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Kategorisieren Warum die Papaya kein Fortbewegungsmittel ist

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Kategorisieren

Warum die Papaya kein Fortbewegungsmittel ist

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Drei psychologische Modelle

• Theorie der definierenden Attribute

• Theorie der definierenden und charakteristischen Attribute

• Prototypentheorie

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Theorie der definierenden Attribute

• Konzept als Aneinanderreihung von notwendigen und ausreichenden Attributen

• Kategoriezugehörigkeit ist klar definiert

• Konzeptmitglieder sind gleich repräsentativ

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Netzwerkmodell von Collins und Quillian

Tier

StraußKanarienvogel

VogelFisch

Lachs

atmet

frisst

hat Haut

hat Flossen

kann schwimmen

hat Gräten

ist rosa

ist essbar

ist groß

kann nicht fliegen

kann singen

ist gelb

hat Flügel

kann fliegen

hat Federn

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Kritik an der Theorie der definierenden Attribute

• Nicht alle Attribute eines Konzepts sind gleich bedeutsam

• Mitglieder einer Kategorie sind nicht gleich repräsentativ

• Kategoriezugehörigkeit ist nicht immer klar bestimmt

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Theorie der definierenden und charakteristischen Attribute

• Bsp.: Feature-Comparison Theory

• Definierende Attribute als Kerndefinition eines Konzepts

• Charakteristische Attribute bestimmen die Typikalität eines Kategoriemitglieds

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Kritik an der Feature-Comparison-Theory

• Verallgemeinerbarkeit ist fraglich

• Keine methodologische Unterscheidung zwischen definierenden und charakteristischen Attributen

• Definition der definierenden Attribute ist nicht möglich

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Prototypentheorie

• Prototyp als Ansammlung von charakteristischen Attributen oder als bestes Beispiel eines Konzepts

• Kategoriezugehörigkeit aufgrund von Ähnlichkeit zum Prototypen

• Kategoriegrenzen sind unklar

• Kategoriemitglieder können nach ihrer Typikalität geordnet werden

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Konzeptuelle Hierarchien in der Prototypentheorie

• Übergeordnete Ebene

• Basisebene

• Untergeordnete Ebene

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Basisebene

• Beim Kategorisieren am häufigsten verwendet

• Ausreichende Menge an Ähnlichkeit zwischen Mitgliedern und ausreichende Unterscheidung zwischen Kategorien

• Mentales Bild von Kategoriemitgliedern dieser Ebene repräsentiert die gesamte Kategorie

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Kritik an der Prototypentheorie

• Nicht alle Konzepte haben prototypischen Charakter

• Keine klaren Aussagen darüber, was Kategorien zusammenhängend macht

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Neuere Forschungsergebnisse

• Kategorisieren basiert nicht nur auf dem Ähnlichkeitsprinzip

• Konzepte erscheinen in Verbindung zu unserem allgemeinen Weltwissen

• Konzepte werden beeinflusst von Informationen, die außerhalb des Konzepts selber liegen

• Kontext wichtig für Kategoriezugehörigkeit

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Warum just plain folks?

• basic level Wissen - sparsam und informationell

• Alltagswissen - allgemein verbreitetes Wissen

• Wissen ist kulturell mitbedingt und gleichzeitig individuell

• Informanten stammen aus unterschiedlichen Geschlechts- Alters-, und Sozialgruppen

• Möglichkeit Auswertungen zu relativieren, da größere mögliche Anzahl an VP‘s

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Parallelen von Allgemeinwissen (jpfs) und Prototypen

• werden häufig gebraucht

• sind oft automatisiert / unreflektiert

• sind kulturell mitbedingt

• Doppeldeutigkeiten werden vermieden

• werden von Kinder am schnellsten gelernt

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Wie wird das Wissen der jpfs verwaltet?

• einige generelle fundamentale Modelle werden in konkreten Situationen eingebaut

• in den Modellen wird Wissen und Auswertung gleichzeitig gespeichert

• es wird prototypisch und verkürzt gespeichert und bei Bedarf ausgefüllt

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Das biologische Artkonzept

• Geistiger Vater Carl von Linné• Fortpflanzungsgemeinschaft• Spezieller Fokus: gemeinsame Abstammung

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Folkbiology

• Linguistik

• Biologie

• Psychologie

• Ethnologie

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Wie lernen Kinder neue Konzepte?

• Salienz

• Angeborene Mechanismen? verräterische Fehler

• Fast mapping• 60.000 neue Wörter in ein paar Jahren

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Wie lernen Kinder neue Konzepte?

• Soziale Intelligenz:

• The „toma“• „Ooops.“• „A gazzer!“• „Your turn, modi!“

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Gegenüberstellung zweier Gruppen / Ordnungssysteme

David F. Lancy Andrew J.Strathern

Ponam (Manus Iland) Taxonomie

Melpa (west. Highland prov.) ‘Making Two‘

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Wirtschaftlich / Sozial

• Ponam

• Fischfang,

• Der Tausch fördert egalit Strukturen

• Melpa

• Landwirtschaft, Schweinezucht

• ‚Big man’ Strukturen Konkurenz

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Making two’s

wichtig und durchgehend in der Melpa KulturNatur bezeichnende Begriffe – haben keine große

taxonomische Tiefe - im Gegensatz zu sozial verwendete Begriffe

keine Komparativformen es werden grammatische Marker für entweder/oder verwendetBsp: profundo (tief) poco profundo (seicht)

Die zwei besten Arten von Zuckerrohr ‚the pair of pakla and kaemb’ und weist auf die salienteste Vertreter der Kategorie (Prototypen ?) hin

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Making two‘s/pairs (Beispiele)

1. the pair of sugar-cane and bananas2. the pair of taro and yam3. the pair of yam and mokla (a type of yam)4. the pair of greens and sweet-potatoes5. the pair of asparagus and Rungia-greens6. the pair of pig and dog7. the pair of marsupial (Beuteltier) and dog8. the pair of marsupial and birds9. the pair of pork and vegetables10.the pair of pigs and shells

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1. sugar-cane and bananas luxury foods; standing crops; planted by men

2. taro and yam luxury foods; dug from ground; planted by women

3. yam and mokla (a type of yam) luxury foods; the underlying paradigm is ’the pair

of ‘husband and wife’

4. greens and sweet-potatoes

everyday foods consumed together

5. asparagus and Rungia-greens complementary vegetables (consumed together)

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6. pig and doganimals similar in behaviour (incest and greed)

7. marsupial (Beuteltier) and doghunter and hunted

8. marsupial and birdsforest creatures used for decorations also hunted for food

9. pork and vegetables foods cooked together in steam oven10.pigs and shells

valuables, ceremonial goods

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Eigenschaften des ‚making two‘s

in keinem Fall sind extreme gegensätzliche Paare benannt

Antagonismus relevant bloß in 7 Dinge können Teil mehrerer Paare sein

(marsupial, pig, yam, dog) Prinzip: Ähnlichkeit 1,2,6,8 Prinzip: Ergänzung in 4,5,9,10

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Prinzip: Ähnlichkeit

1. sugar-cane and bananas luxury foods; standing crops; planted by men

2. taro and yam luxury foods; dug from ground; planted by women

6. pig and doganimals similar in behaviour (incest and greed)

8. marsupial and birds

forest creatures used for decorations also hunted for food

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Prinzip: Ergänzung

4. greens and sweet-potatoes

everyday foods consumed together

5. asparagus and Rungia-greens complementary vegetables (consumed together)

9. pork and vegetables

foods cooked together in steam oven

10.pigs and shells

valuables, ceremonial goods

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TEST 1• Vp – je 16 Kinder zugehörig zu 3

Altersgruppen

• Aufgabe: Polaroid Photos zu einem Set ordnen

a. Kinder bilden 3 Sets

b. Kinder kriegen 3 Sets vorgesetzt

Photos:

Ponam 24 Objekte aus 6 KategorienMelpa 28 Objekte aus 7 Kategorien

superordinate structure‘ versus ‚nominal base’

Erinnerungsvermögentest

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Auswertung des 1.Tests

• Ponam VP konnten ihr Wissen organisieren, ihr Erinerungsvermögen steigern Mepa VP nicht

• Die Setgröße (4) bei den Ponam VP war annähernd schwankte bei den Melpa VP

• Ponam VP konnten besser eine ‚Superodinate structure’ verwenden und die Gruppe besser mit den Standardnamen benennen.

• Ponam Kinder wurden mit steigendem Alter besser• Melpa Kinder wurden besser mit steigender Bildung

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2. Test

• Zweite Studie

• Ponams VP ordnen 16 Muscheln aus 5 Kategorien

• Melpas VP ordnen Nahrungsmittel (Bananen, Yams, Kartoffel, Zuckerrohr)

• Klasseninklusionstest

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Auswertung des zweiten Tests

• das Resultat ist weit weniger unterschiedlich als im ersten Test – dennoch führen auch hier Kinder aus Ponam.

• Melpa Kindern zeigen ihre Fähigkeit Gruppen zu bilden und sie zu benennen und sind im Klasseninklusionstest sogar besser als Ponam Kinder

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Fazit• Die Klassifikationsart der Ponams entspricht

dem westlichen Modell• Melpa Kinder haben eingeschränktere

taxatorische Fähigkeiten als die von Ponam• Ursache dafür ist ein Mangel an

supragenerischer Termen die aus dem Paring resultiert

• scheinbar werden taxonomische Fähigkeiten (bei jüngeren Kinder vorhanden) ausgeschaltet sobald sie eine andere Repräsentationsart lernen