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Staatsarchiv Jahresbericht 2010 Kanton Zürich Direktion der Justiz und des Innern

Kanton Zürich Staatsarchiv Jahresbericht 2010...vereinbarungen, Beratung Übernahme von digitalen Unterlagen Records Management Führungen und Informationsauftritte Aufsicht über

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StaatsarchivJahresbericht2010

Kanton ZürichDirektion der Justiz und des Innern

Kanton ZürichDirektion der Justiz und des InnernStaatsarchiv

Winterthurerstrasse 170CH-8057 ZürichTelefon +41 44 635 69 11Fax +41 44 635 69 [email protected]

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Titelseite und Illustrationen

2009 startete das Staatsarchiv das Projekt Transkription und Digitalisierung von Kantonsratsprotokollen und Regierungsratsbeschlüssen seit 1803 (Projekt TKR). Bis Anfang 2010 wurden 16 Transkriptoren/innen eingestellt, die inzwischen mehrere zehntausend Beschlüsse transkribiert haben. Sukzessive stellen wir Transkripte und Bilder der Originaltexte aufs Netz; bereits publiziert sind die Jahrgänge 1831–1835.Der vorliegende Jahresbericht ist gespickt mit Ausschnitten aus den Textoriginalen. Vielleicht versucht sich der eine oder die andere selbst in der Entzifferung der Kanzleischrift des 19. Jahrhunderts? Zu finden sind sie auf http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?id=326441.

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Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010

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I n h a l t

4 archivleitung 14 abteilungen

4 5 8 10 10 11 11 13

AllgemeinesPersonellesPersonalbestandGesetzgebungBauliches, InfrastrukturGremienKooperationenStabsaufgaben

14 14 15

15

17 18 18 18 19 1920

21

222223 262627

ÜberlieferungsbildungPersonellesVom Verwaltungskataster zu den RahmenvereinbarungenBewertungen, Ablieferungs­vereinbarungen, BeratungÜbernahme von digitalen UnterlagenRecords ManagementFührungen und InformationsauftritteAufsicht über die Gemeindearchive AmtsdruckschriftensammlungAblieferungenDie Aktenlage im Bereich administrative VersorgungAblieferungen, Geschenke,Transfers

aktenerschliessungPersonellesErschliessungstätigkeitPublikationstätigkeit, ReferateErschliessungstätigkeit in ZahlenAbschliessend bearbeitete Endarchivzugänge, Auswahl

Kanton ZürichDirektion der Justiz und des InnerenStaatsarchiv

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44 Separate Projekte 45 Verein der Freunde des Staatsarchivs

2828293132

33

343434353636

373737

39

41

41

41

42

42

Individuelle KundendienstePersonellesBenutzungÖffentlichkeitsarbeit, FührungenTätigkeiten ausserhalb der Kunden­diensteGeschenke ans Staatsarchiv (Bibliothek)

BeständeerhaltungPersonellesKonservierung, RestaurierungKompetenzzentrum AV­MedienMikroverfilmungReproduktionen

EditionsprojekteAllgemeinesTranskription und Digitalisierung von Kantonsratsprotokollen und Regierungsratsbeschlüssen seit 1803 (Projekt TKR)Elektronische Rechtsquellen­Edition Zürich (Projekt eRQZH)Kunstdenkmäler­Inventarisation des Kantons Zürich (Projekt KDI)Elektronische Edition der Zürcher Ehedaten des 16./17. Jh. (Projekt EDB)Elektronische Edition der Zürcher Stillstandsprotokolle des 17. Jh. (Projekt eStPZH)Elektronische Edition der Zürcher Schulumfrage 1771/1772Elektronische Edition der Offiziellen Gesetzessammlung (Projekt eOSZH) und des Amtsblatts des Kantons Zürich (Projekt eABlZH)

4444

Replizierung des Erd­ und HimmelsglobusZürcher Taschenbuch

4546

StatutenVereinsmitglieder

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4 Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010

allgemeinesDer Adjunct des Schweizerischen General-Consul zu Triest, Herr Roi Courvoisier, macht der hiesigen Regierung mit Zuschrift vom 30sten v. M. die Anzeige, daß dort ein Angehöriger des hiesigen Kantons, Jacob Jucker von Bauma, aus der Algierischen Sclave-rey angekommen seye, in welche er durch nachfolgende Ereig-niße gerathen: Ao. 1807. trat er in das 2te Schweizerregiment in Französischen Diensten, wurde Ao. 1809 in Spanien gefangen, und von Tarragona nach Mélille transportirt, wo er drey Jahre in trauriger Gefangenschaft schmachtete, dann zu den Mohren desertirte, welche ihn vier Mahle nach einander verkauften und endlich auf Algier führten, wo er 3 ½ Jahr Sclave war. Als zu Ende Monats May d. J. der Gesandte des Dey an den Großherrn auf einer Englischen Fregatte abgieng, so folgte demselben ein Al-gierisches Fahrzeug mit Geschenken beladen, darunter sich 12. Löwen und 2. Tiger befanden, und auf dieses wurde der Jucker nebst andern Sclaven eingeschifft, um mit Lebensgefahr den Thieren abzuwarten. Bey der Ankunft in Constantinopel begehr-te der K. Oestreichische Internuntius die Christen-Sclaven her-aus, und ließ sie mit dem Nöthigen versehen nach Triest überset-zen. Dort wurden dem Jucker, auf Verwendung des Consulates, von den anwesenden Reformirten Schweizern, nebst den nöthi-gen Kleidungsstücken 22. Augspurgergulden gesteuert, und ein Paß zur Heimreise verschafft, auf welcher er sich gegenwärtig befindet, und bey seiner Ankunft an Behörde zu stellen ange-wiesen ist.

Diesem Berichte, über die sonderbaren Schicksale und glückliche Befreyung des erst 23. Jahre alten Menschen, – ha-ben UHochgeachten HHerren und Obern mit Intereße und Ver-gnügen angehört, und daher beschloßen, dem Consulate zu Tri-est die demselben geleistete menschenfreundliche Hülfe und Unterstützung (laut Mißiven) beßtens zu verdanken, und die Ver-gütung allfällig gehabter amtlicher Auslagen zuzusichern. So-dann wird hievon auch der L. Militar-Commißion zu angemeß-ener Verfügung, wenn sich der Jucker bey ihr stellt, und dem L. Oberamte Kyburg zu Handen der Eltern oder Verwandten die-ses Mannes Kenntniß gegeben.

a r c h I V l E I t u n g

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Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010 5

Der zitierte Beschluss der Zürcher Regierung vom 17. Oktober 1816 trägt die Signatur StAZH MM 1.60 RRB 1816/1130. Ich stelle das tragische Schicksal, das Jakob Jucker im Alter zwischen 14 und 23 Jahren ereilt hat, aus zwei Gründen an den Anfang dieses Jahresberichts. Erstens soll es ein Hinweis sein darauf, dass das Quellenmaterial, das wir mit der Online­Publikation von Regie­rungsratsbeschlüssen und Kantonsratsprotokollen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, keineswegs nur trockene Ma­terie aus den Amtsstuben beinhaltet. Vielmehr machen wir damit ein Quellenkorpus verfügbar, das mitunter spektakuläre oder tra­gische Elemente wie den zitierten Beschluss enthält, jedenfalls aber immer sehr direkt spiegelt, welchen Herausforderungen sich der Kanton Zürich in den letzten 200 Jahren zu stellen hatte. Und zweitens soll das Beispiel zeigen, warum es sich gelohnt hat, im Berichtsjahr ein Portal für die archivübergreifende Suche in Betrieb zu nehmen: Fragt man sich, wo die schlimme Odys­see von Jakob Jucker noch Spuren hinterlassen haben könnte, kommen einem zumindest die nationalen Archive der Schweiz, Frankreichs und Österreichs in den Sinn. Wenn sich mithilfe moderner Informationstechnologie eines Tages auch marginale Spuren wie diejenigen von Jucker nicht nur aufnehmen, sondern – dank eines Rechercheportals – auch noch ohne weiteres ver­folgen liessen, wäre das aus unserer Sicht ein grosser Fortschritt im Vergleich mit den Möglichkeiten, die Archivbesucher bis heu­te hatten.

Wie auch immer: Im Staatsarchiv Zürich stand jedenfalls auch das Jahr 2010 wieder zu einem wesentlichen Teil im Zeichen des «Going­public». Wir haben viel Energie in die Erhöhung der – ins­besondere digitalen – Verfügbarkeit unserer Quellen gesteckt: Weitere grosse Teile der bestehenden herkömmlichen Findmittel wurden überarbeitet und in die zentrale Datenbank importiert. Am 13. Juli konnten wir der Öffentlichkeit das erwähnte Archiv­portal vorstellen, das das Staatsarchiv Zürich zusammen mit den Staatsarchiven Thurgau, Zug und Basel­Stadt sowie mit dem Archiv für Zeitgeschichte der ETH bauen liess (www.archi­vesonline.org). Unsere Website www.staatsarchiv.zh.ch haben wir im Rahmen eines gesamtkantonalen Projekts per Ende des Berichtsjahrs komplett überarbeitet. Die Digitalisierung und Pu­blikation der Sammlung Karten und Pläne verläuft in hoher Ka­

denz nach Plan. Und im Bereich Editionsprojekte konnten neben dem Grossprojekt TKR die Arbeiten für die Online­Publikation von Zürcher Rechtsquellen aufgenommen werden, nachdem der Kantonsrat am 22. März einstimmig die Mittel für die erste Pro­jekttranche bewilligt hatte (Vorlage 4640/2009).

PersonellesInnerhalb der Direktion der Justiz und des Innern bestanden nie Zweifel, dass das Staatsarchiv noch nicht über die personellen Ressourcen verfügt, die es zur Wahrnehmung seines gesetzli­chen Auftrags braucht. Daran änderten auch die Finanzkrise und die angespannte Lage der Staatsfinanzen nichts. Am 23. Sep­tember entschied deshalb Regierungsrat Notter, den seit 2009 vorliegenden Stellenantrag noch vor den Herbstferien in die Re­gierung zu bringen. Und am 6. Oktober beschloss der Regie­rungsrat für das Staatsarchiv zusätzliche Ressourcen im Um­fang von 950 Stellenprozenten (RRB 1485/2010). 540 Prozent stehen für die Schaffung von neuen Stellen zur Verfügung, 410 Prozent für die Wandlung bestehender Projektstellen in unbefris­tete Stellen im Rahmen des Stellenplans.

Im Einzelnen verwenden wir das geschaffene Volumen folgendermassen:≥ Leitung/Stab: Aufstockung des Beschäftigungsgrads der Lei­

terin QM, Personal, Finanzen, Controlling um 10 % per 1. Jan. 2011,

≥ Überlieferungsbildung: Schaffung einer Stelle wiss. MA (80 %) per 1. März 2011,

≥ Aktenerschliessung: Wandlung von 240 % Projektstellen Ver­waltungs­Assistenz in reguläre Stellen per 1. Jan. 2011; Schaf­fung von zwei Stellen Verwaltungs­Assistenz (zusammen 180 %) per 1. Februar bzw. per 1. August 2011 und einer Stelle wiss. MA (90 %) per Anfang 2012,

≥ Individuelle Kundendienste: Schaffung einer Stelle wiss. MA (80 %) per 1. Februar 2011, Aufstockung des Beschäftigungs­grads einer Bibliothekarin um 10 %,

≥ Beständeerhaltung: Wandlung von zwei Projektstellen tech­nische Assistenz (zusammen 170 %) in reguläre Stellen per 1. Jan. 2011; Schaffung einer Stelle wiss. MA Konservierung/Restaurierung (90 %) per Anfang 2012.

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6 Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010

Archivleitung

Dank des höchst erfreulichen Beschlusses der Regierung ist das Staatsarchiv für die nächsten Jahre personell genügend ausgestattet. Mit Regierungsrat Notter, der sich von der Not­wendigkeit des massiven Ausbaus überzeugen liess und seiner­seits die Regierung in einer ganz schwierigen Zeit davon über­zeugt hat, ist der Staatsarchivar schon 2007 übereingekommen, dass die jüngste personelle Tranche für längere Zeit die letzte sein wird. Das Staatsarchiv wird also in den kommenden Jah­ren mit dem bestehenden Volumen wirtschaften. Sinnvoll und realistisch scheint, dass erst nach dem Bezug des nächsten Erweiterungsbaus zusätzliche Kräfte rekrutiert werden. Doch Wachstumssprünge wie diejenigen von 2007 und 2011 werden nicht mehr nötig sein; vielmehr wird es dann darum gehen, den Personalbestand organisch und kontinuierlich an die Aufgaben anzupassen.

Das Staatsarchiv ist sich bewusst, dass mit der Bereitstel­lung der neuen Kapazitäten auch Erwartungen verbunden sind: in der Betreuung der Verwaltung durch die Überlieferungsbil­dung, in der Bewältigung der aktuellen Ablieferungen und der Altlasten durch die Aktenerschliessung, in der Betreibung eines modernen, kompetenten und schnellen Service durch die Kun­dendienste, in der Bewahrung bzw. Wiederherstellung der Les­barkeit sämtlicher Bestände durch die Beständeerhaltung und in der Bereitstellung der wichtigsten Serien und Aktenstücke auf dem Internet durch die Editionsprojekte. Die Tätigkeiten der Ab­teilungen, über die wir hier berichten, zeigen, dass wir uns nach Kräften darum bemühen, den Erwartungen gerecht zu werden.

14 neue Mitarbeiter/innen traten 2010 in die Dienste des Staats­archivs ein, neun traten aus dessen Diensten aus. Acht Beset­zungsverfahren per 2011 wurden im Berichtsjahr abgeschlossen.

Per Ende 2010 waren damit 60 (2009: 55) Personen auf 4050 (3890) Prozent im Staatsarchiv beschäftigt; einige Stellen im Projekt TKR waren zu diesem Zeitpunkt vakant. Wenn zum Jah­ r eswechsel 2011/2012 alle bewilligten Stellen besetzt sein wer­den, werden rund 75 Personen auf knapp 50 Vollzeitstellen im Staatsarchiv angestellt sein.

Die spezifischen personellen Veränderungen sind in den Unterkapiteln «Allgemeines, Personelles» pro Abteilung ausge­führt und kommentiert.

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8 Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010

Archivleitung

Personalbestand Status per 31. Dez. 2010 sowie Strukturen und Besetzungen per 2011/2012 (inkl. bewilligte Stellen und Pensen). * = fachliche Unterstellungen.

archivleitung Überlieferungsbildung ÜB aktenerschliessung aE (neue Struktur ab 1. april)

Beat Gnädinger, Dr. phil. Staatsarchivar

Reto Weiss, lic. phil. Abteilungsleiter (90 %)

Meinrad Suter, Dr. phil. Abteilungsleiter

Hans Ulrich Pfister, Dr. phil. Stv. Staatsarchivar

Christine Werndli Storni, Betr.­Oek. HWV QM, Personelles, Finanzen, Controlling (70 %)

Rahel Herpich­Wyss * Administration (10 %)

Eveline Isler, lic. phil. Stv. Abteilungsleiterin (80 %)

Agnes Hohl, lic. phil. Wiss. Mitarbeiterin (80 %)

Bernhard Rieder, lic. phil. Wiss. Mitarbeiter (80 %)

Annatina Tam, lic. phil. Wiss. Mitarbeiterin (60 %)

Rebekka Wyler, lic. phil. Wiss. Mitarbeiterin (60 %) (ab 1. März 2011)

Barbara Stadler, Dr. phil. * Wiss. Mitarbeiterin mbA (20 %, ab 1. Jan. 2011 10 %)

Iris Vontobel * Verw.­Assistentin, Gemeindearchive (30 %) (bis 31. Okt.)

aufsicht und Beratung gemeindearchive

Bernhard Rieder, lic. phil. Leiter (20 %)

Rebekka Wyler, lic. phil. Wiss. Mitarbeiterin (20 %) (ab 1. März 2011)

Erschliessungs-team 1

Bettina Tögel, Dr. phil. Stv. Abteilungsleiterin (90 %)

Christoph Lengstorf, lic. phil. Wiss. Mitarbeiter (90 %)

Barbara Stadler, Dr. phil. Wiss. Mitarbeiterin mbA (80 %) (ab 1. Jan. 2011)

Tina Mark Verw.­Assistentin (80 %) (ab 1. Apr.)

Karin Brönnimann * Verw.­Assistentin (40 %)

Lilian Casanova* Verw.­Assistentin (30 %) (ab 1. Apr. 2011)

Anna Frey, stud. phil. Verw.­Assistentin (stud. MA) (40 %) (ab 1. Feb. 2011)

Anja Huber, stud. phil. Verw.­Assistentin (stud. MA) (40 %)

Jolanda Hunziker, stud. phil. Verw.­Assistentin (stud. MA) (40 %)

Marco Spühler, stud. phil. (stud. MA) (40 %) (bis 30. Juni 2011)

Matthias Frick, stud. phil. Aushilfe (stud. MA) (40 %) (bis 31. Okt.)

Erschliessungs-team 2

Matthias Wild, lic. phil. Teamleiter, wiss. Mitarbeiter (70 %) (ab 1. Juli 2011 80 %)

Denise Thoma, lic. phil. Wiss. Mitarbeiterin (80 %)

N. N. Wiss. Mitarbeiter/in (90 %) (ab 1. Jan. 2012)

Regula Giger Verw.­Assistentin (80 %) (ab 1. Apr.)

Christian Züst Verw.­Assistent (90 %) (ab 1. Feb. 2011)

Monika Bach* Verw.­Assistentin (35 %)

Albert Holenstein, stud. phil. Verw.­Assistent (stud. MA) (40 %) (bis 31. Dez.)

Judith Kälin, stud. phil. Verw.­Assistentin (stud. MA) (40 %)

Jan Schneebeli, stud. phil. Verw.­Assistent (stud. MA) (40 %)

Fabienne Wendel, stud. phil. Verw.­Assistentin (stud. MA) (40 %) (ab 1. Feb. 2011)

Barbara Stadler, Dr. phil. Wiss. Mitarbeiterin mbA (60 %) (bis 31. Dez.)

Projekt neuerschliessung notariatsbestände

Annatina Tam, lic. phil.* Wiss. Mitarbeiterin (20 %) (bis 31. Jan. 2010)

Christian Sieber, lic. phil.* Wiss. Mitarbeiter (10 %) (ab 1. Jan. 2011)

Marco Spühler, stud. phil. Verw.­Assistent (40 %) (ab 1. Juli 2011)

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Individuelle Kundendienste IKD Beständeerhaltung BE Editionsprojekte EP

Hans Ulrich Pfister, Dr. phil. Abteilungsleiter (80 %)

Martina Rohrbach, dipl. Kons./Rest. FH Abteilungsleiterin

Margit Gigerl, lic. phil. Abteilungsleiterin (10 %)

Benutzung

Thomas Neukom, lic. phil. Stv. Abteilungsleiter ( 80 %)

Karin Huser, Dr. phil. Wiss. Mitarbeiterin (20 %) (ab 1. Feb. 2011 80 %)

Barbara Stadler, Dr. phil. * Wiss. Mitarbeiterin mbA (10 %) (ab 1. Jan. 2011)

Iris Vontobel Verw.­Assistentin (50 %) (bis 31. Okt.)

Lilian Casanova Verw.­Assistentin (50 %) (ab 1. Nov.)

Monika Bach Verw.­Assistentin (35 %)

Karin Brönnimann Verw.­Assistentin (40 %)

Rahel Herpich­Wyss Verw.­Sekretärin (50 %)

Carmen Kuster Verw.­Sekretärin (50 %)

Bibliothek und hausdienst

Felix Stamm Teamleiter, Bibliothekar mbA (60 %)

Alexandra Schneider Bibliothekarin (70 %) (ab 1. Jan. 2011 80 %)

Eva Schönhauser Bibliothek (50 %) (bis 31. Aug. 2011)

Roland Romano Tech. Assistent

Paul Hösli Tech. Assistent (bis 31. Aug. 2011)

Barbara Stadler, Dr. phil.* Wiss. Mitarbeiterin mbA (20 %) (bis 31. Dez.)

N. N. Stv. Abteilungsleiter/in (90 %) (ab Ende 2011)

Romano Padeste, MSc Techniker AV­Medien (90 %)

Alena Dell’Orefice Buchbinderin (70 %)

Bettina Bollmann Buchbinderin (70 %)

Kurt Bickel Tech. Assistent (90 %, ab 1. Sept. 2011 100 %)

Elvira Dietliker Tech. Assistentin (70 %)

Peter Gygax Tech. Assistent (90 %)

Beatrix Jöhl Tech. Assistentin (80 %) (ab 1. Feb.)

René Moulin Tech. Assistent (bis 30. Apr.)

transkription/Digitalisierung Kantonsratsprotokolle/regie-rungsratsbeschlüsse tKr

Margit Gigerl, lic. phil. Wiss. Projektleiterin (70 %)

Sarah Biäsch Verw.­Assistentin (40 %)

Ursula Füchslin Verw.­Assistentin (40 %) (bis 30. Nov.)

Rebecca Geiger Verw.­Assistentin (40 %)

Chantal Haas Verw.­Assistentin (40 %)

Martina Läubli Verw.­Assistentin (40 %)

Lotti Lamprecht Verw.­Assistentin (20 %)

Marina Lienhard Verw.­Assistentin (40 %) (bis 31. Jan. 2011)

Lukas Messmer Verw.­Assistent (40 %)

Benedikt Pestalozzi Verw.­Assistent (40 %)

Carolin Schwendemann Verw.­Assistentin (40 %)

Sara Sevinc Verw.­Assistentin (40 %) (bis 31. Juli)

Johanna van der Sluys Verw.­Assistentin (40 %)

Rico Steinemann Verw.­Assistent (40 %)

Daniela Strika Verw.­Assistentin (40 %)

Andreas Teuscher Verw.­Assistent (40 %) (bis 30. Sept.)

Ursina Thalmann Verw.­Assistentin (40 %)

Elektronische rechtsquellen- Edition Zürich erQZh

Christian Sieber, lic. phil. Stv. Abteilungsleiter, wiss. Projektleiter (50 % ab 1. Juli, 80 % ab 1. Jan. 2011)

Bettina Fürderer, M. A. Wiss. Mitarbeiterin (70 %) (ab 1. Feb. 2011)

Ariane Huber, lic. phil. Wiss. Mitarbeiterin (60 %) (ab 1. Feb. 2011)

Rainer Hugener, lic. phil. Wiss. Mitarbeiter (60 %) (ab 1. Feb. 2011)

Daniel Bitterli, lic. phil. Wiss. Mitarbeiter (50 %) (bis 30. Nov.)

Kunstdenkmäler-Inventarisa-tion KDI

Karl Grunder, Dr. phil. Wiss. Projektleiter

Christine Barraud, Dr. phil. Wiss. Mitarbeiterin (70 %, ab 1. März 60 %; bis 30. Nov.)

Regula Crottet, lic. phil. Wiss. Mitarbeiterin (30 %, ab 1. Dez. 50 %)

Verena Rothenbühler, lic. phil. Wiss. Mitarbeiterin (Jan./Feb. 20 %, März–Nov. 30 %, ab Dez. 50 %)

Regula Crottet, lic. phil. Praktikantin (50 %) (bis 31. Okt.)

Ehedatenbank EDB

Hans Ulrich Pfister, Dr. phil.* Wiss. Projektleiter (20 %)

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10 Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010

Archivleitung

gesetzgebungFür diejenigen Passagen von Archivgesetz (LS 432.11) und ­ver­ordnung (LS 432.111), die besonders eng mit Informations­ und Datenschutzgesetz IDG (LS 170.4) und ­verordnung (LS 170.41) korrespondieren müssen, wurde im Berichtsjahr eine Revisions­vorlage erarbeitet. Gleichzeitig wurde mit der Gesundheitsdirek­tion die Schnittstelle zum Patientinnen­ und Patientengesetz (LS 813.13) eingehend diskutiert. Die hauptsächliche Herausforderung besteht darin, zwei legitimen Interessensphären möglichst viel Raum zu gewähren und dabei die jeweils andere nicht zu gefähr­den. Auf der einen Seite stehen die individuellen und kollektiven In­teressen am Schutz von Personendaten und anderen schützens­werten Informationen, auf der anderen das öffentliche Interesse an einem möglichst weit gehenden Zugang zu Unterlagen, die von öffentlichen Organen produziert wurden. Es besteht die Aussicht, dass die Revision 2011 abgeschlossen werden kann.

Als Ausführungserlass zur Organisationsverordnung der Di­rektion der Justiz und des Innern JIOV (LS 172.110.1) erarbeitete das Staatsarchiv ein Organisationsreglement auf Amtsstufe.

Bauliches, InfrastrukturWenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen guten Job machen sollen, brauchen sie gute Arbeitsplätze. Diese Regel besteht auch dann fort, wenn die Belegschaft wächst. Zum grossen Glück sind die Räume im Staatsarchiv so dimensioniert, dass wir 75 Köpfe gerade noch unter guten Bedingungen unterbringen können.

Am 22. März fand im ersten Obergeschoss des Altbaus eine grosse Umzugsaktion statt. Insbesondere wechselten die stell­vertretenden Abteilungsleiter/innen in die Büros ihrer Chefs. Ende Jahr wurde eine Wand zwischen zwei Einzelbüros entfernt, wodurch ein zusätzlicher Arbeitsplatz geschaffen werden konnte. Ebenfalls Ende Jahr bzw. Anfang 2011 wurden im ersten Unter­geschoss sieben zusätzliche Erschliessungsarbeitsplätze einge­richtet: In den sechs verglasten Einzelarbeitsräumen wurden je zwei Regale ersetzt durch je einen Schreibtisch mit PC. Damit können dort nun neben grösseren Projekten gleichzeitig kleinere Erschliessungen vorgenommen werden. Ein stehender Arbeits­platz konnte gewonnen werden durch die Platzierung eines drit­ten PCs an den grossen Tischen im Zentrum des Erschliessungs­

raums. Insgesamt stehen uns nun 17 Erschliessungs arbeits plätze zur Verfügung, womit Engpässe in den nächsten Jahren vermie­den werden können.

Mit Beschluss 989/2010 stellte der Regierungsrat auf Antrag von DJI, Bildungsdirektion und Baudirektion am 30. Juni explizit fest, dass das Staatsarchiv einen nächsten und übernächsten Erweiterungsbau brauchen wird. Unabhängig davon, wie sich die Schriftgutproduktion der anbietepflichtigen Organe zukünf­tig entwickle, sei davon auszugehen, dass die in den nächsten Jahrzehnten anfallenden Volumina eine nächste Erweiterung per 2020 und eine übernächste – je nach Dimensionierung von Bau 3 – etwa 2035 nötig machten. Schon im Kantonsratsbeschluss Nr. 3771/2000 für den Erweiterungsbau von 2007 hiess es: «Da es sich beim Staatsarchiv um einen ausgewiesenen Wachstums­betrieb handelt, werden im Neubau konzeptionell konstruktive und statische Vorkehrungen getroffen, um jederzeit eine […] Er­weiterung in horizontaler Richtung zu ermöglichen.» Diese vor­ausschauende Position wurde von der Regierung nun bekräftigt, indem sie erneut feststellte, dass der Landstreifen im Südwesten des Staatsarchivs für die Umsetzung der notwendigen Erweite­rungen vorzusehen sei, und zwar in Zusammenarbeit mit den für die bauliche Entwicklung der Universität zuständigen Organen.

Die Hauptabteilung Logistik, Finanzen und Controlling LFC der DJI betreibt für die Direktion und weitere Bereiche der kan­tonalen Verwaltung eine IT­Infrastruktur, die relativ stark wächst. Weil im Staatsarchiv optimale Sicherheitsbedingungen und eine verhältnismässig gute Zugänglichkeit gewährleistet sind, wurde im Berichtsjahr der bestehende Serverraum vergrössert, wo­durch drei zusätzliche Racks platziert werden konnten. Strom­versorgung und Kühlung des Raums mussten zu diesem Zweck ausgebaut werden.

Mit dem Ersatz der Magazingestelle in den Geschossen D und E des Altbaus konnte die Sanierung der Gestellflächen, die wegen Filiformkorrosion der alten Gestelle nötig geworden war, abgeschlossen werden. Abgesehen von denjenigen Magazinen in Geschoss C, die der Überlieferungsbildung vorbehalten sind, auf denen mithin keine endgültig archivierten Akten liegen, sind nun alle Magazine mit dem Gestelltyp ausgestattet, der im Er­weiterungsbau von Anfang an eingesetzt wurde.

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Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010 11

gremien

ArchivkommissionDie Archivkommission tagte am 2. September im Stadtarchiv Winterthur. Haupttraktandum war die laufende Revision der für die Zürcher Archive relevanten gesetzlichen Grundlagen (vgl. dazu oben den Abschnitt Gesetzgebung). Nach dem offiziellen Teil stellte Stadtarchivarin Marlis Betschart der Kommission das Projekt Stadtgeschichte Winterthur vor. Für das deutlich über die Stadtgrenzen hinaus wichtige Projekt sprach der Regierungsrat übrigens in seiner Sitzung vom 14. April Mittel aus dem Lotterie­fonds in der Höhe von 200 000 Franken; das Staatsarchiv hatte den entsprechenden Antrag unterstützt.

Am 27. März verstarb Jakob Zollinger­Anliker, Gossau. Jakob Zollinger war Lehrer, zudem ein passionierter und angesehener Chronist und Flurnamenspezialist; er galt als einer der diesbe­züglich besten Kenner des Zürcher Oberlandes. Seine Arbeiten würdigte die Philosophische Fakultät der Universität Zürich 2003 mit dem Ehrendoktorat. Von 1969 bis 1998 war Jakob Zollinger als Vertreter der Benutzerschaft Mitglied der Archivkommission, die ihm ein ehrendes Andenken bewahren wird.

Kommission zur Prüfung der Schreibweise der Orts- und Flurnamen

Die Kommission hielt im Berichtsjahr keine Sitzung ab.

Verein der Freunde des StaatsarchivsAn der Jahresversammlung vom 6. Dezember führte Vereinsprä­sident Felix Richner mit der gewohnten Souveränität durch die ordentlichen Geschäfte. Alex Rübel trat aus dem Vorstand zu­rück. Sein langjähriger Einsatz für die Belange des Staatsarchivs wurde vom Präsidenten und von der Versammlung bestens ver­dankt; der Berichterstatter schliesst sich diesem Dank auch an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich an. Neu in den Vorstand gewählt wurde Mario von Moos.

Christian di Giusto und Christoph Stätzler referierten über das universitäre E­Learning­Projekt Ad Fontes (www.adfontes.uzh.ch). Die international viel beachtete und erfolgreiche Lern­plattform ist gedacht für alle, die sich für ihre Arbeit mit und in

Archiven qualifizieren wollen. Entsprechend direkt konnten die Referenten das Publikum ansprechen, umso mehr, als auch für ältere Menschen – und von solchen wird der Verein der Freunde zu einem grossen Teil getragen – der Einsatz des Computers im­mer selbstverständlicher wird. Ad Fontes wird vom Staatsarchiv seit langem unterstützt, und seit zwei Jahren besteht eine inten­sive inhaltliche Zusammenarbeit, durch die inzwischen mehrere Lerneinheiten mit Zürcher Quellen fundiert wurden.

Die Berichte über die Projekte aus dem Legat Helfenstein finden sich in den Abschnitten der zuständigen Abteilungen: die Neuerschliessung der Notariatsbestände bei der Akten­erschliessung, die Arbeiten an der Wappennachweiskartei bei den Kundendiensten und das Projekt Ehedatenbank bei den Editionsprojekten.

Kooperationen

VSANachdem Zürich am 17. und 18. September 2009 die 86. Gene­ralversammlung des Vereins schweizerischer Archivarinnen und Archivare VSA durchgeführt hatte, fand die 87. Jahresversamm­lung in Vaduz statt. Das Landesarchiv Liechtenstein kann seiner Aufgabe seit Dezember 2009 in einem städtebaulich, architekto­nisch und funktional sehr gelungenen Neubau am alten Standort nachkommen. Die Jahresversammlung war ein idealer Anlass, den Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Schweiz die neue Infrastruktur vor Augen zu führen.

Reto Weiss vertrat das Staatsarchiv in der AG Bewertung, Thomas Neukom im Bildungsausschuss. Im September trat Bet­tina Tögel aus der AG Normen und Standards zurück, der sie seit 2006 angehörte. Durch ihre Mitarbeit an den Schweizerischen Richtlinien für die Umsetzung von ISAD(G), die der VSA 2009 herausgab, hat sie einen wichtigen Beitrag zur Standardisierung der Erschliessung in der Schweiz geleistet.

Archivdirektoren-KonferenzDie Archivdirektoren­Konferenz ADK tagte im Berichtszeitraum zweimal, am 12. Mai und am 17. November, beide Male im Haus der Kantone in Bern.

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Archivleitung

An ihrer Frühjahrskonferenz befasste sie sich hauptsächlich mit der geplanten gemeinsamen Statistik über die Benutzung, die ab 2011 von zahlreichen Häusern erstmals erhoben wird. Ale­xandre Dafflon, Fribourg, trat aus dem Vorstand zurück; Lionel Bartolini, Neuchâtel, wurde an seiner Stelle gewählt.

An ihrer Herbstkonferenz befasste sich die ADK unter ande­rem mit der Frage, wie die Überlieferung über so genannt admi­nistrativ Versorgte gesichert wird. Dabei zeigte sich ein sehr un­einheitliches Bild. Die Konferenz wird sich weiter mit dem Thema befassen, das durch die Publikationsarbeit des Schweizerischen Beobachters grosse öffentliche Aufmerksamkeit erlangt hat.

Am 2. Dezember traf sich der Vorstand erstmals mit dem Vor­stand der Schweizerischen Staatsschreiber­Konferenz SSK, bei der die ADK akkreditiert ist. Es ist geplant, das Treffen zu insti­tutionalisieren und dabei aktuelle Fragen der elektronischen Ge­schäftsführung zum stehenden Haupttraktandum zu machen.

KOSTDie Aufsichtskommission der Koordinationsstelle für die dauer­hafte Archivierung elektronischer Unterlagen KOST trat zu zwei Sitzungen am 24. März und am 22. September zusammen. De­taillierten Einblick in die Geschäfte der KOST gewährt die Web­site www.kost­ceco.ch.

Bernhard Rieder wirkte in einer Arbeitsgruppe der KOST na­mens bentõ mit. Die Arbeitsgruppe definierte auf der Grundlage der vom Schweizerischen Bundesarchiv entwickelten Schnittstel­le für die Abgabe von digitalen Daten («Spezifikation Submission Information Package SIP») eine damit kompatible Schnittstellen­ und Prozessspezifikation für die digitale Langzeitarchivierung.

scopeArchiv User GroupAm 16. März fand die 10. ordentliche Mitgliederversammlung der scopeArchiv User Group in Zürich statt. Bettina Tögel, Abteilung Aktenerschliessung, ist Präsidentin der User Group. Sie leitete im Berichtsjahr neben der Mitgliederversammlung fünf Vorstandssit­zungen. Ausserdem organisierte sie einen Erfahrungsaustausch der Applikationsverantwortlichen sowie den jährlichen Workshop, der dieses Mal die Pilotprojekte zur Einführung der digitalen Archi­vierung mit dem Instrument scopeIngest zum Thema hatte.

ARGE AlpDie 33. Konferenz der Archivdirektoren der ARGE Alp fand am 18. und 19. Oktober in Bozen statt; aus terminlichen Gründen konnte der Berichterstatter daran leider nicht teilnehmen.

RechtsquellenstiftungAn der ordentlichen jährlichen Stiftungsratssitzung vom 11. Feb­ruar in Bern wurde insbesondere debattiert, welche Qualität die Retrodigitalisate der bestehenden Bände aufweisen sollen, die gegenwärtig auf einer Blättermaschine der Stiftung verfügbar gemacht werden (vgl. http://www.ssrq­sds­fds.ch).

Zu den spezifischen Projektfortschritten vgl. unten die ent­sprechenden Passagen im Abschnitt Editionsprojekte.

mediathek tanz.chHaupttraktandum an mehreren Sitzungen im Berichtsjahr war erneut die Fusion mit der Médiathèque de la danse in Lausanne zu einem Schweizerischen Tanzarchiv. Diese wurde per Ende 2010 vollzogen, und zwar durch die Schaffung einer gemeinsa­men Stiftung Schweizer Tanzarchiv/Collection suisse de la dan­se. Der Verein mediathek tanz.ch wurde auf diesen Zeitpunkt aufgelöst. Er kann auf ein für schweizerische Verhältnisse kur­zes, aber umso erfolgreicheres Vereinsleben zurückblicken. Der Kanton Zürich bzw. das Staatsarchiv wird sich in der neuen Stif­tung nicht vertreten lassen, wünscht ihr aber viel Energie und Er­folg bei der Wahrnehmung ihrer wichtigen Aufgabe.

Universität ZürichDie Zusammenarbeit mit dem Universitätsarchiv wurde auf dem inzwischen gewohnten Niveau fortgesetzt. Betreffend Überlie­ferungsbildung findet einmal im Jahr eine Sitzung statt, an der wechselseitig über erfolgte Ablieferungen informiert wird und Fachfragen diskutiert werden. Das Berichtsjahr war im Univer­sitätsarchiv geprägt durch die Übernahme zahlreicher Nachläs­se; sie machten beinahe die Hälfte der Eingänge von insgesamt rund 100 Laufmetern aus.

Im Berichtsjahr wurde mit der Umsetzung der Ende 2009 unterzeichneten Kooperations­Vereinbarung zwischen den Trä­gern des Projekts Ad Fontes und dem Staatsarchiv begonnen.

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Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010 13

Die hilfswissenschaftliche Plattform wird mittlerweile laufend mit neuen Anleitungen und Übungen auf der Basis von Quellen des Staatsarchivs ergänzt. Margit Gigerl, Abteilung Editionsprojek­te, und Thomas Neukom, Abteilung Individuelle Kundendienste, unterstützten die Mitarbeiter von Ad Fontes bei dieser Arbeit.

Betreffend Masterkurs Applied History waren im Berichtsjahr vonseiten des Berichterstatters keine nennenswerten Aktivitäten zu verzeichnen.

Stabsaufgaben

PersonellesDas Staatsarchiv mit seinem Selbstverständnis als lernende Or­ganisation strebt eine lebendige, für alle Mitarbeitenden zufrie­denstellende Feedback­Kultur an. Im Rahmen der Definition von Massnahmen zur Erreichung dieses Ziels führten wir 2009 – nebst der bereits etablierten Mitarbeitendenbeurteilung MAB – einen Pilot Vorgesetztenbeurteilung durch, der im Berichtsjahr ausgewertet wurde. Aufgrund des positiven Ergebnisses wird die Vorgesetztenbeurteilung als Beurteilungsinstrument eingeführt. Ab 2011 werden die Führungskräfte von ihren direkt Unterstellten beurteilt. Vorgesehen ist ungefähr ein Dreijahresrhythmus.

Qualitätssicherung und ControllingWie im Jahresbericht 2009 (S. 14) erläutert, erheben Archive bis heute die Resultate ihrer Arbeit nur marginal in Zahlen. Umso er­freulicher ist, dass zumindest im Bereich Benutzung der Schwei­zerischen Archivdirektorenkonferenz ADK im Berichtsjahr mit der Definition eines Pflichtenheftes für eine gemeinsame Benutzungs­statistik ein Durchbruch gelungen ist. 2011 werden ein Grossteil der Schweizer Staatsarchive, das Bundesarchiv und das Liech­tensteinische Landesarchiv in einem Pilot ihre Benutzungskenn­zahlen nach einem einheitlichen Raster erheben. Wenn sich das Raster bewährt, steht in wenigen Jahren die Online­Publikation dieser Zahlen auf der Website des VSA in Aussicht.

Das Staatsarchiv Zürich versuchte im Berichtsjahr erstmals, auch die anderen archivischen Hauptprozesse numerisch zu fas­sen. Wir wollen wissen, wie hoch unser Aufwand ist, bis ein Lauf­meter Archivgut im Endarchiv liegt. Und wir wollen wissen, wie

viel Arbeit es anschliessend braucht, einen Laufmeter dauernd verfügbar zu halten.

Die Zahlen 2010 ergeben folgendes Bild: Überlieferungsbil­dung, Aktenerschliessung und Beständeerhaltung wendeten gut 18 500 Stunden auf, um knapp 1000 Laufmeter zu bewältigen und auf 545 Laufmeter zu verdichten. Bis ein Laufmeter Unter­lagen bewertet, übernommen, erschlossen und fachgerecht konserviert in unseren Endmagazinen zur Ruhe kommt, investie­ren wir also knapp 19 Stunden pro Akzessions­Laufmeter bzw. gegen 34 Stunden Arbeit pro Endarchiv­Laufmeter.

Die Bewirtschaftung der Bestände im Endarchiv (Nacher­schliessungen, Konservierungs­ und Restaurierungsmassnah­men) verursacht Aufwände von einer knappen halben Stunde pro Laufmeter. Addiert man dazu die Arbeiten im Rahmen der Editionsprojekte, steigt der Wert gegen 0.9 Stunden. Und schlägt man schliesslich noch die Arbeit der Kundendienste dazu, wen­den wir 1.3 Stunden für die Bewirtschaftung und Nutzung eines Laufmeters im Endarchiv auf.

Wir sind uns bewusst, dass erstmals erhobene Werte in ihrer Aussagekraft beschränkt sind. Diese wird aber in den kommen­den Jahren automatisch grösser; wir sind gespannt, auf welchem Niveau sich unsere Kennzahlen einpendeln werden. Und insbe­sondere hoffen wir, dass wir mit unseren Erhebungen den Grund­stein legen können für eine mittelfristige Vergleichbarkeit zumin­dest der Schweizer Staatsarchive auch hinter den Kulissen.

ArchivpraktikaVon Dezember 2009 bis Februar 2010 absolvierte Peter Leh­mann im Zusammenhang mit seinem Nachdiplomstudium in In­formation und Dokumentation ein Praktikum in der Abteilung Ak­tenerschliessung.

Meryem Riahi und Carmen Seyfried konnten im Rahmen ihrer Ausbildung zu Informations­ und Dokumentationsassistentinnen in den Monaten Februar und März respektive April und Mai im Staatsarchiv ein Praktikum durchlaufen, und zwar ebenfalls in der Abteilung Aktenerschliessung.

Die in den Abteilungen Beständeerhaltung und Editionspro­jekte (KDI) absolvierten oder im Gang befindlichen Praktika sind in den entsprechenden Abschnitten referiert.

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PersonellesPer Ende Oktober trat Iris Vontobel aus unseren Diensten aus – und als wissenschaftliche Archivarin in diejenigen einer bedeu­tenden Zürcher Bank ein. In der Abteilung Überlieferungsbildung hatte sie mit einem Pensum von 30 Prozent die Aufsicht über die Gemeindearchive wahrgenommen. Für diesen grossen Einsatz mit einem kleinen Pensum danken wir Frau Vontobel herzlich und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute. Ihre Arbeit in den Kundendiensten ist im entsprechenden Abschnitt gewürdigt.

Die neu geschaffene 80­Prozent­Stelle haben wir noch im Berichtsjahr per 1. März 2011 mit Rebekka Wyler besetzt. Frau Wyler studierte an der Universität Zürich Allgemeine Geschich­te, Ökonomie und Nordistik. Im Oktober 2010 hat sie zusammen mit Stefan Keller und Urs Kälin eine Geschichte des Volkshauses Zürich herausgegeben. Zurzeit ist sie mit dem Abschluss ihrer Dissertation bei Prof. Jakob Tanner zum Thema «Schweizer Ge­werkschaften und Europa 1960–2005» beschäftigt. Von 2003 bis 2008 war Frau Wyler als Archivarin und Verantwortliche für das Records Management bei der Gewerkschaft SMUV/Unia tätig; in diesem Rahmen organisierte sie unter anderem die Überfüh­rung der Zentralarchive SMUV, GBI und VHTL ins Sozialarchiv in Zürich. In der Überlieferungsbildung des Staatsarchivs wird Frau Wyler einerseits für bestimmte Bereiche der kantonalen Verwal­tung zuständig sein, anderseits wird sie zusammen mit Bernhard Rieder die Zürcher Gemeindearchive betreuen; beide verfügen dafür über ein Pensum von je 20 Prozent.

Barbara Stadler reduzierte per Ende Jahr ihr Pensum in der Überlieferungsbildung zugunsten der Aktenerschliessung von 20 auf 10 Prozent.

Eveline Isler schloss im Oktober erfolgreich ihre Weiterbil­dung zum Master of Advanced Studies in Archival and Informa­tion Sciences (MAS AIS) an der Universität Bern ab. Die Dip­lomarbeit ist einem Thema der Überlieferungsbildung gewidmet: «Die Bewertung von Akten aus vormundschaftlichen Aufgaben – eine Fallstudie aus dem Staatsarchiv Zürich».

Reto Weiss nahm an einem von der «Koordinationsstelle für die dauerhafte Archivierung von elektronischen Unterlagen» (KOST) or­ganisierten Kolloquium zur archivischen Bewertung von Datenban­ken teil und hielt ein Referat zur Zürcher Praxis in diesem Gebiet.

a B t E I l u n g E n

Überlieferungsbildung

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Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010 15

Bernhard Rieder erwarb das Zertifikat «Geschäftsverwaltung in der Bundesverwaltung» in einem Stufenseminar des Schwei­zerischen Bundesarchivs. Zusammen mit dem Staatsarchivar stellte er an einer Kundentagung der IBM zur Software DIAS (Di­gital Information Archiving System) das Zürcher Projekt zur digi­talen Langzeitarchivierung vor, in dem DIAS eingesetzt wird.

Der diesjährige Teamtag der Abteilung war touristisch orien­tiert. Die Abteilung begutachtete die neu gestaltete Infrastruktur rund um den Rheinfall und begab sich danach in den auf der Schaffhauser Seite gelegenen Seilpark, wo in luftiger Höhe das Klettern über Seil­ und andere Brücken und der Umgang mit «Ty­roliennes» geübt wurde.

Vom Verwaltungskataster zu den rahmenvereinbarungen

Der im Jahr 2009 begonnene Verwaltungskataster konnte im Spät­sommer fertig gestellt werden. Er umfasst in der endgültigen Ver­sion 115 öffentliche Organe mit selbstständiger Aktenführung und kommt einem grundlegenden und umfassenden Verzeichnis der Partner des Staatsarchivs in der kantonalen Verwaltung gleich. Der Kataster enthält pro Eintrag in knapper Form jeweils die fol­genden Angaben zu den verzeichneten öffentlichen Organen:≥ die spezifische Verwaltungsgeschichte,≥ die gesetzlichen Grundlagen,≥ Eckdaten zu Personal und Budget,≥ eine Beschreibung der Aufgaben,≥ eine Beschreibung der im Staatsarchiv bereits vorhandenen

Bestände,≥ eine Einschätzung der Überlieferungslage und≥ eine Priorisierung.

Mit dem Verwaltungskataster und den im Verlauf seiner Erar­bei tung gewonnenen Erkenntnissen verfügt das Staatsarchiv nun über einen systematischen Überblick über die Qualität der Überlieferung in verschiedenen Bereichen. Gleichzeitig konnten Überlieferungslücken identifiziert werden. Diese können nun im Sinn des strategischen Ziels einer «flächendeckenden Überlie­ferungsbildung» und gemäss der vorgenommenen Priorisierung gezielt angegangen werden.

Die nächste grosse Etappe auf dem Weg zur flächendecken­den Überlieferungsbildung bildet die Erarbeitung von Rahmen­vereinbarungen. Sie werden die Basis bilden für eine integrierte und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen Or­ganen und dem Staatsarchiv im Bereich Informationsverwaltung. In dieser Hinsicht waren die Fortschritte im Berichtsjahr zunächst nicht ganz so gross wie erhofft. Vorerst war zu präzisieren, was die Rahmenvereinbarungen genau regeln sollen und welche Be­dingungen für den Abschluss gegeben sein müssen. Minimale Voraussetzung ist, dass beim öffentlichen Organ ein Verzeich­nis der Informationsbestände gemäss § 14 IDG vorliegt und ein Verantwortlicher für die Informationsverwaltung gemäss § 7 der Archivverordnung definiert ist. Inzwischen sind nun Rahmen­vereinbarungen mit zahlreichen Partnern in Arbeit: Parlaments­dienste, Volksschulamt, Strassenverkehrsamt, Amt für Wirtschaft und Arbeit, Hochbauamt, Personalamt, Bezirksräte, Notariate.

Bewertungen, ablieferungsvereinbarungen, BeratungInsgesamt wurden im Berichtsjahr 58 Ablieferungsvereinbarun­gen (2009: 56) geschlossen. Die Schwerpunkte und Meilenstei­ne im Bereich Aktenübernahme und Bewertung sind nachste­hend kurz beschrieben.

Im Berichtsjahr gelang es nach längeren Bemühungen, mit der Jugendstaatsanwaltschaft eine umfassende Ablieferungsverein­barung für die regionalen Jugendanwaltschaften abzuschliessen (mit den Staatsanwaltschaften wurden solche Vereinbarungen bereits früher abgeschlossen). Parallel erliess die Jugendstaats­anwaltschaft eine aktualisierte Weisung zur «Aktenverwaltung im Jugendstrafverfahren». Damit ist die Aktenführung und Überlie­ferungsbildung in diesem Bereich befriedigend geregelt.

Bedeutende Fortschritte konnten im Bereich Notariate, Grund­buch­ und Konkursämter gemacht werden. Das 2009 erarbeitete Rundschreiben zur Archivierung von Konkursakten wurde vom Notariatsinspektorat sämtlichen Notariaten zugestellt und ist da­mit in Kraft. Die Revision der Notariatsarchivverordnung wurde vorangetrieben und kann 2011 zusammen mit einer Rahmenver­einbarung für sämtliche Notariate abgeschlossen werden.

Die bekannten Überlieferungslücken bei den Jugendsekre­tariaten wurden dieses Jahr systematisch angegangen, sowohl

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Abteilungen

von Seiten der Jugendsekretariate als auch des Staatsarchivs. Erstmals konnten im Berichtsjahr verschiedene Fallaktenserien aus einem Jugendsekretariat übernommen werden. Sodann ent­wickelte das Jugendsekretariat Bülach unter Beizug der Firma docuteam ein Ordnungssystem für die Informationsverwaltung, das vom Staatsarchiv begutachtet wurde. Wenn sich das Ord­nungssystem bewährt, soll es auf weitere Jugendsekretariate ausgerollt werden. Das Staatsarchiv seinerseits erarbeitete ein Bewertungsmodell, das die künftige Überlieferung im Bereich Jugendsekretariate massgeblich steuern wird. Dabei war es uns wichtig, das Modell so zu gestalten, dass es der aktenführenden Stelle als Hilfsmittel bei der Informationsverwaltung und bei der Vorbereitung von Aktenübergaben dient. Die Jugendsekretariate sind im Kanton Zürich wichtige Institutionen im Vormundschafts­wesen sowie in der Kinder­ und Jugendfürsorge (Hort­ und Krip­penaufsicht, Alimentenhilfe, Elternberatung etc.).

Das kantonale Rechnungswesen hat sich in den letzten Jah­ren stark verändert. Dies war für uns Anlass, die Bewertung von Buchhaltungs­ bzw. Finanzunterlagen, die bekanntlich bei vielen öffentlichen Organen in grossen Mengen anfallen, systematisch zu überprüfen. In die Überprüfung bezogen wir Finanzverwal­tung und Finanzkontrolle sowie weitere sachverständige Stellen ein. Das Ergebnis ist ein «Bewertungsmodell Finanzunterlagen», das uns künftig grosse Dienste leisten wird.

Das Staatsarchiv ist seit Jahren bestrebt, in der Überliefe­rungsbildung Standards flächendeckend anzuwenden. Im Be­richtsjahr ist ein weiterer traditioneller «Sonderfall» in diesem Sinn neu geregelt worden: die Übernahme von Meliorationsak­ten der Abteilung Landwirtschaft des Amtes für Landwirtschaft und Natur ALN. Die Meliorationsakten, insbesondere diejenigen in den Bereichen Flurbereinigungen, Entwässerungen etc., sind äusserst wertvolle Quellen zur Entwicklung der Zürcher Land­schaft. Sie dokumentieren ein eigentliches öffentliches Gross­projekt des 20. Jahrhunderts; künftig werden umfassende Me­liorationen wohl deutlich seltener sein. Bisher wurden jedes Jahr eigens für das Staatsarchiv hergestellte Duplikate abgeliefert, während die Originalakten bis zurück ins 19. Jahrhundert im ALN verblieben. Neu werden die älteren Originale ins Staatsarchiv ge­liefert; die Herstellung von Doppeln wird eingestellt.

Das Staatsarchiv hat in den letzten beiden Jahrzehnten sehr grosse Bestände an Krankengeschichten bzw. Patienten­dokumentationen, wie sie heute heissen, aus den verschiede­nen kantonalen Einrichtungen aufbauen können. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt bei psychiatrischen Krankengeschichten. Die Bewertung und Aufbewahrung dieser besonders heiklen, aber auch besonders wichtigen und vonseiten der Forschung inten­siv nachgefragten Unterlagen ist in der Schweiz umstritten und uneinheitlich geregelt, ebenso wie die anzuwendenden Schutz­fristen. Das Staatsarchiv hat deshalb im Juni ein Kolloquium ver­anstaltet, an dem die verschiedenen «Stakeholder» ihre teilweise sehr unterschiedlichen Standpunkte im Beisein von Regierungs­rat Notter direkt erläutern konnten. Vertreter/innen von aktenfüh­renden Kliniken, von Gesundheitsdirektionen, des Datenschut­zes, der medizinhistorischen Forschung und der Archive kamen zu Wort. In Sachen Bewertung bestand weitgehende Einigkeit darin, dass eine breit abgestützte Auswahl­Überlieferung von Akten aus verschiedenen Institutionen einer Konzentration auf wenige Kliniken vorzuziehen sei. Einig war man sich auch da­rin, dass zur Dokumentation der Geschichte des Gesundheits­wesens neben den Krankengeschichten noch weitere Akten, insbesondere solche der Spitalverwaltung und der Aufsichts­behörden, aufzubewahren sind. Wir hoffen, dass wir in unseren Bemühungen, eine für alle Seiten gute Lösung in diesem Bereich zu finden, weiterhin auf Verständnis und Unterstützung stossen. Dies umso mehr, als im weiteren Verlauf des Berichtsjahrs ein Rückschlag zu verzeichnen war: Die Gesundheitsdirektion er­liess ohne Rücksprache mit der DJI zuhanden der Spitäler im Kanton einen Ablieferungsstopp für Krankengeschichten, da die gesetzliche Grundlage dafür ungenügend sei. Wir hoffen sehr, dass der dadurch herbeigeführte, für alle Seiten unbefriedigende Zustand 2011 wieder geändert werden kann.

Öffentlich­rechtliche Institutionen können gemäss Archivge­setz ihre Akten selbstständig dauernd archivieren. Das Staats­archiv bietet solchen Institutionen aber regelmässig an, die Füh­rung eines Endarchivs zu übernehmen. 2010 schloss die Zürcher Hochschule der Künste ZHdK einen Zusammenarbeitsvertrag mit dem Staatsarchiv. Bei der ZHdK haben inzwischen – ebenso wie bei der Pädagogischen Hochschule Zürich PHZH – Records

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Manager die Arbeit aufgenommen. Ihre Aufgabe ist es, den Ak­tenfluss aus den einzelnen Instituten und Abteilungen in eine zentrale Ablage zu organisieren. Das Staatsarchiv wird später ältere Unterlagen aus dieser zentralen Ablage übernehmen. Die Etablierung der Zusammenarbeit und die Unterstützung der neu­en Records Manager wird in den kommenden Jahren zu konso­lidieren sein.

1994 wurde das Opernhausgesetz erlassen, mit dem der Kanton von der Stadt Zürich die finanzielle Verantwortung für das Opernhaus übernahm. Man trug damit dem Umstand Rech­nung, dass die Institution weit über die Stadtgrenzen ausstrahlt. Im Berichtsjahr ist nun auch die archivische Zuständigkeit für das Opernhaus vom Stadtarchiv Zürich auf das Staatsarchiv übergegangen: Opernhaus und Staatsarchiv schlossen einen Zusammenarbeitsvertrag ab, der Deckungsgleichheit herstellt zwischen dem Rechtskörper, der das Opernhaus finanziert, und demjenigen, der für dessen Überlieferung zuständig ist. Die vor 1994 entstandenen Unterlagen bleiben im Stadtarchiv Zürich. Damit wird zukünftig die archivische der rechtlichen Realität vor und nach dem Erlass des Opernhausgesetzes entsprechen.

Im Bereich der staatsnahen und privaten Überlieferung ist der Abschluss eines Zusammenarbeits­ bzw. Schenkungsvertrags mit der in der Stadt Zürich angesiedelten Römisch­katholischen Zentralkonferenz zu vermelden. Es handelt sich dabei um den Zusammenschluss der kantonalen katholischen Landeskirchen. Diese staatskirchenrechtlichen Gebilde stellen bekanntlich eine Schweizer Spezialität dar. Die Unterlagen der Zentralkonferenz sind von grossem historischem Interesse. Das Staatsarchiv des Kantons Zürich freut sich, mit dem Vertragsschluss zu einem wichtigen Träger der Überlieferung der katholischen Institutio­nen in der Schweiz zu werden.

Übernahme von digitalen unterlagenDas Staatsarchiv ist seit 2009 zusammen mit der Hauptabtei­lung Logistik, Finanzen, Controlling LFC der Direktion der Justiz und des Innern daran, ein digitales Archiv aufzubauen. Als Pilot­projekt sollen bis in die 1980er Jahre zurückreichende Register­daten aus der abzulösenden Geschäftskontrolle RIS der DJI ins Archiv überführt werden. Beteiligt sind neben Staatsarchiv und

LFC die Firmen IBM (mit dem Produkt DIAS in der Funktion eines Digital Repository) und scope. Spezifikation und Programmie­rung der Anwendung sind ausgeführt, die Testphase zieht sich jedoch noch hin und das Projekt wird erst 2011 abgeschlossen werden können. Als nächster Schritt steht dann die Überführung der seit Jahren auf einem dedizierten Server gespeicherten digi­talen Bestände des Staatsarchivs in DIAS an.

Im Übrigen verfolgt das Staatsarchiv im Bereich Übernahme digitaler Daten nach wie vor eine Strategie der bilateralen Pro­jekte, um weiter Erfahrung zu sammeln. Wichtigstes Projekt ist zurzeit die Archivschnittstelle zum Geschäfts­ und Rapportver­waltungssystem POLIS der Zürcher Polizeien (Kantonspolizei, Stadtpolizeien Winterthur und Zürich). Im Berichtsjahr konnten in guter Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei, der zuständi­gen Informatikfirma Unisys sowie den Stadtarchiven Zürich und Winterthur eine Spezifikation der Schnittstelle und eine Reali­sierungsofferte erarbeitet werden. Die Schnittstelle beruht auf der Spezifikation des Submission Information Package SIP nach OAIS des Bundesarchivs und ist vollständig kompatibel mit der 2009 erarbeiteten Schnittstellen­ und Prozessspezifikation für die digitale Langzeitarchivierung der KOST.

2010 wurden nicht wesentlich mehr digitale Unterlagen abge­liefert als in den Vorjahren. Der grosse Sprung von der analogen zur digitalen Überlieferung lässt in Zürich weiter auf sich warten. Das liegt daran, dass die angebotenen Bestände aus Zeiträu­men stammen, in denen die Akten selbst hauptsächlich noch auf Papier erarbeitet wurden. Damit kann das Staatsarchiv selbstver­ständlich leben. Zunehmend unbefriedigend ist aber die Situation bei den zu analogen Beständen gehörigen digitalen Metadaten. Die Zeit der Karteien, gebundenen Jahresregisterbücher, Ge­schäftskontrollverzeichnisse etc. ist seit teilweise deutlich über zehn Jahren vorbei. Aber die Daten der digitalen Systeme, die die analogen Findmittel in den 1980er und 1990er Jahren ablös­ten, sind häufig nicht mehr vorhanden, nicht migriert worden oder nur mit enormem Aufwand aus alten Systemen exportierbar. Das ist bedauerlich, denn diese Meta­ oder Registerdaten wären von grossem Nutzen für das Staatsarchiv – nicht primär als Archivgut, sondern vor allem als Grundlage für die Erschliessung der ent­sprechenden Unterlagen.

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Abteilungen

records ManagementDer 2009 über das kantonale Weiterbildungsprogramm erstmals angebotene Kurs «Informationsverwaltung für Sachbearbeiter/innen» hat auch im Berichtsjahr mit gutem Erfolg stattgefunden.

Die Merkblatt­Sammlung des Staatsarchivs für kantonale Be­hörden wurde um eine Anleitung zur Erstellung von Ordnungs­systemen bereichert. Das Dokument ist auf der Website des Staatsarchivs greifbar (www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/verwaltung.html).

Im Berichtsjahr gab das Staatsarchiv wie üblich Stellungnah­men zu verschiedenen Ordnungssystemen, Verfahren und ins­besondere zu digitaler Aktenführung ab. Neben den bereits er­wähnten Bestrebungen im Bereich Jugendsekretariate sowie der Unterstützung einer grösseren Aktenreorganisation im Personal­amt sind zwei Anfragen aus der Baudirektion erwähnenswert. Das Amt für Verkehr gibt seine bisher analog in Büchern geführte Sammlung von Verfügungen auf und speichert diese künftig nur noch in digitaler Form, auf Betreiben des Staatsarchivs im archiv­tauglichen Format PDF/A. In den zu den Verfügungen gehörigen Akten wird aber immer noch das Verfügungsoriginal in Papier­form abgelegt. Die Koordinationsstelle für kantonale Baubewilli­gungen hingegen will zukünftig ihre Verfügungen nur noch digital im Geschäftsverwaltungssystem speichern und auf die Papier­ablage verzichten. Die beiden Anfragen zeigen: Tendenziell wird zuerst die rein digitale Verwaltung von Entscheidsammlungen, Spruchbüchern, Protokollen etc., also die digitale Haltung von Serien an die Hand genommen, erst dann die eigentliche digitale Aktenverwaltung.

Auch 2010 hat sich das Staatsarchiv für die Erstellung von «Verzeichnissen der Informationsbestände» gemäss § 14 des In­formations­ und Datenschutzgesetzes eingesetzt. In einer Zeit, in der nur eine Minderheit der kantonalen Dienststellen über um­fassende Registraturpläne oder vergleichbare Ordnungssyste­me verfügt, können die Verzeichnisse der Informationsbestände einen teilweisen Ersatz dafür bieten; für das Staatsarchiv sind sie nicht zuletzt aus diesem Grund interessant. Wesentlicher aber sind übergeordnete Gesichtspunkte: Das Öffentlichkeits­prinzip, wie es im Kanton Zürich eingeführt wurde, sieht vor, dass die öffentlichen Organe bekannt geben, welche Akten und

Daten sie führen. Nicht alle Dienststellen vermochten ihre Ver­zeichnisse innerhalb der gesetzlich eingeräumten Frist, also bis am 1. Oktober 2010, zu publizieren. Es sind aber immerhin be­trächtliche Fortschritte zu verzeichnen. Die Ämter der Volkswirt­schaftsdirektion beispielsweise haben alle ein entsprechendes Verzeichnis auf ihrer Website publiziert. Wir hoffen, dass die vollständige Abdeckung in einem oder zwei Jahren erreicht sein wird. Auf Wunsch unterstützen wir die öffentlichen Organe des Kantons weiterhin bei der Erstellung ihres Verzeichnisses der Informationsbestände.

Führungen und InformationsauftritteIm Berichtsjahr haben wir 10 (2009: 14) Führungen für Verwal­tungsstellen durchgeführt, an denen immer auch Fragen der Aktenführung und der Archivierung sowie der Zusammenarbeit diskutiert werden. Anlässlich von Verhandlungen zu Rahmenver­einbarungen kam es zudem zu einigen Treffen mit Amtsleitungen, an denen wir unsere Aufgaben und Anliegen erläutert haben.

aufsicht über die gemeindearchiveIm Jahr 2010 wurden 30 (Vorjahr: 50) Erstbesuche von Zweck­verbandsarchiven vorgenommen. Damit wurden seit 2008 180 Zweckverbandsarchive mit insgesamt befriedigendem Ergebnis visitiert; acht Besuche stehen für 2011 noch an.

Wie die kantonalen öffentlichen Organe sind auch die Ge­meindeverwaltungen verpflichtet, Verzeichnisse ihrer Informa­tionsbestände zu publizieren. Zur Unterstützung verfasste das Staatsarchiv eine kurze Anleitung auf seiner Website (vgl. www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/gemeinden/hilfsmittel.html).

Eine weitere Änderung im Webangebot des Staatsarchivs für die Gemeinden besteht darin, dass die Liste der auf Gemeinden spezialisierten Archivdienstleister vom Netz genommen wurde. Sie war seinerzeit freihändig erstellt und dann ebenso freihän­dig nachgeführt worden. Für die weitere Pflege der Liste hätten Kriterien spezifiziert werden müssen, nach denen die Aufnah­me auf der Liste erfolgt, und die Erfüllung der Kriterien hätte im Einzelnen kontrolliert werden müssen. Dies war aus Sicht des Staatsarchivs zu viel Aufwand für zu wenig Ertrag. Die Gemein­

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den bzw. deren Schreiber sind gut untereinander vernetzt und können sich ohne weiteres über den Markt der Archivdienstleis­ter ins Bild setzen.

Auch 2010 wurden zahlreiche Gemeindearchive beraten, vor­wiegend in Raumfragen und Fragen rund um die Musterregis­traturpläne des Staatsarchivs (von denen 2011 voraussichtlich zwei einer grundlegenden Revision unterzogen werden). Immer wieder werden zudem Fragen zu Voraussetzungen und Möglich­keiten der digitalen Aktenführung gestellt.

An zwei Anlässen wurden Gemeindemitarbeiter/innen über das Gemeindearchivwesen und das Staatsarchiv informiert: das Verwaltungspersonal der evangelisch­reformierten Kirchgemein­den bei einer Führung im Staatsarchiv, die neu gewählten Aktuare und Aktuarinnen (und damit auch Archivare und Archivarinnen) der katholischen Kirchgemeinden an einem Archivierungskurs, den die römisch­katholische Körperschaft durchführte.

amtsdruckschriftensammlungIm Berichtsjahr wurden 110 (2009: 149) Druckschriften, die nicht «von selbst» den Weg ins Staatsarchiv fanden, aktiv eingefordert und zur Amtsdruckschriftensammlung geschlagen.

Zunehmend handelt es sich bei den «Amtsdruckschriften» um PDF­Dateien, die auf den Websites der kantonalen öffentlichen Organe publiziert werden. Zurzeit gilt immer noch der Grund­satz, dass Amtsdruckschriften auf Papier archiviert werden. Mit­telfristig wird man sich der digitalen Herausforderung aber auch in diesem Bereich stellen müssen.

ablieferungenInsgesamt wurden 131 (2009: 126) Ablieferungen mit rund 662 (2009: 920) Laufmetern Gesamtumfang entgegengenommen. 99 (2009: 98) Ablieferungen stammen aus kantonaler Provenienz, 32 sind staatsnaher – wobei unter «Staat» der Kanton Zürich zu verstehen ist – oder privater Herkunft. Der Umfang einiger Ab­lieferungen wird durch Nachbewertungen und Kassationen (Ak­tenvernichtungen) im Staatsarchiv noch etwas abnehmen, aber grundsätzlich gehen unsere Bemühungen dahin, Bewertungen möglichst abschliessend vor der Ablieferung, also am Produk­tionsort, vorzunehmen.

Der gegenüber dem Vorjahr erheblich tiefere Gesamtumfang der Ablieferungen hat vor allem zwei Gründe. Da die meisten Verwaltungsstellen in mehrjährigen Intervallen abliefern, können zufällige Schwankungen rasch viel ausmachen. Und zweitens beginnen die recht rigorosen Bewertungsgrundsätze zu greifen, nach denen wir schon vor Ort Akten zur dauernden Übernah­me auswählen, und zwar häufig auf der Stufe einzelner Dossiers oder Ordner. Während früher beispielsweise bei Ablieferungen von Generalsekretariaten parlamentarische Geschäfte unbese­hen vollständig übernommen wurden (bzw. aus Ressourcen­gründen übernommen werden mussten), fragen wir heute nach Federführung und Doppelüberlieferung und überprüfen den In­formationswert der Dossiers. Wenn diese nur Regierungsratsbe­schlüsse oder Auszüge aus dem Kantonsratsprotokoll und dem Amtsblatt enthalten, werden sie kassiert.

Mengenmässig am bedeutendsten war wie in den Vorjahren eine Ablieferung von psychiatrischen Patientendokumentationen, konkret: von rund 112 Laufmetern Akten der Psychiatrischen Kli­nik Hohenegg, die wir vollständig archivieren werden, und zwar bis zu deren Streichung von der kantonalen Spitalliste 2005. Die zweitgrösste Ablieferung stammt vom Generalsekretariat der Volkswirtschaftsdirektion und umfasst rund 100 Laufmeter aus dem Zeitraum 1940–2000 (hauptsächlich 1980er und 1990er Jahre). Die Ablieferung enthält insbesondere Unterlagen zur Vor­läuferorganisation des Zürcher Verkehrsverbundes, der «Behör­dendelegation für den Regionalverkehr», und dokumentiert auf eindrückliche Weise den Aufbau des heutigen S­Bahn­Netzes.

Im Berichtsjahr sind fünf Ablieferungen mit elektronischen Daten im Umfang von rund 9 Gigabyte eingetroffen. Grundsätz­lich neue Arten von Daten sind nicht dabei; es handelt sich um Folgeablieferungen aus bereits etablierten Verfahren.

Wie schon im Vorjahr wurden einige Nachbewertungen und Teilkassationen im Rahmen des Projekts «Abbau Milchbuck» vorgenommen. Betroffen waren insbesondere Akten gelöschter Firmen des Handelsregisteramtes. Da die entsprechenden Infor­mationen zum grössten Teil in dessen Hauptregister enthalten sind, wurde entschieden, lediglich eine systematische Auswahl von 2 Prozent sowie eine inhaltlich begründete Auswahl von besonderen und bedeutenden Fällen dauernd aufzubewahren.

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20 Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010

Abteilungen

Die Löschungsakten 1977–1997, insgesamt rund 270 Laufmeter, wurden grösstenteils vernichtet, nur rund 12 Laufmeter werden dauernd archiviert. Weitere Nachbewertungen betrafen Insas­senakten der Strafanstalt Regensdorf (heute Pöschwies) sowie Akten des Kassationsgerichts.

Die aktenlage im Bereich administrative VersorgungIm Frühjahr richteten verschiedene Regierungskonferenzen und das EJPD ein Schreiben an die Kantonsregierungen, in dem sie auf die Notwendigkeit einer historischen Aufarbeitung der Pra­xis der so genannten administrativen Versorgung hinwiesen. Die Kantone wurden gebeten, die betreffenden Akten umgehend vor einer allfälligen Vernichtung zu schützen.

Die administrative Versorgung, also die Einweisung einer Per­son in eine geschlossene Anstalt durch eine Vormundschafts­ oder Sozialbehörde unter Ausschluss der Möglichkeit, den Ent­scheid richterlich überprüfen zu lassen, war im Kanton Zürich 1879 durch eine Volksinitiative eingeführt worden und bis 1981 möglich gewesen.

Das Staatsarchiv wurde vom Direktionsvorsteher mit der Um­setzung der im Schreiben formulierten Forderung beauftragt. Wir richteten darauf unserseits ein Schreiben an die Bezirksrä­te und die Gemeinden und baten darum, die Aktenlage anhand einer Checkliste zu überprüfen. Die Checkliste enthielt die Ak­tenbestände, wie sie aufgrund der gesetzlichen Vorgaben noch vorhanden sein sollten. Die Bezirksräte hatten den Vollzug der Überprüfung und die Resultate mitzuteilen. Insgesamt waren die Rückmeldungen beruhigend. Von den Gemeinden wünschten wir eine Meldung, falls gravierende Lücken in den Akten und Pro­tokollen festgestellt würden. Es gingen keine solchen Meldungen ein. Insgesamt kann also davon ausgegangen werden, dass die historische Aufarbeitung der «administrativen Versorgung» im Kanton Zürich aufgrund der Aktenlage möglich sein wird.

Im Übrigen ist nach unserer Ansicht für die Rechtssicher­heit in diesem und anderen Bereichen entscheidend, dass die Akten mit stabilen Aufbewahrungsfristen ausgestattet werden. So kann transparent geregelt werden, wie weit zurück der Staat die Rückverfolgbarkeit von Einzelschicksalen zu garantieren hat. Das Staatsarchiv wird sich denn auch in der Vernehmlassung zur

Anpassung des kantonalen Rechts an die Änderungen im eid­genössischen Vormundschaftsrecht für die Festlegung solcher Aufbewahrungsfristen einsetzen.

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Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010 21

auszug aus dem Verzeichnis der amtlichen ablieferungen

Staatskanzlei Unterlagen zu Anlässen des Regierungsrates 1924 – 2000, 3.8 Lfm

Kantonale Opferberatung, kantonale Opferhilfestelle 2 Ablieferungen, Gesamter Arbeitsbereich, inkl. Fallakten, 1993 – 1994, 0.5 Lfm.

Finanzverwaltung Akten der ehemaligen Staatsbuchhaltung 1913 – 2004, 9.5 Lfm.

Personalamt 3 Ablieferungen, Akten zum gesamten Arbeitsbereich ca. 1948 – 1999, 17 Lfm.

Generalsekretariat Volkswirtschaftsdirektion Direktionsakten, insb. Stabsstellen öffentlicher Verkehr und Behördendelegation ­für den Regionalverkehr ca. 1940 – 2000, 100 Lfm.

Veterinäramt Akten zum gesamten Arbeitsbereich ca. 1960 – 2001, 14 Lfm.

Amt für Jugend und Berufsberatung, Region Süd (Jugendsekretariat) Diverse Fallakten ca. 1976 – 1999, 8.5 Lfm.

Kantonale Bibliothekskommission Protokolle und Akten 1930 – 2009, 3 Lfm.

Generalsekretariat Baudirektion Parlamentarische Geschäfte 1976 – 2004, 11 Lfm.

Amt für Raumentwicklung Akten zur Raumplanung, parlamentarische Geschäfte 1960 – 1999, 16 Lfm.

Bezirksrat Meilen Spruchbücher, Jahresakten, Akten Personalvorsorgestiftungen 1930 – 1996, 20 Lfm.

Gebäudeversicherung, kantonale Feuerpolizei Akten, Fotos, Druckschriften ca. 1900 – 2010, 13 Lfm.

Universitätsspital 5 Ablieferungen, Krankengeschichten und Finanzunterlagen ca. 1930 – 1999, 18 Lfm.

Psychiatrische Klinik Hohenegg, Meilen Krankengeschichten 1995 – 1995, 112 Lfm.

Kantonsschule Enge, Zürich Akten Aufsichtskommission und Schulakten 1860 – 2004, 12 Lfm.

auswahl an neueingängen von staatsnaher und privater Seite

Theodosianum (Krankenpflegeschule am Limmatspital) Schulakten 1952 – 2009, 16 Lfm.

Gemeindepräsidentenverband Kanton Zürich Protokolle und Unterlagen 1986 – 2005, 1 Lfm.

Zentralbibliothek Zürich, Teilnachlass Regierungsrat Johannes Hegetschweiler, div. Fragmente 1829 – 1918, 0.15 Lfm.

geschenke ans Staatsarchiv

Die unten aufgeführten Archivalien wurden dem Staatsarchiv im Berichtsjahr ge­schenkt. Allen Schenkerinnen und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszü­gigkeit ganz herzlich gedankt.

Boris Blaser, Rümlang Protokolle FDP Bezirk Dielsdorf, 1931 – 1954

Stefan und Bernhard Brunner, Steinmaur Firmenarchiv Mosterei Brunner, 1900 – 2000

Thomas Büchi, Zürich Unterlagen aus der Zeit als Kantonsrat, 1986 – 1999

Erbengemeinschaft Egli, Zürich Firmenarchiv Mühle Egli, Bussenhausen, 15. – 20. Jahrhundert

Ursula Gernert­Streiff, Zollikon Oberrealschule Rämibühl, Klasse 5 b, Stammbücher 1929 – 2010

Anna Maria Hofer, Biel Unterlagen zu Regierungsrat Otto Pfister, 1908 – 1939

Moritz Leuenberger, Zürich Handakten, vorwiegend aus der Zeit als Regierungsrat, 1972 – 2007

Michael Sieber, Langnau Urkunden zum Haus St. Lorenz am Münsterhof, 1534 – 1608

Peter Simmler, Wetzikon Familiendokumente Simmler von Zürich, 16. – 20. Jh.

transfers

Die folgenden Vereinsunterlagen der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich seit den 1830er Jahren wurden in Übereinkunft mit der Gesellschaft aus dem Staatsar­chiv extradiert und in deren Depot bei der Zentralbibliothek Zürich transferiert:

B IX 270.9/1835 – B IX 270.85, Rechnungen 1835 – 1954

B IX 271.77 – B IX 271.175, Rechnungsbelege 1835 – 1933

B IX 271 a, Rechnungszusammenzüge 1838 – 1866

B IX 272.1 – B IX 272.2, Mitgliederkontrollen 1914 – 1927

B IX 275.1 – B IX 275.4, Vorstandsprotokolle 1835 – 1959

B IX 277.1 – B IX 277.11, Sitzungsprotokolle 1840 – 1961

Die im Staatsarchiv verbleibenden älteren Bestände gehen explizit in den Besitz des Kantons über und bilden den Fonds Physikalische Gesellschaft.

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Abteilungen

PersonellesDie im letztjährigen Jahresbericht (S. 23) angekündigte organi­satorische Änderung in der Abteilung Aktenerschliessung wurde mit der Bildung zweier gleich strukturierter Erschliessungsteams wie geplant am 1. April 2010 umgesetzt. Geführt werden diese Teams durch Bettina Tögel und Matthias Wild. Um eine gewis­se Spezialisierung dieser Teams zu ermöglichen und damit einen Effizienzgewinn zu erzielen, wurden ihnen bestimmte Provenien­zen fest zugewiesen.

Barbara Stadler feierte im Mai ihr 20­jähriges Dienstjubiläum im Staatsarchiv Zürich. Ihr gilt ein herzlicher Dank für ihren enga­gierten und mit breitem Wissen fundierten Einsatz in den verschie­denen Bereichen des Archivs. Ab Anfang 2011 wird die Arbeit von Frau Stadler der Aktenerschliessung noch mehr zugute kommen als bisher: Sie verstärkt ab dann das Team von Bettina Tögel, und ihr Pensum in der Erschliessung wächst von 60 auf 80 Prozent, währenddem sie ihre Tätigkeit in den Abteilungen Überlieferungs­bildung und Kundendienste auf je zehn Prozent reduziert.

Per 1. April traten Regula Giger, Informations­ und Dokumen­tationsspezialistin, sowie Tina Mark, Informations­ und Dokumen­tationsassistentin, ihre zunächst auf fünf Jahre befristeten Ver­waltungsassistenzstellen in den beiden Erschliessungsteams an (Kurzbiografien im Jahresbericht 2009, S. 23). Ihre Projektstellen konnten per Anfang 2011 in feste Stellen umgewandelt werden.

Ihre befristete Arbeit als studentische Aushilfen (40 %) be­endeten nach zwei Jahren Matthias Frick im Oktober und Albert Holenstein im Dezember. Das Staatsarchiv dankt ihnen für ihre Mitarbeit und wünscht ihnen beim Fortgang und für den Ab­schluss ihrer Studien viel Erfolg.

Noch im Dezember 2010 konnten wir eine der beiden durch RRB 1485/2010 bewilligten zusätzlichen Verwaltungsassisten­zen besetzen: Am 1. Februar 2011 wird Christian Züst mit einem Pensum von 90 Prozent ins Team von Matthias Wild eintreten. Christian Züst, geb. 1978, wohnt in Zürich und ist gelernter Foto­fachlaborant. Im Herbst 2009 schloss er seine Ausbildung zum Informations­ und Dokumentationsspezialisten an der HTW Chur ab; in seiner Bachelor­Arbeit setzte er sich mit der Langzeit­archivierung von digitalen Bildern auseinander. Anschliessend arbeitete er unter anderem als Projektmitarbeiter im Staatsar­

aktenerschliessung

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Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010 23

chiv St. Gallen, wo er hauptsächlich mit der Digitalisierung und Erschliessung von audiovisuellem Material betraut war.

Die zweite neue Verwaltungsassistenzstelle im Team Tögel werden wir im Sommer 2011 ebenfalls mit einer Fachperson I + D (wie die Funktion neuerdings heisst) besetzen.

Zwei von drei projektbezogenen studentischen Aushilfsstel­len konnten mit RRB 1485/2010 in ordentliche Verwaltungsas­sistenzstellen bzw. Stellen für studentische Mitarbeiter/innen umgewandelt werden.

Auf den 1. Februar 2011 wird Anna Frey das Team von Bettina Tögel verstärken. Frau Frey, geb. 1988, wohnt in Zürich. Sie be­gann ihr Studium im September 2008 zunächst an der Univer­sität Genf. Im September 2009 wechselte sie an die Universität Zürich. Im Hauptfach studiert Frau Frey Allgemeine Geschichte, im 1. Nebenfach Öffentliches Recht und im 2. Hauptfach Spani­sche Literaturwissenschaft.

Ebenfalls auf den 1. Februar 2011 wird Fabienne Wendel, geb. 1976, wohnhaft in Wettingen, ins Team von Matthias Wild ein­treten. Frau Wendel studiert auf dem zweiten Bildungsweg seit Februar 2008 Geschichtswissenschaft und Geografie an der Universität Zürich. Zuletzt war Frau Wendel an der Allgemeinen Berufsschule Zürich tätig, nachdem sie zuvor an der Schule für Ernährungsberatung gearbeitet hatte. Dort war sie für die Bereit­stellung aller zu archivierenden Akten der Schule an das Staats­archiv mitverantwortlich und hatte bereits Kontakt mit der Ab­teilung Überlieferungsbildung.

Entschieden wurde schliesslich noch im Berichtsjahr, dass Li­lian Casanova ab dem 1. April 2011 zusätzlich zu ihren 50 Prozent in den Kundendiensten zu 30 Prozent im Team von Matthias Wild für Aktenerschliessung tätig werden wird. Zudem übernimmt Christian Sieber ab dem 1. Januar 2011 mit einem Pensum von 10 Prozent die Leitung des mit Mitteln aus dem Legat Helfenstein finanzierten Projekts Neuerschliessung Notariatsprotokolle. Er wird ab Mitte 2011 verstärkt durch Marco Spühler, der bis dann noch als studentische Kraft tätig sein wird und anschliessend mit einem 40­Prozent­Pensum hoffentlich möglichst viele Synergien zwischen dem anspruchsvollen Projekt und seiner Lizenziatsar­beit zu den Herrschaftsverhältnissen auf der frühneuzeitlichen Zürcher Landschaft schaffen kann.

Im Rahmen von Ferienaushilfsjobs arbeiteten für die Akten­erschliessung Florian Weiss, Daniela Widmer, Larissa Schüller und Andri Meier. Sie bearbeiteten vor allem Insassenakten der Strafanstalt Regensdorf sowie die Zürcher Patentschriften, mit­hin zwei gehaltvolle Archivfonds.

Im Rahmen der Weiterbildung besuchte Meinrad Suter das Staatsarchiv Bremen. Er liess sich von Archivdirektor Konrad Elmshäuser und seinem Team über die stolze Institution und deren Organisation informieren, insbesondere natürlich über die Aktenerschliessung. Bettina Tögel schloss den Führungskurs der kantonalen Verwaltung mit Erfolg ab. Matthias Wild berei­tete sich durch einen Mitarbeiterbeurteilungskurs des Kantons auf seine Aufgaben als Teamleiter vor. Die studentischen Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter besuchten das Staatsarchiv Bern. Sie wurden von der stellvertretenden Staatsarchivarin, Barbara Studer, auf beeindruckende Weise durch das Archiv geführt. Eine abteilungsinterne Weiterbildung hatte konservatorische und datenbanktechnische Fragen zum Thema und bot eine Einfüh­rung in die älteren Findmittel des Staatsarchivs.

Der Teamtag fand am 1. Juni statt. Am Vormittag liess sich die Abteilung durch die Ausstellung auf der Kyburg führen (die den nichtzürcherischen Angehörigen der Abteilung noch un­bekannt war). Am Nachmittag übte sich die Abteilung unter der Leitung von Christoph Lengstorf und Albert Holenstein, die in ihrer Freizeit (mit unterschiedlicher Spezialisierung) musizieren, im Chorgesang. Das Resultat war zwar noch nicht in jeder Bezie­hung aufführungsreif, zeugte dafür aber von einer respektablen Teamleistung.

ErschliessungstätigkeitDas Berichtsjahr war das «Jahr 2» des Grossprojekts Abbau der Restanzen im Zwischenarchiv. Ende 2010 summierten sich die­se auf 1044 Ablieferungen mit einem Umfang von 10 245 Lauf­metern. Seit dem Beginn des Abbaus im Jahr 2009 wurden 1071 Laufmeter Unterlagen aus dem Zwischenarchiv zu 416 Laufme­tern an Endarchivzugängen verarbeitet. Werden diese Abgänge mit den Zugängen verrechnet, bleibt eine Reduktion des Zwi­schenarchivs um 77 Laufmeter. Das ist nicht viel – und trotzdem ist diese Bilanz für das Staatsarchiv eminent wichtig: 2010 ge­

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Abteilungen

lang es erstmals, den jahrzehntelangen Trend, wonach die unbe­arbeiteten Bestände immer weiter anschwollen, zu stoppen und zu wenden. Und dank der 2011 neu eintretenden Kräfte werden wir nun damit beginnen können, den Restanzenberg substanziell abzubauen.

Das im Vergleich zum Vorjahr modifizierte KEF­Jahresziel 2010 lautet: Der Umfang der auf Endarchiv­Niveau erschlossenen Unterlagen entspricht demjenigen der im Vorjahr (also 2009) ab­gelieferten Unterlagen plus 400 Laufmetern Akten aus dem Zwi­schenarchiv. Ziel ist also, einerseits 400 Meter mehr Unterlagen zu bearbeiten, als neu ins Staatsarchiv gelangen (und damit den Milchbuck in rund 25 Jahren zu leeren), anderseits Ablieferungen und Restanzen mit gleicher Herkunft in grossen Erschliessungs­projekten gemeinsam zu bearbeiten. Diese Vorgehensweise er­höht die Effizienz merklich, weil der für jedes Projekt zu leistende Sockelaufwand nicht mehr so häufig erbracht werden muss. Ins­gesamt hätten im Berichtsjahr also 1320 Laufmeter Akzessionen bearbeitet werden müssen (Akzessionen 2009: 920 Laufmeter). Geschafft haben wir 978 (Vorjahr: 669) Laufmeter, was einem Leistungserfüllungsgrad von 74 (51) Prozent entspricht. Durch Nachbewertungen und sonstige Verdichtungen im Erschlies­sungsprozess wurden die 978 Akzessionslaufmeter zu 545 (398) Laufmetern im Endarchiv verdichtet. Die «Umsatzsteigerung» ist also erneut markant. Das ist umso erfreulicher, als die Anforde­rungen an die Qualität der Erschliessung weiter erhöht wurden.

Insbesondere im Rahmen der Projektleitungssitzungen wur­de im Berichtsjahr weiter an den Erschliessungs­ und Verzeich­nungsstandards gearbeitet. Es tauchen immer wieder Fragen auf, die es zu klären und im Sinn der Vereinheitlichung zu regeln galt und gilt. Dies geschah etwa für die Verzeichnung von Zusät­zen bei Personennamen, die in gewissen Aktengruppen und in verschiedener Ausformung häufig auftreten. Ein Beispiel aus den Strafgefangenenakten ist folgende Namensansetzung: «Müller, Elisabeth (bekannt als Diamanten­Else), geb. 1867».

Der redaktionelle Abschluss der ersten Version des Erschlies­sungshandbuchs ist für 2012 vorgesehen. Bereits erfolgt ist dies für den Prozessschritt der einheitlichen Etikettierung der Archiv­schachteln, und zwar in Form von internen «Etikettierungsricht­linien» in einer Version 4.

Am 11. Dezember erfolgte die Migration der produktiven sco­peArchiv­Datenbank auf die Version 5.0. Sie beanspruchte ver­schiedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung und besonders Bettina Tögel als Applikationsverantwortliche seit dem Kick­off des Projekts im Mai ausserordentlich. Bereits im Februar war als wichtiger Schritt die Einführung des so genann­ten Query Sync Tools erfolgt, das die gegenwärtig 14­täglich er­folgende automatische Aktualisierung der (ausserhalb der Fire­wall stehenden) Query­Datenbank erlaubt.

Ein wichtiges und anspruchsvolles Projekt der Abteilung ist die Überführung der bestehenden digitalen Findmittel in die Archiv­datenbank. Das Ziel besteht darin, die immer weniger dem Ver­zeichnungsstand entsprechenden «Schwarzen Kataloge» abzulö­sen. Am Ende des Berichtsjahres waren – nebst den bereits im Jahr 2009 migrierten Archivabteilungen A bis L – die Archivabteilungen N, P und Q mit ihren über 23 000 bestellbaren Einheiten neu online abfragbar; von den übrigen Archivabteilungen sind grössere Teile migriert. Das Projekt wird 2011 abgeschlossen sein.

Ausser den grossen Archivkatalogen wurden weitere, ver­streute Detailfindmittel in die Archivdatenbank überführt. In erster Linie zu nennen sind die Urkundenregesten: Ende 2010 standen die Regesten zu allen Urkunden des Staatsarchivs aus dem Zeitraum 1336 bis 1460, insgesamt 10 750 Datensätze, on­line zur Verfügung. Ein Beispiel für die Migration eines isolierten Findmittels für das neuere Archiv stellt die Migration des Spe­zialkatalogs zu den 4331 Fabrikbauplänen (1885–1920) dar, ein Bestand, der häufig nachgefragt wird.

Die Qualität der Verzeichnung sichern und verbessern wir auch mittels Nacherfassung und teilweiser Neuverzeichnung be­stehender Archivabteilungen nach neuen Standards. Betroffen ist etwa die ehemalige Abteilung BEZ mit Unterlagen der Bezirks­behörden, die ins ordentliche Provenienzarchiv transferiert wird.

Die Konservierungs­ und Restaurierungsarbeiten der Abtei­lung Beständeerhaltung in den älteren Archivabteilungen A, E, R, S und T sowie in den Sammlungen PLAN und OBJ werden durch gleichzeitige detaillierte Verzeichnungsarbeit ergänzt. In gewis­sem Sinn geschieht hier reziprok das, was bei neuen Unterla­gen an konservatorischer Arbeit durch die Aktenerschliessung geleistet wird. Jedenfalls ist die konservatorische Aufbereitung

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Abteilungen

und gleichzeitige systematische Erfassung von Altbeständen eine wichtige Unterstützung für die Aktenerschliessung, die ih­rerseits eine enge Begleitung dieser Arbeit gewährleistet, ins­besondere in Form der Endkontrolle der Verzeichnungsdaten. In den Archivabteilungen A (Akten bis 1798) und E (Kirchenarchiv) wurde gemeinsam erhebliche Verzeichnungs­ und Ordnungs­arbeit geleistet. Indem wir versuchen, die durch viele Eingriffe teilweise erheblich gestörte ursprüngliche Aktenordnung wieder herzustellen, sollen diese zentralen und ehrwürdigen Altbestän­de wesentlich besser zugänglich werden.

Von den im Jahr 2010 abgeschlossenen und der Benutzung übergebenen Beständen sind speziell die Fonds der Bezirks­schulpflegen zu erwähnen. Diese Schulaufsichtsbehörden wur­den im Jahr 2007 aufgehoben. Ablieferungen der oft in die An­fänge von 1831 zurückreichenden Unterlagen erfolgten teilweise erst aus diesem Anlass. Die Fonds der 12 ehemaligen Bezirks­schulpflegen bilden eine erstrangige Quelle für viele Fragestel­lungen, die mit der für das schweizerische Staatswesen bis heute prägenden Volksschule und der Volksbildung im 19. und 20. Jahr­hundert zusammenhängen. Sie bestehen insgesamt aus rund 125 Laufmetern im Endarchiv und aus rund 17 500 bestellbaren Ein­heiten (Dossiers, Bände).

Erwähnt seien ferner als bedeutendere Quellen für historische Fragestellungen die Wohnbauförderung (Subventionsakten; Zeit­raum 1918–2007, 20 Laufmeter, 1016 bestellbare Einheiten) sowie das Arbeitsinspektorat (Fabrikbaupläne, Inspektionen, Verfügun­gen etc.; Zeitraum 1885–2009, 54 Laufmeter, 3613 bestellbare Einheiten).

Vorderhand noch recht arbeitsintensiv, aber von wachsen­der Bedeutung ist die fachgerechte Überführung elektronischer Unterlagen ins Endarchiv und deren Erschliessung. Im Berichts­jahr wurde unter anderem ein elektronischer Bestand der Zür­cher Hochschule der Künste bearbeitet (Langzeitbeobachtung Schlieren, 662 Datensätze).

Publikationstätigkeit, referateBettina Tögel hielt im Berichtsjahr im Rahmen der Einführungs­kurse des VSA zweimal ein Referat zum Thema «Ziel, Gegen­stand und Stellung der Erschliessung im Archivprozess am Bei­

spiel des Staatsarchivs Zürich». Ihre Masterarbeit von 2008 zum Thema «Erhebung und Verwendung von Kennzahlen für die Er­schliessung am Beispiel des Staatsarchivs Zürich» erschien ge­druckt in einem Sammelband (Baden, 2010) mit dem Titel «Theo­rie, Methode und Praxis. Arbeiten aus dem Master of Advanced Studies in Archival and Information Science 2006–2008». Oben im Abschnitt Qualitätssicherung und Controlling ist ausgeführt, in welche Richtung wir unsere Kennzahlen zu entwickeln versu­chen. Dabei basieren wir wesentlich auf der Arbeit von Bettina Tögel.

Denise Thoma und Bettina Tögel referierten vor Studierenden der Informations­ und Dokumentationswissenschaften der HTW Chur, die das Staatsarchiv besuchten, über die Erschliessungs­praxis im Staatsarchiv Zürich.

Weitere Archivarinnen und Archivare interessierten sich für die Erschliessung im Staatsarchiv Zürich, so zum Beispiel die Archivarin der mediathek tanz.ch in Zürich und ein Lehrbeauf­tragter der HTW Chur.

Archivischen Bezug weist eine Publikation von Matthias Wild auf, die während seiner früheren Tätigkeit an der Militärakademie der ETH Zürich entstand und nun in der Reihe «Geschichte des Schweizerischen Generalstabs» erschienen ist. Sie trägt den Titel «Das Bild und die Bedrohung der Schweiz 1945–1966 im Licht östlicher Archive».

Erschliessungstätigkeit in Zahlen

Ablieferungen 2009 920 Lfm. Akzessionen

Soll Abbau Zwischenarchiv (Restanzen) 400 Lfm. Akzessionen

Soll 2010 total 1320 lfm. akzessionen

Bearbeitungen 2010 total 978 lfm. akzessionen

In Endarchivzugängen 545 lfm. Endarchiv

Zielerfüllungsgrad 74 %

Angelegte (erfasste) Datensätze 2010 138 964

Bearbeitete (mutierte) Datensätze 2010 209 524

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abschliessend bearbeitete Endarchivzugänge, auswahl * = teilweise oder ganz bestehend aus Restanzen Zwischenarchiv

abliefernde Stelle titel, aktenbildner Zeitraum Bestelleinheiten lfm. ablieferung

lfm. Endarchiv

Bezirksgericht Winterthur * Spruchbücher und Fallakten des Bezirksgerichts Winterthur

1857–1993 884 18.80 13.50

Bezirksschulpflegen des Kantons Zürich *

Archive der 12 Bezirksschulpflegen 1831–2007 17 286 163.00 122.00

Jugendanwaltschaft Winterthur und Andelfingen

Spruchbücher und Fallakten der Jugendanwaltschaft Winterthur

1919–2002 251 8.00 6.20

Kantonales Arbeitsinspektorat * Fabrikbaupläne, Verfügungen etc. des Fabrik­ bzw. Arbeitsinspektorats

1889–1997 3095 179.00 42.80

Kantonale Baudirektion * Glasplatten der Baudirektion mit Aufnahmen zur Thurkorrektion

1879–1896 19 0.10 0.10

Kantonale Fachstelle für Wohnbauförderung *

Subventionsakten des Amtes bzw. der Fachstelle für Wohnbauförderung

1918–2002 1011 134.50 21.50

Kantonales Handelsregisteramt * Registerakten des Handelsregisteramtes über die erloschenen Firmen

1883–1997 2012 270.00 15.00

Kantonales Sozialamt Akten der ehemaligen Fürsorgedirektion sowie des Sozialamtes

1939–2004 384 8.50 7.50

Kantonales Steueramt * Alle Geschäftsbereiche des Steueramtes, auch ausgewählte individuelle Steuereinschätzungen

1899–1999 11 437 36.00 41.00

Kantonales Veterinäramt * Alle Geschäftsbereiche des Veterinäramtes (Tierseuchen, Viehversicherung etc.)

1888–1999 2602 36.00 25.00

Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland *

Strafuntersuchungsakten der Bezirksanwaltschaft Dielsdorf

1962–2002 364 5.00 4.60

Staatsarchiv des Kantons Zürich Von Einbänden abgelöste Fragmente 15. Jh. 3 0.01 0.01

Universitätsspital Zürich, neurologische Klinik

Kopfwehsprechstunden (Patientenakten) der Neurologie 1963–2003 8275 34.50 29.40

Berufsschule für Gesundheits­ und Krankenpflege, Diakonie­werk Neumünster, Zürich

Archiv der freien evangelischen Krankenpflegeschule Neumünster

1931–2007 450 16.00 11.00

Erbengemeinschaft Egli, Pfäffikon

Pergamenturkunden aus dem Firmenarchiv der Mühle Egli in Bussenhausen, Pfäffikon

1478–1699 15 0.10 0.10

Reformierte Medien, Zürich Archiv des Schweizerischen evangelischen Pressedienstes

1927–1975 122 18.50 11.00

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Individuelle Kundendienste

Abteilungen

PersonellesNach gut zwei Jahren trat Iris Vontobel per Ende Oktober aus den Diensten des Staatsarchivs aus. Mit 50 von 80 Stellenpro­zenten gehörte sie zum Team, das die Erstberatung der Kund­schaft vornimmt, zu 30 Prozent widmete sie sich der Aufsicht über die Gemeindearchive. Iris Vontobel brauchte nur eine kur­ze Einarbeitungszeit, um ihre Aufgabe in der Beratung kompe­tent ausüben zu können. Als eine ihr zusagende Stelle in einem Zürcher Bankenarchiv zu besetzen war, packte sie die gebotene Chance zum Wechsel. Wir danken Iris Vontobel für ihre fachkun­dige und engagierte Arbeit und wünschen ihr für die Zukunft al­les Gute.

Ihre Nachfolge in der Funktion der Kundenberatung im Le­sesaalbereich trat Anfang November Lilian Casanova mit einem 50­Prozent­Pensum an. Auf den 1. April 2011 wird sie ein zusätz­liches Pensum von 30 Prozent in der Aktenerschliessung über­nehmen. Lilian Casanova, geboren 1979, wohnhaft in Horgen, ist ausgebildete Primarlehrerin und steht vor dem Abschluss des Masterstudiums in Informationswissenschaften an der HTW Chur, während dem sie ein Praktikum in der Stadt­ und Kantons­bibliothek Zug absolvierte.

Im Dezember konnte die neu geschaffene wissenschaftliche Stelle (80 %) in der Abteilung Individuelle Kundendienste mit Ka­rin Huser besetzt werden. Sie versah schon seit Juni 2008 ein Kleinpensum von 20 Prozent (Aufsicht und Beratung im Lesesaal, Beantwortung von schriftlichen Anfragen). Karin Huser, geboren 1965, Dr. phil., wohnhaft in Zürich, studierte an der Universität Zürich Allgemeine Geschichte mit Schwerpunkt Osteuropa, Sla­wistik und Philosophie. Ihre Dissertation «Einwanderung, Leben und Alltag der Ostjuden in Zürich 1880–1939» erschien 1998. Ka­rin Huser arbeitete von 1994 bis 1997 als Korrespondentin ver­schiedener Schweizer Tages­ und Wochenzeitungen und war von 1999 bis 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Archiv für Zeit­geschichte. Sie verfasste verschiedene Beiträge zur Geschichte der Juden in den Kantonen Zürich und Solothurn und zur Orts­geschichte von Rüttenen SO. Von 2000 bis 2003 war sie wissen­schaftliche Mitarbeiterin des Nationalfondsprojekts «Lidija Pe­trowna Kotschetkowa und Fritz Bruppacher» (Publikation 2003), und seit Mai 2007 bearbeitet sie das Nationalfondsprojekt «Der

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Deutsche Arbeiterbildungsverein Eintracht in Zürich, 1840–1917», das kurz vor dem Abschluss steht. Im letzten Herbst schloss sie das Masterstudium in Archiv­ und Informationswissenschaft (Uni­versitäten Bern und Lausanne) erfolgreich ab. Ihre Masterarbeit verfasste sie zum Thema «Am Publikum orientiert – Möglichkei­ten und Grenzen öffentlicher Archive im Bereich Benutzung und Vermittlung». Frau Huser tritt ihre Stelle am 1. Februar 2011 an.

Thomas Neukom schloss im März die Grundausbildung für Führungskräfte ab, die er im Juni des Vorjahres begonnen hatte.

Barbara Stadler reduzierte per Ende Jahr ihr Pensum in den Kundendiensten zugunsten der Aktenerschliessung von 20 auf 10 Prozent; Alexandra Schneider stockte per Ende Jahr ihr Pen­sum im Team Bibliothek/Hausdienst von 70 auf 80 Prozent auf.

Der diesjährige Teamtag wurde am 31. August bei kühler Wit­terung und teilweise Regen durchgeführt. Die Anreise nach Herr­liberg erfolgte per Schiff. Beim Bahnhof Herrliberg­Feldmeilen warteten zwei Trekkingführerinnen mit ihren Lamas. Nach einer kurzen Instruktion galt es, die Tiere auf einer Wanderung das Herrliberger Tobel hinauf und weiter auf einem Rundkurs auf der ersten Geländeterrasse zu führen und dabei auch die Eigenhei­ten der Tiere kennenzulernen. Nach einer ausgiebigen Rast im Tobel erfolgte die Rückkehr zum Ausgangspunkt. Lamatrekking erwies sich als gute Erfahrung, bei der «Führungsqualitäten» ge­fragt waren.

Benutzung

AllgemeinesDer Benutzungsbetrieb in den Lesesälen und im Bibliotheksle­sesaal verlief in gewohnt guten und eingespielten Bahnen. Von den 36 Arbeitsplätzen im Bibliothekslesesaal ist weiterhin das hinterste Drittel für die Mitarbeitenden des Projekts TKR reser­viert. Das Platzangebot für die Öffentlichkeit im Bereich der Bib­liothek war trotzdem jederzeit genügend.

Die seit Jahrzehnten im Einsatz stehenden, maschinen­schriftlichen Kataloge stehen vor der endgültigen Ablösung. Die altgedienten Findmittel verlieren immer mehr an Aktualität, da sämtliche Nachtrags­ und Verbesserungsarbeiten nur in der zen­tralen Archivdatenbank stattfinden. Die Kataloge von verschie­

denen Archivabteilungen weisen mittlerweile so viele überholte Angaben auf, dass sie ihre Funktion als «Findmittel» nicht mehr erfüllen. Sie werden deshalb gelegentlich aus dem Benutzungs­bereich entfernt.

Die Prozesse der Benutzung wurden bisher noch nicht über das integrierte Archivinformationssystem scopeArchiv abgewi­ckelt. Im Berichtsjahr wurde ein Papier mit Vorüberlegungen zur Überführung des Bestell­ und Ausleihverkehrs in scopeArchiv erstellt. Die Realisierung des Projekts ist für das Jahr 2011 ge­plant. Es sollen die Systemteile Ausleihe, Partner und Bestell­schalter aktiviert werden. Damit streben wir Vereinfachungen, eine Effizienzsteigerung und eine höhere Datensicherheit an.

Website, Online-Datenbank, ArchivportalNach acht Jahren unterzog der Kanton Zürich seinen Internetauf­tritt im Berichtsjahr einer kompletten Überarbeitung und migrierte diesen in eine neue Content­Management­Umgebung. Im Rahmen seiner Funktion als Webmaster des Staatsarchivs war Thomas Neukom verantwortlich für die Überarbeitung und Überführung der Website www.staatsarchiv.zh.ch. Seit dem 17. Dezember ist das neue Angebot online – und stösst auf ein gutes Echo.

Inzwischen werden die öffentlich zugänglichen Verzeich­nungsdaten regelmässig alle zwei Wochen aktualisiert (http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch). Der Benutzungsbetrieb hat sich dadurch aber noch nicht grundlegend verändert; die Informati­sierung des Bestellverkehrs steht ja erst bevor.

Hingegen kam die Aufschaltung des Archivportals (www.archivesonline.org) am 13. Juli einem markanten Meilenstein gleich. Zusammen mit Regierungskollegen aus mehreren ande­ren Kantonen stellte Regierungsrat Notter der Öffentlichkeit das neue Werkzeug der Staatsarchive Zürich, Thurgau, Zug und Ba­sel­Stadt sowie des Archivs für Zeitgeschichte der ETH Zürich vor. Die Tatsache, dass er selbst die neue, übergreifende Such­maschine problemlos benutzen könne, sei der beste Beweis für die Einfachheit des Werkzeugs, führte der Direktionsvorsteher an der Medienorientierung aus. Zu den Erbauern des Portals stiess als erstes zusätzliches Archiv bereits Ende Oktober das Staats­archiv St. Gallen; viele weitere Archive planen diesen Schritt für 2011 oder 2012.

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Abteilungen

Neben erfahrenen Archivbenutzern staunen auch alt gediente Archivarinnen und Archivare darüber, welche – teilweise völlig un­erwarteten – Treffer sich mit dem neuen Werkzeug erzielen las­sen. Sowohl innerhalb der heutigen Schweizer Grenzen als auch darüber hinaus hat sich die Welt über die Jahrhunderte dauernd und tiefgreifend verändert. Diese Veränderungen spiegeln sich in der komplexen schriftlichen Überlieferung: Die Thurgauer Ge­schichte lässt sich nicht ohne Zürcher, Luzerner und Karlsruher Bestände schreiben, diejenige des Fricktals nicht ohne vorder­österreichische, die des Tessins nicht ohne Urner, diejenige Neu­enburgs nicht ohne preussische Unterlagen. Die Beispiele lies­sen sich beliebig vermehren. Mit dem Archivportal haben wir eine Möglichkeit geschaffen, die disparaten Bestände in einer Maske gleichzeitig zu durchsuchen. Dabei bieten wir Gewissheit, dass die Trefferlisten auf aktuellste Verzeichnisse und auf real exis­tierendes Archivgut in seinem Kontext verweisen – und nicht in Google’scher Beliebigkeit auf irgendein Europeanum oder eine noch beliebigere Information im weltweiten Netz. Wir hoffen des­halb, dass sich neben sämtlichen namhaften Schweizer Archiven bald auch ausländische Häuser entschliessen, ihre Verzeichnisse über Archives Online verfügbar machen.

Anfragen, InternetIm Berichtsjahr wurden 811 (Vorjahr: 952) schriftliche Anfragen beantwortet, davon 779 (890) durch Mitarbeitende der Abteilung. Aus der Schweiz kamen 528 (637), aus dem Ausland 283 (315) Anfragen, darunter 220 aus Europa, nämlich aus Deutschland 131, Frankreich 24, Grossbritannien 21, Niederlande 13, Öster­reich 10, Italien 9, aus Belgien und Tschechien je 2, aus Schwe­den, Finnland, der Slowakei, Ungarn, Griechenland, Lettland, Russland und dem Vatikan je 1. Die restlichen 63 aus anderen Kontinenten betrafen Anfragen aus den USA 42, Kanada 6, Ar­gentinien 2, Brasilien 2, Chile 1, aus Australien 4, Israel 2, Chi­na 2, Japan 1 und Armenien 1. Ob wir den doch recht deutlichen Rückgang an Anfragen aus der Schweiz unserer Online­Daten­bank zu verdanken haben, entzieht sich unserer Kenntnis.

In den ersten drei Monaten des Jahres wurden 6 Familienschei­ne und 17 Bescheinigungen aus zivilstandsamtlichen Registern ausgestellt. Ab Ende März bis zum Jahresende wurden 69 Kopien

aus im Staatsarchiv aufbewahrten Familienregistern angefertigt und an die zuständigen Zivilstandsämter geschickt, da das Aus­stellen von Auszügen nunmehr ausschliesslich in die Kompetenz der Zivilstandsämter fällt. Den insgesamt 92 Geschäften, die im Berichtsjahr abgewickelt wurden, stehen 50 Bescheinigungen im Vorjahr gegenüber.

Die Zahl der Internet­Zugriffe (Anwendersitzungen) ging mit 130 934 gegenüber den Vorjahren (2009: 154 566; 2008: 166 950) noch einmal zurück. Dabei ist zu beachten, dass unsere Statistik gegenwärtig nur die Aufrufe der Website www.staatsarchiv.zh.ch erfasst, während dem wir die direkten Aufrufe der Online­Daten­bank http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch noch nicht zählen. Wir wissen, dass insbesondere die versierte Kundschaft direkt auf unsere Online­Recherche zugreift, und nehmen hier also gegen­wärtig eine wachsende Unschärfe in Kauf. Aber wir arbeiten zu­sammen mit anderen Archiven an Grundlagen für eine stabile und vergleichbare Messung der Nutzung unseres gesamten Web­An­gebots im Rahmen der gemeinsamen Nutzungsstatistik.

LeihverkehrLeihgaben an 3 (Vorjahr: 2) Ausstellungen verliessen das Haus, nämlich das Wanderbuch des Stephan Beyer von 1822 an die Ausstellung «250 Jahre. Wie sich die Zeiten ändern» im Uhren­museum Beyer (Zürich), ein Brief von Lew Tolstoj aus dem Jahr 1897 an die Ausstellung «Tolstoj 1828−1910» im Museum Strau­hof (Zürich) und die 1821 erschienene Lebensbeschreibung von Regula Engel, einer geborenen Egli von Fluntern, an die Ausstel­lung «Amazonen» im Historischen Museum der Pfalz (D­Speyer).

Die Anzahl der Besucherkarten ging gegenüber dem ver­gangenen Rekordjahr auf eine «normale» Höhe zurück, nämlich genau auf den Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. 170 der gesamthaft 4449 Besuchstage betrafen Benutzer/innen mit Wohnsitz im Ausland.

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lesesaalstatistik

2010 2009 2008 2007

Anzahl Besuchstage 4 449 4 614 4 768 4 539

Anzahl Besucherkarten 1 084 1 243 1 216 1 147

Anzahl benutzte Einheiten 11 063 11 914 11 224 12 650

Benutzungsstatistik: Kundensegmente

Benutzer Archiv (mit Bestellzetteln ) 790

Geschichte als Beruf 381

Schüler, Studenten / innen 121

Lizentiats­, Diplomarbeiten 20

Dissertationen 30

Universitätslehrer 12

Historiker, Journalisten 190

Berufsgenealogen 8

Geschichte als Hobby 387

Familiengeschichtliches Interesse 220

Geschichtliches Interesse 121

Interesse an Hausgeschichte 46

Betroffene 11

Deponenten 4

Verwaltung 7

Benutzer Bibliothek /Druckschriften 247

Lernende 47

total Benutzerkarten 1084

Öffentlichkeitsarbeit, FührungenEs wurden 44 (Vorjahr: 42) Führungen mit 664 (739) Teilnehmen­den durchgeführt. Die Nachfrage nach Führungen blieb also im Rahmen des Vorjahrs. Dass die Besuchergruppen durchschnitt­lich etwas kleiner sind als auch schon, kommt uns durchaus entgegen; ideal für lehrreiche und angenehme Führungen sind Gruppen von 15 Personen.

10 (14) Gruppen aus der Verwaltung wurden von Mitarbei­tenden der Abteilung Überlieferungsbildung empfangen. Die restlichen 34 Führungen verteilten sich auf 9 Veranstaltungen für Studierende und Gymnasiasten und auf 25 Anlässe für ganz unterschiedliche Gruppen. 5 davon betrafen Gruppen des Zivil­schutzes und des Kulturgüterschutzes. Bei diesen und bei be­stimmten anderen Führungen leisteten Martina Rohrbach oder Romano Padeste Beiträge zu Themen der Beständeerhaltung.

Die folgende Aufzählung enthält eine Auswahl der Führungen, die für allgemein interessierte Gruppen abgehalten wurden: Ver­ein Ehemaliger der Kantonsschule Hottingen (VEKHZ) (14. Janu­ar), Gemeinderat und Gemeindeverwaltung Oberrieden (5. März), Chronikkommission Dägerlen (6. April), Frühjahrsversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Familienforschung (24. April), Summerschool MAS Applied History (17. Mai), Schweize­rische Koordinationsstelle für Bildungsforschung SKBF, Aarau (29. Juni), Ungarische Ingenieure und Architekten in der Schweiz (24. August), Verband des Personals Zürcherischer Evangelisch­Reformierter Kirchgemeindeverwaltungen VPK (26. Oktober) und die ehemalige Klasse M52 der Kantonalen Handelsschule Zürich (9. November).

Thomas Neukom und Karin Beck (Stadtarchiv Zürich) führten im März und April den Volkshochschulkurs «Alte Handschriften lesen» vorderhand zum letzten Mal durch.

Als Ergänzung zum Prospekt «Benutzung», der im Herbst 2007 auf den Zeitpunkt der Betriebsaufnahme in der neuen Ge­samtanlage geschaffen worden war, konnte Anfang Jahr noch der Prospekt «Allgemeine Informationen» realisiert werden. Tho­mas Neukom erarbeitete die Texte und Grundlagen, und der Gra­fiker Werner Bühlmann besorgte die Gestaltung.Die Firma astramedia produzierte im Frühjahr ein Internet­Por­trät des Staatsarchivs in Form eines kurzen Films. Dieser soll

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Abteilungen

Aussenstehenden aus Kundensicht in Kürze erklären, was ihnen das Staatsarchiv zu bieten hat. Die Dreharbeiten fanden am 31. Mai statt. Die im Film agierenden Personen wurden allesamt durch Mitarbeiter/innen des Staatsarchivs verkörpert. Im Juli konnte das Porträt auf der Website publiziert werden (www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/ueber_uns.html).

Bibliothek

Anzahl katalogisierte Monographien 1769

Anzahl katalogisierte Analytica 377

Anzahl katalogisierte Periodika, Reihen und mehrbändige Werke 76

total katalogisierter Zuwachs 2222

Im IDS­Katalog ist eine grosse Zahl von laufenden Reihen erfasst

Anzahl fortlaufende Druckschriften 355

Anzahl fortlaufende Publikationen Bibliothek 282

total fortlaufende Publikationen (4 eingestellt, 39 neu) 637

Der Abgleich des Standortkatalogs mit dem IDS­Katalog, ein im Jahr 2009 begonnenes Projekt, konnte zielstrebig weitergeführt werden. Neben den wenigen Ausständen bei den mehrbändigen Werken erforderten die zahlreichen analytischen Aufnahmen, die durch die externe Retrokatalogisierung in den Jahren 2005/2006 erfasst worden waren, den grössten Bearbeitungsaufwand. Bei tausenden Aufnahmen wurden die Mehrfachsignaturen ge­löscht und die Katalogisate nach den aktuellen Regeln ergänzt. Neben dem Hauptziel, der Erstellung einer Signaturenliste aus dem IDS­Katalog für die Bibliotheksrevision, konnte damit auch die Qualität des Kataloges erheblich gesteigert werden. Die Si­gnaturenliste war pünktlich zur Revisionswoche bereit. Der Zeit­aufwand für die Revision des Bibliotheksbestandes wird künf­tig durch die Verwendung von Inventarlisten des IDS­Verbundes wesentlich kleiner sein.

Neben dem Tagesgeschäft konnten ausserdem wesentliche Restanzen im Bereich Druckschriften abgebaut werden. Für die geplante Überführung der Bibliotheksdoubletten aus dem Aussen­lager Milchbuck ins Druckschriftenmagazin und für die Verzeich­nung der Doubletten im IDS­Katalog wurde ein Konzept erstellt.

Der IDS­Verbund Universität Zürich führte im Berichtsjahr das ALEPH Digital Assets Module (ADAM) ein. Damit können den Titelaufnahmen Kataloganreicherungen (Titelblätter, Inhaltsver­zeichnisse, Abstracts), aber auch Volltexte beigefügt werden. Durch die Indexierung dieser Daten sind bessere Recherchere­sultate erzielbar. Ein breiterer Einsatz der neuen Möglichkeiten ist in Planung.

Die Bibliothek des Staatsarchivs steuerte wie üblich zahlrei­che Titelaufnahmen an die Zürcher Bibliographie bei, die von der Zentralbibliothek Zürich zusammengestellt wird.

tätigkeiten ausserhalb der KundendiensteThomas Neukom arbeitete im VSA­Bildungsausschuss mit, wo er den Zyklus «Archivpraxis Schweiz» betreut. Er wirkte ferner in der archivinternen Arbeitsgruppe E­Archiving mit.

Matthias Pfister erfasste Daten zum «Figurenregister der Wappen Zürcherischer Geschlechter von Stadt und Landschaft» von Julius Müller für die Wappennachweiskartei.

Die Arbeit von Hans Ulrich Pfister an der Ehedatenbank ist im entsprechenden Abschnitt der Abteilung Editionsprojekte referiert.

geschenke ans StaatsarchivViele kleinere und grössere Werke wurden dem Staatsarchiv zu­handen der Bibliothek geschenkt (Auswahl siehe Tabelle). Zahl­reiche weitere Publikationen wurden als Belegexemplare oder als Tauschexemplare entgegengenommen. Allen Schenkerinnen und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit ganz herzlich gedankt.

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geschenke ans Staatsarchiv (Bibliothek)

Manuel Aicher, Dietikon Genealogische Beweisführung und Beweiswürdigung

Ernst Bichsel, Andelfingen Ganter, André, und Christophe Grudler. Les vieilles familles du Sundgau

Wolf Bickel, Dübendorf Zwei Broschüren zu Meilen

Francis Bijon, F­Sceaux Urner: Itinéraires d une famille de Sainte­Marie­aux­Mines depuis le milieu du XVII siècle

Gilbert Coutaz, Lausanne Histoire illustrée de l administration cantonale vaudoise

Beat Gnädinger, Frauenfeld Glarus zwischen Habsburg und Zürich

Historisches Museum der Pfalz, D­Speyer Amazonen − geheimnisvolle Kriegerinnen (Begleitpublikation zur Ausstellung)

Walter Imhof, Erlenbach Die vierteilige Häuserreihe in der Erlenbacher Vorderwacht und seine Bewohner (Erlenbacher Hausgeschichten Heft 18/2009)

Adrian Knöpfli, Zürich Im Zeichen der Sonne: Licht und Schatten über der Alusuisse 1930−2010

Von «wohlthätigen Menschenfreunden» gegründet: 200 Jahre GGS

Nikola Korrodi, Bülach Familie Korrodi aus Dürnten im Zürcher Oberland seit 1432

Magdalena Künzi­Girsberger, Zürich Hans Künzi, 1924−2004, ein facettenreiches Leben

Felix Landolt, Zürich Das Freigut in der Enge

Peter Niederhäuser, Winterthur Die Familie von Mülinen. Eine Adelsgeschichte im Spiegel des Familienarchivs

Bernhard Rahn­Moser, Adliswil Hochzeitsreise von Hans Conrad Rahn und Anna Escher, 8.−31. August 1825

Joseph Rieth, F­Riedisheim Wolfensberger

Hans­Peter Schefer, Ebmatingen 100 Jahre Schifffahrt Greifensee

Georg Sibler, Zürich Glashandel: Katalog der Glas­ und Geschirrhandlungen

Christian Sieber, Adliswil Bungert, Mario. Die Archive der deutschen Sozialdemokratie und ihre Geschichte

Dieter Siegenthaler­Baeschlin, Frauenfeld Die Häuser Zum Maulbeerbaum & Zum Schwarzen Adler in Winterthur

Eugen Sigg, D­Kandel Fuchs, Herbert. Die alten Höfe auf dem Südranden

Staatsarchiv St. Gallen Chartularium Sangallense, Bd. XI

Barbara Stadler, Zürich Lindenhof. The heart of Zürich

Von Stäfa in die grosse Welt. Goethes «Kunschtmeyer» berichtet

Unsere Universität: der Comic zur Gründung der Universität Basel

Bruno Stieger, Melide Fatti avvenuti, Miscellanea

Raccolta Storiografica sulla Feudalità de Campione dal 777 al 1797

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Abteilungen

PersonellesPer 1. Januar traten Romano Padeste als Chef AV­Medien so­wie Kurt Bickel und Peter Gygax als technische Assistenten in der Konservierung ihre Stellen an, alle mit einem Pensum von 90 Prozent (Kurzbiografien vgl. Jahresbericht 2009, S. 32–33).

Per 1. Februar trat Beatrix Jöhl ihre Stelle als technische As­sistentin in der Konservierung mit einem Pensum von 80 Prozent an (Kurzbiografie vgl. Jahresbericht 2009, S. 33).

Auf Ende April beendete René Moulin seine Tätigkeit für das Staatsarchiv und trat seinen Ruhestand an. Seine Tätigkeit ist im Jahresbericht 2009 (S. 32) gewürdigt.

Regierungsratsbeschluss 1485/2010 spricht der Abteilung Be­ständeerhaltung zusätzlich einen Konservator/Restaurator FH per Anfang 2012 zu. Diese Verstärkung ist für die Abteilung eminent wichtig. Die riesigen Konservierungsaufgaben, die uns bevorste­hen, sind ohne genügende Ressourcen nicht zu bewältigen.

Vom 15. Februar bis am 19. Februar arbeitete Adrian Herpich im Rahmen eines Ferienjobs bei Umzugsaktionen im Zusammen­hang mit der Neumöblierung von Archivräumen im Altbau mit. Per 30. Juni endete die befristete Aushilfsbeschäftigung von Nelli Bolli. Frau Bolli arbeitete seit August 2009 während zwei Tagen pro Wo­che im Projekt «Reorganisation Planarchiv» mit. Wir danken Frau Bolli für ihre wertvolle Arbeit und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute. Das auf den 30. Juni befristete Praktikum (60 %) von Katharina Brun in der Restaurierung konnte um ein Jahr verlängert werden. Vom 19. Juli bis am 30. Juli arbeitete Raffael Gnädinger im Rahmen eines Ferienjobs in der Konservierung und beim Pro­jekt TKR (Transkription und Digitalisierung von Kantonsratsproto­kollen und Regierungsratsbeschlüssen seit 1803) mit.

Seit Juli 2009 arbeitete Frau Annette Low sporadisch im Pro­jekt «Reorganisation Planarchiv» mit. Die freischaffende Restau­ratorin führte an den Original­Messtischaufnahmen für die Topo­graphische Karte des Kantons Zürich («Wild­Karte») komplexe Restaurierungsarbeiten aus. Im Dezember 2010 erlag Annette Low ihrer hartnäckigen, schweren Krankheit. Wir sind traurig über den Tod von Frau Low und werden sie in guter und dank­barer Erinnerung behalten.

Als wichtige Weiterbildung ist im Berichtsjahr die Aufnahme der nebenberuflichen Ausbildung an der Gestalterischen Berufs­

maturitätsschule durch Alena Dell‘Orefice zu nennen. Die Ausbil­dung dauert bis 2012. Längerfristiges Ziel von Frau Dell‘Orefice ist die Meisterprüfung im Bereich Handbuchbinderei, so dass künf­tig im Staatsarchiv auch Lehrstellen angeboten werden können.

Romano Padeste nahm an der viertägigen Archiving 2010 Conference der IS&T (Society for Imaging Science and Techno­logy) im Haag (NL) teil.

Im Juni wanderte die Abteilung im Rahmen ihres Anlasses zur Teambildung von Mühlehorn nach Filzbach, wo bereits leckeres Grillgut auf sie wartete. Danach musste sich die Abteilung ver­schiedenen Aufgaben stellen, die nur gemeinsam gelöst werden konnten.

Konservierung, restaurierungIm Berichtsjahr nahm ein Mammutprojekt seinen Anfang, das in den Dimensionen nur mit dem Abbau des Milchbucks zu verglei­chen ist: Einsetzend mit den Signaturen A und E I nahmen wir die umfassende konservatorische Aufbereitung der herkömm­lich verpackten Bestände in Angriff. Die aufwändige Bearbeitung umfasst die Arbeitsschritte Trockenreinigung, Nassbehandlung zur Entsäuerung und Implementierung einer alkalischen Reser­ve, Anfaserung bzw. Schliessung von Rissen und schliesslich die Verpackung in alterungsbeständige Lagerungsbehältnisse. Gleichzeitig erfolgt eine weitreichende (oder besser: tiefgreifen­de) Neuordnung und ­verzeichnung bis auf Stufe Dossier bzw. Subdossier. Die möglichst weitgehende Wiederherstellung der ursprünglichen Ordnung ist aus archivischer Sicht wichtig und wertvoll, aber auch sehr aufwändig. Die Abteilungen Bestände­erhaltung und Aktenerschliessung arbeiten diesbezüglich eng und gut zusammen.

Das Projekt «Konservatorische Aufbereitung herkömmlich verpackter Bestände» ist zu verstehen als Umsetzung eines ele­mentaren Teils des gesetzlichen Auftrags: Nur wenn Unterlagen im Archiv benutzbar sind, sind sie effektiv öffentlich zugänglich. Oder umgekehrt: Sind Unterlagen «aus konservatorischen Grün­den» für die Benutzung gesperrt und steht keine Benutzungs­kopie zur Verfügung, wird ein wichtiges Recht der Öffentlichkeit beschränkt. Die Erhaltung oder die Wiederherstellung der lang­fristigen Lesbarkeit von Archivgut liegt damit in der gemeinsa­

Beständeerhaltung

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men Verantwortung von vorgesetzten Behörden, Archivleitungen und Konservierungsfachleuten. Das Staatsarchiv Zürich ist mit neun Köpfen und 760 Stellenprozenten, die sich um den Haupt­prozess Beständeerhaltung kümmern, in dieser Hinsicht inzwi­schen gut gerüstet. Leider lässt sich Ähnliches nur von ganz we­nigen anderen Schweizer Archiven sagen. Dieses Defizit ist eines reichen Landes, das stolz ist auf seine Vergangenheit, eigentlich nicht würdig. Wir hoffen, dass das von den zuständigen Orga­nen in den nächsten Jahren auch andernorts erkannt wird und nachhaltige Lösungen für das Problem gefunden werden – so wie im Kanton Thurgau, der sein Staatsarchiv per 2011 erstmals mit einer eigenen Beständeerhaltung ausstattet.

Im Rahmen des Projekts «Reorganisation Planarchiv» wurden weitere 3000 Pläne erschlossen, konservatorisch und restaura­torisch bearbeitet sowie digital und analog gesichert. Das Pro­jekt dauert voraussichtlich bis 2013. Für die Sicherung der Pläne konnten im Berichtsjahr vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz 46 600.– Franken Unterstützungsbeiträge für Kulturgüterschutz­Massnahmen bezogen werden.

Die Signaturen der Bestände SS, T und TT wurden dem neuen Verzeichnungsregelwerk angepasst. Im Rahmen der Umsignierung wurden die Bestände konservatorisch und restauratorisch be­arbeitet. Nach Abschluss dieser Arbeiten wurde mit der Bearbei­tung von U, UU und RR I nach dem gleichen Muster begonnen.

Die Sammlung Objekte (OBJ) wurde, abgesehen von einzelnen Möbeln, die im Benutzungsbereich verbleiben, im Magazin Über­formate zusammengeführt. Im Rahmen eines separaten Projekts wurde mit der systematischen Überprüfung, Reinigung, Neuver­packung und ­verzeichnung der zu einem grossen Teil wichtigen und wertvollen (hoheitlichen) Objekte begonnen. Bildaufnahmen der aufbereiteten Objekte werden in absehbarer Zeit die unmit­telbare Benutzbarkeit der Sammlung möglich machen, wobei wir die reprofähigen digitalen Bilder auch in diesem Fall nur auf Nachfrage (und allenfalls gegen Entschädigung) herausgeben.

Im Berichtsjahr wurden sieben Bände und ein Pergamentheft komplett restauriert, einige im Rahmen der oben bereits erwähn­ten Projekte, andere im Sinn von Notfallinterventionen, d. h., um sie der Benutzung wieder zugänglich zu machen (Beispiele: StAZH C III 368; StAZH E III 16.1; StAZH E III 21.3).

Über die eigentlichen Projekte hinaus wurden rund 88 Laufme­ter Archivalien restauratorisch oder konservatorisch aufbereitet.

Alle Akteneingänge, sowohl von externen Stellen als auch aus den eigenen Aussenlagern, wurden bei ihrem physischen Ein­gang ins Staatsarchiv konservatorisch kontrolliert. Wiederum wiesen einige davon Schimmelbefall auf und mussten von einer Spezialfirma bestrahlt werden. In solchen Fällen müssen wir der abliefernden Stelle die extern anfallenden Kosten überbinden. Gleichzeitig beraten wir den Ablieferer aber auch bei der Behe­bung der Ursachen des Schimmelbefalls.

Die Erarbeitung konservatorischer Merkblätter als Nach­schlagewerk für die Abteilung Aktenerschliessung wurde abge­schlossen bis auf den Teil AV­Medien, dessen Erarbeitung 2011 ansteht.

Wie üblich wurden wieder viele schriftliche und mündliche Anfragen zum Themenfeld Konservierung und Restaurierung beantwortet. Die Abteilung, insbesondere die Restaurierung und das im Aufbau befindliche AV­Kompetenzzentrum, wurde zudem an sieben Führungen verschiedensten Gruppen von Interessier­ten vorgestellt.

Kompetenzzentrum aV-MedienDer per Anfang Jahr eingetretene neue Leiter des Bereichs

AV­Medien, Romano Padeste, legte das Schwergewicht seiner Aktivitäten auf die Beschaffung von Wiedergabegeräten und Software zum Lesen verschiedener Medien. Künftig soll eine vernünftig grosse Teilmenge der im Staatsarchiv liegenden AV­Medien eigenständig gesichtet und inhaltlich bewertet werden können – und nur eine vernünftig kleine Restmenge, deren Wie­dergabe einer unverhältnismässig teuren Infrastruktur bedarf, extern bearbeitet werden müssen. Nicht unwesentlich trugen «Spenden» zur Ausstattung des Geräteparks bei: Mitarbeitende und externe zugewandte Orte lieferten eingemottete Tonband­, TV­ oder andere Abspielgeräte ein – nicht selten gefertigt in Europa und in einer Robustheit, über die man in Zeiten von iPad und PDA nur staunt.

Das Ziel, dem Publikum alle im Staatsarchiv vorhandenen Unterlagen verfügbar zu machen, gilt auch für AV­Medien: Wenn möglich legen wir ein Original vor, und sonst eine gute

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Abteilungen

Gebrauchskopie in einem tauglichen Format. Voraussetzung dafür und für alle Konservierungs­ und Restaurierungsschritte ist, gleich wie bei herkömmlichen Unterlagen, eine fachgerechte Zustandserfassung. Im Berichtsjahr konnten endlich erste dies­bezügliche Vorarbeiten in Angriff genommen werden.

MikroverfilmungDas Berichtsjahr war geprägt von weiteren Überprüfungs­ und Optimierungsschritten. Die Arbeiten betrafen insbesondere die Feinabstimmung der Apparate, wo während langen Jahren be­trächtliche Unzulänglichkeiten in Kauf genommen worden waren. Daraufhin konnte die Neuverfilmung der Bestände, von denen für das Projekt TKR Rückvergrösserungen und Gebrauchsdi­gitalisate für die Online­Publikation erstellt werden sollten, ab­geschlossen werden. Daneben wurden weitere qualitativ nicht optimale Mikrofilme mittels Neuverfilmung der Originale ersetzt, und kleinere Lücken unvollständig verfilmter Bestände wurden geschlossen.

Insgesamt ergaben die Erhebungen, dass die Qualität der Filme, die in den letzten Jahrzehnten hergestellt wurden, relativ homogen ist. Homogen heisst in diesem Fall, dass wir für die Bestände A–G nicht über absolut vollständige und technisch durchwegs einwandfreie Aufnahmen verfügen, sondern in den meisten Fällen wohl nur über «Notkopien», die mehr oder weni­ger vollständig und mehr oder weniger gut sind.

Diese Erkenntnis stiess eine interne Diskussion an darüber, ob die serielle Herstellung von schwarzweissen Filmkopien für sämtliche Bestände überhaupt umzusetzen ist – und ob sie heu­te noch Sinn macht. Wir meinen nämlich, dass es nicht möglich ist, über Jahre und Jahrzehnte durch Mitarbeitende, die sonst nichts anderes machen, Millionen von Aufnahmen herstellen zu lassen – und dabei zu glauben, man produziere auf diese Weise vollständige Kopien für den Gebrauch und/oder für den Tag nach der grossen Katastrophe. Wir haben deshalb entschieden, die Produktion von Mikrofilmaufnahmen vorderhand drastisch zu re­duzieren. Zunächst wollen wir eine möglichst vorbehaltlose Dis­kussion darüber führen, wie wir die uns anvertrauten Unterlagen mit den vorhandenen Mitteln optimal vor den hauptsächlichen Bedrohungen schützen können. Erst dann entscheiden wir, in

welcher Form die Herstellung von Mikrofilmen weiterhin zu die­sem Auftrag beitragen wird.

reproduktionenAuch im Bereich Reproduktionen lag der Schwerpunkt der Arbeiten beim Aufbau einer neuen Infrastruktur. Da die Karten­ und Plansammlung gegenwärtig extern digitalisiert und zur Si­cherung auf analoge Träger ausbelichtet wird, konnten wir uns auf die Beschaffung einer professionellen Digitalkamera be­schränken, mit der Formate bis A 2 farbig aufgenommen werden können. Die Kamera wird von einem PC aus angesteuert, der zu­sätzlich mit verschiedenen Fachprogrammen für die professio­nelle Bildbearbeitung ausgestattet ist.

Prominent zum Einsatz kommen wird die neue Ausrüstung unter anderem für das Projekt eRQZH: Wir werden voraussicht­lich von einem grossen Teil der Rechtsquellen, die wir in diesem Rahmen edieren, farbige Repros herstellen und auch diese on­line verfügbar machen.

Mit 85 (Vorjahr: 87) blieb die Anzahl der Reproduktionsauf­träge für Kunden im Auftrag der Abteilung Individuelle Kunden­dienste praktisch konstant.

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Editionsprojekte

allgemeinesNach einem rasanten Take­off der neu geschaffenen Abteilung im Jahr 2009 stand das Berichtsjahr gleichzeitig im Zeichen der Kontinuität bzw. Konsolidierung laufender Projekte und im Zei­chen der Initiierung grosser neuer Vorhaben:≥ Das Projekt TKR, die «Transkription und Digitalisierung von

Kantonsratsprotokollen und Regierungsratsbeschlüssen seit 1803», ging allmählich vom Steig­ in den Gleitflug über.

≥ Mit der «Elektronischen Rechtsquellen­Edition Zürich eRQZH» wurde ein sehr gewichtiges Projekt neu lanciert. Gleichzeitig kann der Abschluss des (analogen) Rechtsquellen­Pilotpro­jekts «Zürcher Richtebrief», bearbeitet von Daniel Bitterli, ge­meldet und die Publikation des Bandes für den März 2011 an­gekündigt werden.

≥ Die Kunstdenkmäler­Inventarisation KDI hat das Manuskript zu Band V, «Die Stadt Zürich. Ausgemeinden bis 1860», ter­mingerecht an die Gesellschaft für Schweizerische Kunstge­schichte zur Redaktion und Publikation abgeliefert.

≥ Hans Ulrich Pfister setzte seine Arbeiten an der Ehedaten­bank fort.

≥ Neu wird das vom Historiker Beat Frei initiierte und von der Evangelisch­Reformierten Landeskirche getragene Vorhaben «Transkription der Stillstandsprotokolle der Zürcher Kirchge­meinden des 17. Jahrhunderts» (eStPZH) innerhalb der Abtei­lung Editionsprojekte durch Christian Sieber wissenschaftlich begleitet. Die Transkripte und Bilder werden ab 2011 nach den Regeln des Staatsarchivs und auf dessen Online­Datenbank publiziert.

≥ Ins Berichtsjahr fällt schliesslich der Entscheid des Direktions­vorstehers und des Staatsschreibers, die digitale Edition der Offiziellen Sammlung der Zürcher Gesetze seit 1803 (eOSZH), des Amtsblatts (eABlZH) sowie der kantonalen Wahl­ und Ab­stimmungsergebnisse als mögliche zukünftige Vorhaben von Staatsarchiv und Staatskanzlei prüfen und rechnen zu lassen.

transkription und Digitalisierung von Kantonsrats-protokollen und regierungsratsbeschlüssen seit 1803 (Projekt tKr)

PersonellesAus Gründen beruflicher Neuorientierung haben im Berichtsjahr vier Transkriptoren/innen ihre Arbeit für das Projekt TKR eingestellt oder dies für Anfang 2011 angekündigt: Sara Sevinc (ssc) Ende Juli, Andreas Teuscher (atr) Ende September, Ursula Füchslin (ufn) Ende November sowie Marina Lienhard (mld) auf Ende Januar 2011. Wir danken allen vier Mitarbeitenden, die einen wertvollen, bleibenden, mit ihrem Kürzel versehenen Projektanteil geleistet haben, herzlich für ihr Engagement in der bewegten Anfangszeit des TKR­Projekts und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.

Das TKR­Team wird also ab Februar 2011 neu aus 12 Tran­skriptorinnen und Transkriptoren bestehen. Die vier offenen Stel­len werden wir zu einem späteren Zeitpunkt neu besetzen; die Transkription der Protokolle schreitet gegenwärtig rasch und gut voran. Vorderhand gilt es nun, zwischen eigentlicher Transkrip­tion, Qualitätssicherung und Herstellung der zu publizierenden Files eine optimale Balance zu finden.

Im Berichtsjahr wurde das Staatsarchiv des Kantons Zürich als Einsatzbetrieb für Zivildienstleistende anerkannt. Gedacht ist dabei an Unterstützung und Mitarbeit im Projekt TKR. Der «Zivi» ist einerseits im Bereich Korrektorat und Transkription der kurrent geschriebenen Originalquellen tätig, anderseits in der di­gitalen Bildbearbeitung sowie in verschiedenen administrativen Bereichen. Für diese anspruchsvolle Tätigkeit verlangen wir ein (zumindest fortgeschrittenes) Studium der Geschichte, Germa­nistik oder Rechtswissenschaften. Da die Einarbeitung in das komplexe Projekt eine gewisse Zeit dauert, beträgt die geforder­te Verpflichtungsdauer mindestens drei Monate. Nach den über­zeugenden Erfahrungen mit dem ersten Zivildienstleistenden wurden für das nächste Jahr drei weitere Einsätze vereinbart.

Pionier in Sachen Zivildienst war Moritz Wagner, Jahrgang 1985. Er hat am Berner Gymnasium Lerbermatt maturiert und von 2004 bis 2010 an der Universität Bern Germanistik und Ge­schichte studiert. Seine Master­Arbeit über «Die Autobiographie als Hybridgattung. Zu formalästhetischer Innovation und dem

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Abteilungen

Ausloten der Gattungsgrenzen in der Exil­Autobiographik bei Walter Benjamin, Klaus Mann und Vigoleis Thelen» schloss er 2009 bei Barbara Mahlmann­Bauer ab. Am 16. August trat er bei uns seinen bis Ende Januar 2011 dauernden Einsatz an.

InhaltlichesNachdem zu Jahresbeginn das Team mit 16 Transkriptorinnen und Transkriptoren vollständig war, musste zunächst der spezi­fische Workflow für den Bereich Transkription definiert und etab­liert werden. Das gesamte handschriftliche Quellenkorpus wurde unter (verwaltungs­)historischen Gesichtspunkten periodisiert: Wir wählten die Regierungsratsbeschlüsse der Regenerations­zeit als erste Editionseinheit, also die Beschlüsse von der neu­en Kantonsverfassung vom 10. März 1831 bis zum Züriputsch vom 6. September 1839. Aus arbeitstechnischen Gründen folgte darauf der Zeitraum 1815–1831, der bis Ende des Berichtsjah­res ebenfalls abgeschlossen werden konnte. Gegenwärtig be­finden sich die Regierungsratsbeschlüsse von September 1839 bis Ende 1849 und parallel dazu die Kantonsratsprotokolle 1831–1839 in Transkription.

Normen und Standards der Transkription haben wir weiter ver­einheitlicht und die Editionsrichtlinien verfeinert. Der diesbezüg­lichen Beispiele gibt es viele: Wie wird eine Präsidialverfügung, bezeichnet als Iussu Præsidii, oder ein Fortsetzungsbeschluss formal umgesetzt? Werden Korrekturen des Schreibers, die er während der Niederschrift unmittelbar angebracht hat, wieder­gegeben? Und wenn ja, wie? Wann werden offensichtliche Fehl­schreibungen durch ein «[recte:…]» richtig gestellt? Oder immer wieder die Frage, was ein bestimmtes ikonografisches Kürzel zu bedeuten habe. Besonders die Währungseinheiten im bunten Nebeneinander bis zur Einführung des Schweizer Frankens 1850 lieferten manche, auch abteilungsübergreifende Knobelaufgabe. Aktuell generiert der «neue», ab 1840 tätige Schreiber mit zahl­reichen Fehlern, phantasievollen Abkürzungen und Unregelmäs­sigkeiten in seinen Beschlüssen einen erhöhten Regelungs­ und Kommunikationsbedarf und stellt die allmählich stabilisierten Editionsrichtlinien auf einen harten Prüfstand.

Als zusätzlicher Schritt der Qualitätssicherung läuft gegenwär­tig eine gesonderte zweite Korrekturphase in Form eines Pilots.

Zu diesem Zweck wurden Zweierteams gebildet, in denen wech­selseitig Korrektur gelesen wird. Eine Evaluation wird zeigen, in welcher Form dieses Modell weitergeführt werden kann und soll.

Parallel dazu musste auch die Publikation der Transkripte sowie der dazu gehörigen Faksimiles als PDF/A­Dokumente spezifiziert und optimiert werden. Auf das ursprünglich vorgesehene High­lighting der Beschlusstitel müssen wir aus Effizienzgründen ver­zichten. Wir fassen nun einfach die Bilder der zu einem Beschluss gehörigen Originalseiten mit einer speziellen Software in einem PDF/A­Dokument zusammen und versehen sie mit der Extension «_p.pdf» («p» für Picture). Dieses File publizieren wir gemeinsam mit dem jeweiligen Transkript, das die Extension «_t.pdf» («t» für Transkript) aufweist. Die Bearbeitung der Fotodateien obliegt weit­gehend drei Mitarbeitenden der Kundendienste, Rahel Herpich, Carmen Kuster und Roland Romano; mitunter erhielten sie Unter­stützung von Aushilfskräften.

Bis Ende des Berichtsjahres konnten die Bände MM 2.1– MM 2.16 (1831–April 1834) online gestellt werden, was rund 7000 Datensätzen mit insgesamt 14 000 verknüpften Dateien entspricht.

Neben der Transkription und Digitalisierung der handschrift­lichen Beschlüsse besteht das zweite grosse Teilprojekt in der Digitalisierung der gedruckten Protokollbände des 20. Jahrhun­derts. Wir arbeiten dafür mit der Firma DTI in Wil SG und dem Institut für Computerlinguistik der Universität Zürich zusammen.

Wir werden die beiden Serien, die wir im Rahmen des Pro­jekts TKR edieren, zukünftig als eRRBZH bzw. eKRPZH bezeich­nen. Damit erreichen wir einerseits eine begriffliche Homoge­nisierung zwischen unseren verschiedenen Editionsprojekten, anderseits schlagen wir damit Akronyme vor, die von anderen Kantonen für allfällige Parallelprojekte sinngemäss verwendet werden können.

Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Staatsarchiv und Ad Fontes, der E­Learning­Plattform des Historischen Seminars der Universität Zürich, wurde eine Archivübung zur Nutzung von eRRBZH und eKRPZH erarbeitet, die im Frühling 2011 aufge­schaltet werden soll.

An den 2. Schweizerischen Geschichtstagen, die vom 4. bis 6. Februar an der Universität Basel stattfanden, stellte Beat Gnädin ger in einem Panel die Editionsstrategie des Staats­

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Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010 39

archivs und das Projekt TKR einer breiteren Öffentlichkeit vor. Gelegenheit, das Online­Angebot und die Abteilung zu visibi­lisieren, bot auch das Symposium «Briefeditionen» der Alfred­Escher­Stiftung am 27. August in Zürich, an dem Beat Gnädinger und Margit Gigerl teilnahmen.

Elektronische rechtsquellen-Edition Zürich (Projekt erQZh)

AuftaktAm 22. März 2010 bewilligte der Kantonsrat mit Beschluss 4640/2009 einstimmig einen Kredit von 4.4 Mio. Franken aus Mitteln des Lotteriefonds für eine erste Tranche des Projekts eRQZH (Elektronische Rechtsquellen­Edition Zürich). Im Jahr zuvor hatten die Städte Zürich und Winterthur bereits Kredite von 400 000 bzw. 200 000 Franken für das Vorhaben gespro­chen. Mit diesem höchst erfreulichen Entscheid und einem Pro­jektkredit von insgesamt 5 Mio. Franken konnte die im Jahr 2007 zunächst in Form eines Pilotprojekts (Edition des Zürcher Rich­tebriefs, vgl. unten) wieder belebte Edition von Zürcher Rechts­quellen im Rahmen der Sammlung Schweizerischer Rechtsquel­len SSRQ im Berichtsjahr auf der erhofften breiten Grundlage in Angriff genommen werden. Zu den Eckdaten der ersten Projekt­tranche gehören eine personelle Dotierung mit 300 Stellenpro­zenten, eine Laufzeit von acht Jahren und die Erarbeitung und Online­Publikation von fünf Editionseinheiten mit rund 1600 aus­gewählten Quellenstücken.

Personelles und AllgemeinesFür die Leitungsstelle unseres ambitiösen Vorhabens konn­ten wir mit der Person von Christian Sieber einen hervorragen­den Kenner der Zürcher Rechtsquellenlandschaft und erfahre­nen Editor gewinnen. Christian Sieber, lic. phil., Jahrgang 1962, trat seine Stelle am 1. Juli an. Er studierte an der Universität Zü­rich Allgemeine Geschichte (mit Schwerpunkt Mittelalter) sowie Staatsrecht und Historische Hilfswissenschaften. Ab 1991 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an verschiedenen Editions­projekten beteiligt: an der Neuedition der Schweizerchronik von Aegidius Tschudi unter Leitung von Bernhard Stettler, an der Be­

arbeitung der Urkundenregesten des Staatsarchivs Zürich im Zeitraum 1431 bis 1460 und zuletzt im Auftrag des Staatsarchivs Aargau an der Neuedition und Übersetzung der «Acta Muren­sia». Daneben publizierte er zu landesgeschichtlichen und his­toriografischen Themen insbesondere des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. Für das Projekt eRQZH hatte er 2008 bereits das Generalkonzept verfasst.

Seine beiden ersten Hauptaufgaben bestanden in der Spezi­fikation des Projekts mit einem Schwergewicht auf der elektroni­schen Publikationsform und in der Rekrutierung von drei wissen­schaftlichen Mitarbeitern/innen, um als Viererteam am 1. Februar 2011 mit Pensen zwischen 60 und 70 % mit der eigentlichen Edi­tionstätigkeit beginnen zu können. Dann mussten die im Rahmen der ersten Projekttranche zu erarbeitenden fünf Editionseinheiten innerhalb des insgesamt 27 Einheiten umfassenden Editionsplans festgelegt werden. Dabei waren der bereits 1996 von Thomas Weibel erarbeitete Band «Das Neuamt» und der im März 2011 erscheinende Band «Der Zürcher Richtebrief» von Daniel Bitterli in Rechnung zu stellen. Ausserdem sollten bereits in der ersten Projekttranche die beiden Städte Zürich und Winterthur sowie die Zürcher Landschaft angemessen berücksichtigt werden; Gleiches galt für die Bestände der drei am Projekt beteiligten Archive, also das Staatsarchiv sowie die Stadtarchive Zürich und Winterthur.

Christian Sieber wird neben seiner Funktion als Projektleiter die Editionseinheit «Stadt und Territorialstaat Zürich (1460 bis Reformation)» bearbeiten.

Für die Editionseinheit «Stadt Winterthur (von den Anfängen bis 16. Jahrhundert)» wird Bettina Fürderer, M.A., verantwort­lich zeichnen und dafür neben dem Staatsarchiv zeitweise einen zweiten Arbeitsplatz im Stadtarchiv Winterthur belegen. Bet­tina Fürderer, Jahrgang 1972 und wohnhaft in Zürich, von Vil­lingen­Schwenningen (DE), studierte von 1992 bis 1999 an der Albert­Ludwigs­Universität Freiburg im Breisgau Mittelalterliche Geschichte sowie Alte Geschichte und Neuere deutsche Literatur­geschichte. Von 2000 bis 2006 arbeitete sie im Staatsarchiv Frei­burg im Breisgau, 2006/2007 war sie für den Aufbau des Archivs einer Firma im Kanton Basel­Landschaft verantwortlich, ab 2009 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Wirtschaftsarchiv Baden­Württemberg in Stuttgart tätig. Berufsbegleitend arbeitet

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Abteilungen

Bettina Fürderer an ihrem Dissertationsprojekt bei Thomas Zotz, das vor dem Abschluss steht und zu dem sie auch publiziert hat, zur Thematik Konfliktvermeidung und Konfliktbewältigung der Städte Strassburg und Basel im 14. Jahrhundert.

Die Editionseinheit «Obervogteien um die Stadt Zürich» wird Ariane Huber Hernández, lic. phil., bearbeiten und dafür neben dem Staatsarchiv einen zweiten Arbeitsplatz im Stadtarchiv Zü­rich erhalten. Ariane Huber Hernández, Jahrgang 1978 und wohn­haft in Gümligen, studierte nach dem Besuch des Lehrersemi­nars Köniz von 1999 bis 2005 an der Universität Bern Geschichte (mit Schwerpunkt Mittelalter) sowie Französische Sprach­ und Literaturwissenschaft. Nach Praktika ab 2006 im Gutenberg Mu­seum in Fribourg und in einer Sprachschule in Frankreich arbei­tete sie teilzeitlich von 2008 bis 2010 in den Archives de l‘Etat in Fribourg und ab 2008 in der Burgerbibliothek Bern. Daneben ist sie als freischaffende Historikerin tätig und übernimmt Aufträ­ge für Quellentranskriptionen und Archivinventarisierung sowie Museumsführungen. Ihr noch laufendes Dissertationsprojekt bei Urs Martin Zahnd und André Holenstein ist Berner Testamenten des Spätmittelalters gewidmet.

Für die Editionseinheit «Landvogtei Greifensee» zeichnet Rai­ner Hugener, lic. phil., verantwortlich. Rainer Hugener, Jahrgang 1976 und wohnhaft in Zürich, studierte an der Universität Zürich Allgemeine Geschichte sowie Deutsche Sprach­ und Literatur­wissenschaft. In seiner regionalgeschichtlichen Lizenziatsarbeit thematisierte er die Gründung des Lazariterhauses im Gfenn bei Dübendorf im Spannungsfeld adliger Herrschaftsbildung. Stu­dienbegleitend arbeitete er als Redaktor bei der Regionalzeitung «Glattaler». Von 2004 bis 2007 war er wissenschaftlicher Mit­arbeiter am Lehrstuhl von Roger Sablonier, ab 2007 arbeitete er in gleicher Funktion am Lehrstuhl von Simon Teuscher. In seinem Dissertationsprojekt, das vor dem Abschluss steht, beschäftigt sich Rainer Hugener mit der Überlieferung von Nekrologien und Jahrzeitbüchern vom 12. bis 18. Jahrhundert im Raum Schweiz. Zu seinen Forschungsschwerpunkten in den Bereichen Schrift­lichkeit, Erinnerungskulturen und Geschichtsschreibung hat er verschiedentlich publiziert.

Die fünfte Editionseinheit wird «(Gedruckte) Mandate für Stadt und/oder Landschaft Zürich» umfassen und soll zu einem

späteren Zeitpunkt innerhalb der ersten Projekttranche gemein­sam erarbeitet werden.

Während für die klassischen Bereiche der Editionstätigkeit – z. B. für die Transkriptionsregeln – auf die Richtlinien des Ge­samtunternehmens SSRQ zurückgegriffen werden konnte, be­tritt das Projekt eRQZH mit der Online­Publikation von Zürcher Rechtsquellen Neuland. Die dafür nötigen technischen Grund­lagen und Werkzeuge wurden und werden 2011 in Zusammen­arbeit mit Pascale Sutter, administrative und wissenschaftliche Leiterin SSRQ, erarbeitet, um dem Gesamtunternehmen zukünf­tig als Modell zu dienen. Grundprinzip bleibt, dass die für die Online­Publikation ausgewählten Quellen auf den Archivdaten­banken der Archive, in denen sie liegen, verzeichnet und in an die Verzeichnungseinheit angehängten Dateien transkribiert werden, ergänzt um ein Digitalisat der Archivalie. Die übergreifende Voll­text­ und Expertensuche im edierten Quellenbestand wird ein Webportal gewährleisten.

Vom 1803 einsetzenden Projekt TKR durch die Zeitgrenze 1798 scheinbar getrennt, profitiert das Projekt eRQZH dennoch von der Transkription der Regierungsratsbeschlüsse und Kan­tonsratsprotokolle, indem diese nicht selten auf Rechtsquellen aus der Zeit vor 1798 rekurrieren, was bei der Auswahl der edi­tionswürdigen Texte eine Hilfe sein kann.

Pilotprojekt «Zürcher Richtebrief»Das Pilotprojekt zur Wiederaufnahme der Rechtsquellen­Edi­tionstätigkeit in Zürich konnte gegen Ende des laufenden Jahres zum Abschluss gebracht werden, womit die ursprüngliche Lauf­zeit von vier Jahren, wie bereits im Vorjahr absehbar, um einige Monate unterschritten wurde. Der Bearbeiter Daniel Bitterli war zuletzt mit der Arbeit an Orts­, Personen­ und Sachregister sowie mit der Abfassung der Einleitung beschäftigt, beides im intensi­ven Austausch mit Pascale Sutter, im Fall der Einleitung auch mit Christian Sieber. Noch im Berichtsjahr konnte der Band in Druck gehen, und auf den 3. März 2011 ist die Vernissage angesetzt.

Mit der Edition des in mehreren Handschriften und Versionen überlieferten Zürcher Richtebriefs wird der Forschung eine für die mittelalterliche Geschichte Zürichs zentrale und entsprechend bekannte Rechtsquelle auf neuer Grundlage zugänglich gemacht.

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Die Publikation ersetzt nach jahrzehntelangen Bemühungen um eine Neuedition die längst antiquarischen Ausgaben von 1735 und 1847 sowie die Teileditionen von 1913 und 1993 des Richte­briefs, den der Konservative Georg von Wyss im 19. Jahrhundert das «schönste Denkmal des alten Zürich» genannt hat.

Kunstdenkmäler-Inventarisation des Kantons Zürich (Projekt KDI)

Allgemeines, PersonellesAm 30. November trat Christine Barraud Wiener, langjährige Au­torin von Zürcher Kunstdenkmäler­Bänden, in den Ruhestand. Mit ihr verlässt eine sehr erfahrene und kompetente Mitarbeiterin das Team. Sie hat an fünf der insgesamt sechs Kunstdenkmäler­Bände der Stadt Zürich massgeblich mitgewirkt und die Reihe damit nachhaltig geprägt. Wir danken Frau Barraud herzlich für die von ihr geleistete grosse Arbeit und wünschen ihr für die Zu­kunft alles Gute.

Per 1. Dezember erhöhte Regula Crottet ihr Pensum als wis­senschaftliche Mitarbeiterin von 30 auf 50 Prozent, ihr Praktikum war bereits Ende Oktober zu Ende gegangen. Verena Rothen­bühler arbeitete in den ersten beiden Monaten des Berichtsjahrs zu 20 Prozent, von März bis November zu 30 Prozent und ab De­zember ebenfalls zu 50 Prozent für die Kunstdenkmäler­Inventa­risation. Damit besteht das Team, das für den letzten Stadtzür­cher Kunstdenkmälerband verantwortlich ist, aus Projektleiter Karl Grunder, Regula Crottet als Kunsthistorikerin und Verena Rothenbühler als Historikerin.

Die begleitende Kommission für die Herausgabe der «Kunst­denkmäler des Kantons Zürich» hielt ihre ordentliche Jahres­sitzung am 1. Juni ab – zum letzten Mal unter dem Vorsitz von Regierungsrat Notter. Am 18. August entliess der Regierungs­rat die Kommissionsmitglieder Philip Ursprung und Jan Capol unter Verdankung der geleisteten Dienste aus der Kommission. Anstelle von Prof. Ursprung wählte die Regierung neu Margit Gi­gerl, Abteilungsleiterin Editionsprojekte im StAZH, ins Gremium, und anstelle von Jan Capol Franziska Kaiser, Leiterin Fachbe­reich Denkmalpflege­Inventarisation im Amt für Städtebau der Stadt Zürich.

Die Stadt Zürich V: Ausgemeinden bis 1860Das Manuskript inklusive Abbildungs­ und Planvorlagen konn­te am 15. Dezember planmässig der Gesellschaft für Schwei­zerische Kunstgeschichte GSK zur Redaktion und Publikation übergeben werden. Der Maximalumfang von 1.3 Millionen Zei­chen konnte eingehalten werden. Der Fahrplan der GSK sieht vor, dass der Band im November 2012 erscheinen wird.

Die Stadt Zürich VI: GrosszürichNeben dem Fertigstellen des Manuskripts von Band V war das Team mit der Erarbeitung des Konzepts zu Band VI befasst. Dieses lag am 16. Dezember fertig vor, so dass die inhaltlichen Arbeiten wie geplant im Januar 2011 einsetzen können. Die Ab­gabe des Manuskripts an die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte ist vorgesehen für Ende 2015.

Elektronische Edition der Zürcher Ehedaten des 16./17. Jh. (Projekt EDB)

Hans Ulrich Pfister setzte die Überarbeitung der Ehedatenbank im Teilbereich 16./17. Jahrhundert fort.

Elektronische Edition der Zürcher Stillstandsprotokolle des 17. Jh. (Projekt eStPZh)

Am 14. April bewilligte der Regierungsrat den von der Evange­lisch­Reformierten Landeskirche als Projektträgerin beantrag­ten Kredit von 300 000 Franken für das vom Historiker Beat Frei initiierte Projekt «Transkription der Stillstandsprotokolle der Zür­cher Kirchgemeinden des 17. Jahrhunderts». Dem Staatsar­chiv kommt dabei die doppelte Rolle zu, einerseits das Projekt wissenschaftlich zu begleiten und anderseits die erarbeiteten Transkripte, ergänzt um Digitalisate der Archivalien, auf seiner Archivdatenbank online zu publizieren. Die Projektkoordination obliegt dem stellvertretenden Abteilungsleiter Christian Sieber.

Nach Festlegung der Editionsrichtlinien konnte Beat Frei im Spätsommer mit der Transkription der Protokolle beginnen und gleichzeitig die technische Umsetzung des Projekts an die Hand nehmen. Die überwiegende Mehrheit der Protokollserien wird dezentral in den Archiven der Kirchgemeinden aufbewahrt, wes­halb für die Transkription auf die in früheren Jahren im Staats­

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archiv erstellten Mikrofilme der Bestände zurückgegriffen wird, die für die Online­Publikation gleichzeitig durch einen externen Dienstleister digitalisiert werden. Um Neuverfilmungen werden wir auch hier kaum herumkommen.

Hinsichtlich Publikationsform orientiert sich das Projekt eStPZH am Projekt TKR, während sich in inhaltlicher Hinsicht im Fall der Stillstandsordnungen bereits erste Schnittstellen zum Projekt eRQZH ergeben haben. Die gegenwärtige Planung von Staatsarchiv und Landeskirche sieht vor, dass im Lauf des kom­menden Herbsts die ersten Stillstandsprotokolle online verfüg­bar sein werden.

Elektronische Edition der Zürcher Schulumfrage 1771/1772

Im Jahr 2006 publizierten das Pestalozzianum und die PHZH die Zürcher Schulumfrage von 1771/1772 im Rahmen eines Projekts unter der Leitung von Prof. Daniel Tröhler als Buch und auf CD­ROM. Im Berichtsjahr hat das Staatsarchiv mit dem seinerzeitigen Projektverantwortlichen vereinbart, dass es die Daten überarbei­ten, an die Katalogisate zu den originalen Daten im Staatsarchiv anhängen und auf dem inzwischen gewohnten Weg online publi­zieren wird. Die Projektumsetzung ist für 2011 vorgesehen.

Elektronische Edition der Offiziellen gesetzessammlung (Projekt eOSZh) und des amtsblatts des Kantons Zürich (Projekt eaBlZh)

An einer von Regierungsrat Markus Notter und Staatsschreiber Beat Husi auf den 15. Juni einberufenen Sitzung wurden Staats­archiv und Staatskanzlei beauftragt, die elektronische Edition der so genannten OS, also der Offiziellen Zürcher Gesetzessamm­lung, sowie des Amtsblatts zu prüfen. Die daraufhin eingesetz­te Arbeitsgruppe tagte im Berichtsjahr zweimal und wird voraus­sichtlich im Frühling 2011 einen Vorschlag vorlegen, wonach in drei separaten Projekten die OS (unter Federführung des Staats­archivs) und das Amtsblatt des 20. Jahrhunderts (unter Federfüh­rung der Staatskanzlei) via Online­Datenbank des Staatsarchivs publiziert werden, während mit der Edition des Amtsblatts des 19. Jahrhunderts vorerst zugewartet werden soll. Hingegen sol­len die Wahl­ und Abstimmungsergebnisse seit dem 19. Jahrhun­

dert zusammen mit den so genannten beleuchtenden Berichten als Datenbank durch das Statistische Amt publiziert werden. Ein mögliches Muster dafür bietet die Bundeskanzlei mit den Tabel­len über die Ergebnisse eidgenössischer Vorlagen seit 1848 (vgl. www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/17/03/blank/data/02.html).

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S E P a r a t E P r O J E K t E

replizierung des Erd- und himmelsglobusAm 21. August 2009 war die feierliche Übergabe des im Staats­archiv replizierten Erd­ und Himmelsglobus unter Anwesenheit von viel Prominenz in St. Gallen über die Bühne gegangen. Kur­ze Zeit später machten wir die Dokumentation des Projekts unter dem Titel «Der Zürcher Globus» online verfügbar. Das knapp 250 Seiten starke Dokument ist auf der Website des Staatsarchivs (Über uns\Veröffentlichungen\Publikationen des Staatsarchivs) weiterhin greifbar.

Der im Barocksaal der St.Galler Stiftsbibliothek aufgestellte Globus trocknete während des Berichtsjahrs restlos ab, so dass im frühen Winter der letzte Firnis aufgebracht werden konnte. Zu diesem Zweck wurde das Objekt demontiert und im Lesesaal der Stiftsbibliothek für die Arbeiten bereit gemacht. Daniel Minder, technischer Projektleiter, zeichnete für den letzten Arbeitsschritt im Projekt verantwortlich; Heinrich Piening, München, trug we­sentlich zur Evaluation des richtigen Firnis bei. Ina Link, die Lei­terin des Mal­Teams, war schliesslich für die tadellose Ausfüh­rung der Arbeiten besorgt.

Zürcher taschenbuchMeinrad Suter redigierte im Berichtsjahr das Zürcher Taschenbuch 2011 und besorgte dessen Herausgabe. Der Band enthält u. a. einen Nachruf auf den am 27. März 2010 verstorbenen Jakob Zol­linger, den wir oben im Abschnitt Archivkommission würdigen.

Zürich, Mitte Februar 2011, Beat Gnädinger

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V E r E I n D E r F r E u n D E D E S S t a a t S a r c h I V S

Der Verein der Freunde des Staatsarchivs wurde am 28. Juni 1976 gegründet.

StatutenUnter der Bezeichnung «Verein der Freunde des Staatsarchivs» besteht in Zürich ein Verein im Sinne von ZGB Art. 60 ff.

Der Verein hat den Zweck, dem Staatsarchiv des Kantons Zü­rich fördernd zur Seite zu stehen und das Verständnis für das zürcherische Archivwesen im Allgemeinen zu vertiefen.

Mitglieder des Vereins sind natürliche oder juristische Perso­nen. Die Aufnahme erfolgt durch den Vorstand.

Die Organe des Vereins sind die Vereinsversammlung und der Vorstand.

Jährlich findet in der Regel eine Vereinsversammlung statt. Sie wählt den Vorstand alle drei Jahre und prüft dessen Rechen­schaftsbericht und Rechnungsablage. Sie legt den Mitglieder­beitrag fest.

Der Vorstand besteht aus Präsident, Vizepräsident und einem oder mehreren Beisitzern. Kassier und Aktuar müssen nicht not­wendigerweise Vereinsmitglieder sein. Der Präsident wird von der Vereinsversammlung gewählt. Der Vorstand konstituiert sich im Übrigen selbst. Der Staatsarchivar oder sein Stellvertreter sind eingeladen, mit beratender Stimme an den Vorstandssit­zungen teilzunehmen.

Der Vorstand vollzieht die Beschlüsse der Vereinsversammlung. Im Übrigen handelt er selbständig im Sinne des Vereinszwecks.

Für die Verpflichtungen des Vereins haftet einzig das Vereins­vermögen. Bei Auflösung entscheidet der Vorstand im Sinne von Art. 2 der Statuten über die Verwendung des Vereinsvermögens.

Mitgliederbeiträge

Kategorie Betrag

Einzelmitgliedschaft Fr. 40.– pro Jahr

Einzelmitgliedschaft auf Lebenszeit Fr. 600.–

Kollektivmitgliedschaft Fr. 80.– pro Jahr

Kollektivmitgliedschaft (kulturelle Organisationen oder Institute)

Fr. 45.– pro Jahr

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Verein der Freunde des Staatsarchivs

Vereinsmitglieder(Stand: Januar 2011)

VorstandFelix Richner, PräsidentWolf H. Bickel, VizepräsidentCaesar Schmid, QuästorFranz GutMatthias SennMario von MoosBeat Gnädinger (ex officio, mit bera­tender Stimme)

administrationRahel Herpich, Staatsarchiv Zürich

Kollektivmitglieder, kulturelle OrganisationenÄrztegesellschaft des Kantons Zürich AGZ, ZürichArchiv für Zeitgeschichte, ZürichBaugeschichtliches Archiv, ZürichChronikstube, Pfäffikon ZHDokumentationsstelle, RheinauFokus AG, ZürichGottfried Keller­Zentrum, GlattfeldenHeimatmuseumskommission, WaldINDIVIKAR AG, WohlenInstitut für Schweizerische Reformationsgeschichte, ZürichMuseumskommission Zollikon, ZürichMuseum Schloss Kyburg, KyburgPfadi Züri/Kantonalverband der Zürcher Pfadfinderinnen und Pfadfinder, ZürichScheuchzer­Stiftung, ZürichSchulthess'sche Familienstiftung, HorgenSchweizerdeutsches Wörterbuch, ZürichSchweizerisches Institut für Kunst­wissenschaft, ZürichStaatsarchiv Aargau, AarauStaatsarchiv des Kantons Schwyz, SchwyzStadtarchiv, WinterthurStadtarchiv, ZürichUniversität Zürich, Rektorat, ZürichVereinigte Zünfte zur Gerbe und zur Schuhmachern, ZollikonVerkehrs­ und Verschönerungsverein, DübendorfZentralbibliothek, ZürichZentralkomitee der Zünfte Zürichs, DielsdorfZürichsee­Medien AG, Stäfa

Städte und gemeindenBassersdorfBaumaBirmensdorfBoppelsenDättlikonDübendorfElggFällandenHüttenKilchbergKüsnachtOttenbachRichterswilRütiSchlierenSchwerzenbachUitikonUnterstammheimUrdorfUsterWallisellenWeiningenWeisslingenWildberg

EhrenmitgliederRichard Allemann, HerrlibergMarkus Notter, Zürich

EinzelmitgliederMartin Akeret, ZürichErnst W. Alther, St. GallenWerner Altorfer, WallisellenHeinz Arbenz, KleinandelfingenThomas und Liselotte Artel, NeuenhofHans G. Arter, VolketswilJosef Auf der Maur­Kopp, SamstagernMonika Bach, MarthalenElisabeth Bachmann, HinwilRudolf Bachmann, WädenswilErnst Bachofen­Zobrist, MaurHeinz Balmer, KonolfingenDavid Barnes, BachenbülachErnst Basler, ZollikonKonrad Basler, EsslingenAdolf Baumann, ZürichErnst Baumeler, Oetwil am SeeKurt Baumgartner, ZürichNicola Behrens, ZürichKarl Beisbardt, OberuzwilErnst Benninger, Aeugst am AlbisHans Berger, ZollikonMarlis Betschart, WinterthurRené Biber, UsterWolf H. Bickel, DübendorfHans­Martin Bindschedler, ZürichNuot Biveroni­Gisel, EffretikonJürg Blass, ZumikonKurt U. Blickenstorfer, ThalwilAlbert Bliggenstorfer, DietlikonAndreas Bliggenstorfer, DietlikonWilly Bloch, WinterthurRené Blöchliger, RümlangKarin Blümel, ZürichRoland Böhmer, Langnau am AlbisReinhard Bodenmann, Brugg AGBruno Boller­Schärrer, SchlierenFredi Bollinger, Dänikon ZHUrs Bräm, ZollikonUlrich Brandenberger, WeiachSebastian Brändli, ZürichRudolf Braun, BaselWerner Bremi, GeroldswilCarl Brentano, KleinandelfingenKarin Brönnimann, AltikonMarkus Brühlmeier, ZürichJürg Bruppacher, ForchBarbara Bucher, RüschlikonVerena Buchmann, ZürichPeter Bührer, ZürichFritz Büsser, ZürichAlfred Bütikofer, WinterthurMargot Clausen, ZürichPeter Corrodi, Küsnacht ZHViktor Dammann, RüschlikonJürg de Spindler, BaarHans Peter Diethelm, FällandenChristian Di Giusto, NeuenhofRudolf Diggelmann, ZumikonEdwin Dünki, NiederglattRobert Dünki, ZürichHans Rudolf Dütsch, SchaffhausenAlfred Egli, Küsnacht ZHLina Ehrsam, ZürichJean Esseiva, WinterthurChristoph Fehr, BrüttenRudolf Fenner, RifferswilHans Fischer, FällandenRichard Flacher, Oberglatt ZHMarianne Flüeler, ZürichChristina Frehner­Bühler, GümligenWolfgang Froriep, Rudolfstetten

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Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2010 47

Heinrich Führer, BülachMax Furrer, ZürichMargit Gigerl, ZürichJosef Gisler, ZürichBeat Glaus, ZürichPeter Gloor, ZürichBeat Gnädinger, FrauenfeldUlrich Grolik, DE­BerlinEmil Gross, Pfäffikon ZHErich Gujer, ZürichAndré Gut, ZürichFranz Gut, WollerauChristian Martin Gutekunst, ZürichWilfried Gutmann, HorgenMartin Haas, WinterthurHansruedi Hächler, RüdlingenStefan Hafner, DE­MarburgMarianne Härri, WinterthurRudolf Hauser, ZürichRené Hauswirth, Küsnacht ZHWalter Hertig, KlotenHess David, BerikonHans­Jürg Hintermann, Riedt­NeerachJean­Marc Hochstrasser, WetzikonHillmar Höber, ZürichWilly Hug, Affoltern am AlbisHugo Hungerbühler, Rüti ZHThomas Huonker, ZürichPhilipp Hürlimann­Friebus, ZürichUrs Hürlimann, ZürichEsther Hüsler, OltenKarin Huser, ZürichJan Hyllested, DK­RandersMartin Illi, Kilchberg ZHThomas Illi, WolfhausenHans Inäbnit, HombrechtikonHans Ingold, Oetwil an der LimmatEveline Isler, ZürichHedi Jucker­Schwarz, Rüti ZHAndreas Käthner, MarthalenRené Kalt, MaurRobert Karrer, ZürichBruno Keller, HettlingenJakob Keller, RümlangSylvie Keller, DietikonRolf Kläui, Pfäffikon ZHAndreas Knecht, BassersdorfBruno Knecht, Pfäffikon ZHPeter Köhler, MeilenPierre Koller, ZürichWalter Koller, ZürichHubert Krucker, VolketswilKonrad J. Kuhn, ZürichOliver Kuhn, ZürichEugen Kull, HerrlibergThomas Kull, ZollikonAnton Künzi, ZürichErnst Landolt, HüttenFelix Landolt, ZürichErich Lang, ZürichKurt Langhard, ZürichDaniel Lätsch, JonaMichael Lauener, SchwerzenbachChristiane Lentjes Meili, ZürichMartin Leonhard, ZürichWalter Letsch, ZollikonTheo Leuthold, VolketswilBeatrice Luginbühl, ZürichHugo Maeder, DübendorfSimon Mäder, ObermeilenSibylle Marti, ZürichTorsten Maybach, ZürichAdolf Meier­Schwager, Meilen

Andres Meier, ZürichKarl Meier, WaltenschwilWalter Meier, EglisauEsther Meierhofer Ezeibe, ZürichTheresia Meili­Stalder, HedingenRolf Meissgeier, GlattfeldenBrigitte Meles, BaselRuth Messikommer, SeegräbenWerner Messikommer, SeegräbenHelmut Meyer, ZürichPio Meyer, Wald ZHSilvie Fee Michel, ZürichChristoph Mörgeli, UerikonClaudia Moritzi, GreifenseeRolf Mösli, KriessernAndreas Müller, Hausen am AlbisDoris Müller­Füglistaler, DietlikonHansruedi Müller, ZürichVerena E. Müller, ZürichJürg Leonhard Muraro, WinterthurUrs H. Naegeli­Frutschi, ZürichThomas Neukom, RafzLeo Niggli, WeiningenGian­Andrea Nogler, ZürichFranz Oeler, ZürichEugen Ott, NeftenbachPascal Pauli, ZürichKurt Pfenninger, StäfaBruno Pfister, EggHansueli Pfister, WinterthurHeinz Pfleghard, EpalingesPeter Plüss, Küsnacht ZHAdrian Pretto­Zugorka, Kilchberg ZHChristian Rahn, ZürichPeter Rahn, Kilchberg ZHJosua Raster, HinwilUrs Rauber, ZürichUrs Reber, ZürichRudolf Reichling, StäfaDaniel Reuter, ZürichFelix Richner, BubikonBernhard Rieder, ZürichJoseph Ries, ZürichWerner Rieser, DübendorfPeter und Ruth Ringger­Meier, SchlierenAugust Rohr, DiesbachAnton Roos­Meyer, DübendorfFranz Roos­Stanko, DübendorfAndrea Rosenbusch, ZürichAlex Rübel, ZürichHans Ulrich Rübel, ZürichMichael Rutherfoord, ZürichGregor A. Rutz, ZollikonAurelia Schaad, EglisauSusi Schäppi, Küsnacht ZHHeinrich Schärer, KirchdorfBeatrice Schärli, ZürichPeter Scheck, SchaffhausenClaus Schellenberg, ZürichJakob Schildknecht, WeiningenMathias Schindler, MönchaltorfHedwig Schläpfer­Denzler, SchlierenRoger Schlegel, MännedorfUlrich Schlüer, FlaachBruno Schmid, UsterCaesar Schmid, ZufikonFrieda Schmid­Bai, OberägeriHans A. Schmid, SchwerzenbachJacques Schmid, HerrlibergJürg Schmid, VolketswilRegula Schmid Keeling, Küsnacht ZHStefan G. Schmid, Zürich

Hans Schmidhauser, ZürichBernhard Schneider, OttenbachBoris Schneider, ZürichHansheinrich Schneider, Pfäffikon ZHViktor Schobinger, ZürichRoman G. Schönauer, ZürichClausdieter Schott, ZumikonErnst Schudel, WalenstadtbergPeter Schweizer, ZürichMartin Schwyzer, DübendorfAnnemarie Seger, Wetzikon ZHMatthias Senn, ZürichGeorg Sibler, ZürichAndreas Sidler, Wetzikon ZHBruno Sidler, MettmenstettenChristian Sieber, AdliswilDominik Sieber, ZürichHansjörg Siegenthaler, ZürichArmin Sierszyn, BäretswilOtto Sigg, HettlingenMargrit Silberer, ZürichPeter Simmler, Wetzikon ZHClaudio Soliva, EffretikonStefan Sonderegger, HerisauHans Spillmann, UsterKurt Spillmann, ZürichDaniel Spörri, ZollikonWalter Sprenger, BaumaPeter Stadler, ZürichAntonietta Staub, ZürichRiccardo Steiner, NeftenbachRoman Sticher, Muri AGFranz Stocker, ZürichMarkus Stromer, LuzernHeinzpeter Stucki, MettmenstettenMeinrad Suter, HettlingenMeinrad Suter, Rickenbach­AttikonWerner Suter, MaurAnnatina Tam, UsterSarah Taraz­Niederer, BoppelsenWalter Tessarolo, HüttenDenise Thoma, ZürichBettina Tögel, Spiegel bei BernKarl Traber, ZürichAlfred Trösch, ZollikonHans­Peter Trutmann, DietikonConrad Ulrich, ZürichKlaus Urner, ZürichJürg Vetter, HombrechtikonSusi Verheyen, StadelRudolf Vögele, ZürichGuido von Castelberg, ZürichReinhard von Meiss, ZürichMario von Moos, FehraltorfMarc von Schulthess, ZollikonIris Vontobel, ZürichDavid und Martha von Wyss, RichterswilEva Wagner­Herzog, ZürichBettina Walser, DübendorfEmil Walthard, Küsnacht ZHBéatrice Walthert, Baden­RütihofErich Walthert, Baden­RütihofAndré Weibel, Erlenbach ZHThomas Weibel, Gossau SGErnst Weilenmann, HerrlibergReto Weiss, ZürichPhilippe Welti, ZürichChristine Werndli Storni, BachsJanos Wettstein, ZürichGertrud Weymuth­Morf, FällandenMarkus Wickihalder, ZellRobert Widler­Bosshard, Weisslingen

Georg Wiederkehr, BächBéatrice Wiggenhauser, DübendorfHans­Jörg Wirz, ZürichHans Wolff, VolketswilStefan Woodtli, SternenbergLucas Wüthrich, RegensdorfSamuel Wyder, Aesch­ForchJaime Wyss, DübendorfPit Wyss, DielsdorfBenedikt Zäch, WinterthurPeter Ziegler, WädenswilDieter Zobl, RüschlikonFranz Felix Züsli, ZürichAnnette Zweifel Färber, UsterJakob Zweifel, ZürichJosef Zweifel, Urdorf

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Jahresbericht 2010 Staatsarchiv des Kantons Zürich

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