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LANDKREIS STRAUBING-BOGEN 25 Doch mehr Windenergieanlagen? Aus zwei mach fünf: Vorbescheidsverfahren für drei weitere Anlagen Wiesenfelden. Die Wiesenfel- dener kommen in Sachen Wind- energieanlagen (WEA) nicht zur Ruhe. Wie berichtet, sind im Wa- xenberger Forst zwei Windanlagen geplant, die vom Landratsamt im vergangenen Jahr auch genehmigt wurden. Schon damals befürchteten einige Wiesenfeldener, dass der zu- künftige Betreiber, die Geo Ostwind Gdbr, mit einer Art „Salami-Tak- tik“ die Zahl der WEA verdoppeln, wenn nicht sogar verdreifachen könnte. Inzwischen sei bereits für eine dritte Anlage gerodet und so- gar ein Windmessgerät aufgestellt worden, informieren WEA-Gegner in einem Schreiben. Laut dem Pressesprecher des Landratsamtes Tobias Welck wurde bisher die immissionsschutzrechtli- che Genehmigung für zwei Anlagen (WEA7 und WEA8) erteilt. Diese gelten als genehmigt und dürfen so- mit gebaut werden. Kästen für die Haselmaus Folgender Zeitplan sei dem Amt für den Bau der beiden Anlagen mitgeteilt worden: Im Februar seien Bäume gefällt und die Rodungen durchgeführt worden. Als Maßnah- me des Artenschutzes und zur Si- cherung der ökologischen Funktion (CEF-Maßnahme) habe der Betrei- ber Haselmauskästen gemäß dem Landschaftspflegerischen Begleit- plan (LBP) aufgehängt. Im April sollen separate Wurzelstöcke ent- fernt und kurz darauf soll mit dem Wegebau begonnen werden. Ab Mai würden die Baugruben ausgehoben und ab Juni die Fundamente ge- baut. „Danach werden die WEA montiert und für Ende September sei die Inbetriebnahme der beiden WEA geplant.“ Soweit, so gut – und auch schon bekannt. Nun aber befürchten WEA-Gegner, dass der Betreiber weitere sechs WEA plant, für drei Anlagen – also eine mehr als bisher genehmigt – seien bereits Rodungen erfolgt. „Und für diese dritte Anla- ge steht auch schon ein weiteres Windmessgerät.“ Ein weiterer Vor- wurf: Neben den bisher genehmig- ten WEA7 und WEA8 seien WEA4, WEA5, WEA6 und WEA9 geplant, für die WEA9 liege bereits ein posi- tiver Vorbescheid vor. Mit der Salami-Taktik habe der zukünftige Betreiber nur ein verein- fachtes Genehmigungsverfahren durchlaufen müssen und eine Um- weltverträglichkeitsprüfung ge- schickt vermieden. „Für ihn reichte eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung aus.“ Zur Geschichte der Windenergie- anlagen im Waxenberger Forst teilt der Pressesprecher mit, dass in die- sem Bereich des Waxenberger Fors- tes ursprünglich neun Anlagen ge- plant waren, von denen nur zwei Anlagen ins Genehmigungsverfah- ren gingen. Sollte der Betreiber zu einem späteren Zeitpunkt weitere Anlagen bauen wollen, seien für diese ebenfalls Genehmigungsver- fahren durchzuführen. Dies liege daran, dass die Anlagen als Wind- park gesehen werden – somit stelle jede Anlage, die hinzukommt, eine wesentliche Änderung dieser Anla- gen dar, für das ein entsprechendes Verfahren durchzuführen ist. „Es kann keine Rede davon sein, dass der Betreiber damit ein schwieriges Verfahren umgeht.“ Thema: Luftverkehr Dass aber inzwischen tatsächlich erneut ein Verfahren, wenn auch ein Vorbescheidsverfahren, läuft, räumt der Pressesprecher ein. Und zwar für die Anlagen WEA 4, WEA 5 und WEA 6. Bei diesem Verfahren werde geprüft, ob Flugnavigations- anlagen gemäß Paragraf 18 a Luft- verkehrsgesetz ein Hinderungs- grund sein könnten. Sei der Bau weiterer Windenergieanlagen kein Problem für den Flugverkehr, dann könnte der Betreiber tatsächlich ein wesentliches Änderungsverfahren beantragen. „Dann muss er aber wieder dasselbe Verfahren durch- laufen wie bei den beiden bereits genehmigten Anlagen.“ Von einer Salami-Taktik und einem wegen ei- ner geringen Anzahl von Windener- gieanlagen „erschlichenen“ verein- fachten Verfahrens könne keine Rede sein, sagt Welck. Grundsätzlich sei das Verfahren identisch, ob nun für eine oder neun Windkraftanlagen. Hier gelte über- all das vereinfachte Verfahren. „Dies ändert sich erst ab 20 Anla- gen.“ Bei der Umweltverträglich- keitsprüfung gelte die Staffelung von eins bis drei, von drei bis sechs und von sechs bis 20 WEA. Aber auch hier helfe die Salami-Taktik dem Antragsteller nicht. „Kommt zu zwei genehmigten Anlagen eine weitere hinzu, dann zählt diese An- lage nicht als erste, sondern wird zu den bestehenden hinzugezählt. „So- mit fällt der Antragsteller dann in den Bereich drei bis sechs Anla- gen.“ –usa– Bisher wurden im Waxenberger Forst, auf Thurn-und-Taxis-Grund, die Bäume für drei Anlagen gerodet. Für eine dritte Anlage steht zudem bereits ein weiteres Windmessgerät. (Foto: privat)

KARFREITAG/OSTERN 2017 LANDKREIS STRAUBING … · Salami-Taktik und einem wegen ei-ner geringen Anzahl von Windener-gieanlagen „erschlichenen“ verein-fachten Verfahrens könne

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KARFREITAG/OSTERN 2017 LANDKREIS STRAUBING-BOGEN 25

GemeinsamerEmmausgang

Ascha/Falkenfels. (ta) Am Tagnach Ostern waren zwei Jünger aufdem Weg in das Dorf Emmaus undtrafen unterwegs den auferstande-nen Jesus. Diese Geschichte ist derUrsprung für den Brauch des soge-nannten Emmausgangs am Oster-montag. Der Gesamtpfarrgemein-derat hält deshalb für alle Pfarrei-mitglieder und besonders die Kom-munionkinder mit ihren Eltern ei-nen Emmausgang nach Pilgrams-berg ab. Start ist um 12.30 Uhr fürdie Falkenfelser in Hirschberg beider Kapelle und für Ascha um 13Uhr in Willerszell. Um 14 Uhr tref-fen sich alle zu einer kurzen An-dacht in der Wallfahrtskirche Pil-gramsberg. Danach ist ein Zusam-mensein im Gasthaus Brandl. Beischlechtem Wetter trifft man sichgleich auf dem Pilgramsberg.

Gedanken zum OsterfestAbt Hermann Josef Kugler spricht im Fernsehen

Windberg. (esch) Zu Dreharbei-ten für den nächsten Beitrag derSendereihe „Zeit und Ewigkeit“war Windbergs Abt Hermann Jo-sef Kugler OPraem. vom Bayeri-schen Rundfunk eingeladen. Darinkommen in Fernsehsendungen anchristlichen Festtagen bekanntePersönlichkeiten des kirchlichenLebens aus Bayern zu Wort. Red-ner waren unter anderem bereitsdie Bischöfe von Passau und Eich-stätt, Stefan Oster SDB und Gre-gor Maria Hanke OSB, die Äbtis-sin von Landshut-Seligenthal, Pe-tra Articus OCist., oder der Gene-ralabt der Prämonstratenserchor-herren,Thomas HandgrätingerOPraem.

Mit ihren Gedanken wollen siejeweils die Zeichen der Zeit in denBlick nehmen. Dabei begeben siesich auf die Suche nach den Spu-ren Gottes im Alltag. Nach Beiträ-gen unter anderem über Allerhei-ligen, zum Dreikönigstag oderzum Patrozinium Mariä Himmel-fahrt macht sich Abt Hermann Jo-

sef Kugler diesmal „Gedankenzum Osterfest“. Der Drehort warauf der nordöstlich von Sardiniengelegenen Insel La Maddalena.Dem Namen der Insel entspre-chend machte sich Abt HermannJosef auf die Suche nach „Osteror-ten“, die, so der Senderbeauftrag-te der Bayerischen Bischofskonfe-renz beim Bayerischen Fernsehen,Monsignore Erwin Albrecht, die„lebensspendende Kraft desOsterfestes nahebringen und dasOsterzeugnis von Maria Magdale-na für die Gegenwart spürbar ma-chen“. Die Sendung wird amOstersonntag, 16. April, von 9.45bis 10 Uhr im Bayerischen Fernse-hen unmittelbar vor der Live-Übertragung des festlichen Oster-gottesdienstes mit Papst Franzis-kus aus Rom ausgestrahlt. Bereitsfrüher ausgestrahlte Beiträge dermittlerweile seit zehn Jahren exis-tierenden Sendereihe „Zeit undEwigkeit“ sind im Internet in derMediathek des Bayerischen Rund-funks abrufbar.

Der Windberger Prämonstratense-rabt Hermann Josef Kugler machtsich im Fernsehen Gedanken zumOsterfest. (Foto: esch)

Gemeinderat tagtWiesenfelden. (ta) Am Mittwoch,

19. April, findet um 19 Uhr im Bür-gersaal der Gemeinde eine Gemein-deratssitzung statt. Tagesordnung:Bauanträge; Bericht von der Sit-zung des Ausschusses Soziales undKultur vom 12. April. Antrag aufErweiterung der Einbeziehungssat-zung für den Ortsteil Auenzell. Än-derung der EinbeziehungssatzungEuersdorf mit Deckblatt 1 durch dieGemeinde Rattiszell; öffentlicheAuslegung. Vertrag zur Verlegungvon privaten Stromkabeln (Einspei-seleitungen) sowie zur Errichtungeiner Zuwegung mit „Ostwind Er-neuerbare Energien GmbH“. Ge-meindebibliothek; Antrag auf Ge-währung von Zuwendungen imHaushaltsjahr 2017. Erlass derHaushaltssatzung 2017 sowie Ge-nehmigung des Finanzplanes undInvestitionsprogramms bis 2020.

Doch mehr Windenergieanlagen?Aus zwei mach fünf: Vorbescheidsverfahren für drei weitere Anlagen

Wiesenfelden. Die Wiesenfel-dener kommen in Sachen Wind-energieanlagen (WEA) nicht zurRuhe. Wie berichtet, sind im Wa-xenberger Forst zwei Windanlagengeplant, die vom Landratsamt imvergangenen Jahr auch genehmigtwurden. Schon damals befürchteteneinige Wiesenfeldener, dass der zu-künftige Betreiber, die Geo OstwindGdbr, mit einer Art „Salami-Tak-tik“ die Zahl der WEA verdoppeln,wenn nicht sogar verdreifachenkönnte. Inzwischen sei bereits füreine dritte Anlage gerodet und so-gar ein Windmessgerät aufgestelltworden, informieren WEA-Gegnerin einem Schreiben.

Laut dem Pressesprecher desLandratsamtes Tobias Welck wurdebisher die immissionsschutzrechtli-che Genehmigung für zwei Anlagen(WEA7 und WEA8) erteilt. Diesegelten als genehmigt und dürfen so-mit gebaut werden.

Kästen für die HaselmausFolgender Zeitplan sei dem Amt

für den Bau der beiden Anlagenmitgeteilt worden: Im Februar seienBäume gefällt und die Rodungendurchgeführt worden. Als Maßnah-me des Artenschutzes und zur Si-cherung der ökologischen Funktion(CEF-Maßnahme) habe der Betrei-ber Haselmauskästen gemäß demLandschaftspflegerischen Begleit-plan (LBP) aufgehängt. Im Aprilsollen separate Wurzelstöcke ent-fernt und kurz darauf soll mit demWegebau begonnen werden. Ab Maiwürden die Baugruben ausgehobenund ab Juni die Fundamente ge-baut. „Danach werden die WEAmontiert und für Ende Septembersei die Inbetriebnahme der beidenWEA geplant.“

Soweit, so gut – und auch schonbekannt. Nun aber befürchtenWEA-Gegner, dass der Betreiberweitere sechs WEA plant, für dreiAnlagen – also eine mehr als bishergenehmigt – seien bereits Rodungenerfolgt. „Und für diese dritte Anla-ge steht auch schon ein weiteresWindmessgerät.“ Ein weiterer Vor-wurf: Neben den bisher genehmig-ten WEA7 und WEA8 seien WEA4,WEA5, WEA6 und WEA9 geplant,für die WEA9 liege bereits ein posi-tiver Vorbescheid vor.

Mit der Salami-Taktik habe derzukünftige Betreiber nur ein verein-fachtes Genehmigungsverfahrendurchlaufen müssen und eine Um-weltverträglichkeitsprüfung ge-schickt vermieden. „Für ihn reichte

eine spezielle artenschutzrechtlichePrüfung aus.“

Zur Geschichte der Windenergie-anlagen im Waxenberger Forst teiltder Pressesprecher mit, dass in die-sem Bereich des Waxenberger Fors-tes ursprünglich neun Anlagen ge-plant waren, von denen nur zweiAnlagen ins Genehmigungsverfah-ren gingen. Sollte der Betreiber zueinem späteren Zeitpunkt weitereAnlagen bauen wollen, seien fürdiese ebenfalls Genehmigungsver-fahren durchzuführen. Dies liegedaran, dass die Anlagen als Wind-park gesehen werden – somit stellejede Anlage, die hinzukommt, einewesentliche Änderung dieser Anla-gen dar, für das ein entsprechendesVerfahren durchzuführen ist. „Eskann keine Rede davon sein, dassder Betreiber damit ein schwierigesVerfahren umgeht.“

Thema: LuftverkehrDass aber inzwischen tatsächlich

erneut ein Verfahren, wenn auch einVorbescheidsverfahren, läuft,räumt der Pressesprecher ein. Undzwar für die Anlagen WEA 4, WEA5 und WEA 6. Bei diesem Verfahrenwerde geprüft, ob Flugnavigations-anlagen gemäß Paragraf 18 a Luft-verkehrsgesetz ein Hinderungs-grund sein könnten. Sei der Bauweiterer Windenergieanlagen keinProblem für den Flugverkehr, dannkönnte der Betreiber tatsächlich einwesentliches Änderungsverfahrenbeantragen. „Dann muss er aberwieder dasselbe Verfahren durch-laufen wie bei den beiden bereits

genehmigten Anlagen.“ Von einerSalami-Taktik und einem wegen ei-ner geringen Anzahl von Windener-gieanlagen „erschlichenen“ verein-fachten Verfahrens könne keineRede sein, sagt Welck.

Grundsätzlich sei das Verfahrenidentisch, ob nun für eine oder neunWindkraftanlagen. Hier gelte über-all das vereinfachte Verfahren.„Dies ändert sich erst ab 20 Anla-gen.“ Bei der Umweltverträglich-

keitsprüfung gelte die Staffelungvon eins bis drei, von drei bis sechsund von sechs bis 20 WEA. Aberauch hier helfe die Salami-Taktikdem Antragsteller nicht. „Kommtzu zwei genehmigten Anlagen eineweitere hinzu, dann zählt diese An-lage nicht als erste, sondern wird zuden bestehenden hinzugezählt. „So-mit fällt der Antragsteller dann inden Bereich drei bis sechs Anla-gen.“ –usa–

Bisher wurden im Waxenberger Forst, auf Thurn-und-Taxis-Grund, die Bäume für drei Anlagen gerodet. Für eine dritteAnlage steht zudem bereits ein weiteres Windmessgerät. (Foto: privat)

Günter Hecht bleibt BRK-BereitschaftsleiterWiesenfelden. (rw)

Beim Bereitschafts-abend der BRK-Be-reitschaft Wiesenfel-den wurde GünterHecht am Donnerstagmit großer Mehrheiterneut zum Bereit-schaftsleiter für dienächsten vier Jahregewählt .

In seinem Rück-blick auf die zurück-liegende Amtszeithatte Hecht zuvor be-eindruckende Zahlengenannt: Im Berichts-zeitraum wurdendurch die Bereitschaft Wiesenfel-den, mit den Gruppen Wiesenfel-den, Zinzenzell und Falkenfels, ins-gesamt über 50200 ehrenamtlicheStunden geleistet. Dabei entfielenüber 36100 Stunden auf den Helfervor Ort. Diese, für die Bevölkerungund die Krankenkassen kostenfreieDienstleistung, erbringt die Bereit-schaft seit über 20 Jahren. Das Ein-satzgeschehen ging in den letztenJahren stetig nach oben, es stieg von154 Einsätzen im Jahr 2013 auf 229Einsätze im letzten Jahr. WeitereSchwerpunkte der BereitschaftWiesenfelden sind die Jugendarbeit,

der Blutspendedienst sowie dieAusbildung und Sanitätsdienste beiVeranstaltungen.

Bürgermeister Anton Drexler hobdie große Bedeutung der BRK-Be-reitschaft für die Gemeinde Wiesen-felden hervor. Er sagte der Bereit-schaft auch weiterhin die Unter-stützung der Gemeinde zu.

Als Dank für seine seit 1983 an-dauernde Tätigkeit als Bereit-schaftsleiter überreichte der Bür-germeister die anlässlich der900-Jahr-Feier der Gemeinde Wie-senfelden geprägte Gedenkmünzean Bereitschaftsleiter Hecht.

Bürgermeister Anton Drexler, der geehrte Bereit-schaftsleiter Günter Hecht und Kreisbereitschaftslei-ter Kienberger. (Foto: rw)

Satzungen liegen ausWiesenfelden. (mh) Die geplante

Einbeziehungssatzung für den Orts-teil Auenzell soll einen Wohnhaus-neubau ermöglichen. Die überar-beiteten Planunterlagen im Zugeder öffentlichen Auslegung liegen inder Zeit vom 25. April bis 29. Maiwährend der allgemeinen Dienst-stunden in der GemeindekanzleiWiesenfelden, Zimmer 12, zur Ein-sichtnahme aus. Ebendort liegtauch Außenbereichssatzung für denOrt Pichlberg aus, deren Aufstel-lung der Gemeinderat beschlossenhat und die auch einen Wohnhaus-neubau ermöglichen soll. Es bestehtauch Gelegenheit zur Äußerung undErörterung anstehender Fragen.