLiebe ab zum Glauben, und wird dann von einerinnern Kirche eine ussere; und wann sie usserlichwird, dann ist ihr Ende da, weil dann alles insWissen gesetzt wird, und wenig, wenn irgend etwas,ins Leben; und so weit der Mensch vom Innern einAeusserer wird, so weit wird bei ihm das geistigeLicht verdstert, bis er das Gttlich=Wahre nichtmehr aus dem Wahren selbst, das ist, aus dem Lichtdes Himmels (denn das Licht des Himmels ist dasGttlich=Wahre), sondern blos aus dem natrlichenLichte sieht, welches fr sich allein, und ohne vomgeistigen Lichte erleuchtet zusein, von der Art ist,dass er das Gttlich=Wahre wie in der Nacht sieht,und nirgend anderswoher weiss, ob es wahr ist, alsweil der geistliche Vorsteher so gesagt, und dieallgemeine Versammlung es so angenommen hat.Daher kommt es, das ihr Verstandesvermgen vom

    Herrn nicht erleuchtet werden konnte; denn in wieweit das natrliche Licht im Verstande scheint, in soweit wird das geistige Licht verfinstert; und dasnatrliche Licht scheint m Verstande, wenn dasWeltliche, Krperliche und Irdische mehr geliebt wirdals das Geistige, Himmlische und Gttliche; in soweit ist auch der Mensch ein usserer.

    Das Nmliche wurde auch noch auf andere Weise andenen gezeigt, die den Glauben bekannt hatten undmeinten, sie htten geglaubt, ohne jedoch ein Lebendes Glaubens, das ttige Liebe ist, gefhrt zu haben;und jeder von ihnen bekannte, dass sie keinenGlauben gehabt htten, weil sich nichts vondemselben im Leben ihres Geistes, sondern blosausserhalb desselben in einigem Denken befand, alssie noch in der natrlichen Welt lebten.

    38. Dies ist der Zustand der Kirche heutzutage, dassnmlich kein Glaube in ihr ist, weil keine ttige Leibeda ist, und wo keine ttige Liebe ist, da ist auch keingeistiges Gute, denn dies Gute kommt einzig aus der

    ttigen Liebe.Man sagte aus dem Himmel, dass bei einigen nochGutes sei, dass es aber nicht geistig gut, sondern blosnatrlich gut heissen knne, weil das Gttlich=Wahreselbst im Dunkeln ist, und das Gttlich=Wahre zurttigen Leibe hinfhrt, weil es dieselbe lehrt, und aufsie als ihren Endzweck hinzielt, weswegen nur in soweit ttige Liebe vorhanden sein kann, als Wahres daist, aus dem sie [hervorgehen kann]. DasGttlich=Wahre, aus welchem die Lehren der Kirchenbestehen, zielt auf den blossen Glauben; weswegen sieauch Glaubenslehren heissen, und nicht aufs Lebenhinzielen; und das Wahre, das blos auf den Glauben,und nicht aufs Leben hinzielt, kann den Menschennicht geistig machen, und so lange es ausserhalb desLebens ist, ist es blos natrlich, denn man weiss unddenkt es blos wie andere Dinge auch. Daher kommtes, dass es heutzutage kein geistig Gutes gibt, sondern[nur] bei einigen ein natrlich Gutes.

    39. Weil man aber in der christlichen Welt nichtweiss, dass kein Glaube ist, wo keine ttige Liebe ist,und auch nicht, was die ttige Nchstenliebe ist, janicht einmal, das der Wille den Menschen selbstausmacht, und sein Denken nur in so weit, als es ausdem Willen hervorgeht, so will ich, damit dieseDinge ins Licht des Verstandes kommen, Auszgedarber aus den Himmlischen Geheimnissen beifgen,welche zur Aufhellung dienen knnen.

    Aus den Himmlischen Geheimnissen

    Vom Glauben Der Mensch hat zwei Vermgen, eines, welchesVerstand, und ein anderes, welches Wille heisst, Nr.641. 803. 3623. 3939.

    Wer nicht weiss, dass alles im Weltall sich auf dasWahre und Gute und auf die Verbindung bezieht, diezwischen beiden besteht, damit etwas erzeugt werde,der weiss auch nicht, dass alles in der Kirche sich auf

    den Glauben und die Liebe, und auf die Verbindungbeider bezieht, Nr. 7752 bis 7762. 9186. 9224.

    Der Verstand ist dazu bestimmt, das Wahre, mithindas, was ein Gegenstand des Glaubens ist; und der

    Wille ist dazu da, das Gute, mithin das, was einGegenstand der Liebe ist, in sich aufzunehmen, Nr.9300. 9930. 10064.Alles im Weltall bezieht sich auf das Wahre und Gute,

    und auf die Verbindung beider, Nr. 2451. 3166. 4390.4409. 5232. 7256. 10122. 10555.

    Hieraus folgt, dass die Liebe oder die ttige Liebe dieKirche ausmacht, und nicht der blosse Glaube, oderder von jenem getrennte Glaube, Nr. 809. 916. 1798.1799. 1834. 1844. 4766. 5826.

    Das Wahre ist Gegenstand des Glaubens, und dasGute Gegenstand der Liebe, Nr. 4353. 4997. 7178.10367.

    Der von der ttigen Liebe getrennte Glaube ist keinGlaube, Nr. 654. 724. 1162. 1176. 2049. 2116. 2340.2349. 2419. 3849. 3868. 6348. 7039. 7842. 9782.

    Wer nicht weiss, dass alles und jedes beim Menschensich auf den Verstand und Willen und auf dieVerbindung beider bezieht, damit der Mensch Menschsei, der weiss auch nicht, dass alles in der Kirche sichauf den Glauben und die Liebe, und auf dieVerbindung beider bezeiht, damit im Menschen eineKirche sei, Nr. 2231. 7752. 7753. 7754. 9224. 9995.10122.

    Ein solcher Glaube geht im andern Leben verloren,Nr. 2228. 5820.Die Lehrstze vom blossen Glauben zerstren diettige Liebe, Nr. 6353. 8094.Die den Glauben von der ttigen Liebe trennen, sindim Worte unter Kain, unter Cham, unter Ruben, unterden Erstgeborenen der Aegypter, und unter den

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    17/53

    Philistern vorgestellt worden, Nr. 3325. 7097. 7317.8093.

    Sie strzen sich ins Falsche, und von diesem insBse, Nr. 3325. 8094.

    So weit die ttige Liebe zurcktritt, nimmt dieReligion des blossen Glaubens berhand, Nr. 2231.

    Die Irrtmer und das Falsche, in welches sie sichstrzen, Nr. 4721. 4730. 4776. 4783. 4925. 7779.8313. 8765. 9224.Die Kirche wendet sich mit dem Fortgang der Zeit

    von der ttigen Liebe zum Glauben, und endlich zumblossen Glauben hin, Nr. 4683. 8094.

    Das Wort ist ihnen verschlossen, Nr. 3773. 4783.8780.

    Zur letzten Zeit der Kirche ist kein Glaube mehr, weilkeine ttige Liebe mehr ist, Nr. 1843. 3489. 4649.

    Sie sehen und merken nicht auf Alles, was der Her sooft von der Liebe und ttigen Liebe gesagt hat, Nr.1017. 3416.Die den blossen Glauben zum seligmachenden

    machen, entschuldigen ein bses Leben, und die einbses Leben fhren, haben keinen Glauben, weil siekeine ttige Liebe haben, Nr. 3865. 7766. 7778.7790. 7950. 8094.

    Sie wissen weder, was das Gute, noch was diehimmlische Liebe, noch was die ttige Liebe ist, Nr.2507. 3603. 4136. 9995.

    Diese sind inwendig im Falschen ihres Bsen,obgleich sie es nicht wissen, Nr. 7790. 7950.

    Die ttige Liebe macht die Kirche, und nicht der vonder ttigen Liebe getrennte Glaube, Nr. 809. 916.1798. 1799. 1834. 1844.Darum kann auch das Gute nicht mit ihnen verbunden

    werden, Nr. 8981. 8983. Wie viel Gutes in der Kirche wre, wenn der ttigenLiebe die erste Stelle eingerumt wrde, Nr. 6269.6272.

    Sie sind im andern Leben wider das Gute, und widerdiejenigen, welche im Guten sind, Nr. 7097. 7127.

    7317. 7502. 7945. 8096. 8313. Die Kirche wre Eine, und nicht in mehrere geteilt,wenn die ttige Liebe ihr Wesentliches wre, und dieVerschiedenheiten in Ansehung der Glaubenslehrenund des usseren Gottesdienstes wrden nichts zurSache tun, Nr. 1285. 1316. 2385. 2853. 2982. 3267.3445. 3451. 3452.

    Leute von einfltigem Herzen wissen besser, als dieVerstndigen, was das Gute des Lebens, mithin wasdie ttige Liebe, aber nicht, was der getrennte Glaubeist, Nr. 4741. 4754.

    Das Gute ist das Sein [Esse], und das Wahre dasErscheinen desselben [Existere inde]; das Wahre desGlaubens hat also das Sein seines Lebens aus demguten der ttigen Liebe, Nr. 3049. 3180. 4574. 5002.9144.

    Im Himmel wird bei allen auf die ttige Liebe, undbei keinem auf den glauben ohne sie gesehen, Nr.1258. 1394. 2364. 4802.

    Die zwlf Jnger des Herrn stellten die Kirche inAnsehung alles dessen, was zum Glauben und zurttigen Liebe gehrt, in Einem Inbegriffe vor, ebensodie zwlf Stmme Israels, Nr. 2129. 3354. 3488.3858. 6397.

    Das Wahre des Glaubens lebt daher aus dem Guten derttigen Liebe, und das Leben des Glaubens ist diettige Liebe, Nr. 1589. 1947. 1997. 2579. 4070.4096. 4097. 4736. 4757. 4884. 5147. 5928. 9154.9667. 9841. 10729. Petrus, Jakobus und Johannes stellten den Glauben,

    die ttige Liebe, und das Gute der ttigen Liebe inihrer Ordnung vor, Nr. 3750.

    Der Glaube lebt nicht beim Menschen, wenn er das,was Sache des Glaubens ist, blos weiss und denkt,sondern nur, wenn er es will, und aus dem Wollen estut, Nr. 9224.

    Petrus den Glauben, Nr. 4738. 6000. 6073. 6344.10087. 10580.

    Die Verbindung des Herrn mit dem Menschengeschieht nicht durch den Glauben, sondern durch einLeben des Glaubens, welches ttige Liebe ist, Nr.9380. 10143. 10153. 10578. 10645. 10648.

    Johannes das Gute der ttigen Liebe, Vorrede zum18ten und 22sten Kapitel des 1. Buches Moses.Dass in den letzten Zeiten kein Glaube an den Herrnmehr sein werde, weil es keine ttige Liebe mehr gibt,wurde dadurch vorgestellt, dass Petrus dreimal denHerrn verlugnete, ehe der Hahn zweimal1 krhete;denn Petrus ist im vorbildlichen Sinne hier der

    Glaube, Nr. 6000. 6073.

    Der Gottesdienst aus dem Guten der ttigen Liebe istder wahre Gottesdienst, aber der aus dem Wahren desGlaubens ohne das Gute der ttigen Liebe ist blos eine

    ussere Handlung, Nr. 7724. Das Hahnengeschrei2 bedeutet, wie dieMorgendmmerung im Worte, die letzte Zeit derKirche, Nr. 10134.

    Der blosse Glaube oder der von der ttigen Liebegetrennt Glaube ist wie das Licht des Winters, inwelchem alles auf dem Erdboden erstarrt, und nichtshervorgebracht wird; aber der Glaube mit der ttigenLiebe ist wie das Licht des Frhlings und desSommers, in welchem alles blhet und hervorkommt,Nr. 2231. 3146. 3412. 3413.

    Drei oder dreimal bedeutet das Erfllte am Ende, Nr.2788. 4495. 5159. 5198. 10127.Aehnliches wird dadurch bezeichnet, dass der Herr zuPetrus, als er den Johannes dem Herrn nachfolgen sah,sagte: Was geht es dich an, Petrus. Folge mir nach[Johannes]! Petrus hatte nmlich von Johannesgesagt: Was soll dieser? Joh 21,21.22. Nr. 10087.

    Das winterliche Licht, welches bei dem getrenntenGlauben ist, wird im andern Leben, wenn Licht vomHimmel einfliesst, in dicke Finsternis verkehrt, unddie in jenem Glauben sind, verfallen dann inBlindheit und Dummheit, Nr. 3412. 3413.

    Weil Johannes das Gute der ttigen Liebe vorstellte,so lag er an der Brust des Herrn, Nr. 3934. 10081.Dass alle Namen der Personen und Oerter im Worte,abgesehen von denselben, Dinge bezeichnen, Nr. 768.1888. 4310. 4442. 10329.

    Die den Glauben von der ttigen Liebe trennen, sindin der Finsternis, also in der Unwissenheit desWahren, und folglich im Falschen, denn dieses ist dieFinsternis, Nr. 9186.

  • 8/7/2019 Jngstes Gericht

    18/53

    Von der ttigen Liebe. wodurch er ist, mithin das Gute und Wahre, Nr. 5025.10336.

    Der Himmel ist in zwei Reiche abgeteilt, deren einesdas himmlische Reich, das andere das geistige Reichheisst; die Liebe im himmlischen Reich ist die Liebezum Herrn, und wird die himmlische Liebe genannt,und die Leibe im geistigen Reich ist die ttigeNchstenliebe, und heisst die geistige Liebe, Nr.3325. 3653. 7257. 9002. 9833. 9961.

    Wer die Person [desselben] liebt, und nicht das, wasin ihm ist, und wodurch er ist, der liebet auf gleicheweise das Bse und das Gute, Nr. 3820,und tut ebensowohl den Bsen als den Guten wohl,da doch den Bsen wohl tun so viel ist, als den GutenUebels tun, was nich