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Kennzahlen und Dokumentation

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Kennzahlenund

Dokumentation

Dr. Götz Lauterbacher 2

Definition einer Kennzahl

• Information über einen Sachverhalt

• Kennzahlen werden zum einen für den Erhalt schneller un d verdichteter Informationen über die Leistung eines Proze sses eingesetzt.

• Zum anderen können sie die Aufgaben der Planung, Kont rolle und Steuerung unterstützen

Dr. Götz Lauterbacher 3

Anforderungen an ein Kennzahlensystem

• es muss immer aktuell und auf dem neuesten Stand sei n • die Ermittlung der Kennzahlen muss standardisiert sein, d. h.

die Methode der Ermittlung sollte immer die gleiche bl eiben, um vorherige Zahlen mit neuen vergleichen zu können.

• präzise (die Definition muss klar und deutlich sein) • es muss flexibel und anpassungsfähig sein • geeignet zur Lösung der gestalteten Aufgaben • Fehlinterpretationen müssen ausgeschlossen werden

Dr. Götz Lauterbacher 4

Ambulanzzahlen 2008

Dr. Götz Lauterbacher 5

API 2008

0

0,2

0,4

0,6

0,8

1

1,2

Janu

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Febr

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Mär

z

April

Mai

Juni Juli

Augus

tSe

ptem

ber

Okto

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Novem

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Dezem

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Sum

me

AP I CH AP I GY AP I HNO AP I OR AP I ALLE

API = ΣΣΣΣAP/ΣΣΣΣGP

API AmbulanzprämedikationsindexAP in Ambulanz voruntersuchte PatientenGP voruntersuchte Patienten gesamt

Dr. Götz Lauterbacher 6

OP Management• Kostensituation in deutschen Krankenhäusern erfordert eine

effiziente Leistungserbringung• effizienzorientierte Organisation der Leistungsprozesse• Etablierung eines validen, zeitnahen und verständlich en

Berichtswesens• Voraussetzung dafür sind aussagekräftige Kennzahlen, die

bei Prozessen auf der Basis klar definierter Zeitpunkt e erhobensein müssen

• DGAI, BDA, BDC und VOPM haben in 2008 eine Übereinkun ft über die Definition der Kennzahlen und Zeitpunkte im perioperativen Prozess erarbeitet

Dr. Götz Lauterbacher 7

Definitionen Zeitpunkte

• Patientenlogistik (P)

• Anästhesie (A)

• Operation (O)

Dr. Götz Lauterbacher 8

Patientenlogistik • P1 Patientenanforderung Zeitpunkt der A nforderung • P2 Patient an der Schleuse Eintreffen an d er Schleuse• P3 Beginn Einschleusen Umbetten auf de n OP Tisch� P4 Ende Einschleusen Patient liegt auf dem OP Tisch

Identitätssicherung ist abgeschlossenRelevant für die Kennzahl Anästhesiologiezeit

� P5 Patient im OP Auffahren des OP Tisch auf die SäuleTeil der Säulenzeit = physikalische OP Belegung

• P6 Anmeldung nachsorgende Terminierung Kapazitä t der postoperativenEinheit Weiterve rsorgung des Patienten

� P7 Patient aus OP Abfahren des Patienten von der SäuleTeil der Säulenzeit

• P8 Umbettung Patient wird vom OP Tisch in das Bett gelagert• P9 Beginn Saalreinigung Beginn der Rei nigung nach Hygieneplan • P10 Ende Saalreinigung Ende der Rein igung nach Hygieneplan

Dr. Götz Lauterbacher 9

Zeitpunkte Anästhesie I• A1 Beginn Vorbereitung Anästhesie Funktionsdienst• A2 Ende Vorbereitung Anästhesie Funktionsdienst (Soll vor Eintreffen des

Patienten beendet sein)• A3 Eintreffen Anästhesie Einleitung (Ort variabe l: OP Saal, Einleitung)� A4 Beginn Präsenz Anästhesie Funktionsdienst (Be ginn Patientenbindung)

Dokumentation aus medikolegalen Gründen erforderlich� A5 Beginn Präsenz Anästhesie Arzt (Beginn Patien tenbindung)

Relevant für die Kennzahl Anästhesie Präsenz-Zeit A rztDetektion nichtanästhesiologisch bedingter Verzögeru ngErfassung Doppelpräsenz (Supervision, medikolegale G ründe) sinnvoll

� A6 Beginn Anästhesie AA Injektion des ersten Narkosemedikamentes RegA Zeitpunkt der Hautdesinfektionggf. med. indizierte invasive Maßnahmen am wachen P atienten!Relevant für die Kennzahl "Reine Anästhesiezeit (RA nZ)"Dokumentation unabdingbar!!!

Dr. Götz Lauterbacher 10

Zeitpunkte Anästhesie II� A7 Freigabe Anästhesie

Freigabe für operative Maßnahmen, möglich auch para llel zu abschließenden Anästhesiemaßnahmen z. B. ZVK AnlageRelevant für die Kennzahl "perioperative Zeit"Dokumentation unabdingbar!!!

• A8 Ende Anästhesie Einleitung (ggf. identisch m it Beginn Lagerung)� A9 Ende Anästhesie

Extubation des Patienten oder äquivalente Situation (z. B. Abkabelung bei RegA)bei intubierten Patienten Zeitpunkt der ÜbergabeRelevant für die Kennzahl "Reine Anästhesiezeit (RA nZ)"Dokumentation unabdingbar!!!

• A10 Ende Präsenz Anästhesie Funktionsdienst� A11 Beginn nachsorgende Einheit

Eintreffen des Patienten in der nachsorgenden Einhe it, wenn AWR Relevant für die Kennzahlen Anästhesiologiezeit und AufwachraumdauerDokumentation unabdingbar!!!i. d. R. Zeitpunkt vor oder zeitgleich mit Ende Prä senz Anästhesie Arzt (Übergabe!)

Dr. Götz Lauterbacher 11

Zeitpunkte Anästhesie III � A12 Ende Präsenz Anästhesie Arzt

Ende der Übergabe an Personal der nachsorgenden Ein heit (AWR/INT) bei Übergabe eines beatmeten Patienten identisch mi t Ende AnästhesieRelevant für die Kennzahlen "Anästhesie Präsenz Zei t Arzt" und "Anästhesiologiezeit"

• A13 Bereitmeldung Anästhesie ArztArzt einsatzbereit für erneute PatientenbindungGleichsetzung mit Ende Präsenz Anästhesie Arzt bei dezentralen Strukturen nicht statthaft!

• A14 Ende Nachbereitung Anästhesie Funktionsdienstnotwendige Arbeiten zur Nachbereitung einer Anästhe sie sind beendet

• A15 Freigabe Abholung aus der nachsorgenden Einhei tZielzeit für die Abholung aus der nachsorgenden Ein heit

� A16 Ende nachsorgende EinheitAbholung des Patienten aus der nachsorgenden Einhei t, wenn AWRRelevant für die Kennzahlen "Anästhesiologiezeit" u nd "Aufwachraumdauer"

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Zeitpunkte Operation I• O1 Beginn Vorbereitung OP-Funktionsdienst• O2 Ende OP Saalvorbereitung• O3 Beginn Lagern

Beginn der operativen Vorbereitung am Patienten (n ach A7)• O4 Ende Lagern

Ende des Lagerns am anästhesierten bzw. lokalanästh esierten Patienten� O5 Beginn Abwaschen/Abdecken• O6 Beginn Präsenz erster Operateur

Beginn der Patientenbindung des ersten Operateurs• O7 Ende Abwaschen/Abdecken� O8 Schnitt/OP Beginn

Anlegen des Hautschnittes nach Hinzutreten des Oper ateursDokumentation unabdingbar!!! (ggf. mehrfach) Relevant für die Kennzahl "Schnitt Naht Zeit"aufgeführt in den Kodierrichtlinien des G-DRG Syste msbei interventionellen Prozeduren identisch mit der p erkutanen Gefäßpunktionggf. Beginn komplexerer Manipulationen vor Hautschn itt z. B. Repositionen

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Zeitpunkte Operation II • O9 Ende Präsenz erster Operateur

Ende der Patientenbindung des ersten Operateurs� O10 Naht

Ende der letzten HautnahtDokumentation unabdingbar!!! (ggf. mehrfach) Relevant für die Kennzahl "Schnitt Naht Zeit"

� O11 Ende nachbereitender operativer MaßnahmenAbschluß aller der OP zugeordneten nachbereitenden M aßnahmenam Patienten (Verband, Aufhebung spezieller Lagerun gen, Gips)Dokumentation unabdingbar!!!Relevant für die Kennzahl "perioperative Zeit"

• O12 Ende Nachbereitung OP FunktionsdienstEnde aller zur Nachbereitung einer OP erforderliche n Arbeiten

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Zeitpunkte Anästhesie I• A1 Beginn Vorbereitung Anästhesie Funktionsdienst• A2 Ende Vorbereitung Anästhesie Funktionsdienst (Soll vor Eintreffen des

Patienten beendet sein)• A3 Eintreffen Anästhesie Einleitung (Ort variabe l: OP Saal, Einleitung)� A4 Beginn Präsenz Anästhesie Funktionsdienst (Be ginn Patientenbindung)

Dokumentation aus medikolegalen Gründen erforderlich� A5 Beginn Präsenz Anästhesie Arzt (Beginn Patienten bindung)

Relevant für die Kennzahl Anästhesie Präsenz-Zeit A rztDetektion nichtanästhesiologisch bedingter Verzögeru ngErfassung Doppelpräsenz (Supervision, medikolegale G ründe) sinnvoll

� A6 Beginn Anästhesie AA Injektion des ersten Narkosemedikamentes RegA Zeitpunkt der Hautdesinfektionggf. med. indizierte invasive Maßnahmen am wachen P atienten!Relevant für die Kennzahl "Reine Anästhesiezeit (RA nZ)"Dokumentation unabdingbar!!!

Dr. Götz Lauterbacher 15

Zeitpunkte Anästhesie II� A7 Freigabe Anästhesie

Freigabe für operative Maßnahmen, möglich auch para llel zu abschließenden Anästhesiemaßnahmen z. B. ZVK AnlageRelevant für die Kennzahl "perioperative Zeit"Dokumentation unabdingbar!!!

• A8 Ende Anästhesie Einleitung (ggf. identisch m it Beginn Lagerung)� A9 Ende Anästhesie

Extubation des Patienten oder äquivalente Situation (z. B. Abkabelung bei RegA)bei intubierten Patienten Zeitpunkt der ÜbergabeRelevant für die Kennzahl "Reine Anästhesiezeit (RA nZ)"Dokumentation unabdingbar!!!

• A10 Ende Präsenz Anästhesie Funktionsdienst� A11 Beginn nachsorgende Einheit

Eintreffen des Patienten in der nachsorgenden Einhe it, wenn AWR Relevant für die Kennzahlen Anästhesiologiezeit und AufwachraumdauerDokumentation unabdingbar!!!i. d. R. Zeitpunkt vor oder zeitgleich mit Ende Prä senz Anästhesie Arzt (Übergabe!)

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Zeitpunkte Anästhesie III � A12 Ende Präsenz Anästhesie Arzt

Ende der Übergabe an Personal der nachsorgenden Ein heit (AWR/INT) bei Übergabe eines beatmeten Patienten identisch mi t Ende AnästhesieRelevant für die Kennzahlen "Anästhesie Präsenz Zei t Arzt" und "Anästhesiologiezeit"

• A13 Bereitmeldung Anästhesie ArztArzt einsatzbereit für erneute PatientenbindungGleichsetzung mit Ende Präsenz Anästhesie Arzt bei dezentralen Strukturen nicht statthaft!

• A14 Ende Nachbereitung Anästhesie Funktionsdienstnotwendige Arbeiten zur Nachbereitung einer Anästhe sie sind beendet

• A15 Freigabe Abholung aus der nachsorgenden Einhei tZielzeit für die Abholung aus der nachsorgenden Ein heit

� A16 Ende nachsorgende EinheitAbholung des Patienten aus der nachsorgenden Einhei t, wenn AWRRelevant für die Kennzahlen "Anästhesiologiezeit" u nd "Aufwachraumdauer"

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Kennzahlen I• Keine Angst – es kommen nur die Wichtigsten von 38 d urch die Übereinkunft

von DGAI, BDA, BDC und VOPM konsentierten Kennzahlen

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Kennzahlen II• K2 Anästhesie Einleitungsdauer

Beginn Anästhesie (A6) bis Freigabe Anästhesie (A7)Komponente von K4 Anästhesiologischer VorlaufDokumentation der Art der Einleitung und der Qualif ikation des Einleitenden

• K3 Anästhesie AusleitungsdauerEnde nachbereitender operativer Maßnahmen (O11) bis Ende Anästhesie (A9)Komponente von K5 Anästhesiologischer Nachlauf

• K4 Anästhesiologischer VorlaufBeginn Präsenz Anästhesie Arzt (A5) bis Freigabe An ästhesie (A7)

• K5 Anästhesiologischer NachlaufEnde nachbereitender operativer Maßnahmen (O11) bis Ende PräsenzAnästhesie Arzt

• K6 Anästhesie kontrollierte ZeitAnästhesiologischer Vorlauf (K4) + Anästhesiologisc her Nachlauf (K5)Kennzahl beeinflusst von Anästhesie und Infrastrukt urfrei von operativ verantworteten Prozesszeiten

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Kennzahlen III• K7 operativer Vorlauf

Freigabe Anästhesie (A7) bis Schnitt (O8)Komponenten der Kennzahl K10 perioperative Zeit

� K8 Schnitt (O8) bis Naht (O10)Reine OP Zeit (ROZ), Komponente der Kennzahl K 10 p erioperative Zeitggf. Dokumentation mehrerer Schnitt Naht Zeiten sin nvoll z. B. bei multilokulären Operationen

• K9 operativer NachlaufNaht (O10) bis Ende nachbereitender operativer Maßn ahmen (O11)Komponente der Kennzahl K10 perioperative Zeit

� K10 perioperative ZeitFreigabe Anästhesie (A7) bis Ende nachbereitender o perativer Maßnahmen (O11)chirurgisch kontrollierte Zeit, operative Wertschöp fungszeitrein operativ verantwortet, frei von Einflüssen dur ch Anästhesie und Infrastrukturverwendbar zur internen Leistungsverrechnung (ILV) über Anä sthesieminuten

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Kennzahlen IV� K13 Reine Anästhesiezeit (RAnZ)

Beginn Anästhesie (A6) bis Ende Anästhesie(A9)verwendbar zur internen Leistungsverrechnung (ILV) über AnästhesieminutenGrundlage der Evaluation der Anästhesiekosten durch DGAI/BDA

� K14 Anästhesiologiezeit Ende Einschleusen (P4) bis Ende Präsenz Anästhesie Arzt (A12) + Rüstzeitenmaßgebliche Kennzahl für die fallbezogene Kostenver teilung im G-DRG System

Rüstzeit enthält folgende personalbindende Tätigkeiten

Prämedikation, Dokumentation, Umkleidezeit, Händede sinfektionpostoperative Versorgung im AWR, postoperative Visi te durch den Arzt

in der aktuellen InEK Matrix nicht ausreichend abgeb ildet, daher in der Diskussion zwischen DGAI/BDA und InEK

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Kennzahlen V� K15 Wechselzeit

Ende nachbereitender operativer Maßnahmen (O11) des vorangehendenFalles bis Freigabe Anästhesie (A7) des nachfolgend en Falleschirurgische Pausebeeinflusst von Anästhesie und Infrastruktur, frei von operativ beeinflusstenProzesszeitenZur Prozessanalyse nur konsekutive Fälle verwendbar !Keine Rückschlüsse auf vermeidbare Wartezeiten

� K17 SäulenzeitPatient im OP (P5) bis Patient aus OP (P7)physikalische Belegung des OP

� K33 AufwachraumdauerBeginn nachsorgende Einheit, wenn AWR (A12) bis End e nachsorgende Einheit, wenn AWR (A16)Komponente der Anästhesiologiezeit (A14, Anteil der Rüstzeit)

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