Kaskaden Lyrikletter 11-20

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Vergeblich

Der Schwamm von gestern sagt: „Schnee drüber!“Doch er vergisst zu vergeben.

Zu unwahr, um schön zu sein.Aber egal, denn: vorbei sein ist alles.

JJoohhaannnnaa KK.. KKuuppppee


MEMENTO MORI

im sehnsuchtsfeuerauf rotem bootkriecht ungeheuerleise not

im roten bootdas sehnsuchtsfeuerzerbricht am toder sitzt am steuer

KKaaii HHaammmmeerrmmeeiisstteerr


TEE

Grüne Gesundheit, grüneVerwesung,Farbe derTasse, Farbe der Häute,

manchmal Zersetzung, manchmal Genesung,alle Zeichen sind wie ein Geläutevon einem vage geortetenTurm.Je nachWind sind wir einfache Beute

vom Ostklang, vomWestklang, oder vom Sturm.Was wir hören ist was wir erhoffen,vom Grün der Zeichen immer getroffenharren wir Gottes, daß er vertäute

Zeichen, Färbung, und was sie uns deute.

DDiiee AAuuttoorreenn


Andreas Köhnemann. * 1984 in Lindenfels. Studiumder Filmwissenschaft und Publizistik in Mainz.

Johanna Klara Kuppe. * inWuppertal, lebt seit 1992inWaiblingen. Erzieherin, Musikalienhändlerin. 2004- 2007 Stipendien und Literaturworkshops.Veröffentlichungen in verschiedenenAnthologiensowie im Glarean-Magazin. Im Oktober 2010erschienen: "Bäume in weiter Landschaft" (Verlagwort und mensch, Köln).

Kai Hammermeister. Lyriker.

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AAuuff uunnsseerreerr HHPP ggiibbtt''ss mmeehhrr::

Printausgabe: 7,50 EU4 x Onlineausgabe: 1,75 EU

Bestellmail:[email protected]

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Sätzlingefür Peter Rühmkorf

Ein Gedicht, das seinesgleichen sucht,kam vorbei heut‘ nacht

und fragte nach dem kosmischen Gebrauchswertseelischer Umarmungen nonpersonaler Fragmente.

Ich antwortete:Dazu ist die Zeit noch nicht reif.

KKaatthhaarriinnaa KKöörrttiinngg


keinem unsinnwohlgesonnen

ist erimmer weiterirre

gewordenan seinen sinnen

OOlliivveerr SSmmiitthh


Schwarzweiß

Wenn das schwarze Gewand durch weiße Gängeschreitet, sucht

aber keinen zumAbholen findetAusgeflogen?

Dorthin wo man Farben anders verbindetund der Kontrast nicht mehr weh tut



Dhyan Burkhard.Autor und Künstler.Hat das neue Kaskadendesignentworfen.

Katharina Körting. Lyrikerin.

Oliver Smith. * 1984 in London.Längere Aufenthalte in Australien undSchottland, lebt mittlerweile in Berlin,wo er Bildende Kunst und Englischstudiert. Schreibt Geschichten,Gedichte und Lieder auf Englisch undDeutsch.Verschiedene Jobs.






JJooaacchhiimm SScchhlliicchhttee


wweeiihh nnaacchhtt eenn

konsumgetränktstressgestähltträumt

mein bäumlein sein grün .

hat ängstlich rolltreppesich verweigert jene

in denfünften stock abteilung glück .

sehngesüchtetnirvanigessucht

eine einzige kerze .

MMoonniikkaa OOeettttiinnggeerr


GGeeffaannggeenn iinn ddeerr SSeeiiffeennbbllaassee

Die Gedanken sind freiWie dieVögel,sie fliegenim Kreis.

Da ist ein RissMitten durch dieWirklichkeit

Noch ein Schritt,noch ein Schritt nurdann bin ich drüben.

Ich habe mich verirrtin meinen dunklenAugenaus meinen Händenbricht Zärtlichkeit.

Lass mich raus!Lass mich zu mir!

Lass michdich umarmen, Spiegelbild

NNoorraa DDuubbaacchh


ZZüüggiigg

Im Zug sitzendGedanken verlorenZug um Zug

an Die Zigarettendenkend die erRauchen durfteIm Zuge der Zeitändert sich vielesdie Annehmlichkeitendie Abfahrtzeitener nimmt einen

kräftigen Zugaus der Flaschein Mainz steigt erzügig aus

um denAnschlussnach Pariszu erreichen



Joachim Schlichte. Studien:Musiklehrer, Musikwissenschaften,Germanistik, Kunstwissenschaften.Veröffentlichungen in Zeitschriften,Anthologien. Bislang zweiGedichtbände: "auch elefanten weinen","nur helikopter fliegen".

Monika Oettinger. Lyrikerin.

Nora Dubach. Künstlerin,Autorin.2001 3 Bücher über Liebe+Glück.2004 Gründung Literarischer CocktailZürich 3 Bücher. 2005 Lyrikband„ZERREISS MIT MIR“ NimrodVerlag






FFlloorriiaann SSttrroohhee


Ich, ach ich

Ich liebe das Gesicht im SpiegelIch küsse es und frage:Willst du mehr?

Stundenlang,TagelangImmer und immerEwig, ach so ewigIch, ach ich

Ich liebe das Gesicht im SpiegelIch küsse es und frage:Darf ich mehr?

Für immer, für immerFür immer und immer und immer

Ewig, ach so ewigIch, ach ich

JJaanniinnee BBeeyyeerrllee


Leuchte.Leuchte auf!Heute triffstdu dich.

Noch ehe duwie ich, verglühst.Spürst du?Spürst du dich?

Lauf!Lauf nicht zu schnell.Nicht dass du dichwie ich, verläufst.

DeinFiebertötetnicht.

JJoohhaannnnaa KKllaarraa KKuuppppee


die partitur der gletschermühle

die partitur der gletschermühle:im wasserstrudel drehen töneunsteter gesang der felsenrisseder kanon der steine am grund

am abgrund unterm holunderstehn wir gebannt von der tiefeim rauschen der gletschersinfoniesind wasser wir stein und lied



Florian Strohe. Lyriker.

Janine Beyerle. Lyrikerin.

Johanna Klara Kuppe. * inWuppertal,lebt seit 1992 inWaiblingen (Baden-Württemberg). Erzieherin,Musikalienhändlerin, Lyrikerin.Veröffentlichungen in verschiedenenAnthologien.






EEddddaa GGuuttsscchhee


Valdemarsudde

In lilaWonneblüht die Liebe des Flieders

zur späten Lilie.

EntlobteTulpenzerblättern sich amWegrand,nach jubelnder Lust.

Massloser Mohnflüstert mit der Akelei.Sterne recken sich.

Grosses gelbes Haus,davor ein BronzeknabemitTigermuskeln.

Im Bett des Prinzenschläft die Mittsommersonnemit den Hortensien.

KKaarriinn PPoosstthh


rot rot rot

rot rot rot ist meinelieblingsfarberot rot rot istalles was ich habdarum will ich dichmit deinen roten haaren

wie ein krebs such ichnach deinen spurenscharfe scherenvor ziegelrotem hausfeuerrot im abendrot

die lippen

im roten wein habe ichdie wahrheit längst gefunden

und heut verlangt mein herz nur nochnach blut blutleer sind allerosenblätter kein duft betörtsie schäumen nur vor wut

KKaarriinn PPoosstthh


komm lass unsnoch einmalkirschen essen rot

und wie ein herz geformtauf meinem roten sofamit den weichen kissen

dann feuer ich das rotaus meinem leben

verfeuer alles was ich habweiß weiß weiß soll meine farbe sein

weiß weiß weiß wie dieblüten der kirsche

RReennéé OObbeerrhhoollzzeerr


Tradition

Ich könnte meinem SohnEine knallen er ist

So widerspenstig doch ichDarf das nicht ich

Darf das nicht vielmehrBinde ich ihm die HändeHinter den Rücken und

Lege ihn unter denTeppich dortKann er sich entspannen

Fürs Erste

WWoollffggaanngg CChhrriissttll


Flugzeug

PfeilvogelMenschenfresser

Himmel durchmessendInsekt imAllErdgezogen

Zitternd am BodenRülpse deinen Fraß aus



Edda Gutsche. Lyrikerin.

Karin Posth. Lyrikerin.

René Oberholzer. Lebt und arbeitet seit1987 als Sekundarlehrer,Autor undPerformer inWil/Schweiz. Erhielt 2001denAnerkennungspreis der StadtWilfür sein literarisches Schaffen. Mitgliedder Autoren der Schweiz (AdS), desBundesverbandes junger Autoren(BVjA) und der Interessengemeinschaftdeutschsprachiger Autoren (IGdA).Verschiedene Buchveröffentlichungen.

Wolfgang Christl. * in Passau. Seitvielen Jahren in München wohnhaft. MitdemVerfassen vonTexten vor etwa 10Jahren begonnen. Diese entstehenhauptsächlich aufWanderungen undReisen und sind bereits in einigenAnthologien und Zeitschriftenerschienen.






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