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Mario Götze: Seine Wandlung. Der Großauftrag. Titelfoto: imago STUTTGART Leerlauf im Ländle: Der große VfB-Report DORTMUND Klopps Sorgen immer größer AUBAMEYANG IM INTERVIEW „Vorne fühle ich mich freier“ 10 EXTRA-SEITEN 25 Jahre nach dem Mauerfall: Die dramatische Entwicklung der Ostklubs VFL WOLFSBURG De Bruyne: Vollgas Richtung Königsklasse BAYER LEVERKUSEN Wie Schmidts Elf aus dem Tritt gerät FC SCHALKE 04 Di Matteos Bilanz: Hier hakt es noch Schweiz 5,– sFr., Österreich € 2,85, BeNeLux € 3,–, Frankreich € 3,40, Italien € 3,40, Portugal (Cont.) € 3,60, Spanien (Cont.) € 3,60, Kanaren (Luftfracht) € 3,90, Ungarn 1190 Ft., Griechenland € 3,90, Dänemark 28,– Dkr MISSION MESSI Nr. 90 3. 11. 2014 45. Woche € 2,60 Deutschland

Kicker Magazin N 90, 03 November 2014

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Kicker Magazin N 90, 03 November 201413,6 MB | True-PDF | Retail | 104 Pages | german

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  • Mario Gtze:Seine Wandlung.Der Groauftrag.

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    STUTTGART

    Leerlaufim Lndle:Der groeVfB-ReportDORTMUND

    Klopps Sorgen immer grer AUBAMEYANG IM INTERVIEW

    Vorne fhle ich mich freier

    10 EXTRA-SEITEN 25 Jahre nach dem Mauerfall:Die dramatische Entwicklung der Ostklubs

    VFL WOLFSBURG

    De Bruyne: Vollgas Richtung Knigsklasse

    BAYER LEVERKUSEN

    Wie Schmidts Elf aus dem Tritt gert

    FC SCHALKE 04

    Di Matteos Bilanz: Hier hakt es noch

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    MISSION MESSI

    Nr. 903. 11. 201445. Woche

    2,60Deutschland

  • 4 kicker, 3. November 2014

    Die Entwicklung im Osten, derVfB-Report und 40 Jahre KultJrg Jakob, kicker-Chefredaktion

    CHAMPIONS LEAGUEMission Messi 8Die Wandlung des Mario Gtze

    Vorne fhle ich mich freier 12Pierre-Emerick Aubameyang wird in seinem zweiten Jahr fr den BVB immer wertvoller

    Aktuelle Storys und Hintergrnde 50

    BUNDESLIGALeerlauf im Lndle 14Warum es der VfB Stuttgart mehrfach verpasste, ein Spitzenklub zu werden

    Herr Naldo 18Der Brasilianer des VfL Wolfsburg ist seit 2005 in Deutschland und hat noch ein groes Ziel

    Berichte und Analysen vom 10. Spieltag 21

    INTERNATIONALAktuelles aus aller Welt 54

    2. BUNDESLIGABerichte und Analysen vom 12. Spieltag 64

    3. L IGABerichte und Analysen vom 16. Spieltag 76

    25 JAHRE NACH DEM MAUERFALLRB Leipzig ist nicht Ostfuball 86Interview: Ede Geyer, Ralf Minge, Maik Wagefeld und Michael Schdlich trafen sich zum groen Ost-Gipfel.

    Das ist aus den Ostklubs geworden 90Einst waren zwei Klubs in der Bundesliga und sechs in der 2. Liga vertreten

    Mit Vollspann um die Ohren 92Interview: Dieter Hecking spielte nach der Wende als Wessi in Leipzig sein Fazit

    Ich wollte endlich selbst bestimmen 94Falko Gtz wird beim DDR-Serienmeister BFC Dynamo top ausgebildet, 1983 fl chtet er

    BUSINESSDie Quotenbringer 96Schon eine falsche Zahl kann teuer werden. Ein Report ber Buchmacher in Gibraltar

    SPORTMAGAZINFreundinnen 98Das deutsche Team um die Anfhrerin Andrea Petkovic vor dem Fed-Cup-Finale

    Inhalt

    RUBRIKENWas war da los? 6Kolumnistenkreis, Scheinwerfer 63Leserforum 100Nachspielzeit 102Abpfi ff mit Django Asl 103

    Es ist eines dieser groen deutschen Lnderspiele, die man als im Westen aufgewachsener Fuball-Fan nicht gleich auf dem Schirm hat. Als die DDR-Auswahl mit den jungen Th om und Kirsten den amtieren-den Europameister Frankreich mit Platini und Giresse in Leipzig 2:0 schlgt, zhlt Steff en Rohr zu den fast 100 000 Zuschauern. Fr den damals Elfjhrigen aus Th ringen hatte es damit Zoom gemacht. 1985 war das. Seit 1997 ist Rohr als kicker-Redakteur ein intensiver Beobach-ter des Ost-Fuballs. Um dessen Entwicklung in den 25 Jahren nach dem Mauerfall aufzuzeigen, haben Rohr und die Kollegen aus unserem Berliner Bro viele inten-sive Gesprche gefhrt. Das Ergebnis lesen Sie ab Seite 86: deutsche (Sport-)Geschichte auf zehn Seiten.

    86Ost-Gipfel:Die ReporterOliver Hartmann und Andreas Hunzinger empfi ngen imDresdner Restaurant SchillergartenEde Geyer,Maik Wagefeld,Michael Schdlich und Ralf Minge zum groen Interview.Fo

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    kicker-sportmagazin ist Mitglied im Verbund EUROPEAN SPORTS MEDIA. Dazu gehren: A Bola (Portugal), De Telegraaf (Niederlande), ELF (Niederlande), Fanatik (Trkei), Goal News (Griechenland), Marca (Spanien), Nemzeti Sport (Ungarn), So Foot (Frankreich), Sportal Korea (Sdkorea), Sport-Express (Russland), Sport-Magazine (Belgien), Tipsbladet (Dnemark), World Soccer (England).

    Seit 1991 begleitet kicker-Re-dakteur George Moissidis den VfB Stuttgart. Bei seinen aktuellen Recherchen fr den groen Report Leerlauf im Lndle ab Seite 14 stie Moissidis auf eine Mischung aus Aufbruch und Skepsis. Das zeigt: Fr die geplante Ausgliederung der Profi -Abteilung im April 2015 ms-sen die Schwaben noch viel ber-zeugungsarbeit leisten.

    Fr unsere neue Edition gingen die kicker-Autoren wieder auf Schatz-suche. Sie haben Juwelen ausgegra-ben. Wunderbare Geschichten ber einmalige Typen, illustre Teams und heute schier undenkbare Vorgnge

    stehen auf 172 Sei-ten ber Die beste 2. Liga der Welt 40 Jahre Kult. Die Edition berck-sichtigt alle 123 Vereine, die je vertreten waren, bietet zudem einen 24 Seiten starken Statis-tikteil und ist ab Freitag im Handel.

    96 Besuch in Gibraltar: Die Buchmacher Phil Moorby und Bruno Peake mit kicker-Redakteur Martin Gruener (vorne)

  • 6 kicker, 3. November 2014

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    Im vor 25 Jahren

    Willkommen zu Hause!

    Wehe dem, der den Mund aufmacht

    Wenn trkische Vereine auf deutschem Boden spielen, ist es gute Tradition, dass sie eine Menge Fans anziehen: lautstark, farbenfroh und enthusiastisch. Am 2. Dezember 2003 war es jedoch etwas ganz Besonderes. Dortmund, Galatasaray und Champions League aber kein BVB. Dafr ber 60 000 trkische Anhnger im Westfalenstadion. Nach den Bombenanschlgen von Istanbul hatte die UEFA die Begegnung gegen Juventus Turin

    zur Sicherheit verlegt, und was lag nher als in das befreundete Gastarbeiterland Deutschland? Um den Wohlfhlfaktor zu er-hhen, hatten Galatasaray und seine Fans mittels eines Banners aus dem schwarz-gelben Schrift-zug Westfalenstadion das gelb-rote Ali Sami Yen Stadion gemacht, die damaligen Haus-herren siegten 2:0. Am Dienstag spielt Gala wieder in Dortmund. Als Gast. Im einstigen Ali Sami Yen, heute: Signal-Iduna-Park.

    6. 11. 1989: Von ihnen wird nur eines verlangt: Fuball spielen. Ansonsten sollen sie still sein, den Mund halten. Zumindest nach auen hin. Andernfalls setzt es Strafen. Wie fr kleine Kinder so auch fr den dressierten Profi . Die Debatte ist also auch im 21. Jahrhundert nicht neu, sondern zeitlos.

    WAS WAR DA LOS?

  • 8 CHAMPIONS LEAGUE

    FC BAYERN MNCHEN AS ROM

    Die ziemlich horizontale Flug-bahn des Balles dirigiert Ma-rio Gtze mit seiner sich leicht nach links schrgenden Brust nach vorne in seinen Laufweg um, nach einer intuitiven Rechts-links-rechts-Koordination und langem Schritt wuchtet er die Kugel mit dem linken Vollspann in die lange Ecke, zen-timeterprzise neben den Innen-pfosten. Gestoppte 0,82 Sekunden dauerte diese perfekte Prsentation einer hochkomplizierten Ballan- und -mitnahme plus eines tech-nisch hchstwertigen Volleyschus-ses. 1,29 Sekunden verstrichen zwischen Gtzes Entgegennahme der Schrrle-Flanke bis zum Ein-schlag des Balles im Netz.

    Man kann dieses Tor nicht bes-ser machen, sagt Karl-Heinz Rum-menigge, einst in 95 Lnderspielen 45-mal erfolgreich. Die technische Umsetzung wie der gesamte Bewe-gungsablauf htten sich zu einem Tor in Vollendung gefgt, zum 1:0 und zum Siegtreff er im WM-Finale am 13. Juli. Mario hat in diesem Moment alles so perfekt gemacht, sagt Rummenigge, wie man es per-fekter nicht machen kann.

    Joachim Lw empfi ehlt die in-tensive Betrachtung dieser form-vollendeten Choreografie. In diesem Endspieltor sieht der welt-meisterliche Coach alle Qualitten von Mario Gtze in einer Aktion vereint: Diese Beweglichkeit, diese Geschmeidigkeit, diese Selbstver-stndlichkeit bei der Behandlung des Balles machen diesen Spieler zu einem Fuball-Artisten auf arg begrenzter Flche. Mit seiner mag-netischen Ballfhrung, seinen har-monischen Krperverlagerungen, seinen abrupten Zickzack-Wen-dungen gelingen Gtze Dribblings durch das dichteste Defensiv-dickicht. Er hat diese Gabe auf engstem Raum, sagt Rummenigge, er fi ndet da die Lsungen. Der Sprsinn fr die aussichtsreiche Torszene reichert diese wunderba-re Grundtechnik zu einer hohen Torgefhrlichkeit an.

    Mario antizipiert sehr gut, be-hauptet sich hervorragend unter Druck und hat Torinstinkt, sagt DFB-Sportdirektor Hansi Flick. Gtzes Ballbehandlung, sein erster Kontakt bis hin zum Abschluss, so Flick, sind eine fl ieende Bewe-gung. Nie gab es dafr eine bessere Gelegenheit zur nachhaltigen De-monstration als im WM-Endspiel 2014 gegen Argentinien.

    Zeige der ganzen Welt, dass du besser bist als Messi und dass die-ses Spiel du entscheiden kannst!,

  • fl sterte der Bundestrainer Gt-ze zwei Minuten vor dem Abpfi ff der regulren Spielzeit zu, als er ihn auf den Maracana-Rasen ent-sandte. Gtze fhrte diesen Gro-auftrag sieben Minuten vor dem Ende spektakulr aus, knstlerisch wertvoll, historisch wirkungsvoll. Dieser Moment reiht ihn ein unter den unsterblichen deutschen Sieg-tor-Schtzen in WM-Endspielen: Helmut Rahn 1954, Gerd Mller 1974, Andreas Brehme 1990. Und nun Gtze 2014. Das waren Tore fr die Ewigkeit, sagt Rummenig-ge. Mit diesem Tor war Mario der Held. Mehr geht nicht.

    Dieser Moment hat das Leben und die Karriere des Mario Gtze verndert. Es war eine Art Urknall.

    Dieser Treff er tat ihm sehr gut, sagt Flick. Mario hat sicher von sei-nem Endspieltor profi tiert, ergnzt Lw. Derartige Erfolgserlebnisse strken das Selbstbewusstsein, Ma-rio hat dieses Gefhl in die neue Saison mitgenommen. Die Zahlen besttigen diesen Eindruck (siehe Infofl che Seite 10 oben).

    Die Quote 2013/14 mit 15 Toren und 12 Assists lie sich schon se-hen, Gtze fhrt sie in eigener Sa-che zu Recht immer wieder an. Das erste Jahr in Mnchen fi el schon anderen Jungstars schwer, ja schwe-rer als ihm (siehe Seite 10 unten). Und bei Gtze, meint Rummenig-ge, habe die wuchtige Ablse von37 Millionen Euro, die an Dortmund ging, die Erwartungen anschwellen lassen, zudem sei dieser Wechsel

    von seinem damaligen Klub ext-rem kritisch begleitet worden. Es war kein einfaches Jahr fr mich, sagte Gtze am Ort seines persn-lichen Triumphes Maracana, wo er bei diesem Rckblick, keine zwei Stunden nach seinem fi nalen 1:0, wenig siegesberauscht wirkte. Und: Es war kein einfaches Turnier.

    Krzlich, beim Audi Star Talk, erzhlte er entspannt und souvern, wenn auch mit der ihm eigenen Zurckhaltung. Wo er sich jedoch im Vorjahr oft einpanzerte und scheu gab, tritt er neuerdings mit mehr Off enheit auf. Bayern-Sport-vorstand Matthias Sammer cha-rakterisiert ihn als hochsensiblen, feinen jungen Mann, Rummenigge

    kicker, 3. November 2014 9

    Mittwoch, 20.45 Uhr

    MISSION MESSI

    Sein Siegtor im WM-Finale hat MARIO GTZE (22) verndert. Er kommt lockerer daher, auf dem Platz und auerhalb. Doch auf den Hchstbegabten wartet schon der nchste Groauftrag.

    Lesen Sie weiter auf Seite 11

    Er ist auf einem super Weg. Da geht noch viel mehr. MAT T H IAS S A MMER

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  • als intelligent und sympathisch. Diesen Eindruck besttigte Gtze beim Audi-Gesprch, als er ber heikle WM-Stunden sprach, vor al-lem ber die 7:1-Halbfi nal-Show gegen Brasilien, die er komplett von auen anschauen musste. Wie auch das Endspiel, qulende88 Minuten lang. Off en rumte er Selbstzweifel ein, in so einer Situ-ation, wenn man nicht spielt. Zwei Tage vor dem WM-Finale verordne-te er sich Spurttraining gegen den Frust und fr den Fall, dass

    Mehrmals erwhnte Gtze in je-ner Nacht des groen Glcks diesen magischen Moment, als er sich zum zuvor Erlebten in einer knapp fnf-mintigen Analyse eher leise u-erte und diesen 1:0-Moment dem gesamten Team widmete und nicht fr sich allein beanspruchte. Drei Wochen darauf, bei seinem ersten Post-WM-Auftritt whrend der USA-Tour der Bayern, merkte er seine neue globale Wertschtzung. Mit dem Tor in Rio wurde er weltbe-rhmt, sagt Rummenigge, Mario wird nun anders wahrgenommen.

    Zunchst hat ihn dieser Treff er vom Druck der extremen Erwar-tungen, die einen Hchstbegabten beschatten, befreit. Der Fluch des auergewhnlichen Talents wur-de bei der uerst komplizierten Ausfhrung des WM-Siegtreff ers zum Segen. Rummenigge ist zuzu-stimmen, wenn er meint, es gibt nicht viele Spieler auf der Welt,

    10 CHAMPIONS LEAGUE

    FC BAYERN MNCHEN AS ROM

    Fortsetzung von Seite 9

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    Doppelrolle: Der Superstar der vergangenen Jahre, Lionel Messi, ist fr Mario Gtze ein Vorbild und auch der Mastab.

    Das Wirkungsfeld von Mario Gtze: Aufgefhrt sind alle Startelfeinstze in Pfl ichtspielen seit dem Wechsel zum FC Bayern. Pep Guardiola lie Gtze am hufi gsten im zentralen off ensiven Mittelfeld beginnen (19-mal), Joachim Lw links auf der Auenbahn (4-mal); bei den Einwechslungen gibt es keine genaue Positionierung.

    Nur Pizarro absolvierte im ersten Bayern-Jahr mehr Spiele Alter bei Zeitraum Pfl ichtspiele Minuten Tore Assists kicker--Note VertragsstartMario Gtze 21 2013/14 45 2803 15 12 3,21 2014/15 14 1002 8 3 3,08Xherdan Shaqiri 20 2012/13 39 1913 8 13 2,90 2013/14 27 1226 7 4 3,23Mario Gomez 23 2009/10 45 2670 14 8 3,53 2010/11 45 3362 39 7 2,95Lukas Podolski 21 2006/07 34 1920 7 4 4,00 2007/08 41 2144 10 8 3,50Sebastian Deisler 22 2002/03 10 287 0 4 4,00 2003/04 15 844 4 4 2,80Claudio Pizarro 22 2001/02 50 3012 19 4 3,82 2002/03 45 3450 19 8 3,45Mehmet Scholl 21 1992/93 33 2221 7 8 3,19 1993/94 33 2671 13 7 3,15Michael Sternkopf 20 1990/91 11 443 1 1 4,50 1991/92 29 2017 1 3 3,63Brian Laudrup 21 1990/91 42 3389 9 14 3,29 1991/92 21 1440 2 3 3,39Olaf Thon 22 1988/89 42 3591 18 11 3,00 1989/90 27 2106 9 3 3,00Verglichen wurde je die erste und zweite Saison der ausgewhlten Offensiv-Neuzugnge des FC Bayern.Im Europapokal und DFB-Pokal werden erst seit der Saison 1996/97 Noten vergeben & Assists erfasst.

    Tore: 10Assists: 5-Note: 2,71

    14 x

    Tore: 2Assists: 1-Note: 3,25

    4 x

    Tore: 1Assists: 0-Note: 3,70

    5 x

    Tore: 0Assists: 0-Note: 3,00

    1 x

    Tore: 2Assists: 1-Note: 2,88

    Tore: 0Assists: 0-Note: 4,33

    Tore: 5Assists: 5-Note: 3,50

    Tore: 0Assists: 0-Note: 3,25

    Tore: 5Assists: 5-Note: 3,08

    Tore: 5Assists: 1-Note: 2,33

    4 x 3 x

    19 x 2 x

    17 x 7 x

    JOKER JOKER

    kick

    erin

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    afi k

    die dieses Tor so htten machen knnen. Daraus erwchst schon der Fluch dieses besonderen To-res, vom Ausnahmeknner Gtze wird weiter das Besondere verlangt werden. Lw hat mit seinem Messi-Motivations-Spruch unbewusst den Mastab gesetzt: Messi.

    Den hchst ehrenvollen Ver-gleich mit dem Superstar wies Gtze nach dem vollbrachten Zau-berwerk noch vor Ort im Maracana zurck. Minuten zuvor war er dem Superstar nach dem Schlusspfi ff hinterhergerannt, um ein Foto mit ihm zu bekommen. Ein groes

    Idol nennt Gtze Messi beim Audi-Talk und antwortet auf die Frage, ob er wie Messi irgendwann der Weltbeste werden wolle, berra-schend direkt: Wenn es geht, ja. Bei optimaler Gesundheit, Fitness und Leistung knnte es irgend-wann mglich sein. Gewiss.

    Die 2014-er Grotat von Rio soll und darf nur ein erster grandioser Hhepunkt in der eher noch im ers-ten Viertel befi ndlichen, deshalb umso mehr verheiungsvollen Kar-riere dieses Profi s sein. Von ihm wird nicht weniger als Konstanz auf Topniveau verlangt. Rummenigge

    und Sammer wollen Gtze nicht verstrkt belasten, doch diesen hchsten Anspruch diktiert dessen herausragende Veranlagung sowie-so. Mario hat so viel Qualitt, sagt Bayern-Trainer Pep Guardiola zu Recht, deshalb will ich natrlich mehr von ihm. Mehr Konsequenz im Passspiel und im Abschluss. Mehr Physis. Mehr Durchsetzungs-fhigkeit im direkten Duell. Mehr Prsenz auf dem Feld. Manchmal wirkt Gtze zu verspielt, manchmal taucht er ab, wie am Samstag gegen seinen Ex-Klub Dortmund. Seine durchschnittliche Dynamik macht

  • Dieses Jahr habe ich genutzt, um mich mal etwas in Europa umzusehen. Ich habe in Italien zwlf, in England 16 Mannschaften live gesehen und auch Spiele in Spanien. Ich mchte hier keinen Vergleich ziehen, im Vordergrund standen fr mich Besonderheiten der einzelnen Ligen.

    ITALIEN hinkt derzeit etwas hinterher. Lediglich Juve hat mit dem Bau eines neuen Stadions Zeichen gesetzt. Diesen Weg mssen auch andere Vereine gehen, um konkurrenzfhig zu bleiben. Taktisch gehren die Klubs der Serie A zu den besten in Europa. Auf Knopfdruck knnen die Teams von einer Vierer- zur Dreierkette umschalten. Doch das ntige Spieltempo fehlt mir. Ich habe auch AS Rom gesehen. Rudi Garcia hat aus vielen Individualisten ein Team geformt. Umso berraschender das 1:7 gegen Bayern. Das zeigt das auergewhnliche Niveau der Mnchner, das ich nur bei Barcelona vor rund vier Jahren gesehen habe. Ich glaube trotzdem, dass es am Mittwoch ein ganz anderes Spiel wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich so ein Ergebnis wiederholen wird.

    DIE ENGLISCHE PREMIER LEAGUE und die Bundesliga liegen fr mich auf ei-nem Niveau. Das Tempo, die Zuschauer und die Stadien in England es ist einfach schn anzusehen. Besonders beeindruckend in diesem Jahr: der FC Chelsea. Fr mich ist das derzeit das strkste englische Team, aber auch Manchester City ist in der Lage, eine entscheidende Rolle zu spielen.

    SPANIEN besteht lngst nicht mehr nur aus den Top 2, FC Barcelona und Real Madrid. Atletico Madrid schloss in der vergangenen Saison schon auf, nun kamen der FC Valencia und der FC Sevilla dazu. Markantes Merk-mal der spanischen Liga ist fr mich die Pass- und Spielstrke. Dadurch und durch ihre Superstars sind Teams aus Spanien sehr schwer zu spielen und werden um die Vergabe des Titels ein gewichtiges Wort mitreden.

    DIE DEUTSCHEN KLUBS verkaufen sich bis jetzt sensationell. Das ist gut fr die ganze Liga. Bayern ist noch mal eine Klasse fr sich. Dortmund kann trotzdem Schritt halten in der Champions League. Die Borussia hat immer noch eine beeindruckende Off ensive, die vielleicht gerade gegen mitspie-lende Gegner mehr Platz bekommt. Und deshalb traue ich ihr alles zu. Wie Leverkusen vor zwei Wochen St. Petersburg dominierte, war klasse. Fuballerisch kann Bayer mit jeder Mannschaft mithalten. Schalke hat in Sporting Lissabon einen schwierigen Gegner. Es muss kein Nachteil sein, dass sie auswrts ranmssen, weil sie dadurch aus einer sicheren Abwehr spielen knnen und die Off ensive immer fr ein Tor gut ist.

    Kolumne zur Champions League. Von Bruno Labbadia

    kicker, 3. November 2014 11

    Mittwoch, 20.45 Uhr

    Ein 1:7 wird sichnicht wiederholen

    er mit seiner Geschicklichkeit und Spielintelligenz wett, zudem arbei-tet er fl eiig an Verbesserungen, wie Lw sagt: Mario trainiert zustz-lich und ernhrt sich ganz bewusst. Beim DFB wie beim FCB wird diese Professionalitt erfreut registriert.

    Nach dem 4:0-Heimsieg gegen Hannover, den die Nummer 19 im Trainingsanzug begleiten musste, begegnete eine Dreiviertelstunde nach Spielende ein schweigeba-deter Gtze im Kabinenbereich dem Vorstand Rummenigge, der

    ihn verwundert fragte, wieso er so schwitze. Gtze hatte nach Abpfi ff eine freiwillige Sondereinheit absol-viert. Er ist auf einem super Weg, sagt Sammer, lobt die gelungenen Fortschritte Gtzes und fasst zu-sammen: Bei seinem Potenzial: Da geht noch viel mehr. Gtze hat das Knnen, Teil II der Mission Messi zu erfllen in den kommenden Jahren. Teil I, vom Bundestrainer auferlegt, hat er im WM-Endspiel in wenigen Minuten brav und bravours erle-digt. K A R L H E I N Z W I L D

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  • 12 CHAMPIONS LEAGUE

    BORUSSIA DORTMUND GALATASARAY

    Alle Wechselgerchte, die sich im Sommer um seine Person rankten, sind verstummt. Pi-erre-Emerick Aubameyang gehrt in einer schwierigen Saison noch zu den besten Spielern beim BVB. Mittlerweile hat er in 16 Monaten 63 Pfl ichtspiele bestritten, beachtli-che 35 Scorerpunkte (25 Tore, zehn Assists) gesammelt. Bei der Nie-derlage in Mnchen bestach er mit genauer Flanke zur Fhrung der Borussia von abermals neuem Ar-beitsplatz. Im 4-3-3 agierte der Na-tionalspieler Gabuns rechts in der Off ensivreihe, das Zentrum bleibt dennoch seine Lieblingsposition.

    Herr Aubameyang, angesichts von acht Punkten Vorsprung auf Anderlecht und Galatasaray kann die Borussia die Pr-mie fr das Erreichen des Champions-League-Achtelfi nales schon berweisen?Wir denken ganz sicher nicht an eine mgliche Prmie. Auerdem: Solange wir rechnerisch noch nicht durch sind, sollten wir uns vor al-lem damit befassen, so viele Spiele wie mglich zu gewinnen.

    Vorne fhleich mich freier Sein erstes Jahr bei Borussia Dortmund glich einer echten Achterbahnfahrt. Nun aber wird PIERRE-EMERICK AUBAMEYANG (25)fr den BVB immer wertvoller.

  • meiner Autos, wegen meiner Art, mich zu kleiden, oder wegen meiner Frisur. Auerdem habe ich meinem mittlerweile verstorbenen Opa ver-sprochen, dass ich mich noch mehrauf meinen Beruf konzentriere.Gehrt dazu auch eine hhere Fitness? In der vergangenen Saison bestritten Sie als Teilzeitarbeiter weniger als 30 Prozent aller Ligaspiele ber die volle Distanz, jetzt sind es immerhin 60 Prozent.Ich fhle mich krperlich sehr gut. Professionell zu leben und mich zwischen den Spielen ausreichend zu erholen, ist mir sehr wichtig.Zwischen dem 15. Februar und dem Su-percup am 13. August schossen Sie ge-nau 887 Minuten lang kein Pfl ichtspieltor fr Dortmund. Wie sehr haben Sie in dieser Zeit an sich gezweifelt?Das ist fr einen Strmer wirklich keine leichte Situation. Aber so

    etwas kommt immer mal wieder vor. In St.-Etienne hatte ich in der Saison davor eine Durststrecke, die sogar 1111 Minuten dauerte. Man muss damit umgehen knnen und in dieser Phase aufkommende Zweifel beiseiteschieben.Klingt einfach. Wie macht man das?Mein Vater Pierre hat mir dabei sehr geholfen. Er war selbst Profi , ein Verteidiger, mental unglaub-lich stark. Schon als ich noch klein war, hat er mich darauf vorbereitet, dass es im Leben immer mal wieder Rckschlge geben wird. Gabun hat gute Chancen, im Januar 2015 am Afrika-Cup in Marokko teilzunehmen. Haben Sie keine Angst vor der derzeit in Afrika grassierenden Ebola-Epidemie?Ich bin der Erste, der in groer Sorge ist. Ich hoff e, dass man eine Lsung fr diese komplizierte Situ-ation fi nden wird.Borussia hat in einem Schreiben an Gabuns Verband Bedenken wegen des Turniers geuert. Sollte man es absagen oder kurzfristig verlegen?Bringt es denn etwas, den Afrika-Cup woanders auszutragen? Auch in den USA hat es mittlerweile Ebo-la-Flle gegeben. Vielleicht wre es besser, das Turnier in den Juni zu verschieben. Dann knnte man die Entwicklung der Epidemie lnger und genauer beobachten. Ich fi nde es gut, dass der BVB sich zu Wort gemeldet hat. I N T E R VI E W :

    T H O M A S H E N N E C K E

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    Dienstag, 20.45 Uhr

    kicker, 3. November 2014 13

    GRUPPE C

    Dienstag, 4. November (20.45 Uhr):St. Petersburg Bay. Leverkusen (18.00)Benfica Lissabon AS Monaco

    1. Bayer 04 Leverkusen 3 5:2 62. AS Monaco 3 1:0 53. Zenit St. Petersburg 3 2:2 44. Benfi ca Lissabon 3 1:5 1

    GRUPPE E

    Mittwoch, 5. November (20.45 Uhr):Bayern Mnchen AS RomManchester City ZSKA Moskau

    1. Bayern Mnchen 3 9:1 92. AS Rom 3 7:9 43. Manchester City 3 3:4 24. ZSKA Moskau 3 3:8 1

    GRUPPE D

    Dienstag, 4. November (20.45 Uhr):Bor. Dortmund Galatasaray IstanbulFC Arsenal RSC Anderlecht

    1. Borussia Dortmund 3 9:0 92. FC Arsenal 3 6:4 63. RSC Anderlecht 3 2:6 14. Galatasaray Istanbul 3 2:9 1

    GRUPPE G

    Mittwoch, 5. November (20.45 Uhr):Sporting Lissabon FC Schalke 04NK Maribor FC Chelsea

    1. FC Chelsea 3 8:1 72. FC Schalke 04 3 6:5 53. NK Maribor 3 2:8 24. Sporting Lissabon 3 4:6 1

    Champions League: Die vier deutschen Gruppen

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    Vorbei: Aubameyang will sich noch mehr auf den Beruf konzentrieren.

    Zweifeln Sie etwa am Weiterkommen?Ich bin hundertprozentig ber-zeugt, dass wir das Achtelfi nale er-reichen und am 15. Dezember im Lostopf liegen. Trotzdem mssen wir die Konzentration hochhalten, bis zum Schluss punkten.Hatten Sie erwartet, dass anders als 2013 in Marseille, wo Kevin Grokreutz mit dem 2:1 am letzten Spieltag ein Last-minute-Tor gelang, keine Zitterpartie ntig ist, um die Vorrunde zu berstehen?Ehrlich, ich dachte, das wird ge-nauso schwer wie im vergangenen Jahr. Unsere Gegner sind schlie-lich nicht schlecht. Off enbar haben wir es einfach besser gemacht.In der Champions League bieten die Geg-ner mehr Rume an als in der Bundesliga. Erklrt das allein die drei glatten Siege?Mannschaften wie Arsenal, Galata-saray oder Anderlecht wollen mit-spielen, angreifen. Uns bieten sich dadurch ganz andere Mglichkeiten

    als in der Meisterschaft, wo sich die meisten Teams zurckziehen und sehr defensiv spielen.Knnen Sie sich vorstellen, dass Galata-saray am Dienstag noch einmal so aben-teuerlich naiv auftritt wie in Istanbul beim 4:0-Sieg der Borussia?Das glaube ich nicht. Nachdem Ga-latasaray hinterher auch in der Liga mit 0:4 bei Basaksehir verlor, wird die Mannschaft gegen uns unbe-dingt eine Reaktion zeigen und sich rehabilitieren wollen.Genauso gut knnte es gegen die gemein-sam mit AS Rom zweitschlechteste Defen-sive der Champions League einen Feiertagfr Ihre Sturmkollegen und Sie geben.Darber habe ich gerade erst mit Ciro Immobile gesprochen. Leider ist uns so ein Schtzenfest wie das 7:0 von Schachtar Donezk bei BATE Baryssau noch nie gelungen. Solan-ge wir gut spielen und gewinnen, ist mir die Hhe eines Sieges aber ehrlich gesagt ziemlich egal.Alle deutschen Klubs berstanden 2013 die Vorrunde. Dann fl ogen Schalke und Leverkusen mit 15 Gegentoren raus. Wo ordnen Sie die Bundesliga in Europa ein?Zusammen mit der englischen Pre-mier League ist sie die anspruchs-

    vollste und beste Liga der Welt. Hier kann fast jeder jeden schlagen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass wieder alle vier deutschen Vertreter in die K.-o.-Runde einziehen. Und in der Europa League hinterlieen auch Mnchengladbach und Wolfs-burg zuletzt einen starken Eindruck.Im kicker-Interview zu Beginn des Jahres sagten Sie: Ich kann auch im Zentrum spielen. Bis der Trainer das schlielich anordnete, dauerte es eine Weile. Muss-ten Sie Jrgen Klopp erst berzeugen?Grundstzlich gilt: Ich bin natr-lich immer bereit, dort zu spielen, wo der Trainer mich braucht. Ich verhehle aber nicht, dass ich mich ganz vorne sehr wohl fhle. Jrgen Klopp wei, wie ich dort spiele und wie wertvoll ich bin.Nun spielen Sie hufi ger in der Angriffs-mitte und um einiges wirkungsvoller als auf den Flgeln. War es Ihnen zu langwei-lig, die Linie rauf und runter zu rennen?Auf den Seiten wollte ich es so gut wie mglich machen. Doch ich hat-te manchmal den Eindruck, dass ich auf den Flgeln verbrenne.Wie meinen Sie das?Vorne fhle ich mich freier, ich kann berall reingehen, nach links, nach rechts. Auf den Auenbahnen fhle ich mich in meiner Rolle mehr ge-bunden. Da bin ich fr den Gegner auch leichter ausrechenbar. Aber wie gesagt: Wenns der Flgel sein sollte, gebe ich auch dort Vollgas.Mal spielen Sie allein in der Spitze, mal mit Partner. Was bevorzugen Sie?Das macht keinen Unterschied. Ich kenne das System mit zwei Spitzen, habe aber auch als einziger Angrei-fer kein Problem.Ihr erstes Jahr bei der Borussia hnelte einer Achterbahnfahrt. Warum fi nden Sie sich jetzt deutlich besser zurecht?Das hat auch mit der vernderten Position zu tun. Ein groer Unter-schied ist: Wenn ich im Angriff spie-le, wei ich sofort, was zu tun ist, auch im taktischen Bereich. Das fllt mir leichter, ich kenne Aufgaben, Laufwege. Auf den Seiten hatte ich anfangs Schwierigkeiten, um den berechtigten Anforderungen des Trainers, speziell bei Pressing und Gegenpressing, gerecht zu werden.Klopp meinte, sie seien reifer geworden. Auf dem Platz oder auch auerhalb?In allen Bereichen. Ich will keine Schlagzeilen mehr liefern wegen Fo

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    Ich bin in allen Bereichen reifer geworden.

  • 14 BUNDESLIGA

    Leerlauf im LndleChancen, sich als Spitzenklub zu etablieren, gab es viele. Der VFB STUTTGART verspielte sie immer. Die Grnde sind vielschichtig mal selbst gemacht, mal aufgezwungen.

    Die triste Gegenwart: Die Klubfhrung in der Vertrauenskrise

    Das Tor des Jahres 1987: Jrgen Klinsmann erzielt es per Fallrckzieher gegen den FC Bayern.

    Die Beerdigung eines Traums: Manager Dieter Hoene und Trainer Christoph Daum verfolgte der Wechselfehler von Leeds lange Zeit.

    Gut, aber nicht gut genug: Joachim Lw mit dem Pokal

    Meisterfeier 1992: Guido Buchwald mit Maurizio Gaudino und Matthias Sammer

    Der letzte Titel 2007: Manager Horst Heldt, Trainer Armin Veh

    Stars aus der eigenen Jugend: Sami Khedira und Mario Gomez

    Das magische Dreieck: Fredi Bobic, Krassimir Balakov und Giovane Elber

    Erst voller Visionen, dann mit einem Eigentor: Prsident Gerhard Mayer-Vorfelder

  • kicker, 3. November 2014 15

    Beim VfB Stuttgart mssen sie sich fhlen wie Besitzer eines Montagsautos. Aussetzer in Serie, die Schwaben kommen einfach nicht ins Rollen. Da knnen sie schrauben, wie sie wollen es bleibt dabei: Der Standstreifen ist ihre Fahrspur auf der Autobahn Bundesliga, whrend die Konkurrenz davonzieht. Ein Armutszeugnis fr die Edelmarke aus dem Land des Automobil-Erfi nders Gottlieb Daimler, aus einer Metropole, die zu den einkommensstrksten und wirtschaft-lich bedeutendsten Stdten Deutsch-lands und Europas zhlt. Reiches Land,armer Klub. Leerlauf im Lndle.

    Der VfB hat ideale Voraussetzun-gen, sagt Jrgen Klinsmann, der einstige Liebling der schwbischen Massen, er besitzt ein herrliches Trainingsgelnde, eine hochmoderne Arena, keine sportliche Konkurrenz in der Stadt oder im direkten Umfeld und einen sehr guten Unterbau mit der Jugend-arbeit. Hinzu kommt, dass der Verein in einer der wirtschaftsstrksten Regionen Deutschlands liegt. Von der der Ex-Klub des heutigen US-Nationaltrainers allerdings nicht so profi tiert, wie er es gerne wrde. Und wie es mglich wre?

    Es ist bei Weitem nicht so, dass die Verant-wortlichen unttig sind oder waren. Im Gegen-teil, Klinkenputzen gehrt zu ihrem tglichen Brot, wie die Kehrwoche zum schwbischen Biorhythmus. Die Region Stuttgart ist etwas an-ders als andere. Wir knnen alles, auer Hoch-deutsch heit es in einem Slogan so schn. Vor allem alles mit Erfolg, was diese Ecke Deutsch-lands zum Zentrum des Mittelstandes gemacht hat, bei dem es sich vorrangig um Zulieferer fr die groen, global agierenden Automobil- und Maschinenbaufi rmen handelt. Das Rckgrat fr Spitzenunternehmen wie Daimler, Porsche, Bosch, zu denen sich andere gesellen wie Lapp Kabel (Kabel und Leitungen), Festo (Steue-rungs- und Automatisierungs-technik) oder Mahle (Auto- und Motorindustrie): allesamt weniger bekannt, aber nicht minder erfolgreich. Ein Stall voller Brute also, das vermeintliche Paradies fr heiratswillige Interessenten.

    Doch die Damen sind nicht so einfach zu be-zirzen. Fr viele groe Unternehmen hier macht Sponsoring bei einem Fuballbundesligisten nur bedingt Sinn, wei Professor Andr Bhler (38). Gerade weil wir einen starken Mittelstand ha-ben, der vor allem im Maschinenbau oder der Automobilzuliefererindustrie beheimatet ist. Dabraucht man vielfach andere Marketinganstze.

    Der Professor fr Marketing an der Hoch-schule fr Wirtschaft und Umwelt Nrtingen-Geislingen beobachtet die Entwicklung beim VfB schon lnger. Es kommt immer darauf an, was ein Unternehmen erreichen will, wenn es in Sponsoring investiert, meint Bhler, der au-erdem Direktor des Deutschen Instituts fr Sportmarketing ist. Logischerweise geht es um ein Marketinginvestment. Doch das wiederum haben viele Unternehmen nicht ntig, bezie-hungsweise es macht in ihrem Ttigkeitsfeld keinen Sinn. Die Frage ist: Was fr Unterneh-men haben wir? Sind das Unternehmen, die im Konsumgterbereich ttig sind, wie zum Beispiel die Telekom, die hauptschlich Endverbraucher ansprechen will? Oder sind es Maschinenbauer, die im Business-to-Business-Bereich beheimatet

    sind, und denen beispielsweise Trikotsponsoring hchstens einen temporren Imagegewinn be-schert. Den sie im Normalfall nicht brauchen.

    Der VfB also im Hamsterrad. Egal, wie sehr man sich mht, vorwrts kommt man nicht. Auch weil man sich frh auf ewig band: an die Daimler AG, die ihre Firmenzentrale nur wenige Meter vom Klubgelnde entfernt hat. Eine Ver-bindung, die viele Vorteile brachte, auf dem Weg zu neuen Ufern aber auch bremste.

    In den Anfangsjahren erhielt der VfB Zuwendungen im fast siebenstelligen Bereich, die sich etwa in der Bereit-stellung des Mannschaftsbusses fr die

    Profi s oder fr Kleintransporter fr die Jugendabteilung widerspiegelten. Und

    auch spter fl ossen Millionen grozgig, aber eher unbemerkt von der ff entlichkeit.

    So lie Daimler beim ersten Stadionumbau mehrere Millionen in den Bau eines Parkhauses gegenber der heutigen Mercedes-Benz-Arena fl ieen, das unter der Woche den Mitarbeitern und an Spieltagen den VIPs zur Verfgung steht. Als der Klub das stdtische Stadion bernahm und modernisierte, lie der Konzern 20 Millio-nen Euro springen fr die Umbenennung in Mercedes-Benz-Arena. Ein Geschenk, der Auto-mobilriese hatte Jahre zuvor fr den Namenszug Gottlieb-Daimler-Stadion bereits fnf Millionen Euro, da noch an die Stadt, berwiesen und da-mit die Namensrechte auf ewig sicher.

    Doch die Grozgigkeit hat auch ihre Gren-zen. Fr die Verlsslichkeit des Partners mssen die Schwaben die eine oder andere Krte schlu-cken. Auf einem Markt, der mit Unsummen lockt, sind den Machern des fteren die Hnde gebun-den. So zum Beispiel 2010, als Porsche dem Vernehmen nach bereit gewesen sein soll, fr

    acht bis zehn Millionen Euro jhrlich als Trikotsponsor ein-zusteigen. Daimler legte sein Veto ein. Dr. Joachim Schmidt, damals stellvertretender Auf-sichtsratschef und bei Merce-

    des fr den weltweiten Vertrieb verantwortlich, soll schlielich geholfen haben, dass stattdessendie Mercedes-Benz-Bank das VfB-Trikot ber-nahm fr rund sechs Millionen Euro im Jahr.

    Dass nicht Daimler selbst auf die Stuttgarter Brust geht, hat seine Ursache in den 90er-Jahren, als im Konzern eine Grundsatzentscheidung getroff en wurde: Der Stern aus Stuttgart solle ber allem glnzen und drfe in keiner Wei-se beschmutzt werden. Es widersprche dem Selbstverstndnis und dem Image des Automo-bilriesen, wenn ihn Fans, womglich mit Unap-petitlichem besudelt, pbelnd durch die Lande trgen. Und niemand soll den Stern mit Fen treten. So wird beim jhrlichen Mercedes-Junior-Cup fr U-19-Teams auf das Konzern-Logo auf dem Hallenboden verzichtet

    Bei der fr April 2015 geplanten Ausgliede-rung der Profi abteilung des VfB stehen die Au-tobauer wieder fest an der Seite ihres Vereins. Als Groinvestor wurde eine Beteiligung von rund 20 Millionen Euro zugesagt. Weitere 20 sollen von zwei anderen Investoren kommen. Alle drei Geldgeber erwerben 25 Prozent der zu bildenden Aktiengesellschaft. Aber erst einmal gilt es, eine ganz andere Hrde zu nehmen:

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    Lesen Sie weiter auf Seite 16

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  • 16 BUNDESLIGA

    75 Prozent der bei der auerordent-lichen Hauptversammlung anwe-senden Mitglieder mssen zustim-men. Ein schwieriges Unterfangen. Denn die Vereinsfhrung steckt in einer Vertrauenskrise und muss vor allem das Nein der groen und mchtigen Gruppe der VfB-Ultras frchten. Professor Bhler versteht diese Anhnger. Sie wollen wis-sen, was mit dem Geld passieren soll. Dabei drfen sie aber nicht vergessen, dass die Ausgliederung wichtig ist, meiner Meinung nach sogar berlebenswichtig.

    Ein Weg, dieser Vertrauenskrise zu begegnen, wre, einen charis-matischen Manager zu verpflichten. Von dieser Personalie hngt vieles ab. Wenn das jemand wird, den die Leute akzeptieren, klappts auch. Der ideale Mann wre jemand mit Strahlkraft, der das Geschft kennt und anderswo gezeigt hat, dass er es kann also kein Neuling , und er sollte einen guten Namen haben. Davon gibt es nur sehr wenige Kan-didaten. Und die mssen erst mal zum VfB kommen wollen.

    Das wnschen viele frhere VfB-Profis ihrem Klub. Doch nicht alle sind optimistisch. Beim VfB liegt zu viel im Argen, als dass es schnell nach oben geht, sagt Thomas Bert-

    hold, da besteht in allen Bereichen Handlungsbedarf, weil in der Ver-gangenheit einfach viele falsche Entscheidungen getroffen wurden. Alle Chancen, sich als Spitzenklub zu etablieren wurden vergeben.

    Der Klub, der 1893 von 20 Sch-lern und ihrem Lehrer im Wirtshaus Zum Becher als FV 93 Stuttgart gegrndet und 1912 nach der Fusi-on mit dem Kronenklub Bad Cann-statt zum VfB Stuttgart 1893 wurde, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. 1935 hatte man erstmals die Deutsche Meisterschaft vor Au-gen, doch ein 4:6 gegen Schalke mit Kuzorra & Co. im Finale lie den Traum platzen. Der sollte sich in den 1950er Jahren erfllen, gleich mehrfach. 1950 gelang der erste Meistertitel, 1952 der zweite, 1954 und 1958 wurde der DFB-Pokal ge-wonnen. Stuttgart auf der Sonnen-seite und 1963 Grndungsmitglied der Bundesliga. Doch die Erfolge, die mit Ausnahmespielern wie Ro-bert Schlienz gelangen, lieen sich nicht konservieren. Dem steten Niedergang folgte 1975 der Abstieg.

    Fortsetzung von Seite 15Interview mit Ex-Manager Dieter Hoene

    Es wurde einiges versumt11975 schloss sich Dieter Hoene dem Zweitligisten VfB Stuttgart an und fhrte ihn mit seinen Toren in die Bundesliga zurck. 1979 folgte der Wechsel zum FC Bayern und Bruder Uli. 1990 kehrte der sechs-malige Nationalspieler bis 1995 als Manager zurck, bevor er spter bei Hertha BSC und dem VfL Wolfsburg ttig war. Heute ist Hoene Eigentmer der Beratungsfirma Ballwerk mit Sitz in Mnchen.Herr Hoene, in Ihrer Zeit als Manager gings beim VfB um Spitzen-pltze und Titel. Heute gehts ums berleben. Erkennen Sie Ihren Ex-Klub eigentlich wieder?Sie haben recht, das Anspruchsdenken und die Erwartungshaltung haben sich gravierend verndert. Der VfB hat damals eine ganz andere Rolle gespielt, da war schon Tabellen-platz 7 eine Enttuschung.Woran krankt der VfB?Das kann ich aus der Distanz nur sehr schwer beurteilen. Ich habe den Eindruck, dem VfB hat zuletzt ein Plan gefehlt, eine Philosophie, in der sich die Fans, die Sponso-ren und auch mgliche Investo-ren htten wiederfinden knnen. Deswegen hat der Mannschaft, die zwar ber durchaus gute Einzel- spieler verfgt, auch die ntige Struktur gefehlt. Sie bildet norma-lerweise das Gerippe, wenn man kritische Situationen berstehen muss. Daran knnen sich junge Spieler orientieren und wachsen, dieses Gerippe ist einfach wichtig fr den Trainer, der eine verlssli-che Achse braucht. Mit Thomas Schneider hat man versucht, eine Philosophie eine neue Generation der Jungen Wilden zu entwickeln.Es wre der richtige Weg gewesen. Leider hat die Verantwortlichen der Mut wieder verlassen. Viel-leicht wre es besser gewesen, den Trainer mehr zu strken. Philoso-phie birgt Risiken, ohne sie kann aber wenig wachsen. Das wre eine Chance gewesen, wieder zu einer eigenen Identitt zu finden. Ist ein Etat von rund 42 Millionen Euro nicht genug, um erfolgreicher zu sein?Der VfB war vom Etat her frher sicher schon mal besser ausge-stattet, aber die heutige Summe msste immer noch ausreichend

    sein, um regelmig oberhalb von Tabellenplatz 10 zu stehen.Wurde beim VfB falsch gewirtschaftet?Vielleicht hat man mit Transferein-nahmen, zum Beispiel fr Khedira oder Gomez, wirklich falsch ge-wirtschaftet. Jedenfalls hat man es

    nicht geschafft, den sportlichen Subs-tanzverlust trotz der vorhandenen Mittel auszugleichen.Lsst die Wirtschaft den VfB im Stich?Hier spielt die At-traktivitt eine gro-e Rolle. Die Ent-scheidung, die der VfB zu treffen hat, vor allem in Sachen Ausgliederung, ist sehr wichtig. Die funktioniert aller-dings besser, wenn die sportlichen

    Leistungen stimmen. Da ist einiges verbrannt worden, der VfB ist nun kein Topverein mehr. Darum ste-hen die Sponsoren oder Investoren auch nicht Schlange. Der VfB hat eine unglaubliche Anhngerschaft sowie eine Infrastruktur und eine Wirtschaftskraft in der Region, die ihresgleichen sucht. Es wurde si-cher einiges versumt, aber nichts, was nicht in absehbarer Zeit, in drei, vier Jahren, auch wieder kor-rigiert werden knnte. Bereits 1993 haben Sie und der dama-lige Prsident Mayer-Vorfelder von der Umwandlung der Profiabteilung in eine Aktiengesellschaft gesprochen. Warum wurde nichts daraus?Die Zeit war damals nicht reif, die Rahmenbedingungen waren nicht gegeben. Die Vereine ge-hrten zum DFB, konnten noch berhaupt nicht zu einer Kapital-gesellschaft werden.Als es losging, waren andere schneller. Hat der VfB den Trend verpennt?Verpennt nicht, man muss ja nicht immer der Erste sein. Dortmund hat sich bei der Umwandlung so-gar fast eine blutige Nase geholt.Der VfB 2020: Graue Maus in der 2. Liga? Oder in frischem Glanz in der 1. Liga?Das kann ich nicht sagen, es wird stark davon abhngen, welche per-sonellen Entscheidungen getroffen werden. Zum Beispiel auf dem Ma-nagerposten und damit verbun-den beim weiteren Personal. Auch die geplante Ausgliederung steht und fllt mit diesen Personen. I N T E R VI E W : G E O R G E M O I S S I D I S

    Und zwar ausgerechnet im ers-ten Jahr des neuen Prsidenten Ger-hard Mayer-Vorfelder, fr den der VfB doch zum Lebenswerk werden sollte. Der CDU-Politiker bewies ein glckliches Hndchen, verpflichtete 1976 Jrgen Sundermann, der sich den Spitznamen Wundermann verdiente. 1975/76 war der VfB im Nirgendwo der 2. Liga gelandet. Doch der neue Coach verbreitete sofort Aufbruchstimmung, sagte in der ersten Mannschaftssitzung: Wer nicht glaubt, dass wir Meister werden und aufsteigen, der verlsst sofort den Raum. Alle blieben und feierten 1977. Auch heute noch geht der Mittsiebziger beim VfB ein und aus. Fr ihn haben besonders die vielen Trainerwechsel der ver-gangenen Zeit dafr gesorgt, dass es keine Kontinuitt geben konnte.

    Sein Nachfolger 1982 war Helmut Benthaus. Er schaffte 1984, was Sun-dermann verwehrt blieb: den ers-ten Bundesliga-Titel die nchste vergebene Chance, sich oben fest-zusetzen. Der Verein hatte es ver-sumt, sich richtig zu verstrken, beklagt der damalige Kapitn Karl-heinz Frster. Statt in Klasse wurde in Masse investiert, Stars wie Klaus Fischer, Bum-Kun Cha oder Uli Stielike waren an einem Wechsel interessiert. Doch der Verein blieb tatenlos. Mit solchen Topleuten

    htte man langfris-tig ein Spitzenverein werden knnen.

    Aber auch so ge-lang 1992 noch der zweite Titelgewinn. Mit den winkenden

    Champions-League-Millionen whnten sich die Schwaben auf dem Weg in goldene Zeiten. Doch es folgte der 30. September. Trai-ner Christoph Daum wechselte in der ersten Qualifikationsrunde bei Leeds United mit dem Jugoslawen Jovica Simanic einen vierten Aus-lnder ein, drei waren erlaubt. Das Aus! Die nchste Chance vertan

    Trotzdem mischte Stuttgart wei-ter oben mit. Joachim Lw fhrte die Mannschaft zwischen 1996 und 1998 zu zwei vierten Pltzen, ei-nem Pokaltriumph (1997) und ins Europapokalfinale der Pokalsieger (0:1 gegen Chelsea). Der VfB war in aller Munde, stand fr attraktiven Fuball, hatte mit dem magischen Dreieck Balakov, Elber und Bobic endlich ein Markenzeichen. Bis Mayer-Vorfelder zum Henker seines eigenen Glcks wurde: der Prsi-dent hing der Mnnerfreundschaft mit Christoph Daum nach, konnte sich mit dem zurckhaltenden Lw einfach nicht anfreunden, wollte mehr Show haben und verpflich-tete stattdessen Winfried Schfer Fo

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    Von den ber 30 Millionen Euro fr Gomez htte man 20 reinvestieren mssen. K ARL ALLG W ER , Meisterspieler von 1984

  • kicker, 3. November 2014 17

    1Wer kann schon sagen, was gewesen wre, wenn Stuttgart 1992 nach der Meisterschaft den Einzug in die Champions League geschafft htte. Fakt ist: Die Chance, einen (kleinen) Vorsprung gegenber der Konkurrenz herauszuholen, war da. Stattdessen fand man sich dank des Wechsel-fehlers von Leeds in der Histo-rie und anschlieend im harten Verdrngungswettbewerb auf dem Transfermarkt wieder, in dem der VfB hufig den Kr-zeren zog weil die Besten, besonders aus der eigenen Jugend, nicht zu halten waren, weil zu viele Fehleinkufe gettigt wurden.

    Fast 100 Millionen Euro haben die Stuttgarter seit 1992 durch Verkufe von Eigengewchsen eingenommen. Anfangs waren es noch berschauba-re Summen: Alexander Strehmel (1994 zur SG Wat-tenscheid) brachte 350 000 Euro, Marc Kienle (1995 zum MSV Duisburg) 400 000 und Jens Keller (2000 zum 1. FC Kln) 750 000. Der erste Milli-onen-Transfer war schlielich Kevin Kuranyi, der 2005 fr 6,9 Millionen Euro zu Schalke ging. Im Jahr darauf zog es Andreas Hinkel fr vier Millionen

    zum FC Sevilla. Er war der zweite Profi aus der Reihe der ersten VfB-Generation der Jungen Wilden, deren Nachfolger dann richtig Geld einbringen sollten

    2009 legte der FC Bayern rund 35 Millionen Euro fr Mario Gomez hin, 2010 brachte Sami Khedira (zu Real) 14 Millionen, 2013 Serdar Tasci (Spartak Moskau) 3,3 Millionen. Auch Andreas Beck (2008

    fr 3,3 Mio. nach Hoffenheim), Sebastian Rudy (2010 fr vier Mio. nach Hoffenheim), Bernd Leno (2011 fr acht Mio. zu Leverkusen) und Julian Schieber (2012 fr 5,5 Mio. zum BVB) fllten die Kassen. Damit aber nicht genug: Aliaksandr Hleb (kam 2000 fr 150 000 Euro von BATE Baryssau) ging 2005 fr 15 Millionen zum FC Arsenal.

    Diesen Einnahmen stehen eine Vielzahl von Fehlinvestitionen gegenber. Spieler, die viel kos-teten und meist sehr viel verdienten, allerdings wenig bis nichts brachten. Insgesamt wurden seit 1992 ber 160 Millionen Euro ausgegeben, nur fr Transfersummen. Bittere Enttuschungen inklusive: Didi kostete rund 1,75 Millionen Euro, kam von Portuguesa Sao Paulo mit einem Knie-

    schaden. Es folgten Flops wie Sean Dundee (FC Liverpool, zwei Mio.), Centurion (Velez Sarsfield, 2,2 Mio.), Hakan Yakin (FC Basel, 2,2 Mio.), Jesper Grnkjaer (Atletico Madrid, drei Mio.), Raphael Schfer (Nrnberg, 2,3 Mio.),

    Ciprian Marica (Schachtar Do-nezk, acht Mio.), Khalid Bou-lahrouz (Chelsea, fnf Mio.), Timo Gebhardt (1860 Mnchen, drei Mio.), Pavel Pogrebnyak (St. Petersburg, 4,8 Mio.), Mau-ro Camoranesi (Juve, zwei Mio.)

    oder Mohammed Abdellaoue (Hannover, 3,5 Mio.). Den Vogel schoss man mit Jon Dahl Tomasson ab, der als Hoffnungstrger vom AC Mailand kam ablsefrei , aber mit einem Grundgehalt von knapp fnf Millionen Euro pro Jahr. G E M

    TRANSFERBILANZ SEIT 1992: ber 160 Millionen Euro wurden ausgegeben hufig fr Flops

    VfB-Eigengewchse brachten fast 100 Millionen

    Sie sorgten fr viel Geld: Gomez und Khedira

    Tops

    Sie kosteten zu viel Geld: Marica und Tomasson

    Flops

    vom Erzrivalen KSC, den die Fans von vornherein rigoros ablehnten. Schnell war Schfer wieder weg, was aus Lw wurde, ist bekannt.

    Bereits damals kmpfte der Ver-ein hart, um Anschluss an die Spitze zu halten. Immer wieder mussten Leistungstrger abgegeben werden. Mal, weil die Konkurrenz mehr bot; mal, weil man zu trge war, wie das Beispiel Giovane Elber beweist: Der Torjger, Teil des magischen Dreiecks mit Fredi Bobic und Kras-simir Balakov, wechselte 1997 zum FC Bayern. Ich wre gerne geblie-ben, sagt der Brasilianer heute noch, aber der VfB hat geschlafen. Wochenlang hatte er auf ein zuge-sagtes Vertragsangebot gewartet. Bis Bayern kam.

    Als es Bobic 1999 zum BVB zog, war Teil zwei des magischen Drei-ecks weg. Und damit die nchste Chance, langfristig oben zu bleiben. Stuttgart geriet in der Folgezeit in den Abwrtsstrudel, kmpfte 2001 gegen den Abstieg, den Felix Ma-gath verhinderte. Der Coach hob die erste Generation der Jungen Wilden mit Kevin Kuranyi, Andreas Hinkel, Timo Hildebrand, Philipp Lahm und Aliaksandr Hleb aus der Taufe, ffnete mit der Teilnahme an der Knigsklasse einmal mehr die Tr nach oben. Die der Klub zuschlug. Das Drngen des Trainers auf Investitionen wurde ignoriert. Magath ging nach Mnchen.

    Junge Wilde, Teil 1: Aliaksandr Hleb und Kevin Kuranyi

    Das Ende der Jungen Wilden, die aber 2007 unter Armin Veh ihre Renaissance feiern sollten. Mit Ma-rio Gomez, Sami Khedira oder Ser-dar Tasci gelang die Meisterschaft, nach der es aber langsam abwrts gehen sollte. Der Meistertrainer selbstkritisch: Wir haben in der Personalpolitik Fehler gemacht. Wie so oft, zuvor, danach (Story unten) und zuletzt auch unter Ma-nager Bobic: Hoffnungsvolle Talen-te konnten nicht gehalten werden, weil die Mittel fehlten oder nicht bewilligt wurden. Man scheute das

    Risiko und verlor nun auch die 2. Generation der Jungen Wilden.

    Managementfehler, die sich bis heute auswirken. Unter dem Spar-kurs der vergangenen Jahre, der nachvollziehbar und auch richtig war, hat die Qualitt der Mannschaft gelitten, sagt Karl Allgwer. Eine kontraproduktive Vorgehensweise. Sukzessive ist die Qualitt gesun-ken, weil man nie vorausschauend gehandelt hat. Womit der Meister-spieler von 1984 die Abgnge von Leistungstrgern meint. Gomez Wechsel zum FC Bayern zeichne-

    te sich die ganze Saison ab, nach einem Nachfolger wurde erst am Ende der Spielzeit gesucht. Auf den allerletzten Drcker kam mit Pavel Pogrebnyak, ein berteuerter, fu-ballerisch limitierter Ersatz und mit Aliaksandr Hleb die formschwache und von Verletzungen geplagte Ko-pie eines frheren VfB-Stars. Na-trlich war Gomez nicht zu halten, aber von den gut 30 Millionen Euro htte man 20 reinvestieren mssen, um den Kader qualitativ zu stabili-sieren, so Allgwer. hnlich htte man auch bei Khedira (fr 14 Mil-lionen zu Real) handeln mssen. Stattdessen wurden Schulden mini-miert, zeitgleich aber auch die Qua-litt der Mannschaft. Ein Teufels-kreis, der Allgwer Sorgen bereitet. 2007 wre noch einiges mglich gewesen. Heute ist es zu spt, das gilt auch fr die Ausgliederung.

    An dieser und einer besseren Zukunft bastelt der heutige VfB-Prsident Bernd Wahler. Ob das gelingt, hngt nicht unwesentlich von der Ausgliederung ab. Man kann sportlichen Erfolg nicht pla-nen, sagt Andr Bhler, der aber wei, was wichtig sein wird, um auf offene Ohren zu stoen: Wenn der VfB vor der Mitgliederversammlung dreimal in Folge gewinnt, werden die Verantwortlichen viel mehr Zu-stimmung bekommen, als wenn er dreimal verliert. So einfach ist Fu-ball. G E O R G E M O I S S I D I S

  • Herr NaldoSein Wechsel nach Deutschland sollte 2005 erst verhindert werden.RONALDO APARECIDO RODRIGUES (32) ist dennoch gekommen und geblieben. Er spricht ber seine neue Heimat und ein groes Ziel.

    Zum verabredeten Termin erscheint er auf die Minute genau. Wie immer. Naldo achtet pe-nibel darauf, sich an vorgegebene Zeiten zu halten. In Brasilien, erzhlt er, sei das anders. Da kann zwlf Uhr auch schon mal ein Uhr sein. Pnktlichkeit, sagt der Verteidiger des VfL Wolfsburg, sei fr ihn typisch deutsch. Er mag das. Wie so vieles in diesem Land, das sich fr ihn so anders darstellte als erwar-tet. Alle hatten gesagt, die Deutschen seien zurckhaltend. Besttigen kann Naldo das nach neun Jahren in Bremen und Wolfsburg nicht. Freundlich, off en, hilfsbereit, so beschreibt er seine Umwelt. Rassismus etwa habe er noch nie erlebt. Auch deswegen hat er sich entschlossen, die deutsche Staatsbrgerschaft anzunehmen.

    Aus Senhor Ronaldo Aparecido Rodrigues wird Herr Naldo. Der etwas andere Brasilianer in Deutschland.

    Der Fuballer fhlte sich zuletzt an seine Schulzeit erinnert. Jeden Tag vor dem Schla-fengehen bff elte er mit Ehefrau Carla, die ebenfalls den Einbrgerungstest absolvier-

    te, den wichtigen Stoff , bestehend aus 310 Fragen rund um die Bundesrepublik. Geschich-te, DDR, Hitler das war gar nicht so einfach. Doch die Eltern machten es auch fr ihre Kin-der. Sohn Naldinho und Tochter Liz sind beide in Deutschland geboren, bekommen schnell Heimweh, wenn sie Urlaub in Brasilien machen. Beim WM-Halbfi nale drckten sie sogar der Nationalmannschaft gegen die Selecao die Dau-

    men. Deutschland, die neue Heimat. Die Familie hat fr sich beschlossen, zu bleiben. Auch nach der Karriere des Papas. Mindestens noch zehn Jahre, sagt Naldo, vielleicht sogar fr immer. Dabei wre sein Wechsel vom EC Juventude zum SV Werder im Jahr 2005 beinahe gar nicht zustande gekommen. Klaus Allofs, damals Bre-mens und heute Wolfsburgs Manager, erinnert sich an die kuriosen Vorkommnisse in Brasilien, als er Naldo zum ersten Mal beobachten wollte. Auf dem Spielberichtsbogen war noch Naldos Name in der Startelf vermerkt, auf dem Rasen habe ich jedoch vergeblich nach ihm gesucht. Juventudes Prsident hatte Wind bekommen von Allofs Anwesenheit und seinen Verteidiger, dem eine glanzvolle Karriere prophezeit wurde, kur-zerhand aus dem Team gestrichen. Allofs aber steckte nicht auf, lie den damals 22-Jhrigen an-schlieend noch von weniger bekannten Scouts unter die Lupe nehmen und machte schlielich Ngel mit Kpfen. Fr rund drei Millionen Euro wechselte der Brasilianer nach Deutschland. Der Anfang einer Erfolgsgeschichte, auf und neben dem Platz. Gelebte Integration, ein gutes Beispiel fr viele. Es gibt keine Skandale in seiner Vita, sagt Allofs, Naldo kam auch nie zu spt aus dem Urlaub. Typisch deutsch? Typisch Naldo!

    Den ersten Schnee hat er am Tag der Geburt seines Sohnes Naldinho gesehen. Der 14. Novem-ber 2005 war es. Ein besonderer Tag, in jeder Hin-sicht. Die Klte konnte dem Profi mit dem son-

    18 BUNDESLIGA

  • wichtig, so Naldo: Gesund bleiben. Dann schaf-fe ich das. Ich fhle mich so fi t wie nie. Sein Vertrag in Wolfsburg wurde krzlich bis 2016 ausgedehnt, enthlt eine Option zur erneuten Verlngerung. Naldo: Wenn wir dann interna-tional spielen, bleibe ich noch ein Jahr lnger.

    Dabei htten es schon jetzt viel mehr Bun-desligaspiele fr ihn sein knnen. Im April 2010 aber verletzte er sich schwer am rechten Knie. Knochendem ein Wort, das er notgedrun-gen aufnehmen musste in seinen deutschen Sprachschatz. Es passierte in einem Zweikampf, ausgerechnet mit Wolfsburgs damaligem brasi-lianischen Torjger Grafi te. Die Saison spielte er unter Schmerzmitteln noch zu Ende, danach aber war Naldo auer Gefecht gesetzt. 15 qu-lende Monate, erst im September 2011 feierte er sein Comeback. Hatten sich die deutschen rzte zunchst fr eine konservative Behandlungswei-se entschieden, drngte Naldo schlielich auf eine OP in Brasilien. Acht Monate habe er da-durch an Zeit verloren, sagt er, ans Karriereende habe er aber nicht gedacht. Weil ich immer ein positiver Mensch bin. Und ein Daueroptimist, gerade was die Selecao angeht. Viermal durfte er 2007 das gelbe Trikot tragen, die Hoff nung auf ein Comeback hat er bis heute nicht aufgegeben. Die ist immer da, solange ich Fuball spiele.

    Dieser unbndige Wille zeichnet Naldo auch auf dem Rasen aus. Vor ihm hat jeder Gegner Respekt, wei Wolfsburgs Trainer Dieter He-cking, der nicht auf den Abwehrboss verzichten mag, die Rotation in den englischen Wochen am 32-Jhrigen zuletzt vorbeilaufen lie. Das vorgeschdigte Knie meldete sich in Wolfsburg gar nicht mehr. Was viele verwunderte, die am Tag Naldos geplanter Prsentation erschienen waren, den Spieler jedoch nicht zu Gesicht be-kamen, weil es Probleme beim Medizincheck gegeben hatte. Zweifel an der Belastbarkeit des Knies fhrten schlielich dazu, dass der dama-lige VfL-Manager Felix Magath die Vertragslauf-zeit um ein Jahr verkrzte und die Ablse von 4,8 Millionen Euro htte reduzieren knnen, falls neuerliche Probleme aufgetreten wren. Ich merke da nichts mehr, alles ist gut, freut sich Naldo, der in seinen fast schon zweieinhalb Jahren in Wolfsburg nur einmal verletzt ausfi el wegen eines Muskelfaserrisses. Das freut auch Klaus Allofs, der den Verteidiger 2012 noch als Werder-Manager an den VfL verkauft hatte. Ich bin froh, dass er wieder richtig fi t ist. Damals hatte auch er gezweifelt, wollte und konnte den Wunsch Naldos nach mehr Geld nicht erfllen und lie ihn schweren Herzens ziehen.

    Naldos Weg fhrte nach Wolfsburg. Der von anderen Brasilianern in Bremen direkt zurck

    in die Heimat. Carlos Alberto etwa. Oder Wesley. Was hat Naldo anders gemacht? Sie versuchten, hier wie ein Brasilianer zu leben. Das funktioniert nicht, erklrt Naldo. Wenn du in Deutschland bist, musst du auch die Kul-tur, das Land leben. Ich habe versucht zu hel-fen, habe es aber leider nicht geschaff t.

    T H O M A S H I E T E

    nigen Gemt nicht viel anhaben. Naldos Vorteil: Er stammt aus dem sdbrasilianischen Londrina, wo es im Winter schon mal khler werden kann. Im Norden Deutschlands wird er schlielich zu einem der besten Verteidiger der Bundesliga. Resolut, kopfballstark und fuballerisch fein in der Defensive, gekonnt brachial mit seinen sat-ten Schssen und Kopfbllen in der Off ensive. Sieben Jahre Werder, seit 2012 nun in Wolfsburg. Nur vier Brasilianer haben in der Bundesliga mehr Spiele gemacht als er (siehe Info). Das soll sich ndern. Ich will die Nummer eins werden, sagt Naldo, als der kicker ihm das Ranking mit Z Roberto an der Spitze zeigt. Um das zu er-reichen, muss er noch mindestens zweieinhalb Jahre im deutschen Oberhaus spielen. Und, ganz

    Die Top-Brasilianer in der Bundesliga: Naldo die Nr. 5BL-Spiele Name Tore Verein(e) Zeitraum336 Z Roberto 38 Leverkusen, Bayern, HSV 1998 2011322 Dede 12 Dortmund 1998 2011297 Marcelo Bordon 25 Stuttgart, Schalke 1999 2010260 Giovane Elber 133 Stuttgart, Bayern, Gladbach 1994 2006247 Naldo 34 Bremen, Wolfsburg seit 2005236 Lucio 22 Leverkusen, Bayern 2000 2009224 Rafi nha 9 Schalke, Bayern seit 2005219 Ailton 106 Bremen, Schalke, HSV, Duisburg 1998 2008205 Marcelinho 77 Hertha, Wolfsburg 2001 2008198 Paulo Sergio 68 Leverkusen, Bayern 1993 2002

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    Ab 2005: Naldo im Trikot von Werder Bremen

    Seit 2012: Naldo im Dress des VfL Wolfsburg

    kicker, 3. November 2014 19

  • Im Teufelskreis

    Klopp wie ein Stich ins Herz. Jedes Mal, wenn er glaubt, dass sein Ka-der bereit zur Kurskorrektur ist, er-eilt ihn die nchste Hiobsbotschaft. Und wieder stehen seine Spieler mit leeren Hnden da. Wir ms-

    sen diesen Kreislauf durchbrechen, sagt Watzke, dafr hat er keine Ge-lassenheit, aber Ruhe und Beson-nenheit ausgerufen. Sich blichen Gepflogenheiten zu verweigern und trotz miserabler Ligabilanz der Arbeit des Trainers und dessen Eignung als Krisenmanager wei-ter uneingeschrnkt zu vertrauen, ist Teil dieser Strategie. Prsident Dr. Reinhard Rauball will Fragen zu Klopp in bester Karl-Valentin-Manier nicht einmal ignorieren.

    Dortmunds Trainer empfindet die Situation als brutal hart und verrckt. Dass Bayern-Kollege Pep Guardiola den BVB gnnerhaft als beste Mannschaft der Welt bei Konteraktionen preist, wird seine Sorgenfalten kaum merklich glt-

    Mindestens ein Satz aus der Amtszeit des frheren BVB-Managers Michael Meier besitzt auch mehr als neun Jahre nach dessen Dienstende Gltigkeit. Die Tabelle, pflegte Meier zu sa-gen, die Tabelle lgt nicht. Auf die rabenschwarze Gegenwart bertra-gen heit das: Borussia Dortmund ist nicht zufllig in die Alarmzone der Liga abgerutscht. Unsere Plat-zierung, besttigt Hans-Joachim Watzke dem kicker, ist die logische Konsequenz, wenn du fnfmal hin-

    tereinander verlierst. Folgerichtig macht der BVB-Geschftsfhrer weder Zufall noch bse Mchte fr die schlimme Pleitenserie sei-nes Klubs verantwortlich, sondern eigene Versumnisse, die in ihrer unheilvollen Ballung eine fatale Dy-namik entwickelt haben.

    Dortmund befindet sich in ei-nem Teufelskreis. Die Mannschaft verliert weiter, obwohl sie sich schon gegen Hannover (0:1) auf dem Weg der Besserung whnte und auch den Liga-Giganten aus Mnchen so sehr bedrngte, dass sich Fernsehzuschauer in 208 Ln-dern rund um den Globus mit Fu-ball made in Germany prchtig amsierten. Es sind nur die Trost-plaketten, die den BVB-Profis der-zeit umgehngt werden wenn sie knnten, wrden sie ein paar von den auf hherer Ebene verbuchten Punkten vom Champions-League- auf ihr schwindschtiges Bundes-liga-Konto umleiten.

    Mats Hummels ist eine jener Sulen, auf denen die Hoffnungen auf eine Trendwende ruhen. Dass ausgerechnet er jetzt wegen einer Bnderdehnung im Fu erneut drei Wochen zum Nichtstun verurteilt ist (siehe Seite 52), trifft auch Jrgen

    ten. Den eigenen Spielern fubal-lerische Lsungen aufzuzeigen, um den bisher entstandenen Schaden zu reparieren, drfte schwer genug werden. Erfolgsverwhnte Fubal-ler mental aber auf die Erfordernis-se des sportlichen Existenzkampfes vorzubereiten, knnte Klopps gan-zes Geschick erfordern.

    Jetzt noch ber die Champions League nachzudenken sei hirn-rissig, erklrte Watzke am Sonntag im Doppelpass. Im Moment, da hat er sicher recht, plagen seine kri-sengeschttelte Borussia andere Sorgen. T H O M A S H E N N E C K E

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    Wo landet Dortmund?Champions League 29,6 %

    Europa League 39,2 %

    Mittelfeld 21,0 %

    Abstieg 10,2 %

    WIR WOLLTENS WISSEN?

    6 341 Teilnehmer www.kicker.de

    Achtung, BVB!

    Sieben Niederlagen, nur sieben Punk-te, das sagt die Bundesliga-Historie: Von den 45 Mannschaften, die nach zehn Spielen schon mindestens sie-benmal verloren hatten, stiegen 26 ab. Hannover 96 (1970/71) und Hansa Rostock (2003/04) waren nach einem solchen Fehlstart am Saisonende am besten platziert jeweils auf Rang 9.Von den 84 Mannschaften, die nach zehn Spielen maximal sieben Punkte hatten (umgerechnet auf die Drei-Punkte-Wertung), stiegen 35 am Sai-sonende ab, 49 dagegen hielten die Klasse. Am besten platziert war dabei der 1. FC Nrnberg 2005/06 (8.)

    Die Bayern gergert. Aber wieder verloren. Und jetzt fllt zu allem berfluss MATS HUMMELS (25) aus. Schwere Zeiten fr Dortmund.

    Der nchste Tiefschlag fr Trainer

    Jrgen Klopp: Hoffnungstrger Mats Hummels fehlt.

    ber die Champions League nachzudenken ist hirnrissig. H A N S -JOACH I M WAT Z K E , BVB-Boss

    3. November 2014 % -TOP-THEMA 21

  • 22 BUNDESLIGA

    Der VFL WOLFSBURG in der Spitzengruppe. Nur vier Punkte hinter Bayern geht da noch mehr?

    Der VfL besitzt ein starkes Team mit einem derzeit berragenden Einzelspieler: Kevin De Bruyne. LUFT!Es war eine Vorstellung wie ge-malt, dieses 4:0 in Stuttgart. Ein Kunstwerk aus aggressivem Pressing, flssigen Kombinationen und eiskalten Torabschlssen. Und einer im Dress des VfL Wolfsburg stach sogar noch heraus an diesem niederschsischen Festtag am Ne-ckar: Kevin De Bruyne, der Spie-ler des Spiels mit seinem Saison-Premierentor und seinen Assists Nummer sechs und sieben.

    Vor allem der Belgier war es, der mit seiner bekannten Mischung aus sportlicher Finesse und verba-ler Zurckhaltung aufwartete. Im Moment luft es gut fr uns, so der 23-Jhrige, der im vlligen Kontrast zu seiner Brillanz im Spiel abseits des Platzes immer noch wie ein bra-ver Schuljunge daherkommt. Alle spielen gut, wir erzielen viele Tore und stehen defensiv recht gut.

    Nchterne Ansage aus Wolfs-burg: Luft!

    Whrend seine Elf momentan den Anschein vermittelt, dass es nach oben kein Limit gibt, bleibt De Bruyne bescheiden. Wir kon-zentrieren uns von Spiel zu Spiel und wollen gewinnen, wir sollten weiterhin arbeiten und gelassen bleiben. ber das, was am Ende herauskommen knnte, macht sich der Mann mit der 14 keine konkre-ten Gedanken.

    Ein weiterhin klarer Kurs Richtung Champions League wre der beste Nachweis fr eine nach-haltige Arbeit der verant-wortlichen Macher, Ge-schftsfhrer Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking. Beste sport-liche Perspektiven sind zudem von immensem Vorteil fr Allofs, etwa die laufenden Vertragsgesprche mit Linksverteidiger-Juwel Ricardo Rodriguez zum positiven Abschluss zu bringen. Der Schweizer wre ein weiterer Eckpfeiler in einem knftigen VfL-Team, das von indi-vidueller Klasse profitieren, aber auch andere Vorzge besitzen soll. Konturen dieses Wunschteams werden immer deutlicher erkenn-bar. Allofs: Die Einzelspieler sind eine Sache, aber wir haben jetzt Der VfL jubelt: Luiz Gustavo, Robin Knoche und der berragende Kevin De Bruyne feiern mit ihren Kollegen.

  • Die Gesamtbersicht nden Sie unter www.polarweiss.com

    BUNDESLIGA Der Stand nach dem 10. Spieltag7 weie Westen: Manuel Neuer (Bayern Mnchen)5 weie Westen: Timo Horn (1. FC Kln), Yann Sommer (Mn- chengladbach), Ron-Robert Zieler (Hannover 96)

    kicker, 3. November 2014 23

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    Herr Junuzovic, Franco di Santo sorgte mit einem Doppelschlag fr Werders ersten Saisonsieg. Wie beurteilen Sie seine Leistung?Franco macht aus einem Mini-mum das Maximum. Er erzielt Tore aus wenigen Situationen. Ich glaube, er hat die Qualitt und die Voraussetzung, einer der besten Strmer der Bundesliga zu sein. Und: Er kann noch besser wer-den. Einen wie ihn brauchen wir, er ist ungemein wichtig fr uns.Vor einer Woche lag Werder am Boden. Was hat Viktor Skripnik verndert?Wir haben in einer Woche mit

    zwei Spielen nicht viel machen knnen. Das ganze Trainerteam hat uns gepusht, versucht, uns Selbstvertrauen einzuimpfen. Und uns vermittelt, wir knnen es. Doch wir mssen realistisch bleiben. Das heit konkret?Dass wir glcklich gewonnen ha-ben. Mainz war die erste halbe Stunde gefhlt eine bis zwei Klas-sen besser. Nach dem 0:1-Rck-stand aber haben wir genau die Reaktion gezeigt, die alle von uns sehen wollten. Dieses Glck, das wir am Samstag hatten, fehlte uns in den ersten Spielen einige Male.ber ein 0:2 htte sich Werder nicht beschweren drfen?Die Mainzer gingen ein irres Tem-po, das sie aber nicht 90 Minuten durchhalten knnen. Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die so als Gemeinschaft agiert. Aber sie haben viel liegen gelas-sen und htten das 2:0 gebraucht. So waren wir immer drin im Spiel. Als Mainz nachlie, sind wir ge-kommen. Und wir haben gezeigt,

    dass wir die Kraft haben, fr die Wende zu sorgen. Ausschlagge-bend war, dass wir als Mannschaft agiert haben.Der Bann, nicht gewinnen zu knnen, ist gebrochen. Was muss jetzt folgen?Mal wieder drei Punkte zu ha-ben ist wirklich ein geiles Gefhl. Ich hoff e, der Sieg gibt uns einen Schub fr das nchste Spiel gegen Stuttgart. Wir mssen ein gutes Heimspiel absolvieren. Wie wesentlich war Skripniks Entschei-dung, das System zu ndern?Wir haben auf Raute umgestellt, was aber nichts Neues fr uns ist.

    Dieses System haben wir die ge-samte Vorbereitung trainiert; wir kennen die Ablufe.Was war noch entscheidend?Der neue Trainer bringt das Wer-der-Blut rein. Und wir versuchen auf dem Platz, alle gemeinsam, durch totalen Einsatz und gegen-seitiges Antreiben die Vorgaben umzusetzen. So mssen wir es machen in schwierigen Situatio-nen. Man hat gesehen, dass die Mannschaft lebt. Wie wichtig war der glckliche Aus-gleich, an dem Sie mit dem Zuspiel auf Fin Bartels beteiligt waren?Es war kurz eine Schnittstelle off en. Ich htte auch schieen knnen. Mein Pass zu Fin war die bessere Entscheidung. Der Aus-gleich und das schnelle 2:1 nach der Pause haben uns das Selbst-bewusstsein zurckgegeben.Zwei Siege in einer Woche tun der Seele richtig gut. In Mainz gewinnen nicht viele Teams. Doch es ist noch ein lan-ger Weg, bis alles wieder gut wird. I N T E R VI E W : U L I G E R K E

    SagenSie mal . . .Zlatko Junuzovic27, WERDER BREMEN

    Man hat gesehen, dassdie Mannschaft lebt

    1Lucien Favre blies kurz die Ba-cken auf, klatschte Co-Trainer und Ersatzspieler auf der Bank ab, ballte dann kurz die Faust. Es war tatschlich vollbracht. Favre und die Fohlen des Jahrgangs 2014/15 haben Vereinsgeschichte geschrie-ben. Auch nach dem 17. Pfl ichtspiel steht die Borussia ohne Niederla-ge da. Das gelang in der langen Vereinshistorie nur einmal; in der Saison 1970/71, als Trainerlegen-de Hennes Weisweiler mit seinem Team erst im 18. Spiel bezwungen wurde. Am Ende der Spielzeit stan-den die Fohlen ganz oben und feierten ihre zweite Deutsche Meisterschaft. Und diesmal?

    Niemand im Borussen-Lager glaubt ernsthaft daran, dem Fa-voriten FC Bayern in die (Meister-)Suppe spucken zu knnen. Als nettes Spiel bezeichnet der gegen Hoff enheim berragende Patrick Herrmann die Tatsache, dass der Bayern-Jger gesucht wird. Mal sind wir es, dann wieder andere, lachte der Doppeltorschtze. Ist wenigstens die Champions League drin? Daran drfen wir nicht den-

    ken, fordert er. Es hat uns letzte Saison nicht gutgetan, zu weit nach vorne zu schauen. Da hatten die Borussen auf Platz drei berwintert, von der Knigsklasse getrumt

    am Ende wurde man Sechster. Gleichwohl wchst der Ehr-

    geiz, es diesmal besser zu ma-chen. Sportdirektor Max Eberl

    unterstrich erneut: Wenn einer der Groen schwchelt, wollen wir da sein. Nach zehn Spieltagen hat noch keiner die Champions League erreicht, aber wir stehen berechtigt da oben. Auch Lucien Favres Er-folgshunger ist lngst nicht gestillt. Der Rekord ist schn fr mich und den Verein, sagte Favre und kndigte an: Wir wollen die Serie ausbauen. JA N LU S T I G

    GLADBACH: Weiter unbesiegt die Serie hlt

    Favre jetzt wie Weisweiler

    eine Gruppe zusammen, bei der wir viel wechseln knnen, reagie-ren knnen. Alle stets aufs Neue zu motivieren, wird zu einer von Heckings Kernaufgaben. Auf der Bank gibt es nicht nur glckliche Gesichter, wei der Trainer. Ihnen immer wieder zu vermitteln, dass sie im Verlauf der Saison wichtig sein werden, ist normal. Dass sie dann leichte Enttuschung in Leis-tung umsetzen, das ist das Problem. Im Moment klappt es sehr gut.

    Kevin De Bruyne wiederum, dessen Vertrag bei den Wlfen bis 2019 luft, besitzt unterdessen ganz sicher eine Menge Motivation, sich diesen Knigsklassen-Status in Wolfsburg, mit diesem VfL selbst zu erarbeiten. Es wre, wenn er gesund bleibt und die jetzige Form ann-

    hernd hlt, schlielich auch und vor allem sein Werk.

    Und wie gro wird die Motiva-tion fr einen wie De Bruyne sein, wenn dieser, selbst auf dem Weg zur Weltklasse, einmal beim VfL fr einen Strmer von Weltklassefor-mat aufl egen darf? Dass ein solcher nach den Wirrungen der diesjhri-gen Transferperiode und dem wo-mglich scheiternden Versuch mit Nicklas Bendtner vielleicht schon im Winter, sptestens im nchsten Sommer dazustt, gilt als sicher. So homogen sich der Kader in den brigen Mannschaftsteilen derzeit prsentiert, so sehr scheint ein Top-Angreifer mit Torgarantie das noch fehlende Puzzleteilchen in Allofs und Heckings entstehendem Kunst-werk zu sein. M I C H A E L R I C H T E R

    20 Punkte nach zehn Spielen: Besser als im Meisterjahr

    Der VfL Wolfsburg hat nach zehn Spieltagen nur vier Punkte Rckstand auf den FC Bayern. Das ist der geringste Wert seit vier Jahren.

    Platz Wolfsburg Punkte- Platz Bayern Mnchen Saison 10. Sp. (Saisonende) Pkt. Rckstand 10. Sp. (Saisonende) Pkt.

    2014/15 2. 20 4 1. 242013/14 6. (5.) 15 11 1. (1.) 262012/13 16. (11.) 8 19 1. (1.) 272011/12 11. (8.) 13 9 1. (2.) 222010/11 12. (15.) 13 2 7. (3.) 152009/10 7. (8.) 17 1 5. (1.) 182008/09 8. (1.) 16 2 4. (2.) 18

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    Torhungrig: Patrick Herrmann

  • 10. SPIELTAG31. 10. 2. 11. 2014

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    SPERREN

    FC Schalke 04 FC Augsburg 1:0 (1:0)FSV Mainz 05 Werder Bremen 1:2 (1:1)Hannover 96 Eintr. Frankfurt 1:0 (0:0)VfB Stuttgart VfL Wolfsburg 0:4 (0:2)Hamburger SV B. Leverkusen 1:0 (1:0)FC Bayern Bor. Dortmund 2:1 (0:1)Mnchengladbach Hoffenheim 3:1 (2:1)1. FC Kln SC Freiburg 0:1 (0:0)SC Paderborn 07 Hertha BSC 3:1 (1:1)

    11. SPIELTAGFreitag, 7. November (20.30 Uhr)Hertha BSC Hannover 96 (0:3, 1:1)Samstag, 8. November (15.30 Uhr)B. Leverkusen FSV Mainz 05 (0:1, 4:1)FC Augsburg SC Paderborn ( - , - )TSG Hoffenheim 1. FC Kln ( - , - )Eintracht Frankfurt FC Bayern (0:1, 0:5)SC Freiburg FC Schalke 04 (0:2, 0:2)Samstag, 8. November (18.30 Uhr)Werder Bremen VfB Stuttgart (1:1, 1:1)Sonntag, 9. November (15.30 Uhr)VfL Wolfsburg Hamburger SV (1:1, 3:1)Sonntag, 9. November (17.30 Uhr)Dortmund Mnchengladbach (1:2, 0:2)

    BUNDESLIGA zu Hause auswrtsSp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.1. (1) Bayern Mnchen (M, P) 10 7 3 0 23:3 + 20 24 6 6 0 0 20:2 18 4 1 3 0 3:1 62. (3) VfL Wolfsburg 10 6 2 2 20:9 + 11 20 5 4 1 0 12:4 13 5 2 1 2 8:5 73. (2) Bor. Mnchengladbach 10 5 5 0 15:5 + 10 20 6 3 3 0 10:4 12 4 2 2 0 5:1 84. (4) TSG Hoffenheim 10 4 5 1 14:10 + 4 17 5 3 2 0 9:5 11 5 1 3 1 5:5 65. (5) Bayer 04 Leverkusen 10 4 4 2 17:15 + 2 16 5 3 2 0 11:7 11 5 1 2 2 6:8 56. (7) Hannover 96 10 5 1 4 7:11 - 4 16 5 4 0 1 6:4 12 5 1 1 3 1:7 47. (8) SC Paderborn 07 (N) 10 4 3 3 16:13 + 3 15 6 3 2 1 11:6 11 4 1 1 2 5:7 48. (12) FC Schalke 04 10 4 2 4 14:13 + 1 14 5 3 2 0 8:4 11 5 1 0 4 6:9 39. (6) 1. FSV Mainz 05 10 3 5 2 13:12 + 1 14 5 2 2 1 5:3 8 5 1 3 1 8:9 6

    10. (9) FC Augsburg 10 4 0 6 11:12 - 1 12 4 3 0 1 9:5 9 6 1 0 5 2:7 311. (10) 1. FC Kln (N) 10 3 3 4 7:8 - 1 12 5 1 2 2 2:4 5 5 2 1 2 5:4 712. (11) Eintracht Frankfurt 10 3 3 4 17:19 - 2 12 5 2 1 2 10:10 7 5 1 2 2 7:9 513. (13) Hertha BSC 10 3 2 5 15:19 - 4 11 5 3 1 1 10:7 10 5 0 1 4 5:12 114. (16) Hamburger SV 10 2 3 5 4:12 - 8 9 5 1 2 2 3:6 5 5 1 1 3 1:6 415. (14) VfB Stuttgart 10 2 3 5 14:23 - 9 9 5 1 1 3 4:11 4 5 1 2 2 10:12 516. (17) SC Freiburg 10 1 5 4 9:14 - 5 8 4 0 3 1 3:4 3 6 1 2 3 6:10 517. (15) Borussia Dortmund 10 2 1 7 11:17 - 6 7 5 1 1 3 5:7 4 5 1 0 4 6:10 318. (18) Werder Bremen 10 1 4 5 12:24 - 12 7 4 0 2 2 2:6 2 6 1 2 3 10:18 5

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    FC Augsburg K 1:0 4:2 2:3 8.2. 2:0 29.11. 16.5. 1.2. 2.5. 21.2. 14.3. 20.12. 13.12. 8.11. 4.4. 18.4. 7.3.Hertha BSC 28.2. I 2:2 13.12. 16.5. 15.2. 3:0 7.11. 21.12. 18.4. 4.2. 1:3 2.5. 29.11. 4.4. 14.3. 3:2 1:0Werder Bremen 14.2. 1.2. C 20.12. 2.5. 1:1 18.4. 13.12. 1:1 0:1 8.2. 4.4. 16.5. 14.3. 29.11. 0:3 8.11. 28.2.Borussia Dortmund 4.2. 9.5. 23.5. K 25.4. 3:1 0:1 0:1 5.12. 14.3. 0:2 13.2. 9.11. 4.4. 18.4. 28.2. 2:2 17.12.Eintracht Frankfurt 0:1 17.12. 7.12. 30.11. E 1:0 28.2. 4.4. 9.5. 3:2 23.5. 2:2 18.4. 8.11. 14.3. 14.2. 4:5 3.2.SC Freiburg 21.3. 2:2 7.3. 7.2. 31.1. R 13.12. 21.12. 21.2. 4.4. 0:0 18.4. 0:0 16.5. 2.5. 8.11. 28.11. 1:2Hamburger SV 25.4. 21.3. 23.11. 7.3. 1:2 9.5. S 7.2. 1:1 31.1. 1:0 7.12. 21.2. 0:0 0:3 23.5. 16.12. 11.4.Hannover 96 16.12. 11.4. 9.5. 21.3. 1:0 23.5. 2:0 P 25.4. 1:0 22.11. 3.2. 0:3 7.3. 15.2. 2:1 28.2. 6.12.TSG Hoffenheim 2:0 23.5. 4.2. 2.5. 12.12. 3:3 14.3. 29.11. O 8.11. 17.12. 28.2. 4.4. 18.4. 1:0 2:1 14.2. 1:11. FC Kln 6.12. 22.11. 21.3. 2:1 7.3. 0:1 0:0 21.2. 11.4. R 25.4. 16.12. 0:0 0:2 7.2. 9.5. 4.2. 23.5.Bayer 04 Leverkusen 1:0 4:2 3:3 31.1. 20.12. 28.2. 4.4. 18.4. 16.5. 29.11. T 8.11. 14.12. 2.5. 2:2 1:0 14.3. 14.2.1. FSV Mainz 05 2:1 7.2. 1:2 2:0 21.2. 22.11. 2.5. 0:0 0:0 16.5. 11.4. M 7.3. 19.12. 31.1. 25.4. 13.12. 21.3.Bor. Mnchengladbach 23.5. 6.12. 17.12. 11.4. 22.11. 3.2. 1:0 14.3. 3:1 14.2. 9.5. 1:1 A 0:0 28.2. 4:1 1:1 25.4.Bayern Mnchen 9.5. 25.4. 6:0 2:1 11.4. 16.12. 14.2. 4:0 22.11. 28.2. 6.12. 23.5. 21.3. G 4:0 3.2. 2:0 2:1SC Paderborn 07 11.4. 3:1 25.4. 22.11. 3:1 6.12. 4.2. 2:0 21.3. 0:0 7.3. 2:2 1:2 21.2. A 17.12. 23.5. 9.5.FC Schalke 04 1:0 2:0 21.2. 2:1 2:2 11.4. 20.12. 31.1. 7.3. 13.12. 21.3. 29.11. 6.2. 1:1 16.5. Z 2.5. 22.11.VfB Stuttgart 23.11. 7.3. 11.4. 21.2. 21.3. 25.4. 16.5. 1:0 0:2 0:2 3:3 9.5. 31.1. 7.2. 20.12. 6.12. I 0:4VfL Wolfsburg 1:0 21.2. 2:1 16.5. 2:2 14.3. 9.11. 2.5. 7.2. 20.12. 4:1 3:0 30.11. 30.1. 14.12. 18.4. 4.4. NAus der waagrechten Reihe knnen Sie die Heimresultate und Heimtermine, aus der senkrechten die Auswrtsresultate und Auswrtstermine ablesen.

    Rote KartenniemandGesamtzahl 2014/15 7Vergleich 10. Spieltag 2013/14 12Gesamt Saison 2013/14 29

    Weiterhin gesperrte Spieler:Jedvaj (Bayer Leverkusen) noch 1 Spiel

    Gelb-Rote KartenFr das nchste Spiel gesperrt:niemandGesamtzahl 2014/15 7Vergleich 10. Spieltag 2013/14 9Gesamt Saison 2013/14 29

    Gelbe KartenFr das nchste Spiel gesperrt5 Kohr (FC Augsburg)

    Pl. Schiedsrichter Notenschnitt/Spiele 1. Peter Sippel ......................... 2,13/4 2. Peter Gagelmann .................. 2,90/5 Tobias Stieler ........................ 2,90/5 4. Dr. Felix Brych ...................... 3,00/5 Knut Kircher ......................... 3,00/5

    TOP-SCHIEDSRICHTERmindestens 33 % der mglichen Spiele

    AN

    ZEIG

    E

    24 BUNDESLIGA

    % -ELF DES TAGES

    Lewandowski (2) di Santo (1) Bayern Mnchen Werder Bremen

    Herrmann (2) De Bruyne (3) Perisic (1) Bor. Mnchengladbach VfL Wolfsburg VfL Wolfsburg

    Bender (1) Borussia Dortmund

    Brckner (1) Westermann (1) Boateng (1) Uchida (2) SC Paderborn 07 Hamburger SV Bayern Mnchen FC Schalke 04 Benaglio (1) VfL Wolfsburg

    In Klammern Anzahl der Berufungen in die Elf des Tages

  • kicker, 3. November 2014 25

    TorschtzenlisteTore am 10. Spieltag 22 (Schnitt 2,44) Gesamt 2014/15: 239 (Schnitt 2,66)

    Vergleich 2013/14: 967 (Schnitt 3,16)

    Tore Spieler Verein rechts links Kopf davon Elfer6 (2) di Santo Werder Bremen 3 1 2 16 (-) Meier Eintracht Frankfurt 4 - 2 -6 (1) Okazaki 1. FSV Mainz 05 5 1 - -6 (-) Gtze Bayern Mnchen 6 - - -5 (-) Kruse Bor. Mnchengladbach 1 3 1 -5 (1) Lewandowski Bayern Mnchen 4 1 - -4 (1) Kalou Hertha BSC 2 - 2 14 (-) Elyounoussi TSG Hoffenheim 2 2 - -4 (1) Modeste TSG Hoffenheim 3 - 1 -4 (-) Bellarabi Bayer 04 Leverkusen 3 1 - -4 (-) Son Bayer 04 Leverkusen 2 2 - -4 (1) Robben Bayern Mnchen - 4 - 14 (1) Kachunga SC Paderborn 07 3 - 1 -4 (1) Huntelaar FC Schalke 04 2 1 1 -

    In Klammern Zahl der am letzten Spieltag erzielten Tore. Top-FeldspielerNach dem 10. Spieltag Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Robben (Bayern Mnchen) ......2,00 2. Boateng (Bayern Mnchen) .....2,50 3. Kruse (Mnchengladbach) ......2,56 4. Xabi Alonso (FC Bayern) ..........2,67 5. Koc (SC Paderborn 07) ...........2,69 6. Stranzl (Mnchengladbach) .....2,70 7. Bellarabi (Bayer Leverkusen)....2,75 Herrmann (Mnchengladbach) ..2,75 Stoppelkamp (SC Paderborn) ..2,75 10. A. Dominguez (Gladbach) ........2,79 11. Wimmer (1. FC Kln) ...............2,80 Lahm (Bayern Mnchen) .........2,80 De Bruyne (VfL Wolfsburg) .......2,80 14. Mller (Bayern Mnchen) ........2,83

    Top-TorhterBercksichtigt sind nur Spieler, die in mind. 50 % der Spiele benotet wurden. Bei auergewhnlichen Leistungen wer-den auch Spieler benotet, die weniger als 30 Minuten eingesetzt wurden.

    Nach dem 10. Spieltag Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Brki (SC Freiburg) ..................2,50 2. Fhrmann (FC Schalke 04) ......2,55 3. Baumann (TSG Hoffenheim) ....2,60 Sommer (Mnchengladbach) ..2,60 5. Karius (1. FSV Mainz 05) .........2,75 6. Wiedwald (Eintr. Frankfurt).......2,80 Horn (1. FC Kln) ....................2,80 8. Neuer (Bayern Mnchen) .........2,85

    Scorer-ListeJeder Torschtze erhlt fr einen Treffer ei-nen Punkt. Dem Spieler, der die Vorarbeit geleistet hat, wird ebenfalls ein Punkt gut-geschrieben. Bei Foulelfmetern erhlt der gefoulte Spieler einen Scorer-Punkt.

    Punkte/Name/Verein (Tore + Vorarbeit) 8 Bellarabi (Bayer 04 Leverkusen) (4+4) 8 Mller (Bayern Mnchen) (3+5) 8 De Bruyne (VfL Wolfsburg) (1+7) 7 di Santo (Werder Bremen) (6+1) 7 Okazaki (1. FSV Mainz 05) (6+1)

    7 Kruse (Bor. Mnchengladbach) (5+2) 7 Gtze (Bayern Mnchen) (6+1) 7 Lewandowski (Bayern Mnchen) (5+2) 7 Huntelaar (FC Schalke 04) (4+3) 6 Meier (Eintracht Frankfurt) (6+0) 6 Seferovic (Eintracht Frankfurt) (3+3) 6 Robben (Bayern Mnchen) (4+2) 5 Son (Bayer 04 Leverkusen) (4+1) 5 Hahn (Bor. Mnchengladbach) (3+2) 5 Kachunga (SC Paderborn 07) (4+1) 5 Choupo-Moting (Schalke 04) (3+2) 5 Gentner (VfB Stuttgart) (2+3)

    Zuschauer am 10.

    SpieltagAusla-stung

    bisher erreicht

    letzte Sai-son

    Dortmund - - 80 340 79 856Mnchen 71 000 100 % 71 000 71 131Schalke 60 954 98 % 61 570 61 269Hamburg 52 990 93 % 52 238 51 767Gladbach 52 409 97 % 50 865 51 952Kln 49 500 99 % 49 900 46 138*Berlin - - 48 534 49 139Frankfurt - - 47 000 47 064Stuttgart 50 050 83 % 46 090 49 452Hannover 42 200 86 % 45 720 44 215Bremen - - 40 292 39 210Mainz 31 017 91 % 29 816 29 457Augsburg - - 29 140 27 311Leverkusen - - 28 306 28 212Wolfsburg - - 27 286 26 534Hoffenheim - - 25 638 24 435Freiburg - - 23 650 23 373Paderborn 14 630 98 % 14 908 10 666*

    Gesamt 424 750 94 % 772 293 766 962

    Schnitt 47 194 43 391 42 609

    *) = Zuschauerschnitt in der 2. Bundesliga

    TorchancenDie Zahl der erzielten Tore geteilt durch die Anzahl der Torchancen ergibt die Chancenverwertung.

    Chancenverwertung/Torchancen 1. Paderborn 34,8 % 46 2. Frankfurt 33,3 % 51 3. Berlin 33,3 % 45 4. Schalke 31,1 % 45 5. Mainz 30,2 % 43 6. Wolfsburg 29,0 % 69 7. Stuttgart 26,9 % 52 8. Bremen 26,1 % 46 9. Gladbach 25,9 % 58 10. Leverkusen 25,8 % 66 11. Mnchen 25,0 % 92 12. Hoffenheim 21,2 % 66 13. Freiburg 20,0 % 45 14. Kln 20,0 % 35 15. Augsburg 19,3 % 57 16. Hannover 17,9 % 39 17. Dortmund 17,2 % 64 18. Hamburg 10,0 % 40

    Foto

    : firo

    Was hat er eigentlich nicht? Okay, die Lust Deutsch zu sprechen. Aber sonst: Kevin De Bruyne besitzt alle Eigenschaften, die einen Ausnahmespieler auszeichnen. Er gehrt zu der Kategorie Fuballer, die den Unterschied aus-machen zwischen einer sehr guten und einer auergewhnlich guten Mannschaft. Beim 4:0 in Stuttgart unterstrich der 23-jhrige Belgier seine besonderen Qualitten. Ob als Ballru-ber in der Defensive oder als Ideengeber in der Offensive, ob als Vorbereiter oder Torschtze De Bruyne macht aus Wolfsburg eine Spitzen-mannschaft. Gegen die Schwaben lief jeder Angriff ber den Mittelfeldmann, der zwei Treffer vorbereitete und dazu noch einen selbst erzielte. Die Stuttgarter bekamen De Bruy-ne nie in den Griff und damit auch nicht die Partie. G E O R G E M O I S S I D I S

    Spieler des Tages

    KevinDe Bruyne

    VfL Wolfsburg

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    Schuh-Werk Marco Reus und Jerome Boateng gnnten sich beim intensiven Duell Bayern gegen BVB eine gemeinsame Pause.

  • 3:1

    3:1

    0:1

    26 10. SPIELTAG: ANALYSIERT VON DER -DATENREDAKTION

    Hoff enheim kassierte in diesem Spiel mehr Gegentore (3) als in den vier vorherigen Auswrtsspielen

    dieser Saison zusammen (2).

    Zum Saisonstart ist Anthony Modeste wieder in

    guter Form, erzielte sein viertes Saisontor im siebten Spiel. Schon im Vorjahr startete Modeste top

    (sechs Tore nach sieben Liga-spielen). Damals folgten fr ihn

    aber zehn Spiele in Folge, in denen er zwar zum Einsatz kam,

    aber nicht mehr traf.

    Dritter Bundesliga-Doppel-pack von Patrick Herrmann.

    Zusammen mit seiner Torvorlage zum 1:0 kommt er in 138 Bundesligaspielen

    jetzt auf exakt 50 Scorer-punkte (24 Tore und

    26 Vorlagen).

    Marvin Bakalorz erzielte sein erstes Bundesligator im neunten Spiel (6 fr Paderborn, 3 fr Frank-

    furt). Sein Vater Dirk Bakalorz traf 1986 erst im zwlften Bundesligaspiel das erste Mal (fr Mn-

    chengladbach).

    Peter Stger machte es komplett: Erstmals in

    der Liga-Geschichte gab es einen Spieltag mit

    acht auslndischen Trainern (Luhukay, Guardiola,

    Skripnik, Favre, Hjulmand, Korkut

    und di Matteo).

    Wieder kein Erfolg im fremden Stadion: Saison-

    bergreifend ist Hertha jetzt seit elf Auswrtsspielen

    ohne Sieg, eine solche Serie gab es fr Berlin zu-letzt in der Saison 1982/83 (damals blieb man sogar die komplette Spielzeit

    ohne Auswrtssieg).

    Der HSV mag die

    Zum ersten Mal seit dem 21. Mai 2005 (2:3 gegen Schalke) stand Sascha Riether wieder in der

    Bundesliga-Startelf des SC Freiburg.

    Jubilum: Der 4:0-Erfolg war fr Dieter Hecking der 100. Sieg als Bundesliga-trainer (bei 69 Unentschie-

    den und 98 Niederlagen). Hecking gewann erstmals in der Bundesliga fnf Spiele in Folge und ist mit einem Punkteschnitt von 1,70 pro Partie nun der beste Bundesliga-trainer der Wolfsburger Geschichte (es folgen Kstner mit 1,67 und Magath mit 1,56). Seine 100 Siege setzen sich so zusammen: 29 mit Wolfsburg, davor je 35 mit Nrnberg und Han-nover sowie ein Sieg mit Aachen.

    Foto

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    0:4

    Rekord der anderen Art: 23 Gegentore nach zehn

    Spieltagen gab es fr den VfB Stuttgart in der Bundesliga

    noch nie. Bisheriger Rekord waren 21 Gegentreff er in der

    Saison 1969/70.

    Nur einmal verlor der VfB ein Bundesliga-Heimspiel deutli-cher: 0:5 gegen Dortmund

    am 16. Mrz 1996.

    In seiner Bundesliga-geschichte gewann der

    VfL Wolfsburg nur ein Aus-wrtsspiel noch deutlicher:

    Am 16. Mai 2009 gelang ein 5:0 in Hannover.

    Lieblingsgegner: In jedem seiner vier Bundesligaspie-le gegen den VfB Stuttgart

    gelang Kevin De Bruyne ein Tor. Insgesamt kommt der Belgier

    gegen den VfB auf vier Tore und drei Vorlagen.

  • 1:0

    kicker, 3. November 2014 27

    Champions-League-Starter

    2:1Marco Reus erzielte am

    Samstag sein 68. Bundes-ligator, es war aber erst sein

    zweiter Kopfballtreffer. 29-mal erzielte Reus das 1:0.

    Schon sieben Niederlagen nach zehn Spieltagen hatte Dortmund zuvor erst ein-mal: in der Saison 1984/85 (damals aber bereits drei

    Siege). Am Saisonende wur-de der BVB damals 14.

    1:0Sieben seiner neun Punkte holte der HSV gegen Cham-pions-League-Teilnehmer (Siege gegen Leverkusen

    und in Dortmund, Unent-schieden gegen den FC Bayern).

    Mit dem Siegtreff er zum 1:0 verwandelte Rafael van der

    Vaart schon seinen 13. Bundesliga-Elfmeter (nur zwei Fehlversuche).

    Byer Leverkusen gewann keines der letzten vier Aus-wrtsspiele in der Bundes-liga (zwei Unentschieden, zwei Niederlagen), das gab es zuletzt vor knapp zwei

    Jahren (von Dezember 2012 bis Mrz 2013 waren es sogar fnf sieglose Aus-

    wrtsspiele).

    1:2

    Auch im zehnten Saison-spiel spielte Werder nicht zu null, eine solche Serie zum Saisonstart gab es zuletzt in

    der Saison 1998/99.

    Franco di Santo steht nun bei sechs Saisontoren. Der letzte Bremer, der nach zehn Spiel-tagen eine solche Ausbeute hatte, war Claudio Pizarro

    2011/12 (7 Tore).

    Sein 21. Bundesligator fr Mainz gelang Shinji Okazaki, er zog damit mit Adam Szalai und Nicolai Ml-

    ler gleich. Nur Mohamed Zidan (29 Tore) und Andreas Ivanschitz

    (22) liegen jetzt noch vor ihm. Erst zum zweiten Mal verlor Mainz

    trotz eines Okazaki-Treff ers (zuvor beim 2:4 in Dortmund im April 2014; damals traf der Japaner

    sogar doppelt).

    1:0

    Hohe Zahl: David Kinsombi debtierte im Alter von 18 Jahren und 324 Tagen fr Eintracht Frankfurt in Hannover. Er ist einer von 38 (!) Spielern, die bei

    ihrem ersten Bundesligaspiel fr die Eintracht maximal

    18 Jahre alt waren. Nur ein Verein hatte noch mehr Spieler, die bei ihrem

    Bundesliga-Debt noch keine 19 Jahre alt waren: Schalke mit 57 Spielern.

    Dominik Kohr sah seine fnfte Gelbe Karte. Damit gibt es auch die zweite Gelbsperre der Saison fr einen

    Augsburger (nach Tobias Werner). Vergangene Saison hatten nach dem 10. Spieltag bereits drei Augsburger (Moravek, Ostrzolek, Verhaegh) fnf

    Verwarnungen. Dass so frh zwei Spieler eines Teams gelbgesperrt feh-len, ist selten. Vor Augsburg schaff -ten das nur Bochum 1996/97 (Kzle und Kracht) sowie 1994/95 Karlsruhe

    (Nowotny und Schmidt).

    Der Tausch Obasi fr Draxler in der 4. Minute war der frheste Wechsel

    fr Schalke in einem Bun-desligaspiel seit dem

    2. April 2005 (damals kam in der 4. Minute Mike Hanke fr Ebbe Sand

    gegen Nrnberg).

    In seinem 109. Bundes-ligaspiel machte Klaas Jan Huntelaar sein 63. Tor (hin-zu kommen 22 Vorlagen).

    15-mal erzielte er dabei das wichtige 1:0 (alleine

    dreimal in dieser Saison).

    Hannover blieb mit Ron-Robert Zieler in fnf der ersten zehn Spiele ohne

    Gegentor, das gab es fr die 96er zuvor noch nie (bisheriger Rekord: vier Zu-

    null-Spiele 1966/67)

    Schon 19-mal gewann Hannover gegen Fr