28
Inhalt Prolog 8 1. Planung des Westfeldzuges 1.1. Entscheidung für den Angriff 10 1.2. „Fall Gelb“ 13 1.3. Aufgaben für die Fallschirmtruppe 14 1.4. Konkretisierung der Feldzugplanung 15 1.5. „Fall von Mechelen“ - Angriffsverschiebung auf das Frühjahr 18 1.6. Der „Sichelschnitt“ 20 2. Sturmabteilung Koch 2.1. Aufstellung 23 2.2. Geheimhaltung 24 2.3. Phase I - bis 12. November 1939 24 2.4. Phase II - bis 16. Januar 1940 27 2.5. Phase III - bis Ende April 1940 30 2.6. Letzte Vorbereitungen 36 3. Situation in Belgien 3.1. Die belgische Verteidigungsstrategie 39 3.2. Organisation der Verteidigung 40 3.3. Festungsring Lüttich (PFL) 43 4. Fort Eben Emael 4.1. Lage und Aufgabe 47 4.2. Innerer Aufbau 51 4.3. Die Feuerkraft von Eben Emael 58 4.4. Die einzelnen Bunker 62 4.5. Deutsche Bezeichnungen: Die Werke 65 4.6. Besatzung und Verteidigungsstand 68 5. Operationsraum Maastricht 5.1. Deutscher Aufmarsch vor Maastricht 70 5.2. Niederländische Truppen in Süd-Limburg 72 5.3. Geplanter Handstreich gegen die Maasbrücken 73 5.4. Verlauf des Kommandounternehmens 75 5.5. Kampf um den Maasübergang 77 6. Einsatz der „Sturmabteilung Koch“ 6.1. Bereitstellung der Sturmgruppen 84 6.2. Einsatzbeginn 87 6.3. Die Lage auf belgischer Seite 90 7. Veldwezelt 7.1. Das Angriffsziel 95 7.2. Die Verteidiger 97 7.3. Auftrag der Sturmgruppe „Stahl“ 99 7.4. Angriffsbeginn 100 7.5. Kampf um die Bunker 102 7.6. Errichtung des Brückenkopfes 105 7.7. Festigung des Brückenkopfes 107 7.8. Der 11. Mai 1940 111 Leseprobe

Kapitel 0 PDF:Layout 1 - HISTORICUS- · PDF fileInhalt 15. Schluss 15.1. Der Kampf ist zu Ende 232 15.2. Ehrung und Auszeichnungen 232 16. Epilog 16.1. Ursachen des Erfolges 234 16.2

Embed Size (px)

Citation preview

Inhalt

Prolog 8

1. Planung des Westfeldzuges1.1. Entscheidung für den Angriff 101.2. „Fall Gelb“ 131.3. Aufgaben für die Fallschirmtruppe 141.4. Konkretisierung der Feldzugplanung 151.5. „Fall von Mechelen“ - Angriffsverschiebung auf das Frühjahr 181.6. Der „Sichelschnitt“ 20

2. Sturmabteilung Koch2.1. Aufstellung 232.2. Geheimhaltung 242.3. Phase I - bis 12. November 1939 242.4. Phase II - bis 16. Januar 1940 272.5. Phase III - bis Ende April 1940 302.6. Letzte Vorbereitungen 36

3. Situation in Belgien3.1. Die belgische Verteidigungsstrategie 393.2. Organisation der Verteidigung 403.3. Festungsring Lüttich (PFL) 43

4. Fort Eben Emael4.1. Lage und Aufgabe 474.2. Innerer Aufbau 514.3. Die Feuerkraft von Eben Emael 584.4. Die einzelnen Bunker 624.5. Deutsche Bezeichnungen: Die Werke 654.6. Besatzung und Verteidigungsstand 68

5. Operationsraum Maastricht5.1. Deutscher Aufmarsch vor Maastricht 705.2. Niederländische Truppen in Süd-Limburg 725.3. Geplanter Handstreich gegen die Maasbrücken 735.4. Verlauf des Kommandounternehmens 755.5. Kampf um den Maasübergang 77

6. Einsatz der „Sturmabteilung Koch“6.1. Bereitstellung der Sturmgruppen 846.2. Einsatzbeginn 876.3. Die Lage auf belgischer Seite 90

7. Veldwezelt7.1. Das Angriffsziel 957.2. Die Verteidiger 977.3. Auftrag der Sturmgruppe „Stahl“ 997.4. Angriffsbeginn 1007.5. Kampf um die Bunker 1027.6. Errichtung des Brückenkopfes 1057.7. Festigung des Brückenkopfes 1077.8. Der 11. Mai 1940 111

Leseprobe

Inhalt

8. Vroenhoven8.1. Das Angriffsziel 1148.2. Die Verteidiger 1158.3. Auftrag der Sturmgruppe „Beton“ 1168.4. Angriffsbeginn 1198.5. Kampf um die Bunker 1208.6. Gruppe Schacht 1218.7. Sicherung des Brückenkopfes 1218.8. Entsatz der Fallschirmjäger 1268.9. Der 11. Mai 1940 127

9. Kanne9.1. Das Angriffsziel 1309.2. Die Verteidiger 1319.3. Auftrag der Sturmgruppe „Eisen“ 1329.4. Angriffsbeginn 1349.5. Errichtung des Brückenkopfes 1389.6. Halten des Brückenkopfes 139

10. Eben Emael10.1. Auftrag der Sturmgruppe „Granit“ 14210.2. Angriffsbeginn 14810.3. Die Verteidiger 14910.4. Die ersten 15 Minuten 15210.5. Sicherung der Fortoberfläche 17110.6. Belgische Gegenangriffe 17310.7. Die Nacht 179

11. Infanterieangriff11.1. Einheiten und Auftrag 18111.2. Besetzen der Ausgangspositionen 18211.3. Vergebliche Angriffsversuche 18411.4. Vorbereitung des Kanalübergangs 18611.5. Kanalübergang und Eindringen ins Fort 18911.6. Angriff gegen das 2. Regiment Grenadiers 191

12. Einnahme des Forts Eben Emael12.1. Generalangriff 19512.2. Situation im Fort 19712.3. Letzte Kämpfe 19812.4. Kapitulation 201

13. Schlusskämpfe im Raum Eben Emael13.1. Ausgangslage am Morgen des 11. Mai 20613.2. Verteidigungsbereich Heukelom - Zussen 20613.3. Abschnitt Lanaye 20813.4. Südabschnitt 21213.5. Raum Zichen (Hauptquartier 2. Grenadiers) 214

14. Alliierte Luftangriffe im Raum Eben Emael14.1. Angriffe am 11. Mai 1940 21714.2. Angriffe am 12. Mai 1940 223

Leseprobe

Inhalt

15. Schluss15.1. Der Kampf ist zu Ende 23215.2. Ehrung und Auszeichnungen 232

16. Epilog16.1. Ursachen des Erfolges 23416.2. Anmerkung zur deutschen Planung 23616.3. Konsequenzen für den Fortgang des Westfeldzuges 23616.4. Zwischen Gestern und Heute 237

AnhängeAnhang I Dienstgradübersicht 243Anhang II Gliederung der belgischen Luftwaffe im Mai 1940 244Anhang III Stellenbesetzung der 4. Panzerdivision 246Anhang IV Lastensegler DFS 230

1. Idee und Umsetzung 2472.1. Technische Daten DFS 230A-1 2482.2. Technische Beschreibung 2482.3. Beschreibung des Fluggerätes 2492.4. Versionen 252

Anhang V Lastenseglertruppe und Einsatz1. Aufstellung und taktische Ausrichtung 2532. Verwendung als Teil eines Luftlandeverbandes 2533. Übernahme in die Fliegerdivision 7 2544. Erste Einsatzplanung - „Fall Grün“ 2565. Vorbereitung des Einsatzes in Belgien 258

Anhang VI Hohlladungswaffe1. und 2. Aufbau und Wirkungsprinzip 2593. Geschichte 2604. Entwicklung zur Waffe 2615. Spezifikation der im März 1940 eingeführten Hohlladungen 258

Anhang VII Einzeltrupps der Sturmgruppe „Granit“ 265Anhang VIII Gefallene der Sturmabteilung Koch 266Anhang IX Legende - Taktische Zeichen 267Anhang X Verzeichnis der Abkürzungen 268Anhang XI Quellenverzeichnis 269

Leseprobe

Prolog

8

Prolog

11. Mai 1940 - Sondermeldung „Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt“: „Das stärkste Fortder Festung Lüttich, Eben-Emael, das die Übergänge über die Maas und den Albert-Kanal bei und westlichMaastricht beherrscht, hat sich Sonnabendnachmittag ergeben. Der Kommandant und 1000 Mann wurden ge-fangen genommen. Das Fort wurde schon am 10. Mai durch eine ausgesuchte Abteilung der Luftwaffe unter Füh-rung von Oberleutnant Witzig und unter Einsatz neuartiger Angriffsmittel kampfunfähig gemacht und dieBesatzung niedergehalten. Als es einem von Norden angreifenden Verband des Heeres nach hartem Kampf ge-lungen war, die Verbindung mit der Abteilung Witzig herzustellen, hat die Besatzung ihre Waffen gestreckt.“1

In diesen knappen Sätzen findet eine in der Kriegsgeschichte bis dahin nie da gewesene Operationihre erste offizielle Erwähnung. Generaloberst Student - für das Unternehmen verantwortlicher Ge-neral - sagte nach dem Kriege: „Es war eine Tat von einzigartiger Kühnheit und entscheidender Bedeutung.Eine Handvoll vorausgeschickter Fallschirmjäger erzwang mit starker Unterstützung der Luftwaffe denDurchbruch für eine Armee. Ich habe die Geschichte des letzten Krieges stu diert; und das an allen Fronten.Unter den vielen glänzenden Waffentaten bei Freund und Feind habe ich kein Beispiel finden können, dasdem großen Erfolg der Sturmabteilung Koch gleich kommen könnte.“2

Ein einzelner Soldat wird als erster im Wehrmachtbericht des Westfeldzuges namentlich genannt:Rudolf Witzig. Er steht stellvertretend für wenige Hundert Männer der Luftwaffen-SturmabteilungKoch, die gegen eine zigfache Übermacht innerhalb von wenigen Stunden zwei strategisch wichtigeBrücken eroberten und eine der mächtigsten und modernsten Festungen Europas zum Schweigenbrachten. Ergebnis: über die Brücken von Veldwezelt und von Vroenhoven konnte das Gros der 6.Armee ins belgische Hinterland eindringen, ohne der Flankenbedrohung durch das Fort Eben Emaelausgesetzt zu sein. Die Verluste blieben in einem vertretbaren Maße. Kaum vorstellbar wären sie ge-wesen, hätte das Fort seine Feuerkraft entfalten können.3 Vor allem aber wäre der deutsche Vor-marsch in diesem Abschnitt zum Stillstand gekommen.

Die Idee der Einnahme des Forts mittels Lastenseglern aus der Luft muss zweifelsohne Hitler selbstzugestanden werden. Der Weg von seiner Kenntnisnahme der Lastensegler bis hin zu seiner Ent-scheidung, diese in die Planung für den Westfeldzug aufzunehmen, ist leider nicht nachzuvollzie-hen. Wahrscheinlich war zuerst Göring durch Ernst Udet über eine solche Verwendungsmöglichkeitinformiert worden und hat diesen Gedanken zu Hitler weiter getragen, der sich dann persönlichmit dem Plan befasste. Indiz dafür ist, dass sich bis dahin kein höherer Stab damit befasst hatte undin den ersten Anweisungen zum Westfeldzug nur der Hinweis auf „vom Führer mündlich erteilteSonderaufträge“ zu finden ist.

In der Kriegsgeschichte ist diese erste mittels Lastenseglern durchgeführte Luftlandung der erfolg-reichste Pionier-Sturmangriff aus der Luft geblieben - bis heute. Die Ergebnisse waren in der Tatspektakulär. Es war die Eröffnung eines modernen Krieges mit chirurgischer Genauigkeit unter An-wendung einer neuen Taktik und dem Einsatz bis dahin geheim gehaltener Waffen. Diese Methode,mit einer kleinen Gruppe speziell dafür ausgesuchter und ausgebildeter Elitesoldaten eine Ent-scheidung von größter strategischer Reichweite herbeizuführen, hatte bis dahin kein Stab4 in Be-

1 „Die Wehrmachtberichte 1939-1945“; unveränderter Nachdruck der Gesellschaft für Literatur und Bildung, Köln 1989.2 zitiert aus Götzel, Hermann (siehe Quellenanhang)3 Die Kämpfe um die anderen Forts im Raum Lüttich liefern dafür den Beweis. Bis zur Einnahme von Aubin-Neufchâteau am 21.

Mai 1940 musste dort die 223. Infanteriedivision allein rund 2.000 Mann an Verwundeten und Gefallenen vermelden (Quelle:Vliegen, R.: Fort Eben-Emael).

4 Den ernsthaften Gedanken, bewaffnete Soldaten im Rücken des Gegners abzusetzen, hatte der amerikanische General William Mitchellbereits im 1. Weltkrieg geäußert. Er wollte M.G.-Trupps per Fallschirm hinter der Festung Metz landen lassen und diese gemeinsammit Bodentruppen von der anderen Seite her angreifen. Das Kriegsende verhinderte die Ausführung seines Planes. In anderen Län-dern wurde seit Ende der 20er Jahre ebenfalls mit Fallschirmtruppen experimentiert. General Guitoni ließ 1927 in Italien erstmals elfSoldaten zusammen abspringen. Sein früher Tod nur ein Jahr später verhinderte aber die Fortführung dieses Gedankens. Die Sowjet-union stellte in den 30ern bereits größere Luftlandeverbände auf, die aber im Zuge der Armeeumstrukturierungen wieder aufgelöst wur-den. So war es Deutschland, das Fallschirmjäger in einem Kriege erstmals einsetzte. Die Lastensegleridee übernahmen danach sowohldie Briten als auch die Amerikaner (Quelle: Golla, K.-H.: Die deutsche Fallschirmtruppe 1936-1941, S. 16-19).

Leseprobe

Prolog

9

tracht gezogen und zeigte völlig neue Möglichkeiten auf. Von nun an sollten die Luftlandetruppenmehr denn je solch taktische Aufgaben in der Kriegführung wahrnehmen.

Im strahlenden Glanz des Sieges gibt es aber auch Schatten, über die geflissentlich hinweg gesehenwird. Dem Einsatz war ein halbes Jahr intensivster Vorbereitung bei strengster Geheimhaltung nurfür diesen einen Tag vorangegangen. Trotzdem blieb es ein riskantes Unterfangen und alle Betei-ligten wussten, dass es schlimmstenfalls ein Himmelfahrtskommando werden könnte. Die Maas-trichter Brücken am Hauptvormarschwege der Bodentruppen und ein Zielobjekt waren vom Gegnerim letzten Augenblick gesprengt worden. Der für wenige Stunden nach der Landung avisierte Ent-satz kam nicht voran. Die Luftlandetruppen waren völlig abgeschnitten. Zugleich offenbarten sichKommunikations- und Entscheidungsdefizite an den Nahtstellen der verschiedenen Stäbe bei derKoordinierung der Einzelaktionen. Der grundsoliden Ausbildung, einer gewissenhaften Aufklä-rung, der uneingeschränkten Luftherrschaft, dem Wettergott und auch dem Kriegsglück ist es zuverdanken, dass es trotz der Schwachpunkte nicht zur Katastrophe kam.

Am Ende steht ohne Zweifel ein glänzender Sieg. Den deutschen Akteuren brachte er Ruhm undhohe Auszeichnungen in einer bis dahin nicht gekannten Zahl. Wahrscheinlich belohnte Hitler seineSoldaten auch deshalb mit einem reichen Ordenssegen, weil er selbst den Plan forciert hatte. Au-ßenpolitisch wollte er seinen Erfolg ebenfalls „vermarkten“. Hitler bot dem spanischen DiktatorFranco seine bei Eben Emael erfolgreichen Soldaten zur Erstürmung von Gibraltar an und wollte ihnso zum Kriegseintritt bewegen. Die Planung dazu mündete am 20. August 1940 unter dem Deck-namen „Felix“ in einem Operationsentwurf. Der spanische „Generalissimo“ blieb aber den West-mächten gegenüber bei seiner Neutralitätspolitik und der Entwurf in der Schublade.

In der vorliegenden Abhandlung wird der Werdegang der Operation im Raum Maastricht - Albert-Kanal - Eben Emael von der ersten Planung bis zur Umsetzung geschildert. Schon oft ist über denFall des Forts Eben Emael publiziert worden, meistens jedoch nur als Einzeloperation ohne die stra-tegischen Hintergründe in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Vielfach sind darin widersprüchlicheund zum Teil sogar unzutreffende Aussagen zu finden. Deshalb wird in diesem Werk auf dasKriegstagebuch der Sturmabteilung Koch für die Zeit vom Beginn der Aufstellung Anfang No-vember 1939 bis zum 9. Mai 1940 als Hautquelle zurückgegriffen. Darin enthalten sind die Einzel-befehle für die Sturmgruppen, die fliegenden Verbände und die Unterstützungstruppen. Für den 10.und 11. Mai 1940 bilden die Gefechtsberichte der einzelnen Sturmgruppen Grundlage der vorlie-genden Ausarbeitung. Alle sind im Bundesarchiv - Abteilung Militärarchiv in Freiburg/Breisgau ar-chiviert. Mit den im KTB verzeichneten Details, die hier z.T. erstmals veröffentlicht werden, konnteein in sich schlüssiges Gesamtbild des Geschehens gezeichnet werden. Korrespondierend dazu wur-den Aufzeichnungen der ehemaligen Kriegsgegner verwendet, vor allem die Abhandlungen des„Centre Liégeois d'Histoire et d'Archéologie Militaire“ und der kriegsgeschichtlichen Abteilung desniederländischen Generalstabs. Die Einordnung der Aussagen von Kampfteilnehmern war hingegen sehr schwierig. Im Vergleichzueinander sind sie vielfach widersprüchlich und zum Teil nachweislich falsch. Viele haben ihreErinnerungen Jahre oder Jahrzehnte nach dem Geschehen verfasst. Auch das Kriegstagebuch desForts Eben Emael ist vom Kommandanten und seinen Stabsoffizieren erst in der Zeit ihrer Kriegs-gefangenschaft in Deutschland geschrieben worden. Bei Zeitangaben findet sich meistens kein Hin-weis darauf, auf welche Bezug genommen wird: Belgische, Amsterdamer, Deutsche Sommerzeitdes Jahres 1940 oder die spätere gemeinsame Mitteleuropäische Zeit? Dennoch vermitteln die Schil-derungen ein eindrückliches Bild der Ereignisse und dienten im Buch zur Illustration der Szenerie.

Die verwendeten Karten sind nach Befehlslage, den Gefechtsberichten und anderen Zeugnissen an-gefertigt worden. Mehrere Exkursionen im ehemaligen Kampfgebiet rundeten die Recherchen ab.

Der Verfasser

Leseprobe

7. Veldwezelt

95

7. Veldwezelt

7.1. Das Angriffsziel

Die Brücke, eine Eisenkonstruktion auf zwei dreieckigen Pfeilern, war 115 Meter lang und 9 Meterbreit. Sie überspannte den Albert-Kanal in einer Höhe von 30 Metern und lag nur 200 Meter west-lich der belgisch-niederländischen Grenze. Sie trug die Straße von Maastricht über Hasselt nachAntwerpen. Bereits im September 1939 war sie für den Durchgangsverkehr geschlossen worden.Cointet-Elemente sperrten die Zufahrten ab.

Sprengladungen an drei Punkten sollten die Brücke zum Einsturz bringen: je eine in den beiden Jo-chen und in drei Minenkammern im östlichen Brückenpfeiler. Die Kabel liefen zur Zündstelle imBunker „N“. Wie die anderen grenznahen Brücken war auch Veldwezelt bereits seit 1936 zur Spren-gung vorbereitet. Die Ladungen (2 bis 3 Tonnen TNT) waren 1938 eingebracht worden und seitdemständig zündbereit. In regelmäßigen Intervallen wurden sie kontrolliert. Einmal jährlich fandenÜbungen statt, um das Material zu prüfen. Vom Zündkasten im Bunker liefen doppelte Leitungenzu Abzweigdosen, die den Impuls in Richtung der Einzelladungen umlenkten. Möglich war aberauch die Zündung von den Abzweigdosen. Die Aktivierung konnte sowohl elektrisch als auch mitLunte erfolgen. Bei pyrotechnischer Zündung wurde in die Patrone des Zündkastens eine Spreng-kapsel mit 2-Minuten-Verzögerungsschnur eingesetzt und konnte mit einem einfachen Streichholzangebrannt werden. Bei elektrischer Zündung setzte man statt der Lunte eine elektrische Kapselein, die den Impuls über eine Zündmaschine auslöste. Die Aktivierungszeit dafür betrug aber eineViertelstunde, so dass man dieses System bereits 1938 wieder außer Betrieb nahm.

Die Brücke von Veldwezelt mit Bunker „N“

aaaaaaaaaa

aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

�������

�������

�������

������� ��

�����

�������

�������

�������

�������

�������

�������

�������

Leseprobe

Vier Betonbunker auf dem Westufer sollten den Übergang schützen. Zwei standen direkt an der Brücke: Bunker „N“ lag an der westlichen Brückenzufahrt. Von außen kam man zuerst in einen kleinen Kor-ridor von 2 m2, wo sich der Zündkasten für die Brückensprengung befand. Der Bunkereingang warnur mit einer dünnen Stahlblechtür gesichert. Hier wie bei den anderen Bunkern war das eine dergrößten Schwachstellen. Die Türen konnten von innen noch nicht einmal abgeschlossen werden!Nur außen ist ein Riegel mit einem simplen Vorhängeschloss. Der Zugang vom Vorraum ins Bun-kerinnere ist dann durch eine Panzertür gesichert. Im Obergeschoss befanden sich nebeneinandereine Scharte für 4,7 cm-PaK, für M.G. und Scheinwerfer zur Angriffsseite hin, an den Flanken Aus-

7. Veldwezelt

96

Leseprobe

wurfrohre für Handgranaten. Auf dem Dach war eine Beob-achtungskuppel aus Panzerstahl. Das Untergeschoss war vomoberen Kampfraum über eine Treppe zu erreichen. Hier be-fanden sich Aufenthaltsräume, Toiletten und die Munitions-kammer. Einen unteren Ausgang gab es nicht.1

Bunker „C“ war zweistöckig und im westlichen Brückenpfei-ler auf Kanalhöhe eingebaut. Über 84 Stufen unterhalb derFahrbahn war er zu erreichen. In beiden Etagen gab es jeweilseine M.G.-Scharte nach Norden und Süden. Oben standenleichte, im Untergeschoss schwere M.G. Zur Ostseite hin gabes nur Beobachtungsscharten.

Die beiden anderen Bunker - auf der Kanalsohle - waren wei-ter entfernt: Bunker „D“ ca. 850 m im Norden und Bunker„B1“ rund 1.200 m südlich der Brücke. Die Kanalbunker hat-ten zwei Stockwerke mit jeweils einer Scharte an jeder Seitefür s.M.G., dazu im Obergeschoss je einen Scheinwerfer, aufdem Dach eine gepanzerte Beobachtungskuppel. Die Front-seite wurde durch le.M.G. gesichert (oben 1, unten 2). Im Un-tergeschoss gab es drei Handgranatenauswürfe und alleSeiten waren durch Diamantgräben mit Stacheldrahtvorbaugesichert. Sämtliche Bunker waren an das unterirdische Tele-fonnetz angeschlossen.

7.2. Die Verteidiger

Zur Si cherung des Abschnitts lag im Gebiet Veldwezelt, Briegden und Gellik das 2. Regiment Ca-rabiniers der 7. belgischen Division. Artilleristische Unterstützung kam von der im Norden Veld-wezelts stehenden vorgeschobenen 4. Batterie/A.R. 20. Der Stützpunkt direkt an der Brücke wirdvon der 6. Kp./2. Carabiniers (Jammaers) verteidigt. Die Befehlsgewalt zur Brückensprengung undüber den Bunker N liegt bei den Cyclistes Frontieres (Radfahr-Grenzwacht) mit Hautquartier in La-naken. Von dort soll auch der entscheidende Sprengbefehl kommen. Die anderen Kanalbunker unddie Männer in den Feldstellungen unterstanden den Regimentern der 7. Division.

Gegen 1.30 Uhr wurde die Brückenwacht aus der Kaserne des Radfahr-Grenzwächterkorps Lana-ken von Kommandant Giddelo telefonisch in Alarmbereitschaft versetzt. Ab 2.35 Uhr werden dieBrückensperren aufgestellt und Korporal Cornée (Radfahr-Grenzwacht - Chef des Bunkers N) be-reitet den Zündmechanismus im Bunker zur Sprengung vor. Um 4.00 Uhr war alles bis zum ent-scheidenden Funken vorbereitet. Über die Befehlsausführung hatten sich Kdt. Bloch vomDivisionsstab und Jammaers an der Brücke persönlich überzeugt: der Vorposten an der niederlän-dischen Grenze - 7 Mann unter Korporal Andries - lag im Osten der Brücke in Stellung, eine Wachestand an der östlichen Zufahrt, eine weitere auf der Brücke. Hinter ihnen waren die Sperren ge-schlossen. Auch der Bürgermeister war über den Alarm informiert. Er hatte dafür zu sorgen, dassalle Zivilisten im Umkreis von 300 Metern zur Brücke rechtzeitig evakuiert werden. In den weiterentfernt liegenden Häusern sollten Verletzte untergebracht werden, die Einwohner selbst in denKellern Zuflucht suchen. Alles war arrangiert, wie immer bei Alarm. Niemand war ernstlich nervösund es wurde auf das Ende des Alarms gewartet. Und falls doch ein Angriff folgt, würde man wiebefohlen die Brücke sprengen, den Angreifer solange wie möglich aufhalten und sich dann langsamzur Auffangstellung zurückziehen. Verärgert war man nur über die neuerlich verhängte Urlaubs-sperre, die ja erst am Vortag aufgehoben worden war.Als um 4.25 Uhr vom Fort die Alarmschüsse donnern, will sich der Brückenkommandant und Chefdes II. Btl./2. Carabiniers, Major van Driessche, von seinem Regimentskommandeur den Befehl zur

7. Veldwezelt

97

Westlicher Brückenpfeiler mitBunker C im Fuß

1 Bunker M in Vroenhoven war in gleicher Art gebaut

Leseprobe

Sprengung der Brücke geben lassen. Doch dieser wollte selbst erst auf Befehl von oben warten. Beidefragten sich, warum im Gegensatz zu den Grenzwächtern das umliegende Regiment lediglich um2.00 Uhr einen Alarm hatte, später nicht mehr. Es wurde 5.00 Uhr. Zwei Zöllner gehen aus RichtungMaastricht über die Brücke nach Hause. Mittlerweile ist zu hören, wie die niederländische Luftab-wehr nördlich von Maastricht aus allen Rohren feuert. Doch selbst jetzt denkt kaum jemand anKrieg: die Niederländer werden ihren eigenen Grund für das Feuerwerk haben.1

7. Veldwezelt

98

1 Das belgische Oberkommando wusste indessen um die Vorgänge an der Grenze Bescheid: 4.55 Uhr wird vom III. AK ans Große HQdas Überschreiten der Grenze durch deutsche Truppen bei Gemmenich gemeldet. Deutsche Pioniere der 1./Pi.Btl. 269 hatten dort imHandstreich den 870 m langen Eisenbahntunnel vor der Sprengung bewahrt. 5.00 Uhr befiehlt das Große HQ dem I. AK die Spren-gung der Brücken am Albert-Kanal im Raum Maastricht. Wie nachfolgend geschildert, wird der Befehl nicht ausgeführt.

Leseprobe

7.3. Auftrag der Sturmgruppe „Stahl“

Führer: Oberleutnant Gustav Alt mann, Stv.: Oberfeldwebel ToschkaFührer des Gef.-Stabes: Stabsfw. LorenzAbschnittsführer: Obfw. Toschka, Fw. Pohlmann, Uffz. ArpkeStärke am Einsatztag: 1 Offizier und 91 Mannschaften in 10 Lastenseglern

zusätzlich ab X +40 min: 1 Offizier und 23 Mannschaften

Der Auftrag: Inbesitznahme und Erhalten der Brücke über den Al bertkanal bei Veldwezelt; Sicherungder Straße. Dazu waren die Aufgaben an die einzelnen Trupps verteilt: Ausschalten des Brückenbun-kers und der feindlichen Kräfte in den angrenzenden Häusern; Verhinderung der Brückensprengungdurch Zerschneiden aller Sprengleitungen und Beseitigen der Zündstellen; Kappen aller Fernmelde-kabel; Aufrollen des feindlichen Grabensystems und Bildung eines Brückenkopfes, der bis zum Ein-treffen der Heerestruppen zu halten ist. Beseitigen aller Sperren auf und ostwärts der Brücke.Aufgaben für die einzelnen Trupps unmittelbar nach der Landung:1. Trupp Arpke (1/8) - Landung in unmittelbarer Nähe der Brücke von Norden. Besetzung der

Brücke, Durchschneiden aller Zündleitungen und Telefonkabel. Entfernen der Sprengla-dungen, Beseitigen aller Sperren auf und ostwärts der Brücke.

2. Trupp Ellersiek (1/9) - Landung von Süden in unmittelbarer Nähe der Brücke. Außergefechtset-zen des Betonbunkers, Besetzen bzw. zerstören des Gasthauses hart südlich der Straße.Bei Ausfallen des Trupps Arpke Übernahme dessen Kampfauftrages an erster Stelle.

3. Trupp Wiese (1/8) - Landung von Norden in Gegend der Häuser westlich der Brücke, hart nördlichder Straße. Inbesitznahme der beiden Häuser und Ausschalten der Zündstelle. Sicherung derGruppe Arpke und Übernahme der Kampfaufträge bei Ausfallen einer der beiden Gruppen.Trupp Ellersiek und Wiese unterstehen für Durchführung dieser Aufträge dem Uffz. Arpke.

4. Trupp Hübner (1/8) - Landung von Süden hart südlich der Straße, 50 m westlich der Brücke. In-besitznahme der beiden auf der anderen Straßenseite liegenden Häuser.

5. Gefechtsstab (1/9) - Landung von Süden, 100 m südwestlich der Brücke. Besetzen des Grabensy-stems. Aufbau des Gefechtsstandes. Sicherung nach Nord- und Südwest. Überwachungder Arbeit der 3 Gruppen an der Brücke.

6. Trupp Pohlmann (1/8) - Landung von Norden in Gegend Häusergruppe, Straßenkreuzung 150m westlich der Brücke. Bilden einer Barrikade durch Sprengen der beiden gegenüberlie-genden Häuser und anschließend legen einer Minensperre. Sicherung nach Westen.

7. Trupp Baedke (1/8) - Landung von Norden am Grabensystem, 150 m nordwestlich der Brücke.Besetzen und Sicherung nach Norden und Nordwesten. Überwachung der Arbeit an derBrücke. Sicherung des Kanalbettes nach Norden.

8. Trupp Toschka (1/8) - Landung von Norden am Haus 100 m nordwestlich der Brücke. Inbesitz-nahme dieses Hauses. Sicherung nach Norden und Nordwest.

9. Trupp Rückriem (1/8) - Landung von Süden am Grabensystem, 150 m südwestlich der Brücke.Sicherung nach Südwest und West. Überwachung des Kanalbettes nach Süden und derArbeit an der Brücke.

Nach Erfüllung der Aufträge Bildung des Brückenkopfes.1.) Einrichten des Gefechtsstandes im Grabensystem 100 m südwestlich der Brücke.2.) Bildung des Verteidigungsabschnitts „Nord“ unter Obfw. Toschka zur Abwehr von Feindkräften aus

nord- bis westlicher Richtung und Verhinderung der Umfassung von Norden im Bereich vom Ka-nalbett bis einschließlich der Straße. Unterstellte Trupps: Baedke, Hübner, Wiese und eigener Trupp.

7. Veldwezelt

99

Ausrüstung (lt. Gef.-Bericht)

2 s.M.G. 34 8 le.M.G. 34 1 Panzerbüchse 38 2 le.Granatwerfer

18 M.Pi 35 Karabiner 98k 6 Gewehre mit Zielfernrohr Handgranaten, Pistolen

dazu Sprengstoff, Spreng- und Spezialsprengmunition

Leseprobe

3.) Bildung des Verteidigungsabschnitts „Süd“ unter Uffz. Pohlmann zur Abwehr von Feindkräf-ten aus süd- bis westlicher Richtung und Verhinderung der Umfassung von Süden im Bereichvom Kanalbett bis einschließlich der Straße. Unterstellte Trupps: Rückriem, Ellersiek und eigener Trupp.

4.) Bildung des Verteidigungsabschnitts „Brücke“ unter Uffz. Arpke. Er ist verantwortlich für In-taktbleiben der Brücke und Sicherung nach Osten. Der Trupp ist gleichzeitig Reserve.

5.) Landung s.M.G.-Halbzug unter Lt. Ringler X +40 hart südlich des Grabensystems südlich derStraße. Sammeln im Grabensystem, anschließend Meldung beim Sturmgruppenführer. Der Ein-satz erfolgt nach Stand der Lage, sonst Reserve (Lt. Ringler: Offizier z.b.V.).

6.) Unterstützung der Verteidigung:a) durch Kampfverbände ab X +15 bis X +80 laufend. Verbindung durch Auslegen von Flieger-

sichtzeichen und durch Funk über Abt.-Gefechtsstand.b) durch Flak-Artillerie ab X +90. Leitung des Artillerieschießens: Lt. Ringler, Stabsfw. Lorenz.

Am 8. Mai wurde die Sturmgruppe um einen L.S.-Trupp mit 9 Mann verstärkt.

7.4. Angriffsbeginn

Die Gruppe „Stahl“ (3. Schleppstaffel unter Oblt. Nevries) startet planmäßig um 4.30 Uhr mit einemSchleppzug von Butzweilerhof und neun von Ostheim. Der Start ging ohne Probleme vor sich. Plan-mäßig wurde nach dem Vetschauer Berg bei Bocholtz in einer Flughöhe von ca. 2.600 Metern aus-geklinkt. Weil die Nachbargruppe „Beton“ zu weit nach den Niederlanden hineingeschleppt wurde,war die niederländische Fliegerabwehr durch den Motorenlärm bereits alarmiert. Über Maastrichtwurden die Segler von der FlaK erfasst und beschossen. Die Lastensegler hatten mit 1.800 Meternjedoch genügend Höhe und die erfahrenen Piloten manövrierten durch das Feuer hindurch. Sie se-gelten ohne Verluste ihrem Ziel entgegen. Die Sicht im Kanalabschnitt war klar und die Pilotensahen ihr Ziel deutlich vor sich liegen. Im Sturzflug gingen die Gleiter nieder.

7. Veldwezelt

100

Leseprobe

5.15 Uhr an der Brücke: Jetzt bemerken die Grenzwächter eine größere Flugzeugformation im An-flug aus Richtung Lanaken - Briegden. Korporaal Cornée unterrichtete sofort die Kaserne Lanakenüber den Angriff und wartet auf den entscheidenden Befehl. Giddeloo befiehlt jedoch nur die Vor-bereitung zur Sprengung. Die restliche Bunkerbesatzung liegt draußen hinter ihren Waffen in Stel-lung und beobachtet das Schauspiel am Himmel. Kompaniechef Jammaers ist noch auf Kontrollgangan der Brücke, als ihm die Schildwachen eine Anzahl „geräuschloser Flugzeuge“ melden. Nationa-litätszeichen konnten sie aber keine erkennen. Die Flugzeuge kommen näher. Sie fliegen recht lang-sam und in unterschiedlicher Höhe. Einige zogen entlang des Kanals weiter, andere schienengetroffen und es sah so aus, dass sie sich im Sturzflug in den Boden rammen. Zu ihrer Bestürzungmerken sie, dass die Flugzeuge wieder abgefangen wurden und ganz in ihrer Nähe zur Landung an-setzen. Noch auf der Brücke stehend, gibt Jammaers den Feuerbefehl. Dann eilte er zu seinem Ge-fechtsstand zurück, um die Abwehrmaßnahmen zu koordinieren.

Um 5.20 Uhr ging die ganze Gruppe „Stahl“ in heftigem Abwehrfeuer an ihrem Ziel nieder. Wegendes diffusen Dämmerlichts und der energischen belgischen Abwehr hatten einige Segler ihr Lan-deziel zum Teil erheblich verfehlt. Oberleutnant Altmann mit dem Gefechtsstab (Trupp 5) war di-rekt auf die Brücke zugeflogen, so dass der Pilot kurz vor der Landung noch eine scharfe Linkskurvefliegen musste. Er kam 400 Meter weit nach Süden von der Brücke ab. Ein Segler rasierte sich direktam Kanal die rechte Tragfläche an einem Telegrafenmast ab. Trupp 6 (Pohlmann) ging 1 Kilometerentfernt von der Brücke nieder. Lastensegler Nr. 2 (Ellersiek) überschlug sich bei der Landung, barstauseinander und machte einen Teil der Waffen unbrauchbar. Ein Mann brach sich den Arm undfiel gleich zu Beginn aus. Im Segler 9 (Rückriem) erhielt der Pilot (Uffz. Stuhr) einen Streifschuss amKopf und der Lastensegler stürzte aus 10 Metern Höhe ab und verlor einen Teil seiner linken Trag-fläche. Fast alle Männer wurden verletzt. Nur der Truppführer und zwei Jäger konnten den Kampfaufnehmen, nachdem sie ein M.G. aus dem Wrack geborgen hatten. Sie zogen sich auf den Brük-kenkopf zurück, wo sie in der Abwehr mit eingesetzt wurden.

Obwohl fast alle Belgier im Abschnitt die landenden Flugzeuge gesehen hatten, waren sie doch vonder Wucht des Angriffs total überrascht worden. Gleichzeitig von vorn und im Rücken angegriffen,können sie kaum organisierten Widerstand leisten. Viele von ihnen waren außerhalb der Gräbenund wurden gleich zu Beginn des Kampfes getötet. Wesentlich stärker war die Abwehr im Gra-bensystem nördlich der Brücke. Die dort gelandeten Trupps Toschka, Pohlmann, Wiese und Ba-edke erhielten von Beginn an starkes Abwehrfeuer und mussten sich erst an ihre befohlenen Punkteheranarbeiten. Die Gräben, die als Brückenkopf besetzt werden sollten, wurden nach kurzem, aberheftigem Kampf mit Handgranaten, Pistolen und M.Pi-Feuer aufgerollt. Dabei wird schon reichlich

7. Veldwezelt

101

Verlassener Lastensegler (Tr. 10?) bei Veldwezelt. Deutlich ist die Stelle zu erkennen, an der das Hoheitszeichen überspritzt wurde.

Leseprobe

Beute gemacht, vor allem Granatwerfer, le.M.G., Gewehre und Munition. Von den M.G. mussten ei-nige sofort eingesetzt werden, da eigene Waffen vereinzelt durch Steckenbleiben der Leuchtspur-geschosse in den Läufen ausgefallen waren.Die beiderseits der Straße liegende 6. Kompanie/2. Carabiniers wurde von den Fallschirmjägernvöllig überrascht und binnen kürzester Zeit fast völlig aufgerieben, die beiden vorn liegenden Züge(Zug 10 unter Lt. Bossaert und Zug 1 unter Lt. Lombaers) vom Rest der Kompanie abgeschnitten.Zug 1 (Lt. Lombaers) liegt im Norden der Brücke. Ein Segler (Nr. 1) landete nördlich der Straße im Be-reich der Gruppe unter Sgt. Regel des 1. Zuges. Mit Handgranaten und M.Pi wurde die Gruppe an-gegriffen. Der Truppführer, 2 Korporals und 6 Soldaten fielen.Ein zweiter Segler landete inmitten der Stellung der rechten Gruppe des 1. Zuges (Sgt. Neirinck). So-fort nimmt der M.G.-Trupp unter Korp. Depauw das Feuer auf und verletzt den Piloten am Arm.Dann war Schluss: das M.G. hatte Ladehemmung. Ähnlich ging es auch Neirinck. Nach nur 2 Schussverklemmte sich eine Patrone. Schon sind die Fallschirmjäger heran und werfen Handgranaten indie Gräben. Die Belgier ziehen sich unter schweren Verlusten zurück. Von den 9 Männern desTrupps Neirinck sind 3 tot und 4 verletzt. Ähnlich sah es bei den anderen Gruppen aus. In der Stel-lung vom Trupp van der Velde ging ein Segler nieder, dem bei der Landung eine Tragfläche abge-rissen wurde. Trotzdem greifen die Fallschirmjäger sofort an. Die Belgier haben Probleme mit ihrenWaffen: viele Gewehre und M.G. funktionieren überhaupt nicht oder haben nach wenigen Schüs-sen Ladehemmungen1. So gibt es auch in diesem Abschnitt hohe Verluste: von 10 Mann werden 2getötet und 6 schwer verletzt. Der gesamte Zug hat bei einer Stärke von 44 Mann 11 Tote und 11 Ver-letzte. Unter den Toten ist auch Lt. Lombaers. Zug 10 (Lt. Bossaert) liegt links und rechts direkt vor der Brücke. Die Besatzungen der südlich der Straßegelandeten Lastensegler griffen die Belgier sofort mit Handgranaten an. Beim Granatwerfertrupp (Sgt.Leemanns) brach gleich zu Beginn des Angriffs Panik aus. Unter dem Schutz von Nebelkerzen waren dieFallschirmjäger an die Stellung gekommen, warfen Handgranaten und rollten den Graben von beiden Sei-ten auf. Innerhalb von 10 Minuten waren von den 8 Mann des Trupps fünf gefallen und einer schwer ver-letzt. Vom gesamten Zug fielen von 44 Mann 24, darunter der Zugführer und 3 Gruppenchefs. Bei der ander Höhe 85 gelegenen Fla-M.G.-Stellung sah es nicht anders aus. Von den 8 Mann waren 4 Gefal-len und 2 schwer verletzt, darunter der Chef der Stellung.Zug 11 (Sgt. Ballet) steht rund 500 Meter hinter Zug 10. Noch immer waren sie in der Annahme, dassdie Deutschen auf der anderen Kanalseite wären. Erst Jammaers klärte ihn auf. Er hatte seinen Ge-fechtsstand nicht mehr erreichen können. Kurz darauf werden sie von zwei Fallschirmjägertruppsangegriffen. Sgt. Ballet und sein M.G.-Truppführer Burgun werden schwer verletzt, ebenso wie vieleZivilisten. Sie waren aus ihren Häusern geflüchtet und hatten z.T. mit Kindern und Säuglingen imGraben Zuflucht genommen. Von den folgenden Bombardements zermürbt, entschied Bautil (erhatte den Zug übernommen), seine beiden Südgruppen in einen Bauernhof zu verlegen. Dort wur-den die Männer später von Fallschirmjägern überrascht und gefangen genommen.

7.5. Kampf um die Bunker

Der Trupp 2 um Oberjäger Ellersiek war etwa 50 Meter neben dem Brückenbunker N niedergegan-gen. Die Unverletzten befreien sich aus dem Wrack des Seglers. Aus dem dicht neben dem Bunkerstehenden Gasthaus und zwei Nebenhäusern wurden sie beschossen. Der Trupp kroch in vollerDeckung an das Gasthaus heran und sprengte es mit zwei Kisten Granatwerfermunition in die Luft.Durch den Detonationsdruck fällt es restlos in sich zusammen und begräbt einige Carabiniers desZuges 10 (Bossaert) unter sich. Zwei Mann können sich zum Bunker retten, darunter Lt. Bossaert,der vom Rest seines Zuges abgeschnitten wurde. Beim Bunker räumt die Besatzung gerade die äu-ßeren Stellungen. Gemeinsam flüchten sie hinter die Betonmauern. Im Umfeld des Bunkers werdendrei weitere Häuser durch die Trupps Toschka, Wiese und Ellersiek gesprengt.

7. Veldwezelt

102

1 Erst Anfang 1940 wurde das Mausergewehr M. 1889 gegen neue Modelle ausgetauscht. Eine detaillierte Unterweisung war nochnicht bei allen Einheiten durchgeführt worden. Dazu gab es technische Schwierigkeiten. Nur 10% der Waffen waren voll funk-tionstüchtig. Das Problem war bereits während einer Schießübung festgestellt und gemeldet worden. Eine daraufhin angefordertePrüfung durch einen Waffentechniker hatte bisher nicht stattgefunden.

Leseprobe

Bunker „N“Unterdessen hatte Cornée erfolglos versucht, seine Vorgesetzten in Lanaken zu erreichen. Auch vonder Gegenstelle will Leutnant Boijen die Besatzung von Veldwezelt benachrichtigen, doch die Ver-bindungen zum Bunker N sind bereits abgerissen. Boijen erreicht nur Bunker C, aber dort sind dieVerteidiger bereits in Panik verfallen. Sie können ihm noch vom erfolgten Angriff berichten undmitteilen, dass sie eine Reihe Verletzter haben. Dann bricht auch diese Verbindung zusammen. Drü-ben bei Vroenhoven telefoniert er noch zweimal mit Lt. Cusseniers von der 5. Kp./18. Regiment,bevor er endgültig verstummt: die Kaserne erhält mehrere Bombentreffer. Dabei wird der Füh-rungsstand vollkommen zerstört. Kapitein-Commandant Henri Giddelo und weitere 20 Grenz-wächter kommen um. Das Ereignis ist um so tragischer, weil Giddelo - hoch dekorierterWeltkriegsteilnehmer und mit seinen 46Jahren ein erfahrener Offizier - bei voran-gegangenen Inspektionen bereits daraufhingewiesen hatte, dass sein Führungs-stand gegen Luftangriffe vollkommen un-geschützt sei. Es gab weder einen Füh-rungsbunker noch einen festen Unter-stand. So blieben nach seinem Tod die Grenz-wächter bei den Brücken auf sich alleingestellt. Der Sprengbefehl wurde nicht ge-geben. Cornée versucht, beim Fort EbenEmael und der Brücke Vroenhoven anzu-rufen - auch hier Stille.

Jetzt greift Trupp Ellersiek den Bunkervon der ungesicherten Rückseite an. Drin-nen verteidigte man sich so gut es ging:Handgranaten wurden durch die Rohrenach außen geworfen und die Brücke mitdem M.G. aus den Scharten bestrichen.Nach Westen schossen sie durch dieschmalen Schlitze der Dachkuppel. Dochdie Fallschirmjäger kamen heran und

7. Veldwezelt

103

Zerstörte Gehöfte vor dem angrenzenden belgischen

Grabensystem

Brückenbunker „N“

Leseprobe

waren bald im toten Winkel. Ladungen wurden in die Handgranatenrohre geschoben, mit geball-ten Ladungen von 3 und 20 Kilogramm die Scharten angegriffen. Flammen schlugen ins Bunkerin-nere. Gleichzeitig drangen Jäger durch die ungesicherte Außentür in den Bunker ein und rissen dieSprengkapsel aus dem Zündkasten. Vom Angriff überrascht, war es Kp. Cornée nicht mehr gelun-gen, die Zündung scharf zu machen. Mit einer geballten La dung wird die innere Panzertür aufge-sprengt. Anschließend werden 3 Sprengladungen á 20 kg in den Bunker geworfen. BereitgestellteMunition explodiert und verwüstet den Bunker vollkommen, die Decke bricht teilweise zusammen.Bis auf einen kommen alle Männer der 13-köpfigen Besatzung um. Nur Grenzwächter Willem Vran-ken entkommt als einziger aus dem Bunker, wird aber in der Tür von einer Garbe erfasst und neun-mal getroffen. Er überlebte schwer verletzt.

Bunker „C“Während das Feuergefecht in vollem Gange war, kletterten einigeMänner um Feldwebel Arpke (Trupp 1) mit Drahtscheren und an-derem Pioniergerät in das Trägergerüst der Brücke hinunter und be-seitigten die Zündverbindungen und Reservezündleitungen zu denSprengladungen, die in den Kammern bereitlagen. Dabei fielen zweiMänner durch Feuerstöße vom westlichen Brückenende. Nachdemalle Zündvorrichtungen demontiert und ins Wasser geworfen waren,griff der Trupp den Bunker C am Fuß der Brücke an. Die Besatzungwurde von der 6. und 8. Kp./2. Carabiniers (Zugführer Ss.Lt. Re-connu) gestellt. Als die Segler landeten, lagen Bunkerchef Sgt. Le-moine, ein Korporal und 14 Männer auf der Böschung. Von Cornéewaren sie über die bevorstehende Sprengung unterrichtet wordenund hatten sicherheitshalber den Bunker verlassen. Aber sofort nachder Landung hatten Fallschirmjäger das Feuer auf sie eröffnet unddie Belgier hasteten in den Bunker zurück. Die äußere Tür zur Luft-schleuse konnte auch hier nicht verschlossen werden. Fallschirmjägerkamen heran und sprengten die südliche Scharte auf. Zwei Männerwerden verwundet, ein M.G. unbrauchbar. Eine deutsche Brandgra-

nate landete inmitten von 4 Kisten Mineralwasser, das bei der Explosion verdampfte und so denAusbruch eines größeren Brandes verhinderte. Ein Soldat zog sich aber schwere Verbrennungenzu. Durch geballte Ladungen verklemmten die inneren Panzertüren. Wegen der starken Rauchent-wicklung zogen sich alle in die untere Etage zurück.

7. Veldwezelt

104

Die belgische Besatzung beim Verlassen des Bunkers CQuelle: Bundesarchiv, Bild 146-1974-061-017/o.Ang.

Feldwebel Helmut Arpke, dem am13. Mai 1940 für seinen Einsatzbei Veldwezelt das Ritterkreuz

verliehen wurde

Leseprobe

Nun gab es kein Entkommen mehr: der Bunker hatim Untergeschoss keinen Ausgang. Mittels Hand-granaten wollten sie die Angreifer abwehren, dochzu ihrem Entsetzen mussten sie feststellen, dass inden Kisten zwar die Granatkörper lagen, die Zün-der aber fehlten. So waren sie gegen die von hintenkommenden Angreifer praktisch wehrlos. Miteinem Fallschirmjäger konnten sie Kontakt aufneh-men. Er erkundigte sich nach den Verwundetenund sagte, dass man sie später holen würde. Dochsie wurden einfach vergessen und warteten denganzen Tag. Am Abend hegten sie die Hoffnung, imDunkeln entwischen zu können. Das eigene Artille-riefeuer machte diese zunichte und am Morgen hör-ten sie schweres Gerät über die Brücke rollen. Erstgegen Mittag werden sie von den Deutschen zurÜbergabe aufgefordert. Bei der Kapitulation wur-den sie von einem deutschen Kamerateam gefilmt.

7.6. Errichtung des Brückenkopfes

Nachdem alle Trupps innerhalb der ersten 10 Minu-ten ihre Stellungen eingenommen hatten, errichteteAltmann 150 Meter westlich der Brücke in einem Graben seinen Gefechtsstand mit der Funkstation.Toschka, Pohlmann und Arpke organisierten in ihren Abschnitten planmäßig die befohlene Verteidi-gung und nahmen mit dem Sturmgruppen-Gefechtsstand Verbindung auf. Bereits ab diesem Zeitpunktwar eine zentral geleitete Abwehr möglich. Um 5.35 Uhr - eine Viertelstunde nach Landung - setzt Alt-mann seinen ersten Funkspruch an Hauptmann Koch ab: „Sturmgruppe Stahl: Objekt genommen!“Die Kanalbrücke war unzerstört erobert worden. Der massive Einsatz von Fliegerkräften war dabeinicht notwendig gewesen. Die Fallschirmjäger konnten binnen einer halben Stunde fast alle Stellungenan der Brücke übernehmen und sich zur Verteidigung einrichten. Die Belgier waren nur zu kleineren,eher sporadischen Gegenangriffen in der Lage gewesen, die sämtlich zurückgewiesen wurden.

Eine Dreiviertelstunde nach den Schleppzügen war der Reservezug unter Leutnant Ringler mit sechsJu 52 von Butzweilerhof in Richtung der drei Brücken gestartet. Ihnen folgten die He 111 mit Nach-schub. 6.15 Uhr werden die Springer des s.M.G. Halb-Zuges Ringler (24 Mann) aus zwei Ju 52 in 100Metern Höhe südlich der Brücke abgesetzt. Die Jäger an der Brücke gaben ihren Kameraden Feu-erschutz aus allen verfügbaren Waffen. Trotzdem werden die Flugzeuge und die wehrlos an denSchirmen hängenden Männer beschossen. Beim ersten Springer des zweiten Flugzeuges (wahr-scheinlich Alfred Erdrich) öffnete sich der Schirm nicht und er fiel in den Tod, der zweite wurde beider Landung schwer verwundet. Oberjäger Hubert von der Ruhr sprang als dritter und wurde kurzvor der Landung beim „Kip van Hees“ von M.G.-Kugeln tödlich getroffen. Das Kip liegt ca. 750Meter südlich der Brücke und wurde mit dem beim Kanalbau angefallenen Abraum künstlich ge-schaffen. Mit einer Höhe von ca. 6-8 Metern über Feldniveau in exponierter Lage war es sofort in dasVerteidigungskonzept einbezogen worden. Die darauf liegenden Stellungen waren mit M.G.-Ne-stern gespickt. Im Vorfeld stehen 4,7 cm-Pak in Stellung. Die Verteidiger mit den Gruppen der Ser-geants Schaumans und Devalkeneere waren zwar die Reserve des 18. Linienregiments, griffen abersofort die gelandeten Fallschirmjäger an. Sie konnten ihren gut organisierten Widerstand so langeaufrecht erhalten, bis sie von deutscher Artillerie gezielt beschossen und von Stukas angegriffenwurden. Bei einem dieser Angriffe wurde eine Ju 87 durch die belgische Fliegerabwehr abgeschos-sen und stürzte am anderen Kanalufer ab1.

7. Veldwezelt

105

Die „fliegende Artillerie“: Sturzkampfbomber Ju 87

1 Nach Ron Pütz war es entweder die Maschine von Fw. Herden/Gefr. Fischer - 9./Stuka-Geschwader 2 oder die der Uffz. Al-brecht/Bussenius - III./Stuka-Geschwader 77

Leseprobe

Ein abgesetzter s.M.G.-Trupp landete 1.000 Meter zu weit westlich. Glücklicherweise war er an stra-tegisch günstiger Stelle niedergegangen und konnte die Belgier in ihrer Flanke angreifen. Auch dievor der Brücke Gelandeten nahmen unter Feuer ihre Waffen aus zwei Behältern und säuberten dasvor ihnen liegende Grabenstück. Sofort werden das s.M.G. und zahlreiche eroberte Waffen gegenden Feind in Stellung gebracht. Beide s.M.G. saßen weit vom eigentlichen Brückenkopf und störtendurch ihr gut liegendes Flankenfeuer erheblich und verhinderten so Angriffe aus dieser Richtung.

Die Belgier haben punktuell Widerstand organisiert und tragen ab 6.30 Uhr vereinzelte Gegenan-griffe aus Veldwezelt und auch mit etwa 40 Mann vom Kip aus vor, werden aber abgeschlagen undmussten sich zurückziehen. Grund dafür waren Granateinschläge der eigenen Artillerie, die zu nahean ihren Positionen lagen. Verwirrend für beide Seiten waren aufsteigende Leuchtkugeln: die Bel-gier schossen „Rot“, wenn die Artillerie zu kurz schoss, „Grün“ wenn das Artilleriefeuer zu weit lag.Auf deutscher Seite bedeuteten grüne Signale „Objekt gesichert“ und Rot stand für „Angriff fehl-geschlagen“. Da beide Seiten Leuchtsignale verwendeten, wusste bald niemand mehr, was eigent-lich Sache war.

Wenig später werden die Artilleriestellungen des A.R. 20 bevorzugte Ziele der Stuka. Die rückwär-tigen Batterien sind mit den Beobachtern über Feldtelefone verbunden. Kurz nach Angriffsbeginnwurden sie erstmals von Stukas angegriffen, ohne größere Ausfälle zu erhalten. Die Geschütze derdrei flankierenden Artilleriegruppen beschießen von Veldwezelt und Vroenhoven aus weiterhindas Fort und die Brücken, die bereits eingenommen sind. Weitere Ziele sind die Stellen, an denensich deutsche Verbände anschicken, die Maas und den Albert-Kanal zu überschreiten. Gegen 9.00Uhr werden die I. und IV. Abteilung/A.R. 14 (Korpsartillerie) der 7. I.D. unterstellt. Doch die Be-fehlsübermittlung und Zieleinweisung erfolgt nur schwerlich: die Mehrzahl der Feldkabel sind in-zwischen zerstört und bei den seltenen Funkgeräten sind die Batterien defekt. Die Kommandantenmüssen Kradmelder einsetzen, um die Befehle zu übermitteln. Besonders schwer hat es die vorge-schobene 4. Batterie unter Kap.-Cdt. Dalcq im Ort. Von Beginn an ist sie vom Rest des eigenen Re-giments abgeschnitten. Verbindung besteht nur noch zum H.Qu. des 2. Carabiniers, zu dessen II.Bataillon und zum Kommandanten der Radfahrer/17. I.D. In der nächsten Angriffswelle schaltendie Stuka gezielt die Artillerie-Beobachter und Vermittlungsstellen aus. Die Artillerie ist nahezublind. Deshalb erreichte die Artillerievorbereitung für den gegen 9.00 Uhr geplanten Angriff nichtihre erhoffte Wirkung.

7. Veldwezelt

106

Brückenbunker „N“.Davor die beiseite geräumtenC-Elemente

Leseprobe

7.7. Festigung des Brückenkopfes

Der Brückenkopf war genommen, die belgischen Stellungen im Umkreis von rund 400 Metern zurBrücke gesäubert. Nur einzelne Widerstandsnester konnten noch bis gegen 9.00 Uhr halten, müssen sichaber ohne Munition und Befehle dem Druck der Angreifer beugen und gehen in Gefangenschaft.Zwischenzeitlich - zeitweise unter Beschuss - waren mit Beteiligung gefangener Belgier alle Sperrenan den Brückenzufahrten durch den Trupp Arpke beseitigt worden.Gegen 9.00 Uhr beginnt der erste größere und zusammenhängend vorgetragene Infanterieangriff ausdem Ort Veldwezelt heraus. Sofort wird Luftunterstützung angefordert und Fliegersichttücher aus-gelegt. Gerade rechtzeitig flogen die Stukas an und warfen ihre Bomben zielgenau in die erkanntebelgische Bereitstellung. In der geballten Feuerkraft aus allen Waffen und der Luftunterstützungbricht dieser Angriff im Anfangsstadium zusammen. Ab der Zeit hält die Luftwaffe alle weiterenAngriffsversuche nieder. Auch die in der Umgebung der Brücke getarnt liegenden PaK 47 wurdendurch Präzisionsabwürfe zerstört. Nur aus einzelnen Häusern in Veldwezelt und den Stellungen aufdem Kip van Hees schossen noch M.G. und zwei Schnellfeuerkanonen. Deshalb fordert Altmann beider 2. Batterie Aldingers gezieltes Feuer an: „Erbitten Feuer auf Ziel 73, Feindansammlung.“1 Balddarauf setzt das Feuer der Flak-Abteilung Aldinger ein. Die Acht-Acht beschießen zielgenau die be-nannten M.G.-Stellungen; die Kanonen am Kip van Hees wurden durch Volltreffer vernichtet.Wenig später schaltete sich die belgische Artillerie massiv ins Gefecht ein und belegte alle Brük-kenköpfe mit schwerem Geschütz- und Mörserfeuer. Erneut musste Altmann 9.30 und 9.40 Uhr dieStukas anfordern. Belgische Artilleriebeobachter wurden von den Fallschirmjägern erkannt undausgeschaltet, die Stukas belegen in mehreren Angriffswellen die Geschützstellungen mit Bomben.Kurz vor 10.00 Uhr griff auch die 1. Batterie der Abt. Aldinger ins Gefecht ein.

Am späten Vormittag erreichen die ersten Pioniere der 3./Btl. z.b.V. 100 mit einem s.M.G. Halb-Zug und zwei schweren Granatwerfern die Brücke. Sie hatten in Maastricht einige Fahrzeuge undKarren requiriert und sind von einem Jäger, den Altmann nach Maastricht geschickt hatte, nachVeldwezelt gelotst worden. Kurz hinter dem Zollhaus werden sie von Fallschirmjägern förmlichzum Halt gezwungen. Keinen Moment zu früh, denn die Brücke wird gerade wieder vom „Kip“ ausunter M.G.-Beschuss genommen. Sofort werden die eigenen Waffen in Stellung gebracht und gegendie Belgier eingesetzt, deren Feuer fast augenblicklich nachlässt. In der Lageeinweisung bestätigt Alt-mann, was die Pioniere selbst schon wahrgenommen haben: der winzige Brückenkopf, den die Fall-schirmjäger nun schon fast sechs Stunden halten, hat gerade einmal den Radius von rund 400 Meternnach Westen. Links der Brücke verläuft die Kampflinie in kaum mehr als 50 Metern Entfernung.Nur 200 Meter entfernt liegen die Belgier in ihren Gräben. Dahinter liegt eine erste und noch wei-ter im Südwesten, eingeschlossen und abgeschnitten, eine zweite Gruppe der Fallschirmjäger, diezu weit ins Feingebiet abgetrieben wurde. Dazwischen verstreut, quasi im Niemandsland und un-erreichbar für beide Seiten, liegen einige der mit Fallschirmen abgeworfenen Nachschubbehälter.Rechts der Straße halten Fallschirmjäger einen Graben, in dem sich gleichzeitig die Belgier in klei-nen Widerstandsnestern eingeigelt haben. Nachdem sie sich vom ersten Schock erholt hatten lei-sten sie nun ausdauernden Widerstand. Sofort wird der 3. Zug (Kolwig) links der Brücke in die Verteidigung eingeschoben. Von einem An-griff gegen die belgischen Stellungen wird mit Rücksicht auf die verworrene Lage und die dahintereingeschlossen liegenden Fallschirmjäger bewusst abgesehen. Im Norden dagegen soll der 2. Zugdie Gräben besetzen, die Widerstandsnester niederkämpfen und die Belgier in Richtung Veldwezeltzurückdrängen. Gleichzeitig säuberte der Zug die vordersten Häuser, an denen die Gräben zusam-menliefen. So wird nach und nach eine geschlossene Verteidigungslinie geschaffen und der Brük-kenkopf stabilisiert. Nach seinem Eintreffen geht der 1. Zug auf der schmalen Anhöhe am Kanalnördlich der Brücke in Stellung und nimmt das in einer flachen Senke liegende Dorf Veldwezeltunter M.G.-Feuer. Der Brückenkopf ist endgültig gesichert, doch ein größerer Angriff ist angesichtsder wenigen Kräfte unmöglich. Lediglich Gefechtsaufklärung wird mit verstärkten Spähtrupps un-ternommen und die Häuser entlang der Straße nach versprengten Belgiern durchsucht.

7. Veldwezelt

107

1 Nach Beschreibung in der Zielliste „Wegekreuz und Umgebung 500 m südwestlich Veldwezelt. Einschießziel: Wegekreuz“.

Leseprobe

Doch die hatten sich bereits weit zurückgezogen. Bis zur Kreuzung mit der Straße Lanaken-Vroen-hoven - ca. 1 Kilometer westlich der Brücke - war das Areal feindfrei. Jetzt konnten auch die bishereingeschlossenen Fallschirmjäger aus ihrer misslichen Lage befreit und zur Brücke gebracht werden.

Gegen Mittag nahmen die Belgier die Brücke wieder unter schweres Feuer, das aber nach einemweiteren Stuka-Angriff sofort abebbte. Die Reste der 6. Kompanie gehen langsam zurück. Gegen12.00 Uhr erhält auch der schon stark von Ausfällen gezeichnete Zug 11 Befehl, westlich der Straßenach Lanaken eine neue Stellung zu besetzen. Ähnlich schlimm ist die Lage der Artilleristen umDalcq (4. Batterie). Aus den Brückenstellungen werden sie mit M.G. unter Feuer genommen. Diebelgische Infanterie war nicht in der Lage, ihre Artillerie zu entsetzen. Die Kanoniere versuchten des-halb im direkten Schuss, ihre Gegner auszuschalten, was aber wegen der kurzen Entfernung un-möglich war. Die Männer vom Btl. z.b.V. 100 hatten sich bis zum Ortsrand Veldwezelt vorgearbeitetund in Kellern angrenzender Häuser Deckung gefunden. Kommandant Dalcq entschließt sich daherzum Stellungswechsel, auch weil er eine Feueranforderung aus Briegden erhalten hat.

12.57 Uhr erreicht ein deutscher Artilleriebeobachter vom II./A.R. 93 die Brücke und bezieht einenVB-Posten. Er dirigiert das Artilleriefeuer seiner Abteilung auf Veldwezelt und die Straße nach Vro-enhoven, auf der sich die Belgier gerade zum Angriff bereit stellten. Die Granaten gehen mitten indiesem Aufmarsch nieder. Nach und nach kommen weitere kleine Infanterietrupps aus Maastrichtbei der Brücke an. Sie werden sofort in die Abwehrfront eingereiht. Im Laufe des Nachmittagskommt noch mehr Infanterie. Teile der 6. Kp./S.R.12 und 7. Kp./S.R.33 erreichen auf Krädern denBrückenkopf. Doch sie erhalten sofort schweres Feuer aus dem nördlichen Betonbunker D am West-ufer. Mit eigener PaK wird er unter Feuer genommen und von einem Stoßtrupp des 1. Zuges vomBtl. z.b.V. 100 unter Lt. Wehrhahn zum Schweigen gebracht. Nach Kontaktaufnahme mit den In-fanteristen des Schützenregiments gehen sie gemeinsam gegen die Belgier vor und drängen sie zumWestausgang Veldwezelts zurück. Rund 150 Gefangene werden eingebracht. Links der Brücke grei-fen Jäger die Stellungen am Kip an, werden aber abgewiesen. Dabei verfingen sich 4 Mann im Sta-cheldraht und geraten kurzzeitig in belgische Gefangenschaft. Unterdessen wird die eigene Feuerkraft im Brückenkopf verstärkt, 3,7 cm-PaK und Granatwerferwerden vorgebracht. 16.30 Uhr kann Altmann an Koch melden, dass eigene Infanterieverstärkungin Kompaniestärke eingetroffen ist. Der Brückenkopf war mittlerweile rund 1 Kilometer nach We-sten ausgeweitet worden. Die Männer des Schützenregiments haben die Stellungen südlich derBrücke übernommen, während jetzt die gesamte 3. Kp./z.b.V. 100 den Norden sichert.

7. Veldwezelt

108

8,8 cm FlaK der Abteilung Aldinger

Leseprobe

Am späten Nachmittag formieren sich die Belgier erneut zum Angriff, dieses Mal mit vier leichtenPanzerfahrzeugen T-13 (Zug Ss.Lt. Bailleux von der 7. Division). Die 7. Divison hatte Oberst Longbereits vor Stunden Unterstützung durch Panzer zugesagt und in Marsch gesetzt. Beim Grenzpunkt96 war ein Treffen mit einem Melder vom Regiment vereinbart, der sie nach Veldwezelt führensollte. Doch Stukas verhinderten das Zusammentreffen und verzögerten die Operation. Inzwischenhatten die Fallschirmjäger den Aufmarsch erkannt, so dass um 17.15 Uhr Altmann funkte: „Erbittensofort Stuka-Unterstützung, da feindliche Panzerwagen bei Ort Veldwezelt in Sicht.“ Dieses Mal muss ihmKoch eine abschlägige Mitteilung machen. Die Stukas können nicht kommen und Altmann soll diePanzer mit Pz.-Büchsen und 3 kg-Ladungen abwehren. 17.30 Uhr funkte Koch selbst noch einmalan das VIII. Fl.K.: „Erbitten Stuka-Angriff auf Veldwezelt und Infanterie-Stellungen 400 m hart nördlichder Kanalbrücke bei Stahl.“ Die Männer um Altmann übernahmen selbst die Initiative. Mit einer er-beuteten belgischen PaK werden zwei der Panzerwagen zerstört, der Angriffsversuch im Keim er-stickt. Damit waren die laufenden Gegenangriffe des Feindes gestoppt worden.

Händeringend warten die Fallschirmjäger auf weitere Truppen. Koch kann an Altmann um 17.40Uhr jedoch nur durchgeben: „Befehl an Stahl: Unbedingt durchhalten. Eigene Truppen kommen so schnellsie können. Die Maas-Brücken sind gesprengt, deshalb Aufenthalt der schweren Waffen. Koch.“ Die Massedes Schtz.Rgt.33 mit dem II. Bataillon hatte erst gegen 17.00 Uhr die zerstörten Maasbrücken er-reicht und geht um 18.30 Uhr über den Fluss. Mit requirierten Bussen und Fahrrädern gelangen dieMänner in den Raum westlich von Wolder (Wilre).

Ab 18.00 Uhr begann die belgische Artillerie wieder gegen die Brücke zu feuern. Die Kanonade zogsich bis gegen 20.30 Uhr hin, wegen der bereits am Morgen ausgefallenen Beobachter jedoch ohnebedeutenden Erfolg. Zu der Zeit waren Teile des Schtz.Rgt.33 in Bataillonsstärke schon über dieBrücke hinaus gestoßen, hatten das Vorgelände besetzt und eine Starke Abwehr aufgebaut. DerBrückenkopf kann erweitert werden. 21.30 Uhr ist die Brücke endgültig durch Infanterie gesichert,der Vormarsch kann mit gepanzerten Truppen fortgeführt werden. Oberleutnant Altmann über-gibt den Befehl an den Führer des II./S.R. 33, Major Dr. Püschel. Anschließend werden die Männerder Gruppe Stahl herausgezogen und nach Maastricht zurückverlegt, wo sie gegen 22.30 Uhr imSammelquartier eintreffen. Die Verluste der Gruppe Stahl betrugen 8 Tote und 14 Schwer- so wie 16Leichtverwundete. An Beute brachte die Sturmgruppe über 200 Gefangene, 4 Pak, 15 s.M.G., 20le.M.G., 11 le.Gr.Wf., 150 Gewehre und Munition ein.

Die Kämpfe an der Brücke dauern indessen auch über Nacht an. In kleineren Gruppen haben sichdie Belgier verschanzt und leisten noch immer Widerstand. So auch die 4. Batterie.

7. Veldwezelt

109

Gräber der gefallenen Fallschirmjäger in Veldwezelt.Später erfolgte die Umbettung

auf den zentralen SoldatenfriedhofYsselsteyn in den Niederlanden

Leseprobe

Sie sollte von den 2. Carabiniers zwar entsetzt werden, doch der Befehl vom Korps kam beim Regi-ment nie an. Ohne Munition und Nachschub gibt Kommandant Dalcq die Stellung auf und sucht mitseinen verbliebenen Männern Schutz in den umliegenden Häusern. In der Nacht versucht er aus-zubrechen. Mit den Geschützen setzt sich die Kolonne gegen 2.30 Uhr nach Moperdingen in Bewe-gung. Doch schon nach 1,5 Kilometern kommt es zu einem Feuergefecht mit den deutschen Spitzen.Kommandant Dalcq und weitere 5 Männer fallen, fast alle anderen werden gefangen genommen.Nur wenige können in die Dunkelheit entkommen. Dieser tragische Tag endete für die Batterie mit17 Toten und zahlreichen Verletzten.

7. Veldwezelt

110

Leseprobe

7.8. Der 11. Mai 1940

Die 3. Kp./z.b.V. 100 war am Morgen aus der Verteidigung herausgelöst und nach Maastricht rück-verlegt worden. Das II. Btl./S.R.33 schaltet bis zum frühen Morgen die im Brückenkopf verbliebenenWiderstandsnester aus. Die meisten Belgier erkannten ihre aussichtslose Lage und kapitulierten amMorgen und in den Mittagsstunden, darunter die Besatzungen der Bunker D und B1. Beide waren soweit von den Brückenobjekten entfernt, dass sie keine unmittelbaren Angriffsziele waren. Bunker B1hatte am Vortag in die Kämpfe eingegriffen, als deutsche Truppen bereits die Brücken überquerten.Jedoch mit wenig Erfolg, da die Entfernung zu groß war. Daraufhin war er von FlaK der Abt. Aldin-ger beschossen worden, die die Scharten zerstörten. Der Bunker war isoliert. In der Nacht nistete sichein deutscher Trupp in der Böschung ein und verhinderte jeden Ausbruchsversuch durch gezielteSchüsse auf die Eingangstür und Scharten. Erst gegen 13.00 Uhr griffen sie den Bunker von hinten an,der den Verteidigern keinerlei Möglichkeit zur Abwehr gab. Sie zündeten eine Ladung an der Treppe.Dies führte im Angesicht der aussichtslosen Lage zur sofortigen Kapitulation der Besatzung.

Aus den am Vortag eroberten Brückenköpfen heraus geht die Infanterie der 4. Panzerdivision - II.und III. Btl./S.R.33 - gegen 7.15 Uhr zum weiteren Angriff über, der wieder stark von der Luftwaffeunterstützt wird. Angriffsrichtung ist Bilzen, dann die Straße Bilzen - Tongeren. Dort sollten sie dieHöhen nehmen und weiter in Richtung Westen vorgehen. Das II. Bataillon/S.R. 33 geht an der rechten Flanke entlang der Bilzerbaan in Richtung Mopertin-gen vor. Die noch haltenden Stellungen des 2. Regiments Carabiniers werden umgangen, im Rückenangegriffen und aufgerieben. Seine Reste ziehen sich in Richtung Mopertingen zurück oder gehenin Gefangenschaft. Gegen 8.40 Uhr erreicht das Bataillon Rosmeer. Dort liegt der Gefechtsstand derIII./belg. A.R. 20 und die Unterstützungsgruppe für das 2. Carabniers unter Major Renson. Der or-ganisiert sofort den Widerstand, doch die Angreifer kommen näher. Renson befürchtet einen Angriff in seiner ungeschützten Flanke und den Verlust seiner 3 Batterien.Er entscheidet gegen 10.00 Uhr den Rückzug in Richtung der vorgesehenen Auffangstellung beiBerg. Die 5. Batt. der II./A.R. 20 soll ihn decken und gleichzeitig das 2. Carabniers unterstützen.Doch angesichts der Übermacht war ein Rückzug unmöglich geworden und Renson entschied, denKampf einzustellen und die Geschütze zu zerstören.Das III./S.R. 33 dreht nach Südwesten ein. Bei Hees stößt es jedoch auf starken Widerstand der6./18. Linie (siehe Kapitel Vroenhoven). Die 9. Kompanie, die den Hauptangriff vorträgt, kann die bel-gischen Stellungen erst nach zweistündigem schwerem Kampf nehmen. Dabei hat sie 4 Gefalleneund 10 Verwundete.

7. Veldwezelt

111

Deutsche Panzer rollenam 11. Mai über die Brücke

Quelle: Bundesarchiv, Bild 146-1974-061-019/o.Ang.

Leseprobe

Die 11. Kompanie hat noch einmal 2 Gefallene. Erst als gegen 9.45 die ersten schweren Panzerver-bände der Panzerbrigade 5 eintreffen, geben die Belgier auf. Die deutschen Panzer stoßen in dieLücke zwischen 2. Carabiniers und 18. Linie, nehmen Lafelt und dringen weiter nach Westen vor.Das 18. Linienregiment zieht sich so weit zurück, dass die Flanke zum rechts neben ihm stehenden2. Regiment Grenadiers auf eine Länge von rund 9 km entblößt wird. Die Front bricht zusammenund die deutschen Verbände kommen schnell voran. An der Brücke übernehmen Einheiten desHeeres und der FlaK-Artillerie gemeinsam die Sicherung des Objekts. Zur Abwehr von Angriffenalliierter Bomber geht FlaK entlang des Kanals in Stellung. Bis nach Vroenhoven steht alle 50 Meterein Geschütz, meistens Kaliber 2 cm auf Selbstfahrlafetten.

7. Veldwezelt

112

2-cm-FlaK auf Selbstfahr-lafette sichert bei Veldwezeltvor FliegerangriffenQuelle: Bundesarchiv, Bild 146-1984-068-12A/o.Ang.

Panzer des Regiments 35 an der Zufahrt zur Brücke. Daneben verlassen Flüchtlingedas zerstörte DorfQuelle: Bundesarchiv, Bild 146-1985-037-23A/o.Ang.

Leseprobe

In den Kämpfen um Veldwezelt wurden bei den Belgiern 116 Tote und rund 400 Gefangenegezählt. Auch die Zivilbevölkerung hatte zu leiden: 35 Tote und 45 Verwundete waren zu beklagen.

7. Veldwezelt

113

Der belgische Soldatenfried-hof in Veldwezelt

Leseprobe

Anhang XI

269

Quellenverzeichnis

Archivalien und DokumentensammlungenHubatsch, Walther: Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939-1945; Bernard & Gräfe, Bonn 1982 (2. Auflage)IMG - Internationaler Militärgerichtshof Nürnberg (Hrsg.): Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vom

14. November 1945 - 1. Oktober 1946; Amtlicher Text in deutscher Sprache; Nürnberg 1947Jacobsen, Hans-Adolf: Dokumente zum Westfeldzug 1940; Musterschmidt-Verlag, Göttingen 1960L.-Inspektion für Flugsicherheit und Gerät: Bericht Nr. 8, Halbjahresbericht Januar - Juni 1938; IV. Teil Segelflug,

Reichsluftfahrtministerium 1938Sturmabteilung Koch: Abschrift Kriegstagebuch (1942) mit Kampfaufträgen, Gefechtsberichten, Funkkladde, Ge-

fallenenübersicht im Bestand des Bundesarchiv - Abteilung Militärarchiv Freiburg, Signatur RL 33/97 Uhlich, Werner: Deutsche Decknamen des II. Weltkrieges; Vowinckel, Berg a. See 1987

Zeitgenössische Literatur„Der Adler”; Hrgg. vom Verlag August Scherl, Berlin, unter Mitwirkung des RLM, Heft 11 vom 28.05.1940„Feldzug in Polen“; Sonderdruck der Zeitschrift ‚Deutsche Infanterie’, Deutscher Verlag Berlin, September/Ok-

tober 1939„Holland - Grieben Reiseführer“; Grieben-Verlag, Berlin 1934„Die Kämpfe der 3.(mot)/Inf.-Batl. z.b.V 100 in Holland, Belgien und Frankreich“; Erinnerungsbuch, ohne Ort Weih-

nachten 1940„Signal“; Sonderausgabe der Berliner Illustrierten Zeitung, Deutscher Verlag Berlin, Nr. 4-1940„Vooruit“; Den Haag, 4.11.1939 Altenstadt, Hans-Georg: Unser Weg zum Meer; Verlag Die Wehrmacht, Berlin 1940Frank/Friese/Graf/Hintzmann/Kabisch: Unser Kampf in Holland, Belgien, Flandern; Brudman Verlag, München

1941Gericke, Walter: Fallschirmjäger hier und da; Schützen-Verlag, Berlin 1941 Hesse, Kurt: Über Schlachtfelder vorwärts! Mit dem siegreichen Heer durch Frankreich 1940; Wilhelm Limpert-

Verlag, Berlin 1940Oberkommando des Heeres (Hrsg.): Denkschrift über die belgische Landesbefestigung; Berlin 1.10.1941Oberkommando der Wehrmacht: Sieg über Frankreich; Zeitgeschichte-Verlag Wilhelm Andermann, Berlin 1940Rossmann, Karl: Kampf der Pioniere; Zentralverlag der NSDAP, Berlin 1943Strohmeyer, Kurt: Stukas; Verlag Die Heimbücherei, Berlin ohne Jahr

Allgemeine Quellen„Beknopt overzicht van de krijgsverrichtingen der Koninklijke Landmacht 10-19 mei 1940“; Publicatie samengesteld bij

Sectie G8 van den Generalen Staf, Leiden 1947Abshagen, Karl-Heinz: Canaris, Patriot und Weltbürger; Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1949Absolon, Rudolf: Die Wehrmacht im Dritten Reich; Schriften des Bundesarchivs (hier Band IV - 5.2.38-31.8.39)Austermann, Heinz: Von Eben Emael bis Edewechter Damm; Verlag der Fallschirm-Pionier-Gemeinschaft, Holz-

minden 1971Baaij/Breukelaar: De verovering van het fort Eben-Emael in mei 1940. in Militaire Spectator, Jhrg. 1983, No. 11Bierganz/Heeren: 10.Mai 1940 - Zwischen Aachen und Lüttich; Grenz-Echo Verlag, Eupen (Belgien) 1990Böhmler, Rudolf: Fallschirm jäger. Bildband und Chronik; Podzun, Bad Nauheim 1961Burckhardt, Carl J.: Meine Danziger Mission 1937 - 1939; Callwey, München 1960Clostermann, Pierre: Feux du Ciel; Flammarion, Paris 1951Cuyvers/Huijsmans: Grensfietserseenheid Lanaken, 1934-1940; Verbroedering Grenswacht Limburg, Afdeling La-

naken 1981De Fabribeckers, Edmond: De veldtocht van het Belgisch leger in 1940; Zele 1980De Fries, Hendrik: Brandenburg 800 - Das Todeskommando der deutschen Wehrmacht; Tatsachenbericht in meh-

reren Teilen in Aachener Nachrichten, 6.10.-6.11.1951De Jong, Louis: Die deutsche fünfte Kolonne im Zweiten Weltkrieg; Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1959De Jong, Louis: Het Koninkrijk der Niederlanden in de Tweede Wereldoorlog - Deel 3: mei ’40; Rijksinstituut voor

Oorlogsdocumentatie, Amsterdam 1970De Vos/Decat: België in de Tweede Wereldoorlog, Deel 10: Mei 1940, van Albertkanaal tot Leie; Peckmans, Ka-

pellen 1990De Vos, Luc u.a.: Burchten en forten en andere versterkingen in Vlaanderen; Davidsfonds, Leuven, 2002Dierich/Ries: Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe; Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1993Dierich, Wolfgang: Die Verbände der Luftwaffe 1935-1945; Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1976Fleischer/Jülch: Deutsche Nahkampfmittel bis 1945; Motorbuchverlag, Stuttgart 2006

Leseprobe

Quellenverzeichnis Anhang XI

270

Golla, Karl-Heinz: Die deutsche Fallschirmtruppe 1936-1941; Verlag E. S. Mittler & Sohn, Hamburg - Berlin - Bonn2006

Götzel, Hermann: Generaloberst Kurt Student und seine Fallschirmjäger - Die Erinnerungen des GeneraloberstKurt Student; bearbeitet von Hermann Götzel; Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1980

Hesse, Kurt: Die deutsche Wehrmachtpropaganda im Zweiten Weltkrieg; in Allgemeine Schweizerische Militär-Zeitschrift, Jhrg. 1950, Heft 8

Horne, Alistair: De 42 dagen. De overrompeling van Nederland, België en Frankrijk door de Duitse strijdmacht;Antwerpen 1981

Horne, Alistair: Über die Maas, über Schelde und Rhein - Frankreichs Niederlage 1940; Molden Verlag, Wien-München-Zürich 1969

Hubatsch, Walther: 61. Infanterie-Division Kampf und Opfer ostpreußischer Soldaten; Podzun-Verlag, Bad Nau-heim 1958

Jacobsen, Hans-Adolf: Fall Gelb; Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1957Kamerling, C. D.: De krijgsverrichtingen in Zuid-Limburg, mei 1940; 's-Gravenhage Staatsdrukkerij- en Uitge-

verijbedrijf, 's-Gravenhage 1952Kesselring, Albert: Soldat bis zum letzten Tag; Athenäum-Verlag, Bonn 1953Klicker, Jochen R.: Eroberung von Eben Emael; in Das Dritte Reich, Heft 20, John Jahr Verlag, Hamburg ohne JahrKühn, Volkmar: Deutsche Fallschirmjäger im Zweiten Weltkrieg; Motorbuchverlag, Stuttgart 1993 (10. Auflage)Kurz, H. R.: Die Operation Eben-Emael; in Allgemeine Schweizerische Militär-Zeitschrift, Jhrg. 1949, Heft 6 Lhoest, Jean Louis: Les paras allemands au Canal Albert mai 1940 ; Edition Presses de la Cité, Paris 1964 Mankau/Petrick: Deutsche Lastensegler; Motorbuchverlag, Stuttgart 2008Manstein, Erich v.: Verlorene Siege; Athenäum-Verlag, Bonn 1955Mehner, Kurt (Hrg.): Die geheimen Tagesberichte der deutschen Wehrmachtführung im Zweiten Weltkrieg 1939-

1945 in 12 Bänden; Biblio-Verlag, Osnabrück 1984-1995Melzer, Walther: Albertkanal und Eben Emael; Scharnhorst Buchkameradschaft, Heidelberg 1956 Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrg. Oberst i.G. Roth): Angriff nach vertikaler Umfassung - Eben-Emael - 10.

Mai 1940; in Kriegsgeschichtliche Beispiele für die Offizieraus- und -weiterbildung, Freiburg i.Br. 1986 (Aus-gabe 3/89)

Morzik/Hümmelchen (Hrg.): Die deutschen Transportflieger im Zweiten Weltkrieg; Bernard & Gräfe, Frankfurt/M.1966

Mrazek, J.E.: The Fall of Eben Emael, Prelude to Dunkerque; Robert B. Luce Inc., Washington D.C. 1970Neumann, Joachim: Die 4. Panzerdivision 1938-1943: Bericht und Betrachtung zu zwei Blitzfeldzügen und zwei

Jahren Krieg in Russland, Selbstverlag, Bonn 1989 (2. Auflage)Nowarra, Heinz J.: Die Deutsche Luftrüstung 1933-1945; Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1993Pissin, Werner: Die Einnahme der Festung Eben Emael am 10./11. Mai 1940; in Allgemeine Schweizerische Mi-

litär-Zeitschrift, Jhrg. 1959, Heft 8Pütz, Ron: Duel in de wolken - de luchtoorlog in de gevarendriehoek Roermond-Luik-Aken; Van Soeren, Am-

sterdam 1994Rolf/Saal: Vestingwerken in West-Europa; Fibula-Van Dishoeck, Weesp 1986 Römhild, Helmut: Geschichte der 269. Infanterie-Division; Podzun-Pallas-Verlag, Bad Nauheim 1967Roon, Arnold v.: Die Bildchronik der Fallschirmtruppe; Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim 1985Schacht, Gerhard: Eben Emael - 10. Mai 1940; in Wehrwissenschaftliche Rundschau, E. S. Mittler & Sohn; Jhrg. 1954,

Heft 5Schaumans, P. Joseph: Oorlogsbelevenissen. De eerste meidagen 1940 - Bruggehoofd Veldwezelt ; Selbstverlag, It-

terbeek 1995Schlaug, Georg: Die deutschen Lastenseglerverbände 1937-1945; Motorbuchverlag, Stuttgart 1985Schramm, P.E. (Hrg.)/Jacobsen, H.A.: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht; Bernard & Gräfe,

Bonn (Studienausgabe - ohne Jahr)Spaeter, Helmuth: Die Brandenburger; Verlagsagentur Walther Angerer, München 1978Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-

1945; Biblio-Verlag, Osnabrück 1967-1998Trettner, Heinz: Eben Emael; in Der deutsche Soldatenkalender; Schild-Verlag, München 1955Van den Hoek, K.A.: De bange meidagen van ’40; Lekturama, Rotterdam 1978Vliegen, René: Fort Eben-Emael; Wagelmans, Vise 1988Vormann, Nikolaus v.: So begann der Zweite Weltkrieg. Zeitzeuge der Entscheidungen - Als Offizier bei Hitler 22.

August 1939 - 1. Oktober 1939; Druffel-Verlag, Leoni am Starnberger See 1988Warlimont, Walter: Im Hauptquartier der deutschen Wehrmacht 1939 bis 1945; Lizenzausgabe Weltbild Verlag,

Augsburg 1990

Leseprobe

QuellenverzeichnisAnhang XI

271

Wauthy/De Neve: Les Aéronefs de la Force Aérienne Belge (3e partie: 1920-1940); Le Fana de l'Aviation magazinen.306, 1995

Witzig, Rudolf: Die Einnahme von Eben-Emael; in Schriftreihe der Gesellschaft für Wehrkunde, Jhrg. 1954, Heft5, Wehrwissenschaftlicher Verlag, München 1954

Elektronische Quellen2e Grenadiers: Homepage; (Stand Mai 2008), online unter: http://home.scarlet.be/~tsj66356/tablem.htm20e Régiment d'artillerie: Homepage; (Stand April 2008), online unter: http://www.20a.be/Alexandre, André: LES CHASSEURS ARDENNAIS; (Stand Dezember 2007), online unter:

http://www.clham.org/050341.htm#00AV-Medienproduktion (DVD): Fort Eben - Emael, Teil 1 & 2; Dokumente der Zeit; Regie: W. D. Mauder, S. Sess-

ner, Weihenzell 2005Brongers, E.H. Lkol.: Gegevensbestand Duitse gevallenen Mei 1940; (Stand 23. März 2008), online unter:

http://www.grebbeberg.nl/CLHAM: Un document exceptionnel relatif à l'organisation défensive de la Belgique avant 1940; 4 Teile (Stand

Juli 2007), online unter: http://www.clham.org/050181.htmCoenen, Emile: LA POSITION FORTIFIEE DE LIEGE; (Stand Juli 2008), online unter:

http://www.clham.org/050442.htmDeraymaeker, Lt.Col. G.H.: LE 2ème GRENADIERS AU CANAL ALBERT; 4 Teile (Stand Juli 2008), online unter:

http://www.clham.org/050491.htm#00Gany, André: La construction du Fort d’Eben-Emael; (Stand Februar 2007), online unter:

http://www.clham.org/050354.htm#LA%20CONSTRUCTION%20DU%20FORT%20DEBEN-EMAELHolm, Michael: The Luftwaffe, 1933-45; (Stand September 2007), online unter: http://www.ww2.dk/Lebeau, Jules: La construction du Fort d’Eben-Emael; (Stand Februar 2007), online unter:

http://www.clham.org/050343.htm#Constr%20Eben-EmaelLevo, Jean-Marie: La mort d'Adrien Heine, soldat d'Eben-Emael en mai 1940; (Stand September 2008), online unter:

http://www.clham.org/050532.htm#Adrien%20HeineLevo, Jean-Marie: LES SACRIFIES DU CANAL ALBERT; (Stand Januar 2009), online unter:

http://www.clham.org/050571.htm#LES%20SACRIFIESPerry, Jim: O.K.L. Fighter Claims - Chef für Ausz. und Dizsiplin, Luftwaffen-Personalamt L.P. (A) V Films &

Supplementary Claims from Lists Reich & Western Front 1939-40; (Stand 12. Dezember 2008), online unter:http://www.lesbutler.ip3.co.uk/tony/tonywood.htm

Roebroeks, Frans: Eijsden, dorp onder vuur; Regionaal Historisch Centrum Limburg, (Stand 12. Januar 2009),on-line unter: http://www.rhcl.nl/data/files/algemeen/Archiefsprokkel%20Eijsden%20in%20WO%20II.pdf

Rottend Staal Online 2007-2008: Traces of World War 2 - Allied losses in The Netherlands 10 May 1940 - 30 June1940 (Stand Dezember 2008), online unter: http://www.epibreren.com/ww2/

Royal Air Force: Historic Squadrons; (Stand Dezember 2008), online unter: http://www.raf.mod.uk/history/hi-storicsquadrons.cfm

Schalich, Günter: L'ARTILLERIE LOURDE ALLEMANDE EN ACTION CONTRE LES FORTS DE LIEGE ENAOUT 1914; (Stand Juli 2007), online unter: http://www.clham.org/050342.htm#Aie%20GE

Stichting Kennispunt Mei 1940: War over Holland - May 1940: The Dutch Struggle; (Stand Dezember 2007), on-line unter: http://www.waroverholland.nl/

Vernier, Franck: Les abris de la Position Fortifiée de Liège en mai 1940; 4 Teile (Stand März 2008), online unter:http://www.clham.org/050492.htm#00

Wahl, Jean-Bernard: Fort d'Eben-Emael; (Stand November 2007), online unter: http://www.lignemaginot.com/ligne/belgique/eben/index.htm#fin

Leseprobe

Leseprobe