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Erdgas anstatt Diesel Auch Scania rüstet seinen Sechszylinder für die Verbrennung von Erdgas auf das Ottoprinzip um. Der G 410 LNG tankt reichweitenerhöhendes, verflüssigtes Erdgas (LNG) und muss seine Kräfte und Qualitäten im Profi-Test unter Beweis stellen. Scania G 410 LNG PROFI-TEST Erdgas-Sattelzugmaschine 38 46/2018 VerkehrsRUNDSCHAU Test + Technik Karel Sefrna/VerkehrsRundschau Seitliche Rahmenverkleidungen kann Scania für den LNG bisher noch nicht liefern Scania G 410 LNG Verbräuche und Geschwindigkeiten auf der 352,3-km-Teststrecke der Verkehrs- Rundschau kg/100 km km/h Autobahn medium (32 t) 19,5 84,1 A 9 Allershausen – A 93 Regensburg Autobahn hügelig (32 t) 23,8 83,0 A 3 Regensburg – Nürnberg Autobahn Rolletappe (32 t) 21,3 83,5 A 9 Nürnberg – Langenbruck Landstraße (32 t) 21,0 60,1 B 300 Langenbruck – Dasing Autobahn leicht (32 t) 20,8 84,3 A 8 Dasing – A 99 Unterschleißheim Durchschnitt: 21,4 79,2 Autobahn (Kindinger Berg, A 9) Zeit: 3,33 min, v min 67 km/h, Gang: 11 bei 1150/min Bergwertung TRANSPORT-EFFIZIENZ A lternativen zum Diesel müssen sein, da sind sich alle Hersteller von Nutzfahrzeugen einig. Doch welche alternative Kraftquelle man dafür anzapfen soll, darüber scheiden sich die Geister. Iveco, Volvo und Scania sehen im verflüssigten Erdgas die Lösung für die nächsten Jahre. Anders als die beiden Wettbewerber macht man in Södertälje aber deutlich we- niger Aufhebens um sein LNG-Angebot. Vielleicht liegt es daran, dass Scania bis- lang nur eine einzige Leistungseinstellung im Programm hat, deren 410 PS nicht eben üppig anmuten. Erzeugt werden die vom bekannten 12,7 Liter großen Reihensechszylinder. Als Gaser hört dieser auf die interne Bezeich- nung OC13 (O für Otto-Motor), was be- reits darauf hin- deutet, dass Scania das ursprüngliche Dieselaggregat mittels eines ver- änderten Zylinder- kopfes mit Zünd- kerzen für den Gaseinsatz fit macht. Neben besagten 410 PS bleiben von den ursprünglichen 2150 Newtonmetern Drehmoment der gleich starken Diesel- version 150 Nm weniger übrig, die zudem ab 1100 Touren und damit 100/min später anliegen als beim Selbstzünder. Die G-Kabine ist nichts für weite Touren Papierwerte, die kaum Souveränität, ge- schweige denn Fahrspaß vermuten lassen. Auch die niedrige G-Kabine des Testfahr- zeugs ohne das nach oben vergrößernde Highline-Hochdach wird wahrscheinlich bei kaum einem Fahrer Begeisterung aus- lösen. Das ließe sich aber mit entsprechen- dem Aufpreis ändern, denn Scania hält für den LNG auch die geräumigere R-Kabine mit oder ohne Hochdach bereit. Für Einsätze im regionalen Verkehr mit seltener Übernachtung ist die G-Kabine allerdings die richtige Wahl. Hier wird man den niedrigen Einstieg von lediglich 1,27 Metern schätzen lernen. Ähnlich wie die Fahreigenschaften: Zwar dringen im G Fahrbahnunebenheiten spürbarer zum Fahrersitz durch, dafür sind der tief auf dem Rahmen montierten Kabine Wank- und Nick-Neigungen selbst in ambitio- niert gefahrenen Kurven fremd. Hinzu kommen gute Sichtverhältnisse ob der niedrigen Sitzposition in Kombination mit dem tiefgezogenen Armaturenträger. Auch die Geräuschkulisse fällt innen wie außen überdurchschnittlich niedrig aus. Einerseits ein Verdienst des leiseren Ver- brennungsgeräusches des Gasers, der außen problemlos den PIEK-Standard erfüllt. Andererseits ein Ergebnis der wirk- samen Dämmung, die Scania allen Kabi- nen verordnet, die den OC13 mit 49 dB(A) im Leerlauf kaum hörbar macht. Weshalb erst beim Beschleunigen auffällt, dass der Gas-Antrieb überraschenderweise kaum anders klingt als sein Dieselpendant. Ebenfalls in Ordnung gehen die Fahrleis- tungen. Fahrspaß ist zwar immer ein rela- tiver Faktor, unsere standardisierte Test- runde überwand der G 410 LNG aber vernachlässigbar langsamer als der um 50 PS stärkere Iveco NP 460, ebenfalls mit Erdgas-Antrieb (siehe VR 37/2018). Der hatte mit unserem auf 24 Tonnen aus- geladenen Krone- Testtrailer auch die gleiche Trans- portaufgabe zu er- füllen. Mit dem auf der Sattelplatte kommen beim Scania knapp 32 Tonnen Gesamtgewicht zusammen, mehr sollte man dem LNG laut Hersteller auch nicht aufbürden. Der Gas-Scania verliert an Steigungen nur wenige Sekunden, was daran liegt, dass der serienmäßige GPS-Tempomat CCAP ein- greift. Am Fuße der Steigung beschleunigt er die gesetzten 85 km/h automatisch auf Tempo 87 und nimmt auf diese Weise zusätzlichen Schwung mit in die Steigung. Manche Rückschaltung lässt sich so gänzlich einsparen, wobei der Motor Alle Tests und Fahrberichte für Abonnenten www.verkehrsrundschau-plus.de Test + Technik VerkehrsRUNDSCHAU 46/2018 39

Karel Sefrna/VerkehrsRundschau RUNDSCHAUmedia1.netzwerk-a.de/sixcms/media.php/5939/Scania_G_410...vall des Motoröls ist mit bis zu 150.000 Kilome - tern dagegen das Gleiche wie bei

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  • Erdgas anstatt Diesel Auch Scania rüstet seinen Sechszylinder für die Verbrennung von Erdgas auf das Ottoprinzip um. Der G 410 LNG tankt reichweitenerhöhendes, verflüssigtes Erdgas (LNG) und muss seine Kräfte und Qualitäten im Profi-Test unter Beweis stellen.

    Scania G 410 LNG

    PROFI-TEST

    Erdgas-Sattel

    zugmaschine

    38 46/2018 VerkehrsRUNDSCHAU

    Test + Technik

    Kare

    l Sef

    rna/

    Verk

    ehrs

    Rund

    scha

    u

    Seitliche Rahmenverkleidungen kann Scania für den LNG bisher noch nicht liefern

    Scania G 410 LNG

    Verbräuche und Geschwindigkeiten auf der 352,3-km-Teststrecke der Verkehrs-Rundschau kg/100 km km/h Autobahn medium (32 t) 19,5 84,1

    A 9 Allershausen – A 93 Regensburg Autobahn hügelig (32 t) 23,8 83,0

    A 3 Regensburg – Nürnberg Autobahn Rolletappe (32 t) 21,3 83,5

    A 9 Nürnberg – Langenbruck Landstraße (32 t) 21,0 60,1

    B 300 Langenbruck – Dasing Autobahn leicht (32 t) 20,8 84,3

    A 8 Dasing – A 99 Unterschleißheim

    Durchschnitt: 21,4 79,2

    Autobahn (Kindinger Berg, A 9) Zeit: 3,33 min, vmin 67 km/h, Gang: 11 bei 1150/min

    Bergwertung

    TRANSPORT - E F F I Z I ENZ

    A lternativen zum Diesel müssen sein, da sind sich alle Hersteller von Nutzfahrzeugen einig. Doch welche alternative Kraftquelle man dafür anzapfen soll, darüber scheiden sich die Geister. Iveco, Volvo und Scania sehen im verflüssigten Erdgas die Lösung für die nächsten Jahre. Anders als die beiden Wettbewerber macht man in Södertälje aber deutlich we-niger Aufhebens um sein LNG-Angebot. Vielleicht liegt es daran, dass Scania bis-lang nur eine einzige Leistungseinstellung im Programm hat, deren 410 PS nicht eben üppig anmuten.Erzeugt werden die vom bekannten 12,7 Liter großen Reihensechszylinder. Als Gaser hört dieser auf die interne Bezeich-nung OC13 (O für Otto-Motor), was be-reits darauf hin-deutet, dass Scania das ursprüngliche D i e s e l a g g re g at mittels eines ver-änderten Zylinder-kopfes mit Zünd-kerzen für den Gaseinsatz fit macht. Neben besagten 410 PS bleiben von den ursprünglichen 2150 Newtonmetern Drehmoment der gleich starken Diesel-version 150 Nm weniger übrig, die zudem ab 1100 Touren und damit 100/min später anliegen als beim Selbstzünder.

    Die G-Kabine ist nichts für weite TourenPapierwerte, die kaum Souveränität, ge-schweige denn Fahrspaß vermuten lassen. Auch die niedrige G-Kabine des Testfahr-zeugs ohne das nach oben vergrößernde Highline-Hochdach wird wahrscheinlich bei kaum einem Fahrer Begeisterung aus-lösen. Das ließe sich aber mit entsprechen-dem Aufpreis ändern, denn Scania hält für den LNG auch die geräumigere R-Kabine mit oder ohne Hochdach bereit. Für Einsätze im regionalen Verkehr mit seltener Übernachtung ist die G-Kabine allerdings die richtige Wahl. Hier wird man den niedrigen Einstieg von lediglich 1,27 Metern schätzen lernen. Ähnlich wie die Fahreigenschaften: Zwar dringen im G Fahrbahnunebenheiten spürbarer zum Fahrersitz durch, dafür sind der tief auf dem Rahmen montierten Kabine Wank- und Nick-Neigungen selbst in ambitio-niert gefahrenen Kurven fremd.Hinzu kommen gute Sichtverhältnisse ob der niedrigen Sitzposition in Kombination mit dem tiefgezogenen Armaturenträger. Auch die Geräuschkulisse fällt innen wie

    außen überdurchschnittlich niedrig aus. Einerseits ein Verdienst des leiseren Ver-brennungsgeräusches des Gasers, der außen problemlos den PIEK-Standard erfüllt. Andererseits ein Ergebnis der wirk-samen Dämmung, die Scania allen Kabi-nen verordnet, die den OC13 mit 49 dB(A) im Leerlauf kaum hörbar macht. Weshalb erst beim Beschleunigen auffällt, dass der Gas-Antrieb überraschenderweise kaum anders klingt als sein Dieselpendant. Ebenfalls in Ordnung gehen die Fahrleis-tungen. Fahrspaß ist zwar immer ein rela-tiver Faktor, unsere standardisierte Test-runde überwand der G 410 LNG aber vernachlässigbar langsamer als der um 50 PS stärkere Iveco NP 460, ebenfalls mit Erdgas-Antrieb (siehe VR 37/2018). Der hatte mit unserem auf 24 Tonnen aus-

    geladenen Krone-Testtrailer auch die gleiche Trans-portaufgabe zu er-füllen. Mit dem auf der Sattelplatte kommen b e im

    Scania knapp 32 Tonnen Gesamtgewicht zusammen, mehr sollte man dem LNG laut Hersteller auch nicht aufbürden.Der Gas-Scania verliert an Steigungen nur wenige Sekunden, was daran liegt, dass der serienmäßige GPS-Tempomat CCAP ein-greift. Am Fuße der Steigung beschleunigt er die gesetzten 85 km/h automatisch auf Tempo 87 und nimmt auf diese Weise zusätzlichen Schwung mit in die Steigung. Manche Rückschaltung lässt sich so gänzlich einsparen, wobei der Motor ➙

    Alle Tests und Fahrberichte für Abonnenten

    www.verkehrsrundschau-plus.de

    Test + Technik

    VerkehrsRUNDSCHAU 46/2018 39

  • D E R S C A N I A I M T Ü V - U R T E I L

    Wer sich für einen LNG-Scania entscheidet, muss mit kürzeren Service-Intervallen leben

    Wartung und ServiceServiceintervall (max. 100) 40Abfahrtskontrolle (max. 90) 84Servicearbeiten (max. 80) 72Fahrerfreundlichkeit (max. 90) 74Kleinreparaturen (max. 70) 58

    Gesamtpunkte (max. 430): 328Detaillierte Ergebnisse unter www.verkehrsrundschau-plus.de

    Bewertung FahrzeugtestMotor/Antrieb (max. 140) 118Getriebe/Kupplung (max. 140) 106Bremsen (max. 120) 108Lenkung (max. 40) 36Pedale (max. 20) 16Fahrverhalten (max. 60) 51Sicht (max. 50) 42Klima/Lüftung (max. 50) 41Sitze (max. 40) 32Armaturen/Instrumente (max. 50) 44Scheibenwischer (max. 30) 24Fahrerhaus (max. 240) 189

    Gesamtpunkte (max. 980): 807

    Wie bei jedem Profi-Test begutachtete TÜV Süd auch den Scania G 410 LNG in Sachen Service und Wartung. Wer sich für das Erdgas-Modell aus Södertälje entscheidet, muss mit höheren Servicekosten, verursacht durch die sehr kur-zen Wartungsintervalle von 45.000 Kilometern, leben. Hier ist dann jedesmal ein Zündkerzen- und Gasfilter-Wechsel fällig. Das Wechselinter-vall des Motoröls ist mit bis zu 150.000 Kilome-tern dagegen das Gleiche wie bei den Diesel-Scanias, allerdings verlangt der LNG nach einem Spezialöl, das die Servicekosten zusätz-lich verteuern dürfte. Alle Scania-Stützpunkte sind autorisiert den LNG-Scania zu warten; um Arbeiten an der Gas-anlage durchführen zu dürfen, muss die Werk-statt allerdings spezielle Schulungen vorwei-sen, die der Hersteller derzeit durchführt.Ansonsten unterscheidet sich der LNG bei der täglichen Abfahrtskontrolle kaum von seinen Diesel-Brüdern. Unter der Frontklappe lassen sich Kühlwasser- und Motorölstand ergänzen, wann hier ein Nachfüllen fällig wird, überwacht der umfangreiche und einfach zu bedienende Bordcomputer. bj

    Wir testen mit Premium-Kraftstoffen von Shell.

    dann  ohne Murren oder Vibrationen auch in den für Erdgasmotoren ungewöhnli-chen Drehzahlkeller von 900 Touren vor-dringt.Trotzdem fragen wir uns, warum Scania die Hysterese hier nicht noch weiter öffnet wie Konkurrent Volvo, wo der Tempomat vor Steigungen ohne zu zögern bis zum Begrenzer beschleunigt. Ist eine Rückschaltung trotz der beschrie-benen „Schwunghilfe“ unvermeidbar, stuft Opticruise bei 1100/min zurück und erhöht das Drehzahlniveau so um knapp 200 Umdrehungen. Genug, um jeden Autobahn-Stich der Testrunde ohne wei-tere Rückschaltung zu bewältigen. In der Ebene arbeitet der OC13 im per 2,59er-Hinterachse übersetzten Testfahrzeug bei 85 km/h mit niedrigen 1180 Touren. Was nur versierten Fahrern auffallen wird: Die Gangwechsel geschehen im LNG einen Wimpernschlag langsamer als in den Diesel-Modellen. Das automatisierte

    In der flachen G-Kabine geht es eng zu; ein Aufkleber informiert über den Gas-Druck bei Standzeiten

    Getriebe kann beim Ottomotor eben nicht auf die beschleunigende Hilfe einer Ab-gasbremse zurückgreifen. Weshalb im LNG-Scania auch der hauseigene Retarder gesetzt ist, der die Testfuhre dank 4100 Newtonmeter Bremsmoment jederzeit souverän im Griff hatte. Für die meisten Scania-Käufer kommt aufgrund der tradi-tionell schwächlichen Motorbremse auch bei den Dieseln nichts anderes infrage …

    Ecoroll sollte Scania nachliefern Schwerer wiegt da schon, dass Scanias Gaser ohne Ecoroll-Funktion auskommen muss. Man kann nur hoffen, dass die Schweden hier wie versprochen schnell nachlegen, schließlich ist diese Funktion bei den LNG-Konkurrenten Iveco und Volvo selbstverständlich. Wo die im Leer-lauf „dahinsegeln“, kann der Gas-Scania nur mit Schubabschaltung in Berge oder in Ebenen hineinrollen. Deutlich früher wieder Kraftstoff einspritzen zu müssen,

    Der Bordcomputer informiert unter anderem über den Durch-

    schnitts-Gas-Verbrauch auf 100 Kilometer und pro Stunde

    Das Sicherheitsventil baut beim Scania nicht so hoch wie bei den Konkurrenten Iveco und Volvo

    Test + Technik

    40 46/2018 VerkehrsRUNDSCHAU

    Scania G 410 LNG

    um das Reisetempo zu halten, ist die Folge dieses Mangels.Der Verbrauch kann sich nach der 353 Ki-lometer langen Testrunde trotzdem sehen lassen: Mit 21,4 kg/100 km verbranntem Erdgas liegt der Scania auf ähnlichem Ni-veau wie der Iveco NP 460. Damit wären mit den 290 Kilo LNG fassenden Tanks am Testfahrzeug theoretisch 1355 Kilometer Reichweite drin gewesen, was deutlich über den vom Hersteller angegebenen 1080 Kilometern liegt.Aufhorchen werden Unternehmer aller-dings vor allem bei den auf der Testrunde entstandenen niedrigen Kraftstoffkosten von 17,76 Euro/100 km (bei einem Preis von 0,83 Euro pro Kilogramm LNG). Das – gepaart mit der jüngst beschlosse-nen Mautbereinigung ab Januar kommen-den Jahres für LNG-Lkw und den 12.000 Euro Zuschuss vom Staat pro Fahrzeug – könnten dafür sorgen, dass die LNG-Technik schnell mehr Freunde findet.

    Doch wie immer hat die Medaille zwei Seiten: Und da wäre zum einen der höhere Anschaffungspreis für den LNG-Scania, den der Hersteller mit knapp 30 Prozent über einem vergleichbaren Diesel-Modell beziffert. Auch beim Gewicht heißt es Kompromisse einzugehen: Die Test-Zug-maschine kommt trotz leichter G-Kabine ohne Hochdach mit gefüllten LNG-Tanks auf happige 7,8 Tonnen Leergewicht. Fast schon lächerlich kurz – und sogar von manchem leichten Transportermodell übertroffen – wird das 45.000-Kilometer-Wartungsintervall, bei dem beim Scania der Zündkerzen- und Gasfilter-Wechsel fällig wird. Hier bietet der Wettbewerb deutlich mehr, weshalb Scania auch dieses Thema noch mal angehen sollte. Und über etwas mehr Leistung würden sich viele Kunden für schwerere Einsätze bestimmt ebenfalls freuen. ❙❚❚

    Jan Burgdorf

    Voll befüllt wiegen die beiden LNG-Tanks am Rahmen 994 Kilo

    T E C H N I S C H E D AT E N

    MotorScania OC13 101, Sechszylinder-Reihenmotor, Turbo mit Wastegate, Bosch-Einspritzanlage, 4 Ven tile pro Zylinder, Euro 6 mit ARG (max. 20%) und 3-Wege-Kat., Verdichtung: 12,6:1, Bohrung x Hub: 130 x 140 mm; Hubraum: 12.700 cm3, Leistung: 410 PS (302 kW) bei 1900/min, max. Drehmoment: 2000 Nm bei 1100–1400/min, Service: 45.000 km

    KraftübertragungScania-Opticruise (GRS895R), synchronisiertes Dreigang-Grundgetriebe mit Range- und Split-Gruppe, 12 Vorwärtsgänge, 2 Rückwärtsgänge, Hinterachsübersetzung: i = 2,59

    FahrwerkHinten: einfach untersetzte Antriebsachse (Scania AD200SA), Zweibalg-Luftfederung, vorne: 8-t-Starr achse (Scania AM420S), Zwei-blatt-Parabelfeder

    BremsenZweikreis-Druckluftbremsanlage mit Schei-benbremsen vorn und hinten; Serienmäßig Scania-Retarder R4100D (4100 Nm, 500 kW)

    Maße & GewichteRadstand: 3750 mm; L x B x H (ohne Dach-spoiler): 6121 x 2600 x 3288 mm, Leergewicht: 7800 kg (fahrfertig, ohne Fahrer, 290 kg LNG)

    Scanias 410 PS starker Erdgas-Motor erreicht sein maximales Dreh-moment zwischen 1100 und 1400 Touren. Die vollen 410 PS liegen bei 1900/min an.

    Die Zeit der Gaser kommt!Ich glaube an den Erfolg der LNG-Gaser. Denn für den Transportunternehmer zählen am Ende die Kosten und dass er vor eventu-ellen Fahrverboten in urbanen Zentren sicher ist. Und hier kann der Scania G 410 LNG punkten. Vor allem wenn die Schweden noch mal etwas Feinschliff walten lassen: Ecoroll gehört heutzutage in jeden Fernver-kehrs-Lkw wie auch zeitgemäße Wartungs-intervalle. Die Konkurrenz kann´s ja auch!Kontakt: [email protected]

    K O M M E N T A R

    Jan BurgdorfVR-TestredakteurKa

    rel S

    efrn

    a/VR

    Per neuem Zylinder-kopf mit Zündkerzen wird aus dem Selbst- ein Fremdzünder

    Drehzahl, 1/min

    1200 1400 1600 1800

    2000

    1800

    1600

    1400

    2000

    Drehmoment, Nm

    Leistung, PS

    400

    380

    360

    340

    320

    300

    280

    Test + Technik

    VerkehrsRUNDSCHAU 46/2018 41

    Scania G 410 LNG