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Kartesische Trägheitseigenschaften Für die Analyse des Kontaktverhaltens des Roboters (z.B.) bei Zusammenstößen mit der Umgebung ist auch ein redundanter Manipulator vollständig durch die kartesische Massenmatrix beschrieben

Kartesische Trägheitseigenschaften - robotik.de · Regelungstechnische Methoden in der Robotik Motivation Vorteile des Entkopplungsreglers: lineare, völlig entkoppelte Dynamik des

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Kartesische Trägheitseigenschaften

Für die Analyse des Kontaktverhaltens des Roboters (z.B.) beiZusammenstößen mit der Umgebung ist auch ein redundanter Manipulator vollständig durch die kartesische Massenmatrixbeschrieben

Wie gefährlich ist der Roboter wirklich?

Kartesische TrägheitseigenschaftenPartitionierung der Mobilitätsmatrix

f

MMMMv

RT

Rv

RvRv1

11

z.B. Einheitskraft am TCP :

1

1

xf

yf

1

1

xv

yv

1

1

x

y

1RvM

1RvM

Eigenwerte bedeuten eine äquivalente Masse in derentsprechenden Richtung

translatorische Mobilität

Koppelterm rotatorische Mobilität

11 )( TR JJMM

Kartesische Trägheitseigenschaften

1

1

xv

yv

• nur entlang der Hauptachsen sind Kraftund Beschleunigung kollinear

• Hauptachsen sind orthogonal

Orthogonale Zerlegung:TUUA - diagonal i - Eigenwerte von A

U - orthogonale Matrix

Eigenschaften:

Bemerkungen:

• Die Rotationen können analog behandelt werden• Eigenwertsbetrachtungen für die komplette Mobilitätsmatrix(Massenmatrix) machen keinen Sinn. Warum?

Makro-/Minimanipulation

Makro-/Minimanipulatoren können grundsätzlich als redundante Systemebehandelt werden

Makromanipulator

Minimanipulator

(Ch. Ott und Th. Wimböck ICRA07)

Nullraumkräfte zur Vermeidung der Endanschläge für den Minimanipulator sind im Allgemeinen erforderlich

O

M TCP

Zusatzfolie:Makro-/Minimanipulation: Trägheitseigenschaften

Massenmatrix:

2212

1211)(MMMM

qM T

Massenmatrix des Minimanipulators

11)(

1)(

CMmOR MMM

Zusammensetzung der Mobilitätsmatrix (ohne Beweis):

(Beweis in Khatib: Lecture notesund Übung)

Mobilitätsmatrix desredundanten Makro-/Miniman.

Mobilitätsmatrix desMinimanipulators imKoordinatensystem M

Zusatzmobilitätdurch Makromanipulator

Die Trägheit des Makro-/Minimanipulators ist in jede kartesische Richtung kleiner oder gleich der Trägheit des Minimanipulators alleine!

6,...,1)()(

)()(

iMM

MM

miRi

mviRvi

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Passivitätsbasierte Regelung(Energy Shaping)

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Motivation

Vorteile des Entkopplungsreglers: lineare, völlig entkoppelte Dynamik des geregelten Systems=> Referenzverhalten

offene Fragen: • Stabilität bei ungenauen Parametern (M,g,c…)• Empfindlichkeit gegenüber unmodellierter Dynamik (z.B. Reibung)• Da die gleiche lineare, entkoppelte Dynamik unabhängig von derRoboterkonfiguration vorgegeben wird, muss diese so gewählt werden,das für die worst-case Konfiguration keine Stellgrößensättigung eintrittfür die erwarteten Störungsamplituden.Somit erreicht der Arm aber in weniger kritischen Konfigurationen nicht die best mögliche Performanz.

Passivitätsbasierte Regler liefern im Allgemeinen im Idealfall geringere Performanz, weisen aber die besseren Ergebnisse in Gegenwart vonParameter- und Modellungenauigkeiten (Robustheit)

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

RegelungszieleLageregelung (Regulation):

A B

Konvergenz zu einem PunktUnterdrückung von Störungen

0)( tB xx

Bd xtx )(

A B

Bahnregelung (Tracking):

0))(( td xtx

abfahren einer zeitabhängigen Trajektorie

)(txd)0()0( dxx if

0))(( xtxd

)0()0( dxx if

zu erwartende Performanzmit einem Lageregler

(siehe auch GIR)

(was soll der Regler erreichen können?)

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Regelungsziele

(siehe RS2)Des weiteren unterscheiden wir in beiden Fällen zwischen

- lokale Konvergenz

- globale Konvergenz

• stabil (l.s.)• asymptotisch stabil (l.a.s.)• exponentiell stabil (l.e.s.)

• stabil (g.s.)• asymptotisch stabil (g.a.s.)• exponentiell stabil (g.e.s.)

Beispiel: Der Entkopplungsregler ist• g.e.s. bei genauem Modell• keine Aussagen sind möglich bei ungenauem Modell

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Passivitätsansatz: Lageregelung

Grundidee (1 Gelenk)

kP

kDGelenk

PDRegler

Regler kann als passives Feder-Dämpfer Element interpretiertwerden, das an einer konstanten Soll-Position befestigt ist

q

qd

m

)()( qqkqqk dDdP =

0

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Definition der Passivität

u(t) y(t)

Ein System ist passiv, wenn

V(t)

D(t)

alternative (differentielle) Formulierung

mit und nach unten begrenzt

Eingangsleistungdissipierte Leistung

Energievariation

Speicherfunktion

(Wiederholung RS2)

)(tu

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Zusammenschaltung passiver Systeme

V1(t), D1(t)

V2(t), D2(t)

+u u1=u-y2 y=y1y1

u2=y1y2

Gegenkopplung

V1(t), D1(t)

V2(t), D2(t)

uu1=u

y=y1+y2

y1

y2u2=u

Parallelschaltungu yV, D

(Wiederholung RS2)

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Lageregelung 1 Gelenk

m

kP

kDGelenk

PDRegler

q

qd= 0

q.

(Wiederholung RS2)

)(21),( 22 qmqkqqV P

)(1 qV )(2 qV

0)( 2 qktV D

)(1 qD 0)(2 qD

qm

qkqk DP Regler:

21 qkqqqkV DP

Strecke:

02 qqqmV

konservativesSystem

(Wie formuliere ich den PD- Regler, so dass ich die Analyse für den nichtlin. Roboter verallgemeinern kann?)

sm1

s1

Pk

Dk

.GelenkPD Regler

qq

0dq

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Verallgemeinerung elastisches Gelenk

b d mq

kP

kDGelenk

PDRegler

d

Motorträgheit GelenkträgheitGelenkelastizitätund -dämpfung

Übung: schreiben Sie die Systemgleichungen auf, leiten Sie her und malen das Blockdiagramm auf, genauso wie beim starren Gelenk

)(tV

ext

q

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Roboter: Passive Darstellung

Energie:kinetische Energie T

potentielle Energie U

Mit dem Lagrange Formalismus erhält man die Bewegungsgleichungen

A

x

xF )()(

21),( qVqqMqqqV g

T

extqgqqcqqM )(),()(

qP Tin

qxFP Text

Tout

ext

q

q ),( qqV

inP outP

Wir suchen eine passive Darstellung des Roboters:

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Eigenschaft der Corriolis und Zentrifugalterme

k

ij

j

ki

i

kjkji q

mqm

qm

c 21

nkqqqcqqc jji

ikjik ,...,1)(),(,

(ab da Zusatzfolie)

oderj

jikjk qqqCqqc ),(),(

Tensor dritter Ordnung

Tensor zweiter Ordnung

qqqCqqc ),(),(

oder als Matrix:

Die Matrix hat die Eigenschaft

)(),(),( qMqqCqqC T T

qMqqCqMqqC

)(

21),()(

21),(

schiefsymmetrisch

),( qqC

0)(21),(

vqMqqCvT für jeden Vektor v,

speziell auch für qv

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Roboter: Passive Darstellung)()(

21),( qVqqMqqqV g

T

ext

q

q ),( qqV

qP Tin qP T

extout

qq

qVqqMqqqMqV gTT

)()(

21)(

extqgqqqCqqM )(),()(

qqgqqMqqgqqqCq TText

T )()(21)(),(

0)(

qqtV Text

T

Eingangsleistungdissipierte LeistungEnergievariation

Energie:

Roboter:

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Passivitätsbasierte Gelenkregelung

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Roboter mit PD-Regler und Schwerkraftkompensation

Einfachster Regler auf Gelenkebene für reine Positionsregelung (kein Kontakt)

Zunächst wird die Schwerkraft kompensiert:

)(1 qg

1),()( qqqCqqM

Das Gesamtsystem kann wiederum als Rückkopplung zweier passiverSysteme dargestellt werden

Nur zur Lageregelung geeignet

PD-Regler:qkqqk DdP )(1

0)(),()( dPD qqkqkqqqCqqM

Gesamtsystem

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Passivität PD-Regler

Speicherfunktion:

qqMqeKeqqV TP

T )(21),(

q

kP

kDPDRegler

qd

dq

qkqtV DT )(

Passivitätsbeziehung:

q

outP ext

)( qText bei Kontakt mit Umgebung

dqqe

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Passivität und Lyapunov-Stabilität(siehe RS2)

Es liegt auf der Hand, die Speicherfunktion als Lyapunov-Funktion zu benutzen

),( qqV ist positiv definit

ist negativ semi-definit),( qqV (negativ definit nur in , nicht in )q qDaraus folgt:

1) Der Roboter mit PD-Regelung und Gravitationskompensation ist stabil (Folgt aus der Definition von Stabilität im Sinne von Lyapunov – RS2)

2) Das System ist global asymptotisch stabil (g.a.s.)(Folgt mit Hilfe des LaSalle Invarianztheorems– RS2)

„Das System konvergiert zur größten Invarianzmenge in der Menge , für die „0),( qqV

0)(),()( dPD qqkqkqqcqqM d.h. )0,( qq R

)()(1dP qqKqMq

in diesem Fall gilt

Das System verlässt wenn ,d.h. ist die größte Invarianzmengedqq dqq

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Robustheit

Das System bleibt stabil für:

-beliebige Reglerwerte-beliebige Parameterungenauigkeiten des Dynamikmodells -beliebige, passive, unmodellierte Dynamik (Reibung, Elastizitäten)-Kontakt mit passiven Umgebungen

Praktische Einschränkungen: - digitale (zeitdiskrete) Implementierung- Sensorquantisierung und –rauschen- Motordynamik

sollten berücksichtigt und deren Einfluss minimiert werden

q

kP

kDPDRegler

qd

dq

passiveUmgebung

q

mext

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

Zusatzfolie: Lineare Reglerauslegung

Wir haben gezeigt, dass ein linearer Lageregler für das komplette nichtlineare Modell g.a.s. ist!

(kann ich wirklich einen linearen Regler ohne Gewissensbisse benutzen?)

Man bringe das Robotermodell in die nichtlineare Standardform:

)),((1 qqqCM

qqq

),( uxfx

u

qq

x ;

d.h.

Durch Linearisierung um den konstanten Sollpunkt (Lageregelung)erhält man das lineare Modell

00

dqqq

1)(0

0010

dqMqq

qq

oder einfach qqM d )(

Dafür kann in der Tat ein linearer PD Regler entworfen werden, der auch im nichtlinearen Fall g.a.s. ist

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

PD+ Regler(Was ist die einfachste Verallgemeinerung auf den Fall der Bahnregelung?)

Eine Erweiterung des PD-Reglers für eine Bahnregelung mit Hilfe einerVorsteuerung ist naheliegend

)()( qqKqqK dPdDd

)(),()( ddddddd qgqqqCqqM

Nur eine lokale Stabilitätsanalyse ist in diesem Zusammenhang möglich

Stattdessen betrachte man nun

)(),()( qgqqqCqqM ddd

Geschlossene Reglerschleife

0),()( eKeKeqqCeqM PD )(),( tqqtqe d

(Linearisierung umSollbahn)

Die globale Stabilität folgt dann mit der Lyapunov Funktion

eqMeeKeeeV TP

T )(21),(

eketV DT )(und deren Ableitung:

Regelungstechnische Methoden in der Robotik

PD+ Regler

Bemerkungen:-Im Gegensatz zum Entkopplungsregler, ist die Dynamik weder linear noch entkoppelt

- Die Dämpfung kann bei konstanter Masse und Steifigkeit für optimalePerformance in jedem Arbeitspunkt ausgelegt werden

Für diesen Regler kann aber auch eine strikte Lyapunov-Funktion aufgestelltwerden mit Hilfe derer globale asymptotischeStabilität nachgewiesen werden kann.

0,,0),,( qqtqqV

Bemerkung: dies ist ein zeitvariantes System (zum Unterschied vom Lage-regler), da die Zeit explizit, getrennt von e vorkommt! Das LaSalle-Theoremkann somit nicht benutzt werden!

)(tqeq d

mögliche Lösung: Barbalat Lemma