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WWW.KAMMERMUSIKTAGE-AHRENSHOOP.DE VERANSTALTUNGSORTE Hotel The Grand Ahrenshoop Schifferberg 24 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel: 038220 6780 www.the-grand.de Schifferkirche Ahrenshoop Paetowweg 18347 Ostseebad Ahrenshoop Galerie Dünenhaus Schifferberg 9 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel: 038220 6060 www.hotel-namenlos.de Strandhalle Ahrenshoop Dorfstraße 16 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel: 038220 82522 Kunstmuseum Ahrenshoop Weg zum Hohen Ufer 36 18347 Ostseebad Ahrenshoop Tel: 038220 66790 www.kunstmuseum- ahrenshoop.de Seemannskirche Prerow Kirchenort 1 18375 Ostseebad Prerow KARTENRESERVIERUNG Vorverkauf online www.kammermusiktage- ahrenshoop.de Vorverkauf Kurverwaltung Ahrenshoop Kirchnersgang 2 18347 Ostseebad Ahrenshoop 038220 666610 Reservierung telefonisch 038220 6780 An der Abendkasse Programm SAMSTAG, 15.10.2016 20:30 Eröffnungskonzert »Spanische Nacht« Hommage an Enrique Granados zum 100. Todestag SONNTAG, 16.10.2016 20:00 Sonderkonzert »Musikalische Reise von der Klassik zur Filmmusik« MONTAG, 17.10.2016 16:00 Nachmittagskonzert »Ernst und heiter« 20:30 Stummfilmkonzert »Tabu« von Friedrich W. Murnau mit Musik von Violeta Dinescu DIENSTAG, 18.10.2016 20:30 Cello-Abend MITTWOCH, 19.10.2016 20:30 Kammerkonzert – Hommage an Ferruccio Busoni zum 150. Geburtstag DONNERSTAG, 20.10.2016 15:00 Kinderkonzert »Jeux d’enfants« Musik für Klavier zu vier Händen 20:30 Georg Kreisler-Abend »Granteln am Strand« FREITAG, 21.10.2016 20:30 Duo-Abend »Armenische Rhapsodie« SAMSTAG, 22.10.2016 16:00 Musikfilm am Nachmittag »Yehudi Menuhin – Die Violine des Jahrhunderts« von Bruno Monsaingeon 20:30 Grosses Kammerkonzert SONNTAG, 23.10.2016 12:00 Kammerkonzert – Hommage an Max Reger zum 100. Todestag 20:30 Abschlusskonzert »Liszt, Hip-Hop, Fußball – Die klasse Klassik Show« WEITERE INFORMATIONEN FINDEN SIE UNTER: www.kammermusiktage-ahrenshoop.de 15.–23. Oktober 2016 Kammermusiktage Ahrenshoop Programm JOSÉ MENOR • MAURIZIO BAGLINI • SILVIA CHIESA • ALEXEY STADLER • CRISTIAN NICULESCU • ZSUZSA BÁLINT • JON KIRIAC • TATIANA MEJIA • ANDREAS KERN • DANIELA JUNG • FRIEDEMANN LUDWIG • THOMAS PALM • REINHOLD WOLF • TRIO CONTRASTE PLUS

Kammermusiktage Ahrenshoop Programm · orchesters, wird uns unbekannte Schätze für Cello Solo von Max Reger ... seinen Schlager »Bésame mucho« komponierte . José Menor. 8 9

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Page 1: Kammermusiktage Ahrenshoop Programm · orchesters, wird uns unbekannte Schätze für Cello Solo von Max Reger ... seinen Schlager »Bésame mucho« komponierte . José Menor. 8 9

WWW.KAMMERMUSIKTAGE-AHRENSHOOP.DE

VERANSTALTUNGSORTE Hotel The Grand AhrenshoopSchifferberg 2418347 Ostseebad AhrenshoopTel: 038220 6780www.the-grand.de Schifferkirche AhrenshoopPaetowweg18347 Ostseebad Ahrenshoop Galerie DünenhausSchifferberg 918347 Ostseebad AhrenshoopTel: 038220 6060www.hotel-namenlos.de

Strandhalle AhrenshoopDorfstraße 1618347 Ostseebad AhrenshoopTel: 038220 82522 Kunstmuseum AhrenshoopWeg zum Hohen Ufer 3618347 Ostseebad AhrenshoopTel: 038220 66790www.kunstmuseum- ahrenshoop.de Seemannskirche PrerowKirchenort 118375 Ostseebad Prerow

KARTENRESERVIERUNG Vorverkauf online www.kammermusiktage- ahrenshoop.de VorverkaufKurverwaltung AhrenshoopKirchnersgang 218347 Ostseebad Ahrenshoop038220 666610 Reservierung telefonisch 038220 6780 An der Abendkasse

ProgrammSAMSTAG, 15.10.2016

20:30 Eröffnungskonzert »Spanische Nacht« Hommage an Enrique Granados zum 100. Todestag SONNTAG, 16.10.2016

20:00 Sonderkonzert »Musikalische Reise von der Klassik zur Filmmusik« MONTAG, 17.10.2016

16:00 Nachmittagskonzert »Ernst und heiter« 20:30 Stummfilmkonzert »Tabu« von Friedrich W. Murnau mit Musik von Violeta Dinescu

DIENSTAG, 18.10.2016

20:30 Cello-Abend MITTWOCH, 19.10.2016

20:30 Kammerkonzert – Hommage an Ferruccio Busoni zum 150. Geburtstag

DONNERSTAG, 20.10.2016

15:00 Kinderkonzert »Jeux d’enfants« Musik für Klavier zu vier Händen 20:30 Georg Kreisler-Abend »Granteln am Strand« FREITAG, 21.10.2016

20:30 Duo-Abend »Armenische Rhapsodie« SAMSTAG, 22.10.2016

16:00 Musikfilm am Nachmittag »Yehudi Menuhin – Die Violine des Jahrhunderts« von Bruno Monsaingeon20:30 Grosses Kammerkonzert SONNTAG, 23.10.2016

12:00 Kammerkonzert – Hommage an Max Reger zum 100. Todestag 20:30 Abschlusskonzert »Liszt, Hip-Hop, Fußball – Die klasse Klassik Show« WEITERE INFORMATIONEN FINDEN SIE UNTER:

www.kammermusiktage-ahrenshoop.de15.–23. Oktober 2016

KammermusiktageAhrenshoop

Programm

JOSÉ MENOR • MAURIZIO BAGLINI • SILVIA CHIESA • ALEXEY STADLER • CRISTIAN NICULESCU • ZSUZSA BÁLINT • JON KIRIAC • TATIANA MEJIA • ANDREAS KERN • DANIELA JUNG • FRIEDEMANN LUDWIG • THOMAS PALM • REINHOLD WOLF • TRIO CONTRASTE PLUS

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1FILMABEND 4 AUFTAKT KAMMERMUSIKTAGE

» Diese Grenze Neptuns und der Erde,

die immer ein Gegenstand des Streites

war zwischen den göttlichen Rivalen,

ist der Schauplatz des unheimlichsten

und des unaufhörlichsten Verkehrs.

Das, was das Meer wieder herauswirft,

das, was die Erde nicht zu halten versteht,

das rätselhafteste Strandgut...

alle die Dinge schließlich, die die Fügung

dem Tosen der Küsten überlässt... « Paul Valéry

Musikalischer Herbst in Ahrenshoop

Liebe Freunde der Kammermusik in Ahrenshoop,

auch in diesem Jahr versprechen wir Ihnen begeisternde Kammerkonzerte von Solisten bis zu größeren Ensembles mit vielen Höhepunkten. Dazu zählen der Pianist José Menor mit dem Eröffnungskonzert zu Ehren des großen spanischen Komponisten Enrique Granados aus Anlass von dessen 100. Todestag, eine Hommage an Ferruccio Busoni mit dem italienischen Duo Maurizio Baglini (Klavier) und Silvia Chiesa (Cello), ein Konzert mit Alexey Stadler, einem der besten jungen Cellisten, Reinhold Wolf mit dem Georg Kreisler-Abend »Granteln am Strand«, das Trio Contraste Plus, das Klavierduo Cristian Niculescu & Zsuzsa Bálint, der Stummfilm Tabu von F.W. Murnau mit Livemusik und zum Ab- schluss »Liszt, Hip-Hop und Fußball« in der »Klasse Klassik Show« von Andreas Kern. Freuen Sie sich auf große Künstler mit außergewöhn- lichen Programmen, die Sie so noch nicht gehört und gesehen haben.

Martin Wiemann, Vorsitzender der Kulturstiftung Ahrenshoop e.V.

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3 AUFTAKT KAMMERMUSIKTAGE

Grußwort des Bürgermeisters

Liebe Gäste der 6. Kammermusiktage im Ostseebad Ahrenshoop,

ich freue mich sehr, Sie zu diesem musikalischen Höhepunkt im breit gefächerten Kulturleben unserer Gemeinde begrüßen zu dürfen. Die Kammermusiktage sind inzwischen zu einer kleinen, feinen Tradition geworden. Es ist eben nicht nur die Malerei, die unseren Ort aus- zeichnet, auch wenn wir im nächsten Jahr das 125-jährige Bestehen unserer Künstlerkolonie feiern können, sondern alle Genres der Kunst und Kultur finden hier ihr Forum. Gerade die Disziplinen über- greifenden Veranstaltungen dokumentieren die Lebendigkeit des Künstlerortes Ahrenshoop. Sie zeigen die besondere Einheit von Kunst, Natur und Ort und die Kammermusiktage leisten dazu einen wichtigen Beitrag.

Ich möchte aber auf diesem Wege auch allen herzlich danken, die dieses Ereignis möglich machen, der Kulturstiftung Ahrenshoop e.V., dem Hotel The Grand und allen beteiligten Künstlern.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Musizieren, anregende künst- lerische Gedankenaustausche und zahlreiche interessierte und zufriedene Besucher. Genießen Sie unseren Ort in allen seinen Facetten.

Hans GötzeBürgermeister des Ostseebads Ahrenshoop

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54 AUFTAKT KAMMERMUSIKTAGEAUFTAKT KAMMERMUSIKTAGE

Grußwort des künstlerischen Leiters

Liebe Freunde der Kammermusik in Ahrenshoop,

wie in den letzten Jahren geht es bei den Kammermusiktagen Ahrenshoop nicht allein um Kammermusik. Die Musik zieht vielmehr das Wort und das Bild nach sich, und der Dialog mit den anderen Künsten ist ein fester Bestandteil unseres Festivals. Wir wollen durch außergewöhn- liche Konzertformen neue Zugänge zur Musik schaffen.

So gibt es wie in jedem Jahr ein Stummfilmkonzert: Freuen Sie sich auf das Meisterwerk »Tabu« von Friedrich Wilhelm Murnau mit Live- musik von Violeta Dinescu, gespielt vom Trio Contraste aus Rumänien. Beim Georg Kreisler-Abend singt der gebürtige Wiener Reinhold Wolf Chansons unter anderem aus den Zyklen »Lieder zum Fürchten« und »Nicht- arische Arien«, die vom täglichen Kampf mit unseren kleinen Lebens- problemen erzählen. Außerdem werden wir die Klassik-Show von Andreas Kern »Liszt, Hip-Hop, Fußball« erleben, mit der der klassisch ausge- bildete Pianist das Publikum schon in Berlin und beim diesjährigen Klavier- Festival Ruhr begeistert hat.

1916 ist das Geburtsjahr von Yehudi Menuhin, einem der größten Violinisten des 20. Jahrhunderts. Zu seinem 100. Geburtstag zeigen wir den Film »Yehudi Menuhin – Die Violine das Jahrhunderts« von Bruno Monsaingeon.

2016 wird auch der 150. Geburtstag von Ferruccio Busoni ge- feiert, der als einer der größten Bach-Spezialisten aller Zeiten gilt. Aus Italien stammend hat er 30 Jahre bis zu seinem Tod in Berlin gelebt. Außerdem jähren sich die 100. Todestage von Enrique Granados und Max Reger. Für einen Abend mit Musik von Enrique Granados haben wir den international anerkannten Pianisten José Menor aus Spanien einge- laden, der nach seinen Konzerten in der Carnegie Hall in New York und beim Martha Argerich Festival seine Klavierkunst bei uns in Ahrens- hoop zeigen wird. Das italienische Duo Maurizio Baglini & Silvia Chiesa (Klavier und Cello) werden wir mit einem Bach-Busoni Programm zu Gast haben. Max Reger gilt als ein sehr wichtiger deutscher Komponist, obwohl seine Musik auf Grund ihrer Komplexität selten im Konzert zu hören ist. Friedemann Ludwig, der 1. Solo-Cellist des Berliner Konzerthaus- orchesters, wird uns unbekannte Schätze für Cello Solo von Max Reger präsentieren.

Schließlich werden Sie in einem großen Kammermusikkonzert bekannte Werke von Ludwig van Beethoven und Robert Schumann hören.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Cristian Niculescu, Künstlerischer Leiter der Kammermusiktage Ahrenshoop

Cristian Niculescu

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76 ERÖFFNUNGSKONZERTERÖFFNUNGSKONZERT

Samstag, 15. Oktober20.30 Uhr, Hotel The Grand Ahrenshoop

Eröffnungskonzert »Spanische Nacht« Hommage an Enrique Granados zum 100. TodestagKlavierabend mit José Menor

PROGRAMM

Enrique Granados (1867–1916)• Crepúsculo• Jácara• Serenata Goyesca• Rêverie – Improvisation• Intermezzo (aus der Oper Goyescas)

Goyescas – Los Majos Enamorados (Die verliebten jungen Leute) op. 11• Los requiebros (Die Schmeicheleien)• Coloquio en la reja (Unterhaltung am Fenster)• El fandango de candil (Fandango bei Kerzenlicht)• Quejas ó la maja y el ruiseñor (Klagelieder oder das schöne Mädchen und die Nachtigall)• El amor y la muerte (Balada) (Die Liebe und der Tod – Ballade)• Epilogo: Serenata del espectro (Epilog: Das Ständchen des Gespensts)• El pelele: Escena Goyesca (Die Puppe: Goya-Szene)

Enrique Granados y Campiña wurde 1867 in Lleida bei Barcelona geboren. 1879 erhielt er seine ersten Klavierstunden. Später wurde er von seinem Lehrer Filipe Pedrell gegen die in Spanien vorherrschende italie- nische Musik ausgebildet und gehört mit de Falla und Albéniz zu den Begründern des neueren nationalspanischen Musikstils. Darum führen auch Titel wie der »spanische Chopin« oder »unser Schubert« in die Irre, denn keiner dieser Vergleiche trifft seine kompositorischen Absichten. Er hat vor allem Klaviermusik geschrieben. Am bekanntesten ist sein zwischen 1909/10 entstandener, auf zwei Hefte aufgeteilter Zyklus von sechs Charakterbildern »Goyescas«, der unter dem Eindruck der Gemälde von Francisco de Goya (1746–1828) entstanden ist. Sehr berühmt ist das Stück »Quejas ó la maja y el ruiseñor« (»Das schöne Mädchen und die Nachtigall«), schon weil Consuelo Velázquez auf die Melodie später seinen Schlager »Bésame mucho« komponierte .

José Menor

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98

Montag, 17. Oktober16.00 Uhr, Hotel Fischerwiege – Dünenhaus Ahrenshoop

Nachmittagskonzert »Ernst und heiter«Ionut Stefanescu, FlöteCristian Niculescu, KlavierTrio Contraste Plus: Sorin Petrescu, Keyboard Ionut Stefanescu, FlöteDoru Roman, SchlagzeugDorin Cuibariu, Klarinette

NACHMITTAGSKONZERT SONDERKONZERT

Sonntag, 16. Oktober20.00 Uhr, Seemannskirche Prerow

Sonderkonzert »Musikalische Reise von der Klassik zur Filmmusik«Ionut Stefanescu, FlöteAna-Maria Lungu, ViolineDorin Cuibariu, Klarinette, Saxofon und mehr Cristian Niculescu, OrgelSorin Petrescu, Keyboard Doru Roman, Schlagzeug

PROGRAMM

Georg F. Händel (1685–1759)Die Ankunft der Königin von Saba(aus dem 3. Akt des Oratoriums »Solomon«)

J. S. Bach (1685–1750)Menuett and Badinerie (aus der Suite Nr. 2 in h Moll)

Antonio Vivaldi (1678–1741)Winter: Largo (aus den Jahreszeiten)

Marin Marais (1656–1728)Le Basque

Joseph Haydn (1732–1809)Serenade (aus dem Streichquartett op. 3 Nr. 5)

Ludwig van Beethoven (1770–1827)Türkischer Marsch (aus der Oper Die Ruinen von Athen op. 113)

W. A. Mozart (1756–1791)Rondo alla turca (aus der Sonate für Klavier in A-Dur KV 331)

Pause

Ernst-Lothar von Knorr (1896–1973) Nächtliche Suite

George Enescu (1881–1955)Morgengebet

Christoph J. Keller (*1959)Mozart in Argentinien Beethoven in Brasilien

Andrei Tanasescu (*1955)Ciuleandra

Leonard Bernstein (1918–1990)West Side Story (Auszüge)

Ionut Stefanescu

PROGRAMM

J.S.Bach (1685–1750)Sonata Nr. 2 Es-Dur für Flöte und Continuo

Carlos Gardel (1890–1935)Tango Por una Cabeza

C. Ph. E. Bach (1714–1788)Hamburger Sonata Flöte und Continuo Henry Mancini (1924–1994)Medley Suite

Pause

Tiberiu Brediceanu (1877–1968)Drei Rumänische Tänze

Petre Elinescu (1869–1947)Rumänische Hirtenszenen

Dorin Cuibariu (*1970)Transsilvanische Suite 3 Rumänische Volkstänze • Mocirita cu trifoi • Geampara • Calusul

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1110 MUSIKFILMMUSIKFILM

Montag, 17. Oktober20.30 Uhr, Hotel The Grand Ahrenshoop

Stummfilmkonzert »Tabu« von Friedrich Wilhelm Murnau mit Musik von Violeta Dinescu Einführungsgespräch mit der Komponistin Trio Contraste Plus: Ionut Stefanescu, FlöteSorin Petrescu, KlavierDoru Roman, SchlagzeugDorin Cuibariu, Klarinette & Saxofon

»Tabu«, die letzte Regiearbeit von Friedrich Wilhelm Murnau, wurde mit Laienschauspielern an Originalschauplätzen in der Südsee gedreht und ist zugleich Spielfilm und ethnografische Studie. Murnau hinter- legt die Flucht zweier Liebenden mit Bildern einer noch scheinbar unberührten polynesischen Inselwelt, einem »verlorenen Paradies« aus dem Blickwinkel des Europäers. In einem ständig bewegten Spiel von Licht und Schatten inszeniert er deren Bewohner beim Tanz, Angeln, Tauchen und Paddeln vor der Kulisse eines Wasserfalls und bei der Arbeit mit ihren Booten. Ursprünglich hatte Murnau den Film mit Tonaufnahmen polynesischer Tänze und Gesänge vertonen wollen, dazu sollte es jedoch nicht mehr kommen. Am 11. März 1930 erlag er den Verletzungen in Folge eines Autounfalls und konnte die Premiere seines Films nicht mehr erleben.

Die zeitgenössische Komponistin Violeta Dinescu hat für »Tabu« einen kongenialen »Soundtrack« komponiert, der die Handlung zum einen paraphrasiert und zum anderen kontrapunktiert. Das Ensemble Contraste, eines der renommiertesten Ensembles für Filmbegleitung, lässt die Vorführung zu einem atemberaubenden Erlebnis werden.

Bei ihrer Suche nach einer passenden Klangwelt hat Dinescu zunächst die Filmstruktur analysiert: »Murnaus visuelle Sprache«, so die Kom- ponistin, »ist in ihren Zusammenhängen von jener Art, wie sie auch für musikalische Strukturen charakteristisch ist. Es ist ihm gelungen, eine Korrespondenz zwischen sichtbaren und unsichtbaren Elementen des Films zu kreieren. Murnaus Film ›Tabu‹ wirkte auf mich wie ein Musikstück. Als ich ihn stumm anschaute, entdeckte ich Leitmotive und melodische Stränge, die man verfolgen kann. Mich faszinierte diese hörbare Wir- kung des Films. Meiner Aufgabe, eine Begleitkomposition zu schreiben, suchte ich insofern gerecht zu werden, dass ich für den innerlich- poetischen, ja schmerzvollen Klang der Filmerzählung einen adäquaten Aus- druck schaffte. Um der differenzierten Struktur des Films Kontur zu geben, galt es zunächst, ein Netz von Synchronpunkten zu knüpfen, das Bild und Klang zur idealen Einheit bindet. Andererseits erfordert der Live-Aspekt der Aufführung über solche Genauigkeit hinaus frei notierte Sektionen, in denen sich der Dirigent nach Gutdünken auf das Bild einstellen kann.«

Friedrich W. Murnau

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1312

Der in Lüttich geborene Geiger, Dirigent und Komponist Eugène Ysaÿe hat für sein Instrument, die Violine, äußerst anspruchsvolle und schwer zu spielende Werke komponiert. Den Höhepunkt seines Schaffens bilden die sechs Sonaten für Violine solo op. 27 von 1923. In dieser Zeit schrieb er auch seine Sonate für Violoncello solo. Sie ist Maurice Dambois gewidmet, dem renommierten belgischen Cellisten und Komponisten, der Mitglied des Trio Eugène Ysaÿe und des Quatuor Eugène Ysaÿe war. Vermutlich hat Dambois die Fingersätze für die erste Ausgabe vorbereitet.

Paul Hindemith begann seine musikalische Ausbildung als Geiger und beherrschte am Ende seines Lebens nahezu jedes Instrument. Seine Sonate für Violoncello allein, op. 25/3, komponierte er im Juli 1922 während des Kammermusikfestes in Donaueschingen. Über deren Entstehung hält er im Werkverzeichnis fest: »Da haben wir in Donaueschingen mal ein Wettkomponieren gemacht, 4 Sätze habe ich an dem Abend geschrieben.« 1917 hatte er noch polemisch verkündet, er wolle »Musik schreiben und keine Lied- und Sonatenformen«. Zwei Jahrzehnte später, zwischen 1935 und 1942, verfasste er einen fast schon enzyklopädischen Zyklus von 15 Solo- und vom Klavier begleiteten Sonaten. Jedes dieser Stücke bezeugt Hindemiths intensive Auseinandersetzung mit den Werken dieser Gattung, die für ihn bereits mit der barocken sonata beginnt.

CELLO ABENDCELLO ABEND

Dienstag, 18. Oktober20.30 Uhr, Kunstmuseum Ahrenshoop

Cello-Abendmit Alexey Stadler

PROGRAMM

Johann S. Bach (1685–1750)Suite Nr. 1 G-Dur für Violoncello solo BWV 1007• Prelude• Allemande• Courante• Sarabande• Menuett I • Menuett II• Gigue

Eugène Ysaÿe (1858–1931)Sonate pour Violoncelle Seul, c-moll, op. 28 (1924) • Grave. Lento e sempre sostenuto• Intermezzo. Poco allegretto e grazioso• In modo di recitativo. Adagio• Finale con brio. Allegro – Tempo fermo

Johann S. Bach (1685–1750)Suite Nr. 3 C-Dur für Violoncello solo BWV 1009 (Bearbeitung für Violoncello und Klavier von Robert Schumann)• Prélude• Allemande• Courante• Sarabande• Bourrée I – II – I• Gigue

Paul Hindemith (1895–1963)Sonate für Violoncello allein, op. 25/3 (1922)• Lebhaft, sehr markiert• Mäßig schnell, gemächlich• Langsam – Ruhig• Lebhafte Viertel• Mäßig schnell

Brahms war begeistert von Bachs 6 Suites a Violoncello solo senza Basso. Gegenüber Clara Schumann äußert er: »Auf einem System, für ein kleines Instrument, schreibt der Mann eine ganze Welt von tiefsten Ge- danken und gewaltigsten Empfindungen.« Die zwischen 1717 und 1723 komponierten Suiten bilden das Schwesternwerk von Bachs 6 Violin- soli »senza Basso accompagnato«. In der Musikgeschichte existieren nur wenige Werke für Cello solo, die vor seiner Komposition entstanden sind. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Bach die »Ricercari« von Domenico Gabrielli oder Giuseppe Jacchinis Solo-Sonaten kannte.

Alexey Stadler

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1514 KAMMERKONZERTKAMMERKONZERT

In seinem Schaffen nimmt die Beschäftigung mit den Werken anderer Komponisten einen großen Raum ein. Ein Stück zu bearbeiten bezeichnet Busoni als »Anpassung fremder Ideen auf die Persönlichkeit des Vor- tragenden.« Streng verwahrt er sich dagegen, Komposition und Bearbeitung als Gegensatz zu verstehen. Letzteres ist für ihn als »musikdenkenden Pianisten« ein Prinzip kompositorischen Denkens.

Von Bach, der neben Mozart und Liszt eine große Bedeutung in seiner künstlerischer Entwicklung einnimmt, hat Busoni nach eigenen Worten gelernt, dass »eine gute, große, ›universelle‹ Musik dieselbe bleibt, durch welches Mittel sie auch ertönen mag.« Die ersten drei Sätzen seiner 1885 komponierten »Kleinen Suite« scheinen vor dem musikalischen Hinter- grund von Bachs Gambensonaten entstanden zu sein.

Seine sechste Sonatine gab Busoni 1920 unter dem Titel »Kammer-Fantasie über Bizets Carmen« heraus. Hier knüpft er an Liszts Opern- paraphrasen an, distanziert sich aber mit der Überschrift »Kammer-Fanta-sie« von deren extravaganter Geselligkeit. Zu hören sind die Ouvertüre und die Habanera.

Wie einst Brahms hat auch Busoni die Chaconne aus der d-Moll-Partita für Violine solo BWV 1004 für Klavier bearbeitet. Während Brahms nur die linke Hand einsetzt, transkribiert Busoni die Vorlage fast orchestral und lotet mit seiner virtuosen Fassung die Grenzen der Pianistik des 19. Jahrhunderts aus.

Auch Brahms’ Sonate für Klavier und Violoncello e-Moll, op. 38, ist ein Bekenntnis zu Bach. Im Kopfsatz sind Polyphonie und Homophonie, Kontrapunkt und Harmonik, im Finale Fuge und Sonate aufs Engste mitei- nander verbunden. Das Zentrum der Sonate bildet ein Intermezzo aus einem stilisierten Menuett und einem Valse triste. Die Exposition des Allegro- Finales wird durch eine Tripelfuge eröffnet, deren erstes Thema dem Contrapunctus inversus a 3 aus Bachs »Kunst der Fuge«, BWV 1080, 13.1. entnommen ist.

Ferruccio Busoni, 1866 in Empoli bei Florenz geboren, war einer der eigen- willigsten und virtuosesten Pianisten seiner Zeit und gilt in seinem kompositorischen Schaffen ähnlich wie Franz Liszt als Wegbereiter der Moderne. In seinem »Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst« von 1906, der großen Anklang in seiner Komponistengeneration fand, spekuliert Busoni über die Erweiterung des Dur-Moll-Systems durch Drittel- und Sechsteltöne, über die Einführung einer siebentönigen Skala und über die elektronische Erzeugung von Tönen. Es gelang ihm aber nur ansatzweise, seine Überlegungen kompositorisch umzusetzen.

Mittwoch, 19. Oktober 20.30 Uhr, Hotel The Grand Ahrenshoop

Kammerkonzert Hommage an Ferruccio Busoni zum 150. GeburtstagMaurizio Baglini, Klavier & Silvia Chiesa, Cello Cristian Niculescu, Klavier

PROGRAMM

Johann S. Bach (1685–1750)Suite Nr. 3 C-Dur für Violoncello solo BWV 1009 • Prélude• Allemande• Courante• Sarabande• Bourrée I – II – I• Gigue

Ferruccio Busoni (1866–1924)Kleine Suite für Violoncello und Klavier op. 23 • Rato ma energico• Andantino con grazia• Rato ma brioso• Rato ma con brio Ferruccio Busoni (1866–1924)Sonatina super Carmen für Klavier

Johann S. Bach (1685–1750) (Bearbeitung Ferruccio Busoni)• Präludium Choral »Nun komm’ der Heiden Heiland«• Chaconne aus der Partita Nr. 2 für Violine Solo in d-Moll Ferruccio Busoni (1866–1924)Finnländische Volksweisen op. 27, BV 227für Klavier zu vier Händen• Andantino – Vivace – Tranquillo

Johannes Brahms (1833–1897)Sonate für Pianoforte und Violoncello e-Moll op. 38• Allegro non troppo• Allegretto quasi Menuett• Allegro

Maurizio Baglini & Silvia Chiesa

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1716KINDERKONZERT

Donnerstag, 20. Oktober20.30 Uhr, Hotel The Grand Ahrenshoop

Georg Kreisler-Abend »Granteln am Strand«Reinhold Wolf, Gesang Thomas Palm, Klavier

PROGRAMM

Georg Kreisler (1922–2011)• Der Opernboogie • Zwei alte Tanten tanzen Tango • Demontage • Das Triangel • Zu leise für mich• Das Beste• Der Musikkritiker

• Bidla buh • Es wird alles wieder gut • Die Hexe • Bessarabien • Taubenvergiften

und noch viele Lieder mehr…

Donnerstag, 20. Oktober15.00 Uhr, Strandhalle Ahrenshoop

Kinderkonzert »Jeux d’enfants« Jon Kiriac, SprecherTatiana Mejia, TanzKlavierduo Zsuzsa Bálint & Cristian Niculescu

PROGRAMM

Georges Bizet (1838–1875)Jeux d’enfants op. 22 für Klavier zu vier Händen

• Die Schaukel (Rêverie)• Der Kreisel (Impromptu)• Die Puppe (Berceuse)• Die Schaukelpferde (Scherzo)• Trompete und Trommel (Marche)

• Die Seifenblasen (Rondino)• Bäumchen wechsle dich (Esquisse)• Blinde Kuh (Nocturne)• Kleiner Mann, kleine Frau (Duo)• Auf dem Ball (Galop)

GEORG KREISLER-ABEND

Tatiana Mejia & Jon Kiriac

Das Programm enthält Chansons aus Georg Kreislers Zyklus »Lieder zum Fürchten« und einige von den »Nichtarischen Arien«, welche vom täglichen Kampf mit den kleinen Lebensproblemen erzählen und sehr viel Wahrheit und tiefgründiges Verständnis enthalten, sowie auch ein paar der schonungslosen »Seltsamen Liebeslieder«, welche hart und un- barmherzig, dabei aber zweifellos tief empfunden und ohne jede falsche Sentimentalität sind. Kreislers oft surrealistische und symbol-schwangere Chansons sind geprägt von einer facettenreichen und poesievollen Sprache.

Reinhold Wolf beleuchtet Kreislers Kompositionen von verschiedenen Seiten und führt uns eine Reihe bunter Charaktere sowie kritische Momente des menschlichen Daseins lebhaft vor Augen. Er nähert sich diesen einzigartigen Liedern nicht nur von der rein sprachlichen und gesanglichen Seite, sondern bezieht ebenso darstellerische Komponenten mit ein.

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1918GEORG KREISLER-ABEND

Freitag, 21. Oktober 20.30 Uhr, Hotel The Grand Ahrenshoop

Duo-Abend »Armenische Rhapsodie«Klavierduo Zsuzsa Bálint & Cristian Niculescu

DUO-ABEND

PROGRAMM

Dmitri Schostakowitsch (1906–1975)Suite in fis-Moll für zwei Klaviere (1922) • Präludium• Phantastischer Tanz• Nocturne• Finale

Concertino für zwei Klaviere op. 94

Arno Harutyuni Babadschanian (1921–1983) Alexander Arutiunian (1920–2012)Armenische Rhapsodie für zwei Klaviere

Aram Khachaturjan (1903–1987)Walzer aus der Suite Masquerade

Zusammen mit dem bekannten Liedbegleiter Thomas Palm, seinem lang- jährigen Kammermusikpartner, zeigt er überdies die reichhaltige musikalische Substanz dieser Kompositionen auf. Dies alles geschieht in einer klug durchdachten Balance, und vor uns entstehen Kreislers Lieder in einer ganz neuen und eigenen Färbung.

Reinhold Wolf und Thomas Palm beweisen auf vielschichtige und eindringliche Weise, dass die Lieder von Georg Kreisler in den rund fünfzig Jahren seit ihrer Entstehung nichts an Aktualität und Intensität verloren haben. »Georg Kreislers Chansons sind Kunstwerke und vermutlich sogar historisch bedeutsame, denn sie vollziehen den Einbruch der Kunst in das Chanson beziehungsweise den Aufstieg des Chansons in die Kunst.« (Hans Weigel, Wien 1963)

»Niemand vermag zu sagen, was Georg Kreislers Schöpfungen eigentlich sind; sie sind Lieder, die keine sind, sondern Chansons, die keine sind; sie sind sowohl lyrische Dichtungen mit Musikbegleitung als auch Musikstücke mit Textbegleitung, aber sie sind weder das eine noch das andere wirklich. Kreisler schockiert mit seinen Liedern, ohne bewusst schockieren zu wollen. Er sieht die Welt nicht böse an, sondern er betrachtet sie und findet, sie sieht böse aus. Seine Lieder sind sehr heiter, aber auch tieftraurig, ihr Pessimismus ist amüsant, ihre Spaßhaftig- keit beängstigt; und wenn wir genau wüssten, was das eigentlich bedeutet: kabarettistisch, dann könnten wir sagen, dass sie nicht kaba- rettistisch sind.« (Hans Weigel, Wien 1962)

Cristian Niculescu & Zsusza BalintThomas Palm & Reinhold Wolf

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2120DUO-ABEND MUSIKFILM

Samstag, 22. Oktober 16.00 Uhr, Hotel The Grand Ahrenshoop

Musikfilm am Nachmittag»Yehudi Menuhin – Die Violine des Jahrhunderts« von Bruno Monsaingeon zum 100. Geburtstag von Yehudi Menuhin

Dmitri Schostakowitsch schrieb sein Concertino für zwei Klaviere op. 94 1953 für seinen Sohn Maxim, der es 1954 zusammen mit Alla Maloletkowa im Kleinen Saal des Moskauer Konservatoriums uraufführte. Die Suite in fis-Moll für zwei Klaviere (1922) ist dem Gedenken an seinen Vater, Dmitri Boleslawowitsch Schostakowitsch, gewidmet. Bei der Uraufführung am 20. Februar 1925 im Moskauer Konservatorium saßen der Komponist und der Pianist Lew Nikolajewitsch Oborin an den Flügeln.

Armenien, ein Land, das sich an der geographischen Grenze zwischen Orient und Okzident erstreckt, bildet seit jeher eine Verbindungsachse der unterschiedlichsten Kulturkreise und Mentalitäten. Internationale An- erkennung erlangte die armenische Musik zunächst durch die Werke von Aram Chatschaturian, später kam Arno Harutyuni Babadschania hinzu, der 1921 in Jerewan geboren wurde und 1983 in Moskau starb. Der Komponist stand zunächst unter dem Einfluss von Rachmaninoff und Chatschaturian und orientierte sich an der armenischen Volksmusik. 1950 entstand eines seiner bekanntesten Werke: die Armenische Rhapso- die für zwei Klaviere. Ende der 50er Jahre öffnete er sich musikalischen Neuerungen und löste sich sogar von der Tonalität. Prominente Pianisten wie Emil Gilels haben für die Verbreitung seiner Werke auch außerhalb der damaligen UdSSR gesorgt.

Aram Chatschaturjan, 1903 in Tiflis/Georgien geboren, gehört gemein- sam mit Prokofjew und Schostakowitsch zu den bedeutendsten sowjetischen Komponisten. 1939 erhielt er den Auftrag, die Bühnenmusik zu Michael Lermontows Schauspiel Masquerade zu komponieren, die das Milieu des zaristischen Petersburg behandelt. Nach dem großen Erfolg entschloss er sich 1945, daraus fünf Stücke – Walzer, Nocturno, Mazurka, Romanze und Galopp – zu einer Orchestersuite zusammenzustellen.

Yehudi Menuhin, 1976

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2322 KAMMERKONZERT

Samstag, 22. Oktober 20.30 Uhr, Hotel The Grand Ahrenshoop

Grosses Kammerkonzert Reinhold Wolf, ViolineDaniela Jung, ViolaFriedemann Ludwig, Cello Cristian Niculescu, Klavier

PROGRAMM

Ludwig van Beethoven (1770–1827) Streichtrio c-Moll, op. 9 Nr. 3 • Allegro con spirito • Adagio con espressione • Scherzo. Allegro molto e vivace• Finale. Presto

Robert Schumann (1810–1856) Klavierquartett Es-Dur, op. 47 • Sostenuto assai – Allegro ma non troppo• Scherzo. Molto vivace – Trio I – Trio II • Andante cantabile • Finale. Vivace

KAMMERKONZERT

Die Gattung Streichtrio führt ein bescheidenes Dasein. Beethoven hat vier komponiert; von Schubert existiert neben Fragmenten nur ein voll- endetes Streichtrio. Die drei großen deutschen Kammermusikkomponisten des 19. Jahrhunderts Mendelssohn-Bartholdy, Schumann und Brahms schrieben gar keine Streichtrios mehr. Erst im 20. Jahrhundert wandten sich Reger, Hindemith, Webern und Schönberg wieder dieser Gattung zu.

Obwohl Beethoven die Streichtrios op. 9 als die besten Stücke seines bis dahin komponierten Gesamtwerks bezeichnete, schrieb er fortan nur noch Streichquartette. Im letzten seiner drei Trios in c-Moll kann man sich des Eindrucks kaum erwehren, dass der Komponist in jedem Takt die zahlenmäßige Beschränkung der Stimmen durch eine besonders artifizielle Kompositionsweise zu kompensieren versucht. Beethoven besaß eine Vorliebe für die Tonart c-Moll, wovon vor allem der Kopfsatz des Streichtrios Zeugnis ablegt. Im langsamen Satz lichtet sich die Grund- tonart nach C-Dur auf, um im Thema gleich wieder nach c-Moll einzutrüben. Das Scherzo steht überraschenderweise im 6/8-Takt und bildet damit eventuell ein Modell für die späteren Scherzi von Mendelssohn-Bartholdy oder Brahms. Ganz ungewöhnlich für Beethoven ist der Schluss: statt die Duraufhellung in der Coda im Fortissimo zu inszenieren, lässt er den Satz wie auf Zehenspitzen laufend ausklingen.

Nach einer Woche intensiver Arbeit notierte Schumann am 30. Oktober: »Früh das Quartett beinahe ganz vollendet mit großer Zufriedenheit.« Wenige Monate später fand im Hause Schumann eine erste private Auf- führung des Werks statt. Wenn Clara Schumann, für die der Klavier- part geschrieben worden ist, bemerkt, das Es-Dur-Quartett sei »so jugend- lich und frisch, als wäre es das Erste«, dann spielt sie darauf an, dass Schumann bereits 15 Jahre zuvor ein Klavierquartett in c-Moll komponiert, aber zur Seite gelegt hatte. Und schon dort suchte er nach einer thema- tischen Verknüpfung zwischen den Sätzen. Den Kopfsatz eröffnet eine Sos- tenuto-Introduktion, in der das Hauptthema vorbereitet wird. Spätestens wenn im Seitenthema die Violine die Choralmelodie »Wer nur den lieben Gott lässt walten« intoniert und so die zuvor erklingenden Staccato- Tonleitern zu dem der Melodie vorausgeschickten Kontrapunkt erklärt, fragt der Hörer nach einer poetischen Absicht dieser Musik, die er in einem Werk der absoluten Musik nicht unbedingt erwartet. Das Perpetuum mobile- Scherzo schreibt Schumann ganz in die Nähe der Elfenscherzi Mendels-sohnscher Prägung. Das Andante cantabile gehört zu den bedeutendsten langsamen Sätzen in Schumanns Kammermusik. Das Finale ist eine sehr eigene Auslegung des Sonatenrondos. Der Refrain ist ein vierstimmiges Fugato. In der Durchführung steigert Schumann den kontrapunktischen Aufwand und unterstreicht dies durch unüberhörbare Anspielungen an das Finale aus Mozarts letzter Symphonie. In der Coda führt Schumann die beiden Motive des Anfangs in einem Doppelfugato zusammen.

Ludwig van Beethoven

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2524KAMMERKONZERT KAMMERKONZERT

1781 quittierte Mozart endgültig seinen Dienst in Salzburg und siedelte nach Wien über. Dort lernte er Baron Gottfried van Swieten (1733–1803) kennen, der über eine stattliche Sammlung von Werken Bachs und Händels verfügte. Mozart eignete sich die Technik der Fugenkomposition dadurch an, dass er zunächst drei Fugen aus dem »Wohl- temperierten Klavier«, eine aus der »Kunst der Fuge« und eine Fuga Wilhelm Friedemann Bachs für Streichtrio bzw. -quartett arrangierte und ihnen jeweils ein eigenes Präludium hinzufügte. Er transponierte dabei die Tonarten. So hat er die fis-Moll-Fuge aus dem 2. Band des »Wohltem-perierten Klaviers« nach g-Moll versetzt. Erst nach diesen Bearbei- tungen hat er eigene Fugen komponiert.

Kurz bevor sich Max Reger Ende September 1914 seiner Komposition für Solocello zuwandte, schrieb er zwei Werke für Solovioline: die Sechs Präludien und Fugen op. 131a für Violine und die Drei Duos (Canons und Fugen im alten Stil) op. 131b für zwei Violinen (beide im April 1914). In einen Brief an Karl Straube äußert er: »Dein alter Reger, der Solo- sonaten [sic] für Violoncello schreibt! Verrückte Idee – aber erzieherisch ungemein wertvoll betr. ›musikalischer Keuschheit‹«. In der Beschränkung zeigt sich der Meister. Und was läge näher, als zu »Anfang und Ende aller Musik«, wie Reger zeitlebens betonte, zurückzukehren: zu Bach? Der große Meister bildet für ihn den musikalischen Ausgangspunkt, aber kein Modell, und daher ist Regers Suite auch nicht als Folge von Tanzsätzen komponiert.

Mozarts zwei Duos für Violine und Viola KV 423 und 424 haben eine merkwürdige Entstehungsgeschichte. 1783 erhielt Michael Haydn von Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo den Auftrag, eine Serie von sechs Duetten für Violine und Viola zu komponieren. Er machte sich an die Arbeit, erkrankte dann und konnte sie innerhalb der vereinbarten Frist nicht vollenden. Als sein Dienstherr ihm drohte, sein Gehalt zu sperren, wenn er weiter säumig sei, sprang Mozart ein, komponierte die beiden noch fehlenden Stücke innerhalb von zwei Tagen und erlaubte es Haydn, sie in seine Sammlung aufzunehmen und unter seinem Namen zu veröffentlichen.

1816/17 schrieb Schubert zwei Streichtrios, die – wie schon seine frühen Streichquartette – den Brüdern und dem Vater zugeeignet sind. Das erste Trio, B-Dur (D 471), blieb unvollendet. An den vollständigen ersten Satz, Allegro, schließen sich 39 Takte eines unvollendeten Andante an. Wie im Falle der »Unvollendeten« Symphonie oder dem Quartettsatz c-Moll liegen die Gründe für den Abbruch der Komposition im Dunklen.

Sonntag, 23. Oktober 12.00 Uhr, Schifferkirche Ahrenshoop

Kammerkonzert Hommage an Max Reger zum 100. TodestagReinhold Wolf, ViolineDaniela Jung, ViolaFriedemann Ludwig, Cello

PROGRAMM

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Adagio und Fuge für Streichtrio KV 404a, Nr. 2 (nach der Fuge Nr.14 in fis-Moll aus dem »Wohltemperierten Klavier«, 2. Teil, von Johann Sebastian Bach, BWV 883)

Max Reger (1873–1916) Suite Nr. 1 für Violoncello solo d-Moll, op. 131c, 2 • Präludium: Largo• Gavotte: Allegretto• Largo• Gigue: Vivace

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Duo G-Dur für Violine und Viola KV 423• Allegro• Adagio• Rondeau. Allegro Franz Schubert (1797–1828) Streichtrio B-Dur, D 471• Allegro

Friedemann Ludwig

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Sonntag, 23. Oktober 20.30 Uhr, Hotel The Grand Ahrenshoop

Abschlusskonzert Liszt, Hip-Hop, Fußball – Die klasse Klassik Show von Andreas Kern, Klavier & Multimedia

Andreas Kern ist ein Pianist, der es faustdick in den Fingern hat. Immer wieder probiert er neue Projekte und Konzertformate aus, um ein breiteres Publikum für klassische Musik zu begeistern. In »Piano Battle« duelliert er sich musikalisch mit seinem langjährigen Klavierpartner Paul Cibis auf den Feldern Klassik, Hip-Hop und Pop, während das Pub- likum die Rolle des Schiedsrichters übernimmt. Die Verknüpfung von pianistischer Brillanz mit hohem Entertainment führte zum internationalen Erfolg der Show.

In seiner neu konzipierten One-Man-Show »Liszt, Hip-Hop, Fußball« strapaziert Kern Klaviertasten und Bauchmuskeln gleichermaßen auf unterhaltsame Art und Weise. Denn sein pianistisches Können steht in einem direkt proportionalen Verhältnis zu seinem komödiantischen Talent. Als »Special Guest« steht ihm in Ahrenshoop der Künstlerische Leiter Cristian Niculescu zur Seite. Ob »Blutgrätschen« im Spiel zum Einsatz kommen, wissen wir noch nicht, aber sicher ist, dass es zu handfesten Handkantenschlägen kommen wird, wenn Kern die interpretatorischen Mentalitätsunterschiede in China, Russland und Japan anhand eines Mozart- Beispiels verdeutlicht. Und was tut eigentlich ein Pianist, wenn er zu einem Konzert nach Kamerun eingeladen wird – und weit und breit ist kein Flügel zu sehen? Lassen Sie sich überraschen…

ABSCHLUSSKONZERT KÜNSTLER 2016

José Menor, Klavier

José Menor gab sein Debut im Alter von 15 Jahren in der Car-negie Hall als erster Preisträger des World Piano Wettbewerbs in Cincinnati. Schnell folgten wei-

tere Preise und Auszeichnungen, die den Grundstein zu seiner Karriere als Solist legten. Nach seiner von der Presse hoch gelobten Londoner Aufführung des »Concierto Fantástico« von Isaac Albéniz mit dem Royal Philharmonic Orchestra (RPO) folgten Konzerteinladun-gen aus der ganzen Welt, insbesondere aus den USA – Menors Konzertinterpretation wurde wegweisend. Seit-dem gilt der gleichermaßen anerkannte Interpret klassischer wie moderner Musik als »großer Botschafter spanischer Musik« (Melómanos Magazine) und als »Re- volutionär seines Instruments« (Hèctor Parra). Enga- giert setzt er sich für die Musik zeitgenössischer spani-scher Komponisten ein. Seine Aufnahme der gesamten Klaviersolowerke von Joan Guinjoan wurde vom Fono Forum Magazine mit vier Sternen bewertet, auf den Schwetzinger SWR Festspielen und im Palau de la Música Catalana in Barcelona interpretierte er die Klaviersolowerke von Parra und führte kürzlich dessen »Zyklus Cinc« urauf.

2016 befindet sich der Pianist auf einer Granados-Welttournee. Er eröffnete die Jubiläumsfeierlichkeiten zu dessen 100. Geburtstag mit einer vom Fernsehen übertragenden Darbietung der gesamten »Goyescas« von Granados. Es folgten Konzerte beim Pekings Arts Festival in China, beim »Martha Argerich Projekt« Festi-val in der Schweiz und in der Carnegie Hall, wo er einen »leidenschaftlichen und überzeugenden« Klavierabend (New York Classical Review) gab und sein Publikum zu standing ovations hinriss. Als Solist spielte Menor u.a. mit dem Wuhan Philharmonic Orchestra (China), dem Montevideo Philharmonic Orchestra (Uruguay), dem Redlands Symphony Orchestra (USA), den Wroclaw and Bydgoszcz Philharmonics (Polen), der Sinfónica de Xalapa (Mexico), mit RTVE in Madrid und OBC in Bar- celona. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen Philip Setzer (Emerson Quartet), Ransom Wilson, Dai Miyata, Alexander Sitkovetsky and Francisco Fullana. Zahl- reiche Aufführungen von Menor wurden live über- tragen, u.a. von TVE, TV3, CNN, BBC Radio 3, SWR 2, RNE, Catalunya Música, Radio Canada, ABC Classic FM Australia, WXEL und WWFM (USA).

Alexey Stadler, Cello

Die Saison 2015/2016 hält für Alexey Stadler eine Vielzahl an hochkarätigen Engagements be-reit. Der Gewinner des Tonali12 Grand Prix in Hamburg ist mit dem

Young Philharmonic Orchestra Jerusalem Weimar unter Leitung von Michael Sanderling im Konzerthaus Berlin, in Weimar, in Chorin und auf Tournee in Israel zu hören. Unter dem Dirigenten Vladimir Ashkenazy tritt er mit dem Orchestra della Svizzera Italiana und der San Francisco Symphony auf; mit dem Tokyo Symphony Orchestra spielt er unter Michael Sanderling und mit dem Orquestra Sinfónica de las Islas Baleares unter Joji Hattori. Stadler ist zum International Chamber Music Festival Stavanger, zu den Festspielen Meck-lenburg-Vorpommern und zum Menuhin Festival in Gstaad eingeladen.

Als Solist ist Alexey Stadler bereits mit dem Mariinsky Orchester, den St. Petersburger Philharmo-nikern, dem London Chamber Orchestra, den Mün-

chener Symphonikern, dem Irish Chamber Orchestra, dem Haydn Orchester Bozen und unter Dirigenten wie Valery Gergiev und Marek Janowski aufgetreten. Als Kammermusiker spielte er mit Janine Jansen, Boris Brovtsyn, Akiko Suwanai, Maxim Rysanov, Torleif The-deen, Jörg Widmann, Itamar Golan, Igor Levit, Martin Grubinger und dem Ebene Quartet. Celloabende gab er beim Heidelberger Frühling, dem Schleswig-Holstein Musik Festival und dem Vinterfest in Mittelschweden. 2012 trat er auf dem Kammermusikfestival »Chamber Music Connects the World« der Kronberg Academy zusammen mit Gidon Kremer, Yuri Bashmet und Chris-tian Tetzlaff auf.

Der Sohn einer Musikerfamilie begann als Vier-jähriger mit dem Cellospiel und war Schüler der Rimsky Korsakov Musikschule von Sankt Petersburg. An der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar studierte Stadler in der Klasse von Wolfgang Emanuel Schmidt. Meisterkurse belegte er bei David Geringas, Frans Hel-merson, Lynn Harrell, Steven Isserlis, Andras Schiff und Michael Sanderling. Stadler war Stipendiat der »Oscar und Vera Ritter-Stiftung« und der »Alfred Töpfer Stiftung« in Hamburg.

Andreas Kern

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Maurizio Baglini, Klavier

Maurizio Baglini, 1975 in Pisa geboren, gewann mit 24 Jahren den »World Music Piano Master« von Monte Carlo. Seitdem gastiert er regelmäßig auf international

bekannten Festivals wie La Roque d’Anthéron, Locken-haus, Yokohama Piano Festival, Australian Chamber Music Festival, Benedetti Michelangeli di Bergamo e Brescia und dem Rossini Opera Festival. Als Solist und Kammermusikpartner spielt er an großen Häusern wie der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Teatro alla Scala di Milano, der Salle Gaveau de Paris, dem Kennedy Center in Washington, dem Auditorium del Louvre, dem Gasteig in München und dem Maggio Musicale Fiorenti-no. Er arbeitet mit Dirigenten wie Antonello Allemandi,

Daniel Cohen, Karl Martin und Donato Renzetti zusam- men. Seit 2005 hat er über 200 Konzerte mit der Cellistin Silvia Chiesa gegeben.

Mit seinem 2008 gestarteten Projekt »Ode an die Freude« führt Baglini weltweit die Neunte Sinfonie von Beethoven in der Klavierbearbeitung von Liszt auf (so-listische Version oder auch zusammen mit Chor und Sängern). »Web Piano« ist ein von ihm und dem multi-medialen Künstler Giuseppe Andrea L’Abbate in großen Theaterhäusern inszeniertes Musik-Videoprojekt. Bag- linis umfangreiche Diskographie umfasst mehrere Liszt- und Schumann Interpretationen, Domenico Scarlattis Tänze und das gesamte Klavierwerk von Mussorgsky. 2016 haben er und Silvia Chiesa ein Album mit allen Klavier-/Celloduos von Rachmaninov aufgenommen. Seit 2005 leitet Baglini das Amiata Piano Festival in der Toscana. Seinen ersten Masterkurs gab er im letzten Jahr an der Accademia Stauffer in Cremona.

Silvia Chiesa, Cello

Die Mailänderin Sivlia Chiesa ist eine international anerkannte Cellistin. Konzerttourneen füh-ren sie regelmäßig auf alle Konti- nente. Ihr umfangreiches Reper-

toire erstreckt sich auch auf zu Unrecht vergessene Stücke wie die meisterhaften »Concerti per violoncello« von Nino Rota, die Chiesa mit der Orchestra Nazionale della Rai di Torino unter der Leitung von Corrado Rovaris aufgenommen und 2011 bei Sony Classical veröffent-licht hat. Das Album »Rota« erhielt begeisterte Kritiken.

Ein weiteres Interesse von Chiesa gilt den zeitge-nössischen Kompositionen für Violoncello, von denen sie viele in Italien uraufführte. 2015 führte sie mit der Orchestra Nazionale della Rai di Torino unter der Leitung

von Tito Ceccherini das ihr gewidmete und von Pier Paolo Pasolini inspirierte Stück »… tra la Carne e il Cielo« von Azio Corghi auf. Der Komponist Matteo D’Amico schrieb für sie sein »Concerto per violoncello e orchestra«, und 2016 spielte sie auf dem Cellofestival von Beauvais die ihr von Ivan Fedele zugeeignete »Hommage à Henri Dutilleux«. Als Solistin trat Chiesa unter der Leitung von Daniele Gatti, Daniele Rustioni, Luciano Acocella, Paolo Arrivabeni, Giampaolo Bisanti, Tito Ceccherini und Corrado Rovaris auf. Rai Radio3, Rai Sat, France Musique und France 3 übertrugen Live-Konzerte mit ihr.

Mit dem Pianisten Maurizio Baglini konzertiert die Cellistin seit 2005 in einem festen Duo. Zusammen haben sie eine CD mit Werken von Saint-Saëns, eine mit Schuberts Arpeggione und den Klavier-/Cellosonaten von Brahms sowie kürzlich eine Rachmaninow-CD auf- genommen. Chiesa spielt ein Cello von Giovanni Grancino aus dem Jahre 1697.

KÜNSTLER 2016 KÜNSTLER 2016

Zsuzsa Bálint, Klavier

Zsuzsa Bálint wurde in Siebenbür-gen, Rumänien, als Tochter einer Pianistin und eines Geigers gebo-ren. Mit 11 Jahren gab sie ihr Kla-vierdebüt mit Orchester und spielt

seit dieser Zeit regelmäßig mit Rumäniens führenden Orchestern zusammen. Sie absolvierte die Solistenklasse von Prof. Boris Bloch an der Folkwang Hochschule in Essen und machte 1996 ihr Konzertexamen bei Prof. Georg Sava an der Universität der Künste in Berlin. Seit 2005 ist sie Pianistin bei der international anerkannten Carl Flesch-Akademie in Baden-Baden. Als Solistin konzertierte sie in den Metropolen Eu-ropas und der USA (New York, Washington, London, Man-chester, Berlin, München, Hamburg, Köln, Paris, Lissabon, Porto, Bern, Turin, Wien, St.Petersburg, Budapest, Buka-rest). Von den Mitgliedern der Berliner Philharmoniker, des Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, des Deutschen

Symphonie Orchesters Berlin, des NDR Sinfonieorches-ters und des Konzerthausorchesters wird sie regelmäßig für Kammermusikprojekte engagiert. 2004 gründete sie das Xinowa Sej Ensemble für drei Klaviere, mit dem sie Werke namhafter Komponisten und Arrangeure aufführt. Mit dem Casanova Society Orchestra, einem Ensemble für Musik der 20/30er Jahre, begeistert sie das Publikum an vielen Orten in Deutschland. Kürzlich entstand ein Tango Solo-Programm in eigener Bearbei-tung, mit dem sie momentan sehr erfolgreich tourt. Zsuzsa Bálint hat zahlreiche Aufnahmen für den Rundfunk eingespielt, u.a. für den Bayerischen Rundfunk mit den Bamberger Symphonikern unter der Leitung von Karl-Heinz Steffens. Deutschlandradio und SWR strahlten live ihre Soloabende aus. An der University of Nebraska hält sie regelmäßig Meisterkurse. Sie wohnt in Berlin, wo sie als Dozentin an der Universität der Künste lehrt.

Cristian Niculescu, Klavier

Der Pianist Cristian Niculescu wurde zunächst an der Musik-hochschule Bukarest ausgebil-det und wechselte 1993 an die Hochschule der Künste Berlin

zu Hans Leygraf und Georg Sava. Als Teilnehmer re- nommierter internationaler Meisterkurse war er wie-derholt Meisterschüler von Dimitri Bashkirov in der Sommerakademie Mozarteum Salzburg. Der mehrfache Wettbewerbspreisträger begann seine Konzerttätigkeit in seiner Heimat Rumänien, wo er mit dem Philharmo-nischen Orchester »George Enescu«, dem Nationalen Rundfunk Sinfonieorchester und dem Kammerorchester des Rumänischen Rundfunks Bukarest sowie mit den wichtigsten staatlichen philharmonischen Orchestern als Solist auftrat. Im Rahmen des Projekts »Hermann-stadt – Europäische Kulturhauptstadt« spielte er 2007 als Solist unter der Leitung von Gerd Albrecht. In den USA konzertierte er mit dem Cleveland Cham-ber Symphony Orchestra und in Deutschland u.a. mit

den Berliner Symphonikern, der Brandenburgischen Philharmonie Potsdam und der Anhaltischen Phil-harmonie Dessau. Klavier- und Kammermusikabende gab er in Deutschland, Österreich, Frankreich, den skandinavischen Ländern, Japan und den USA. Er wirkte in den Konzertreihen der Berliner Philharmoni-ker, des Konzerthausorchesters Berlin, der Deutschen Oper Berlin, des Dänischen Rundfunks Kopenhagen sowie des Norddeutschen Rundfunksinfonieorchesters Hamburg mit.

Niculescu wurde zu zahlreichen interna-tionalen Festivals wie z.B. den Berliner Festspielen, dem Hamburger Musikfest, dem »George Enescu« Internationalen Festival Bukarest und zum Clas-sic Open Air Berlin-Gendarmenmarkt eingeladen. Er produzierte CD-Aufnahmen für verschiedene Plat-tenfirmen und seine Rundfunkaufnahmen wurden u.a. im NDR Hamburg, Deutschlandradio Berlin, Danmarks Radio, Norsk Radio, BBC London und dem Rumänischen Rundfunk übertragen.

Andreas Kern, Klavier & Multimedia

Andreas Kern studierte Klavier an der UdK Berlin bei Prof. Lapitzkaja und Prof. Devoyon. Meisterkurse belegte er bei Günter Ludwig, Germaine Mou-

nier und Sergei Dorenski. Sein erster Soloabend, den er mit 17 Jahren gab, war bereits ein Gesprächskonzert. Dieser Mischung aus Moderieren und Musizieren ist er treu geblieben. In der von ihm entwickelten »Arte Lounge« für den Fernsehsender ARTE moderierte er 30 Sendungen und trat zugleich mit international be-kannten Musikern wie der Cellistin Sol Gabetta, dem Klarinettisten Jörg Widmann und der Mezzosopranistin Elina Garanca auf. Die Sendung wurde für den Grimme-Preis nominiert.

2010 rief Kern in Berlin das »Piano City«-Festival ins Leben, bei dem an einem Wochenende mehr als 100 Klavieraufführungen zu hören waren. Die Resonanz war so groß, dass der Klaviermarathon mittlerweile schon in Mailand, Neapel und Barcelona gastierte. Das Erfolgs-rezept seiner zusammen mit Paul Cibis konzipierten Show »Piano Battle« verdankt sich gleichermaßen der geschickten Auswahl und virtuosen Darbietung der Klavierstücke wie dem komödiantischen Talent der beiden »Duellpartner«. Kerns One Man Show »Liszt, Hip- Hop, Fußball« geht noch einen Schritt weiter: in ironisch-hintersinniger Weise hinterfragt der Pianist die Trennungslinie von E (ernster) und U (Unterhaltungs)-Musik bzw. Hoch- und Popkultur.

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3130KÜNSTLER 2016 KÜNSTLER 2016

Ion Bogdan S’tefanescu,

Flöte

Ion Bogdan S‚ tefanescu wurde 1969 in Rumänien geboren. Nach dem Abitur am George Enescu-Musikgymnasium Bukarest stu- dierte er an der Nationalen Musik-

hochschule Bukarest und anschließend an der Urbana-Champaign University Illinois, wo er 1995 sein Studium mit dem Master of Music abschloss. Er ist mehrfacher Preisträger internationaler Wettbewerbe, u.a. Gewin-ner des internationalen Wettbewerbs Concertino Prag 1987. S‚ tefanescu besuchte zahlreiche internationale Meisterkurse in Darmstadt, München, Nizza und Reg-gio Emilia, wo er mit James Galway, Alain Marion, Wolfgang Schulz und Pierre Yves Artaud arbeitete. Er ist regelmäßig auf internationale Festivals in den

USA, England, Deutschland und Schweden eingela-den. Sein umfangreiches Repertoire erstreckt sich von klassischer bis zur zeitgenössischen Musik und schließt auch traditionelle rumänische Musik und Jazz ein. Er hat zahlreiche CDs und DVDs eingespielt und Rund-funkaufnahmen u.a. für den Deutschlandfunk, WDR, Bayerischen Rundfunk und die Société de Musique Con- temporaine Lausanne gemacht. S‚ tefanescu ist Pro-fessor an der Nationalen Musikhochschule Bukarest, erster Soloflötist der Bukarester Philharmoniker und Solist der Banater Philharmonie Timisoara. 2004 und 2011 verlieh ihm der rumänische Staatspräsident den Orden für Kulturelle Verdienste im Rang eines Ritters. S‚ tefanescu spielt eine Muramatsu 18K Flöte.

Doru Roman, Schlagzeug

Doru Roman wurde 1963 in Timi- soara, Rumänien, geboren. Er absolvierte sein Schlagzeug-Studium an der Musikakademie »Gh. Dima« in Cluj (Klausenburg)

mit Auszeichnung und war Mitglied eines der be-rühmtesten Schlagzeug-Ensembles seiner Heimat.

Roman wirkte im Orchester der Nationalen Oper in Timisoara mit und ist seit 1990 Mitglied der Banater Philharmonie in der gleichen Stadt. Er ist mehrfacher Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe und ein gefragter Musiker in Rumänien und im Ausland. 1985 bekam er den nationalen Preis der Musikkritiker zuerkannt.

Sorin Petrescu, Klavier

Sorin Petrescu wurde 1959 in Timisoara, Rumänien, geboren. Er ist Absolvent mit Auszeich-nung im Hauptfach Klavier der Nationalen Musikhochschule

Bukarest und mehrfacher Preisträger nationaler und internationaler Klavierwettbewerbe in Rumänien und

Italien. Seit 1986 arbeitet er als Solist bei der Banater Philharmonie Timisoara. 1989 erhielt er den nationa-len Preis der Musikkritiker und 1990 den Staatspreis des rumänischen Komponistenverbandes. Petrescu hat viele Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen mit dem Trio Contraste eingespielt und ist als Solist mit verschiedenen europäischen Orchestern aufgetreten.

Dorin Cuibariu, Klarinette & Saxofon

Dorin Cuibariu wurde 1970 in Timisoara, Rumänien, geboren. Er hat sein Studium im Haupt- fach Klarinette an der Musik- hochschule »Ion Vidu« in Timi-

soara angefangen und an der Musikakademie »Gh. Dima« in Cluj (Klausenburg) mit Auszeichnung

beendet. Er ist mehrfach gekrönter Preisträger na-tionaler und Internationaler Wettbewerbe. Seit 1994 ist Cuibariu Dozent an der Musikakademie Timisoara und seit 1995 Mitglied der Banater Phil-harmonie. Dorin Cuibariu wirkte bei Konzertprojek- ten des Trio Contraste als Gast mit, u.a. auch bei dem »TABU-Projekt« der Komponistin Violeta Dinescu.

Tatiana Mejia, Tanz

Tatiana Mejia ist Performer und Choreografin, sie lebt in Berlin. Die gebürtige Dominikanerin stu-dierte an der Nationalen Tanz- schule in Santo Domingo. Zwi-

schen 2004 und 2010 führte sie verschiedene Projekte mit ihrer eigenen Gruppe »Desdoblados« durch und arbeitete für das internationale Festival EDANCO. Sie war Gründungsmitglied des Nationalen Tanzensemb-les für zeitgenössischen Tanz unter der Leitung von Marianela Boan.

Stipendien erhielt sie für das American Dance Festi-val, für Impulstanz, für das Bates Dance Festival, für Iberescena und für P.O.R.C.H. In Berlin zeigte sie ihre Arbeiten in den Sophiensälen, beim Festival Tanztage, beim Fieber Festival im Acud, im Studio Niculescu, im Kunstquartier Bethanien, beim Mica Moca Projekt und dem Ponderosa TanzLandFestival. Sie arbeitete mit der Truppe »Nature Theater of Oklahoma« im HAU, mit Abraham Hurtado beim Festival Plataforma Berlin, mit Martha Hincapie beim Performing Arts Festival, mit dem Künstlerkollektiv »Like a Wild Beast’s Fur« für die Bayreuther Festspiele und mit Julian Weber für das Grimm Museum.

Jon Kiriac, Schauspieler

Jon Kiriac ist in Rumänien ge-boren und aufgewachsen. Dort begann er auch mit seiner Schau-spielausbildung und machte an der Universität für Musik und

darstellende Kunst in Graz 2009 seinen Abschluss. 2011 absolvierte er den Filmschauspielworkshop der Filmakademie in Ludwigsburg. Jon Kiriac gastierte

am Deutschen Staatstheater Temeswar, am Schau-spielhaus Graz, an der Badischen Landesbühne, am Stadttheater Klagenfurt, am Schleswig-Holsteinischem Landestheater und am Staatstheater in Kassel. Er ist Mitbegründer der Studiobühne Studio Niculescu in Berlin und darüber hinaus in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen.

Friedemann Ludwig, Cello

Friedemann Ludwig entstammt einer Musikerfamilie aus der sächsischen Kulturmetropole Dresden. Er wurde an der Spezial- schule für Musik und der Hoch-

schule für Musik in Dresden im Fach Violoncello bei Ernst-Ludwig Hammer ausgebildet und ergänzte seine Studien bei Wolfgang Weber in Leipzig. Während seiner Schulzeit gewann er den Wettbewerb der Spezialschu-len der DDR und qualifizierte sich 1988 für den Inter-nationalen J.-S.-Bach-Wettbewerb. Im gleichen Jahr, mit 21 Jahren, wurde er als 1. Solocellist des Berliner Sinfonie-Orchesters (heute Konzerthausorchester Ber-lin) unter Claus Peter Flor engagiert. Mit diesem Or-chester unternahm er weltweit Konzerttourneen, die ihn in die großen Metropolen der USA, Japans und Europas führten und ihm eine Zusammenarbeit mit den Dirigenten Kurt Sanderling, Günther Herbig, Eliahu Inbal, Gennadi Rozhdestvensky, Lothar Zagrosek, Chris-toph Eschenbach und Ivan Fischer ermöglichten.

Friedemann Ludwig ist Gründungsmitglied des Berliner Streichsextetts, von dem verschiedene CD-Produktio- nen mit Werken von Martinu, Strauss, Schoenberg und Brahms existieren. In der erfolgreichen Dresdner Kam-mermusikreihe »Strehlener Kammermusik«, zu deren Gründern er ebenfalls zählt, arbeitete er mit dem Arte-mis-Quartett, dem Petersen-Quartett, dem Leipziger Streichquartett und mit Musikern wie Antje Weithaas, Judith Ingolfson, Vladimir Stoupel und Christian Jost zusammen. Gemeinsam mit dem Konzerthaus Berlin entwickelte er in den 1990ern das Format der 11 Uhr- Sonntagsmatineen für Kammermusik im Konzerthaus Berlin. Als gefragter Kammermusikpartner und Solist ist er immer wieder bei den Festivals Aigues-Vives en Musiques, Oldenburger Promenade und Schloß Rheins-berg zu Gast. Auf Einladung des Bayerischen Landes-jugendorchesters gab er Lehrkurse auf Schloß Weikers-heim, unterrichtete beim Festival Aigues-Vives en Musiques junge Studenten und betreute innerhalb der Orchesterakademie des Konzerthausorchesters Berlin als Mentor die CelloakademistInnen. Friedemann Ludwig spielt ein Violoncello aus dem Jahre 1840 von Jean-Baptiste Vuillaume.

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Reinhold Wolf, Violine und Gesang

Reinhold Wolf stammt aus einer bekannten Wiener Musikerfamilie. Nachdem er schon als Jugend-licher bei mehreren Violinwett-bewerben erste Preise gewonnen

hatte, studierte er Klavier und Violine an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien, wo er als Zwanzigjähriger die Diplomprüfung mit einstimmiger Auszeichnung ablegte. Sein Violinstudium vollendete er in der Meisterklasse von Prof. Max Rostal an der Musikhochschule Köln und bei Gerard Poulet in Paris.

Mit seinen Brüdern Markus und Peter Wolf kon-zertierte er von 1971 bis 1980 im »Streichtrio Wolf», das bereits in sehr jungen Jahren intensiven Kammermusik-unterricht vom »Alban Berg Quartett« erhalten hatte.Seit 1982 ist Reinhold Wolf als 1. Konzertmeister im

Orchester der Deutschen Oper Berlin engagiert. Neben seiner dortigen Tätigkeit gastierte er als Solist mit zahlreichen Orchestern in Europa, Japan, den USA und in Südamerika. 1989 gründete er in Berlin das »Ensemble Contraste«, mit welchem er auch unbekannte und neue Kammermusik zur Aufführung brachte. Seit 2005 ist er Primarius des »Streichquartetts der Deut-schen Oper Berlin«.

Auf der Bühne der Deutschen Oper Berlin bewies Reinhold Wolf in mehreren Rollen auch sein schauspie-lerisches Talent als Geiger in Kostüm und Maske. Klaus Geitel schrieb über ihn in der »Berliner Morgenpost«: »Wolf ist ein Salonstehgeiger, der sogar Will Quadflieg im alten ›Philharmoniker-Film‹ übertrifft…«.

Seit seinem großen Erfolg in Berlin als Interpret des berühmten Liedes »Der Musikkritiker« geht Reinhold Wolf in den letzten Jahren auch zunehmend seiner Leidenschaft nach, Chansons des Wiener Kabarettisten Georg Kreisler zu singen.

Trio Contraste

Ion Bogdan S’tefanescu

(Flöte) Sorin Petrescu (Klavier) Doru Roman (Schlagzeug)

Das Trio wurde 1983 gegründet. Seitdem gibt das En- semble jährlich über 40 Konzerte in ganz Europa, Ame-rika und Asien. Spezialisiert auf zeitgenössische Musik gastiert es regelmäßig bei renommierten internationalen Festivals wie z.B. »George Enescu«, »Internationale Neue Musik SIMN« (Bukarest), »East–Vest« (Amsterdam), »Contemporary Music« (Huddersfield), »Nueva Musica« (Bogota), »Musicarama« (Hongkong), »Piano Plus Festival« (Bamberg), »Zeit für Neue Musik« (Bayreuth),

»Culture Escape« (Schweiz), »Stockholm New Music« (Schweden) und »Cracovia New Music« (Polen).

Trio Contraste hat zahlreiche CD- und Rund-funkaufnahmen für Deutschlandfunk-Köln, den WDR, die Société de Musique Contemporaine Lausanne, den Bayerischen Rundfunk, Radio Swiss 2 und den rumänischen Rundfunk gemacht. Das Trio hat Werke von vielen wichtigen rumänischen Komponisten des 20. Jahrhunderts wie z.B. Anatol Vieru, Aurel Stroe, Myriam Marbé, Stefan Niculescu, Nicolae Brandus, Octavian Nemescu, Corneliu Dan Georgescu, Eugen Wendel, Lucian Metianu, Doina Rotaru, Violeta Di-nescu und Dan Dediu uraufgeführt. 1990 hat es den Stipendienpreis in Darmstadt bekommen und wurde u.a. mit dem Staatspreis des rumänischen Komponis-tenverbandes ausgezeichnet.

KÜNSTLER 2016

Ana-Mari Lungu, Violine

Ana-Maria Lungu wurde 1985 in Bukarest geboren und lebt seit 1990 in Neckarsulm, Deutsch-land. Ihren ersten Geigenunter-richt erhielt sie mit fünf Jahren

von ihrem Vater Ioan Lungu, der für sie zahlreiche Stücke komponierte. Schon während ihrer Schulzeit nahm sie an verschiedenen Wettbewerben erfolgreich teil und spielte in mehreren Jugend-Sinfonie-Orchestern. Zu ihren Lehrern zählten Professor Ion Voicu, George Moradian und Professor Conrad von der Goltz, bei dem sie 2009

an der Hochschule für Musik Würzburg ihr Musikdiplom absolvierte und ein Jahr später ihr Konzertdiplom mit Auszeichnung ablegte. Es folgten Auftritte im SWR-Fern- sehen und Aufnahmen beim Bayerischen Rundfunk sowie vielfältige Konzertveranstaltungen wie z.B. in der Villa George Enescu in Sibiu (Hermannstadt), Rumänien, in Florenz, Paris und Stuttgart, in der Philharmonie Heilbronn, beim Residenz Mozart-Festival Würzburg, im Schloss Assumstadt sowie in den USA und Kanada.

2012 spielte sie bei der Eröffnung der Bad Rappe-nauer Klassik-Tage. Neben ihrer Solisten- und Orchester-tätigkeit (wie z.B. bei den Heidelberger Sinfonikern) ist Ana-Maria Lungu Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin des Kulturvereins Schloss Assumstadt.

Thomas Palm, Klavier

Thomas Palm zeichnet sich durch einen außergewöhnlich farbigen Klavierklang und feinen Sinn für Poesie aus und gilt deshalb als ei-ner der gefragtesten Liedbeglei-ter und Kammermusiker seiner

Generation. Bereits während seines Studiums in Köln bei Astrid Schmidt-Neuhaus und Wilhelm Hecker war er Klavierpartner und Assistent in der Liedklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin.

Seine Auftritte mit namhaften Sängerinnen und Sängern bei den Musikfestspielen in Hohenems, Schwetzingen und Schleswig-Holstein wurden von

Publikum und Presse begeistert aufgenommen. Es folg- ten mehrfach Konzertreisen in die USA.

Mit unterschiedlichen Kammermusikensembles bereist Thomas Palm viele Länder Europas und gastiert regelmäßig in Brasilien, Japan und Korea. Meister-kurse, Lehraufträge und Gastprofessuren für Klavier, Kammermusik und Lied verbinden ihn u.a. mit den Mu-sikhochschulen von Osaka, Seoul und Taipeh. Thomas Palm leitet seit über zwanzig Jahren eine Klavierklasse an der Düsseldorfer Robert Schumann Hochschule. Mehr als vierzig Einspielungen auf CD und nahezu hundert Rundfunkproduktionen dokumentieren das weitgespannte künstlerische Spektrum des Pianisten.

Violeta Dinescu, Komponistin

Violeta Dinescu, geboren 1953 in Bukarest, studierte zwischen 1972 und 1976 am Bukarester Ciprian-Porumbescu-Konserva- torium Klavier, Komposition und

Musikpädagogik. Anschließend war sie ein Jahr lang Schülerin der rumänischen Komponistin Myriam Marbe. 1980 wurde sie Mitglied des Rumänischen Komponis-tenverbands, unterrichtete zwischen 1978 und 1982 am George Enescu-Lyzeum in Bukarest Klavier, Musik-lehre und Ästhetik, siedelte 1982 nach Deutschland über und setzte ihre Lehrtätigkeit dort an der Hoch-schule für Evangelische Kirchenmusik Heidelberg (1986–1991), an der Hochschule für Musik und Dar-stellende Kunst Frankfurt (1989–1992) und an der Fachakademie für Evangelische Kirchenmusik Bay- reuth (1990–1994) fort. 1996 erhielt Dinescu eine Pro- fessur für Angewandte Komposition an der Carl von

Ossietzky Universität Oldenburg. Dort initiierte sie die Veranstaltungsreihe »Komponisten-Kolloquium«, regelmäßige Symposien mit dem Titel »Zwischen Zeiten«, gründete das »Archiv für Osteuropäische Musik« mit Sammlungsschwerpunkt Rumänien sowie eine gleich-namige Schriftenreihe. Darüber hinaus leitet sie regel-mäßig Kompositions- und Improvisationskurse sowie Workshops in Europa und Amerika. Dinescus Werkver-zeichnis umfasst Partituren nahezu aller Gattungen: vom Musiktheater über Ballette, Stummfilm-Musik, Oratorien und Vokalmusik bis zu Werken für kleines und großes Orchester und Instrumentalmusik in Solo-, Duo-, Trio-, Quartett-, Quintett-, Sextett- und Septett-Besetzung, deren individuelle Instrumentenkombina-tionen häufig auf die persönliche Zusammenarbeit mit ihren Interpreten zurückgehen oder die Folge einer speziellen Auftragssituation sind. Für ihr Schaffen er- hielt Dinescu zahlreiche Stipendien, Auszeichnungen und Preise. CD-und DVD-Einspielungen geben ein plas-tisches Bild ihrer künstlerischen Kreativität.

Daniela Jung, Viola

Daniela Jung stammt aus Essen und erhielt dort ihren ersten Violinunterricht. Nach dem Abitur studierte sie bei Roman Nodel, David Takeno, Thomas Brandis

und Nora Chastain. Sie war Stipendiatin der Orchester- akademie der Berliner Philharmoniker, der Villa Musica und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.

Nach langjähriger Orchestererfahrung in Jugend-orchestern, u.a. als Konzertmeisterin des European Union Youth Orchestra, wurde sie 2004 zweite Konzert- meisterin der NDR-Radiophilharmonie Hannover und wechselte 2006 in gleicher Position an die Deutsche Oper Berlin. Seit 2012 ist sie Erste Geigerin im Sympho- nieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Daniela Jung war mehrfach Preisträgerin der Wettbe-werbe »Jugend musiziert« und gewann sowohl 1998 als auch 2000 den Kammermusikwettbewerb der Mannheimer Mozart-Gesellschaft. Als Solistin trat sie u.a. mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester, der Baden-Badener Philharmonie, dem Guildhall Sym-phony Orchestra, London, und dem Orquesta Filarmó-nica de Cámara Madrid-Berlin auf.

Daniela Jung ist Mitglied des Streichquartetts der Deutschen Oper Berlin und konzertiert darüber hi- naus häufig mit dem Ensemble Méditerrain, mit Kollegen des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und der Berliner Philharmoniker, dem En- semble Madrid-Berlin und Mitgliedern der Isang-Yun-Gesellschaft Berlin.

Sie spielt ein Instrument des Geigenbauers Stephan von Baehr aus dem Jahr 2000.

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Text & Redaktion Jana Ziganke Sebastian Urmoneit

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