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Geschäftsbericht 2012

KD-BANK · Hotel Grenzfall, sowie Johannes Stasing, Evangelische Gesellschaft Stuttgart, für ihre Unterstützung und die persönlichen Antworten. Ve r a n t wo rt U ng U n d engagement

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www.KD-BANK.de

Geschäftsbericht 2012

| 3 |www.KD-BANK.de

Grußwort des Vorstands .............................................................................................. 05

Organe der Bank ................................................................................................................. 06

Interaktiv ................................................................................................................................. 08

Unsere Kundinnen und Kunden

Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens .................................................................... 08

Kirchenkreise Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg ............................. 12

Kaiserswerther Diakonie ................................................................................... 16

Hotel Grenzfall ....................................................................................................... 20

Evangelische Gesellschaft Stuttgart ............................................................... 24

Aus der Bank

Umweltbericht ........................................................................................................ 28

Anlagepolitik: Transparent und ethisch-nachhaltig .................................. 30

Auszeichnung: „Beste Spezialbank“ ............................................................... 31

Finanzierungsleitfaden für Krankenhäuser .................................................. 31

Veranstaltungen 2012: Rückblick................................................................... 32

KD-BANK-STIFTUNG ............................................................................................. 34

Personalbericht .................................................................................................... 35

Aus unserem Umfeld

Kirchliches Umfeld 2012 ................................................................................... 36

Diakonisches Umfeld 2012 ............................................................................... 38

Bericht des Vorstands ............................................................................................................ 40

Geschäftsjahr 2012 ................................................................................................................... 40

Geschäftsverlauf .......................................................................................................................... 42

Vermögenslage ............................................................................................................................. 45

Finanz- und Liquiditätslage ................................................................................................ 46

Ertragslage ..................................................................................................................................... 47

Risiken der künftigen Entwicklung .................................................................................. 49

Voraussichtliche Entwicklung der Genossenschaft ................................................. 51

Geschäftsstellen ................................................................................................................... 53

Vorschlag für die Ergebnisverwendung ........................................................................ 53

Bericht des Aufsichtsrats .............................................................................................. 54

Jahresabschluss 2012 .................................................................................................... 55

Jahresbilanz ........................................................................................................................... 56

Gewinn- und Verlustrechnung ......................................................................................... 58

Anhang ..................................................................................................................................... 59

Inhalt

Jesus Christus spricht: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“

(2. Korinther 12,9)

Jahreslosung 2012

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Jörg MoltrechtInstitutionen Rheinland Institutionen Westfalen-Lippe-LeerInstitutionen BerlinRepräsentanz Süd-West

Ulrike BaduraBetriebswirtschaftKreditfolgeOrganisationVertriebsunterstützung/WertpapierfolgeZahlungsverkehr

Grußwort des Vorstands

Liebe Mitglieder, sehr geehrte Kundinnen und Kunden,

sehr geehrte Geschäftsfreunde,

rund 1.800 Milliarden Euro haben deutsche Sparerinnen und Sparer zurückgelegt. Darunter befinden sich auch Rücklagen institutioneller Anleger aus Kirche und Diakonie. Das sind Spitzen-werte im europäischen Vergleich. Eine Frage drängt sich auf: Wie steht es um die Sicherheit dieser Guthaben bei Banken und Finanzinstituten?

Manche Deutsche haben Geld in den vergangenen Jahren bei Instituten geparkt, bei denen es für Tagesgeld deutlich höhere Zinsen als marktüblich gab. Das Problem: Oftmals zahlen diejeni-gen Institute besonders gut, deren Mutterhäuser selbst hohe Prämien aufbringen müssen, um an Geld zu kommen. Oder anders ausgedrückt: Hohe Zinsen bieten häufig Institute mit schwacher Bonität. Während bisher galt, Sparguthaben in der Eurozone sind dank der Einlagensicherungsvor-schriften garantiert, hat sich seit den Rettungsversuchen in Zypern etwas geändert. Erstmalig sollen zyprische Bankkunden – auch kirchliche – mit ihrem Vermögen an der Überwindung der Krise mit-wirken. Das ist ein Novum und steht im Gegensatz zur Vorgehensweise in Island, Irland und Spa-nien. Was bedeutet das für Sie?

Auch wenn Angela Merkel ihre 2008 infolge der Lehman-Pleite ausgesprochene Garantie für deut-sche Sparer jüngst bekräftigte, ist es nach unserer Einschätzung wichtiger denn je, auf die Solidität des Geschäftsmodells und die Bonität der Banken und Finanzhäuser zu achten, denen Sie Ihre Geld-er anvertrauen. Die Finanzkrise ist noch nicht ausgestanden, der Euro noch nicht gerettet.

Ihre Bank für Kirche und Diakonie ist ein solider Partner in einem starken genossenschaftlichen FinanzVerbund – und das seit fast 88 Jahren. Weltwirtschaftskrisen, Kriege und das DDR-Regime haben unsere Vorgängerinstitute zwar eingeschränkt, aber niemals gestoppt. Auch im Jahr 2012 hat sich Ihre Bank trotz des bewegten Umfelds gut behauptet. Die Zahlen sind positiv, Bilanzsum-me, Kundeneinlagen und Kredite erreichten neue Höchstwerte. Das Eigenkapital kann – Ihre Zu-stimmung vorausgesetzt – weiter gestärkt werden. Wieder können wir der Generalversammlung eine Dividende von sieben Prozent vorschlagen.

„Beste Spezialbank 2012 in den Kategorien Baudarlehen und Wertpapierberatung“, diese Aus-zeichnungen haben wir im Sommer von Ihnen sowie Leserinnen und Lesern der Börse Online und n-tv erhalten. Nach den sehr guten Ergebnissen der Kundenbefragung im vergangenen Jahr bestätigt und motiviert uns diese Auszeichnung. Wir freuen uns, dass unsere Leistungen in diesen komplexen Beratungsfeldern so gut ankommen.

An dieser Stelle möchten wir Ihnen, unseren Mitgliedern und Kunden, sehr herzlich für Ihre Treue danken. Ein besonderer Dank gilt auch unseren Aufsichtsrats- und Beiratsmitgliedern, genauso wie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistungen für die Bank für Kirche und Diakonie.

Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam Gutes bewirken. Herzliche Grüße

Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-BANKDer Vorstand

Dr. Ekkehard Thiesler | VorsitzenderInnenrevisionPersonalQualitätsmanagementUnternehmensserviceVorstandsstab/Marketing

Ilona PollachInstitutionen Süd-Ost und LKG SachsenPrivatkundenTreasury/Kundenwertpapiere Dr. Ekkehard Thiesler Ulrike Badura Jörg Moltrecht Ilona Pollach

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Vorstand

Dr. Ekkehard Thiesler | Vorsitzender | Münster

Ulrike Badura | Moers

Jörg Moltrecht | Dortmund

Ilona Pollach | Dresden

Aufsichtsrat

Dr. Martin Grimm | Vorsitzender Rechtsanwalt | Gladbeck

Klaus Winterhoff | 1. stellv. VorsitzenderJuristischer Vizepräsident | Evangelische Kirche von Westfalen | Bielefeld

Georg Immel | 2. stellv. Vorsitzender | Amt ruhend seit 10. Dezember 2011 | Amt niedergelegt am 13. Februar 2013 Oberkirchenrat | Evangelische Kirche im Rheinland | Düsseldorf

Brigitte Andrae | Kirchenpräsidentin Evangelische Kirche in Mitteldeutschland | Erfurt

Günther Barenhoff | Pfarrer | Sprecher des VorstandsDiakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. | Düsseldorf

Thomas Begrich | OberkirchenratEvangelische Kirche in Deutschland | Hannover

Manfred A. Fellisch | Leiter i. R. Büro des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Dresden Radebeul

Joachim Gengenbach | BundesvorstandJohanniter-Unfall-Hilfe e. V. | Berlin

Dr. Wolfram Gerdes | Vorstand Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen Dortmund

Reinhard Kersten | OberlandeskirchenratEvangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens Dresden

Moritz Krawinkel | Vorstandsmitglied i. R. Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V.Münster

Klaus Majoress | SuperintendentEvangelischer Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg Lüdenscheid

Dr. Rainer Norden | Vorstandsmitgliedvon Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel | Bielefeld

Jochen Obermann | GeschäftsführerRheinische Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH | Leichlingen

Dr. Frank Rippel | VorstandStiftung kreuznacher diakonie | Bad Kreuznach

Dr. Arno Schilberg | KirchenratLippische Landeskirche | Detmold

Beirat

Lutz Ausserfeld | VerwaltungsdirektorEvangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin Teltow

Markus Bachmann | VorstandEvangelische Stiftung Volmarstein | Wetter

Burkhard Bensiek | VorstandsmitgliedEvangelisches Johanneswerk e. V. | Bielefeld

Gudrun Bremer | AmtsleiterinKreiskirchenamt | Evangelischer Kirchenkreis Stendal

Jens Bublies | AmtsleiterEvangelisches Verwaltungsamt Wuppertal

Bernd Buzalla | AmtsleiterVerwaltungsamt des Evangelischen Kirchenkreisverbandes Berlin Nord-West

Kurt Drees | Kirchenverwaltungsdirektor Vereinigte Evangelische Kirchenkreise Dortmund

Helga Feige | Pfarrerin i. R. Chemnitz

Christiane Fiebrandt | FinanzreferentinEvangelische Brüder-Unität | Herrnhut

Rainer Findeisen | Superintendent Evangelisch-Lutherischer Kirchenbezirk Marienberg Flöha

Thomas Glaubitz | VorstandsvorsitzenderLandesausschuss für Innere Mission | Potsdam

Leonhard Gronbach | Pfarrer | VorstandsvorsitzenderStiftung Diakonissenhaus Friedenshort | Freudenberg

Jürgen Hancke | VerwaltungsleiterSamariteranstalten Fürstenwalde

Dr. Andrea Helzel | Geschäftsführender Vorstand Johannes Schulstiftung der Evangelischen Kirchenprovinz Sachsen | Magdeburg

Wilfried Kästel | AmtsleiterEvangelischer Kirchenkreis Magdeburg

Egon Freiherr von Knobelsdorff | GeneralsekretärDer Johanniterorden | Berlin

Wilfried Koopmann | stellv. VorstandsvorsitzenderEvangelisches Perthes-Werk e. V. | Münster

Organe der Bank (Stand: 31. Dezember 2012)

Rolf Krebs | Pfarrer | Kirchenrat Beauftragter der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Lan-desregierung von NRW | Düsseldorf

Frank Küpper | GeschäftsführerEvangelischer Kirchenkreis Düsseldorf

Ulrike Lehmann | AmtsleiterinKreiskirchenamt | Evangelischer Kirchenkreis Erfurt

Herbert Maus | Landeskirchen-OberverwaltungsratEvangelische Kirche im Rheinland | Düsseldorf

Kornelia Michels | VerwaltungsleiterinEvangelischer Kirchenkreisverband Prignitz-Havelland- Ruppin | Kyritz

Werner Neveling | GeschäftsführerDiakonie Ruhr gGmbH | Bochum

Martin Reiff | VerwaltungsleiterEvangelischer Gemeindeverband Koblenz

Heinz-Jürgen Scharwei | KirchenoberamtsratKasse der Evangelischen Kirche in Deutschland | Hannover

Christian Schönfeld | Oberkirchenrat | VorstandsvorsitzenderDiakonisches Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens e. V. | Radebeul

Norbert Scholle | VerwaltungsleiterVerwaltungsamt des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger | Gummersbach

Joachim Steuer | HauptgeschäftsführerEvangelisches Kreiskirchenamt Iserlohn-Lüdenscheid | Iserlohn

Klaus-Dieter Tichy | VorstandEvangelische Stiftung Hephata | Mönchengladbach

Hartfried Toennessen | VorstandEvangelisches Christophoruswerk e. V. | Duisburg

Beate Wegmann-Steffens | VerwaltungsleiterinEvangelischer Kreiskirchenverband Köln und Region | Köln

Henning Weihsbach-Wohlfahrt | VerwaltungsleiterEvangelischer Kirchenkreis Herford

Sabine Werning | Landeskirchen-OberamtsrätinEvangelische Kirche von Westfalen | Bielefeld

Dr. Johann Weusmann | VizepräsidentEvangelisch-reformierte Kirche | Leer

Manfred Witkowski | VorstandEvangelische Krankenhausfördergesellschaft mbH | Hamm

Udo Zippel | Kaufmännischer DirektorStiftung Eben-Ezer | Lemgo

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Unsere KUnden

Gemeinsam handeln – Gutes bewirken.

Getreu unserem Leitmotiv stellen wir auf den kommen-

den Seiten exemplarisch Kunden, ihre Aufgaben und die

Partnerschaft mit der Bank für Kirche und Diakonie vor.

Wir danken Reinhard Kersten, Evangelisch-Lutherische

Landeskirche Sachsens, Joachim Steuer, Evangelische

Kirchenkreise Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg,

Klaus Riesenbeck, Hans-Georg Lauer und Dr. Holger

Stiller, Kaiserswerther Diakonie, Reinhardt Burghardt,

Hotel Grenzfall, sowie Johannes Stasing, Evangelische

Gesellschaft Stuttgart, für ihre Unterstützung und die

persönlichen Antworten.

VerantwortUng Und engagement

für die finanzen der eVangelisch-lUtherische landesKirche sachsens

Der wollte ich immer sein... Die Vorstellungen haben sich im Laufe der Jahre entwickelt... Feuerwehrauto-Fahrer, Lokomotivführer, Astronaut, Kartograph...

Dass ich dann Oberlandeskirchenrat und Finanzdezernent im Landeskirchenamt wurde... habe ich mir 1977 beim Eintritt in den kirchlichen Dienst im Paul-Gerhardt-Stift Wittenberg nicht träumen lassen. Mein nachhaltigster Beitrag im größten evangelischen Krankenhaus der DDR bestand darin, dass ich dort meine Frau kennengelernt und dem „Stift“ damit eine Krankenschwester entzogen habe.

Mit denen würde ich gern mal einen Kaffee trinken... Mit meiner Frau und unseren Kindern im dann fertigen schönen Garten an unserem neuen Haus. Unseren Hunden würde ich dabei ein Stückchen Kuchen geben, wenn meine Frau es nicht sieht...

Darauf bin ich besonders stolz... Stolz bin ich auf gar nichts, aber dankbar, sehr sogar, für unsere hochmotivierte Mannschaft im Finanzdezernat und in der Kasse des Landeskirchenamtes, wo wir einander mit unseren unterschiedlichen Gaben bestens ergänzen und die Arbeit Spaß macht.

Diesen guten Vorsatz habe ich zuletzt gebrochen... weil ich kürzlich im überfüllten Bus einer Mutter mit zwei kleinen Kindern meinen Sitzplatz doch nicht angeboten habe, obwohl ich es eigentlich wollte, aber dann nicht tat, weil mich das Gedränge abschreckte und außerdem ein paar jüngere Männer „dichter dran“ waren.

Diese Bibelstelle gefällt mir besonders... Psalm 139 „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten...“ Besser kann man es nicht sagen. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Diesen Traum würde ich mir gern erfüllen... Im Zug ohne Grenzkontrolle von Seoul nach Pjöng-jang fahren und mir dort am Zeitungskiosk eine „FAZ“ kaufen...

Geld bedeutet für mich... die Tag für Tag spannende Aufgabe, es sicher und Ertrag bringend für die Landeskirche anzulegen und so die Erfüllung unseres kirchlichen Auftrags finanziell zu sichern.

Die LKG Sachsen ist für mich... die LKG Sachsen als älteste deutsche evangelische Kirchenbank bedeutet für mich ein Stück eigener Identität und (Lebens-)Geschichte. Die Bank für Kirche und Diakonie ist nach der Fusion mit der LKG für Kirche, Diakonie und für uns alle der denkbar beste, sichere Hafen auch in stürmischen Zeiten.

Reinhard Kersten, Jahrgang 1949, verhei-ratet, zwei Söhne, ist Oberlandeskirchen-rat und Finanzdezernent der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens.

Die Mitarbeitenden des Finanzdezernats der EVLKS arbeiten eng mit der LKG Sachsen/Bank für Kirche und Diakonie zusammen.

v.l.n.r. Ilona Pollach, Vorstand Bank für Kirche und Diakonie/LKG Sachsen; Markus Raschka; Reinhard Kersten, Oberlandeskirchenrat; Uta Sommer; Raik Schillow; Ina Weichelt; Michael Klatt; Frieder Neidhold, Direktor Kirche Region Süd-Ost Bank für Kirche und Diakonie/LKG Sachsen und Niederlassungsleiter LKG Sachsen; Timo Haase, Oberkirchenrat.

Unsere Kunden persönlich

www.evlks.de

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durch das Geschehen des Wiederaufbaus zu einem weltweiten Symbol für Frieden und Versöhnung geworden. Die friedliche Revolution führte die Kirche wieder in die Mitte der Gesellschaft, wo Christen ihre Verantwortung an den runden Tischen und in der Politik wahrnehmen.

KirchenmusikDie Kirchenmusik spielt in der Kirche Johann Sebastian Bachs bis heute eine sehr große Rolle. Der Dresdner Kreuzchor und der Leipziger Thomanerchor können als „kirchenmusikalische Aushän-geschilder“ fungieren, weil sie ein – auch zahlenmäßig – stabiles Umfeld aus Kirchenchören und insbesondere Kinderchören vor-finden, die den Nachwuchs ausbilden. Nahezu in jeder sächsischen Kirche befindet sich eine Orgel. In diesem Zusammenhang ist Gottfried Silbermann der wohl berühmteste Orgelbauer. 23 seiner Orgeln sind in Sachsen bis heute erhalten geblieben.

Vielfalt der GlaubensströmeDie Entwicklung Sachsens im Mittelalter und die reichen Sil-bererzfunde in Freiberg, Schneeberg und Annaberg haben für Wohlstand gesorgt, den man bis heute an den großen Kirchen-gebäuden ablesen kann. Die frühe Industrialisierung führte zu einer stetigen Zuwanderung von Menschen unterschiedlicher Herkunft. So finden sich unter dem Dach der Landeskirche sowohl volkskirchlich-pietistische Traditionen des Erzgebirges genauso wieder wie die städtische Kultur des bürgerlichen Han-delszentrums Leipzig, der Industriestädte Chemnitz und Zwickau sowie der Kunst- und Kulturmetropole Dresden.

Mitten in der GesellschaftÜber 1.600 Kirchen und Kapellen zeugen von einem reichen über 1.000-jährigen Leben in Sachsen. Angesichts der demografischen Entwicklung, der Abwanderung und der anhaltenden Angst vor Desintegration, steht die Kirche vor großen Herausforderungen. Kernaufgabe bleibt, den christlichen Glauben weiterzutragen, nicht nur in den kirchlichen Räumen, sondern in die Mitte der Gesellschaft. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens übernimmt Verantwortung, auch für Bildung. Die 260 evange-lischen Kindergärten und die 54 freien evangelischen Schulen erfreuen sich auch unter nichtchristlichen Eltern großer Beliebt-heit. Der Dienst, der von der Diakonie geleistet wird, wird über die Grenzen der Kirchenmitgliedschaft hinaus geschätzt. Politik und Öffentlichkeit nehmen kirchliche Voten zu Fragen, die die Kirchen betreffen, aufmerksam zur Kenntnis. Das sind Beispiele für die Akzeptanz, die die Evangelisch-Lutherische Kirche inzwi-schen in weiten Teilen der Bevölkerung erfährt.

in der mitte der gesellschaftDresden. War das Leitbild „In der Mitte der Gesellschaft“ der Evan-gelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens in den 1990er-Jahren noch ein Ziel, so ist es heute Realität. Auch wenn durchschnittlich nur etwa 20 Prozent der Menschen dem evangelischen Glauben angehören, hat die Kirche an Bedeutung gewonnen.

Von der Reformation zur RevolutionDer reformatorische Glaube prägt Sachsen seit dem 16. Jahr-hundert. Ab dem Jahr 1539 stand die neue Kirchenorganisation unter dem Schutz des Landesherren, auf dessen Gebiet die Gemeinden lagen. 1581 unterschrieb der damalige katholische Bischof von Meißen das evangelische Bekenntnis und trat zurück. Martin Luther hatte nicht nur Glaubensfragen, sondern auch soziale Probleme fest im Blick. Die „Leisniger Kastenordnung“ aus dem Jahr 1523 regelte als erstes evangelisches Sozialkonzept den Einsatz von Geld und Vermögen der Kirchgemeinden für unterschiedliche Aufgaben.

Die Trennung von Staat und Kirche im Jahr 1918 löste die Bindung von Thron und Altar auf. 1922 lebte mit der Wahl von Landesbi-schof Ludwig Ihmels das Bischofsamt auf. In den Irrungen und Wirrungen der nationalsozialistischen Zeit nach 1933 entstanden trotz der deutschchristlichen Kirchenleitung lebendige Gemein-den der Bekennenden Kirche.

Während der DDR-Zeit war die Evangelisch-Lutherische Landes-kirche Sachsens zwar gesellschaftlich legitimiert, aber nicht in die Machtmechanismen des Staates integriert. 1950 vertraten 80 Synodale 4,4 Millionen Gemeindeglieder – das waren über 80 % der Bevölkerung – und hielten an der Kirchenverfassung mit ihren demokratischen Prinzipien fest. So konnten Menschen Freiräume inmitten der Gleichschaltung finden, sie diskutierten gesellschaftliche Probleme. In den 1980er-Jahren ging von dort die christliche Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“ aus, die im konziliaren Prozess mit den Zielen Frieden, Gerech-tigkeit und Bewahrung der Schöpfung mündete.

Seit 1980 finden Friedensgebete in der Nikolaikirche Leipzig statt. Diese Montagsgebete waren am 9. Oktober 1989 Ausgangs-punkt für 70.000 Menschen, die über den Leipziger Innenstadt-ring demonstrierten. Ihr Veränderungswille war größer als ihre Angst vor der Staatsmacht. Mit ihren Losungen »Wir sind das Volk« und »Keine Gewalt« mahnten sie zur friedlichen Auseinan-dersetzung. Unter dem Dach der Landeskirche wirkten sowohl einzelne Christen und Gemeindegruppen als auch kirchliche Amtsträger mit. Die Frauenkirche in Dresden ist beispielsweise

Ev.-Luth. LandEskirchE sachsEns

763.725 Gemeindeglieder770 Kirchgemeinden und Kirchspiele18 Kirchenbezirke

1.630 Kirchen und Kapellen7.750 Kirchvorsteher/innen 64.633 Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen 700 Pfarrer/innen

835 Kirchenchöre504 Posaunenchöre

260 Evangelische Kindergärten54 Freie evangelische Schulen

Silbermannorgel in Glauchau

Frauenkirche Dresden, 34. Deutscher Ev. Kirchentag 2011

Kreuzkirche Dresden

Dom zu Meißen

Bachdenkmal in Leipzig

Unsere Kunden im Portrait

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Der wollte ich immer sein... Die Vorstellungen verän-derten sich mit zunehmendem Alter. Heute würde ich gern einen eigenen Gastronomiebetrieb mit gehobener Küche in meiner Heimatregion führen.

Dass ich dann Verwaltungsleiter wurde... finde ich klasse! Nach einer technischen Ausbildung und den Überlegungen zu einem Ingenieurstudium kam mir die Bundeswehr „dazwischen“. Dort schwenkte ich total um und erlernte berufsbegleitend die öffentliche Verwaltung und die Organisationsentwicklung. Die Altersstruktur im Kreiskirchenamt half mir bei meiner kirchlichen Karriereplanung, aber ohne den großen, persönlichen Einsatz wäre auch vieles nicht möglich gewesen.

Mit dem würde ich gern mal einen Kaffee trinken... Mit Peer Steinbrück. Würde gern herausfinden, ob hinter dem grantig wir-kenden Macho-Politiker der Mensch mit Humor steckt, wie ich es vermute.

sein herz schlägt für das saUerland: Joachim steUer

Christ sein im Alltag bedeutet für mich... Werte wie Klugheit, Gerechtigkeit, Maßhalten, Tapferkeit, Ver-trauen, die uns die Bibel aufzeigt, zu leben und wei-terzuvermitteln. Sportplätze, Kneipentheke, Feiern sind meine heimlichen Überprüfungsebenen.

Diesen Traum würde ich mir gern erfüllen... Mit der ganzen Familie mal zehn Tage auf einer netten Finca auf Mallorca oder in der Toskana die alte Großfamilie praktizieren.

Geld bedeutet für mich... Grundlage für den Familien-alltag, die Möglichkeit, sich leisten zu können, was man nicht immer braucht. Aber auch Gedanken von Ungerechtigkeit damit zu verbinden. Oft wird die Le-bensleistung am Ende nicht mit Geld als Auskommen belohnt.

Die Bank für Kirche und Diakonie ist für mich... im dienstlichen Alltag immer erster Ansprechpartner. Angenehme Beratungsgespräche und ausgesprochen hohe Kompetenz helfen mir dabei, die mir anver-trauten Gelder im Sinne unserer Gemeinden und Dienste wirtschaftlich und nachhaltig zu verwalten.

Joachim Steuer, Jahrgang 1955, verheiratet, vier Kinder und drei Enkelkinder, ist Hauptgeschäftsführer des Verwaltungsamtes des Kirchen-kreises Iserlohn und des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg. Wibke Hock, Jahrgang 1975, verheiratet, Direktorin Institutionen Kirche Westfalen-Lippe-Leer, ist seine Ansprechpartnerin bei der Bank für Kirche und Diakonie.

Verwaltungsamt des Kirchenkreises Iserlohn und des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg

Für 51 Kirchengemeinden mit rund 200.000 Gemeindegliedern ist das ge-meinsame Verwaltungsamt heute zuständig. Im relativ dünnbesiedelten Sauerland ergibt dies eine ansehnliche Fläche von 1.600 km², auf der die Verwaltung für Liegenschaften, Gebäude, Friedhöfe, Finanzen und vieles mehr die Verantwortung trägt. Rund 74 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für den reibungslosen Ablauf und dafür, dass die Finanzen stim-men.

ihre finanzen – Unser aUftrag

Unsere Kunden persönlich

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Beispiel 1: Barrierefreier KirchenkreisDer Evangelische Kirchenkreis Iserlohn hat die Vision „Schwellen abbauen – Zugänge ermöglichen“ für sich entwickelt. Zu diesem Zweck initiierte Superintendentin Martina Espelöer die bis zum Reformationsjahr 2017 vorgesehene Kampagne „Barrierefreier Kirchenkreis“. Sie will Schwellen abbauen und barrierefreie Zugänge ermöglichen: für Menschen mit Beeinträchtigungen, für Menschen, die in den Gemeinden alt geworden sind und auch für Menschen, denen die Kirche fremd geworden ist. Hierbei geht es nicht nur um bauliche Barrieren, die durch den Einbau von Rampen oder Aufzügen überwunden werden sollen, sondern auch um Barrieren im Kopf. Die Finanzierung sozialer Dienste und der Fachberatung zur Inklusion in Kindertagesstätten soll helfen, auch diese Schwellen abzubauen. Die Kirchengemeinden des Kirchen-kreises können sich ganz unbürokratisch um die finanzielle Unterstützung bewerben.

Beispiel 2: Neues Kirchliches FinanzwesenAls zweitgrößtes Verwaltungsamt in der Evangelischen Kirche von Westfalen mischen die Sauerländer auch in Sachen NKF ganz vorne mit. Bis Ende 2013 läuft die Pilot-phase in beiden Kirchenkreisen. „Beim Neuen Kirchlichen Finanzwesen geht es nicht nur darum, die Buchführung umzustellen. Es ist eine neue Denkweise, die Finanzen der Kirche stärker unternehmerisch zu planen. Hiervon ist nicht nur die Verwaltung betroffen. Auch Pfarrer beispielsweise und die vielen Ehrenamtlichen müssen die Ziele verstehen und die Regeln kennenlernen, nach denen die Mittel mög-lichst effektiv eingesetzt werden“, berichtet Joachim Steuer über die Erfahrungen, die die Kirchenkreise als „Piloten“ machen.

Beispiel 3: SolarenergieDächer voller Sonnenkollektoren sind heute gang und gäbe. Ende der 1990er-Jahre sah dies noch anders aus, die Technik steckte in den Kinderschuhen, erste Pioniere nutzten die alternative Kraft. Die Verwaltung in Iserlohn erkannte die Potzenziale und vergab bereits 2003 Gelder für die Errichtung von Solaranlagen an die Kirchenge-meinden. „Die öffentliche Förderung war sehr attraktiv, gleichzeitig konnten wir unserem Ziel, die Schöpfung zu

Iserlohn | Lüdenscheid | Plettenberg. Nein, hier geht es nicht ums Fliegen, der Sauerländer an sich liebt es eher bodenständig. „Pilot“ ist das Verwaltungsamt der Evangelischen Kirchenkreise Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg dennoch. Sei es beim Thema Solarenergie, beim Abbau von Barrieren, beim Neuen Kirchlichen Finanzwesen oder beim Aktiven Wertpapierbesitz: Die Men-schen im Sauerland zeigen sich flexibler als so mancher denken mag und gehen gern voran.

Piloten aUs dem saUerland

Die Christuskirche im sauerländischen Menden-Lendringsen zeigt exemplarisch die erfolgreiche Umsetzung gleich zweier Projekte in den Kirchenkreisen Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg.

Seit der Sanierung und Renovierung befin-det sich eine Photovoltaikanlage auf dem südlichen Kirchendach. Die alten Fenster verschönern nun den Kirchraum von innen. Von außen gibt es zusätzlich moderne isolierverglaste Scheiben, die vor Kälte und Zugluft schützen.

Die Gemeinde hat sowohl die Stufen im Kirchraum zurückgebaut als auch einen Lift angebaut, um die Außentreppe zu überwin-den. Gesangbücher mit besonders großer Schrift erleichtern das Beten und Singen.

bewahren, ein Stück näher kommen. Da haben wir uns für die neuen Technologien entschieden“, erläutert Joachim Steuer den frühzeitigen Entschluss für die Sonnenkraft. „Die Gemeinden des Kirchenkreises konnten sich um die Mittel bewerben.“ Das haben diese rege getan, 21 Anlagen mit insgesamt rund 165 kWp Leistung sind es inzwischen. Die erzeugte Jahresmenge von 150.000 kWh kann rund 13 Gemeindezentren mit Kirche und Kindergarten für ein Jahr mit Strom versorgen!

Beispiel 4: Aktiver WertpapierbesitzSeit 2011 bietet die Bank für Kirche und Diakonie eine neue Plattform für aktive Wertpapierbesitzer. Kirchliche und diakonische Investoren können ihre Stimmen aus ihren Unternehmensbeteiligungen über die Bank bündeln und so Einfluss auf Unternehmen ausüben. Auch die Kirchenkreise Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg sind von Anfang an dabei. „Uns ist es wichtig, nicht nur hier vor Ort verantwor-tungsbewusst zu agieren. Wir betrachten die Folgen unseres Handelns ganzheitlich, dabei schließen wir auch unsere Geldanlagen ein. Die Plattform der Bank für Kirche und Diakonie nutzen wir, um gemeinsam mit anderen stark zu sein und Themen platzieren zu können“, begründet Joachim Steuer die Entscheidung für das Thema Engagement.

www.kirche-iserlohn.dewww.evangelisch-im-sauerland.de

Unsere Kunden im Portrait

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gemeinsam für ihre gesUndheit

Kaiserswerther diaKonie

Der wollte ich immer sein... Ich selbst.

Dass ich dann zur KWD kam... habe ich meiner Frau zu verdanken. Sie hat in der Zeitung vom Ausscheiden meines Vorgängers gelesen. Aufgrund des Auftrags und des guten Rufs der Kai-serswerther Diakonie habe ich mich gern für die vakante Vorstandsposition beworben. Darauf bin ich besonders stolz... In einem so altehrwürdigen Unternehmen wie der KWD zu arbeiten.

Christ sein im Alltag bedeutet für mich... zu versuchen, die mir anvertrauten Men-schen in ihrem Tun und Handeln zu verste-hen und diese wenn möglich mit meinem Verhalten und meinem Handeln in ihrer Zielsetzung zu unterstützen.

Die Bank für Kirche und Diakonie ist für mich... ein zuverlässiger, hilfreicher und angenehmer Geschäftspartner.

Der wollte ich immer sein... Ich wollte immer so sein wie ich bin und das machen, was ich am besten kann.

Dass ich dann zur KWD kam... war eher ein Zufall, bei dem mir meine Erfahrung im Unternehmensmanagement geholfen hat. Darauf bin ich besonders stolz... Auf mein Team bei der Kaiserswerther Diakonie. Sie sind sehr engagiert und unterstützen meine Ideen.

Christ sein im Alltag bedeutet für mich... Werte leben und meine Haltung reflektie-ren. Ich setze mich bewusst auseinander mit unserem diakonischen Auftrag vor dem Hintergrund der ökonomischen Herausforderungen.

Die Bank für Kirche und Diakonie ist für mich... keine anonyme Geld-Organisation, sondern ein Kooperationspartner für Sozialinvestments mit mir bekannten und vertrauenswürdigen Personen.

Der wollte ich immer sein... Ich war immer gern Pfarrer; denn was kann es Schöneres geben, als anderen Menschen von der menschenfreundlichen Liebe Gottes zu erzählen?

Dass ich dann zur KWD kam... hatte sich anfangs eher zufällig ergeben, begleitet von mancherlei Fragezeichen – und hat sich mittlerweile als eine herausfordernde, aber auch ausgesprochen reizvolle Aufga-be entpuppt. Darauf bin ich besonders stolz... Es ist we-niger Stolz als vielmehr Dankbarkeit dafür, dass ich in meinen bisherigen Tätigkeiten in Gemeinde, Kirchenkreis und Landes-kirche mit vielen fachlich und menschlich hervorragenden Persönlichkeiten zusam-menarbeiten durfte – und dabei hof-fentlich das eine oder andere von ihnen gelernt habe.

Christ sein im Alltag bedeutet für mich... jeden Tag neu für Gottes freundliche Zu-wendung dankbar sein und etwas davon an andere Menschen weitergeben.

Die Bank für Kirche und Diakonie ist für mich... ein wichtiger und verlässlicher Partner, der verstanden hat, vor welchen Herausforderungen ein diakonisches Un-ternehmen wie das unsere steht – und der mit sehr viel Kompetenz dazu beiträgt, dass wir diese Herausforderungen auch angehen können.

Pfarrer Klaus Riesenbeck, Theologischer Vor-stand und Sprecher des Vorstands, Jahrgang 1957, ist verheiratet und hat ein Kind.

Hans-Georg Lauer, Vorstand, Jahrgang 1963, ist verheiratet und hat drei Kinder.

Dr. Holger Stiller, Vorstand und Krankenhaus-direktor, Jahrgang 1966, ist verheiratet und hat ein Kind.

Unsere Kunden persönlich

www.kaiserswerther-diakonie.de

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Düsseldorf. 125 Millionen Euro – so hoch ist der Investitionsbedarf der Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf in den kommenden fünf Jahren. Allein in ihrem Florence-Nightingale-Krankenhaus, nach dem Universitätsklinikum das zweitgrößte Kran-kenhaus der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, investiert das diakonische Dienstleistungsunternehmen rund 80 Millionen Euro in bauliche Maßnahmen. Mit dem Ziel, das Angebot zukunftssicher und innovativ zu erhalten.

Die Anforderungen an Krankenhäuser ändern sich. Demografische Entwicklung, geänderte politische Rahmenbedinungen und der damit einhergehende zuneh-mende Kostendruck stellen die Geschäfts-leitungen der Gesundheitsbetriebe auf die Probe.

Mit seinen elf Fachkliniken steht das Florence-Nightingale-Krankenhaus für excellente medizinische und pflege-rische Leistungen, insbesondere in der Behandlung verschiedener Krebserkran-kungen, im Bereich der Gynäkologie und

meta statt miKro

Kaiserswerther Diakonie

1836 von Theodor und Friederike Fliedner gegründet, zählt sie mit mehr als 2.300 Beschäftigten zu den großen diakonischen Unternehmen in Deutschland. Das Florence-Nightingale-Kran-kenhaus mit mehr als 600 Betten in elf Fachkliniken, Altenhilfe- und Pflegeeinrichtungen, Jugend- und Behindertenhilfe gehö-ren ebenso dazu wie verschiedene berufsbildende Schulen mit rund 1.900 Ausbildungsplätzen, die Fliedner Fachhochschule Düsseldorf, ein umfangreiches Weiterbildungsangebot, eine Buchhandlung, die Fliedner-Kulturstiftung mit Archiv, Fachbibli-othek und Museum, ein Hotel mit Tagungszentrum sowie die Kaiserswerther Schwesternschaft mit 120 Mitgliedern.

Geburtshilfe, in der Behandlung von Lungenkrankheiten, bei Kleinkindern und Neugeborenen, in unterschiedlichen chirurgischen Disziplinen und vielem mehr.

Christlicher MehrwertDie diakonische Prägung zeigt sich beim Florence-Nightingale-Krankenhaus nicht nur im Gottesdienstangebot oder bei den „Grünen Damen“. Was ist beispiels-weise mit dem Krebspatienten, bei dem offensichtlich keine Heilungschance mehr besteht? Wie lautet der mutmaßliche Wille der Patientin, die schon lange nicht mehr

ansprechbar ist? – Mit der institutionali-sierten „ethischen Fallbesprechung“ setzt das Haus Maßstäbe. Gemeint ist damit ein Gremium aus den jeweils behandeln-den Ärzten, Pflegekräften, Seelsorgern und Sozialarbeitern, das gemeinsam mit einem geschulten Moderator einzelne, besonders schwierige Patientensituati-onen aus unterschiedlichen Perspektiven – insbesondere aus ethischer Sicht – betrachtet und berät. Das Ergebnis soll den behandelnden Arzt unterstützen, als Empfehlung für die weitere Behandlung, bindend ist diese nicht.

Passende Räume schaffenEine Immobilie, in der stationäre, teil-stationäre, ambulante, pflegerische und rehabilitative Leistungen durch gesund-heitsnahe Angebote ergänzt werden können, ist ein wichtiger Baustein für ein erfolgreiches Krankenhaus. Seit vier Jahren verändert sich das Haus im Düsseldorfer Norden. Nach und nach wurden bereits einzelne Stockwerke im laufenden Betrieb umgebaut, modernisiert und energetisch saniert. Im Sommer 2012 fiel der erste Spatenstich für den neuen Funktionstrakt. Er soll auf drei Ebenen neue, hochmoderne Operationssäle, Kreißsäle, Diagnostik-Ein-richtungen der Gynäkologie und Geburts-hilfe, Angebote des Perinatalzentrums sowie die gesamte Funktionsdiagnostik aufnehmen. Darüber hinaus werden zusätzlich ein ambulantes Operationszen-trum und eine Interdisziplinäre Intensivsta-tion eingerichtet. Allein mit dem Neubau investiert die Kaiserswerther Diakonie rund 48 Millionen Euro in die Zukunft

ihres Florence-Nightingale-Krankenhauses. Damit baut die traditionsreiche Einrichtung ihr anspruchsvolles Angebot weiter aus, investiert in moderne medizinische Technik und will den Patientinnen und Patienten ein angenehmes, zeitgemäßes Ambiente bieten, das ihre Genesung unterstützt. Die Eröffnung ist für 2014 geplant.

FinanzierungDoch auch bei guten betriebswirtschaft-lichen Zahlen wie bei der Kaiserswerther Diakonie kann die Finanzierung hoher Inves-titionssummen Schwierigkeiten bereiten. Banken sind gehalten, sogenannte „Klum-penrisiken“ im eigenen Kreditportfolio der Bank zu verhindern. Auch in der Vermei-dung übermäßiger Eigenkapitalbeanspru-chungen der Banken – Stichwort Basel III – oder dem Erreichen der bankenaufsichtlich gesetzten Einzelkreditgrenze für Kreditneh-mer der Bank können Gründe liegen, dass Banken Kredite im mehrstelligen Millionen-bereich nicht bereitstellen.

Meta statt MikroMetakredite können hier eine Lösung sein. Dies bedeutet, dass mehrere Banken sich zu einem Konsortium zusammenschließen und gemeinsam die Finanzierung und das Risiko stemmen. Für Krankenhäuser bietet es Vorteile, wenn Banken mit den erforderlichen Branchenkenntnissen den Metakredit organisieren. Insbesondere, wenn es um die Einbindung von Förder-mitteln und Sonderkreditprogrammen geht, ist die Erfahrung der Bank für Kirche und Diakonie wertvoll.

Für diesen Weg hat sich die Kaisers-werther Diakonie entschieden. Das di-akonische Dienstleistungsunternehmen hat einen Metakredit mit der Bank für Kirche und Diakonie als Konsortialführer und der örtlichen Sparkasse sowie wei-teren Partnern abgeschlossen und so ihr Finanzierungspaket für das Florence-Nightingale-Krankenhaus geschnürt.

Trafen sich wenige Tage vor dem Richtfest an der Baustelle für den neuen Funktionstrakt des Florence-Nightingale-Krankenhauses der Kai-serswerther Diakonie: v.l.n.r. Pfarrer Klaus Riesenbeck, Sprecher des Vorstands KWD, Jörg Moltrecht, Vorstand Bank für Kirche und Diakonie, Dr. Holger Stiller, Vorstand KWD und Krankenhausdirektor, Hans-Georg Lauer, Vorstand KWD, und Hans Wennemers, Direktor Institutionen Diakonie Rheinland, Bank für Kirche und Diakonie.

Unsere Kunden im Portrait

| 20 | Geschäftsbericht | 2012 | 21 |www.KD-BANK.de

ihr geld schafft werte

hotelgrenzfall

Der wollte ich immer sein... Lokomotivführer, Erfinder, Lehrer, ... ich kann es nicht eindeutig beantworten.

Dass ich dann Geschäftsführer des Hotels Grenzfall wurde... kam über Umwege. Nach meiner Ausweisung aus der DDR 1977 stu-dierte ich in West-Berlin Psychologie und entdeckte mein Bedürfnis für Soziales. 1990 bekam ich die Chance, Leiter der Heime für alte und behinderte Menschen beim Verein Schrippenkirche zu werden. Heute sehe ich mich als sozialer Unternehmer und fühle mich sehr wohl dabei.

Darauf bin ich besonders stolz... dass es mir mit anderen gelungen ist, dieses Haus hier aufzubauen.

Das habe ich noch vor... unsere Erfahrungen und unser Wissen über den Verbund der Em-brace-Hotels an andere Integrationsbetriebe weitergeben.

Diesen Traum würde ich mir gern erfüllen... mal drei Jahre alle Fünfe gerade sein lassen und die Welt bereisen.

Geld bedeutet für mich... nicht viel. Ich hab gern welches aber strebe nicht danach. Es ist bequem, etwas in der Tasche zu haben, aber es bedeutet mir nichts.

Die Bank für Kirche und Diakonie ist für mich... ein ausgesprochen guter und ange-nehmer Geschäftspartner.

rEinhardt Burghardt – dEr soziaLE untErnEhmEr

Brigitte Krause, Betreuerin Bank für Kirche und Diakonie Berlin, und Rein-hardt Burghardt, Geschäftsführer Hotel Grenzfall, im Tagungsbereich. Der Wintergarten mit Blick in den alten Garten ist im Zuge des Umbaus des ehemaligen Altenheims zum integrativen Hotel Grenzfall entstanden. Träger ist der Verein Schrippenkirche, der in Berlin-Wedding auf eine 130-jährige Geschichte zurückblickt.

www.hotel-grenzfall.de

Reinhardt Burghardt, Jahrgang 1952, verheiratet, ein Kind, ist Geschäftsführer des Hotels Grenzfall.

Unsere Kunden im Portrait

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8.30 Uhr Dienstbesprechung

11.00 Uhr Rezeption

10.00 Uhr Küche

13.00 Uhr Restaurant

9.00 Uhr Housekeeping

9.00 Uhr Housekeeping Sandy Ludwikowski übernimmt heute Etage 3. Zehn Zimmer wird sie in den kommenden Stunden herrichten. Bet-

ten abziehen, neu beziehen, das Bad reinigen, Staub wischen, Staub saugen

und am Ende nass aufwischen. Eine halbe Stunde Zeit steht Sandy pro

Zimmer zur Verfügung.

8.30 Uhr Dienstbesprechung Pünktlich beginnt die Teambespre-chung des Housekeepings. Hausdame Silvia Mickeleit hat die anstehenden Arbeiten in den Dienstplan eingetra-gen. v.l.n.r Isabel Eisenbart, Sandra Grabasch, Silvia Mickeleit und Sandy Ludwikowski

10.00 Uhr Küche In der Küche laufen die Vorberei-

tungen für das Mittagessen der Hotel- und Tagungsgäste auf Hochtouren.

v.l.n.r Arnika Schurig, Artur Bizon, Martin Zeh

13.00 Uhr RestaurantKommunikationstrainerin Sarah Benke

(rechts im Bild) und Neçmiye Açikbaš sorgen für eine reibungslose

Verständigung im Service.

11.00 Uhr Rezeption Für einen besonders freundlichen Empfang sorgt Tania Mârques-Pires.

hier fallen grenzen Berlin. Nicht nur aufgrund seiner Nähe zur ehemaligen Mauer ist der Name Grenzfall für das Hotel an der Ackerstraße so passend. Im täglichen Mitei-nander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen sollen Grenzen fallen. 26 Menschen mit Handicap haben hier, jenseits der Behinderten-werkstatt, nicht nur eine Arbeit, sondern auch Anerkennung gefunden.

Bereits nach zwei Jahren schreibt das neue Haus schwarze Zahlen, ein besonderer Erfolg. Die meisten Mitarbeitenden sind schon von Beginn an dabei und machen ihre Arbeit mit Stolz. Der tarifliche Lohn unterstreicht ihre Leistungen.

Die Finanzierung des Umbaus des ehemaligen Altenwohnheims zum Hotel gestaltete sich zunächst schwierig, die meisten Banken und Finanzvermitt-ler wollten oder konnten aufgrund der Bankenkrise die ungewöhnliche Idee nicht unterstützen. Hier wiederholt sich Geschichte: Zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre war es unter anderem Pastor Martin Niemöller im westfälischen Münster, der keine Gelder für die Finan-zierung einer Kindertagesstätte bei den Banken und Sparkassen bekam. Er gründete infolgedessen eine evangelische Darlehensgenossenschaft in Münster, ein Vorläuferinstitut der heutigen Bank für Kirche und Diakonie. Eine Bank gründen musste Geschäftsführer Reinhardt Burghardt nicht mehr: Bei der Bank für Kirche und Diakonie traf er auf offene Ohren. Sie war das einzige Haus, das bereit war, sich mit dem Konzept ernsthaft auseinanderzusetzen. „Gerade weil anfangs einige Widerstände zu überwinden waren, bin ich heute stolz, dass es uns gelungen ist, dieses besondere Hotel hier auf die Beine zu stellen“, so Reinhardt Burghardt heute im Rückblick auf zwei Jahre Hotel Grenzfall. „Uns hat die Idee damals überzeugt“, erinnert sich Brigitte Krause, Betreuerin bei der Bank für Kirche und Diakonie. „Die Rahmenbedingungen waren solide. So konnten wir das tolle Projekt be-fürworten.“ Ein Mix aus Bankdarlehen und Mitteln aus dem Programm „Sozial Investieren“ der KfW sowie Gelder des Integrationsamts haben die Realisierung des ersten Integrationshotels in Berlin möglich gemacht.

Infos, Kontakt und Buchung unter: www.hotel-grenzfall.de

Verein Schrippenkirche

Im Herbst 1882 gründeten einige christlich denkende Handwerker mit dem Journalisten Kons-tantin Liebich den Verein „Dienst an Arbeitslosen“. Sie veranstalteten für die Obdachlosen Ber-lins sonntägliche Gottesdienste, die mit einem einfachen Frühstück begannen. So nannte der Volksmund den Verein bald die „Schrippenkirche“. Erst kamen 25, bald Hunderte. Doch Brot und geistliches Wort allein genügten auf Dauer nicht, die Menschen brauchten Arbeit. Im Jahre 1901 konnte der Verein mit einer großzügigen Spende ein Haus in der Weddinger Ackerstraße errichten. Ein Jugendheim zur vorübergehenden Unterbringung junger Obdachloser wurde geschaffen. Eine Arbeitsstätte entstand, in der gesammelter Trödel wieder aufgearbeitet und weiterverkauft wurde. Jeder, der um Kleidung, Essen oder andere Unterstützung bat, hatte die Möglichkeit, in den verschiedenen Arbeitsbereichen stunden- oder tageweise zu arbeiten.

Nach dem Krieg fingen Diakonissen an, das Werk wieder aufzubauen. Im Herbst 1979 entstand das neue Haus, in dem zunächst 109 Menschen ein Zuhause fanden. Später wurde das ehema-lige Kinder- und Mädchenheim zum Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung und für alte Menschen umgebaut. Das Wohnheim für geistig behinderte Erwachsene besteht bis heute mit 48 Plätzen fort. Das Altenwohnheim hingegen hat der Verein 2010 in das integrative Hotel Grenzfall verwandelt.

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eVangelische gesellschaft

ihr geld bewirKt gUtes Das wollte ich immer sein… Pilot.

Dass ich dann stellvertretender Vorstandsvorsitzender der eva wurde… verdanke ich meiner christlichen Sozialisation, den beruflichen Stationen in Kirche und Diakonie, dem Vertrauen meines Aufsichtsgremiums in mich und meinem Engagement für die eva.

Mit dem würde ich gern mal einen Kaffee trinken… spontan: mit dem Dalai-Lama.

Darauf bin ich besonders stolz… Stolz ist für mich die schlimmste Form der Illusion.

Johannes Stasing, Jahrgang 1953, verheiratet, drei erwachsene Töchter, ist stell-vertretender Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart.

Johannes Stasing (links) gemeinsam mit Jörg Moltrecht, Vor-stand Bank für Kirche und Diakonie, im Innenhof des Hauses der Diakonie Stuttgart, Büchsenstraße.

Diesen guten Vorsatz habe ich zuletzt gebrochen… Vorsätze breche ich nicht, da ich keine definiere. Nichteinhalten führt erfahrungsgemäß nur zu Frustration.

Diese Bibelstelle gefällt mir besonders… mein Konfirmationsspruch, der mich immer wieder ermutigt: Bewahre meine Seele und errette mich, lass mich nicht zu Schanden werden, denn ich traue auf Dich.

Diesen Traum würde ich mir gern erfüllen… eine sechsmonatige Auszeit, um mit Frau, Rucksack und Fotokamera auf Weltreise zu gehen.

Geld bedeutet für mich… nicht alles; ein „Notgroschen“ ist beruhigend. Wichtiger sind Familie, Gesundheit und gute Freunde als Lebensbegleiter und Wohlfühlfaktoren.

Die Bank für Kirche und Diakonie ist für mich … ein kompetenter und ver-lässlicher Partner im diakonisch-unternehmerischen Umfeld. Die Bank küm-mert sich und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und verkauft nicht nur ein paar nachhaltige Produkte. Das ist für uns wichtig, das haben wir auch im Leitbild festgehalten.

www.eva-stuttgart.de

Jürgen Heiler, Jahr-gang 1970, verhei-ratet, ein Kind, ist Direktor Instituti-onelle Kunden Re-gion Süd-West und betreut die Evange-lische Gesellschaft Stuttgart.

eva

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„Wie sehen Sie die eva?“ so lautete eine Frage an die Klientinnen und Klienten sowie Spenderinnen und Spender der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart. „Ohne die eva wäre Stuttgart nur halb so schön“, lautete eine Antwort.

Viele Menschen stehen in unserer Ge-sellschaft vor verschlossenen Türen. Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, Spielsucht, ein fehlender Führerschein oder eine Krankheit – die Ursachen sind vielfältig. „Das System nimmt keine Rücksicht“, so beschreibt Johannes Stasing, stellver-tretender Vorstandsvorsitzender, die Situation der Menschen, die die eva in Stuttgart besuchen. „Unser Ziel ist es, Menschen so zu begegnen, wie sie uns gegenüberstehen. Mit aller Belastung. Wir fragen nicht, wer bist Du, woher kommst Du? Wir fragen auch nicht nach der Religion. Wenn jemand vor der Tür steht, dann ist er ein Hilfebedürftiger.“ Über 100 Dienste bieten die eva und ihre

Tochtergesellschaften in Stuttgart und Umgebung an. Schwerpunkte der Arbeit sind die Jugendhilfe und die Sozialpsy-chiatrie. Traditionell ist auch das Thema Wohnungslosigkeit hoch angesiedelt. Der Bereich der Altenhilfe schließt eine Lücke damit, dass beispielsweise Wohnungslose, die aus Altersgründen nicht mehr auf der Straße leben können, eine Heimat bekommen.

„Das ist unser Job.“„Uns ist es ein Anliegen, Menschen ihre Würde zurückzugeben. Ambulant oder stationär. Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Wenn wir von 100 Menschen zehn erreichen, denen wieder ein würde-volles Leben möglich ist, ist das ein Erfolg“, so Johannes Stasing über den Anspruch der eva. Dabei verliert er die Realität nicht aus den Augen. Die Lebensgeschichten, die die Menschen – gerade auch Kinder – mitbrächten, seien zunehmend heftiger und dramatischer. Die Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter kümmern sich auch um die Menschen auf der Straße. Beispiele sind der Mittagstisch und der Tagestreff mit Dusch- und Waschmöglichkeiten. Die eva schafft Raum für diese Menschen, auch wenn das für die Mitarbeitenden manchmal kritisch werden kann, denn die Aggressivität nimmt zu. „Wir haben des-wegen einen direkten Draht zur Polizei. Aber das ist unser Job“, sagt Stasing.

Die Finanzierungssituation jedoch wird zunehmend kritischer. „Ich danke unseren Spenderinnen und Spendern, die uns zum Teil seit vielen Jahren treu und großzügig unterstützen. Ohne dies wäre die Arbeit hier in dem Umfang gar nicht möglich“, erläutert Stasing die ökonomische Seite. „Auch die Bank für Kirche und Diakonie trägt dazu bei, indem sie die Diakonie und ihre Innovationen finanziert und als verlässlicher Partner zur Seite steht.“

www.eva-stuttgart.de

ohne die eva

1 Die Mitarbeiterinnen der Schwan-gerenberatung beraten und unterstützen werdende Mütter wie Sabine S. (alle Namen geändert) und Paare bei allen Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt. Auch danach ist die Beratungsstelle für die Frauen und ihre Familien da, bis das Kind drei Jahre alt ist.

2 Das Weraheim Hebsack in Remshal-den ist ein heilpädagogisches Kleinheim für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 21 Jahren, die aus unterschiedlichen Gründen zeitweise nicht in ihren Familien leben können. Im Weraheim werden die jungen Menschen individuell gefördert und auf dem Weg in ein eigenständiges Leben begleitet.

3 Die „Villa 103“ in Schorndorf bietet flexible Hilfen für Kinder und Jugendliche an, die aufgrund schwieriger Familienver-hältnisse Probleme in der Schule und ihrem sozialen Umfeld haben. In der Tagesgruppe lernen sie einen strukturierten Tagesablauf kennen, zu dem nicht nur das gemeinsame Mittagessen und die Hausaufgabenbe-treuung gehören. Im Werkraum können sich die Schüler beispielsweise ausprobie-ren und so ihre kreativen und lebensprak-tischen Fähigkeiten stärken.

4 Das Gradmann-Haus in Stuttgart-Kaltental ist speziell für Menschen mit ei-ner demenziellen Erkrankung konzipiert. Die Mitarbeitenden akzeptieren die Rea-lität der Bewohner und Tagesgäste und begleiten sie in „ihrer Welt“. Die Mitarbei-tenden begegnen den älteren Menschen mit Achtung und Wertschätzung.

5 Im Immanuel-Grözinger-Haus leben alleinstehende Männer wie Dieter K., die mit ihren meist problematischen Lebensver-hältnissen überfordert sind. Viele Bewohner nehmen die unterschiedlichen Angebote zur Beschäftigung wahr. Dieter K. zum Beispiel arbeitet gern in der großen Garten-anlage mit. Hier schöpft er Selbstvertrauen und stärkt auch seine Selbsthilfekräfte.

6 Halt und Hilfe für ein besseres Leben bietet das Johannes-Falk-Haus jungen Wohnungslosen bis 25 Jahre. Wie Eva M. können sie hier zur Ruhe kommen und eine neue Perspektive entwickeln. Um wieder im Leben Fuß zu fassen, überneh-men sie auch Pflichten und Verantwor-tung in der Gemeinschaft – sie helfen zum Beispiel den hauptamtlichen Mitarbeitern dabei, das Mittagessen für die Bewohner zuzubereiten.

eva – Im Dienst. Am Nächsten.

Menschen in Notlagen zu helfen ist seit 1830 Aufgabe der Evange-lischen Gesellschaft Stuttgart (eva). In rund 100 Diensten, Beratungs-stellen, Wohngruppen und Heimen kümmern sich derzeit über 1.500 haupt- und ehrenamtliche Mitar-beitende um Menschen in Not. In das Haus der Diakonie in Stuttgarts Mitte, gegenüber dem Hospitalhof in der Büchsenstraße, kommen un-ter anderem arme Menschen ohne und mit Wohnung, Schwangere, Suchtkranke etc. Andere sucht die eva auf: zu Hause, auf der Straße oder im Gefängnis. Mit Wohngrup-pen, Heimen und Beratungsstellen ist die eva in Stuttgart präsent. Auch im Rems-Murr-Kreis, dem Landkreis Esslingen und im Neckar-Odenwaldkreis finden Hilfesuchen-de Anlaufstellen.

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wäre stUttgart nUr halb so schön

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Umweltmanagement

Umweltbericht

Als Genossenschaftsbank mit christlichen Wurzeln und Werten arbeiten wir daran, nachhaltige Werte zu schaffen, d. h. leis-tungsfähig, sozial und ökologisch zu wirtschaften. Dies betrifft in erster Linie unser Kerngeschäft, den Umgang mit kirchlichen Geldern. Darüber hinaus ist es unser Ziel, auch die Prozesse zur Erstellung unserer Dienstleistungen ressourcenschonend zu gestalten. Als erste Bank wurde die Bank für Kirche und Diakonie 2009 in das Umweltregister der Niederrheinischen IHK Duisburg-Wesel-Kleve, der zentralen Registrierungsstelle für NRW, eingetragen.

Im Jahr 2012 hat sich das Umweltteam insgesamt fünfmal getroffen. Im Mittelpunkt der Sitzungen standen folgende Themen:

Anpassungen der Umweltleitlinie Z

Neufassung der Umwelterklärung Z

Revalidierungsaudit des Umweltgutachters am 3. Februar Z

2012 Aufnahme des Standorts Dresden in das Umweltma- Z

nagement mit entsprechendem Erweiterungsaudit des Umweltgutachters am 8. Oktober 2012Umweltbetriebsprüfung am 18. Dezember 2012 Z

Rückblick auf das Umweltprogramm 2009 bis 2011Maßnahmenblock 1: Verkehr DortmundDas Ziel, den Pendelverkehr um 20 % zu reduzieren, wurde deutlich verfehlt, da die Verlegung des Wohnsitzes in die Nähe der Bank größtenteils abgelehnt wird. Die Reduzierung zwischen 2009 und 2011 beläuft sich auf lediglich 1,2 %. Die hohe zeitliche Belastung des Pendelns wird akzeptiert und schlägt sich in einer höheren Quote der PKW-Nutzer nieder. Das Ziel, den ÖPNV-Anteil auf 35 % zu erhöhen, wurde deshalb ebenso verfehlt. Der Anteil der ÖPNV-Nutzer ist gegenüber 2009 sogar gesunken. Aufgrund der großen Bedeutung ist das Thema Verkehr auch Bestandteil des neuen Umweltprogramms.

Maßnahmenblock 2: AbfallIm Bereich Abfall haben sich die Dinge deutlich bewegt. Durch die Einführung der konsequenten Mülltrennung an den Stand-orten Dortmund und Duisburg hat sich die Restmüllmenge gegenüber dem Basisjahr 2007 bei einer geplanten Reduktion um 50 % sogar um rund 65 % bei gleichzeitiger Auslastungsop-timierung der Abfallgefäße reduziert. Auch der Verbrauch von Kopier- und Briefpapier hat sich um rund 11 % (bei geplanten 20 %) reduziert. Bei der ursprünglichen Planung war jedoch die Verschmelzung im Jahr 2010 noch nicht bekannt.

Maßnahmenblock 3: Beschaffung/auch Büromaterial und PapierDie Beschaffungsprozesse in der Bank wurden komplett überarbeitet. Ökologische Aspekte sind hinzugekommen. Das Ziel, die ökologische Beschaffung zu verfeinern, wurde klar erreicht.

Maßnahmenblock 4: Elektrische Energie DuisburgDurch die Bau- und Umstrukturierungsmaßnahmen in Duisburg wurde der Stromverbrauch gegenüber dem Basisjahr 2007 um rund 13 % gesenkt. Die konsequente Beachtung von Energie-sparregeln durch die Mitarbeitenden und den Haustechniker lässt für die Zukunft einen weiteren Rückgang des Energie-bedarfs erwarten. Durch den Bezug von Naturstrom haben wir für das Gebäude Duisburg im Abrechnungsjahr 2011/2012 insgesamt 75.642 kg CO2 gegenüber dem bundesdeutschen Strommix eingespart. Dies entspricht dem Klimaschutzeffekt von 3.782 Bäumen.

Maßnahmenblock 5: Gebäude DuisburgDie Umbaumaßnahmen im Gebäude Duisburg führten auch zu einer punktuellen Überarbeitung der technischen Einrich-tungen im Gebäude Duisburg (z. B. neue Heizkörperventile, Fenstereinstellung etc.). Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Energiebilanz des Gebäudes zu optimieren.

Maßnahmenblock 6: Elektrische Energie DortmundDurch den flächendeckenden Einsatz energiesparender Leuchtmittel sowie die Installation von Bewegungsmeldern und den bewussten Umgang mit Strom wurde der Verbrauch elektrischer Energie um rund 34 % gegenüber dem Basisjahr gesenkt. Das Ziel (Reduktion um 20 %) wurde damit deutlich übertroffen. Durch den Bezug von Naturstrom haben wir für das Gebäude Dortmund im Abrechnungsjahr 2011/2012 insgesamt 137.744 kg CO2 gegenüber dem bundesdeutschen Strommix eingespart. Dies entspricht dem Klimaschutzeffekt von 6.887 Bäumen.

Maßnahmenblock 7: KommunikationIm Bereich der externen Kommunikation ist das Umweltma-nagement stets präsent. Optimierungsbedarf wird noch bei der internen Kommunikation gesehen, weshalb dieses Thema in das neue Umweltprogramm aufgenommen wird.

Maßnahmenblock 8: ReinigungDer externe Reinigungsdienstleister setzt Reinigungsmittel eines nach EMAS zertifizierten Herstellers ein. Außerdem wurden die Papierhandtücher abgeschafft. Die Ziele dieses Maßnahmenblocks wurden erreicht.

Maßnahmenblock 9: WärmeDurch Optimierungsmaßnahmen an der Heizanlage durch Hinweise an die Nutzer wurde der Heizenergiebedarf gegen-über dem Basisjahr 2007 um gut 18 % (witterungsbereinigt) reduziert. Das Ziel (20 %) wurde damit nur knapp verfehlt.

SonstigesDie Deutsche Post AG hat uns im Juni 2012 darüber informiert, dass die Bank durch die Nutzung des GOGREEN-Verfahrens

Kirchliches Umweltmanagement

der Deutschen Post im Jahr 2011 insgesamt 5,43 Tonnen CO2 kompensiert hat. Das Carbon Management der Deutschen Post gleicht die beim Transport entstehenden CO2-Emissionen durch Klimaschutzprojekte aus.

FazitSeit Einführung des Umweltmanagements sind eine Vielzahl Maßnahmen angestoßen und abgeschlossen worden (z. B. Abfallregelungen, Stromverbrauch Dortmund, Stromverbrauch Duisburg, Papier). Einige befinden sich noch auf dem Weg. Wie-der andere müssen als kontinuierliche Maßnahme verstanden werden, die nicht auf ein bestimmtes Datum terminiert werden können. Die quantifizierbaren Ziele sind zu einem großen Teil erreicht worden. Wo dies nicht der Fall ist (z. B. Maßnahmen-block Verkehr),haben wir im Umweltprogramm konkrete Maßnahmen für die kommenden Jahre festgeschrieben.

Anpassungen der Umweltleitlinie sowie Neufas-sung der UmwelterklärungNach der Einführung des Umweltmanagements im Jahr 2009 und den in den beiden Folgejahren erfolgten Anpassungen war es in 2012 erforderlich, die Umwelterklärung sowie die damit zusammenhängenden Dokumenten grundlegend zu überarbeiten. Im Rahmen eines Workshops am 13. Januar 2012 hat sich das Umweltteam intensiv darüber ausgetauscht und eine neue Umwelterklärung einschließlich Umweltportfolio und Umweltprogramm erstellt. Die neue Umwelterklärung wurde durch den Umweltgutachter Dipl.-Ing. Henning von Knobelsdorff im Rahmen des Revalidierungsaudits am 3. Februar 2012 geprüft. Die Gültigkeitserklärung für das Jahr 2012 wurde erteilt. Damit ist die Bank berechtigt, das EMAS-Zertifikat auch im Jahr 2012 zu tragen.

Aufnahme des Standorts Dresden in das UmweltmanagementAm 8. Oktober 2012 hat der Umweltgutachter Henning von Knobelsdorff das Erweiterungsaudit zur Aufnahme des Standorts Dresden in das Umweltmanagement durchgeführt. Die Gültigkeitserklärung wurde im Rahmen dieses zweiten Audits im Jahr 2012 ebenfalls erteilt. Der Gutachter kommt zu dem Ergebnis, dass das Managementsystem installiert ist, die Umweltleitlinien jedoch noch nicht ausreichend implementiert sind. Er empfiehlt eine Schulung der Mitarbeitenden, damit die Durchdringung des Umweltmanagementsystems am Standort Dresden verbessert wird. Das Umweltteam hat sich dieses wich-tige Thema für das Jahr 2013 vorgenommen.

UmweltbetriebsprüfungDas Umweltteam hat die vorgeschriebene Umweltbetriebs-prüfung am 18. Dezember 2012 vorgenommen und insgesamt sieben Empfehlungen für Optimierungsmöglichkeiten (u. a. Verbesserung der internen Kommunikation und Durchführung

von Notfallübungen am Standort Dresden) ausgesprochen. Abweichungen (d. h. fehlende oder zu korrigierende Elemente des Umweltmanagementsystems) wurden nicht festgestellt.

Umsetzung des Umweltprogramms/sonstige MaßnahmenDas Umweltteam hat auch im Jahr 2012 intensiv an der Um-setzung des zu Jahresbeginn erarbeiteten neuen Umweltpro-gramms 2012 – 2014 gearbeitet. Erste Erfolge wurden bereits zu den folgenden Themen erzielt:

Maßnahmenblock 10/ProduktökologieDer FairWorldFonds hat erstmalig ein Volumen von 100 Mio. Euro erreicht. Als neues Produkt wurde der UniRak Nachhaltig in die Hausmeinung aufgenommen.

Maßnahmenblock 13/Elektro DresdenDer Wechsel des Stromanbieters (neu: Naturstrom) ist erfolgt.

Maßnahmenblock 15/PapierVon den vereinbarten Maßnahmen wurde der Verzicht auf Kopien der Wirtschaftsprüfungsberichte IK bereits umgesetzt. Hierdurch sparen wir rund 10.000 Blatt Papier pro Jahr.

Maßnahmenblock 16/Abfall DresdenDie Abfalltrennung wurde eingeführt.

Jochen KrauseDirektor,

Umweltmanagement-beauftragter

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Anlagepolitik

Alle Kundinnen und Kunden, die ihr Geld bei der Bank für Kirche und Diakonie anlegen, profitieren automatisch vom KD-Nachhaltigkeitsfilter: Sie können sicher sein, dass wir das Geld verantwortungs-bewusst und mit nachhaltigen Kriterien anlegen. Auch bei der Auswahl von Ak-tien oder festverzinslichen Wertpapieren für das persönliche Depot beraten wir unsere Kunden nicht nur nach ökono-mischen Kriterien, sondern gleichzeitig im Hinblick auf nachhaltige Aspekte. Für unsere Spezialfonds- und Vermögensver-waltungskunden bieten wir eine einfache und preisgünstige Möglichkeit, den KD-Nachhaltigkeitsfilter einzusetzen.

Mit diesem Ansatz haben wir bereits seit 2008 denselben Weg eingeschlagen wie die EKD 2011 mit ihrem „Leitfaden für ethisch-nachhaltige Geldanlagen in der evangelischen Kirche“. Wir sind stolz, dass wir unsere Erfahrungen in das EKD-Pro-jekt einbringen konnten und versichern Ihnen, dass die strengen Kriterien unseres KD-Nachhaltigkeitsfilters die Ansprüche der EKD erfüllen.

Regelmäßige Überprüfung des DepotbestandesDie Bank für Kirche und Diakonie über-prüft quartalsweise die Depot A-Bestän-

de auf die Erfüllung der Kriterien des Nachhaltigkeitsfilters. Die Überprüfung wird dokumentiert. Wenn ein Wertpapier aus dem Bestand den Kriterien des KD-Nachhaltigkeitsfilters nicht entspricht, entscheidet der Anlageausschuss der Bank für Kirche und Diakonie im Einzelfall und in Abhängigkeit von der Wertpapier-art, welche Maßnahmen zu treffen sind. Neben diesen internen Maßnahmen wird die Einhaltung der beschriebenen Anla-gekriterien jährlich durch einen externen Prüfer überwacht. Wie in den Vorjahren hat die unabhängige RW Audit GmbH die Umsetzung unseres Nachhaltigkeitsfilters auch für 2012 testiert.

Aktiver WertpapierbesitzEin weiterer Baustein, der so genannte aktive Wertpapierbesitz ergänzt den KD-Nachhaltigkeitsfilter.

Durch gezielte Investitionen sollen Teil-nehmer am Kapitalmarkt, die im Sinne unserer Kriterien handeln, aktiv unter-stützt werden. Eine zweite Option, die Investoren offensteht, um das Verant-wortungsbewusstsein der Teilnehmer

am Kapitalmarkt zu schärfen, ist die aktive Einflussnahme, das Engagement. Hierfür haben wir gemeinsam mit der Union Investment und großen kirchlichen Investoren einen professionellen Prozess implementiert. Der Engagement-Prozess beinhaltet die Stimmrechtsausübung im Rahmen von Hauptversammlungen (Vote) und die gezielte Ansprache der Unternehmensführung (Voice).

FairWorldFondsGemeinsam mit Partnern haben wir 2010 einen Investmentfonds auf den Markt gebracht, der nicht nur ethisch-nachhaltige Anforderungen, sondern auch entwicklungspolitische Kriterien erfüllt. Diese stammen übrigens von „Brot für die Welt“. Unternehmen mit Tochter- oder Zuliefergesellschaften in Entwicklungs- und Schwellenländern müssen die spezifische Situation der Frauen vor Ort berücksich-tigen. Die Gewinne, die in diesen Ländern erwirtschaftet werden, müssen auch dort wieder investiert werden. Staatsanleihen werden nur von den Ländern gekauft, die sich internationalen Abkommen – etwa zur Friedenssicherung, zur Reduzierung von Umwelt und Klimaschäden und vor allem zur Entwicklungsförderung – anschließen.

Die Idee, fair zu investieren, kommt an. Rund 126 Millionen Euro (Stand 31. März 2013) hat der FairWorldFonds bereits ein-gesammelt. Je mehr Kapital die Investoren in Wertpapiere stecken, die diese Kriterien erfüllen, desto größer ist der Anreiz für Firmen, sich danach auszurichten. Nach-haltige Geldanlagen haben über die Jahre eine beträchtliche Wirkung entfaltet. Ihr Volumen hat sich in Deutschland seit 2005 auf rund 16 Milliarden Euro verdreifacht.

www.KD-BANK.de/Nachhaltigkeitsfilterwww.KD-BANK.de/Engagementwww.KD-BANK.de/fairworldfonds

Finanzierungsleitfaden für Krankenhäuser

Transparent und ethisch-nachhaltig

Finanzierungsleitfaden für Krankenhäuser

www.KD-BANK.de | www.LKG-Sachsen.de

Instrumente und Bausteine einer Krankenhausfinanzierung

Die Anforderungen an das Management steigen, schlüssige Businesspläne sind gefragt.

Finanzierungsleitfaden Gemeinsam mit der Curacon Wirschaftsprüfungsge-sellschaft und dem Verband Ev. Krankenhäuser Rhein-land/Westfalen/Lippe hat die Bank für Kirche und Diakonie einen Finanzierungsleitfaden entwickelt, der die wichtigsten Fragen bei der Kreditvergabe für Kran-kenhäuser verdeutlicht. Im Rahmen unseres Beratungs- angebots KD-BankDialog bieten wir an, Spezifika zu be-stimmen und in einem transparenten und strukturierten Prozess eine optimale Finanzierung zu gestalten.

Welche Bausteine sind für den Aufbau einer Krankenhausfinanzierung wichtig?

Strategie des Managements ;

plausible Business-Pläne ;

Projektsteuerung für Schlüsselprojekte ;

NPO-Rating ;

Profilanalyse (medizin-ökonomische Kennzahlen) ;

Schritt 1: Schaffung und Analyse

der Datenbasis

Schritt 2: Bereinigung des Aus-gangsjahrs um Son-der- und Einmalef-fekte

Schritt 3: Darstellung des Basis-

szenarios (Szenario bei mittlerer Geschäftsent-

wicklung)

Schritt 4: D a r s t e l -lung wei- terer Sze- narien (Best, Middle- und Worst-Case-Sze-narien)

Schritt 5: Plausibilisierung der P lanungen und I n te r p re t a t i -on der Pla -nungen

Bitte sprechen Sie mit unseren Teams für Institutionelle Kunden. Ihre Ansprechpartnerin oder Ihren Ansprechpartner finden Sie unter www.KD-BANK.de/Ansprechpartner.

KrankenhausForumDr. Boris Augurzky vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) analysierte den Markt für Entscheidungsträger aus dem Krankenhaussektor im Rahmen unseres KrankenhausForums im Juni 2012 in Dortmund. Die sich ändernde Förderkulis-se, Investitionsstau, höhere Personalkosten bei steigender Patientenzahl und schwach steigende Preise für die Leistungen stellen die Häuser vor große Herausforderungen. Immer mehr Banken ziehen sich deshalb aus der Krankenhausfinanzierung zurück.

Für die Bank für Kirche und Diakonie ist und bleibt die Branche sehr wichtig. Dies möchten wir mit Veranstaltungen wie dem KrankenhausForum und unserem Finanzierungsleitfaden unterstreichen.

„Beste Spezialbank“

Börse Online und der Nachrichtensender n-tv wollten wissen, wie zufrieden die Deutschen mit ihren Banken sind. Schließlich können die Kunden die Leistungen ihres Instituts am besten beurteilen. Insgesamt gingen 52.000 Bewertungen in die Ergebnisse ein. Die Umfrage bestä-tigt uns. Wir lagen bei der Leserbefragung nach der besten Hausbank mit einer durchschnittlichen Beurteilung von 1,3 unter den ersten drei Banken in Deutschland. Zur Bewertung standen 128 Banken. Bei der Zufriedenheit mit der Beratung in Wertpapiergeschäften und bei Baudarlehen belegen wir sogar den ersten Platz in der Gruppe der Spezialinstitute. Vielen Dank für Ihre Bewertung.

| 32 | Geschäftsbericht | 2012 | 33 |www.KD-BANK.de

JanuarAusstellung Pskow

FebruarAnlageforum

MaiAuszeichnung

Juni Gospelkirchentag

Juni Generalversammlung

Oktober Filialeröffnung

OktoberRegionalkonferenzen

September Ethisches Investment

Die Initiative Pskow in der Ev. Kirche im Rheinland e.V. möchte in besonderer Weise die Kontakte zu Russland aufrechterhalten. 42 Projekte im sozialen Bereich, in der Behindertenarbeit, Altenarbeit, der Jugend- und Bildungsarbeit, in Handwerksbetrieben und im Bereich von Kultur und Kirche umfasst das Engagement. Unter dem Titel „Von der zerstörten zur sozialen Stadt“ stellte die Initiative in unserer Duisburger Filiale aus.

Im Rahmen unserer An-lageforen informierten wir institutionelle Anleger über die Ent-wicklungen am Kapital-markt.

Das Martin Luther Forum Ruhr hat die KD-BANK-STIFTUNG für ihr Engagement im Hinblick auf das Reformationsjubi-läum 2017 mit Lutherbotschaftern des Künstlers Ottmar Hörl ausgezeichnet. Die Nachbildungen des Wittenberger Luther-Denkmals haben an unseren Standorten in Dortmund, Duisburg, Dresden und Berlin ein neues Zuhause gefunden.

Drei Tage lang haben über 6.000 aktive Sängerinnenund Sänger aus insgesamt 14 Ländern Dortmund in eine Gospelmetropole verwandelt. Die Bank für Kirche und Diakonie unterstützte den Gospelkirchentag und war mit einem Stand vertreten. Interessierte Besuche-rinnen und Besucher haben sich bei uns über verant-wortungsbewusste Geldanlagen informiert.

Auf unseren Regionalkonferenzen in-formierten wir im Herbst interessierte institutionelle Kunden über Neues und Interessantes aus dem Themenfeld Kir-che und Geld. Die Tagungen fanden in Berlin, Bexbach, Bielefeld, Dortmund, Dresden, Duisburg, Essen, Görlitz, Köln, Magdeburg und Münster statt.

Im Goldsaal der Dortmunder Westfa-lenhallen tagten rund 300 Mitglieder und stimmten über die Geschicke der Bank ab.

Im Haus des Evangelischen Werks für Diakonie undEntwicklung in Berlin haben wir eine neue Service-filiale eröffnet. Die Räumlichkeiten teilen wir mit derEvangelischen Kreditgenossenschaft eG (EKK).

Gemeinsam mit „Brot für die Welt“ haben wir eine Ausstellung über ethisch-nachhal-tige Anlagen in Dresden und Duisburg prä-sentiert. Zahlreiche Privatkundinnen und -kunden folgten unserer Einladung zu den Eröffnungsveranstaltungen.

Rückblick auf 2012

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Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Für kirchliche und diakonische Zwecke

KD-BANK-STIFTUNG

Viele kirchliche und diakonische Projekte verdienen Unter-stützung. Das haben bereits die Vorgängerinstitute der Bank für Kirche und Diakonie in Duisburg sowie Münster erkannt und Stiftungen ins Leben gerufen. Seit 2007 bündeln wir die Aktivitäten unter dem Dach der KD-BANK-STIFTUNG.

In den letzten Jahren vermehrte sich das Stiftungskapital auf rund 6,5 Mio. Euro. Das Vermögen stammt aus Zustiftungen der Bank. Die stetig wachsende Zahl der Anträge an die KD-BANK-STIFTUNG bestätigt den großen Bedarf nach Unterstüt-zung für kirchliche und diakonische Arbeit.

Im Mai 2012 haben 94 Projekte aus den förderfähigen Be-reichen Erhaltung kirchlicher Bausubstanz, Arbeit mit Erwach-senen und evangelische Telefonseelsorge von den Erträgen des Jahres 2011 mit insgesamt 159 Tausend Euro profitiert.

Die Erträge des Stiftungskapitals aus dem Jahr 2012 fließen in 113 verschiedene Projekte aus den Bereichen Inklusion, Hospizarbeit und Erhaltung kirchlicher Bausubstanz. Als Vor-stand der KD-BANK-STIFTUNG freute sich der amtierende EKD-Ratsvorsitzende, Dr. h.c. Nikolaus Schneider, über viele Anfragen: „Christinnen und Christen zeigen mit ihren Projekten zu Hospizarbeit und Inklusion, wie sie ihren Glauben in die Tat umsetzen. Sie ermöglichen damit Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben: vor Ort, konkret und persönlich.“ In den kommenden Jahren bis 2017 wird die KD-BANK-STIFTUNG zusätzlich Leuchtturmprojekte zum Reformations-jubiläum unterstützen. Eines davon ist das Luther-Musical, das in vielen Städten Deutschlands zu sehen sein wird. Für dieses Engagement hat das Martin Luther Forum Ruhr die KD-

BANK-STIFTUNG mit den bekannten „Lutherbotschaftern“ des Künstlers Ottmar Hörl ausgezeichnet. An unseren Standorten in Dortmund, Berlin, Dresden und Duisburg machen Sie auf das Reformationsjubiläum aufmerksam.

Förderzwecke 2013Anträge für die Erträge aus 2013, die in 2014 ausgeschüttet werden, können bis zum 31. Dezember 2013 eingereicht wer-den. Die begünstigten Zwecke lauten: Erhaltung kirchlicher Bausubstanz, Projekte gegen Fremdenfeindlichkeit und För-derung der Toleranz sowie Förderung des Ehrenamts.

Antragsberechtigt sind alle Mitglieder und Kunden der Bank. Mehr Informationen finden Sie im Internet unter www.KD-BANK.de/Stiftung.

Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte die Bank für Kirche und Diakonie 196 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 41 Teilzeitbeschäftigte und sieben Auszubildende.

Fort- und WeiterbildungViele unserer Mitarbeitenden bilden sich neben ihrer beruflichen Tätigkeit für die Bank für Kir-che und Diakonie weiter.

Im Berichtsjahr hat Sören Horsthemke (Insti-tutionelle Kunden Diakonie Rheinland) den Abschluss „Geprüfter Bankfachwirt IHK“ erwor-ben. Sandra Prosenc (Wertpapierfolge) erwarb einen Abschluss als „Fachwirtin BankCOLLEG“. Carina Köster (Institutionelle Kunden Diakonie Rheinland) ist nun „Bankbetriebswirtin Bank-COLLEG“. Stefan Prang (Betriebswirtschaft) und André Reuter (Trainee) dürfen sich „Bankbe-triebswirt VR“ nennen. Einen Abschluss als „Di-plomierte Bankbetriebswirtin Frankfurt School of Finance & Management“ hat Anna Borgert (Privatkunden Dortmund) erworben. Dominik Göckener (Treasury/Kundenwertpapiere) ist nun „Diplomierter Bankbetriebswirt Manage-ment“. Dagmar Klüter (Betriebswirtschaft) hat erfolgreich ihre Fortbildung zum „Zertifizierten Risikoanalyst Eigenanlagen ADG“ abgeschlossen und Stefan Nientit (Treasury/Kundenwertpa-piere) ist nun „Treasurymanager ADG“.

Insgesamt haben unsere Mitarbeitenden an 375 Tagen an betrieblichen Fortbildungsveranstal-tungen teilgenommen. Für unsere Mitglieder und Kunden sichern wir durch die kontinuier-liche Fortbildung unserer Mitarbeitenden das hohe Niveau des Fachwissens in der Bank für Kirche und Diakonie und stellen die kompetente Beratung in allen Bereichen des Bankgeschäfts sicher.

Ausgezeichneter ArbeitgeberAm 29. November 2012 haben wir erstmals das von der Evangelischen Kirche in Deutsch-land initiierte Arbeitsplatzsiegel ARBEIT PLUS erhalten. Der Vorsitzende des Rates der EKD Dr. h. c. Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Vergabegremiums, schreibt dazu: „Das Unter-nehmen hat sich durch vorbildliches arbeits-marktpolitisches Engagement ausgezeichnet und leistet damit einen wichtigen Beitrag

Svenja Mathiaseit 1. März 2012Kreditfolge

Tanja Betteldorfseit 1. Juni 2012Treasury/Kundenwertpapiere

Susanne Rickenseit 1. Juni 2012Betriebswirtschaft

Lena Gillichseit 1. August 2012Auszubildende

Vanessa Plewniaseit 1. August 2012Auszubildende

Personalbericht

zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft.“ Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung.

JubiläenIm Jahr 2012 feierten Ute Larson und Konrad Matyba ihr 40-jähriges Dienstjubiläum bei un-serer Bank. Ulrike Collin, Sigrid Groth, Mathias Doepner und Thomas Voorgang feierten das 25-jährige, acht weitere Mitarbeitende das 10-jährige Dienstjubiläum. Auch in diesem Jahr danken wir unseren Jubilaren sehr herzlich für ihren Einsatz und freuen uns über die langjährige Verbundenheit zu unserer Bank.

Ricarda Schneider und Marcel Tönning haben ihre Ausbildung bei uns erfolgreich abgeschlos-sen. Hierzu gratulieren wir auch an dieser Stelle herzlich.

Unser Dank gilt allen Mitarbeitenden für ihre verantwortungsvolle und engagierte Mitarbeit zum Wohle der Mitglieder und Kunden unserer Bank für Kirche und Diakonie. Sie alle haben einen großen Anteil am erfolgreichen Geschäfts-jahr 2012.

Dem Betriebsrat unter dem Vorsitz von Thomas Voorgang danken wir für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.

Drei neue Kolleginnen haben ihren Berufsweg bei der Bank für Kirche und Diakonie im Be-richtsjahr fortgesetzt. Lena Gillich und Vanessa Plewnia erlernen seit dem 1. August 2012 den Beruf der Bankkauffrau.

Die Bank für Kirche und Diakonie hat das Arbeits-platzsiegel ARBEIT PLUS erhalten.

Die KD-BANK-STIFTUNG unterstützt zum Beispiel das Projekt „Behinderte als mündige Bürger“ der Evangelischen Christuskirchengemeinde Neuss (links). Im Klosterstift zum Heiligengrabe hilft die KD-BANK-STIFTUNG finanziell bei der Restaurierung des Innenbereichs der Stiftskirche.

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Vom Geld der Kirche

Wichtigste Einnahmequelle ist die Kirchensteuer (45 % der Ein-nahmen), die von den lohn- und einkommensteuerpflichtigen Kirchenmitgliedern – das sind etwa 40 % der Evangelischen – getragen wird. Darüber hinaus werden Drittmittel (35 %, vor-nehmlich Fördermittel und Zuschüsse der öffentlichen Hand, die die Kirchen für die Leistungen erhalten, die sie für die Gesellschaft erbringen, z. B. für die Unterhaltung von Kinder-gärten), und Entgelte für kirchliche Dienstleistungen, Pachten, Mieten, Kapitalerträge, Betriebskostenerstattungen usw. (20 %) vereinnahmt.

Vornehmlich ist es also die Kirchensteuer, die als Mitgliedsbeitrag die finanzielle Basis kirchlicher Arbeit darstellt. Durch die enge Anbindung an die staatliche Lohn- und Einkommensteuer bildet sie die Prinzipien der Lastentragung nach der finanziellen Leis-tungsfähigkeit und Steuergerechtigkeit nach. Zugleich sichert sie die Unabhängigkeit der Kirche: vom Staat einerseits, aber auch etwa von wohlhabenden Mitgliedern, die so nicht wie in anderen Leistungssystemen unbilligen Einfluss auf die Kirche und ihre Verkündigung nehmen können. Diese Ausgestaltung schafft eine stabile Finanzgrundlage und lässt die Kirche so zugleich an Wohl und Wehe ihrer Mitglieder teilhaben. Die Kirchensteuer ist auch keineswegs ein deutscher Sonderweg, wie oft gemeint wird: die Schweiz, Schweden oder Finnland kennen das ebenso oder haben sie gerade erst in jüngster Zeit eingeführt. Für manche ist die Kirchensteuer ein Ärgernis, „Zwangsabgabe“ heißt es gelegentlich. Das ist sie nicht: sie ist der finanzielle Beitrag, den die Mitglieder, die der Kirche – doch freiwillig – angehören, leisten. Mit ein bis zwei Prozent des Bruttoeinkommens ist sie weit vom biblischen Zehnten entfernt. Der staatliche Kirchensteuereinzug geht auf die Säkularisierung zurück: Bis weit in das 19. Jahrhundert wurde Kirche als eine öffentliche Angelegenheit betrachtet und in der Folge erheblich durch direkte staatliche Leistungen finanziert. Als sich diese enge

Kirchliches Umfeld 2012

FaktenEtwa zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland sind Christen, rund 23,9 Mio. Menschen davon gehören den evangelischen Kir-chen an. 20 lutherische, reformierte und unierte Landeskirchen bilden die Evangelische Kirche in Deutschland. Die Verwaltungs-strukturen der jeweiligen Landeskirchen sind unterschiedlich. In der Regel gibt es eine mittlere Verwaltungsebene: die Kirchen-kreise, Kirchenbezirke, Dekanate oder Propsteien. Das kirchliche Leben spielt sich in den 15.129 selbstständigen Kirchengemein-den ab. Insgesamt sind hier etwa 223.000 Menschen beschäftigt. Davon sind 18.500 Pfarrerinnen und Pfarrer im aktiven Dienst. 14.000 stehen im unmittelbaren Gemeindedienst, so dass im EKD-Durchschnitt eine Pfarrerin oder ein Pfarrer für 1.723 Ge-meindeglieder zuständig ist.

Reich an BauwerkenRund 75.000 Gebäude zählen zum Besitz der evangelischen Kirche in Deutschland. Deren Erhaltung und Betrieb besonders der denkmalgeschützten Bauwerke verursachen erhebliche Kosten, die jährlich bis zu 10 % der Gesamtausgaben der EKD ausmachen. Von den knapp 21.000 Kirchen und Kapellen da-runter stehen mehr als 16.600 unter Denkmalschutz. Gut 40 % aller Kirchengebäude sind in den östlichen Landeskirchen und stehen dabei vor besonderen Herausforderungen, denen sie sich gemeinsam auch mit Menschen, die nicht der Kirche angehören, in bemerkenswertem Engagement stellen.

FinanzierungDie vielfältigen Aufgaben der evangelischen Kirche verursachen insgesamt Kosten von knapp 10 Mrd. Euro jährlich, die von der EKD und ihren Gliedkirchen, Kirchenkreisen und Kirchenge-meinden aufgebracht werden müssen. Das klingt nach sehr viel – verglichen etwa mit dem jährlichen Tabaksteueraufkommen von 14 Mrd. Euro, ist es eher wenig.

Verquickung löste und die Finanzlast auf die Kirchenmitglieder übertragen wurde, wurde die Kirche damit vom Staat finanziell unabhängig. So schuf die Kirchensteuer die Voraussetzung für die Trennung von Staat und Kirche. Darum hat die Weimarer Reichsverfassung sie verfassungsrechtlich begründet und darum ist das Recht zur Erhebung der Kirchensteuer auch im Grund-gesetz der Bundesrepublik Deutschland niedergelegt. Das gilt übrigens nicht nur für die Kirchen.

Ähnlich verhält es sich mit den Zuschüssen der öffentlichen Hand. Das sogenannte Subsidiaritätsprinzip (es geht übrigens auf eine reformierte Synode in Emden 1571 zurück) stellt Eigenverantwortung vor staatliches Handeln. Subsidiarität ist ein Kennzeichen unserer Demokratie. Daher unterstützt der Staat jedes gemeinnützige Handeln, also auch das der Kirchen und Religionsgemeinschaften. Solche Zuschüsse sind keine Subventionen.

Gesellschaftlicher BeitragDas Bundesverfassungsgericht bezeichnet das Verhältnis von Staat und Kirche in Deutschland als „fördernde Neutralität“: Denn der Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Kirche und Religionsgemeinschaften leisten einen unentbehrlichen Beitrag zum Zusammenleben in der Gesellschaft. Sie bringen sich in den Prozess gesellschaftlicher Orientierung und Wertebildung ein und tragen so zur Erneue-rung und Fortbildung von Grundhaltungen bei, ohne die kein demokratisches Gemeinwesen existieren kann. Manche Kritiker unseres Staats-Kirchen-Verhältnisses wollen das ändern. Auch Papst Benedikt XVI., als er bei seinem Besuch in Deutschland davon sprach, dass die von „materiellen und politischen Lasten und Privilegien befreite Kirche sich besser auf wahrhaft christ-liche Weise der ganzen Welt zuwenden“ könne. Eine solche Haltung verkennt, dass die Gesellschaft Kirche braucht und verkennt auch, dass die Kirchenmitglieder Teil der Gesellschaft sind, diese mittragen und mitprägen. Sie sind Kirche – und ihr wahrer Reichtum.

Viel Geld und doch nie genugDie Höhe der Kirchensteuer folgt vielen Faktoren, deren wich-tigster ist die Zahl der Mitglieder – also eine eher sinkende Tendenz. Aber sie folgt auch der wirtschaftlichen Entwicklung in unserem Land, wie viele Menschen etwa Arbeit haben, wie das Lohnniveau ist. Hier hat es in den letzten Jahren eine posi-tive Entwicklung gegeben. Die Kirchensteuereinnahmen 2012 sind mit 4,7 Mrd. Euro einerseits erfreulich hoch – andererseits aber nur wenig über dem Niveau von 1994. Seither gibt es aber einen Kaufkraftverlust von 28 % zu verzeichnen – wir können uns also bei scheinbar gleichen Einnahmen gut ein Drittel we-niger leisten!

Daher müssen also verantwortliche Kirchenleitungen und Syno-de immer wieder entscheiden, wie damit umzugehen ist: Etwa weniger Pfarrer, weniger Jugendarbeit, weniger für Kinderta-gesstätten oder für Gebäude oder gar für Beratungstätigkeit

oder was tun? Gemeinden erleben das teils schmerzhaft. Viel Geld also und doch nie genug! Die Ausgaben den Einnahmen anzupassen bedeutet immer wieder neu über die Aufgaben nachzudenken: nicht einfach kürzen – sondern strukturieren, sich Ziele setzen, danach fragen, was erreicht ist, was dran ist, was Not tut! Mission heißt doch auch, Neues zu wagen, Menschen zu erreichen, die bisher vielleicht nicht im Blick waren. Da ist viel Phantasie gefragt. Phantasie und Engagement. Und das ist schließlich noch wichtiger als Geld.

UmdenkenKlare Verwaltungsregelungen sichern einen verantwortlichen Umgang mit Geld. In vielen Landeskirchen wird ein neues kirch-liches Rechnungswesen eingeführt. Es soll die alte Denkweise ablösen, das Geld vornehmlich nach seinem Aufkommen zu verteilen, sondern fragt nach Zielen, Wirkungen und Heraus-forderungen. Verantwortung nicht nur für heute, sondern auch für die Zukunft, für die nach uns kommenden Genera-tionen. Auch die Sicherung der Versorgung der kirchlichen Mitarbeitenden ist eine besondere Herausforderung: trotz geringer werdender Gemeindegliederzahlen sind Pensionen und betriebliche Zusatzrenten noch gut 30 Jahre nach dem Dienstende sicherzustellen – in einer Zeit also, in der nach jet-ziger Erkenntnis die Gemeindegliederbasis sehr viel kleiner als heute sein dürfte. Trotzdem beruht das kirchliche Versorgungs-system keineswegs ausschließlich auf Kapitalmarkterträgen – vielmehr ist ein kapitalmarktgepuffertes Umlagesystem die Basis dafür, dass auch hier und in schwierigen Zeiten unseren Enkeln kein Chaos hinterlassen wird.

Ethisch-nachhaltige GeldanlageWichtig ist auch, wie mit dem Geld umgegangen wird: Ein „Leit-faden für ethisch-nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche“ ist Wegweisung im Umgang mit den sogenannten Kapi-talmärkten. Die Financial Times Deutschland bescheinigte, wer sich daran gehalten hätte, hätte keine Probleme in der Finanz-krise haben müssen. Genau davor blieben die Gemeinden und Landeskirchen also tatsächlich bewahrt. Vor allem aber: Kirche verlässt sich nicht auf Kapitalmärkte. Sie ist nicht wie die vielen öffentlichen Haushalte und Staaten ver- oder gar überschuldet. Wichtig ist auch, dass und wie kirchliche Genossenschaftsbanken helfen, das Geld in einem vornehmlich regionalen Kreislauf zu halten. Und schließlich: das finanzielle Handeln der Kirche ist transparent und öffentlich. Der Haushalt der EKD selbst und ihr Vermögen stehen für jedermann einsehbar im Internet. Gewählte Synoden entscheiden über die Haushalte: Es ist ja die Gemeinde, die die kirchliche Arbeit finanziert – so kann sie auch mitgestalten, wie sie geschieht.

Hannover, 25. März 2013

Thomas BegrichFinanzabteilungsleiterKirchenamt der EKD

von Thomas Begrich, Finanzabteilungsleiter, Kirchenamt der EKD

(Zahlen und Daten aus „gezählt“ , Evangelische Kirche in Deutschland, Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben, 2012)

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Entwicklung in der Diakonie Rheinland- Westfalen-Lippe als wesentlicher Teil der Sozial- und Gesundheitswirtschaft

Diakonisches Umfeld 2012 am Beispiel NRW

Der Bedarf an sozialen Dienstleistungen in fast allen Handlungs-feldern der Diakonie wächst kontinuierlich. Diakonische Träger in Rheinland, Westfalen und Lippe – aber auch im gesamten Bundesgebiet – haben insofern immer noch einen gewissen „Marktvorteil“, weil ihnen als kirchliche Träger von breiten Kreisen der Bevölkerung ein hohes Vertrauen entgegenge-bracht wird.

Vergleichbar mit anderen Trägern in der Sozial- und Gesund-heitswirtschaft stehen auch die diakonischen Träger vor drei zentralen Herausforderungen:

Zunahme der Wettbewerbssituation bei gleichzeitiger Bü- Z

rokratisierung und Einschränkung der Handlungsfreiheit durch zusätzliche Auflagen. Aufrechterhalten der Qualität der Dienstleistungen bei Z

gleichzeitig zunehmendem Fachkräftemangel. Sicherstellung der Refinanzierung angesichts der aktu- Z

ellen und perspektivisch weiter steigenden Tarife und des zusätzlichen Investitionsbedarfs für eine qualitätsvolle Weiterentwicklung der Angebotsstruktur.

Politik, verantwortlich für das Setzen der rechtlichen und finan-ziellen Rahmenbedingungen, blieb jedoch in ihrem konkreten gesetzgeberischen Handeln auch im vergangenen Jahr weit hinter ihren eigenen Ansprüchen zurück.

Handlungsbedarfe und qualitätsvolle Weiterentwicklung wer-den zwar mit den Stichworten „Inklusion“, „demographischer Wandel“, „Entwicklung von quartiersgerechten Angebotsstruk-turen insbesondere durch Priorisierung der Ambulantisierung“

wortreich beschrieben, eine Verbesserung der Rahmenbedin-gungen angesichts der zentralen Herausforderungen in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft lassen weiterhin auf sich warten.

KrankenhausMit einem Umsatzvolumen von über 2,8 Mrd. Euro sind die mehr als 80 evangelischen Krankenhäuser im Verbandsgebiet der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe mit ihren ca. 40.000 Beschäftigten ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor im Wachs-tumsmarkt „Gesundheitswesen“. Doch der Job- und Innovati-onsmotor „Krankenhaus“ beginnt zu stottern. Grund dafür ist die schlechte wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser, verursacht durch unzureichende Vergütungsregelungen und gesetzlich verfügte Kürzungen.

Nach einer Umfrage des Verbandes der Krankenhausdirektoren erwarteten 46 Prozent aller Allgemeinkrankenhäuser für 2012 ein Defizit. Besonders betroffen sind Häuser, die weniger als 250 Betten vorhalten.

Neben der nicht sachgerechten Betriebskostenfinanzierung leiden die Kliniken seit Jahren auch unter einer ungenügenden Investitionsfinanzierung. Da die Finanzierung der Investitionen Aufgabe der einzelnen Bundesländer ist, wirkt sich hier die wirt-schaftlich unterschiedliche Entwicklung in den Bundesländern auch direkt auf die Förderung der Investitionen aus.

Im Jahre 2011 lagen die Investitionsmittel aller Bundesländer, die über Einzel- und Pauschalförderung an die Krankenhäuser geflossen sind, bei ca. 2,67 Mrd. Euro und damit um 156 Mio.

Euro unter dem Wert des Vorjahres. Verglichen mit dem Wert vor zehn Jahren (3,39 Mrd. Euro) gibt es einen kontinuierlichen Abbau um mehr als 20 Prozent.

Die Krankenhäuser haben bislang das Problem dadurch ent-schärft, dass sie notwendige Investitionen – insbesondere in dem innovationsstarken Bereich der Medizintechnik – aus dem laufenden Betrieb finanziert haben.

Der Entwurf des Krankenhausplans für das Land Nordrhein-Westfalen lässt erkennen, dass perspektivisch weiterhin mit Schließung von Krankenhäusern und – auf der anderen Seite – weiterhin mit Zusammenschlüssen von einzelnen Krankenhäu-sern zu rechnen ist.

Zu beobachten ist weiterhin der kontinuierlich steigende An-teil privater Krankenhausträger, da sie in der Regel gegenüber gemeinnützigen Trägern über weitere Möglichkeiten der Inves-titionskostenfinanzierung verfügen.

Pflege-, Alten- und BehindertenarbeitAuch bei den Trägern der stationären/teilstationären und ambu-lanten Alten- und Behindertenarbeit ist eine dramatische Zuspit-zung in der Auseinandersetzung mit den Kostenträgern um eine angemessene Refinanzierung ihrer Arbeit zu beobachten.

Die hohen Qualitätsanforderungen der Kostenträger sowie zum Beispiel die politische Forderung nach guter, d. h. angemessen bezahlter und damit tarifgebundener Arbeit, findet nur selten eine Bereitschaft, dies auch im Leistungsrecht zu finanzieren. Die Träger und Einrichtungen in diesen wichtigen Handlungsfeldern der sozialen Arbeit haben zunehmend das Problem, dieses Delta zwischen Personal- und Sachkostensteigerung und Refi-nanzierung durch Kostenträger zu schließen. Dies findet zurzeit insbesondere seinen Ausdruck in der ambulanten Pflege. Dieser eigentlich politisch zu stärkende Bereich im Sinne des Grund-satzes „ambulant vor stationär“ wird durch die Blockadestrategie der Krankenkassen zunehmend geschwächt.

Das Pflege-Neuausrichtungsgesetz des Bundes ist den hohen Erwartungen und Versprechungen nicht gerecht geworden. Wesentliche Teile wie zum Beispiel die Veränderung des dem Gesetz zugrunde liegenden Pflegebegriffs sind nicht umgesetzt worden.

Die Novellierung des Wohn- und Teilhabegesetzes des Landespfle-gegesetzes lassen einige positive Entwicklungen erkennen. Es bleibt jedoch abzuwarten, welche Aspekte aus der Sicht der Träger am

Ende konkret in das Gesetz aufgenommen werden können.Die Einführung der Altenpflegeumlage ist ein wesentlicher Beitrag, um die Ausbildungsbereitschaft für das dringend not-wendige Personal angesichts der demographischen Entwicklung weiter zu stärken. Angesichts der gesetzlichen Vorgaben besteht jedoch in der stationären Altenhilfe ein erheblicher zusätzlicher Investitionsbedarf bis zum Jahr 2018.

Kinder- und JugendhilfeDer Bedarf im Bereich der stationären und ambulanten Jugend-hilfe ist trotz der zurückgehenden Geburtenrate – insbesondere in den Ballungszentren – weiterhin steigend.

Im Bereich der Tageseinrichtungen für Kinder und insbesondere der U3-Angebote ist in den letzten Jahren angesichts des vom Bund festgelegten Rechtsanspruchs zwar seitens der Kommu-nen und des Landes und mit zusätzlichen Mitteln des Bundes erheblich in den Ausbau investiert worden – auch von kirchlich-diakonischen Trägern, dennoch wird es voraussichtlich weiterhin einen zusätzlichen Ausbaubedarf geben und demzufolge einen weiteren Investitionsbedarf.

Die UN-Behindertenkonvention stellt im Hinblick auf die geforderte Inklusion alle Handlungsfelder der Diakonie vor große Herausforderungen. Die Umsetzung des Inklusions-gedanken und der damit verbundene Umbau des Bildungs-systems in ein inklusives Bildungssystem wird von allen gesellschaftlichen Gruppen ausdrücklich begrüßt. Da dies eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist, sind nicht nur die im engeren Sinne Beteiligten mitzunehmen. Dazu gehören Veränderungen in den Inhalten, Ansätzen, Struk-turen und Strategien. Zentrale Forderungen sind, dass allen Eltern ein Wahlrecht über den bestmöglichen Förderort für ihre Kinder zustehen muss und dass insbesondere Förderorte als alternative Schulorte erhalten bleiben müssen. Gleichzei-tig wird angemahnt, dass das Recht auf schulische Bildung nicht im Zuge der Umsetzung eines Bildungssystems faktisch ausgehebelt werden dürfe. Wie die für diesen gewaltigen Veränderungsprozess notwendigen Investitionen bereitge-stellt werden können, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch weitestgehend ungeklärt.

Münster, 15. März 2013

Pastor Günther BarenhoffVorstandssprecherDiakonie Rheinland-Westfalen-Lippe

von Pastor Günter BarenhoffVorstandssprecher Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe

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Entwicklung der GesamtwirtschaftDie Staatsschuldenkrisen einiger Euroländer und die ver-haltene Weltkonjunktur dämpften in 2012 das Wirtschafts-wachstum Deutschlands merklich. Das deutsche Bruttoin-landsprodukt ist preisbereinigt um 0,7 % gestiegen und damit erheblich schwächer als im Vorjahr (3,0 %). Während die Wirtschaftsleistung zu Beginn des Jahres – begünstigt durch einen zeitweilig recht lebhaften Außenhandel – noch deutlich zulegte, ließen die Auftriebskräfte zum Jahresende spürbar nach. Auf Jahressicht leistete der Außenhandel den-noch den größten Beitrag zum Anstieg des Bruttoinlands-produkts, während von den Investitionen insgesamt keine Wachstumsimpulse ausgingen.

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes schloss die öffentliche Hand das Jahr mit einem leichten Finanzierungsüberschuss von 4,2 Milliarden Euro ab. Die Defi-zitquote, die Relation aus dem staatlichen Finanzierungssaldo und dem nominalen Bruttoinlandsprodukt, verbesserte sich im Vorjahresvergleich von -0,8 % auf +0,2 %.

Am deutschen Arbeitsmarkt setzten sich Anfang 2012 zunächst die positiven Trends der vergangenen Jahre fort. Im Jahresverlauf verlor der Arbeitsmarktaufschwung aber spürbar an Tempo. Die Zahl der Arbeitslosen ist um 79.000 auf 2,89 Millionen zurückgegangen, was einer Arbeitslosen-quote von 6,8 % entspricht.

Die Verbraucherpreise sind im Jahresdurchschnitt gegen-über dem Vorjahr um 2,0 % gestiegen. In 2011 hatte die Teuerungsrate noch bei 2,1 % gelegen. Zu den wichtigsten Preistreibern gehörten abermals die Energieprodukte, die sich im Mittel um 5,7 % verteuerten.

FinanzmarktDie Europäischen Zentralbank (EZB) verstärkte in 2012 ihre expansive Geldpolitik. Wegen der schwachen Euro-Konjunktur und der erneuten Zuspitzung der Euro-Staatsschuldenkrise senkte sie den Leitzins im Juli von 1,0 % auf 0,75 % und damit auf ein neues Allzeittief.

Im September 2012 brachte der EZB-Rat mit dem neuen Anleiheaufkaufprogramm OMT (Outright Monetary Trans-actions) das bislang stärkste Mittel gegen die Euro-Staats-schuldenkrise auf den Weg. Die europäische Notenbank unterstrich damit das klare Bekenntnis zum Euro von Ende Juli 2012, im Rahmen des gegebenen Mandats alles zu tun, um den Euro zu erhalten. Die weithin aufgekommenen Zweifel am Fortbestand des Währungsraums zerstreuten sich darauf-hin an den Finanzmärkten spürbar. Ziel des geldpolitischen Sonderprogramms ist es, über den Kauf kurzlaufender Staatsanleihen den übertriebenen Preisabschlägen am Markt für Staatsanleihen von Euro-Staaten entgegenzuwirken. So verpflichtete sich die EZB, nur Staatsanleihen von denjenigen Euro-Staaten zu kaufen, mit denen zuvor ein Hilfsprogramm

der Rettungsschirme EFSF oder ESM vereinbart wurde und die die Auflagen der Rettungsprogramme angemessen umsetzen. RentenmarktWie schon im Jahr zuvor war die europäische Staatsschulden-krise in 2012 ein bestimmendes Moment für die Finanzmärkte im Euroraum. Zum Jahresbeginn war es zunächst zu einer Be-ruhigung gekommen. Hierzu trugen die Dreijahrestender der EZB bei, durch die sich die langfristige Liquiditätsversorgung europäischer Geschäftsbanken deutlich erhöhte. Außerdem wurden ein zweites Hilfspaket für Griechenland in Höhe von 130 Milliarden Euro sowie die Umschuldung privat gehaltener griechischer Staatsschulden im März 2012 beschlossen. Im zweiten Jahresquartal kam es allerdings zu einer massiven Verschärfung der Lage im europäischen Währungsraum: Die Konjunkturaussichten trübten sich spürbar ein, die angeschlagenen Euro-Staaten mussten weitere Bonitätshe-rabstufungen hinnehmen und die Schieflage von Geschäfts-banken in der Euro-Peripherie nährte die Furcht vor einer ungebremsten Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise.

Eine herausragende Rolle spielten dabei Italien und Spanien. Die beiden Euro-Staaten mussten bis Mitte des Jahres einen scharfen Anstieg der Risikoprämien auf ihre Staatsanleihen gegenüber den als besonders sicher eingestuften Bundesan-leihen hinnehmen. Der sich darin widerspiegelnde Vertrau-ensverlust potenzieller Gläubiger gefährdete zunehmend die Refinanzierungs- und Zahlungsfähigkeit Italiens und Spaniens. In dieser Gemengelage wurde der Zusammenhalt des Euroraums zunehmend infrage gestellt.

Bundesanleihen haben auch in 2012 wegen ihrer beson-ders sicheren Einstufung von einer gestiegenen Nachfrage profitiert. Die Rendite deutscher Bundesanleihen mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren fiel bis zum Jahreshöhepunkt der Euro-Staatsschuldenkrise im Juli auf ein neues Allzeit-tief von 1,16 %. Nach dem eindeutigen Bekenntnis des EZB-Präsidenten Mario Draghi zum Euro im Juli und der Installation eines grundsätzlich unbegrenzten Anleiheauf-kaufprogramms im September wendete sich das Blatt am Rentenmarkt. Im Zuge der abnehmenden Verunsicherung an den Finanzmärkten pendelte sich die Rendite von Bundes-anleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit bis zum Jahresende bei 1,31 % ein. Das waren 52 Basispunkte weniger als zum Jahresultimo 2011.

Bericht des Vorstands

Geschäftsjahr 2012

Aktienmarkt Für DAX-Aktionäre hielt das Jahr 2012 viel Licht und Schatten bereit. Nach einem kurzen Aufwärtstrend zum Jahresbeginn trübten sich die Konjunkturaussichten für Europa, aber auch für den Rest der Welt ein. Es entstanden zunehmend Zweifel am Fortbestand des europäischen Währungsraums. Im Zuge dessen fiel der DAX zwischenzeitlich unter die 6.000 Punkte- Marke. Bis Mitte des Jahres stabilisierte sich der deutsche Leitindex bei 6.500 Punkten.

Erst im Juli gelang es dem deutschen Leitindex, sich von der lähmenden Verunsicherung zu lösen. So ist das deutliche Jahresplus des DAX auch auf die Entwicklungen in der zweiten Jahreshälfte zurückzuführen, als die Sorgen um den Fortbestand der europäischen Währungsunion spürbar zurückgingen. Ausschlaggebend hierfür waren in erster Linie die Krisenpolitik der EZB und der europäischen Staatenge-meinschaft.

Unklarheit über den Ausgang des US-Haushaltstreits grenzte hingegen zum Jahresausklang die Gewinne leicht ein. Vor diesem Hintergrund schloss der DAX zum Jahresende bei 7.612 Punkten. Das war ein Plus von 29,1 % gegenüber dem Vorjahresultimo.

Euro Das vergangene Jahr war eine turbulente Zeit für den Euro. Im ersten Jahresquartal kam es gegenüber dem US-Dollar noch zu Kursgewinnen, der Euro stieg bis Ende Februar auf über 1,34 US-Dollar. Bis zum Sommer verlor der Euro aller-dings angesichts wachsender Sorgen um den Fortbestand des europäischen Währungsraums im Fahrwasser der sich zuspitzenden Euro-Staatsschuldenkrise zunehmend an Sub-stanz. Der Euro sank infolgedessen bis Ende Juli auf einen Jahrestiefpunkt von 1,21 US-Dollar.

Unterstützung erhielt der Euro zudem vom Bundesver-fassungsgericht, das im September grünes Licht für den Rettungsmechanismus ESM und den Fiskalpakt gab. Zum Jahresende profitierte der Euro noch von einem positiven Verlauf des Anleiherückkaufprogramms sowie der Freigabe weiterer Hilfsmittel für Griechenland. In dieser Gemengela-ge pendelte sich der Euro-Dollar-Kurs bis zum Jahresultimo bei 1,32 US-Dollar ein. Er lag damit knapp 3 US-Cent über seinem Vorjahreswert.

oben: Dr. Ekkehard Thiesler, Vorsitzender des Vorstands, Ulrike Badura, Vorstandunten: Jörg Moltrecht, Vorstand, Ilona Pollach, Vorstand

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BilanzsummeZum Stichtag 31.12.2012 stieg die Bilanzsumme der Bank für Kirche und Diakonie im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 % auf 4.831,9 Mio. Euro. Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen Bundesbank waren – wie im Vorjahr – in einem Umfang von nominal 200,0 Mio. Euro in der Bilanzsumme enthalten. Die durchschnittliche Bilanzsumme unserer Bank erhöhte sich mit 7,9 % stärker und betrug im Jahr 2012 4.926,5 Mio. Euro (Vorjahr: 4.564,3 Mio. Euro).

BankrefinanzierungenDie Bankrefinanzierungen erhöhten sich im Berichtsjahr marginal von 576,9 Mio. Euro auf 585,7 Mio. Euro. Die an unsere Kunden vergebenen Darlehen wurden zum Teil auch über zinsgünstige Kreditprogramme der KfW Förderbank realisiert. In den Bankre-finanzierungen sind darüber hinaus Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen Bundesbank in einem Umfang von insgesamt nominal 200,0 Mio. Euro (Vorjahr: nominal 200,0 Mio. Euro), die mit dem Ziel der zusätzlichen Ertragsgenerierung abgeschlossen wurden, enthalten.

KundeneinlagenDie Kundengelder einschließlich der verbrieften Verbindlich-keiten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 193,4 Mio. Euro auf 3.924,9 Mio. Euro, ein Zeichen des Vertrauens in die Bank für Kirche und Diakonie und eine Bestätigung für die Zukunftsfä-higkeit der Bank. Unter den verschiedenen Anlageformen kam es zu Umschichtungen: Die täglich fälligen Einlagen (+ 22,1 %) sowie insbesondere die Spareinlagen (+ 58,9 %) wurden zulasten der Einlagen mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist (- 28,9 %) ausgeweitet. Die von uns begebenen eigenen Schuld-verschreibungen (verbriefte Verbindlichkeiten) betrugen zum Bilanzstichtag – wie im Vorjahr – rund 7,6 Mio. Euro.

Eigene VermögensanlagenDie Barreserven gingen 2012 von 51,2 Mio. Euro auf 29,5 Mio. Euro zurück. Die Reduzierung ist hauptsächlich der Senkung des Mindestreservesatzes von 2 % auf 1 % geschuldet. Die Bankguthaben blieben mit 834,2 Mio. Euro (Vorjahr: 836,9 Mio. Euro) nahezu unverändert auf Vorjahresniveau. Neben kurzfris- tig verfügbaren Guthaben aus Liquiditätsgründen enthalten die Bankguthaben auch längerfristige Schuldscheindarlehen als eigene Vermögensanlage.

Der Bestand der eigenen Wertpapieranlagen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 240,6 Mio. Euro auf 2.492,2 Mio. Euro (Vorjahr: 2.251,6 Mio. Euro). Von den Wertpapieranlagen sind 2.187,6 Mio. Euro in Schuldverschreibungen mit variabler bzw. fester Verzinsung investiert. Unser Engagement im Invest-mentfondsbereich betrug zum Bilanzstichtag rund 304,6 Mio. Euro (Vorjahr: 252,6 Mio. Euro). Staatsanleihen der europäischen Peripherie-Staaten hat die Bank weiterhin nicht im Bestand.

Geschäftsverlauf

Bericht des VorstandsBericht des Vorstands

KreditgeschäftDie Kundenausleihungen erreichten im abgelaufenen Geschäfts-jahr mit rund 1.394,3 Mio. Euro (Vorjahr: 1.359,2 Mio. Euro) einen neuen Höchstwert; das ist ein Plus von 2,6 % gegenüber dem Vorjahr. Allein in 2012 konnten wieder Investitionen in soziale Projekte durch die Zusage von neuen Darlehen in Höhe von rund 170 Mio. Euro mitfinanziert werden. Die Darlehen bilden mit 98,8 % unverändert den größten Anteil an den gesamten Kundenforderungen. Die Inanspruchnahme der eher kurzfris-tigen Kontokorrentkredite betrug zum Jahresende rund 16,6 Mio. Euro (Vorjahr: 17,7 Mio. Euro).

Unsere Kreditnehmer sind Institutionen aus Kirche, Diakonie, Mission und Einrichtungen, die überwiegend diesen Zwecken dienen oder an denen solche Körperschaften beteiligt sind. Voraussetzung für die projektbezogene Vergabe von Krediten an sonstige Investoren ist, dass die Mittel unmittelbar der För-derung von Kirche und Diakonie dienen, z. B. der Finanzierung eines Altenheims. Privatkunden, die unsere christlichen Werte teilen, gehören ebenfalls zum Kundenkreis der Bank für Kirche und Diakonie.

Die weiterhin starke Kreditnachfrage unserer Kunden stammt überwiegend aus Modernisierungs- und Erweiterungsmaß-nahmen im Bereich der stationären Altenhilfe und der Pflege-einrichtungen. Im Krankenhaussektor war und ist die Situation ähnlich, die steigenden Erwartungen der Patienten und ein erhöhter Wettbewerbs- und Kostendruck machen Investitionen erforderlich, die die Bank für Kirche und Diakonie als Spezialbank teilweise gemeinsam mit leistungsstarken Partnern im abgelau-fenen Geschäftsjahr finanzieren konnte.

Entwicklung der Bilanzsumme in Mio. Euro

Entwicklung des gesamten Einlagengeschäfts in Mio. Euro (Kundeneinlagen und verbriefte Verbindlichkeiten)

Kredite nach Branchen (Stand 31.12.2012)

± stationäre Altenhilfe

± kirchliche Institutionen

± Krankenhäuser

± ambulante Hilfsorganisationen

± Privatkunden

± sonstige NPO

± Trägerorganisationen

32,6 %

15,7 %

8,8 %

3,8 %

18,8 %

8,7 %

11,6 %

5500

6000

6500

7000

7500

8000

Jahr 20102010 2011

4.296,4 4.581,9

2012

4.831,9

5500

6000

6500

7000

7500

8000

2010 2011

3.735,7 3.731,5

2012

3.924,9

1800

2000

2200

2400

2600

2800

3000

3200

Jahr 2010Jahr 2009Jahr 2008

Entwicklung des Kreditgeschäfts in Mio. Euro

1.359,2

20112010

1.309,7 1.394,3

2012

Im kirchlichen Bereich lag der Schwerpunkt der Investitionen auf der Sanierung der vermieteten Immobilien sowie der Schaffung von neuen Kindergartenplätzen, die überwiegend mit zins-günstigen Mitteln der KfW Förderbank finanziert wurden.

Die durch die Generalversammlung festgesetzten Kredithöchst-grenzen für einzelne Kreditnehmer sowie die Kreditvorschriften des Kreditwesengesetzes wurden im Berichtsjahr jederzeit eingehalten.

| 44 | Geschäftsbericht | 2012 | 45 |www.KD-BANK.de

Außerbilanzielle GeschäfteDie für unsere Kunden übernommenen Verbindlichkeiten aus Bürgschaften betrugen zum Jahresende 2012 17,7 Mio. Euro (Vorjahr: 21,4 Mio. Euro). Zudem bestanden Verpflichtungen aus unwiderruflichen Kreditzusagen in Höhe von 125,6 Mio. Euro (Vorjahr: 96,4 Mio. Euro). Unser Eigenbestand an Finanzderivaten im Anlagebuch hat sich von 105,0 Mio. Euro – bedingt durch vorzeitige Auflösungen von Zinsbegrenzungsvereinbarungen (Caps) sowie von Zinsswap-Geschäften in einem Gesamtumfang von 40,0 Mio. Euro – auf 65,0 Mio. Euro verringert. Bei den ver-bliebenen Finanzderivaten handelt es sich um Finanzprodukte, die als Instrumente der Aktiv-/Passivsteuerung dienen.

DienstleistungsgeschäftWertpapiereUnsere Kunden verwahrten in den Depots der Bank für Kirche und Diakonie Wertpapiere mit einem Kurswert von 1.230,1 Mio. Euro (Vorjahr: 1.098,8 Mio. Euro). Dies stellt einen Zuwachs in Höhe von ca. 11,9 % dar.

Die Auswirkungen der Schuldenkrise in Europa beeinflussten auch im Jahr 2012 die Anlageentscheidungen unserer Kunden. Nach wie vor waren festverzinsliche Wertpapiere als Alternative zu anderen Vermögensanlagen in der anhaltenden Niedrigzins-phase gefragt. Die Suche nach Rentenwerten mit einer attraktiven Rendite und einer guten Bonität gestaltet sich jedoch immer schwieriger. Viele Anleger verlängern auf der Suche nach höherer Rendite die Laufzeiten der Wertpapiere und nutzen eine breitere Diversifikation über verschiedene Emittenten sowie die Beimi-schung von Aktien, Immobilienfonds und Wertpapierfonds.

Die Rahmenbedingungen im Anlagesegment der offenen Immobilienfonds waren im Kalenderjahr 2012 aufgrund der Schließung einiger Fondskonzepte schwierig. Im Zuge einer aktiven Vermögensstrukturierung nutzten unsere Kunden dieses Anlagesegment gleichwohl als weiteren Baustein für den Vermögensaufbau.

Langfristiges Ziel unserer Kunden ist es, nach Abzug der Infla-tionsrate einen positiven Ertrag zu erwirtschaften.

Unsere Kunden nutzten den FairWorldFonds auch im abgelau-fenen Geschäftsjahr, um neben den Aspekten der Vermögens-strukturierung auch nachhaltige und entwicklungspolitische Kriterien zu berücksichtigen. Das Gesamtvolumen des Fonds stieg im vergangenen Jahr auf 110 Mio. Euro, was nicht zuletzt durch die Neuanlagen in Höhe von ca. 11,7 Mio. Euro in 2012 unserer Kunden hervorgerufen wurde.

ZahlungsverkehrDie Gesamtsumme der von uns im Berichtsjahr abgewickelten Zahlungsaufträge lag mit 11,2 Mio. Stück leicht über dem

Bericht des Vorstands

Vorjahresniveau. Die Anzahl der weltweiten Überweisungen außerhalb des SEPA-Raums stieg um 8,3 % auf 4.532 Auf-träge.

Die Bedeutung der Zahlungen im SEPA-Raum (Single Euro Payments Area) nahm überproportional zu. Mit 32.015 SEPA-Überweisungen, davon 4.942 grenzüberschreitend, hat sich das Volumen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Dies ist ein deutlicher Indikator dafür, dass sich unsere Kunden im Be-richtsjahr intensiver mit dem neuen SEPA-Zahlungsverkehrsraum auseinandergesetzt haben.

Bereits seit November 2010 stehen dem Deutschen Kreditge-werbe die beiden neuen SEPA-Lastschriftprodukte „Core“ und „B2B“ flächendeckend zur Verfügung. Die beiden bisherigen na-tionalen Verfahren „Einzugsermächtigungslastschrift“ und „Ab-buchungsauftragslastschrift“ bestehen in einer Übergangsfrist bis zum Ablösetermin am 01.02.2014 weiter. Die Bank für Kirche und Diakonie und der genossenschaftliche FinanzVerbund bie-ten alle vier Verfahren parallel an. Bislang hat das aufwendige Einholen von SEPA-Lastschriftmandaten den Durchbruch des SEPA-Lastschriftverfahrens eingeschränkt. Die Einführung neuer Sonderbedingungen für den Lastschriftverkehr (Zahlerseite) und für den Lastschrifteinzug (Inkassoseite) im Juli 2012 ermöglicht eine vereinfachte Umstellung durch die Umdeutung von Ein-zugsermächtigungen in SEPA-Basis-Lastschriftmandate.

Seit dem 01.02.2012 gilt die im BGB geregelte verkürzte Ausfüh-rungsfrist für Überweisungen auch im SEPA-Raum. Sie beträgt einen Geschäftstag und kann bei in Papierform beauftragten Zahlungsvorgängen um einen weiteren Geschäftstag verlängert werden. Durch diese Neuerung haben die taggleich garantierten Überweisungen (PRIOR1-Zahlung, vormals telegrafische Über-weisung) im Vergleich zum Vorjahr um 57,5 % abgenommen.

Wir informieren regelmäßig über den aktuellen Stand der SEPA-Weiterentwicklung, z. B. über unsere Kundenzeitschrift „Perspektiven“, über einen regelmäßig erscheinenden SEPA-Newsletter und auf den Regionalkonferenzen. Auch 2013 bieten wir unseren Institutionellen Kunden wieder spezielle Seminare zu SEPA an.

Unser Selbstbedienungsangebot Online-Filiale, das überwiegend Privatkundinnen und -kunden nutzen, haben wir auch 2012 weiter ausgebaut, wobei wir insbesondere bei der Benutzer-oberfläche und der Struktur des Internet-Bankings den Fokus auf eine komfortable und sichere Handhabung legen. Zusätzlich zum bewährten Internet-Banking per Web-Browser ermöglichen wir seit Mitte 2012 das Mobile-Banking mittels Applikation, kurz App, für Smartphone und Tablet-PC. Über diese Selbstbe-dienungsangebote gaben unsere Kunden mehr als eine Million Überweisungen, das ist ein Plus von 2,3 %, in Auftrag.

Vermögenslage

Eigenmittel

Das gezeichnete Kapital blieb mit 25,8 Mio. Euro (Vorjahr: 25,9 Mio. Euro) nahezu konstant.

Die zum Eigenkapital zählenden Rücklagen haben sich nach Beschluss der Generalversammlung im Juni 2012 durch Zufüh-rung aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2011 um 4,7 Mio. Euro erhöht.

Um die erhöhten Eigenkapitalanforderungen durch Basel III noch besser erfüllen zu können, haben wir zur Stärkung un-seres Kernkapitals den Fonds für allgemeine Bankrisiken um weitere 44,6 Mio. Euro aufgestockt. In dieser Summe sind 33,6 Mio. Euro enthalten, die aus der Umwidmung von bisher dem

Wesentliche Aktiv- und Passivstrukturen

BerichtsjahrMio. EUR

VorjahrMio. EUR Mio. EUR

Veränderung %

gezeichnetes Kapital 25,8 25,9 - 0,1 - 0,4Rücklagen 142,2 137,5 4,7 3,4Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB 97,8 53,2 44,6 83,8Genussrechtskapital 30,2 32,2 - 2,0 - 6,2modifiziertes verfügbares Eigenkapital(Eigenmittel) gemäß § 10 KWG 298,4 271,5

Gesamtkennziffer gemäß SolvV 16,3 % 16,9 %

AKTIVABerichtsjahr

% in Relation zur BilanzsummeVorjahr

% in Relation zur BilanzsummeForderungen an Kreditinstitute 17,3 18,3Forderungen an Kunden 28,9 29,7Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 45,3 43,6Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 6,3 5,5Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 1,0 1,1PASSIVAVerbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12,1 12,6Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 81,2 81,4darunter:

- Spareinlagen 31,4 20,9

- andere Verbindlichkeiten 49,6 60,4 - verbriefte Verbindlichkeiten 0,2 0,2Fonds für allgemeine Bankrisiken 2,0 1,2

Ergänzungskapital zugerechneten Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB resultieren. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Eigenmittel gemäß § 10 KWG um 26,9 Mio. Euro auf 298,4 Mio. Euro. Der Anteil des haftenden Eigenkapitals – im Sinne des KWG‘s – an der Bilanzsumme beträgt 6,18 %. Unsere Kernkapitalquote beträgt 11,6 %.

Zum Bilanzstichtag beträgt der Solvabilitätskoeffizient 16,3 % bei einem geforderten Mindestwert von 8 %. Die Eigenka-pitalvorschriften des Kreditwesengesetzes wurden jederzeit eingehalten. Die Vermögenslage der Bank für Kirche und Diakonie ist zum 31.12.2012 geordnet.

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Bericht des Vorstands

Risikolage und RisikodeckungUnsere Kreditnehmer sind überwiegend kirchliche Körper-schaften und gemeinnützige diakonische Einrichtungen. Die in den Kundenforderungen enthaltenen Bonitäts- und Ausfallri-siken sind durch Einzelwertberichtigungen in ausreichendem Umfang gedeckt. Weitere mit dem Bankgeschäft verbundene Risiken sind durch das laufende Jahresergebnis und Vorsorge-reserven abgedeckt.

Sämtliche Wertpapierpositionen, Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Investmentfonds haben wir unter Anwendung des Vorsichtsprinzips dem Umlaufvermögen zugeordnet und somit nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.

Unsere Bank ist der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR) angeschlossen.

Im Rahmen der Aktiv-/Passivsteuerung haben wir Zinsswap-Ge-schäfte mit dem Ziel, das Zinsänderungsrisiko bei steigenden Zinsen einzugrenzen, abgeschlossen. Bei diesen Geschäften werden, auf einen vereinbarten Kapitalbetrag bezogen, feste gegen variable Zinssätze getauscht. Zum 31.12.2012 bestehen Festzinszahler-Swaps (Payer-Swaps) mit einer Bemessungsgrundlage von 65,0 Mio. Euro bei einem negativen Marktwert von rund 9,1 Mio. Euro. Insgesamt bewegten sich die Risiken im abgelaufenen Geschäfts-jahr jederzeit im Rahmen unserer Risikotragfähigkeit.

Die Zahlungsbereitschaft der Bank für Kirche und Diakonie war zu jeder Zeit gegeben. Bei der Geldanlage berücksichtigten wir nicht nur die Sicherheit und Rentabilität, sondern auch erhöhte Liquiditätsschwankungen aufgrund der besonderen Struktur unserer Kunden. Die Liquiditätsverordnung (LiqV) gemäß § 11

des Kreditwesengesetzes wurde auch in 2012 stets mit großem Spielraum eingehalten. Zur Erfüllung der Mindestreservevor-schriften wurden bei der Deutschen Bundesbank entsprechende Guthaben unterhalten.

Finanz- und Liquiditätslage

Berichtsjahr VorjahrLiquiditätskennzahl gemäß LiqV 5,41 3,53

Ertragslage

1) GuV-Posten 1 abzüglich GuV-Posten 2 2) GuV-Posten 5 abzüglich GuV-Posten 6

BerichtsjahrMio. EUR

VorjahrMio. EUR Mio. EUR

Veränderung%

Zinsüberschuss 1) 49,8 47,3 2,5 5,3Lfd. Erträge aus anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren und Beteiligungen sowie Geschäfts-guthaben bei Genossenschaften 11,8 10,4 1,4 13,5Provisionsüberschuss 2) 4,4 4,3 0,1 2,3Sonstige betriebliche Erträge 1,1 2,7 - 1,6 - 59,3Personalaufwand 13,1 12,8 0,3 2,3Andere Verwaltungsaufwendungen 8,5 8,5 0,0 0,0Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 0,9 1,1 - 0,2 - 18,2Ertragsüberhang aus der Bewertung(Vorjahr: Aufwandsüberhang) 22,2 1,7 23,9Überschuss der normalen Geschäftstätigkeit 65,7 39,8 25,9 65,1Steueraufwand 14,2 13,6 0,6 4,4Einstellungen in Fonds für allgemeine Bankrisiken 44,6 19,7 24,9 126,4Jahresüberschuss 6,9 6,5 0,4 6,2

Neben dem Jahresüberschuss ist das Betriebsergebnis vor Be-wertung für die Beurteilung der Ertragslage von Bedeutung. Es ermittelt sich aus dem Jahresüberschuss zuzüglich der gewinn-abhängigen Steuern und dem Bewertungsergebnis, bereinigt um wesentliche periodenfremde Erfolgsposten, Einmaleffekte oder Sondereinflüsse. Das Betriebsergebnis vor Bewertung hat sich in 2012 deutlich auf 45,6 Mio. Euro (Vorjahr: 40,4 Mio. Euro) bzw. auf 0,93 % (Vorjahr: 0,89 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme erhöht.

In dem Betriebsergebnis vor Bewertung sind Erträge aus Sonder- bzw. Einmaleffekten u. a. aus der jährlichen Aufzin-sung des aktivierten Körperschaftsteuerguthabens (Sonstige betriebliche Erträge) von rund 0,4 Mio. Euro sowie Gewinne aus dem Verkauf von Grundstücken und Gebäuden in Höhe von 0,1 Mio. Euro nicht enthalten. Periodenfremde Zinsauf-wendungen in Zusammenhang mit der vorzeitigen Auflösung (Close-out) von derivativen Geschäften in einem Umfang von rund 0,6 Mio. Euro wurden ebenfalls nicht in die Berechnung einbezogen. Des Weiteren blieben Aufwendungen in einer Größenordnung von rund 2,1 Mio. Euro aus periodenfremden Erfolgsposten, Einmaleffekten bzw. Sondereinflüssen bei der Ermittlung unberücksichtigt. Zu diesen betriebswirtschaftlich außerordentlichen Aufwendungen zählen im Wesentlichen die Bildung einer Rückstellung (0,8 Mio. Euro), der gezahlte Sonderbeitrag zum Garantiefonds des BVR (0,7 Mio. Euro) sowie die Zuwendung in den Vermögensstock der KD-BANK-STIFTUNG (0,6 Mio. Euro).

Das gute Ergebnis des Vorjahrs konnte im Geschäftsjahr 2012 nochmals übertroffen werden. Der Zinsüberschuss verbesserte sich im Zuge eines allgemein rückläufigen Zinsniveaus unter anderem auch aufgrund einer optimierten Anlagestruktur der Eigenanlagen von rund 47,3 Mio. Euro auf 49,8 Mio. Euro. Die laufenden Erträge aus anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren und Beteiligungen sowie Geschäftsguthaben bei Genossenschaften erhöhten sich um rund 1,4 Mio. Euro auf 11,8 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss beträgt 4,4 Mio. Euro (Vorjahr: 4,3 Mio. Euro), wobei im Vorjahr noch perio-denfremde Erträge aus dem Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäft in Höhe von 0,2 Mio. Euro enthalten waren.

Die gesamten Verwaltungsaufwendungen einschließlich der Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen, ohne die oben genannten außerordentlichen Aufwendungen, reduzierten sich leicht auf 21,1 Mio. Euro. Während der Personalaufwand aufgrund von Neueinstellungen, Höhergruppierungen und einer Tariferhö-hung zum Jahresende um insgesamt 0,3 Mio. Euro anstieg, verringerten sich die ordentlichen anderen Verwaltungs-aufwendungen (- 0,4 Mio. Euro) sowie die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen (- 0,2 Mio. Euro).

Die Aufwands-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio), die wir als Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen zum Zins- und Pro-visionsergebnis sowie dem Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen bereinigt um die aufgeführten

Die Vermögensstruktur ist durch eine hohe Liquidität und einen hohen Wertpapierbestand gekennzeichnet. Die Hauptfinanzie-rungsquelle der Bank für Kirche und Diakonie sind weiterhin die Kundeneinlagen.

Berichtsjahr% in Relation zur Bilanzsumme

Vorjahr% in Relation zur Bilanzsumme

Wertpapiere des Anlagevermögens 0,0 0,0Wertpapiere der Liquiditätsreserve 51,6 49,1Wertpapiere im Handelsbestand 0,0 0,0

Wertpapierkategorien

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Risiken der künftigen Entwicklung

Bericht des Vorstands

Risikomanagementziele und -methodenWie alle unternehmerischen Tätigkeiten ist auch das Bankge-schäft nicht frei von Risiken. Neben allgemeinen Risikofaktoren (z. B. globalen Rezessionen, Konjunkturschwankungen, neuen Technologien, verschärften Wettbewerbssituationen, sonstigen sich verändernden politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen) bestehen spezifische Bankgeschäftsrisiken, die sich in Form von Adressenausfall- (z. B. Bonitäts-, Migrations- und Spreadrisiken) und Marktpreisrisiken (z. B. Zinsänderungs-, Währungs- und sonstigen Preisrisiken) sowie Liquiditäts- und operationellen Risiken zeigen.

Ziel unseres Risikomanagements ist es, negative Abweichungen von unseren Erfolgs-, Eigenmittel- und Liquiditätsplanungen zu vermeiden. Das Risikofrüherkennungs- und Überwachungssystem ist primär darauf ausgerichtet, Risiken rechtzeitig zu identifizieren und bei Bedarf gegensteuernde Maßnahmen einzuleiten. Die Einbindung des Risikomanagements in das Gesamtbanksteue-rungssystem dient uns zugleich zur Erkennung und Nutzung von Chancenpotenzialen.

Auf der Grundlage von Risikotragfähigkeitsberechnungen haben wir geschäftsjahresbezogene Verlust- und Volumenslimite für die wesentlichen Risikoarten definiert, an denen wir unter anderem unsere geschäftspolitischen Maßnahmen ausrichten.

Die Identifizierung, Quantifizierung und Überwachung der Risiken nimmt das Risikocontrolling wahr. Im Mittelpunkt unseres Risiko-managements steht die Gesamtheit aller geeigneten Maßnahmen einer aktiven und bewussten Steuerung der identifizierten Risiken. Über die Ergebnisse der zu diesem Zweck durchgeführten Ana-lysen und Auswertungen, die auch Stresstests umfassen, werden der Vorstand und die betreffenden Unternehmensbereiche regelmäßig und zeitnah informiert. Die Risikosteuerung für die Gesamtbank obliegt dem Vorstand. Er wird hierbei regelmäßig vom Bereich Treasury beraten.

Die Innenrevision unseres Hauses prüft im Rahmen des internen Kontrollsystems die Betriebs- und Geschäftsabläufe innerhalb der Bank. Sie beurteilt dabei insbesondere die Anwendung, Funktionsfähigkeit, Wirksamkeit und Angemessenheit der Risi-kosteuerungs- und Controllingprozesse.

AdressenausfallrisikenUnter dem Adressenausfallrisiko im Kundengeschäft verstehen wir den möglichen Verlust aus Forderungsansprüchen gegen-über unseren Kreditnehmern. Hierbei steht das Kreditrisiko im Vordergrund unserer Risikosteuerungs- und Controllingprozesse. Das Kreditrisiko ist das Risiko, dass ein Kreditnehmer durch Boni-tätsverschlechterung oder durch vollständigen oder teilweisen Ausfall seinen Verpflichtungen nicht oder nicht vollständig nach-kommen kann.

Aufgrund unserer satzungsmäßigen Ausrichtung, schwerpunkt-mäßig auf gemeinnützige diakonische Einrichtungen und kirchliche Körperschaften, ist die Branchenstruktur unseres Kreditportfolios weniger breit gestreut als die Struktur von anderen Geschäfts-banken. Wir gehen aber auch für die Zukunft davon aus, dass der Staat und die Allgemeinheit Krankenhäuser, Schulen, Altenheime und andere soziale Einrichtungen vorhalten werden. Auch auf-grund unserer Erfahrungen sehen wir daher in dieser strukturellen Besonderheit derzeit keine besonderen Risiken. Nennenswerte For-derungen an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland bestehen nicht.

Den erkennbaren Risiken des Kundenkreditgeschäfts tragen wir ansonsten durch eine angemessene Risikovorsorge Rechnung. Kredite mit akuten Ausfallrisiken sind hinreichend wertberichtigt. Der Umfang der vollwertigen, aber nach unserer Einschätzung mit erhöhten Risiken behafteten Forderungen, ist überschaubar. Für hierin enthaltene Ausfallgefahren bestehen ausreichende Abschirmungsmöglichkeiten aus dem laufenden Ergebnis sowie in Form von Vorsorgereserven.

Unter Adressenausfallrisiken bei Eigengeschäften verstehen wir die Gefahr, dass Verluste aufgrund des Ausfalls von Emittenten bzw. Kontrahenten oder der Migration in andere Ratingklassen und/oder der adressbezogenen Spreadveränderungen entste-hen. Darüber hinaus ordnen wir auch das Beteiligungsrisiko dem Adressenausfallrisiko zu.

Adressenausfallrisiken in Anleihen und Schuldverschreibungen begegnen wir grundsätzlich dadurch, dass wir Emittentenlimite festgelegt haben und keine Papiere mit einem Rating schlechter als A- nach der schlechtesten Bewertung der Ratinggesellschaften Standard & Poor‘s, Moody‘s bzw. Fitch IBCA kaufen. Deutsche Landesbanken können im Investmentgradebereich bis zu einem Mindestrating von BBB erworben werden. Zur Diversifizierung unseres Eigenanlagenportfolios erwerben wir auch Papiere aus-ländischer Emittenten. Dem inhärenten Länderrisiko tragen wir seit dem Geschäftsjahr 2013 durch differenzierte Länderlimite Rechnung.

Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (Fonds) halten wir nur in einem geringen Umfang.

betriebswirtschaftlich außerordentlichen Sonderfaktoren ermitteln, hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 35 % auf 32 % verbessert.

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften (Basel III) wurden die in Vorjahren gebildeten und bisher dem Ergänzungskapital zugeordneten Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB in Höhe von 33,6 Mio. Euro im Berichtsjahr in den Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB umgebucht. Die im Ertragsüberhang (Vor-jahr: Aufwandsüberhang) aus der Bewertung (GuV-Posten 14) enthaltenen Erträge aus der Umwidmung der Vorsorgereser-ven korrespondieren mit den entsprechenden Aufwendungen aus den Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken (GuV-Posten 24a) und beeinflussen nicht den Jahresüberschuss des Geschäftsjahrs 2012.

Unseren gesamten Wertpapierbestand haben wir – nach wie vor – nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Ausfälle oder Zahlungsstörungen waren nicht zu verzeichnen. Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen auf Beteiligungen waren nicht vorzunehmen. Durch die Auflösung von in Vor-jahren gebildeten Einzelwertberichtigungen auf Kundenforde-rungen konnte insgesamt ein positives Kreditergebnis von 0,7 Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro) erzielt werden. Erkennbaren und latenten Risiken im Kundenkreditgeschäft konnte ebenso wie der allgemeinen Stärkung unserer Risikovorsorge ausrei-chend Rechnung getragen werden.

Im Vergleich zum Vorjahr wird ein um rund 0,6 Mio. Euro höherer Steueraufwand ausgewiesen. Eine im Berichtsjahr für das Geschäftsjahr 2011 durchgeführte Betriebsprüfung durch die Groß- und Konzernbetriebsprüfung Herne führte zu keinen nennenswerten Steuerbelastungen. Der geänderten Auffassung der Finanzverwaltung in Zusammenhang mit der Anerkennung von handelsrechtlichen Teilwertabschreibungen bei festverzinslichen Wertpapieren wurde bei der steuerlichen Gewinnermittlung Rechnung getragen.

Im Hinblick auf die höheren Eigenkapitalanforderungen durch die Bankenaufsicht (Basel III) haben wir im abgelaufenen Ge-schäftsjahr unser Kernkapital mithilfe der bereits erwähnten Umbuchung von Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB sowie einer zusätzlichen Aufstockung des Fonds für allgemeine Bankrisiken in einem Umfang von 11,0 Mio. Euro (Vorjahr: 19,7 Mio. Euro) aus dem Jahresergebnis um insgesamt 44,6 Mio. Euro gestärkt.

In der Bilanz weisen wir einen Jahresüberschuss in Höhe von 6,9 Mio. Euro (Vorjahr: 6,5 Mio. Euro) aus. Mit dem Geschäfts-ergebnis sind wir angesichts der unruhigen Zeiten an den Finanzmärkten und in Euroland sehr zufrieden.

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Bericht des Vorstands

Voraussichtliche Entwicklung der Genossenschaft mit ihren wesentlichen Chancen und RisikenVoraussichtlicher GeschäftsverlaufTrotz der weiterhin wirtschaftlich angespannten Lage gehen wir für die nächsten beiden Jahre von einem moderaten Wachs-tum im Kundenkreditgeschäft aus. Wachstumspotenziale bieten sich insbesondere im Bereich der ambulanten sowie stationären Altenhilfe, im Bereich der Krankenhausfinanzie-rungen und im privaten Baufinanzierungsgeschäft.

Bei den Kundeneinlagen rechnen wir hingegen aufgrund von Sondereffekten und wegen des prognostizierten niedrigen Zinsniveaus in 2013 mit einer rückläufigen Geschäftsent-wicklung. Im Folgejahr gehen wir in unserem Kerngeschäft, dem Einlagengeschäft mit kirchlichen Einrichtungen und im Bereich der Privatkunden, aber wieder von einem steigenden Kundeneinlagenvolumen aus.

Beim Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäft mit unseren Kunden erwarten wir aufgrund unserer Marktein-schätzungen sinkende Umsätze. Da dieses maßgeblich unser Provisionsergebnis bestimmt, rechnen wir für das Dienstlei-stungsgeschäft in 2013 und 2014 mit deutlich rückläufigen Erträgen im Vergleich zum abgelaufenen Geschäftsjahr.

Mögliche Risiken in der geschäftlichen Entwicklung könnten vorwiegend aus einem unerwartet hohen Zinsanstieg re-sultieren, der sich negativ auf die Kreditnachfrage unserer Kunden auswirken könnte. Sollten wettbewerbsbedingte Einlagenabflüsse angesichts eines zunehmenden Refinan-zierungsdrucks der Banken zu verzeichnen sein oder das Kirchensteueraufkommen unter der Prämisse einer rezessiven konjunkturellen Wirtschaftsentwicklung sinken, besteht zudem das Risiko, dass sich das Einlagengeschäft entgegen unseren Erwartungen schlechter entwickelt als geplant.

Wesentliche Chancen sehen wir im Hinblick auf den vo-raussichtlichen Geschäftsverlauf insbesondere darin, dass durch die demografische Entwicklung langfristig der Bedarf an diversen Sozialeinrichtungen, die durch unsere Kunden getragen werden, steigt und somit die Nachfrage im Kredit-geschäft stärker zunimmt als erwartet. Im Einlagengeschäft begegnen wir dem zunehmenden Wettbewerbsdruck auch bei einer anhaltenden schwierigen Zinssituation mit fairen Konditionen und einer aktiven Kundenbetreuung sowie einer

Beratungsqualität auf gewohnt hohem Niveau. Eine Verbes-serung unseres Dienstleistungsgeschäfts sehen wir unter der Annahme einer unerwartet guten Börsenentwicklung, die zu höheren Wertpapierumsätzen oder Fondsvermittlungen als prognostiziert führen könnte.

Insgesamt prognostizieren wir für die nächsten zwei Geschäfts-jahre einen zufriedenstellenden Geschäftsverlauf.

Vermögens- und FinanzlageNach unseren Planungsrechnungen, die insbesondere auf den zuvor genannten bzw. den zur Ertragslage dargestellten Prämissen beruhen, erwarten wir für die nächsten Jahre eine weitere Stärkung unserer Eigenmittel durch die voraussichtliche Dotierung der Rücklagen, des Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB sowie die Aufstockung der stillen versteu-erten Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB. Die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses aus dem Geschäftsjahr 2012 wird, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Generalver-sammlung, zu einer Erhöhung des Kernkapitals im Sinne des § 10 KWG um ca. 5,1 Mio. Euro, durch die Einstellung in die gesetzliche Rücklage und in die anderen Ergebnisrücklagen, führen. Darüber hinaus wurden aus dem Jahresüberschuss 2012 11,0 Mio. Euro dem Fonds für allgemeine Bankrisiken (§ 340g HGB) zugeführt, die ebenfalls – nach Feststellung des Jahresabschlusses – zur Stärkung unseres Kernkapitals beitragen. Um die steigenden auf-sichtsrechtlichen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung der Banken auch in den kommenden Jahren mit ausreichend Spielraum einhalten zu können, wurden zudem rund 33,6 Mio. Euro aus den stillen versteuerten Vorsorgereserven, die bisher dem Ergänzungskapital zugeordnet waren, in den Fonds für allgemeine Bankrisiken (§ 340g HGB) umgebucht.

Die bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Eigenkapi-tal- und Liquiditätsausstattung (Solvabilitätsverordnung und Li-quiditätsverordnung) werden wir auch in den beiden folgenden Jahren einhalten. Dies hat auch für die unter dem Begriff Basel III subsumierten verschärften qualitativen und quantitativen An-forderungen an das haftende Eigenkapital Gültigkeit.

Die dargestellten Risiken der künftigen Entwicklung werden nach unserer Einschätzung keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögenslage der nächsten zwei Jahre haben.

MarktpreisrisikenAls Marktpreisrisiko definieren wir die Gefahr von Vermögens- und Ertragsminderungen durch nachteilige Veränderungen von Marktparametern wie beispielsweise von Zinsstrukturkurven, Ak-tienkursen, Devisenkursen, Rohstoffpreisen und Volatilitäten.

Banken sind angesichts von Inkongruenzen zwischen aktiven und passiven Festzinspositionen insbesondere dem allgemeinen Zins-änderungsrisiko ausgesetzt. Das sogenannte Zinsänderungsrisiko lässt sich in das Zinsspannenrisiko mit der Gefahr einer sinkenden Bruttozinsspanne bzw. eines sinkenden Zinsüberschusses sowie dem Marktwertrisiko (Kurswertrisiko) unterteilen. Die bilanzielle Wirkung des Marktwertrisikos wird auch als Bewertungsrisiko be-zeichnet und beschreibt die Gefahr, dass der marktzinsinduzierte Abschreibungsbedarf höher ausfällt bzw. die Zuschreibungen ge-ringer sind als erwartet. Das Zinsspannenrisiko stellt für unser Haus aufgrund der herausragenden Bedeutung des Zinsüberschusses als wichtigste Ertragskomponente ein wesentliches Marktpreis-risiko dar. Darüber hinaus ist das Bewertungsrisiko aufgrund des hohen Anteils an festverzinslichen Schuldverschreibungen ein nicht unerhebliches Marktpreisrisiko.

Da die Bank für Kirche und Diakonie als Nichthandelsbuchinstitut aktuell keine Handelsbuchpositionen und im Speziellen keine direkten Aktienpositionen in der Eigenanlage hält, können sich negative Veränderungen von Aktienkursen lediglich auf unsere Fondsanlagen auswirken.

Ungedeckte Währungspositionen bestehen nur in unerheblicher Höhe.

Nach abgestuften Risikoszenarien haben wir für mögliche Ergeb-nisbeeinträchtigungen Limite vorgegeben, an deren Auslastung sich unsere Steuerungsmaßnahmen ausrichten.

Liquiditätsrisiken bzw. Risiken aus ZahlungsstromschwankungenUnsere Finanzplanung ist streng darauf ausgerichtet, allen ge-genwärtigen und künftigen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachkommen zu können. Insoweit achten wir auf ausgewogene Laufzeitstrukturen der Aktiva und Passiva. Unsere im Rahmen des Bilanzstrukturmanagements getätigten Geldanlagen bei Korrespondenzbanken tragen neben Ertrags- auch vor allem Liquiditätsaspekten Rechnung.

Von den Verwerfungen an den Interbanken- und Kapitalmärkten ist unsere Bank in ihrer Liquiditätslage nicht betroffen. Die Bank für Kirche und Diakonie profitiert vielmehr von der vom Inter-bankengeschäft weitgehend unabhängigen Refinanzierungs-struktur, welche überwiegend aus den Geschäftsbeziehungen mit unseren Kunden resultiert.

Zur Liquiditätsbeschaffung stehen uns alle marktüblichen Finanz- instrumente, insbesondere die Refinanzierungsmöglichkeiten der genossenschaftlichen FinanzGruppe, zur Verfügung. Auf-grund unseres umfangreichen Bestands an börsengängigen und notenbankfähigen Wertpapieren besteht darüber hinaus grund-sätzlich die Möglichkeit, hiervon bestimmte Anteile kurzfristig zu liquidieren bzw. im Rahmen von Offenmarktgeschäften mit der Deutschen Bundesbank zu verpfänden.

Operationelle RisikenNeben Adressenausfall-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken hat sich unsere Bank auch auf operationelle Risiken einzustellen. Das operationelle Risiko definieren wir als die Gefahr von Ver-lusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen eintreten. Diese Definition beinhaltet auch rechtliche Risiken.

Unser innerbetriebliches Überwachungssystem trägt dazu bei, die operationellen Risiken zu identifizieren und so weit wie mög-lich zu begrenzen. Als weiterer Baustein zur Identifizierung von operationellen Risiken wurde ein Beschwerdemanagement in der Bank implementiert. Darüber hinaus ist die Ordnungsmäßig-keit der Geschäftsabwicklung regelmäßig Prüfungsgegenstand der internen und externen Revision.

Eine wesentliche Komponente der operationellen Risiken betrifft die Funktionalität und Sicherheit der eingesetzten DV-Systeme. Durch spezielle Regelungen und Vorsorgen in den unterschiedlichen technischen Bereichen wird diesem Segment Rechnung getragen. Neben einer ständigen technischen Weiter-entwicklung gibt es, ebenso wie bei unserem Rechenzentrum, gesonderte Notfallplanungen und Back-up-Systeme, mit deren Hilfe eine ununterbrochene Geschäftsdurchführung bei System-ausfällen gewährleistet werden soll.

Rechtlichen Risiken begegnen wir durch eine weitestgehend standardisierte Formular- und Vertragsgestaltung sowie durch standardisierte Eingabe- und Abrechnungsprozeduren im Zusammenhang mit der Datenverarbeitung. Besonderen Betriebs- und Rechtsrisiken begegnen wir durch die Zusam-menarbeit mit externen Dienstleistern (z. B. Rechtsberatung des Regionalverbands). Versicherbare Gefahrenpotenziale, z. B. Diebstahl- und Betrugsrisiken, haben wir durch Versicherungs-verträge in banküblichem Umfang abgeschirmt.

Zusammenfassende RisikoeinschätzungDie dargestellten Risiken werden nach unserer derzeitigen Einschätzung die künftige Entwicklung unserer Bank nicht wesentlich beeinträchtigen.

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Vorschlag für die Ergebnisverwendung 2012

Der Vorstand schlägt vor, den Jahresüberschuss von EUR 6.865.101,54 wie folgt zu verwenden:

Dortmund, 20. März 2013Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-BANK

Der Vorstand

EUR7,00 % Dividende 1.806.628,46Einstellung in die gesetzliche Rücklage 2.533.473,08Einstellung in andere Ergebnisrücklagen 2.525.000,00insgesamt 6.865.101,54

Dr. Ekkehard Thiesler Ulrike Badura Jörg Moltrecht Ilona Pollach

Bericht des Vorstands

Geschäftsstellen

Wir unterhalten neben unserer Hauptstelle in Dortmund und einer Zweigniederlassung in Dresden Filialen in Berlin, Duisburg, Kaiserslautern und Magdeburg sowie Büros in Erfurt, Nürnberg und seit dem 01.01.2013 ein weiteres Büro in München. In allen Geschäftsstellen beraten wir unsere institutionellen Kunden umfassend und bieten ihnen unsere gesamte Produktpalette an. Unsere Privatkunden betreuen wir überwiegend von Dortmund, Berlin, Dresden und Duisburg aus.

ErtragslageAuf der Grundlage unserer Zinsprognose, die von einem nahezu unveränderten Zinsniveau ausgeht, sowie unter Berücksichtigung unserer dargestellten Erwartungen zum voraussichtlichen Geschäftsverlauf im Kredit- und Einlagenge-schäft rechnen wir für die nächsten beiden Jahre mit einem sinkenden, aber zufriedenstellenden Zinsergebnis.

Unser Provisionsergebnis wird auch in den nächsten beiden Jahren durch die Erträge aus dem Wertpapierdienstleis- tungs- und Depotgeschäft geprägt sein. Das Provisionser-gebnis wird aufgrund unserer Markterwartungen und den prognostizierten Umsätzen im Kundenwertpapiergeschäft in 2013 und 2014 voraussichtlich unter dem Ergebnis von 2012 liegen.

Die Personalaufwendungen werden nach unseren Planungen in 2013 und 2014 aufgrund von Tariferhöhungen leicht ansteigen. Neueinstellungen, die über die übliche Fluktu-ation hinausgehen, sind nicht geplant. Für die sonstigen ordentlichen Verwaltungsaufwendungen erwarten wir in den nächsten zwei Jahren ebenfalls einen geringen Anstieg im Vergleich zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Bei den Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen planen wir keine wesentlichen Veränderungen.

Insgesamt prognostizieren wir für 2013 und 2014 im Vergleich zum Berichtsjahr ein verschlechtertes Betriebsergebnis vor Bewertung. Auf der Grundlage der geplanten Erträge und Aufwendungen ergibt sich für die nächsten beiden Jahre jeweils eine Cost-Income-Ratio unter unserer selbst gesetzten Zielvorgabe von 50 %.

Aus der Bewertung der Kundenforderungen rechnen wir – anders als für 2012 – für die folgenden beiden Geschäftsjahre mit geringen nahezu gleichbleibenden Nettoaufwendungen. Grundlage unserer Berechnungen bilden insbesondere die beschriebenen Rating- und Scoringmodelle. Angesichts unserer geplanten Anlagestruktur und unter Berücksich-tigung unserer Zinsprognose erwarten wir im Bereich der Eigenanlagen ein nahezu neutrales Bewertungsergebnis in 2013. In 2014 werden erhöhte Aufwendungen durch Kurs-

wertabschreibungen erwartet. Das Bewertungsergebnis der Wertpapiere ist aufgrund der weiterhin anhaltenden Unsicherheiten an den Kapitalmärkten mit Unwägbarkeiten behaftet, denen wir mit den dargestellten Risikomanage-mentsystemen begegnen.

Unter Berücksichtigung der gewinnabhängigen Steuern und der genannten Prämissen planen wir für die beiden nächsten Geschäftsjahre mit einem leichten Anstieg des Jahresüber-schusses bei leicht geringerer Risikovorsorge.

Die im Zusammenhang mit der prognostizierten Ertragslage stehenden Risiken resultieren insbesondere aus dem Zinsän-derungsrisiko und den Adressenausfallrisiken. Auch wenn stark steigende Zinsen, die über unserer Zinsprognose liegen, aktuell nicht erwartet werden, würde ein unerwartet hoher Zinsanstieg vorübergehend zu einem erheblichen Abschrei-bungsbedarf bei unseren Eigenanlagen führen. Weiterhin hat die Finanzkrise gezeigt, dass über die Zinsveränderungen hinaus enorme Spreadveränderungen zu beobachten waren. Sollten neue Unsicherheiten die Kapitalmärkte treffen, könnte ein wesentliches Abschreibungsrisiko auch aus der Auswei-tung der Spreads erwachsen.

Ein weiteres Risiko in Bezug auf unsere Ertragslage könnte durch das anhaltend niedrige Zinsniveau entstehen. Der steigende Wettbewerbsdruck und die Zinssensibilität der Kunden könnten, insbesondere im Einlagengeschäft, zu wei-ter sinkenden Margen führen und damit unser Zinsergebnis negativ beeinflussen.

Dem steigenden Wettbewerbsdruck werden wir aufgrund unserer Spezialisierung auf die Bereiche Kirche und Diakonie sowie durch eine auf Dauer angelegte qualitativ hochwertige, ganzheitliche, strukturierte Beratung in Verbindung mit einer stärkeren wertvolumensbezogenen Marktdurchdringung entgegentreten. Zusätzliche wesentliche Ertragschancen sehen wir durch die Umsetzung unserer systematischen, ver-triebsorientierten Gesamtbankstrategie unter Einbeziehung einer gezielten qualitativen Neukundenakquisition sowie, für den Fall einer steileren Zinsstrukturkurve als von uns prognostiziert, in der Generierung von zusätzlichen Fristen-transformationserträgen.

| 55 || 54 | Geschäftsbericht | 2012 www.KD-BANK.de

Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben und Pflichten im Geschäftsjahr 2012 vollumfänglich erfüllt. Das Jahr 2012 war geprägt durch gesetzliche und regulatorische Änderungen, Stichwort Basel III, die wesentlich durch die Finanzkrise und die Staatsschuldenkrise induziert waren.

Der Aufsichtsrat ließ sich laufend über die Geschäftstätigkeit, die Liquiditäts-, Ertrags- und Risikolage der Bank unterrich-ten und überzeugte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsleitung. In sechs gemeinsamen Sitzungen mit dem Vorstand wurden wichtige geschäftspolitische Angelegen-heiten und Vorgänge – darunter die Stärkung des Eigen-kapitals aufgrund der Anforderungen von Basel III – sowie strategische Fragen beraten. Soweit diese der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden die entsprechenden Beschlüsse gefasst und dokumentiert.

Der Aufsichtsrat und der Beirat trafen sich in einer gemein-samen Sitzung, um sich über die laufende Geschäftsent-wicklung und wichtige Neuerungen zu informieren und zu beraten. Dazu zählte beispielsweise die Neuorganisation der Geschäftsgebiete der Filiale Magdeburg und LKG Sachsen, die zukünftig gemeinsam als Team Region Süd-Ost und LKG Sachsen agieren und landeskirchenübergreifend institutio-nelle Kunden aus Kirche und Diakonie, auch über die neu geschaffenen Büros in München und Nürnberg, betreuen.

Der Arbeitsausschuss behandelte in drei Sitzungen die ihm vom Aufsichtsrat zugewiesenen Angelegenheiten. Über die Arbeit wurde im Plenum berichtet.

Dr. Andrea Helzel ist mit Ablauf der Generalversammlung 2012 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Georg Immel hat sein Mandat seit dem 10. Dezember 2011 ruhen lassen und hat es mit Wirkung zum 13. Februar 2013 niedergelegt. Für

die Unterstützung und das Engagement im Interesse der Bank bedanken wir uns herzlich. Neu in den Aufsichtsrat hat die Generalversammlung 2012 Brigitte Andrae und Dr. Wolfram Gerdes berufen.

Der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband e. V. führte die gesetzlichen Prüfungen für das Geschäftsjahr 2012 durch und prüfte den Jahresabschluss. Er berichtete Vorstand und Aufsichtsrat in seiner heutigen gemeinsamen Sitzung am 22. April 2013 über die Prüfung und erteilte den unein-geschränkten Bestätigungsvermerk. In einer gemeinsamen Sitzung mit dem Vorstand wird der Aufsichtsrat am 29. Mai 2013 über das Ergebnis der Prüfung beraten und darüber in der Generalversammlung informieren.

Der Aufsichtsrat prüfte den Jahresabschluss, den Lagebe-richt und den Vorschlag des Vorstands für die Ergebnisver-wendung, befand ihn für richtig und erklärte sich mit dem Vorschlag für die Ergebnisverwendung einverstanden, der den Vorschriften der Satzung entspricht. Der Aufsichtsrat empfiehlt der Generalversammlung, den vorgelegten Jah-resabschluss festzustellen und die vorgeschlagene Ergebnis-verwendung zu beschließen.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbei-tenden für die im Geschäftsjahr 2012 geleistete erfolgreiche Arbeit.

Dortmund, 22. April 2013

Der AufsichtsratDr. Martin Grimm | Vorsitzender

Im Folgenden stellen wir die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung und den Anhang (gekürzt) dar.

Der vollständige Jahresabschluss und der Lagebericht gemäß § 289 HGB werden nach Feststellung durch die Generalversammlung am 19. Juni 2013 unverzüglich im elek tronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.

Der Originaljahresabschluss wurde vom Rheinisch-Westfälischen Genossen-schaftsverband e. V. am 22. April 2013 mit dem un eingeschränkten Bestäti-gungsvermerk in der gesetzlich vorgeschriebenen Fassung versehen.

Bestandteile Jahresabschluss

JahresbilanzGewinn- und VerlustrechnungAnhang

Bericht des Aufsichtsrats Jahresabschluss 2012

Dr. Martin Grimm, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Jahresabschluss

| 56 | | 57 |Geschäftsbericht | 2012 www.KD-BANK.de

Jahresbilanz zum 31.12.2012

AktivseiteGeschäftsjahr Vorjahr

EUR EUR EUR EUR TEUR

1. Barreserve

a) Kassenbestand 1.304.701,98 1.225

b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 28.232.512,80 49.981

darunter: bei der Deutschen Bundesbank 28.232.512,80 (49.981)

c) Guthaben bei Postgiroämtern 0,00 29.537.214,78 0

2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind

a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0

darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar 0,00 (0)

b) Wechsel 0,00 0,00 0

3. Forderungen an Kreditinstitute

a) täglich fällig 115.235.595,20 83.853

b) andere Forderungen 718.943.446,76 834.179.041,96 752.999

4. Forderungen an Kunden 1.394.286.978,00 1.359.177

darunter:

durch Grundpfandrechte gesichert 109.063.208,68 (122.765)

Kommunalkredite 285.334.270,19 (264.940)

5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

a) Geldmarktpapiere

aa) von öffentlichen Emittenten 0,00 0

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 (0)

ab) von anderen Emittenten 0,00 0,00 0

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 (0)

b) Anleihen und Schuldverschreibungen

ba) von öffentlichen Emittenten 121.263.107,53 106.326

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 121.263.107,53 (106.326)

bb) von anderen Emittenten 2.066.248.161,69 2.187.511.269,22 1.892.551

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 2.066.248.161,69 (1.892.551)

c) eigene Schuldverschreibungen 89.371,21 2.187.600.640,43 68

Nennbetrag 85.000,00 (65)

6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 304.642.306,22 252.625

7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften

a) Beteiligungen 49.454.972,58 49.596

darunter:

an Kreditinstituten 130.867,99 (285)

an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)

b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 661.154,00 50.116.126,58 578

darunter:

bei Kreditgenossenschaften 18.500,00 (19)

bei Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)

8. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0

darunter:

an Kreditinstituten 0,00 (0)

an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)

9. Treuhandvermögen 3.736.988,49 1.842

darunter: Treuhandkredite 3.736.988,49 (1.842)

10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 0,00 0

11. Immaterielle Anlagewerte

a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0

b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 92.093,00 25

c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 0

d) geleistete Anzahlungen 0,00 92.093,00 0

12. Sachanlagen 16.140.275,39 17.001

13. Sonstige Vermögensgegenstände 10.283.822,19 11.757

14. Rechnungsabgrenzungsposten 1.265.806,56 2.164

15. Aktive latente Steuern 0,00 0

16. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 12.617,54 98

Summe der Aktiva 4.831.893.911,14 4.581.866

PassivseiteGeschäftsjahr Vorjahr

EUR EUR EUR EUR TEUR

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

a) täglich fällig 0,00 0

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 585.674.535,40 585.674.535,40 576.899

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

a) Spareinlagen

aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 1.330.499.109,04 612.457

ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 188.867.963,93 1.519.367.072,97 343.480

b) andere Verbindlichkeiten

ba) täglich fällig 1.027.522.527,26 841.513

bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1.370.377.207,07 2.397.899.734,33 3.917.266.807,30 1.926.406

3. Verbriefte Verbindlichkeiten

a) begebene Schuldverschreibungen 7.642.419,89 7.616

b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 7.642.419,89 0

darunter:

Geldmarktpapiere 0,00 (0)

eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf 0,00 (0)

4. Treuhandverbindlichkeiten 3.736.988,49 1.842

darunter: Treuhandkredite 3.736.988,49 (1.842)

5. Sonstige Verbindlichkeiten 3.057.857,46 2.608

6. Rechnungsabgrenzungsposten 104.235,36 64

6a. Passive latente Steuern 0,00 0

7. Rückstellungen

a) Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen 3.703.002,00 3.820

b) Steuerrückstellungen 2.956.843,42 5.293

c) andere Rückstellungen 4.905.011,11 11.564.856,53 4.633

8. - - - 0,00 0

9. Nachrangige Verbindlichkeiten 0,00 0

10. Genussrechtskapital 30.204.318,81 32.196

darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 7.362.918,81 (9.355)

11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 97.769.110,70 53.151

darunter: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB 0,00 (0)

12. Eigenkapital

a) Gezeichnetes Kapital 25.817.714,00 25.887

b) Kapitalrücklage 0,00 0

c) Ergebnisrücklagen

ca) gesetzliche Rücklage 66.089.965,66 63.725

cb) andere Ergebnisrücklagen 76.100.000,00 142.189.965,66 73.740

d) Bilanzgewinn 6.865.101,54 174.872.781,20 6.536

Summe der Passiva 4.831.893.911,14 4.581.866

1. Eventualverbindlichkeiten

a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenenabgerechneten Wechseln 0,00 0

b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften undGewährleistungsverträgen 17.668.282,86 21.432

c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheitenfür fremde Verbindlichkeiten 0,00 17.668.282,86 0

2. Andere Verpflichtungen

a) Rücknahmeverpflichtungen ausunechten Pensionsgeschäften 0,00 0

b) Platzierungs- u. Übernahmeverpflichtungen 0,00 0

c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 125.570.515,46 125.570.515,46 96.425

darunter: Lieferverpflichtungen aus zinsbezogenen Termingeschäften 0,00

(0)

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| 58 | Geschäftsbericht | 2012 | 59 |www.KD-BANK.de

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetz- Z

buches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kre-

ditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.

Gleichzeitig erfüllt der Jahresabschluss die Anforderungen des Genossen-

schaftsgesetzes und der Satzung der Bank.

Im Rahmen der Übergangsvorschriften des BilMoG wurde von den mit Z

Art. 67 Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch (EGHGB) für be-

stimmte Bilanzposten und Wertansätze eingeräumten Wahlrechten zur

Beibehaltung bzw. Fortführung der Rechtslage vor Inkrafttreten des

BilMoG nur durch die Beibehaltung der steuerrechtlichen Abschrei-

bungen (§ 279 Abs. 2 i. V. m. § 254 Satz 1 HGB a. F.) nach Art. 67 Abs. 4

Satz 1 EGHGB Gebrauch gemacht.

Die Barreserven wurden zum Nennwert bilanziert; der Bewertung der Sor- Z

tenbestände liegen die zum Jahresende gültigen Marktkurse zugrunde.

Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden einschließ- Z

lich Hypothekendarlehen sowie in anderen Aktivposten enthaltene For-

derungen wurden grundsätzlich mit ihrem Nennwert angesetzt. Soweit

der Nennwert über dem Auszahlungsbetrag liegt, wurde der Unter-

schiedsbetrag in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt;

er wird planmäßig aufgelöst. Erkennbaren Einzelrisiken wurde durch aus-

reichende Wertkorrekturen ebenso Rechnung getragen wie dem allge-

meinen Kreditrisiko.

Unsere Zinsswaps dienen der Aktiv-/Passivsteuerung und sind insoweit Z

von der imparitätischen Einzelbewertung ausgenommen. Die Bewertung

dieser derivativen Finanzinstrumente erfolgte im Rahmen einer Gesamt-

betrachtung aller zinstragenden bilanziellen und außerbilanziellen Posi-

tionen des Zinsbuchs nach Maßgabe des IDW RS BFA 3 verlustfrei. Nach

dem Ergebnis der Berechnungen zum 31.12.2012 war keine Rückstellung

erforderlich. Der Umfang derivativer Geschäfte sowie ergänzende Anga-

ben zu ihrer Bewertung sind im Abschnitt C aufgeführt.

Die für Zinsbegrenzungsvereinbarungen (Caps) gezahlte Prämie haben Z

wir – bis zur vorzeitigen Auflösung der Vereinbarungen im Berichtsjahr –

über die Laufzeit verteilt.

Die wie Umlaufvermögen behandelten Anleihen und Schuldverschrei- Z

bungen sowie die nicht festverzinslichen Wertpapiere haben wir nach

dem strengen Niederstwertprinzip (Anschaffungskosten oder niedrigerer

Kurswert) bewertet. Dabei wurden die von den „Wertpapiermittei-

lungen“ (WM-Datenservice) zur Verfügung gestellten Jahresschlusskurse,

die grundsätzlich auf Börsenkursen basieren, herangezogen. In dem Fall,

dass der Bewertungskurs des Stichtags über dem Buchwert lag, wurden

die Wertpapiere mit dem höheren Wert, maximal mit den Anschaffungs-

kosten, angesetzt.

Geschäftsguthaben bei Genossenschaften und Beteiligungen wurden Z

grundsätzlich zu Anschaffungskosten bilanziert. Die Anschaffungskosten

der Beteiligungen an der WGZ Beteiligungs GmbH & Co. KG sowie der

DZ 1. Beteiligungs GmbH & Co. KG wurden teilweise nach Tauschgrund-

sätzen mit Gewinnrealisierung ermittelt. Die im Zuge der im Juni 2011

vollzogenen Verschmelzung der WGZ BANK Luxembourg S. A. auf die DZ

PRIVATBANK S. A. zugegangenen Anteile haben wir nach Tauschgrund-

sätzen unter Buchwertfortführung bewertet.

Die Sachanlagen wurden mit den Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten Z

und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger Abschrei-

bungen sowie steuerlicher Sonderabschreibungen bewertet. Die plan-

mäßigen Abschreibungen wurden bei den Gebäuden überwiegend linear

über die Nutzungsdauer und teilweise mit fallenden Staffelsätzen vorge-

nommen. Bewegliche Anlagegegenstände wurden linear bzw. degressiv

abgeschrieben. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der Anlagege-

genstände orientiert sich grundsätzlich an den von der Finanzverwaltung

veröffentlichten Abschreibungstabellen.

Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Netto-Einzelwert von EUR Z

150,00 wurden als andere Verwaltungsaufwendungen erfasst. Vermö-

gensgegenstände, deren Anschaffungskosten (Netto-Einzelwert) EUR

150,00, aber nicht EUR 1.000,00 überstiegen, wurden nach den steuer-

lichen Regelungen gemäß § 6 Abs. 2a EStG in einen Sammelposten einge-

stellt, der im Jahr der Anschaffung sowie in den vier folgenden Geschäfts-

jahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst wird.

Der Steuererstattungsanspruch gemäß § 37 Abs. 5 KStG wurde mit dem Z

Barwert aktiviert. Der Diskontierung liegt ein zum Zeitpunkt der erstma-

ligen Aktivierung laufzeitgerechter risikofreier Zinssatz zugrunde.

Über die Höhe der passiven Steuerlatenzen hinausgehende aktive latente Z

Steuern wurden in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2

HGB nicht aktiviert.

Die Verbindlichkeiten wurden zu ihrem Erfüllungsbetrag passiviert. So- Z

weit der Erfüllungsbetrag höher als der Ausgabebetrag ist, wurde der

Unterschiedsbetrag in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten aufge-

nommen und planmäßig getilgt.

Die abgezinsten Sparbriefe wurden zum Ausgabebetrag zuzüglich der Z

kapitalisierten und der anteilig abzugrenzenden Zinsen bis zum Bilanz-

stichtag (Zeitwert) bilanziert.

Die Pensionsrückstellungen wurden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit Z

dem entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen

sieben Geschäftsjahre in Höhe von 5,05 % und die Rückstellungen für Al-

tersteilzeitverpflichtungen nach versicherungsmathematischen Methoden

entsprechend mit einem Rechnungszinsfuß von 3,93 % jeweils auf Basis

der „Richttafeln 2005 G“ (Prof. Dr. Klaus Heubeck) ermittelt. Bei der Ab-

zinsung der Pensionsrückstellungen wurden die Vereinfachungsregeln des

§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB in Anspruch genommen. Erwartete Gehalts- und

Rententrends wurden jeweils in einer Größenordnung von 2,00 % (Vorjahr:

2,00 %) zugrunde gelegt. Laufende Rentenverpflichtungen und Altersver-

sorgungsverpflichtungen gegenüber ausgeschiedenen Mitarbeitern sind

mit dem Barwert angesetzt. Verpflichtungen aus Pensionsanwartschaften

werden mittels Anwartschaftsbarwertverfahren angesetzt.

Deckungsvermögen, das dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen Z

ist und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungs-

verpflichtungen dient, wurde gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit einem

beizulegenden Zeitwert in Höhe von EUR 1.455.686,34 mit den entspre-

chenden Altersversorgungsverpflichtungen in Höhe von EUR 1.443.068,80

saldiert. Der beizulegende Zeitwert entspricht hierbei den fortgeführten

Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt:

Gewinn- und Verlustrechnung

Für die Zeit vom 01.01.2012 bis 31.12.2012EUR

Geschäftsjahr Vorjahr

EUR EUR EUR TEUR

1. Zinserträge aus

a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 71.177.867,06 73.356

b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 56.892.054,13 128.069.921,19 58.849

2. Zinsaufwendungen 78.284.521,56 49.785.399,63 84.904

3. Laufende Erträge aus

a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 11.173.260,02 9.424

b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 627.582,39 930

c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 11.800.842,41 0

4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 0,00 0

5. Provisionserträge 7.106.486,04 6.143

6. Provisionsaufwendungen 2.659.681,35 4.446.804,69 1.844

7. Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands 0,00 0

8. Sonstige betriebliche Erträge 1.061.944,31 2.684

9. - - - 0,00 0

10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

a) Personalaufwand

aa) Löhne und Gehälter 10.647.701,38 10.245

ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 2.412.416,39 13.060.117,77 2.536

darunter: für Altersversorgung 659.075,83 (815)

b) andere Verwaltungsaufwendungen 8.459.883,26 21.520.001,03 8.532

11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 921.546,34 1.137

12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.208.566,41 743

13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 1.441

14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 22.237.137,67 22.237.137,67 0

15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 219

16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 0,00 0,00 0

17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0

18. - - - 0,00 0

19. Überschuss der normalen Geschäftstätigkeit 65.682.014,93 39.786

20. Außerordentliche Erträge 0,00 0

21. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0

22. Außerordentliches Ergebnis 0,00 (0)

23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 14.156.368,84 13.567

darunter: latente Steuern 0,00 (0)

24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 42.793,26 14.199.162,10 32

24a. Einstellungen in Fonds für allgemeine Bankrisiken 44.617.751,29 19.650

25. Jahresüberschuss 6.865.101,54 6.536

26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0

6.865.101,54 6.536

27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen

a) aus der gesetzlichen Rücklage 0,00 0

b) aus anderen Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 0

6.865.101,54 6.536

28. Einstellungen in Ergebnisrücklagen

a) in die gesetzliche Rücklage 0,00 0

b) in andere Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 0

29. Bilanzgewinn 6.865.101,54 6.536

| 58 | | 59 |Geschäftsbericht | 2012 www.KD-BANK.de

Anhang

A | Erläuterungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden

| 60 | Geschäftsbericht | 2012 | 61 |www.KD-BANK.de

In den Forderungen an Kreditinstitute sind EUR 589.121.804,83 Forderungen an die zuständige genossenschaftliche Zentralbank enthalten. Z

Für die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen gelten die folgenden Restlaufzeiten (ohne Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen): Z

In den Forderungen an Kunden sind EUR 12.372.406,43 Forderungen mit unbestimmter Laufzeit enthalten.

Von den in der Bilanz ausgewiesenen Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren (A 5) werden im Geschäftsjahr 2013 Z

EUR 427.401.460,00 (ohne Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen) fällig.

In den Forderungen sind folgende Beträge enthalten, die auch Forderungen an verbundene Unternehmen oder Beteiligungsunternehmen sind: Z

In folgenden Posten sind enthalten: Z

Wir halten folgende Anteile oder Anlageaktien an inländischen oder vergleichbaren ausländischen Investmentvermögen (§ 1 InvG bzw. § 2 Abs. 9 InvG) im Z

Posten „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“ mit Anteilsquoten von mehr als 10 %:

Für vorgenannte Fonds bestehen auch bei außergewöhnlichen Umständen keine Beschränkungen in der täglichen Rückgabemöglichkeit.

Im Aktivposten 12 (Sachanlagen) sind enthalten: Z

Anhang

C | Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

B | Entwicklung des Anlagevermögens 2012

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Zugänge Zuschreibungen Umbuchungen Abgänge Abschreibungen(kumuliert)

Buchwerte am Bilanzstichtag

Abschreibungen Geschäftsjahr

des Geschäftsjahres

EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR

Immaterielle Anlagewerte:b) Software, sons-tige entgeltlich erworbene Kon-zessionen u. ä. 209.523,47 81.925,63 0,00 0,00 30.131,52 169.224,58 92.093,00 14.633,63

Sachanlagen:a) Grundstücke und Gebäude 26.828.099,10 4.950,42 0,00 0,00 629.011,73 11.231.766,02 14.972.271,77 539.841,75

b) Betriebs- und Geschäftsausstat-tung 4.654.323,71 183.406,95 0,00 0,00 284.329,28 3.385.397,76 1.168.003,62 367.070,96

Summe a 31.691.946,28 270.283,00 0,00 0,00 943.472,53 14.786.388,36 16.232.368,39 921.546,34

Anschaffungs-kosten

Veränderungen (saldiert) Buchwerte am Bilanzstichtag

EUR EUR EUR

Wertpapiere des Anlagevermögens 0,00 0,00

Beteiligungen und Geschäftsgutha-ben bei Genossen-schaften 50.238.878,97 50.116.126,58

Anteile an verbun-denen Unterneh-men 0,00 0,00

Summe b 50.238.878,97 - 122.752,39 50.116.126,58

Summe a und b 81.930.825,25 66.348.494,97

I. Bilanz

bis 3 Monate mehr als 3 Monate bis 1 Jahr

mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre

mehr als 5 Jahre

EUR EUR EUR EUR

Andere Forderungen an Kreditinstitute (A 3b) 232.500.000,00 100.000.000,00 369.500.000,00 13.000.000,00

Forderungen an Kunden (A 4) 22.324.973,68 71.585.429,08 351.495.501,12 936.319.909,54

Forderungen an

verbundene Unternehmen Beteiligungsunternehmen

Geschäftsjahr EUR

Vorjahr EUR

Geschäftsjahr EUR

Vorjahr EUR

Forderungen an Kreditinstitute (A 3) 0,00 0,00 589.121.804,83 733.616.411,28

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (A 5) 0,00 0,00 267.283.414,41 334.442.284,14

börsenfähige Wertpapiere

davon

börsennotiert nicht börsennotiert nicht mit dem Niederstwert bewertet

EUR EUR EUR EUR

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (A 5) 2.187.600.640,43 2.187.511.269,22 89.371,21 0,00

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (A 6) 159.936.596,00 0,00 159.936.596,00 0,00

Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften (A 7) 2.600,00 0,00 2.600,00

Anlageziel/Anlageklasse Wert der Anteile i. S. § 36 InvG bzw. vergleichbarer

ausländischer Vorschriften (Zeitwert)

Differenz zum Buchwert Erfolgte Ausschüttung für das Geschäftsjahr

EUR EUR EUR

Mischfonds mit Aktien und Renten 109.712.000 4.541.744 3.912.804

EUR

im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzte Grundstücke und Bauten 11.931.194,12

Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.168.003,62

Anschaffungskosten, die von der Versicherungsgesellschaft mitgeteilt

wurden. Ein nach der Saldierung verbleibender Überhang wurde in Höhe

von EUR 12.617,54 aktiviert. Aufwendungen aus der Abzinsung der Ver-

pflichtungen wurden mit Erträgen aus dem Deckungsvermögen in Höhe

von EUR 57.102,04 verrechnet.

Der Belastung aus Einlagen mit steigender Verzinsung und für Zinszu- Z

schläge wurde durch die Bildung von Zinsrückstellungen Rechnung ge-

tragen.

Die Rückstellungen sind ausreichend bemessen und berücksichtigen alle Z

erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbind- Z

lichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs des

Bilanzstichtags umgerechnet. Die sich aus der Währungsumrechnung

ergebenden Aufwendungen wurden in der Gewinn- und Verlustrech-

nung berücksichtigt. Soweit die Restlaufzeit der auf fremde Währung

lautenden Vermögensgegenstände oder Verbindlichkeiten bis zu einem

Jahr betrug, wurden Erträge aus der Währungsumrechnung in der Ge-

winn- und Verlustrechnung vereinnahmt.

| 60 | Geschäftsbericht | 2012 | 61 |www.KD-BANK.de

| 62 | Geschäftsbericht | 2012 | 63 |www.KD-BANK.de

Anhang

In dem Posten „Sonstige Vermögensgegenstände“ (A 13) sind Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung in Höhe von EUR 1.004.432,77 enthalten. Ferner Z

wird der nach § 37 Abs. 5 KStG mit Ablauf des 31. Dezember 2006 entstandene Anspruch auf Auszahlung des Körperschaftsteuerguthabens aus Vorjahren mit

seinem aktuellen Barwert in Höhe von EUR 8.941.808,56 aktiviert.

Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten (A 14) sind EUR 1.223.338,94 Agiobeträge auf Schuldscheindarlehen (Vorjahr: EUR 1.759.790,84) und EUR 5.784,65 Z

Disagiobeträge aus aufgenommenen Verbindlichkeiten (Vorjahr: EUR 10.296,88) enthalten.

Neben Sortenbeständen in Höhe von EUR 28.882,37 enthalten die Vermögensgegenstände Fremdwährungsposten im Gegenwert von EUR 1.641.278,51. Z

In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind EUR 377.199.595,86 Verbindlichkeiten gegenüber der zuständigen genossenschaftlichen Zen- Z

tralbank enthalten.

Für die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten gelten die folgenden Restlaufzeiten (ohne Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen): Z

Im Posten „Sonstige Verbindlichkeiten“ (P 5) sind Zinsen für Genussrechtskapital in Höhe von EUR 1.469.200,98 und Steuerverbindlichkeiten in Höhe von EUR Z

619.344,99 enthalten.

Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten (P 6) sind Disagiobeträge, die bei der Ausreichung von Forderungen in Abzug gebracht wurden, im Gesamtbetrag Z

von EUR 93.903,64 (Vorjahr: EUR 29.851,82) enthalten.

In den nachstehenden Verbindlichkeiten sind folgende Beträge enthalten, die auch Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen oder Beteili- Z

gungsunternehmen sind:

In den Schulden sind Fremdwährungsposten im Gegenwert von EUR 1.641.267,74 enthalten. Z

Latente Steuern sind nicht bilanziert. Bei einer Gesamtdifferenzbetrachtung errechnet sich ein aktiver Überhang, der in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Z

Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt wurde. Die passiven Steuerlatenzen, die überwiegend aus negativen Aktiengewinnen resultieren, wurden hierbei durch

ein Vielfaches an aktiven Steuerlatenzen aus z. B. betriebener Risikovorsorge, thesaurierten ordentlichen Fondserträgen und steuerlich nicht anerkannten

Rückstellungen überkompensiert.

Die unter Passivposten 12a „Gezeichnetes Kapital“ ausgewiesenen Geschäftsguthaben gliedern sich wie folgt: Z

Die Ergebnisrücklagen (P 12c) haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt: Z

bis 3 Monate mehr als 3 Monate bis 1 Jahr

mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre

mehr als 5 Jahre

EUR EUR EUR EUR

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 1b) 4.539.092,39 16.127.793,94 292.396.795,39 270.355.723,30

Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten (P 2a ab) 5.580.157,91 72.134.087,66 110.819.132,85 333.596,93

Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 2b bb) 356.774.904,76 214.212.379,14 557.234.321,53 241.560.838,58

Verbindlichkeiten gegenüber

verbundenen Unternehmen Beteiligungsunternehmen

Geschäftsjahr EUR

Vorjahr EUR

Geschäftsjahr EUR

Vorjahr EUR

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (P 1) 0,00 0,00 377.199.595,86 368.173.293,91

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (P 2) 0,00 0,00 584.599,19 359.327,98

Geschäftsguthaben EUR

a) der verbleibenden Mitglieder 25.804.012,00

b) der ausscheidenden Mitglieder 13.702,00

25.817.714,00

Akute Risiken einer Inanspruchnahme aus den unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Haftungsverhältnissen sind nicht erkennbar. Die ausgewiesenen Ver- Z

pflichtungen betreffen ausschließlich breit gestreute Bürgschafts- und Gewährleistungsverträge für Kunden bzw. offene Kreditzusagen gegenüber Kunden.

Die Risiken wurden im Zuge einer Einzelbewertung der Bonität dieser Kunden beurteilt. Sie unterliegen den für alle Kreditverhältnisse geltenden Risiko-

identifizierungs- und -steuerungsverfahren, die eine rechtzeitige Erkennung von Risiken gewährleistet. Die ausgewiesenen Beträge zeigen nicht die künftig

aus diesen Verträgen zu erwartenden tatsächlichen Zahlungsströme, da die Eventualverbindlichkeiten nach unserer Einschätzung ohne Inanspruchnahme

auslaufen werden.

In der nachfolgenden Übersicht sind die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Derivatgeschäfte des Nichthandelsbestands, die am Bilanzstichtag Z

noch nicht abgewickelt waren, dargestellt (§ 36 RechKredV bzw. § 285 Nr. 19 HGB).

Die Zinsswaps sind mit ihrem Barwert zum Bilanzstichtag angegeben. Dabei haben wir die variablen Zinszahlungsströme mit Forward Rates – abgeleitet aus Z

der aktuellen Zinsstrukturkurve – berechnet und diese – ebenso wie die fixen Zahlungsströme – mit der Swapkurve diskontiert. Die auf den Zeitraum vom

jeweils letzten Zinstermin bis zum Bilanzstichtag entfallenden und im Jahresabschluss bereits berücksichtigten Zinsen sind im beizulegenden Zeitwert der

Zinsswaps enthalten. Die Zinsderivate des Nichthandelsbestands führen wir im Anlagebuch; sie dienen ausschließlich als Sicherungsinstrumente im Rahmen

der Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos im Bankbuch (Aktiv-/Passivsteuerung).

Von den Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten sind nur Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 585.073.845,12 durch Über- Z

tragung von Vermögensgegenständen gesichert.

Gesetzliche Rücklage Andere Ergebnisrücklagen

EUR EUR

Stand 01.01.2012 63.724.766,09 73.740.000,00

Einstellungen aus Bilanzgewinn des Vorjahres 2.365.199,57 2.360.000,00

Stand 31.12.2012 66.089.965,66 76.100.000,00

Gesetzliche Rücklage Andere Ergebnisrücklagen

EUR EUR

Stand 01.01.2012 63.724.766,09 73.740.000,00

Einstellungen aus Bilanzgewinn des Vorjahrs 2.365.199,57 2.360.000,00

Stand 31.12.2012 66.089.965,66 76.100.000,00

Zinsbezogene GeschäfteNominalbetrag

TEURbeizulegender Zeitwert

TEUR

OTC Produkte: Zinsswaps (gleiche Währung) 65.000 - 9.134

II. Gewinn- und Verlustrechnung

Die für das Geschäftsjahr 2012 ermittelten Auf- und Abzinsungseffekte für Zinsrückstellungen aus Zinsprodukten wurden mit EUR 359,73 (Vorjahr: EUR Z

32.558,00) unter den Zinserträgen (Posten 1) bzw. EUR 18.927,01 (Vorjahr: EUR 4.069,53) unter den Zinsaufwendungen (Posten 2) erfasst, sodass sich das

Zinsergebnis per Saldo um EUR 18.567,28 reduziert hat.

Verluste aus der Währungsumrechnung ergaben sich in Höhe von EUR 994,41 (Vorjahr: EUR 219,46). Diese sind unter den Provisionsaufwendungen (Posten Z

6) ausgewiesen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Posten 12) betreffen mit EUR 206.419,99 (Vorjahr: EUR 210.116,97) Aufwendungen aus der Abzinsung von Rück- Z

stellungen.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (Posten 23) entfallen ausschließlich auf den Überschuss aus der normalen Geschäftstätigkeit. Z

| 62 | Geschäftsbericht | 2012 | 63 |www.KD-BANK.de

| 65 || 64 | Geschäftsbericht | 2012 www.KD-BANK.de

Anhang

D | Sonstige Angaben

Für frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene bestehen zum 31.12.2012 Pensionsrückstellungen in Höhe des nach versicherungsmathema- Z

tischen Grundsätzen ermittelten Barwerts von EUR 4.914.367,00.

Am Bilanzstichtag betrugen die Forderungen an und aus eingegangenen Haftungsverhältnissen für Z

Nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, bestehen in Höhe Z

von EUR 3.607.616,00. Diese entfallen auf die Möglichkeit einer Verpflichtung aus der Zugehörigkeit zur kreditgenossenschaftlichen Sicherungseinrichtung

(Garantieverbund).

Die Zahl der 2012 durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug: Z

Z

Außerdem wurden durchschnittlich acht Auszubildende beschäftigt.

Mitgliederbewegung Z

EUR

Mitglieder des Vorstands 129.798,54

Mitglieder des Aufsichtsrats 343.029,99

Mitglieder des Beirats 291.525,24

Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte

Kaufmännische Mitarbeiter 144 39

Zahl der Mitglieder Anzahl der Geschäftsanteile Haftsummen EUR

Ende 2011 4.183 992.668 51.618.736,00

Zugang 2012 19 11.253 585.156,00

Abgang 2012 57 11.459 595.868,00

Ende 2012 4.145 992.462 51.608.024,00

EUR

Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr vermindert um 5.356,00

Die Haftsummen haben sich im Geschäftsjahr vermindert um 10.712,00

Höhe des Geschäftsanteils 26,00

Höhe der Haftsumme je Anteil 52,00

Der Name und die Anschrift des zuständigen Prüfungsverbands lauten: Z

Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V.

Mecklenbecker Straße 235 - 239

48163 Münster

Mitglieder des Vorstands Z

Dr. Ekkehard Thiesler | Vorsitzender

Bankvorstand für Vorstandsstab/Marketing | Personal | Unternehmensservice | Innenrevision | Qualitätsmanagement

Ulrike Badura

Bankvorstand für Kreditfolge | Organisation | Vertriebsunterstützung/Wertpapierfolge | Betriebswirtschaft | Zahlungsverkehr

Jörg Moltrecht

Bankvorstand für institutionelles Kundengeschäft Bereiche Rheinland | Westfalen, Lippe, Leer | Berlin | Magdeburg | Repräsentanz Süd-West

Ilona Pollach

Bankvorstand für institutionelles Kundengeschäft Bereich Dresden | Privatkundengeschäft | Kundenwertpapiergeschäft/Treasury

Mitglieder des Aufsichtsrats Z

Dr. Martin Grimm | Vorsitzender | Rechtsanwalt | Gladbeck

Klaus Winterhoff | 1. stellvertretender Vorsitzender | Juristischer Vizepräsident | Evangelische Kirche von Westfalen

Georg Immel | 2. stellvertretender Vorsitzender (Amt ruhend seit 10.12.2011) | Oberkirchenrat | Evangelische Kirche im Rheinland

Brigitte Andrae (Aufsichtsrat seit 20.06.2012) | Kirchenpräsidentin | Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

Günther Barenhoff | Pfarrer | Vorstandssprecher | Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e. V.

Thomas Begrich | Oberkirchenrat | Evangelische Kirche in Deutschland

Manfred A. Fellisch | Leiter i. R. | Büro des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Dresden

Joachim Gengenbach | Bundesvorstand | Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.

Dr. Wolfram Gerdes (Aufsichtsrat seit 20.06.2012) | Vorstand | Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen

Dr. Andrea Helzel (Aufsichtsrat bis 20.06.2012) | Kirchenrätin | Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

Reinhard Kersten | Oberlandeskirchenrat | Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens

Moritz Krawinkel | Vorstandsmitglied i. R. | Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V.

Klaus Majoress | Superintendent | Evangelischer Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg

Dr. Rainer Norden | Vorstandsmitglied | von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

Jochen Obermann | Geschäftsführer | Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH

Dr. Frank Rippel | Vorstand | Stiftung kreuznacher diakonie

Dr. Arno Schilberg | Kirchenrat | Lippische Landeskirche

Dortmund, 28. Januar 2013

Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-BANK

Der Vorstand

| 64 | Geschäftsbericht | 2012 | 65 |www.KD-BANK.de

Dr. Ekkehard Thiesler Ulrike Badura Jörg Moltrecht Ilona Pollach

| 66 | Geschäftsbericht | 2012 www.KD-BANK.de

Herausgeber

Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-BANK

Schwanenwall 2744135 DortmundFon 0231 58444 - 0Fax 0231 58444 - [email protected]

Redaktion | Konzeption | GestaltungVorstandsstab/Marketing Bank für Kirche und Diakonie eG – [email protected]

BilderTitel oben und unten: Andreas Buck, Mitte: Reiner Pfisterer, Evangelische Gesellschaft Stuttgart, rechts: Susanne Hammans, S. 4: Andreas Buck, S. 9: Matthias Oelke, Ev.-Luth. Kirche Sachsens, S. 11 oben links: Stephan Krolop, rechts unten: Susanne Hammans, andere: Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, Landeskirchenamt, S. 13-18: Andreas Buck, S. 19 oben: Ricarda Niks, unten: Frank Elschner, Kaiserswerther Diakonie, S. 19 rechts und S. 21-23: Andreas Buck, S. 25 oben links: Reiner Pfisterer, Evangelische Gesellschaft Stuttgart, andere: Susanne Hammans, S. 26-27: Evangelische Gesellschaft Stuttgart, S. 29: Andreas Buck, S. 32-33: Andreas Buck, Michael Rogosch, Bank für Kirche und Diakonie, S. 34 links: Ev. Christus-kirchengemeinde Neuss, rechts: Klosterstift Heiligengrabe, S. 35: Susanne Hammans, S. 36-40: Andreas Buck, S. 54: Peter Wieler

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| 68 | Geschäftsbericht | 2012

Wir finanzieren Zukunft.

Kirche und Diakonie haben die Bank für Kirche und Diakonie als genossenschaftliche Selbsthilfe-einrichtung gegründet. Unser Auftrag lautet, Mitglieder und Kunden wirtschaftlich zu fördern. Privatpersonen, die unsere christlichen Werte teilen, sind ebenfalls herzlich will kommen.

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