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CORPORATE FINANCE Kapitalkosten- und Impairment Test- Studie 2010: Zukunftserwartungen managen Empirische Befragung von europäischen Unternehmen

Kapitalkosten- und Impairment Test- Studie 2010 ... · Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 3 Vorwort 5 Zusammenfassung der Ergebnisse 6 1. Einleitung 8 1.1 Grundlagen

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CORPORAtE FINANCE

Kapitalkosten- und Impairment Test-

Studie 2010: Zukunftserwartungen

managen

Empirische Befragung von europäischen Unternehmen

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2 | Section or Brochure name

© 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitglieds-firmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbe-halten. KPMG und das KPMG-Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 3

Vorwort 5

Zusammenfassung der Ergebnisse 6

1. Einleitung 81.1 Grundlagen und Ziele der Studie 8 1.2 Erhebung der Daten 8

2. Organisation und Durchführung des Impairment Test 102.1 Zeitpunkt, Häufigkeit und triggering Events 10 2.2 Festlegung und Veränderung der CGU-Struktur 15 2.3 Bestimmung des Recoverable Amount 18 2.4 Zusammensetzung des Carrying Amount 20

3. Ableitung der Cashflows 223.1 Erstellung und Modifikation der Planungsrechnung sowie Festlegung des nachhaltigen Jahres 22 3.2 Überprüfung der Plausibilität der verwendeten Planungsrechnung 23 3.3 Fremdwährungsumrechnung 28 3.4 Steuersatz 29

4. Ermittlung der Kapitalkosten 304.1 Differenzierung der Kapitalkosten 30 4.2 Durchführung einer Vor-Steuer-Rechnung 30

5. Ableitung Kapitalkostenparameter 325.1 Risikoloser Basiszinssatz 33 5.2 Marktrisikoprämie 35 5.3 Betafaktor 36 5.4 Eigenkapitalkosten 40 5.5 Fremdkapitalkosten 40 5.6 Kapitalstruktur 42 5.7 Gewichtete Kapitalkosten 43 5.8 Wachstumsrate 44

6. Ausblick gesamtwirtschaftliche Entwicklung 466.1 Erwartete wirtschaftliche Entwicklung 2011 46 6.2 Erreichen des Ertragsniveaus aus der Zeit vor der Finanz- und Wirtschaftskrise 47

7 Ihre Branchenspezialisten 48

Inhalt

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4 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

CAPM Capital Asset Pricing Model

CGU Cash Generating Unit

DAX Deutscher Aktienindex

DCF Discounted Cash Flow

DPR Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung

EBIt Earnings Before Interest and taxes

EBItDA Earnings Before Interest, taxes, Depreciation and Amortization

EBt Earnings Before taxes

EZB Europäische Zentralbank

HFA Hauptfachausschuss des IDW

IAS International Accounting Standards

IASB International Accounting Standards Board

IDW Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V.

IFRS International Financial Reporting Standards

MRP Marktrisikoprämie

SMI Swiss Market Index

WACC Weighted Average Cost of Capital

Abkürzungsverzeichnis

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 5

Unternehmen haben in der Boomphase der Unternehmens-übernahmen hohe Goodwill-Bestände in ihren Bilanzen aufge-baut. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise wurden diese Goodwill-Bestände im Rahmen des Werthaltigkeitstests nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) einer besonderen Belastungsprobe unterzogen. tatsächlich wurden 2009 bei den DAX-30-Unternehmen durchschnittlich 4,6 Pro-zent des Goodwill-Bestands des Vorjahres wertberichtigt. Dies ist ein nochmaliger Anstieg der Quote gegenüber dem Vorjahr. Dennoch bleiben die Goodwill-Bestände weiterhin signifikant.

Auch wenn das Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise noch nicht verkündet wurde, gibt es deutliche Anzeichen für eine Erholung der Wirtschaft. Dennoch bleibt es wegen der weiter-hin bestehenden Risiken und Unsicherheiten für den Bilanz-adressaten bedeutsam, relevante Informationen zu Sensiti-vitätsrechnungen im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung zu erhalten, um beurteilen zu können, inwiefern sich Änderungen von Erwartungen in den Kurz- und Mittelfristplanungen von Unternehmen niederschlagen.

Gerade auch vor diesem Hintergrund bietet unsere diesjährige Kapitalkosten- und Impairment test-Studie die Möglichkeit, die tatsächlichen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Bilanzierungs- und Bewertungspraxis der Unterneh-men nachzuvollziehen. Gleichzeitig gewährt sie einen Einblick in den praktischen Umgang mit Zukunftsprognosen in einem schwierigen Umfeld.

Nach unseren entsprechenden Studien in den Jahren 2006 bis 2009 freuen wir uns, Ihnen die nunmehr bereits fünfte Kapital-kosten- und Impairment test-Studie vorstellen zu können.

Nach der Ausweitung des nationalen Fokus in den Vorjahren durch die Hinzunahme weiterer europäischer Länder haben wir die Studie in diesem Jahr um die Auswertung branchen-spezifischer Besonderheiten erweitert und einen Ausblick auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung aufgenommen. Die Historie von mittlerweile fünf Studien ermöglicht es uns zudem, trendanalysen zur Entwicklung verschiedener Para-meter und weiterer organisatorischer Fragestellungen im Zeitablauf – und hierbei insbesondere auch Entwicklungen vor und während der Finanz- und Wirtschaftskrise – darzu-stellen. Sofern Sie Interesse an weitergehenden branchen-spezifischen Auswertungen haben, stellen wir Ihnen diese gern zur Verfügung.

Die von uns untersuchten Fragestellungen lassen sich in die folgenden fünf themenschwerpunkte einteilen:

• Organisation und Durchführung des Impairment test

• Ableitung der Cashflows

• Ermittlung der Kapitalkosten

• Höhe der Kapitalkostenparameter

• Gesamtwirtschaftlicher Ausblick

Neben den aktuellen Auswertungen und unseren Kommen-tierungen finden Sie wie bereits in den Vorjahren kurze ergän-zende Zusammenfassungen der wesentlichen Regelungen des International Accounting Standard 36 (IAS 36) für den Impairment test.

Unsere Befragung haben wir von Juni bis September 2010 durchgeführt. Entsprechend werden in unsere Analyse, Kon-zernabschlüsse, die im Betrachtungszeitraum von September 2009 bis Juni 2010 enden, einbezogen.

Die vorliegende Studie ist eine empirische Untersuchung, deren Ziel die Darstellung der Unternehmenspraxis ist. Infor-mationen und Erläuterungen in dieser Studie sind nicht dazu geeignet, ein vollumfängliches Bild über eine sachgerechte Handhabung oder Interpretation der Vorschriften zum Impair-ment test zu erlangen.

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei allen teilneh-menden Unternehmen und insbesondere bei den entspre-chenden Mitarbeitern. Dank Ihnen allen konnten wir zum wiederholten Male unsere Rücklaufquote erhöhen und somit die Qualität der Ergebnisse dieser Studie verbessern.

Vorwort

Prof. Dr. Vera-Carina ElterPartner, Corporate Finance KPMG AG Wirtschafts- prüfungsgesellschaft

Dr. Marc CastedelloPartner, Corporate Finance KPMG AG Wirtschafts- prüfungsgesellschaft

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6 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Zusammenfassungder Ergebnisse

Erhobene Daten

• Insgesamt wurden europaweit 740 Unternehmen angeschrieben; teilgenommen haben 152 Unter- nehmen (Rücklaufquote insgesamt: 20,5 Prozent).

• teilnehmerquote: 70 Prozent DAX-30, 40 Prozent SMI

• Höchster Rücklauf in den Branchen Chemicals (20 Antworten) und Industrial Products (27 Antworten)

Bedeutung des Impairment Test

• Für Abschlüsse im Zeitraum vom 30. September 2009 bis 30. Juni 2010 gaben 26 Prozent der befragten Unternehmen an, einen Goodwill Impairment erfasst zu haben (Vorjahr: 37 Prozent).

• Diese Unternehmen haben im Durch-schnitt 13,5 Prozent des Goodwills abgeschrieben (Vorjahr: 19,5 Prozent).

• 55 Prozent haben einen Goodwill Impairment, einen Asset Impair-ment oder beides erfasst (Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent-punkte).

• Wie im Vorjahr hat mehr als die Hälfte der Unternehmen Impairment tests auf Basis eines triggering Event durchgeführt, wobei als Hauptgrund die verschlechterten langfristigen Erwartungen genannt wurden.

Organisation und Durchführung des Impairment Test

• Rund 85 Prozent der Unternehmen legen die Cash Generating Units (CGUs) auf Ebene der Segmente oder einer Ebene darunter fest.

• Rund 26 Prozent haben eine Verän-derung der CGU-Struktur gegenüber dem Vorjahr vorgenommen, 14 Pro-zent einen vollständigen Neuzuschnitt der CGUs.

• 75 Prozent bilden beim Goodwill Impairment test maximal zehn CGUs. Beim Asset Impairment test bilden 22 Prozent der teilnehmenden Unter-nehmen mehr als 20 CGUs.

• 71 Prozent der Unternehmen berech-nen ausschließlich den Value in Use und nur 15 Prozent ausschließlich den Fair Value less costs to sell. 14 Pro-zent verwenden beide Wertkonzeptio-nen. 71 Prozent dieser Unternehmen gaben an, dass der Value in Use höher ist als der Fair Value less costs to sell.

Ermittlung der Cashflows

• 65 Prozent der Gesamtheit der befragten Unternehmen nutzen ihre unangepasste Konzernplanung.

• 90 Prozent der befragten Unterneh-men erstellen ihre Konzernplanung maximal drei Monate vor dem Impair-ment test.

• Um zusätzlichen Risiken aus der Finanz- und Wirtschaftskrise Rech-nung zu tragen, werden mehrheitlich Szenarioanalysen genutzt. 44 Prozent nehmen jedoch keine Überprüfung der Plausibilität ihrer Planung mithilfe von Vergleichen mit dem Markt- und Wettbewerbsumfeld vor.

• Basis zur Ermittlung des nachhaltigen Jahres ist in den meisten Fällen das letzte Planungsjahr, wobei teilweise top-down Adjustments durchgeführt werden.

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 7

Ermittlung der Kapitalkosten

• 64 Prozent der Unternehmen ermit-teln CGU-spezifische Kapitalkosten.

• Die große Mehrheit (Value in Use: 85 Prozent; Fair Value less costs to sell: 93 Prozent) führt zunächst eine Nach-Steuer-Berechnung durch. 45 Prozent der Unternehmen, die den Value in Use als Nach-Steuer-Wert ermitteln, verwenden zur Rück-rechnung auf Vor-Steuer-Berechnung eine Zielwertsuche. 22 Prozent ver-wenden hingegen das Grossing-up und 33 Prozent nehmen keine Rück-rechnung vor.

Kapitalkosten-Parameter

• 61 Prozent der befragten Unterneh-men leiten den risikolosen Basis-zinssatz aus der Rendite inländischer Staatsanleihen mit einer durchschnitt-lichen Restlaufzeit von 14 Jahren ab. 35 Prozent greifen hierbei auf Zins-strukturkurven zurück. Der durch-schnittliche angesetzte Basiszinssatz beträgt 3,9 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr gesunken.

• Die durchschnittliche angesetzte Marktrisikoprämie beträgt unverän-dert 5,1 Prozent.

• 45 Prozent der befragten Unterneh-men leiten ihren Betafaktor über einen Beobachtungszeitraum von durchschnittlich vier Vergangenheits-jahren aus einer Peergroup ab.

• Je nach Branche betragen die durch-schnittlich von den befragten Unter-nehmen im Geschäftsjahr 2009 / 2010 angesetzten Eigenkapitalkosten zwi-schen 8,4 Prozent und 11,5 Prozent, das heißt 9,8 Prozent im Gesamt-durchschnitt, was gegenüber dem Vorjahr fast unverändert ist.

• Die durchschnittlichen angesetzten Fremdkapitalkosten betragen 6,0 Pro-zent und variieren je nach Branche zwischen 5,2 Prozent und 7,3 Prozent.

• Zur Bestimmung des Verschuldungs-grads für Zwecke der Ableitung des Value in Use nutzen 28 Prozent der befragten Unternehmen Peergroup-Daten (Fair Value less costs to sell: 50 Prozent). Die durchschnittliche angesetzte Quote Fremd- zu Eigen-kapital beträgt 55 Prozent.

• Durchschnittlich liegt der Kapitalkos-tensatz (Weighted Average Cost of Capital – WACC) bei rund 8,2 Prozent (Vorjahr: 8,0 Prozent). Je nach Bran-che variiert er zwischen 6,6 Prozent und 8,6 Prozent.

• Die Mehrheit der befragten Unterneh-men hat im Geschäftsjahr 2009 / 2010 eine Wachstumsrate zwischen rund einem und 2 Prozent – durchschnitt-lich 1,5 Prozent – angesetzt.

Ausblick gesamtwirtschaftliche Entwicklung

• Über 80 Prozent der befragten Unter-nehmen schätzen die gesamtwirt-schaftliche Entwicklung 2011 positiv ein. Dies gilt von der tendenz auch für die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage des eigenen Unternehmens der teilnehmer.

• 72 Prozent aller befragten Unterneh-men erwarten, das Ertragsniveau aus der Zeit unmittelbar vor der Finanz- und Wirtschaftskrise bis spätestens zum Jahr 2012 wieder zu erreichen.

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8 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

1.1 Grundlagen und Ziele der Studie

Der IAS Impairment test ist ein kom-plexer Prozess, der im IAS 36 zwar umfangreich dargestellt wird, aber den-noch viele Fragen offenlässt. Über allen Analysen unserer Untersuchung steht daher die Frage, wie die teils unbe-stimmt formulierten und im Detail oft interpretationsbedürftigen Regelun-gen in der Praxis umgesetzt werden. Durch die Finanz- und Wirtschaftskrise ist der Impairment test verstärkt in den Fokus gerückt. In dieser Studie wer-den – neben den unterschiedlichen Handlungsmustern, die sich aus den Interpretationsspielräumen des IAS 36 ergeben – auch die aktuellen Schwierig-keiten, die infolge der Finanz- und Wirt-schaftskrise aufgetreten sind, bei der praktischen Umsetzung des Impairment test dargestellt. Außerdem wird auf die Einschätzung der teilnehmer in Bezug auf die künftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung eingegangen.

Wir haben unsere Analyse in jeweils eigenen Abschnitten zu den folgenden Bereichen zusammengefasst:

• Organisation und Durchführung,

• Ableitung der Plancashflows für den Impairment test,

• Ermittlung der Kapitalkosten für den Impairment test,

• verwendete Kapitalkosten insgesamt und Höhe der angesetzten Parameter,

• gesamtwirtschaftliche Entwicklung.

Die Zielsetzung der jeweiligen Frage wird zu Beginn jedes Abschnitts kurz dargestellt. Wo es uns erforderlich erscheint, skizzieren wir zum besseren Verständnis in Grundzügen die entspre-chenden IFRS-Regelungen.

Soweit dies möglich und sinnvoll war, haben wir vor allem die Kapitalkosten auch nach Ländern, Branchen und Bör-sensegmenten ausgewertet. Darüber hinaus haben wir die Ergebnisse der diesjährigen Studie mit den Auswer- tungen der Studie aus den Vorjahren verglichen.

1.2 Erhebung der Daten

Insgesamt haben wir in diesem Jahr europaweit 740 Unternehmen ange-schrieben. Die Rücklaufquote in Höhe von 20,5 Prozent liegt über der Rück-laufquote aus dem Vorjahr (18,8 Pro-zent). Absolut konnte eine Steigerung der teilnehmerzahl von 111 auf 152 verzeichnet werden, was insgesamt zu einer höheren Aussagekraft der Ergebnisse führt.

Mit 32,8 Prozent lag die Rücklaufquote in Deutschland zum vierten Mal über dem Niveau des Vorjahres (29,6 Pro-zent). In der Schweiz konnte eine deut-liche Steigerung der Rücklaufquote um rund 13 Prozentpunkte auf 37,8 Prozent verzeichnet werden. Vor allem in den leitenden Indizes in Deutschland, aber auch in der Schweiz konnte erneut eine überdurchschnittlich hohe teil-nahme erzielt werden. 70,0 Prozent der DAX-30-Unternehmen und 46,7 Prozent der SMI-Unternehmen haben in diesem Jahr an der Studie teilgenommen.

1 Einleitung

152 Unternehmen haben an der diesjährigen Kapitalkostenstudie teilgenommen.

70,0 % der DAX-30-Unternehmen haben an der Studie teilgenommen.

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 9

Land Zahl der angeschriebenen

Unternehmen

Anzahl Rücklauf Rücklaufquote

Deutschland 238 78 32,8 %

Niederlande 93 6 6,5 %

Österreich 78 16 20,5 %

Schweiz 98 37 37,8 %

Spanien 52 2 3,8 %

Sonstige* 181 13 7,2 %

Gesamt 740 152 20,5 %

Die Unternehmen wurden zwischen Juni und September 2010 befragt. Das im Folgenden abgebildete Geschäftsjahr 2009 umfasst Konzernabschlussstich-tage, die zwischen dem 30. September 2009 und dem 30. Juni 2010 enden.

Es wurden separate statistische Aus-wertungen für Branchen mit einem Rücklauf von mindestens sechs Antwor-ten vorgenommen. Der höchste Rück-lauf konnte für die Branchen Chemicals (20 Unternehmen) und Industrial Products (27 Unternehmen) erzielt

werden. Die Branche Industrial Products umfasst Unternehmen, die in unter-schiedlichen industriellen Bereichen tätig sind, sowie Unternehmen, die überwiegend industrielle Zwischen- produkte herstellen.

Abbildung 1Klassifizierung der Studienteilnehmer nach Ländern

* Angeschrieben wurden alle EuroStoxx-50-Unternehmen.

Quelle: KPMG

Abbildung 2Zusammensetzung der Stichprobe nach Branchen

Quelle: KPMG

1 Automotive2 Building & Construction3 Chemicals4 Computer & Semiconductors5 Consumer Products & Services6 Energy & Power Generation7 Entertainment & Media8 Financial Services9 Industrial Products10 Life Science & Healthcare11 Software12 telecommunications13 transport & Logistics

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

97

20

1

19

10

13 13

27

12

3

810

30

25

20

15

10

5

0

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10 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Der IAS 36 lässt den Unternehmen grundsätzlich große Entscheidungsspiel-räume im Hinblick auf die Erfassung der jeweiligen betrieblichen Realität, um so unternehmensindividuelle Annahmen und Prämissen berücksichtigen zu kön-nen. Beispielsweise sieht IAS 36 für die Durchführung des Impairment test kei-nen bestimmten Zeitpunkt vor. Dieser muss nicht zwangsläufig am Ende des Geschäftsjahres liegen, der test muss in den Folgeperioden nach der erstmaligen Festlegung lediglich wieder zum selben Zeitpunkt erfolgen (Stetigkeitsgebot gemäß IAS 36.10). In begründeten Aus-nahmefällen kann der Stichtag gewech-selt werden.

Weiterhin können CGUs – zumindest im vorgegebenen Rahmen – auf die im jeweiligen Unternehmen existieren-den Planungs- und Steuerungsstruktu-ren zugeschnitten werden. Neben der Festlegung der CGUs sind vor allem zwei themenkomplexe im Rahmen der Organisation und Durchführung von Impairment tests in der Praxis – trotz vergleichsweise eindeutiger Vorgaben durch den Standard – immer wieder im Mittelpunkt von Diskussionen: die stan-dardkonforme und konsistente Ermitt-lung des Recoverable Amount sowie des Carrying Amount.

Um die gängige Praxis hinsichtlich der vorgenannten themenkomplexe näher zu durchleuchten, haben wir die folgen-den Fragen untersucht:

• Wann wird der jährliche Impairment test durchgeführt? Wie häufig wer-den Wertminderungen vorgenommen und in welcher Höhe? Wie erfolgt die Festlegung eines triggering Event? (Abschnitt 2.1)

• Nach welchen Kriterien und auf wel-cher Ebene werden CGUs festgelegt? Wie viele CGUs werden unterschie-den? Gibt es Veränderungen in der CGU-Struktur im Vergleich zum Vor-jahr? (Abschnitt 2.2)

• Wie wird der Recoverable Amount bestimmt und welches Wertkonzept wird genutzt? (Abschnitt 2.3)

• Welche Posten der Bilanz werden im Carrying Amount berücksichtigt? (Abschnitt 2.4)

2.1 Zeitpunkt, Häufigkeit und Triggering EventsDie Wahl des Zeitpunkts ist unter ver-schiedenen Gesichtspunkten ein wichti-ger Aspekt. Zum einen kann eine perso-nelle Entlastung beim Ersteller erreicht werden, wenn der Bewertungsstichtag nicht mit dem Konzernabschlussstichtag zusammenfällt. So kann der test unab-hängig von den Jahresabschlusstätigkei-ten durchgeführt werden. Zum anderen sollten in den Impairment test, sofern er mittels eines Discounted-Cash-Flow-Verfahrens (DCF-Verfahrens) durchge-führt wird, die aktuellen und durch die Gesellschaftsorgane verabschiedeten Planzahlen für die CGUs einfließen. Insofern bietet sich das Ende des Pla-nungsprozesses als ein möglicher test-zeitpunkt an.

Branchenauswertung: Für die einzel-nen Branchen liegen sehr unterschied-liche Ergebnisse vor. Während in der Branche Chemicals 42 Prozent der Unternehmen als Zeitpunkt der Durch-führung eines Impairment test den Stichtag eines Quartalsabschlusses heranziehen, wird in der Branche Auto-motive bei 63 Prozent der Unternehmen das Ende des Planungsprozesses verwendet. In der Branche Energy & Power Generation (60 Prozent) und in der Branche Financial Services (62 Pro-zent) wird der Impairment test mehr-heitlich zum Konzernabschlussstichtag durchgeführt.

2 Organisation und Durchführung des Impairment Test

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 11

Abbildung 3Zeitpunkt der Durchführung des Impairment TestGesamt* (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

100 20 30 40 50

27

40

15

46

Vor dem Konzernabschlussstichtag

Zum Ende des Planungsprozesses

Zum Stichtag eines Quartalabschlusses

Zum Konzernabschlussstichtag

Abbildung 4Zeitpunkt der Durchführung des Impairment TestChemicals* (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Vor dem Konzernabschlussstichtag

Zum Ende des Planungsprozesses

Zum Stichtag eines Quartalabschlusses

Zum Konzernabschlussstichtag

100 20 30 40 50

32

32

42

37

Abbildung 5Zeitpunkt der Durchführung des Impairment Test Automotive* (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Vor dem Konzernabschlussstichtag

Zum Ende des Planungsprozesses

Zum Stichtag eines Quartalabschlusses

Zum Konzernabschlussstichtag

100 20 30 50 706040

33

67

11

22

* Bei der Beantwortung dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich, sodass die Summe der Prozentangaben von 100 Prozent abweichen kann.

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12 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Durch die Finanz- und Wirtschaftskrise ist der Impairment test verstärkt in den Blickpunkt der Abschlussprüfer, der Deutschen Prüfstelle für Rechnungs-legung (DPR) sowie auch der Öffent-lichkeit gerückt. Viele Unternehmen mussten während der Finanz- und Wirt-schaftskrise ihre Kurz- und Mittelfristpla-nungen korrigieren. Auch die weiteren Parameter, die Einfluss auf das Ergebnis des Impairment test haben, wie Kapital-kosten oder auch Multiplikatoren, sind von den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise beeinflusst. Entspre-chend zeigt sich in der diesjährigen Stu-die wiederum der große Einfluss der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Ergebnisse des Impairment test.

55 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, im Geschäftsjahr 2009 ein Impairment erfasst zu haben. Dies stellt gegenüber dem Geschäftsjahr 2008 zwar einen leichten Rückgang um 5 Pro-zentpunkte dar. Die Quote der wertbe-richtigenden Unternehmen liegt aber deutlich über der des Vorkrisenjahres 2007 (40 Prozent).

Die Quote der Unternehmen, die ein Goodwill Impairment erfasst haben, ist mit 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr (37 Prozent) deutlich rückläufig, liegt aber weiter über der des Geschäftsjah-res 2007 (19 Prozent). Bei den Unterneh- men, die ein Impairment erfasst haben, wurde der Goodwill um 13,5 Prozent im Wert gemindert (Vorjahr: 19,5 Prozent).

Bei nicht börsennotierten Unternehmen ist die Quote der Unternehmen, die ein Impairment erfassen, mit 79 Prozent (Vorjahr: 90 Prozent) zwar auch rück-läufig, jedoch liegt sie weiterhin deut-lich über der Quote der börsennotier-ten Unternehmen. Die Quote der nicht börsennotierten Unternehmen, die ein Asset Impairment durchgeführt haben, ist gegenüber dem Vorjahr (61 Prozent) sogar auf 75 Prozent stark gestiegen. Der Großteil der Impairments entfällt somit weiterhin auf die Assets.

Branchenauswertung: Bei der Betrach-tung einzelner Branchen gibt es hier deutliche Abweichungen. In der Bran-che Financial Services haben beispiels-weise 54 Prozent der Unternehmen kein Impairment vorgenommen. Dies könnte unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass in dieser Branche bereits im Geschäftsjahr 2008 hohe Wertberichti-gungen durchgeführt wurden.

Insbesondere vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise stellt sich die Frage, ob die befragten Unterneh-men im Geschäftsjahr 2009/2010 einen durch triggering Events ausgelösten Impairment test durchgeführt haben. Insgesamt geben dies 53 Prozent aller befragten Unternehmen an (unverän-dert gegenüber dem Vorjahr). Der grö-ßere Anteil davon entfällt in diesem Jahr auf Goodwill Impairment tests.

Im DAX-30 liegt die Quote mit 67 Pro-zent deutlich über der Gesamtquote. Auffallend für den DAX-30 ist auch der Anstieg gegenüber dem Vorjahr (35 Prozent).

Trendanalyse

Die Quote der Unternehmen, die eine Wertberichtigung vorgenommen haben, liegt mit 55 Prozent (Vorjahr: 60 Prozent) weiterhin deutlich über der des Vor- krisenjahres 2007 (40 Prozent).

13,5 % beträgt der Anteil, um den der Goodwill durchschnittlich wertberichtigt wurde.

Abbildung 6Durchführung einer WertberichtigungGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

45

10

29

16

Abbildung 7Durchführung einer WertberichtigungNicht börsennotiert (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Goodwill Impairment Asset Impairment Beides Kein Impairment

4

46

29

21

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 13

Branchenauswertung: Insbesondere die Branche Chemicals, in der 68 Pro-zent der Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 / 2010 einen Impairment test auf-grund eines triggering Event vorgenom-men haben, scheint von der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen. Chemieun-ternehmen nehmen in allen Volkswirt-schaften eine Querschnittsfunktion ein, was eine Erklärung dafür sein kann, dass diese Unternehmen überproportio-nal von der Rezession getroffen wurden, die im Herbst 2008 einsetzte. Der durch die Rezession induzierte Rückgang der Nachfrage in den stark betroffenen Abnehmerbranchen der Automobil- und Bauindustrie sowie der Konsumgüter-industrie führte zu einer Verringerung von Kapazitäten oder gar der Stilllegung von Chemiewerken. International tätige Großkonzerne führten Kurzarbeit und Personaltransfers ein; einige haben in nicht unerheblichem Umfang Personal abgebaut. Aufgrund der alle Branchen und Regionen übergreifenden Auswir-kungen der Rezession war es in diesen Abnehmerbranchen anders als in ande-ren Branchen weniger möglich, diese durch gegenläufige Maßnahmen abzu-mildern.

Auch für die Branche Automotive erkennt man, dass im Jahr 2009 die Auswirkungen der Finanz- und Wirt-schaftskrise viele Unternehmen der Branche erreicht haben. So mussten 70 Prozent der befragten Unternehmen aufgrund von kurzfristigen Auftragsein-brüchen und zurückhaltenden langfristi-gen Erwartungen einen Impairment test aufgrund eines triggering Event durch-führen. Nur 44 Prozent der Unterneh-men haben allerdings tatsächlich Wert-berichtigungen vorgenommen, weniger als in anderen Industrien.

„Chemieunternehmen nehmen in allen Volkswirtschaften eine Querschnittsfunktion ein, was eine Erklärung dafür sein kann, dass diese Unternehmen überproportional von der im Herbst 2008 einsetzenden Rezession getroffen wurden.“

Christian Klingbeil Partner, Corporate Finance

Hintergrund IFRS: Wann ist ein Impairment Test vorzunehmen?

Der Goodwill und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimm-ter Nutzungsdauer sind nicht planmäßig, sondern nur bei einer eingetretenen Wertminderung (Impairment) abzuschreiben (soge-nannter Impairment Only-Ansatz). Der Goodwill, immaterielle Vermö-genswerte mit unbestimmter Nut-zungsdauer sowie nicht betriebs-bereite Vermögenswerte sind einmal jährlich und bei zwischen-zeitlichen Anhaltspunkten für eine Wertminderung (sogenannte trig-gering Events) einem Impairment test zu unterziehen.

Der gemäß IFRS regelmäßig vor-zunehmende Impairment test soll sicherstellen, dass Vermögens-werte nicht mit mehr als ihrem erzielbaren Betrag (Recoverable Amount) bewertet werden. Sofern der Buchwert den erzielbaren Betrag übersteigt, entsteht ein Wertminderungsbedarf. Zu jedem Bilanzstichtag ist für alle Vermö-genswerte zu prüfen, ob Hin-weise darauf bestehen, dass sich der Wert dieser Vermögenswerte gemindert hat.

IAS 36.12-14 enthält eine nicht abschließende Liste für Indika-toren, bei deren Eintreten gege-benenfalls ein Impairment test durchgeführt werden muss. Grundsätzlich wird zwischen inter-nen Indikatoren, deren Ursprung in der CGU beziehungsweise dem Unternehmen selbst liegt, und externen Indikatoren (beispiels-weise Auftragsrückgänge oder -stornierungen, Preisverfall, anhal-tende externe Unterauslastung) unterschieden. Letztlich sollte ein Unternehmen die jeweils relevan-ten Indikatoren identifizieren und diese in regelmäßigen Abständen überprüfen.

Abbildung 8Durchführung einer WertberichtigungFinancial Services (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

54

23

15

8

Abbildung 9Durchführung einer Wertberichtigung Entertainment & Media (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Goodwill Impairment Asset Impairment Beides Kein Impairment

15

23

39

23

© 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitglieds-firmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbe-halten. KPMG und das KPMG-Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

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14 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Abbildung 12Benennung des Triggering EventGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Auftragseinbruch Preisverfall Schlechtere langfristige Erwartungen Kapitalkosten Sonstiges

37

Abbildung 13Durchführung einer WertberichtigungPrüfung triggering Event Gesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Bereichsübergreifender, strukturierter, fortlaufender Prozess

Strukturierter Prozess für Impairment test Spontane Würdigung Sonstiges

12

„Medienunternehmen sind dazu übergegangen, frühzeitig Risiken durch einen strukturierten und fortlaufenden Prozess zu identifizieren und diesen gegenzusteuern.“

Prof. Dr. Vera-Carina Elter Partner, Corporate Finance

Abbildung 10Durchführung eines Impairment Test aufgrund eines Triggering EventGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

47

29

24

Abbildung 11Durchführung eines Impairment Test aufgrund eines Triggering EventDAX-30 (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

triggering Event beim Goodwill triggering Event für Assets Kein Impairment test

aufgrund von triggering Events

29

38

33

25

95

24

Als Hauptgrund für ein triggering Event nannten die Unternehmen schlechtere langfristige Erwartungen. Als weiterhin bedeutsame Ereignisse werden Auf-tragseinbrüche genannt.

Beispiele für triggering Events:

• Auftragseinbruch

• Preisverfall

• Auftragsstornierungen

• Anhaltende Unterauslastung

Branchenauswertung: Für die Branche Chemicals, die in vielen Fällen Impair-ment tests auf Basis von triggering Events vorgenommen hat, nennen die Unternehmen eine Erhöhung der Kapi-talkosten als Hauptursache.

Die Feststellung eines triggering Event kann auf unterschiedliche Weise erfol-gen. Wie im Vorjahr hat die Mehrheit der befragten Unternehmen (51 Prozent) wesentliche Ereignisse spontan dahin-gehend gewürdigt, ob sie ein triggering Event darstellen. 33

4

51

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 15

„73 Prozent der Unternehmen der Branche Industrial Products würdigen Triggering Events spontan. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass in dieser Branche der Goodwill nicht so im Fokus des Managements steht.“

Dr. Jakob Schröder Partner, Corporate Finance

Branchenauswertung: Insbesondere in der Branche Entertainment & Media (64 Prozent) erfolgt die Festlegung eines triggering Event auf Basis eines bereichsübergreifenden, strukturierten und fortlaufenden Prozesses, während in der Branche Industrial Products von 73 Prozent der Unternehmen poten-zielle triggering Events spontan gewür-digt werden. Dies könnte darauf zurück-zuführen sein, dass in dieser Branche der Goodwill nicht so stark im Fokus des Managements steht, weil der durch-schnittliche Anteil an der Bilanzsumme vergleichsweise gering ist (8,8 Prozent im Vergleich zu beispielsweise 33,5 Pro-zent in der Branche Entertainment & Media).

Die Medienbranche ist insgesamt wegen unterschiedlicher Faktoren – wie zum Beispiel technologischer Innovati-onen, regulatorischer Entwicklungen, zunehmender Konvergenz von vormals voneinander unabhängigen Branchen – sehr volatil und zudem in besonderem Maße durch die Bedeutung verschie-dener immaterieller Vermögenswerte geprägt. Die Unternehmen dieser Bran-che sind daher dazu übergegangen, durch einen strukturierten und fortlau-fenden Prozess frühzeitig Risiken zu identifizieren und gegenzusteuern. Ent-sprechend ist die triggering Event-Ana-lyse in der Medienbranche bereits gut etabliert.

Abbildung 14Durchführung einer WertberichtigungPrüfung triggering Event Entertainment & Media (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

64

0

7

29

2.2 Festlegung und Veränderung der CGU-Struktur

IAS 36 gibt zwar allgemeine Grundsätze vor, wie CGUs für Goodwill und Asset Impairment tests zu bilden sind, die kon-krete Übertragung auf die bestehenden individuellen Unternehmensstrukturen eröffnet jedoch Interpretationsspiel-räume. Neben den Anforderungen nach IAS 36 und IFRS 8 zur Festlegung der für die CGU relevanten Ebene werden aus Unternehmenssicht auch weitere Fakto-ren für das Unternehmen berücksichtigt, wie zum Beispiel der Arbeitsaufwand, der aus der Festlegung der CGUs resultiert.

Die Festlegung der Ebene der CGU ori-entiert sich an der jeweiligen internen Steuerungsebene des Managements. Je höher die Anzahl an CGUs im Unter-nehmen ist, desto höher ist der Auf-wand im Rahmen der Durchführung der Impairment tests. Mit abnehmender Anzahl steigt die Größe der jeweiligen CGU. Je größer die CGU durch Zusam-menfassung mehrerer Unternehmens-bereiche ist, desto eher können schlech-tere Ertragsaussichten in einem Bereich durch entsprechend bessere Ertrags-aussichten in einem anderen Bereich kompensiert werden.

Rund 84 Prozent der antwortenden Unternehmen bilden ihre CGUs ent-weder auf Segmentebene oder einer Ebene unter der Segmentebene, was einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr bedeutet (77 Prozent).

Branchenauswertung: Insbesondere bei den Unternehmen der Branche Energy & Power Generation liegt der Anteil der Unternehmen, die die CGU eine Ebene unter der Segmentebene erfassen, mit 62 Prozent überdurch-schnittlich hoch. Von den nicht börsen-notierten Unternehmen legen hingegen 58 Prozent die CGU auf der Segment-ebene fest.

84 % der befragten Unternehmen legen die CGUs auf Segmentebene oder einer Ebene darunter fest.

Abbildung 15Durchführung einer WertberichtigungPrüfung triggering Event Industrial Products (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Bereichsübergreifender, strukturierter, fortlaufender Prozess

Strukturierter Prozess für Impairment test Spontane Würdigung Sonstiges

173

7

73

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16 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Mehrheitlich legen die befragten Unter-nehmen ihre CGUs im Rahmen von Goodwill Impairment tests entweder analog zu bestehenden rechtlichen Ein-heiten/teilkonzernen (41 Prozent) oder nach Produktgruppen (39 Prozent) fest. Etwa ein weiteres Drittel der befragten Unternehmen nutzt entweder Absatz-märkte/Kundengruppen oder geogra-fische Verbreitung zur Festlegung der CGUs. Ein ähnliches Bild ergab sich auch in den Vorjahren.

Bei den DAX-30-Unternehmen domi-niert die Festlegung nach Produktgrup-pen (57 Prozent).

Branchenauswertung: Für die Branche Energy & Power Generation kann fest-gestellt werden, dass die Mehrheit der Unternehmen das Kriterium der Funkti-onen für die Festlegung der CGUs ver-wendet (63 Prozent).

Hintergrund IFRS: Nach welchen Kriterien sind CGUs grundsätzlich zu bilden?

Der Impairment test für den Good-will ist generell auf der Ebene einer CGU durchzuführen.

Eine CGU ist gemäß IAS 36.6 definiert als die kleinste identifi- zierbare Gruppe von Vermögens-werten, die Mittelzuflüsse erzeu-gen, welche weitestgehend unab-hängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögens-werten sind.

Um den test auf Ebene der CGU durchzuführen, müssen die erwor-benen und identifizierten Vermö-genswerte und Schulden sowie der Goodwill bereits im Erwerbs-zeitpunkt auf die CGUs des Erwer-bers verteilt werden. Der Goodwill soll hierbei den CGUs zugeteilt werden, die von den durch den Unternehmenszusammenschluss erwarteten Synergieeffekten profi-tieren dürften, unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden auf diese CGUs verteilt werden (IAS 36.80).

Die CGUs oder Gruppen von CGUs, denen Goodwill zugeord-net wird, müssen zugleich ent-sprechend dem sogenannten Management Approach auch die niedrigste Leitungsebene dar-stellen, auf der der Goodwill für interne Führungszwecke gesteu-ert wird. Sie dürfen jedoch nicht größer sein als ein Operating Segment im Sinne von IFRS 8.

100

80

60

40

20

0

Abbildung 16Ebene der CGU-FestlegungGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

2009

Segmentebene Eine Ebene unter Segmentebene Zwei Ebenen unter Segmentebene Sonstiges

2007

39

50

11

1

39

45

79

2008

16

37

40

7

38

Abbildung 17Kriterien zur Festlegung der CGUsGesamt * (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Rechtliche Einheiten / teilkonzerne

Funktionen

Produktgruppen

Absatzmärkte / Kundengruppen

Geografisch

Sonstige

100 20 30 50 706040

41

5

17

39

18

11

Abbildung 18Kriterien zur Festlegung der CGUsEnergy & Power Generation* (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Rechtliche Einheiten / teilkonzerne

Funktionen

Produktgruppen

Absatzmärkte / Kundengruppen

Geografisch

Sonstige

100 20 30 50 706040

13

13

25

38

63

* Bei der Beantwortung dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich, sodass die Summe der Prozentangaben von 100 Prozent abweichen kann.

n / a

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 17

Die überwiegende Mehrheit der Unter-nehmen (74 Prozent) hat die CGU-Struk-tur gegenüber dem Vorjahr unverändert belassen. Rund die Hälfte der Unterneh-men, die die Struktur gegenüber dem Vorjahr verändert haben, haben einen Neuzuschnitt der CGUs vorgenommen. Hintergrund hierfür war meist eine Ver-änderung der Reporting-Struktur. Diese grundsätzlichen tendenzen gelten auch für die einzelnen Branchen. Im DAX-30 haben hingegen 50 Prozent der teilneh-menden Unternehmen eine Verände-rung der CGU-Struktur vorgenommen.

Bei der Anzahl der gewählten CGUs im Rahmen von Goodwill Impairment tests gaben über 75 Prozent der teilnehmen-den Unternehmen an (Vorjahr: 70 Pro-zent), maximal 10 CGUs für ihren Good-will Impairment test zu definieren. Die Mehrheit (52 Prozent) hat maximal fünf CGUs festgelegt. Hier sind keine signifi-kanten Veränderungen zu den Vorjahren feststellbar.

Beim Asset Impairment test verwenden 67 Prozent der Unternehmen weniger als zehn CGUs. Für den Asset Impair-ment test ist die tendenz zu erkennen, dass die Anzahl der Unternehmen, die maximal zehn CGUs festlegen, signifi-kant ansteigt (2007: 44 Prozent; 2008: 60 Prozent; 2009: 67 Prozent). Ins-gesamt werden aber weiterhin mehr CGUs für den Asset Impairment test als für den Goodwill Impairment test definiert.

DAX-30-Unternehmen tendieren dazu, eine höhere Anzahl an CGUs zu bilden. Für die Zwecke des Asset Impairment test bilden sogar 42 Prozent der DAX-30-Unternehmen mehr als 30 CGUs.

74

Abbildung 19Veränderung CGU-StrukturGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Veränderte Struktur zum Vorjahr Zusammenlegung von CGUs Neuzuschnitt von CGUs Sonstige

Gleiche Struktur wie Vorjahr

26 14

7

5

0 ≤ 5 >5 ≤10 >10 ≤ 20 >20 ≤ 30 >30 ≤ 40 >40 ≤ 50 >50 ≤ 60 >60

52

23

1511

18

49

4 42 2 1 1

69

3

60

50

40

30

20

10

0

Abbildung 21Anzahl CGUsGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Goodwill Impairment test Asset Impairment test

Trendanalyse

Beim Asset Impairment ist eine tendenz zur Reduktion der Anzahl der CGUs zu beobachten. So haben im Geschäfts-jahr 2009 / 2010 nur noch 33 Prozent der Unternehmen mehr als zehn CGUs fest-gelegt, 2008 waren es noch 40 Prozent, 2007 sogar 56 Prozent.

Abbildung 20Grund für die Änderung der CGU-StrukturGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Veränderte Reportingstruktur Zu-/Abgänge von Geschäftsbereichen Sonstige

26

42

26

32

0

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18 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

0 ≤ 5 >5 ≤10 >10 ≤ 20 >20 ≤ 30 >30 ≤ 40 >40 ≤ 50 >50 ≤ 60 >60

24

38

19

10

14 14 14

2929

0 0 0 0 05 5

60

50

40

30

20

10

0

Abbildung 22Anzahl CGUs DAX-30 (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Goodwill Impairment test Asset Impairment test

2.3 Bestimmung des Recoverable Amount

Hintergrund IFRS: Recoverable Amount

Der Recoverable Amount ergibt sich nach IAS 36.18 als der höhere Wert aus Fair Value less costs to sell und Value in Use. Hierbei müssen der Value in Use und der Fair Value less costs to sell nicht zwingend parallel ermittelt werden. Dies trifft zu, wenn der erste ermittelte Wert den Carrying Amount bereits übersteigt (IAS 36.19). Das gibt den Unternehmen die Frei-heit, zunächst auswählen zu können, welches Wertkonzept sie im ersten Schritt nutzen wollen.

Beiden Konzeptionen liegen unter-schiedliche Bewertungsperspekti-ven zugrunde, die bei der konkreten Anwendung berücksichtigt werden müssen und entsprechende Vor- und Nachteile hinsichtlich Machbarkeit und Arbeitsaufwand mit sich bringen.

Wodurch wird der Value in Use bestimmt?

Der Value in Use entspricht dem Bar-wert der geschätzten künftigen Cash-flows, die aus der fortgesetzten Nut-zung eines Vermögenswertes, einer CGU oder einer Gruppe von CGUs und deren Abgang am Ende der Nut-zungsdauer erwartet werden kön-nen (IAS 36.31). Die Cashflows, die dem Value in Use zugrunde lie-gen, geben den Kenntnisstand und die Erwartungen des bilanzieren-den Unternehmens sowie unterneh-mensspezifische Faktoren wieder, die gegebenenfalls nur auf das bilan-zierende Unternehmen zutreffen und nicht generell auf andere Unterneh-men übertragbar sind.

Der Value in Use spiegelt die interne Perspektive des Unternehmens/der CGU wider, das/die den Vermögens-wert nutzt. Dabei ist die kapitalwert-orientierte Bewertungsmethode anzuwenden. Für die entsprechende Ableitung der Cashflows bedeutet diese Nutzungsperspektive, dass das Unternehmen echte Synergieeffekte zwischen CGUs und Vermögenswer-ten zu berücksichtigen hat. Auf der anderen Seite sind hingegen Cash-flows aus noch nicht konkret geplan-ten zukünftigen Restrukturierungen sowie aus Erweiterungsinvestitionen der CGU beziehungsweise des Ver-mögenswerts zu eliminieren. Darüber hinaus sind auch Cashflows aus Finan-zierung und Steuern nicht zu berück-sichtigen.

Insgesamt muss das jeweilige Unter-nehmen abwägen, welcher Aufwand mit der Wahl der Bewertungskonzeption im Einzelfall verbunden ist. Wesentliche Fragen sind hierbei: Welche Anpassun-gen hinsichtlich der Planungsrechnun-gen (beispielsweise Eliminierungen von Erweiterungsinvestitionen im Rahmen der Ermittlung des Value in Use) sind bei der Wahl eines kapitalwertorientierten Verfahrens – sei es nun für Zwecke der Ableitung des Value in Use oder des Fair

Value less costs to sell – durchzuführen? Ist es überhaupt möglich, diese Anpas-sungen verlässlich und mit adäquatem Arbeitsaufwand durchzuführen?

Unsere Studie zeigt, dass der überwie-gende teil der befragten Unternehmen (86 Prozent; Vorjahr: 80 Prozent) entwe-der nur den Value in Use oder nur den Fair Value less costs to sell für Zwecke der Bestimmung des Recoverable Amount abgeleitet hat.

85 % der befragten Unternehmen ermitteln zur Bestimmung des Recoverable Amount den Value in Use.

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 19

Hintergrund IFRS: Wodurch wird der Fair Value less costs to sell bestimmt?

Der Fair Value less costs to sell ist der Betrag, der für einen Ver-mögenswert oder eine CGU zwi-schen sachverständigen, vertrags- willigen und voneinander unab-hängigen Geschäftspartnern nach Abzug von Veräußerungskosten erzielt werden könnte (IAS 36.6; IDW RS HFA 16 Rn. 8*). Hierbei ist die Perspektive eines typisierten Marktteilnehmers einzunehmen. Die abzusetzenden Kosten sind Kosten des Rechtsverkehrs oder ähnliche transaktionskosten, trans-portkosten sowie Aufwendungen, um den Vermögenswert oder die CGU verkaufsfertig zu machen (IAS 36.28). In der Praxis werden die Veräußerungskosten (Costs to sell) aus Vereinfachungsgründen häufig auf ein bis zwei Prozent des Fair Value festgelegt.

Der Fair Value less costs to sell ist gemäß IAS 36.25 f. vorrangig durch marktpreisorientierte Verfah-ren zu ermitteln. Danach müssten der Vermögenswert beziehungs-weise die CGU oder zumindest vergleichbare Vermögenswerte beziehungsweise CGUs am Markt gehandelt werden, deren bekann-te Marktpreise dann auf den Ver-mögenswert beziehungsweise die CGU zu übertragen wären. Nur wenn solche Marktpreise nicht existieren, sind kapitalwertorien-tierte Verfahren anzuwenden.

Insbesondere bei der Wahl des kapitalwertorientierten Verfahrens ist darauf zu achten, dass alle wesentlichen Planungsparameter wie zum Beispiel Preis- und Men-genentwicklung, Margenentwick-lung und so weiter nicht durch die interne Perspektive des Manage-ments festgelegt sind, sondern sich aus beobachtbaren Marktda-ten begründen lassen (Branchen- reports, Analystenreports, Peer-group-Analysen). Bei der Ableitung der Cashflows müssen – im Gegen- satz zur Ableitung der Cashflows für Zwecke des Value in Use – jene echten Synergieeffekte zwingend eliminiert werden, die in der Pla-nung berücksichtigt sind.

Trendanalyse

In den vergangenen Jahren ist auch vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise ein stetiger Anstieg der Unternehmen zu beobachten, die den Value in Use anwenden, und zwar von 57 Prozent 2007 auf aktuell 85 Prozent.

Branchenauswertung: In allen Bran-chen wird der Value in Use häufiger angewendet als der Fair Value less costs to sell. Auffällig ist die Branche Energy & Power Generation, in der 33 Prozent der befragten Unternehmen angaben, beide Werte zu ermitteln. In der Branche Financial Services wird mit 31 Prozent aller befragten Unternehmen der Fair Value less costs to sell häufiger ange-wendet als in allen anderen Branchen.

Die dem Fair Value less costs to sell zugrunde liegenden Indikatoren – wie beobachtbare Marktpreise in Form von Börsenkursen oder tatsächlich gezahl-ten Preisen in vergleichbaren transak-tionen – sind im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise stark eingebrochen. Dies dürfte ein wesentlicher Grund für den Anstieg des Anteils der Unterneh-men sein, die ausschließlich einen Value in Use ermitteln. Unternehmen könnten bereits bei der Auswahl der Wertkon-zeption davon ausgehen, dass eine auf transaktionspreisen basierende Bewer-tung zu niedrigeren Werten führen wird, als dies bei einer vergleichbaren Bewer-tung bei angenommener Eigennutzung der CGU beziehungsweise des Vermö-genswerts der Fall wäre.

In der Praxis wird der Fair Value less costs to sell wegen fehlender mit CGUs vergleichbarer Marktdaten regelmäßig auf der Grundlage von Kapitalwertme-thoden bestimmt. Gerade in diesen Fäl-len ist eine Verprobung der Summe der Fair Values less costs to sell aller CGUs mit der Marktkapitalisierung geboten. Die Fair Values less costs to sell je CGU sind gegebenenfalls entsprechend anzu-passen, um sicherzustellen, dass sie tat-sächlich gegenwärtige Markteinschät-zungen reflektieren.

71 % der befragten Unternehmen, die sowohl den Value in Use als auch den Fair Value less costs to sell ermittelt haben, gaben an, dass der Value in Use der höhere der beiden Werte ist.

Abbildung 23Zugrunde gelegter WertmaßstabGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Value in Use Fair Value less costs to sell Beides

71

15

14

71 Prozent der Unternehmen (Vorjahr sogar 79 Prozent), die sowohl den Fair Value less costs to sell als auch den Value in Use bestimmt haben, gaben an, dass der Value in Use höher war. Auch dies ist sicherlich ein Grund, weshalb die Unternehmen mehrheitlich sogar aus-schließlich den Value in Use berechnen. Die empirische Erhebung zeigt auch, dass die Präferenz der Unternehmen für den Value in Use vor dem Hintergrund der Finanzkrise zugenommen hat.

* IDW RS HFA 16 Rn. 8 zur Stellungnahme des Hauptfachaus- schusses (HFA) des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutsch- land e.V. (IDW) zu Bewertungen bei der Abbildung von Unter- nehmenserwerben und bei Werthaltigkeitsprüfungen nach IFRS

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20 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

2.4 Zusammensetzung des Carrying Amount

Nach der Bestimmung des Recover- able Amount wird dieser dem Carrying Amount gegenübergestellt, um so einen etwaigen außerordentlichen Wert-minderungsbedarf der CGU zu bestim-men. Nach dem Äquivalenzprinzip muss sichergestellt sein, dass die im Carrying

Amount einer CGU zusammengefass-ten Vermögenswerte und gegebe-nenfalls einzubeziehenden Schulden ursächlich mit den Cashflows zusam-menhängen, die der Berechnung des Recoverable Amount zugrunde liegen.

Wie bereits in den Vorjahren gibt es auch in diesem Jahr hinsichtlich des ver-wendeten Bewertungsansatzes eine klare Präferenz von allen teilnehmenden Unternehmen für den Entity-/WACC-Ansatz mit 71 Prozent bei der Ermittlung des Fair Value less costs to sell.

Da die Bewertungsobjekte CGUs sind, die selbst in der Regel keine Markt- kapitalisierung besitzen und auch nur eingeschränkt mit börsennotierten Unternehmen oder transaktionsobjek-ten vergleichbar sind, verbleiben die DCF-Ansätze. Insofern überrascht die mehrheitliche Verwendung von DCF-Ansätzen nicht. Weil wiederum nur der operative Wert unabhängig von der unternehmensindividuellen Finanzie-rung dem Werthaltigkeitstest zugrun-

de gelegt werden soll, wird mit dem WACC-Ansatz üblicherweise eine Bruttomethode verwendet. Unterneh-men in der Branche Financial Services wenden jedoch den Equity-Ansatz an, da hier Finanzverbindlichkeiten als teil des operativen Geschäfts anzusehen sind.

81 % der befragten Unternehmen nutzen zur Ermittlung des Fair Value less costs to sell eine kapitalwertorientierte Bewertungsmethode.

Abbildung 24Bewertungsansatz beim Fair Value less costs to sellGesamt* (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Entity- / WACC-Ansatz

Entity- Ansatz Multiplika- toren-Ansatz

Eigene Markt- kapitalisierung

Sonstiges

10 12 10

71

6

100

80

60

40

20

0

Abbildung 25Carrying AmountGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Liquidität

Gemeinschaftlich genutzte Vermögenswerte

Steuerliche Verlustvorträge

Passive latente Steuern

Pensionsrückstellungen

0 20 60 1008040

45 55

36 64

45 55

7327

53 47

Im Carrying Amount enthalten Nicht im Carrying Amount enthalten

* Bei der Beantwortung dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich, sodass die Summe der Prozentangaben von 100 Prozent abweichen kann.

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 21

Bei 45 Prozent aller befragten Unter-nehmen ist die Liquidität im Carrying Amount enthalten. 36 Prozent beziehen gemeinschaftlich genutzte Vermögens-werte in den Carrying Amount mit ein. Wie im Vorjahr wurden im Geschäftsjahr 2009/2010 steuerliche Verlustvorträge im Sinne einer Forderung aus Steuerer-stattung mit 73 Prozent mehrheitlich im Carrying Amount nicht berücksichtigt. Pensionsrückstellungen werden jedoch mit 53 Prozent deutlich häufiger als im Vorjahr (33 Prozent) berücksichtigt. Auch die passiven latenten Steuern aus Kauf-preisallokationen werden im Geschäfts-jahr 2009/2010 mit 45 Prozent deutlich häufiger als im Vorjahr (36 Prozent) in den Carrying Amount mit einbezogen.

Branchenauswertung: Die befrag-ten Unternehmen der Chemiebranche berücksichtigen mehrheitlich (67 Pro-zent) gemeinschaftlich genutzte Vermö-genswerte im Carrying Amount, steu-erliche Verlustvorträge werden jedoch zu 100 Prozent nicht berücksichtigt. Alle befragten Unternehmen aus der Finanz-dienstleistungsbranche berücksichtigen hingegen sowohl steuerliche Verlustvor-träge als auch Pensionsrückstellungen im Carrying Amount.

Hintergrund IFRS: Woraus setzt sich der Carrying Amount zusammen?

Bei der Ermittlung des Carrying Amount einer CGU ist sicherzustel-len, dass diejenigen Vermögens-werte berücksichtigt werden, die für die Cashflows, die im Recoverable Amount ihren Niederschlag finden, ursächlich sind (sogenanntes Äquiva-lenzprinzip, vergleiche IAS 36.75 und 79).

Nach IAS 36.50 dürfen Vermögens-werte und Schulden im Zusam-menhang mit Ertragsteuern – wie beispielsweise aktive und passive latente Steuern, Steuererstattungs-ansprüche sowie Steuerverbindlich-keiten und -rückstellungen – weder im Carrying Amount einer CGU noch in den Cashflows des Recovera-ble Amount berücksichtigt werden. Lediglich künftige Verrechnungsmög-lichkeiten, die sich aus geplanten Ver-lusten der CGU für einzelne Jahre ergeben und sich im Planungshori-zont durch Vortrag ausgleichen und damit nicht unter IAS 12 fallen, sind zu berücksichtigen.

Aus Konsistenzgründen können pas-sive latente Steuern, die im Rahmen einer Kaufpreisallokation ermittelt wurden, im Carrying Amount berück-sichtigt werden. Zugleich ist dann bei der Ermittlung der zu diskontieren-den Cashflows auf die tatsächliche nach steuerlichen Grundsätzen zu erwartende Steuerzahlung abzustel-len, was eine entsprechende Planung der Auflösung der latenten Steuern erfordert.

Passive latente Steuern entstehen, da bei der Kaufpreisallokation bis-lang nicht oder niedriger bilanzierte Vermögenswerte mit ihrem Zeitwert angesetzt und regelmäßig zukünftig nach IFRS abgeschrieben werden. Dadurch entstehen vorübergehende Differenzen zwischen dem (meist nicht beeinflussten) steuerlichen Ergebnis und dem (zukünftig niedri-geren) Ergebnis nach IFRS. Für diese Fälle werden passive latente Steuern angesetzt.

Finanzverbindlichkeiten sind gemäß IAS 36.76 (b) einer CGU nicht zuzu-ordnen. Pensionsrückstellungen sind daher nicht im Carrying Amount der CGU zu berücksichtigen, da sie in Höhe der bereits passivierten Beträge eine Fremdfinanzierung dar-stellen. Sofern Pensionsrückstellun-gen hingegen bei der Ableitung des Carrying Amount berücksichtigt wer-den, muss dem Äquivalenzprinzip folgend der Cashflow zur Ermittlung des Recoverable Amount um die den Pensionen zuzurechnenden Auszah-lungen verringert werden.

Gemäß IAS 36.79 dürfen aus Grün-den der Praktikabilität beispielsweise Forderungen und Verbindlichkei-ten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verpflichtungen (Wor-king Capital) in den Carrying Amount der CGU einbezogen werden.

Gemeinschaftlich genutzte Vermö-genswerte (sogenannte Corporate Assets), wie zum Beispiel Verwal-tungsgebäude oder Forschungs- und Entwicklungszentren, sind der identi-fizierten CGU auf Basis vernünftiger Verteilungsschlüssel zuzurechnen. Ist dies nicht möglich, ist die kleinste Gruppe von CGUs zu ermitteln, die die identifizierte CGU enthält und für die eine solche vernünftige Zuord-nung vorgenommen werden kann (vergleiche IAS 36.102).

Bei der Erfassung der Liquidität sollte grundsätzlich nur die betriebsnot-wendige Liquidität angewendet wer-den, die sogenannte Überschussli-quidität sollte keine Berücksichtigung finden. Sofern im Rahmen der kapi-talwertorientierten Verfahren der WACC-Ansatz verwendet und die Kapitalstruktur über die Netto-Ver-bindlichkeiten (verzinsliches Fremd-kapital abzüglich Liquidität) ermittelt wird, sollten im Carrying Amount keine liquiden Mittel berücksichtigt werden.

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22 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Unsere Auswertungen (siehe Kapitel 2.3) zeigen, dass dem DCF-Verfahren zur Bestimmung des Recoverable Amount einer CGU oder eines Vermögens-werts in der Praxis eine große Bedeu-tung zukommt. Diese Beobachtung ist unabhängig davon, ob nun ein Value in Use oder ein Fair Value less costs to sell ermittelt wird.

Bei der Bestimmung des Recoverable Amount mithilfe eines DCF-Verfah-rens entspricht dieser dem Barwert der zukünftigen Cashflows, die aus der betrachteten CGU zu erwarten sind. Regelmäßig werden die Cashflows je CGU aus der für den Gesamtkon-zern aufgestellten Unternehmenspla-nung abgeleitet. Von Bedeutung ist hier-bei unter anderem, dass diese Basis in Abhängigkeit vom gewählten Wertkon-zept gegebenenfalls modifiziert wird. Darüber hinaus kommt auch bei der Ableitung der Cashflows dem bereits erwähnten Äquivalenzprinzip eine ent-scheidende Bedeutung zu. So ist auf ein konsistentes Vorgehen sowohl bei der Ermittlung des Cashflows und der Kapitalkostenableitung als auch bei der Ermittlung des Recoverable Amount und des Carrying Amount zu achten. Vor diesem Hintergrund haben wir die fol-genden Fragen gestellt:

• Wann wurde die ursprüngliche Kon-zernplanung erstellt? Werden Modi-fikationen an der für den Impairment test verwendeten Planungsrechnung vorgenommen? Wie wird das nachhaltige Planjahr abgeleitet? (Abschnitt 3.1)

• Wie wird eine Überprüfung der Plausibilität der verwendeten Planung vorgenommen? Wie wirkt sich die Finanz- und Wirtschaftskrise auf die zugrunde gelegte Planung aus? (Abschnitt 3.2)

• Nach welchen Grundsätzen erfolgt die Währungsumrechnung? (Abschnitt 3.3)

• Auf welcher Grundlage wird der Steueraufwand bei der Cashflow-ableitung berechnet? (Abschnitt 3.4)

3 Ableitung der Cashflows

3.1 Erstellung und Modifikation der Planungsrechnung sowie Festlegung des nachhaltigen Jahres

IAS 36 setzt sowohl bei der Ermitt-lung eines Value in Use als auch bei der Ermittlung eines Fair Value less costs to sell stets aktuelle Bewertungsparame-ter voraus. Demnach gibt IAS 36.33 vor, dass zur Bestimmung der Cashflows zur Ermittlung eines Value in Use die aktuel-len Budgets beziehungsweise Planun-gen des Managements heranzuziehen sind. Bei der Ermittlung eines Fair Value less costs to sell verweist der Standard hingegen auf aktuelle Marktpreise oder vergleichbare zeitnahe transaktionen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach der Aktualität der Konzern-planungen, sofern sie als Grundlage für den Impairment test dienen.

Abbildung 26Zeitpunkt der Erstellung der KonzernplanungGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Bis einen Monat vor Impairment test

2 bis 3 Monate vor Impairment test

4 bis 6 Monate vor Impairment test

Mehr als 6 Monate vor Impairment test

33

57

37

80

60

40

20

0

90 % der befragten Unternehmen berück-sichtigen eine Unternehmensplanung für den Impairment test, die maximal drei Monate alt ist.

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 23

3.2 Überprüfung der Plausibilität der verwendeten Planungsrechnung

Die befragten Unternehmen haben hinsichtlich der Anpassungen ihrer Planungsrechnungen auf die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise unter-schiedlich reagiert. Einige der befrag-ten Unternehmen haben auf mehr als eine Art ihre Planungsrechnungen ange-passt. Neben den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise kommt den Plausibilitätsprüfungen aufgrund regulatorischer Anforderungen im Rah-men der Corporate Governance eine hohe Relevanz zu.

Branchenauswertung: Alle befragten Unternehmen der Chemie-, Finanz- und der transport- und Logistikbranche füh-ren den Impairment test innerhalb von drei Monaten nach Abschluss des Pla-nungsprozesses durch. Die befragten Unternehmen der Energie- und Auto-mobilbranche tendieren hingegen dazu, ihre ursprüngliche Planung früher, teil-weise mehr als sechs Monate vor der Durchführung des Impairment test zu erstellen (22 Prozent beziehungsweise 25 Prozent).

Abhängig vom Wertkonzept gibt IAS 36 bestimmte Vorgaben zur Ermittlung des Recoverable Amount vor. Daher ist in einem zweiten Schritt zu fragen, inwie-fern die Konzernplanung zur Ableitung eines Value in Use beziehungsweise eines Fair Value less costs to sell über-nommen wird beziehungsweise wel-che Korrekturen an der Konzernplanung gegebenenfalls von den Unternehmen vorgenommen wurden. Auffällig ist, dass rund zwei Drittel aller befragten Unternehmen die Konzernplanung un-angepasst auf die CGUs allokierten.

Ja, Konzernplanung unverändert auf CGUs allokiert Ja, Konzernplanung nach Anpassungen auf CGUs

allokiert Nein, eigenständige Planungsrechnung für

Impairment test-Zwecke

Abbildung 27Verwendung der Konzernplanung für den Impairment TestGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

65

30

5

51 % der befragten Unternehmen reagieren auf die Finanz- und Wirtschaftskrise mit der Durchführung von Szenario-analysen bei der Planungsrechnung.

Vollständige Neuerstellung der Planungs-rechnung

Bottom-up-Korrekturen wesentlicher Werttreiber

top-down-Korrekturen wesentlicher Werttreiber

Verlängerung des Detail- planungs- zeitraums

Szenario-analysen

15

31

11

51

28

100

80

60

40

20

0

Abbildung 28Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die KonzernplanungGesamt* (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

* Bei der Beantwortung dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich, sodass die Summe der Prozentangaben von 100 Prozent abweichen kann.

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24 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Bei der Durchführung von Szenarioana-lysen stellt sich die Frage, welche Para-meter der Analyse letztlich zugrunde gelegt werden. Bei den Unternehmen, die Szenariorechnungen vorgenom-men haben, wurden die Kapitalkosten, Umsatzerlöse, EBIt-/EBItDA*-Margen oder Wachstumsraten zu weitgehend gleichen Anteilen als Parameter, die vari-iert werden, zugrunde gelegt. Dieses Ergebnis lässt sich auch für die verschie-denen Länder und Indizes feststellen.

Lediglich die DAX-30-Unternehmen ten-dieren dazu, vermehrt die Kapitalkosten oder Wachstumsraten als Parameter der Szenarioanalysen zugrunde zu legen.

Branchenauswertung: Auch innerhalb der Branchen ist die Anwendung der verschiedenen Parameter zur Durch- führung der Szenarioanalysen relativ ausgeglichen. Während die Branchen Energy & Power Generation und Che-micals der Szenarioanalyse verstärkt die EBIt-/EBItDA-Margen oder Wachs-tumsraten zugrunde legen, verwenden die Unternehmen der Branche Consum-er Products & Services mehrheitlich die Kapitalkosten oder Umsatzerlöse zur Durchführung von Szenarioanalysen.

Für Unternehmen in zyklischen Bran-chen wie der Chemieindustrie stellt sich die Frage nach der finanziellen Abbil-dung des nachhaltigen Ergebnisses beziehungsweise Cashflows in beson-derem Maße. Statt der reinen Extra-polation des letzten Planungsjahres ist

Abbildung 29Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die KonzernplanungDAX-30* (Angaben in Prozent) Quelle: KPMG

Vollständige Neuerstellung der Planungs-rechnung

Bottom-up-Korrekturen wesentlicher Werttreiber

top-down-Korrekturen wesentlicher Werttreiber

Verlängerung des Detail- planungs- zeitraums

Szenario-analysen

31 31

94

19

100

80

60

40

20

06

Auffällig ist, dass fast alle DAX-30-Unter- nehmen (94 Prozent) Szenarioanalysen durchgeführt haben, um die Risiken im Zusammenhang mit der Finanz- und Wirtschaftskrise transparent zu machen. 31 Prozent der DAX-30-Unternehmen haben zudem eine Verlängerung des Pla-nungszeitraums vorgenommen. Dies ist im Vergleich zur Gesamtheit der befrag-ten Unternehmen ein deutlich höherer Anteil.

Branchenauswertung: Hervorzuhe-ben ist, dass die befragten Unterneh-men der Branche Entertainment & Media – bedingt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise – mehrheitlich eine vollständige Neuerstellung der Pla-nungsrechnung vorgenommen haben (55 Prozent).

Vielfach kann es sinnvoll sein, aufgrund der Rezession eine zweistufige Extrapo-lation der Cashflowprognosen jenseits des Zeitraums, der durch die detaillierte Finanzplanung (Detailplanungshori-zont, gemäß IAS 36 maximal fünf Jahre) abgedeckt ist, vorzunehmen. Letztlich wird somit aus dem üblichen Zwei-Pha-sen-Modell (Detailplanung und terminal Value) ein Drei-Phasen-Modell. Dabei wird als zweite Phase nun eine Grobpla-nungsphase eingefügt, um zu gewähr-leisten, dass als Grundlage für den ter-minal Value tatsächlich ein nachhaltig erwartbares und nicht ein durch die Finanz- und Wirtschaftskrise beeinträch-tigtes Ergebnis berücksichtigt wird.

Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass die Gesamtheit der befragten Unternehmen bei der Erstellung ihrer Planungsrechnungen auf die Finanz- und Wirtschaftskrise reagiert und entspre-chende Plananpassungen vorgenom-men hat. Darüber hinaus verwenden die befragten Unternehmen Szenario-analysen oder erstellen ihre Planungs-rechnungen sogar vollständig neu.

* Bei der Beantwortung dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich, sodass die Summe der Prozentangaben von 100 Prozent abweichen kann.

* EBIt – Ergebnis oder Gewinn vor Zinsen und Steuern; EBIt-Marge = EBIt/Umsatz EBItDA – Ergebnis oder Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschrei- bungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände; EBItDA-Marge = EBItDA/Umsatz

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 25

daher ein normalisierter Cashflow abzu-leiten, der die Chemiezyklen integriert. Die Vergangenheit bietet wegen der sich ändernden strukturellen, technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen in der Regel keine verlässliche Schätzung für die Zukunft. Die Vergan-genheit zeigt, dass mit dem Umsatz-rückgang in der Regel auch Margenein-bußen verbunden sind. Dies liegt zum einen in der Kapitalintensität der Che-mieunternehmen mit entsprechenden Fixkosten und ferner in der – im Ver-gleich zu anderen Industrien – hohen Abhängigkeit von Rohstoffen. Insofern verwundert es nicht, dass Chemieun-ternehmen im Rahmen des Impairment test die Auswirkungen selbst von klei-nen Veränderungen der Ergebnismar-gen sowie der Wachstumsraten auf den Recoverable Amount testen.

Hintergrund IFRS: Welche Anpassungen sind an der Planungsrechnung für den Value in Use und den Fair Value less costs to sell vorzunehmen?

Wird der Value in Use ermittelt, geht es darum festzustellen, welchen Wert der betreffende Vermögens-wert/die jeweilige CGU bei fortge-führter Nutzung durch das Unterneh-men hat. Diese Betrachtung umfasst aber nur das Ertragspotenzial, das der Vermögenswert/die jeweilige CGU ohne weitere Modifikationen zum Zeitpunkt des Werthaltigkeits-tests repräsentiert. Sicherzustellen ist daher bei der Ermittlung des Value in Use, dass die Schätzung der Cash-flows keine Auswirkungen umfasst, die durch künftige Restrukturierun-gen, zu denen sich das Unternehmen noch nicht verpflichtet hat, begrün-det werden oder die durch künftige Erweiterungsinvestitionen entste-hen, welche die Ertragskraft des Ver-mögenswertes/der CGU erhöhen (IAS 36.33 (b), IAS 36.44 ff.).

Werden Veränderungen der künfti-gen Cashflows aufgrund von Erwei-terungsinvestitionen erwartet, die zum Bewertungsstichtag bereits begonnen wurden und für welche die wesentlichen Zahlungsmittel

schon abgeflossen sind, sind diese Cashflowänderungen zur Ermittlung eines Impairment gemäß Value in Use jedoch zu berücksichtigen (IAS 36.48).

Entsprechende Planungsbestand-teile sind indes bei der Ermittlung des Fair Value less costs to sell nicht zu eliminieren. Bei der Ermittlung des Fair Value less costs to sell sind die Planungsprämissen vielmehr auf ihre Übereinstimmung mit den Erwartungen des Marktes hin zu prüfen. Insoweit darf eine Planung des Managements nicht unreflek-tiert übernommen werden, was auch grundsätzlich bei der Ermittlung des Value in Use beachtet werden sollte. Vielmehr sind zentrale Annahmen wie Umsatzwachstum, Margenent-wicklung und langfristiges Wachstum aus Markterwartungen (zum Beispiel Branchen- oder Analystenreports) abzuleiten. Echte Synergieeffekte, die lediglich unternehmensspezifisch sind und von potenziellen Erwerbern nicht oder nicht in der gleichen Höhe anzusetzen wären, dürfen ebenso nicht berücksichtigt werden.

Abbildung 30Parameter der SzenarioanalysenGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

23

23

24

24

6

Abbildung 31Parameter der SzenarioanalysenDAX-30 (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

29

15

18

28

10

Abbildung 32Parameter der SzenarioanalysenChemicals (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

23

9

31

32

5

Kapitalkosten Umsatzerlöse EBIt-/EBItDA-Margen Wachstumsrate Sonstige

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26 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Insbesondere für die Ermittlung des Fair Value less costs to sell ist ein Ver-gleich der zentralen Planungsparame-ter mit den Erwartungen der Markt-teilnehmer notwendig. Allerdings ist dieser Abgleich auch für die Ermittlung des Value in Use vor dem Hintergrund regulatorischer Anforderungen zu emp-fehlen. Als Basis können hierbei Bran-chen- oder Analystenreports oder auch Multiplikatoren dienen.

44 Prozent der befragten Unternehmen überprüfen nicht die Plausibilität ihrer Planung mithilfe von Vergleichen mit dem Markt- und Wettbewerbsumfeld.

Die DAX-30-Unternehmen prüfen ihre verwendete Planung überwiegend anhand von Marktdaten auf Plausibilität. Im Gegensatz hierzu führt die Mehrheit der nicht börsennotierten Unternehmen (58 Prozent) keine Plausibilitätsprüfung dieser Art durch.

Bei der Ermittlung des Barwerts der Cashflows ist die Ermittlung der ewigen Rente ein zentraler Bestandteil. Grund-sätzlich sollte als Ausgangsbasis für die Ermittlung der ewigen Rente ein soge-nannter eingeschwungener Zustand erreicht werden. Je nach Entwicklung der Cashflows in der Detailplanungs-phase lassen sich hierzu verschiedene Annahmen treffen. Wird beispielsweise ein sehr hoher Anstieg der Cashflows in der Detailplanungsphase unterstellt, der sich als nicht repräsentativ für die ewige Rente ansehen lässt, kann etwa ein Abschlag vorgenommen oder auch ein repräsentativer Durchschnitt der Plan-jahre verwendet werden.

Branchenauswertung: Bei den Bran-chen Industrial Products und Life Sci-ence & Healthcare fällt auf, dass 64 Pro-zent beziehungsweise 60 Prozent der befragten Unternehmen keine Über-prüfung der Plausibilität der Planung anhand von Marktvergleichen durchfüh-ren. Dieser Anteil ist deutlich höher als in anderen Branchen. Bei Unternehmen der Branche Life Science & Healthcare basiert die Planung regelmäßig auf sehr detaillierten Auswertungen des Markt-volumens, der jeweiligen Wettbewerber, Preise, Packungsgrößen etc. auf Ebene der wesentlichen Einzelprodukte. Ein pauschaler Vergleich mit Wettbewerbern ist vor diesem Hintergrund nicht immer sachgerecht.

„Bei Healthcare-Unternehmen basiert die Planung in der Regel auf sehr detaillierten Auswertungen des Marktvolumens, der jeweiligen Wettbewerber, Preise sowie Packungsgrößen auf Ebene der wesentlichen Einzelprodukte. Ein pauschaler Vergleich mit Wettbewerbern ist vor diesem Hintergrund nicht immer sachgerecht.“

Christian Klingbeil Partner, Corporate Finance

Abbildung 33 Überprüfung der Plausibilität der PlanungGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

5644

19

13

24

Abbildung 34 Überprüfung der Plausibilität der PlanungDAX-30 (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

7822

26

22

30

60

Abbildung 35 Überprüfung der Plausibilität der PlanungLife Science & Healthcare (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Ja Ja, Margenvergleiche Ja, Multiplikatoren Ja, Analystenberichte

Nein

40

30

0

10

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 27

Branchenauswertung: In allen Bran-chen wird mehrheitlich das letzte Detail-planungsjahr zur Abbildung des nach-haltigen Planjahres, teilweise auch mit top-down Adjustments, herangezogen. Auffällig ist, dass die Unternehmen der Branche Consumer Products & Servi-ces deutlich häufiger (59 Prozent) top-down Adjustments vornehmen als die Unternehmen anderer Branchen. Da die Einbrüche in der Branche Automotive kurzfristig besonders drastisch waren, stellte sich hier verstärkt die Frage, ob

nachhaltig von Ergebnissen nach voll-ständiger Überwindung der Krise aus-zugehen ist oder ob ein Krisenszenario auch zukünftig einzurechnen ist. Immer-hin 22 Prozent der befragten Unter-nehmen sind über den Ansatz eines Durchschnitts über die Planjahre für die langfristige Betrachtung von Letzterem ausgegangen und haben damit konser-vativere nachhaltige Erwartungen als in anderen Branchen.

„Da die Einbrüche in der Branche Automotive kurzfristig besonders drastisch waren, stellte sich hier verstärkt die Frage, ob nachhaltig von Ergebnissen nach vollständiger Überwindung der Krise auszugehen ist oder ob ein Krisenszenario auch zukünftig einzurechnen ist.“

Dr. Marc Castedello Partner, Corporate Finance

87 % der befragten Unternehmen ver-wenden das letzte Detailplanungsjahr als Ausgangsbasis für die Ermittlung der ewigen Rente.

Abbildung 36Abbildung des nachhaltigen Planjahres Gesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

48

94

39

Letztes Detailplanungsjahr Letztes Detailplanungsjahr und

top-down Adjustment Durchschnitt der Planjahre Sonstiges

Abbildung 37Abbildung des nachhaltigen Planjahrs Automotive (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

45

11

22

22

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28 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Hintergrund IFRS: Wie ist grundsätzlich bei unterschiedlichen Währungen innerhalb einer CGU vorzugehen?

Fallen die Berichtswährung – das heißt die Währung, in welcher der Carrying Amount fortgeführt wird – und die Währung, in der die ihm zuordenbaren Cashflows anfal-len, auseinander, dann ist beim Impairment test eine entsprechende Umrechnung erforderlich. Vorgese-hen ist dabei grundsätzlich, zunächst die erwarteten Cashflows in der Währung, in der sie anfallen, zu dis-kontieren (IAS 36.54). Hierbei ist zu beachten, dass vor allem die indi-viduellen Inflationserwartungen je Währungsraum, aber auch andere Faktoren zu unterschiedlichen Kapi-talkosten führen können. Daher sind zur Diskontierung der Cashflows für den entsprechenden Währungs-raum angemessene Kapitalkosten zugrunde zu legen. Der resultierende Recoverable Amount ist anschlie-ßend mit dem Devisenkassakurs – das heißt mit der Spot Rate zum tag des Werthaltigkeitstests – in die Berichtswährung umzurechnen und mit dem Carrying Amount zu ver- gleichen.

Weitergehende Überlegungen sind erforderlich, wenn eine CGU Cash-

flows in mehreren Währungen gene-riert. In diesem Fall empfiehlt es sich, die verschiedenen erwarteten Cash-flows zunächst in die Berichtswäh-rung umzurechnen. Für die Umrech-nung sind terminkurse (Forward Rates) zu empfehlen, und zwar kor-respondierend zum jeweiligen Pla-nungsjahr. Beispielsweise ist der Cashflow des dritten Planjahres mit der entsprechenden Dreijahres-For-ward Rate umzurechnen. Setzt man die terminkurse bei der Währungs-umrechnung an, sind hierdurch die genannten Einflussfaktoren, die zu individuellen Kapitalkosten je Wäh-rungsraum führen, berücksichtigt. Folglich kann der auf die Berichts-währung normierte Cashflow mit den Kapitalkosten des Berichtswährungs-raums ohne weitere Anpassungen diskontiert werden. Der sich erge-bende Recoverable Amount muss abschließend dem Carrying Amount gegenübergestellt werden.

Konstante Umrechnungskurse für künftige Fremdwährungscash-flows kommen nur unter bestimm-ten Umständen in Betracht. Insbe-sondere muss entsprechend bei der Ableitung der Kapitalkosten die Kon-sistenz zu den Cashflows im Hinblick auf berücksichtigte Inflationserwar-tungen gewährleistet werden.

3.3 Fremdwährungsumrechnung

Mit der thematik der Fremdwährungs-umrechnung ist ein Unternehmen immer dann konfrontiert, wenn es Cash-flows in einer von der Berichtswährung abweichenden Währung erwirtschaftet. Ist dies der Fall, so bieten sich grund-sätzlich zwei Vorgehensweisen bei der Nutzung des DCF-Verfahrens: (a) die Cashflows werden in der Fremdwäh-rung diskontiert und die Summe der Barwerte derselben wird anschließend zum Bewertungsstichtag in die Berichts-währung umgerechnet; (b) die Fremd-währungscashflows werden direkt in die Berichtswährung umgerechnet und anschließend diskontiert.

Wie bereits in den Vorjahren rechnet die Mehrheit der befragten Unterneh-men zunächst ihre Cashflows in die Berichtswährung um und diskontiert im Anschluss die bereits umgerechneten Cashflows.

Wählt ein Unternehmen die Alterna-tive, seine Cashflows zunächst in seine Berichtswährung umzurechnen, so schließt sich dieser Wahl die Frage an, mit welchem Umrechnungskurs dies zu geschehen hat. Grundsätzlich bieten sich Devisenkassakurse, terminkurse oder aber vorgegebene Planumrech-nungskurse des Konzerns an. Die jewei-lige Wahl des Umrechnungskurses hat vor allem zu gewährleisten, dass bei der

Abbildung 38Währungsumrechnung(Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

DAX-30

Gesamt

0 20 60 1008040

44 56

37 63

Diskontierung in Fremdwährung Diskontierung in Berichtswährung

63 % der befragten Unternehmen rechnen ihre Cashflows zunächst in die Berichtswährung um und führen anschließend die Diskontierung durch.

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 29

Hintergrund IFRS: Was ist bei der Ermittlung des Unternehmenssteuersatzes zur Berechnung des Value in Use und des Fair Value less costs to sell zu beachten?

Basieren die Berechnungen der Unternehmen auf einer Nach-Steuer-Betrachtung, sind Steuer-effekte auch im Cashflow zu berücksichtigen. Zu beachten ist, dass grundsätzlich eine Rechnung vor Steuern als Grundlage für den Werthaltigkeitstest vorgeschrie-ben ist. Individuelle Umstände des Unternehmens sind daher im Fall steuerlicher Effekte, beispiels-weise aus steuerlichen Verlustvor-trägen, auch in die Value in Use-Berechnung nicht einzubeziehen. Sowohl für die Ermittlung des Fair Value less costs to sell als auch für die Ermittlung des Value in Use sollte ein Steuersatz ermittelt wer-den, der dem Steuersatz eines typisierten Unternehmens, das am gleichen Standort tätig ist, ent-spricht. Hierbei ist es sinnvoll, die-sen Steuersatz je CGU zu bestim-men.

Werden in der CGU ausländische Umsätze erzielt, muss zudem für diese Länder ein entsprechender typisierter Steuersatz ermittelt werden. Als Informationsquelle lässt sich hierfür beispielsweise KPMG´s tax Rate Survey* heran-ziehen. Die ausländischen Steuer-sätze müssen dann idealerweise mit dem EBt (Earnings before taxes) oder auch mit dem EBIt, das im jeweiligen Land erzielt wird, gewichtet und hieraus ein Steuersatz ermittelt werden, der sich dann bei der Ableitung der Free Cash Flows ebenso wie bei der Ermittlung der Kapitalkosten verwenden lässt.

* KPMG’s Corporate and Indirect tax Rate Survey 2010

Diskontierung der künftigen Cashflows im Zähler wie im Nenner die gleichen Inflationserwartungen berücksichtigt werden.

Diejenigen Unternehmen, die ihre Cash-flows aus Fremdwährungen vor der Diskontierung umrechnen, verwenden wie im Vorjahr mehrheitlich vom Kon-zern vorgegebene Planumrechnungs-kurse (64 Prozent). Allerdings hat sich der Anteil der Unternehmen, die termin-kurse zur Währungsumrechnung ver-wenden, gegenüber dem Vorjahr von 8 Prozent auf 14 Prozent nahezu ver-doppelt.

3.4 Steuersatz

Für den Fall, dass die befragten Unter-nehmen Nach-Steuer-Berechnungen zur Ermittlung des Recoverable Amount durchführen, stellt sich die Frage nach dem verwendeten unternehmensindi-viduellen Steuersatz für die jeweilige CGU.

Hier zeigt sich, dass rund 40 Prozent der Unternehmen den Konzernsteuersatz verwenden, während 38 Prozent einen CGU-spezifischen Steuersatz bevor-zugen. 20 Prozent der Unternehmen verwenden einen landesspezifischen Grenzsteuersatz.

Abbildung 39 Umrechnungskurse bei mehreren Fremdwährungen Gesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Cashflows in Berichtswährung umgerechnet und diskontiert Devisenkassakurs terminkurse der Planperioden Vorgegebene Planumrechnungskurse des Konzerns

Cashflows in Fremdwährung diskontiert und Barwert umgerechnet

86

8

14

6414

Abbildung 40Verwendeter SteuersatzGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Konzernsteuersatz Individueller Steuersatz für die CGU Landesspezifische Grenzsteuersätze Sonstige

40

38

20

2

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30 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Kapitalkosten spielen bei der Nutzung von kapitalwertorientierten Bewertungs-verfahren eine entscheidende Rolle. In der einschlägigen Literatur gibt es zahl-reiche Verfahren zu ihrer Herleitung, die in der Praxis mit unterschiedlicher methodischer Fundierung genutzt wer-den. Vor diesem Hintergrund haben wir untersucht, wie die Unternehmen bei der Kapitalkostenableitung konkret vor-gehen. Darüber hinaus haben wir unse-ren Fokus auf die praktische Umsetzung der Vorgabe des IAS 36, eine Vor-Steuer-Rechnung durchzuführen, gelegt. Die Frage, wie die Unternehmen die von ihnen verwendeten Kapitalkosten ablei-ten, haben wir wie folgt konkretisiert:

• Wie differenziert werden Kapital-kosten für den Impairment test bestimmt? (Abschnitt 4.1)

• Wie wird bezüglich der Vorgabe des International Accounting Stan-dards Board (IASB) verfahren, den Impairment test auf Basis einer Vor-Steuer-Rechnung durchzuführen? (Abschnitt 4.2)

4.1 Differenzierung der Kapitalkosten

In Einzelfällen kann es sachgerecht sein, einen für alle CGUs einheitlichen Kapital-kostensatz zu verwenden. Sobald CGUs jedoch ein unterschiedliches Risikopro-fil aufweisen, was beispielsweise an der regionalen Ausrichtung oder unter-schiedlichen tätigkeiten liegen kann, ist eine CGU- beziehungsweise vermö-gensspezifische Ableitung sachgerecht.

Insgesamt gaben fast zwei Drittel der teilnehmenden Unternehmen an, ihre Kapitalkosten CGU-spezifisch abzuleiten.

4.2 Durchführung einer Vor-Steuer-Rechnung

Unter den befragten Unternehmen ist eine klare Präferenz für eine Nach-Steuer-Betrachtung bei der Ableitung des Value in Use (85 Prozent) und des Fair Value less costs to sell (93 Prozent) zu erkennen. In vielen Fällen wird der ermittelte Nach-Steuer-Wert anschlie-ßend in einen Vor-Steuer-Wert transfor-miert, um den Vorgaben des IAS 36 zu genügen.

Bei der Ableitung eines Value in Use füh-ren 68 Prozent der Unternehmen eine Rückrechnung auf Vor-Steuer-Kapital-kosten durch, während dies bei Anwen-dung des Fair Value less costs to sell nur 37 Prozent der Unternehmen tun. Dies ist nicht verwunderlich, da die Vor-Steuer-Betrachtung nach IAS 36 nur explizit für den Value in Use gefordert wird.

4 Ermittlung der Kapitalkosten

86 % der DAX-30-Unternehmen bestimmen CGU-spezifische Kapitalkosten.

Abbildung 42Unternehmenssteuern(Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Fair Value less costs to sell

Value in Use

0 20 60 1008040

7 93

15 85

Vor-Steuer-Cashflows Nach-Steuer-Cashflows

Abbildung 41 Ermittlung CGU-spezifischer KapitalkostenGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Ja Nein

64

36

© 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitglieds-firmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbe-halten. KPMG und das KPMG-Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 31

Hintergrund IFRS: Wie kann die Forderung des IASB nach einer Vor-Steuer-Berechnung beim Impairment Test sachgerecht umgesetzt werden?

IAS 36 gibt allgemein vor, dass zur Ermittlung des Value in Use sowohl beim Cashflow als auch beim Kapi-talisierungszinssatz eine Wertkon-zeption ohne Berücksichtigung von Unternehmenssteuern anzuwen-den ist. Der Fair Value less costs to sell wird nach überwiegender Auf-fassung nach Unternehmenssteuern bestimmt, da auch Marktpreise regel-mäßig Steuereffekte reflektieren.

Bei einer Vor-Steuer-Betrachtung ist problematisch, dass keine empiri-schen Kapitalmarktdaten über die Risikoprämie vor (Unternehmens-)Steuern existieren. Vielmehr stel-len die einschlägigen Kapitalmarkt-studien grundsätzlich auf eine Nach-Steuer-Betrachtung ab. Hierbei wird gegebenenfalls noch unterschieden, ob die Einkommensteuer des Anteils-eigners neben Steuern auf Unterneh-mensebene zusätzlich berücksichtigt wird oder nicht.

Vor dem Hintergrund der vorliegen-den empirischen Daten wird daher im Einklang mit IDW RS HFA 16 viel-fach eine Nach-Steuer-Konzeption angewandt. IAS 36 lässt indirekt auch für den Value in Use eine Nach-Steuer-Berechnung zu, da auch laut IASB anzunehmen ist, dass der Bar-wert einer Nach-Steuer-Berechnung und einer Vor-Steuer-Berechnung bei sachgerechten Annahmen zum selben Ergebnis führen müssen (IAS 36.BCZ85). Entsprechend die-ser Überlegung wird in einem ers-ten Schritt zunächst ein Value in Use beziehungsweise Fair Value less costs to sell nach Steuern ermittelt. In einem zweiten Schritt wird dann retrograd der Kapitalisierungszinssatz vor Steuern abgeleitet, der zum glei-chen Bewertungsergebnis führt wie die Nach-Steuer-Konzeption.

Eine Vereinfachung für die Überlei- tung von Nach-Steuer- auf Vor-Steuer- Betrachtung bietet das Grossing-up. Auf dieses Verfahren wird in IAS 36 lediglich hingewiesen (IAS 36.BCZ85). Eine detaillierte Diskussion findet sich in IDW RS HFA 16, Rn. 111. Dort werden vor allem auch die Bedingun-gen genannt, die gegeben sein müs-sen, damit die Grossing-up-Methode zu sachgerechten Ergebnissen führt. Im Einzelnen ist vor allem zu beach-ten, dass der Bewertung ein gleich-bleibender Cashflow (Nullwachstum in allen Planjahren) zugrunde liegt und keine Nettoinvestitionen geplant werden.

Abbildung 43Rückrechnung auf Vor-Steuer-Kapitalkosten:Wenn ja, wie? Gesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Value in Use Fair Value less costs to sell

Zielwertsuche Grossing-up Ohne Rück-rechnung

22

11

32

63

26

45

70

60

50

40

30

20

10

0

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32 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Neben der Frage nach der grundsätzli-chen Methodik zur Ermittlung der Kapi-talkosten (Kapitel 4) ist die Frage von großem Interesse, welches Kapitalkos-tenniveau insgesamt zu beobachten ist und aus welchen Parametern sich dieses zusammensetzt. Entsprechend haben wir dies zunächst je Parameter und abschließend für den WACC insge-samt analysiert. Konkret gefragt wurde zunächst:

Welche Parameterhöhe wurde von den Unternehmen angegeben?

• Basiszinssatz (Abschnitt 5.1)

• Marktrisikoprämie (Abschnitt 5.2)

• Betafaktoren (Abschnitt 5.3)

• Eigenkapitalkosten (Abschnitt 5.4)

• Fremdkapitalkosten (Abschnitt 5.5)

• Kapitalstruktur (Abschnitt 5.6)

• Gesamtkapitalkosten – WACC (Abschnitt 5.7)

• Wachstumsrate (Abschnitt 5.8)

Über die Fragen nach den reinen Para-meterhöhen hinaus haben wir auch nach dem Vorgehen bei der jeweiligen Ableitung gefragt. Gegenstand unserer Untersuchung war insbesondere, wie sich die Vorgehensweise zwischen der Ableitung der Kapitalkosten für Zwecke der Bestimmung eines Value in Use und der Bestimmung eines Fair Value less costs to sell unterscheidet.

5 Ableitung Kapitalkostenparameter

Hintergrund IFRS: Wie hängt die Ermittlung der Kapitalkostenparameter von der Wahl zwischen Fair Value less costs to sell und Value in Use ab?

Anders als die zu diskontierenden Cashflows hängen die in den WACC einfließenden Parameter grundsätz-lich nicht von der Wahl des Bewer-tungsmaßstabs Value in Use oder Fair Value less costs to sell ab. trotz der unterschiedlichen Perspektiven der Bewertungsmaßstäbe sollen die Kapitalkostenparameter eine Markt-einschätzung wiedergeben, das heißt der Sicht eines potenziellen Erwer-bers entsprechen.

Vor allem sind hierzu neben den Finanzierungskonditionen des Unter- nehmens auch die Refinanzierungs- konditionen eines potenziellen Erwer- bers zu berücksichtigen (IAS 36.A16f). Auch beim Verschuldungsgrad sind nicht die Verhältnisse des Unterneh-mens zugrunde zu legen, sondern vielmehr eine marktübliche Verschul-

dung (IAS 36. A19), die beispielsweise auf Basis einer Peergroup-Analyse ermittelt werden kann.

Die sachgerechte Ermittlung der ein-zelnen Parameter lässt sich aus der-untenstehenden tabelle entnehmen.

Grundsätzlich sollte der Betafaktor aus der Peergroup abgeleitet wer-den. In Einzelfällen kann bei der Bestimmung des Value in Use auf den Betafaktor des jeweiligen Unter-nehmens zurückgegriffen werden. Dies betrifft Fälle, in denen ledig-lich eine CGU vorliegt, die identisch mit dem Gesamtunternehmen ist. Bei mehreren CGUs kann auf den Betafaktor des Gesamtunterneh-mens zurückgegriffen werden, wenn das operative Risiko der CGU mit dem operativen Risiko des Gesamt-unternehmens übereinstimmt. Wei-terhin ist darauf zu achten, dass der Aktienkurs keinen signifikanten Schwankungen unterliegt, die nicht mit dem Risikoprofil des Unterneh-mens im Zusammenhang stehen.

Ermittlung der Kapitalkostenparameter

Eigenkapital- • Basiszinssatz: Zinsstrukturkurve / fristenadäquate kosten Staatsanleihen • Marktrisikoprämie vor persönlichen Steuern • Betafaktor aus Peergroup

Fremdkapital- • Finanzierungskosten eines denkbaren Erwerbers, kosten zum Beispiel durch Ableitung über • Ratings • Renditen von Industrieanleihen von Peergroup-Unternehmen • Coverage Ratios von Peergroup-Unternehmen

Verschuldungs- • Marktübliche Finanzierungsstruktur eines denkbaren grad Erwerbers, zum Beispiel Ableitung aus Kapitalstruktur von Peergroup-Unternehmen

Steuersatz • Grenzsteuersatz des jeweiligen Landes (gegebenenfalls gewichteter Durchschnitt)

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 33

In Deutschland wird mehrheitlich – ent-sprechenden Empfehlungen des IDW folgend – auf Zinsstrukturkurven zurück-gegriffen.

Bei der Würdigung des durchschnitt-lich angesetzten Basiszinssatzes aller befragten Unternehmen sowie der ein-zelnen Branchen ist zu beachten, dass hier Angaben von Unternehmen aus ver-schiedenen Ländern einfließen.

5.1 Risikoloser Basiszinssatz

Die Mehrheit aller teilnehmenden Unternehmen (61 Prozent; Vorjahr: 64 Prozent) verwendet für die Ermitt-lung des Basiszinssatzes inländische Staatsanleihen. Insbesondere die teil-nehmer außerhalb Deutschlands ver-wenden überwiegend Staatsanleihen (72 Prozent). Die durchschnittliche Rest-laufzeit der zugrunde gelegten Staatsan-leihen beträgt rund 14 Jahre.

51 % der befragten deutschen Unternehmen basieren die Ableitung des Basiszinssatzes auf Zinsstrukturdaten.

„Da 10-jährige Staatsanleihen den Basiszins insbesondere im momentanen Kapitalmarktumfeld unterschätzen, setzt sich die Verwendung von Zinsstrukturkurven auch international zunehmend durch.“

Stefan Schöniger Partner, Corporate Finance

50 60 807030 40

Abbildung 44Ableitung des Basiszinssatzes*(Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Gesamt Deutschland Übrige teilnehmer

10

10

9

61

51

72

19

35

51

0 10 20

Sonstige

Staatsanleihen

Zinsstrukturkurve

* Bei der Beantwortung dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich, sodass die Summe der Prozentangaben von 100 Prozent abweichen kann.

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34 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Die Abbildung 45 zeigt den Basiszins-satz in den jeweiligen Branchen im Euroraum. Der Basiszinssatz ist als Kapi-talkostenparameter unabhängig vom Bewertungsobjekt festzulegen, wes-halb konsequenterweise auch keine sig-nifikanten Unterschiede zwischen den Branchen feststellbar sind.

Für die Gesamtheit der Unternehmen liegt der durchschnittliche Basiszinssatz für das Jahr 2009 bei rund 3,9 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkte unter dem des Vorjahres. Dies spiegelt den am Markt beobachtbaren trend sinkender Zinssätze wider.

Der Basiszinssatz der Unternehmen im Euroraum hat sich von 4,4 Prozent auf 4,2 Prozent ebenfalls verringert. Der Verlauf der Zinsstrukturkurve für den Euroraum, die aus den Daten der Euro-päischen Zentralbank (EZB) abgeleitet wird, zeigt, dass der Basiszinssatz zwar bis August 2009 auf rund 4,5 Prozent gestiegen, danach jedoch wieder kon-tinuierlich gesunken ist: bis auf rund 4 Prozent im Juni 2010 und im weiteren Verlauf des Jahres 2010 sogar deutlich unter 4 Prozent.

Im Vergleich zu den befragten Unterneh-men im Euroraum setzen die schwei-zerischen Unternehmen signifikant niedrigere Basiszinssätze an. Dies ist insbesondere auf die Zinsniveaus in bei-den Währungsräumen zurückzuführen.

Abbildung 45Durchschnittlich verwendeter Basiszinssatz nach Branchen 2009 im Euroraum(Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Gesamt

Automotive

Building & Construction

Chemicals

Computer & Semiconductors

Consumer Products & Services

Energy & Power Generation

Entertainment & Media

Financial Services

Industrial Products

Life Science & Healthcare

Software

telecommunications

transport & Logistics

4,1

n / a

n / a

n / a

n / a

n / a

n / a

4,1

4,1

4,0

4,0

4,4

4,2

4,2

10 2 3 5 64

Abbildung 46Entwicklung des durchschnittlich verwendeten BasiszinssatzesGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

6

4

2

0

20092007

4,43,9

2008

4,3

Abbildung 47Durchschnittlich verwendeter BasiszinssatzEuroraum versus Schweiz (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

6

4

2

0

2009

4,4 4,2

3,0

2008

4,0

Euroraum Schweiz

Abbildung 48Durchschnittlich verwendeter BasiszinssatzEZB- und Schweizer Zinsstrukturkurve (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

EZB-Zinsstrukturkurve Euroraum-Basiszinssatz gemäß Studie Schweizer Zinsstrukturkurve Schweizer Basiszins gemäß Studie

5,0

4,5

4,0

3,5

3,0

2,5

2,0

1,5

06.07 10.07 02.08 06.08 10.08 02.09 06.09 10.09 02.10 06.10

3,9 % beträgt der durchschnittlich verwendete Basiszinssatz aller befragten Unternehmen.

Trendanalyse

Gegenüber den Vorjahren ist ein sinkender Basiszinssatz zu beobachten.

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 35

5.2 Marktrisikoprämie

Im Vergleich zum Vorjahr sind über die Gesamtheit der Stichproben keine wesentlichen Unterschiede in der Methode der Ableitung der Marktrisiko-prämie zu erkennen. Der Großteil der Unternehmen folgt bei der Bestimmung der Marktrisikoprämie der Empfehlung nationaler Wirtschaftsprüferkammern, wobei der hohe Anteil insbesondere durch die Unternehmen aus Deutsch-land bestimmt wird. 68 Prozent der teil-nehmenden Unternehmen aus Deutsch-land greifen hierbei auf die Empfehlung des IDW zurück. Unter Sonstiges geben die Unternehmen als Quelle Bloomberg oder Empfehlungen der Wirtschaftsprü-fer an.

Die Marktrisikoprämie bezeichnet die von einem Investor über den Basiszins-satz hinaus geforderte Rendite für das Halten eines Marktportfolios.

Überwiegend werden diese vergangen-heitsorientiert auf Basis des Vergleichs von beobachtbaren langfristigen Aktien-renditen mit der Rendite möglichst risi-koloser Rentenpapiere über denselben Zeitraum bestimmt. Bedingt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise sind Ende 2008 die Aktienrenditen weltweit dras-tisch eingebrochen. Vor diesem Hin-tergrund ist die Frage interessant, wie sich die Krise gerade auf die Marktrisi-koprämie ausgewirkt hat. Aufgrund der langen historischen Zeiträume, die den empirischen Ermittlungen von Marktrisi-koprämien zugrunde liegen – und die im Übrigen entsprechende frühere Krisen-jahre berücksichtigen – war zu erwarten, dass die Marktrisikoprämie sich nicht signifikant verändern wird.

Die durchschnittlich verwendete Marktrisikoprämie im Geschäftsjahr 2009/2010 ist im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 5,1 Prozent tatsächlich kon- stant geblieben.

Im Verlauf der Jahre 2007 bis 2009 ist ein leichter Anstieg der Marktrisikoprä-mie in Deutschland von durchschnitt-lich 4,8 Prozent auf 5,0 Prozent zu beob-achten. Dieser Anstieg kann auch auf die Auswirkungen der Unternehmens-steuerreform 2008 zurückzuführen sein. Simulationsrechnungen lassen vermu-ten, dass die Unternehmenssteuerre-form zu einer leichten Erhöhung der Marktrisikoprämie vor persönlichen Ein-kommensteuern von 4,0 Prozent bis 5,0 Prozent auf 4,5 Prozent bis 5,5 Pro-zent geführt haben dürfte.

Trendanalyse

Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2007 ist weiterhin eine leicht erhöhte Marktrisikoprämie zu beobachten.

„Trotz krisenbedingter kurzzeitiger Anstiege der beobachtbaren Risikoprämien an den Kapital-märkten ist die Anwendung langfristiger Durchschnittswerte als bester Schätzer für die Zukunft sachgerecht.“

Stefan Schöniger Partner, Corporate Finance

Abbildung 49Bestimmung der Marktrisikoprämie*(Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Gesamt Deutschland Übrige teilnehmer

Auf Basis von Studien

Eigene Berechnung

Empfehlung der Wirtschaftsprüferkammer

Sonstiges

29

20

39

19

15

24

19

12

27

43

68

17

0 10 20 50 60 807030 40

Abbildung 50Durchschnittlich verwendete MarktrisikoprämieGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

6

4

2

0

2007

4,7

2009

5,1

2008

5,1

* Bei der Beantwortung dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich, sodass die Summe der Prozentangaben von 100 Prozent abweichen kann.

© 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitglieds-firmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbe-halten. KPMG und das KPMG-Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

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36 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

5.3 Betafaktor

Der Betafaktor ist ein entscheidender Bestandteil bei der Ableitung der Eigen-kapitalkosten. Er drückt das systemati-sche Risiko (Marktrisiko) aus, das heißt das Risiko, das Anteilseigner nicht durch Diversifikation eliminieren können und das daher theoretisch mit Überrenditen kompensiert wird.

Gesucht wird zwar grundsätzlich das erwartete zukünftige systematische Risiko, weil Prognosemodelle aber bis-lang wenig überzeugen konnten, leitet die überwiegende Mehrheit (92 Pro-zent) die Betafaktoren auf Basis von his-torischen Daten ab.

72 Prozent der Unternehmen, die die Betafaktoren auf Basis historischer Daten ermitteln, nutzen einen mehr-jährigen Erhebungszeitraum, durch-schnittlich rund 3,6 Jahre. 28 Prozent der Unternehmen beziehen sich hingegen auf jeweils aktuelle Ein-Jahres-Beta- faktoren.

Vor dem Hintergrund der aktuell anhal-tenden Finanz- und Wirtschaftskrise sind insbesondere bei Verwendung eines Ein-Jahres-Betafaktors die Aus-gangsdaten kritisch zu hinterfragen. Ins-besondere ist zu klären, inwiefern die Daten der jüngeren Vergangenheit eine adäquate Schätzung für das langfristig erwartete systematische Risiko wider-spiegeln. Die Verwendung eines Durch-schnitts aus mehreren Jahren hat den Vorteil, dass durch die differenzierte Betrachtung mehrerer Einzeljahre Ver-änderungen der Kapitalstruktur bei den Vergleichsunternehmen berücksichtigt und Entwicklungstendenzen in die Ana-lyse einbezogen werden können.

80 Prozent aller befragten Unterneh-men verwendeten im Geschäftsjahr 2009/2010 eine Marktrisikoprämie zwi-schen 4,5 Prozent und 5,5 Prozent. In dieser Bandbreite lagen auch 85 Pro-zent aller befragten deutschen Unter-nehmen; bei den DAX-30-Unternehmen lag der Anteil bei 83 Prozent, was einen Anstieg von rund 6 Prozentpunkten bedeutet.

In den einzelnen Branchen liegt die durchschnittliche Marktrisikoprämie ebenso in der Bandbreite von 4,5 Pro-zent bis 5,5 Prozent.

74 % der befragten Unternehmen verwendeten im Geschäftsjahr 2009 / 2010 eine Marktrisikoprämie von 5,0 Prozent.

3,9Jahre ist der durchschnittliche Betrachtungszeitraum, wenn der Betafaktor über mehrere Jahre beobachtet wird.

5,5 6,0 > 6,0

Abbildung 51Durchschnittlich verwendete Marktrisikoprämie – BandbreiteGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Anz

ahl d

er A

ntw

orte

n

2,0

Höhe der Marktrisikoprämie

2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0

80

70

60

50

40

30

20

10

0

Abbildung 52Durchschnittlich verwendete Marktrisikoprämie nach Branchen 2009(Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Gesamt

Automotive

Building & Construction

Chemicals

Computer & Semiconductors

Consumer Products & Services

Energy & Power Generation

Entertainment & Media

Financial Services

Industrial Products

Life Science & Healthcare

Software

telecommunications

transport & Logistics

10 2 3 5 64

5,1

n / a

n / a

n / a

n / a

4,7

5,3

5,0

4,7

4,8

4,9

5,4

5,1

4,25,0

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 37

Auffällig ist, dass alle befragten DAX-30-Unternehmen historische Betafak-toren verwenden. 66 Prozent dieser Unternehmen verwenden einen Mehr-Jahres-Betafaktor über durchschnittlich 3,8 Jahre. Nur 5 Prozent der DAX-30- Unternehmen setzen den aktuellen Ein-Jahres-Betafaktor an.

„Energieunternehmen verwenden häufiger Raw Betas. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass die Unternehmen für Risikomerkmale dieser Branche strukturelle Ursachen sehen und daher keine langfristige Angleichung an den Marktdurchschnitt erwarten.“

Dr. Sven Beyer Director, Corporate Finance

Historische Betafaktoren können in Form von sogenannten Raw Betas oder Adjusted Betas genutzt werden. Raw Betas werden im Allgemeinen mittels Regression aus den jeweils zugrunde liegenden Kursdaten ohne Anpassun-gen ermittelt. Adjusted Betas leiten sich schließlich aus Raw Betas unter der Annahme ab, dass sich das Risikopro-fil von Unternehmen durch Wachstum und Diversifikation im Zeitablauf dem des Gesamtmarktes annähert. Deshalb wird der Adjusted Beta als gewichtetes Mittel aus dem Raw Beta des Unterneh-mens und dem Beta des Marktes (1,0) abgeleitet. 58 Prozent der teilnehmen-den Unternehmen verwenden Adjusted Betas (Vorjahr: 55 Prozent).

Branchenauswertung: Bei der Aus-wertung nach Branchen ist auffällig, dass alle befragten Unternehmen der Branche Energy & Power Generation historische Betafaktoren ableiten. Hier-bei gaben nur 11 Prozent der befragten Energieunternehmen an, den aktuellen Ein-Jahres-Betafaktor zu verwenden. 67 Prozent ermitteln einen Durchschnitt mehrerer Jahres-Betafaktoren. Wenn ein mehrjähriger Erhebungszeitraum gewählt wird, beträgt dieser im Durch-schnitt 3,6 Jahre.

Die Mehrheit der Unternehmen in die-ser Branche verwendet Raw Betas. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass sie abweichende Risikomerkmale ihrer Branche für strukturell bedingt hal-ten (beispielsweise im Falle natürlicher Monopole) und daher keine langfristige Angleichung an den Marktdurchschnitt erwarten.

Abbildung 53 Ableitung Betafaktoren Gesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Historische Betafaktoren Aktueller Ein-Jahres-Betafaktor Durchschnitt Ein-Jahres-Betafaktor Mehr-Jahres-Betafaktor

Prognostizierte Betafaktoren

946

26

23

45

Abbildung 54Angesetzte historische BetafaktorenGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

44

55

1

Abbildung 55Angesetzte historische BetafaktorenEnergy & Power Generation (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Raw Betas Adjusted Betas Raw und Adjusted Betas

5633

11

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38 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Zugrunde gelegte Ausgangsbetafaktoren

Eine Schwierigkeit bei der Ermittlung des Betafaktors ergibt sich aus der tat-sache, dass CGUs als zu bewertende Einheit grundsätzlich nicht börsenno-tiert sind. Demnach sind auf unmittelba-rem Wege keine Betafaktoren für CGUs ablesbar. Es stellt sich entsprechend die Frage nach den börsennotierten Ver-gleichsunternehmen, die geeignet sind, das operative Risiko der CGUs abzubil-den. Da diese Frage oft in Abhängigkeit vom gewählten Bewertungskonzept beantwortet wird, haben wir die Ant-worten entsprechend differenziert ana-lysiert. In Einzelfällen, in denen ledig-lich eine CGU vorliegt, die identisch mit dem Gesamtunternehmen ist, kann bei der Bestimmung des Value in Use auf den Betafaktor des jeweiligen Unterneh-mens zurückgegriffen werden.

Insgesamt betrachtet empfiehlt es sich regelmäßig – unabhängig vom gewähl-ten Bewertungskonzept –, den Beta-faktor aus einer Peergroup zu ermit-teln. Durch eine Auswahl geeigneter Peergroup-Unternehmen bietet sich die Möglichkeit, das Risikoprofil der zu be-urteilenden CGU explizit zu berücksich-tigen. Darüber hinaus wird durch die Durchschnittsbildung der Einfluss von zufälligen Schwankungen einzelner Aktienrenditen verringert.

Hingegen ist die Anwendung von Betafaktoren des bilanzierenden Kon-zerns nur dann sachgerecht, wenn das operative Risiko der CGU mit dem des Konzerns übereinstimmt. Außerdem darf der Aktienkurs keinen signifikanten Schwankungen unterliegen, die nicht mit dem Risikoprofil des Unternehmens im Zusammenhang stehen.

Knapp über die Hälfte (55 Prozent; Vorjahr: 51 Prozent) der antworten-den Unternehmen verwenden bei der Ermittlung des Value in Use einen aus einer Peergroup abgeleiteten Betafak-tor. Der Anteil der Unternehmen, die den Betafaktor der jeweils bilanzieren-den Gesellschaft selbst herangezo-gen haben, ist in diesem Jahr mit rund 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr kon-stant geblieben.

Branchenauswertung: Die befragten Unternehmen der Branche Energy & Power Generation tendieren abwei-chend von den Unternehmen anderer Branchen teilweise auch zur Verwen-dung von Branchen-Betafaktoren (Value in Use: 43 Prozent; Fair Value less costs to sell: 29 Prozent).

Value in Use Fair Value less costs to sell

Abbildung 56Ableitung BetafaktorenGesamt* (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Abbildung 57Ableitung BetafaktorenDAX-30* (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Value in Use Fair Value less costs to sell

Betafaktor der bilanzierenden Gesellschaft

Peergroup-Betafaktoren

Branchen- Betafaktor

55

70

12 1317

38

80

70

60

50

40

30

20

10

0

Betafaktor der bilanzierenden Gesellschaft

Peergroup-Betafaktoren

Branchen- Betafaktor

50

91

0 018

50

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

70 % der befragten Unternehmen leiten ihren Betafaktor zur Ermittlung eines Fair Value aus einer Peergroup ab.

* Bei der Beantwortung dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich, sodass die Summe der Prozentangaben von 100 Prozent abweichen kann.

© 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitglieds-firmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbe-halten. KPMG und das KPMG-Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 39

Angesetzte Betafaktoren

Die Gesamtheit der teilnehmenden Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2009/2010 einen durchschnittlichen ver-schuldeten Betafaktor von 1,02 ihrer Kapitalkostenermittlung zugrunde gelegt. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 0,02 Punkten.

Die Höhe des durchschnittlich verschul-deten Betafaktors von 1,02 erscheint bezogen auf die Gesamtheit der befrag-ten Unternehmen zunächst plausibel. Weil der Betafaktor als relatives Risiko-maß definiert wird, müsste der Durch-schnitt über alle verschuldeten Betafak-toren des Marktes 1,0 entsprechen. Der ermittelte Wert scheint grundsätzlich vor diesem Hintergrund die Angemessen-heit der Berechnungen der Unterneh-men zu zeigen. Insgesamt liegt somit zumindest im Durchschnitt insbeson-dere auch bei den Impairment tests keine systematische Unterschätzung des Betafaktors und damit des systema-tischen Risikos vor.

Betafaktoren nach Branche

Der Betafaktor wird immer in Relation zum Gesamtmarkt ermittelt. Ein Anstieg des Betafaktors in einer Branche bezie-hungsweise bei einigen Unternehmen – beispielsweise infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise – bedeutet daher, dass unter gleichen Bedingungen der Beta-faktor der übrigen Unternehmen sinken muss. Mit anderen Worten bedeutet ein sinkender Betafaktor zunächst nur, dass das Risiko im Vergleich zu anderen Bran-chen oder Unternehmen relativ gerin-ger geworden ist. Über die Entwicklung des Risikos in absoluter Höhe gibt diese Kennziffer indes nicht unmittelbar Aus-kunft.

Branchenauswertung: Die Auswer-tung der verschuldeten Betafaktoren nach Branchen ergibt eine Bandbreite von 0,82 bis 1,15. Der niedrige Betafak-tor in der Branche Life Science & Healthcare lässt sich dadurch erklären, dass diese Branche relativ unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Ent-wicklung ist.

Abbildung 58Durchschnittlich verwendete verschuldete BetafaktorenGesamt

Quelle: KPMG

1,2

1,0

0,8

0,6

0,4

0,2

0

2007

1,10

2009

1,02

2008

1,04

Abs

olut

Trendanalyse

Der Betafaktor tendiert hin zum verschuldeten Betafaktor des Gesamtmarkts von 1,0.

Abbildung 59Durchschnittlich verwendete verschuldete Betafaktoren nach Branchen 2009

Quelle: KPMG

Gesamt

Automotive

Building & Construction

Chemicals

Computer & Semiconductors

Consumer Products & Services

Energy & Power Generation

Entertainment & Media

Financial Services

Industrial Products

Life Science & Healthcare

Software

telecommunications

transport & Logistics

0,30,1 0,50,4

Absolut

0,2 0,80,7 0,9 1,1 1,20,6 1,0

n / a

n / a

n / a

n / a

n / a

4,2

1,02

1,15

1,05

1,04

0,92

1,07

1,10

0,82

0,85

© 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitglieds-firmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbe-halten. KPMG und das KPMG-Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

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40 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

5.4 Eigenkapitalkosten

Die verschuldeten Eigenkapitalkosten ergeben sich nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) aus risikolosem Basiszinssatz, Marktrisikoprämie (MRP) und verschuldetem Betafaktor.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die durch-schnittlich angesetzten Eigenkapital-kosten aller befragten Unternehmen im Geschäftsjahr 2009/2010 minimal um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 9,8 Prozent gesunken.

Bei der Würdigung der durchschnittlich angesetzten Eigenkapitalkosten aller befragten Unternehmen sowie der ein-zelnen Branchen ist zu beachten, dass hier Angaben von Unternehmen aus ver-schiedenen Ländern und teilweise auch unterschiedlichen Währungsräumen ein-fließen.

Branchenauswertung: Die Auswer-tung nach Branchen ergibt, dass die Eigenkapitalkosten der Branche trans-port & Logistics mit 8,4 Prozent deutlich unter dem Gesamtdurchschnitt liegen. In der Branche Building & Construction werden mit 11,5 Prozent die vergleichs-weise höchsten Eigenkapitalkosten angesetzt.

5.5 Fremdkapitalkosten

Neben den Eigenkapitalkosten bilden die Fremdkapitalkosten die zweite Determinante zur Ableitung der gewich-teten Kapitalkosten (WACC).

Wie auch bei den Eigenkapitalkosten sind die Fremdkapitalkosten – unabhän-gig vom gewählten Wertkonzept und den konkreten Refinanzierungskonditi-onen – aus den marktüblichen Fremd-kapitalkonditionen zu ermitteln, die zum Bewertungsstichtag beobachtbar sind.

Die Ergebnisse unserer Untersuchun-gen zeigen, dass die befragten Unter-nehmen dies mehrheitlich entsprechend umsetzen. Die Mehrheit der teilneh-menden Unternehmen berücksich-tigt sowohl beim Value in Use (rund 56 Prozent) als auch beim Fair Value less costs to sell (rund 79 Prozent) Fremdka-pitalkosten, die aus Kapitalmarktdaten abgeleitet werden. Ein hoher Anteil der Unternehmen (41 Prozent) berücksich-tigt zudem bei der Ermittlung des Value in Use die tatsächlichen Fremdkapital-kosten der bilanzierenden Gesellschaft. Dies kann möglicherweise auf das Kon-zept des Value in Use zurückgeführt wer-den, da die Unternehmen auch bei der Ableitung der Kapitalkosten nach die-sem Wertkonzept die interne Perspek-tive des Unternehmens zugrunde legen.

Der Großteil der DAX-30-Unternehmen zieht – wie nach IAS 36 vorgesehen – zur Ermittlung der Fremdkapitalkosten Kapitalmarktdaten (Fair Value less costs to sell: 90 Prozent; Value in Use: 54 Pro-zent) heran. Kein Unternehmen des DAX-30 greift bei der Ermittlung des Fair Value less costs to sell auf die tatsäch-lichen Fremdkapitalkosten der Gesell-schaft zurück.

Abbildung 60Durchschnittlich verwendete Eigenkapitalkosten (nach Unternehmenssteuern)Gesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

10

8

6

4

2

0

20092007

9,5 9,8

2008

9,9

Abbildung 61Durchschnittliche Eigenkapitalkosten (nach Unternehmenssteuern) nach Branchen 2009 (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

10 2 43 96 12107 1185

9,8

n / a

n / a

n / a

10,1

10,0

9,7

9,7

10,8

9,9

9,1

8,4

11,5

9,3

Gesamt

Automotive

Building & Construction

Chemicals

Computer & Semiconductors

Consumer Products & Services

Energy & Power Generation

Entertainment & Media

Financial Services

Industrial Products

Life Science & Healthcare

Software

telecommunications

transport & Logistics

CAPM-Formel zur Herleitung der Eigenkapitalkosten.

rEKn= r* +MRR*b

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 41

Bei der Würdigung der durchschnittlich angesetzten Fremdkapitalkosten aller befragten Unternehmen sowie der ein-zelnen Branchen ist zu beachten, dass hier Angaben von Unternehmen aus ver-schiedenen Ländern und teilweise auch unterschiedlichen Währungsräumen ein-fließen.

Bei der Analyse der Fremdkapitalkos-ten für Unternehmen im Euroraum und der Schweiz fällt auf, dass die Fremdka-pitalkosten für die Unternehmen in der Schweiz 2009 mit 5,6 Prozent gegen-über 2008 (5,7 Prozent) weniger deutlich gesunken sind als die Fremdkapitalkos-ten für die Unternehmen im Euroraum (2008: 6,6 Prozent, 2009: 6,1 Prozent). Bei den Unternehmen im Euroraum spiegelt sich somit die Verringerung der Spreads in den Fremdkapitalkosten deutlicher wider.

Betrachtet man die Entwicklung der Fremdkapital-Spreads für Industrieunter- nehmen, die nach dem Höchststand Ende 2008 langsam wieder zum Niveau des Jahres 2007 tendieren, erscheint der Rückgang der Fremdkapitalkosten 2009 gegenüber 2008 moderat. Grund-sätzlich ist zu beachten, dass regelmä-ßig Zahlungsströme mit unbegrenzter Laufzeit abgezinst werden und dem-nach zur Wahrung der Fristenkongru-enz nachhaltige Refinanzierungskosten zu berücksichtigen sind. Bei der aktuell erhöhten Volatilität am Kapitalmarkt ist es schwierig, künftige nachhaltige Refi-nanzierungskonditionen abzuschätzen. Die aktuell beobachtbaren Fremdkapital-Spreads sind hierfür jedoch zumindest ein erster Anhaltspunkt.

Branchenauswertung: Bei der Ana-lyse der Fremdkapitalkosten einzelner Branchen fällt auf, dass in der Branche Automotive mit 7,3 Prozent die höchsten Fremdkapitalkosten angesetzt werden. Deutliche Rückgänge der Fremdkapital-kosten gegenüber dem Vorjahr sind vor allem in der Branche Chemicals (Rück-gang 6,6 Prozent auf 5,6 Prozent) und in der Branche Energy & Power Generation (Rückgang von 7,3 Prozent auf 5,9 Pro-zent) zu beobachten.

Euroraum Schweiz

Abbildung 63Durchschnittlich verwendete Fremdkapitalkosten (vor Unternehmenssteuern) Euroraum versus Schweiz (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

8

6

4

2

0

20092007 2008

6,1 5,86,6

5,7 6,15,6

Value in Use Fair Value less costs to sell

Abbildung 62Festlegung der FremdkapitalkostenGesamt* (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

tatsächliche Fremdkapital-

kosten bilanzierende Gesellschaft

Ableitung aus Kapitalmarkt-

daten zum Stichtag

SonstigesAbleitung aus historischen Kapitalmarkt-

daten

20

46

59

107

13

20

41

60

50

40

30

20

10

0

Abbildung 64Durchschnittliche Fremdkapitalkosten (vor Unternehmenssteuern) nach Branchen 2009 (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Gesamt

Automotive

Building & Construction

Chemicals

Computer & Semiconductors

Consumer Products & Services

Energy & Power Generation

Entertainment & Media

Financial Services

Industrial Products

Life Science & Healthcare

Software

telecommunications

transport & Logistics

7 810 2 3 654

6,0

n / a

n / a

n / a

n / a

5,9

5,9

5,2

6,2

5,9

7,3

5,3

5,6

6,4

* Bei der Beantwortung dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich, sodass die Summe der Prozentangaben von 100 Prozent abweichen kann.

© 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitglieds-firmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbe-halten. KPMG und das KPMG-Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

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42 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

5.6 Kapitalstruktur

Die ermittelte Kapitalstruktur (Markt-wert Fremdkapital/Marktwert Eigenkapi-tal) bildet die Grundlage für die Gewich-tung der Eigen- und Fremdkapitalkosten zur Bestimmung des WACC.

Grundsätzlich sollten nach IAS 36 bei der Ermittlung des Value in Use die Einschät-zungen von Marktteilnehmern zugrunde gelegt werden. Dennoch verwenden lediglich 28 Prozent der Unternehmen die Kapitalstruktur der Peergroup, was aber einen Anstieg des Anteils gegen-über dem Vorjahr um 6 Prozentpunkte bedeutet. Die Mehrheit der Unterneh-men verwendet für die Ermittlung der Kapitalstruktur für den Value in Use die aktuelle Kapitalstruktur des Konzerns beziehungsweise der CGU oder eine Zielkapitalstruktur.

Bei der Ermittlung der Kapitalstruktur für den Fair Value less costs to sell ver-wendet erwartungsgemäß die Mehrheit der Unternehmen die Kapitalstruktur der Peergroup, wobei der Anteil gegenüber dem Vorjahr von 56 Prozent auf 50 Pro-zent zurückgegangen ist.

Hinsichtlich der Frage, ob die verwen-dete Ziel- beziehungsweise Ist-Kapital-struktur zu Markt- oder zu Buchwerten ermittelt wird, tendiert die Mehrheit der teilnehmenden Unternehmen – mit stei-gender tendenz – dazu, Marktwerte zu berücksichtigen. Gegenüber dem Vor-jahr ist der Anteil von 66 Prozent auf 73 Prozent angestiegen.

Bei der Betrachtung der durchschnitt-lichen Kapitalstruktur aller teilnehmer fällt auf, dass der Verschuldungsgrad 2009 gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken ist. Während das Debt Equity Ratio im Vorjahr noch rund 67 Prozent betragen hat, sind es in diesem Jahr lediglich 55 Prozent. Hier dürfte sich eine Erholung der Marktkapitalisierung im Laufe des Jahres 2009 widerspiegeln.

Branchenauswertung: Der Verschul-dungsgrad der Energieunternehmen ist mit 88 Prozent (Vorjahr: 105 Prozent) signifikant höher als in der Gesamt-wirtschaft. Hier könnte zum Ausdruck kommen, dass in kapitalintensiven Branchen nicht zuletzt aufgrund entspre-chender Sicherheiten ein höherer Leve-rage bei der Finanzierung von Investi-tionen möglich ist. Dieser relativ hohe Verschuldungsgrad resultiert in durch-schnittlich hohen verschuldeten Eigen-kapitalkosten bei vergleichsweise gerin-gen operativen Risiken sowie in deutlich unterdurchschnittlichen Gesamtkapital-kosten.

Value in Use Fair Value less costs to sell

Abbildung 65Festlegung der KapitalstrukturGesamt* (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Aktuelle Kapitalstruktur

Ziel- kapitalstruktur

Ableitung aus Peergroup

35

2328

50

32

43

60

50

40

30

20

10

0

Abbildung 66Kenngrößen zur Festlegung der KapitalstrukturGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Buchwerte Marktwerte

27

73

Abbildung 67Durchschnittlich verwendetes Debt Equity RatioGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

100

80

60

40

20

0

20092007

7155

2008

67

Trendanalyse

Unternehmen tendieren immer mehr zur Verwendung von Marktwerten bei der Ermittlung der Kapitalstruktur. Zudem ist ein deutlicher Rückgang des Debt Equity Ratio gegenüber den Vorjahren zu beobachten.

* Bei der Beantwortung dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich, sodass die Summe der Prozentangaben von 100 Prozent abweichen kann.

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 43

Bei der Würdigung der durchschnitt-lich angesetzten WACC aller befragten Unternehmen sowie der einzelnen Bran-chen ist zu beachten, dass hier Angaben von Unternehmen aus verschiedenen Ländern und teilweise auch unterschied-lichen Währungsräumen einfließen.

Trendanalyse

In der Schweiz ist ein signifikanter Anstieg des WACC in den letzten Jahren zu beobachten, während die Gesamt-kapitalkosten in den übrigen Ländern in der Finanz- und Wirtschaftskrise weit-gehend stabil blieben.

8,2 % beträgt der von den befragten Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 / 2010 durchschnittlich angesetzte WACC.

5.7 Gewichtete Kapitalkosten

Die durchschnittlich angesetzten gewichteten Kapitalkosten (WACC) – nach Unternehmenssteuern, aber vor Wachstumsabschlag – liegen im Geschäftsjahr 2009/2010 über dem Niveau des Vorjahres (8,0 Prozent). Ins-besondere der niedrigere Verschul-dungsgrad könnte zur Erhöhung des WACC beigetragen haben, da so die Eigenkapitalkosten stärker gewich-tet werden. Während die Schweiz mit einem durchschnittlich angesetzten WACC in Höhe von 8,9 Prozent deutlich über dem WACC der Gesamtheit liegt, rangiert der durchschnittlich angesetzte WACC in Deutschland mit 8,0 Prozent leicht unter dem WACC aller befragten Unternehmen. Hervorzuheben ist, dass die DAX-30-Unternehmen im Durch-schnitt einen WACC in Höhe von 7,7 Prozent angesetzt haben.

Deutschland Schweiz

Abbildung 68Durchschnittlich verwendeter WACC (nach Unternehmenssteuern)Deutschland versus Schweiz (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

10

8

6

4

2

0

20092007 2008

7,9 8,0 7,88,4 8,0

8,9

Abbildung 69Durchschnittlicher WACC (nach Unternehmenssteuern) nach Branchen 2009 (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Gesamt

Automotive

Building & Construction

Chemicals

Computer & Semiconductors

Consumer Products & Services

Energy & Power Generation

Entertainment & Media

Financial Services

Industrial Products

Life Science & Healthcare

Software

telecommunications

transport & Logistics

10 2 43 96 107 85

8,2

n / a

n / a

n / a

n / a

n / a

8,1

8,6

7,1

8,5

8,5

7,4

6,6

8,3

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44 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Zur Bestimmung der Wachstumsrate lassen sich verschiedene, sowohl unter-nehmensinterne als auch -externe Fak-toren heranziehen. Jeweils ungefähr ein Drittel der teilnehmenden Unterneh-men bemisst die Höhe der angesetz-ten Wachstumsrate anhand der Wachs-tumsrate für Produkte beziehungsweise Produktgruppen, anhand prognostizier-ter Wachstumsraten für die Gesamtum-sätze der Branche oder anhand der Infla-tionsrate.

Branchenauswertung: In einzelnen Branchen ergeben sich hiervon Abwei-chungen. Während die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts lediglich von 10 Prozent aller befragten Unternehmen herangezogen wird, taten dies Unter-nehmen der Branche Financial Services zu rund 36 Prozent. Die Inflationsrate wird in den Branchen Financial Services sowie Consumer Products & Services mit 46 Prozent beziehungsweise rund 40 Prozent überdurchschnittlich häu-fig berücksichtigt. In der Branche Con-sumer Products & Services könnte dies darauf zurückzuführen sein, dass die Inflationsrate eine wichtige Benchmark darstellt und oftmals die Preisentwick-lung eines unternehmensindividuellen Produktsortiments mit der allgemeinen Inflationsrate verglichen wird.

80

60

40

20

0

Keine Wachstumsrate

72

28 32

Wachstumsrate

68

Abbildung 70Verwendung WachstumsrateGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Value in Use Fair Value less costs to sell

5.8 Wachstumsrate

Bei der Verwendung eines kapitalwert- orientierten Bewertungsverfahrens und unter der Going Concern-Prämis-se kommt grundsätzlich der Ansatz einer nachhaltigen Wachstumsrate in Betracht.

Die Mehrheit aller befragten Unterneh-men setzt unabhängig vom zugrunde liegenden Bewertungskonzept eine Wachstumsrate an.

Wachstumsrate der Produkt-/Produktgruppenumsätze

Wachstumsrate der Branchenumsätze Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts Inflationsrate

Abbildung 73Bemessung der Wachstumsrate Financial Services (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

9

46

9

36

Abbildung 71Bemessung der Wachstumsrate Gesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

2930

9

32

Abbildung 72Bemessung der Wachstumsrate Consumer Products & Services (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

27

40

033

„Für Unternehmen der Branche Consumer Products & Services stellt die Inflationsrate eine wichtige Benchmark dar. Die Preisentwicklung eines unternehmensindividuellen Produktsortiments wird oftmals mit der allgemeinen Inflationsrate verglichen“

Stephan Fetsch Partner, Corporate Finance

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 45

Bei der Analyse der Wachstumsrate gegenüber dem Vorjahr fällt auf, dass zum einen die durchschnittliche Wachs-tumsrate von 1,8 Prozent auf 1,5 Pro-zent leicht gesunken ist und zum ande-ren im Durchschnitt mit 1,5 Prozent die gleiche Wachstumsrate für den Value in Use und für den Fair Value less costs to sell angewendet wird. Grundsätzlich wäre zu erwarten, dass bei der Ermitt-lung des Value in Use infolge der Elimi-nierung von Erweiterungsinvestitionen und Restrukturierungsmaßnahmen aus der Planungsrechnung eine niedrigere Wachstumsrate angesetzt wird.

Bei der Würdigung der durchschnitt-lich angesetzten Wachstumsrate aller befragten Unternehmen ist zu beach-ten, dass hier Angaben von Unterneh-men aus verschiedenen Ländern und teilweise auch unterschiedlichen Wäh-rungsräumen einfließen.

Die DAX-30-Unternehmen verwenden gegenüber der Gesamtheit aller teilneh-menden Unternehmen tendenziell eine höhere Wachstumsrate. Insbesondere der Anteil der Unternehmen, die eine Wachstumsrate zwischen 0 und 1 Pro-zent verwenden, ist gegenüber der Gesamtheit deutlich geringer. Die Mehr-heit der DAX-30-Unternehmen setzt bei beiden Wertansätzen eine Wachs-tumsrate von 1 Prozent bis 2 Prozent an. Im Durchschnitt legen die DAX-30-Unternehmen für den Value in Use eine Wachstumsrate von 1,9 Prozent und für den Fair Value less costs to sell eine Wachstumsrate von 1,7 Prozent zugrunde.

Trendanalyse

Es ist ein leichter Rückgang der ver-wendeten Wachstumsrate zur Bestim-mung des Barwerts der ewigen Rente zu beobachten.

1,5 % beträgt die durchschnittliche Wachstumsrate sowohl bei der Ermittlung des Value in Use als auch des Fair Value less costs to sell.

Abbildung 74Verwendete WachstumsrateGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Abbildung 75Verwendete WachstumsrateDAX-30 (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Value in Use Fair Value less costs to sell

Value in Use Fair Value less costs to sell

40

35

0,0 – 1,0

54

37

1,01 – 2,0

14

8

2,01 – 3,0

60

50

40

30

20

10

0 0

3,01 – 4,0

4

> 4,0

4 5

0,0 – 1,0 1,01 – 2,0 2,01 – 3,0 > 4,03,01 – 4,0

80

70

60

50

40

30

20

10

0

17

0

25

0 08

6358

1317

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46 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

Im Rahmen der Erstellung der Unter-nehmensplanung ist eine Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vorzunehmen. Von besonderem Inter-esse ist hierbei, wann die Unternehmen mit einer Überwindung der Auswirkun-gen der Finanz- und Wirtschaftskrise rechnen. Die Einschätzung der Unter-nehmen zu den vorgenannten themen-komplexen haben wir mittels der folgen-den Fragen konkretisiert:

• Wie schätzen Sie die gesamtwirt-schaftliche Entwicklung und die wirtschaftliche Entwicklung Ihres Unternehmens für das Jahr 2011 im Vergleich zum jeweils letzten Geschäftsjahr ein? (Abschnitt 6.1)

• Bis wann erwarten Sie, das Ertrags-niveau aus der Zeit unmittelbar vor der Finanz- und Wirtschaftskrise wieder zu erreichen? (Abschnitt 6.2)

6.1 Erwartete wirtschaftliche Entwicklung 2011

Über 80 Prozent aller befragten Unter-nehmen schätzen die gesamtwirtschaft-liche Entwicklung im Jahr 2011 positiv ein und erwarten im Vergleich zum letz-ten Geschäftsjahr eine leichte bis deut-liche Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds.

6 Ausblick gesamtwirtschaftliche Entwicklung

80 % aller Unternehmen schätzen sowohl die gesamtwirtschaftliche Entwicklung als auch die des eigenen Unternehmens positiv ein.

Abbildung 76 Gesamtwirtschaftliche EntwicklungGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

1118

7

63

1

Abbildung 77 Wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens(Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

Deutliche Verschlechterung Leichte Verschlechterung Unverändert Leichte Verbesserung Deutliche Verbesserung

1326

4

56

1

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 47

Ähnlich optimistisch schätzen die be-fragten DAX-30-Unternehmen die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bis zum Jahr 2011 ein. 81 Prozent dieser Unternehmen rechnen mit einer im Ver-gleich zum Vorjahr leicht bis deutlich ver-besserten wirtschaftlichen Entwicklung.

Branchenauswertung: Die Auswer-tung nach Branchen ergibt, dass keines der teilnehmenden Unternehmen aus der Branche Automotive im Jahr 2011 mit einer Verschlechterung der gesamt-wirtschaftlichen Lage rechnet.

Die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Unternehmens wird von den befragten Unternehmen ähnlich einge-schätzt wie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. 82 Prozent der befragten Unternehmen erwarten im Jahr 2011 eine leichte bis deutliche Verbesserung.

Von den befragten DAX-30-Unterneh-men erwarten sogar 91 Prozent eine leichte bis deutliche Verbesserung im Jahr 2011.

Branchenauswertung: Die mehrheit-lich positive Einschätzung der wirtschaft-lichen Entwicklung des eigenen Unter-nehmens für das Jahr 2011 spiegelt sich auch in der Auswertung nach Branchen wider. In der Branche Automotive rech-nen jedoch immerhin 11 Prozent wieder mit einer leichten Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Situation.

6.2 Erreichen des Ertragsniveaus aus der Zeit vor der Finanz- und Wirtschaftskrise

72 Prozent aller befragten Unternehmen erwarten, das Ertragsniveau aus der Zeit unmittelbar vor der Finanz- und Wirt-schaftskrise bis spätestens zum Jahr 2012 wieder zu erreichen. Die befragten DAX-30-Unternehmen erwarten dies ausnahmslos.

Branchenauswertung: Alle Unterneh-men der Branche Chemicals rechnen ebenfalls damit, spätestens bis Ende 2012 das Niveau vor der Finanz- und Wirtschaftskrise zu erreichen.

Abbildung 78Erreichen des Ertragsniveaus aus der Zeit vor der Finanz- und WirtschaftskriseGesamt (Angaben in Prozent)

Quelle: KPMG

30

2010

100

90

80

70

60

50

40

30

20

10

0

Gar nicht

3

Eher später

7

2014

6

2011

16

2012

27

2013

12

Kumuliert

© 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitglieds-firmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbe-halten. KPMG und das KPMG-Logo sind eingetragene Markenzeichen von KPMG International.

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48 | Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010

7 Ihre Branchenspezialisten

Für weitere Informationen zu den einzelnen Branchen wenden Sie sich bitte an KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft:

Automotive Industrial Products

Gertraud DirscherlPartner t +49 89 [email protected]

Consumer Products & Services

Stephan FetschPartner t +49 221 [email protected]

Energy & Power Generation transport & Logistics

Michael SalcherPartner t +49 89 [email protected]

Financial Services

Gernot ZeidlerPartner t +49 69 [email protected]

Software telecommunications

Hartmut PaulusPartner t +49 69 [email protected]

travel, Leisure & tourism

Stefan SchönigerPartner t +49 40 [email protected]

Automotive

Dr. Marc CastedelloPartner t +49 89 [email protected]

Entertainment & Media Internet & E-Commerce

Prof. Dr. Vera-Carina ElterPartner t +49 211 [email protected]

Chemicals Life Science & Healthcare Building & Construction Computer & Semiconductors

Christian KlingbeilPartner t +49 89 [email protected]

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Kapitalkosten- und Impairment test-Studie 2010 | 49

Industrial Products

Dr. Jakob SchröderPartner t +49 211 [email protected]

Life Science & Healthcare Industrial Products

Jens KochDirectort +49 711 [email protected]

Energy & Power Generation

Dr. Sven BeyerDirectort +49 89 [email protected]

Automotive Industrial Products

Ralf WeimerDirectort +49 89 [email protected]

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Die enthaltenen Informationen sind allgemeiner Natur und nicht auf die spezielle Situation einer Einzelperson oder einer juristischen Person ausgerichtet. Obwohl wir uns bemühen, zuverlässige und aktuelle Informationen zu liefern, können wir nicht garantieren, dass diese Informationen so zutreffend sind wie zum Zeitpunkt ihres Eingangs oder dass sie auch in Zukunft so zutreffend sein werden. Niemand sollte aufgrund dieser Informationen handeln ohne geeigneten fachlichen Rat und ohne gründliche Analyse der betreffenden Situation.

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CORPORAtE FINANCE

Kapitalkosten- und Impairment Test-

Studie 2010: Zukunftserwartungen

managen

Empirische Befragung von europäischen Unternehmen

Deutschland

Gesamtverantwortung

Prof. Dr. Vera-Carina ElterPartner, Corporate FinanceKPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft tersteegenstraße 19 – 31 40474 Düsseldorf

t +49 211 475-6069 [email protected]

Niederlande

Dr. Jeroen WeimerPartner, Corporate FinanceKPMG Corporate Finance N.V. Burgemeester Rijnderslaan 10 – 20 1185 MC Amsterdam

t +31 20 656 -7469 [email protected]

Schweiz

Johannes PostDirector, Corporate FinanceKPMG AG Badenerstraße 172 8026 Zürich

t +41 44 249-2374 [email protected]

Fachliche Koordination

Dr. Marc CastedelloPartner, Corporate FinanceKPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ganghoferstraße 29 80339 München

t +49 89 9282-1145 [email protected]

Österreich

Dr. Klaus MittermairPartner, Corporate FinanceKPMG Alpen-treuhand GmbH Kudlichstraße 41 – 43 4021 Linz

t +43 732 6938 -2151 [email protected]

Spanien

Ana Martínez RamónPartner, Corporate FinanceAsesores, S.L. Paseo de la Castellana, 95 28046 Madrid

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