KREIS MAINZ-BINGEN 22Montag, 3. April 2017

Aufreißen war gesternKANALSANIERUNG Mit Schlauchlinertechnik werden in der VG Sprendlingen-Gensingen schadhafte Stellen ausgebessert

VG SPRENDLINGEN-GENSINGEN.Geheimnisvolle Welt der Kanäle.„Ohne diese Welt würde das Ab-wasser wild durch unsere Orts-gemeinden fließen und wir hät-ten nicht die Chance, das Ab-wasser in Kläranlagen zu sam-meln und zu reinigen“, betonteRika Glöde, die Vorstandsvorsit-zende der VG-Werke Sprendlin-gen-Gensingen. Doch was pas-siert, wenn ein Kanal undichtoder porös ist?. Jetzt gab es dieMöglichkeit, anlässlich desWeltwassertages den Kanalpro-fis einmal live bei einer Repara-tur über die Schulter zu schau-en. Tatort: Lindenallee gegen-über des Bahnhofs in Sprendlin-gen.Mehrere orangefarbene Fahr-

zeuge mit Warnblinkleuchtenund über zwei offenen Kanalde-ckeln Dreibeine. Die Profis derFirma Geiger Kanaltechnik ausOberstdorf in ihren weißen Ove-ralls sind die Ruhe selbst undgehen natürlich ganz gezielt vor.Als früher der Kanal defekt war,musste doch fast der halbe Ortaufgerissen werden. Rika Glödelächelt. „Das ist Vergangenheit.Wir haben uns für die geschlos-sene Kanalsanierung entschie-den. Die ist wesentlich kosten-günstiger und umweltfreundli-cher.“ Gerade hier in der Lin-denallee hätten die Bäume

schwer unter einer offenen Sa-nierung gelitten. Doch das ist al-les Vergangenheit. Die Kanalsa-nierung in der Lindenallee wirdmit der UV-Lichtliner Technikdurchgeführt. Diplom-IngenieurOliver Hahn von der Geiger Ka-naltechnik erklärt: „DieSchlauchlinertechnik ist ein be-währtes und wirtschaftliches

Verfahren zur haltungsweisenKanalsanierung. Wir setztenhierbei auf den Einsatz vonKomponenten, die im Zusam-menspiel die umfassenden An-forderungen an einen saniertenKanal bestmöglich erfüllen.“Und so geht’s. Nach Reinigungdes Kanals und der Beseitigungvon Hindernissen, wie zum Bei-spiel Ablagerungen oder einra-gende Stutzen, wird eine Gleit-

folie in den zu sanierenden Ka-nal eingezogen. Durch diese vormechanischen Beschädigungengeschützt, gleitet der konfektio-nierte Liner mit Hilfe einer Win-

de vom Start- zum Zielschacht.Nach Verschluss der Liner-En-den wird der Liner mit Druckluftaufgestellt und presst sich form-schlüssig an das Altrohr an. Ein

Eindringen von Harz in das um-liegende Erdreich wird hierbeidurch die zum System gehören-de Außenfolie verhindert. DieAushärtung erfolgt mittels einer

UV-Lichtquelle, die mit einervorgegebenen Geschwindigkeitdurch den Liner gezogen wird.Durch die computergestützteAufzeichnung der Kenndatenwird der Prozess exakt über-wacht. Direkt im Anschlusskann die TV-Inspektion undDichtheitsprüfung des saniertenKanals erfolgen. Ein Fräsbohreröffnet die in Betrieb befindli-chen Anschlüsse.Sehr interessiert beobachtete

auch VG-Beigeordneter OliverWernersbach die Arbeiten undbeurteilte das Ganze als einesubstanzerhaltende Investition.Besonders erstaunt waren dieZuschauer über die Tatsache,wie schnell der in den Kanal ver-legte Liner zum Beispiel in derSonne liegend hart wird. RikaGlöde informierte, dass es in derVG rund 120 Kilometer Haupt-kanäle und 240 Kilometer An-schlussleitungen gibt. „Im Mo-ment inspizieren wir die Kanäleder Orte St. Johann, Wolfsheimund Sprendlingen. Das sind zir-ka 50 Kilometer. An 7,5 Kilome-tern haben wir Schäden festge-stellt. Das ist relativ wenig.“Wie kommen eigentlich die

Schäden an die Kanäle. „Das istder Vergangenheit geschuldet“,betont Oliver Hahn von GeigerKanaltechnik, „früher hat mansich um Kanalsanierung nicht sogekümmert. Die Hauptsachewar: Es lief.“

Von Bernhard Brühl

Kanalsanierung im Inline-Verfahren: der Harz-Schlauch, der später im Kanal aufgebläht und ausgehärtetwird, wird eingeführt. Foto: Thomas Schmidt

Smartboards für SchulenVG-RAT Anschaffung kostet 42900 Euro / Gedenkminute für Doris Hartlapp

VG GAU-ALGESHEIM. Mit einerGedenkminute für die kürzlichverstorbene Doris Hartlapp be-gann die kurze und unspekta-kuläre jüngste Sitzung des Ver-bandsgemeinderats.VG-Bürgermeister Dieter Linck

bedauerte in tiefer Trauer, dassdie langjährige Mitarbeiterinmitten aus dem Arbeitsleben ge-rissen wurde. Nicht nur erschätzte die Mitarbeiterin derVerbandsgemeinde, die seit1973 als „Frau der ersten Stun-de“ äußerst kompetent undauch jederzeit freundlich undhilfsbereit war. Als Sachgebiets-leiterin der Finanzen war siestets eine gefragte Ansprech-partnerin, was auch die Mitglie-der des VG-Rats bestätigenkonnten.Für die Grundschulen in Ap-

penheim, Gau-Algesheim undSchwabenheim werden neunSmartboards gekauft und instal-liert, die zusammen 42900 Euro

kosten. Smartboards sind weißeWandtafeln, die sowohl her-kömmlich beschreibbar sind,als auch elektronisch vernetztsind und interaktiv mit PCs oderTablets kommunizieren. Inter-netzugang ermöglicht ein erwei-tertes Lernen. Den Auftrag er-hält ein Darmstädter System-haus, wie die Ratsmitgliedereinstimmig beschlossen.

Drogeriemarkt-Spende darfangenommen werden

Die Grundschule am Jakobs-berg in Ockenheim darf dieSpende eines Drogeriemarktsvon fünf Fahrrädern im Wertvon knapp 5000 Euro anneh-men – vorbehaltlich der Zustim-mung der Aufsichtsbehörde. DieRäder werden auch anderenSchulen in der Verbandsgemein-de für deren Fahrradunterrichtausgeliehen. Trotz der großenFreude darüber seufzt VG-Bür-germeister Linck „da habenunsere Hausmeister noch mehr

zu tun, die Fahrräder müssen jain Schuss bleiben“.Die Fraktion der Grünen woll-

te in einer schriftlichen Anfragewissen, wie die Gelder der Pau-schale des Landkreises für dieFlüchtlingsarbeit im letzten Jahrverwendet wurden: 99000 Eurohat die Verbandsgemeinde alsKreispauschale erhalten, etwa76000 Euro sind für Lohnkos-ten, auch für extra eingestellteMitarbeiter verwendet worden.Bauhof und Hausmeister wur-den mit 43000 Euro verrechnet,für eingekaufte Dienstleistun-gen wie Reinigungsfirmen oderDolmetscher kamen noch etwa20000 Euro dazu. Somit hat dieVerbandsgemeinde mehr ausge-geben, als sie Gelder erhaltenhat.Weiterhin wird sehr viel eh-

renamtlich geleistet, wie DieterLinck betonte. Die Kleiderkam-mer oder der Speicher mit Haus-rat werden immer gefüllt, ge-ordnet und weitergegeben underfreut sich regen Zuspruchs.

Von Sandra Bachmann

Gelungener Festauftakt1250-JAHR-FEIER Gottesdienst in Aspisheim mit vielen Mitwirkenden

ASPISHEIM (red). Erstmalsurkundlich erwähnt wurde As-pisheim im März 767. Aus die-sem Anlass feierte die Gemeindeeinen ökumenischen Festgottes-dienst, der von Pfarrerin Kalb-henn (evangelische Kirchenge-meinde) und GemeindereferentHartmann (katholische Kirchen-gemeinde) vorbereitet wordenwar.In der Kirche fanden sich rund

170 Menschen ein und folgtendem Gottesdienst, an dem vieleGruppierungen und Vereine As-pisheims mitwirkten. Musika-lisch bereichert wurde die Feiervom Gesangsverein Aspisheim,dem evangelischen Kirchenchor,dem evangelischen Posaunen-chor Horrweiler und Arnold Huffan der Orgel.Im Anschluss an den Gottes-

dienst folgten viele der Einla-dung, bei Snacks und Erfrischun-

gen – vorbereitet von den Land-frauen und dem Turnverein – inder Kirche zu verweilen, mitei-nander ins Gespräch zu kommen

und sich auszutauschen. Einwürdiger und gelungener Auftaktzu einem ereignisreichen Fest-jahr mit vielen Veranstaltungen.

Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die Besucher zu einemgeselligen Miteinander in der Kirche. Foto: Yasemine Göbel

Im Moment inspizierenwir die Kanäle der OrteSt. Johann, Wolfsheimund Sprendlingen. Dassind zirka 50 Kilometer.An 7,5 Kilometernhaben wir Schädenfestgestellt. Das istrelativ wenig.

Rika Glöde, VG-Werke Sprendlingen-Gensingen

GLÜÜCKWUNSCH

SANKT JOHANN. Karl GerhardSchläger zum 70. Geburtstag.

TREFFPUNKT

OCKENHEIM (gz). An jedem erstenDienstag im Monat gibt es im Bil-dungshaus Sankt Bonifatius (Medi-tationssaal) des Klosters Jakobs-berg einenMeditationsabend, an demzu verschiedenen christlichen Medita-tionsformen angeleitet wird. NächstesTreffen: Dienstag, 4. April, 19.30 Uhr(bequeme Kleidung und warme So-ckenmitbringen). Infos:Telefon 06725-3040. Anmeldung nicht erforderlich.

KURZ NOTIERT

VerwaltungsratGROLSHEIM (red). Der Verwal-

tungsrat der VG-Werke Sprend-lingen-Gensingen tagt amDienstag, 4. April, 18 Uhr, in derGrolsheimer Nahelandhalle. Be-raten wird über überplanmäßi-ge Ausgaben für die Erneuerungder Leitung vom BrunnenPlanig zur Pumpstation Gensin-gen.

Ausbau KirchstraßeGROLSHEIM (bb). Am Diens-

tag, 4. April, tagt um 19 Uhr inder Nahetalhalle der Ortsge-meinderat. Im Mittelpunkt stehtdie Beratung über die Freigabeder Entwürfe des Ingenieurbü-ros Knodel für den Ausbau derKirchstraße zur Vorbereitungder öffentlichen Ausschreibung.

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Fotos:TorstenBo

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–Fotolia

Allgemeine Zeitung