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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Das komplette Material finden Sie hier: Was gehört vor Gericht? School-Scout.de

Was gehört vor Gericht? - School-Scout · Was gehört vor Gericht? – Die Gerichtsbarkeiten in Deutschland Auch die Auseinandersetzung mit den eigenen Rechten und Pflichten vor

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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

Auszug aus:

Das komplette Material finden Sie hier:

Was gehört vor Gericht?

School-Scout.de

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103 RAAbits Sozialkunde/Politik November 2018

I/E2

Reihe 6S 1

Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur

Was gehört vor Gericht? – Die Gerichtsbarkeiten in Deutschland

Themen: Recht und Rechtsprechung in Deutschland; die verschiedenen Ge-richtsbarkeiten; Funktionen unabhängiger Richter in der Demokra-tie; Rechtsbereiche im Alltag Jugendlicher

Ziele: Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem im Grundgesetz (GG) verankerten Gebot der Rechtsstaatlichkeit und dem grund-rechtähnlichen Anspruch auf rechtliches Gehör auseinander, indem sie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Straf- und Zivilpro-zessen kennenlernen, Fälle diskutieren und ihr Rechtsbewusstsein hieran überprüfen.

Klassenstufe: ab Klasse 8

Zeitbedarf: 8 Stunden

Was gehört vor Gericht? – Die deutschen Gerichtsbarkeiten

Von Marion Schadek-Bätz, Mainz

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103 RAAbits Sozialkunde/Politik November 2018

I/E2

Reihe 6S 2

Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur

Was gehört vor Gericht? – Die Gerichtsbarkeiten in Deutschland

Begründung des Reihenthemas

Die verschiedenen Gerichtsbarkeiten haben für viele Schülerinnen und Schüler auf den ersten Blick wenig Relevanz für ihren Alltag, doch Grundkenntnisse über Gerichtsbarkeiten und Unterschiede zwischen Zivilrecht und Strafrecht sind wichtig, um ein besseres Ver-ständnis unseres Rechtssystems zu entwickeln.

Gerichtsverhandlungen sind vielen Jugendlichen vor allem durch Erzeugnisse der Populär-kultur bekannt. Durch den Besuch einer realen Gerichtsverhandlung haben Schülerinnen und Schüler nicht nur die Möglichkeit, den Ablauf eines Strafprozesses aus nächster Nähe zu erleben; sie nehmen hierdurch außerdem ihre Bürgerpflicht wahr und können sich aus erster Hand von der Einhaltung der strengen Kriterien, denen Prozessführung und Urteil genügen müssen, überzeugen.

Es ist eine wichtige und notwendige Aufgabe, Jugendlichen die Fähigkeit zu vermitteln, ihr eigenes Rechtsbewusstsein zu reflektieren. Dies geschieht im Spannungsfeld der eigenen, mit zunehmendem Alter wachsenden Verantwortung vor dem Gesetz und der Anforderung an die Gerichte, für einen Ausgleich zwischen den streitenden Parteien und die Wiederher-stellung des Rechtsfriedens zu sorgen.

Fachwissenschaftliche Orientierung

Allgemeines und juristisches Rechtsverständnis

„Recht haben und Recht bekommen ist noch lange nicht dasselbe“, lautet eine Redensart. Darin schwingt sowohl die Frustration derer mit, die vor Gericht den Kürzeren gezogen haben, als auch die Angst vor staatlicher Willkür.

Wenn Jugendliche ihre Informationen zu Strafprozessen ausschließlich aus den Medien beziehen, in denen diese nicht selten „reißerisch“ aufbereitet sind, kann leicht ein Eindruck entstehen von mächtigen Richterinnen und Richtern auf der einen Seite sowie unbeschol-tenen Bürgerinnen und Bürgern, denen nicht genug Schutz und Sicherheit gewährt wird, auf der anderen Seite. Doch dass das Rechtssystem sich an eigenen Gesetzmäßigkeiten und Regeln orientiert statt an Vorstellungen des „gesunden Menschenverstandes“, dient letztlich gerade zum Schutz vor Willkür.

Bei jugendlichen Straftäterinnen und Straftätern steht der erzieherische Gedanke im Vor-dergrund, sodass das Gericht auch Persönlichkeit und Lebensumstände in den Blick nimmt. Ansonsten gilt: Strafrecht ist Tatrecht, kein Täterrecht. Entscheidend für das Urteil sind die Folgen der Tat für die Betroffenen und das Ausmaß des Schadens für das gesellschaftliche Miteinander. Oberstes Ziel muss dabei sein, den Rechtsfrieden wiederherzustellen. Die Per-sönlichkeit des Täters spielt hierbei keine Rolle.

Bei Zivilprozessen, die im Gegensatz zu Strafprozessen von den Beteiligten selbst in Gang gesetzt werden, steht am Ende oft eine unliebsame Überraschung für die Klägerin bzw. den Kläger. Dann etwa, wenn das Gericht zu einer anderen Bewertung bei Ärger mit Verträgen oder Mängeln, die zu einer Mietkürzung berechtigen, gelangt. Andererseits haben Verbrau-cherinnen und Verbraucher z. B. bei Bestellungen über das Internet oft eine viel bessere rechtliche Position, als ihnen bewusst ist.

Eigene Wirksamkeit erfahren

Ihren eigenen Beitrag zur Wahrung der Demokratie können Jugendliche leisten, indem sie sich über die unterschiedlichen Zuständigkeiten der Gerichtsbarkeiten informieren, sich mit gerichtlichen und außergerichtlichen Möglichkeiten zur Beilegung von Konflikten be-fassen und im Rahmen des Besuchs einer Gerichtsverhandlung aus erster Hand miterle-ben, wie Urteile zustande kommen.

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103 RAAbits Sozialkunde/Politik November 2018

I/E2

Reihe 6S 3

Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur

Was gehört vor Gericht? – Die Gerichtsbarkeiten in Deutschland

Auch die Auseinandersetzung mit den eigenen Rechten und Pflichten vor dem Gesetz, etwa beim Abschluss von Kaufverträgen, stärkt die Handlungskompetenz junger Menschen auf dem Weg zu verantwortungsvollen Akteurinnen und Akteuren innerhalb der Gesellschaft.

Methodisch-didaktische Überlegungen

Das vorliegende Material kann im Rahmen eines „Zeitung in der Schule“-Projektes einge-setzt werden, um Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen, der Medienberichterstat-tung über rechtliche Themen zu folgen. Gleichzeitig stellen sie hierbei den Bezug zu ihrer eigenen Lebenswirklichkeit her, wenn es darum geht, ihre Rechte und Pflichten vor dem Gesetz, z. B. als Konsumentinnen und Konsumenten, einzuordnen.

Das Material kann außerdem der Vor- und Nachbereitung eines Unterrichtsgangs zu einer Gerichtsverhandlung dienen. Weitere Informationen zu Zuständigkeiten, Abläufen, aber auch Verhaltensregeln für Zuschauerinnen und Zuschauer bieten die schülerorientierten Handreichungen der Justizministerien von Bayern oder Thüringen, die als PDF-Download verfügbar sind.

Falls nicht genügend Unterrichtsstunden zur Verfügung stehen, kann auf die Behandlung von M 1 und M 2 verzichtet werden. Reiserecht und Bagatellsachen können in Zusam-menhang mit dem Ablauf eines Zivilverfahrens und am Beispiel aktueller Berichte über Gerichtsentscheidungen besprochen werden.

Die Materialien M 12–M 13 können im Rahmen von Projekttagen und fächerübergreifend (Deutsch, Ethik, Religion) eingesetzt werden.

Stundenverlauf

Stunden 1/2 Aufgaben und Funktionen deutscher Gerichte

Intention Durch Beispieltexte, Auszüge aus Gerichtsentscheidungen und eine Ka-rikatur werden die Schülerinnen und Schüler auf das Thema „Recht-sprechung“ eingestimmt und sie erkennen, wie wichtig ein sorgsamer Umgang mit der Ressource „Justiz“ ist.Sie lernen die verschiedenen Gerichtsbarkeiten mit ihren Funktionen und Aufgaben kennen.

MaterialienM 1–M 3

In M 1 führen das Beschwerdeschreiben einer unzufriedenen Kundin und die Antwort des Empfängers, eines Reiseveranstalters, die Lernen-den zum Thema „Vertraglich vereinbarte Leistungen“ mit den sich dar-aus ergebenden Forderungen und Pflichten für beide Seiten hin.

Mithilfe der Placemat-Methode setzen sich die Schülerinnen und Schü-ler in M 2 mit drei Auszügen aus Gerichtsentscheidungen zu sogenann-ten „Bagatellsachen“ auseinander und interpretieren eine Karikatur.

Durch das Einsetzen vorgegebener Begriffe in einen Lückentext in M 3 erhalten die Lernenden einen Überblick über die Gerichtsbarkeiten in Deutschland.

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Reihe 6S 4

Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur

Was gehört vor Gericht? – Die Gerichtsbarkeiten in Deutschland

Stunde 3 Der Ablauf eines Strafverfahrens

Intention Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass der Ablauf eines Strafpro-zesses in Deutschland stark formalisiert ist, und erkennen dies als unab-dingbare Grundlage für das Prinzip der Rechtsgleichheit.

MaterialienM 4–M 6

Die als Tandembogen für Partnerarbeit angelegte Begriffsliste in M 4 klärt die wichtigsten Begriffe rund um den Strafprozess.

In M 5 werden die einzelnen Stationen des Ablaufs eines Strafverfah-rens von den Lernenden in die richtige Reihenfolge gebracht.

Der Beobachtungsbogen in M 6 im Zusatzmaterial ist für den Besuch einer Gerichtsverhandlung einsetzbar oder dient als Vorlage für ein Rol-lenspiel oder eine Kurzgeschichte.

Stunde 4 Der Ablauf eines Zivilverfahrens

Intention Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen vertieften Einblick in den Verlauf eines Zivilverfahrens.

MaterialienM 7–M 8

Die Lernenden analysieren in M 7 eine Karikatur und setzen sich noch-mals mit der Verhältnismäßigkeit von Anlässen für das Anstrengen ei-nes Zivilprozesses auseinander.

Mithilfe eines Textes über einen Mangel an der Mietsache in M 8 voll-ziehen sie die Stationen einer rechtlichen Auseinandersetzung zwischen Vermieter und Mieter nach.

Stunde 5 Straf- und Zivilverfahren im Vergleich

Intention Die Schülerinnen und Schüler machen sich mit den unterschiedlichen Fragestellungen vertraut, die bei Straf- und Zivilverfahren zu beachten sind.

MaterialienM 9–M 10

Mithilfe der tabellarischen Übersicht in M 9 verschaffen sich die Schüle-rinnen und Schüler einen Überblick über die Unterschiede und Gemein-samkeiten von Straf- und Zivilprozessen.

Am Beispiel Schwarzfahren beschäftigen sich die Lernenden in M 10 mit einem in der Praxis oft umstrittenen Delikt nach dem Strafgesetz-buch.

Stunde 6 Gerichtsberichterstattung

Intention Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung einer korrekten und vorurteilsfreien Gerichtsberichterstattung für die öffentliche Wahr-nehmung von Strafverfahren.

MaterialienM 11

Anhand eines Negativbeispiels vollziehen die Lernenden in M 11 nach, wie wichtig eine vorurteilsfreie Berichterstattung für die Darstellung von Strafprozessen ist.

Auf dieser Basis erarbeiten sie Kriterien für die journalistische Arbeit über Strafverhandlungen.

In einer fakultativen Zusatzaufgabe erstellen die Lernenden eine Presse-schau zur Berichterstattung über aktuelle Gerichtsverhandlungen.

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I/E2

Reihe 6S 5

Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur

Was gehört vor Gericht? – Die Gerichtsbarkeiten in Deutschland

Stunde 7 Hinter Gittern – und dann?

Intention Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Maßnahmen zur Resozialisierung von Menschen, die langjährige Haftstrafen verbüßen müssen, kennen. Sie setzen sich dabei mit eigenen Vorbehalten gegen-über Straffälligen auseinander und erfassen die Bedeutung der Wieder-eingliederung in die Gesellschaft.

MaterialienM 12–M 13

Durch M 12 lernen die Schülerinnen und Schüler das Konzept ehrenamt-licher Vollzugshelferinnen und Vollzugshelfer am Beispiel eines Artikels zu „Was alles in einem Menschen sein kann“ von Steffen Schroeder kennen.

In M 13 setzen sie sich mit Opferberatung und Prävention auseinander und erkennen die Chancen und Grenzen von Resozialisierungsmaßnah-men.

Stunde 8 Lernkontrolle

Intention Die Schülerinnen und Schüler stellen ihr erworbenes Wissen unter Be-weis.

MaterialM 14

Neben einer Aufgabe, bei der die Lernenden Wissen reproduzieren sol-len, das sie im Verlauf der Unterrichtsreihe erlangt haben, interpretieren sie in der Lernkontrolle M 14 eine Karikatur und kommentieren einen Zeitungsartikel.

Ziele der Reihe

Die Schülerinnen und Schüler

– machen sich mit den Aufgaben und Funktionen der verschiedenen Gerichtsbarkeiten in Deutschland vertraut und erkennen die Bedeutung unabhängiger Gerichte für die Demokratie.

– kennen den Ablauf eines Strafverfahrens.

– unterscheiden Straf- und Zivilverfahren im direkten Vergleich.

– setzen sich mit ihrer eigenen wachsenden Verantwortung vor dem Gesetz auseinander.

– beobachten kritisch die Prozessberichterstattung in den Medien.

– erkennen die Garantie von Rechtsstaatlichkeit als Basis für die Kohäsion einer Gesell-schaft.

– erfassen die Bedeutung von Resozialisierung als Ziel des Strafvollzugs.

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Reihe 6 Verlauf MaterialS 1

Klausuren Glossar Literatur

Was gehört vor Gericht? – Die Gerichtsbarkeiten in Deutschland

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I/E2

Internetzugang erforderlich

Partnerarbeit Gruppenarbeit

Materialübersicht

Stunden 1/2 Aufgaben und Funktionen deutscher Gerichte

M 1 (Tx) Urlaub verregnet – Geld zurück?

M 2 (Ab/Ka) Nur Bagatellen?

ZM 1 (Ab) Vorlage für ein Placemat

M 3 (Ab) Welche Gerichtsbarkeit regelt was?

Stunde 3 Der Ablauf eines Strafverfahrens

M 4 (Ab) Fachbegriffe rund um den Strafprozess

M 5 (Ab) Wie läuft ein Strafverfahren ab?

M 6 (Ab/Sb) Gut aufgepasst? – Beobachtungsbogen Gerichtsverhandlung

Stunde 4 Der Ablauf eines Zivilverfahrens

M 7 (Ka/Ab) Der Zivilprozess

M 8 (Tx) Streit bis vor Gericht – Beispiel Mietwohnung

Stunde 5 Straf- und Zivilverfahren im Vergleich

M 9 (Ab) Strafverfahren und Zivilverfahren

M 10 (Tx) Straftat oder nicht? – Das Beispiel Schwarzfahren

Stunde 6 Gerichtsberichterstattung

M 11 (Tx/Ab) Gerichtsverhandlungen in der Presse

Stunde 7 Hinter Gittern – und dann?

M 12 (Tx) Die Welt hinter Gittern – im Gespräch mit Steffen Schroeder

M 13 (Tx/Ab) Prävention und Opferberatung

Stunde 8 Lernkontrolle

M 14 ( Lk) Recht so? – Vorschlag für eine Klausur

Erläuterungen der Abkürzungen und Symbole:

Ab: Arbeitsblatt – Ka: Karikatur – Lk: Lernkontrolle – Tx: Text

Zusatzmaterial

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Auszug aus:

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Was gehört vor Gericht?

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