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K-Impulse | Seite 1 AUF EIN WORT K MPULSE Nr. 60 | März 2014 Partner bei allen Veränderungen 2014 zeigt: Viele negative Wirt- schaftsprognosen haben sich nicht bewahrheitet, die Kunst- stofftechnik kommt voran. Durch Regierungswechsel und Koalitionsverhandlungen herrschte aber lange Lähmung, die sich nur langsam auflöst. Förderprogramme liegen auf Eis, ebenso Projektanträge auch aus unserem Haus. Trotz- dem laufen industrielle Ver- bundprojekte und firmenspe- zifische Forschungsaufträge wie gewohnt weiter. Denn die Kunststoff-Institute Lüden- scheid und Südwest setzen pri- mär auf die enge Verzahnung mit der Industrie. Die gute Vernetzung würdigte das Bun- deswirtschaftsministerium mit einem Preis, der das Kunststoff Institut Lüdenscheid in die TOP 5 der innovativen und effizi- enten Regionen Deutschlands aufnimmt. Das ist Ansporn genug, unsere Arbeit mit den nächsten Vor- haben wie dem PTC (Polymer Training Centre) und dem neu- en Tochter-Institut in Mexico zielstrebig fortzusetzen. Denn eines ist sicher: Der Markt für Kunststofftechnik verändert sich weiter und auf diesem Weg werden die Kunststoff-Institute ihre Auftraggeber weiter offen- siv begleiten. Thomas Eulenstein | Stefan Schmidt – Geschäftsführer – INHALT Der Bund zeichnet das Kunststoff-Institut Lüdenscheid und Südwestfalen aus Neue Verbundprojekte eröffnen viele neue Innovationspotenziale 2/3 Technologietrends früh er- kennen und nutzen 4 Lüdenscheid wird zum mo- dernen Forschungsstandort 4 Mekka der Technik-Entwick- lung in Lüdenscheid 5 Mehr Effizienz durch intelli- gente Spritzgießprozesse 6 High End unter den CO2-La- serschneidsystemen 7 Die Kunststoff-Firma der Zu- kunft entsteht im Labor 8 Lichtdesign IX: Fachtagung mit Trends und Neuheiten 8 Gold für den Innovationsmotor Kunststoff-Institut auf Hannover-Messe und KunststoffeRegional Zukunftstechnologien im Visier Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat die TOP 5 der innovativen und effizienten Regionen in Deutschland ausgezeich- net – darunter das Kunst- stoff-Institut Lüdenscheid (KIMW) stellvertretend für die Region Südwestfalen. Mit dieser Auszeichnung wird die herausragende Arbeit von Wirtschaftsnetzwerken aus- gezeichnet. Hierbei spielt die Stärkung der Innovationskraft eine zentrale Rolle. Auch in Südwestfalen stehen dabei die für die Region typischen kleinen und mittleren Unternehmen im Fokus. Seit mehr als 25 Jahren ist dabei das Kunststoff-Institut in Lüdenscheid ein herausra- gendes Beispiel für eine solche gelebte Kooperation, betont Uwe Beckmeyer, Parlamentari- scher Staatssekretär beim Bun- desministerium für Wirtschaft und Energie. Lüdenscheid ist eine Marke für Innovation „Lüdenscheid und Südwestfa- len sind ein Markenzeichen für Innovation“, sagte Instituts-Ge- schäftsführer Thomas Eulen- stein bei einer Feierstunde zur Überreichung der Auszeichnung. Das Kunststoff-Institut lege großen Wert darauf, ein Höchst- maß an Vertrautheit mit den Unternehmen, ihrer Einbindung in die Region, ihren Standort- bedingungen, Innovationen und Netzwerken zu entwickeln und sie darin zu stärken. Leider herrsche aber noch zu häufig das Bild vom Sauerland als landschaftlich idyllischer Touristik-Region in der Öffent- lichkeit vor, so Landrat Thomas Gemke. Tatsächlich leiste gera- de das Kunststoff-Institut einen hervorragenden Beitrag dazu, eine ohnehin schon beeindru- ckende Industrielandschaft noch stärker aufzustellen. „Wir sind stolz darauf.“ Und Bürger- meister Dieter Dzewas erinner- te mit sichtlichem Stolz daran, dass Südwestfalen mit 142 Welt- marktführern deutschlandweit auf Platz 3 rangiere. Das Kunststoff-Institut stärke die Wirtschaft nicht nur mit tech- nologischer Innovationskraft, sondern insbesondere auf wich- tigen Zukunftsfeldern, so Tho- mas Zuleger vom Wirtschafts- ministerium: Mit der Förderung der Ressourceneffizienz leiste es nicht nur einen wichtigen Bei- trag zur Wirtschaftlichkeit, son- dern auch zum Umweltschutz in der Region. Mit Blick auf dieses Engagement könne das Institut auch künftig mit Unterstützung aus Berlin rechnen – nicht zu- letzt beim Aufbau des Polymer Training Centre (PTC). Das Kunststoff-Institut Lü- denscheid präsentiert sich anlässlich der Hannover Messe vom 7. bis 11. April 2014 auf dem Gemein- schaftsstand des Ministeri- ums für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nord- rhein-Westfalen – Bereich NanoMikro + Werkstoffe – in Halle 2, Stand A 26. Unter dem diesjährigen Leitthe- ma „Leichtbau/Neue Werkstof- fe“ sind Unternehmen aus NRW auf dem Landesgemeinschafts- stand vertreten, die Verfah- ren, Werkstoffe und Produkte aus diesem Themenbereich vorstellen. Das Kunststoff-In- stitut zeigt seine Leistungs- fähigkeit anhand zahlreicher Beispiele aus verschiedenen Projektierungen. Am Beispiel der Rückführung recyklierter Carbonfasern (CFK) in marktre- levante Anwendungen werden etwa die Möglichkeiten der Ma- terialentwicklung-/validierung präsentiert. Hierbei verfügt das Kunststoff-Institut über eigene Anlagentechnologien, um Ma- terialentwicklungsprozesse von der Erstellung eines Compounds bis zur Eigenschaftsvalidierung im akkreditierten Prüflabor durchführen zu können. Die Technologie „Thermoplast- schaumspritzguss“ zielt sowohl auf das Thema Leichtbau als auch auf verfahrenstechnische Aspekte ab. Norddeutsche Firmen erstmals in Münster Die Fachmesse Kunststoffe- Regional findet erstmals am 21./22. Mai 2014 in Münster statt. Im Mittelpunkt steht die konzentrierte Zusammenarbeit der Kunststoffbranche in Nord- deutschland. Münster befindet sich in unmittelbarer Nachbar- schaft zu einer durchgängi- gen Wertschöpfungskette von Rohstofferzeugern, Kunststoff verarbeitenden Betrieben und Maschinenbauern mit mehr als 100.000 Beschäftigten, die durch ein breites Forschungs- und Dienstleistungsangebot ergänzt wird. Das Kunststoff- Institut präsentiert seine Ar- beit in Münster auf dem Stand E-05. Institut in Zahlen f 7.000.000 Euro Umsatz f 3.500 Aufträge f 1.200 Kunden f 140 Seminare f 2.200 Seminarteilnehmer f 18 Verbundprojekte f 229 Projektpartner f 387 Mitglieder im Kompe- tenzzentrum Oberflächen- technik und Kunststoffe (Stand 2013/14) Ein Goldbär für das Kunststoff-Institut Lüdenscheid: Dirk Glaser (Südwestfalen-Agentur), Thomas Eulenstein (KIMW-Geschäftssführer), Matthias Poschmann (KIMW-Aufsichtsratsvorsitzender), Ste- fan Schmidt (KIMW-Geschäftsführer), Thomas Zuleger (Bundesministerium für Wirtschaft) und Udo Hinzpeter (KIMW-Prokurist) bei der Feierstunde in Lüdenscheid.

K MPULSE - kunststoff-institut-luedenscheid.de · K-Impulse | Seite 3 U Projekt abge-schlossen Oberfl ächen bleiben eine Herausforderung Projekttitel: Oberfl ächenbe-handlung

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K-Impulse | Seite 1

AUF EIN WORT

K MPULSENr. 60 | März 2014

Partner bei allen Veränderungen

2014 zeigt: Viele negative Wirt-schaftsprognosen haben sich nicht bewahrheitet, die Kunst-stofftechnik kommt voran. Durch Regierungswechsel und Koalitionsverhandlungen herrschte aber lange Lähmung, die sich nur langsam aufl öst. Förderprogramme liegen auf Eis, ebenso Projektanträge auch aus unserem Haus. Trotz-dem laufen industrielle Ver-bundprojekte und fi rmenspe-zifi sche Forschungsaufträge wie gewohnt weiter. Denn die Kunststoff-Institute Lüden-scheid und Südwest setzen pri-mär auf die enge Verzahnung mit der Industrie. Die gute Ver netzung würdigte das Bun-deswirtschaftsministerium mit einem Preis, der das Kunststoff Institut Lüdenscheid in die TOP 5 der innovativen und effi zi-enten Regionen Deutschlands aufnimmt. Das ist Ansporn genug, unsere Arbeit mit den nächsten Vor-haben wie dem PTC (Polymer Training Centre) und dem neu-en Tochter-Institut in Mexico zielstrebig fortzusetzen. Denn eines ist sicher: Der Markt für Kunststofftechnik verändert sich weiter und auf diesem Weg werden die Kunststoff-Institute ihre Auftraggeber weiter offen-siv begleiten.Thomas Eulenstein | Stefan Schmidt– Geschäftsführer –

INHALT

Der Bund zeichnet das Kunststoff-Institut Lüdenscheid und Südwestfalen aus

Neue Verbundprojekteeröffnen viele neueInnovationspotenziale 2/3Technologietrends früh er-kennen und nutzen 4Lüdenscheid wird zum mo-dernen Forschungsstandort 4

Mekka der Technik-Entwick-lung in Lüdenscheid 5Mehr Effi zienz durch intelli-gente Spritzgießprozesse 6High End unter den CO2-La-serschneidsystemen 7Die Kunststoff-Firma der Zu-kunft entsteht im Labor 8Lichtdesign IX: Fachtagung mit Trends und Neuheiten 8

Gold für den Innovationsmotor

Kunststoff-Institut auf Hannover-Messe und KunststoffeRegional

Zukunftstechnologien im Visier

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat die TOP 5 der innovativen und effi zienten Regionen in Deutschland ausgezeich-net – darunter das Kunst-stoff-Institut Lüdenscheid (KIMW) stellvertretend für die Region Südwestfalen.

Mit dieser Auszeichnung wird die herausragende Arbeit von Wirtschaftsnetzwerken aus-gezeichnet. Hierbei spielt die Stärkung der Innovationskraft eine zentrale Rolle. Auch in Südwestfalen stehen dabei die für die Region typischen kleinen und mittleren Unternehmen im Fokus. Seit mehr als 25 Jahren ist dabei das Kunststoff-Institut in Lüdenscheid ein herausra-gendes Beispiel für eine solche gelebte Kooperation, betont Uwe Beckmeyer, Parlamentari-scher Staatssekretär beim Bun-desministerium für Wirtschaft und Energie.

Lüdenscheid ist eine Marke für Innovation„Lüdenscheid und Südwestfa-len sind ein Markenzeichen für Innovation“, sagte Instituts-Ge-schäftsführer Thomas Eulen-stein bei einer Feierstunde zur Überreichung der Auszeichnung. Das Kunststoff-Institut lege großen Wert darauf, ein Höchst-maß an Vertrautheit mit den Unternehmen, ihrer Einbindung in die Region, ihren Standort-bedingungen, Innovationen und

Netzwerken zu entwickeln und sie darin zu stärken.

Leider herrsche aber noch zu häufi g das Bild vom Sauerland als landschaftlich idyllischer Touristik-Region in der Öffent-lichkeit vor, so Landrat Thomas Gemke. Tatsächlich leiste gera-de das Kunststoff-Institut einen hervorragenden Beitrag dazu, eine ohnehin schon beeindru-ckende Industrielandschaft noch stärker aufzustellen. „Wir sind stolz darauf.“ Und Bürger-meister Dieter Dzewas erinner-te mit sichtlichem Stolz daran, dass Südwestfalen mit 142 Welt-marktführern deutschlandweit auf Platz 3 rangiere.Das Kunststoff-Institut stärke die Wirtschaft nicht nur mit tech-nologischer Innovationskraft, sondern insbesondere auf wich-tigen Zukunftsfeldern, so Tho-mas Zuleger vom Wirtschafts-ministerium: Mit der Förderung

der Ressourceneffi zienz leiste es nicht nur einen wichtigen Bei-trag zur Wirtschaftlichkeit, son-dern auch zum Umweltschutz in der Region. Mit Blick auf dieses Engagement könne das Institut auch künftig mit Unterstützung aus Berlin rechnen – nicht zu-letzt beim Aufbau des Polymer Training Centre (PTC).

Das Kunststoff-Institut Lü-denscheid präsentiert sich anlässlich der Hannover Messe vom 7. bis 11. April 2014 auf dem Gemein-schaftsstand des Ministeri-ums für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nord-rhein-Westfalen – Bereich NanoMikro + Werkstoffe – in Halle 2, Stand A 26.

Unter dem diesjährigen Leitthe-ma „Leichtbau/Neue Werkstof-fe“ sind Unternehmen aus NRW auf dem Landesgemeinschafts-stand vertreten, die Verfah-ren, Werkstoffe und Produkte aus diesem Themenbereich vorstellen. Das Kunststoff-In-

stitut zeigt seine Leistungs-fähigkeit anhand zahlreicher Beispiele aus verschiedenen Projektierungen. Am Beispiel der Rückführung recyklierter Carbonfasern (CFK) in marktre-levante Anwendungen werden etwa die Möglichkeiten der Ma-terialentwicklung-/validierung präsentiert. Hierbei verfügt das Kunststoff-Institut über eigene Anlagentechnologien, um Ma-terialentwicklungsprozesse von der Erstellung eines Compounds bis zur Eigenschaftsvalidierung im akkreditierten Prüfl abor durchführen zu können. Die Technologie „Thermoplast-schaumspritzguss“ zielt sowohl auf das Thema Leichtbau als auch auf verfahrenstechnische Aspekte ab.

Norddeutsche Firmenerstmals in MünsterDie Fachmesse Kunststoffe-Regional fi ndet erstmals am 21./22. Mai 2014 in Münster statt. Im Mittelpunkt steht die konzentrierte Zusammenarbeit der Kunststoffbranche in Nord-deutschland. Münster befi ndet sich in unmittelbarer Nachbar-schaft zu einer durchgängi-gen Wertschöpfungskette von Rohstofferzeugern, Kunststoff verarbeitenden Betrieben und Maschinenbauern mit mehr als 100.000 Beschäftigten, die durch ein breites Forschungs- und Dienstleistungsangebot ergänzt wird. Das Kunststoff-Institut präsentiert seine Ar-beit in Münster auf dem Stand E-05.

Institut in Zahlenf 7.000.000 Euro Umsatz

f 3.500 Aufträge

f 1.200 Kunden

f 140 Seminare

f 2.200 Seminarteilnehmer

f 18 Verbundprojekte

f 229 Projektpartner

f 387 Mitglieder im Kompe-tenzzentrum Oberfl ächen-technik und Kunststoffe

(Stand 2013/14)

Ein Goldbär für das Kunststoff-Institut Lüdenscheid: Dirk Glaser (Südwestfalen-Agentur), Thomas Eulenstein (KIMW-Geschäftssführer), Matthias Poschmann (KIMW-Aufsichtsratsvorsitzender), Ste-fan Schmidt (KIMW-Geschäftsführer), Thomas Zuleger (Bundesministerium für Wirtschaft) und Udo Hinzpeter (KIMW-Prokurist) bei der Feierstunde in Lüdenscheid.

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Intern | Verbundprojekte

Optische Präzisionsprodukte für die BeleuchtungProjekttitel: Optische Tech-nologien 4Inhalte: Im Rahmen dieses neuen Verbundprojektes, das unmittelbar an seinen Vorläu-fer anknüpft, beschäftigen sich das Kunststoff-Institut Lüden-scheid und seine Partner mit der Herstellung von optischen Präzisionsprodukten speziell für die Beleuchtungsindustrie. Das Vorgängerprojekt hatte sich bereits mit der generell wirtschaftlichen Herstellung optischer Präzisionsprodukte eingehend beschäftigt – eine gute Basis für die weitere Ar-beit.Der suggestive Wechsel von der konventionellen Lichtquelle hin zur modernen und effi zienten LED-Technik erfordert Herstel-lungsprozesse, die beherrsch-bar und trotzt der geforderten Präzision bei kürzeren Ent-wicklungszeiten kosteneffi zi-

ent sind. Damit die Unterneh-men an dem hart umkämpften Markt bestehen können, ist die Untersuchung neuer Ansätze im Entwicklungsprozess einer Optik erforderlich. Einen neuen Ansatz kann die virtuelle sys-tematische Abmusterung (De-signs of Experiment) darstellen. Mit dieser Methodik soll unter anderem bereits in der frühen Phase der Entwicklung der Ein-fl uss der Verfahrensparameter auf die Qualitätsmerkmale un-tersucht werden. Idealerweise kann dann die Erst abmusterung bereits mit einem bekannten Prozessfenster beginnen und so die Musterungsschleifen re-duzieren. Einen weiteren Schwerpunkt des neuen Verbundprojektes werden die Fortsetzungen der Untersuchung zur automati-sierten Qualitätskontrolle im Spritzprägeprozess, der Heiß-kanaltechnik mit Direktanbin-dung und der Prozesstechnik darstellen. Projektstart:2. Quartal 2014Projektlaufzeit: 2 JahreWeitere Infos:Dipl.-Ing. Michael Talhof+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Mehr Qualität für metallisierteKunststoffeProjekttitel: PVD-Beschichten von KunststoffenInhalte: Ende Februar 2014 ist das neue Verbundprojekt „PVD-Beschichten von Kunststof-fen“ gestartet. Sein Ziel ist es, Grundlagen für eine erfolgrei-che PVD-Beschichtung in Kom-bination mit dem Spritzguss und den notwendigen Lacksys-temen ohne den Einsatz eines unter der PVD-Schicht abzu-scheidenden Primers zu erar-

beiten.Hierzu werden Kunststoffteile mit innovativen Werkzeugtech-niken hergestellt. Es sollen kon-kurrenzfähige Schichtsysteme entstehen, die gängigen Prüf-vorschriften (wie Automotive- Anforderungen) entsprechen. Hierzu werden Kunststoffteile mit innovativen Werkzeugen und Verfahrenskonzepten pro-duziert, beschichtet, analysiert und getestet.Ein gutes Beschichtungsergeb-nis ist stark abhängig vom ge-wählten Kunststoffmaterial und den Verarbeitungsparametern im Spritzguss. Raue Oberfl ä-chen werden stumpfmatt, glat-te Oberfl ächen wirken glän-zender. Kleinste Unebenheiten bzw. Fehler in der Oberfl äche werden durch die Beschichtung verstärkt wiedergegeben. Des-halb müssen vorhandene Ober-fl ächenfehler durch eine Vorla-ckierung ausgeglichen werden. Überdies muss sichergestellt sein, dass keine Ausgasungen aus dem Kunststoff entstehen, die zu fehlerhaften Teilen füh-ren. Ferner hat das Handling zwischen den einzelnen Ferti-gungsschritten wesentlichen Einfl uss auf die Oberfl ächengü-te. Nur wer die gesamten Pro-zessschritte sicher beherrscht, ist in der Lage, die vielseitige und umweltfreundliche PVD-Technik gewinnbringend einzu-setzen.Projektlaufzeit: 2 JahreAuch nach dem Projektstart sind Anmeldungen weiterhin möglich.Weitere Infos:Dipl.-Ing. Simon Mausberg+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Minimierung der Materialvielfalt in Unternehmen

Projekttitel: Kostensenkung durch gezielte Materialauswahl Inhalte: Die Erfahrung zeigt, dass die Anzahl der Materia-lien, die zur Herstellung von Produkten eingesetzt werden, stetig zunimmt. Häufi g ist die Wahl der eingesetzten Materi-altype historisch bedingt und kann nicht nachvollzogen wer-den. Nicht systematisierte Aus-wahlvorgänge führen zu wenig Transparenz innerhalb der Un-ternehmen.Mit Hilfe einer Material- und Bauteilanalyse kann eine ge-zielte Reduzierung der Materi-alvielfalt im Unternehmen her-beigeführt sowie eine enorme Kostenreduktion durch Einspa-rungen in der Lagerhaltung, Bevorratung und günstigeren Einkaufskonditionen infolge größerer Bestellmengen erzielt werden.Um dieser Problematik zu be-gegnen sollen die entsprechen-den Fragestellungen an die richtige Materialauswahl in drei Arbeitsblöcken in dem Projekt beleuchtet werden. Im ersten Block werden werkstoffspezifi -sche Themen innerhalb von ge-meinschaftlichen Schulungen näher betrachtet, um den Be-reich der Materialauswahl fi r-menintern optimieren zu kön-nen. Im zweiten Block fi ndet in den jeweiligen Unternehmen ein Kick-Off-Meeting zur Ist-Aufnahme und Defi nition von weiteren Maßnahmen statt, die dann im dritten Arbeitsblock sukzessive abgearbeitet wer-den. Block 1 und 2 sind dabei in den Projektkosten enthalten, während die Maßnahmen unter Block 3 optional fi rmenspezi-fi sch angepasst und bestellt werden können. Das Projekt wird sowohl am Kunststoff-In-stitut Lüdenscheid als auch am Kunststoff-Institut Südwest in Villingen-Schwenningen ange-boten. Projektstart: 2. bzw. 4. Quar-tal 2014Projektlaufzeit: 6 MonateWeitere Infos:Dipl.-Ing. Julia Loth+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Ende des Jahres 2013 sind im Kunststoff-Institut Lü-denscheid gleich vier Fir-men-Verbundprojekte er-folgreich gestartet, bei denen gegenwärtig ein nachträglicher Einstieg noch möglich ist.

Es handelt sich dabei um die Projekte:

f „Betriebssicheres Werkzeug 3“ Start: November 2013 Aktuelle Teilnehmerzahl: 8 Projektlaufzeit: 2 Jahre Projektleiter: Dipl.-Ing.

Frank Mumme, Dipl.-Ing. Stefan Hins

f „Einsatz nachhaltiger Mate-rialien 2“

Start: November 2013 Aktuelle Teilnehmerzahl: 10 Projektlaufzeit: 1,5 Jahre Projektleiter: Dipl.-Ing.

Michael Tesch

f „Umspritzen von Rundleitern 3“ Start: November 2013 Aktuelle Teilnehmerzahl: 6 Projektlaufzeit: 2 Jahre Projektleiter: Andreas

Wortmann B.Eng., Dipl.-Ing. Marius Fedler

f GlasSkin Start: Dezember 2013 Aktuelle Teilnehmerzahl: 7 Start: Dezember 2013 Projektlaufzeit: 2 Jahre Projektleiter: Dipl.-Ing. Ma-

rius Fedler, Martin Ermert B.Eng.

Interessenten, die sich in die gemeinsame Entwicklung der jeweiligen Themenbereiche noch einschalten wollen, fi n-den weitere Informationen unter www.kunststoff-institut.de und erhalten weitere De-tailauskünfte bei den Projekt-leitern.

Nachträglicher Einstieg möglich:

Erfolgreiche Projekte für Interessenten noch offen

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K-Impulse | Seite 3

NEUProjekt

abge-

schlossen

Oberfl ächen bleiben eine HerausforderungProjekttitel: Oberfl ächenbe-handlung von Kunststoffform-teilen 9Inhalte: Eines der erfolgreichs-ten Projekte des Kunststoff-Ins-tituts Lüdenscheid beschäftigt sich seit knapp zwei Jahrzehnten mit der Oberfl ächenbehandlung. Aus gutem Grund: Um Produk-ten ein ästhetisches, anspre-chendes Äußeres zu verleihen und sie wertvoller erscheinen zu lassen, kommen diverse Dekora-

tionstechniken zur Anwendung, bei denen der sprichwörtliche Teufel im Detail steckt. Auch in dem neuen Projekt werden jetzt zukunftsorientierte Verfahren spezifi sch betrachtet – mit den Schwerpunkten:

f Lackieren im Werkzeug: Durch das Fluten mit PUR kön-nen u.a. brillante Oberfl ächen mit Tiefen- und Selbstheilungs-effekt erzielt werden. Zur Her-stellung von Musterbauteilen wird die notwendige Anlagen- und Werkzeugtechnik im hau-seigenen Technikum installiert.In diesem Zusammenhang sol-len unter anderem die speziell zu berücksichtigenden Aspekte bei der Werkzeugtechnik evalu-iert und umgesetzt werden.

f Digitaldruck: Die schnell vor-anschreitenden Entwicklungen in diesem Bereich werden weiter verfolgt und Prozessfortschritte für industrielle Anwendungen präsentiert. Eine Kombination mit dem Lackieren im Werk-zeug soll dahingehend erfolgen, dass digitalbedruckte Folien mit Kunststoff hinterspritzt und an-schließend gefl utet werden.

f Lacke als optische Chromal-ternative: Hier soll eine opti-sche Alternative für hochglän-zende Chromdekore mittels Lackierung hergestellt werden. Es soll geprüft werden welche Hochglanzeffekte mit den ge-genwärtig angebotenen Syste-men möglich sind und welche Applikationstechniken zur An-wendung kommen. Projektstart: April 2014Projektlaufzeit: 2 JahreWeitere Infos:Dipl.-Ing. Dominik Malecha+49 (0) 23 51. 10 [email protected]

WirkungsvollerPlagiatschutz ist wichtiger denn je

Plagiatschutz ist stärker denn je eine Herausforderung für die Unternehmen der Kunststoff-branche – gerade wenn es um zukunftsrächtige Entwicklungen geht. Innovative Produktkenn-zeichnung eröffnet umgekehrt auch Zielräume gegen Produkt-piraterie.Durch Integration von individu-ellen Texturen in Formwerkzeu-gen können Kunststoffbauteile im Spritzgießverfahren zu ge-ringen Kosten mit einem Origi-nalitätskennzeichen versehen werden, so zeigen die bisheri-gen Verbund-Forschungen am Kunststoff-Institut Lüdenscheid.Hierzu wird eine innovative Me-thode zur Beeinfl ussung von Werkzeugoberfl ächen ange-wandt, die eine fälschungssi-chere und einzigartige Kenn-zeichnung ermöglicht. Diese Kennzeichnung erfolgt einmalig im Werkzeug und wird durch den Formgebungsprozess in das Bauteil übertragen.Zur Analyse der Bauteilkenn-zeichnung wurden eine optisch basierte Auswertungseinheit und eine zugehörige Software entwickelt. Grundlage der Aus-wertung ist die Erfassung der Strukturen mittels eines hoch-aufl ösenden CCD-Kamerasys-tems, dem eine digitale Bildver-arbeitung nachgeschaltet ist. Die zum Tragen kommenden Auswertealgorithmen beruhen auf denen in der Falschgelda-nalyse angewendeten Kreuz-korrelationen. Zur Bedienung der Auswertesoftware und der Auswerteeinheit wurde eine Be-dieneroberfl äche entwickelt die eine einfache Bildkontrolle und Datensicherung zulässt. Die Bewertung der erfassten Struk-turen erfolgt mittels Bildab-gleich und einem Schwellwert, der eine individuelle Anpassung der erforderlichen Sicherheits-anforderung ermöglicht. Die Erkennung als Original oder Fälschung ist eindeutig und für den Nutzer mit hoher Sicherheit verbunden. Weitere Infos:Dipl.-Ing. Frank Mumme+49 (0) 23 51.10 [email protected]

NEU

Verbundprojekte

Das innerbetriebliche Recy-cling hat eine Vielzahl von Potenzialen und zugleich von Anwendungsfacetten. Das Kunststoff-Institut Lü-denscheid bietet entspre-chende Beratungsleistun-gen an.

Ziel ist es, interessierten Un-ternehmen die Potenziale und Grenzen aller Anstrengungen auf diessem Gebiet aufzuzei-gen. Im Speziellen zeigt sich bei der Kunststofffertigung: Ob Ausschuss, Anfahrteile, An-gusssysteme – die Erfahrung belegt ebenso wie ein abge-schlossenes Firmen-Verbund-projekt, dass in vielen Unter-nehmen diese Ressource kaum genutzt wird oder allenfalls ohne eine Bewertung der Ei-

genschaften in den Stoffstrom zurückgeführt wird. Das Kunst-stoff-Institut hat diesen Trend erkannt und eine Systematik erarbeitet, die die Grenzen und Möglichkeiten der Wiederver-wertung von innerbetrieblichen Stoffströmen auch im Detail untersucht und die Potenzia-le deutlich macht. Zur ganz-heitlichen Beratung gehören die Ermittlung der maximalen Rückführungsrate anhand me-chanischer und rheologischer Kennwerte sowie die Übertra-gung der gewonnenen Kennt-nisse auf das Realbauteil. Eine Beratung ist jederzeit durch die Mitarbeiter des Ins-tituts möglich.Weitere Infos:Mark Rabener, M.Sc.+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Hochwertige hinterspritzte MetallfolienProjekttitel: Hinterspritzen von Metallfolien IVInhalte: Die Belastungen auf eine Metallfolien-Hintersprit-zung sind, obwohl es sich oft „nur“ um ein Dekorbauteil han-delt, in vielen Anwendungen sehr hoch. Dabei verhält sich das Bauteil vollkommen anders als ein konventioneller Spritz-gießartikel. Die Kombination aus äußeren Belastungen und bauteilspezifi scher Reaktion auf diese ist im Rahmen der Erstel-lung eines Anforderungskata-logs schwer einschätzbar. Daher liefern die an entsprechenden Bauteilen realisierten Standard-Prüfungen häufi g nur eine ein-geschränkte Aussage über die Belastbarkeit und Lebensdauer im Anwendungsfall. Es besteht also eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der Lebensdauer im Feld, insbesondere in Bezug auf die Haftung im Verbund Kunst-

stoff-Haftvermittler-Metall. In dem neuen Verbundprojekt soll den Teilnehmern genau diese Unsicherheit genommen wer-den: Denn hier werden neue und auf Produkt und Herstellungs-prozess angepasste Prüfsze-narien generiert werden, die mittels Reallagerungen gegen-geprüft werden. Dies geschieht vor dem Hintergrund jeglicher Einfl üsse von Oberfl ächenge-staltungen auf die relevanten mechanischen Größen von Hy-brid strukturen unter verschie-denen Lastfällen.Im zweiten Projektschwerpunkt sollen die Anwendungsmöglich-keiten der Umformung der Me-tallfolie durch den Spritzdruck geweitet werden, indem bei-spielsweise fl ächige Strukturie-rungen direkt in den Einleger eingeformt werden.Potentielle Anwendungen der Projektergebnisse dürften vor allem für die Automobil- und Elektroindustrie sowie bei Con-sumer Electronics von großem Interesse sein.Projektstart: Frühjahr 2014Projektlaufzeit: 2 JahreWeitere Infos:Dipl.-Ing. Marius Fedler+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Beratung: Recycling bietet enormes Potenzial

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Intern

KURZ NOTIERTKunststoff-Institute präsentieren Medizin-Know-how auf der MedtecAuf der diesjährigen Medizin-technik-Messe Medtec in Stutt-gart vom 3. bis 5. Juni 2014 stellen die Kunststoff-Institute Lüdenscheid und Südwest ihr Know-how auf diesem Gebiet vor (Halle 7, Stand A74). Im Vordergrund stehen dabei die Verbundprojekte zum Einstieg und zur Entwicklung im Be-reich des Innovationstreibers Medizintechnik. Sechs bis zehn Firmen erhalten hierbei die Grundlagen für einen Markt-beitritt. Die Projekte behan-deln Themen wie Regularien, notwendige QM-Vorgaben, Zertifi zierungsvorbereitungen nach einschlägigen Normen und Schulungen. Projekte die-ser Art können nur im Verbund mit entsprechenden Know-how-Trägern bewältigt werden, weshalb die Messe das ideale Forum für die Vorstellung sol-

cher Vorhaben ist. Neben den organisatorischen Anforderun-gen werden konkrete Dienst-leistungen rund um die Medi-zintechnik präsentiert. Allen voran stehen hier die Reini-gungsfähigkeit und die damit verbundene Chemikalienbe-ständigkeit.Hierzu verfügen beide Institu-te über umfangreiche Analyse-methoden. Als dritter Aspekt werden zahlreiche medizin-technische Weiterbildungsver-anstaltungen vorgestellt – sei es die Werkstoffauswahl, die antibakterielle Modifi zierung, die Werkstoffprüfung, die Schadensanalyse oder auch die Maschinen- und Prozess-technik.

Kunststoff-Institut Südwest verstärktZu Beginn des Jahres haben zwei neue Mitarbeiter die Arbeit beim KISW in Villingen-Schwen-ningen aufgenommen: Thomas

Weber und Dr. Rouven Streller. Thomas Weber unterstützt im Bereich Verfahrenstechnik und Technikum. Dr. Rouven Streller ist verantwortlich für die Berei-che Werkstoffe, Analytik und Medizintechnik.

Stefan Schmidt seit25 Jahren an BordStefan Schmidt, Geschäftsfüh-rer des Kunststoff-Instituts, hat ein „rundes Jubiläum“ im Kollegenkreis gefeiert: Seit 25 Jahren gehört er dem Kunst-stoff-Institut Lüdenscheid an. Als Überraschungsgäste wur-den von seinem Kollegen Tho-mas Eulenstein Mitarbeiter aus der Anfangszeit des Institutes sowie Aufsichtsratsvorsitzen-der Poschmann geladen. Ste-fan Schmidt, so wurde bei die-ser Gelegenheit deutlich, ist ein wichtiger Motor der hervor-ragenden Entwicklung, die das Institut in den vergangenen Jahren genommen hat.

Der Geschäftsbetrieb der neuen gemeinnützigen KIMW Forschungs-GmbH nimmt am Standort Lüden-scheid konkrete Gestalt an und spiegelt sich in unter-schiedlichen Aktivitäten auf den Forschungsfeldern der Prozess- und Beschichtungs-technologien für die Kunst-stoffverarbeitung wider.

Erste interne Forschungstä-tigkeiten sind mittlerweile in-itiiert. Hier liegt zunächst der Schwerpunkt bei der Neuent-wicklung von Beschichtungen für Werkzeuge für die Kunst-stoffverarbeitung. Im Focus der Vorfeldforschung stehen Beschichtungssysteme mit iso-

lierenden Eigenschaften, die ne-ben der Erfüllung der technolo-gischen Performance auch den Anforderungen von Spritzgieß-werkzeugen und deren betrieb-lichen Umfeld genügen sollen. Hierbei richtet sich das Inter-esse sowohl auf die elektrische als auch auf die thermische Iso-lationsfähigkeit. Im Bereich der elektrischen Isolationsschichten sollen wenige Mikrometer dünne (<5 µm) Schichtsysteme entwi-ckelt werden. Eine besondere Herausforderung liegt dabei in der Erzeugung von absolut dich-ten Schichten unter dem Blick-winkel einer reproduzierbaren Schichtabscheidung mit gleich-bleibender Qualität. Ein weiterer Ansatz der For-schungsaktivitäten besteht in

der Entwicklung von thermisch isolierenden Schichtsystemen mittels PVD- oder CVD-Be-schichtungsprozessen mit dem Ziel, Schichtdicken in der Grö-ßenordnung von 30 bis 60 µm zu erreichen.Dabei ist zunächst Gegenstand der Forschungstä-tigkeit, spannungs- und rissfreie Schichtsysteme zu konzipieren. Neben den internen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten wur-den verschiedene An-träge und Projektskizzen bei unterschiedli-chen Projektträgern eingereicht, um hierdurch die Arbeiten auf den beschriebenen Feldern wei-ter zu intensivieren. Weitere Infos:Dipl.-Ing. Udo Hinzpeter+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Lüdenscheid wird zummodernen Forschungsstandort

Das Kunststoff-Institut Süd-west veranstaltet am 22.

Mai 2014 das „Innovations-forum Kunststoff“ in der Neuen Tonhalle in Villingen-Schwenningen, das die ak-tuelle technologische Ent-wicklung beleuchtet.

„Technologietrends früher er-kennen! Schneller zu neuen Produkten!“ – Mit diesem An-spruch will dieses erste Inno-vationsforum Kunststofftechnik

den Teilnehmern Anregungen vermitteln. Auf den zukunfts-trächtigen Themenfeldern Me-dizintechnik, Mikrospritzguss, Hybridtechnik und Verfahren-sintegration präsentieren die Referenten dazu Ideen, neue Konzepte sowie aktuelle Pro-jektvorhaben.

Das Innovationsforum richtet sich an Mitarbeiter und Unter-nehmen der Kunststoffverar-beitung und bringt Entschei-dungsträger aus Forschung, Entwicklung, Fertigung, Einkauf und Projektierung zum Gedan-kenaustausch zusammen. Sie erfahren aus erster Hand, wel-

che Potenziale in neuen Tech-nologien stecken und erhalten wertvolle Anregungen für die praktische Umsetzung im ei-genen Betrieb. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, direkt vor Ort mit den Referenten und Experten über Themen zu spre-chen und weitere gemeinsame Schritte zu vereinbaren.

Netzwerke eröffnenneue MarktchancenSo entstehen neue Partner-schaften, neue Netzwerke, neue Chancen und letztlich er-

folgreiche neue Produkte. Inte-ressierte Unternehmen fi nden außerdem die Möglichkeit, sich und ihr Portfolio den Teilneh-mern aus Forschung, Entwick-lung und Fertigung zu präsen-tieren.Die Teilnehmer erwarten inte-ressante Vorträge und Exper-tengespräche, eine forums-begleitende Ausstellung sowie sicherlich ein intensiver fachli-cher Austausch.Weitere Infos:Dipl.-Ing. Siegfried Kaiser+49 (0) 77 21.99 78 0-12

Innovationsforum Kunststofftechnik in Villingen-Schwenningen:

Technologietrends früh erkennen und nutzen

K-Impulse | Seite 5

Intern

In diesem Jahr steht der Messeauftritt der Kunst-stoff-Institute Lüdenscheid und Südwest auf der „Faku-ma“ in Friedrichshafen un-ter dem Zeichen der Ener-gie-Effi zienz.Die Präsentation fokussiert auf eine technologisch ebenso in-teressante wie aussichtsreiche Technologie-Entwicklung: das so genannte „Green-Mold-Ver-fahren“. An einem Kunststoffteil des täglichen Gebrauchs wird dabei vom 14. bis 18. Oktober 2014 in Halle 5 (Stand 5312) an einer laufenden Maschine de-monstriert, wie sich ohne zu-sätzlichen Energieaufwand und nur durch Nutzung der ohnehin vorhandenen Schmelzeenergie Oberfl ächenfehler vermeiden lassen. Neben der effi zienteren Energienutzung und der damit verbundenen Sparsamkeit wird

per Green Mold auch eine er-heblich kürzere Reaktionszeit des Prozesses erzielt, was den Zyklus noch einmal wesentlich kostengünstiger macht.Ferner werden die in den Insti-tuten laufenden bzw. in Kürze startenden Verbundprojekte vorgestellt. Als besonderen Service bieten die Institute unseren Lesern eine aktuelle Übersicht der Mit-arbeiter und ihrer Präsenzzei-ten auf dem Messetand. Unser Tipp: nebens te-henden QR-Code scan-nen und die Webseite als Lesezeichen im Smartphone-Browser speichern. Dann wis-sen die Besucher stets, wann ihr Ansprechpartner am Stand verfügbar ist.

Green Mold im Mittelpunkt des Fakuma-Auftritts 2014

Erstklassige Basis für viele Verbund- und Förderprojekte

Mekka der Technik-Entwicklungdurch hervorragende Ausstattung

Blick in das Technikum des Kunststoff-Instituts mit seinem hochwertigen Maschinenpark

Prüftechnik mitneuem Testequipment Das Kunststoff-Institut Lü-denscheid hat seine Mög-lichkeiten im Bereich der Prüftechnik durch neue Ge-räte erweitert.

Das Mini-Martindalegerät dient zur Prüfung der Scheuer-festigkeit von beschichteten und unbeschichteten Oberfl ächen, wobei zwei parallel laufende Probentische die Prüfung von zwei verschiedenen Prüfl ingen ermöglichen. Bei der Prüfung wird die Probe mittels Polier-papier (z.B. nach PV 3975) mit bestimmtem Druck, einer defi -nierten Bewegung (Lissajous-Figur) und einer festgelegten Frequenz über eine defi nierte Zeitspanne beansprucht.Mit dem universellen Line-artester können Prüfungen hinsichtlich Abriebverhalten, Kratzfestigkeit, Farb-, Scheu-er- und Pfl egebeständigkeit durchgeführt werden. Damit sind Prüfungen nach Automo-bilstandards, bei denen ein Crockmeter als Testgerät emp-fohlen wird, ebenfalls möglich.Mittels IRHD-Härtemess-gerät (International Rubber Hardness Degree) kann der

Kennwert von Elastomeren nach DIN ISO 48 bestimmt werden. Das Gerät erweitert den Bereich der Härtemessung mit den bislang vorliegenden Verfahren Shore-A, D und Ku-geldruckhärte.Nachdem die Rasterelektronen-mikroskopie seit über sieben Jahren zum Dienstleistungs-spektrum des Kunststoff-In-stituts Lüdenscheid gehört, hält mit dem neuen Table-top-REM/EDX-System (Bild oben) von LOT-QuantumDesign auch die Elementanalyse Ein-zug in das Portfolio. Mit dem PHENOM ProX (G3) Desktop-Rasterelektronenmikroskop können damit Füllstoffe und an-dere anorganische Bestandteile von Kunststoffformulierungen identifi ziert und quantifi ziert werden. Da eine Sonde direkt mit der Rasterelektronenmik-roskopie gekoppelt ist, werden diese Informationen ortsauf-gelöst gewonnen, sodass auch Fragen nach der Elementver-teilung auf kleinstem Raum be-antwortet werden können. Über das Verfahren informieren die Institutsmitarbeiter gerne auch persönlich und im Detail.

Die hervorragende techni-sche Ausstattung macht das Kunststoff-Institut Lüden-scheid zu einem der wich-tigsten Ziele, die deutsche Unternehmen bei ihrer Wei-terentwicklung ansteuern.Aktuell arbeitet das Kunst-stoff- Institut an 15 Firmen-verbundprojekten und fast ebenso vielen Förderprojekten aus Bereichen der Kunststoff-technik, die der Branche einen technologischen Schub verlei-hen können. Ein Großteil der anfallenden Untersuchungen greift auf die außergewöhnli-che Ausstattung des Techni-kums zurück. Hier stehen für die Bearbeitung der Aufgaben acht Spritzgießmaschinen von sechs Maschinenherstellern im Schließkraftbereich von 50 bis 500 Tonnen zur Verfügung. Mit freundlicher Unterstützung der Maschinenhersteller Krauss Maf-fei Technologies GmbH, Engel Deutschland GmbH, Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machine-ry GmbH, Wittmann Battenfeld GmbH & Co.KG, Fanuc Roboma-chine Deutschland GmbH und der Arburg GmbH + Co KG ver-fügt das Technikum über neuste Spritzgießmaschinen, die über-wiegend im Jahr 2013 aktuali-siert worden sind. Der aktuel-le Maschinenpark weist dabei sowohl hydraulische als auch elektrische Maschinenkonzepte auf und ermöglicht zusätzlich zu der klassischen Spritzgieß-technologie Verfahren wie das Spritzprägen, das Folienhinter-spritzen, die Mehrkomponen-tentechnologie und erstmals seit 2013 Untersuchungen zum physikalischen Schäumen mit-tels dem CellMould- und dem MuCell-Verfahren. Ergänzt wird die Ausstattung durch Automatisierungskonzep-te die auf drei Spritzgießma-schinen realisiert worden sind und weiter sukzessive auf weitere Maschinen ausgebaut werden. Die Linearroboter der Sepro Robotique GmbH und Wittmann Robot Systeme

GmbH und dem Knickarmsys-temen der Engel Automati-sierungstechnik Deutschland GmbH ermöglichen unter an-derem Bemusterung und For-schungsuntersuchungen unter Serienbedingungen. Zusätzlich wird ein neues Betätigungsfeld

der Untersuchung und Umset-zung von Automatisierungspro-jekten mit dieser Technologie ermöglicht.Weitere Infos:Dipl.-Ing. Michael Talhof +49 (0) 23 51.10 64-172 [email protected]

K-Impulse | Seite 6

Von Muhammad Aamir

Mold4ProdE: Hinter dieser Abkürzung verbergen sich Anstrengungen, die Effi zienz im Spritzgießprozess zu ver-bessern. Seit Anfang 2011 beschäftigt sich das Kunst-stoff-Institut innerhalb des EU-Projekts Mold4ProdE da-mit, intelligente Spritzgieß-prozesse im Markt zu eta-blieren. Diese intelligenten Spritzgießprozesse öffnen neue Türen für die statis-tischen Methoden und die mechatronische Verfahrens-führung.

Nach dreijähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit fand das Abschlusstreffen im Kunststoff-Institut Lüdenscheid statt, an dem 26 internationale Projekt-partner teilnahmen und die Er-gebnisse beleuchteten. Hintergrund und Motivation des Projektes war der deutliche Trend nach Vielfalt und Perso-nalisierung von Kunststoffteilen. Damit die Kunststoff verarbei-tende Industrie dem gerecht werden kann, mussten die Un-ternehmen die Anzahl der Spritz-gussformen drastisch erhöhen. Das geht natürlich mit kleineren Stückzahlen und reduzierter Le-bensdauer der Produkte und da-mit der Werkzeuge einher. Als Ergebnis hieraus ist ein starker Druck entstanden, Kunststoff-bauteile mit einem hohen Wir-kungsgrad und minimalem Aus-schuss zu produzieren. Parallel müssen die Werkzeugabmuste-rungs- und Rüstzeiten deutlich reduziert werden.

Systeme optimieren:Turn-Key Intelligent MoldGenau hier setzt das Projekt „Mold4ProdE“ an: nämlich die Problemstellung mittels des „Turn-Key Intelligent Mold“-Sys-tems zu lösen. Dabei handelt es sich um ein intelligentes Werk-zeug, das nur ein Minimum an

Rüstzeit benötigt und eine sehr geringe Ausschussrate durch eine kontinuierliche Überwa-chung mit einer Feedback-Schleife realisiert. Die Feedback-Schleife wird über Sensoren im Spritzgießwerkzeug und in der Spritzgießmaschine mittels ei-ner entsprechenden Datenver-arbeitung im ersten Abmuste-rungsprozess entwickelt.Das Hauptziel dieses Projek-tes war die Entwicklung und Durchsetzung einer Methode, die Werkzeugmachern die Mög-lichkeit eröffnet, schneller „Turn Key–Intelligent Mold“ für End-benutzer zu vernünftigen Kos-ten zur Verfügung zu stellen, die den Endbenutzern signifi kante Produktivitätsverbesserungen bieten. Parallel dazu sollen mit dem Projekt auch qualifi zierte und optimierte Komponenten für die Werkzeugmesstechnik, Datenerfassung und Verarbei-tungsparameter geschaffen werden.Das Projekt umfasste die fol-genden Schritte:

f Einrichtung eines Protokolls für Sensor-Implementierung in der Werkzeugkavität

f Implementieren von Senso-ren und Defi nition einer vir-tuellen Signatur eines Werk-zeugs

f Erweiterung der Simulations-Software für die virtuelle Sig-

natur für die gleiche Werk-zeugform

f Kombination der Ergebnisse aus der Praxis und der Simu-lation, um eine Werkzeugsig-natur zu erhalten

f Einrichtung von Prozessindi-katoren für die Messbarkeit der Verbesserung der Pro-duktivität und der Qualität

f Bereitstellung einer effekti-ven „Werkzeug Signatur“

f Evaluation und Optimierung des Kosten-Nutzen-Verhält-nisses für Werkzeugmacher sowie für Endkunden.

Eine Methode zur Optimierung von Produktivität und Effi zienz ist die Entwicklung einer Da-tenverarbeitungstechnologie, die Informationen aus einer Rei-he von Sensoren in der Werk-zeugkavität und verschiedenen Signalen aus der Spritzgießma-schine erfasst und mittels ge-eigneter statistischer Methoden in ein digitales Qualitätsmodell (sogenannter „Fingerabdruck“) überführt. In dem Qualitäts-modell sind die Zusammenhän-ge zwischen dem Verfahrens- und Prozessparametern und den Qualitätsmerkmalen eines Produktes gespeichert. In der Projektlaufzeit wurden von den Projektpartnern neun Serienwerkzeuge, mit selbst entwickelten Methoden unter-sucht. Drei der Werkzeuge mit

hohen Anforderungen an die Maßhaltigkeit und die Oberfl ä-chenqualität wurden wiederum im Technikum des Kunststoff-Instituts Lüdenscheid analy-siert.Die Werkzeuge waren mit meh-reren Forminnendruck- und Temperatursensoren der Kistler Instrumente GmbH ausgestat-tet. Die Versuchsdurchführung im KIMW, lief eng verzahnt mit den Spritzgießmaschinenher-stellern Wittmann Battenfeld GmbH & Co.KG und Arburg GmbH + Co KG, sodass die Datenerfassung und -Steue-rung (DACS – Data Acquisition Control System) optimal in den Spritzgießprozess integriert werden konnte. Zusätzlich zu den im Werkzeug integrierten Sensoren wurden analoge Sig-nale aus der Einspritz-, Kom-pressions-, und der Dosierpha-se sowie der Hydraulikdruck mit dem Datenerfassungssys-tem verknüpft. Mit Hilfe der im Werkzeug integrierten Sensorik wurde der Forminnendruck und der Verlauf der Kontakttempe-ratur während der Einspritz- und Nachdruckphase aufgezeichnet.Während der Werkzeugbe-musterung und der Fertigung wurden die Maschinen und Werkzeugdaten erfasst und au-tomatisiert in mathematische Indikatoren klassifi ziert. Das

Datenerfassungs- und Steue-rungssystem bildet dabei ma-thematische Indikatoren, die die maximalen-, minimalen-, mittleren- und integralen Wer-te der jeweiligen physikalischen Größe, der integrierten Maschi-nen und Werkzeugdaten, ange-ben. Diese ermittelten Daten werden dann mit statistischen Methoden ausgewertet. In den Untersuchungen des Kunststoff-Instituts wurde die Hauptkomponentenana-lyse angewandt. In diesem Rahmen konnte auf Basis der statistischen Analyse ein Algo-rithmus angewandt und in das Mold4ProdE System integriert werden. Dieser Algorithmus (digitale Signatur) erlaubt es, eine multi-variable Prozessü-berwachung durchzuführen. Im Vergleich zur konventionellen Abmusterung bzw. Produkti-onsüberführungszeit wurde im Projekt eine Reduzierung von 30 Prozent angestrebt. Diese Diagramme zeigen die Ergeb-nisse der im Kunststoff-Institut untersuchten Werkzeuge. Die Ergebnisse zeigen, dass mit der entwickelten Methode eine Re-duzierung der Abmusterungs-und Produktionsüberführungs-zeit um mehr als 25 Prozent erreicht werden konnte.

System wird Zug um Zug weiterentwickeltDie Ergebnisse der Untersu-chungen müssen noch an wei-teren Werkzeugen validiert wer-den. Damit ein optimaler Einsatz des Systems in der Industrie gewährleistet wird, muss der Ansatz der numerischen Simu-lation weiterentwickelt werden. Zur Evaluierung der digitalen Signatur müssen weitere Data-Mining-Systeme „Knowledge Databases“ und maschinelles Lernen (wie z.B. “k-means“), Regressionsanalysen und ver-schiedene Formen der neuro-nalen Netze wie auch weitere statistische Methoden (“Partial Least Squares Analysis“) unter-sucht werden. Weiterhin sind die bisherigen Untersuchungen zu vertiefen, um die Datenmen-ge zu reduzieren.Eine Fortentwicklung wäre die Umsetzung eines zusammen-hängenden Systems (Close-Loop-System), um anhand der Werkzeugsignale eine Optimie-rung der Maschinenparameter zu realisieren. Hierzu müssen Forschungseinrichtungen, Ma-schinenhersteller, Sensorent-wickler und Hersteller mecha-tronischer Systeme in weiteren Forschungsaktivitäten enger zusammenarbeiten.Weitere Infos:Muhammad Aamir [email protected].: +49 (0) 23 51.10 64-179Homepage des Projektes:www.mold4prode.org

Fachbeitrag

Mold4ProdE – EU fördert zukunftsweisendes Projekt des Kunststoff-Institut Lüdenscheid

Deutlich mehr Effi zienz durchintelligente Spritzgießprozesse

Effi zienzvergleich zwischen intelligentem und konventionellem Prozess5

4

3

2

1

0intelligenter Prozess konventioneller Prozess

Time [h] Werkzeug Abmusterungszeit5

4

3

2

1

0intelligenter Prozess konventioneller Prozess

Time [h] Produktionsüberführung

Leitfaden zur Prozessoptimierung

Schlechte Teile

Prozess Analoge /Digitale Signale

Daten-erfassungs-

system

Data Mining und Regressionen.Vorbereitung mathematischer Modelle.

Validierung & Bewertung der vordefi nierten Werkzeugsignaturen

Gute Teile

X1

X2

X3

X4

X5

Xn

Input: Variablen Output: die Beobachtungsdaten

Intelligente Spritzgießpro-zesse erhöhen nicht nur die Effi zienz, sondern reduzieren auch den Zeiteinsatz und den Ausschuss.

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Unternehmensportrait

Mit der Spezialisierung auf CO2-Lasersysteme zum Schneiden von nichtmetalli-schen Werkstoffen hat sich das Lüneburger Unterneh-men eurolaser GmbH fest auf dem Weltmarkt etab-liert. 1994 in Hamburg ge-gründet, gehört eurolaser heute mit ca. 90 Mitarbei-tern zu einem der Welt-marktführer für CO2-Laser-systeme für den Zuschnitt von Nichtmetallen.

Zu den Kernmärkten für die Lasersysteme gehören acryl-verarbeitende Unternehmen, die vielfach Displays, Schilder und Beschriftungen herstellen. Ein ebenso großer Markt ist der Zuschnitt von Kunststofffolien. Hier spielen vor allem die Au-tomobilindustrie, Frontblenden für Haushaltsgeräte und Tas-taturfolien eine Hauptrolle. In den vergangenen Jahren ist ein weiterer Trend in der Nut-zung der Laserschneidsysteme zu erkennen. Der Textilmarkt entwickelt sich außerordentlich stark. Das reicht von techni-schen Textilien wie Filtermedi-en bis zu Plüschmaterial für die Spielzeugindustrie. Mehr und mehr werden die CO2-Laser-systeme branchenübergreifend zum Schneiden und Gravieren eingesetzt. Um wettbewerbsfä-hig zu bleiben und neue Märkte zu erschließen, steigen zahlrei-che Unternehmen von konven-tionellen Produktionsverfahren auf die wirtschaftliche Ferti-gung mit Lasertechnologie um.

Laserstrahlen als BearbeitungswerkzeugDer CO2-Laserstrahl, ein im Infrarotbereich emittierender Laser, wird oberhalb des zu

konfektionierenden Materials gebündelt und trifft mit einer Leistung von 60 bis 600 Watt auf die Materialoberfl äche. Dank dieser hohen Energie-Konzentration sublimieren die meisten Stoffe in Bruchteilen einer Sekunde. Ein zugeführ-tes Prozessgas, in der Regel ist dies einfache Druckluft von ca. zwei bis drei bar, beschleunigt den Schneidprozess und sorgt für saubere Schnittkanten.Der große Vorteil des Werk-zeugs „Laser“ liegt in der be-rührungslosen Bearbeitung.

Das Werkstück muss nicht mehr eingespannt, fi xiert oder an Anschlägen ausgerichtet werden, wie es bei konventio-nellen Bearbeitungsmethoden erforderlich ist. Die Arbeits-vorbereitung geht damit gegen Null. Zudem fallen keinerlei läs-tige Späne an und die Oberfl ä-che wird nicht beschädigt oder verschmutzt. Ein geschlossener CO2-Laser, wie ihn eurolaser in ihren Systemen verwendet, ist zudem wartungsfrei, was sich in den niedrigen Stillstandzei-ten der Maschine niederschlägt und so eine kosteneffektive Produktion ermöglicht. Ge-genüber mechanischen Werk-zeugen (Messer, Fräse, Säge) bleibt das Werkzeug „Laser“ stets unverändert „scharf“.

Prozessautomatisierungin der ProduktionDer Automatisierungsgrad hat in den vergangenen Jahren be-sonders stark zugenommen. Gerade bedruckte Kunststoffe können mittels eines interakti-ven, optischen Erkennungssys-tems genauestens erkannt und automatisch konturiert werden. Es können sowohl gedruckte als auch gestickte oder aufge-klebte Marken erkannt werden. Selbst die Registrierung deutli-cher Werkstoffmuster (Pattern) ist realisierbar. Der Laserstrahl

wird automatisch anhand der erfassten Daten über dem Werkstück positioniert, so dass automatisch eine exakte Be-arbeitung an der Druckkontur erfolgt.Die ausgeklügelte Systemtech-nik ermöglicht damit einen wei-testgehend vollautomatischen Fertigungsprozess. Bei der Be-arbeitung von textilen Werk-stoffen wird das Material direkt von der Rolle abgewickelt, auf den Bearbeitungstisch trans-portiert und zugeschnitten. Für Kunstfasern gibt es oft noch ei-nen besonderen Nebeneffekt, denn der Laserschnitt bildet durch seine heiße Energiebün-delung an der Schnittkante ei-nen Schmelzsaum, der Fransen verhindert.

Auch Messer- und Fräswerkzeuge nutzenTrotz Laser-High Tech verliert man bei eurolaser auch die klassischen Bearbeitungsme-thoden nicht aus den Augen. Der modulare Aufbau der La-sersysteme ermöglicht es dem Anwender bis zu zwei mecha-nische Werkzeuge parallel zum Laser zu nutzen. Dem Kunden steht dafür die gesamte hoch-wertige Werkzeug-Palette der Zünd Systemtechnik AG aus der Schweiz zur Verfügung. Neben Fräsen sind unzählige Messer, Rill-, Markier- und Stanzwerk-zeuge verfügbar. Somit lassen sich die Vorteile verschiedener Verarbeitungsverfahren ide-al kombinieren, alles auf nur einer einzigen Maschine. Eine

Bearbeitungsmaschine mit ein-zigartig vielseitigen Variati-onsmöglichkeiten. Mit diesem modularen Baukastenprinzip eröffnet eurolaser seinen Kun-den völlig neue Horizonte in der Fertigung. „Der Trend zeigt deutlich, dass sich das Laserschneiden für vie-le Bereiche der Herstellung sehr effi zient gestalten lässt“, so Thorsten Brandt, Marketing-Ma-nager der eurolaser GmbH. „Wir sind durch den kontinuierlichen Austausch mit unseren Kunden und unzählige Materialtests in der Lage, unsere Schneidsys-teme immer weiter zu perfek-tionieren. Mit Stolz können wir heute feststellen, dass viele Kunden sehr erfolgreich mit un-serer Lasertechnik arbeiten und bereits eine zweite oder dritte Maschine aus unserem Hause geordert haben“, so Brandt.

Weitere Infos:eurolaser GmbHBorsigstr. 1821339 Lüneburg+49 (0) 41 31.96 97-500www.eurolaser.com

eurolaser: 20 Jahre Erfahrung in der Kunststoffbearbeitung

High End unter denCO2-Laserschneidsystemen

Der eurolaser-Firmensitz in LüneburgBeschriftung und Kiss-Cut einer PE-Folie Herausarbeitung fi ligraner Details per Laser

Lasersystem M-800: Shuttletisch für Folien

Schnittkante mehrlagiger Folien im Detail

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Bildung

ImpressumK-ImpulseInformationen aus demKunststoff-Institut LüdenscheidAusgabe Nr. 60 | März 2014Herausgegeben vom Kunststoff-Insti-tut für die mittelständische Wirtschaft NRW GmbHKarolinenstraße 858507 Lüdenscheid Telefon: +49 (0) 23 51.10 64-191Telefax: +49 (0) 23 51.10 64-190www.kunststoff-institut.demail@kunststoff-institut.deRedaktion: Thomas Eulenstein (V.i.s.d.P.), Stefan Schmidt, Michaela GörlitzerRealisierung:Horschler Kommunikation GmbH, Unna, www.horschler.eu

Neue Datenbankfür Werkstoffe wird aufgebaut

Das Kunststoff-Institut Lü-denscheid plant für das zweite Halbjahr 2014 eine Erweiterung seines Pro-duktportfolios um eine Ma-terialdatenbank. Im ersten Schritt soll sie für die Ver-fahren Infrarotspektrosko-pie und DSC-Thermoanaly-se zur Verfügung stehen.

Die Datenbank umfasst vor-aussichtlich rund 500 Spek-tren bzw. Thermogramme

verschiedener Werkstoffe. In diesen sind über hundert ver-

schiedene Werkstoffsorten und -blends von ABS bis TPU enthalten. Es ist geplant, die Daten so-wohl als Komplettpaket der beiden Verfahren als auch als Einzelpakete für die jeweiligen Werkstoffe anzubieten. In Zu-kunft werden zudem regelmä-ßige Updatepakete mit neuen Werkstoffen angeboten. Ge-naue Informationen fi nden Sie rechtzeitig zum Start in den kommenden Ausgaben sowie im Newsletter.Weitere Infos:B. Sc. Martin Doedt +49 (0) 23 51.10 [email protected]

WIRKUNGSVOLLE PRODUKTE AUS LÜDENSCHEID

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Technologiepro-jekte, die im Kunststoff-In-stitut durchgeführt werden, existieren auch in diesem Jahr wieder einige neue und interessante Seminarthe-men.

Die Seminare des Kunststoff-Instituts, häufi g auch in Form von Inhouse-Veranstaltungen angeboten, stoßen auf weiter wachsende Resonanz in der Branche: Verknüpfen sie doch die Vermittlung von Basiswis-sen mit innovativen und damit zukunftsträchtigen technologi-schen Entwicklungen. Beispiel-haft stehen für die breite Pa-lette der Angebote (vollständig abgebildet im Internet unter www.kunststof-institut.de und erhältlich beim Kunststoff-Ins-titut auch als Jahresübersicht) die folgenden Seminare:

Mediendichte Verbünde(8. April 2014) Die Zielgruppen sind Mitarbeiter aus den Berei-chen Entwicklung, QS/QM, Pro-duktentwicklung, Konstruktion, Anwendungstechnik, und Prüf-technik. Das Seminar bietet den Teilnehmern einen Überblick serientauglicher Dichtheits-Prüfverfahren, begleitet durch Praxisbeispiele und Demonstra-tionen.

Dynamische Temperierung(20. Mai 2014) Angesprochen sind Verfahrenstechniker, Fer-tigungsleiter, Einrichter und Anwendungstechniker. Dieses Seminar behandelt eingehend die Grundlagen und Auswirkun-gen richtig angewandter dyna-mischer Temperiertechnik beim Spritzgießen von Thermoplas-ten.

Hinterspritzen von Metallfolien(21. Mai 2014) Mitarbeitern aus dem Bereich der Produkt- und Prozessentwicklung, der Kon-struktion und dem Projektma-nagement werden die spezifi -schen Herausforderungen, die

bei der Hinterspritzung von Dekormaterialien (wie Metalle, Glas oder Holz) im Spritzgus-sprozess bestehen, nahege-bracht. Von der Konzeption über die Konstruktion bis hin zur ver-fahrenstechnischen Umsetzung wird die Produktentstehung be-trachtet

Prozessoptimierung Spritzprägen(22. Mai 2014) Verfahrenstech-niker, Fertigungsleiter, Einrich-ter und Anwendungstechniker sollen die Grundlage und Aus-wirkung der Spritzprägetech-nik in der Kunststofffertigung vermittelt bekommen. Der Kurs richtet sich an den mit dem Kompaktspritzguss vertrauten Einrichter. Systematiken zur Prozessstabilisierung und Feh-lererkennung werden überdies vertieft behandelt.

Einfärben vonKunststoffen(17. Juni 2014) Das Seminar hat das Ziel, über die Risiken und die Potenziale der Selbsteinfär-bung von Kunststoffen zu infor-mieren. Die Vorträge sind auf die spritzgießtechnische Umset-zung mit dem Fokus der Flüssig-farbe und dem Masterbatchein-satz ausgerichtet. Zielgruppe sind Mitarbeiter aus Produktion, Konstruktion, Labor, Einkauf und Entwicklung.Weitere Infos:Dipl.-Ing. Torsten Urban+49 (0) 23 51.10 [email protected]

Neue Seminarthemen im Kunststoff-Institut

Basics + Innovation= Zukunftssicherheit

In der sogenannten „Denk-fabrik“, die im Bahnhofs-viertel von Lüdenscheid und in Verknüpfung mit dem Kunststoff-Institut heran-wächst, entsteht auch ein neues Technikzentrum mit fünf Modulen. Eins davon widmet sich der Kunststoff-technik.

Das Technikzentrum widmet sich vor allem der Aufgabe, den Nachwuchs stärker an techno-logische Themen heranzufüh-ren, ihn dafür zu begeistern und möglicherweise sogar auf diesem Weg ein Stück Fach-kräfte-Werbung zu betreiben. Praxisnahes Ziel ist es, Schü-lergruppen ein vorher durch-organisiertes Programm zu bieten, in dem sie selbst ein Kunststoffteil entwickeln, pro-duzieren, prüfen und vermark-ten müssen. Dies geschieht in kleinen Gruppen, die die ihnen gestellten Aufgaben nach An-leitung eigenverantwortlich lösen und so als fi ktives Un-

ternehmen nur in Teamarbeit am Ende ein verkaufsfähiges Produkt herstellen. Um den Ef-fekt auch realistisch gestalten zu können, stehen eine Spritz-gießmaschine mit Werkzeug und eine echte Laborausrüs-tung zur Verfügung.Das Gesamtkonzept stammt von der Bayer AG, die mit ih-rem in Leverkusen ansässigen „BayLab“ schon seit Jahren sehr erfolgreich ist. Das Tech-nikteam Kunststoff, das für die

Entwicklung und Anpassung des Kunststoffmoduls auf Lü-denscheider Bedürfnisse ver-antwortlich ist, wird getragen von den Firmen Meding (Hal-ver) und Kostal (Lüdenscheid), der Hauptschule Stadtpark, der Theodor-Heuss-Realschule in Lüdenscheid sowie dem Kunst-stoff-Institut Lüdenscheid als Koordinator.Das Technikzentrum in Lüden-scheid soll im Mai 2015 eröff-nen.

Schüler kalkulieren ein Kunststoffteil und überlegen, welche tech-nischen Möglichkeiten zur Senkung der Herstellerkosten bestehen. (Motiv aufgenommen im BayLab der Bayer AG, Leverkusen)

Technikzentrum soll den Nachwuchs begeistern:

Die Kunststoff-Firma der Zukunft entsteht im Labor

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Licht: Das sind nicht nur Photo-nen, die von A nach B wandern – Licht verleiht dem Menschen Emotionen und erfüllt unter-schiedlichste Aufgaben. Licht-design und Lichttechnik sind als Bereiche der Lichtplanung wich-tig für die Leistungsfähigkeit, das Sicherheitsbedürfnis und das Wohlbefi nden der Menschen. In diesem Zusammenhang können durch eine geeignete, hochwer-tige Lichtgestaltung nicht nur Räume belebt oder gedämpft werden, sondern es lassen sich

auch Oberfl ächen gezielt beto-nen und konturieren. Insbeson-dere das Lichtdesign greift da-bei tief in die Perceived Quality (empfundene Qualität) ein. Die vielfältigen Funktionen machen sich Designer und Industrie zu-nutze. Das Kunststoff-Institut veran-staltet am 26. Juni 2014 zum neunten Mal die Fachtagung „Lichtdesign“. Unterschiedliche Konzepte zur Realisierung von Symbol- und Ambientebeleuch-tungen mit den dazu notwendi-

gen Techniken sowie ihre Wir-kungszusammenhänge werden in diesem Rahmen ausführlich beleuchtet. Ferner wird auf Ge-staltungsfragen, Möglichkeiten der Rechnersimulation sowie auf neuartige Technologien einge-gangen. Darüber hinaus werden Entwicklungen im Bereich inno-vativer Lichtquellen vorgestellt.Das Tagungsprogramm befi ndet sich aktuell in der Planung und wird in Kürze unter folgender URL auffi ndbar sein:www.fachtagung-licht.de

Lichtdesign IX: Fachtagung rund umTechnologien, Trends und Neuheiten