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Kanton Zürich Bildungsdirektion Forum Berufsbildung Zürcher Oberland 23. Januar 2018 Integrations- vorlehre

Kanton Zürich Bildungsdirektion Integrations- vorlehre · Redemittel für die betriebliche Kommunikation Deutsch Leitziele: Leitziel: - Aufbau der allg. Sprachkompetenz Betriebskunde

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Kanton Zürich Bildungsdirektion

Forum Berufsbildung Zürcher Oberland 23. Januar 2018

Integrations-vorlehre

Folie 2

Teilnehmende Integrationsvorlehre Logistik, Jahrgang 2016/2017

«Ich habe bereits eine Familie und wünsche mir und meiner Familie ein

gutes Leben in der Schweiz. Beruflich bilde ich mich gerne weiter»

«Ich würde mich gerne nach der EFZ-Lehre weiterbilden

und die Berufsmaturität erreichen und persönlich in ferner Zukunft eine Familie

gründen»

Folie 3

Pilotprogramm «Integrationsvorlehre» -  einjährige Vorbereitung auf eine Berufslehre -  für anerkannte Flüchtlinge und vorläufig

aufgenommene Personen -  Ziel ist der Einstieg in eine reguläre Berufslehre

Folie 4

Aufbau der Ausbildung

Potenzial-abklärung & Rekrutierung

Integrationsvorlehre: 1 Jahr Vorbereitung auf eine reguläre Berufslehre

Teilnahme-bestätigung & Einstieg in Anschluss-

lösung

Folie 5

Kompetenzprofil

Folie 6

Berufsfelder mit eigenem Kompetenzprofil -  Automobil -  Detailhandel -  Fleischwirtschaft -  Garten** -  Gebäudereinigung

•  Gebäudetechnik (Heizung/Sanitär)*

•  Gleisbau •  Logistik •  Medienpraktik •  Unterhaltspraktiker/-in

•  Hauswirtschaft (ab 2019)

* in Entwicklung ** voraussichtlich

Folie 7

Weitere Berufe

Umsetzung in Absprache mit Mittelschul- und Berufsbildungsamt

www.mba.zh.ch/integrationsvorlehre

Folie 8

Teilnahmevoraussetzungen -  Zielgruppe sind Erwachsene mit Arbeits- und

Berufserfahrung (Mindestalter: 18 Jahre) -  Deutsch mind. auf Stufe A2 (schriftlich und

mündlich) -  Motivation, eine Ausbildung zu absolvieren,

und Lernpotenzial -  Wohnsitz im Kanton Zürich

Folie 9

Potenzialabklärung -  Im Projekt «Integrationsvorlehre» durch die

Berufsinformationszentren bzw. das Laufbahnzentrum -  Elemente der Potenzialabklärung sind -  Gespräch -  unterstützende Testabklärungen nach Bedarf (z.B. zu

Sprachniveau, zum kognitiven Potenzial) -  Schnuppereinsätze im Betrieb

-  Anmeldung zur Potenzialabklärung durch Gemeinden, Integrationsorganisationen, den / die Interessent/-in selber

Folie 10

Rolle der Betriebe Rekrutierung / Einstellung -  Anbieter von Schnupperlehrplatz (= Ausbildungsplatz) -  Entscheidet über Anstellung und ist Vertragspartner der

Integrationsvorlernenden

Ausbildung -  Verantwortung für die berufspraktische Ausbildung

Anschlusslösung -  Im Idealfall Anbieter einer Lehrstelle für den / die

Integrationsvorlernenden

Vorgaben MBA

Kompetenz-profil

Weitere Vorgaben

Folie 11

Voraussetzungen für Betriebe -  Idealerweise Bildungsbewilligung vorhanden -  Begleitperson im Betrieb vorhanden -  Ausbildungsprogramm wird erstellt -  Ausbildungsplatz im Kanton Zürich

(ausserkantonal nach Absprache mit MBA) -  bei Beginn der Integrationsvorlehre: gültige

Arbeitsbewilligung

Folie 12

Ihr Plus -  Motivierte Lernende mit Arbeits- und Berufserfahrung und

Interesse, sich in den Arbeitsmarkt und in Ihr Berufsfeld zu integrieren

-  Chance, während eines Jahres künftige Lernende kennen zu lernen

-  Unterstützung bei Rekrutierung (Potenzialabklärung) und bei der Begleitung (Ansprechperson für Lernende und Lehrbetrieb in der Berufsfachschule)

Folie 13

HERZLICHEN DANK für Ihre Aufmerksamkeit! Barbara Schneider, Projektleiterin Mittelschul- und Berufsbildungsamt Kanton Zürich 043 259 77 52 [email protected] www.mba.zh.ch/integrationsvorlehre

Integrationsvorlehre für Flüchtlinge in der Logistik

Massimo Romano, EB Zürich

Die Reise begann im August 2016 ...

Was bringen die Teilnehmenden in der Integrationsvorlehre Logistik mit?

Teilnehmende ➔ arbeiten gerne praktisch und sind

motiviert ➔ haben in Ihrer Heimat die

Grundschule besucht ➔ haben mindestens

Deutschkenntnisse auf Niveau A2 ➔ sind 18 bis 40 Jahre alt

Die Teilnehmenden lernen dual ...

INTEGRATIONSVORLEHRE LOGISTIK

Ausbildungsbetrieb 130 Tage ●  Praktische Kompetenzen ●  Entgegennehmen von Gütern ●  Bewirtschaften von Gütern

●  Verteilen von Gütern

●  Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

●  Umgang mit Ressourcen und Wirtschaftlichkeit

3 Tage Praxiskurs durch Betrieb und OdA: ●  betriebliche

Grundsätze, Auftreten, Hygiene, Unfallverhütung, Datenschutz

2 Tage Ausbildung durch OdA: ●  Führen von

Handgabelhub- wagen und Deichselgeräten

Berufsschule:

●  25 Tage Berufsbezogene

Berufskunde + Sprache ●  25 Tage Mathematik,

Grundlagen IKT, Bewerbung

●  10 Tage Arbeiten in der Schweiz, Normen und Werte

Methoden und Sozialkompetenzen, Lernstrategien als Querschnittsthemen

Berufskunde Leitziele: - Erschliessung der Fachbegriffe - Basis- verständnis der Berufskunde - Aufbau der Sprach- und Redemittel für die betriebliche Kommunikation

Deutsch Leitziel: - Aufbau der allg. Sprachkompetenz

Betriebskunde + Arbeitskultur Leitziele: - Betriebskontext verstehen - Ziele, Werte, Normen verinnerlichen -Bewerbungstechniken -Unterstützung des Sprachaufbaus

GK (IKT, Math) Leitziel: - Aufbau des Wissens und der GK-Skills für den Beruf - Unterstützung d. Sprachaufbaus

Landeskunde Leitziele: - Gesellschaft + Kultur verstehen - Ziele, Werte, Normen verinnerlichen -Unterstützung des Sprachaufbaus

Vormachen

Nachmachen

Feedback

Üben

Lernort Betrieb

Transferleistung im produktiven Kontext

Lernkonzept “Integrationsvorlehre”

Gruppenunterricht u. individ. Betreuung

Das Zielsystem der Lehre im Auge ...

Handlungskompetenz - Güter kontrollieren Sie nehmen Lieferungen entgegen, kontrollieren diese, identifizieren die Güter und weisen falsche oder beschädigte Güter zurück.

Nr.

Leistungsziel Berufsfachschule Leistungsziel Betrieb

1 Ich erkläre die einzelnen Prozess-Schritte und zähle die notwendigen Schritte zur eindeutigen Identifikation der Ware auf.

Ich treffe alle notwendigen Vorkehrungen für die Annahme einer Lieferung und führe eine vollständige Globalindentifikation nach betrieblichen Vorgaben

2 Ich beschreibe Arten von Barcodes, erkläre ihre Funktion und zähle die im gespeicherten Informationen auf. (K2)

Ich identifiziere eine Lieferung von Gütern anhand der Barcodes, kontrolliere die Übereinstimmung der Daten mit der Bestellung und ergreife bei Unstimmigkeiten Massnahmen nach gesetzlichen und betrieblichen Vorgaben

Das Zielsystem der Lehre im Auge ...

WISSEN

KÖNNEN

SOZIAL- und SELBSTKOMPETENZ

ZIELSYSTEM DER LEHRE

Das Zielsystem der Lehre im Auge ...

Handlungskompetenz - Güter kontrollieren

Wissen Können Selbst-Sozialkompetenz

1 ●  Begriff eines Prozesses ●  Begriffe der Prozess-Elemente

“Globalidentifikation” ●  Verständnis der Begriffe in den

Liefer-Dokumenten ●  Sprachmittel für “beschreiben”,

“aufzählen” (Syntax)

●  Listenartige Texte bzw. Formulare (Lieferschein, Transportauftrag) lesen und Informationen finden.

●  Die Information zur

Kontrolle der Lieferung verwenden

●  Abmachungen und Regeln

einhalten. ●  Genaue und zuverlässige

Arbeitsweise

2 ●  Begriff “Barcode” ●  Begriffe der gespeicherten

Informationen ●  Kontext-Informationen der Firma

●  Ich kommuniziere mit Vorgesetzten und Arbeitskollegen in angemessener Form

●  Informationen weitergeben.

Lernen im Kontext des Betriebs bedeutet ...

Erfahrung von Selbstwirksamkeit

Erleben der Firmenkultur

Explizites und implizites Lernen in der Arbeitsgemeinschaft

Stärkung der intrinsischen Motivation

Komplexe Abstimmung der Lebenswelten: privater Alltag, Schule, Betrieb Leistungsdruck - und Erwartungen

Hohe Anforderungen an das Selbstmanagement

Erfahrung der eigenen Grenzen

Berufsschule Betrieb

Deichsel- stapler

Ameise

Alltag

Ameise / Ameisi (CH-BE)

???

Berufsschule Betrieb

Bildungs- und Fachsprache (durch Schriftlichkeit geprägte Muster): Deichselstapler dürfen nur nach Bestimmung des Herstellers verwendet werden.

Branchen- und Betriebs- sprache Achtung! Die Ameise ist nur für kurze Distanzen.

Alltag

Ameise / Ameisi (CH-BE)

???

Auf Aufgaben und Handlungen bezogenes Lernen ...

75% Sprach- verwendung (+ Reflexion)

25% Sprache als Unterrichts- gegenstand

Empfehlungen am Ende der Vorlehre ...

★  3 EFZ ★  4 EBA ★  2 im

Bewerbungsprozess

Erwartungen erfüllt,im August 2017 Start der 2. Integrationsvorlehre Logistik. Neu mit Beteiligung der Post.

Danke!

Massimo Romano [email protected]

EB Zürich www.eb-zuerich.ch

Mittelschul- und Berufsbildungsamt Zürich www.mba.zh.ch

Integrationsvorlehre bei login Berufsbildung AG

30 24.01.18

Wer ist login?

Gründung 2002

seit 1.1.2014 eine AG Tochtergesellschaft der SBB

über 2000 Lernende und rund 135 Mitarbeitende

zertifiziert gemäss ISO 9001:2015

Ein paar Fakten zu login…

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Berufsbildungspartner

Eigner

Partnerfirmen

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Regionen und Standorte

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Lehrstellen

Kunden und Büro: •  Detailhandelsfachleute EFZ öffentlicher Verkehr •  Fachleute öffentlicher Verkehr EFZ •  Kaufleute EFZ öffentlicher Verkehr

Technik und Informatik: •  Automatiker/in EFZ & Automatikmonteur/in EFZ •  Informatiker/in EFZ •  Polymechaniker/in EFZ & Produktionsmechaniker/in EFZ

Bau und Logistik •  Fachleute Betriebsunterhalt EFZ •  Gebäudereiniger/in EFZ & EBA •  Gleisbauer/in EFZ & Gleisbaupraktiker/in EBA •  Logistiker/in EFZ & EBA •  Netzelektriker/in EFZ

Weitere Berufe unter: www.login.org

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•  Erschliessung eines zusätzlichen Rekrutierungskanals und Verbesserung der Nachwuchssicherung

•  Chance für Gewinnung von langfristig motivierten Mitarbeitenden

•  Anliegen des Bundesrates und der Kantone umsetzen und gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen

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Gründe für das Engagement login

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IVL Gleisbau

Entwicklung Grundlagen

Umsetzung

IVL Gebäudereinigung

Entwicklung Grundlagen

Umsetzung

IVL Mechanik und Automation

Entwicklung Grundlagen

Umsetzung

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Integrationsvorlehren bei login

•  10 Lehrplätze •  Umsetzung in der

Basisausbildung von login an drei Standorten / Kantonen

•  10 Lehrplätze •  Umsetzung in

verschiedenen Lehrbetrieben in mehreren Kantonen

•  Voraussichtlich ca. 2-5 Lehrplätze (ab 2019 mehr) in zwei Kantonen

Anzahl Lehrplätze (August 2018):

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Partnerfirma: Meldung

Integrations-vorlehrplätze

login: Abklärung IVL-Lehrplatz

mit Kanton

Kanton: Potential-abklärung Flüchtlinge

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Prozess Integrationsvorlehre: Besetzung Lehrplatz

login: Selektion: Auswahl Dossiers

login: Schnupperlehre,

Bewerbungs-gespräch

login: Ausstellung

Vorlehrvertrag (Anstellung)

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Probezeitge-spräch

(nach 3 M.)

Standortbestim-mung, prov.

Teilnahmebestät-igung / Empfehlung

(nach 6 M.)

Bewerbung für EBA (oder

EFZ)-Lehrstelle

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Prozess Integrationsvorlehre: Lehrablauf Integrationsvorlehre

Standortbe-stimmung

(nach 9 M.)

Abschlussge-spräch,

Teilnahmebe-stätigung

(nach 12 M.)

Übertritt ins EBA oder EFZ oder

evtl. andere Anschlusslösung

Berufsfachschule in Zürich: 2 Tage pro Woche im 1. Halbjahr, 1 Tag pro Woche im 2. Halbjahr)

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Vorlage Teilnahmebestätigung von SEM entwickelt Hauptdokument Teilnahmebestätigung mit abschliessender Beurteilung der Kompetenzen (unterschrieben von Schule, Betrieb und Begleitperson bzw. Ansprechperson der Betriebe) 3 Beilagen: •  Betrieblicher Einsatz, •  Regionale Sprache und •  Schulische Grundlagen ð Dokument betrieblicher Einsatz: auch nützlich für Standortbestimmung

Teilnahmebestätigung

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•  Vorhaben auf allen Ebenen des Unternehmens kommunizieren •  Einbezug der Stakeholder •  Bestehende Erfahrungen nutzen (Erfahrungen mit Lernenden mit

Migrationshintergrund / Flüchtlingen oder EBA-Lernenden vorhanden)

•  Versuchen allfällige Ängste abzubauen

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Was ist wichtig bei der Einführung im Betrieb?

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•  Lernende der Integrationsvorlehre wie andere Lernende behandeln

•  Abweichungen / Anpassungen in der Umsetzung bei Bedarf, sonst ist alles gleich

•  Bereitschaft Flüchtlinge, die erfolgreich die Integrationsvorlehre absolvieren, als Lernende in eine Berufslehre zu übernehmen

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Grundsätze Umsetzung Integrationsvorlehre