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Kapitel 11Kapitel 11Streitfragen der HandelspolitikStreitfragen der Handelspolitik
Original von Iordanis Petsas
begleitend zu Internationale Wirtschaft: Theorie und PolitikInternationale Wirtschaft: Theorie und Politik, 6. Auflage
von Paul R. Krugman und Maurice Obstfeld
Slide 11-2
Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.
Kapitelübersicht
Einleitung Detaillierte Begründungen für eine aktive
Außenhandelspolitik Globalisierung und Niedriglohnarbeit Zusammenfassung
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Einleitung
Zwei Kontroversen, über den Außenhandel wurden in den 1980er and 1990er ausgetragen.• In den 1980er wurde in den fortgeschrittenen Ländern eine neue,
ausgefeilte Begründung für staatliche Interventionen in den Außenhandel entwickelt.
– Diese Argumente konzentrieren sich auf auf die Branchen der “Hochtechnologie”, deren Siegeszug mit der Ausbreitung des Silikonchips begann.
• In den 1990er Jahren entspann sich eine Auseinandersetzung über die Auswirkungen des wachsenden Welthandels auf die Arbeiter in den Entwicklungsländern.
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Detaillierte Begründungen für eine aktive Außenhandelspolitik
Es gibt zwei Arten von Marktversagen, die für die Handelspolitik der fortgeschrittenen Ländern relevant sind:• Technologische Externalitäten
• Monopolistische Profite in hoch konzentrierten oligopolistischen Industrien
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Technologie und Externalitäten• Externalitäten
– Unternehmen entwickeln Wissen in einem Industrie-sektor, das sich andere Unternehmen unentgeltlich zunutze machen können.
• In Hochtechnologiesektoren sind Firmen mit Verwertungsproblemen konfrontiert.
– Beispiel: In der Elektronikindustrie ist es üblich, dass Unternehmen die Erzeugnisse der Konkurrenz ausein-ander nehmen, um ihre Funktions-und Bauweise zu ermitteln.
Detaillierte Begründungen für eine aktive Außenhandelspolitik
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• Unterstützung von Hochtechnologiesektoren– Subventionen sollten den Teil der Forschung tragen, der
von anderen Unternehmen genutzt wird
– Es besteht kein Grund, den Einsatz von Kapital oder Nichttechnikern in den Hochtechnologiebetrieben zu subventionieren.
• Probleme bei der Umsetzung dieser Empfehlung– Es ist schwierig, externe Effekte (in der geforderten
Genauigkeit) empirisch zu bestimmen.
– Politiker sind dem Druck von Interessenvertretern ausgesetzt.
Detaillierte Begründungen für eine aktive Außenhandelspolitik
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Unvollständiger Wettbewerb und strategische Außenhandelspolitik• In manchen Branchen gibt es nur einige Unternehmen, die
tatsächlich miteinander konkurrieren:– Die Voraussetzungen des vollständigen Wettbewerbs sind nicht
erfüllt.
– Für die Firmen stellen sich Extragewinne in Form von Oligopolrenten ein.
– Diese Oligopolrenten werden zum Gegenstand eines internationalen Konkurrenzkampfes.
– Eine Subvention des Staates an einheimische Unternehmen kann die Oligopolrenten von ausländischen auf einheimische Unternehmen verlagern.
Detaillierte Begründungen für eine aktive Außenhandelspolitik
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• Die Brander-Spencer These: ein Beispiel– Nur zwei Unternehmen (Boeing and Airbus), die
jeweils in einem Land angesiedelt sind (USA und Europa), konkurrieren miteinander.
– Es gebe ein neues Produkt, ein Flugzeug mit 150 Sitzen, das beide Unternehmen herstellen können.
– Es gibt keine Zwischenlösungen, jedes Unternehmen kann das Flugzeug entweder ganz oder gar nicht bauen.
Detaillierte Begründungen für eine aktive Außenhandelspolitik
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AirbusAirbus
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ProduktionProduktion
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Gleichgewicht bei A= 0 and B=100: Nur Boeing produziert.
Tabelle 11-1: Wettbewerb zwischen zwei Unternehmen
Detaillierte Begründungen für eine aktive Außenhandelspolitik
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AirbusAirbus
BoeingBoeing Keine ProduktionKeine Produktion
Mit einer Airbus-Subvention von 25 ist das Gleichgewicht A=125, B=0.
Tabelle 11-2: Die Folgen einer Subvention für Airbus
Detaillierte Begründungen für eine aktive Außenhandelspolitik
ProduktionProduktion
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• Einwände gegen die Brander-Spencer These– Unzureichende Datenmenge für die erfolgreiche
Anwendung dieser Theorie– Es ist schwierig, die richtigen Auszahlungen für die
Unternehmen zu ermitteln.
– Isolierte Betrachtung der Branchen– Eine Politik, die Unternehmen aus den USA einen
strategischen Vorteil in einer Branche verschaffen könnte, würde an anderer Stelle strategische Nachteile bewirken.
– Ausländische Vergeltungsmaßnahmen– Strategische Außenhandelspolitik ist immer Beggar-thy-
neighbor Politik. Sie erhöht die eigene Wohlfahrt auf Kosten anderer Länder.
Detaillierte Begründungen für eine aktive Außenhandelspolitik
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AirbusAirbus
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ProduktionProduktion
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Gleichgewicht bei A= 0 and B=125: Nur Boeing produziert.
Tabelle 11-1: Wettbewerb zwischen zwei Unternehmen
Detaillierte Begründungen für eine aktive Außenhandelspolitik
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AirbusAirbus
BoeingBoeing Keine ProduktionKeine Produktion
Mit einer Airbus-Subvention von 25 ist das Gleichgewicht A=5, B=5.
Tabelle 11-2: Die Folgen einer Subvention für Airbus
Detaillierte Begründungen für eine aktive Außenhandelspolitik
ProduktionProduktion
ProduktionProduktion
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Globalisierung und Niedriglohnarbeit
Die Zunahme des Exports von Industrieprodukten aus Entwicklungsländern ist eine der wichtigsten Veränderungen der Weltwirtschaft während der letzten Generationen. • Die Arbeiter, die diese Industrieprodukte herstellen,
erhalten sehr wenig Lohn und die Arbeitsbedingungen sind außerordentlich schlecht.
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Die Bewegung der Globalisierungskritiker• Chronik:
– 1980er– In den USA angebliche Bedrohung durch die Konkurrenz aus Japan
– Zu Beginn der 1990er – Erhebliche Bedenken sowohl in den USA als auch in Europa über die
Auswirkungen der Importe aus Niedriglohnländern auf die Löhne gering qualifizierter Arbeiter im eigenen Land.
– Zweite Hälfte der 1990er– Betonung angeblichen Schadens, den der Welthandel den Arbeitern
in Entwicklungsländern zufüge.
– 1999– Störung des Treffens der WTO in Seattle durch Demonstrationen.
Globalisierung und Niedriglohnarbeit
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Noch einmal: Außenhandel und Löhne • Die Globalisierungsgegner verweisen darauf, dass die
Globalisierung den Arbeitern in den Exportindustrien der Entwicklungsländer nichts nütze.
– Beispiel: Löhne in Maquiladoras in Mexiko liegen in einigen Fällen unter 5 Dollar pro Tag und die Arbeitsbedingungen sind nach US-amerikanischen Maßstäben grauenhaft.
• Das Argument der Wirtschaftswissenschaftler lautet, dass sich die Arbeiter in den Entwicklungsländern trotz ihrer geringen Löhne mit der Globalisierung besser stellen als ohne sie.
Globalisierung und Niedriglohnarbeit
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Globalisierung und Niedriglohnarbeit
Tabelle 11-5: Reallöhne
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Mindeststandards in der Arbeitswelt und Handelsgespräche• Internationale Vereinbarungen können Löhne und
Arbeitsbedingungen verbessern durch– ein System, das Arbeitsbedingungen und Löhne
beobachtet und veröffentlicht.– Offizielle Mindeststandards
– Standards nach denen sich Exportindustrien richten müssen– genießen in den fortgeschrittenen Ländern große politische
Unterstützung,– werden aber von den meisten Entwicklungsländern streng
abgelehnt.
Globalisierung und Niedriglohnarbeit
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Umwelt- und Kulturfragen• Umweltstandards in den Exportindustrien der
Entwicklungsländer sind weitaus niedriger als diejenigen der Industrieländer.
• Die Aufnahme von Umweltstandards in Handelsab-kommen führt zu:
– Umweltverbesserungen– Stilllegung potenzieller Exportindustrien in armen
Ländern
• Globalisierung hat zu einer unübersehbaren Homogenisierung der Kulturen in aller Welt geführt.
– Beispiel: McDonald’s gibt es inzwischen überall.
Globalisierung und Niedriglohnarbeit
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Die WTO und die nationale Unabhängigkeit• Freihandel und ungehinderter Kapitalfluss haben die
nationale Souveränität untergraben.
• Die WTO überwacht nicht nur die traditionellen Instrumente der Außenhandelspolitik, sondern auch diejenigen Aspekte der Innenpolitik, die de facto Außenhandelspolitik sind.
Globalisierung und Niedriglohnarbeit
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Zusammenfassung
In den 1980er und 1990er Jahren kamen einige neue Argumente für staatliche Interventionen in den Außenhandel auf.
In den 1980er Jahren stellte die neue Theorie der strategischen Außenhandelspolitik einige Gründe vor, weshalb Nationen von der Förderung bestimmter Branchen profitieren könnten.
In den 1990er Jahren entstand eine neue Kritik der Globalisierung, die sich auf deren Folgen für die Arbeiter in den Entwicklungsländern konzentrierte.
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Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.
Zusammenfassung
Die Forderung nach einer aktiven Außenhandelspolitik beruht auf zwei Argumenten:• Regierungen sollten diejenigen Branchen fördern, die
externe technologische Effekte verursachen.
• Brander-Spencer These.
Parallel zur Zunahme der Exporte von Industrieprodukten aus Entwicklungsländern entstand eine neue Oppositionsbewegung gegen die Globalisierung.• Niedrige Löhne der Arbeiter in der Exportindustrie.