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Die Zukunft im Blick Titelfoto: [M] Imago/Team2 VIER STÜRMER MIT CHANCEN Wer gewinnt die Torjäger-Kanone? KRISE VON INTER & MILAN Mailand völlig aus der Mode GLADBACH-STAR IM PORTRÄT Herrmann: So wertvoll wie nie Nr. 28 30. 3. 2015 14. Woche € 2,60 Deutschland EXKLUSIV TV-Geld-Ranking: Bayern kassiert mehr als 68 Mio. SCHWEINSTEIGER, ALONSO, LAHM Münchens Mittelfeld in der Analyse DER PROMI-ERSATZKEEPER Reina über seine Rolle hinter Neuer Schweiz 5,– sFr., Österreich € 2,85, BeNeLux € 3,–, Frankreich € 3,40, Italien € 3,40, Portugal (Cont.) € 3,60, Spanien (Cont.) € 3,60, Kanaren (Luftfracht) € 3,90, Ungarn 1190 Ft., Griechenland € 3,90, Dänemark 28,– Dkr Neuer Kurs: So will der BVB wieder den Anschluss an die Spitze schaffen DAS GROSSE INTERVIEW So denkt Hummels über einen Wechsel

(01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

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Die Zukunft im Blick

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VIER STÜRMER MIT CHANCEN

Wer gewinnt die Torjäger-Kanone?KRISE VON INTER & MILANMailand völlig aus der Mode

GLADBACH-STAR IM PORTRÄT

Herrmann: So wertvoll wie nie

Nr. 2830. 3. 201514. Woche

€ 2,60Deutschland

EXKLUSIV TV-Geld-Ranking: Bayern kassiert mehr als 68 Mio.

SCHWEINSTEIGER, ALONSO, LAHM

Münchens Mittelfeld in der Analyse

DER PROMI-ERSATZKEEPER

Reina über seine Rolle hinter Neuer

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Neuer Kurs: So will der BVB wieder den Anschluss an die Spitze schaffen

DAS GROSSE INTERVIEW

So denkt Hummels über einen Wechsel

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Die Rettung von Borussia Dortmund kurz vor dem wirtschaftlichen K.o.

und der Aufbau eines Dreamteams war eine am Ende weltweit beachtete Erfolgsgeschichte. Garniert mit zwei Meistertiteln, einem Pokalsieg und der Teilnahme am Finale der Cham-pions League, das jedoch der FC Bayern knapp gewann. Es war eine sportliche und wirtschaftliche Komplettsanierung, die vielen Verei-nen als leuchtendes Vorbild diente.

Jetzt aber müssen die Sanierer noch einmal ran. Hans-Joachim Watzke,

Michael Zorc und Jürgen Klopp. Ihr Auftrag: das eigene Werk neu justie-ren. Dazu sind einige Änderungen notwendig, die unser BVB-Experte Thomas Hennecke in der Titelstory ab Seite 6 beschreibt. Das Ziel ist klar: Das schwarz-gelbe Märchen soll durch die überraschend schlecht verlaufene Saison nicht abrupt be-endet werden; vielmehr soll Borus-sia Dortmund wieder das werden, was den Verein in Deutschland und international in den vergangenen Jahren so interessant gemacht hat: ein spektakulär und leidenschaftlich aufspielender Spitzenklub. Die Bay-ern ärgern – das war eine Spezialität dieses BVB. Vor diesem Hintergrund ist das direkte Duell am Samstag immer noch elektrisierend. Auf eine spannende Woche!

kicker, 30. März 2015 3

kicker-sportmagazin ist Mitglied im Verbund „EUROPEAN SPORTS MEDIA“. Dazu gehören: A Bola (Portugal), De Telegraaf (Niederlande), ELF (Niederlande), Fanatik (Türkei), Goal News (Griechenland), Marca (Spanien), Nemzeti Sport (Ungarn), So Foot (Frankreich), Sportal Korea (Südkorea), Sport-Express (Russland), Sport-Magazine (Belgien), Tipsbladet (Dänemark), World Soccer (England).

In dieser Ausgabe

Die Ligen. Die Rubriken.

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Jean-Julien Beer, kicker-Chefredaktion

Der BVB muss sich neu erfinden

Was war da los? 4Nationalmannschaft 19Bundesliga 29Kolumnistenkreis, Scheinwerfer 47International 48

2. Bundesliga 52 3. Liga 584. Liga 63Leserforum 80Nachspielzeit und Abpfiff 82

76Treffpunkt Säbener Straße:

Bayerns Finanz-Vorstand Jan-Christian Dreesen (2. v. l.)

mit den kicker-Reportern Mounir Zitouni, Karlheinz

Wild und Frank Linkesch

14 Vor Ort in Sinsheim: Der Manager der TSG 1899, Alexander Rosen,

im Gespräch mit Reporter Michael Pfeifer6 Report: Wie Jürgen Klopp den BVB

neu ausrichten und sein Team an erfolgreiche Zeiten anknüpfen soll.

10Stolzer Spanier: Pepe Reina spricht über seinen Wechsel auf die Bank des FC Bayern.

34„Wir haben keine Angst vor den Bayern“: Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking ist ein Mann klarer Worte.

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4 kicker, 30. März 2015

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Echte Liebe auf der Probe

Klartext: Daum über Bayer, Bayern, Geld

Die Anhäger des BVB brauchen gute Nerven. Echte Liebe? Oh

ja, bei diesem Bild wird sie auf die Probe gestellt. Ein halbes Jahr bevor Beckenbauer und Co. das Olympia-Stadion beziehen, verpassen sie den Schwarz-Gelben im November 1971 eine herbe Abreibung – und zwar im Grünwalder Stadion. Die kultige Anzeigetafel steht noch immer dort, und bis heute ist das 11:1 der höchste Bayern-Sieg gegen die Borussia, die am Ende sogar

absteigt. Viele haben die Schmach gar nicht mehr auf dem Zettel, schließlich entwickelt sich die Paarung zeitweise zu dem Duell schlechthin. Und klar, trotz des Zwischentiefs der Borussia bleibt die Rivalität bestehen. Am Sams-tag steht das nächste Gipfeltref-fen vor der Tür. Weder im Grün-walder noch im „Oly“ oder in der Allianz-Arena. In Dortmund. Dort hat der BVB eine positi-ve Pflichtspielbilanz: 18 Siege, 19 Remis und 14 Niederlagen.

3. 4. 2000: Er polarisiert in der Bundesliga wie kaum ein anderer: Christoph Daum. Als Trainer von Bayer Leverkusen kritisiert er die Entwicklung des deutschen Fußballs und sehnt als Weckruf den Absturz eines großen Klubs herbei. Lob findet er indes für Oliver Kahn und den aufstrebenden Michael Ballack.

WAS WAR DA LOS?

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6 BUNDESLIGA

Umparken Nach dem 37. Champions-League-Spiel jener

außergewöhnlichen Epoche, die in Dort-mund mit der Saison 2011/12 begonnen

und den Anhängern der Borussia im interna-tionalen Fußball „wundervolle Abende“ (Mats Hummels) beschert hatte, empfahl Jürgen Klopp zerknirscht, „einen dicken Strich zu ziehen“. Mehr noch: Das in seinem Zustandekommen reichlich desillusionierende 0:3 im Achtelfinal-Rückspiel gegen Juventus Turin hat in Kom-bination mit dem enttäuschenden Abschnei-den in der Meisterschaft weitreichende Folgen. Der BVB programmiert seinen Routenplaner neu und verordnet sich eine Schlankheitskur.

Fast hat es den Anschein, als habe Autospon-sor Opel, der auch Klopp als Markenbotschaf-ter beschäftigt, mit dem Slogan seiner jüngsten Imagekampagne Pate gestanden für das jetzt in Dortmund anstehende Projekt: Umparken im Kopf. Einen totalen Paradigmenwechsel sehen die Dortmunder Pläne nicht vor, gleichwohl Ver-änderungen in allen Bereichen. „Es wird definitiv keinen Radikalumbruch geben“, versichert Boss Hans-Joachim Watzke, „das entspricht auch gar nicht unserer Philosophie. Aber es wird eine gewisse Neujustierung geben.“

In welchem Maße auch wirtschaftlich an Stell-schrauben gedreht werden muss, wird erst am Ende der Saison klar werden. Noch befindet sich die Europa League in Reichweite, die drohende Einnahme-Verluste abmildern und die Beleg-schaft höher beanspruchen würde. „Ohne eine Doppelbelastung“, stellt Watzke klar, „hätten wir

die eine oder andere Planstelle im Kader zu viel.“ Mit 28 Spielern, die für die neue Saison schon unter Vertrag stehen, und einem Gehaltsbudget von der-zeit fast 80 Millionen Euro wäre der Kader komplett überdi-mensioniert. Die in den vergangenen Jahren merklich gestiegenen Per-sonalkosten (siehe Infofläche Seite  8) will Dortmund de-ckeln – mit einiger Wahrscheinlichkeit

sogar zurückfahren, im Extremfall unter die 70-Millionen-Euro-Marke.

Nach fünf Titeln (Meisterschaft, Pokal, Supercup), zwei weiteren Final-Teilnahmen

(Champions League, Pokal) und neu-en Rekordmarken bei Gewinn und Umsatz hängt in dieser Saison ein Grauschleier über dem BVB. „Solche Zyklen sind normal“, sagt Jürgen Kohler, der von 1995 bis 2002 für die Borussia verteidigte,

29 Spieler und ihre Verträge

Ex-Kapitän Sebastian Kehl beendet nach dieser Saison seine aktive Karriere beim BVB, die anderen 28 Profis besitzen einen Vertrag über diese Spielzeit hinaus.

2015 Kehl2016 Alomerovic, Großkreutz, Gündogan, Kirch,

Langerak, Subotic, Weidenfeller 2017 Bender, Hummels, Leitner (zurzeit an Stuttgart

ausgeliehen), Mkhitaryan, Piszczek, Schmelzer2018 Aubameyang, Blaszczykowski, Ducksch (zurzeit

an Paderborn ausgeliehen), Dudziak, Hofmann (zurzeit an Mainz ausgeliehen), Jojic, Kagawa, Ramos, Sahin, Sokratis,

2019 Durm, Ginter, Immobile, Kampl, Reus

Mats Hummels denkt offen über seine Zukunft nach.

Nach zuletzt fünf Titeln hängt in dieser Saison ein Grauschleier über dem Verein.

Die schwarz-gelbe Traumfabrik hat ihre Pforten erst einmal geschlossen. JÜRGEN KLOPP (47) erhält den Auftrag, den BVB neu auszurichten. Der Klub verordnet sich dazu eine Schlankheitskur.

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Ziel für die Zukunft: Nach dem Absturz in der Hinrunde wollen Trainer und Team bald wieder sportliche Erfolge feiern.

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„drei Jahre hat alles gepasst, dann kamen die Probleme. Beim BVB werden sie jetzt durch-atmen und sich anders orientieren.“ Klopp behält dabei das Kommando, er wird in sei-ne achte Saison als Trainer gehen. Ungewiss-heit herrscht, ob ihm neben Marco Reus, der sich unlängst bis 2019 verpflichtete, auch Mats Hummels oder Ilkay Gündogan folgen werden. Im aktuellen kicker-Interview hält sich der von Manchester United umworbene Hummels sämt-liche Türen offen (siehe Seite 22). Ja, er denke of-fen und ehrlich über seine Zukunft nach, gesteht der Weltmeister von 2014.

Bei Gündogan könnte dieser Prozess bald ab-geschlossen sein. Gute Gründe sprechen dafür, dass auch er innerhalb der nächsten Wochen ein neues Arbeitspapier in Dortmund unter-

schreiben wird. Der nach dem Dauereinsatz der vergangenen Wochen zuletzt überspielt wirkende Stratege findet beim BVB das bes-te Betätigungsfeld, um nach der 14-monatigen Verletzungspause auf hohem Niveau wieder zu Konstanz und Stabilität zu finden. „Der Verein bietet eine offene Flanke, wenn solche Schlüsselpersonalien ungeklärt sind“, meint Abwehr-Ikone Kohler, „bei beiden sollte so schnell wie möglich für Klarheit gesorgt werden. Der BVB braucht solche Galionsfiguren.“

Klopp ist noch immer eine. Dass seine Stirn mittlerweile tiefe Falten durchfurchen, wird ihn wie Wundmale immer an die Saison 2014/15 erinnern. Sie geriet bis Anfang Februar zu einem nie für möglich gehaltenen Horrortrip, der alle Einschätzungen und Prognosen krass ad absur-

dum führte. Nur ein möglicher Pokalsieg kann die Saison noch retten, andernfalls wird sie wohl als Fehlschlag in die Annalen eingehen.

Der schwarz-gelbe Lack, der so kräftig auf dem ganzen Kontinent leuchtete und den BVB zum „heißesten Klub Europas“ machte, wie das englische Magazin Four-four-two bewundernd feststellte, er ist ab. Naturgemäß färbt das auch auf den Trainer ab, in dessen Verantwortungs-bereich neben märchenhaften Erfolgen der bei-spiellose Hinrunden-Absturz fällt.

Klopp hat mit seinem leidenschaftlichen Balleroberungsfußball und dem überfallartigen Umschaltspiel einen viel beachteten Trend ge-setzt. Die Notwendigkeit alternativer Konzepte,

Lesen Sie weiter auf Seite 8

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um dem oft bestürzenden Ideenmangel gegen tief stehende Mannschaf-ten zu begegnen, verneint er jedoch. So energisch sich der Trainer gegen die Kritik an einer zu eindimensio-nalen Ausrichtung seines Teams und gegen den Vorwurf wehrt, er habe seine Spieler zuletzt nicht mehr weiterentwickelt, so oft flammt die Dis-kussion darüber nach schmerzhaft uninspiriert geführten Partien wie zu-letzt gegen Hamburg, Köln (jeweils 0:0) und Turin wieder auf.

Doch selbst wenn es mit auf ihren Schöpfer zurückfällt, dass die schwarz-gelbe Traumfabrik jetzt erst einmal ihre Pforten geschlossen hat, erhält Klopp den Auftrag, den BVB neu auszurichten und die nö-tigen Korrekturen vorzunehmen. Klopp haben die vergangenen Monate Körner gekostet, wie er es selbst formulieren würde, aber so ratlos, frustiert und leer – oder gar amtsmüde – wie in mancher Phase der furchtbaren Hinrunde wirkt er längst nicht mehr.

Gerade noch rechtzeitig leitete er nach dem 0:1 gegen Augsburg als Tabellenletzer die Wende ein. Die Frage, ob die Nibelungentreue der Bosse auch eine Niederlage in Freiburg noch verkraftet hätte, wird wohl nie seriös beantwortet werden. Unter den Anhängern und Sympathisanten der Borussia genießt der bis 2018 gebundene Coach noch immer breiten Rückhalt.

Neue Spieler wird der Fußballlehrer eher im Supermarkt als in Luxus-Boutiquen finden (müs-sen): Schon am 5. März hatte der kicker exklusiv darüber berichtet, dass man bei Borussia Dort-mund zumindest für eine gewisse Übergangs-phase die Spendierhosen auszieht. Nicht klotzen, sondern kleckern heißt es in diesem Sommer, nachdem die Schwarz-Gelben in den vergan-genen vier Jahren stolze 151,7 Millionen Euro für neues Personal hinblätterten, zuletzt zwölf Millionen für Kevin Kampl (Salzburg), von des-sen „Lebendigkeit“ (Klopp) die Westfalen noch in der Rückrunde profitieren wollen.

Weil gleichzeitig nur für 97,9 Millionen Spie-ler verkauft wurden, erwirtschaftete der BVB in dem Zeitraum seit 2011 ein fettes Minus von 53,8 Millionen Euro. Die Vorgaben für die nächs-te Transferperiode sind deshalb klar umrissen: Einnahmen und Ausgaben müssen sich in Dort-mund die Waage halten. Die „Netto-Investiti-onen“, von denen Watzke gerne spricht, sollen bei null liegen.

Das eröffnet Talenten aus dem eigenen La-ger verlockende Perspektiven. Den als Roh- diamanten geltenden Junioren-Nationalspielern Felix Passlack (Abwehr, Mittelfeld) und Dzenis Burnic (Mittelfeld) winken in naher Zukunft Profiverträge. Vorausgegangen ist ihnen im Fe-bruar bereits Jeremy Dudziak (19), der erst einen

Kontrakt bis 2018 signierte und am 21. März beim 3:2 in Hannover auch gleich sein

Bundesligadebüt feiern durfte. Alle ga-ben bereits im Winter-Trainingslager

von La Manga/Spanien ein starkes Bewerbungsschreiben ab.

Mit einer deutlicheren Ak-zentuierung auf junge, ent-wicklungsfähige Fußballer, die nach mehrjähriger „Dür-re“ im eigenen Nachwuchs

nach vorn drängen, besinnt sich Dortmund zumindest

ansatzweise auf ein Erfolgs- modell aus Klopps Anfangszeit.

Zum einen reagiert der BVB darauf, dass mit der Champions League fürs

Erste eine üppig sprudelnde Geld-quelle versiegt ist. Gleichzeitig darf die

anstehende Beförderung höchstbegabter Jungs ein Stück weit als Eingeständnis gelten, dass sich die teuren Transfers der vergangenen ein, zwei Jahre nicht rentiert haben.

Bei Henrikh Mkhitaryan (26 Millionen Euro) oder Ciro Immobile (18,5 Millionen) hat die Einkäufer der Borussia der sichere Instinkt im Stich gelassen, der sie vorher zielsicher auf die Spur vergleichsweise preiswerter Topspieler wie noch 2013 Pierre-Emerick Aubameyang geführt hatte. Bei Shinji Kagawa (8 Millionen) übertraf der Nostalgie-Effekt bei weitem den sportlichen Nutzen. Und auch bei Nachzügler Kampl lässt sich bisher allenfalls in Grundzügen erahnen, welche Idee hinter seiner Verpflichtung steckt. In seinen sieben Liga-Einsätzen hat sich der slowenische Nationalspieler wohl als fleißiger Renner, nicht aber als dauerhaft kreative Hilfe im Offensivbereich entpuppt (kein Tor, ein Assist).

Ein paar neue Kräfte werden kommen, ein paar andere, zu denen neben Mkhitaryan oder Immobile selbst der Ur-Dortmunder Kevin Großkreutz zählen könnte, werden den Verein verlassen. Klopp wird ein Team an die Hand bekommen, das schon 2015/16 wieder Kurs auf die Königsklasse nehmen soll. „Unseren Marken-kern des seriösen Wirtschaftens werden wir nicht aufgeben“, beteuert Watzke, „trotzdem wollen wir eine ambitionierte Mannschaft an den Start schicken.“ Übersetzt heißt das: Mit den finanziell überlegenen Klubs aus München oder Wolfsburg versucht sich Dortmund erst gar nicht zu mes-sen. Mit Mönchengladbach, Leverkusen oder Schalke schon. T H O M A S H E N N E C K E

8 BUNDESLIGA

Erfolg hat seinen Preis: Die Personalkosten stiegen seit 2010/11 um 75 Prozent

Seit der ersten Meistersaison unter Trainer Jürgen Klopp (2010/11) sind die Personalkosten bei Borussia Dortmund um 75 Prozent gestiegen.

Die Personalkosten im Kon-zern schließen alle Beschäf-tigten in Handel, Verwaltung sowie Amateur- und Jugend- fußball ein. Das reine Budget für die Lizenzspieler (ohne den Trainerstab) bezifferte der BVB im Geschäftsjahr 2013/14 mit knapp 80 Millionen Euro.

2013/14

107,8 Mio. €

2012/13

106,2 Mio. €

2011 /12

79,9 Mio. €

2010/1 1

61,5 Mio. €

Ilkay Gündogan soll in den nächsten Wochen verlängern.

Fortsetzung von Seite 7

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Drei junge Hoffnungsträger und ein alter Hase beim BVB: Jeremy Dudziak (19), Felix Passlack (16) und Dzenis Burnic (16) schnuppern neben Neven Subotic (26) Profi-Luft.

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kicker, 30. März 2015 9

1Obwohl der BVB die Erwar-tungen in der laufenden Spielzeit nicht erfüllt hat, hält der Boom um den achtmaligen Deutschen Meister an. Marketing-Direktor Carsten Cramer (Foto) erwartet im Merchandising nach dem Rekordumsatz vom Vorjahr (56,6  Millionen Euro) ein erneu-tes Plus in der aktuellen Saison. Cramer spricht von einem „Phä-nomen“, das sich auch in einem unvermindert starken Zuschauerzuspruch wi-derspiegelt: Das Pokal-Viertelfinale am 7. April gegen Hoffenheim war innerhalb von zwei Stun-den (!) ausverkauft. In der Liga liegt die Auslas-tung des Signal-Iduna-Parks trotz einer dürftigen Heimbilanz bei phänomenalen 99,6 Prozent.

„Die Menschen sind weiter bereit, unseren Weg mitzugehen“, sagt Cramer, „wir haben unse-ren Fans und Sponsoren auch kein permanentes Rennen um Platz 1 versprochen, sondern ehrli-che und ambitionierte Arbeit.“ Im Hospitality-Bereich, wo die besonders zahlungskräftige Kundschaft zu Hause ist, verzeichnet die Bo-russia „keine einzige Kündigung mehr als sonst“. Cramers Erklärung: „Unsere Besucher definieren sich nicht nur über den sportlichen Erfolg.“

Seine Internationalisierung treibt der BVB voran – auch wenn mindestens bis Herbst 2016 die kostenlose Werbung aus der Champions League fehlen wird. Die Königsklasse sei ein „ganz wesentlicher Motor“, um auf den globalen Wachstumsmärkten Fuß zu fassen, sagt der Mar-ketingchef. Und weiter: „Es ist bedauerlich, dass dieser Beschleuniger erst einmal wegfällt.“ Ein Jahr Pause von der Champions League können

die Internationalisierungspläne der Borussia jedoch vertragen, beteuert Cramer, so lange halte die Wirkung aus einer vierma-ligen Teilnahme seit 2011 und dem Erreichen des grandio-sen Wembley-Finales von 2013 (1:2 gegen den FC Bayern) an. „Dass wir in der nächsten Saison nicht dabei sind, ist bitter und ärgerlich, kommt aber keiner Katastrophe gleich“, betont Cra-

mer, „aufgrund unserer Vergangenheit und der Wahrnehmung, die wir im Ausland noch immer genießen, fallen wir nicht komplett in ein Loch.“

An der für Anfang Juli vorgesehenen Asien-reise hält Dortmund fest. Die Planungen für den knapp einwöchigen Trip laufen – mögli-che Ziele sind Singapur, wo die Westfalen vor einem halben Jahr eine Repräsentanz eröffnet haben, Japan und Malaysia. Dort sollen zwei Spiele stattfinden. Mit der Gage für diese Rei-se kompensiert Borussia Dortmund einen (kleinen) Teil des Einnahme-Verlustes aus der Champions League, der nach Abzug aller Kosten und Mannschaftsprämien bei 15 bis 20 Millionen Euro liegen dürfte.

Erst vor drei Wochen erfuhr Cramer auf einer Asien-Visite, dass die Popularität der Borussia nicht wirklich unter der mauen Saison gelitten hat: „Allein die Geschichte vom Turnaround in der Bundesliga mit zuletzt fünf Siegen und zwei Unentschieden lässt sich dort gut erzählen.“ Das war allerdings, bevor Juventus Turin dem Bun-desligisten beim 3:0 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League eine schmerzhafte Lehrstun-de erteilte. T H O M A S H E N N E C K E

Marketing-Direktor Cramer über die weltweite Popularität

Der Boom um den BVB hält an

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Die Internationalisierungspläne können ein Jahr Pause von der Königsklasse vertragen: In Asien steht der BVB – nicht zuletzt dank des japanischen Nationalspielers Shinji Kagawa – hoch im Kurs.

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Vater Miguel verlor als Torwart von Atletico Madrid das Eu-ropacupfinale 1974 gegen die

Bayern. Seit Sommer ist sein Sohn Ersatzmann hinter Manuel Neuer.

Herr Reina, Sie waren vergangene Saison bei Neapel die Nummer 1. Viele wunder-ten sich, dass Sie bereit waren, bei Bay-ern München die Nummer 2 zu werden. Ich war ja nur von Liverpool dorthin ausgeliehen. Als ich nach England zurückkehrte, war ich nicht mehr der Stammkeeper. Ich musste also eine Entscheidung fällen, ob ich bleiben will oder nicht. Da kam das Angebot von Bayern München. Natürlich ist es nicht einfach, zu einem Verein zu kommen und sich auf die Bank zu setzen. Ich hatte mir das vorher nicht so vorstellen können, aber Bayern war in dieser Beziehung ganz deutlich zu mir. Es war klar, dass Manuel Neuer die unumstrittene Nummer 1 ist. Es lag an mir, ob ich das machen will. Ich habe mich so entschieden und bin jetzt sehr glücklich hier zu sein. Es gibt keinen echten Kampf um den Platz im Tor. Wie schwer ist da so eine Trainingswoche? Ich muss für mich trainieren, um da zu sein, wenn es notwendig ist. Das bin ich mir selbst, aber vor allem dem Team und dem Verein schul-dig. Jeder Tag ist eine Herausfor-derung, denn ich weiß, dass ich im Normalfall nicht spiele. Ich muss mich motivieren. Das ist nicht ein-fach, denn ich habe in meiner gan-zen Karriere gespielt. Wenn irgend-was mit Manu ist, muss ich da sein. Das ist vor allem eine Kopfsache. Von vornherein zu wissen, dass man im-mer auf der Bank sitzen muss, ist sicher-lich sehr schwer für einen Sportler.Das ist hart, aber in Liverpool wa-ren die Aussichten schlecht. Und bevor ich dort Nummer 2 oder 3 gewesen wäre, wollte ich lieber zu einem Weltklub wie Bayern Mün-chen. Und die Zeit hier ist positiv. Ich lerne viel von Manuel Neuer, von Pep Guardiola. Und man muss sehen: Wir können noch alle drei Titel gewinnen.

10 BUNDESLIGA

Silberschätze: 2006 als FA-Cup-Sieger

mit Liverpool, 2012 als Europameister

mit Spanien

Höhepunkt und Zwischenstation: Reina 2010 mit der WM-Trophäe und 2013 im Tor des SSC Neapel in der Königsklasse gegen den BVB.

Über ein Jahrzehnt stand PEPE REINA (32) im Tor. Große Klubs, viele Titel. Bei Bayern sitzt er auf der Bank. Keine einfache Situation, wie er erzählt.

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Was haben Sie von Neuer gelernt?Es ist die Art, wie er hält, wie er das Team von hinten unterstützt und am Spiel teilnimmt. Er antizipiert sehr gut, spielt clever mit. Ich mag seinen Stil, wie er spielt. Auch mein Spiel sieht so aus, wir sind uns da ähnlich. Ist er der beste Torhüter der Welt?Er ist derzeit der kompletteste. Er beherrscht Strafraum und Tor wie kein anderer. Er ist der Beste.Sie sind der erste Torwart, der in den vier Top-Ligen Spanien, England, Italien und Deutschland zum Einsatz kam. Ich habe dadurch viele verschiede-ne Kulturen erlebt, in tollen Städ-ten gelebt. Das hat mich auch in meiner Persönlichkeit geprägt. Du wächst mit den Jahren im Ausland. Bis jetzt war es eine große Karriere, vielleicht kommt ja noch das eine oder andere Land dazu … (lacht)Welche Liga ist die beste?Spanien ist eine starke Liga, ich habe für Barcelona und Villarreal

gespielt. Ob es die beste ist? Ich weiß nicht. Es

gibt drei, vier starke Teams, aber die kleineren

können Real oder Barcelona kaum Paroli bieten. Deshalb schätze ich die deutsche und englische Liga insgesamt stärker ein. England ist Deutschland sehr ähnlich. Itali-en ist ein wenig anders. Es ist ein schlafender Riese im Vergleich zu den anderen Ligen. Aber das Le-ben in Italien war herrlich und hat mich sehr an das Leben in Spanien erinnert.In Spanien ist es üblich, dass im Pokal die Nummer 2 spielen darf. Waren Sie überrascht oder gar verärgert, dass Sie gegen Braunschweig nicht den Vorzug vor Neuer erhielten?Ich hatte schon erwartet zu spielen, aber ich kann auch nicht klagen, weil der Trainer mir nie Hinweise in diese Richtung gegeben hatte.

Er muss das auch nicht erklären, als Trainer stellt er die erste Elf auf. Aber ich habe ja dann zehn Tage später in Bremen beim 4:0 in der Liga spielen dürfen.Ihr Verhältnis zu Guardiola ist enger als bei anderen Spielern, Sie kennen sich schließlich gut von früher. Unser Verhältnis ist gut, aber nicht deswegen. Und nur wegen unserer Vergangenheit ist er mir keine Er-klärungen schuldig.Pep war Kapitän, als Sie in Barcelonas erste Mannschaft kamen. Konnten Sie sich damals vorstellen, dass er so ein berühmter und erfolgreicher Trainer wird?So erfolgreich vielleicht nicht. Aber auf jeden Fall, dass er Trainer wird. Er war der Anführer auf dem Feld und in der Kabine. Jeder wusste irgendwie, dass er das Zeug dazu hat, weil er seine Rolle liebte. Er verstand das Spiel schon damals, gab Befehle und Anweisungen. Zu viele?Als Trainer? Nein, tut er nicht. Als Spieler vielleicht schon ...Fünf Spieler aus Spanien, vier im Trainer-

stab. Profitiert der FC Bayern von dieser spa-nischen Kultur?Schwierig zu sa-gen. Wir sind Spa-nier, aber zunächst

einmal gute Spieler. Wir wollen Bayern-Level bieten, und da ist es egal, ob wir Spanier, Franzosen oder Deutsche sind. Wir wollen Trophä-en gewinnen und konkurrenzfähig sein. Die Mentalität geht ja nicht von den Spielern aus, sondern vom Verein. Danach richten wir uns, wir müssen uns anpassen.Welches Ansehen genießt der FC Bayern in Spanien?Natürlich bekommt er durch die vielen Spanier hier mehr Aufmerk-samkeit, steht stärker im Fokus bei den Fans. Er wird als Gigant im eu-ropäischen Fußball gesehen.Welches Bild hatten Sie vom FC Bayern, bevor Sie hierher wechselten?Das des Teams, das meinen Vater im Europapokalfinale schlug. Sie waren für mich immer ein Gigant wegen der vielen Trophäen, die sie

gewonnen haben und der Anzahl der großartigen Fußballer, die hier gespielt haben. Sie sind ein Gigant, wenn es darum geht, Elfmeter zu halten. Ist das so? Danke.Ihre Quote verrät es. Wie schaffen Sie das?Wenn Sie etwas richtig gut können wollen, müssen Sie es üben. Heut-

zutage sind auch die Informati-onen, die man über die Schützen bekommt, äußerst wichtig. Er ist mein Job, die Spieler zu kennen und zu beurteilen, was sie in solch einer Situation tun werden. Ich muss es in ihre Gedanken schaffen und dann versuchen, den Elfmeter zu halten.Thomas Müller gilt als gewiefter Schütze. Wie viele seiner Elfmeter halten Sie im Training?Oh, gegen ihn ist es hart, weil er wartet und wartet. Echt schwierig, weil er ein sehr, sehr guter Elfme-terschütze ist und das auch weiß. Hoffen Sie, in dieser Saison nochmals zum Einsatz zu kommen?Ich bin jedenfalls bereit, wenn das Team mich braucht.Ihr Vertrag läuft bis 2017: Arrangieren Sie sich mit Ihrem Status als Nummer 2 hier oder verfolgen Sie andere Pläne?Mein Vertrag läuft noch zwei Jahre, alles andere wird die Zeit zeigen. Auch, ob es Angebote anderer Ver-eine gibt. Im Augenblick konzen-triere ich mich nur darauf, diese Saison erfolgreich zu beenden und so viele Trophäen wie möglich zu gewinnen.Trotzdem: Wollen Sie nicht lieber woan-ders wieder die Nummer 1 werden?Das hängt von der Situation ab. Im Augenblick habe ich keine anderen Optionen. Das hier ist ein großer Klub, und ich bin glücklich, dazu-zugehören. Natürlich bevorzuge ich es zu spielen, aber im Augen-blick liegt meine Zukunft bei Bayern München.

Zuletzt gab es Gerüchte aus Spanien, Sie würden gerne Ihre Karriere in Cordoba beenden, dem Heimatverein Ihres Vaters.Das ist schwierig, sie spielen auf einem ganz anderen Niveau, bei allem Respekt.Wie lange wollen Sie Ihre Karriere über-haupt fortsetzen?

Da muss ich meine Füße und meinen Körper fragen.

Mein Kopf ist be-reit, noch fünf oder sechs Jahre weiter-zumachen.Wie sehen Sie Bayerns

Chancen, die Champi-ons League in dieser Sai-

son zu gewinnen?Wir sind näher dran als vor drei Wo-chen. Aber jetzt sind nur noch gro-ße Mannschaften übrig, das macht es schwierig. Unseren nächsten Gegner Porto zähle ich auch dazu. Andererseits ist der Triumph nur fünf Spiele entfernt.Barca, Real, Atletico: Welche der verblie-benen spanischen Mannschaften ist am schwierigsten zu bezwingen?Jede. Sie verfügen über große Qua-lität und gehören zu den Favoriten. Ab jetzt kann jeder jeden schlagen.Wie blicken Sie auf die Zeit im National-team zurück mit den drei Titeln zwischen 2008 und 2012?Das waren die größten Momente der spanischen Fußballgeschich-te und werden es wahrscheinlich für immer bleiben. Jetzt realisieren wird das vielleicht gar nicht so. Aber wenn wir in 20, 25 Jahren zurück-blicken, werden wir merken, wie unglaublich es ist, was wir erreicht haben. Keinem Land gelang eine solche Erfolgsserie zuvor, darauf können wir sehr stolz sein.Ist Ihre Zeit im Nationalteam vorbei?Im Augenblick schon, weil ich im Verein auf der Bank sitze. Sollte ich irgendwann wieder regelmä-ßig spielen, hoffe ich darauf, no-miniert zu werden. Das ist jedes Mal eine Ehre für mich. Der Kon-takt zum Trainerstab besteht, ich war ja neun Jahre am Stück dabei. I N T E R VI E W : F R A N K L I N K E S C H U N D M O U N I R Z I T O U N I

„ Jeder Tag ist eine Herausforderung“

„Ich hatte erwartet, gegen Braunschweig zu spielen.“

„Gegen Müller ist es hart. Er wartet und wartet.“

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Wertvollwie nie

Zu Saisonbeginn saß er plötzlich auf der Bank. Doch Gladbachs PATRICK HERRMANN (24) kam zurück und spielt nun besser als zuvor.

Persönlicher Torrekord

Patrick Herrmann bestritt bislang 154 Bundesligaspiele, wurde 32-mal ein- und 100-mal ausgewechselt, durfte also nur 22-mal über 90 Minuten spielen.Saison Spiele Tore Vorlagen2014/15 24 8 22013/14 34 6 72012/13 32 6 62011/12 27 6 92010/11 24 3 22009/10 13 1 1

Die Entscheidung fällt Patrick Herrmann schwer. Kein Wun-der bei dieser Flut an Angebo-

ten. Fast die komplette Bundesliga jagt ihn, der Hamburger SV, Werder Bremen, der VfB Stuttgart, Hertha BSC Berlin und selbst der große FC Bayern. Herrmann überlegt, wägt alle Argumente ab – und hört am Ende auf sein „Bauchgefühl“. Das sagt ihm: Borussia Mönchen-gladbach!

Es ist der Sommer 2008, als die Fohlen das Rennen um das Offen-sivtalent aus dem saarländischen Uchtelfangen machen. Im Gegensatz zu den meisten Mitspielern in der Junioren-Nationalmannschaft, die längst in den Internaten der Bundesligavereine aufwachsen, kickt der 17-Jährige bis dahin noch beim 1. FC Saar-brücken. „Da werden die großen Klubs zwangsläufig auf dich aufmerksam“, blickt Herrmann zurück auf die Zeit, in der er zusam-men mit Mutter Claudia zig Nachwuchsleistungszen-tren besuchte, um sich vor Ort über die Gegebenheiten zu informieren. In Gladbach habe „einfach das Gesamtpaket gestimmt, die Infrastruktur und die Perspektive“, erzählt Herrmann und erläutert: „2008 feierte die Bo-russia gerade die Rückkehr in die Bundesliga, da dachte ich mir: Viel-leicht ist in Mönchengladbach die Chance, in den Profibereich rein-zukommen, größer als bei einem Verein wie dem FC Bayern, der in

der Champions League spielt.“ Die Rechnung ging auf. Knapp sieben Jahre später hat Herrmann schon 154 Bundesligaspiele auf dem Bu-ckel. Nur fünf Spieler in Borussias Historie waren jünger, als sie diese Marke erreichten (siehe Tabelle).

Ein Fixpunkt in der Stammelf von Trainer Lucien Favre war Herrmann in den zurückliegenden Jahren eigentlich immer. Doch in dieser Saison hat sich der Dauer-Sprinter auf dem Flügel ein neues Prädikat verdient: wertvoll wie nie. Weil Effizienz zu Herrmanns neu-em Markenzeichen geworden ist, weil er Spiele entscheidet. In der Rückrunde sorgten seine Treffer in Stuttgart (1:0) und gegen Freiburg (1:0) sowie der Doppelpack gegen Hannover (2:0) für Siege. Aktuell führt er mit acht Treffern die inter-

ne Torjägerliste in der Liga ebenso an wie wettbewerbsübergreifend mit insgesamt 13 Torerfolgen. Herr-mann spielt seine beste Saison im Gladbacher Trikot. „Patrick nimmt eine sehr, sehr gute Entwicklung“, lobte unlängst Sportdirektor Max Eberl, der 2008 – noch in der Funk-tion des Nachwuchskoordinators – den jungen Wirbelwind vom Saar-land in Borussias Fohlenstall lotste. Herrmann werde „ein Stück weit ein Mann“, fügte Eberl noch an und zielte damit auf den Reifeprozess des Eigengewächses ab.

Denn spektakuläre Highlight-spiele lieferte der Rechtsfüßer mit

dem Turbo-Antritt in der Ver-gangenheit häufiger ab. Sein

spektakulärer Doppelpack beim 6:3-Auswärtssieg in Le-

verkusen 2010 fällt in die-se Kategorie wie 2012 das

furiose 3:1 gegen Bayern München, als Herrmann an der Seite von Marco Reus den Rekordmeis-ter auseinandernahm

und doppelt traf. Es fehlte die Konstanz,

das Top-Niveau über einen länge-ren Zeitraum zu halten. „Für einen

jungen Spieler, der in der Bundesliga quasi seine ers-ten Gehversuche

macht, ist das nicht ungewöhnlich. Die kleinen Löcher, aus denen man sich herausarbeiten muss, gehören zum Entwicklungsprozess dazu“, sagt Herrmann und weiß: „Wichtig Fo

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„Erst mit der Zeit lernt man, ein Spiel auch mit den Augen zu führen.“

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bessere Athletik macht sich in vie-len Situationen bemerkbar“, berich-tet Herrmann und lacht: „Ich schaf-fe es sogar, mal ein Kopfballduell zu gewinnen.“ Womöglich hängt Herr-manns Leistungssprung auch mit

der verschärften Konkurrenzsituati-on seit dem Sommer zusammen. Zu Saisonbeginn saß die vermeintliche Stammkraft draußen, Favre gab den Neuen auf den Außenbahnen den Vorzug. Keine Einsatzminute ver-

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Matthäus auch hier die Nummer eins

Die jüngsten Gladbacher Spieler bei ihrem jeweils 154. Bundesligaspiel. Herrmann gehört damit einem illustren Borussen-Kreis an. Spieler Geboren Spieldatum Alter Jahre/Tage Lothar Matthäus 21. 03. 1961 31. 03. 1984 23/10Berti Vogts 30. 12. 1946 31. 01. 1970 23/32Uwe Rahn 21. 05. 1962 22. 03. 1986 23/305Rainer Bonhof 29. 03. 1952 06. 03. 1976 23/343Michael Frontzeck 26. 03. 1964 16. 04. 1988 24/21Patrick Herrmann 12. 02. 1991 22. 03. 2015 24/38

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„Patrick bewegt sich jetzt besser“: Lucien Favre setzt wieder auf Herrmann.

buchte Herrmann an den ersten beiden Bundesliga-Spieltagen, wäh-rend sich André Hahn, Ibrahima Traoré, Thorgan Hazard und Fabian Johnson zeigen durften.

Über die ersten (Kurz-)Einsätze kämpfte sich Herrmann in der Hier-archie immer weiter nach vorne. „Es war keine leichte Situation. Damit musste ich erst mal zurechtkom-men“, gibt Herrmann zu. Doch er la-mentierte nicht, sondern stellte sich dem Kampf um die Plätze. „Konkur-renz“, sagt er, „tut jedem gut. Will man spielen, muss man Gas geben.“ 2015 ist er nun richtig in Fahrt. Ob die Nationalmannschaft bald wieder ein Thema wird, nachdem Herrmann im März 2013 bereits kurz reinschnuppern durfte? Vor zwei Jahren wurde er wegen der angespannten Personallage kurz-fristig von der deutschen U 21 in Joachim Löws Eliteauswahl für das WM-Qualifikationsspiel ge-gen Kasachstan hochgeholt. Herr-mann wäre überglücklich, wenn der Bundestrainer ihn ein weiteres Mal berufen würde: „Einmal in der A-Nationalmannschaft den Adler auf der Brust zu tragen – das ist ein Traum von mir.“ JA N LU S T I G

ist, dass unter dem Strich immer Fortschritte zu erkennen sind.“

In Herrmanns Spielweise zeigen sich die Fortschritte sogar in vielen Bereichen. Seine Ballbehandlung, gerade bei hohem Tempo, hat sich auffällig verbessert. Die Extra-schichten, in denen er den schwä-cheren linken Fuß trainiert, zahlen sich zusehends aus. Sein Gespür für Spielsituationen und der Tordrang entwickeln sich, was Lucien Favre besonders gefällt. „Patrick bewegt sich jetzt besser zwischen den Li-nien, und er geht in den Strafraum“, urteilt der Coach. Dabei spiele die Erfahrung eine Rolle, betont Herr-mann: „Als junger Spieler steht man voll unter Adrenalin. Man will auf dem Platz überall gleichzeitig sein, aber das geht eben nicht. Erst mit der Zeit lernt man, ein Spiel auch mit den Augen zu führen.“

„Flaco“, der Schmächtige, taufte ihn Juan Arango vor Jahren. Doch ganz so schmal wie in seiner An-fangszeit kommt Herrmann nicht mehr daher. Er hat körperlich zuge-legt, ist robuster geworden. Immer-hin, 70 Kilogramm zeigt die Waage mittlerweile an. „Vier Kilo habe ich mir im Kraftraum antrainiert. Die

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Sie zählen immer noch zu den ganz jungen Managern der Bundesliga, Herr Rosen. Spricht das für Nachwuchssor-gen in der Branche oder unterstreicht das, wie jung Sie tatsächlich vor zwei Jahren eingestiegen sind?Eher Letzteres. Es wirkt immer noch etwas un-wirklich, wenn man sich das Einstiegsalter und die damalige Situation vor Augen hält. Haben Sie damals nicht kurz gezögert? Die Situation war ziemlich verfahren, das hätte auch schiefgehen können.Mein erster Gedanke war tatsächlich: Mach es nicht! Die Zurückhaltung hatte zwei Gründe – die

Dimension der anstehenden Aufgabe und das Bewusstsein, dass man da auch sehr schnell ver-brennen kann. Natürlich konnte ich ahnen, was auf mich zukommen würde. Dann stellte sich heraus, dass alles noch größer war als gedacht.Wann war Ihnen das Ausmaß klar und bewusst?Schnell, aber ich hatte gar nicht erst die Zeit, in Ehrfurcht zu erstarren. Es ging Schlag auf Schlag. Überlegen, besprechen, entscheiden. Perma-nent. Das war im Nachhinein vielleicht sogar ein Vorteil. Rein ins Wasser und schwimmen.

Die Situation mit 47 Lizenzspielern und einer dem Ab-stieg geweihten Mannschaft war gelinde formuliert hei-kel. Warum haben Sie sich dennoch darauf eingelassen?Ich kannte die handelnden Personen und den Plan, der übrigens in einer skurrilen Runde entstand. Es war Ostern, Dietmar Hopp war in Südfrankreich, Frank Briel in den Bergen, Mar-kus Gisdol in Thailand und ich am Gardasee. Da brach in den Telefongesprächen immer mal wieder eine Verbindung weg – vor allem die nach Thailand. Aber wir haben einen Plan entwickelt, wie der Klub künftig ausgerichtet werden soll. Das Team und das Vorhaben, zur ursprünglichen Identität der TSG Hoffenheim zurückzukehren, waren überzeugend. Mit aller Gewalt die Liga zu halten war kein Ansatz. Natürlich war dann der Klassenerhalt ein absoluter Glücksfall.Sind Sie sicher, dass im Abstiegsfall die hehren Vorsätze nicht schnell Schall und Rauch gewesen wären? Wären Sie und Trainer Markus Gisdol dann heute noch im Amt?Das ist hypothetisch. Die 2. Liga birgt viele Un-wägbarkeiten, man sieht ja am Beispiel Leipzig, dass man da nicht einfach durchmarschiert. Aber

ich bin absolut überzeugt, dass es keine Abkehr vom eingeschlagenen Weg gegeben hätte. Der Abstieg war ja auch der wahrscheinlichere Fall.Um wie viele Jahre sind Sie seither gealtert?Bei anderen Kollegen kann man das an den grauen Haaren ablesen, das ist bei mir nicht möglich. Es waren definitiv die intensivsten Jah-re. Die Komponenten Aufmerksamkeit, Druck, Belastung und die dahinterstehenden Beträge potenzieren sich im Profibereich.Hand aufs Herz: Sind Sie zuweilen über die Zahlen erschrocken, auf die Sie in manchen Verträgen stießen?Ich war mir zwar bewusst, welche Summen in etwa fließen, aber ich war bisweilen schon über-rascht von einzelnen Vertragsinhalten.Was waren für den Manager die brisantesten Momente?Das Phantomtor, die Einrichtung der Trainings-gruppe 2 und die daraus resultierenden Sportge-richtsprozesse. Das waren sicher anspruchsvolle Momente. Die getroffenen Entscheidungen wa-ren aber alternativlos.Haben die gewieften Berater die Grenzen des Branchen-neulings auszuloten versucht?Natürlich wurde versucht, Druck auszuüben. Aber wir haben ein klares Signal gesendet. Es wurde schon versucht, einen Hoffenheim-Bonus aufzurufen. Dieses Bewusstsein im Markt, da zie-hen wir mehr raus als anderswo, war zu spüren. Das konnten wir widerlegen.Wird der Klub heute wieder anders wahrgenommen?Wir haben nicht den Anspruch, von allen geliebt werden zu müssen. Ich habe aber sehr wohl den Eindruck, dass die Wahrnehmung heute von Res-pekt geprägt ist. Und das hat nichts mit der wach-senden Ablehnung gegenüber anderen Klubs zu tun. Es ist in erster Linie das Ergebnis unserer Arbeit sowie unseres Auftretens und Verhaltens anderen gegenüber. Ein ganz normales Mitglied der Bundesliga werden wir sicher nie sein.Hat Sie etwas wirklich überrascht?Zuweilen die Geschwindigkeit im Geschäft und eine von außen auf die Klubs einwirkende Stimmungslage, die fast ausschließlich auf das

„Es ist bestärkend, wenn Dietmar Hopp einem sagt: Sie können das.“

„ Man kann auch sehr schnell verbrennen“

Zwei Jahre nach seinem Start am 2. April 2013 in Hoffenheims ärgster Krise hat Manager ALEXANDER ROSEN (35) viel zu erzählen.

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jeweilige Spielergebnis fixiert ist. Da sind die Ausschläge sicherlich extremer und wuchtiger als noch vor wenigen Jahren. Gab es einen Schlüsselmoment: Jetzt bin ich etabliert?Eine solche Arroganz liegt mir fern. Ich habe mir die Aufgabe aber zugetraut. Es ist bestärkend, wenn ein Erfolgsmensch wie Dietmar Hopp ei-nem sagt: Ich vertraue Ihnen, Sie können das. Auch bei der ersten Managertagung hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, nicht auf Augen-höhe wahrgenommen zu werden.Viele Kollegen sitzen mit auf der Bank, warum Sie nicht?Auf der Tribüne habe ich eine größere Ruhe und eine bessere Sicht. Ich kann in der Halbzeit auch aus dieser Perspektive meine Eindrücke wieder-geben. Ich muss auch nicht gestikulierend zum Vierten Offiziellen rennen. Man braucht mich da unten nicht, und ich brauche da auch nicht hin.Sie sind zwar höher vorbelastet in den Job gegangen

als andere, aber fehlt nicht generell eine spezifische Ausbildung zum Fußballmanager?Hätte es diese Möglichkeit gegeben, hätte ich mich sicher eingeschrieben. Ich bin überzeugt, dass die Kombination aus sportlicher Expertise und wirtschaftlichem Denkvermögen unabding-bar ist. In der Schnittstelle zwischen Sport und Ökonomie entsprechend ausgebildet zu sein, Bilanzen lesen zu können, zu wissen, was Ab-schreibungen bedeuten . . . das gehört dazu.Stellen Sie sich dieses Szenario vor: Gisdol hat keinen Zugriff mehr aufs Team, Sie müssen ihn entlassen. Ist das denkbar? Oder wären Sie dann als Team gescheitert?Wir haben ein besonderes Verhältnis durch die Konstellation und den gemeinsamen Weg. So- lange Markus Gisdol diesen Job mit voller Begeis-terung machen will, kann ich mir nicht vorstel-len, dass es zu dieser Situation kommen könnte.Mit dem Verkauf von Volland und Roberto Firmino könnte die TSG bald 50 Millionen Euro reicher, aber sportlich verarmt sein. Sind Sie darauf vorbereitet?

Wir wissen uns sehr genau einzuschätzen. Wir wollen uns als stabiles Mitglied der Bundesliga etablieren. Ein tabellarischer Mittelfeldplatz ist für mich kein Mittelmaß, sondern schon eine richtig gute Nummer.Ihr Vertrag läuft noch drei Jahre. Ist Ihr Auftrag erfüllt, wenn sich die TSG auch dann noch in diesen Regionen bewegt? Oder muss nicht mehr kommen, um den ganzen Aufwand auch zu refinanzieren?Wir steigern uns auf vielen Ebenen. In den Fan- und Zuschauerzahlen, im Merchandising, in den TV-Einnahmen, in der Vermarktung. Aber wir werden unseren Umsatz nicht verdreifachen können und sind deshalb auf Transfererlöse an-gewiesen. Das ist ein Prozess der kleinen stetigen Schritte. Da sehe ich eine für uns erfolgverspre-chende Nische. Aber wir können nicht in kurzer Zeit aufholen, was sich andere in Jahrzehnten an Vorsprung erarbeitet haben. Die Umsätze und Etats der Topsechs Bayern, Leverkusen, Schalke, Wolfsburg, Dortmund und Gladbach sind für

Eine fiktive Frage. Seriöse Kaderplanung bedeu-tet, alle Was-wäre-wenn-Szenarien durchzuspie-len. Nicht erst im April. Wir sehen das gelassen. Aber wir werden nicht den gleichen Betrag in ei-

nen anderen Topspieler investieren. Also können wir so einen Abgang nicht eins zu eins ersetzen. Wir müssen wieder Spieler finden, die in ihrer Entwicklung noch bei den ersten Schritten sind.Ist die Aufgabe, den Verein nun auf diesem Niveau zu halten, schwieriger, als damals die Kurve zu kriegen?Es ist eine andere Aufgabe, aber nicht minder schwer. Mit Erfolgen wachsen auch Ansprüche.Gilt das auch intern?

uns weit entfernt. Es wird sich hier aber auch keiner gegen eine außergewöhnlich gute Saison mit allem, was damit verbunden sein könnte, wehren. Daraus würden wir aber auch keinen dauerhaften Anspruch ableiten. Ist eine Entwicklung wie in Gladbach möglich?Was dort passiert, hat Vorbildcharakter. Kontinu-ität bei den Entscheidungsträgern, Konstanz in der Personalauswahl, eine klar erkennbare Iden-tität, Ruhe und Besonnenheit auch in schwie-rigen Zeiten, auch in Zeiten des kurzzeitigen Rückschrittes. Das ist toll, kann aber nicht unser Anspruch sein aufgrund unserer Möglichkeiten.Gibt es für Sie ein Vorbild in Ihrem Job?Bezogen auf das berufliche Lebenswerk, ist die Arbeit von Uli Hoeneß eine großartige und viel-leicht einmalige Leistung, die maßgeblich für den FC Bayern in seiner heutigen Ausprägung ist. I N T E R VI E W : M I C H A E L P F E I F E R

„Die Arbeit von Uli Hoeneß ist eine vielleicht einmalige Leistung.“

Rosen hält bereits den Rekord

Am Donnerstag jährt sich die Amtseinführung von Alexander Rosen als „Direktor Profifußball der TSG 1899 Hoffenheim“ zum zweiten Mal. Damit ist der erst 35-Jährige bereits der Rekordhalter unter den Mana-gern der Kraichgauer – zumindest, was die Bundesliga betrifft. Das unterstreicht die hohe Fluktuation und die Orientierungslosigkeit, die den Klub ins Gerede und schließlich an den Rand des Abstiegs brachte. Mit Jan Schindelmeiser war die TSG durch die 2. Liga mar-schiert und 2008 ins Oberhaus aufgestiegen. Doch dort konnte er keine zwei Jahre voll machen und musste am 13. Mai 2010 gehen. Auch Nachfolger Ernst Tanner blieb knapp zwei Monate unter dieser Marke, für ihn war am 22. März 2012 Schluss. Dann übernahm Trai-ner Markus Babbel auch dieses Amt – und gab beide bereits am 18. September 2012 wieder ab. Andreas Müller „überbrückte“ dann die Zeit bis zu Rosens Start in Hoffenheim am 2. April 2013.

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Das Kreuz mit den Klauseln

Die Ankündigung kam damals schnell. Viktor Skripnik, der zum Cheftrainer beförder-

te Übungsleiter aus dem Nach-wuchsbereich, werde einen neuen, angepassten Vertrag erhalten, er-klärte Thomas Eichin unmittelbar nach dem Amtsantritt des Ukrai-ners. Doch dann dauerte es. Was ein schneller Selbstläufer schien, entpuppte sich als lange Geschich-te bei Werder Bremen bis in den November hinein. „Alles muss gut überlegt und vor allem fixiert sein“, begründete der Geschäftsführer des Bundesligisten die Zeitverzögerung.

Die Bremer waren gewarnt durch den Fall beim nördlichen Nachbarn zu Saisonbeginn: Der HSV hatte bei der Beurlaubung von Mirko Slom-ka juristischen Schiffbruch erlitten. Der freigestellte Trainer konnte auf einen Kontrakt verweisen, in dem mit einer Klausel festgeschrieben war, wie sich die Höhe der Abfin-dung im Falle einer Trennung er-rechnet. Nach Slomkas Klage kam es zu einer Schlichtung, aus der der Trainer als knapper Punktsie-ger hervorging: 1,4 Millionen Euro hätten ihm vertraglich zugestanden, über 2 Millionen soll er verlangt ha-ben, 1,8 Millionen musste der Klub ihm nach dem Schlichtungsverfah-ren überweisen, was den Schluss zulässt, dass das Vertragswerk nicht wasserdicht gewesen ist.

Eine solche Panne wie an der Alster wollten sie an der Weser ver-meiden. So rechtfertigte Werders Manager Eichin die unerwartet lan-ge Phase, bis die Einigung mit dem neuen Profi-Chef Skripnik verkün-det werden konnte. Eichin sprach von Sorgfalt in den Formulierungen und Spezifikationen, um am Ende keine Überraschung zu erleben, die den Klub – siehe den Fall Slomka – teuer zu stehen kommen könnte:

„Wir wollten, dass beide Parteien sich erklären, wie die Zielsetzung ist. Und wir wollten alles fair regeln.“ Wobei die Sachlage in Bremen gewiss eine andere ist: Im Skrip-nik-Kontrakt soll, so wird erzählt, eine Rückstufung eingebaut wor-den sein, also die Regelung, dass der 45-Jährige wieder in den Nach-wuchsbereich zurückkehrt, falls es bei den Profis nicht funktioniert. Übrigens eine ähnliche Konstrukti-on, wie sie der HSV im gleich gela-

gerten Fall des inzwischen abgelös-ten Slomka-Nachfolgers Zinnbauer entworfen hat. Wenn er möchte, könnte Zinnbauer ab der neuen Saison wieder bei den Junioren an-fangen.

Die Erfolgsaussichten in „dieser juristisch anspruchsvollen Thema-tik“, so Horst Kletke, ein auf den Profifußball spezialisierter Anwalt aus Frankfurt, nehmen sich für beide Klubs ganz gut aus. „ Es gibt Lösungen“, sagt Kletke, der zugleich betont, dass es auf das Know-how ankommt: „Es gibt gutes Handwerk – und es gibt schlecht gemachtes.“

Unterstützung erhält der Experte von einem prominenten Kollegen. Auch Christoph Schickhardt, in unzähligen Liga-Verfahren bereits tätig, unterstreicht: „Bei diesem komplexen Thema, der Ausarbei-tung von Trainerverträgen, müssen Spezialisten hinzugezogen werden. Anwälte, die über sehr viel Erfah-rung auf diesem Gebiet verfügen.“

Beide Kapazitäten sehen also durchaus Ansatzpunkte, im Ver-tragswerk gewisse Regularien fest-

zulegen und juristisch einwandfrei zu fassen, wie es weitergehen könn-te, wenn es sportlich eben nicht weitergehen soll, zumeist nach Auf-fassung der Klubverantwortlichen. Also im Fall einer Entlassung. Oder wie es so schön heißt: einer Beur-laubung oder Freistellung.

„Spannend“ findet Dr. Frank Rybak diese Fragen. Der Jurist mit einer Kanzlei in Northeim, der für die Vereinigung der Vertragsfuß-baller tätig ist, nimmt dabei eine etwas andere Position ein als seine Kollegen Kletke und Schickhardt. Er sei schon überrascht, dass im-mer wieder versucht werde, solche Tatbestände wie Abfindungsklau-seln einzubauen: „Es ist juristisch schwer darstellbar und somit nicht wirksam, dass im Fall der Erfolglo-sigkeit der Klub entscheidet, den Trainer entlässt oder ins zweite Glied zurückversetzt.“

Rybak führt Bestimmungen des gesetzlichen Kündigungsschutzes und das Arbeitnehmerschutz-recht an, indem er auf ein Urteil des Arbeitsgerichts Aachen vom 22. Februar 2013 (Aktenzeichen Ca 3661/12) verweist. Der konkrete Fall: Alemannia Aachen, insolven-ter Drittligist, hatte im September 2012 dem Cheftrainer Ralf Aussem, dessen Assistenten Michael Burlet und dem Torwarttrainer Hans Spill-mann fristlos gekündigt. Wegen Er-folglosigkeit nach vier Spielen ohne Sieg. Der Klub stützte sich auf ein „verhaltensbedingtes Sonderkündi-gungsrecht“, das greifen würde, falls der Aufstieg nicht gelänge. Die Ale-mannia stand damals abgeschlagen auf Platz 13. Gleichzeitig hatten die Aachener Hausjuristen den DFB-Mustervertrag um eine Passage be-reichert, die sinngemäß so lautete: Falls es zu einer Kündigung käme, dürften die Trainer nicht klagen

und erhielten eine Abfindung in Höhe von drei Monatsgehältern.

Ein plausibel klingendes Klausel-werk, zudem im Berufsfußball nicht unüblich, gehen doch Profiklubs immer mehr dazu über, gestaffel-te Abfindungen festzuschreiben, um bei langfristigen Verträgen mit Trainern das finanzielle Risi-ko zu minimieren. Doch das hohe Gericht sah es anders: alles nicht rechtens, meinten die Aachener Richter. Begründung: Einem Ar-beitnehmer dürfe nicht das Recht auf eine Kündigungsschutzklage genommen werden. Zudem sei der Kündigungsgrund, nämlich die festgestellte Erfolglosigkeit, viel zu pauschal.

Eine Scheidung tut weh. Das gilt auch, wenn eine Beziehung zwischen VEREIN und TRAINER zu Ende gegangen ist. Es sind knifflige Fälle, auch für Spezialisten. Schließlich geht es oft um viel Geld.

„Der Profisport gleicht einem Parallel-Universum.“ ULR I CH P RE I S , Arbeitsrechtler

25 Männer,

André Breitenreiter SC Paderborn 07

Markus Gisdol TSG 1899 Hoffenheim

Jürgen Klopp Borussia Dortmund

Martin Schmidt 1. FSV Mainz 05

Peter Stöger 1. FC Köln

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TRENNUNG

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Es ergibt sich, dass einige Ver-tragsklauseln zwischen den Klubs als Arbeitgeber und den Trainern oder Sportlern als Arbeitnehmer arbeitsrechtlichen Prüfungen nicht standhalten. Zu diesem Ur-teil kommt Professor Ulrich Preis, Arbeitsrechtler an der Uni Köln. Der Wissenschaftler sieht durch das Aa-chener Urteil indes keinen Paradig-menwechsel: Zwar handele es sich bei den geschilderten Fällen um ein normales Arbeitsverhältnis, „doch der Profisport gleicht einem recht-lichen Parallel-Universum mit ei-genen Gesetzen“. Im Gespräch mit dem kicker unterstreicht Professor Preis, „dass erfahrungsgemäß die einvernehmliche Auflösung eines

Vertrages meistens nur eine Frage des Geldes ist“.

Die wenigsten Streitfälle landen vor Gericht, wie die Vergangenheit zeigt. In der Trainerordnung des Verbands ist die Verpflichtung fest-geschrieben, ein Schlichtungsver-fahren zu akzeptieren. Dieser Akt der Befriedung ist einem Prozess vor dem Arbeitsgericht vorgeschal-tet. Ein Verfahren, das Schickhardt, seit gut 30 Jahren im Job, begrüßt. Als Schlichter fungiert zumeist Dr. Götz Eilers, nun im Ruhestand lebender früherer Jurist beim DFB. „Kollege Eilers bekommt fast alles hin“, lobt Schickhardt. Auch Kletke sieht den Vorteil der Schlichtung, in der kein Urteil gesprochen wird,

sondern den Parteien Vorschläge unterbreitet werden, die meist zu einem für alle tragfähigen Kompro-miss führen. „Im Fußball spielt auch das Emotionale eine Rolle. Eilers führt gut und sachgerecht durch die Verhandlung und kann auf eine hohe Erfolgsquote verweisen.“ Nur selten landet ein Fall vor dem Kadi, weil die Schlichtung scheitert. Der Nutzen ist klar. „In vertrauensvoller Runde beim DFB“, wie es Schickhardt nennt, kann hin-ter verschlossenen Türen diskutiert werden. Bei einem Prozess ist die Öffentlichkeit zugelassen. Intime und delikate Details wie die Höhe der Trainergehälter oder Einblicke in die Finanzverhältnisse der Klubs

würden ans Tageslicht gelangen. Davor scheut die Branche aus nach-vollziehbaren Gründen zurück.

„Jeder Fall liegt anders“, sagt Ei-lers, der auf das Neutralitätsgebot verweist und auf konkrete Fälle nicht eingehen darf. Die Vereine, so bestätigt der routinierte Jurist allge-mein, würden unterschiedlich for-mulieren. Ob diese Formulierungen immer einer Überprüfung genügen, ist, wie gesehen, fraglich. Auch im Fall Slomka gab es Zweifel, wobei ethische Fragen und moralische Kategorien am Ende keine Rolle gespielt haben. Es ging allein um juristische Tatbestände – und um einen Kompromiss in der Schlich-tung. H A N S - G Ü N T E R K L E M M

25 Verträge: Die Bundesligatrainer dieser Saison

Roberto di Matteo FC Schalke 04 Lucien Favre Bor. Mönchengladbach

Pep Guardiola FC Bayern München

Pal Dardai Hertha BSC Robin Dutt SV Werder Bremen

Dieter Hecking VfL Wolfsburg Kasper Hjulmand 1. FSV Mainz 05

Jos Luhukay Hertha BSC

Roger Schmidt Bayer 04 Leverkusen

Jens Keller FC Schalke 04

Tayfun Korkut Hannover 96 Thomas Schaaf Eintracht Frankfurt

Viktor Skripnik SV Werder Bremen Huub Stevens VfB Stuttgart

Christian Streich SC Freiburg Markus Weinzierl FC Augsburg

Mirko Slomka Hamburger SV

Peter Knäbel Hamburger SV

Armin Veh VfB Stuttgart Joe Zinnbauer Hamburger SV

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30. März 2015 % -TOP-THEMA 19

Ü B E R D I E N AT I O N A L E L FB E R I C H T E N AU S T I F L I SO L I VE R H A R T M A N N U N DK A R L H E I N Z W I L D

Die deutsche Nationalmann-schaft hat sich nach den Herbst-Ausrutschern in Polen und

gegen Irland keine weitere Blöße gegeben und in der EM-Ausschei-dung wieder in die Spur gefunden. Mit dem 2:0-Sieg in Georgien ge-lang am Sonntag im 900. Länder-spiel der DFB-Geschichte der von Joachim Löw ausgerufene Pflicht-sieg. Übrigens: Exakt 20 Jahre nach ebenfalls einem 2:0-Erfolg in Tiflis in der Qualifikati-on zur EM 1996 in England. Damals war der Erfolg also einleitend für den Titelgewinn ein Jahr später, diesmal hält er dem Weltmeister trotz des Stolperstarts in der Gruppe D erst mal weiter alle Möglichkeiten auf die direkte Qualifikation für die EM-Endrunde in Frankreich offen. Die Pflicht wurde im vorderasiatischen Staat erfüllt, mehr nicht, in einem Spiel, in dem fünf Flitzer auf den Rasen rannten – außergewöhnlich. Joachim Löw ordnete es richtig ein: „Mit der 1. Halbzeit war ich zufrie-den. Da hatten wir Zug zum Tor. Nach der Pause haben wir das Spiel dann mehr verwaltet.“

Dass dieses kontinentale Aus-leseverfahren trotz des von 16 auf 24 Mannschaften ausgeweiteten Teilnehmerfeldes für die vermeint-lich Großen des Weltfußballs kein Selbstläufer wird, hatten am Vor-abend die Niederländer mit dem sogar noch schmeichelhaften 1:1 gegen die Türkei und nunmehr fünf Punkten Rückstand auf einen direk-ten Qualifikationsplatz demonst-riert. Ein ähnliches Schreckenssze-nario wollte Löw in Tiflis unter allen Umständen vermeiden. Dies mach-te er im Vorfeld mit seinen Aussa-gen („Ein 1:1 wäre ein Albtraum“) wie auch mit seiner Aufstellung klar. Anders als in den jüngsten Testspie-len gegen Spanien und Australien verzichtete er auf personelle und taktische Wagnisse, vertraute auf

das erprobte System mit Viererkette in der Abwehr, einem fünfköpfigen Mittelfeld und einer Spitze. Zudem berief er gleich acht Spieler in die Startformation, die auch im WM-Finale mit von der Partie waren.

Dieser Elf gelang es denn auch durchaus souverän, vier Tage nach dem wenig erbaulichen 2:2-Test ge-gen Australien, den Schalter vom Experimentier- in den Ernstfall-Modus umzulegen. Trotz aufopfe-rungsvoll kämpfender Gastgeber und einer enormen Lautstärke von den Rängen behielt das DFB-Team kühlen Kopf und hatte stets

Kontrolle über das Spiel.

Wie Popstars waren die Welt-meister nach ih-rer Ankunft in der georgischen

Hauptstadt gefeiert worden. Als Löw am Samstag im Teamquartier vor die Presse trat, wurde er von den einheimischen Medienver-tretern beschenkt und um Selfies gebeten. Beim Abschlusstraining lief ein Fan auf den Rasen, um Bastian Schweinsteiger zu umar-men und ihm die Fußballschuhe zu streicheln. Ähnliches könnte dem Weltranglistenersten auch im nächsten Pflichtspiel widerfahren, wenn es am 13. Juni im portugie-sischen Faro gegen den Fußball-Winzling Gibraltar geht.

Die Entscheidung über die di-rekte Qualifikation (die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe und der beste Dritte sind dabei) fällt im September und Oktober. Löw pro-phezeit für diese Zeit einen „heißen Herbst“, beim DFB hat man indes längst vorgesorgt für den wahr-scheinlichen Fall, dass es gar nicht so heiß und die EM-Fahrkarte auf direktem Weg gebucht wird. Für die Zeit der Play-offs wurden bereits Testspiele in Paris gegen EM-Gast-geber Frankreich (13. November) und gegen die Niederlande (17. No-vember) vereinbart. Ob das Oran-je-Team tatsächlich in Hannover zum freundschaftlichen Vergleich antreten kann, erscheint nach dem Wochenende (siehe S. 25) allerdings fraglicher denn je.

Pflicht erfüllt – mehr nichtDer Weltmeister ist in der EM-QUALIFIKATION wieder auf Kurs. Beim nie gefährdeten 2:0-Erfolg in Tiflis wurde das Löw-Team der Favoritenrolle gerecht.

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Deutscher Torjubel: Marco Reus, Schütze des 1:0, feiert mit dem Vorbereiter Mario Götze den Führungstreffer.

EM-QUALIFIKATION, GRUPPE DGeorgien – Irland 1:2Deutschland – Schottland 2:1Gibraltar – Polen 0:7Schottland – Georgien 1:0Irland – Gibraltar 7:0Polen – Deutschland 2:0Deutschland – Irland 1:1Polen – Schottland 2:2Gibraltar – Georgien 0:3Georgien – Polen 0:4Deutschland – Gibraltar 4:0Schottland – Irland 1:0Georgien – Deutschland 0:2Schottland – Gibraltar 6:1Irland – Polen **) bei Redaktionsschluss nicht beendet

1. Polen 4 15:2 102. Schottland 5 11:5 103. Deutschland 5 9:4 104. Irland 4 10:3 75. Georgien 5 4:9 36. Gibraltar 5 1:27 0

Samstag, 13. Juni (18 Uhr):Irland – Schottland Polen – Georgien Gibraltar – Deutschland (20.45)

Freitag, 4. September (20.45 Uhr):Georgien – Schottland (18.00)Deutschland – Polen Gibraltar – Irland

Montag, 7. September (20.45 Uhr):Schottland – DeutschlandPolen – Gibraltar Irland – Georgien

Donnerstag, 8. Oktober (20.45 Uhr):Georgien – Gibraltar (18.00)Irland – DeutschlandSchottland – Polen

Sonntag, 11. Oktober (20.45 Uhr): Deutschland – Georgien Polen – Irland Gibraltar – Schottland

„Nach der Pause haben wir das Spiel mehr verwaltet.“ JOACH I M LÖW, Bundestrainer

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Eingewechselt: 4. Dvali (4,5/Kasimpasaspor 19/1) für Amisulashvili, 46. Chan-turia (5/CFR Cluj 21/6) für Okriashvili, 63. Kenia (–/Slavia Prag 24/25) für Mak-haradze – 86. Schürrle (–/VfL Wolfsburg 24/44) für Müller, 87. Podolski (–/Inter Mailand 29/123) für Götze – Reservebank: Alavidze 27/0 (Dinamo Batumi), Revishvili 28/24 (FK Tosno/beide Tor), Kakubava 24/4 (Omonia Nikosia), To-tadze 26/0 (Dinamo Tiflis), Daushvili 25/24 (Karpaty Lwiw), Dzalamidze 23/6 (Jagiellonia Bialystok), Kazaishvili 22/5 (Vitesse Arnhem), Tskhadadze 27/3 (Inter Baku), Vatsadze 26/8 (Aarhus GF) – Weidenfeller 34/4 (Borussia Dort-mund), Zieler 26/5 (Hannover 96/beide Tor), Höwedes 27/32 (FC Schalke 04), Mustafi 22/7 (FC Valencia), Gündogan 24/9 (Borussia Dortmund), Khedira 27/54 (Real Madrid), Kramer 24/9 (Borussia Mönchengladbach), Kruse 27/11 (Borussia Mönchengladbach)Tore: 0:1 Reus (39., Rechtsschuss, Vorarbeit Götze), 0:2 Müller (44., Rechts-schuss, Özil) – Chancen: 0:7 – Ecken: 7:8SR-Team: Turpin (Assistenten: Cano, Danos – Vierter Offizieller: Gringore/alle Frankreich), Note 2, souveräne Spielführung in einem leicht zu leitenden Spiel. Lag mit den persönlichen Strafen richtig. – Zuschauer: 54 549 (in Tiflis, ausver-kauft) – Gelbe Karten: Makharadze, Kankava (2., gesperrt), Chanturia – Schwein-steiger – Spielnote: 3,5, ein einseitiges Duell, zumindest in der 1. Halbzeit über-zeugte Deutschland fußballerisch. – Spieler des Spiels: Marco Reus

GEORGIEN – DEUTSCHLAND 0:2 0:2 Loria (Note 3) Trainer: Tskhadadze OF Iraklion 29 Jahre/31 Länderspiele Kverkvelia (3,5) Amisulashvili (–) Kashia (4) Rubin Kasan 23/9 Inter Baku 32/37 Vitesse Arnhem 27/35 Lobjanidze (5) Navalovsky (5) Omonia Nikosia 28/40 FK Tosno 28/4 Kobakhidze (3,5) Kankava (4) Makharadze (5) Wolyn Luzk 28/24 Dnipropetrowsk 29/54 Pacht. Taschkent 27/2 Okriashvili (4) KRC Genk 23/20 Mchedlidze (5) FC Empoli 25/25 Götze (3) Bayern München 22/43 Reus (2) Özil (3,5) Müller (2) Borussia Dortmund 25/25 FC Arsenal 26/64 Bayern München 25/63 Kroos (4) Schweinsteiger (4) Real Madrid 25/58 Bayern München 30/109 Hector (3,5) Hummels (2) Boateng (2) Rudy (3) 1. FC Köln 24/3 Bor. Dortmund 26/39 Bayern München 26/51 TSG Hoffenheim 25/7 Neuer (3) Trainer: Löw Bayern München 29/58

20 EM-QUALIFIKATION

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Thomas Müller netzt wieder ein: Der Münchner sorgt mit diesem Treffer für das wichtige 2:0.

Das erste Pflichtspiel des Jahres 2015 war gleichzeitig das 900. Spiel einer deutschen Natio-

nalmannschaft seit 1908. Es ste-hen nunmehr 523 Siege, 183 Un-entschieden und 194 Niederlagen zu Buche. Es war im vierten Spiel gegen Georgien der vierte Sieg bei nunmehr 10:1 Toren. Bastian Schweinsteiger gehörte schon beim ersten Sieg 2006 (2:0) zu den Tor-schützen. Er trug in seinem 108. Länderspiel zum zehnten Mal die Kapitänsbinde.

PERSONALIm Vergleich zum Spiel am vergan-genen Mittwoch gegen Australien (2:2) fehlten Zieler, Mustafi, Badstu-ber (Probleme im Hüftbeuger), Hö-wedes, Khedira, Bellarabi (Infekt) und Gündogan. Insgesamt standen acht Spieler in der Startelf, die auch beim siegreichen WM-Endspiel in Brasilien von Beginn an spielten, Schweinsteiger gab dabei sein Nach-WM-Comeback. Kölns Hec-tor stand zum ersten Mal in einem Pflichtspiel in der Startelf.

SYSTEM UND TAKTIKDer Weltmeister trat in der 4-2-3-1-Grundformation an. Aus dieser lösten sich die Außenvertei-diger fast pausenlos und besetzten die offensiven Seiten. Zur Abde-ckung des dadurch entstandenen Raumes orientierten sich Kroos und Schweinsteiger auf der Doppel- sechs meist defensiv, konzentrier-

Verdienter Sieg mit acht

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kicker, 30. März 2015 21

Georgien Deutschland

Ø-Note 4,3 2,9

Ø-Alter 26,3 26,3

Meiste Ballkontakte 55 170 Kankava Kroos Gewonnene

Zweikämpfe

Date

n: o

pta

52+4824+76

24 %76 %

Ballbesitz

7669

ten sich auf das Verteilen der Bälle, als Gestalter und Zuspieler aus dem Rückraum. Die defensive Stabilität nutzten die Angreifer zur totalen Flexibilität. Ließ Götze sich fallen, stießen Müller oder Özil vor ins Zentrum, wurde schnell gespielt, war häufig Reus an der Abseitslinie Adressat der Vertikalpässe aus dem Mittelfeld. Immer wenn die deut-sche Elf die Positionen hielt und das Tempo verschärfte, bekamen die Georgier Probleme mit dem Zu-griff und der Zuordnung. Ging es zu gemächlich nach vorne, hatten die Gastgeber die Möglichkeit, ihr Abwehrbollwerk zu errichten, dann standen fünf Mann (davon drei In-nenverteidiger) in der hintersten Linie, 20 Meter davor erwartete die erste Kette die deutschen An-griffe. Die beiden Treffer belohn-ten das seriöse Spiel der Löw-Elf, die nach der Pause zu kompliziert spielte, es zu häufig mit Hacke und Lupfer probierte. Dies begünstigte überflüssige Ballverluste und be-scherte Georgien ein paar mehr Angriffe und Eckbälle, als dem Bundestrainer lieb sein konnten. Diese Schlampigkeiten begannen im defensiven Mittelfeld und setz-ten sich bis in die vorderste Linie fort.

SCHLÜSSELSZENENAls Marco Reus in der 39. Minute zum 1:0 traf, war klar, dass die tap-feren Georgier an diesem Tag keine Überraschung mehr schaffen wür-den. Der Rest war dann nur noch eine Frage der Zeit.

SCHLÜSSELFIGURENDer quirlige Reus war nicht nur wegen seines Tores zur Führung der auffälligste deutsche Spieler, traf dazu doppelt Alumi-nium. In der Defensive er-stickte Boateng so gut wie jeden Angriff der Gastge-ber, bereitete gemeinsam mit Hummels dem Kolle-gen Neuer einen ruhigen Abend.

DATEN UND FAKTENThomas Müller absolvierte sein 63. Länderspiel, damit überholte er in dieser Statisktik seinen Namensvet-ter Gerd. Um dessen Trefferzahl zu erreichen (68 Tore), müsste Müller allerdings noch lange spielen. Er verbucht nun 27 Tore. Bundestrai-ner Joachim Löw feierte im 120. Spiel seiner Amtszeit den 81. Sieg bei 22 Remis und 17 Niederlagen.

FAZITGegen einen spielerisch äußerst li-mitierten, wenn auch sehr ehrgei-zigen Gegner war es letztlich nicht mehr als eine wenig mitreißende Pflichterfüllung. Immerhin gefiel der Weltmeister vor der Pause mit einem seriösen Vortrag, deshalb darf man diesen Erfolg durchaus als hochverdient und alles andere als glücklich bezeichnen.

Manuel Neuer Note 3Blieb nahezu beschäftigungslos, musste keinen nennenswerten ernsthaften Schuss entschärfen. Dafür führte er als Torwart einen Einwurf aus (36.)!

Sebastian Rudy Note 3In seinem dritten Pflichtspiel eine Bereicherung auf der rechten Sei-te. Bemühte sich erfolgreich, vor allem im Verbund mit Müller, das Offensivspiel anzukurbeln. Ballsi-cher, ideenreich, ließ hinten fast nichts anbrennen.

Jerome Boateng Note 2Absolut souverän in der Abwehr-arbeit, gewann die entscheiden-den Zweikämpfe. Auch im Auf-bauspiel ohne Fehl und Tadel. Aufmerksam und zuverlässig auch nach der Pause, als die Ge-orgier zunächst etwas besser in die Partie fanden.

Mats Hummels Note 2Ähnlich souverän wie sein WM-Partner Boateng. Verurteilte Ge-orgiens Mchedlidze quasi zur Wirkungslosigkeit. Entschärfte gekonnt in einer brenzligen Situ-ation (75.), hielt den sprichwört-lichen Laden gemeinsam mit Boateng dicht.

Jonas Hector Note 3,5Bei seinem Pflichtspieldebüt in der Startelf mit einigen viel-versprechenden Aktionen nach vorne. Allerdings nicht so gut eingebunden wie Rudy auf der anderen Seite, nach hinten auch nicht ganz so sicher wie die drei anderen Glieder der Viererkette.

Bastian Schweinsteiger Note 4In seinem ersten Einsatz seit dem WM-Finale führte er das Nationalteam erstmals als Kapi-tän aufs Feld. Schob sich mit sei-nem 109. Länderspiel an Jürgen Klinsmann vorbei auf Rang 5 der Liste mit den meisten Einsätzen für Deutschland. Ballverteiler in der Art eines Rückraumspielers im Handball. Hielt meist seine Position, insgesamt recht dosiert. Sinnbildlich für den Verwaltungs-modus in den zweiten 45 Minu-

EINZELKRITIKWeltmeisternDas war gut, das war schlecht

+ Die deutsche Elf absolvierte eine konzentrierte und seriöse erste

Halbzeit, mit engagiertem und schnellem Spiel in die Spitze.

+ Jerome Boateng und Mats Hum-mels hielten als „Zweierkette“

meist den Raum vor Neuer sauber, agierten stark im Zweikampf und sou-verän in der Spieleröffnung.

– Kleine Nachlässigkeiten und Schlampereien im Passspiel und

in der Zweikampfführung zeigten, dass so auch gegen solch harmlose Gegner Probleme entstehen können. Nach der Pause ließ man die Georgier mitspielen, verringerte den Druck – und plötzlich kamen die Gastgeber sogar in Tornähe.

SPIELER DES SPIELSEr war meist zu schnell für die georgische Abwehr: Marco Reus brach den Bann mit dem 1:0, zeigte sich immer torgefährlich und präsent.

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Bereicherung: Sebastian Rudy

Stets gefährlich: Marco Reus

ten, zudem fast noch mit einem Eigentor (77.).

Toni Kroos Note 4Anfangs etwas lässig in seinen Akti-onen, leistete sich da einige Fehler im Aufbauspiel und schlampige Zuspiele. Seine Eckbälle verpufften wirkungslos. Wie Schweinsteiger schaltete auch er nach dem Sei-tenwechsel deutlich zurück und tat nicht mehr als nötig.

Thomas Müller Note 2Zunächst der auffälligste deutsche Spieler. Bediente Reus mustergültig bei dessen Lattentreffer (5.), zielte selbst knapp vorbei (13.). Suchte und fand Lücken in der vielbeini-gen Abwehr, dabei unermüdlich. Mit seinem fünften Treffer bester deutscher Schütze in der EM-Quali.

Mesut Özil Note 3,5Benötigte einige Zeit, um sich im Infight zurechtzufinden. Danach bis zur Halbzeit auffälliger, klasse Zuspiel auf Müller vor dem 2:0, auch an der Großchance von Reus (29.) beteiligt. Insgesamt ein durch-schnittlicher Auftritt.

Marco Reus Note 2Gefährlichster Offensivspieler der DFB-Elf. Traf zunächst die Lat-te (5.), vergab dann fahrlässig die Führung (29.), zu der er dann doch noch abstaubte. Sein neuntes Län-derspieltor, das siebte in einem Pflichtspiel, zum fünften Mal das 1:0. Pech hatte er mit einem tollen Distanzschuss (42.) und mit einem weiteren Lattentreffer (60.).

Mario Götze Note 3Tat sich wie Özil anfangs schwer, hatte als falsche Neun die meisten Gegenspieler um sich und dement-sprechend wenig Raum. Bei seinem Dribbling vor dem 1:0 zeigte er im-merhin einmal seine herausragen-den Qualitäten.

André Schürrle Note –Mal wieder ein Joker-Einsatz im Nationalteam.

Lukas Podolski Note –Wie Schürrle nicht mehr als ein Kurzeinsatz für die Statistik.

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22 EM-QUALIFIKATION

Beim Test gegen Australien wur-de Mats Hummels wie etliche andere WM-Leistungsträger

geschont, im Pflichtspiel gegen Georgien jedoch wieder gebraucht. Vor seinem 39. Länderspiel in Tif-lis nahm der Innenverteidiger im kicker-Interview Stellung zur Systemdiskussion in der National-mannschaft, zum Duell zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern am Samstag sowie zu den Spekulationen um einen vor-zeitigen Weggang vom BVB.

Herr Hummels, ist der EM-Qualifikations-marathon angesichts der Tatsache, dass selbst der Gruppendritte noch über die Play-offs die Fahrkarte für die Endrunde in Frankreich sichern kann, für einen Weltmeister überhaupt reizvoll?Das wäre ja, als wenn man sagt, die erste Runde im DFB-Pokal sei nicht so wichtig. Doch auch die muss man gewin-nen, wenn man ins Finale will. Die großen Spiele kann man nur bestrei-ten, wenn man die vermeintlich kleineren auch mit der vollen Professionalität, mit vollem Ernst, mit voller Konzentration be-streitet. Ich habe damit auch kein Problem: Wenn ich auf den Platz gehe, habe ich einen Gegner, der mich schlagen will und den ich be-siegen möchte. So gehe ich auch in jedes Trainingsspiel, weil es einfach Spaß macht, zu gewinnen.Finden Sie es gut, dass das EM-Teilneh-merfeld in Frankreich auf 24 Mannschaf-ten ausgedehnt wurde?Nein, 24 Teams sind zu viele. Im bisherigen Modus mit 16 Teilneh-mern war es ein sehr hochwertiges Turnier, das jetzt zwangsläufig in der Qualität etwas schwächer wird.Sie hatten die November-Länderspiele verpasst, waren nun nach fünf Monaten erstmals wieder dabei. Hat Ihnen da zuvor etwas gefehlt?Ja, das kann man so sagen. Ich hatte mich wieder richtig darauf gefreut, zumal jetzt in einer Phase, in der es beim BVB und bei mir wieder deut-lich besser läuft und die National-

mannschaft anders als im Oktober nicht als Ablenkung dienen musste. Was das Körperliche betrifft, kann ich inzwischen wieder eine ganz andere Qualität auf den Platz brin-gen, als dies noch im Herbst der Fall war.Woran liegt das?Ich hatte im Winter eine Vorberei-tung, das ist der wichtigste Punkt. Spieler, die durch Verletzungen oder krankheitsbedingt keine Vor-bereitung hatten, werden immer Probleme bekommen in der Sai-son.Joachim Löw will mit Blick auf die EM-Endrunde die Mannschaft umbauen, ein neues System einstudieren. Was halten Sie von der Dreierkette?Ich habe es, soweit ich mich erinnern kann, nur zweimal ge-spielt. Einmal bei einem Test-spiel in der Ukraine, das ging 3:3 aus und lief nicht wirklich

gut. Und ein-mal mit dem BVB im Derby gegen Schal-ke, das haben wir verloren.

So viele Erfahrungswerte habe ich also nicht. Prinzipiell habe ich kein Problem damit, aber wenn es funktionieren soll, muss man das natürlich einstudieren. Da darf man nicht erwarten, dass das nach zwei Trainingseinheiten hervorragend klappt. Solch eine Sache muss man sich über einen längeren Zeitraum erarbeiten.Das ist in der Nationalmannschaft schwierig in turnierfreien Jahren.Stimmt, wobei wir zumindest den kleinen Vorteil haben, dass zum Beispiel die Bayern- oder Schalke-Spieler das schon des Öfteren gespielt haben und somit weniger Schwierigkeiten haben dürften, sich darauf einzustellen.Glauben Sie, dass die Dreierkette das Modell der Zukunft wird?Es ist zumindest eine Option. Wenn der Gegner aber drei Stür-mer aufbietet, ist es schwierig mit der Dreierkette, weil Mann gegen Mann nicht das Ziel sein kann in der letzten Reihe. Aber wenn der

„Ehrlich: Ich denke überAuf dem Weg zum Weltmeistertitel war MATS HUMMELS (26) eine feste Größe. Danach lief längst nicht alles rund. Der Dortmunder Verteidiger: seine Analyse, sein Ausblick.

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„Dreierkette? Die habe ich erst zweimal gespielt.“

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kicker, 30. März 2015 23

Gegner mit ein oder zwei Spitzen agiert, kann man dieses System sehr gut anwenden.Wo ist Ihr Platz in einer Dreierkette: rechts, links, im Zentrum?Oberste Priorität hat, dass ich spie-le. Theoretisch ist es in der Mitte oder rechts ein bisschen einfacher für einen Rechtsfuß. Aber ich spiele beim BVB seit siebeneinhalb Jah-ren auf der halblinken Position in der Viererkette und arbeite ständig daran, dass der linke Fuß immer besser wird. Insofern sind alle drei Positionen für mich vorstellbar.Sie haben sich bei der WM als Stamm-kraft etabliert, sechs der sieben Spiele in der Startelf bestritten. Sehen Sie sich als Führungsspieler im Nationalteam?Wir haben auch nach den Rücktrit-ten von Philipp Lahm, Miroslav Klo-se und Per Mertesacker immer noch genügend starke Charaktere, wie beispielsweise Bastian Schweinstei-ger oder Manuel Neuer. Da muss ich nicht die erste Geige in der Füh-rungsriege spielen, sondern kann mich ein bisschen zurückhalten. Ich habe damit auch überhaupt kein Problem. Die Führungsfrage definiert sich ohnehin nur darüber, wer über einen längeren Zeitraum konstant gute Leistungen bringt.Themenwechsel: Nach der Länderspiel-woche ist vor der Bayern-Woche. Zeigt die aktuelle Tabellensituation, dass das zuletzt immer häufiger verwende-te Schlagwort vom deutschen Clasico überhöht war?Ich fand den Begriff noch nie schön, weil es bisher eigentlich nur vier, fünf Jahre diese Relevanz hatte. Es ist grundsätzlich ein Topspiel, aber das ist zum Beispiel Bayern gegen Wolfsburg in dieser Saison auch.Ist der BVB inzwischen wieder in der Ver-fassung, um den Bayern die Stirn bieten zu können?Sagen wir es so: Es ist möglich, dass wir am Samstag in dieser Verfas-sung sind. Aber wir können nicht so sicher sein wie in den vergangenen Jahren. Wir benötigen einen sehr guten Tag, während in den vergan-genen Jahren vielleicht auch mal ein guter Tag zum Sieg reichte.Dient der Gladbacher Sieg in München als Mutmacher, dass es klappen kann?Das wussten wir auch vorher, und das haben wir ja auch im Hinspiel – trotz der 1:2-Niederlage – gezeigt.Sehen Sie beim BVB nach der Hinrunden-krise wieder ein stabiles Fundament?

Das Selbstvertrauen ist zwar zu-rückgekehrt, flackert in Spielen auch immer wieder auf. Aber das komplette Selbstverständnis, sich seiner Stärke bewusst zu sein, fehlt noch. Dafür war die Phase, in der es nicht gut lief, einfach zu lang und zu tiefgreifend. Das hat man auch in Hannover an der Unsicherheit nach dem Ausgleichstreffer gemerkt.Sie sind seit Saisonbeginn BVB-Kapitän. Teilen Sie den Eindruck, dass Sie ein hal-bes Jahr gebraucht haben, um in dieses Amt zu finden und aus dem Schatten von Sebastian Kehl treten zu können?

Auf jeden Fall. Diese Eingewöh-nungszeit musste man mir auch zubilligen, die hat im Übrigen auch Kehli benötigt, bis er dann über viele Jahre hinweg ein großartiger Kapitän war. Seit es bei mir persön-lich wieder besser läuft, komme ich auch mit dem Amt besser zurecht. In der Hinrunde hatte ich so sehr mit meiner Fitness und mit meiner Form zu kämpfen, da war die Kapi-tänsbinde eher belastend.Das Aus gegen Juventus Turin könnte das Ende einer Ära bedeuten. Teilen Sie die Einschätzung?Ich war ehrlich gesagt überrascht, dass es so hoch gehängt wurde. Ob wir nun im Achtelfinale ausschei-den oder eine Runde später, hat für mich nicht die größte Relevanz. Entweder man gewinnt den Wett-bewerb oder nicht. Und gewonnen hätten wir die Champions League in dieser Saison vermutlich eh nicht, dafür waren wir nicht stark genug. Ich glaube nicht, dass dieses Aus – so bitter das 0:3 letztlich war – den großen Bruch darstellt.Manchester United buhlt heftig um Sie, treibt die Spekulationen um Ihre Zukunft an. Wie ist der Stand der Dinge?Stand der Dinge ist, dass ich mir natürlich immer Gedanken ma-che, was gut für mich ist und wo-rauf ich Lust habe. Jeder weiß, wie sehr es mir in Dortmund gefällt, aber dass ich auch möchte, dass wir eine schlagkräftige Truppe und eine schlagkräftige Herangehens-weise haben. Da habe ich in letzter Zeit viele Gespräche geführt, die für mich relevant sind, aus denen ich

mir ein Gesamtbild mache. Aber ich habe für mich noch keine Entschei-dung über meine Zukunft getroffen. Und selbst wenn ich sie treffe, heißt das ja nicht zwangsläufig, dass sie dann auch umgesetzt werden kann.Das klingt nicht nach: Ich bleibe auf jeden Fall und erfülle meinen bis 2017 datierten Vertrag.Das habe ich aber in den sieben-einhalb Jahren BVB noch nie ge-sagt, weil ich nicht in die Zukunft schauen kann und nicht weiß, was in den nächsten Monaten oder in einem Jahr sein wird. Deshalb sage

ich offen und ehrlich, dass ich über meine Zukunft nachdenke, dass ich mir derzeit überlege, was ich mir vorstellen kann. Es ist auf keinen Fall so, dass ich jetzt sage: Ich gehe auf jeden Fall. Wenn es von mir eine Entscheidung in welche Richtung auch immer gibt, werde ich offen darüber reden. Denn ich bin kein Freund von denen, die vordergrün-dig vom Bleiben reden und insge-heim schon abgeschlossen haben mit dem Thema.

Reizt Sie ein Wechsel in das Ausland?Auch das schwankt. Oft denke ich, dass ich auf jeden Fall mal ins Aus-land möchte. Dann gibt es aber auch Tage, an denen ich sage, dass ich das nicht brauche. Grundsätz-lich glaube ich aber, dass einem das Ausland sowohl in der fußballeri-schen wie auch der persönlichen Entwicklung guttun wird. Man sieht das ja auch immer wieder im Kreis der Nationalmannschaft. Deshalb wird es wohl darauf hinauslaufen, dass ich irgendwann mal ins Aus-land wechseln möchte.Im Sommer wären Sie mit 26 Jahren im besten Alter dafür?Das ist natürlich auch ein Aspekt. Wenn ich diesen Schritt machen möchte, muss ich ihn wahrschein-lich in den nächsten zwei, drei Jah-ren tun. Hängt Ihre Entscheidung denn auch da-von ab, ob sich Borussia Dortmund noch für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert?Da bleibt ja nur noch die Europa League, weil die Champions League für uns in diesem Jahr weg ist. Ob es die Europa League wird oder nicht, hat jedoch keinen Einfluss auf meine Gedankengänge. I N T E R VI E W :

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Mats Hummels mit Dortmund in der Champions League: Nach dem Aus gegen Juve wird es dieses Bild vorläufig wohl nicht mehr geben.

„Wir benötigen gegen Bayern einen sehr guten Tag, während in den Vorjahren vielleicht auch mal ein guter zum Sieg reichte.“

meine Zukunft nach“

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24 EM-QUALIFIKATION

QUALIFIKATION ZUR EUROPAMEISTERSCHAFT 2016 IN FRANKREICHFür die Endrunde 2016 in Frankreich qualifizieren sich die neun Gruppensieger und Gruppenzweiten sowie der beste Gruppendritte. Zur Ermittlung des besten Gruppendritten werden nur die Ergebnisse gegen den Ersten, Zweiten, Vierten und Fünften der betreffenden Gruppe herangezogen. Die übrigen acht Gruppendritten ermitteln in einer Play-off-Runde mit Hin- und Rückspielen vier weitere EM-Teilnehmer. Bei Punktgleichheit nach Abschluss aller Spiele sind folgende Kriterien für die Platzierung in den Qualifikationsgruppen entscheidend: 1. die größere Punktzahl aus den Direktbegegnungen; 2. die bessere Tordifferenz aus den Direktbegegnungen; 3. die größere Anzahl erzielter Tore in den Direktbegegnungen; 4. die höhere Anzahl erzielter Auswärtstore in den Direktbegegnungen. Herrscht danach immer noch Gleichstand zwischen zwei oder mehr Teams, kommen die Kriterien 1 bis 4 noch einmal unter den betreffenden Mannschaften zur Anwendung. Erst danach werden 5. die bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen; 6. die höhere Anzahl erzielter Tore in allen Gruppenspielen; 7. die höhere Anzahl erzielter Auswärtstore in allen Gruppenspielen; 8. die Fairplay-Wertung aus allen Gruppenspielen; 9. der UEFA-Nationalmannschaftskoeffizient herangezogen.

GRUPPE A

Kasachstan – Island 0:3Tschechien – Lettland 1:1Niederlande – Türkei 1:1

1. Tschechien 5 11:6 132. Island 5 12:2 123. Niederlande 5 11:6 74. Türkei 5 6:8 55. Lettland 5 2:11 36. Kasachstan 5 4:13 1

Freitag, 12. Juni (20.45 Uhr):Kasachstan – Türkei (18.00)Lettland – NiederlandeIsland – Tschechien

GRUPPE B

Israel – Wales 0:3Andorra – Bosnien-Herzegowina 0:3Belgien – Zypern 5:0

1. Wales 5 7:2 112. Israel 4 9:5 93. Belgien 4 12:1 84. Zypern 5 9:10 65. Bosnien-Herzegowina 5 5:6 56. Andorra 5 2:20 0

Dienstag, 31. März (20.45 Uhr):Israel – Belgien

Freitag, 12. Juni (20.45 Uhr):Wales – BelgienBosnien-Herzegowina – IsraelAndorra – Zypern

GRUPPE C

Spanien – Ukraine 1:0Mazedonien – Weißrussland 1:2Slowakei – Luxemburg 3:0

1. Slowakei 5 11:2 152. Spanien 5 14:3 123. Ukraine 5 6:2 94. Weißrussland 5 4:10 45. Mazedonien 5 5:12 36. Luxemburg 5 3:14 1

Sonntag, 14. Juni (20.45 Uhr):Ukraine – Luxemburg (18.00)Weißrussland – SpanienSlowakei – Mazedonien

GRUPPE D

Die Tabelle und Ansetzungen der Deutsch-land-Gruppe finden Sie auf S. 19.

GRUPPE E

Schweiz – Estland 3:0England – Litauen 4:0Slowenien – San Marino 6:0

1. England 5 15:1 152. Schweiz 5 11:3 93. Slowenien 5 10:4 94. Litauen 5 3:10 65. Estland 5 1:5 46. San Marino 5 0:17 1

Sonntag, 14. Juni (18 Uhr):Slowenien – England

Estland – San MarinoLitauen – Schweiz (20.45)

GRUPPE F

Nordirland – Finnland 2:1Rumänien – Färöer 1:0Ungarn – Griechenland *

1. Rumänien 5 7:1 132. Nordirland 5 8:4 123. Ungarn 4 4:3 74. Finnland 5 5:7 45. Färöer 5 2:7 36. Griechenland 4 1:5 1

Samstag, 13. Juni (20.45 Uhr):Finnland – Ungarn (18.00)Färöer – GriechenlandNordirland – Rumänien

GRUPPE G

Montenegro – Russland abgebrochenMoldawien – Schweden 0:2Liechtenstein – Österreich 0:5

1. Österreich 5 10:2 132. Schweden 5 7:3 93. Russland 4 6:3 54. Montenegro 4 3:2 55. Liechtenstein 5 1:11 46. Moldawien 5 2:8 1

Sonntag, 14. Juni (18 Uhr):Russland – ÖsterreichLiechtenstein – MoldawienSchweden – Montenegro (20.45)

GRUPPE H

Kroatien – Norwegen 5:1Aserbaidschan – Malta 2:0Bulgarien – Italien 2:2

1. Kroatien 5 15:2 132. Italien 5 8:4 113. Norwegen 5 7:8 94. Bulgarien 5 6:7 55. Aserbaidschan 5 4:11 36. Malta 5 1:9 1

Freitag, 12. Juni (20.45 Uhr):Kroatien – ItalienMalta – BulgarienNorwegen – Aserbaidschan

GRUPPE I

Albanien – Armenien 2:1Portugal – Serbien *spielfrei: Dänemark

1. Dänemark 4 6:4 72. Albanien 4 4:5 73. Portugal 3 2:1 64. Serbien 3 5:4 15. Armenien 4 3:6 1

Samstag, 13. Juni (20.45 Uhr):Armenien – Portugal (18.00)Dänemark – Serbienspielfrei: Armenien

*) bei Redaktionsschluss nicht beendet

Schottland – Gibraltar 6:1 (4:1)

Schottland: Marshall – Hutton, Martin, Ro-bertson – Brown, Morrison – Ritchie (46. Gre-er), Maloney, Anya (74. Bannan) – Nai- smith (66. Rhodes), Fletcher – Tr.: Strachan

Gibraltar: Robba – Wiseman, Artell (53. Garcia), R. Casciaro, J. Chipolina – Pa-yas, R. Chipolina (74. Gosling), Priestley, Bardon (80. Duarte), Walker – L. Casciaro – Interimstrainer: Wilson

Tore: 1:0 Maloney (18., Foulelfmeter.), 1:1 L. Casciaro (20.), 2:1 Fletcher (29.), 3:1 Maloney (34., Foulelfmeter), 4:1 Naismith (39.), 5:1 Fletcher (77.), 6:1 Fletcher (90.) – SR: Gestranius (Finnland) – Zuschauer: 36 000 in Glasgow – Gelb: keine

Mit einer für Schottland unge-wöhnlichen Aufstellung, weil mit nur einem Innenverteidiger (Russell Martin) in einer Dreierabwehr, ließ Gordon Strachan gegen den Außen-seiter beginnen. Doch Gibraltar war

gefährlicher als gedacht, kam früh zu Chancen und mit Lee Casciaros 1:1 sogar zu seinem ersten Pflicht-spieltor in der Geschichte. Unter anderem durch zwei Elfmeter lag Schottland allerdings nach 38 Mi-nuten doch mit 4:1 in Front. Steven Fletcher war dabei in der ersten Hälfte Offensiv-Motor der Gast- geber, der Stürmer vom AFC Sun-derland traf erstmals seit sechs Jah-ren und 15 torlosen Länderspielen wieder im Nationalteam und legte später sogar doppelt nach – der ers-te Schotte mit drei Toren in einem Länderspiel seit Colin Stein 1969.

Dabei hatte das Tempo nach dem Wechsel eher einem Spazier-gang in den Highlands geglichen, was jedoch nicht an Gibraltar lag. Deren Interimscoach David Wilson, in Schottland geboren, betrieb trotz des 1:6 Werbung in eigener Sache. Noch ist offen, ob er im Amt bleiben darf. P H I L G O R D O N

DIE DEUTSCHE GRUPPE D: Schotten siegen klar

Fletcher wartete sechs Jahre

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Lange Wartezeit: Steven Fletcher traf gleich dreimal gegen Gibraltar. Zuletzt war einem Schotten vor 46 Jahren ein Dreierpack gelungen.

Page 25: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

kicker, 30. März 2015 25

1Nach dem 5:0 gegen Zypern stell-te sich Belgiens Kapitän, Vincent Kompany  (28) den Fragen des kicker.

Herr Kompany, wie bewerten Sie den Sieg? Wir haben den Gegner ernst ge-nommen, waren von Beginn an voll da und haben richtig gut gespielt.Wie war es für Sie als Innenverteidiger?Das ist nicht einfach, weil man als Defensivspieler immer konzentriert bleiben muss. Wir wollten die Null halten, das ist uns gelungen, Zypern hatte keine echte Torchance.Stand Belgien im Vorfeld unter Druck?Stimmt schon, wir mussten unbedingt gewinnen. Allerdings habe ich während dieser Woche wieder den Kontrast zwischen der öffentlichen Wahrnehmung und der Stimmung in der Mannschaft festgestellt. Die Medien haben von Druck geschrie-ben, wir waren dagegen ganz ent-spannt. Unser Ziel ist unverändert die Qualifikation für die EM, wo wir eine gute Rolle spielen wollen. Deshalb dürfen wir auch nicht zu locker sein, und für die Einstellung bin ich als Kapitän neben Trainer Marc Wilmots verantwortlich. Dürfen Sie als Kapitän von Manchester City etwas Positives über einen Spieler von Manchester United sagen . . .?Marouane Fellaini hat zwei Tore er-zielt, und er ist ja nicht nur Spieler von Manchester United, sondern er ist auch Belgier (lacht). Deshalb freue ich mich über seine zwei Tref-fer, natürlich. Ich bin glücklich, dass Fellaini wieder in Topform ist. Eden Hazard hat auch sehr gut gespielt, was mich ebenfalls freut, weil er bei der Nationalmannschaft regelmä-ßig kritisch gesehen wird.Kevin De Bruyne war dagegen diesmal nicht so spielbestimmend.Das sehe ich nicht so. Kevin hat sehr viele gute Pässe gespielt. Er hat mit Hazard regelmäßig die Seiten gewechselt und war sehr bemüht. Wie blicken Sie auf das Spiel in Israel voraus?Israel hat gegen Wales klar verloren, aber das bedeutet für unsere Par-tie überhaupt nichts. Israel spielt zu Hause und hat einige schnelle Leute, aber wir wollen auch dort gewinnen und die Tabellenführung übernehmen. Wir wollen als Grup-pensieger zur EM. I N T E R VI E W : T H O M A S E VE R S

BELGIEN

Kompany: „Nicht zu locker sein“

Vielleicht werden sie in den Nie-derlanden am Ende der EM-Qualifikation Michel Platini

noch dankbar sein. Schließlich geht die Aufstockung auf 24 Endrunden-teilnehmer bei der EURO 2016 auf eine Idee des UEFA-Präsi-denten zurück, und sie er-möglicht auch Tabellendrit-ten noch den Sprung nach Frankreich. Genau das ist Oranje auch nach dem 1:1 gegen die Türkei noch, doch der späte Ausgleichstreffer des Schal-kers Klaas Jan Huntelaar ist auch das einzig Positive aus Sicht der Gastgeber.

Denn dadurch wurde zumin-dest das Abrutschen auf Rang vier verhindert. Die Qualifikation aber bleibt eine Reise ins Ungewisse, weil nicht mal dieser dritte Platz bei nur zwei Punkten Vorsprung gegenüber den Türken sicher ist. Vor allem aber angesichts der bis-herigen Leistungen in den Bewer-bungsspielen ums EURO-Ticket.

Drei Daten aus der ersten Halb-zeit sprechen Bände zur Vorstellung des Europameisters von 1988: Mit 76,4  Prozent Ballbesitz in der ers-

ten Halbzeit erreichte die Elf von Trainer Guus Hiddink zwar den zweithöchsten Wert dieser Qualifi-kation (Bosnien schaffte 82,8 gegen Andorra), doch diese Dominanz verpuffte ebenso wie die 440 Ball-

kontakte, von denen nur vier (!) im türkischen Strafraum stattfanden.

So war das 1:1 bei aller Überle-genheit unterm Strich ein gerechtes Resultat, weil die Gäste in Amster-dam deutlich effizienter agierten. Die Niederlande hatten Glück, dass in der zweiten Minute der Nach-spielzeit das 1:1 fiel. Huntelaar hielt bei Wesley Sneijders Schuss noch den Kopf hin. „Bei uns“, so der Tor-schütze hinterher, „muss noch vie-les besser werden, wenn wir in der Tabelle klettern wollen. Ich habe ein gemischtes Gefühl, denn ich freue mich über mein Tor, aber nicht über das Ergebnis.“ Sein Wolfsburger Kollege Bast Dost, der als Joker sein Debüt in der Nationalelf gab und

dabei seiner Aufgabe, die langen Bälle nach außen weiterzuleiten, mit Licht und Schatten nachkam, war nicht zufrieden.

Klar wurde, dass es nicht gelang, die verletzten Arjen Robben und

Robin van Persie zu ersetzen. Platz zwei wird so schwierig zu erreichen. Tschechien und Is-land sind bereits sechs und fünf Punkte enteilt, die Rechenspie-le beginnen. Und selbst, wenn

man diese orange einfärbt (also noch fünf Siege für die Niederlan-de, Remis zwischen Tschechien und Island, die aber ansonsten auch al-les gewinnen), müsste Oranje mit drei Toren Differenz gegen Island die Oberhand behalten, wegen des direkten Vergleichs.

Bringt Hiddink das Team zur EM-Endrunde, wird er dort Trainer sein. Wenn nicht, wird ihn wohl so-fort, sonst nach dem Turnier, Danny Blind beerben (bisher Co-Trainer). Hiddink sei „nicht bange“, er werde die Mannschaft wieder hinkriegen, versichert er. Am Dienstag im Test gegen Spanien wird es weitere Er-kenntnisse geben. Aber die Unge-wissheit bleibt. JA N L E E R K E S

Sprung ins Ungewisse

Das Tor von KLAAS JAN HUNTELAAR (25) rettet die Niederlande. Doch Oranjes Qualifikation bleibt stark gefährdet.

Debüt für Wolfsburgs Dost mit Licht und Schatten

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Page 26: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

26 EM-QUALIFIKATION kicker, 30. März 2015

WEITERE QUALIFIKATIONSSPIELENiederlande – Türkei 1:1 (0:1)

Niederlande: Cillessen – van der Wiel, de Vrij, Martins Indi (77. Willems), Blind – Wijnald-um (46. Narsingh), N. de Jong (63. Dost), Sneijder – Afellay, Hun-telaar, Depay – Trainer: Hiddink

Türkei: Volkan Babacan – Gönül, Serdar Aziz (69. Er-san Gülüm), Hakan Balta, Caner – Ozan Tufan, Topal – Töre, Selcuk Inan, Sen (61. Calhanog-lu) – Burak (79. Kazim Richards) – Trainer: Terim

Tore: 0:1 Burak (37.), 1:1 Hun-telaar (90./+2) – SR: Dr. Brych (Deutschland) – Zuschauer: 50 000 in Amsterdam (ausver-kauft) – Gelbe Karten: van der Wiel – Töre

Belgien – Zypern 5:0 (2:0)

Belgien: Courtois – Alderwei-reld, Kompany, Lombaerts, Ver-tonghen – Witsel, Nainggolan, Fellaini (69. Ferreira-Carrasco) – De Bruyne, Benteke (77. Bats-huayi), Hazard (69. Mertens) – Trainer: Wilmots

Zypern: Kissas – Kyriakou, Mer-kis, Laifis, Antoniadis – Nikolaou, Laban (57. Iconomidis) – Ma-kris (71. Eleftheriou), Makridis (84. Kastanos), Sotiriou – Mytidis – Trainer: Christodoulou

Tore: 1:0 Fellaini (21.), 2:0 Ben-teke (35.), 3:0 Fellaini (66.), 4:0 Hazard (67.), 5:0 Batshuayi (80.) – SR: Hategan (Rumänien) – Zu-schauer: 47 000 in Brüssel (aus-verkauft) – Gelbe Karten: keine

Spanien – Ukraine 1:0 (1:0)

Spanien: Casillas – Juanfran, Piqué, Sergio Ramos, Jordi Alba (78. Bernat) – Koke, Busquets, Iniesta (74. Santi Cazorla) – Silva, Morata (65. Pedro), Isco – Trainer: del Bosque

Ukraine: Pyatov – Fedetskyy, Khacheridi, Kucher, Shevchuk – Tymoshchuk, Stepanenko (75. Garmash) – Yarmolenko, Rotan, Konoplyanka – Zozulya (31. Kra-vets, 90. Budkivsky) – Trainer: Fomenko

Tor: 1:0 Morata (27.) – SR: Cakir (Türkei) – Zuschauer: 42 649 in Sevilla – Gelbe Karten: Sergio Ramos – Kucher, Fedetskyy, Kravets

England – Litauen 4:0 (2:0)

England: Hart – Clyne, Cahill, Jones, Baines – Henderson (71. Barkley), Carrick, Delph – Sterling, Rooney (71. Kane), Welbeck (77. Walcott) – Trainer: Hodgson

Litauen: Arlauskis – Freidgeimas, Kijanskas, Mikuckis (66. Stanke-vicius), Zaliukas – Andriuskevicius (83. Slavickas), Zulpa, Mikoliunas (88. Kazlauskas), Chvedukas, Cernych – Matulevicius – Trainer: Pankratjevas

Tore: 1:0 Rooney (6.), 2:0 Wel-beck (45.), 3:0 Sterling (58.), 4:0 Kane (73.)– SR: Kralovec (Tsche-chien) – Zuschauer: 83 671 in London – Gelbe Karten: Sterling – Zaliukas, Kazlauskas

Bulgarien – Italien 2:2 (2:1)

Bulgarien: Mihaylov – Manolev, Aleksandrov, Bodurov, Minev – Gadzhev, Dyakov – Milanov (88. Vasilev), Popov (85. Slav-chev), Alexandrov – Micanski (73. Bojinov) – Trainer: Petev

Italien: Sirigu – Barzagli, Bonucci, Chiellini – Darmian, Candreva, Verratti, Bertolacci (72. Soriano), Antonelli (77. Gabbiadini) – Zaza (58. Eder), Immobile – Trainer: Conte

Tore: 0:1 Minev (4., Eigentor), 1:1 Popov (11.), 2:1 Micanski (17.), 2:2 Eder (84.) – SR: Skomina (Slowenien) – Zuschauer: 20 000 in Sofia – Gelbe Karten: Dyakov – Darmian (gesperrt), Soriano, Immobile (gesperrt)

Die Schande Spielabbruch in MONTENEGRO. Im Mittelpunkt der deutsche Schiedsrichter Deniz Aytekin. Doch der reagierte nur auf die Gewalt im Gradski-Stadion.

Selbst die montenegrinischen Medien sind mehr als deutlich. Von einem „Beschämen-den Fußball-Abend“ und der „Schwarzen

Nacht in Podgorica“ titelte die Tageszeitung Dan. Die Vorfälle während des EM-Qualifikations-spiels zwischen Montenegro und Russland am Freitagabend im Gradski-Stadion von Podgori-ca gipfelten im Abbruch durch den deutschen Schiedsrichter Deniz Aytekin nach 67 Minuten.

Eigentlich ist nur die Höhe der Strafe sei-tens der UEFA für Gastgeber Montenegro noch fraglich. In einer ersten offiziellen Stellungnah-me hält sich der Kontinental-Verband noch be-deckt. „Die UEFA wird zunächst die Berichte des Spieldelegierten und des Schiedsrichters abwarten, ehe ein Disziplinarverfahren eröffnet wird“, hieß es in der offiziellen Mitteilung. Auch der deutsche FIFA-Schiedsrichter Deniz Aytekin (36) hält sich bisher auf Anweisung der UEFA absolut bedeckt, wollte sich auch auf Nachfrage des kicker nicht äußern.

Schon nach 20 Sekunden wurde Russlands Torhüter Igor Akinfeev von einem Feuerwerkskörper an Kopf und Nacken getroffen. Der 28-jährige Keeper wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht, wo eine Nackenblessur und kleinere Brandverletzungen festgestellt wurden. Das Spiel wurde von Aytekin für 33 Minuten unterbrochen.

„Eigentlich hätte das Spiel da schon abge-brochen werden müssen“, kritisierte Russlands italienischer Nationaltrainer Fabio Capello, weil es die Regularien so vorsehen. Doch nach bisher unbestätigten Gerüchten aus Montenegro hat es wohl unmittelbar nach dem Vorfall im Sta-dion ein Telefonat zwischen Dejan Savicevic, dem Verbandspräsidenten Montenegros, und UEFA-Präsident Michel Platini gegeben. Mit der

Maßgabe, das Spiel nach der Unterbrechung fortzusetzen. Auch weil der Täter umgehend

dingfest gemacht werden konnte.Mit verheerenden Folgen. Nach einem von

Roman Shirokov in der 66. Minute vergebenen Strafstoß kam es erneut zur Rudelbildung von Spielern, und Russlands Verteidiger Dimitry Kombarov wurde von Gegenstän-den getroffen, die von der Tribüne flogen. Ob es Münzen, Feuerzeuge oder gar Messer waren, wie aus Russland kolportiert wird, ist unklar. Für Deniz Aytekin dennoch das klare Zeichen, das Spiel endgültig abzubrechen.

Die Schande. Nicht nur für den Fußball, son-dern auch für den jungen Staat vom Balkan. „Der Fußball ist ausgelöscht. Die Hooligans haben ge-

siegt“, meinte Montenegros Torhüter Vukasin Po-leksic mit Tränen in den Augen. Er ist immerhin seit dem ersten Länderspiel gegen Ungarn am 24. März 2007 für Montenegro dabei. Fest steht nach den Vorfällen von Freitagabend, dass die kleine Nation mit dem Makel leben muss, Menschen

zu beherbergen, die ihre Gewalttätigkeit beim Fußball ausleben. Nicht anders als in Serbien oder Kroatien.

Die Russen pochen jetzt auf einen 3:0-Sieg am grünen Tisch. Der würde ihnen in der Gruppe G die Chance auf Rang zwei

wahren. Aktuell führt Österreich mit 13 Punkten vor Schweden (9) und Russland (5). In Montene-gro (auch 5 Punkte) haben sie momentan andere Sorgen, als an eine Qualifikation für die EURO zu denken. M I L O S A N T I C / M . S .

Das Ende in Podgorica: Schiedsrichter Deniz Aytekin beendet das Spiel nach 67 Minuten. Schon früh musste Russlands Keeper Akinfeev (li.) ins Krankenhaus.

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Page 27: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

kicker, 30. März 2015 LÄNDERSPIELE 27

Schottland – Nordirland 1:0 Frankreich – Brasilien 1:3El Salvador – Argentinien 0:2Brasilien – Chile 1:0Frankreich – Dänemark **) bei Redaktionsschluss nicht beendet

Montag, 30. März14.00: Weißrussland – Gabun18.00: Katar – Slowenien21.00: Mazedonien – Australien

Dienstag, 31. März15.00: Liechtenstein – San Marino18.00: Estland – Island18.08: Schweiz – USA19.00: Russland – Kasachstan19.30: Schweden – Iran20.00: Ukraine – Lettland20.15: Luxemburg – Türkei20.30: Slowakei – Tschechien20.30: Österreich – Bosnien-Herzegowina20.45: Italien – England20.45: Niederlande – Spanien21.45: Portugal – Kap Verde

Mittwoch, 1. April01.30: Argentinien – Ecuador (in East Rutherford/USA)

TESTSPIELE

BUNDESLIGA – Global am Ball

1In der Bundesliga wartet Herthas Peter Pekarik noch auf ein Tor, für seine Nationalelf ist er schon er-folgreicher.

Schweiz – Estland 3:0Als Spielmacher zeigte Granit Xha-ka (Foto, Bor. M’gladbach) eine gute Leistung und erzielte auch den Treffer zum 2:0 (27. Minute). Haris Seferovic (E. Frankfurt) gelang der Endstand zum 3:0. Stürmer Josip Drmic (Leverkusen) hatte einen schwächeren Tag und wurde durch Valentin Stocker (Hertha BSC) ersetzt. Johan Djourou, Valon Behrami (beide HSV), Ricardo Rodriguez (VfL Wolfs-burg) und Torhüter Yann Sommer (Bor. M’gladbach) standen ebenfalls in der Startelf.

Liechtenstein – Österreich 0:5Martin Harnik (VfB Stuttgart) brachte Österreich schon in der 14. Minute in Führung. Trotz eines zuvor ver-schossenen Elfmeters (37. Minute) erhöhte David Alaba (B. München) in der 59. Minute auf 3:0, bevor Zlatko Junuzovic (Werder Bremen) zum 4:0 traf. Trainer Marcel Koller brachte auch Robert Almer (Hannover 96), Florian Klein (VfB Stuttgart), Christian Fuchs (Schalke 04) und Julian Baum-gartlinger (1. FSV Mainz 05) in die Anfangsformation.

Kroatien – Norwegen 5:1Mit Ivan Perisic (VfL Wolfsburg) und Ivica Olic (HSV) kamen zwei der fünf kroatischen Torschützen aus der Bundesliga. Bei den Nor-wegern waren mit Havard Nordveit (B. M’gladbach), Per Ciljan Skjelbred (Hertha BSC), Mats Möller Daehli (SC Freiburg), Tarik Elyounoussi (1899 Hoffenheim), der einen Elfmeter verschoss, Havard Nielsen (E. Braun-schweig) und Mohammed Abdel-laoue (VfB Stuttgart) gleich sechs Deutschland-Legionäre am Ball.

Belgien – Zypern 5:0Beim Kantersieg der Belgier war Ke-vin De Bruyne (VfL Wolfsburg) nicht unter den Torschützen. In der 12. Minute vergab er eine Großchan-ce nach Zuspiel von Eden Hazard.

Andorra – Bosnien-Herz. 0:3Beim Pflichtsieg der Bosnier waren Mensur Mujdza (SC Freiburg), Emir Spahic (B. Leverkusen) und Vedad Ibisevic (VfB Stuttgart) dabei. Drei-

Pekarik trifft für die Slowakei

1Acht Spiele, acht Siege – so lautet die beeindruckende Bilanz von Na-tionaltrainer Dunga. Die Siegesserie der Selecao wurde in den ver-gangenen Tagen um die Erfol-ge in Paris gegen Frankreich (3:1) und in London gegen Chile (1:0) verlängert. „Das Team hat sich gut verhalten, ich bin zu-frieden“, so der Coach. Das Team um Kapitän Neymar ist auf dem besten Weg, die vernichtenden Nie-derlagen bei der Heim-WM 2014 im Halbfinale gegen Deutschland (1:7) und im Spiel um den dritten Platz gegen die Niederlande (0:3) verges-sen zu lassen und ein neues Kapitel

BRASILIEN: Siegesserie unter Dunga hält

Jubel um Roberto Firminoin Brasiliens Fußballgeschichte zu schreiben – auch wenn es sich bis-lang ja nur um Freundschaftsspie-

le handelte. Der erste echte Härtetest steht im Juni mit der Copa America in Chile an.

Den Sieg in Frankreich hat-ten Oscar (Chelsea), Neymar (Bar-ca), – nach Vorarbeit von Hoffen-heims Roberto Firmino –, und Luiz Gustavo mit ihren Toren gesichert. „Wir sind auf einem ausgezeichne-ten Weg“, meinte der Wolfsburger Mittelfeldspieler, der am Sonntag gegen Chile geschont wurde.

Matchwinner gegen den süd-amerikanischen Rivalen, bei dem Hannovers Miiko Albornoz und der Mainzer Gonzalo Jara 90 Minuten in der Dreier-Abwehrkette agier-ten, war Roberto Firmino. Der kam nach einer Stunde für Luiz Adriano (Schachtar Donezk) ins Spiel, er-zielte 13 Minuten später das 1:0 und zeigte einmal mehr, dass er hervor-ragend mit Superstar Neymar har-moniert. „Er entwickelt sich weiter und hat einen einen guten Torins-tinkt“, lobte Dunga den Hoffenhei-mer. „Ich hoffe, dass ich nach den guten Eindrücken, die ich hinterlas-sen habe, wiederkommen darf“, so der 23-jährige Offensiv-Allrounder der TSG, der in der Selecao als „fal-sche Neun“ und auch als Rechts- außen eingesetzt wurde.

Seine Nominierung für die Copa, die Südamerika-Meisterschaft, dürfte fast schon sicher sein. Zumal Luiz Adriano keinen allzu starken Eindruck hinterließ. Brasilien fehlt aber weiter ein echter Mittelstür-mer. Auch wirkt die Elf in Konter- situationen stärker als bei Ballbe-sitz – ungewöhnlich für Brasilien. Doch solange die Resultate stim-men, dürfte das den Fans egal sein. Und die stimmen. D. M A R Q U E S

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Nicht zu stoppen: Der Hoffenheimer Roberto Firmino umspielt Chiles Keeper Claudio Bravo und macht dann das Tor zum 1:0 für Brasilien.

maliger Torschütze: Edin Dzeko (ManCity), ehemals Wolfsburg.

Bulgarien – Italien 2:2Für die Gastgeber traf Ilijan Mican-ski (Karlsruhe) zum 2:1, während auf der Gegenseite Ciro Immobile (B. Dortmund) leer ausging.

Niederlande – Türkei 1:1Hakan Calhanoglu (Bayer Leverku-sen) blieb nach seiner Einwechs-lung weitestgehend unsichtbar.

Slowenien – San Marino 6:0Beim Sieg der Slowenen erzielte Kevin Kampl (B. Dortmund) das 2:0. Es war sein erst zweiter Treffer im 15. Länderspiel.

Slowakei – Luxemburg 3:0In der Bundesliga traf er bei 108 Einsätzen noch nie. Aber für die Slowakei erzielte Peter Pekarik (Foto, Hertha) gegen Lu-xemburg schon seinen zweiten Treffer.

Albanien – Armenien 1:1Innenverteidiger Mergim Mavraj (1. FC Köln) traf für Albanien zum Ausgleich in der 77. Minute. Hen-rikh Mkhtaryan (Dortmund) konnte Armeniens Spiel nicht lenken.

Japan – Tunesien 2:0Nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung legte Shinji Okaza-ki (Mainz 05) in der 78. Minute den Grundstein zum Sieg gegen Tunesien. Beim Debüt des neu-en Nationaltrainers Vahid Halil- hodzic standen Makoto Hasebe (E. Frankfurt), Hiroshi Kiyotake (Hannover 96) und Hiroki Sakai (Hannover 96) in der Startelf. Für Tunesien wirkte Änis Ben-Hatira (Hertha BSC) mit.

Südkorea – Usbekistan 1:1Trotz des Tores von Ja-Cheol Koo (Mainz) kam Südkorea gegen Usbekistan nicht über ein 1:1 hi-naus. Heung-Min Son (Leverkusen) blieb ohne Treffer, wurde in der 61. Minute ausgewechselt.

Elfenbeinküste – Angola 2:0Salomon Kalou (Hertha BSC) si-cherte den 2:0-Erfolg dank eines Elfmeters in der 90. Minute. Mit-telfeldakteur Serey Dié (VfB Stutt-gart) wurde in der Nachspielzeit ausgewechselt.

Page 28: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

Deutschland – 2:2 (0:1)Italien Leno (2,5) Trainer: Hrubesch Bayer 04 Leverkusen Kimmich (3,5) Ginter (4,5) Orban (4) Schulz (4,5) RB Leipzig Borussia Dortmund 1. FC Kaiserslautern Hertha BSC Leitner (3,5) Geis (4) VfB Stuttgart 1. FSV Mainz 05 Bittencourt (3) Malli (3,5) Younes (4) Hannover 96 1. FSV Mainz 05 1. FC Kaiserslautern Volland (3) TSG Hoffenheim Trotta (2,5) Belotti (3) AS Avellino US Palermo Battocchio (3) D. Berardi (2,5) Virtus Entella Sassuolo Calcio Crisetig (4) Sturaro (3,5) Cagliari Calcio Juventus Turin Biraghi (3) Bianchetti (3,5) Rugani (4,5) Zappacosta (4) AC Chievo Spezia Calcio FC Empoli Atalanta Bergamo Bardi (2,5) Trainer: Di Biagio AC Chievo

Eingewechselt: 46. Zimmer (1. FC Kaiserslautern/5) für Kimmich, Gnabry (FC Arsenal/4) für Younes und P. Hofmann (1. FC Kaiserslautern/3,5) für Volland, 69. Klaus (SC Freiburg/–) für Bittencourt – 46. Romagnoli (Sampdoria Genua /3,5) für Rugani, 62. Cataldi (Lazio Rom/–) für Crisetig, Verdi (FC Empoli/–) für Belotti und Sabelli (AS Bari/–) für Zappacosta, 74. Longo (Cagliari Calcio/–) für Trotta und Benassi (FC Turin/–) für Battocchio, 90./+2 Molina (Carpi FC/–) für D. Berardi – Reservebank: Karius (Tor/1. FSV Mainz 05), Günter (SC Freiburg), Knoche (VfL Wolfsburg), Korb (Bor. Mönchengladbach), Can (FC Liverpool), Meyer (FC Schalke 04) – Leali (Tor/AC Cesena), Sportiello (Atalanta Bergamo), Barba (FC Empoli), Goldaniga (AC Perugia), Izzo (CFC Genua 1893), Baselli (Atalanta Bergamo), Fedato (FC Modena), Viviani (US Latina)Tore: 0:1 Trotta (38., Kopfball, Vorarbeit Berardi), 1:1 Bittencourt (56., Links-schuss, Malli), 1:2 Verdi (78., Rechtsschuss, –), 2:2 Leitner (85., Rechtsschuss, Foulelfmeter, Romagnoli an P. Hofmann) – Chancen: 12:10 – Ecken: 9:4SR-Team: Raczkowski (Assistenten: Boniek, Obukowicz/alle Polen – Vierter Offi- zieller: Willenborg/Osnabrück), Note 3,5, pfiff Deutschland einen klaren Vor-teil zurück (33.) und übersah viele versteckte Fouls. – Zuschauer: 11 106 (in Paderborn) – Gelbe Karten: Leitner, Zimmer – Sturaro, Bardi – Spielnote: 3,5, kurzweilig, aber zerfahren und fehlerbehaftet. – Spieler des Spiels: Marcello Trotta

1Am Donnerstag hatten die deut-schen U-19-Talente beim späten 1:1-Ausgleich der Slowakei die Nachspielzeit noch verflucht, zwei Tage später nutzten sie selbst die „Verlängerung“ zum enorm wich-tigen 3:2-Siegtor gegen Irland. Hof-fenheims Nadiem Amiri hatte das Team in Führung gebracht (52.), doch Jack Hallahan (58.) und Joel Coustrain (72.) drehten das Spiel. Kölns Lucas Cueto glich aus (82.), ehe der Freiburger Jonas Föhren- bach vor 1397 Zuschauern in Sand-hausen zuschlug (90.+2) und dem Titelverteidiger die erneute EM-Teil-nahme offenhielt. An diesem Diens-tag benötigt die U 19 in Walldorf gegen Tschechien (12 Uhr) drin-gend einen klaren Erfolg, um die punktgleichen und um zwei Tore besseren Slowaken abzufangen.

1Die deutschen U-18-Junioren haben am Freitag ihr erstes von zwei Spielen gegen Frankreich 2:1 gewonnen. In Sarre Union schossen Eintracht Frankfurts Enis Bunjaki (8.) und Nürnbergs Cedric Teuchert (54.) die Tore für das Team von Trai-ner Guido Streichsbier. An diesem Montag (19 Uhr) nun steigt in Bies-heim der zweite Vergleich.

1In der letzten Partie der Eliterun-de trennten sich die bereits qualifi-zierten Teams aus Deutschland und Italien am Donnerstag vor 6500 Zu-schauern in Wetzlar 2:2. Die Bochu-mer Gökhan Gül (14.) und Görkem Saglam (77.) trafen fürs DFB-Team, Gül sah zudem Rot (Notbremse, 23.).

U 19: 3:2 gegen Irland

Föhrenbach hält die EM-Tür offen

U 18: 2:1 in Frankreich

Teucherts Siegtor

U 17: 2:2 gegen Italien

Gül trifft und geht

1Seriensieger Deutschland hat am Freitag mit einem 1:2 gegen Polen endgültig den erneuten Gewinn der Internationalen Spielrunde verspielt. Dagegen sicherten sich die Gäste vorzeitig den Gewinn des diesjährigen Wettbewerbs. Zugleich musste das DFB-Team auch in der Vorbereitung auf die U-20-WM in Neuseeland (30. Mai bis 20. Juni) einen Dämpfer hinnehmen.

Zwar war die Mannschaft von Trainer Frank Wormuth vor ins-gesamt 2 640 Zuschauern in Jena

größtenteils spielbestimmend, blieb aber zu ungefährlich und ließ sich gleich zweimal durch Mariusz Ste-pinski (69.) und Piotr Zielinski (74.) auskontern. Frankfurts Marc Stendera gelang nur noch der An-schlusstreffer per Strafstoß (77.).

„Wir haben uns im vorderen Drittel nicht durchsetzen können und werden aus der Niederlage ler-nen“, verspricht Wormuth. Schon an diesem Dienstag gibt es dazu Gele-genheit im Testspiel in Aue gegen Tschechien (18.30 Uhr).

U 20: 1:2 gegen Polen – Nur Stendera trifft

Dämpfer für Wormuths WM-TeamFo

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Mit Köpfchen: Marcello Trotta (rechts) nickt zur Führung für Italien ein, Dortmunds Matthias Ginter kann ihn nicht entscheidend stören.

1Matthias Ginter ist eine Ausnah-meerscheinung. Es ist außerge-wöhnlich, dass ein A-Nationalspie-ler zurück in die U 21 geht, wenn er erst einmal fest Joachim Löws Kader zugeordnet war. Ginter kam im Sommer sogar zu Weltmeister-ehren. Doch danach kam die Karri-ere nach dem Wechsel von Freiburg nach Dortmund ins Stocken, zuletzt lief der Zehn-Millionen-Mann gar beim BVB II in der 3. Liga auf.

Da kommt die Spielpraxis in der U 21 gerade recht, „um in den Rhythmus zu kommen und zu alter Stärke zu finden. Da bei der A-Mannschaft im Sommer sowieso nichts ansteht, würde ich irgendwo im Urlaub hocken.“ Also könnte die U-21-EM im Juni als Nachhilfekurs für Ginter dienen. „Es war mein Wunsch, die EM zu spielen“, erklär-te Ginter, dem auch im Test gegen Italien die fehlende Sicherheit an-zumerken war, „ich war vor zwei Jahren schon mal dabei, als wir in der Vorrunde ausgeschieden sind. Ich will unbedingt dieses Turnier spielen und auch gewinnen.“

Davon ist das DFB-Team aber noch weit entfernt und offenbarte gegen EM-Konkurrent Italien enor-me Probleme vor allem im Spielauf-bau. Alles kein Problem, findet Trai-ner Horst Hrubesch und erinnert an eine deftige 0:4-Klatsche gegen die Niederlande im März 2009. Drei Monate später holte er mit der U 21 in Schweden den Titel.

Damals wie heute hatte Hru-besch noch Spieler und Varianten ausprobiert. Holprige Tests gegen starke Gegner sind ihm „lieber als ein 6:0 gegen Liechtenstein, jetzt wissen wir, wo wir stehen“. Zudem habe er erkannt, „dass es für den einen oder anderen nicht reicht für die EM, ich habe über 30 Spieler und kann nur 23 mitnehmen“. Zu-dem nahm der 63-Jährige seine ver-meintlichen Führungskräfte in die Pflicht. „Spielerisch ist diese Mann-schaft auf dem Niveau wie 2009“, aber er vermisse Führungsqualität à la Höwedes, Hummels oder Neuer. Namentlich nannte Hrubesch: Ma-ximilian Geis, Moritz Leitner und – Ginter. M I C H A E L P F E I F E R

U 21: Hrubesch vermisst die Führungskräfte

Ginter: EM als Nachhilfekurs

28 JUNIOREN kicker, 30. März 2015

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1. (1) Bayern München (M, P) 26 20 4 2 70:13 + 57 642. (2) VfL Wolfsburg 26 16 6 4 57:29 + 28 543. (3) Bor. Mönchengladbach 26 13 8 5 37:20 + 17 474. (4) Bayer 04 Leverkusen 26 12 9 5 45:29 + 16 455. (5) FC Schalke 04 26 11 6 9 37:31 + 6 396. (6) FC Augsburg 26 12 2 12 33:34 - 1 387. (7) TSG Hoffenheim 26 10 7 9 40:38 + 2 378. (8) Eintracht Frankfurt 26 9 7 10 49:52 - 3 349. (9) Werder Bremen 26 9 7 10 41:54 - 13 34

10. (10) Borussia Dortmund 26 9 6 11 34:33 + 1 3311. (11) 1. FSV Mainz 05 26 6 12 8 35:36 - 1 3012. (12) 1. FC Köln (N) 26 7 9 10 26:32 - 6 3013. (14) Hertha BSC 26 8 5 13 31:44 - 13 2914. (13) Hannover 96 26 7 6 13 29:42 - 13 2715. (17) SC Freiburg 26 5 10 11 26:36 - 10 2516. (15) Hamburger SV 26 6 7 13 16:37 - 21 2517. (16) SC Paderborn 07 (N) 26 5 9 12 23:50 - 27 2418. (18) VfB Stuttgart 26 5 8 13 27:46 - 19 23

27. SPIELTAGSamstag, 4. April (15.30 Uhr)Bayer Leverkusen – Hamburger SV (0:1)VfL Wolfsburg – VfB Stuttgart (4:0)Hoffenheim – Mönchengladbach (1:3)Werder Bremen – 1. FSV Mainz 05 (2:1)Eintracht Frankfurt – Hannover 96 (0:1)

SC Freiburg – 1. FC Köln (1:0)Samstag, 4. April (18.30 Uhr)Bor. Dortmund – Bayern München (1:2)Sonntag, 5. April (15.30 Uhr)FC Augsburg – FC Schalke 04 (0:1)Sonntag, 5. April (17.30 Uhr)Hertha BSC – SC Paderborn 07 (1:3)

BUNDESLIGA

Der Kader ist groß. 27 Profis um-fasst das Berliner Aufgebot, dazu kommen die bis Saisonen-

de nach Mainz und Darmstadt ver-liehenen Sami Allagui und Fabian Holland (jeweils Vertrag bis 2016). Nach sieben Wochen im Amt weiß Trainer Pal Dardai, auf wen er sich verlassen kann und wer verzichtbar ist. Einige haben schlechte Karten – aktuell und wohl auch künftig:Hajime Hosogai (28/Vertrag bis 2017): Hinter Skjelbred, Lustenberger, Cigerci und Niemeyer chancenlos im zentralen Mittelfeld. Zwei Ein-wechslungen zu Beginn von Dar-dais Amtszeit, seit dem 22. Spieltag nur noch Statist. Und Hertha be-schäftigt sich bereits mit einem wei-teren zentralen Mittelfeldspieler: Reinhold Yabo (23, KSC, ablösefrei).Ronny (28/2017): Aktuell verletzt (Muskelfaserriss in der Wade), aber auch vor der Blessur kein Faktor

Die Vertrags-Falle

punktete zuletzt Valentin Sto-cker, im Sommer kehrt Alex Baumjohann (Kreuzbandriss) zurück. Und auf dieser Positi-on fahndet Hertha ebenfalls.John Heitinga (31/2016): Große Vergangenheit, triste Gegen-wart – und wohl keine Zukunft in Berlin. Der Niederländer spielte unter Dardai eine Halb-zeit in Stuttgart auf der Sechs und empfahl sich nicht. In sei-nem Kernressort, der Innen-verteidigung, ohne Chance.Johannes van den Bergh (28/2016): Einziger gesunder Feldspieler, der unter Dardai noch nicht zum Einsatz kam. Links hinten nur die Nummer drei – hin-ter Marvin Plattenhardt und Nico Schulz. Aus dem eigenen Stall drängt Maximilian Mittel-städt (18) nach.

Auch Jens Hegeler (27/Vertrag bis 2017) und Sandro Wagner (27/2016) kommen derzeit kaum zum Zug. Das Problem: Bis auf den Kontrakt von Marcel Ndjeng (32), des-sen Arbeitspapier die Option auf ein weiteres Jahr enthält, laufen alle Verträge über 2015 hinaus. Den Hebel, den nicht optimal ausbalancierten Kader dank auslaufender Verträge im Sommer zu verändern, be-

sitzt Manager Michael Preetz nicht. „Wir haben vor der Saison große Veränderungen vorgenommen“, sagt er. Für den Sommer 2015 kündigt er – den Ligaerhalt vorausgesetzt – „punktuelle Veränderungen“ an. Zuvor muss er Profis trotz laufender Verträge abgeben. Dass das zuweilen schwierig ist, erlebte Preetz schon mehr-fach – auch wegen der von ihm abgeschlossenen, gut dotier-ten, teils langfristigen Verträge.

Felix Bastians etwa, der im Januar 2012 für viereinhalb (!) Jahre unterschrieb, bekam im Oktober 2014 eine Abfindung von annähernd einer Million Euro, damit er seinen Vertrag auflöst. Zuvor hatten auch die ebenfalls aussortierten, gebun-denen Peer Kluge und Maik Franz dem Vernehmen nach Zahlungen im mittleren sechs-stelligen Bereich erhalten. Die-se Personalien – anfangs vor Gericht ausgetragen – kamen Hertha teuer zu stehen. Aktu-ell liegen Heitinga und Ronny im oberen Gehaltsbereich des Teams. Und Allagui, für den Mainz die im Leihvertrag ver-ankerte Kaufoption (2  Mio. Euro) nicht ziehen wird, kehrt zurück. S T E F F E N R O H R

Herthas Kader wirkt nicht ausbalanciert. Nur ein Vertrag läuft aus. Um Platz zu schaffen, muss MICHAEL PREETZ (47) Reservisten loswerden.

für Dardai. Er verzichtete zuletzt viermal in Folge im 18er-Kader auf den Brasilianer. Ronny hilft in der Bundesliga nicht. Ihm fehlen Ro-bustheit, Dynamik und die Gabe, einfach zu spielen. Zentral offensiv

John Heitingagebunden bis 2016

Ronnygebunden bis 2017

Hajime Hosogai gebunden bis 2017

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kicker, 30. März 2015 BUNDESLIGA 29

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30 BUNDESLIGA

DIE ZENTRALE FRAGE

Schweinsteiger

Zweikampfquote 77 ProzentPassquote 96 Prozent Laufleistung 11,30 KilometerBallkontakte 119Gespielte Pässe 103 Angekommene Pässe 99Fehlpässe 4Torschussvorlagen 0Torschüsse 2 Foul/Hand gespielt 1 Gefoult worden 2

Lahm

Zweikampfquote 38 ProzentPassquote 91 Prozent Laufleistung 10,45 KilometerBallkontakte 121Gespielte Pässe 116 Angekommene Pässe 105Fehlpässe 11Torschussvorlagen 1Torschüsse 0 Foul/Hand gespielt 0 Gefoult worden 1

Schweinsteiger in der Bayern-Zentrale beim 1:0-Sieg in Frankfurt am 17.08.2013: Er schirmt die Mitte breit ab. Auffällig bei seinen Daten: 77 % gewonnene Zweikämpfe, keine Torschussvorlage.

Lahm in der Bayern-Zentrale beim 1:1-Remis in Leverkusen am 5.10.2013: Er ist meist jenseits der Mittellinie aktiv. Auffällig bei seinen Daten: 121 Ballkontakte, 38 % Zweikampfquote.

Die Länderspielunterbrechung wollte und will Philipp Lahm nutzen, um nach seiner vier-

monatigen Wettkampfpause weiter seine Fitness aufzupäppeln. Aber „bei 100 Prozent ist man erst“, sagt der Kapitän des FC Bayern, „wenn man ein paar Spiele über 90 Minu-ten gemacht hat“. Bis zur immer prickelnden Partie in Dortmund

am kommenden Samstag möchte Lahm wieder einen Zustand er-reicht haben, der ihn zu einem de-finitiven Kandidaten für die Startelf erhebt. Schon drängt sich die Frage auf: auf welcher Position?

Lahm hat seine Vorliebe für das Mittelfeld plakativ im kicker-Inter-view am 9. März formuliert. An-sprüche will er damit nicht verbin-

den, er „werde immer da spielen, wo der Trainer mich für am wert-vollsten hält“, sagt er und fügt hinzu: „Ich kann nur äußern, wo ich mich wohler fühle.“ Eben im Mittelfeld. Den Einwand, in dieser zentralen Zone könnte es fortan ein Gedrän-ge wie zur Weihnachtszeit in der Münchner Fußgängerzone geben, kontert Lahm mit einer Schlagfer-

Pep Guardiola muss ein Luxusproblem lösen. Er hat drei TOPLEUTE für den Job im zentralen defensiven Mittelfeld.

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kicker, 30. März 2015 31

DIE ZENTRALE FRAGE

Alonso

Zweikampfquote 50 ProzentPassquote 84 Prozent Laufleistung 12,02 KilometerBallkontakte 115Gespielte Pässe 102 Angekommene Pässe 86Fehlpässe 16Torschussvorlagen 1Torschüsse 0 Foul/Hand gespielt 2Gefoult worden 2

Alonso in der Bayern-Zentrale bei der 1:4-Niederlage in Wolfsburg am 30.01.2015: Er agiert bevorzugt hinter der Mittellinie. Auffällig bei seinen Daten: 12,02 km Laufleistung, 16 Fehlpässe.

tigkeit, die seine Entschlossenheit beim Thema Mittelfeld verdeutlicht: „Als Verteidiger wird es genauso eng, weil Rafinha auch noch da ist.“

Allerdings befähigen den be-mühten Brasilianer mitnichten Lahms Qualitäten für diesen Job rechts hinten. Das Problem – ei-nes aus der Luxusklasse – besteht nun darin, dass es der Weltklasse-

Rechtsverteidiger Lahm im Mit-telfeld ebenfalls prima kann, sehr zum Wohlgefallen seines Trainers Pep Guardiola, der damit in ein Di-lemma gerät und die zentrale Frage beantworten muss: Wie sieht die optimale Besetzung des mittigen defensiven Bayern-Mittelfelds aus? Mit Xabi Alonso? Mit Bastian Schweinsteiger? Oder mit Lahm?

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Der kicker hat – um einen mög-lichst annähernden Vergleich zu haben – drei Begegnungen ausge-wählt, in denen jeder der drei Be-werber in einer 4-1-4-1-Formation allein als Sechser operierte, jeweils in der Bundesliga und jeweils aus-wärts. Das Fazit (siehe Heatmaps und Passgrafiken):

Schweinsteiger variiert am meis-ten, vertikal und horizontal, mit langen Pässen, mit kurzen. Den de-fensiven Raum schirmt er sehr stark in die Breite ab – als wäre er allein die Doppelsechs. Seine Offensivak-tionen inszeniert er über halblinks, wo er schon in den Anfängen seiner Karriere unterwegs war.

„Bastian hat eine hohe Spielin-telligenz, er ist laufstark, diszipli-niert und strahlt mit seinem Kopf-ball mehr Torgefährlichkeit aus als die anderen beiden“, sagt Ottmar Hitzfeld. „Er geht mehr in die Lü-cken und vorne rein, er ist mehr der Achter.“ Mit seiner physischen Robustheit weiß sich Schweinstei-ger im Zweikampf zu behaupten, auf dem Rasen wie in der Luft.

Lahm interpre-tiert diese Position deutlich offensiver. Seine Zuspiele sendet er hauptsächlich in die Ho-rizontale aus, nach vorne zieht es ihn vornehmlich durch den halb-rechten Korridor, eine Folge seiner Vergangenheit (vielleicht auch Zu-kunft?) als rechter Verteidiger. „Phi-lipp kann sich auf engstem Raum durchsetzen und ist unglaublich ballsicher“, sagt Hitzfeld. Lahms Ak-tionen seien stärker von Sicherheit geprägt als Schweinsteigers und damit Xabi Alonsos Tun ähnlich.

Alonso steuert das Geschehen in dieser Hauptrolle fast ausschließ-lich aus der Region hinter der Mit-tellinie oder im Mittelkreis. Mit sei-nen Pässen und oft langen Schlägen in die Diagonale, vertikal und hori-zontal, verlagert er gerne das Akti-onsfeld. Hitzfeld nennt den Spanier einen „typischen Sechser mit einer hohen Passgenauigkeit“. Außerdem zeichnet den Routinier ein hervor-ragender Blick aus, er erkennt die Passwege und die Flugbahn des Balles oft im Entstehen und ist sofort zur Stelle: Gefahr gebannt. Allerdings verrät er läuferische Pro-bleme, wenn das Spiel schnell wird und er sich urplötzlich zur Defensi-ve orientieren muss. Dann kommt er immer wieder zu spät, wie jüngst beim 0:1-Gegentreffer gegen Borus-sia Mönchengladbach.

Alonso plus Schweinsteiger hat Guardiola schon probiert: Der spa-nische Weltmeister 2010 war da

Dortmund gegen Bayern – wie geht das Topspiel aus?Stimmen Sie auf kicker.de ab. Ende der Umfrage:Mittwoch, 16 Uhr

FRAGE DER WOCHE?

Ihre Meinung ist uns wichtig. Diskutieren Sie die Frage mit uns auch auf Facebook, wo Sie die wichtigsten Meldungen und Videos kommentieren können. Über 250 000 kicker-Fans sind dabei.

immer in der Zentrale positioniert, der deutsche Weltmeister 2014 im Irgendwo daneben, dabei emsig un-terwegs, kreuz und quer. Bei flotten Tempogegenstößen wird’s mit bei-den kritisch. Bislang funktionierte diese Partnerschaft leidlich.

Auch Lahm kann sich, halb-rechts, als Alonsos Assistent ver-dient machen; genauso als Helfer des dann zentralen Schweinsteiger. Der weltmeisterliche Kapitän 2014 vermag genauso den alleinigen Sechser zu geben, wenn das schnel-le, intelligente Spiel nach vorne und ein aufmerksamer Abfangjäger nach hinten gefragt sind. Lahm ist im Kopf und mit dem Körper wen-dig. Dennoch dürfte er im Zentral-bereich eher die Ausnahmelösung darstellen, weil er eben mehr rechts hinten gebraucht wird – und weil zwei große Namen auf der Bank, Schweinsteiger und Alonso, gehö-riges Konfliktpotenzial bergen.

Spannend und noch hochwer-tiger wird es, wenn Thiago dazu-

kommt. In bislang 25 Pflichtauf-tritten spielte er viermal zentral im 4-1-4-1, dennoch ist er eher ein Achter für die Halbposition, der mit seinen flotten Wendungen und un-erwarteten Präzisionspässen in die Tiefe Abwehrmauern auffräst.

Thiago genießt Guardiolas Höchstschätzung. Aber kann der seit nunmehr genau einem Jahr verletzte Edeltechniker dieses Ver-trauen nach so langer Pause gerade in den großen Spielen schon bestä-tigen, sollte er bis dahin risikofrei eingesetzt werden können? Gerade davon wird viel abhängen für den FCB, wie von der Antwort auf die zentrale Frage. KARLHEIN Z WILD

„Alonso ist der typische Sechser, Schweinsteiger mehr der Achter.“ O T T M AR H I T Z F ELD

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Der Samstag im Vasil-Levski-Sta-dion von Sofia endete für Ciro Immobile so unbefriedigend

wie viele zuvor in den vergange-nen Monaten. Italien quälte sich im Rahmen der EM-Qualifikation zu einem dürftigen 2:2 in Bulgarien – ohne Tor des Dortmunder Stür-mers. Es sind freudlose Wochen, die er derzeit erlebt: Sein Wechsel zum BVB trägt immer mehr Züge eines großen Missverständnisses. Es lässt sich eigentlich auf nur eine denkba-re Weise korrigieren: durch einen Transfer in diesem Sommer.Arrivederci, Ciro?

Unabhängig davon, ob der angebliche Verkauf von Immobiles Villa in Unna-Billmerich, über den BILD in der vergangenen Woche be-richtete, tatsächlich als Indiz für ei-nen Weggang des Angreifers gelten muss, mehren sich die Anzeichen für eine Trennung in diesem Som-mer. Pierre-Emerick Aubameyang, den Trainer Jürgen Klopp nach ei-nigen gedanklichen Umwegen im Sturmzentrum der Borussia fest verankerte, hat Immobile (Vertrag bis 2019) klar den Rang abgelaufen.

Zwar benötigte der Italiener für seine zehn Wettbewerbstore durch-schnittlich nur 150 Minuten und damit zwölf Minuten weniger als Aubameyang (17 Treffer) – dafür weist der Gabuner schon allein aufgrund seiner Schnelligkeit die

32 BUNDESLIGA

VfL WolfsburgMaximilian Arnold (20, nach

Rückenproblemen) trainiert wieder.

Bayer LeverkusenTin Jedvaj (19, Oberschenkel-

verletzung) absolvierte bereits erste Übungen mit dem Team und soll am Montag komplett einsteigen.

FC AugsburgHalil Altintop (32, Rückenprob- leme) absolvierte in den ver-

gangenen Tagen nur Lauftraining. Sascha Mölders (30, nach OP am Sprunggelenk) soll am Dienstag wieder ins Teamtraining einsteigen.

1899 HoffenheimSejad Salihovic (30, Wadenprob-

leme) verpasste wegen der Blessur das Länderspiel gegen Andorra. Ermin Bicakcic (25) stand im Kader, wurde aber nicht eingesetzt. + + + Nach nur einer Halbzeit im Spiel gegen Italien war für U-21-Kapitän Kevin Volland (22, Wadenprellung) die Länderspielreise beendet. Der An-greifer reiste vorzeitig zurück und verpasst das Spiel in England.

Werder BremenMelvyn Lorenzen (20, Flüssig-keit im operierten Knie) muss

beim Aufbautraining wieder kürzer-

treten. + + + Julian von Haacke (21, OP am Kreuzband) und Alejandro Galvez (25, Syndesmoseriss) können wieder mit dem Team trainieren.

1. FSV Mainz 05Nach einem arthroskopi-

schen Eingriff am operierten rech-ten Knie (Außenbandanriss) fällt Jonas Hofmann (22) wohl bis Saison-ende aus. + + + Christoph Moritz (25, nach Rückenproblemen) gab beim Test der U 23 gegen Darmstadt 98 (3:3) sein Comeback und soll wei-terhin in der 3. Liga Praxis sammeln. Er hofft aber noch auf Bundesliga-Einsätze in der laufenden Saison.

1. FC KölnMarcel Risse (25, Knöchelver-

letzung) steigt am Montag wieder ins Mannschaftstraining ein.

Hertha BSCNorwegens Kapitän Per

Skjelbred (27, leichte Oberschen-kelzerrung), der beim EM-Qualifi-kationsspiel in Kroatien (1:5) nach 19 Minuten ausschied, wird wohl gegen Paderborn wieder mitwirken.

Hamburger SVSlobodan Rajkovic (26, Grippe)

und Rafael van der Vaart (32, Sprung-gelenk) trainieren mit dem Team.

PERSONALIEN

höhere System-Kompatibilität auf. Und auf Dauer wird es sich kaum mit Immobiles Selbstverständnis vereinbaren lassen, dass er als Stür-mer Nummer zwei Frust schiebt.

Wohin es ihn ziehen könnte? In Florenz, so heißt es, schätzt Trai-ner und Gomez-Kritiker Vincenzo Montella den BVB-Profi sehr. Der in Torre Annunziata in der Provinz Neapel geborene Immobile wür-de auch gegen einen Wechsel zum SSC Neapel wohl keine Einwände

erheben. Dort will Gonzalo Hi-guain (Vertrag bis 2017) sei-

nen Spind räumen, sollte Napoli – wonach es bei fünf Punkten Rückstand derzeit

aussieht – die Champions League verpassen.Am meisten Sinn würde ein

Transfer zum AC Mailand machen, der derzeit mit dem von AS Rom ausgeliehenen Mattia Destro nur über eine echte Spitze verfügt. Ge-schäftsführer Adriano Galliani soll bereits die Möglichkeiten sondiert haben, Immobile zu verpflichten. Im Geld schwimmt Milan freilich nicht, und für viel weniger als die selbst investierten 18,5 Millionen Euro wird Borussia Dortmund ei-nem Wechsel kaum zustimmen.

Sollte Immobile gehen, könnte eine Planstelle eingespart werden: Für Klopps Ein-Spitzen-System würden Aubameyang und Ramos genügen. T H O M A S H E N N E C K E

Arrivederci, Ciro?Sein Glück hat CIRO IMMOBILE (25) in Dortmund nicht gefunden. Einiges spricht dafür, dass er den BVB nach nur einem Jahr wieder verlässt.

Unzufrieden: Ciro Immobile

ist nur Stürmer Nummer zwei.

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Page 33: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

Die Zukunft des Hamburger SV ist ungewiss. Trotzdem will sie geplant sein. Das gestaltet sich in Sachen

Personal aus vielerlei Hinsicht schwie-rig, manchmal ist es aber auch ganz ein-fach – wenn man weiß, auf wen man we-der nach einem Abstieg noch bei einem Klassenerhalt weiter setzen will. HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer hat nun zwei Namen verkündet: Marcell Jansen (29) kann nach Ende seines Vertrages im Sommer gehen und mit ihm Rafael van der Vaart. Zumindest dem 32-Jährigen hat der Klub nach dem Karriereende eine Rückkehr in noch zu definierender Funktion in Aussicht gestellt.

Peter Knäbel ist grundsätzlich invol-viert in derlei Gespräche, primär soll sich der zum Interimstrainer umfunk-tionierte Sportdirektor aber um die Ret-tung des Klubs kümmern. Knäbel kennt die Hebel, an denen er ansetzen muss – das beteuerte er bei seiner Vorstellung vor etwas mehr als einer Woche. Seine Marschroute entscheidet maßgeblich über das HSV-Schicksal. Nur: Wie sieht er aus, der Knäbel-Kurs?

Insbesondere die bisherigen Trai-ningseinheiten sowie der Test gegen den VfL Osnabrück lassen erste Rück-schlüsse zu. Auffällig dabei: Auf dem Übungsplatz nimmt ein Peter das Heft in die Hand, aber der heißt mit Nachna-men nicht Knäbel, sondern Hermann. Der gerade erst bis zum Saisonende verpflichtete Co-Trainer, einer der pro-minentesten im deutschen Profifußball, kompensiert dank seiner Vita, was Knä-bel fehlt: Erfahrung in der alltäglichen Trainingsarbeit.

Letztlich wird indes Knäbel für die Aufstellung verantwortlich gemacht werden. Im enttäuschenden Test in Os-nabrück (0:0) untermauerte die Mann-schaft, dass ihr Offensivspiel nach wie vor auf Wiederbelebung wartet. Knä-bels Kurs könnte das System mit zwei Spitzen sein, auch schon am nächsten Samstag beim Auswärtsspiel gegen Bay-er Leverkusen. Weitere Knäbel-Hebel liegen auf der Hand: Motivation erzeu-gen, Zuversicht verbreiten, Selbstver-trauen stärken – und Hoffnung predi-gen. T O N I L I E T O

1Länderspielpausen gelten als ereignisarme Phasen. Da ist man schon mal dankbar für eine Dienstreise, die es sonst nicht gegeben hätte. Peter Stöger und Jörg Schmadtke zog es am Samstag nach München, wo der russische Erstligist Rubin Kasan bei den Löwen zum Test-spiel gastierte. Objekt der Begierde: Carlos Eduardo (27), Brasilianer, Ex-Hoffenheimer und Fast-Kölner, ehe ihn im Winter eine Muskelver-letzung aus dem Verkehr zog.

„Wir haben die Möglichkeit ge-nutzt, ihn uns anzusehen“, erklärt Trainer Stöger, der nach dem 1:1 der Russen beim Zweitligisten ein vorsichtiges Urteil fällte: „Er hat ordentlich gespielt, aber nicht au-ßergewöhnlich.“ Klar ist, dass das Interesse der Kölner am brasiliani-schen Offensivspieler nach wie vor vorhanden ist. Allerdings gab es am Samstag weder Gespräche mit dem Spieler noch eine Kontaktaufnahme mit seinem Verein.

Nachdem der Mittelfeldspieler eine Vertragsverlängerung mit den Russen abgelehnt hat, wird er im

Sommer wieder auf dem Markt sein. Der Gefahr, dass andere Vereine auf ihn aufmerksam wurden und ihn dem FC ab-spenstig machen, sind sich die

Kölner bewusst: „Das ist bei uns eben so, die Gefahr besteht im-mer“, beschreibt Stöger die Risiken eines Klubs, der finanziell nicht auf Rosen gebettet ist. Und Manager Schmadtke ergänzt: „Wenn wir die einzigen Interessenten wären, dann hätten wir etwas falsch gemacht.“

Einen Spieler, der ebenfalls fast zum FC gekommen wäre, traf Peter Stöger vor einiger Zeit: Philipp Ho-siner (25, Stade Rennes), bei dessen sportärztlicher Untersuchung die FC-Ärzte einen lebensberohlichen Tumor an der Niere festgestellt hat-ten, besuchte nach seiner Opera-tion und während der Reha, die er teilweise in Deutschland absol-vierte, seinen Ex-Trainer (bei der Wiener Austria) vor dem Spiel in Dortmund im Mannschaftsquartier. Hosiner will im Juni ins Training einsteigen. Stöger: „Ich freue mich für ihn, dass er wieder an Fußball denken kann.“ F R A N K LU ß E M

1An das letzte Bundesliga- spiel über 90 Minuten kann sich Johannes Flum „nicht mehr erinnern, es ist schon länger her“. Es war am 28. Spiel-tag der Vorsaison, also vor fast einem Jahr  – eine gefühlte Ewig-keit. Die damalige Schulterverlet-zung ist längst verheilt, trotzdem kommt der 27-Jährige in der ge-samten Saison 2014/15 lediglich auf 64 Bundesligaminuten, die sich auf vier Einwechslungen verteilen. In der Hinrunde hatten ihn ein Mus-kelfaserriss im Oberschenkel und weitere muskuläre Probleme aus dem Rhythmus gebracht. Mehr Einsatzzeiten wurden es nach der Genesung aber auch nicht.

„Eine Saison wie diese möchte ich nicht noch mal erleben. Natür-lich werde ich Gespräche führen, wie es weitergeht“, kündigt Flum an. Eine Erklärung von Trainer Thomas Schaaf, was die Gründe sind, kennt er bisher nicht. Er suchte allerdings auch nicht selbst das Gespräch. „Ich werde im Training Gas geben – wie immer“, hat sich Flum für die letz-ten Saisonwochen vorgenommen.

Dass er über das Saisonende hinaus bei Eintracht Frank-furt bleiben wird, ist derzeit schwer vorstellbar. Zu lange

vermisst Flum bereits das Ge-fühl, gebraucht zu werden. „Natür-lich ist die Position schwierig, weil ich wenig Einsatzzeiten habe. An-dererseits habe ich die Jahre davor immer gespielt. Ich weiß um meine Qualitäten, und das Fußballspielen habe ich auch nicht verlernt“, sagt er selbstbewusst.

Ungelöst ist die Vertragssituati-on. Als Flum 2014 vom SC Freiburg kam, war er der Wunschspieler von Trainer Armin Veh. Die Eintracht zahlte zwei Millionen Euro Ablö-se, stattete Flum, der mit seiner Mannschaft die Europa League erreicht hatte, mit einem gut do-tierten Vertrag bis 2016 aus, den es gegebenenfalls aufzulösen gilt. Vermutlich müssen sich sowohl der Spieler als auch die Eintracht mit dem Gedanken anfreunden, auf Geld zu verzichten. Der Marktwert des Mittelfeld-Allrounders ist seit 2014 jedenfalls um einiges gesun-ken. M I C H A E L E B E R T

KÖLN: Keine Gespräche mit dem Spieler

Eduardo wieder im BlickFRANKFURT: Zeichen stehen auf Trennung

Flum ist unzufrieden

Im Traineralltag ist PETER KNÄBEL (48) wenig erfahren. Wo aber setzt er nun die Hebel an?

kicker, 30. März 2015 33

Der Knäbel-Kurs

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Page 34: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

34 BUNDESLIGA

Länderspielpause bedeutet auch für Dieter Hecking ein bisschen Entspannung. Vor dem Saison-

finale genießt es der Wolfsburger Trainer, einfach mal zu Hause sein zu können. Die nächsten Wochen mit Bundesliga, DFB-Pokal und Eu-ropa League werden stressig genug. Und, so hofft er, extrem erfolgreich.

Herr Hecking, der Saisonendspurt steht bevor. Haben Sie eigentlich das Münch-ner Restprogramm im Kopf?Nein. Ich weiß nur, dass sie jetzt in Dortmund ranmüssen. Es mag platt klingen: Aber ich schaue derzeit nur von Spiel zu Spiel, von Wettbewerb zu Wettbewerb.Die Meisterschaft ist also abgeschrieben?Die stand nie auf unserem Zettel. Im Winter haben wir unsere Pläne korrigiert, haben die Champions League als Ziel ausgegeben. Wir schauen nicht auf Bayern, Lever-kusen, Schalke oder Gladbach. Entscheidend ist, dass wir unsere Spiele gewinnen. Der Titel …… geht an die Bayern. Sie müssten noch viermal verlieren, während

wir gleichzeitig gewinnen. Das halte ich für ausgeschlossen.Vor der Saison riefen Sie im kicker-Inter-view die Bundesliga dazu auf, den Bayern wieder mehr Paroli zu bieten und die Meisterschaft spannender zu machen. Das ist nicht wirklich gelungen, oder?

Doch, wenn man mal die direkten Vergleiche der Spitzenteams mit den Bayern anschaut. Gladbach hat vier Punkte geholt, wir haben sie geschlagen, Schalke hat in Mün-chen unentschieden gespielt und Leverkusen nur knapp verloren. Diese Teams sind in der Lage, den Bayern Punkte abzunehmen.Trotzdem hat der Rekordmeister zehn Punkte Vorsprung auf den VfL.Die Bayern sind unglaublich kons-tant. Selbst ein enges Spiel gewin-nen sie am Ende doch. Auf eine gesamte Saison ist es schwer, die Bayern zu packen. Im direkten Du-ell aber ist es immer möglich.

Haben viele Gegner zu großen Respekt vor der vermeintlichen Übermannschaft?Ich kann nur für uns sprechen. Der Respekt ist natürlich immer da, aber Angst vor den Bayern haben wir nicht. Unsere Mannschaft ist gut aufgestellt. Ich habe im kicker gelesen, dass Arjen Robben das Spiel gegen uns gerne noch einmal spielen würde. Ich kann ihm sagen: wir auch!Wie sind die Bayern zu schlagen?Indem man ein Tor mehr schießt als sie … (lacht)Wolfsburg hat gleich drei Tore mehr ge-schossen!Unser Konzept ist an diesem Tag zu 100 Prozent aufgegangen. Das heißt aber nicht, dass es gegen die Bayern jetzt immer mit der glei-chen Ausrichtung geht. Wir müssen variieren können und immer für Überraschungen gut sein.War das Attackieren von Xabi Alonso der Schlüssel zum deutlichen Sieg?Es war eine Mischung. Einerseits das hohe Pressing, aber wir haben uns auch immer mal wieder zu-rückgezogen und im Mittelfeld auf Pressingsituationen gelauert. Wir haben das richtig gut gemacht. Und was uns natürlich half: Bayern hat an diesem Tag keine Lösung ge-funden. Werder-Manager Thomas Eichin hat eine Bayern-Schiedsrichter-Debatte losgetre-ten. Wird der Rekordmeister aus Mün-chen denn bevorteilt?Nein, das sehe ich nicht so. Von sol-chen Diskussionen halte ich nichts.Der VfL ist auf dem besten Weg, in die Champions League einzuziehen. Hat der aktuelle Kader bereits das Zeug für die Königsklasse?Ja, ich würde uns zutrauen, dort auch ohne große personelle Ver-änderungen gute Ergebnisse zu erzielen.Trotzdem dürfte es im Sommer Verstär-kungen in Ihrem Kader geben.

„ Eine Trophäe wäre die Krönung“

Karriere-Hoch: Erstmals mehr als zwei Punkte pro Spiel

Dieter Hecking arbeitet als Trainer seit 2006 in der Bundesliga. Seitdem hat er insgesamt vier Vereine betreut, nie hat er mehr Punkte eingefahren als aktuell mit dem VfL Wolfsburg. Aufgeführt ist der jeweilige Punkteschnitt der Spielzeit und die Anzahl der Saisonspiele.

3

2,5

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2007

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Unabhängig von der Champions League: Wir machen uns immer Gedanken, wie wir die Konkurrenz-situation verändern können, wie wir die Mannschaft in der Breite noch stärker machen können. Das gehört zu unseren Aufgaben.Mit Kevin De Bruyne wurde einer der Besten verpflichtet. Was auffällt: Er war von der Rotation bislang nicht betroffen.Kevin gehört zu der Achse von vier Spielern, die ich am liebsten immer auf dem Platz habe: Benaglio, Nal-do, Luiz Gustavo und er.Kürzlich sagten Sie mit einem kleinen Augenzwinkern: De Bruyne spielt immer, sonst wird er sauer. Wie viel Wahrheit steckte darin?

„Angst vor den Bayern haben wir nicht.“

Der VfL Wolfsburg ist in dieser Saison auf Titeljagd. Trainer DIETER HECKING (50) findet klare Worte –inklusive einer Replik auf Bayerns Arjen Robben.

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Nicht allzu viel. Wir sind im ständi-gen Austausch, natürlich frage ich auch ihn, wie er sich fühlt. Bislang hat er immer signalisiert, dass es geht. Und das hat er ja auch gezeigt.Kann er das bis Saisonende durchhalten?Ich traue es ihm zu. Aber wir gu-cken auch bei ihm genau hin.Ist De Bruyne der Schlüssel zu Titeln?Er ist einer der Schlüssel. Es muss auch das Drumherum passen. Für Kevin ist es natürlich leichter, wenn auch der Rest der Mannschaft – so wie im Moment – gut funktioniert. Ist er der beste Spieler der Bundesliga?Er gehört sicher zu den Top drei, ist neben Robben derjenige, der diese Saison am spektakulärsten spielt.

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Wie ist Ihr Gefühl: Halten Sie in diesem Jahr noch eine Trophäe in der Hand?Das wäre die Krönung einer tollen Saison. Ob wir es schaffen, kann ich nicht voraussagen. Was ich sagen kann: Wir sind hungrig nach Erfolg.

Nach dem Tod von Junior Malanda ha-ben Sie Ihr „Riesenvertrauen“ in Ihre Mannschaft zum Ausdruck gebracht. Was hat Sie damals so sicher gemacht, dass das Team nicht an dieser Tragödie zerbrechen wird?

Weil ich gemerkt habe, dass die Spieler es richtig einordnen konn-ten. Es war ein Verkehrsunfall, ein großes Unglück. Zudem haben wir es als Verpflichtung angesehen, die fröhliche und optimistische Art von Junior weiterzutragen. Das wollten wir uns nicht nehmen lassen.Ist Malanda noch Thema in der Kabine?In den vergangenen Wochen nicht mehr so sehr. Aber klar, zwischen-durch kommt es immer mal auf.Wie oft denken Sie noch an Junior?Es gibt Momente, da geht er mir durch den Kopf.Der VfL ist nicht eingebrochen, wirkt bei-nahe beflügelt und ist Erster der Rück-rundentabelle. Wie kommt’s?

Der Verlust von Junior hat sicher-lich dazu geführt, dass das Team noch enger zusammengerückt ist. Seit der Winterpause hatten wir in 14 Pflichtspielen nur eine Niederla-ge, das ist stark. Das ist eine Kons-tanz, die man sich erarbeiten muss. Das haben wir getan.Sie betonen immer wieder, dass Ihre Mannschaft durch die Aufgaben reift. Wie sehr reift der Trainer?Natürlich sammle ich gerade Erfah-rungen, die ich in meiner Karriere so noch nicht hatte. Auch mich per-sönlich bringen diese Duelle auf ho-hem Niveau weiter. Nehmen wir die Spiele in der Europa League, da tref-fen wir auf Top-Mannschaften mit internationalen Top-Trainern. Da ist es für mich immer wieder eine neue Herausforderung, die richtige taktische Ausrichtung zu finden.

Wie ist der Weg dorthin: ein Alleingang des Chefs oder ein Zusammenspiel mit den Assistenten?Ich entwickle einen Plan. Wenn dieser steht, stelle ich ihn zur Dis-kussion. Wir bringen alle Ideen zusammen und mit Dirk Bremser und Ton Lokhoff versuche ich dann, einen Konsens zu finden. Gelingt das nicht, muss ich am Ende eine Entscheidung treffen.Wann kommen die Ideen, wie der VfL den nächsten Gegner bezwingen kann?Wenn ich mir auf dem Laptop den Gegner anschaue, schreibe ich mei-ne Gedanken nieder. Aber diese Ge-danken sind sowieso permanent präsent. Im Auto, beim Joggen: Alles dreht sich um die Sache.Auch im Schlaf?Nein, zum Glück nicht. Ich träume nicht von Fußball.Wie besonders fühlte sich der Sieg in San Siro gegen Inter Mailand für Sie an?Es war das Achtelfinal-Rückspiel, das ist schon etwas Besonderes. Und natürlich freut man sich, wenn man gegen solch einen renommier-ten Verein gewinnt, auch wenn die Inter-Mannschaft nicht mehr mit der von vor vier, fünf Jahren zu ver-gleichen ist. Auch wenn das Remis gereicht hätte, war mir das 2:1 kurz vor Schluss wichtig, weil es gut ist für unser Renommee im Ausland.Der Sieg dort oder das 4:1 gegen die Bayern – was ist Ihr Highlight gewesen?Das Spiel gegen Bayern. An diesem Abend hat alles gepasst, die ganze Welt hat zugeschaut. Das war eine der außergewöhnlichsten Partien meiner bisherigen Karriere. Solche Spiele machen Lust auf mehr. I N T E R VI E W : T H O M A S H I E T E

„Im Auto, beim Joggen: Alles dreht sich um die Sache.“

„Es gibt Momente, da geht mir Junior durch den Kopf.“

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36 BUNDESLIGA

1Seit bald fünf Jahren spielt Paul Verhaegh (31) nun schon für den FC Augsburg. In dieser Zeit hat der Holländer mindestens die gleiche fulminante Entwicklung hinter sich gebracht wie der Klub, der 2010 noch Zweitligist und damals so weit vom Europapokal entfernt war wie die bayrische Linke von einer Re-gierungsbeteiligung.

Verhaegh wurde schnell Leis-tungsträger, stieg zum Kapitän auf, schaffte es in die holländische Na-tionalmannschaft und 2014 zur WM in Brasilien. Für den Verein ist er als Gesicht und Sprachrohr, aber vor allem als Stabilisator und Antreiber auf dem Feld unersetzlich. Sieben Wochen fehlte Verhaegh zuletzt we-gen eines Muskelbündelrisses. Die FCA-Bilanz in dieser Zeit spricht Bände: Augsburg gewann nur ein-mal. Am Freitag kehrte der Kapitän

nun ins Mannschaftstraining zu-rück. Gut möglich, dass er im wich-tigen Spiel gegen den FC Schalke bereits im Aufgebot stehen wird. „Ich bin schon sehr weit. Ich traue mir zu, gegen Schalke wieder im Ka-der zu sein“, erklärt der 31-Jährige. Es wird schnell deutlich: Der Hol-länder brennt, möchte so schnell wie möglich wieder Teil des Teams sein. „Jetzt geht es um die Preise. Die entscheidenden Spiele stehen an, und wir wollen den Platz, den

wir haben, verteidigen. Wir stehen seit Monaten da oben, jetzt wol-len wir den Platz auch nicht mehr abgeben“, sagt Verhaegh.

Dass ausgerechnet Schalke der Gegner ist, sieht Verhaegh nicht als Problem. „Wir können auch Schalke schlagen“, sagt er. „Aber die Gegner stellen sich mehr auf uns ein. Man wird anders wahrgenommen.“ Als Beispiel nennt er Berlin, das sich im eigenen Stadion gegen den FCA hinten reingestellt habe. „Das hätte man sich vor drei Jahren noch nicht vorstellen können. Jetzt ist das so, und wir müssen uns drauf einstel-len. Denn wir können auch gegen defensive Mannschaften dominant spielen, aber das hängt von unserer Form ab. 95 Prozent langen bei uns nicht. Wenn ein paar Spieler die Tagesform nicht haben, dann wird es schwer.“ M O U N I R Z I T O U N I

AUGSBURG: Verhaegh ist zurück – 6. Platz soll verteidigt werden

„Man wird anders wahrgenommen“ SCHALKE: Darum ist die

Die Statistik 1Wenn die Schalker an diesem Montag in die Vorbereitungswoche für das Spiel in Augsburg einsteigen, wird es ernst für Ralf Fährmann. Nachdem der Torhüter zuletzt noch individuell gearbeitet hat, steht die Rückkehr ins Mannschaftstraining auf dem Programm. Er liegt damit im Zeitplan. Die für einen Kreuz-bandanriss veranschlagte Spiel-pause von zwölf Wochen ist um. „Bei ihm sieht es gut aus, es geht ihm jeden Tag ein bisschen besser“, sagt Trainer Roberto di Matteo und kündigt an: „Wenn alles gut verläuft, wird Ralf natürlich ein Kandidat für das Augsburg-Spiel sein.“ Schalke hofft auf die Rückkehr der Num-mer  1. Warum, das unterstreicht die Statistik. Sie sieht Fährmann in wichtigen Kategorien vor Vertreter Timon Wellenreuther. Ein Blick auf die interessantesten Werte:

Ein Törchen zum 30. Geburtstag sprang nicht heraus. Im Test-spiel gegen St. Pauli am Sams-

tag reichte es für Raffael und die Borussen nur zu einer Nullnum-mer. Der Brasilianer konnte es verschmerzen, dass er bei seinem 45-minütigen Einsatz ohne eigenes Erfolgserlebnis blieb – schließlich hatte er sich schon eine Woche zu-vor reichlich beschenkt: mit dem Doppelpack in München, der den fast schon sensationellen 2:0-Erfolg beim Rekordmeister bescherte. Ein aufsehenerregendes Ereignis, selbst im fernen Brasilien, wo seine Tore gegen den deutschen Nationaltor-hüter Manuel Neuer seit Sonntag in allen Medien groß gefeiert werden. „Jetzt kennen mich in meiner Hei-mat ein paar Leute mehr“, schmun-zelt Raffael.

Lange musste der Edeltechni-ker auf solche Momente warten. Es dauerte zu Beginn des Jahres 2015 seine Zeit, bis Raffael auf Touren kam. Nachdem er sich vor Weih-nachten einen Muskelfaserriss zu-gezogen hatte und erst später in der Wintervorbereitung das volle Trainingsprogramm absolvieren konnte, kämpfte Raffael mit kleinen Startschwierigkeiten. Doch jetzt, rechtzeitig vor dem Saisonendspurt, ist er voll in Fahrt. Zwei Treffer in München, davor ein Doppelpack

Raffael: Mit voller Fahrt in

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Wieder fit: Paul Verhaegh

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Doppelpack in Mainz, Doppelpack in München. BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH feiert die Rückkehr des Torjägers und neuen Auswärtsexperten.

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beim Auswärtsspiel in Mainz (2:2) – der Musterschüler von Trainer Lu-cien Favre hat das Toreschießen wiederentdeckt. „Schon vorher war Raffael mit seiner Art zu spielen extrem wichtig für uns. Wenn dann noch die Tore dazukommen, ist er ein perfekter Spieler für uns“, lobt Sportdirektor Max Eberl.

Das Ende seiner Torflaute – in der Bundesliga-Hinrunde traf er nur dreimal, letztmals vor Mainz am 14. Spieltag beim 3:0 über Hertha BSC Berlin – stellt eine Befreiung für Raffael dar. Über Monate hinweg ließ er die größten Tormöglichkei-ten aus und verhagelte sich damit eine bessere Bilanz. „Raffael war selbst am unzufriedensten damit, dass er seine Chance nicht genutzt hat“, sagt Eberl, „deshalb freut es mich für ihn persönlich sehr, dass

es jetzt wieder funktioniert.“ Auch Raffael ist glücklich: „Endlich klappt es wieder mit den Toren. Ich hoffe, es geht so weiter.“

Die Krux für Raffael: Er selbst hat die Messlatte mit seiner for-midablen Scorerbilanz in seinem ersten Borussen-Jahr extrem hoch gelegt. 14 Tore und acht Assists waren es 2013/14, „diese überra-gende Saison“, betont Eberl, „hat die Öffentlichkeit häufig als Ver-gleich herangezogen. Dabei trat sein eigentlicher Stellenwert für unsere Mannschaft ein wenig in den Hintergrund“.

Denn intern gab es nie Zweifel. Zu entscheidend ist Raffaels Funk-tion als Angriffskoordinator und Taktgeber, der das Spiel geradezu spielerisch be- wie entschleunigen kann. Und dass er nicht mehr die Tore am Fließband produzierte, ver-krafteten die Fohlen ausgezeichnet, weil in dieser Saison andere Spieler, siehe etwa Patrick Herrmann, in die Bresche springen. Gleichwohl liegt Raffael nach seinem jüngsten Lauf schon wieder auf Platz zwei der internen Bundesliga-Torjä-gerliste: Gleichauf mit Max Kruse, nur einen Treffer hinter Herrmann (acht Tore). Und auch das nächste Spiel ist ein Fall für Borussias neuen Auswärtsexperten Raffael – es geht nach Hoffenheim. JA N LU S T I G

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1Eigentlich hatte er in der Rück-runde erst richtig angreifen wollen. Doch immer, wenn Steven Zuber drauf und dran war, sich nach-haltig in die Startelf zu spielen, kamen ihm gesundheitliche Probleme dazwischen. Nach einer starken zweiten Halbzeit am 20. Spieltag trotz des 0:3 in Wolfsburg etwa schien die Stunde des Schweizers gegen Stuttgart zu schlagen, doch eine Grippe legte den 23-Jährigen flach und warf ihn lange zurück.

Zuletzt schwächelte auf der Posi-tion außen links Tarik Elyounoussi etwas, die nächste Gelegenheit für den dynamischen Flügelsprinter. Doch den bremsen nun Rücken-beschwerden, die von einer Band-scheibe ausgehen. „Es zieht in den Rücken hinein“, schildert Zuber, der sich die gesamte letzte Woche mit Rehatraining begnügen musste. „Es wird schon besser“, spürt er, „ich hoffe, dass ich Anfang der Woche wieder einsteigen kann.“ Ob es bis zum Spiel am kommenden Samstag gegen das Spitzenteam aus Mön-chengladbach reicht, ist fraglich. „Das wird man sehen, ich hoffe schon“, so Zuber.

Effizienter und zielstrebiger sollte sein Spiel werden gegenüber der Hinserie, viel häufiger wolle er selbst zum Abschluss kommen, hatte sich Zuber vorgenommen, doch bislang sind gerade einmal zwei Einsätze seit der Winterpause verbucht. Bei seinem zweiten Auf-tritt ging Zuber im Sog der schwa-chen Vorstellung auf Schalke (1:3)mit der indisponierten Mannschaft unter. „Tja – manchmal läuft eben nicht alles positiv und wie geplant

im Leben“, hat der im vergangenen Sommer von ZSKA Moskau gehol-te Zuber erkannt und akzeptiert,

„da muss ich mich jetzt durch-kämpfen. Natürlich nervt das,

wenn man immer wieder zu-rückgeworfen wird.“

Und so scheint sich sein erstes von vier Vertragsjahren als

Übergangs- und Eingewöhnungs-phase zu entpuppen. „Das kann ich abschließend erst nach der Saison einordnen, ich will ja noch

etwas bewegen in den restlichen Spielen.“ In denen mit Gladbach, Bayern, Dortmund und Leverkusen noch einige Hochkaräter warten. „Wir wollen schon auch mal gegen einen Großen gewinnen“, versichert Zuber und peilt für die kommende Spielzeit höhere Aufgaben an: „Wir haben eine günstige Position und können einen internationalen Wett-bewerb erreichen. Das wollen wir versuchen.“ M I C H A E L P F E I F E R

HOFFENHEIM: Jetzt zwickt die Bandscheibe

Zuber: „Das nervt“

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Erst Grippe, jetzt die Bandscheibe: Hoffenheims Steven Zuber

Rückkehr der Nummer 1 so wichtig

belegt Fährmanns WertPunkteschnitt: Mit Fährmann zwi-schen den Pfosten holte Schal-ke wettbewerbsübergreifend in 24  Pflichtspielen 1,46  Zähler pro Begegnung. Während Fähr-mann in der Bundesliga auf ei-nen Schnitt von 1,59  Punkten pro Partie kommt, liegt dieser in der Champions League bei 1,33. Mit Wellenreuther sammelte Schalke international zwar 1,50  Punkte im Schnitt, in der Liga aber nur 1,13. Insgesamt landet der 19-jährige

Youngster bei zehn Pflichtspiel- einsätzen bei einem Punkteschnitt von 1,20. Den besten Wert weist mit 2,00 Fabian Giefer auf – allerdings stand er auch nur zweimal im Tor. Gegentore pro Spiel: Da liegt Wellen-reuther (1,50) bei Berücksichtigung aller Wettbewerbe sogar knapp vor Fährmann (1,54). Bezogen auf die Liga hat aber Fährmann mit einem Schnitt von 1,24  Gegentoren pro Spiel die Nase hauchdünn vor Wel-lenreuther (1,25). Patzer: Das K.-o.-Kriterium  – zu-gunsten von Fährmann. Nur einen Fehlgriff zählt die Statistik in den 24 Pflichtspielen bei ihm. Bei Wel-lenreuther sind es in den insgesamt zehn Einsätzen sechs Patzer.

Daumendrücken heißt es also bei Schalke, dass es schnellstmög-lich mit dem Fährmann-Comeback klappt. JA N LU S T I G

Effizienter Raffael

So effizient wie im Borussen-Trikot war Raffael noch nie. Für Hertha BSC kam der Brasilianer in 110 Bundesligaspie-len auf 0,43 Scorerpunkte pro Partie (23 Tore, 24 Assists). Bei Schalke 04 erreichte er einen Scorerwert von 0,44 (2 Tore, 5 Vorlagen in 16 Ligaeinsät-zen). Die Top-Marke nun in Gladbach: 21 Tore, 9 Assists in 57 BL-Einsätzen – macht 0,53 Scorerpunkte pro Partie.

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Im Zeitplan: Ralf Fährmann

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Allmählich sollte sich Alex Meier Gedanken machen. Wohin mit der Trophäe: Couch-tisch, Vitrine oder doch Bücherregal? Die

Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Frankfurts Torschütze vom Dienst am Saisonende die Ka-none in Empfang nehmen darf, die der kicker alljährlich dem Torschützenkönig der Bundesliga überreicht. 19-mal hat Mei-er in der laufenden Spielzeit bislang zugeschlagen, so oft wie niemand sonst. Und das Polster ist stattlich, denn Mei-ers ärgster Widersacher, Bay-erns Arjen Robben, fällt mit einem Bauchmuskelriss wochenlang im Saison-endspurt aus. „Das wünsche ich Robben nicht“, sagt der Spitzenreiter fair, „hoffentlich kann er bald wieder spielen.“

Meier führt zweifellos verdient. 19 Tore in 25 Einsätzen sprechen für Konstanz auf hohem Niveau. In 14 Partien jubelte er über einen Tref-fer, fünfmal davon sogar doppelt. Vor allem aber gönnte er sich keine längere Durststrecke, mehr als zwei Einsätze hintereinander blieb er nie ohne Erfolgserlebnis. „Er weiß einfach, wo die Kugel hinfällt“, sagt sein Trainer Thomas Schaaf. Dabei spielt Meier unter ihm eine andere Rolle

als bei den vorherigen Eintracht-Trainern. Der 1,96-Meter-Hüne soll sich jetzt nicht mehr so oft zurückfallen lassen und steht dadurch noch häufiger am richtigen Fleck als in den vergan-genen Jahren, auch wenn die Ballkontakte des „Fußballgottes“, wie ihn die Eintracht-Fans rufen, weniger geworden sind. Sein Markenzeichen ist

der Schuss mit der Innen-seite, den er von klein auf geübt hat und den er nach den offiziellen Trainingsein-heiten immer noch gelegent-lich trainiert. Kein Wunder, dass sich ein Ex-Mitspieler

wie Hoffenheims Pirmin Schwegler fast schon ehrfürchtig äußert: „Wenn Alex den Ball im Straf-raum kriegt, kannst du dich umdrehen und zur Mittellinie gehen, dann ist es ein Tor.“

Das gilt im Prinzip auch für Robben, dem zuletzt der Ehrgeiz anzumerken war, auch die-se persönliche Auszeichnung einzuheimsen. Nun stehen die Chan-cen denkbar schlecht. Vielleicht springt da-für ja Vereinskollege Robert Lewandowski in die Bresche, mit der

Kampf um die Kanone: Dost schlägt in der Rückrunde zu

Aufgeführt sind die Führenden der Torjägerliste nach den bisherigen 26 Spieltagen.Tore (Rückrunde) Spieler Verein rechts links Kopf

19 (6) Alexander Meier Eintracht Frankfurt 13 2 417 (7) Arjen Robben Bayern München 2 12 313 (6) Robert Lewandowski * Bayern München 9 1 213 (11) Bas Dost VfL Wolfsburg 9 1 3* Hinzu kommt ein Tor mit der Brust

Verfolger und Spitzenreiter: Bas Dost dreht in der Rückrunde auf, Alex Meier hat aktuell die besten Chancen.

Kanone pflegt Bayerns Stürmer schließlich ein inniges Verhältnis. Im Vorjahr gewann der Pole sie noch im Dortmunder Trikot, 20 Tore reichten ihm dafür. Aktuell steht er bei 13 Treffern. Keine schlechte Quote, für die Titelverteidigung aber noch viel zu wenig. Da müsste schon mal ein Dreierpack zwischendurch her, insgesamt drei Partien mit je zwei Treffern sind für ihn in dieser Saison aber bislang das höchste der Gefühle.

In dieser Kategorie hat Bas Dost mehr zu bieten, er besitzt auch die beste Quote. Nachdem der Wolfsburger in der Hinrunde fast überhaupt nicht zum Zug kam, traf er wochenlang fast nach Belieben, darunter der Viererpack beim 5:4 in Leverkusen. 14 Partien, 13 Tore, ein Lauf. Aller-dings blieb er in den jüngsten fünf Pflichtspie-len ohne Treffer, zwei davon in der Bundesliga. „Natürlich guckt man als Stürmer immer darauf“, schielt er noch nach der Kanone. Zunächst aber freut sich Dost über sein Debüt für die Elftal, er hat gerade beim 1:1 gegen die Türkei debütiert.

Kanonen-Vorgänger: Edin Dzeko siegte 2010 als letzter Wolfsburger, Anthony Yeboah 1994 in Frankfurt, Mario Gomez 2011 für Bayern.

„Wenn Alex im Strafraum den Ball kriegt, dann ist es ein Tor.“ P IR M I N S CH W EG LER , 1899 Hoffenheim

Davon träumt jeder Fußballer als Kind: Einmal im Leben die

TORJÄGERKANONE gewinnen. In dieser Saison besitzen noch

vier Spieler gute Chancen.

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KICKER-KULISSENOTIERT VON FRANK LINKESCH

Nach dem Schlusspfiff in Tiflis ging es für Bay-erns Nationalspieler wie Manuel Neuer (29) und Bastian Schweinsteiger  (30) sofort per Learjet zurück nach München. Während der Rest des DFB-Trosses am Montag gegen 11 Uhr landen sollte, kehrten die Bayern-Stars schon mit-ten in der Nacht in die Heimat zurück. Eine spezielle Maßnahme des Meisters, um nach dem trainingsfreien Montag gut ausgeruht am Dienstag die Vorbereitung auf das Topspiel in Dortmund aufzunehmen.2Nicht mehr bei Bayerns Profis mittrainieren wird dann wohl Toni Trograncic. Das Mittel-feldtalent aus der U 15 des Rekordmeisters durfte in Abwesenheit der Nationalspieler bei den Großen reinschnuppern. „Wir ho-len ja keine Schlech-ten“, kommentierte Co-Trainer Hermann Gerland gegenüber der tz die als Belohnung gedachte, kurzzeiti-ge Beförderung. Tro-grancic hielt gut mit, nur hinterher fiel der 15-Jährige etwas aus dem Rahmen, als er ein Fanfoto mit Kapitän Philipp Lahm schoss.

Ein missglücktes Comeback legte Stefan Malz hin, der zwischen 1997 und 2004 insgesamt 69 Bundesligaspiele für 1860 München und den 1. FC Kaiserslautern bestritt sowie sechsmal für den FC Arsenal (1999 bis 2001) in der Premier League auflief. Mit 42 Jahren half Malz beim von Verletzungspech gebeutelten FC Arminia Lud-wigshafen aus. Die fünfte Niederlage in Serie (2:4 gegen FSV Salmrohr) des Südwest-Oberligisten konnte der reaktivierte Co-Trainer nach seiner Einwechslung in der Schlussphase jedenfalls nicht verhindern. Die Spielberechtigung für Malz war kurzfristig nachträglich beantragt worden.2Auf bestem Weg zur Diamantenen Hochzeit be-findet sich die „Beziehung“ zwischen dem ki-cker und dem ehemaligen DFB-Vizepräsidenten

Dr. Alfred Sengle. Dieser abonnierte am 1. April 1960 den kicker (siehe Foto) und ist ihm bis heute treu geblieben. Beim Durchstöbern und Aussortieren alter Unter-lagen fand Sengle den 55 Jahre alten Bestellschein und schickte ihn prompt zusammen mit einem Brief an den kicker. Ech-te Liebe hält eben ewig.

Huntelaar traf am häufigsten

Die Torschützenkönige der vergangenen zehn Spielzeiten:Saison Spieler (Verein) Tore2013/14 Robert Lewandowski (Bor. Dortmund) 202012/13 Stefan Kießling (Bayer 04 Leverkusen) 252011/12 Klaas Jan Huntelaar (FC Schalke 04) 292010/11 Mario Gomez (Bayern München) 282009/10 Edin Dzeko (VfL Wolfsburg) 222008/09 Grafite (VfL Wolfsburg) 282007/08 Luca Toni (Bayern München) 242006/07 Theofanis Gekas (VfL Bochum) 202005/06 Miroslav Klose (Werder Bremen) 252004/05 Marek Mintal (1. FC Nürnberg) 24

Sechs Tore Rückstand aufzuholen wird schwer für Lewandowski oder Dost, für alle weiteren Stürmer sogar unrealistisch. Thomas Müller, Pi-erre-Emerick Aubameyang und Franco di Santo beispielsweise, die je ein Dutzend Tore vorzuwei-sen haben. Andererseits, frei nach James Bond: Sag niemals nie. 1981 führte Manfred Burgsmül-ler mit 25 Toren nach 26 Spieltagen. Pech für den damaligen Dortmunder, dass er seiner Liste bis zum 34. Spieltag nur noch einen weiteren Treffer beifügen konnte und gleichzeitig Karl-Heinz Rummenigge auf die Überholspur wechselte. Bayerns Stürmerstar ließ seinen 16 Toren weitere 13 an den letzten acht Spieltagen folgen und holte sich wie schon 1980 die Kanone. Seitdem gelang nur noch Anthony Yeboah (1993 und 94) sowie Ulf Kirsten (1997 und 1998) die Titelver-teidigung. Yeboah folgte bis jetzt kein Eintracht-Spieler mehr als „Kanonier“. Nun ist es an Meier, dies zu ändern und den sprichwörtlichen Elfer zu verwandeln. F R A N K L I N K E S C H

Pechvogel und Titelverteidiger: Arjen Robben fehlt verletzt, Robert Lewandowski muss sechs Tore aufholen.

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40 BUNDESLIGA

1Tayfun Korkut hat das unange-nehme Wort Abstiegskampf in den vergangenen Wochen stets zu um-schiffen versucht – mal mehr, mal weniger elegant. In Zeiten der größ-ten Krise (zehn sieglose Spiele in Serie) kleidet der Trainer von Hannover 96 die prekäre Lage nun aber doch in sehr deutliche Worte: „Wir haben jetzt noch acht Endspiele.“

Spät, aber vielleicht noch nicht zu spät kehrt Korkut die Variabili-tät seiner Mannschaft heraus. Die 4-2-3-1-Formation stellte er vor der Länderspielpause gegen Dortmund (2:3) auf das bis dahin kaum prak-tizierte 4-1-4-1 um und versicherte später: „Mit Probieren hatte das nichts zu tun. Ich glaube, wir sind nicht in der Situation, um Dinge ausprobieren zu können.“

Auch bei Eintracht Frankfurt am nächsten Samstag ist diese Aus-richtung eine Option. „Wir können beides spielen. Es ist sicher nicht schlecht, wenn wir variabel sind“, sagt Korkut. Er betont, dass es in der aktuellen Saison „immer schon Begegnungen gab, in denen wir zu-

mindest in Phasen 4-1-4-1 gespielt haben“. Nach genauerer Überle-gung nannte er die Partien gegen Stuttgart und Freiburg als Beispiele.

Jetzt scheint diese Formation als willkommene Start-Alterna-tive ausgereift. Als alleinige

Sechser bieten sich Salif Sané oder Ceyhun Gülselam an,

das prägnante Merkmal findet sich aber im Herzen der offensiven Viererreihe. Hier sollen gleich zwei Profis mit Spielmacher-Qualitäten für Kreativität sorgen – Seite an Sei-te. Im „System Doppelzehn“ stellt Kapitän Lars Stindl den Fixpunkt dar, idealerweise ist Hiroshi Kiyo-take sein Partner.

Der japanische Nationalspieler, der bisher oft auf den linken Flügel ausweichen musste, könnte Hanno-vers neuer Regisseur werden, wenn Stindl ab der nächsten Saison bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag steht. Nun sollen sie 96 aber erst einmal in gemeinsamer Missi-on retten – und damit auch Korkut, der nach der niederschmetternden Rückrundenbilanz nur noch Trai-ner auf Abruf ist. T O N I L I E T O

1Gute Torhüter haben gutes Heil-fleisch – diese Weisheit darf getrost auch auf Bernd Leno (23) angewen-det werden. Der Leverkusener, am Samstag mit einer Kieferprellung von der U 21 abgereist, konnte bereits am Sonntag vermel-den: „Alles halb so wild, kein Drama.“ Den Montag bekam er frei, nutzte das verlängerte Wochenende zum Besuch bei den Eltern, „einfach durchschnaufen.“

Das können sie gebrauchen in Leverkusen nach dem Stress der vergangenen Wochen, der nicht viel mehr zuließ „als von Spiel zu Spiel zu denken“, wie Leno es ausdrückt. Die letzte Erfahrung, da ist sich der Keeper sicher, war dabei „wahn-sinnig wichtig.“ Weil: „Mit dem Sieg in Schalke haben wir gezeigt, dass wir mit Rückschlägen umgehen können. Das war eine überragen-de Antwort auf Madrid“, sagt Leno, der mit teilweise spektakulären Paraden seinen Anteil am Erfolg hatte und nicht nur für Rudi Völler „die Nummer 2 in Deutschland“ ist. Diese Einschätzung ist frisch, auf eine Berufung durch Bundestrainer

Joachim Löw darf Leno allerdings erst hoffen, wenn die U-21-EM im Juni in Tschechien gespielt ist.

Zukunftsmusik! „Für uns geht es jetzt darum, die Saison erfolgreich

zu Ende zu bringen.“ Erfolg-reich – das bedeutet Platz drei: „Wir können im direkten

Duell in Mönchengladbach das Ding für uns drehen.“

Zuversicht und Selbstvertrauen speisen sich aus den vergangenen Auftritten ohne Gegentor in vier Bundesligaspielen: „Die Balan-ce stimmt, wir schwimmen nicht mehr in der Defensive. Und vorne kommen wir immer in Pressing-Si-tuationen und Umschaltmomente, da haben wir eine brutale Qualität.“

Beides zusammen soll am Ende dafür sorgen, dass Bayer erneut in die Königsklasse einziehen kann. Mit einem 23-Jährigen im Tor, der bereits 26 Champions-League-Be-gegnungen auf dem Buckel hat – aktuell haben nur Manuel Neuer und Roman Weidenfeller mehr Spiele auf diesem Niveau vorzu-weisen. Da ist Leno schon einmal die Nummer 3. F R A N K LU ß E M

HANNOVER: Variabler im Abstiegskampf

System DoppelzehnLEVERKUSEN: Kieferprellung ist „kein Drama“

Leno schon Nummer 3

Der Streit zwischen dem 1. FSV MAINZ 05 und seinem Torhüter geht in die nächste Runde. Im kicker spricht nun erstmals der betroffene Spieler selbst.

Müller: „Tuchel ist ein Diktator“

Für große Aufregung hat in der vergangenen Woche das Urteil des Arbeitsgerichts Mainz im Rechtsstreit zwischen dem FSV Mainz und

seinem früheren Torhüter Heinz Müller gesorgt. Am Samstag sprachen Müller, sein Anwalt Horst Kletke und sein Berater Klaus Gerster bei einem Exklusiv-Treffen mit dem kicker Klartext.

Das noch nicht rechtskräftige Urteil könne gravierende Auswirkungen auf den gesamten Sport haben, fürchten Vertreter der Vereine sowie des DFB und der DFL. Richterin Ruth Lippa hatte mit Verweis auf das Teilzeit- und Befristungsgesetz befunden, dass ein befriste-tes Arbeitsverhältnis nur über maximal zwei

Jahre statthaft sei. Müller, von 2009 bis 2014 in Mainz unter Vertrag, habe dieses Zeitfenster überschritten, deshalb würde eine Befristung sei-nes Vertrags nicht mehr greifen. Sollte auf einem weiteren Weg durch die Instanzen am Ende auch das Bundesarbeitsgericht die Auffassung der Mainzer Richterin teilen, befürchten die Vereine, Spieler im Extremfall bis zum Rentenalter auf der Gehaltsliste führen zu müssen.

Präsident Harald Strutz vom FSV Mainz zog schon Vergleiche zum „Bosman-Urteil“ des Europäischen Gerichtshofs vom 15. Dezember 1995, das die bis dahin üblichen Ablösesum-men beim Vereinswechsel eines Spielers nach

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1Der SC Freiburg ist nun wahrlich kein Nutznießer der Beteiligungen von Unternehmen. Trotzdem be-zeichnete Aufsichtsratsmitglied Heinrich Breit den Beschluss des Ligaverbandes, künftig keine Mehr-fachbeteiligungen an mehr als drei Klubs zuzulassen, als „guten Kom-promiss“. Diesen Eindruck hatten in der Mitgliederversammlung nicht alle. Neben 28 Ja-Stimmen gab es fünf Enthaltungen, zweimal das Votum „Nein“. Der FC St. Pauli und Union Berlin waren dagegen, er-fuhr der kicker aus Sitzungskreisen, während Hertha BSC fehlte.

„Zum Schutz von Integrität und Glaubwürdigkeit“, so Ligapräsident Reinhard Rauball, wurde der Be-reich erstmals geregelt. Demnach darf ein Unternehmen Anteile an maximal drei Klubs erwerben, diese Anteile dürfen nur bei einem Ver-ein zehn Prozent übersteigen. Eine Ausnahme wird für den VW-Kon-zern gemacht, der selbst oder über Tochterunternehmen 100  Prozent am VfL Wolfsburg, 19,94  Prozent am Zweitligatabellenführer FC In-golstadt und 8,33  Prozent am FC

Bayern hält. Die DFL-Juristen hat-ten eine Festschreibung des aktu-ellen Zustands empfohlen, um kei-ne Klage zu riskieren. VW hat sich innerhalb der bisher bestehenden rechtlichen Möglichkeiten bewegt.

Zur Sprache kamen auch die An-feindungen, denen sich RB Leip-zig ausgesetzt sieht. In der Debat-te „was sind Traditionsklubs, was sind Plastikklubs“ sind laut Rauball viele Ideen „bis hin zur TV-Geld-Verteilung“ angerissen worden. Laut dem Ligapräsidenten gebe es die einhellige Meinung, dass „keinem der Mitglieder des Liga-verbandes das Existenzrecht abge-sprochen werden darf“. Alle Klubs „distanzieren sich ohne Wenn und Aber von Bedrohung und Ge-walt“. Für Seifert gehe es nicht um Leipzig, sondern darum, wie die Liga mit gewissen Auswüchsen umgehe. Vor ein paar Jahren sei Le-verkusen im Fokus der Kritik gewe-sen, danach „Herr Hopp, jetzt Leip-zig und bald vielleicht Ingolstadt“. Konkrete Maßnahmen lehnen die Mitglieder des Ligaverbands jedoch ab. M I C H A E L E B E R T

kicker, 30. März 2015 41

DFL: Tradition kontra Beteiligungen

Kompromiss für VW

Fortsetzung: Am Donnerstag berichtete der kicker über den Fall Müller und die Folgen.

1Ein Wort, das als Signal verstan-den werden darf. Die „Schmerz-grenze“ erwähnt Thomas Eichin häufig, wenn er bei Vertrags- gesprächen ausdrücken möchte, dass er einen Spieler unbedingt zu halten gedenkt. „Bis an die Schmerzgrenze“ ging Wer-ders Geschäftsführer im Fall Zlatko Junuzovic, der verlängert hat. Eine ähnliche Vorgehenswei-se kündigte er bei der Personalie Franco di Santo an. In Sachen Se-bastian Prödl ist dieser Begriff noch nie gefallen.

Der Vertragspoker mit dem Ös-terreicher läuft. Nach der Rückkehr von der Länderspielreise des Nati-onalspielers, der im Team Austria seinen Stammplatz verloren hat, soll er fortgesetzt werden. Eine Prognose? Sagt Prödl im Sommer Servus? Die Zeichen stehen auf Ab-schied. „Wenn Sebastian unser An-gebot nicht annimmt“, sagt Eichin, könnte es so kommen. Er sagt nicht, dass er noch mal nachbessern will.

Beide Parteien haben gute Kar-ten beim Poker. Prödls Kontrakt läuft aus, somit ist er ablösefrei

und in einer guten Verhandlungs-position. Angebote von Lazio Rom und aus Griechenland soll der von einer Knieverletzung genesene Na-tionalspieler vorliegen haben. Auch

Werder befindet sich in einer komfortablen Lage. Nach dem Transfer von Jannik Vesterg-

aard und der Formsteigerung bei Alejandro Galvez, der nach

seinem Syndesmoseriss vor einem Comeback steht, ist der Klub nicht in einer Notlage. Assani Lukimya steht als Back-up bereit. Zudem bietet der zu Hansa Rostock aus-geliehene Oliver Hüsing gute Pers-pektiven. Auf der Gehaltsliste steht auch noch Innenverteidiger Luca Caldirola, der indes – wie auch der bislang enttäuschende Offensiv-spieler Izet Hajrovic – im Sommer verkauft werden könnte.

Auf dieser Position hat Trainer Viktor Skripnik also die freie Aus-wahl. Nicht gerade ein Argument für Prödls Weiterverpflichtung, zu-mal der Nord-Klub weiter arg haus-halten muss und teure Spieler von der Lohnliste zu streichen gewillt ist. H A N S - G Ü N T E R K L E M M

BREMEN: Eichin zieht Trennung in Betracht

Prödls Abschied naht

Vertragsablauf untersagt hat. Müller, Kletke und Gerster halten eine gütliche Einigung mit dem FSV Mainz noch immer für möglich.

„Mir ging es niemals und geht es auch heute nicht um ein Grundsatzurteil“, sagt Müller. Der 36-Jährige hatte den Klageweg beschritten, weil Mainz seine Forderung nach Prämienzahlungen in Höhe von 200 000 Euro plus eine Vertragsver-längerung für die Saison 2014/15 abgewiesen und auch einen Vergleich lediglich über eine Zahlung ausgeschlagen hatte.

Unmittelbar vor Beginn der Winterpause der Saison 2013/14, nach dem letzten Spiel der Hin-runde in Hamburg, hatte der damalige Mainzer

Trainer Thomas Tuchel (41) den Torhüter aus dem Profikader verbannt. Damit war Müller die Chance genommen, in dieser Saison auf 23 Pflichtspiele zu kommen, die zu einer automa-tischen Verlängerung seines Vertrages um ein Jahr geführt hätten.

Müller erhebt schwere Vorwürfe gegen Tu-chel, der bei der Gerichtsverhandlung ebenfalls gehört wurde. „Was er mit mir gemacht hat, war Mobbing hoch zehn!“ Tuchel habe ihn damals vor der gesamten Mannschaft beleidigt. Unter anderem habe der Trainer ihm „ins Gesicht ge-sagt: Geh’ zum Manager und lass dich ausbezah-len.“ Er werde unter Tuchel ab sofort „weder die Nummer 1, noch die Nummer 2, die Nummer 3 oder die Nummer  4 mehr sein“.

Degradiert zu den FSV-Amateuren, zeigte sich Müller am ersten Trainingstag nach der Winter-pause entsetzt, als er in der Umkleidekabine an seinen Spind ging: „Der Spind war ausgeräumt, sogar die Bilder meiner Kinder waren rausgeris-sen und in eine Kiste geworfen, die neben der Toilette stand.“ Tuchel, sagte Müller auch im Abstand von über einem Jahr am vergangenen Samstag, „ist ein Diktator“.

Müller erzürnt es, dass er heute als „geldgierig angesehen“ wird. Mit seinem Anwalt und seinem Berater sieht er noch immer die Möglichkeit ei-ner gütlichen Einigung. „Wenn man will, ist das einfach“, sagt Horst Kletke: „Man legt Berufung ein, wenn das noch nicht rechtswirksame Urteil vorliegt – und trifft eine Verständigung.“

Der FSV Mainz lehnt das bisher ab. M I C H A E L E B E R T / R A I N E R F R A N Z K EFo

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Page 42: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

42 REPORT

Bayern kassiert mehr als

68 MillionenTV: Das zahlt die DFL

Auf den Euro genau: Was 2014/15 an die Klubs ausgeschüttet wird.

B U N D E S L I G A 1. Bayern München 37 236 000 2. Borussia Dortmund 36 273 000 3. Bayer Leverkusen 35 310 000 4. FC Schalke 04 34 347 000 5. Mönchengladbach 33 384 000 6. Hannover 96 32 421 000 7. VfL Wolfsburg 31 485 000 8. 1. FSV Mainz 05 30 495 000 9. SC Freiburg 29 532 00010. VfB Stuttgart 28 504 80011. Werder Bremen 27 413 40012. TSG Hoffenheim 26 357 80013. Hamburger SV 25 038 00014. Eintracht Frankfurt 23 754 00015. FC Augsburg 22 470 00016. Hertha BSC 21 186 00017. 1. FC Köln 19 902 00018. SC Paderborn 07 18 618 000

2 . B U N D E S L I G A 1. 1. FC Nürnberg 10 849 800 2. 1. FC Kaiserslautern 10 207 800 3. SpVgg Greuther Fürth 9 630 000 4. Fortuna Düsseldorf 9 116 400 5. Eintr. Braunschweig 8 602 800 6. FC St. Pauli 8 153 400 7. TSV München 1860 7 704 000 8. 1. FC Union Berlin 7 254 600 9. FSV Frankfurt 6 869 40010. VfL Bochum 6 484 20011. FC Ingolstadt 04 6 163 20012. Karlsruher SC 5 906 40013. Erzgebirge Aue 5 713 80014. VfR Aalen 5 521 20015. SV Sandhausen 5 328 60016. 1. FC Heidenheim 4 964 80017. RB Leipzig 4 964 80018. SV Darmstadt 98 4 964 800

E U RO PAC U P -T E I L N E H M E R 1. Bayern München 10 369 378 2. FC Schalke 04 6 036 459 3. Borussia Dortmund 5 036 555 4. Bayer Leverkusen 4 147 751 5. VfB Stuttgart 3 221 914 6. Hannover 96 2 333 100 7. SV Werder Bremen 1 925 742 8. Hamburger SV 1 555 407 9. VfL Wolfsburg 1 185 07210. Eintracht Frankfurt 1 036 93811. Mönchengladbach 740 670 12. Hertha BSC 666 60313. SC Freiburg 370 33514. 1. FSV Mainz 05 74 067

Page 43: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

kicker, 30. März 2015 43

Bayern kassiert mehr als 68 Millionen

Die DFL macht alle Vereine glücklich. Nicht

nur der Rekordmeister profitiert vom neuen

Ausschüttungsmodus der Fernseh- und Sponsorengelder.

Mehr Geld denn je zuvor schüttet die DFL in der kommenden Saison aus der nationalen und in-ternationalen Vermarktung der Medienrechte und

den Sponsoringeinnahmen (unter anderem Adidas-Ligaball, Hermes-Ärmelwerbung) aus. 840 Millionen Euro werden nach verschiedenen Kriterien unter den 36 Profiklubs verteilt. In der laufenden Saison (siehe Tabellen Seite 42) werden insgesamt etwa 710 Millionen Euro gezahlt.

Rekordmeister FC Bayern München wird in der Saison 2015/16 rund 68,75  Millionen Euro kassieren, selbst wenn er angesichts von zehn Punkten Vorsprung auf den VfL Wolfsburg die schon als sicher erschei-nende 25. Deutsche Meisterschaft im Endspurt noch verspielen sollte. Der Grund: In einer  Fünfjahresrangliste der DFL, die aus den Platzierungen der Vereine in den vergangenen vier Spielzeiten und am Ende der aktuel-len Saison erstellt wird und die Grundlage für die Ver-teilung der nationalen Medienerlöse ist, kann München mit aktuell 536 Punkten weder von Bayer Leverkusen (498), Borussia Dortmund (488) oder dem FC  Schal-ke 04 (486) noch eingeholt werden. Daneben stehen die Summen aus der internationalen Vermarktung schon fest, die nach der Fünfjahreswertung der UEFA aus den Spielzeiten 2010/11 bis 2014/15 verteilt werden.

Für alle anderen Vereine geht es an den letzten acht Bundesliga-Spieltagen zum Teil noch um mehrere Millionen Euro. Jede Verbesserung in der aktuellen Bundesligatabelle bringt für die Fünfjahreswertung pro Platz fünf Punkte und pro Platzverbesserung in dieser Rangliste etwas über eine Million Euro mehr.

Darüber können nicht nur Leverkusen, Dortmund und Schalke in der Fünfjahreswertung noch Plätze tauschen. Spannend ist auch das Rennen zwischen Hannover, Hoffenheim, Mainz und Augsburg, die in dieser Rangliste nur um zwei oder drei Punkte getrennt sind oder zwischen Bremen und Frankfurt, die aktuell nur einen Zähler auseinander liegen.

Neben dem FC Bayern weiß momentan nur der SC Paderborn, was er in der Saison 2015/16 erhalten kann: 22,68 Millionen Euro. Vorausgesetzt, der Auf-steiger schafft den Klassenerhalt. Sollte Paderborn in

die 2.  Liga absteigen, kämen die Ostwestfalen in der kommenden Saison nur auf etwa elf Millionen Euro.

Viel dramatischer würde sich ein Abstieg für den VfB Stuttgart und den Hamburger SV auswirken. Für den aktuellen Tabellenletzten aus Stuttgart stehen rund 20 Millionen Euro auf dem Spiel. Der VfB bekäme statt aktuell knapp 31,62 Millionen Euro (Stand 26. Spieltag) in der 2. Liga nur noch 11,83 Millionen Euro. Dabei wür-den die 5,99 Millionen Euro aus drei Teilnahmen an den europäischen Wettbewerben in den vergangenen fünf Jahren komplett wegfallen, weil die Einnahmen aus der internationalen Vermarktung nahezu komplett nur an die Bundesligaklubs verteilt werden. Die Zweitligaver-

eine werden pauschal mit jeweils nur 67 500 Euro an den internationalen Vermarktungserlösen beteiligt.

Den Hamburger SV, der in den vergangenen fünf Jahren nicht mehr am Europapokal teilgenommen hat,

würde ein Abstieg allein über die Einnahmen aus der nationalen Vermarktung der DFL etwa 16,5 Millionen Euro kosten. Der SC Freiburg würde beim Abstieg aus der Bundesliga mit etwa 18,7  Millionen Euro sogar mehr Geld verlieren als der HSV, weil er – wie der VfB Stuttgart – ebenfalls die Gelder aus der internationalen Vermarktung für die Teilnahme an der Europa League in der Saison 2013/14 einbüßen würde.

In der aktuellen Saison 2014/15 geht es sogar für den FC Bayern München noch um etwas Geld. Letztmals werden in dieser Saison aus den internationalen Ver-marktungserlösen Platzierungsgelder in unterschied-licher Höhe an die Klubs ausgeschüttet. Der Meister bekommt zusätzliche drei Millionen Euro, der Zweite 2,5, der Dritte 2,0 sowie der Vierte bis Sechste der Ab-schlusstabelle 1,5 Millionen Euro. Die weiteren zwölf Bundesligaklubs erhalten jeweils pauschal 1,25 Millio-nen Euro aus diesem Topf (diese Summen sind in den Tabellen auf Seite 42 noch nicht eingerechnet).

Ab der Saison 2015/16 entfällt diese Staffelung. Dann beziehen nach einem schon am 10. März des Vorjahres gefassten Beschluss der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes alle 18 Bundesligaklubs jeweils 2,5 Mil-lionen Euro als Sockelbetrag aus der internationalen Vermarktung. R A I N E R F R A N Z K E

Den VfB Stuttgart würde ein Abstieg 20 Millionen kosten.

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Die 36 Profiklubs kassieren in der kommenden Saison 130 Millionen Euro mehr als 2014/15

National/ TV/Vermarktung/ Verein Vermarktung International Gesamt Verein International* 1. Bayern München 40 368 000 28 382 171 68 750 171 1. 1. FC Kaiserslautern 11 829 900 2. FC Schalke 04 37 236 000 21 245 543 58 481 543 2. 1. FC Nürnberg 11 133 900 3. Borussia Dortmund 38 280 000 18 866 667 57 146 667 3. Fortuna Düsseldorf 10 507 500 4. Bayer Leverkusen 39 324 000 16 963 566 56 287 566 4. Eintracht Braunschweig 9 950 700 5. Bor. Mönchengladbach 36 192 000 6 496 512 42 688 512 5. SpVgg Greuther Fürth 9 393 900 6. Hannover 96 32 016 000 8 494 767 40 510 767 6. FC Ingolstadt 04 8 906 700 7. VfL Wolfsburg 35 148 000 4 783 721 39 931 721 7. TSV München 1860 8 419 500 8. TSG Hoffenheim 34 104 000 2 500 000 36 604 000 8. Karlsruher SC 7 932 300 9. 1. FSV Mainz 05 33 060 000 2 880 620 35 940 620 9. 1. FC Union Berlin 7 514 70010. Werder Bremen 29 719 200 4 212 791 33 931 991 10. FSV Frankfurt 7 097 10011. Eintracht Frankfurt 28 466 400 5 146 341 33 630 741 11. FC St. Pauli 6 749 10012. FC Augsburg 30 902 400 2 500 000 33 402 400 12. VfL Bochum 6 470 70013. VfB Stuttgart 24 360 000 7 257 752 31 617 752 13. SV Darmstadt 98 6 261 90014. SC Freiburg 27 144 000 3 451 550 30 595 500 14. VfR Aalen 6 053 10015. Hamburger SV 25 752 000 2 500 000 28 252 000 15. RB Leipzig 5 844 30016. Hertha BSC 22 968 000 2 500 000 25 468 000 16. SV Sandhausen 5 635 50017. 1. FC Köln 21 576 000 2 500 000 24 076 000 17. Erzgebirge Aue 5 426 70018. SC Paderborn 07 20 184 000 2 500 000 22 684 000 18. 1. FC Heidenheim 5 287 500

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840 Millionen Euro aus der nationalen und internationalen Vermarktung der Medienrechte sowie aus dem Sponsoring werden in der kom-menden Saison an die Klubs ausgeschüttet. Von 660 Millionen Euro der nationalen Medienerlöse gehen 80 Prozent an die Bundesliga.

Stand 26. Spieltag, Saison 2014/15 * An den internationalen Vermarktungserlösen der DFL partizipiert jeder Zweitligist mit je 67 500 Euro.

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Page 44: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

44 BUNDESLIGA

FREIBURG: Als

Sorg: 1Oliver Sorg genoss das freie Wo-chenende. „Vor einer spielfreien Woche ist es immer schöner zu ge-winnen. Du kannst in Ruhe arbei-ten, alles fühlt sich besser an“, sagt der 24-Jährige mit dem 2:0 gegen Augsburg im Rücken. Trotz seines noch jungen Alters ist er vom aktu-ellen Kader ohne Unterbrechung am längsten dabei. Schon seit 2006 trägt er das Trikot des SC Freiburg, sein erstes Bundesligaspiel absol-vierte er 2011/12. Genau 100 Parti-en in Deutschlands Eliteliga stehen mittlerweile auf seinem Konto. 99-mal stand Sorg dabei in der Startelf, in 94 Fällen als Außenverteidiger (49-mal rechts, 45-mal links).

Zuletzt wirkte der 1,75-Meter-Mann aber ganz woanders: auf der Sechs. „Es ist noch ein bisschen ungewohnt, macht aber viel Spaß“, erzählt Sorg. Erstmals in dieser Spielzeit hatte Christian Streich sei-nen etatmäßigen Rechtsverteidiger am 21. Spieltag bei Hertha BSC ins defensive Mittelfeld beordert – we-gen akuter Personalnot. Der Trai-ner dürfte sich an den 8. Dezember

1Die Bundesligapause hatte für den SC Paderborn bislang eine gute und eine schlechte Nachricht parat. Zuerst die gute: Der Weg für den Bau des Trainingszentrums ist end-lich frei. Am Donnerstag stimmte der Rat der Stadt dem etwa acht Millionen Euro teuren Projekt zu, das nun bis Jahresende fertiggestellt werden soll. Die Stadt beteiligt sich mit vier Millionen Euro an den Kos-ten, erhält aber einen Teil der Gel-der über einen 20 Jahre laufenden Pachtvertrag mit dem SCP zurück. So weit, so gut. Nun die schlechte Nachricht: Die Torflaute des Auf-steigers hielt auch im Testspiel bei Zweitligist Braunschweig (0:2) an, was Trainer André Breitenreiter zu der Spielanalyse veranlasste: „Das war ein Spiegelbild der bisherigen Rückrunde. Es waren gute Ansätze zu erkennen, aber wir haben unsere Chancen wieder nicht genutzt.“

Seine Chance (noch) nicht genutzt hat auch Idir Ouali. Der 26-Jährige, der im Sommer aus Dresden nach Paderborn gekom-men war, bringt es bislang erst auf

vier Ligaeinsätze für den Bundes- liganeuling. Letztmals spielte er beim 2:2 gegen Borussia Dortmund. Das war am 22.  November 2014. In diesem Jahr schaffte er es noch nicht einmal in den Kader.

Weniger Einsätze als Ouali (Ver-trag bis 2017) haben bei den Feld-spielern nur der langzeitverletzte Thomas Bertels (1) und Youngster Mirnes Pepic (2) vorzuweisen, Marc Vucinovic kommt ebenfalls auf vier.

Dabei müsste Ouali, der links und rechts auf dem Flügel spielen kann, eigentlich mit seiner Dynamik und Schnelligkeit perfekt ins Paderbor-ner System passen.

In der Hinrunde lobte Breiten-reiter noch Oualis Trainingsfleiß. „Wenn er so weitermacht, werde ich das belohnen“, meinte der Trai-ner im Herbst 2014 und erklärte die geringen Einsatzzeiten des Offen-sivspielers mit den starken Auftrit-ten von Süleyman Koc und Moritz Stoppelkamp. Stoppelkamp konn-te allerdings zuletzt nicht mehr so überzeugen wie noch vor der Win-terpause, dennoch war für Ouali kein Platz. Stattdessen ist Freistoß-experte Alban Meha, der zu Saison-beginn aufgrund einer Meniskus-operation länger ausgefallen war, seit einigen Wochen gesetzt.

„Bei Idir ist es so wie bei allen anderen auch. Wir schauen Woche für Woche, in welche Richtung es geht.“ Das hat Breitenreiter eben-falls schon in der Hinrunde gesagt. Bislang geht es für Ouali in die fal-sche Richtung. JA N R E I N O L D

PADERBORN: Weg für den Bau des Trainingszentrums ist frei

Noch keine Belohnung für Ouali

Übung macht den Meister. Also wird in Stuttgart in diesen Wo-chen fleißig am Abschluss gear-

beitet: Torschüsse aus allen Lagen und Positionen in fast jeder Trai-ningseinheit. Treffer gegen den Ab-stieg, am besten schon im nächsten Spiel – ausgerechnet auswärts beim VfL Wolfsburg.

Herr Gentner, war der Sieg über Frankfurt das Hallo-Wach-Erlebnis, das der VfB zum Klassenerhalt braucht?Das hoffen wir. Aber es gibt keine Garantie dafür, dass das so ist. Der Sieg war in jedem Fall ein Schritt in die richtige Richtung.Was machte diesmal den Unterschied aus zu den Partien davor, die der VfB nicht gewann, obwohl er teilweise besser war?Gleich war, dass wir – wie in den vergangenen Wochen immer – versucht haben, vollen Einsatz zu bringen und Moral zu zeigen. An-ders war, dass wir nach 60 düste-ren Minuten mit einer Aktion die Blockade bei uns gelöst haben. Das führte dazu, dass wir spielerisch mal wieder zeigen konnten, was in uns steckt. Wir haben drei wirklich gut herausgespielte Tore erzielt. Da-ran ist deutlich zu erkennen, was im Kopf der Spieler während einer solchen Negativserie vorgeht. Wie haben Sie die 60 düsteren Minuten erlebt? Als Angst? Als Verunsicherung?

Wir hatten zu viel Respekt vor Feh-lern. Frankfurt hat genau darauf ge-wartet, wie nahezu alle Mannschaf-ten gegen uns, mit dem Wissen, dass wir nicht vor Selbstvertrauen strotzen. Nach dem 1:1 hat man ge-sehen, was in unserer Mannschaft steckt, was möglich ist. Die erste und die letzte halbe Stunde waren wirklich krass unterschiedlich. Man hatte den Eindruck, dass der Druck für einige schwer abzuschütteln war.Das stimmt. Das hängt mit den Er-gebnissen in den vergangenen Wo-chen zusammen. In Hannover und gegen Berlin haben wir jeweils nur 0:0 gespielt und eben nicht gewon-

nen. Je weniger Spiele es werden, desto heikler wird es zum Schluss. Wird jetzt alles besser?Dass Daniel Ginczek nach sei-ner langen Verletzungspause und Durststrecke wieder getroffen hat,

dass Alex Maxim an allen drei Tref-fern beteiligt war und auch selbst getroffen hat, sind alles positive Dinge. Aber wir müssen uns klar-machen: Wir sind weiter Tabellen-

letzter, wir können uns auf nichts ausruhen. Erst das, was wir nach rund einer Stunde gezeigt haben, ist der richtige Weg. Und erst wenn wir diesen Weg erfolgreich gegangen sind, können wir durchatmen. Wie sehr dämpft es die Freude, dass man trotz eines Sieges nicht an Freiburg und Paderborn vorbeigekommen ist?Überhaupt nicht. So dürfen wir das nicht sehen, sondern mit der Einstellung: Wir haben gewonnen. Denn bei einer Niederlage wäre der Abstand groß geworden. Vor einer Länderspielpause, in der es viele Diskussionen gegeben hätte und mit viel Unruhe rund um die Mann-

„ So ist auch gegen Wolfsburg was möglich“

Mit dem VfL wurde CHRISTIAN GENTNER (29) Meister, mit dem VfB will er dort Punkte gegen den Abstieg holen.

„Wir sind Letzter und können uns auf nichts ausruhen.“

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Hat den Durchbruch beim SCP bislang nicht geschafft: Idir Ouali

Page 45: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

kicker, 30. März 2015 45

FUSSBALL präsentiert vonTVMehr Sportprogramm finden Sie unter www.tvdirekt.de

MONTAG20.15 Uhr Sport 1: Alemannia Aachen – Rot-Weiß Oberhausen (Regionalliga West)20.45 Uhr Eurosport: England – Deutschland (U-21-Test-Länderspiel)

DIENSTAG18.30 Uhr Eurosport: Deutschland – Tschechien (U-20-Test-Länderspiel)20.15 Uhr Sport 1: 1. FC Saarbrücken – Waldhof Mannheim (Regionalliga Südwest)

MITTWOCH15.30 Uhr HR/rbb: 1. FFC Frankfurt – Turbine Potsdam (DFB-Pokal der Frauen)

Schalke fliegt nach ChinaIm Rahmen seiner Vorbereitung auf die kommende Saison plant der FC Schalke 04 eine Reise nach China. Geplant ist der Trip für Ende Juli, Ort und mögliche Geg-ner stehen noch nicht fest.

Bayern: drei Spiele in ChinaDerweil sind drei Gegner des FC Bayern München auf dessen China-Reise bekannt: Mitte Juli gastiert der Deutsche Meister dort für rund acht Tage in Peking, Schanghai und Guangzhou.

Herberger-Urkunden vergebenIn vier Kategorien wurden die diesjährigen Sepp-Herberger-Ur-kunden verliehen, die jeweils mit 5000 Euro für den Sieger dotiert sind. Die Preisträger: FC St. Pauli (Behindertensport), SV Ophoven (Resozialisierung), SG  TSV  Die-marden-Groß Schneen (Schule und Verein) und TSV Meckenhau-sen (Sonderpreis Sozialwerk).

TESTSPIELEE. Frankfurt – SV Wehen Wiesbaden 3:2Tore: Valdez (2), Kittel – Schindler, Ben- yamina

SpVg. Porz – 1. FC Köln 2:8Tore: Abodye, Sismann – Nagasawa, Kühl-wetter (je 2), Deyverson, Lehmann, Sarikaya, Bröker

E. Braunschweig – SC Paderborn 2:0Tore: Korte (2)

VfL Osnabrück – Hamburger SV 0:0

VfR Aalen – Bayer Leverkusen 1:2Tore: Korte – Rolfes, Kießling

Hannover 96 – RW Erfurt 3:0Tore: Schlaudraff, Prib und ein Eigentor

W. Bremen – Nationalteam Kosovo 2:0Tore: Aycicek, Bartels

Bor. M’gladbach – FC St. Pauli 0:0Vorschau: FC Germania Niederrodenbach – Eintracht Frankfurt (Dienstag, 17.30 Uhr)

NACHRICHTEN

A-JUNIOREN-BUNDESLIGA

Rechtsverteidiger im defensiven Mittelfeld

„Die Position passt zu mir“2012 erinnert haben, als Sorg dort gegen Fürth seine Premiere feier-te. Damals (1:0) wie in Berlin (2:0) glückte das Experiment – und wird immer mehr zu einer dauerhaften Alternative. Seit Berlin kehrte Sorg nur gegen Bremen rechts in die Vie-rerkette zurück, agierte zuletzt wie-der zweimal im zentralen Mittelfeld.

Klemens Hartenbach lobt den Umfunktionierten. „Er besitzt eine sehr gute Balance zwischen Aus-

dauer und Explosivität und einen klaren Kopf. Es ist ein großes Plus für uns, dass er beides spielen kann.“ Dem Sportdirektor impo-nierten die Leistungen von Sorg und Nicolas Höfler, dem Partner auf der Doppelsechs, gegen den FCA. Er sieht das Tandem aus der Fußballschule als „Option für die nächsten Spiele“.

Höfler ist schon seit 2005 beim SC, war zwischendurch zwei Jahre an Aue verliehen. „In unserer Lage müssen wir vor allem stabil sein. Wir sind Zweikampftypen. Dass wir schon in der Jugend, auch unter Herrn Streich, zusammengespielt haben, ist sicher kein Nachteil“, sagt Sorg, der auf den Geschmack ge-kommen ist: „Die Position passt zu mir. Die engen Bewegungen und Drehungen kommen meinem Kör-perbau entgegen. Und man kann auch mal schießen.“ Genug Dampf in den Waden hat er. Zwei seiner bisher drei Bundesligatreffer waren Weitschusstore. Weitere könnte der SC im Abstiegskampf gut gebrau-chen. C A R S T E N S C H R Ö T E R

schaft vor dem schweren Spiel in Wolfsburg. So haben wir etwas Druck auf die anderen Mann-schaften ausüben können.

Droht beim VfL wieder das schnelle Ende der neuen Hoffnung?

Der VfL hat viele Nationalspieler, die wieder unterwegs sind, bei denen man sehen muss, wie sie zurückkommen. Sie haben auch eine Menge Spiele auf dem Bu-ckel. Das könnte vielleicht ein Vorteil sein. Aber man muss anerkennen, dass sie neben

dem FC Bayern die momentan stärkste Mannschaft in Deutsch-

land sind, mit einer ungeheuren Offensivkraft. Trotzdem werden wir alles versuchen. In Leverkusen sind wir auch gut ins Spiel gekommen. Und wenn wir die Effektivität aus dem Frankfurt-Spiel beibehal-ten, ist auch in Wolfsburg was möglich.Welche Gefühle haben Sie persön-lich vor Ihrer Rückkehr zum VfL?Wolfsburg wird immer etwas Besonderes bleiben. Ich hatte dort meine sportlich erfolg-reichste Zeit.Weil Sie 2009 Meister geworden sind? Das haben Sie 2007 auch

beim VfB geschafft …… aber nicht als Stamm-

spieler. I N T E R VI E W : G E O R G E M O I S S I D I SFo

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Neue Rolle: Oliver Sorg kämpft sich im Mittelfeld durch.

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1. Hannover 96 21 43:18 44 2. VfL Wolfsburg (M) 20 44:26 41 3. RB Leipzig (N) 20 48:22 39 4. Eintr. Braunschweig (N) 20 43:26 39 5. Hertha BSC 18 43:25 32 6. Werder Bremen 20 42:41 31 7. Carl Zeiss Jena 20 37:33 30 8. FC St. Pauli 19 41:35 28 9. Hamburger SV 20 38:39 2710. Rot-Weiß Erfurt 21 20:30 2211. Holstein Kiel 20 34:51 2212. Hansa Rostock 20 24:37 1813. Dynamo Dresden 21 24:53 1314. SV Meppen (N) 20 10:55 9

1. FC Schalke 04 (M) 20 50:13 44 2. Bor. Mönchengladbach 20 37:23 40

1. TSG Hoffenheim (M) 20 56:24 46 2. SC Freiburg (P) 20 33:17 36 3. Karlsruher SC 20 49:37 36 4. 1. FSV Mainz 05 20 41:33 34 5. Bayern München 19 52:30 33 6. 1. FC Nürnberg (N) 19 30:28 30 7. SpVgg Greuther Fürth 20 34:32 26 8. VfB Stuttgart 20 42:35 25 9. TSV München 1860 19 27:30 25 10. 1. FC Kaiserslautern 20 29:47 25 11. 1. FC Saarbrücken (N) 20 33:45 24 12. Eintracht Frankfurt 19 27:38 21 13. FC Augsburg 20 21:35 20 14. Waldhof Mannheim (N) 20 21:64 5

21. SPIELTAGSV Meppen – Dynamo Dresden 1:4 (0:1)Rot-Weiß Erfurt – Hannover 96 0:0Weitere Spiele vom 2. bis 15. April

21. SPIELTAGWuppertaler SV – 1. FC M'gladbach 2:0 (2:0)Weitere Spiele vom 1. bis 12. AprilNACHHOLSPIELFC Viktoria Köln – Bonner SC 0:4 (0:2)

Spielfrei

3. 1. FC Köln 20 46:21 39 4. Bayer Leverkusen 20 49:32 38 5. Borussia Dortmund 20 39:26 32 6. Fortuna Düsseldorf 21 30:25 30 7. VfL Bochum 20 27:24 30 8. MSV Duisburg 20 30:36 26 9. Wuppertaler SV 20 21:24 24 10. 1. FC Mönchengladbach (N) 20 21:24 22 11. FC Viktoria Köln (N) 20 23:52 16 12. Bonner SC 19 25:48 15 13. Preußen Münster (N) 20 23:48 14 14. Arminia Bielefeld 20 22:47 14

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46 BUNDESLIGA kicker, 30. März 2015

1Der VfL Wolfburg hat sich dank eines umkämpften 3:3 gegen den FC Rosengard das Halbfinal-Ticket der Champions League gesichert (Hinspiel 1:1). „Was die Mannschaft in der zweiten Halbzeit geleistet hat, war sen-sationell“, jubelte Trainer Ralf Kellermann. Deutlich leichter hatte es der 1. FFC Frankfurt, der Bristol Academy zuhause mit 7:0 besiegte (Hinspiel 5:0). Frankfurt trifft nun im Halbfinale am 18./19. und 25./26. April auf Bröndby Ko-penhagen, Wolfsburg bekommt es mit dem Topklup Paris Saint-Germain und den deutschen Na-tionalspielerinnen Lira Alushi, Josephine Henning und Annike Krahn zu tun.

Champions LeagueRosengard – VfL Wolfsburg 3:3 (2:1)

Tore: 0:1 Popp (4.), 1:1 Marta (24.), 2:1 Mittag (42.), 2:2 Peter (55.), 2:3 Popp (81.), 3:3 Gunnarsdóttir (90.+3) – Zuschauer: 5748

1. FFC Frankfurt – Bristol 7:0 (2:0)

Tore: 1:0 Ando (8.), 2:0 Marozsan (38.), 3:0 Islacker (58.), 4:0 Islacker (68.), 5:0 Islacker (75.), 6:0 Störzel (87.), 7:0 Löber (90.+3) – Zuschauer: 2380

Statistik der BundesligaspieleHerforder SV – Hoffenheim 2:3 (1:2)

Tore: 1:0 Ronzetti (15.), 1:1 Chojnow-ski (20.), 1:2 Fühner (43.), 2:2 Nesse (69.), 2:3 Moser (73.) – Zuschauer: 291

SGS Essen – SC Freiburg 5:1 (2:1)

Tore: 1:0 Hartmann (1.), 2:0 Lehmann (35.), 2:1 Arnold (45.), 3:1 Dallmann (55.), 4:1 Gidion (60.), 5:1 Schüller (86.) – Zuschauer: 1009

Potsdam – MSV Duisburg 1:0 (1:0)

Tore: 1:0 Debitzki (42., Eigentor) – Zuschauer: 1180

SC Sand – Bayern München 1:2 (1:1)

Tore: 1:0 Scurich (1.), 1:1 Lewandow-ski (29.), 1:2 Abbe (69.) – Zuschauer: 1286

Sonntag, 12. April (14 Uhr):Bayer Leverkusen – 1. FFC Frankfurt (0:3)USV Jena – VfL Wolfsburg (0:0)

TABELLE 1. Bayern München 19 46:6 47 2. VfL Wolfsburg (M) 18 48:3 45 3. 1. FFC Frankfurt (P) 18 63:15 43 4. Turbine Potsdam 19 48:22 43 5. SGS Essen 19 31:27 28 6. TSG Hoffenheim 19 24:33 22 7. SC Freiburg 19 28:53 22 8. USV Jena 18 22:30 19 9. Bayer Leverkusen 18 19:37 16 10. SC Sand (N) 19 24:41 14 11. MSV Duisburg 19 12:47 12 12. Herforder SV (N) 19 18:69 5

20. SPIELTAGSonntag, 19. April (11 Uhr)TSG Hoffenheim – SGS Essen (3:1)MSV Duisburg – SC Sand (1:4)Bayern München – USV Jena (12.00) (4:1)Turb. Potsdam – B. Leverkusen (14.00) (6:1)

CHAMPIONS LEAGUE: Frankfurt und Wolfsburg ziehen ins Halbfinale ein

Kellermann glücklich: „Die zweite Hälfte war sensationell“

FRAUEN-FUSSBALL Zusammengestellt von Susanne Müller

Vom 9.  bis zum 31.  Januar fand in Australien die Asienmeister- schaft mit 16 Nationen und

13  Bundesligaspielern statt. Acht Tage später startete der Afrikacup in Äquatorialguinea (17. Januar bis 8. Februar) mit ebenfalls 16 Teil-nehmern und acht Akteuren aus Deutschlands Oberhaus. Die Zu-satzbelastung hatte bei den 21 Legi-onären verschiedene Folgen. GEWINNER , doppelt sogar, darf sich Salomon Kalou nennen. Auch wenn er seinen Stammplatz einbüßte, feierte er mit der Elfenbeinküs-te den ersten Afrikacup-Titel seit 1992. Beflügelt davon stand er seit seiner Rückkehr bei Hertha BSC immer in der Startelf. Neu-Trainer Pal Dardai setzt auf den Stürmer,

der fitter wirkt, bessere Lauf- und Zweikampfwerte aufweist. Sein Landsmann Serey Dié (30), Stamm-kraft beim Turnier, füllte als Winter-zugang beim VfB Stuttgart schnell die gewünschte Anführerrolle im Mittelfeld aus. Trotz der Finalnie-derlage mit Ghana (8:9 i. E.) gab der Afrikacup auch Abdul Rahman Baba  (20) einen Schub. Der Links-verteidiger weckte mit starken Leis-tungen das Interesse europäischer Topklubs, beim FC Augsburg ist er eine Konstante. Pierre-Emerick Auba-meyang  (25) absolvierte drei Spiele (1 Tor) für Gabun, steigerte seitdem in der Liga nochmals seine Quote (7 Treffer, 2 Assists in 8 Spielen). Salif Sané (24, Senegal) spielte zwar kei-ne Minute beim Cup, danach aber

umso mehr bei Hannover 96, gehört zu den stabilsten Akteuren beim Abstiegskandidaten. Die Erfolge mit Südkorea beflügeln Joo-Ho Park (28). Er weilte schon im Herbst sechs Wochen bei den Asian Games, holte dort die Gold-Medaille und nun Silber. Trotz der langen Abwe-senheit eroberte Park bei Mainz 05 seinen Platz hinten links zurück. RÜCKSCHLÄGE brachte der Einsatz für ihr Land hingegen für fünf ande-re Akteure mit sich. Der Australier Robbie Kruse (26) zog sich im Fina-le gegen Südkorea (2:1 n. V.) eine komplizierte Sprunggelenkblessur zu, fehlt Bayer Leverkusen wohl bis Saisonende. Ja-Cheol Koo (26, Südko-rea) war da wegen eines Bänder-risses im Ellenbogen bereits abge-reist, der ihn in Mainz für einige Wochen zurückwarf. BVB-Keeper Mitchell Langerak  (26, Australien) büßte nach der Rückkehr aus dem Heimatland seinen Status als Num-mer 1 ein. Jin-Su Kim (22, Südkorea)

spielte zwar für Hoffenheim direkt wieder, musste aber wegen musku-lärer Probleme dosiert trainieren, zeigte schwächere Leistungen als zuvor. Der Topscorer der Hinrunde, Eric Maxim Choupo-Moting (26, Kame-run), kam nach dem Afrikacup bei Schalke  04 in sechs Spielen nicht in Tritt, laboriert derzeit an einer Wadenprellung. NEUTRAL wirkte sich bei zehn Spie-lern die Teilnahme an den Titel-kämpfen aus, nahm kaum Einfluss auf Leistung und/oder Stellenwert. Die Japaner Makoto Hasebe (31), Ta-kashi Inui (26, beide Eintracht Frank-furt), Hiroshi Kiyotake (25, Hannover), Shinji Kagawa (26, Dortmund), Shinji Okazaki (28, Mainz) und Gotoku Sa-kai (24, Stuttgart) fallen in diese Kategorie, ebenso der Südkorea-ner Heung-Min Son (22, Leverkusen), Cedrick Makiadi (31, DR Kongo, Bre-men), Ibrahima Traoré (26, Guinea, Gladbach) und der Australier Ma-thew Leckie (24, Ingolstadt). C S

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Freud und Leid: Salomon Kalou kehrte als Sieger zurück, Robbie Kruse mit einer Verletzung.

Wie wirkt sich die Teilnahme am Afrika- und Asiencup auf die Liga aus? Höchst unterschiedlich! Wie bei SALOMON KALOU (29) und ROBBIE KRUSE (26).

Schub und Dämpfer

Page 47: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh dreht den

SCHEINWERFER

Der kicker-Kolumnistenkreis: Sergej Barbarez, Giuseppe Bergomi, Thomas Berthold, Fredi Bobic, Marco Bode, Didier Deschamps, Thomas Helmer, Bernd Heynemann, Jürgen Kohler, Morten Olsen, Uli Stein, Joachim Streich, Olaf Thon, Rudi Völler, Marc Wilmots

kicker-Kolumnisten-Kreis

Wer auf die Tabelle guckt, der erkennt na-türlich nicht gleich, dass in Dortmund an

diesem Samstag ein Spitzenspiel steigt. Trotz-dem steckt im Match gegen die Bayern immer Brisanz, dafür ist zu viel passiert. Der BVB leidet noch enorm darunter, dass er Götze und Lewandowski weggekauft bekam.

Ich muss ganz offen sagen: Mario Götze gefällt mir in München gar nicht. Seine Torquote mag stimmen, aber mir fehlt seine Spielfreude, mir fehlen die herausragenden Aktionen. Für mich war er in Dortmund ein besserer Spie-ler. Das kann natürlich an der Drucksituation in München liegen. Da wirst du ja schon an den nächsten Baum gehängt, wenn du einmal Zweiter bist. Mit dieser Haltung, die du ab dem ersten Tag eingetrichtert kriegst, musst du erst mal zurechtkommen. Vielleicht wirkt er deshalb nicht so frei. Lewandowski halte ich weiterhin für einen der Top-3-Stürmer in Euro-pa. Seine Qualitäten sind gewaltig, deswegen sollte er die Ruhe bewahren, wenn er mal nicht spielt. Aber auch er muss in jedem Training zeigen: Ohne mich geht hier gar nichts! Phi-lipp Lahm kann das perfekt. Ich sehe ihn im Mittelfeld. Das bedeutet, dass es Alonso oder Schweinsteiger treffen wird. Einer muss raus.

Die Dortmunder können mit einer starken Rück-runde vieles wieder aufbauen, was sie sich selbst zerstört haben. Trotzdem denke ich, dass sie im Sommer um einen Umbruch nicht herumkommen. Mit diesen Spielern wird es schwer, in der Liga wieder ganz nach oben zu stoßen. Auf wichtigen Positionen müssen sich die Verantwortungsträger Gedanken ma-chen. Im Tor wird irgendwann etwas passieren müssen: Roman Weidenfeller hatte viele über-ragende Jahre, aber er ist nicht mehr ewig da. Außen sehe ich Schmelzer und Durm nicht auf dem allerhöchsten Level. Piszczek hatte so viel Pech, dass es ihm schwer fällt, das wieder zu erreichen. Ich wünsche es ihm, dass es klappt. Was wird innen aus Hummels und Subotic? Sie spielen seit etwa zwei Jahren nicht mehr auf höchstem Niveau, da beide doch verletzungs-anfälliger geworden sind. Es kostet viel Kraft, sich immer wieder zurückzukämpfen. Und auch wenn Aubameyang es ganz gut macht – vorne fehlt ein Top-Stürmer.

Götze gefällt mir in München gar nicht

J Ü R G E NK O H L E RWeltmeister von 1990

Das Werben um Thomas TuchelThomas Tuchel steht bei manchem Bundesligis-

ten im Ruf des Heilsbringers. Nicht nur beim HSV und dem VfB Stuttgart, den beiden Tradi-tionsklubs mit den größten Sorgen, scheint das Rennen um ihn angeheizt, ebenso bei anderen Vereinen, die den Markt nach einem geeigneten Trainer sondieren. Da steht jemand im Fokus, der bisher nur bei einem einzigen Profiklub tä-tig war, in Mainz, wo er vor einem Jahr im Un-frieden schied. Tuchel, 2009 als Jugendtrainer über Nacht zu Amt und Würden gekommen, hat wahrlich gute Arbeit geleistet: Einen Aufsteiger fest in der Liga platziert, viele Talente entdeckt und gefördert, taktisch eine erstaunliche Hand-schrift vermittelt. Aber wahre Konstanz konnte er mit Mainz nicht vorweisen: Zwischen Platz 5 und 13 pendelten sich die 05er ein, immerhin frei von jeglichen Abstiegssorgen, das eine oder andere Mal mit Blick auf lukrative Abende auf Europa-Ebene. Nach Auslaufen der vertragli-chen Auszeit steht er ab Saisonbeginn für neue Aufgaben zur Verfügung. In einem Zeit-Interview hat Tuchel viel von seinen Gedankengängen offengelegt, von einem Treffen mit Guardiola und seinem Verständnis für statistische Erhe-bungen im Fußball berichtet. Dass er demnächst in der 2. Liga arbeitet, nennt er „schwer vorstell-bar“. Insofern sollten sich Vereine wie der VfB,

der HSV, aber auch RB Leipzig kaum allzu große Hoffnungen machen, falls die laufende Saison mit enttäuschendem Abschluss endet.

Gerade die Hamburger und Stuttgarter werden es schwer haben, einen renommierten Trainer zu verpflichten: Weil in den letzten Jahren zu wenig konzeptionell durchdacht gearbeitet wurde, weil Trainer mehr oder minder im Jahresrhythmus geheuert und gefeuert wurden, weil Nachhal-tigkeit zu einem Fremdwort mutierte. Beim HSV stand in den letzten fünf Jahren die unglaubliche Anzahl von neun (!) Trainern unter Vertrag, kurz-fristige Interimslösungen nicht mitgerechnet. Beim VfB waren es immerhin sieben Trainer. Wer da von einer Strukturbildung träumt, geht am Thema vorbei. Wie soll sich eine Spielphilo-sophie entwickeln, wenn alle paar Monate ein neuer Chef auf eine neue Taktik, neue Trainings-formen, neue Spielertypen setzt? Was sportlich herauskommt, ist eine totale Verunsicherung – im Sport der vorderste Ansatzpunkt für ein Scheitern. Dass jetzt auch das Hamburger Füh-rungsduo, noch zu Saisonbeginn Hoffnungs-träger einer ganzen Stadt, in Handlungspanik verfällt, zeigt die Ratlosigkeit in einem Verein, der von den äußeren Voraussetzungen eigentlich zum Bayern-Jäger prädestiniert wäre …

kicker, 30. März 2015 MEINUNGEN 47

Page 48: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

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Am 13. November 2014 stell-te Richter Hans Joachim Eckert als Vorsitzender der

rechtsprechenden Kammer der FIFA-Ethikkommission in seiner höchst umstrittenen Zusammen-fassung des Garcia-Reports den WM-Vergaben 2018 (Russland) und 2022 (Katar) einen Persil-schein aus. Der mittlerweile als FIFA-Chefermittler zurückgetre-tene New Yorker Bundesanwalt Michael J. Garcia erhielt seine Informationen unter anderem von Bonita Mersiades, bis Januar 2010 PR-Chefin der australischen Bewerbung für 2022 – als Beweise wurden ihre Aussagen und Mails laut Report nicht gewertet.

Frau Mersiades, haben Eckert oder Garcia Sie vor der Veröffentlichung kontaktiert?Nein. Die Veröffentlichung hat mich völlig überrascht, mein Handy stand nicht mehr still. Ich wusste im ersten Moment gar nicht, was los ist.Es heißt im Bericht, Ihre Aussagen würden nicht zugelassen, weil Sie mit der Presse gesprochen hätten. Dies untergrabe die Glaubwürdigkeit der Ermittlungen. Für Sie nachvollziehbar?Eckert schreibt einerseits das. Andererseits sind all meine Aus-sagen zu Australiens Bewerbung aufgeführt. Lassen Sie uns an-nehmen, alle Aussagen von mir und Phaedra Almajid (Ex-Presse-chefin der Katar-Bewerbung, ko-operierte mit Garcia, wurde eben-so als unglaubwürdig eingestuft,

d. Red.) seien falsch. Selbst dann verrät man nicht seine Zeugen und Informanten.Hat Garcia gründlich genug ermittelt?Nehmen Sie Russland. Er schreibt das Bewerbungs-Komi-tee an, sie sagen, die Computer sind weg. Hat Herr Garcia noch nie etwas von Meta-Daten ge-hört? Wenn die FIFA sagt, man ist nicht glaubwürdig, dann ist das ein Kompliment. Eckert hat das getan, was Blatter wollte, näm-lich zu sagen, die FIFA hat alles richtig gemacht. Und: Da drau-ßen sind zwei Frauen, glaubt de-nen aber besser nicht. Bevor der Garcia-Report als Ganzes veröf-fentlicht wird, wird er von Leuten in der FIFA so umgeschrieben, dass er in Einklang mit Eckerts Zusammenfassung steht.Es gibt auch Vorwürfe gegen die aust-ralische Bewerbung …Im Exekutivkomitee herrscht eine Erwartungshaltung gegen-über WM-Bewerbern. Interessant ist: Niemand hat je die zweckge-bundene Verwendung von Gel-dern eingefordert. Australien hat fast eine halbe Million australi-sche Dollar gezahlt (rund 350000 Euro, d. Red.), um ein Stadion in Jack Warners (damals FIFA-Vize und Vorsitzender der CONCA-CAF; gegen ihn ermittelt u. a. das FBI, d. Red.) Heimatland Trini-dad und Tobago zu renovieren. Ist es tatsächlich ins Stadion ge-steckt worden? Nein, es landete bei Herrn Warner. Das Stadion gehört ohnehin quasi Warner, ge-

Damian Collins (britisches Parla-mentsmitglied), Bonita Mersiades und Jamie Fuller, ein australischer Unter-nehmer, der in der Schweiz lebt und sich stark an Doping-Aufklärungsarbeit im Radsport beteiligt hat, sind die Köpfe von „NewFifaNow“. Mersiades bezeichnet den Zusammenschluss als Interessengemeinschaft, die auf eine Reformierung des Fußball-Welt-verbandes hinsichtlich Transparenz

und Korruptionsbekämpfung drängt. Im Januar sprach Mersiades vor dem EU-Parlament über ihre Erfahrungen mit der FIFA. Aktuell arbeitet die Jour-nalistin an einem Buch über die WM-Bewerbung Australiens und ihre Rolle als „Whistleblowerin“. Ein Funktionär des australischen Verbandes hat ihr nach Mersiades Aussage gedroht, die Veröffentlichung des Buches würde ihre Karriere ruinieren.

Die „FIFA-Reformer“

„ Als großer europäischer Klub würde ich fragen:

Brauchen wir die FIFA?“baut wurde es mit FIFA-Geldern.Wenn die FIFA den Report als Ganzes veröffentlichen würde, was würde man darin finden?Ich kann die Beziehung Bewerber und Stimmgeber nur am Beispiel Australien aufzeigen. Dass da vie-les nicht richtig läuft, ist klar. Ich wurde entlassen, weil ich zu viele Fragen gestellt habe. Das musste ich, denn es ging um Steuergeld. Nehmen Sie das Beispiel Ozea-nien. Reynald Temarii (ehema-liger Präsident des ozeanischen Verbandes und Exko-Mitglied, mittlerweile suspendiert; d. Red.) forderte vier Millionen Dollar für Fußballentwicklung. Die hat Oze-anien bekommen, ob sie zweck-gebunden verwendet wurden, weiß keiner. Hätte Garcia bei seinen Ermittlungen Zugriff auf Konten gehabt, hätte er viel mehr finden können.Im Report heißt es, es gebe keinen Beweis für Stimmentausch bei der Doppelvergabe.

Das Doppel-Wahlverfahren selbst nimmt das doch in Kauf. Es gab überall Absprachen zwischen 2018er und 2022er Bewerbern. England und die USA, Spanien und Katar, Australien und Russ-land.Hat Sie seit November 2014 ein FIFA-Offizieller oder ein Mitglied der Ethik-kommission kontaktiert?Nein. Phaedra und ich haben Beschwerde wegen Vertraulich-keitsbruch eingelegt. Dazu hätten wir kein Recht, ließ die FIFA über ihre Disziplinarkommission aus-richten. Es wurde angeführt: Wir hätten nicht mit Medien spre-chen dürfen. Macht das meine Aussagen unglaubwürdiger, wie Garcia oder Eckert behaupten? Nein. Wie können zwei studierte Juristen aus liberalen Demokra-tien so etwas sagen? Das wider-spricht dem Recht auf Freiheit von Rede und Meinung.Hat sich jemand aus der sogenannten Blatter-Opposition aus der UEFA oder gar vom DFB mit Ihnen in Verbindung gesetzt, um mehr über den Bewer-bungsprozess zu erfahren?Nein, auch vom DFB nicht. Mit NewFifaNow (siehe Infofläche) haben wir alle Verbände ange-schrieben. Geantwortet hat nur die Ukraine.Mit NewFifaNow versuchen Sie, eine Reform zu initiieren. Besteht innerhalb der FIFA Wille zur Reform?Man darf nicht pauschal urtei-len. Es gibt viele Leute innerhalb der FIFA, die gut und hart arbei-ten. Aus dem Exekutivkomitee hört man leider selten ein kriti-sches Wort. Das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn Leute wie Prof. Mark Pieth, Alexandra Wrage (Strafrechtler und Anti-korruptionsexpertin, beide waren FIFA-Berater, d. Red.) oder Garcia sagen, dass die FIFA sich nicht selbst reformieren kann, muss et-was dran sein. Als großer europä-ischer Klub würde ich öffentlich die Frage stellen: Brauchen wir die FIFA? Nur so entsteht Druck zur Reform. I N T E R VI E W : B E N N I H O F M A N N

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Gespräch in Mainz: Mersiades mit kicker-Redakteur Hofmann

Die frühere PR-Chefin der australischen WM-Bewerbung für 2022, BONITA MERSIADES, gibt Einblicke in die Praktiken im Weltfußball.

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Page 49: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

kicker, 30. März 2015 49

Weitere Tabellen finden Sie auf unserer Website unter

www.kicker.de/ tabellen-international

WM-Qualifikation

Nord-/Mittelamerika, 1. Runde, Hinspiele:Bahamas - Bermuda 0:5Belize - Cayman-Inseln 0:0Brit. Jungferninseln - Dominica 2:3Curacao - Montserrat 2:1Nord-/Mittelamerika, 1. Runde, Rückspiele:US-Jungferninseln - Barbados (1:0) 0:4Turks-/Caicos-Inseln - St. Kitts/Nevis (2:6) 2:6.Bermuda - Bahamas (5:0) *Anguilla - Nicaragua (0:5) *Dominica - Brit. Jungferninseln (3:2) *Cayman-Inseln - Belize (0:0) *(In Klammern Hinspielergebnisse)

Argentinien

Quilmes AC - CA Sarmiento 0:4Rosario Central - Colon Santa Fe 1:1Club Olimpo - Atletico Rafaela 0:0CA Banfield - CA Huracan 1:0CA San Lorenzo - CA Lanus 4:0Godoy Cruz - CA Independiente 2:2Crucero del Norte - CA Temperley 1:0Die übrigen Sonntagsspiele waren bei Redakti-onsschluss nicht beendet.

*) bei Redaktionsschluss nicht beendet

ERGEBNISSE

Antonio Conte (45) hat via Inter-net Morddrohungen erhalten. Italiens Nationaltrainer wird von Fanatikern für die Knie- blessur von Claudio Marchi-sio (29) verantwortlich gemacht. Der Juventus-Profi hatte sich im Trainingslager des National-teams verletzt – ein Kreuzband- riss hatte sich nach erster Dia- gnose letztlich nicht bestätigt. Wie lange er ausfällt, ist noch unklar.

Mark Hughes (51) verlängerte sei-nen Vertrag als Trainer von Stoke City bis 2018.

Berti Vogts (68) bleibt Berater des US-Nationalteams. Er soll sich um die Entwicklung und Beob-achtung von Spielern in Europa kümmern. Vogts, zuletzt Natio-nalcoach von Aserbaidschan, hatte US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann (50) bereits bei der WM 2014 unterstützt.

Alexander Merkel (23) musste sein Debüt für Kasachstan verschie-ben, weil die Spielberechtigung von der FIFA wegen fehlender Dokumente nicht erteilt wurde.

Xavi (35), Welt- und Europameis-ter mit Spanien, steht vor einem Wechsel vom FC Barcelona zum katarischen Klub SC Al-Sadd.

John Terry (34) hat seinen Vertrag beim FC Chelsea um ein Jahr bis 2016 verlängert.

Marquinhos (20), brasilianischer Innenverteidiger, verlängerte seinen Vertrag bei PSG bis 2019.

Italiens Verband hat härtere Li-zenzauflagen und Finanzkontroll-regeln erlassen, um Fälle wie die des FC Parma, der in der aktuel-len Saison Insolvenz anmelden musste, künftig zu verhindern.

Dynamo Kiew muss im Viertel- final-Hinspiel der Europa League gegen Florenz erneut Teile der Zuschauertribüne sperren. Das verfügte die UEFA nach dem Fehl-verhalten von Fans im Spiel gegen Everton. Zudem erhielt der Klub eine Geldbuße von 15 000 Euro.

Die UEFA hat Malmö FF mit einer Geldbuße von 100 000 Euro be-legt, die Hälfte davon zur Bewäh-rung. Grund der ungewöhnlich hohen Strafe ist der schlechte Zu-stand des Spielfeldes in den drei Gruppenspielen der Champions League dieser Saison.

NEWS

1Immerhin der Ort für das Pokal-finale am 30. Mai steht. Der FC Bar-celona wollte gern in Valencia spie-len, Gegner Athletic Bilbao war für Sevilla. Die Hauptstadt Madrid und das Bernabeu-Stadion kamen für das Duell zwischen Katalanen und Basken eher nicht infrage, auch weil wieder gellende Pfiffe gegen den beim Endspiel traditionell anwe-senden König zu erwarten sind, das wollte man sich bei den Königli-chen von Real gern ersparen.

Also Valencia oder Sevilla? Der spanische Fußballverband RFEF entschied mit 26 gegen 18 Stimmen: Gespielt wird im Camp Nou, somit bekommt Barca ein Heimspiel. Das hat bei 98 787 Sitzplätzen viel mit den zu erwartenden Mehreinnah-men zu tun. Aber auch damit, dass der Verband derzeit generell zu ein-samen Entscheidungen neigt. Und schon an diesem Montag in ernste Schwierigkeiten geraten könnte. Denn Liga-Präsident Javier Tebas

hat die Klubs zu einer Dringlich-keitssitzung nach Madrid gerufen, sogar der Austritt aus dem RFEF ist nicht ausgeschlossen. Tebas droht: „Wir müssen uns von den Organen des Verbandes distanzieren.“

Der Streit, der schon länger schwelt, eskaliert. Unter der Wo-che sagte RFEF-Chef und FIFA-Vizepräsident Angel Maria Villar extrem kurzfristig ein Treffen mit der Regierung und der Liga zur geplanten Zentralvermarktung der TV-Rechte ab. Zugleich will er aber laut Insidern vier (statt bis-lang zwei) Prozent vom Millarden-Kuchen, den die Klubs der Prime-ra Division sich fortan erhoffen. Tebas war (und ist) außer sich: „Was für eine Respektlosigkeit! Vil-lar handelt unverantwortlich. Mir sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich mir vorstelle, in welchen Händen der spanische Fußball liegt.“ Der Montag wird spannend. P E T E R S C H WA R Z - M A N T E Y

SPANIEN: Liga-Boss droht mit Austritt

„Vom Verband distanzieren“

1Vergangenen August brach sich Paulo Cesar Fonseca do Nascimen-to, genannt Tinga, das rechte Bein. Längst ist der Knochen nun wieder verheilt, doch ob er noch einmal als Profi aufläuft, stellt er selbst in Zweifel. Schließlich ist Tinga inzwi-schen 37 Jahre alt, und auch Titel hat er eigentlich genug gesammelt, zuletzt war er mit Cruzeiro 2013 und 2014 Meister in Brasilien.

Zeit also, sich um die nächste Karriere zu kümmern, und dabei spielt vor allem seine Vergangen-heit in Deutschland eine Rolle. Tinga stand von 2006 bis 2010 bei Borussia Dortmund unter Vertrag, in 98 Einsätzen in der Bundesliga schoss der kampfstarke Mittelfeld-mann mit den Rastazöpfen neun Tore. Jetzt absolviert er Kurse an der „Universidade do Futebol“ und lässt sich zum Sportdirektor ausbilden. „Während meiner Zeit in Dortmund habe ich viel gesehen, was wir un-bedingt auch in Brasilien einführen müssen“, sagt Tinga. „Die vier Jahre haben mich wirklich geprägt.“

Von der Anfahrt zum Stadion bis zur Regeneration nach dem Trai-ning – vor allem die Organisation des Spielbetriebs und des Alltags im Team gehöre in seiner Heimat

grundlegend reformiert. „Brasili-ens Fußball hat seinen Tiefpunkt in Sachen Management erreicht“, schimpft Tinga. Darum hätten ihn im Fußball renommierte Leute wie Nationalcoach Dunga sowie der einstige Weltstar Falcao ermutigt, die Ausbildung schnell zu starten.

Vier Jahre gibt es die privat finan-zierte Fußball-Uni schon, die sich vor allem an Ex-Profis oder Spieler im letzten Drittel der Karriere wen-

det, auch Trainer und Manager nut-zen sie zur Weiterbildung. Die meis-ten Kurse werden online angeboten, sodass der aktuelle Wohnort egal ist. Kaka (aktuell Orlando City) lern-te hier im vorigen Jahr, auch Alex, der frühere Star von Fenerbahce. In den aktuellen Studiengang haben sich neben Tinga auch zwei Bay-ern-Profis eingeschrieben: Dante und Rafinha büffeln für die Zeit da-nach. D A S S L E R M A R Q U E S

BRASILIEN: Ex-Dortmunder will Erfahrungen aus Deutschland nutzen

Tinga arbeitet an der Zeit danach

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Heute und damals: Tinga hat sich wie Dante und Rafinha an einer Fußball-Uni in Brasilien angemeldet. Vier Jahre spielte er einst beim BVB.

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50 INTERNATIONAL

G E S T E R ND E U T S C H L A N D H E U T EE N G L A N D

1In Englands Profiligen wimmelt es nur so von deutschen Spielern und alten Bekannten aus der Bun-desliga. Eine Zwischenbilanz von Keir Radnedge.XMarko Arnautovic (25, Stoke City): Der Ex-Bremer kommt häufig zum Ein-satz, trifft aber selten: Nur ein Tor in 27 Einsätzen sind zu wenig.

Emre Can (21, FC Liverpool): Nach Bay-ern und Leverkusen ging es für ihn nach Liverpool. Hat wettbewerbs-übergreifend mehr als 30 Spiele absolviert und auf verschiedenen Positionen seine Klasse bewiesen.

Adil Chihi (27, FC Fulham): Kam unter Magath aus Köln, machte aber nur ein Spiel und wird am Saisonende gehen.

Papiss Demba Cissé (29, Newcastle Uni-ted): Nicht mehr ganz so erfolgreich, wie nach seinem Wechsel aus Frei-burg. Dennoch immer gefährlich und Topscorer des Teams (elf Tore)

Francis Coquelin (23, FC Arsenal): Nach dem Ende der Leihzeit in Freiburg etablierte er sich überraschend als Schlüsselspieler auf der Sechs.

Guy Demel (33, West Ham United): Der Ex-Dortmunder und –Hamburger kommt kaum zum Einsatz und wird den Klub wohl verlassen, der Ver-trag läuft aus.

Martin Demichelis (34, Manchester City): Manuel Pellegrini hatte Eliaquim Mangala (24) als Demichelis-Ersatz für 40  Millionen  Euro verpflich-tet, doch die schwache Form des Franzosen verhalf dem Ex-Münch-ner unerwartet wieder zu einem Stammplatz. International wurden ihm aber Grenzen aufgezeigt.

Mame Biram Diouf (27, Stoke City): Ab-lösefrei aus Hannover gekommen, avancierte er zu Stokes Topstürmer (acht Tore).

Edin Dzeko (29, Manchester City): Dze-ko, 2009 Deutscher Meister mit Wolfsburg, war immer einer von Pellegrinis Lieblingen, doch in die-ser Saison gehen nur vier Ligatore auf sein Konto.

Eljero Elia (28, FC Southampton): Trotz regelmäßiger Einsätze ist eine per-manente Verpflichtung der Bremer

Özil und Mertesacker verbessert – Diouf stark – Kompany in der Krise

Weltmeister im Aufwind

Leihgabe fraglich. Erzielte bisher nur zwei Tore – beide in einem Spiel.

Serge Gnabry (19, FC Arsenal): Der gebürtige Stuttgarter kämpft sich nach langer Verletzungspause mit Einsätzen in der U 21 wieder an die erste Mannschaft heran.

Tim Hoogland (29, FC Fulham): Der Ex-Schalker ist eine von den wenigen erfolgreichen Verpflichtungen Ma-gaths. Vier Tore in 17 Starteinsätzen.

Robert Huth (30, Leicester City): Die Knieprobleme des Ex-Nationalspie-lers setzten ihn in Stoke lange außer Gefecht, es folgte die Leihe zu Auf-steiger Leicester. Spielt dort immer, zeigt ansteigende Form.

Vincent Kompany (28, Manchester City): Einst vom HSV zu City gewechselt, quält er sich durch die schwächs-te seiner sieben Premier-League-Saisons, leistet sich schwere Fehler. Wie lange ihn seine Persönlichkeit alleine zu Einsätzen verhilft, wird interessant zu beobachten sein.

Per Mertesacker (30, FC Arsenal): Der Ex-Bremer kam schlecht in die Sai-son, aber dann zusammen mit dem

Rest der Mannschaft deutlich bes-ser in Form.

Mesut Özil (26, FC Arsenal): Der Welt-meister lässt sein Können nun wie-der häufiger aufblitzen, ganz zur Freude der Fans. Besonders dann, wenn er im Zentrum statt auf dem Flügel randarf.

Steven Pienaar (33, FC Everton): Die Premier-League-Karriere des frühe-ren Dortmunders scheint zu Ende zu gehen. Seit Dezember ist er ver-letzt, und Trainer Roberto Martinez sieht ihn mittlerweile auch nicht mehr als Schlüsselspieler.

Sebastien Pocognoli (27, West Bromwich Albion): Kam aus Hannover und be-eindruckend in die Saison, wurde aber dann vom neuen Coach Tony Pulis aussortiert.

Nick Proschwitz (28, Coventry City): Der ehemalige Paderborner war Brent-fords Joker mit 17 Einwechslungen, nach der Leihe zu Coventry im Ja-nuar aber nur noch drei weitere Einsätze als Einwechselspieler.

Tomas Rosicky (34, FC Arsenal): 2002 Meister in Dortmund, nun einer der Fanlieblinge bei Arsenal. Ist weiter-

hin ein wertvolles Teammitglied, wenn auch die Spritzigkeit alters-bedingt nachlässt.

Gylfi Thor Sigurdsson (25, Swansea City): Als Stammkraft traf er fünfmal und ist mit seinem Team auf dem besten Weg, einen Vereinsrekord aufzustel-len: Es winken die meisten Punkte.

Robert Tesche (27, Birmingham City): Stand bei Nottingham regelmäßig auf dem Platz, wurde nach einem Trainerwechsel aber erst aussor-tiert, dann verliehen. Der Ex-Ham-burger startete in Birmingham bis-her in allen vier Spielen.

Gerhard Tremmel (36, Swansea City): Im-mer noch in Swansea, immer noch beliebt, aber selten im Tor. Nur sechs Spiele in allen Wettbewerben für den ehemaligen Cottbuser.

Daniel Williams (26, FC Reading): Der Ex-Hoffenheimer versucht den Zweitligisten Reading vor dem Ab-stieg zu bewahren, steht im FA-Cup-Halbfinale gegen Arsenal.

Philipp Wollscheid (26, Stoke City): Wenn er fit war, stand er immer in der Startelf, brauchte etwas Zeit zum Eingewöhnen.

Nach schwierigem Saisonstart in der Liga zuletzt erfolgreicher bei Arsenal: Per Mertesacker und Mesut Özil

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kicker, 30. März 2015 51

G E S T E R ND E U T S C H L A N DH E U T EI T A L I E N

G E S T E R ND E U T S C H L A N DH E U T ES PA N I E N

1Ein Deutscher strauchelt, ein anderer ist auf dem Weg zurück ins Nationalteam. Die Altmeister Klo-se und Toni treffen weiterhin. Eine Zwischenbilanz von Oliver Birkner.

Andrea Barzagli (33, Juventus Turin): Aufgrund einer Fersenoperation befürchtete der Deutsche Meister (Wolfsburg 2009) nach der WM sein Karriereende. Er gab im März aber ein starkes Comeback in der Liga und in Dortmund.

Nigel de Jong (30, AC Mailand): Bei zünftigen neun Gelben Karten in 19 Einsätzen spielte der Ex-Hamburger im Mittelfeld eine durchschnittli-che Saison. Der auslaufende Vertrag wird wohl nicht verlängert.

Mario Gomez (29, AC Florenz): In glän-zender Form. Seine vier Tore be-scherten Florenz das Pokalhalb-finale, dazu wichtige Treffer im Achtelfinale der Europa League und in der Liga. Auch das 5000. Tor der Fiorentina-Historie gelang ihm.

Miroslav Klose (36, Lazio Rom): Der WM-Rekordtorschütze profitierte von der Verletzung des Konkur-renten Filip Djordjevic und wurde vom Ersatzmann zur Stammkraft. Fünf Liga-, zwei Pokaltore und der Aufschwung Lazios waren die Folge.

Zdravko Kuzmanovic (27, Inter Mailand): Der Ex-Stuttgarter kommt zwar wei-terhin regelmäßig zu Einsätzen, die jedoch sind ohne Esprit und Erfolg.

Lukas Podolski (29, Inter Mailand): Der Weltmeister kommt in einer iden-

titätslosen Elf nicht in Gang. Nach einer ordentlichen Leistung zuletzt hofft Inter nun auf eine ansteigende Formkurve. Ob die Leihgabe bleibt, ist fraglich.

Xherdan Shaqiri (23, Inter Mailand): Der Ex-Münchner hatte weniger Fitnessprobleme als Podolski und hinterließ anfangs einen stärkeren Eindruck. Zuletzt bot der Schweizer aber eher durchschnittliche Vorstel-lungen: 14 Pflichtspiele, drei Tore.

Luca Toni (37, Hellas Verona): Das Ohr-drehen will, wie zu besten Bayern-Zeiten, nicht aufhören. Acht Tore steuerte er in elf Einsätzen 2015 bei. Jetzt will er sein angekündigtes Kar-riereende noch einmal überdenken.

Arturo Vidal (27, Juventus Turin): Der frühere Leverkusener spielt bislang nicht seine beste Juve-Saison. Sein Biss macht ihn dennoch unersetz-lich und einen Formanstieg bewies er unter anderem auch mit einer starken Leistung gegen den BVB.

1Die meisten ehemaligen Bundesligaspieler können mit ihrer Situation in Spanien recht zufrieden sein. Eine Zwischenbilanz von Peter Schwarz-Mantey.

Arthur Boka (31, FC Malaga): Der Ex-Stuttgarter hat sich in Malaga mit soliden Leistungen etabliert, ist Stammspieler.

Daniel Carvajal (23, Real Madrid): Der frühere Le-verkusener ist ebenfalls Stammspieler, gehört beinahe immer zu den Besten des Madrider Star-Ensembles.

Andreas Ivanschitz (31, UD Levante): Der Ex-Mainzer verlor zuletzt seine Protagonistenrolle. Letztes Spiel am 1. Februar gegen Bilbao, danach fehlte er verletzt und saß seitdem nur noch einmal auf der Bank.

Sami Khedira (27, Real Madrid): Der deutsche Nationalspie-ler gehört zu den Verlierern der Saison, sein Weggang im Juni ist beschlossene Sache. Wenn er nicht gerade verletzt ist, spielte er meistens wenig überzeugend.

Toni Kroos (25, Real Madrid): Er ist unumstrittene Stammkraft. Musste durch die Verletzung Mod-rics defensiver agieren als gewohnt, als Schalt-zentrale aber unverzichtbar.

Mario Mandzukic (28, Atletico): Nach dem Come-back von Fernando Torres muss der Ex-Münch-ner und -Wolfsburger sich anstrengen, um sei-nen Stammplatz zu behalten.

Shkodran Mustafi (22, FC Valencia): Der Weltmeister ist einer der besten Innenverteidiger in Spanien, war zuletzt im Februar erneut in der Liga-Elf des Monats. Mit vier Toren in der Liga noch dazu torgefährlich.

Ivan Rakitic (27, FC Barcelona): Licht und Schatten wechseln sich ab beim Ex-Schalker. Dennoch hat er Spielgestalter Xavi in den wichtigen Spielen

auf die Bank verdrängt. Ihm gehört, auch wegen Barcas Transfersperre, die Zukunft im Mittelfeld der Katalanen.

Marc-André ter Stegen (22, FC Barcelona): Der Ex-Gladba-cher hält Barca den Kasten in den Pokalwettbewerben sau-

ber, beeindruckt mit gutem Passspiel und steht im Finale der Copa del Rey sowie im Viertelfi-nale der Champions League. Er erhebt bereits Ansprüche auf einen Platz in der Liga, den noch sein Konkurrent Claudio Bravo (31) innehat.

Podolski mit Problemen – Vidal unersetzlich – Toni trifft regelmäßig

Weltmeister in der Krise

Stammkraft Kroos – Mandzukic muss kämpfen – Rakitic im Vorteil

Weltmeister unverzichtbar

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ANZEIGE Voll und ganz bei Real als feste Größe etabliert: der Ex-Münchner Toni Kroos

Plan missglückt: Der Wechsel von Arsenal zu Inter sollte eine Art Befreiung sein, doch bisher schaut Lukas Podolski meist nur hinterher.

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52 2. BUNDESLIGA

2.

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S Er ist eines der stärksten Eigengewäch-se, die Darmstadt in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat: Serkan Firat. Folgerichtig etablierten die Verantwort-lichen den 20-jährigen, technisch guten Außenverteidiger als festen Bestandteil des Dritt- sowie nun Zweitligakaders. Aufgrund starker Konkurrenz auf der linken wie rechten Seite kam Firat in dieser Saison bisher jedoch weder an Leon Balogun und Sandro Sirigu (rechts) sowie Fabian Holland und Michael Stegmayer (links) vorbei.

Davon allerdings lässt sich Firat, der beim 3:3 im Testspiel gegen Mainz II (Tore: Sailer, König, Kempe) zu den auffälligsten Darmstädtern zählte, nicht

entmutigen: „Wenn man den Stand vor anderthalb Jahren und jetzt vergleicht, habe ich eine richtig gute Entwicklung genommen. Die anderen Profis ziehen mich täglich mit, zeigen mir Defizite auf und helfen mir, dass ich besser werde.“ Entsprechend peilt Firat weiter den Durchbruch an: „Solange ich die Möglichkeit habe, im Profifußball Fuß zu fas-

sen, werde ich auf jeden Fall alles dafür tun.“ Das Abitur hat Firat vorsorglich schon mal abgeschlossen, kann sich nebenbei zudem ein Fernstudium vorstellen.

Mitspieler Balogun hat seinen Weg zum Profi derweil schon gemacht – und bestritt am Mittwoch sein zweites Länderspiel für Nige-ria. Bei der 0:1-Niederlage gegen Uganda lief der 26-Jährige wie bei den 98ern als Rechts-verteidiger auf, debütierte in der Startelf des Landes seines Vaters. „Für mich persönlich lief es ganz gut“, so Balogun. J E N S D Ö R R

DARMSTADT: Gutes Startelfdebüt für Balogun in der nigerianischen Nationalelf

Firat: Zwischen Profifußball und Studium

„ Bitte mehr davon!“

Frank Schmidt hält Aufsteiger Heidenheim auf Kurs – und will auf Dauer mehr. Sein Ver-

trag jedenfalls läuft bis 2020.

Ist das Thema Abstiegskampf abge-hakt, Herr Schmidt?Nein, noch nicht. Mit 34 Punkten ist die Messe noch nicht gele-sen. Sicher, mit dem Sieg gegen RB Leipzig sind wir nah dran am Klassenerhalt, jetzt müssen wir noch ein paar Schritte gehen.In welchen Bereichen sehen Sie noch die größten Defizite?

Seit die Euphorie weg ist und uns die Gegner nicht mehr un-terschätzen, offenbaren sich Schwächen etwa im Zweikampf-verhalten oder in Sachen Ag-gressivität. Zudem gelingt es uns nicht immer, Ruhe ins Spiel zu bringen, und die Effektivität ist uns abhandengekommen. Es gilt, an jedem Spieltag die richtigen Mittel zu wählen. Das hat viel mit Erfahrung zu tun.Wie würden Sie das Abenteuer 2. Liga für Heidenheim beschreiben?Es ist nach wie vor spannend und herausfordernd. Und wir arbei-ten daran, dass es nächste Saison kein Abenteuer mehr ist. Als rich-tiger Zweitligist fühlen wir uns erst, wenn wir einmal die Klasse gehalten haben.

Schielen Sie neidisch auf Mitaufstei-ger Darmstadt, der oben mitmischt?Überhaupt nicht. Darmstadt hat einen anderen Weg gewählt und zweitligaerfahrene Spieler geholt. Die Lilien haben es zweifelsohne besser gemacht als wir. Von der Mentalität her ist das die stärkste Mannschaft der Liga.Wie sehr hat Sie diese erste Saison 2. Liga als Trainer geprägt?Sie hat meinen Horizont erwei-tert. Ich kann nur eins sagen: Es macht über die Maßen Spaß – bitte mehr davon!Der Rasen im Heidenheimer Stadion macht nicht so viel Spaß . . .Nun, wir sind schließlich hier auf der rauen Schwäbischen Alb, haben eines der höchstgelege-

nen Stadien im deutschen Profifußball. Da ist der

Winter schon mal strenger. Wie unser Geschäftsführer Holger Sanwald

treffend formuliert hat: Wenn uns jemand je-

des Jahr einen neuen Rasen und dazu gleich die UV-Lichter zahlt, wäre uns geholfen . . .Ist die Bundesliga realistisch?Wir waren in der Vergangenheit nie zufrieden mit dem Ist-Zu-stand, sind immer den nächsten Schritt gegangen. Wir sind gut beraten, uns in der 2. Liga zu eta-blieren. Aber warum sollen wir nicht in zwei, drei Jahren in der vorderen Tabellenhälfte konstant mitspielen? Der Aufstieg kann in Zukunft ein Ziel sein. Momentan ist das aber kein Thema.Lautern, Ingolstadt und Darmstadt heißen die nächsten Aufgaben. Wir sind in den Spielen sicher kein Favorit. Es muss uns gelin-gen, Punkte zu gewinnen – und wenn es nach dem Motto „müh-sam ernährt sich das Eichhörn-chen“ ist. Der Betzenberg ist jetzt zunächst erst mal ein Highlight! I N T E R VI E W : JA N A W I S K E

Der Mann hat Spaß an der Liga: Trainer FRANK SCHMIDT (41) hält sich mit Heidenheim wacker – und ärgert gerne die Favoriten.

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1In den ersten 19 Spielen muss-te der 30-Jährige nur 14-mal hin-ter sich greifen. Entsprechend wurden die acht Gegentreffer in den sieben Partien des neu-en Jahres zur mentalen Prüfung. Özcan reagierte mit forschem Einsatz und ver-ursachte im Eifer prompt zwei Elfmeter. Beim Herauslaufen kennt „Rambo“ keine Gnade. Auf der Linie und im Eins-gegen-eins ist der öster-reichische Nationaltorwart dagegen überragend.

1Als Rechtsverteidiger Danny da Costa mit Schienbeinbruch ausfiel, wurde der ehemalige Düsseldorfer als Backup geholt. Als sich dann Konstantin Engel verletzte, schlug seine Stunde. Abgeklärt nutzte der Routinier (102 Bundesliga-spiele) seine Chance, wirkte defensiv stabil und wurde nach vorne mutiger. Zuletzt trübten zwei Aussetzer gegen Karlsruhe (führte zum Gegen-tor) und Braunschweig seine Bilanz.

1Der Kapitän gehört zu den großen Konstanten. Sein Einsatz ist über jeden Zweifel erhaben, ebenso wie sein Stellungsspiel. Korrigiert manche Unachtsam-keit der Kollegen und klärt im-mer wieder im Strafraum gegen einschussbe-reite Gegenspieler. Verzichtete zuletzt, auch weil Verteidiger-Kollege Benjamin Hübner häufiger aufrückte, oft auf eigene Vorstöße. Dennoch ganz klar der Chef in der Defensivreihe.

1Sein kompromissloses Zwei-kampfverhalten macht den 1,93 Meter großen Mann eigentlich zur festen Größe in der Viererket-te. Er ging allerdings nicht immer topfit in die Spiele, musste mit-unter fitgespritzt werden. Hinzu kamen leicht-sinnige Abspielfehler, die sein Team zuletzt in Verlegenheit brachten. „Am Ball ist er derzeit un-sicher“, stellt Trainer Ralph Hasenhüttl fest, der mit Hübner schon in Aalen zusammenarbeitete.

1Der temperamentvolle Brasi-lianer ist ein brillanter Techniker und hat gelernt, seine Emotionen zu kontrollieren. Weil er außer-dem sein Stellungsspiel und sein Zweikampfverhalten verbessert hat, gehört er zu den besten Außenverteidigern der Liga. Allerdings hapert es noch etwas in der Offensive. Die Genauigkeit seiner Flanken lässt zu wünschen übrig, auch an seiner Torgefähr-lichkeit (ein Treffer) kann er noch arbeiten.

1Der Brasilianer war eine der Überraschungen der Vorrunde, als er sich als schnörkelloser Zweikämpfer im Zentrum prä-sentierte und so zum wichtigen Stabilitätsfaktor wurde. Auch als er in der Innenverteidigung aushelfen musste, zeigte er sich zuverlässig. Die lange Saison nagt aber an ihm. So entdeckt der 29-Jährige seine Lust auf Kabinettstückchen wieder und leistet sich inzwischen auch immer wieder Ballverluste.

1Blühte in der Wintervorberei-tung auf, als Pascal Groß seine Zwangspause einlegen musste. Aktuell wirkt der US-National-spieler fahrig in seinen Aktionen, oft unnötig lässig bei seinen An-spielen und übermotiviert in den Zweikämpfen. Nach neun Gelben Karten droht ihm die zweite Pause. Vielleicht würde ihm eine Unterbrechung helfen, um sich neu auszurichten. Als laufstarker Passgeber war er in der Hinrunde sehr wertvoll.

1Er war der Hauptdarsteller der Hinrunde. Laufstark, einsatzfreu-dig und als Vorbereiter – auch wegen seiner starken Standards – unverzichtbar. Doch dann er-wischte ihn in der Vorbereitung eine Angina, die ihn drei Wochen außer Gefecht setzte. „In bestimmten Phasen des Spiels spürt er selbst, dass ihm etwas fehlt. Die 13 oder 14 Kilometer, die er in der Vorrunde gelaufen ist, läuft er derzeit nicht“, sagt Trainer Hasenhüttl.

1An der Formkurve des öster-reichischen Nationalstürmers ist die Belastung der Saison gut ab-zulesen. Die Umstellung auf die deutsche 2. Liga gelang zunächst eindrucksvoll. So traf der 24-Jäh-rige siebenmal und gab auch defensiv Gas. Doch seit acht Spielen wartet Hinterseer auf ein Tor. Zuletzt blieb der formschwache Offensivmann auf der Bank. „Lukas hatte in der Vorbereitung Oberschenkelprobleme“, relativiert Hasenhüttl.

1Mit acht Toren weiterhin die Überraschung im Team. Der 25-Jährige hat seine Nervosität längst abgelegt und ist mit ge-sunder Regelmäßigkeit aufgrund seiner Schnelligkeit für jede De-fensivreihe gefährlich. Auch wenn er sicher kein Edeltechniker ist, so beschäftigt er bei seinen An-tritten immer ein bis zwei Gegenspieler. Durch seine Unbekümmertheit definitiv eine Waffe.

1Der Australier hat lange durchgehalten. Durch die WM 2014 und den Asien-Cup im Ja-nuar 2015 spielt der 24-Jährige fast ein Jahr ohne Pause. „Ihm fehlt die geistige Frische“, be-gründete Hasenhüttl die Verbannung des Flü-gelstürmers aus der Startelf. Auch in der Länder-spielpause kommt Leckie aufgrund der Einsätze mit dem australischen Team nicht zur Ruhe.

1Ein Spieler, der bei Fans und Mannschaft gleichermaßen be-liebt ist. Ehrlich auch seine Art, Fußball zu spielen: Einsatzfreu-dig und stets mannschaftsdien-lich. Im Abschluss fehlen ihm manchmal Tempo und Geradlinigkeit, dennoch hat er sich zuletzt durch seine Tore wieder in Erinnerung gerufen. Als fleißiger Teamplayer ist er in der Schlussphase der Saison unverzichtbar.

RAMAZAN ÖZCAN (30)

Ein Keeper ohne Gnade

BENJAMIN HÜBNER (25)

Der Unsicherheitsfaktor

ALFREDO MORALES (24)

Gefährliche Lässigkeit

STEFAN LEX (25)

Die schnelle Waffe

TOBIAS LEVELS (28)

Die Bilanz ist getrübt

DANILO (23)

Die Emotionen im Griff

PASCAL GROSS (23)

Anlaufschwierigkeiten

MATHEW LECKIE (24)

Verschleißerscheinungen

MARVIN MATIP (29)

Keine Vorstöße vom Chef

ROGER (29)

Die Stabilität wackelt

LUKAS HINTERSEER (24)

Aktuell ohne Torgefahr

MORITZ HARTMANN (28)

Der fleißige Teamplayer

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Die Reifeprüfung Die Saison geht in die heiße Phase. Ist INGOLSTADT bereit für den Aufstieg? Ein Formcheck.

Page 54: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

54 2. BUNDESLIGA

27. SPIELTAGSamstag, 4. April (13 Uhr)Greuther Fürth – Eintr. Braunschweig (2:2)1. FC Kaiserslautern – Heidenheim (1:1)Sonntag, 5. April (13.30 Uhr)1860 München – Erzgebirge Aue (1:4)FC Ingolstadt 04 – FSV Frankfurt (1:0)

VfR Aalen – Karlsruher SC (0:0)SV Sandhausen – 1. FC Union (1:3)RB Leipzig – 1. FC Nürnberg (0:1)SV Darmstadt 98 – VfL Bochum (1:1)Montag, 6. April (20.15 Uhr)FC St. Pauli – Fortuna Düsseldorf (0:1)

TABELLE Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt.

1. (1) FC Ingolstadt 04 26 13 10 3 40:22 + 18 492. (3) 1. FC Kaiserslautern 26 12 10 4 34:23 + 11 463. (2) SV Darmstadt 98 (N) 26 11 12 3 34:19 + 15 454. (4) Karlsruher SC 26 11 11 4 34:19 + 15 445. (7) Fortuna Düsseldorf 26 10 9 7 40:35 + 5 396. (6) Eintr. Braunschweig (A) 26 11 5 10 32:29 + 3 387. (5) RB Leipzig (N) 26 9 10 7 29:20 + 9 378. (10) VfL Bochum 26 7 14 5 43:39 + 4 359. (11) 1. FC Heidenheim (N) 26 9 7 10 35:31 + 4 34

10. (9) FSV Frankfurt 26 9 7 10 35:40 - 5 3411. (8) 1. FC Nürnberg (A) 26 10 4 12 31:38 - 7 3412. (13) 1. FC Union Berlin 26 9 7 10 31:42 - 11 3413. (12) SV Sandhausen 26 8 8 10 24:30 - 6 3214. (14) SpVgg Greuther Fürth 26 6 11 9 25:30 - 5 2915. (15) TSV München 1860 26 6 8 12 35:40 - 5 2616. (16) VfR Aalen 26 5 9 12 21:31 - 10 2217. (18) Erzgebirge Aue 26 5 7 14 21:38 - 17 2218. (17) FC St. Pauli 26 5 7 14 26:44 - 18 22

Dem VfR Aalen wurden nach wiederholtem Verstoß gegen eine Lizenzierungsauflage zwei Punkte abgezogen.

2. Bundesliga

1Sein Insiderwissen? Bom-bastisch. Oder, in Zahlen aus-gedrückt: acht Spielzeiten in Liga 1, zwei eine Stufe tiefer, ein DFB-Pokalsieg, eine UEFA-Cup-Teilnahme, zwei Abstiege, ein Aufstieg und neun Cheftrainer.

Keine Frage, Javier Pinola hat viel erlebt, seit ihn im Juli 2005 der damalige Trainer Wolfgang Wolf, jetzt Leiter der Fußballabteilung, nach Nürnberg holte. Der Links-verteidiger ist beim FCN zu einer Institution geworden. Auch weil die Spielweise des 32-Jährigen eine ganz besondere, sehr emotionale ist. Fast jeder Zweikampf ist mit ma-ximalem Körpereinsatz verbunden: grätschen, halten, drücken, schie-ben.

Die Fans lieben ihn dafür ebenso wie für seinen nicht minder unge-stümen Vorwärtsdrang. Der Haken: Für diese Spielweise, ist eine gehö-

rige Portion Kraft und Frische vonnöten – und beides schien Pinola über weite Strecken dieser Saison ein Stück weit

verloren zu haben. Erst nach der Winterpause hat es wieder mehr vom alten, wuchtigen Pinola zu sehen gegeben. Der Routinier hat Argumente in eigener Sache sam-meln können, sein Vertrag läuft aus. Ob diese ausreichen? „Das werden wir mit dem Trainer besprechen“, sagt Sportvorstand Martin Bader.

Pinola, der Nürnberg als seine „zweite Heimat“ bezeichnet, will noch „zwei, drei Jahre spielen“. Beim Club muss er Gehaltsabstri-che akzeptieren. Der Verein muss sparen und der Verteidiger ist einer der Top-Verdiener. Zudem kommt mit Tim Leibold (21) vom VfB Stutt-gart im Sommer jemand, der ihm ein ernsthafter Konkurrent sein würde. C H R I S B I E C H E L E

NÜRNBERG: Vertrag des Routiniers läuft aus

Pinola sammelt Argumente

1Die detaillierte Aufarbeitung des 0:1 von Heidenheim steht für Achim Beierlorzer noch aus, auch weil dem RB-Coach derzeit sieben Nationalspieler fehlen. Doch auch ohne die hat er Erkenntnisse gewonnen – beim 2:2 im Test gegen Udinese Calcio. Erfreut registrierte der Coach die guten Leistungen von Georg Teigl, Marvin Compper und Niklas Hoheneder, vor allem aber die von Henrik Ernst. Der 28-jährige Mittelfeldspieler, in der laufenden Saison noch ohne Einsatz, hat sei-nen Kreuzbandriss überwunden. „Henrik hat gute Fitness gezeigt und war sofort da“, lobt Beierlorzer.

Bei allem Erfreulichen weiß er um die Defizite. „Wir brauchen Leader, die das Team deutlich füh-ren“, sagt der Trainer als Erkenntnis der jüngsten Pleite gegen Heiden-heim und der Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsauftritten. Da kommt es ihm gelegen, dass am Sonntag gegen Nürnberg wieder eine Partie in Leipzig ansteht. Dem Club begegnet Beierlorzer mit Re-spekt: „Beim 1:2 gegen Bochum standen Spielverlauf und Ergebnis in keiner Relation.“ Aber: „Wenn man unsere letzten Heimauftritte sieht, müssen wir uns nicht verste-cken.“ A N D R E A S H U N Z I N G E R

LEIPZIG

Beierlorzer freut sich über Ernst

1Kosta Runjaic weiß um die Wünsche von Ma-teusz Klich: „Wer neu kommt und schon 24 ist, der möchte sich natürlich zeigen. Die Möglich-keit hat er noch nicht bekommen.“ Lediglich zwei Kurzeinsätze, beim Topspiel in Karlsruhe (0:0) nicht einmal im Kader – nachvollziehbar, dass der polnische Nationalspieler enttäuscht ist.

Vom Wechsel (bis 2018) im Januar auf den Betzen-berg hat sich Klich viel versprochen. Vor allem mehr Spielpraxis als zuvor in Wolfsburg, wo er in dieser Sai-son lediglich in sechs Regionalligaspielen (drei Tore) gefragt war. Auf dem Weg, in Lautern Leistungsträger zu werden, ist der Mittelfeldspieler allerdings noch nicht vorangekommen. Runjaic appelliert an Klichs Geduld: „Mateusz wusste, dass es nicht einfach für ihn wird. Weil wir ein eingespieltes Team haben.“ Den Test beim MSV Duisburg (4:0) hat die Nummer 23 jetzt genutzt,

um sich wieder in Erinnerung zu bringen. „Mateusz hat ein Tor erzielt, sich sehr viel bewegt, ein starkes Spiel gezeigt und mir gut gefallen“, war der FCK-Trainer vom Auftritt Klichs angetan. Derart, dass

Runjaic dem Neuzugang sogar große Hoffnung auf einen Startelfeinsatz im Heimspiel gegen Heidenheim macht: „Es ist durchaus möglich, dass er von Anfang an spielt.“ Da Markus Karl (Gelbsperre) ausfällt und Ke-rem Demirbay (muskuläre Probleme) behandelt wird, könnte endlich Klichs Stunde im Mittelfeld schlagen.

Kaum besser gelaufen ist es bislang für den weiteren Winterneuzugang Erik Thommy (20). Die Leihgabe des FC Augsburg musste nach nur zwei Kurzeinsätzen wegen einer ausgerenkten Schulter eine Zwangspause wegstecken. Nun ist er fit zurück. Am Dienstag will Thommy wieder das Training aufnehmen. Die Mann-schaft genießt bis dahin drei freie Tage. U L I G E R K E

KAISERSLAUTERN: Neuzugang winkt erster Startelfeinsatz

Runjaic mahnt und ermutigt Klich

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Starker Auftritt: Mateusz Klich überzeugt im Test.

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kicker, 30. März 2015 55

Der GrenzgängerDie Tage in Frankfurt sind gezählt. Nachdem

Faton Toski beim FSV auf lediglich zehn Saisoneinsätze kommt, ist es beschlossene

Sache, dass sich die Wege am Saisonende tren-nen. „Es ging von beiden Seiten aus“, sagt Toski. Er sucht nach einer neuen Herausforderung in der deutschen 2. Liga oder im Ausland.

Während der 28-Jährige beim FSV Frankfurt 2014/15 lediglich dreimal in der Startelf stand, gehört er in der Nationalmannschaft des Ko-sovo zum Stammpersonal. Das Team schloss seine Deutschland-Tour mit einem 0:2 gegen Bundesligist Werder Bremen ab. Drei Tage zuvor gab es ein 0:0 gegen Eintracht Frankfurt. Sport-ler aus dem Kosovo sind zwar seit kurzem vom IOC anerkannt, aber noch nicht von der UEFA und dürfen daher weder offizielle Länderspiele bestreiten noch an einer EM- oder WM-Qualifi-kation teilnehmen.

Was der Unterstützung der Landsleute keinen Abbruch tut. Zu den Spielen in Frankfurt und Nordhorn reisten bis zu 2500 Kosovaren teilweise sogar aus dem benachbarten Ausland an. „Die Stimmung war super. Wenn die Gegner und Spieltage früher festgestanden hätten, wären si-cher noch mehr gekommen“, sagt Toski. Fast alle Mannschaftsmitglieder sind im Kosovo geboren und mit den Eltern vor dem Krieg geflogen. Rund

FSV Frankfurt und Kosovo: FATON TOSKI (28) wandert zwischen zwei Welten.

Stammpersonal: Faton Toski als Spieler der Nationalmannschaft des Kosovo

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1Es war nur ein Test, ein vermeintlicher Pausen-füller. Doch für Torsten Fröhling, 1860-Trainer seit Mitte Februar, kam der Ver-gleich mit Rubin Kasan (1:1) ge-rade recht. „Leider hatte ich keine Vorbereitung mit dem Team“, klagte er zuletzt. „Daher muss ich immer nach den Trainingseinheiten und den vergangenen Spielen gehen. Da gehört dann auch immer ein bisschen Glück dazu.“

Bislang ist er ganz gut gefahren mit seiner Try-and-Error-Taktik. Spieler wie Korbinian Vollmann, die er ins kalte Wasser warf, dankten es ihm. Die Resultate stimmten: acht Punkte aus fünf Spielen. Trotzdem war Fröhling dankbar, gegen Ka-san ein wenig experimentieren zu können: Rekovaleszent Edu Bedia spielte durch, Sturm-Hoffnungs-träger wie Rodri und Stephan Hain wurden an die erste Elf herange-führt. Sowohl Rodri (traf zum 1:0) als auch Hain deuteten an, dass sie den verletzten Rubin Okotie im Kel-lerduell gegen Aue würdig vertreten könnten. R I C H A R D R Ö S E N E R

1Den Wechsel im Win-ter zur SpVgg hatte sich Ronny Philp anders vor-gestellt. Von Augsburg für ein halbes Jahr verliehen, stand der 26-Jährige erst in einem Spiel in der Startelf. „Ich bin ge-kommen, um 15 Spiele zu machen“, sagt Philp. Sein Körper machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Muskuläre Probleme bremsten ihn zuletzt aus. „Warum das so war, kann ich nicht erklären. Die Musku-latur hat kurz zugemacht. Jetzt bin ich fit.“ Der Rechtsverteidiger wird gebraucht. Nach dem Kreuzband-riss von Zsolt Korcsmar ist hinten rechts eine Lücke entstanden.

„Es klingt vielleicht doof, aber wir müssen einfach ein Tor schie-ßen“, hofft Philp auf ein Ende der „unglaublichen Heimserie“ gegen Braunschweig. Zuletzt traf Fürth am 24.10.2014 gegen Frankfurt (2:5) im Ronhof. „Ich gehe im Sommer zum FCA zurück. Mir ist wichtig, dass wir die Klasse halten. Für einen Ab-stieg wäre ich mitverantwortlich. Das steht auch in meiner Akte“, sagt Philp. M A R T I N F E R S C H M A N N

1So erfreulich das Er-gebnis aus Braunschwei-ger Sicht war, man dürfe es keinesfalls überbewer-ten, mahnte Deniz Dogan nach dem 2:0 gegen Paderborn an. Schließlich habe es sich nur um ein Testspiel gehandelt. Und trotzdem: „Es war wichtig, dass wir gezeigt haben, dass wir Tore schießen können“, meinte der Abwehrspieler in An-spielung auf die zuletzt schwache Trefferquote der Mannschaft, die in vier ihrer sieben Ligaspiele nach der Winterpause ohne Torerfolg blieb.

Während der Absteiger offensiv noch reichlich Luft nach oben hat, steht die Defensive deutlich stabiler als zum Jahresbeginn. Zweimal in Folge – in Sandhausen und gegen Ingolstadt – blieb das Team ohne Gegentor. Was gegen den Tabel-lenführer auch ein Verdienst von Dogan war. Von allen Akteuren auf dem Feld hatte der 35-Jährige mit 91 Prozent die beste Zweikampf-Bi-lanz. „Ich habe immer gesagt, dass ich mich noch fit fühle und mein Alter nicht so merke“, sagte der Rou-tinier. C H R I S T I A N S C H I E B O L D

1Vergangene Woche unterzog sich Markus Kauczinski einem „klei-nen, lange geplanten Routineeingriff“ – über den er kei-ne Einzelheiten mitteilen wollte. Daher fehlte der KSC-Cheftrainer einige Tage auf dem Trainingsplatz. Assistent Argirios Giannikis leitete die Übungseinheiten: „Ich darf bei Markus immer so arbeiten, dass ich das Gefühl habe, dass ich ein ei-genständiger Trainer sein kann. So ist es kein so großer Unterschied, wenn er mal nicht da ist.“ An diesem Montag will der Chefcoach bereits wieder auf dem Platz stehen.

Nach drei Hammerspielen (0:0 daheim gegen Kaiserslautern, 3:1-Sieg in Ingolstadt und 0:0 gegen Leipzig) geht’s jetzt zum Tabellen-sechzehnten nach Aalen. Für Gian-nikis keine leichte Aufgabe: „Wer Aalen einfach abschreibt, ist auf dem Holzweg. Dort haben wir letz-tes Jahr verloren.“ Aber wenn man oben bleiben wolle, „ist ein Sieg natürlich wichtig. Die Entscheidung für ganz vorne fällt jetzt in solchen Partien“. P E T E R P U T Z I N G

1860 MÜNCHEN

Rodri und Hain empfehlen sich

FÜRTH

Philps Akte soll sauber bleiben

BRAUNSCHWEIG

Dogan in Topform, Defensive stabil

KARLSRUHE

„Ersatzmann“ Giannikis warnt

ein Drittel der Nationalelf spielt in Deutschland. Neben Toski sind das Valmir Sulejmani, Eroll Zejnullahu und Bajram Nebihi (alle Union Ber-lin) sowie Enis Alushi (St. Pauli), Fanol Perdedaj (Cottbus), Besar Halimi (Stuttgarter Kickers), Dren Feka (U 19 HSV) und Julian Bibleka (U 19 Eintracht Frankfurt).

„Es war eine sehr positive Erfahrung. Wir hatten viele junge Spieler dabei. Die Partien gegen Bremen und Frankfurt haben uns weiter-gebracht. Schade nur, dass uns kein Tor gelang, obwohl wir genügend Möglichkeiten hatten“, resümiert Toski. Der in Frankfurt aufgewach-sene offensive Mittelfeldspieler, früher in der deutschen U-19-Nationalmannschaft aktiv, wird weiter am fußballerischen Neuaufbau seines Heimatlandes mitwirken. Der Traum der Ko-sovo-Auswahl ist die Teilnahme an der Qualifi-kation für die WM 2018 in Russland. Das Team von Nationaltrainer Albert Bunjaki (43), der in Schweden aufwuchs, spielte und Vereinsmann-schaften trainierte, steckt noch in den Kinder-schuhen. Wie die jüngsten Testspiele gegen Vereinsmannschaften zeigen. Seit 2012 darf der Kosovo laut FIFA aber immerhin inoffizielle Län-derspiele bestreiten. Bisher hießen die Gegner Haiti, Oman, Senegal und Türkei – weitere sollen folgen. M I C H A E L E B E R T

Page 56: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

56 2. BUNDESLIGA

Welche Vereine steigen direkt aus der 2. Liga ab?Stimmen Sie auf kicker.de ab. Ende der Umfrage:Mittwoch, 12 Uhr

WIR WOLLEN’S WISSEN?

Ihre Meinung ist uns wichtig. Diskutieren Sie die Frage mit uns auch auf Facebook, wo Sie die wichtigsten Meldungen und Videos kommentieren können. Über 250 000 kicker-Fans sind dabei.

PERSONALIEN1. FC KaiserslauternKevin Stöger, Mateusz Klich, Sebastian Jacob und Simon Zoller trafen zum 4:0 im Test beim MSV Duisburg.

Eintracht BraunschweigBeim 2:0-Testsieg gegen Pader-born kam neben Akteuren aus der U 23 auch der belgische Test-spieler Gyamfi Kyeremeh (20, Mit-telfeld) zum Einsatz. Zudem gab Marc Pfitzner (30, Mittelfeld) nach Muskelfaserriss sein Comeback.

VfL BochumVerteidiger Fabian Holthaus (20) fällt mit Muskelfaserriss vier Wo-chen aus. Im Test gegen Lierse SK stand Torwart Andreas Luthe (28, Rückenprobleme) erstmals seit Dezember 90 Minuten im Tor.

1. FC NürnbergSamuel Radlinger (22, Torhüter) hat seine Schulterprellung auskuriert. Danny Blum (24, Mittelfeld), der sich in Kaiserslautern einen Mus-kelfaserriss zugezogen hat, absol-viert Laufeinheiten. Philipp Hercher und Dennis Lippert (beide 19) von den A-Junioren haben vergangene Woche den Kader ergänzt.

SpVgg Greuther FürthDer auslaufende Vertrag mit Mark Flekken (21, Torhüter) wurde bis zum 30. Juni 2018 verlängert.

VfR AalenFabio Kaufmann (22, Mittelfeld) hat sich eine Prellung am Schienbein zugezogen.

FC St. PauliMarc Rzatkowski (25, Mittelfeld) musste beim Test in Mönchen-gladbach (0:0) mit einer Ober-schenkelblessur raus. Lasse So-biech (24, Abwehr) durfte sich mit Kopfverletzungen schonen, steigt am Dienstag wieder ein.

1Fast unbemerkt ist Trai-ner Alois Schwartz beim SV Sandhausen ein Ge-nerationswechsel gelun-gen. Mit Lukas Kübler, Flo-rian Hübner, Leart Paqarada, Denis Linsmayer, Alexander Bieler, Marco Thiede und Manuel Stiefler bilden nun Profis das Gerüst, die aus der 3. und 4. Liga gekommen sind.

Doch ganz ohne Erfahrung geht es nicht. Die Rolle eines Führungs-spielers soll Kevin Kratz überneh-men. Wegen einer Fuß-OP und einer Bauchmuskelzerrung war der 28-jährige Ex-Braunschweiger monatelang zur Untätigkeit ver-dammt. Seit zwei Spielen steht er in der Startformation. Der Rhein-länder nennt ein prominentes Vorbild: Ex-Nationalspieler Bernd Schneider. Der Mittelfeldspieler erinnert sich: „Als ich bei Leverku-sen II war, habe ich an Schneider gesehen, wie wichtig Coaching im Team ist. Im Spiel kann dir der Trai-ner von der Bank kaum helfen, ein erfahrener Kollege schon.“ In Sand-hausen coacht nun Kratz auf dem Platz. W O L F G A N G B RÜ C K

1Das verlängerte Wochenende ver-bringt Maximilian Thiel bei der Familie in Altötting. Trainer Norbert Düwel hat den Uni-on-Profis drei freie Tage gewährt, am Dienstag wird wieder trainiert. Dann ist auch Thiel dabei – wie schon in der vergangenen Woche.

Zwei Monate nach seiner Schul-teroperation ist der 22-Jährige wie-der am Ball. „Ich mache im Trai-ning alles mit, außer Sachen, bei denen Zweikämpfe dabei sind“, sagt der Flügelspieler, der sich nach Startproblemen im Verlauf der Hinrunde einen Stammplatz erkämpfte (10 Einsätze, 2 Tore, 3 Vorlagen, kicker-Notenschnitt 3,33). Einen Zeitpunkt, wann er wieder spielen wird, will Thiel nicht nen-nen. Düwel rechnet fest mit ihm: „Maxi wird auf jeden Fall noch Spie-le machen.“ Thiels Zukunft über die Saison hinaus ist dagegen so gut wie geklärt. Union will die beim Leihgeschäft mit dem 1. FC Köln im Sommer 2014 vereinbarte Kauf-option ziehen und Thiel bis 2017 binden. A N D R E A S H U N Z I N G E R

1Die ersten Pflöcke sind eingeschlagen. Kapitän Adam Bodzek bleibt Fortune, Keeper Michael Rensing ebenfalls, und der Vertrag von Axel Bellinghausen verlängert sich automatisch bis 2016. Bei zwei Dauerbrennern dagegen stehen die Zeichen zumindest langfristig auf Abschied: Oliver Fink, der nach Kreuzbandriss die Rückkehr in die Startelf schaffte, soll wohl nur ei-nen Ein-Jahres-Vertrag erhalten. Und Ur-Fortune Andreas „Lumpi“ Lambertz (30), seit 2002 im Verein, wird wohl gehen, ist andernorts aber begehrt.

Bei Oliver Reck hatte der tech-nisch limitierte Dauerläufer zuletzt keine Chance mehr, und auch bei Interimstrainer Taskin Aksoy bleibt der Ex-Kapitän meist außen vor. Interesse hat der frühere Fortuna-Coach Norbert Meier, der den Mit-telfeldmann gern nach Bielefeld holen würde. Da hätte Lambertz quasi eine Einsatzgarantie: In fünf gemeinsamen Jahren in Düsseldorf war er für Meier eine Führungsfigur im Team. O L I VE R B I T T E R

SANDHAUSEN

Kratz: Wie Vorbild Bernd Schneider

UNION BERLIN

Düwel rechnet noch mit Thiel

DÜSSELDORF

Denkmal Lambertz vor dem Abschied

1Von der sympathischen Zurück-haltung, die Simon Terodde im Gespräch an den Tag legt, ist auf dem Rasen nichts zu spüren. Dort ist der Stürmer des VfL Bochum inzwischen nicht nur wegen seiner 1,92 Meter Körperlänge eine große Nummer: Platz eins in der Torjä-gertabelle der 2. Liga (14 Treffer), Platz zwei in der Scorerwertung (plus sechs Assists). Persönliche Bestleistungen für den 27-Jäh-rigen in seiner Profilaufbahn.

„Ich glaube, ich bin gerade in der besten Phase meiner Karriere“, sagt der Stür-mer. „Ich habe hier in Bochum von Anfang an viel Vertrauen gespürt.“ Das habe den Wechsel von Union Berlin zum VfL erheb-lich vereinfacht. Und Terodde fügt einen für ihn wichtigen Fakt hinzu: „Ich bin seit drei Jahren komplett verletzungs-frei, habe praktisch keine Trai-ningseinheit verpasst. Das kommt

mir jetzt zugute.“ Gerade der neue Trainer Gertjan Verbeek verlange sehr viel von den Spielern, „aber die letzten Ergebnisse und Zahlen sprechen für sich“, findet Terodde , der mit Blick auf seine Position hin-zufügt: „Es reicht heute nicht mehr, vorne zu stehen und ab und zu am

Spiel teilzunehmen.“ Terodde trifft nicht nur beidfüßig, er überzeugt auch mit Zweikampfstärke und -härte und mannschaftsdienlichem Spiel. Seine erste Zwischenbilanz am neuen Arbeitsplatz fällt also positiv aus: „Ich bin nach Bochum gekommen, weil ich mit meinen Toren helfen will, den VfL wieder besser zu positionieren. Ich glaube, bis heute ist es für beide Seiten sehr gut gelaufen.“

Trotzdem treibt die VfL-Fans schon wieder eine Sorge. Wer in Bochum sportlich auffällig wird, der spielt meist nicht lange an der Castroper Straße. „Wenn man in der 2. Liga spielt, möchte man

natürlich auch in die erste. Das muss das Ziel sein“, sagt Terod-

de und weiß, dass dieses Ziel deckungsgleich mit dem des VfL ist: „Ich habe noch einen Vertrag, um alles

andere kümmert sich mein Berater. Von Anfragen ist mir nichts bekannt.“ Ob das allerdings die VfL-Sympathisanten bereits ruhig schla-fen lässt? U L I K I E N E L

BOCHUM: Toptorjäger mit Gardemaß zeigt kontinuierlich Bestleistungen

1. Liga? Terodde lässt Zahlen sprechen

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kicker, 30. März 2015 57

1Der VfR Aalen wehrt sich gegen den Zwei-Punkte-Abzug, den die DFL in der vergange-nen Woche nach einem wiederholten Verstoß gegen eine Lizenzierungsauflage verhängt hat. Der Verein hat offiziell Beschwerde eingelegt. Ob die Maßnahme erfolgreich sein wird, ist offen. Sollte die DFL auf ihrem Urteil bestehen, bliebe dem Verein noch die weitergehende Möglich-keit, beim DFL-Vorstand auf Gnade zu hoffen.

In der Tabelle ist der Punktabzug jedenfalls erst einmal umgesetzt. Der Ab-stand zum sicheren Ufer im Kampf um den Klassener-halt ist auf vier Punkte an-gewachsen. „Das ist bitter. Aber wir müssen mit die-ser Situation klarkommen und dürfen den Kopf nicht hängen lassen“, sagt Collin Quaner. Der 23-jährige Of-fensivspieler der Schwarz-Weißen hat sich nach der Winterpause zu einem ech-ten Goalgetter entwickelt. Er reißt nicht nur Lö-cher in die gegnerische Abwehr. Er trifft auch. Drei Tore hat Quaner in den letzten drei Spielen erzielt und ist mit insgesamt vier Treffern bester Aalener Torschütze. „Ich bin überzeugt, dass er in den nächsten Spielen noch einige Tore für uns schießen wird“, prophezeit VfR-Coach Stefan Ruthenbeck.

Einen Aufwärtstrend deutete der VfR im Testspiel gegen den Champions-League-Ach-telfinalisten Bayer Leverkusen trotz der 1:2-Nie-derlage an. Das Team schlug sich achtbar. „Es war eine sehr ordentliche Leistung meiner Mannschaft. Wir konnten immer wieder Druck ausüben und haben uns gegen einen Bundesli-gisten viele gute Möglichkeiten erspielt“, zeigte sich Ruthenbeck zufrieden. Am Ostersonntag kommt der Karlsruher SC in die Scholz-Arena. Für Collin Quaner ist es die nächste Gelegenheit, die eigene Trefferbilanz weiter zu erhöhen. Mit Blick auf den Abstiegskampf zeigt sich Ruthen-beck betont zuversichtlich: „Wir sehen nicht, dass wir in der schlechtesten Situation aller Mannschaften sind.“ W E R N E R R Ö H R I C H

1Punktgleich mit dem Drittletzten, punktgleich mit dem Letzten, vier hinter dem 15. der Tabelle (ausgerechnet dem nächsten Gegner): Der FC Erzgebirge muss mit seinen 22 Punkten alles in die Partie bei 1860 legen. Dort ein Sieg und Aue ist dran, eine Niederlage und der Klassenerhalt ist wohl nur noch über die Relegation zu errei-chen. Die Veilchen gehen volles Risiko. Vertrags-

verhandlungen wird es erst nach dem München-Spiel geben. Bei einem möglichen Abstieg steht der Verein (vorerst) ohne Mannschaft da. Denn beim FCE laufen gleich elf Spielerverträge aus – etwa die der Spielführer René Klingbeil und Michael Fink. Neun – darunter Keeper Martin Männel, Stipe Vucur oder Bobby Wood – ha-ben nur Papiere für die 2. Liga. Dazu kommen alle Leihspieler. Präsident Helge Leonhardt will trotzdem abwarten, wie die Partie am Sonntag ausgeht, danach werde man reagieren.

„Wir wissen, dass wir zweigleisig planen müs-sen. Die Berater der Spieler wissen Bescheid“, so Leonhardt. „Nach dem Spiel werden wir in die Gespräche einsteigen.“ Trotzdem muss der Boss damit rechnen, dass sich Spieler und Berater anderweitig umschauen. Intern, so Leonhardt, hat er mit Trainer Tomislav Stipic – der bisher als einziger einen Vertrag für die 3. Liga besitzt – schon eine Liste erarbeitet, mit wem der Verein in beiden Ligen weiter arbeiten möchte. „Ich will jetzt keine Namen nennen. Wir haben alles besprochen und werden das mit den Spielern erörtern.“ T H O M A S N A H R E N D O R F

1Mit gebotener Zurückhaltung hatte man beim FC St. Pauli die Nachricht vom Aalener Punkt-abzug aufgenommen. „Das schadet uns nicht“, sagte Trainer Ewald Lienen (61). „Aber für uns ändert sich eigentlich nichts, wir müssen unsere Punkte holen.“ 22 Punkte, letzter Tabellenplatz, da reicht es nicht, auf andere zu schielen. Ähn-lich die erste Reaktion von Rechtsaußen Wal-

demar Sobota: „Wenn wir unsere Spiele gewinnen, ist alles andere unwichtig.“

Der 27-Jährige ist einer der Gründe, warum man an der Elbe mit verhaltenem Optimismus auf die letzten acht Saisonspiele blickt. Der polnische Nationalspieler ist nach knapp vierwöchiger Verletzungspause wieder fit und versprüht den Glau-ben daran, diese missrate-ne Saison noch zu einem passablen Ende bringen zu können – obwohl nur noch Kontrahenten gehobenen

Kalibers warten. „Bislang war Braunschweig der am besten platzierte Gegner in diesem Jahr, und da haben wir 2:0 gewonnen“, erinnert Sobota. Auch im Test bei Bayern-Bezwinger Borussia Mönchengladbach am Sonnabend (0:0) wusste St. Pauli zu überzeugen. Neben Sobota stehen Lienen die länger verletzten Sebastian Schachten und Christopher Buchtmann wieder zur Verfü-gung, sodass bis auf Bernd Nehrig und Markus Thorandt satte 29 Profis den Endspurt in Angriff nehmen können.

Um am Ende überm Strich zu landen, müssen wohl die vier Heimspiele gewonnen werden. Am treuen Anhang wird es nicht scheitern: Trotz erst vier Siegen am Millerntor in dieser Serie sind die Partien gegen Düsseldorf, Nürnberg, Leipzig und Bochum bereits restlos ausverkauft. Und Fans wie Aktive hoffen, dass der Maulwurfshügel an der Alten Försterei, der zuletzt zum Ballverlust von Keeper Robin Himmelmann und in der Folge zum entscheidenden 1:0-Siegtreffer von Union Berlin geführt hatte, der letzte Streich war, den der Fußballgott St. Pauli in dieser Saison gespielt hat. S T E FA N K R AU S E

AALEN

Ruthenbeck setzt auf Quaners Lauf

AUE

Leonhardt hat seine Liste fertig

ST. PAULI

Sobota glaubt an den Kraftakt

22 PUNKTEDrei Vereine, ein Problem: zu wenig Zähler auf dem Konto. AALEN, AUE und ST. PAULI trennen nur Gegentore. Wer schafft den Sprung aus dem Keller?

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Bleibt optimistisch: Stefan Ruthenbeck Riskant: Präsident Leonhardt plant im Stillen. Hoffnungsträger: Außenstürmer Sobota

Page 58: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

1Der MSV Duisburg will in die 2. Bundesliga – für dieses Vorhaben war das Testspiel gegen den Tabellenzweiten dieser Liga, den 1. FC Kai-serslautern, für MSV-Trainer Gino Lettieri ein willkommener Gradmesser.

Der Coach machte nach der 0:4-Niederlage deutliche Un-terschiede aus. „Vor allem im Bereich Ballbehandlung und Ballführung hatten wir Nachtei-le“, so der Trainer, der allerdings erfreut zur Kenntnis nahm, dass sich sein Team viele Torchan-cen erspielte. „Dass wir keine Chance nutzen konnten, ist al-

lerdings wiederum ärgerlich“, unterstrich Lettieri. Eine dieser

Chancen vergab Gastspieler Marcel Kaffenberger (21) vom FSV Frankfurt. Nach

mehreren Trainingseinhei-ten und seinem Testspieleinsatz kehrte der Mittelfeldspieler nach Frankfurt zurück. Über eine Ver-pflichtung will der MSV kurzfris-tig noch nicht befinden.

Sorgen bereitet Sturmtank Kingsley Onuegbu, der sich im Testspiel eine Einblutung im Oberschenkel zuzog. Für ihn läuft im Hinblick auf das nächste Punktspiel gegen Rostock ein Fit- nessrennen. D I R K R E T Z L A F F

1Mehr als ein Jahr muss-te Manuel Hornig wegen eines Kreuzbandrisses pausieren, jetzt steht der 32-jährige Innenverteidiger vor dem Comeback. 90 Minuten im Westfalenpokal, eine Hälfte im Testspiel gegen Düsseldorf – Hornig ist langsam wieder eine echte Alternative für den Liga-betrieb. „Manuel hat sich weiter herangebracht“, sagte Bielefelds Trainer Norbert Meier nach dem 1:1 gegen Fortuna. Manuel Jun-glas traf dabei zum Ausgleich für die Arminia.

Die wichtigere Entscheidung muss Meier vor dem Cottbus-

Spiel allerdings beim Thema Sturmspitze fällen. Toptor-jäger Fabian Klos ist nach

Gelb-Rot in der Partie beim VfB Stuttgart II gesperrt, zwei

Spieler kämpfen nun um den Startplatz im Bielefelder Angriff: Winterzugang Koen van der Bie-zen (sieben Einsätze, ein Tor) war eigentlich als Klos-Vertreter Nummer eins geholt worden, aber auch Pascal Testroet (15 Spiele, drei Tore) hat Chancen auf die erste Elf. „Paco kann einer sein, der beginnen kann“, sagt Coach Meier. „Er hat gegen For-tuna engagiert gespielt.“ C A R S T E N B LU M E N S T E I N

58 3. LIGA

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DUISBURG: Testspiel gegen den 1. FCK

Lettieri sieht NachteileBIELEFELD: Zweikampf im Sturm

Hornig vor dem Comeback

Energie Cottbus hat zuletzt nicht gut gepunktet. Bei Ta-bellenführer Bielefeld geht es

jetzt um den Aufstieg.

Thomas Hübener, ist der Aufstiegs-Zug für Cottbus schon abgefahren?In dieser engen Liga ist immer noch alles möglich. Bis zum letz-ten Spieltag wird man nicht wis-sen, wer hochgeht. Unsere vier Punkte Rückstand zum Relegati-onsplatz sind nicht unaufholbar. Wenn wir gegen Bielefeld gewin-nen sollten, kommt selbst die Ar-minia noch mal in Bedrängnis, alle rücken wieder ran.Die Arminia steht vor der Rückkehr in die 2. Liga. Bedauern Sie Ihren Wech-sel nach Cottbus?

Nein. Ich bereue nichts. Dass wir mit Bielefeld abgestiegen sind, macht mich immer noch traurig. Umso mehr freut es mich aber für den Verein, dass sie wieder eine gute Mannschaft haben. Von der Qualität her ist es die beste der Liga, da wurde einiges investiert. Arminia und Cottbus – beide sollten nicht lange in der 3. Liga bleiben. Dafür steckt zu viel Geschichte und Attraktivität in diesen Klubs.Trainer Stefan Krämer sagt, Sie sei-en ein „Krieger“, der in der heißen

Endphase helfen könne. Was genau können Sie tun?Ich gebe nie auf und versuche, die Mannschaft anzutreiben und Impulse zu setzen. Zur Not muss ich halt auch mal einen umhau-en, um ein Zeichen zu setzen.Krämer hat dem Team ein Kopfproblem attestiert. Kann schon sein, dass sich der eine oder andere Gedanken macht. Es geht bei jedem auch um die Zukunft. Der Trainer versucht gut, den Druck rauszu-nehmen. Damit hilft er uns, auch wenn es in den Spielen gegen Halle und Chemnitz vielleicht nicht so ausgesehen hat.Was passiert bei Energie, wenn der Aufstieg nicht gelingt?In den Gesprächen mit Stefan Krämer und dem Sportlichen Leiter Roland Benschneider wa-ren wir uns zu Saisonbeginn ei-nig, dass wir in diesem Jahr erst einmal schauen, wie die Mann-schaft zusammenwächst. Der Aufstieg war und ist nicht Pflicht. Für kommendes Jahr sähe das si-cher anders aus, die Mannschaft kennt sich dann ein Jahr. Der Aufstieg wäre das klare Ziel?Das hängt natürlich davon ab, wie die Truppe dann personell aussieht. Es ist für mich aber eine Selbstverständlichkeit, dass wir dann alles daran setzen und das auch anders kommunizieren. Auch auf die Gefahr hin, dass man es am Ende nicht schafft. I N T E R VI E W : JA N L E H M A N N

„Beide sollten nicht lange in der 3. Liga bleiben.“

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„Auch mal einen umhauen“Für Trainer Stefan Krämer ist er ein „Krieger“. THOMAS HÜBENER (32) steht vor dem Duell mit seinem Ex-Verein.

Page 59: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

Je weiter die Saison voranschrei-tet, desto größer die Zahl der Ver-eine, die sich von den gesteckten

Zielen allmählich verabschieden müssen. Nicht nur die Meister-schaftsrunden in den verschiede-nen Ligen, sondern auch die Ver-bandspokalwettbewerbe gehen in die entscheidende Phase: Aktuell tanzen zwölf Drittligisten noch auf zwei Hochzeiten und hoffen auf die Qualifikation für den DFB-Pokal so-wie das große Los in Runde eins.

Aus der 3. Liga qualifizieren sich die Mannschaften auf den ersten vier Plätzen der Abschlusstabelle direkt. Daher variiert die Bedeutung der Verbandspokalspiele zwischen Rettungsanker und Begegnungen mit Freundschaftsspielcharakter. Bei den Aufstiegsanwärtern Biele-feld und Kiel liegt der Fokus klar auf dem Ligaspielbetrieb, wenngleich sich Holstein auf ein Endspiel ge-gen den alten Rivalen VfB Lübeck sehr freut.

Auch Duisburg, Münster und Cottbus hätten im Falle des Auf-stiegs zwei Fliegen mit einer Klap-pe geschlagen, müssen solange aber zweigleisig planen. Für Stefan Krämer, Trainer von Energie Cott-bus, kein Problem: „Im Pokal liegt Geld auf dem Rasen. Geld, das wir brauchen, unabhängig von der Li-gen-Zugehörigkeit in der nächsten Saison. Deshalb ist das Pokalspiel mindestens genauso wichtig wie jedes Punktspiel auch.“ Sätze, die man in Rostock und Unterhaching angesichts der finanziellen Proble-me kaum anders formulieren wür-de: Der Gewinn des Landespokals wäre im Falle des Klassenverbleibs das Sahnehäubchen oder könnte im Falle eines Abstiegs in die Re-gionalliga den harten Aufprall ein wenig abfedern.

„Wenn die erste Pokalrunde läuft und du nur zuschauen darfst, dann

würde das schon weh tun“, meint Bernd Maas, Geschäftsführer des MSV Duisburg, der im Halbfinale des Niederrheinpokals steht. Die traurige Gewissheit, zuschauen zu müssen, hat Dresden bereits jetzt. Festspiele wie gegen Schalke und Dortmund in der laufenden Saison wird es frühestens 2016 wieder ge-ben. OFC Neugersdorf lautet der Name des Stolpersteins.

Auch die fehlenden Einnahmen schmerzen. Der MSV hat nach Ab-zug aller Unkosten in dieser Saison allein durch Zuschauereinnahmen in zwei DFB-Pokalrunden rund 200 000 Euro Gewinn erwirtschaf-tet. Auch den hoch verschuldeten Bielefeldern, die als einziger Nicht-Bundesligist im Viertelfinale stehen und dafür 1,976 Millionen Euro al-lein an Antrittsprämie kassiert ha-ben, sind die außerplanmäßigen Einnahmen höchst willkommen. 140 000 Euro sind jedem DFB-Po-kal-Teilnehmer garantiert, für die 2. Runde werden 268 000 Euro aus-

geschüttet. Achtelfinalisten erhalten 527 000 Euro, dazu kommen in jeder Runde Zuschauer- und zusätzliche Werbeeinnahmen. „Eine inte-ressante Sache für alle ‚kleineren’ Vereine“, so Maas, „aber in erster Linie zählt für uns der sportliche Imagegewinn.“

Wie wichtig die zusätzliche Fi-nanzspritze ist, beschreibt Uwe Koschinat, Trainer von Fortuna Köln: „Unser Verbandspokalsieg 2013 hat ermöglicht, dass wir auf professionellem Niveau weiter-arbeiten konnten. Für uns haben die Ligaspiele um den Klassenver-bleib dieselbe Bedeutung wie der Pokal, denn wir wollen uns wie-der deutschlandweit präsentieren. Letztlich sind Titelgewinne etwas Bleibendes.“

Es variiert allerdings die Anzahl der Spiele, die nötig sind, um den DFB-Pokal zu erreichen. In Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vor-pommern, Sachsen-Anhalt, Thü-ringen und am Niederrhein müssen

Drei im Viertelfinale

In der Saison 2012/13 stellte die 3. Liga zwölf Klubs in der ersten Runde des DFB-Pokals, das ist die Höchst-zahl seit Einführung der eingleisigen 3. Liga 2008/09. Insgesamt nahmen seitdem 64 Drittligisten an diesem Wettbewerb teil. 20 von ihnen über-standen den ersten Durchgang, neun den zweiten. Drei Vereine erreichten das Viertelfinale: Osnabrück 2009/10, Offenbach, das im laufenden Wettbe-werb als Viertligist ins Achtelfinale kam, 2012/13 und Bielefeld jetzt. Sollte die Arminia in der nächste Runde gegen Borussia Mönchenladbach erfolgreich sein, stünde erstmals ein Vertreter der eingleisigen 3. Liga im Halbfinale.

Jetzt gilt’s!Die LANDESPOKALWETTBEWERBE gehen in die heiße Phase. Drittligisten haben die Möglichkeit, sich für den lukrativen DFB-Pokal zu qualifizieren.

sechs Siege her, Wehen Wiesbaden als einzigem hessischen Drittligis-ten reichen bereits vier, während Osnabrück in diesem Jahr sogar nur drei Siege benötigt. Die Verbände Niedersachen und Westfalen stellen als zwei der größten Landesverbän-de jeweils zwei Teilnehmer, sodass der Finaleinzug bereits ausreicht. Daher ist das Halbfinale der Osna-brücker in Oldenburg ein gefühltes Endspiel: Entweder knallen bereits die Korken oder die Verantwort-lichen hätten bei der Planung zur kommenden Saison eine große Hy-pothek zu berücksichtigen.

Aus der oberen Tabellenhälfte der 3. Liga haben die Stuttgarter Kickers (bei Oberligist Ravensburg) und Erfurt (bei Oberligist Rudol-stadt) bereits die Segel streichen müssen. Für sie ist auch Rang 4 in der Abschlusstabelle noch ein lohnendes Ziel. Ebenfalls noch im Rennen um den Verbandspokalsieg sind Halle und Chemnitz. M AT T H I A S S C H L E N G E R

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Duisburgs GeschäftsführerBernd Maas und KölnsTrainer Uwe Koschinat

Page 60: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

Holstein Kiel Bremen krallt sich Kazior

Nach fünf Jahren bei Holstein ver-lässt Rafael Kazior nach dieser Sai-son die KSV. „Kiel ist mir ans Herz gewachsen, es ist wie eine zweite Heimat für mich. Nach den tollen Jahren im Storchennest möchte ich auch diese Saison unbedingt erfolgreich beenden. Holstein Kiel ist für mich etwas ganz Besonde-res“, verkündete Kazior, der seine Entscheidung bereits im Januar den Verantwortlichen mitteilte. Der 32-Jährige schließt sich der zweiten Mannschaft von Werder Bremen an. Dort soll er als erfahrener Füh-rungsspieler Florian Bruns erset-zen, der Co-Trainer wird.

Energie Cottbus Wolf: Glück im Unglück

Für Abwehrspieler Patrick Wolf ist die Saison wohl gelaufen. Der 20-Jährige musste am Knie operiert werden. Dabei war aber nicht wie befürchtet das Kreuzband betrof-fen, sondern der Meniskus.

RW Erfurt Preußer hat mehr OptionenSimon Brandstetter ist zurück.

Der wochenlang verletzungs- und krankheitsgeplagte Stürmer unter-nahm beim Testspiel gegen Hanno-ver 96 einen neuen Anlauf. Sehr zur Freude von Erfurts neuem Trainer Christian Preußer, der damit mehr

Optionen in der Offensive zur Ver-fügung hat. Gegen den Bundesligis-ten war sein Team allerdings meist in der Defensive gefragt, verlor letztlich mit 0:3. Doch der 31-Jäh-rige nahm es gelassen. „Für uns zählt der Samstag und das Spiel bei Mainz II. Dort wollen wir den Turn-around schaffen“, spielt er auf die vier Niederlagen zuletzt in Folge an.

Wehen Wiesbaden Kotzke mischt wieder mit

Erstmals seit seinem Anfang August 2014 erlittenen Kreuzbandriss kam Mittelfeldspieler Jonatan Kotzke wieder zum Einsatz: Er absolvierte 45 Minuten bei einem nicht öffentli-chen Trainingsspiel gegen Eintracht Frankfurt (2:3, Tore: Schindler, Ben-yamina).

Hallescher FC Köhler mit PersonalsorgenDer HFC gewann das Landes-

pokal-Viertelfinale bei Sechstligist Barleben mit 5:2 (Tore: Franke, Bertram, Osawe, Gogia, Schmidt) und trifft nun auf Titelverteidiger Magdeburg. Gegen Barleben muss-te Coach Sven Köhler auf einige Stammspieler verzichten: Neben Marco Engelhardt meldeten sich auch Patrick Mouaya und Timo Fu-ruholm wegen Erkältung kurzfristig ab. Ivica Banovic (Oberschenkelzer-rung) und Björn Ziegenbein (mus-kuläre Probleme) fehlten ebenfalls.

Chemnitzer FC Heine macht weiterDer Chemnitzer FC hat den

Vertrag mit Trainer Karsten Hei-ne um zwei Jahre verlängert. „Da ich mich in Chemnitz und beim Chemnitzer FC sehr wohlfühle und ich mich mit dem Verein identifizie-re, ist es mir nicht schwergefallen, mein Arbeitsverhältnis zu verlän-gern“, sagte der 59-Jährige, der im Oktober 2013 das Traineramt bei den Himmelblauen übernommen hatte.

Am Sonntag durfte Heine dann den 2:0-Sieg im Landespokal-Halb-finale beim Regionalligsten Budis-sa Bautzen bejubeln. Tom Scheffel und Anton Fink trafen für den CFC.

Fortuna Köln Dahmani trifft doppelt

Die Fortuna hat in der Länderspiel-pause etwas Selbstvertrauen tanken können: Die Mannschaft von Trai-ner Uwe Koschinat – in der Liga seit fünf Partien ohne Sieg – gewann ein Testspiel gegen den Zweitli-gisten FSV Frankfurt mit 3:1 (0:0). Nach ruhiger erster Hälfte drehte die Fortuna in Halbzeit zwei auf in entschied die Partie binnen sieben Minuten. Hamdi Dahmani mit ei-nem Doppelschlag (59., 61.) und Thomas Kraus (66.) sorgten für eine 3:0-Führung, ehe Edmond Kapllani verkürzen konnte (69.).

VfB Stuttgart II Rathgeb kehrt zurück

Auf vier Akteure kann Trainer Jür-gen Kramny in dieser Woche im Training wieder zurückgreifen, die in der letzten Woche mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren. Gratas Sirgedas (Litauen), Jerome Kiesewetter (U 23 der USA), Philipp Mwene (U 21 Österreichs) und Francesco Lovric (U 20 Öster-reichs).

Kapitän Tobias Rathgeb kann am Samstag bei Fortuna Köln nach sei-ner Gelbsperre und seiner Nasen-bein-Operation wieder mitwirken.

Hansa Rostock Ruprecht stark vom Punkt

Der Aufschwung von Hansa nach der Winterpause ist auch der von Steven Ruprecht. Der Innenvertei-diger, in der Hinrunde häufig mit Unsicherheiten, hat sich in den vergangenen Wochen an der Seite von Werder-Leihgabe Oliver Hü-sing deutlich stabilisiert und damit auch der Defensive mehr Halt ge-geben. Mit guten Leistungen und insgesamt schon sechs Elfmeterto-ren liefert Ruprecht, dessen Vertrag im Juni endet, Argumente für eine

Weiterbeschäfigung über das Sai-sonende hinaus. Auch im Landes-pokal-Halbfinale gegen Sechstligist Anker Wismar war der Ex-Hallenser der spielentscheidende Mann: Rup-recht erzielte das Tor zum 1:0-Sieg – natürlich per Elfmeter.

Sonnenhof Großaspach Talente erhalten VerträgeGroßaspach verlor ein Test-

spiel gegen den SV Sandhausen mit 1:2 (Eigentor SVS). Geschont wurden dabei Robin Schuster (mus-kuläre Probleme), Tobias Rühle (Pferdekuss) und Simon Skarlatidis (Adduktorenbeschwerden).

Unterdessen bastelt der Verein an der Zukunft. Die U 23, die mo-mentan in der Landesliga spielt, wird nach Saisonende aufgelöst. Dafür möchte der Sonnenhof mehr auf die Jugend setzen. Deshalb be-kamen Stürmer Niklas Schommer (18) und Mittelfeldakteur Christian Heinrich (19) jeweils einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017. Zudem wurde Landesligist FC Viktoria Backnang als Partnerklub gewonnen. Die Zu-sammenarbeit erstreckt sich auf den Jugend- und Herrenbereich.

Borussia Dortmund II Bender trifft gegen Ajax

Beim 4:3-Testspielsieg über die U 23 von Ajax Amsterdam meldeten sich die Rekonvaleszenten Julian Derstroff (nach Knochenstauchung im Sprunggelenk) und Nick Weber (Knieprobleme) jeweils mit einem Tor zurück. Außerdem trafen Ufuk Özbek und Sven Bender, der ebenso wie seine Profi-Kollegen Sebastian Kehl, Jakub Blaszczykowski und Ne-ven Subotic nach der Pause zum Einsatz kam. Auch Junior Flores (nach Schulterverletzung) feierte sein Comeback.

Nach seiner Roten Karte gegen Duisburg (1:4) wurde Vincent Louis Stenzel für zwei Spiele gesperrt.

60 3. LIGA

3. LIGA KOMPAKT

Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt.

1. (1) Arminia Bielefeld (A) 30 18 5 7 60:33 + 27 592. (2) Holstein Kiel 30 15 10 5 40:19 + 21 553. (4) MSV Duisburg 30 14 10 6 47:32 + 15 524. (5) Stuttgarter Kickers 30 14 10 6 49:37 + 12 525. (3) Preußen Münster 30 14 9 7 45:33 + 12 516. (6) Energie Cottbus (A) 30 13 9 8 39:34 + 5 487. (7) Rot-Weiß Erfurt 30 13 7 10 41:39 + 2 468. (8) SV Wehen Wiesbaden 30 13 6 11 46:34 + 12 459. (10) Hallescher FC 30 12 7 11 40:40 0 43

10. (9) Dynamo Dresden (A) 30 11 8 11 36:36 0 4111. (11) Chemnitzer FC 30 11 7 12 30:29 + 1 4012. (12) VfL Osnabrück 30 11 6 13 42:47 - 5 3913. (13) Fortuna Köln (N) 30 10 8 12 32:33 - 1 3814. (14) VfB Stuttgart II 30 10 7 13 38:44 - 6 3715. (16) Hansa Rostock 30 9 7 14 44:55 - 11 3416. (17) SGS Großaspach (N) 30 8 9 13 31:51 - 20 3317. (15) SpVgg Unterhaching 30 8 7 15 41:54 - 13 3118. (18) 1. FSV Mainz 05 II (N) 30 7 8 15 32:45 - 13 2919. (19) Borussia Dortmund II 30 4 14 12 28:41 - 13 2620. (20) Jahn Regensburg 30 6 4 20 32:57 - 25 22

3. Liga

31. SPIELTAGSamstag, 4. April (14 Uhr)Fortuna Köln – VfB Stuttgart II (1:3)Stuttg. Kickers – Bor. Dortmund II (1:1)Jahn Regensburg – SV Wehen W. (0:2)SGS Großaspach – Holstein Kiel (1:3)1. FSV Mainz 05 II – Rot-Weiß Erfurt (0:1)

Hallescher FC – Preußen Münster (0:2)Chemnitzer FC – Dynamo Dresden (0:1)Arminia Bielefeld – Energie Cottbus (1:1)Sonntag, 5. April (14 Uhr)MSV Duisburg – Hansa Rostock (3:1)VfL Osnabrück – Unterhaching (4:3)

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Namhafte Leihgabe: Sven Bender im Spiel gegen Ajax Amsterdam

Page 61: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

kicker, 30. März 2015 61

Die letzte Hoffnung

1Zuletzt war Besar Halimi für die Nationalelf des Kosovo im Ein-satz. Gegen Dortmund II fehlt der 20-Jährige gelbgesperrt – das ers-te Spiel ohne den Sommerneuzugang. Gefahr in Verzug, denn das Mittelfeld ist das sen-sible Herzstück der Kickers. Als Enzo Marchese wegen seiner Knieverletzung in der Hinrunde erstmals fehlte, setzte es ein 1:5 gegen den VfB II. Und als Sandrino Braun eine Gelb-Rot-Sperre absaß ein 1:4 in Osnabrück. „So eine Statistik ist bei uns nicht im Kopf. Vor allem weil jetzt jeder mit frischer Kraft aus der Pause kommt und darauf brennt, zu spielen“, versichert Kapitän Marchese. Immerhin: Ohne Braun gelang ein 2:1 gegen Wiesbaden, und die Kickers verloren nach der VfB-Schlappe ohne Marchese keines der acht Spiele bis zur Winterpause. Und: Mit Winterneuzugang Bentley Baxter Bahn steht eine sehr ähnliche Alternative zu Halimi bereit.

Einen geheimen Test gegen Heidenheim ver-loren die Kickers am Samstag mit 1:2. Das Tor schoss Daniel Engelbrecht. M AT H I A S S C H M I D

1Münsters Trainer Ralf Loose hat aus der Not eine Tugend gemacht. Erst fand sich in der Länderspiel-pause kein Termin für das geplante Halbfinale im Verbandspokal, dann wurde die Suche nach einem Testspielgegner ergebnislos abgebrochen. Letztlich kam dem SC Preußen diese ungeplante Atempause aber gerade recht.

Vor allem die Leistungsträger hatten sich mehr schlecht als recht durch die letzten Pflicht-spiele gequält. Kapitän Dominik Schmidt, Re-gisseur Amaury Bischoff und Marc Heitmeier waren gesundheitlich angeschlagen, der Rest allemal nicht mehr so frisch wie in besten Zeiten. So legte der Trainer sein Hauptaugenmerk auf die Regeneration und bat lediglich zu lockeren Trainingsspielchen. Mehr nicht – bei der schwe-ren Auswärtsaufgabe in Halle soll das Team die Akkus wieder aufgeladen haben und den ersten Auswärtsdreier seit dem 2:0 am 6. Dezember bei Hansa Rostock holen. Seither sammelte Münster bei vier Auftritten in der Fremde nur noch zwei magere Zähler. A N S G A R G R I E B E L

1Am 20. Dezember 2014 zog sich Mathias Fetsch einen Kreuzbandriss zu. Nach einer Operation und einer intensiven Reha in Donaustauf ist der 26-Jährige seit Kurzem wieder zurück in Dresden, um im Umfeld des Klubs an seiner Rückkehr zu basteln. „Ich habe im Trainingslager mit leichten Läufen begonnen, war am Samstag das zweite Mal unterwegs. Ich spüre, wie sich das Knie besser anfühlt“, berichtet Fetsch.

Für ihn gibt es in nächster Zeit einiges zu tun und zu klären – auch, was seine vertragli-che Situation angeht. Denn laut Kontrakt ist er noch ein Jahr an den FC Augsburg gebunden. Bedingt durch die lange Verletzungszeit scheint eine Rückkehr in den Bundesligakader jedoch nicht wahrscheinlich. Dynamo hingegen hat jüngst bereits Interesse an einer weiteren Zu-sammenarbeit geäußert. „Mir persönlich geht es ähnlich. Von den Bedingungen passt in Dresden alles“, sagt Fetsch. Die Basis für ein weiteres Jahr im schwarz-gelben Dress scheint demnach ge-legt zu sein. E VA WA G N E R

STUTTGARTER KICKERS

Gefahr ohne HalimiMÜNSTER

Loose nimmt es lockerDRESDEN

Fetsch will bleiben

Es sind nur noch acht Spiele in der lau-fenden Saison, in denen der Jahn das immer unmöglicher scheinende doch

irgendwie noch möglich machen will und genügend Punkte für den Klassenerhalt sammeln soll. Zwar trennen die Regensburger satte neun Zähler vom rettenden Ufer, doch hat sich der Tabellenletzte lange noch nicht aufgegeben und klammert sich in seinem sport-lichen Überlebenskampf inzwischen an jeden Strohhalm.

Es gehe noch um jeden Punkt, hat Christian Keller die Losung für das Restprogramm, das aus fünf Heim- und drei Auswärtsspielen besteht, ausgegeben. Der Blick auf die Mitkonkurrenz im Kampf um den Ligaverbleib verbietet sich dabei für den Sportchef: „Wir sind gut beraten, wenn wir nur an uns selber denken.“ Die Forderung von Christian Brand lautet erst einmal: „Wir müssen die nächsten drei Partien gewinnen.“

In den bisherigen 30 Spielen haben die Regens-burger sechs Dreier geschafft.

Dennoch ist der Chefcoach guten Mutes, auch weil er endlich wieder auf Lukas Sinkiewicz zu-rückgreifen kann. Der 29-jährige Ex-National-spieler (drei Länderspieleinsätze), im Oktober als

vereinsloser Spieler verpflichtet und mit einem Kontrakt bis zum Saisonende ausgestattet,

steht nach dreimonatiger Verletzungs-pause wegen eines Sehnenrisses im Oberschenkel vor seinem Pflichtspiel-comeback. Die Blessur, die das bisher

verhindert hat, zog sich der ehemalige

Bundesligaprofi (1. FC Köln, Bayer Leverku-sen) im Januar während der Vorbereitung auf

die restliche Spielzeit zu.Die erste Generalprobe für seine Rückkehr

ins Team absolvierte er nun am Freitag mit Erfolg eine Halbzeit lang beim 2:1-Testspiel-sieg (zweifacher Jahn-Torschütze Marco Kö-nigs) gegen den österreichischen Bundes-ligisten SV Josko Ried. „Sinkiewicz kann uns sicher helfen. Er ist ein Leistungs-träger, ein enorm wichtiger Spieler für uns“, freut sich Co-Trainer Harry Gfreiter

über die Genesung des Abwehrmanns. Die Regensburger hoffen fest da-

rauf, dass mit Sinkiewicz wieder mehr Ordnung in eine Defensive

einkehrt, die bislang unfassbar einfache Gegentore kassiert

hat. Deren Anzahl, 57, ist der Negativwert der Liga.

Ex-Nationalspieler LUKAS SINKIEWICZ (29) steht vor dem Comeback. Der Jahn glaubt an den Klassenerhalt.

Unfassbar einfache Gegentore – mit Sinkiewicz soll Ordnung einkehren.

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H E I N ZR E I C H E N WA L L N E R

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62 3. LIGA kicker, 30. März 2015

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1Nach den überraschenden Rück-tritten von Trainer Christian Ziege sowie Co-Trainer Francisco Copado wird Claus Schromm vorüberge-hend das Kommando in Unter-haching übernehmen. Schromm, der von Juli 2012 bis Januar 2014 schon einmal eineinhalb Jahre lang als Cheftrainer agierte, soll die ab-stiegsbedrohte Mannschaft zu-rück in die Erfolgsspur brin-gen. „Ich bin froh, dass Claus Schromm das Traineramt erst einmal übernimmt. Er kennt die Mannschaft und das komplette Umfeld bes-tens“, so Präsident Manfred Schwabl.

Die Länderspielpause hat der 45-jährige Fußballlehrer genutzt, um seine Mann-schaft bei einem Test gegen Ingolstadt unter die Lupe zu nehmen. Beim Zweitliga-Tabellenführer verloren die Hachinger zwar deutlich

UNTERHACHING: Der Ziege-Nachfolger trainiert zum zweiten Mal die SpVgg

Schromm dreht nur an kleinen Rädchenmit 0:5. Schromm war dennoch nicht ganz unzufrieden. „Bei den gesetzten Schwerpunkten habe ich teilweise gute Ansätze gese-hen“, lautete sein Fazit. Einschnei-dende Veränderungen sind unter Schromm und seinem neuen Stab mit Mike Frühbeis und Daniel Kai-ser (beide Co-Trainer) sowie Oli-ver Sölch (Torwarttrainer) nicht

zu erwarten. „Die Mannschaft ist intakt und fit. Es gibt nicht

viel zu verändern“, betont Schromm, der im Moment

zusätzlich die Position des Sportlichen Lei-

ters des Hachinger Nachwuchsleis-tungszentrums inne hat. Lediglich an

kleinen Rädchen wol-le er drehen: „Wir werden an den defensiven Standards arbeiten, damit die Jungs

da wieder mehr Sicherheit bekommen.“

Schromm zeigt sich zuversicht-lich, dass die auswärtsschwache SpVgg die verbleibenden acht Sai-sonspiele mit fünf Partien in der Fremde gut meistert und dass der Abstieg wie in den ähnlich hart ver-laufenen Vorjahren auch diesmal wieder verhindert werden kann. „Wir stehen da, wo man uns vor der Saison erwarten musste. Wir haben einen Verein und eine Mannschaft, die in der Vergangenheit eine sol-che Situation gut gemeistert hat.“

Zuletzt zeigte Haching in der Offensive kaum Durchschlagskraft und die Defensive stand sehr insta-bil. In den vergangenen acht Spie-len gab es nur einen Sieg. Diese prekäre Situation ließ Schromm bei seiner Zusage für den Trainerjob kalt. „Die Frage, ob ich den Job an-nehme, stellte sich für mich nicht. Es geht nicht um Personen oder Na-men, sondern um den Verein. Ha-ching ist für mich eine Herzensan-gelegenheit.“ R O B E R T M . F R A N K Fo

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kicker, 30. März 2015 REGIONALLIGA 63

N ach dem Sieg im Spitzenspiel bei 1860 München II gab Würzburgs Trainer Bernd

Hollerbach seinen Spielern erst einmal zwei Tage frei. Eine un-gewöhnliche Maßnahme für den Trainingsfanatiker, der sogar am Morgen nach dem DFB-Pokal-sieg gegen Fortuna Düsseldorf eine Übungseinheit angesetzt hatte. „Die Mannschaft hat sich das verdient“, sagte Hollerbach. „Wir haben einen großen Schritt gemacht, um unser Ziel vom Auf-stieg zu verwirklichen.“ Von einer Entscheidung im Titelrennen will man aber auch jetzt noch nicht sprechen. Gleichwohl gehen die Gedanken insgeheim schon in Richtung Aufstiegsspiele. Da war die umkämpfte Partie bei den kleinen Löwen für Holler-bach schon ein kleiner Testlauf: „Die Gegner in diesen Spielen hätten sicherlich mindestens die gleiche Kragenweite.“ So dürfte er das Resultat mit Genugtuung zur Kenntnis genommen ha-ben, auch wenn die Münchner so manche Schwachstelle der

Unterfranken offenlegten. Vor allem auf der linken Außenbahn erschienen die Kickers anfangs anfällig. „Wir haben in der Pause ein paar Dinge umgestellt, und ich denke, dass unsere jungen Abwehrspieler aus dieser Partie einiges lernen werden“, erklärt Hollerbach.

Am Ende waren die Würzbur-ger in den entscheidenden Mo-menten aber einen Tick zielstre-biger und kaltschnäuziger als die Münchner. Wie beim Tor des Ta-ges, als der eingewechselte Adam Jabiri einen mustergültigen Kon-ter vollendete. Und die Kickers hatten mit Robert Wulnikowski einen Keeper, der zeigte, dass auf ihn Verlass ist. „Er ist ein Vorbild für alle, der den jüngeren Spie-ler vorlebt, wie sie sich verhalten müssen“, lobte Hollerbach den 37-Jährigen. Dass er am Samstag deutlich mehr zu tun hatte als in allen 25 Saisonspielen zuvor, war für Wulnikowski gar ein gutes Gefühl: „Wenn man im Tor steht, will man ja auch mal fliegen.“ F R A N K K R A N E W I T T E R

1Nach seiner dritten Partie als Trainer der Junglöwen untermau-erte Daniel Bierofka, dass ihn als Übungsleiter derselbe Ehrgeiz aus-zeichnet wie einst als Spieler. Mit hochrotem Kopf stapfte er nach dem Abpfiff Richtung Kabine und gab im Vorbeigehen einem zufällig im Weg stehenden Metallkoffer einen heftigen Tritt. Zu tief saß der Frust, dass seine Elf auch im dritten Spiel unter seiner Regie torlos geblieben war. Dabei hatte sich der TSV 1860 im Gipfeltreffen mit den Würz-burger Kickers auf Augenhöhe präsentiert, war jedoch erneut an der miserablen Chan-cenverwertung gescheitert. „Uns fehlt einfach der Killerinstinkt“, haderte Bierofka, „je näher wir dem Tor kommen, desto mehr fangen wir das Überlegen an.“ Er könne zwar „mei-ner Mannschaft keine Vorwürfe machen“, so der 36-Jährige, die Gäste aber hätten seinem Team „den Unterschied zwischen einer Spit-zenmannschaft und uns aufgezeigt“.

An das Derby gegen den FC Bayern II am Ostermontag verschwendete er noch keine Gedanken. Vielmehr war Bierofka „froh, dass es gleich am Donnerstag weitergeht. Wenn wir so weiterspielen, fällt das Tor irgendwann zwangsläufig“. M AT T H I A S H O R N E R

1Fast entschuldigend schickte Bayern-Coach Erik ten Hag vo-raus, „dass ich das ja nicht oft sage“. In der Tat, er sagte es dann aber doch: „Heute bin ich richtig stolz auf meine Mannschaft.“ Der 3:2-Erfolg in Illertissen nach zweimaligem Rückstand brachte nicht nur den zweiten Tabellenplatz. Nein, er war auch dazu geeignet, der Reserve des Rekordmeisters und ihrem Trainer den Glauben daran zurückzugeben, dass Tabel-lenführer Würzburg doch noch abzufangen ist. Wenngleich ten Hag zähneknirschend ein-räumte, dass ihm im Gipfeltreffen zwischen 1860 II und dem Spitzenreiter „ein Sieg für Sechzig lieber gewesen wäre“. So aber liegen die Kickers weiter elf Zähler voraus.

Mit Siegen am Donnerstag im Heimspiel gegen Seligenporten und am Ostermontag im Derby kann der Rückstand zwar verkürzt werden, ten Hag stellte aber fest: „Wenn wir wieder Meister werden wollen, dann müs-sen wir alle Spiele gewinnen, und Würzburg muss noch was liegen lassen.“ Die Hoffnung jedenfalls hat der 45-jährige Niederländer noch nicht aufgegeben: „In der Schluss-phase einer Saison gibt es oft verrückte Ergebnisse.“ M AT T H I A S H O R N E R

1Der Rahmen mit mehr als 2000 Zuschauern, darunter 400 Gästefans, war einer Spit-zenbegegnung durchaus wür-dig. Auch das Ergebnis (2:3) deu-tet auf ein Spektakel hin. Letztlich konnte das Topspiel zwischen Illertissen und dem FC Bayern II die Erwartungen aber nur teilweise erfüllen. Die erste Halbzeit war geprägt von Illertisser Überlegenheit und krassen Ab-wehrfehlern auf beiden Seiten. Dennoch war Coach Holger Bachthaler mit der Leistung seines Teams vor der Pause zufrieden: „Wir waren auf den FC Bayern sehr gut eingestellt und konnten den ersten Abschnitt sogar fuß-ballerisch dominieren. Deshalb hätten wir einen Punkt verdient gehabt.“ Im zweiten Durchgang präsentierten sich die Gäste spie-lerisch reifer und cleverer. Kein Wunder, dass sich Bachthaler ärgerte, am Ende mit leeren Händen dazustehen: „Wir haben zweimal ei-nen Vorsprung hergegeben. Mir hat etwas das Dagegenhalten meiner Mannschaft gefehlt.“

Verkraften muss der Coach außerdem den Abgang von Mittelfeldspieler Marco Hahn. Der 22-Jährige gab am Wochenende den Wechsel zu seinem Stammverein SSV Ulm 1846 bekannt. F R I T Z KU M M E R

TSV 1860 II

Bierofka vermisst den Killerinstinkt

FC BAYERN II

Bei ten Hag ist der Glaube zurückgekehrt

ILLERTISSEN

Hahn fliegt Bachthaler davon

Der nächste große Schritt Nach dem Sieg bei 1860 II denkt der Würzburger BERND HOLLERBACH (45) insgeheim an die Aufstiegsspiele.

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Hat gut Lachen: Für Bernd Hollerbachs Würzburger nimmt die angepeilte Aufstiegsrelegation allmählich konkrete Gestalt an.

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FC Bayern München IITrainer Erik ten Hag (45) musste in Illertissen auf Patrick Puchegger (19, Mittelfeld) und Anfreifer Nikola Je-lisic (20) verzichten. Puchegger wurde für die österreichische U 20 nominiert, Jelisic war mit der bos-nischen U 21 unterwegs. Zudem fiel der angeschlagene Außenver-teidiger Herbert Paul (21) aus.

FC Ingolstadt 04 IILinksaußen Steffen Jainta (22) schied gegen Schalding-Heining wegen einer Knieverletzung vor-zeitig aus. Da das Auswechsel-kontingent schon ausgeschöpft war, mussten die Oberbayern das Spiel in Unterzahl beenden.

FC MemmingenAngreifer Fabian Krogler (24) ist beim VfR Garching umgeknickt und fehlt am Dienstag in Schal-ding-Heining. Mittelfeldspieler Dennis Hoffmann (23, Foto) hat sei-nen Vertrag bis 2016 verlängert.

1. FC Nürnberg IIDefensivallrounder Patrick Erras (20) hat sich eine Bänder-verletzung im Knöchel zugezogen und fehlte in Augsburg. Genaue-ren Aufschluss über die Blessur werden weitere Untersuchungen ergeben. + + + U-19-Spieler Dennis Lippert (19) gab sein Regionalliga-debüt auf der Linksverteidiger-position.

VfR GarchingMittelfeldspieler Dennis Vatany (23) erlitt gegen Memmingen einen tiefen Cut an der Augenbraue und musste genäht werden, Florian Mayer (22, Abwehr) wurde mit Ver-dacht auf Gehirnerschütterung ausgetauscht. Bei Michael Weicker (23, Mittelfeld) wird ein erneuter Kreuzbandriss befürchtet.

SV HeimstettenAngreifer Andreas Neumeyer (30) musste in Buchbach wegen eines grippalen Infekts passen.

FC Eintracht BambergFlorian Wenninger (25, Mittelfeld) fällt mit muskulären Problemen drei bis vier Wochen aus.

64 REGIONALLIGA

Seligenporten – SpVgg Bayreuth 1:1 (0:0)FCE Bamberg – Greuther Fürth II 2:0 (1:0)VfR Garching – FC Memmingen 1:2 (0:0)FV Illertissen – FC Bayern II 2:3 (2:2)FC Augsburg II – 1. FC Nürnberg II 1:0 (0:0)Ingolstadt 04 II – SV Schalding-H. 1:2 (0:2)1860 München II – Würzb. Kickers 0:1 (0:0)TSV Buchbach – SV Heimstetten 1:1 (1:1)Bereits am 10. März ausgetragen:Schweinfurt 05 – W. Burghausen 0:1 (0:0)

27. SPIELTAGDonnerstag, 2. April (19 Uhr)Wack. Burghausen – 1860 München II (2:3)Bayern München II – SV Seligenporten (2:1)Samstag, 4. April (14 Uhr)Nürnberg II – Ingolstadt 04 II (13.00) (0:2)SV Heimstetten – Schweinfurt 05 (3:4)FC Memmingen – TSV Buchbach (1:2)SpVgg Bayreuth – FC Eintr. Bamberg (0:0)Schalding-H. – FV Illertissen (17.00) (3:1)Würzb.Kickers – FC Augsburg II (19.00) (3:0)Sonntag, 5. April (14 Uhr)Greuther Fürth II – VfR Garching (1:2)

TORJÄGER 15 (–) Stolz (SpVgg Bayreuth) 15 (2) Geldhauser (FC Memmingen) 15 (–) Bieber (Würzburger Kickers) 14 (–) Vollmann (1860 München II) 13 (–) George (SpVgg Greuther Fürth II) 13 (1) Morina (FV Illertissen) 13 (1) Wegkamp (Bayern München II) 11 (–) Schäffl er (FC Eintracht Bamberg) 10 (2) N. Görtler (FC Eintracht Bamberg) 10 (–) Ammari (FC Ingolstadt 04 II) 10 (1) Pillmeier (SV Schalding-Heining) 10 (1) Jabiri (Würzburger Kickers) 9 (1) L. Görtler (Bayern München II)

TABELLE 1. Würzburger Kickers 26 51:11 61 2. Bayern München II (M) 25 42:25 50 3. 1860 München II 25 49:25 49 4. FV Illertissen 26 46:41 40 5. FC Augsburg II 26 33:32 39 6. FC Ingolstadt 04 II 26 38:31 38 7. TSV Buchbach 26 31:30 38 8. SpVgg Bayreuth (N) 26 34:35 36 9. FC Memmingen 25 34:36 36 10. SV Schalding-Heining 25 31:35 33 11. SpVgg Greuther Fürth II 26 40:36 30 12. Wack. Burghausen (A) 26 25:36 30 13. 1. FC Nürnberg II 26 27:34 29 14. 1. FC Schweinfurt 05 26 33:45 27 15. VfR Garching (N) 26 33:49 25 16. SV Heimstetten 26 31:44 24 17. FC Eintracht Bamberg 26 32:43 22 18. SV Seligenporten 26 23:45 21

NACHHOLSPIEL vom 17. SpieltagDienstag, 31. März (18 Uhr):Schalding-H. – FC Memmingen (2:1, 1:1)

RL BAYERN

26. SPIELTAG

SV Seligenporten – Bayreuth 1:1 (0:0)

Seligenporten:   Brunnhübner  – Schäf (73. Robinson), D. Herzig, F. Bauer, Mla-denovic – Worst, Schaab – Amegan  (62. Schwesinger), Christ (84. Devrilen), Röder – Mosch – Trainer: Schlicker

Bayreuth: Sponsel – Gareis, Horter, Zitz-mann, Hannemann – Eckert – Kolb (69. Ulbricht), Stolz,  C. Wolf  –  Böhnlein  (84. Nicolaus), Strangl (67. Gallo) – Trainer: Starke

Tore: 0:1 Kolb (52.), 1:1 Röder (88., FE) – SR: Baumann (Seebach) – Zuschauer: 315 – Gelbe Karten: Christ, Amegan, Schaab, Worst, Schwesinger – Strangl, Zitz-mann, Ulbricht – Gelb-Rote Karte: Eckert (87.)

FCE Bamberg – Gr. Fürth II 2:0 (1:0)

Bamberg: Berchthold – Kishimoto, Alfi eri, Jerundow, Altwasser – Dotzler (86. Stroh-mer), Niersberger, Do. Schmitt, Schäffl er – N. Görtler  (90. Hurec), Trautmann (87. Hillemeier) – Trainer: Schlegel

Fürth II: Sebald – Golla, Held, Kolbeck, Guerra (87. Szilvasi) – Piller (68. J. Przy-bylko),  Rapp, Kirsch, Civelek – d‘Adamo, M. Weber (68. Danhof) – Trainer: Kleine

Tore: 1:0 N. Görtler (28.), 2:0 N. Görtler (64.) – SR: Öllinger (Riedlhütte) – Zu-schauer: 505 – Gelbe Karten: Niersber-ger – Civelek, Rapp, J. Przybylko

VfR Garching – Memmingen 1:2 (0:0)

Garching: Wachenheim – Suck, F. Mayer (62. Gürtner), Steinacher, Weicker (71. Hölzl) – Vatany  (49. Genkinger), M. Nie-bauer – R. Rudnik, D. Niebauer, Arzberger – Prunitsch – Trainer: Weber

Memmingen:  Gruber – Rupp, Schmeiser, Meichelböck – Ruiz, Sapina, Eisenmann, Jocham (90./+3 Weiler) – Feneberg (77. Lhotzky), Krogler (51. St. Friedrich) – Geld-hauser – Trainer: Reinhardt

Tore: 0:1 Geldhauser (57.), 0:2 Geldhau-ser (67.), 1:2 Gürtner (82.) – SR: Marx (Würzburg) – Zuschauer: 340 – Gelbe Karten: Gruber, Rupp, Feneberg – Bes. Vorkommnis: Die Partie begann mit vier-telstündiger Verspätung, weil Schiedsrich-ter Marx bei der Anreise im Stau stand.

FV Illertissen – FC Bayern II 2:3 (2:2)

Illertissen: Rösch – Böck, Passer, Enderle – Essig (76. Hindelang), Nebel, Heikenwäl-der (67. Hahn) – Schaller, L. Kling, Häm-merle – Morina (82. Spann) – Trainer: Bachthaler

FC Bayern II: Zingerle – Koussou (45. Basta), Strohmaier, Schwarz, Steinhart – Bösel, Oikonomou – S. Ribery (81. Schweinsteiger),  Wegkamp, Weihrauch (90. Pantovic) – L. Görtler  – Trainer: ten Hag

Tore: 1:0 Hämmerle (15.), 1:1 Steinhart (17.), 2:1 Morina (29.), 2:2 Wegkamp (32.), 2:3 L. Görtler (52.) – SR: Hartmeier (Landshut) – Zuschauer: 2015 – Gelbe Karten: L. Kling, Morina, Böck – Weih-rauch, L. Görtler, Wegkamp

FC Augsburg II – Nürnberg II 1:0 (0:0)

Augsburg II: Gelios– Framberger, Rieder, Stanese,  S. Wenninger  – Schuster (71. Tugbay), Reinthaler – Uhde, J. Müller (88. Candir), Ekin (81. Wurm) – Biankadi – Trai-ner: Märkle

Nürnberg II: Radlinger– Pötzinger, T. Weber, Bihr (77. Zwerschke), Lippert – Spies, Theisen – Knezevic, Wießmeier (65. Ott), Mendler (46. T. Wolf) – Lux – Trainer: Prinzen

Tor: 1:0 J. Müller (51.) – SR: Riepl (Alten-erding) – Zuschauer: 360 – Gelbe Kar-ten: Ekin, Wurm – Theisen

Ingolstadt II – Schalding-Hein. 1:2 (0:2)

Ingolstadt II: T. Bauer  – Wolfsteiner, Denz, Gunesch, Jessen (46. Riegger) – Posselt (46. Räuber) – Buchner, A. Gashi, Jainta – Reisner (46. Ammari), Fenninger – Trainer: Leitl

Schalding-H.: Resch – Buchinger, Arin-ger, Zacher (80. Escherich), D. Gashi, Max. Huber – Eibl, Kurz, Brückl – Pillmeier (87. Lechner), Gallmaier (90. Rott) – Trainer: Tanzer

Tore: 0:1 Aringer (9.), 0:2 Pillmeier (30.), 1:2 Denz (58.) – SR: Schieder (Weiden) – Zuschauer: 150 – Gelbe Karten: Jainta, Räuber, Wolfsteiner, A. Gashi

TSV 1860 II – Würzb. Kickers 0:1 (0:0)

1860 II: Netolitzky – Scheidl, F. Weber, Kokocinski, Kurzweg – Hürzeler (64. Wies-böck), E. Taffertshofer (87. Burger) – Neu-decker – Mvibudulu, Rabihic, Karger (62. Glatzel) – Trainer: Bierofka

Würzburg: Wulnikowski – Weißenberger, N.Herzig, Schoppenhauer, Nothnagel –Vocaj, Billick – Lewerenz (90. Demirtas), Gutjahr (51. Karsanidis), Shapourzadeh – Bieber (66. Jabiri) – Trainer: Hollerbach

Tor: 0:1 Jabiri (80.) – SR: Cortus (Röthen-bach a. d. Pegnitz) – Zuschauer: 2250 – Gelbe Karten: Kurzweg, Rabihic, Wies-böck – Schoppenhauer, Weißenberger, Bil-lick, Shapourzadeh

TSV Buchbach – Heimstetten 1:1 (1:1)

Buchbach: Maus – Brucia, Knauer, Hin-gerl, Motz – Petrovic, M. Hain – Breu (78. Hamberger), Denk –  M. Bauer, Stijepic (78. Hellinger) – Trainer: Bobenstetter

Heimstetten:   Krasnic  – Kubina,  de la Motte, Ehret, Toy – C. Schmitt (70. Do. Schmitt) –  Ünver, Seferings, Nappo (79. S. Paul) – Majdancevic, Steimel (29. Man. Duhnke) – Trainer: Moskovic

Tore: 0:1 Ünver (33.), 1:1 M. Bauer (37.) – SR: Treiber (Neuburg/Donau) – Zuschauer: 793 – Gelbe Karten: Hingerl, M. Hain – C. Schmitt, Seferings, Do. Schmitt

NACHHOLSPIEL vom 23. SpieltagMontag, 6. April (14.30 Uhr):FC Bayern II – TSV 1860 II (1:3)

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Bleibt: Dennis Hoffmann

Page 65: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

kicker, 30. März 2015 65

FC Nöttingen – Kaiserslautern II 1:4 (0:2)FC Homburg – Wormatia Worms 2:0 (1:0)FC Ast. Walldorf – FK Pirmasens 2:2 (1:2)KSV Baunatal – Kick. Offenbach 0:2 (0:0)SVN Zweibrücken – Eintracht Trier 0:1 (0:0)TuS Koblenz – 1. FC Saarbrücken 0:1 (0:1)SC Freiburg II – SpVgg Neckarelz 2:1 (2:1)SV Elversberg – Hessen Kassel 0:2 (0:0)Mittwoch, 8. April (19 Uhr):TSG Hoffenheim II – SV Waldhof (1:1)

26. SPIELTAGDienstag, 31. März (19 Uhr)FK Pirmasens – SV Elversberg (1:4)SpVgg Neckarelz – FC Ast. Walldorf (3:1)Wormatia Worms – SC Freiburg II (3:1)Kaiserslautern II – TuS Koblenz (3:0)Eintracht Trier – FC Nöttingen (1:3)Hessen Kassel – KSV Baunatal (3:1)Saarbrücken – SV Waldhof (20.15) (1:0)Mittwoch, 1. April (19.30 Uhr)Kickers Offenbach – SVN Zweibrücken (3:0)Dienstag, 28. April (19 Uhr)FC Homburg – TSG Hoffenheim II (2:1)

TORJÄGER 13 (–) Szimayer (SpVgg Neckarelz) 12 (–) Tunjic (SV Elversberg) 12 (–) Gabriele (SC Freiburg II) 12 (–) Cappek (Kickers Offenbach) 12 (–) Treske (Wormatia Worms) 11 (–) Girth (Hessen Kassel) 11 (–) Schürg (FC Nöttingen) 11 (–) Markus Müller (Kickers Offenbach) 11 (1) Sommer (FK Pirmasens) 11 (–) Taylor (1. FC Saarbrücken) 8 (–) Pat. Schmidt (FC Homburg) 8 (1) T. Kern (FC Astoria Walldorf) 7 (–) L. Röser (TSG Hoffenheim II) 7 (–) M. Sökler (Waldhof Mannheim) 7 (–) D. Wegner (1. FC Saarbrücken) 6 (1) Pokar (1. FC Kaiserslautern II) 6 (–) T. Becker (Hessen Kassel) 6 (–) Dobros (FC Nöttingen) 6 (–) N. Groß (FC Astoria Walldorf) 6 (–) Özgün (Wormatia Worms)

TABELLE 1. Kickers Offenbach 24 39:17 57 2. 1. FC Saarbrücken (A) 25 40:17 55 3. SV Elversberg (A) 25 44:18 51 4. 1. FC Kaiserslautern II 24 43:23 45 5. FC Homburg 24 35:26 41 6. Wormatia Worms 25 38:33 39 7. Hessen Kassel 25 35:27 36 8. SC Freiburg II 25 40:32 35 9. TSG Hoffenheim II 24 29:29 35 10. FC Astoria Walldorf (N) 25 34:31 34 11. Eintracht Trier 25 18:24 31 12. Waldhof Mannheim 24 30:27 30 13. SpVgg Neckarelz 25 39:45 30 14. FC Nöttingen (N) 25 43:55 30 15. FK Pirmasens (N) 25 25:38 24 16. TuS Koblenz 24 15:37 16 17. KSV Baunatal 25 20:60 16 18. SVN Zweibrücken 23 15:43 15

RL SÜDWEST

25. SPIELTAG

Nöttingen – Kaiserslautern II 1:4 (0:2)

Nöttingen: Kraski – Schmidt, Fuchs, Tasky, S. Walter (46. Schenker), Frank – Brenner, T. Müller, Dobros (65. Neziraj), Bilger (76. Fliess) – Schürg – Trainer: Wittwer

Kaiserslautern II:  Pollersbeck – C. Bec-ker, Raimondo-Metzger, Reichert, Bugera (74. Scheffer) – Reiß, C. Kracun (77. Baj-ric) – Lensch (81. Weber),  Pokar, Mario Müller – Hammel – Trainer: Fünfstück

Tore: 0:1 Mario Müller (15.), 0:2 Hammel (43.), 0:3 Pokar (78.), 1:3 Neziraj (85.), 1:4 Hammel (86.) – SR: Martenstein (Cölbe) – Zuschauer: 827 – Gelbe Kar-ten: Schmidt, T. Müller, Dobros – Hammel

FC Homburg – Worm. Worms 2:0 (1:0)

Homburg:  K. Broll – Gaebler, Halet (46. Timpone), Fischer, S. Wolf – Kröner (90. Ehrmann), Kilian (79. Grimm) – Gallego, Zimmermann, Stegerer – K. Hesse – Trai-ner: Kiefer

Worms: Paterok – Gopko, Maslanka, Maas, Stulin – Zinram (65. Antonaci), Himmel, Loechelt (79. Akcam), Saiti (79. Wolfert) – Treske, Özgün – Trainer: Eller

Tore: 1:0 K. Hesse (11.), 2:0 K. Hesse (71.) – SR: Faller (Bruchsal) – Zuschauer: 1030 – Gelbe Karten: keine

FCA Walldorf – FK Pirmasens 2:2 (1:2)

Walldorf: Wulle – B. Hofmann, Göttlicher (60. Geist), M. Kaufmann,  Schön  (50. Sallustio) – Steffen Haas, Sieger – Hillen-brand, T. Kern, Albrecht – Etzold – Trainer: Born

Pirmasens: Bitzer – Gornik, Steil, Heinze, K. Schug – D. Becker – Bouzid, D. Gerlin-ger (63. Freyer), Reinert, Sommer  – Auer (90. Bürger) – Trainer: Tretter

Tore: 0:1 Sommer (15.), 1:1 Albrecht (24.), 1:2 D. Becker (45.), 2:2 T. Kern (64.) – SR: Lehmann (Seitingen-Ober-� acht) – Zuschauer: 450 – Gelbe Kar-ten: Sallustio, Hillenbrand, T. Kern – Bitzer, K. Schug, Sommer

KSV Baunatal – K. Offenbach 0:2 (0:0)

Baunatal: Hartmann – Heussner, Thomp-son, Hanske,  Leipold  – Borgardt (86. Samson), Ulusoy – Pollasch, Nebe (72. Bier), Pforr – Schrader (78. Frerking) – Trainer: Nebe

Offenbach: Endres –  Schulte, Modica, Maier, Korb (58. Pintol) –  Gjasula, M. Röser (78. Vetter), Manga� c, Cappek – Markus Müller, Bäcker (84. Scheu) – Trai-ner: Schmitt

Tore: 0:1 Schulte (55.), 0:2 M. Röser (78.) – SR: Osmanagic (Stuttgart) – Zu-schauer: 1000 – Gelbe Karten: Thomp-son, Leipold, Schrader – Modica, Gjasula, Korb, M. Röser

SVN Zweibrücken – Eintr. Trier 0:1 (0:0)

Zweibrücken: Jank – Lacagnina (86. Cus-tic), Boxall, Vlacic, Kupka – Arnold, Nada-ner (73. Lannon), Hauck, Bildirici – Ta� lo-vic (56. Kresovic), Caput – Trainer: Hoff-mann

Trier: Keilmann – Hollmann, Dingels, Koch, Stevens (60. Zeric) – Garnier  (86. Fiedler),  Dündar, Spang, Anton – Carlier (82. Hermandung), Dressler – Trainer: Rubeck

Tor: 0:1 Spang (74.) – SR: Kühlmeyer (Hohenstein) – Zuschauer: 464 – Gelbe Karten: Vlacic, Kresovic – Spang, Zeric – Gelb-Rote Karte: Kupka (77.)

TuS Koblenz – Saarbrücken 0:1 (0:1)

Koblenz: Vollborn – Hickl, A. Marx, Matu-wila, Lietz – Softic (82. Hadzic), Boskovic – Steuke (90. Dzaka), Hauk, Benamar – Quotschalla (74. Ernst) – Trainer: Sander

Saarbrücken: Hohs – Meyerhöfer, Chrap-pan, A. Hahn, Chaftar –  Mendy, Dörin-ger (36. Sauter), S. Sökler (88. Mandt), D. Wegner – Luz (68. Fießer), Taylor – Trai-ner: Kilic

Tor: 0:1 Mendy (26.) – SR: Schlager (Nie-derbühl) – Zuschauer: 2229 – Gelbe Karten: A. Marx, Matuwila – Chaftar, D. Wegner

SC Freiburg II – Neckarelz 2:1 (2:1)

Freiburg II: Fuhry – Schöttgen (55. Alm-panis), Menig, Jullien, Yildirim – Hofgärt-ner, Gbadamassi –  Russ, Daouri (90. Schraml) – Gabriele (66. Falahen), Kino-shita – Trainer: Staib

Neckarelz: S. Wagner – Kiermeier, Kizilyar, Keusch, M. Hofmann – Beyazal, Abele (81. C. Schäfer), Horn,  Burgio  (76. Galm) – Szimayer (66. Bo. Müller), Gerstle – Trai-ner: Hogen

Tore: 1:0 Kinoshita (11.), 2:0 Kinoshita (31.), 2:1 Burgio (40.) – SR: Schütz (West-hofen) – Zuschauer: 300 – Gelbe Karte: Kiermeier – Gelb-Rote Karte: Kinoshita (82.)

SV Elversberg – Hessen Kassel 0:2 (0:0)

Elversberg: M. Jensen – Kohler, Maek, Wenzel, M. Blum – Karikari, Cuntz (57. Celik) – J. Nagel, Mannström, Nicu – Tunjic (46. B. Förster) – Trainer: Kronhardt

Kassel: Rauhut – Schmik, Friedrich, S. Müller, T. Schulze – Perrey – D. Lemke (86. Gaede), T. Becker – Feigenspan (74. Merle), Damm – Bektasi (15. Girth) – Trai-ner: Mink

Tore: 0:1 Feigenspan (52.), 0:2 Feigen-span (58.) – SR: Kessel (Norheim) – Zu-schauer: 849 – Gelbe Karten: Maek, Cuntz, Karikari – Perrey

RL NORDOST

RL WEST

RL NORD

1. VfL Wolfsburg II (M) 26 63:33 52 2. Werder Bremen II 26 64:33 51 3. Hamburger SV II 25 60:32 46 4. ETSV Weiche Flensburg 27 46:26 45 5. VfB Lübeck (N) 26 35:28 43 6. TSV Havelse 27 37:27 42 7. Eintracht Norderstedt 26 36:39 42 8. SV Meppen 27 45:39 41 9. Eintracht Braunschweig II 27 54:43 40 10. FC St. Pauli II 26 30:35 35 11. Hannover 96 II 27 40:38 34 12. BSV Rehden 27 33:42 30 13. Lüneburger SK Hansa (N) 27 29:49 28 14. VfB Oldenburg 25 28:38 27 15. Goslarer SC 08 25 37:48 27 16. BV Cloppenburg 26 29:47 26 17. VfR Neumünster 27 30:48 25 18. FT Braunschweig (N) 25 19:70 10

1. Bor. Mönchengladbach II 26 62:32 56 2. Alemannia Aachen 26 42:17 55 3. FC Viktoria Köln 26 52:20 49 4. Rot-Weiß Oberhausen 25 41:25 47 5. SC Verl 27 46:23 46 6. Rot-Weiss Essen 27 43:29 44 7. Sportfreunde Lotte 27 38:26 41 8. Fortuna Düsseldorf II 26 31:39 40 9. SC Wiedenbrück 2000 26 33:38 37 10. SV Rödinghausen (N) 25 35:31 33 11. 1. FC Köln II 27 30:36 32 12. FC Kray (N) 26 29:48 28 13. KFC Uerdingen 05 26 25:46 28 14. SG Wattenscheid 09 26 29:42 27 15. FC Schalke 04 II 26 26:37 22 16. Sportfreunde Siegen 25 22:38 21 17. VfL Bochum II 25 29:47 17 18. FC Hennef 05 (N) 26 18:59 11

1. FSV Zwickau 22 37:9 47 2. 1. FC Magdeburg 22 51:20 45 3. Wacker Nordhausen 22 39:28 40 4. Berliner AK 07 22 34:26 39 5. Carl Zeiss Jena 21 37:26 34 6. Hertha BSC II 22 39:30 32 7. BFC Dynamo (N) 21 25:23 32 8. TSG Neustrelitz (M) 22 28:26 29 9. SV Babelsberg 03 22 24:22 26 10. Germania Halberstadt 22 27:35 26 11. 1. FC Union II 22 36:43 24 12. Budissa Bautzen (N) 21 18:26 24 13. VfB Auerbach 21 19:44 22 14. VFC Plauen 21 11:34 19 15. Viktoria 89 Berlin 22 20:38 18 16. ZFC Meuselwitz 21 22:37 17

27. SPIELTAGVfB Lübeck – BV Cloppenburg 3:0 (1:0)SV Meppen – BSV Rehden 1:2 (1:1)Goslarer SC 08 – Werder Bremen II 3:0 (1:0)Eintracht Norderstedt – LSK Hansa 2:0 (1:0)VfR Neumünster – Hannover 96 II 1:1 (1:1)TSV Havelse – Eintr. Braunschweig II 2:0 (0:0)FT Braunschweig – ETSV Weiche 0:4 (0:2)Montag, 6. April (15 Uhr):VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II (0:1)Bereits am 7. März ausgetragen:FC St. Pauli II – Hamburger SV II 3:1 (2:0)

27. SPIELTAG1. FC Köln II – FC Schalke 04 II 1:4 (1:0)Rot-Weiss Essen – SV Rödinghausen 0:3 (0:0)Spfr. Lotte – Bor. Mönchengladbach II 2:2 (1:0)SC Wiedenbrück 2000 – FC Kray 4:0 (2:0)KFC Uerdingen 05 – VfL Bochum II 1:1 (1:1)SG Wattenscheid 09 – Sportfr. Siegen 1:1 (0:1)FC Hennef 05 – SC Verl 1:3 (1:1)Fortuna Düsseldorf II – FC Viktoria Köln 0:3 (0:1)Montag, 30. März (20.15 Uhr):Alemannia Aachen – RW Oberhausen (0:0)

22. SPIELTAGFSV Zwickau – TSG Neustrelitz 1:0 (0:0)Germania Halberstadt – Hertha BSC II 1:1 (0:0)SV Babelsberg 03 – BFC Dynamo 0:0Wack. Nordhausen – 1. FC Magdeburg 0:5 (0:3)Berliner AK 07 – VfB Auerbach 3:1 (2:0)1. FC Union II – Viktoria 89 Berlin 2:3 (1:2)Montag, 6. April (13.30 Uhr):ZFC Meuselwitz – Budissa Bautzen (1:2)Mittwoch, 29. April (18.30 Uhr):VFC Plauen – Carl Zeiss Jena (0:5)

Page 66: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

Sebastian Vettel weiß, dass er diesen Kampf jetzt gleich ver-liert. Nur ein paar Takte der

deutschen Nationalhymne noch. Er wirft den Kopf in den Nacken, blickt in den Himmel über Se-pang, aber es nutzt nichts. Als er wieder von der obersten Podest-stufe beim Großen Preis von Ma-laysia hinunterblickt auf dieses rote Meer aus Ferrari-Hemden, da fließen sie, die Tränen. Ver-stohlen wischt sie sich der Sieger des zweiten Formel-1-Rennens der Saison aus den Augenwin-keln, aber er schämt sich nicht dafür. Warum auch?

Es ist sein zweiter Auftritt ganz in Rot, das wirkt immer noch ungewohnt. Und es ist der erste Sieg. Nicht irgendeiner. Sondern einer gegen die überle-gen erscheinenden Silberpfeile. Doch Lewis Hamilton und Nico Rosberg bleiben diesmal nur die Plätze zwei und drei. Kein Zufall, kein Pech, sondern eine clevere Strategie, ein wie gedopt erscheinender Motor und ein kühler Vollstrecker im Cockpit. Zusammenfassen lassen sich die schier unglaublichen Gescheh-nisse am besten zweisprachig, Italienisch-Hessisch, dem neuen O-Ton Vettel: „Grazie! Me hawwe se ferdisch gemachd!“

Zwei Jahre hatte Ferrari war-ten müssen, überhaupt mal wie-der ein Auto in der ersten Start-reihe zu haben. Seit Mai 2013 auf einen Sieg, bei Vettel selbst war das auch schon 14 Mona-te her. So haben sich Frust und Lust potenziert, schon den gan-zen Winter über. Zu einer Lei-

denschaft, für die es nur einen Vergleich gibt: den zu Michael Schumacher, der 1996 im siebten Rennen für die Scuderia erstmals gewonnen hatte. Auch ob dieses Vergleichs sagt Vettel, dem vor lauter Emotionen zwischendurch die Worte ausgehen: „Es ist ein Tag, der mich ganz besonders stolz macht.“ Es ist sein Grand-Prix-Sieg Nummer 40 und eigent-lich auch schon der zweite für Italien, denn 2008 in Monza hat-

te er den ersten Erfolg mit dem Außenseiterteam Toro Rosso geholt. Mit seinem Triumph im SF 15-T hat er vor allem alle jene Kritiker in die Schranken gewiesen, die nach seinen vier Titeln mit Red Bull Racing geunkt hatten, er könne nur gewinnen, wenn er im besten Auto sitzt.

Ferrari ist zurück, so wie es der neue Teamchef Maurizio Arrivabene ins Boxenmikrofon brüllte, und man hat wieder ei-

nen Nummer-1-tauglichen Fah-rer: „Grande, Seb!“ Der gibt auf Italienisch alle Komplimente zurück, die ihm so einfallen in seiner besonderen emotiona-len Verfassung, vor allem na-türlich „la bella macchina“. Und tatsächlich läuten in Maranello wieder die Kirchenglocken. Ein deutliches Zeichen, wo die Er-wartungen liegen. Vettel selbst macht das keine Angst. Natürlich, sagt er, denke er auf Sicht an den Weltmeistertitel: „Dafür sind wir ja hier.“ Maximal drei Jahre hat die neu formierte Scuderia dazu Zeit. Natürlich spielten in Sepang die Hitze, die falsche Mercedes-Taktik, der Reifenverschleiß eine Rolle. Aber Vettels Erfolg war ver-dient. Und von allen Motoren-herstellern haben die Italiener bei der Generalüberholung der Aggregate über den Winter wohl den besten Job gemacht. „Die sind einfach besser gewesen, das hat man zu akzeptieren. Die werden jetzt noch besser werden, so ein Sieg beflügelt natürlich“, fürchtet Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda.

„Heute ist nicht nur ein Kind-heitstraum wahr geworden, son-dern gleich mehrere Träume“, ge-steht der 27-jährige Vettel, „als sich für mich die Tore in Mara-nello geöffnet haben, war das wie der Eintritt in eine neue Welt für mich. Eine, in der ich mich sofort zu Hause gefühlt habe.“ Deshalb widmet er den Sieg auch „denen, die den ganzen Winter so hart ge-arbeitet haben“. Die reiche Ernte im Frühjahr ist trotzdem überra-schend. E L M A R B RÜ M M E R

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FERRARI wählt die klügere Taktik und siegt in Malaysia. Vettel jubelt zweisprachig: „Grazie! Me hawwe se ferdisch gemachd!“

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Formel 1 in Zahlen: Der GP von Malaysia in SepangRenndistanz: 56 Runden à 5,543 km (310,408 km) Asphalt: 60 Grad, trocken Luft: 34 Grad

1. Sebastian Vettel (GER) Ferrari 1:41:05,793 Std. (ø 184,225 km/h) 2. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes + 8,569 Sek. 3. Nico Rosberg (GER) Mercedes + 12,310 Sek. 4. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari + 53,822 Sek. 5. Valtteri Bottas (FIN) Williams-Mercedes + 70,409 Sek. 6. Felipe Massa (BRA) Williams-Mercedes + 73,586 Sek. 7. Max Verstappen (NED) Toro-Rosso-Renault + 97,762 Sek. 8. Carlos Sainz jr. (ESP) Toro-Rosso-Renault + 1 Runde 9. Daniil Kvyat (RUS) Red-Bull-Renault + 1 Runde10. Daniel Ricciardo (AUS) Red-Bull-Renault + 1 Runde

11. Romain Grosjean (FRA) Lotus-Mercedes, 12. Felipe Nasr (BRA) Sauber-Ferrari, 13. Sergio Perez (MEX) Force-India-Mercedes, 14. Nico Hülkenberg (GER) Force-India-Mercedes. Drei Runden zurück: 15. Roberto Merhi (ESP) Manor-Marussia-Ferrari. Nicht gestartet: Will Stevens (GBR) Manor-Marussia-Ferrari.

Ausfälle: Marcus Ericsson (SWE) Sauber-Ferrari (3. Runde/Fahrfehler), Fernando Alonso (ESP) McLaren-Honda (22./Aufgabe, ERS-Kühlung), Jenson Button (GBR) McLaren-Honda (43./Aufgabe, Turbo), Pastor Maldonado (VEN) Lotus-Mercedes (49./Aufgabe, Bremsdefekt).

Schnellste Runde: Rosberg 1:42,052 Min (43. Runde). Pole-Position: Hamilton 1:49,834 Min.

Fahrer-WM (nach dem 2. von 19 Rennen): 1. Hamilton 43 Punkte, 2. Vettel 40, 3. Rosberg 33, 4. Massa 20, 5. Räikkönen 12, 6. Nasr und Bottas je 10, 8. Ricciardo 9, 9. Hülkenberg und Verstappen je 6, 11. Sainz jr. 6, 12. Ericsson 4, 13. Kvyat 2, 14. Perez 1.

Konstrukteurs-WM: 1. Mercedes 76 Punkte, 2. Ferrari 52, 3. Williams 30, 4. Sauber 14, 5. Toro Rosso 12, 6. Red Bull 11, 7. Force India 7.

Nächstes Rennen: GP von China, Sonntag, 12. April, 8 Uhr MESZ, in Schanghai.

Vettel knackt die Silberpfeile

Zwei Fäuste und ein Halleluja: Sebastian Vettel in Feierlaune

66 FORMEL 1 kicker, 30. März 2015

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68 2. BUNDESLIGA

Eiserne ErneuerungVor zehn Tagen hat Norbert Düwel nicht ohne

Stolz auf das Alter seiner Anfangself hinge-wiesen. Nach dem 1:0-Heimsieg gegen den

FC St. Pauli berichtete der Trainer von Union Berlin, dass im 298. Zweitligaspiel der Köpeni-cker die jüngste Startformation auf dem Platz gestanden habe. 24,5 Jahre betrug der Schnitt. Unter Düwels Vorgänger Uwe Neuhaus zählte Union stets zu den ältesten Teams der 2. Liga, der Hinweis des neuen Trainers ist ein Indiz dafür, dass sich an der Alten Försterei etwas verändert hat. Der Klub hat die „eiserne“ Erneuerung vorgenommen – mit Bedacht. „Vor der Entscheidung für einen Neustart hatten wir auch eine Menge Respekt“, sagt Präsident Dirk Zingler, „Wir kamen ja aus einer Wohlfühlzone, landeten jedes Jahr im Mittelfeld der 2. Liga. Jeder hatte sich einge-richtet.“ Sieben Jahre hatte Neuhaus bei Union gewirkt, den Aufstieg geschafft und den Klub in der 2. Liga etabliert. Doch Union stagnierte, und nicht nur die mäßige Rückrunde 2013/14 weckte bei den Verantwortlichen das Gefühl, dass Fort-schritt nur über neue Reize zu erzielen ist.

Zingler beendete das Kapitel Neuhaus – trotz des bis 2016 laufenden Vertrages. Geholt wurde Norbert Düwel, der nur Insidern ein Begriff war. Der Neue machte sich ans Werk – und wagte es, Torsten Mattuschka infrage zu stellen. Die Union-Ikone erschien ihm läuferisch nicht mehr

imstande, ein prägender Faktor des neuen Um-schaltfußballs zu sein. Mattuschka landete ge-kränkt auf der Bank, wechselte zu Energie Cott-bus – und Düwel war bei den Fans erst mal unten durch. Als Union dann nach dem 0:3 auf St. Pauli am 9. Spieltag Letzter war, schien der Erneuerer bereits am Ende. Heute sagt Zingler zwar: „Wenn du in schlechten Phasen immer dein Führungs-personal austauschst, wirst du nie Führungsper-sonal haben, das schlechte Phasen auch mal

gemeistert hat.“ Dennoch wäre es für Düwel eng geworden, wenn das Heimspiel gegen Sandhausen am 10. Spieltag verloren worden wäre. Union siegte

aber 3:1 – und der Coach schaffte die Wende. Seit dem 9. Spieltag holten die Eisernen 27 Punkte, nur drei weniger als Tabellenführer FC Ingolstadt und damit seit diesem Zeitpunkt die sechstbeste Bilanz aller Zweitligisten.

Im Zuge der Erneuerung werden künftig die Prioritäten verschoben. „Wir haben erst mal die Grundstruktur geschaffen, um im Profifußball mitwirken zu können“, betont Zingler, der seit 2004 amtiert, „wir haben uns sportlich stabil ge-halten und die Dinge infrastrukturell entwickelt.“ Das 25 Millionen Euro teure neue Stadion ist fer-tig, hinter der östlichen Stehtribüne hat der Klub ein Grundstück gekauft, auf dem ein Fanhaus entstehen soll. Und das Nachwuchsleistungs-zentrum, momentan auf drei Orte verteilt, soll

zentralisiert werden. „Ich glaube, dass wir bun-desligataugliche Strukturen haben, ein bundes-ligataugliches Stadion und entsprechende Trai-ningsbedingungen“, betont der Präsident. „Jetzt werden wir uns mehr um den Sport kümmern. Wir haben das Ziel, in den nächsten Jahren zu den Top-20- oder Top-21-Vereinen zu gehören.“

Finanziell ein hehres Vorhaben. Union ist stabil, stagniert aber. Der Etat ist seit zwei Jahren mehr oder weniger konstant (etwa 26 Millionen). Und ein Investor, der die Geschicke bestim-men will, würde im extrem traditionsbewussten Umfeld kaum akzeptiert. Im Spagat zwischen notwendigem Wachstum und Kommerzialisie-rung treibt Union die Planungen voran: Der von Mainz 05 ausgeliehene Torjäger Sebastian Polter (bisher zehn Treffer) soll gehalten, der Kader insgesamt verstärkt werden. Sechs bis acht neue Spieler sind geplant, so gilt Mittelfeldakteur Ste-phan Fürstner (27, Greuther Fürth) das Interesse. Union will vorankommen, „. . . immer weiter, ganz nach vorn“, singt Rockstar Nina Hagen in der Klubhymne. Ganz nach vorn hieße Aufstieg. Wann? „Fußball ist nicht so planbar, wie wenn du Mischgemüse produzierst und einlagerst, wenn der Absatz mal nicht so läuft“, insistiert Zingler, „wir lassen uns zeitlich nicht unter Druck setzen. Aber inhaltlich stehen wir zu 100 Prozent dazu.“ Die „eiserne“ Erneuerung soll in der Bundesliga enden. A N D R E A S H U N Z I N G E R

Im Sommer 2014 nahm UNION BERLIN grundlegende Veränderungen vor. Nach Startproblemen hat das Team den Kurs gefunden. Der soll in der Bundesliga enden.

Union feiert: Kapitän Damir Kreilach und sein Team in Jubellaune

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kicker, 30. März 2015 69

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1Norbert Düwel (47) ist erstmals Cheftrainer im Profifußball. Zuvor war der Diplom-Sportlehrer der Assistent von Mirko Slomka bei Hannover 96.

Herr Düwel, ein Dreivierteljahr als Union-Coach liegt hinter Ihnen. Ihr Urteil?Zum Teil bin ich zufrieden. In ei-nigen Spielen haben wir nicht den Fußball gezeigt, den ich sehen möchte, in anderen sind wir nahe rangekommen. Die Gesamtsituati-on ist in Ordnung. Wir waren Letz-ter, haben uns mit einer Serie zwi-schendurch auf Platz acht gespielt und gezeigt, was möglich ist.Womit sind Sie konkret unzufrieden?In den Schlüsselspielen, in denen wir noch mal oben hätten angreifen können, wie etwa in Nürnberg (1:3 am 21. Spieltag) und in Leipzig (2:3 am 23. Spieltag), haben wir unsere Leistung nicht abgerufen.Ein Problem der Füße oder der Psyche?Das ist weniger ein Problem der fußballerischen Qualität. In vielen

Duellen mit Topteams haben wir gut ausgesehen. Wenn es darum ging, Big Points zu machen, haben wir das nicht geschafft. Aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich komme und alles läuft reibungslos. Hatten Sie zwischendurch Zweifel, ob Ihr Weg bei Union funktioniert?Nein, denn ich habe das Team vor-her eingehend analysiert und bin überzeugt davon, dass es Umschalt-fußball spielen kann. Beim 3:1 zu Hause gegen Heidenheim waren wir zum Beispiel nahe an der Spiel-weise, die ich mir vorstelle.Gab es Situationen, die Sie heute anders lösen würden?Natürlich hinterfragen wir uns im Trainerteam immer wieder, und manchmal kommen wir auch zu dem Schluss, dass eine andere Lö-sung vielleicht möglich oder sogar besser gewesen wäre. Durch die ständige Analyse und die eine oder andere Korrektur haben wir dann den Schwung bekommen, um aus der Abstiegszone rauszukommen.

Hatten Sie in der schlechten Phase Zwei-fel, ob Sie Ihren Weg weitergehen dürfen?Ich war im ständigen Austausch mit dem Präsidenten. Ich hatte keine Zweifel, dass wir den Umschwung schaffen. Mir gegenüber hat Dirk

Zingler auch keine geäußert. Ich habe volles Vertrauen gespürt.Union will in den nächsten Jahren zu den Top-20-Vereinen in Deutschland gehören. Muss sich da der Kader verändern?Auf jeden Fall. Stellen Sie auch Spieler infrage, die noch einen Vertrag haben?Das habe ich ja schon gemacht. Ich habe die Möglichkeit, im extremen Wettkampf zu sehen: Mit welchen Spielern kann ich den Weg Rich-tung Bundesliga gehen? Dass es nicht mit allen Spielern möglich ist, haben wir gesehen. Das heißt, Sie peilen mit Union nächstes Jahr den Aufstieg an?IIch stehe noch bis 2017 unter Ver-trag. Bis dahin möchte ich mit der Mannschaft an die Tür zur Bun-desliga klopfen und idealerweise auch aufsteigen. Aber da gehören eben viele Dinge dazu, etwa, dass wir von Verletzungen verschont bleiben. Und natürlich auch eine Portion Glück. I N T E R VI E W : A N D R E A S H U N Z I N G E R

Norbert Düwel über seine Erfahrungen als Chefcoach, Fehler und Ziele mit Union Berlin

„Bis 2017 will ich idealerweise aufsteigen“

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„Wir haben Schwung bekommen“: Union-Trainer Norbert Düwel

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Die Serienmeister aus Mailand sinken immer mehr ab ins Mittelmaß

Ingesamt feierten Inter und der AC Mailand jeweils 18 Meisterschaften, Juventus liegt bei 30. Der Scudetto 2005/06 wurde wegen des Manipulationsskandals um Juve nachträglich an Inter vergeben. 2004/05 gab es deswegen gar keinen Meister in Italien.

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Totalaus der Mode

Auswärtige Besucher wirkten ent-weder verwirrt oder lachten, als sie in den vergangenen Tagen

durch Mailand schlenderten. Dort warben Plakate für die kommende Weltausstellung in kokettem Eng-lischmissbrauch: „But your ticket at Fiera Milano!“ Eigentlich sollte man meinen, zahlreiche Kontrollaugen könnten but von buy unterscheiden und sechs Worte unfallfrei zusam-menreimen. Doch ist dies ohne-hin nur ein kleiner Fisch im Ozean von Korruptionsverfahren bei den Bauvergaben der Expo 2015, deren Arbeiten so eklatant im Rückstand liegen, dass niemand weiß, wie vie-le Pavillons rechtzeitig zum Start am 1. Mai bezugsfertig sein werden.

Es ist schon ein Kreuz, in diesen Tagen Mailänder zu sein. Als ob der Rummel um die Expo nicht reichte, startete Sky Italia mit der TV-Polit- serie „1992“, das Jahr jenes Skan-dals, der Mailand von der selbst-erklärten moralischen Hauptstadt Italiens in „Tangentopoli“ transfor-mierte. Die Stadt der Schmiergelder offenbarte einen Filz aus Korrupti-on, Amtsmissbrauch und illegaler Parteienfinanzierung.

Wenigstens glitzerte es damals noch im Calcio – der FC Internazio- nale gewann 1991 und 1994 den UEFA-Pokal, der AC Milan zwischen 1992 und 1994 drei Meisterschaften, dazu 1994 die Champions League. Abgesehen von kurzen Auszeiten

untermauerten die Mailänder ihren Anspruch, zu den internationalen Giganten zu zählen. Auf der einen Seite gönnte sich Silvio Berlusconi eine höchst populäre Plattform für seine Medien- und Politikerkarri-ere. Auf der anderen verpulverte Erdölmagnat und Fußballromanti-ker Massimo Moratti über eine Mil-liarde Euro seines Privatvermögens.

Schmiergeld-Stadt? Mag sein. Aber in einem Land der Grauzone zwischen Politik und Calcio besaß der Titel „europäische Fußball-Hauptstadt“ schon mehr Gewicht. Milan-Manager Adriano Galliani propagierte das Stadion San Siro höchst selbstbewusst zum „Wohn-zimmer der Champions League“.

2015 ähnelt die Arena eher Kicks in der tristen Provinz, und die Mai-länder Klubs versinnbildlichen die Strukturmisere des Calcio. Das Gros der Patrone klammert sich an das antiquierte Feudalsystem der Serie A, in dem auf Ligaversamm-lungen eher über die Wahl des Was-serlieferanten diskutiert wird, statt Strategien für die wirtschaftliche Moderne zu durchdenken.

En passant fabulierte Berlusconi fernab jeder Realität noch zu Jah-resbeginn, sein Milan würde zum besten Serie-A-Team 2015 und Meisterschaftskandidaten avancie-ren, aktuell steht man auf Rang 8. Inters Coach Roberto Mancini for-dert wöchentlich Neuzugänge und wiederholt das Mantra, „beide Mai-länder Klubs müssen um Titel und vorne in Europa mitspielen“, als be-deuteten vergangene Meriten eine Bonuspunkt-Garantie oder euro-päische Wild Card. Unter dem ent-geisterten Blick der Madonnina, die als Wahrzeichen der Stadt einsam auf dem Dom thront, sammelten Inter und Milan nach 28 Spieltagen gemeinsam weniger Punkte (75) als die beiden Vertreter aus Turin (106), Rom (105) und Genua (85) – selbst Florenz und sein Provinzanhängsel Empoli erspielten vier Zähler mehr.

Wie vielen Klubs in Italien fehlt es inzwischen auch Milan und Inter an finanziellen Ressourcen. Parallel verloren sie ohne strukturelle Er-Fo

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Früher standen Inter und der AC für Prunk und Titel. Heute wirkt die MAILÄNDER MISERE bedrohlich – und die Aussichten sind düster.

neuerung ihre Identität. Im Stadi-on ereilt den neutralen Besucher bei den apathischen und orientie-rungslosen Darbietungen des längst nur noch mittelmäßigen Mailänder Personals bisweilen eine beklem-mende Depression. Dabei liegen die mitreißenden Festivitäten nicht

allzu weit in der Vergangenheit. 2010 holte die Internazionale unter Coach José Mourinho ihr histori-sches Triple, im Finale der Cham-pions League wurde der FC Bayern besiegt. Der AC wiederum gewann ein Jahr später die Meisterschaft. Doch plötzlich suchten Berlusconi und Moratti vergebens den Boden in ihren Fußballfässern und drehten erschrocken die Geldhähne zu.

Der Seiltanz zwischen Altlasten und Bilanzbegradigung erwies sich freilich um etliches heikler, da nie-mand einen Reformplan bereithielt. Inter beschäftigte seit 2010 acht Trainer, Milan bezahlte seit Anfang 2014 deren drei. Ebenfalls ein Indiz für die Seefahrt ohne Kompass. Es mangelte an Investitionen in die Jugendarbeit und zukunftsorien-tierte Verpflichtungen, stattdessen deutete man pausenlos auf die in-ternational renommierte Fassade,

hinter der aber allmählich jegliche Substanz wegbröckelte.

2008/09 injizierten beide Vereine zusammen 128 Millionen Euro in den Transfermarkt, im letzten Som-mer waren es noch 25 Millionen. Dafür gibt es statt Festmenü eben auch nur Eintopf. Den AC Milan verließen Profis wie Kaka, Zlatan Ib-rahimovic, Thiago Silva, Alessandro Nesta oder Andrea Pirlo wegen der neuen Transfertaktik. Zur obersten Direktive erkor man ablösefreie Zu-gänge oder Leihgaben – eine Phi-losophie, die sich häufig als Fiasko entpuppte und in Kreisen der Tifosi Kalauer hervorkitzelte. Sagt ein Fan wütend: „Mein Neffe spielt ja schon besser als Torres.“ Manager Galliani: „Interessant. Ist der ablösefrei?“

Die teils wahnwitzigen Lohnkos-ten wurden gleichzeitig drastisch beschnitten. Zahlen Inter und Mi-lan heute gemeinsam 164 Millio-nen Euro lag der Wert noch vor drei Jahren rund 86 Prozent höher bei schwindelerregenden 305 Millio-nen Euro. Die Zeiten sind passé, in denen Ibrahimovic oder Samuel Eto’o allein das Budget eines be-scheidenen Aufsteigers auf ihren Konten bestaunten. Der schleichen-de Niedergang, das von der Kom-mune gemietete Stadion und ein Merchandising, das von modernen Parametern weit entfernt ist, be-einflussten den rasanten Abstieg in Deloittes Umsatz-Ranking.

Vor zehn Jahren belegte Milan Rang drei hinter Real Madrid und Manchester United. Während die europäische Elite ihren Umsatz ra-sant steigerte, gelang Milan in zehn Jahren ein marginales Wachstum von 234 auf 249,7 Millionen Euro. Das bedeutet 2015 Platz zwölf. Inter fiel in vier Jahren von 224 auf 164 Millionen Euro und Platz 17. Licht-

jahre entfernt von den Spitzenplät-zen mit Real Madrid (549,5 Mio.), ManUnited (518 Mio.) und Bayern München (487,5 Mio.). Aus der Serie A gelang es lediglich Juven-tus Turin, den Anschlusszug nicht zu verpassen. Der Rekordmeister rangiert auf Platz zehn und wird

Lesen Sie weiter auf Seite 72Plötzlich drehten Berlusconi und Moratti den Geldhahn zu.

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Drei Henkelpötte gingen seit 2003 nach MailandInternational spielten die Mailänder Klubs seit 2000 vor allem in der Königsklasse. Nächste Saison droht ein Europacup-Jahr ohne AC und Inter – erstmals seit 1956/57.

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GP: Gruppenphase SF: Sechzehntelfinale (Zwischenrunde) AF: AchtelfinaleVF: Viertelfinale HF: Halbfinale F: Finale T: Titel

Anmerkung: Bei fehlendem Balken war der Klub für keinen der zwei Wettbewerbe qualifiziert.

Champions League Europa League / UEFA Cup

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Fortsetzung von Seite 71

künftig als erster Klub Italiens die Umsatzmarke von 300 Millionen Euro übertreffen. Ein seufzendes Wunschkonzert in der Lombardei.

Gleich ihrem Team durchleben auch die Tifosi eine nagende Iden-titätskrise. Die Melange aus Unmut, erfolgsverwöhnter Nostalgie und mangelnder Perspektive verwan-delt das San Siro mit opulentem Raum für 81 000 Zuschauer ver-mehrt in eine desolate Wüste. Am Samstag vor einer Woche riefen die Milan-Fans zum Boykott auf und platzierten in der menschenleeren

Südkurve Plakate wie „Game over“ oder „This is the End“. Die Expo-Or-ganisatoren hätten vor dem Plakat- druck bei den offenbar anglophi-leren Milanisti nachfragen sollen.

Wie dem auch sei, die San-Siro-Flucht nimmt bedenkliche Aus-maße an. Der AC verbuchte mit 19 405 einen Minusrekord beim Ab-satz der Jahreskarten, Inter rückte die Zahl gar nicht erst raus. 2010/11 bilanzierte Milan einen Zuschauer-schnitt von rund 54 000, Inter von knapp 60 000. Nach 28 Spieltagen zählt der AC gegenwärtig 38 000, „gedopt“ durch die beiden fast aus-verkauften Duelle mit Inter und Ju-

Der siebte Streich: Clarence Seedorf und Kaka bejubeln 2007 nach dem Finalsieg über Liverpool den siebten Meistercup in der AC-Geschichte.

Von Lothar Matthäus

„Ich beobachte die Entwicklung des italienischen Fußballs natürlich noch immer sehr aufmerksam. Speziell den Niedergang der einstigen Größen Inter und AC Mailand. Da kommt bei mir schon Wehmut auf, es macht mich wirklich traurig. Wenn ich sehe, dass neulich gegen den VfL Wolfsburg gerade einmal 42 000 Leute ins Stadion kommen, muss ich feststellen, dass der Klub ein gutes Stück seiner einstigen Magie und Anziehungskraft verloren hat. Da fehlt die Atmosphäre.

Zu meiner Zeit waren das Festtage, egal wie der Gegner hieß. Da war San Siro voll und die Straßen rundrum auch, weil gar nicht alle reinkamen. Da wurden die Spieler verehrt und regelrecht auf Händen getragen. Das

spüre ich jetzt noch, wenn ich nach Mailand zurückkomme. „Il Grande“ nennen sie mich noch heute, weil sie uns und unsere Leistungen nicht vergessen haben. Diese Bindung ist verloren gegangen.

Aber ich hatte schon seit Jahren das Gefühl, dass man dort gerade in Zeiten des Erfolges vergisst, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Etwa bei Milan zu Zeiten von Cafu, Nesta und Co. Da hatte man lauter 35-Jährige in der Abwehr und die Altersgrenze völlig überzogen, ohne junge Spieler her-anzuführen und so einen moderaten Umbruch einzuleiten. Stattdessen wurde Kaka wieder zurückgeholt. Auch bei Inter hat man viel zu sehr auf große Namen geschaut statt auf eine sinnvolle Entwicklung und die dazu nötigen Ergänzun-gen des Kaders. Grundsätzlich hat man zudem gerade im Vergleich zu Deutschland zu wenig auf die Ausbildung und Integration eigener Talente gesetzt. Das rächt sich.

Und natürlich hat der Fußball in Italien noch mit weiteren Problemen zu kämpfen. Nicht nur wegen der gewaltbereiten Gruppierungen. Auch in die Infrastruktur wurde zu wenig investiert. Die Stadien sind nicht auf dem neuesten Stand und die Preise zu hoch, deshalb sind die Arenen selten voll. Aber das drückt auf die Stimmung, die Sponsoren bleiben weg, und dann sind die Klubs auf private Geldgeber angewiesen und von deren Launen abhängig. Wie Moratti bei Inter und Berlusconi bei Milan. Und wenn die die Lust verlieren oder die Refinanzierung nicht ausreichend möglich ist, dann drehen die eben den Geldhahn zu. Alles nicht eben hoffnungsvolle Bedingungen, um sich dauerhaft mit der Elite Europas zu messen.“

Lothar Matthäus (54) spielte von 1988 bis 1992 bei Inter. Er gewann dort 1989 die Meisterschaft und zwei Jahre später den UEFA-Pokal im Finale gegen den AS Rom.

DER EXPERTE

„Dieser Niedergang macht mich wirklich traurig“

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Ruhmreiches Quartett: Die Deutschen Lothar Matthäus, Andreas Brehme und Jürgen Klinsmann mit Coach Giovanni Trapattoni 1989 bei Inter

ventus. Inter schaffte es bisher auf einen Schnitt von 33 669 – magere Zahlen, die sich auf unmittelbare Projekte auswirken werden. Denn Milan plant für rund 300 Millionen Euro seine eigene Arena mit 48 000 Plätzen. Inters indonesischer Besit-zer Erick Thohir möchte die Kon-zession des San Siro für 99 Jahre von der Stadt erwerben und das Stadion renovieren. In beiden Fällen geht man von der Saison 2018/19 aus.

Bis dahin scheint man im Teu-felskreis festzustecken. Inter schied jüngst im Achtelfinale der Euro-pa League fast chancenlos gegen Wolfsburg aus, der AC Milan, im-

merhin mit sieben Henkelpötten in der Vitrine, war international gar nicht erst dabei. Im nächsten Jahr droht der Europapokal komplett ohne die Mailänder stattzufinden – erst ein einziges Mal gab es das in der Geschichte des Klubfußballs, in der Saison 1956/57!

Die Abermillionen aus der Champions League zur Sanierung der Mannschaft flimmern am Ho-rizont wie eine Fata Morgana. Die beiden Trainer Filippo Inzaghi und Roberto Mancini wirken ratlos, ih-rem Personal eine stringente Spiel- idee zu vermitteln. Und während Mancini kontraproduktiv von sei-nen kommenden Wunschspielern plaudert, zu denen Lukas Podolski offenbar nicht mehr gehört, ver-sucht Thohir schweißtreibend, Ord-nung in die Finanzen des Klubs zu bringen. Über ihm schwebt zudem eine mögliche Transfer-Sanktion der UEFA wegen Unregelmäßigkei-ten beim Financial Fair Play.

Thohir bleibt dem Hokuspokus gerne fern und zeigt sich selten in der Modemetropole. Auch Berlus-conis Präsenz im San Siro wird karger. Er entsendet lieber seinen Kardinal Galliani als Zielscheibe der Proteste ins Stadion. „Milan? Reden wir lieber über wichtigere Dinge“, sagte Berlusconi kürzlich. Nach 29 Jahren Autokratie bietet ihm der AC kein strahlendes Ram-penlicht mehr. Hinter den Kulis-sen verhandelt er derzeit über den Verkauf von 30 Prozent oder mehr der Milan-Anteile nach Thailand. „Ich war beim Antritt im Novem-ber zu optimistisch mit meiner Prognose Platz drei“, sagte Mancini jüngst kleinlaut. Optimismus ist im Mailänder Fußball fürs Erste außer Mode. O L I VE R B I R K N E R

Freude mit Pott: Zanetti und Co. 2010 nach dem Sieg gegen Bayern

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Gefährliches SpielDas Auswärtige Amt formuliert es drastisch:

„Vor Reisen nach Afghanistan wird drin-gend gewarnt. Wer dennoch reist, muss

sich der Gefährdung durch terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein.“ Auch diese offizielle Reisewarnung hielt Slaven Skeledzic nicht davon ab, den Job als National-trainer anzunehmen. „Ich werde bestmöglich beschützt“, sagt Skeledzic. „Es ist ein anderes Straßenbild in Europa, aber ich habe nicht das Gefühl der Angst.“ Selbst das Schicksal seines Vorgängers erzeugt „kein ungutes Gefühl“. Yousef Kargar wurde vor seiner Wohnung nieder-gestochen. Die Motivlage ist unklar. Vermutet wird ein Raubüberfall oder eine Beziehungstat.

„Ich wollte immer in den Profibereich. Eigentlich habe ich ge-dacht, ich komme in die Bundesliga oder 2. Liga. Jetzt bin ich Nationaltrainer. Das ist auch nicht schlecht, was meine Karriere an-geht“, sagt Skeledzic stolz. Als Vierjähriger war der gebürtige Bosnier mit den Eltern ins Rhein-Main-Gebiet gekommen. Er lebt seit 39 Jahren in Deutschland. Hier hat er viele Jahre bei Eintracht Frankfurt als Jugendtrainer gearbeitet, wechselte dann zu Hansa Rostock und Hannover 96, wo er zunächst die U 17

betreute, später kurzzeitig das Nachwuchsleis-tungszentrum leitete. Von Hannover ging es zurück nach Frankfurt. Beim Zweitligisten FSV wurde Skeledzic Leiter des Leistungs-zentrums und U-19-Trainer. „Als das An-gebot aus Afghanistan kam, war ich sofort Feuer und Flamme“, erinnert er sich an den Tag vor wenigen Wochen. Das musste auch Uwe Stöver erkennen. Mit dem FSV-Manager hatte Skeledzic eine dreitätige Reise nach Ka-bul abgesprochen. „Ich habe ihm noch gesagt, er solle nur keinen Vertrag unterschreiben,

ohne seinen Kontrakt bei uns vorher zu lösen“, sagt Stöver. Über die Me-dien erfuhr der Verein, dass Skeledzic sich nicht daran hielt. Nach etwas Anwaltsgeplänkel wur-

de das Problem dann aber mit einer kleinen Ablösezahlung behoben.

„Es ist eine sehr spannende Geschichte, eine Nationalmannschaft zu trainieren, in ei-nem Land mit 30 Millionen frenetischen Fans“, sagt Skeledzic und lässt erkennen, warum er sich nicht an den Rat von Stöver hielt: „Ich war verdutzt, dass man auf mich kam. Ich brauche mich mit meinen Leistungen nicht zu verstecken, aber das Interesse hat mir auch geschmeichelt.“

Der afghanische Verband stattete ihn mit einem Vertrag

bis 2020 aus. Das ist eine lange Zeit und ein großer Vertrau-

ensbeweis für jemanden, der keine Station als Profi-Cheftrainer vorweisen kann. „Ich

habe in der Jugendarbeit auf höchstem Ni-veau gearbeitet“, betont Skeledzic. 69 Spieler, die heute im oberen Bereich im Einsatz sind, seien durch seine Hände gegangen, „43 spielen in der Bundesliga, 12 in der 2. Liga, 14 in der 3. Liga“. Darunter befinden sich Namen wie Sebastian Jung (VfL Wolfsburg) oder Marco Russ (Eintracht Frankfurt). Sie hatte Skeledzic in der Eintracht-Jugend unter seinen Fittichen. Wie auch Milad Salem (VfL Osnabrück), Za-mir Daudi und Abassin Alikhil (beide Viktoria Aschaffenburg). Es sind drei afghanische Nati-onalspieler. Ein weiteres Dutzend Deutsch-Af-ghanen spielt ebenfalls von der 3. Liga abwärts.

„Herr Skeledzic wurde von Nationalspielern, die in der Jugend von ihm trainiert wurden, ins Gespräch gebracht“, berichtet Ali Askar Lali. Der 57-Jährige lebt ebenfalls in Deutsch-land und wird der Assistent von Skeledzic. Der ehemalige Nationalspieler Afghanistans kam in den 1980er Jahren nach Deutschland. Lali spielte bei Schloß Neuhaus und dessen Nachfolger SC Paderborn. Er lebt heute noch

Bisher bildete SLAVEN SKELEDZIC (43) Bundesligaspieler aus. Am Dienstag erlebt er sein erstes Länderspiel als Nationaltrainer von Afghanistan. Der steile Aufstieg birgt jedoch viele Risiken.

„Es ist eine ganze andere Welt, aber auch eine besondere Erfahrung.“ M A N S UR FAQ IR YAR , Nationalkeeper

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vor Ort. „Der afghanische Verband begann nach den Tipps der Spieler zu recherchieren und Kontakt aufzunehmen. So sind wir zu-sammengekommen“, sagt Lali. Afghanistan ist die Nummer 137 der FIFA-Weltrangliste, die 209 Verbände umfasst. „Auch dank der Hilfen des DFB, DOSB und Auswärtigen Amts ist die Entwicklung des Fußballs in zehn Jahren sehr gut vorangeschritten“, sagt Lali. Der Gewinn der Südasienmeisterschaft 2013 ist der bisher größte Erfolg. Das fußballerische Niveau ver-gleicht Lali „mit der Regionalliga“.

Der Job als Nationaltrainer ist alles ande-re als alltäglich. Die Heimspiele werden auf FIFA-Geheiß im Nachbarland Tadschikistan ausgetragen. Die Trainingslager finden, wie in dieser Woche, in Dubai statt. „2013 gab es ein Länderspiel in Kabul, damals war die Sicherheitslage sehr gut“, sagt Lali und hofft auf ein Umdenken bei der FIFA. „In das Sta-dion passten 7000 Leute, angeblich waren

rund 10 000 drin. Weitere 10 000 standen vor den Toren“, erinnert sich Mansur Faqiryar (Foto, rechts unten), der Nationalkeeper, der für den VfB Oldenburg spielte. „Es ist eine ganz andere Welt, aber auch eine besondere Erfahrung.“ Zwei Tage vor der Partie sei das Stadion abgesperrt worden, Panzer aufgefah-ren, Soldaten patrouillierten. In Kabul selbst „kann man sich ganz normal bewegen. Unser Mannschaftsbus wird nicht eskortiert, aber wir gehen ja auch als Afghanen durch“, meint Faqi-ryar. Diesen Vorteil hat Skeledzic nicht. „Viel Zeit werde ich vor Ort ohnehin nicht haben, um in der Stadt zu bummeln“, tröstet er sich.

Afghanistans neuer Trainer wird weiterhin in Deutschland wohnen und fliegt ab und zu nach Kabul oder eben zu den Begegnungen ins Ausland. Das erste Länderspiel unter ihm steigt am Dienstag in Kirgisistan. Bei Reisen dorthin rät das Auswärtige Amt übrigens der-zeit nur „zur Vorsicht“. M I C H A E L E B E R T

Eine Herausforderung für das Trainer-Duo

Skeledzic (oben, rechts) und Lali, das mit krassen

Bedingungen kämpft: Zerstörte Bauten und Sicherheitsprobleme

erschweren die Trainingsarbeit und verhindern

die Austragung von Heimspielen.

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Seine Hände unterlegen seine Worte gesten-reich. Zur Betonung klopft er zuweilen mit den Fingern auf den Tisch im Besprechungs-

raum des FC Bayern. Jan-Christian Dreesen ist ein lebhafter Erzähler, gut gelaunt. Der Finanzex-perte im FCB-Vorstand hat sich gut eingearbeitet.

Herr Dreesen, was war Ihre größte Tat als aktiver Spieler?Ich habe einmal zwei Tore als Mittelstürmer geschossen, für die SpVgg Aurich in der Kreisliga.Wie wird ein Nordlicht so früh Bayern-Anhänger?Da war ich in der fünften Klasse. Die großen Ido-le Ende der 1970er Jahre haben mich fasziniert.Wer ist heute Ihr FCB-Lieblingsspieler?Ich finde eine ganze Reihe beeindruckend, menschlich wie sportlich. Aber es erstaunt mich wie alle im höchsten Maße, in welcher Form sich Arjen Robben bis zu seiner Verletzung befand, wie er es schafft, immer wieder mit dem gleichen Trick die gegnerische Abwehr aufzureißen. Es ist extrem schade, dass er jetzt ausfällt.Wie sind Sie als Zuschauer? Ruhig? Emotional?Ich schimpfe auch, aber da geht es nicht nur um die eigene Mannschaft. Karl-Heinz Rummenigge neben mir kommentiert sicher am intensivsten. Wie sieht Ihre Bilanz nach mehr als zwei Jahren aus?Rundherum positiv. Ich hatte das Glück, dass ich mitten in der Triple-Saison 2012/13 kam. Wir haben den Umsatz von 370 Millionen Euro auf fast 530 Millionen erhöht. Diese Steigerung ist unglaublich. Sportlich haben wir alle Titel geholt, hatten aber auch Tiefen, gerade 2013, als das Thema mit Uli Hoeneß aufkam.War der Schritt von der Bayern LB zum FCB der richtige?Die Intensität und Emotionalität, die ich heute durch den Sport habe, sind mit der Wirtschaft nicht zu vergleichen. Für mich kann es nichts Tolleres als diese Aufgabe hier geben. Man ist sie-ben Tage die Woche mit Fußball und dem Klub beschäftigt. Ich interessiere mich jetzt viel mehr für die englische und spanische Liga, um die Konkurrenz in der Champions League zu sehen.Welchen Gegner erwarten Sie im Finale?Es wäre schön, wenn wir dort hin kämen. Natür-lich ist das unser Ziel. Es wäre komisch, wenn wir diesen Anspruch nicht hätten.Wie bringen Sie, der Finanzmann, sich bei allen wichti-gen Entscheidungen und Transfers ein?Wir haben so viel sportliche Kompetenz, da wäre es lächerlich, wenn ich in diesem Punkt meinen Senf dazugeben würde. Es ist wichtig, viel zuzuhören, um in den richtigen Momen-ten seinen Beitrag zu leisten, wenn die wirt-schaftlichen Fragen besprochen werden.Was ist die bessere Strategie bei Verhandlungen mit Beratern: Sagen Sie gleich, was Bayern bereit ist zu zahlen? Oder soll die Gegenseite vorlegen?Da gibt es keine perfekte Strategie. Das ergibt sich oft aus der Situation, daneben hat man ein Gefühl durch gewisse Vor-gespräche entwickelt. 99 Prozent der Spieler wollen zu Bayern. Also können Sie die Gehälter bestimmen?Ich konnte das leider noch nicht fest-stellen.Sind Sie ein harter oder umgänglicher Verhandler?Das Geheimnis liegt darin, um-gänglich zu sein und trotzdem zu seinem Ziel zu gelangen.Wie sieht da Ihre Erfolgsquote aus?

Der Finanz-Vorstand des FC Bayern, JAN-CHRISTIAN DREESEN (47), spricht über Transfers, hohe Gehälter und neue Geldquellen.

76 -BUSINESS

„ Wir könnten

100 Millionen für einen Spieler zahlen“

Page 77: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

Nicht so schlecht. Die Summe der richtigen Ent-scheidungen ist eindeutig höher.Lassen Sie, den Ex-Banker, die Summen im Fußball kalt?Überhaupt nicht. Die absolute Höhe einer Zahl ist nicht entscheidend, sondern die Relation zum Unternehmen – und dann sind es gewaltige Sum-men für uns. Hier sind die Auswirkungen von Vertragsgesprächen viel unmittelbarer zu spü-ren, denn das Personal-budget ist mit Abstand der größte Posten im Jahresabschluss. Dem Trainer ist im Normalfall das Gehalt eines Spielers egal. Sie müssen darauf achten. Gibt es da Konflikte?Ich entscheide nicht allein. Karl-Heinz Rumme-nigge und ich führen ganz viele Gespräche, weil es wichtig ist, dass kein Transfer das Gleichge-wicht im Personalbudget durcheinanderbringt. Haben Sie schon einmal Nein gesagt?Bis jetzt haben wir jeden geholt, den wir wollten.Bayern wollte Marco Reus also letztlich nicht mehr?Dazu ist schon alles gesagt.Erfüllt der FC Bayern Pep Guardiola jeden Wunsch?Ich habe bisher keinen Wunsch gesehen, den wir nicht erfüllt hätten. Mein Eindruck ist, dass gerade der Input des Trainers, welche Spieler hierher passen, sehr wichtig ist.Guardiola schätzte Toni Kroos sehr. Warum haben Sie diesen Spieler nicht gehalten?Wir haben nicht über Peps Kopf hinweg entschie-den, er war eingebunden. Am Ende landeten zwei Züge in zwei verschiedenen Sackgassen. Der FC Bayern hätte das Geld für Kroos gehabt?Ich glaube schon, dass wir noch ein bisschen im Portemonnaie haben. Manchmal gilt es, sich Grenzen zu setzen. Tun Ihnen die hohen Honorare für Berater weh?Berater sind Teil des Fußballgeschäftes und wich-tig, damit eine gewisse Emotionalität vom Spieler ferngehalten wird. Ich bin kein Träumer, deswe-gen glaube ich nicht, dass das Berater-Honorar auf eine bestimmte Prozentzahl einzudämmen ist. Über eine Obergrenze kann man reden.Was bringen Quereinsteiger wie Sie dem Fußball?Sie bringen andere Aspekte ein. Außerdem hat der Fußball mit Wirtschaft zu tun. Wir haben viele Spezialisten im Klub, gerade im Bereich IT, Neue Medien und, und, und. Dazu braucht man Quereinsteiger-Kompetenz.Glauben Sie an Financial Fair Play?Ich glaube, dass es das System diszipliniert. Glauben Sie an die Umsetzung?Ja, sonst müssten wir uns intensivst einsetzen, dass es noch stringenter praktiziert wird. Wird international die Gehaltsspirale überdreht?Die Topspieler mit einem internationalen Markt sind deutlich teurer als früher. Wenn die Premier League bald über drei Milliarden Euro TV-Gelder pro Jahr zur Verfügung hat, werden die Gehälter nicht sinken. Wir als FC Bayern müssen uns des-halb noch intensiver um diese Spieler kümmern und werden womöglich einen nicht bekommen, der einzig sein Gehalt maximieren will.Sehen Sie Grenzen in der Entwicklung der Gehälter?Die zweistelligen Millionen-Gehälter bleiben die Ausnahme, auch wenn das Ende bei den Spit-zengehältern noch nicht erreicht ist. Ich glaube und hoffe aber, dass es sich etwas abflachen wird. Wird der FC Bayern irgendwann 100 Millionen Euro für einen Spieler zahlen?Es ist einfach, jetzt nie zu sagen. Das versuche

Carsten Schmidt Sky-VorstandsbossBrian Sullivan hört am 24. Juni als Vorsitzender des Vorstands der Sky Deutschland AG auf und kehrt in die USA zurück. Carsten Schmidt, derzeit im Vorstand für Sport, Werbezei-tenvermarktung und Internet verantwortlich, wird Nachfol-ger des US-Amerikaners, der 2010 zu Sky kam.

UEFA verlängert Vertrag mit TEAMDie UEFA hat den Vertrag mit TEAM bis zum Jahr 2021 nebst einer Optionsvereinbarung bis

zum Jahr 2024 verlängert. Die Schweizer Agentur vermarktet seit Jahren die europäischen Klubwettbewerbe.

Sky-Quoten: Bayern vor BVBDas Spitzenspiel Bayern Mün-chen – Borussia Mönchen-gladbach (0:2) verfolgten beim Bezahlsender Sky vor einer Wo-che 1,16 Millionen Zuschau-er; nur vier Spiele erfuhren in dieser Saison einen höheren Zuspruch. An der Spitze die Partie FC Bayern – Borussia Dortmund (2:1) am zehnten

Spieltag. Nach 26 Spieltagen sahen die Spiele mit Beteili-gung des FC Bayern im Schnitt 760 000 Fans bei Sky, dahinter folgen Dortmund (700 000), der FC Schalke 04 (570 000), Borussia Mönchengladbach (540 000), der Hamburger SV (440 000), Werder Bremen, Eintracht Frankfurt (je 430 000) und der VfB Stuttgart (410 000). Am Ende der Tabelle liegen der SC Freiburg (220 000), TSG Hoffenheim, FC Augsburg (je 250 000) und der SC Pader-born (270 000). R . F.

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ich bewusst zu vermeiden, weil ich mich ungern irgendwann korrigieren möchte. Aber Bayern könnte einen solchen Transfer stemmen?Ja. Wir könnten 100 Millionen Euro für einen Spieler zahlen.Welche neuen Geldquellen sehen Sie für den FC Bayern?Wir stehen auf vier Säulen: TV-Rechte, Ticketer-

löse, Merchandising, Sponsoring. Transfer-erlöse planen wir nie, wir sehen uns als Käu-ferverein.Wo in diesen vier Berei-

chen sind Steigerungen noch möglich?Man kann nur zwei beeinflussen, vielleicht drei. Die Tickets sparen wir bewusst aus, ich bin froh, dass es da in der Liga Einigkeit gibt. Der Stellen-wert der Liga beruht auch darauf, dass der Sta-dionbesuch für alle Schichten erschwinglich ist. Wir tun gut daran, nicht an der Preisschraube zu drehen. Die TV-Rechte vermarktet die DFL, hier sind wir Teil einer Solidargemeinschaft.Bleiben Auslandsvermarktung und Merchandising.Wenn bei unserem Spiel der Klub-WM 2013 gegen Guang-zhou über 100 Millionen Chi-nesen zugeschaut haben und davon ein Prozent eine Bayern-Kappe kauft, haben wir noch ein Wahnsinns-Potenzial und können uns so positionieren, dass wir wettbe-werbsfähig bleiben. Wir haben global einige 100 Millionen Follower. Warum sollten wir das nicht beim Merchandising merken? Das E-Commerce-Geschäft in China werden wir noch im ersten Halbjahr umsetzen. Wir haben eine unglaubliche Fanbasis in ganz Asien. Wenn wir das internatio-nale Geschäft vorantreiben, wird das eine der we-sentlichen Säulen unseres künftigen Wachstums.Welchen Betrag erwartet der FC Bayern vom TV?Es kann nicht sein, dass das Land des Weltmeis-ters mit einer hochattraktiven Liga den schlech-testen TV-Topf der führenden fünf Länder in Eu-ropa hat. So werden wir dauerhaft international nicht konkurrenzfähig sein.Gibt es Pläne, die noch möglichen fünf Prozent der An-teile – 30 wären möglich – an einen Investor abzugeben?Das ist kein Thema. Wir haben versprochen, dass wir nicht mehr als 30 Prozent abgeben. Dieses Versprechen werden wir nicht brechen. Es gäbe sicher Bewerber, aber die Frage stellt sich nicht.

Das zusätzliche Geld könnte der Klub zum Beispiel in weitere Topstars investieren.Intelligent investieren ist die Devise. Das heißt, nicht auf Teufel komm raus die teuersten Spieler zu holen. Die Spieler müssen passen.Wenn Sie intelligent, dazu emotional investieren dürften: Welchen Lieblingsspieler hätten Sie gerne?Mit einer Antwort treibe ich den Preis hoch. Machen Ihnen die hohen Prämien, die Sie zum Saison-ende zahlen müssen, Angst?Der Ausfluss hoher Prämien bedeutet Titel, also gebe ich dieses Geld gerne aus. Prämien gibt es nur für Titel, nicht für Punkte.Wie sieht Ihre Vision FC Bayern 2020 aus?Wir haben bis dahin ein Nachwuchsleistungszen-trum, um weitere Topspieler auszubilden. Sport-lich muss es unser Ziel sein, unter den Top drei in Europa zu sein und das eine oder andere Mal international ein dickes Ausrufezeichen zu set-zen. Wirtschaftlich steht an erster Stelle, dass wir selbst erwirtschaften, was wir ausgeben wollen. Wie sieht Uli Hoeneß’ Zukunft beim FC Bayern aus?Er ist intensiv mit dem Thema Jugendarbeit be-

schäftigt, das ist seine Aufgabe. Jede andere Spekulation käme verfrüht.Inwieweit befriedigt es Ihre Eitelkeit, wenn Sie jetzt weitaus mehr in der Öffentlichkeit stehen als früher?Ich empfand es anfangs als ko-

misch, wenn ich nach einem Autogramm gefragt wurde, weil es sich da um geliehene Popularität handelt, heißt: Meine einzige Leistung ist, dass ich jetzt beim FC Bayern in einer wichtigen Posi-tion bin. Ich musste mich erst daran gewöhnen.Macht es Sie stolz, beim vermutlich reichsten oder wirt-schaftlich stabilsten Verein der Welt Finanzchef zu sein?Es beruhigt, dass ich mir keine Sorgen um die Lizenzierung machen muss. Sorglos schreite ich aber nicht durchs Leben, weil die Herausforde-rung, weiter um Titel zu spielen, bleibt. Und die Finanzen nehmen nicht den größten Teil meiner Arbeit ein. Es geht zudem um die Organisati-on, Spielbetrieb, IT, Personal und vieles mehr. Das macht den Reiz aus. Zahlen allein wären langweilig. Ich will mich in die Entwicklung des FC Bayern einbringen, in strukturelle Prozesse.Sie gehen heute lieber ins Büro als früher?Ich gehe gerne ins Büro. Und noch lieber ins Stadion. I N T E R VI E W : F R A N K L I N K E S C H , K A R L H E I N Z W I L D, M O U N I R Z I T O U N I

kicker, 30. März 2015 77

„Unser sportliches Ziel ist, unter Europas Top 3 zu sein.“

Page 78: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

Die Eis-Arena von Wolfs-burg liegt ein wenig versteckt – hinter dem

Fußballstadion der VfL-Fußballer. Der Fußweg von der Heimat des nicht erst in dieser Saison so erfolgreichen Bundes-ligisten ist nicht weit zu der klei-nen, aber feinen Eishockeyhalle, die nach ihrem Umbau vor eini-gen Jahren vielleicht die schönste unter den kleineren Arenen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist. Und in ihr wird seit Jahren auch das erfolgreichste Eishockey ge-spielt – wenn man Konstanz zum Maßstab nimmt.

Dieser Tage stehen die unter EHC Grizzly Adams firmierenden Wolfsburger bereits zum dritten Mal in Folge im Halbfinale der DEL. Seit Freitag kämpfen sie in der nach dem Modus „Best of seven“ aus-

gespielten Serie gegen die Adler Mannheim um den Einzug in die Finalserie.

Dass die Wolfsbur-ger auch diesmal wieder

so weit kommen würden, damit war nach einer durchwachsenen Hauptrunde nicht unbedingt zu rechnen. Als Siebter hat die Mannschaft von Trainer Pa-vel Gross erst über den Um-weg der Pre-Play-offs (nach 2:1 Siegen gegen die Krefeld Pinguine) die Play-offs er-reicht, da allerdings souverän den selbst ernannten Titelfavo- riten RB München mit 4:0 Sie-gen aus dem Wettbewerb ge-kegelt. Ein Erfolg, der in seiner Deutlichkeit auch den Wolfs-burger Trainer überraschte. „Wir haben jetzt erst mal kei-nen Plan, wie es weitergeht“,

sagte er nach dem Durchmarsch gegen München, „wir lassen das auf uns zukommen.“

Wer Gross allerdings etwas bes-ser kennt, kann sich durchaus vor-stellen, dass der akribische Arbeiter sehr wohl schon vor den Play-offs einen genauen Plan hatte. 2008 kam

er nach Wolfsburg, zunächst als Co-Trainer, seit 2010 ist der gebür-tige Tscheche Cheftrainer bei den Niedersachsen. Seitdem standen sie viermal im Halbfinale, einmal sogar (2011) im Finale, das sie dann aller-dings in drei Spielen glatt gegen die Eisbären Berlin verloren. Doch spä-

testens seit diesem Zeitpunkt ist Wolfsburg eine Marke in der Liga, die Mannschaft spielt un-ter Gross technisch gutes und vor allem schnelles Eishockey. Und sie ist da stark, wo sich im Training gut dran feilen lässt – bei den Standardsituationen, wie es in der Fußballsprache heißt. Die Wolfsburger stellen das beste Überzahlspiel der ge-samten Liga – treffen jedoch im Halbfinale mit Mannheim auf den Gegner mit dem besten Unterzahlspiel.

Die Grizzlys in den letzten 10 Jahren

Saison Vorrunde Play-offs2013/14 6. Platz Play-off-Halbfinale2012/13 10. Platz Play-off-Halbfinale2011/12 3. Platz Play-off-Viertelfinale2010/11 1. Platz Deutscher Vizemeister2009/10 3. Platz Play-off-Halbfinale2008/09 7. Platz Play-off-Viertelfinale2007/08 13. Platz 2006/07 Meister 2. Liga2005/06 2. Liga (Viertelfinale)2004/05 DEL-Lizenzentzug

Chronisch unterschätztSein Team ist günstig, die Halle oft halbleer – trotzdem greifen die Wolfsburger Grizzly Adams unter Coach PAVEL GROSS (46) nach dem Ticket für die Finalserie um den deutschen Titel.

78 EISHOCKEY

Page 79: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

Inzwischen ist Gross nach dem Krefelder Rick Adduono dienst-ältester Cheftrainer der DEL. Er hat mit seinem Co-Trainer Mike Pellegrims, mit dem er einst als Profi in Mannheim und bei den Berlin Capitals zusammenspiel-te, die Mannschaft in seiner Zeit weiterentwickelt. Mit Felix Brück-mann und Sebastian Vogl setzen die Niedersachsen inzwischen auf ein deutsches Torhüter-Duo, in der DEL durchaus keine Selbstver-ständlichkeit. Freilich kommen die deutschen Wolfsburger Spieler im Regelfall nicht aus Wolfsburg, wo die Sportart Eishockey auf hohem Niveau „immer noch sehr jung ist“, wie Gross vor einiger Zeit sagte.

„Bislang ist es so, dass im deutschen Eishockey vor allem in Mannheim, Berlin und in Bayern gefördert wird. Das ist natürlich nicht genug.“ Ein generelles Problem sei es, findet Gross, der als Enkel eines deut-schen Großvaters die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, dass es kaum deutsche Torjäger gebe.

So finden sich als Leistungsträ-ger auch unter den Wolfsburger Feldspielern im Wesentlichen aus-ländische Profis; allein der gebür-tige Allgäuer Sebastian Furchner zählte in der Hauptrunde und in den ersten sieben Play-off-Spielen als Deutscher zu den Topscorern. Allerdings haben die Wolfsburger mit Armin Wurm und dem während der Saison aus Köln gekommenen Björn Krupp inzwischen auch soli-de deutsche Verteidiger.

Taktik und Geschick bei der Zu-sammenstellung der Mannschaft allein hat die Wolfsburger in der Ära Gross natürlich nicht nur dahin gebracht, wo sie auch in dieser Sai-son wieder sind. Sicher spielt auch mit hinein, dass die Konkurrenz die Mannschaft chronisch unter-schätzt. Die Rahmenbedingungen in Wolfsburg sind eben andere als an anderen DEL-Standorten. Der Zuschauerzuspruch ist mäßig – ein Schicksal, das die Eishockeypro-fis mit den VfL-Fußballern teilen. In der Hauptrunde kamen durch-schnittlich nur 2421 Besucher zu den 26 Heimspielen, der Ligaschnitt der DEL liegt bei fast 6500.

Auch in den diesjährigen Play-offs war die Halle vor dem Halbfina-le fast halbleer, erst in den Spielen gegen Mannheim wurden nun auch in Wolfsburg volle Häuser erwar-tet. Nicht selten kommt es sogar

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vor, dass die Gästefans akustisches Übergewicht haben – bei Gastspie-len der Eisbären etwa ist das regel-mäßig der Fall in Wolfsburg. Die halbleere Halle ist allerdings kaum die Schuld des Klubs. Der Stadt, in der der Automobilkonzern VW alles dominiert, fehlt das Umland, was Fans betrifft. Dorthin verirrt sich so leicht kein Fan aus Braunschweig oder Salzgitter, aus Hannover erst recht nicht.

Dabei würde sich das lohnen, denn das beste Eishockey gibt es –

zumindest in Niedersachsen – in Wolfsburg zu sehen. Ganz egal, was nun gegen Mannheim passiert. Der Außenseiter aus Wolfsburg hat schon wieder eine erfolgreiche Sai-son hinter sich. Und Außenseiter sind sie auch gegen die – finan-ziell gesehen – weit überlegenen Mannheimer. Wolfsburgs Manager Karl-Heinz Fliegauf wies schon mal darauf hin, dass die vierte Mannhei-mer Sturmreihe „zehnmal so teu-er“ ist wie die vierte Wolfsburger Reihe. M A R T I N D E T E R S

„Gefördert wird vor allem in Mannheim und Berlin.“ PAV EL G R O S S , Erfolgscoach

Höhepunkt: 2011 werden dieGrizzly Adams DEL-Zweiter.

kicker, 30. März 2015 79

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Klose hebt sich durch seine bescheidene Art deutlich abBetr.: „Der Trainer Klose wird wie der Spieler Klose sein“ – Interview

% Nr. 26

Das Interview mit Miroslav Klo-se hat mich in meiner Meinung bestärkt, dass Klose eine Persön-lichkeit ist. Ich hoffe, dass ich ihn nächstes Jahr in der Champions League sehen werde. Cayan Tüzin, Göttingen

Dass Miroslav Klose frei von Skan-dalen blieb, ist so nicht richtig. 2007 führte er Werder Bremen an der Nase herum, als drei Tage vor dem bis dato wichtigsten Spiel der jün-geren Vereinsgeschichte im UEFA-Cup-Halbfinale gegen Espanyol ein Geheimtreffen mit den Bayern stattfand. Letztlich ist auch er nur eine Marionette des „modernen Fußballs“. Nicht weniger. Aber auch nicht mehr. Vor seinem sportlichen Tun muss man hingegen den al-lerhöchsten Respekt haben. Ein Selfmade-Kicker, der immer am Maximum des Machbaren kratzte und viele Experten eines Besseren belehrte. David Leiter, Remagen

Miro Klose hebt sich durch seine bescheidene Art und sein tadello-ses Auftreten deutlich ab von der großen Masse der selbstgefälligen Spieler unserer Tage. Entsprechend seiner eigenen Wahrnehmung wur-de er auch von der Öffentlichkeit nicht als Weltstar angesehen. Trotz seiner Meriten scheint Klose klug genug zu sein um zu wissen, dass sein Name im historischen Rück-blick betrachtet nicht die Strahlkraft berühmter WM-Torjäger wie zum Beispiel Eusebio, Johan Cruyff, Pelé,

Gerd Müller, Just Fontaine, Diego Maradona erreichen wird.Helmut Schröder, Mülheim a. d. R.

Schalkes Kader erweist sich dauerhaft als ungeeignetBetr.: „Aus und vorbei?“ Schalke braucht Pläne für Saison ohne Champions League

% Nr. 26

Zu Recht wird auf die fehlende Qua-lität des Schalker Kaders hingewie-sen. Für dessen Zusammensetzung ist, was häufig vergessen wird, der sportliche Vorstand Horst Heldt maßgeblich verantwortlich. Auch nach häufigen Trainerwechseln erweist sich der Kader als sport-

lich und charakterlich ungeeignet, dauerhaft Leistungen zu erbringen, die den hohen Ansprüchen genü-gen und auch nur annähernd ei-nen angemessenen Gegenwert für die hohen wirtschaftlichen Kosten darstellen. Frank Linzenich, Düsseldorf

Steht Knäbel dann am Ende eine doppelte Abfindung zu?Betr.: „Der Notfallplan“ – Trainerwechsel beim Hamburger SV

% Nr. 26

Wieder einmal muss beim HSV ein Trainer für die verfehlte Perso-nalpolitik des Vereins seinen Kopf

hinhalten … diesmal traf es eben den glücklosen Joe Zinnbauer. Sai-son für Saison wird in Hamburg viel Geld (was man eigentlich gar nicht hat) für neue Spieler ausgege-ben, aber Saison für Saison hat der HSV keine konkurrenzfähige Mann-schaft und taumelt so peu à peu dem Abstieg aus der Bundesliga entgegen. Auf dem Trainerstuhl wird derweil weiter experimentiert: Nun darf sich also Sportdirektor Knäbel an der Mannschaft des HSV versuchen … dessen Trainererfah-rungen liegen ja nur 15 Jahre zu-rück, wenn das für die letzten acht Spiele keinen Mut macht! Steffen Labrenz, Steinheim

Wenn der HSV in Sachen Spielweise und Torgefahr genauso kreativ wäre wie in der Trainersuche, hätten die mit dem Abstieg nichts zu tun. Auf die Idee, Knäbel als Trainer zu in-stallieren, wäre wohl wirklich nie ein Außenstehender gekommen. Steht ihm denn bei seiner Entlas-sung eine doppelte Abfindung zu? Stefan Enders, Husum

Dortmund sollte diese Saison als Betriebsunfall abhakenBetr.: „Echte Heimat“ – Dortmund nimmt wieder Kurs auf europäische Wettbewerbe

% Nr. 26

Oliver Bitter wirft die Frage auf, ob der BVB zu Europa gehört. Ich mei-ne: eindeutig ja! Diese Saison, in der es einen unerklärlichen Leis-tungsabfall gab, sollte man schnell als Betriebsunfall abhaken. In der neuen Spielzeit dürfte der Fokus der Dortmunder wieder auf dem Erreichen der Champions League liegen. Das Potenzial dafür haben sie allemal. Und vielleicht nimmt der Klub auch wieder Geld in die Hand und verpflichtet den einen oder anderen Hochkaräter. Oliver Kriebel, Berlin

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Die Leser haben Hochachtung vor seiner Leistung: Miroslav Klose

IHRE MEINUNG [email protected]

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Der „Fußball-Professor“ wird am Samstag 90 Jahre: Dettmar Cramer

MONTAG, 30. MÄRZUdo Horsmann (242 BL FC Bayern) wird 63 Jahre, Karel Poborsky (118 A Tschechien) 43, Jan Koller (91 A Tschechien) 42.DIENSTAG, 31. MÄRZKarl-Heinz Schnellinger (47 A) 76.MITTWOCH, 1. APRILTrainer Arrigo Sacchi (Italien, Nationaltrainer 1991–96) 69, Giancarlo Antognoni (73 A, WM 1982) 61, Dieter Müller (12 A) 61, Christian Schulz (4 A) 32, Fatmire Alushi-Bajramaj (79 A, WM 2007, EM 2009, 2013) 27.DONNERSTAG, 2. APRILKarl-Heinz Thielen (2 A) 75, Hendrik Herzog (7 A DDR) 46, Trainer Tayfun Korkut 41.

FREITAG, 3. APRILGeorg Schwarzenbeck (44 A, WM 1974, EM ’72) 67.SAMSTAG, 4. APRILTrainer Dettmar Cramer 90, Sami Khedira (54 A, WM 2014) 28, Nadine Keßler (29 A, EM 2013) 27.SONNTAG, 5. APRILMarkus Wuckel (4 A DDR) 48, Mark Kirchner (Biathlon, 3 x OS 1992–94, 7 x WM) 45, Franziska van Almsick (Schwimmen, WM 1994 200 m Freistil, 1998 4 x 200 m Freistil) 37, Timo Hildebrand (7 A) 36, Thomas Hitzlsperger (52 A) 33.MONTAG, 6. APRILTrainer Karsten Heine 60, Robert Kovac (84 A Kro-atien) 41, Alexandra Popp (52 A) 24. Stand: 28. 3. 2015

Bitte schreiben Sie an:Redaktion kicker-sportmagazin – Leserforum – Badstraße 4 – 6, 90402 Nürnberg, Fax: 0911 / 2 16 - 22 52 E-Mail: [email protected]

Erforderliche Angaben: Jeweils voller Vor- und Nachname sowie Anschrift des Verfassers plus kicker-Ausgabe und -Artikel, auf die sich der Leserbrief bezieht (gilt auch für E-Mails).

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Kürzere Stellungnahmen haben größere Chancen auf Veröffentlichung. Meinungen der Leser entsprechen nicht unbedingt kicker-Meinungen.

80 kicker, 30. März 2015

Page 81: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)
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82 MIXED ZONE

NACHSPIELZEITOlympia-Verlag GmbH Badstraße 4–6, 90402 Nürnberg [email protected]

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Hans Meyer lässt nichts unver-sucht. Der Trainer des Chem-nitzer  FC gräbt vorm Anpfiff

einen Glückspfennig in den Ra-sen des Berliner Olympiastadions. „Mehr“, sagt Meyer verschmitzt, „können wir uns nicht leisten. So viel Geld haben wir im Osten nicht.“

Der Zweitliga-Neunte geht als Favorit in dieses zweite Pokalhalbfi-nale am letzten März-Tag des Jahres 1993. Er hat mit Steffen Heidrich, Sixten Veit oder Heiko Gerber Profis dabei, die später Bundesliga spielen werden. An diesem Abend haben sie es mit Herthas Amateuren zu tun – einem Gegner, der seine Rolle als Underdog nicht nur annimmt, sondern darin aufgeht, von Runde zu Runde mehr. Die Berliner „Bu-bis“ haben nach der unterklassigen SG Heidelberg-Kirchheim (3:0) den Zweitliga-Spitzenklub VfB Leipzig (4:2), Pokal-Verteidiger Hanno- ver 96 (4:3) und Bundesligist Nürn-berg (2:1) aus dem Wettbewerb ge-kegelt. Gegen Chemnitz darf das Nachwuchsteam, das sonst in der drittklassigen Amateur-Oberliga vor wenigen Zuschauern an der Osloer Straße in Wedding spielt, ins große Olympiastadion umziehen.

Vorm Anpfiff läuft in der Her-tha-Kabine „Eye of the Tiger“, der Song aus den Rocky-Filmen. Her-tha spielt vor 56 540 Zuschauern

so, wie es Torwart Christian Fiedler beschreibt: „Wir rennen und ackern und spielen ein bisschen Haraki-ri.“ 2:0 steht’s nach 22 Minuten, ein Schuss von Carsten Ramelow, ein Kopfball von Sven Meyer. Ramelow wird später die größte Karriere der Bubis hinlegen, bei Bayer Leverku-sen und in der Nationalmannschaft.

Chemnitz schafft nach 36  Mi-nuten durch einen Foulelfmeter Heidrichs den Anschluss, mehr nicht. Im Duell Meyer gegen Mey-er schlägt Sven Hans. Die Nobodys

geben ihrer Stadt, die nach großem Fußball lechzt und ihn so selten bekommt, die ihre Toptalente Litt-barski, Häßler, Ziege, Vollborn all die Jahre früh verloren hat, eine Elf nach ihrem Geschmack: jung, un-schuldig und ein wenig anarchisch. Neben Ramelow, der als Einziger schon Profi ist, tummeln sich der Finanzbeamte Karsten Nied, der Elektroniker Oliver Holzbecher, der KfZ-Mechaniker Sven Kaiser oder der Gas-Wasser-Installateur Wolf-gang Kolczyk. Die Schmidt-Zwil-

„Wir rennen und ackern und spielen Harakiri“Jung, mutig, keck: Am 31. März 1993 erreichen die Amateure von HERTHA BSC das Pokalfinale – eine der größten Sensationen der Historie.

Victory: Trainer Jochem Ziegert mit Carsten Ramelow (links) und Sven Meyer

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abpfiff.Fußball verändert sich. Einer

der Vorreiter dieser modernen Entwicklungen ist der Ham-

burger SV. Ein Klub, der höher-tourig läuft als die meisten Kon-kurrenten. Und der Tradition und Moderne auf einzigartige Weise verbindet. Der HSV hat beispiels-weise einen hohen Verbrauch an Übungsleitern. Diese Saison be-nötigte er (bislang) drei, vergan-gene Saison gar vier. In der Trai-ner-Verbrauchsstatistik liegen die Hanseaten europaweit klar vorne.

Da können allenfalls zwei, drei türkische Vereine mithalten. Leider hat es sich punkteöko-nomisch noch nicht gerechnet. Schade. Aber festzuhalten bleibt: Dieses starre System mit festange-stellten Trainern ist für die Ham-burger nicht zeitgemäß. Vielleicht sollte man es da mal mit ganz neuen Ansätzen versuchen. Einem Leih-trainer zum Beispiel, auf Stundenbasis. Für, sagen wir, drei Spieltage oder so. Das hätte ver-schiedene Vorteile. Ein Leihtrainer wäre kos-tengünstiger. Da gibt es keine Diskussionen um Abfindungen und dergleichen. Und die Presse zickt auch nicht. Weil klar ist: hopp oder top, oder wie das heißt. Wenn es nicht funktioniert, holt man halt den nächsten. Ich könnte mir vorstel-len, dass man so die gewohnten Abläufe beim HSV viel effizienter gestalten könnte. Denkbar wäre auch eine Trainer-Tausch-Börse. Motto: Okay, wir versuchen’s mal zwei Spiele mit dem Breitenreiter aus Paderborn. Wollt ihr solange den Knäbel haben? Solch schlan-ke Entscheidungsstrukturen wür-den dem System des modernen Fußballs viel eher entsprechen.

Vor allem dem beim Hambur-ger SV. Es muss nicht unbedingt ein Trainer sein. Knäbel ist ja auch schon so eine Art Übergang vom Funktionär zum Trainer. Vielleicht wäre auch mal jemand von außerhalb denkbar. Begabte Quereinsteiger, die schon immer mal was mit Sport machen woll-

ten. Praktisch veranlagte Journa-listen zum Beispiel. Natürlich. Wa-rum sollte denn nicht Ende April Fritz von Thurn und Taxis auf der HSV-Bank sitzen? Man sieht ja bei diesen Casting-Shows, welch tolle Talente mitunter in unbekannten Physiotherapeutinnen oder Bäcker-lehrlingen schlummern. Die erste Anlaufstelle könnte bald schon sein: [email protected].

Wo wir schon dabei sind: Ich glaube, das ganze System muss hin-terfragt werden. Was sollen etwa diese bekloppten Transferfenster? Wieso kann ein Trainer jederzeit ausgetauscht werden, aber einen Stürmer, der keine Tore schießt, muss man durchschleppen? Da stimmen die Verhältnisse gar nicht. Hier könnten tolle Win-win-Situa-tionen entstehen: Kompensations-geschäfte, hochinteressant gerade für unterklassige Klubs. So könnte die SpVgg Erkenschwick dem HSV sagen: Okay, wir nehmen euch den Lasogga für fünf Spiele ab, aber dafür müsst ihr unsere maroden Tribünen sanieren. Ich kenne jetzt den Zustand der Tribünen von Er-kenschwick nicht. War nur so ein Beispiel. Aber so könnte es gehen.

Der HSV jedenfalls weist uns heute schon den Weg in eine neue Zeit. Und ich bin mir sicher: Dieser Klub wird immer innovativ blei-ben – auch als Zweitligist.

Bewerbungen an HSV-Didi

Trainer auf Stundenbasis

FRANK LÜDECKE (54) ist Träger des Deutschen Kleinkunstpreises 2011 und tritt in den Berliner Kabarett-Theatern„Distel“ und „Wühlmäuse“ auf.www.frank-luedecke.de

Vor 22 Jahren

Seit 1985 wird das DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion ausgetragen. Seitdem schaffte neben den Hertha-Bubis (übrigens nur noch ein Mal im Haupt-feld mit Endstation 1. Runde, 2004/05) lediglich ein Verein aus der Hauptstadt den Einzug ins Endspiel, blieb aber auch nur zweiter Sieger: Union Berlin unterlag 2001 Schalke 04 mit 0:2. Verflixtes Olym-piastadion. Denn Herthas Profis gelang-

ten bei 30 Anläufen lediglich dreimal ins Viertelfinale, schnupperten nicht mal am Heimvorteil. Union, ab 1991/92 spielbe-rechtigt im DFB-Pokal, kommt auf 13 Teil-nahmen (Finale, zweimal Achtelfinale, dreimal 2. Runde, siebenmal 1. Runde). Pokalsieger aus Berlin? Fehlanzeige. Her-tha verlor 1977 im Wiederholungsspiel 0:1 gegen den 1. FC Köln, 1979 gegen Fortuna Düsseldorf (0:1 n. V.). Ma C

HINTERGRUND Verflixtes Olympiastadion

Das Pokal-Trauma der Berliner

linge Andreas und Oliver stehen vorm Abitur. Ihr Trainer Jochem Ziegert ist Beamter in der Ober-finanzdirektion. Seinen Jungs, die den hauseigenen Zweitliga-Profis in jener Zeit in der Öffentlichkeit den Rang ablaufen, trichtert er das Gegenteil von Beamtenfußball ein. Nach dem Triumph gegen Chem-nitz sitzt Ziegert mit Jörg Thomas, damals Chef von Herthas Amateur-abteilung und später lange Vize-präsident, beim Stamm-Italiener „Camillo“ in Wedding zusammen. Ein Transporter fährt vor und lädt einen TR 6 ab – einen Roadster des britischen Autoherstellers Triumph, von dem in Deutschland nur noch wenige Fabrikate existieren. Ziegert

schaut ungläubig. Tankstellen-Be-treiber Thomas hat dem Auto-Fan Ziegert einen TR 6 versprochen, falls das Halbfinale gewonnen wird.

Dem Märchen fehlt zwar nach dem verlorenen Finale gegen Le-verkusen am 12. Juni 1993 durch ein Tor von Ulf Kirsten die Schlusspoin-te – doch der Zauber bleibt. In jenen Monaten, die wie ein Rausch sind, fallen schöne Tore und schöne Sät-ze. „Wir haben Wunder geschafft, so etwas kommt an“, sagt Stürmer Ayhan Gezen. Und Torwart Chris-tian Fiedler, mit 18 der jüngste der Bubis, verkündet ernst: „Man muss so schnell so viel Geld verdienen wie möglich, man will ja mal heira-ten.“ S T E F F E N R O H R

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Das 2:0 gegen Chemnitz: Sven Meyer macht den Finaltraum wahr.

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Beim 14:1 im Test beim Lan-desligisten FV Erkner trug Christian Stuff jüngst wieder

das Trikot der Profis von Union. Das soll eine Ausnahme bleiben.

Herr Stuff, wie ist es, wieder zu Hause zu sein?Definitiv ein schönes Gefühl. Berlin ist meine Heimat, hier bin ich geboren, und meine Familie und meine Freunde leben hier. Deswegen war abzusehen, dass mein Engagement bei Hansa Rostock auf Zeit ist. Dass ich aber nach so kurzer Zeit wieder in Ber-lin bin, hatte ich nicht gedachtMüssen Sie sich daran gewöhnen, nur noch in der 4. Liga zu spielen?Ich wollte Fußball spielen, und ich wollte in der Nähe von Berlin bleiben. In Rostock lief es leider nicht so, wie ich mir das vorge-stellt hatte. Und so viele Mög-lichkeiten, in oder um Berlin hochklassig Fußball zu spielen, gibt es ja nicht. Privat habe ich einen Zugewinn erhalten. Mir geht’s gut.

Fehlt Ihnen der Profifußball?Mir fehlt der sportliche Erfolg. Die Regionalliga ist ja gewisser-maßen auch Profifußball. Aber es macht nur richtig Spaß, wenn man Siege einfährt. Die haben mir zuletzt in Rostock gefehlt und fehlen mir bei der U 23 von Uni-on zurzeit auch. Das nervt mich.Sie sind mit 32 noch im guten Fußball-alter und gestandener Zweitligaspieler. Gab es keine Anfragen aus der 3. Liga?Ich habe meinen Berater gar nicht erst in die Spur geschickt. Ich habe ein paar Sachen persön-lich abgeklopft. Ich wollte in der Nähe von Berlin bleiben, und die Transferzeit war ja auch schon fast vorbei, als Hansa und ich uns getrennt haben. Ich wusste, es geht ohnehin nicht mehr so viel. Und ich wollte mich auch nicht bei 15 Vereinen anbieten.Was ist bei Hansa schiefgelaufen?Wenn sich das so leicht sagen ließe, hätte man es abstellen können. Wir standen ständig auf

„ Mir fehlt der sportliche Erfolg“

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: M. K

och

einem Abstiegsplatz. Ich bin von etwas anderem ausgegangen, als ich nach Rostock gewechselt bin. Und der Verein auch. Bei Hansa gibt es gute Einzelspieler, aber in der Hinrunde hat das Kollektiv nicht so gut zusammengepasst.

Was sagen Sie zu Hansas Aufschwung?Ich freue mich sehr, dass es gut läuft. Es gibt jetzt eine klare Spiel-philosophie, die auch umgesetzt wird. Das könnte das Erfolgsre-zept sein.Haben Sie Rostock zu früh verlassen?

Nein. Es hätte ja auch genauso weitergehen können wie in der Hinrunde.Haben Sie bei Ihrer Rückkehr zu Union auch darauf spekuliert, dass Profi-Trainer Norbert Düwel noch mal Ver-wendung für Sie haben könnte?Nein. Und ich spekuliere auch jetzt nicht darauf. Wenn bei den Profis fünf Innenverteidiger ver-letzt und drei gesperrt sind, dann greift man vielleicht noch mal auf mich zurück. Aber damit be-schäftige ich mich nicht. Meine Aufgabe ist es, in der U 23 Leis-tung zu bringen.Wie beurteilen Sie den Saisonverlauf von Union in der 2. Liga?

Der Start war holprig, mittler-weile macht die Mannschaft aber einen guten und gefestigten Ein-druck. Wenn man bedenkt, wie viele Neuerungen es gab, steht Union auf einem guten Tabellen-platz. Ich schaue jedenfalls mit Spannung auf die Entwicklung.Befassen Sie sich schon mit der Zeit nach der Karriere?Natürlich. Ich habe ein Alter erreicht, in dem man sich über Alternativen Gedanken macht. Ich hatte bereits Gespräche mit Union. Das Denkmodell ist, mich im Klub einzubinden, wie, ist noch offen. Fakt ist jedoch: Mein Vertrag als Spieler läuft noch bis zum Saisonende. Mit 32 spielen viele Berufskollegen noch höher als Sie. Sind Sie mit Ihrer Karriere zufrieden?Ja. Es gab in meiner Karriere ein paar Gabelungen, an denen ich eine Entscheidung treffen muss-te. Und ob die jeweils andere Ent-scheidung besser gewesen wäre, ist fraglich. Ich konnte meinen Beruf über viele Jahre in meiner Heimatstadt ausüben, das ist sehr schön. Vielleicht wäre meine Laufbahn woanders noch erfolg-reicher geworden, aber vielleicht wäre ich auch schon längst im Amateurfußball. Ich hatte viele schöne Momente, ich bin zufrie-den. I N T E R VI E W :

A N D R E A S H U N Z I N G E R

Wieder für Union am Ball: Christian Stuff

Christian Stuff

Nach dem Fehlgriff Hansa Rostock lässt CHRISTIAN STUFF (32) beim 1. FC Union in der U 23 seine Karriere ausklingen.

Geboren am 11. 8. 1982 in Berlin, Größe 1,99 m, Gewicht 93 kg

Seine Vereine07/88 – 06/98 Bor. Friedrichsfelde07/98 – 06/00 SV Empor Berlin07/00 – 06/02 Bor. Friedrichsfelde07/02 – 06/03 SV Lichtenberg 4707/03 – 12/05 1. FC Saarbrücken01/06 – 06/06 Eintracht Trier

07/06 – 06/14 1. FC Union Berlin07/14 – 12/14 Hansa Rostockseit 31. 1. 2015 1. FC Union Berlin

Seine Einsätze/seine Tore143 Zweitligaspiele 7 50 Drittligaspiele 3117 Regionalligaspiele 7 56 Oberligaspiele 13 30 Landesligaspiele 16

„Ich wollte mich auch nicht bei 15 Vereinen anbieten.“

„Das Denkmodell ist, mich im Klub einzubinden.“

kicker, 30. März 2015 REGIONALLIGA 63

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64 REGIONALLIGA

FSV Zwickau – TSG Neustrelitz 1:0 (0:0)Germ. Halberstadt – Hertha BSC II 1:1 (0:0)SV Babelsberg 03 – BFC Dynamo 0:0Wack. Nordhausen – Magdeburg 0:5 (0:3)Berliner AK 07 – VfB Auerbach 3:1 (2:0)1. FC Union II – Viktoria 89 Berlin 2:3 (1:2)Montag, 6. April (13.30 Uhr):ZFC Meuselwitz – Budissa Bautzen (1:2)Mittwoch, 29. April (18.30 Uhr):VFC Plauen – Carl Zeiss Jena (0:5)

23. SPIELTAGDonnerstag, 2. April (17 Uhr)Carl Zeiss Jena – ZFC Meuselwitz (3:2)Bud. Bautzen – FSV Zwickau (19.00) (0:0)Samstag, 4. April (13.30 Uhr)BFC Dynamo – VFC Plauen (2:1)Viktoria 89 Berlin – Germ. Halberstadt (0:2)VfB Auerbach – 1. FC Union II (0:4)1. FC Magdeburg – Berliner AK 07 (1:2)TSG Neustrelitz – Wack. Nordhausen (1:2)Montag, 6. April (14 Uhr)Hertha BSC II – SV Babelsberg 03 (0:3)

TORJÄGER 16 (1) Beck (1. FC Magdeburg) 14 (–) Jovanovic (Carl Zeiss Jena) 11 (2) Benyamina (Berliner AK 07) 9 (–) Uzan (1. FC Union II) 9 (–) Farrona Pulido (Wack. Nordhausen) 8 (–) Andrich (Hertha BSC II) 8 (1) Teixeira Rebelo (Germ. Halberstadt) 8 (1) L. Fuchs (1. FC Magdeburg) 7 (–) Rockenbach da Silva (Hertha II) 7 (1) Hammann (1. FC Magdeburg) 7 (1) Genausch (FSV Zwickau) 6 (–) Zimmer (SV Babelsberg 03) 6 (–) Hettich (Carl Zeiss Jena) 6 (–) Wiezik (Carl Zeiss Jena) 6 (1) Hebisch (1. FC Magdeburg) 6 (–) Pütt (TSG Neustrelitz) 6 (–) Weidlich (TSG Neustrelitz) 6 (–) Semmer (Wacker Nordhausen) 5 (–) Preiß (BFC Dynamo) 5 (–) Grischok (Berliner AK 07) 5 (–) Hauswald (Wacker Nordhausen)

NACHHOLSPIEL vom 22. SpieltagMontag, 6. April (13.30 Uhr):ZFC Meuselwitz – Budissa Bautzen (1:2)

22. SPIELTAG

Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt.

1. (1) FSV Zwickau 22 13 8 1 37:9 + 28 472. (2) 1. FC Magdeburg 22 14 3 5 51:20 + 31 453. (3) Wacker Nordhausen 22 12 4 6 39:28 + 11 404. (4) Berliner AK 07 22 12 3 7 34:26 + 8 395. (5) Carl Zeiss Jena 21 9 7 5 37:26 + 11 346. (6) Hertha BSC II 22 9 5 8 39:30 + 9 327. (7) BFC Dynamo (N) 21 8 8 5 25:23 + 2 328. (8) TSG Neustrelitz (M) 22 8 5 9 28:26 + 2 299. (9) SV Babelsberg 03 22 6 8 8 24:22 + 2 26

10. (10) Germania Halberstadt 22 7 5 10 27:35 - 8 2611. (11) 1. FC Union II 22 7 3 12 36:43 - 7 2412. (12) Budissa Bautzen (N) 21 5 9 7 18:26 - 8 2413. (13) VfB Auerbach 21 6 4 11 19:44 - 25 2214. (14) VFC Plauen 21 4 7 10 11:34 - 23 1915. (16) Viktoria 89 Berlin 22 4 6 12 20:38 - 18 1816. (15) ZFC Meuselwitz 21 4 5 12 22:37 - 15 17

RL NORDOST

FSV Zwickau – TSG Neustrelitz 1:0 (0:0)Zwickau: Unger – P. Göbel, R. Paul, Mai, C. Göbel – Wachsmuth (63.  Röhr), Frick – M.-P. Zimmermann, Schlicht (76. Stiefel), Luge (63. Grandner) – Genausch  – Trainer: Ziegner

Neustrelitz: Bittner –  Zolinski, S. Müller, T. Franke, Pütt – Adamyan (83. Schied), Trkulja – Weidlich, Viteritti, Schmunck (70. Trianni) – Behnke (78. Diouf) – Tr.: Petersen

Tor: 1:0 Genausch (75.) – SR: Prager (Mer-kendorf) – Zuschauer: 2089 – Gelbe Kar-ten: Schlicht, Genausch, P. Göbel – T. Franke, Trkulja

G. Halberstadt – Hertha BSC II 1:1 (0:0)Halberstadt: P. Nagel –  Schütze, Schlitte, Labisch, Nennhuber – P. Schubert – Beil (64. Reinhard), Teixeira Rebelo, Meier, Dervishaj (59. P. Eggert) – T. Müller – Trainer: Fuchs

Hertha II: N.-J. Körber – Regäsel, Syhre, S. Breitkreuz, Zingu – Kohls (71. Bül-bül),  Dem, Samson (85. Fiegen), T. Fuchs (64. N. Körber) – Stephan, Rockenbach da Silva – Trainer: Covic

Tore: 1:0 Teixeira Rebelo (70.), 1:1 Syhre (84.) – SR: Blumenthal (Pritzwalk) – Zu-schauer: 433 – Gelbe Karten: Schütze, Labisch – Zingu

SV Babelsberg 03 – BFC Dynamo 0:0Babelsberg: Gladrow – Mihm, von Piechow-ski, Prochnow, Cepni – Sindik, Hellwig – Uzun (80. Hecko), Cubukcu, Zimmer (62. Makan-gu) – Albrecht (68. Schönwälder) – Tr.: Efe

BFC Dynamo: Flauder – Mannsfeld, Bren-del, Haastrup, Köhne (50. Muhovic) – Reh-bein, Putze – Hasani (46. Zurawsky), Preiß, N‘Diaye – Shala (51. Steinhauer) – Trainer: Stratos

SR: Herde (Dresden) – Zuschauer: 3811 – Gelbe Karten: Putze, Shala, Zurawsky – Gelb-Rote Karte: Prochnow (71.)

W. Nordhausen – Magdeburg 0:5 (0:3)Nordhausen: P. Siefkes – Schulze (46. Haus-wald), Urban, Peßolat, Schlüter – Löhmanns-röben, Langer – Georgi, Pfi ngsten-Reddig, M. Goslar (46. Pichinot) – Farrona Pulido – Trainer: J. Goslar

Magdeburg: Glinker – Bankert, Puttkammer, Schiller – Butzen (68. C. Siefkes), Reimann (72. Handke), Sowislo, Hammann – Hebisch, L. Fuchs (83. Lange) – Beck – Trainer: Härtel

Tore: 0:1 Puttkammer (7.), 0:2 Hammann (9.), 0:3 Hebisch (34.), 0:4 L. Fuchs (56.), 0:5 Beck (68.) – SR: Burda (Berlin) – Zu-schauer: 4203 – Gelbe Karten: Schlüter, Peßolat, Langer – Schiller, Reimann

Berliner AK 07 – VfB Auerbach 3:1 (2:0)BAK 07: T. Schmidt – Lichte, Yigitoglu, Corbin-Ong (87. Ucar), Akyörük – Skoda, Gün-düzer – Mlynikowski, Deniz (73. Turan), Grischok – Benyamina (84. Salhab) – Trai-ner: Gümüs

Auerbach: Ebersbach – Lambach, Grossert, Hampf, Rau – P. Müller, Jedinak (54. Kötzsch) – Wild, Paradies,  Aiyegbusi  – Schuch (82. Melkonyan) – Trainer: Hiemisch

Tore: 1:0 Corbin-Ong (38.), 2:0 Benyamina (45./+2, FE), 2:1 Aiyegbusi (73.), 3:1 Ben-yamina (77.) – SR: Unger (Halle) – Zu-schauer: 404 – Gelbe Karten: Grossert, Paradies

1. FC Union II – Viktoria 89 2:3 (1:2)Union II: Kroll – Wiebach (84. Wede-mann),  Eglseder, Stuff, Oschmann –  Hen-ning, Koch – Giese (75. Istvanic), Hollwitz – Uzan, Razeek – Trainer: Jaspert

Viktoria Berlin: Patzler – Austermann, Morack, Doymus, Ahmetcik – Schröder (73. Kahlert) –  Özcin, Ergirdi, Watzka (68. T. Kruschke/81. Antunovic), Brehmer – Sol-tanpour – Trainerteam: Rösner/Keskin

Tore: 0:1 Özcin (6.), 0:2 Austermann (21.), 1:2 Henning (37.), 2:2 Henning (56.), 2:3 Özcin (69.) – SR: Schmickartz (Berlin) – Zu-schauer: 266 – Gelbe Karten: Oschmann, Razeek, Henning – Watzka, T. Kruschke

PERSONALIENBFC DynamoDer BFC hat das Finale im Berli-ner Landespokal erreicht. Beim 4:0-Halbfinalsieg über den Lan-desligisten SC Charlottenburg war Andis Shala (26) zweimal erfolg-reich. Die beiden anderen Treffer markierten Djibril N’Diaye (25) und Ismet Hasani (26). In dieser Partie zog sich Kapitän Björn Brunnemann (34) einen Muskelfaserriss zu und wird einige Wochen ausfallen. Gegner im Pokalfinale am 20. Mai ist der zwei Klassen tiefer angesie-delte SV Tasmania.

1. FC Union Berlin IIDerzeit wird Dominik Böttcher (20), zuletzt TSG Neustrelitz, getestet. Für die Residenzstädter kam der Offensivakteur in der Hinrunde lediglich zu elf Kurzeinsätzen. Ende Februar folgte seine Ver-tragsauflösung bei der TSG. + + + Verteidiger Onur Yesilli (19) fehlte gegen Viktoria wegen eines Au-ßenbandrisses im Sprunggelenk.

ThüringenpokalIm Finale treffen Carl Zeiss Jena (2:1 bei Einheit Rudolstadt, Tore: Pierre Becken und Sören Eismann) und der ZFC Meuselwitz (2:0 beim FSV Ohratal, beide Tore durch Junior Torunarigha) aufei-nander.

1Auch mit Neu-Trainer Michael Hiemisch kann Auerbach seine Aus-wärtsschwäche nicht beheben. Trotz anspre-chender zweiter Halb-zeit verlor der VfB beim Berliner AK mit 1:3 und bleibt damit als einziges Team der Staffel auf fremdem Platz sieglos. „Wenn wir weiter ohne Biss und Ag-gressivität wie im ersten Abschnitt agieren, wird dies auch so bleiben“, monierte Hiemisch nach dem Spiel.

In der zweiten Halbzeit hätte die Partie kippen können, doch machte Karim Benyamina mit seinem zwei-ten Treffer alles klar. „Mit den ers-ten 45 Minuten war ich sehr zufrie-den, dann haben wir den Gegner wohl nicht mehr ernst genommen. Glücklicherweise war auf Benyami-na Verlass“, so der Berliner Coach Özkan Gümüs: „Nun können wir ohne Druck nach Magdeburg fah-ren.“ U L I K RU G

BAK – AUERBACH

Auf Benyamina ist Verlass

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Eine Faust für zwei Tore: BAK-Kapitän Karim Benyamina

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Noch ist der 1. FCM aber dick im Ge-schäft. Ist aus dem Dreikampf um die Meisterschaft nun ein Zweikampf ge-worden? Das wird man sehen. Aber für Nordhausen sind sieben Punkte Rückstand auf Zwickau schon eine Menge Holz. Für uns gilt es, Wo-che für Woche Druck auf den FSV auszuüben und unsere Spiele zu gewinnen. Ich glaube, dass Zwickau auch noch Punkte lassen wird. Soll-te der Spitzenreiter aber alle seine restlichen Spiele gewinnen, werden wir diese Leistung respektieren und gratulieren.

Am kommenden Samstag kommt Ihr Ex-Klub Berliner AK nach Magdeburg. Wie viel Härtel steckt noch im BAK? Es sind nicht mehr viele Spieler da, die ich trainiert habe. Der Klub hat aber unter Özkan Gümüs etwas Sta-biles aufgebaut. Welches Verhältnis pflegen Sie noch zu Ihrem Ex-Assistenten und heutigen Chef-coach der Berliner? Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Da der BAK gegen unseren jeweili-ge Kontrahenten eine Woche zuvor spielt, tauschen wir uns regelmäßig gegenseitig aus. Aber in der kom-menden Woche werden wir nicht telefonieren ... x I N T E R VI E W : M A R T I N E I S E N

kicker, 30. März 2015 REGIONALLIGA 65

1. Würzburger Kickers 26 51:11 61 2. Bayern München II (M) 25 42:25 50 3. 1860 München II 25 49:25 49 4. FV Illertissen 26 46:41 40 5. FC Augsburg II 26 33:32 39 6. FC Ingolstadt 04 II 26 38:31 38 7. TSV Buchbach 26 31:30 38 8. SpVgg Bayreuth (N) 26 34:35 36 9. FC Memmingen 25 34:36 36 10. SV Schalding-Heining 25 31:35 33 11. SpVgg Greuther Fürth II 26 40:36 30 12. Wacker Burghausen (A) 26 25:36 30 13. 1. FC Nürnberg II 26 27:34 29 14. 1. FC Schweinfurt 05 26 33:45 27 15. VfR Garching (N) 26 33:49 25 16. SV Heimstetten 26 31:44 24 17. FC Eintracht Bamberg 26 32:43 22 18. SV Seligenporten 26 23:45 21

1. Kickers Offenbach 24 39:17 57 2. 1. FC Saarbrücken (A) 25 40:17 55 3. SV Elversberg (A) 25 44:18 51 4. 1. FC Kaiserslautern II 24 43:23 45 5. FC Homburg 24 35:26 41 6. Wormatia Worms 25 38:33 39 7. Hessen Kassel 25 35:27 36 8. SC Freiburg II 25 40:32 35 9. TSG Hoffenheim II 24 29:29 35 10. FC Astoria Walldorf (N) 25 34:31 34 11. Eintracht Trier 25 18:24 31 12. Waldhof Mannheim 24 30:27 30 13. SpVgg Neckarelz 25 39:45 30 14. FC Nöttingen (N) 25 43:55 30 15. FK Pirmasens (N) 25 25:38 24 16. TuS Koblenz 24 15:37 16 17. KSV Baunatal 25 20:60 16 18. SVN Zweibrücken 23 15:43 15

1. Bor. Mönchengladbach II 26 62:32 56 2. Alemannia Aachen 26 42:17 55 3. FC Viktoria Köln 26 52:20 49 4. Rot-Weiß Oberhausen 25 41:25 47 5. SC Verl 27 46:23 46 6. Rot-Weiss Essen 27 43:29 44 7. Sportfreunde Lotte 27 38:26 41 8. Fortuna Düsseldorf II 26 31:39 40 9. SC Wiedenbrück 2000 26 33:38 37 10. SV Rödinghausen (N) 25 35:31 33 11. 1. FC Köln II 27 30:36 32 12. FC Kray (N) 26 29:48 28 13. KFC Uerdingen 05 26 25:46 28 14. SG Wattenscheid 09 26 29:42 27 15. FC Schalke 04 II 26 26:37 22 16. Sportfreunde Siegen 25 22:38 21 17. VfL Bochum II 25 29:47 17 18. FC Hennef 05 (N) 26 18:59 11

1. VfL Wolfsburg II (M) 26 63:33 52 2. Werder Bremen II 26 64:33 51 3. Hamburger SV II 25 60:32 46 4. ETSV Weiche Flensburg 27 46:26 45 5. VfB Lübeck (N) 26 35:28 43 6. TSV Havelse 27 37:27 42 7. Eintracht Norderstedt 26 36:39 42 8. SV Meppen 27 45:39 41 9. Eintracht Braunschweig II 27 54:43 40 10. FC St. Pauli II 26 30:35 35 11. Hannover 96 II 27 40:38 34 12. BSV Rehden 27 33:42 30 13. Lüneburger SK Hansa (N) 27 29:49 28 14. VfB Oldenburg 25 28:38 27 15. Goslarer SC 08 25 37:48 27 16. BV Cloppenburg 26 29:47 26 17. VfR Neumünster 27 30:48 25 18. FT Braunschweig (N) 25 19:70 10

25. SPIELTAGFC Nöttingen – 1. FC Kaiserslautern II 1:4 (0:2)FC Homburg – Wormatia Worms 2:0 (1:0)FC Astoria Walldorf – FK Pirmasens 2:2 (1:2)KSV Baunatal – Kickers Offenbach 0:2 (0:0)SVN Zweibrücken – Eintracht Trier 0:1 (0:0)TuS Koblenz – 1. FC Saarbrücken 0:1 (0:1)SC Freiburg II – SpVgg Neckarelz 2:1 (2:1)SV Elversberg – Hessen Kassel 0:2 (0:0)Mittwoch, 8. April (19 Uhr):TSG Hoffenheim II – Waldhof Mannheim (1:1)

27. SPIELTAG1. FC Köln II – FC Schalke 04 II 1:4 (1:0)Rot-Weiss Essen – SV Rödinghausen 0:3 (0:0)Spfr. Lotte – Bor. Mönchengladbach II 2:2 (1:0)SC Wiedenbrück 2000 – FC Kray 4:0 (2:0)KFC Uerdingen 05 – VfL Bochum II 1:1 (1:1)SG Wattenscheid 09 – Sportfr. Siegen 1:1 (0:1)FC Hennef 05 – SC Verl 1:3 (1:1)Fortuna Düsseldorf II – FC Viktoria Köln 0:3 (0:1)Montag, 30. März (20.15 Uhr):Alemannia Aachen – RW Oberhausen (0:0)

26. SPIELTAGSV Seligenporten – SpVgg Bayreuth 1:1 (0:0)FC Eintr. Bamberg – Greuther Fürth II 2:0 (1:0)VfR Garching – FC Memmingen 1:2 (0:0)FV Illertissen – Bayern München II 2:3 (2:2)FC Augsburg II – 1. FC Nürnberg II 1:0 (0:0)FC Ingolstadt 04 II – SV Schalding-H. 1:2 (0:2)1860 München II – Würzburger Kickers 0:1 (0:0)TSV Buchbach – SV Heimstetten 1:1 (1:1)Bereits am 10. März ausgetragen:Schweinfurt 05 – Wacker Burghausen 0:1 (0:0)

27. SPIELTAGVfB Lübeck – BV Cloppenburg 3:0 (1:0)SV Meppen – BSV Rehden 1:2 (1:1)Goslarer SC 08 – Werder Bremen II 3:0 (1:0)Eintracht Norderstedt – LSK Hansa 2:0 (1:0)VfR Neumünster – Hannover 96 II 1:1 (1:1)TSV Havelse – Eintr. Braunschweig II 2:0 (0:0)FT Braunschweig – ETSV Weiche 0:4 (0:2)Montag, 6. April (15 Uhr):VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II (0:1)Bereits am 7. März ausgetragen:FC St. Pauli II – Hamburger SV II 3:1 (2:0)

RL NORD RL BAYERNRL SÜDWESTRL WEST

1Im ersten Spiel nach der Inthronisierung des neuen Trainerduos Si-mon Rösner und Hasan Keskin gelang Viktoria mit 3:2 bei Union II nach mehr als fünf Mo-naten wieder ein Sieg. Rösner (39, bisher Trainer der U 23) und Keskin (49, Coach der U 19) hatten in der Woche Mario Block beerbt.

Zum Verhängnis wurde dem Nachfolger von Thomas Herbst nicht nur seine magere Bilanz mit drei Punkten aus acht Spielen sowie das Aus im Berliner Pokal gegen den zwei Klassen tiefer angesie-delten Klub SV Tasmania (kicker online berichtete exklusiv). Der 43-Jährige, dem in der Winterpau-se neun Zugänge für die Mission Klassenerhalt zugebilligt worden waren, wollte nach der 0:1-Nieder-lage in Auerbach einen personel-len Schnitt innerhalb seines Kaders vollziehen. Am Dienstagabend in-formierte er in einem Gespräch das Präsidium darüber, dass er einige Leistungsträger der Vergangenheit (Ümit Ergirdi, Murat Doymus, Ad-rijan Antunovic, Sebastian Huke und Gökhan Ahmetcik) aussor-tieren wolle. Zunächst wurde ihm versichert, dass er dabei freie Hand habe. Doch über Nacht hatte sich die Meinung der Verantwortlichen offensichtlich geändert: Block wur-de am Mittwoch auf dem Weg zum Vormittagstraining telefonisch mit-geteilt, dass er von seinen Aufgaben entbunden sei. M A R T I N E I S E N

VIKTORIA BERLIN

Prompter Erfolg mit Duo Rösner/Keskin

Herr Härtel, Fußballtrainer gehören eher zu der Spezies, die nicht vollständig zu-friedenzustellen ist. Aber war das 5:0 in Nordhausen des perfekte Spiel Ihrer Mannschaft? Das perfekte Spiel gibt es nicht, aber in Nordhausen haben wir vie-les richtig gemacht. Wir haben die schwierigen Bedingungen ange-nommen und unser Spiel mit aller Konsequenz und Konzentration durchgezogen. Da gab es wirklich nicht viel zu meckern. In den sechs Spielen nach der Win-terpause hat Magdeburg 16 Punkte bei einem Torverhältnis von 20:1 geholt. Zu Beginn der Saison waren es gegen die glei-chen Gegner acht Zähler bei 9:7 Toren. Denken Sie manchmal darüber nach, was wäre, wenn Ihr Team früher durch-gestartet wäre? Fußball ist wie das Leben kein Wunschkonzert. Wir haben uns nach einer schwie-rigen Phase, in der sich Trainer und Mannschaft erst kennenlernen mussten, zusam-

MAGDEBURG: Trainer Jens Härtel nach dem 5:0 in Nordhausen

„Standards sind eine Waffe“mengerauft und auch die nötigen Erfolgserlebnisse geholt. Wie schon sehr oft wurde der Grundstein zum Erfolg mit einem Standard gelegt. Wie viel Zeit investieren Sie im Training in Frei- und Eckstöße? Das ist unterschiedlich, aber ein-mal in der Woche legen wir darauf schon den Schwerpunkt. Dafür ist vornehmlich mein Assistent Ronny Thielemann verantwortlich. Er legt

die Varianten fest. Für uns sind die Standards eine mächtige Waffe, weil wir die Spieler dafür haben,

die die Bälle gefährlich hereinbringen, und im

Strafraum diejenigen, die die Eingaben verwerten.

Einer, der prädestiniert für das Verwerten von Flanken

ist, ist Christian Beck. Die Vertragsverhand-lungen mit dem Tor-jäger sind im vollen Gange. Wie wichtig wäre es für den Klub,

wenn er ligaunabhängig bleiben würde?

Es wäre ein deutliches Sig-nal. Ein Signal an die Fans

und an die anderen Leis-tungsträger im Team. Die

Uhren werden sich weiter drehen, auch wenn wir es in

diesem Jahr nicht schaffen soll-ten aufzusteigen. Sein Bleiben

wäre ein wichtiges Zeichen, dass wir dann in der kommenden Sai-

son alles dafür geben werden.

Geballte Fäuste: Jens Härtel will mit Magdeburg

in die 3. Liga.

„Ich werde mit Özkan Gümüs diese Woche nicht sprechen.“

Page 89: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

Rassiger Kampf, danach noch genug Energie für Rudelbil-dungen mit enttäuschten

Verlierern vom SV Meppen, aber auch für Freudentänzchen vor den mitgereisten Fans: Dieser BSV Rehden lebt wieder! Kaum wiederzuerkennen im Vergleich zum Jahresende, als die Schwarz-Weißen frustriert im Tabellenkel-ler steckten. „Jetzt dürfte jedem klar sein, wozu diese Mannschaft imstande ist“, meinte Kapitän Kevin Artmann am Freitag nach dem 2:1 in Meppen, dem zehnten Spiel ohne Niederlage hinterein-ander. Die jüngsten sieben Parti-en davon mit einer Ausbeute von 15 Punkten verantwortete der im Januar zum BSV gewechselte Trainer Alexander Kiene, der sei-nem Team in Meppen eine „gute Moral“ attestierte.

Doch allein mit Moral und Glück ist Rehdens Wiederaufer-stehung nicht erklärt. Eher mit dem Trainerwechsel – aber nicht nur, selbst wenn der 37-Jähri-ge sichtbar mehr Sicherheit in Rehdens Fußball gebracht hat.Beispiel Meppen: Die Gastgeber dominierten die Anfangsphase,

doch die Gäste stellten wie in den vergangenen Wochen kon-sequent das Zentrum zu. Die Fol-ge: Ballgewinne, schnelles Um-schaltspiel und brandgefährliche Pässe durch die Schnittstellen.

Weiterer Erfolgsfaktor: Die lange Verletzten wie Artmann, Danny Arend und Stefan Heyken sind zurück. Abwehrchef Hey-ken musste in Meppen zwar zur Pause wegen muskulärer Proble-me draußen bleiben, „aber jetzt macht sich die Qualität unseres Kaders bemerkbar, dank der wir von der Bank aus nachlegen kön-nen“ schilderte Kiene. So rückte Gyasi in die Abwehr, Matthias Tietz übernahm dessen Part im defensiven Mittelfeld – und Reh-den funktionierte weiter. Auch, nachdem der schon angeschla-gen ins Spiel gegangene Marcel Stutter vom Platz musste und Malte Grashoff übernahm.

Gyasi und Stutter als No-vember-Neuzugänge, Grashoff und Kargbo als zwei von acht Winter-Transfers: Die jüngsten Verpflichtungen helfen weiter – der nächste Grund für den Auf-schwung. C O R D K RÜ G E R

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1Eigentlich wollte der SV Mep-pen Schwung holen vor dem NFV-Pokal-Halbfinale am Os-termontag gegen Lüneburg. Doch die Generalprobe ver-patzte er beim 1:2 gegen den BSV Rehden – und Meppens Trainer Christian Neidhart grübelte.

Der jetzt seit zehn Spieltagen ungeschlagene Gast dagegen zeigte sich restlos zufrieden mit der Vorstellung in einem höchst intensiven und kampfbetonten Spiel. Gäste-Trainer Alexander Kiene stellte aber auch fest, dass der SVM in der Schlussphase noch gute Möglichkeiten hatte.Doch die Meppener trafen nur einmal durch den eifrigen Viktor Maier zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Weitere Großchan-cen nutzten die Emsländer – wie zuletzt bei der 0:2-Niederlage bei Eintracht Braunschweig II – nicht. So einen agilen Angreifer wie Rehdens Abu Bakarr Kargbo hätten sich die Meppener Zu-

schauer auch für ihr Team ge-wünscht. „Wir sind stark von Max Kremer abhängig“, weiß Neid-

hart, der sich nach der dritten Heimniederlage Gedanken machte. Zum einen über die Offensive, die sich wenigs-tens Möglichkeiten erarbei-

tet, jedoch zu selten trifft, aber auch über die erneuten Fehler in der Defensive, die zu den Gegen-toren führten. „Es sind immer Kleinigkeiten, die entscheiden“, sagt Neidhart.

Ganz entscheidend ist das Po-kalduell, das längst zum Spiel der Spiele stilisiert worden ist. Vom erhofften dritten Sieg in dieser Serie gegen den Lüneburger SK hängt viel ab. Die Fans träumen vom Einzug in den DFB-Pokal. Aus diesem Wettbewerb verab-schiedete sich der Klub zuletzt mit einem 1:4 gegen Bayern München. Das „Jahrtausend-spiel“ liegt allerdings auch schon 16 lange Jahre zurück.

U L I M E N T RU P

1Der Tabellensechzehnte empfängt den Tabellenzweiten – auf dem Papier eine klare Sa-che. Doch manchmal kommt es anders. So auch beim Gos-larer SC, der am Sonntag Werder Bremen II nicht nur 3:0 bezwang, sondern auch deutlich überlegen war. Der GSC setzte damit nach dem 8:0 beim Lüneburger SK seinen Auftwärtstrend fort.

Zwar brauchten die Gast-geber etwa eine Viertelstunde, um ins Spiel zu finden, waren danach aber die tonangeben-de Mannschaft. Hinten ließ die GSC-Abwehr gegen den besten Angriff der Liga wenig zu, in der Offensive sorgten insbesondere George Kelbel und Rico Glad-row für Gefahr, indem sie SVW-Keeper Michael Zetterer aus der Distanz prüften. Das erste Tor gehörte aber Stürmer David Lo-heider, der nach einer flachen Flanke nur noch einschieben musste (31.).

Zu Beginn der zweiten Halb-zeit erhöhten Gladrow per Di-stanzschuss und Kelbel nach einem Konter noch auf 3:0. Die

Gäste aus Bremen waren zwar weiterhin bemüht, fan-den gegen stabile Goslarer

aber kein Mittel, um zum Erfolg zu kommen. Während die Bremer die erste

Auswärtsniederlage der laufen-den Saison einstecken mussten, kletterte der GSC durch den zweiten Sieg in Folge auf einen Nichtabstiegsplatz. „Wir haben heute gearbeitet wie die Bienen und uns dafür mit drei Punkten belohnt“, zeigte sich Slavomir Lukac nach der Partie zufrieden. Und der GSC-Coach kündigte an: „Jetzt kommen für uns die Wo-chen der Wahrheit.“

Am Donnerstag müssen die Goslarer beim Tabellenletzten FT Braunschweig antreten und empfangen dann am Ostermon-tag den VfB Lübeck. R I C K F E L D M A N N

MEPPEN: Pokal-Generalprobe verpatzt

Neidhart kommt ins GrübelnGOSLAR: Aufwärtstrend setzt sich fort

Lukac lobt seine „Bienen“

Auferstehung nach der WinterpauseRaus aus der Abstiegszone: Nach dem Trainerwechsel und mit neuen Spielern startet der BSV REHDEN durch.

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Immer voller Einsatz: Rehdens Neuzugang Marcel Stutter (links) im Zweikampf mit Verteidiger Lukas Wilton von Hannover 96 II.

kicker, 30. März 2015 REGIONALLIGA 63

Page 90: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

64 REGIONALLIGA

VfB Lübeck – BV Cloppenburg 3:0 (1:0)SV Meppen – BSV Rehden 1:2 (1:1)Goslarer SC – Werder Bremen II 3:0 (1:0)Eintr. Norderstedt – LSK Hansa 2:0 (1:0)VfR Neumünster – Hannover 96 II 1:1 (1:1)TSV Havelse – E. Braunschweig II 2:0 (0:0)FT Braunschweig – ETSV Weiche 0:4 (0:2)Montag, 6. April (15 Uhr):VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II (0:1)Bereits am 7. März ausgetragen:FC St. Pauli II – Hamburger SV II 3:1 (2:0)

28. SPIELTAGFreitag, 10. April (19.30 Uhr)E. Braunschweig II – VfB Lübeck (1:0)Samstag, 11. April (13 Uhr)Hannover 96 II – Hamburger SV II (1:4)VfL Wolfsburg II – ETSV Weiche (2:3)FC St. Pauli II – SV Meppen (14.00) (2:2)Sonntag, 12. April (15 Uhr)W. Bremen II – E. Norderstedt (14.00) (5:0)BV Cloppenburg – Goslarer SC (14.00) (0:3)VfR Neumünster – FT Braunschweig (4:2)LSK Hansa – VfB Oldenburg (0:1)BSV Rehden – TSV Havelse (0:3)

TORJÄGER 14 (–) A. Arslan (Hamburger SV II) 13 (–) Kremer (SV Meppen) 12 (–) Lukowicz (Werder Bremen II) 12 (1) Prokoph (Hannover 96 II) 11 (2) S. Richter (VfB Lübeck) 11 (1) Kramer (VfR Neumünster) 11 (–) Merkel (VfB Oldenburg) 11 (–) Affane (VfL Wolfsburg II) 10 (–) Holtmann (Eintr. Braunschweig II) 10 (–) Brüning (Hamburger SV II)

TABELLE 1. VfL Wolfsburg II (M) 26 63:33 52 2. Werder Bremen II 26 64:33 51 3. Hamburger SV II 25 60:32 46 4. ETSV Weiche Flensburg 27 46:26 45 5. VfB Lübeck (N) 26 35:28 43 6. TSV Havelse 27 37:27 42 7. Eintracht Norderstedt 26 36:39 42 8. SV Meppen 27 45:39 41 9. Eintr. Braunschweig II 27 54:43 40 10. FC St. Pauli II 26 30:35 35 11. Hannover 96 II 27 40:38 34 12. BSV Rehden 27 33:42 30 13. LSK Hansa (N) 27 29:49 28 14. VfB Oldenburg 25 28:38 27 15. Goslarer SC 08 25 37:48 27 16. BV Cloppenburg 26 29:47 26 17. VfR Neumünster 27 30:48 25 18. FT Braunschweig (N) 25 19:70 10

NACHHOLSPIELEMittwoch, 1. April (19 Uhr):BV Cloppenburg – Hamburger SV II (0:5)Donnerstag, 2. April (17.30 Uhr):FT Braunschweig – Goslarer SC 08 (0:1)Montag, 6. April (14 Uhr):Goslarer SC 08 – VfB Lübeck (0:1)St. Pauli II – FT Braunschweig (15.00) (2:0)

RL NORD

27. SPIELTAG

VfB Lübeck – BV Cloppenburg 3:0 (1:0)Lübeck: Toboll – Knechtel, Wehrendt, Mar-heineke,  Sirmais  – Nogovic, Theißen (62. S. Richter) –  Thiel, Voß (72. Wölk), Sen-ger – Marcello Meyer (80. Pauer) – Trainer: Skwierczynski

Cloppenburg: John – Wohlfahrt, Willen, Nie-meyer, D. Olthoff – B. Gerdes (62. Schmie-derer), Köster (74. J. Bruns), Westerveld, Thomes – Gerdes-Wurpts, Wernke (72. Abramczyk) – Trainer: Klütz

Tore: 1:0 Marheineke (41., FE), 2:0 S. Rich-ter (69.), 3:0 S. Richter (77.) – SR: Schult (Osterbek) – Zuschauer: 1336 – Gelbe Karten: Marheineke, Theißen – Niemeyer

SV Meppen – BSV Rehden 1:2 (1:1)Meppen: Gommert – Jesgarzewski, Geiger, M. Thomas (81. Pasiov), Schepers – Robben (53. Rodriguez Diaz), Wigger – Latkowski, Kremer, M. Wagner – Maier – Trainer: Neid-hart

Rehden:  Mi. Mandic – Pekrul, Heyken (46. Tietz), Wessel, Matovina – Gyasi, Stutter (59. Grashoff) – Obst, Artmann (88. Lamidi), Arend – Kargbo – Trainer: Kiene

Tore: 0:1 Kargbo (13.), 1:1 Maier (34.), 1:2 Arend (66., FE) – SR: Müller (Bremen) – Zu-schauer: 1104 – Gelbe Karten: Gommert, Wigger, Rodriguez Diaz – Artmann, Tietz

Goslarer SC – W. Bremen II 3:0 (1:0)Goslar: Sancaktar – O. Hofmann, K.-F. Schulz, Trapp, Vaughan – Ankudowicz, von der Bracke –  Gladrow  (81. Hajdari), K. Fischer, Kelbel (87. Schmidt) – Loheider (68. J. Schubert) – Trainer: Lukac

Bremen II:  Zetterer – Argyris (87. Mainka), Rehfeldt, Dudda, Guwara – Busch (31. Bockhorn), F. Bruns, Fröde, M. Eggestein – M. Wegner, Lukowicz (62. Manneh) – Trainer: Nouri

Tore: 1:0 Loheider (41.), 2:0 Gladrow (51.), 3:0 Kelbel (60.) – SR: Pfeifer (Hameln) – Zuschauer: 450 – Gelbe Karten: K. Fischer, Ankudowicz – F. Bruns, Dudda, Argyris

E. Norderstedt – LSK Hansa 2:0 (1:0)Norderstedt: Höcker – Heinemann, Aniteye,  Rose, Kummerfeld –  Kunath  (87. Ghazaryan), Browarczyk, Toksöz,  Pressel  – Lüneburg (88. Scharkowski), Güner (73. Lindener) – Trainer: Seeliger

Lüneburg: Braun – Schuhmann,  Grahle, Opalka, Below (54. Monteiro) – Schlottke, Ioannou,  Wolk, Karabulut (54. Selishta) – A. Moslehe, Mu. Alawie – Trainer: Ostermann

Tore: 1:0 Kunath (9.), 2:0 Lüneburg (81.) – SR: Dornieden (Papenburg) – Zuschauer: 438 – Gelbe Karten: Browarczyk, Toksöz – Karabulut, Wolk, A. Moslehe, Mu. Alawie

VfR Neumünster – Hannover II 1:1 (1:1)

Neumünster:  Springer  – Winter, Schäfke (83. Eleftheriadis), Bönigk, Durak – Tenno – Laabus (67. Abou Khalil), Ingreso, P. Nagel (89. Aboagye) – Kramer, Zekjiri – Trainer: Erkenbrecher

Hannover II: Pinkernelle – Panagiotidis, Föl-ster, Blume, Teichgräber – Schwarz, Tuna – Rusteberg, Bähre (81. Grunert), Krottke – Prokoph – Trainer: Osterland

Tore: 0:1 Prokoph (3.), 1:1 Kramer (29.) – SR: Skorczyk (Salzgitter) – Zuschauer: 725 – Gelbe Karten: Bönigk, Winter, Tenno, Durak – Schwarz, Blume, Teichgräber – Gelb-Rote Karte: Kramer (65.) – Bes. Vor-kommnisse: Springer hält HE von Bähre (66.), Hannovers Trainer Osterland wurde wegen Reklamierens auf die Tribüne verwie-sen (88.).

Havelse – E. Braunschweig II 2:0 (0:0)

Havelse: A. Meyer – Degner (63. Kina), Tayar, Kalinowski (82. Halstenberg), Strun-key –  Hintzke, Gos – El-Helwe, Maletzki – D. Wolf  (77. Scheffl er), E. Yilmaz – Trainer: Benbennek

Braunschweig II: Engelhardt – Sauer, Henn, Slamar, Göwecke – Erlbeck – Rüdiger (78. Marquardt), Bär, Dacaj, Baghdadi (66. B. Behrens) – Huseni – Trainer: Bürger

Tore: 1:0 E. Yilmaz (58.), 2:0 Scheffl er (87.) – SR: Paltchikov (Groß Grönau) – Zuschauer: 439 – Gelbe Karten: Hintzke, Strunkey, E. Yilmaz – Sauer, Dacaj

FT Br'schweig – ETSV Weiche 0:4 (0:2)

FT Braunschweig: Reck – M. Behrens, Fricke, Krüger – H. Neumann (46. Gehde), Bräunig, M. Neumann – Kaupert, Riedel  – Arayici (57. Agge), Stucki (74. Ebeling) – Trainer: U. Walther

Weiche: Kirschke – C. Jürgensen, Thom-sen, H. Ostermann – T. Carstensen (74. Melfsen),  Hasanbegovic, Walter (63. Strö-mer), Paetow – Wulff, K. Schulz, Santos (81. Linhardt) – Trainer: Jurgeleit

Tore: 0:1 Walter (14., FE), 0:2 K. Schulz (32.), 0:3 Hasanbegovic (57.), 0:4 T. Car-stensen (59.) – SR: Zielsdorf (Haselünne) – Zuschauer: 100 – Gelbe Karten: M. Neu-mann, M. Behrens – Walter, T. Carstensen

PERSONALIEN

TSV HavelseChristian Knappmann und der TSV haben sich getrennt. Der 32-Jäh-rige bat aus gesundheitlichen Gründen um die Auflösung seines Vertrages. Knappmann war erst in der Winterpause gekommen und als Co-Trainer sowie Stürmer ak-tiv. Der TSV ist nun auf der Suche nach einem neuen Co-Trainer.

VfR NeumünsterGleich zwei Akteure, die noch keine einzige Regionalligami-nute absolviert haben, gaben im Landespokal-Halbfinale am vergangenen Mittwoch beim Drittligisten Holstein Kiel (0:2) jeweils nach einer Einwechslung ihr Pflichtspieldebüt für den VfR: Winter-Neuzugang Tyrone Aboagye (21) und Marcin Stawecki (24) aus der zweiten Mannschaft. + + + Mit-telfeldmann Felix Schlagelambers (22) hat sich in einem Spiel der Reserve eine Beckenprellung zu-gezogen.

SV MeppenMario Neumann (48) wird in der kommenden Saison Co-Trainer von Christian Neidhart (46). Neu-mann, der seit 2008 beim BV Cloppenburg als Co-Trainer ar-beitet, hat einen Zweijahresver-trag unterschrieben.

BV CloppenburgTorwart Christian Meyer (28) und Mittelfeldspieler Christian Hegerfeld (25) fehlten in Lübeck aus beruf-lichen Gründen. Mittelfeldakteur Jonas Wangler (25) musste wegen einer Schienbeinverletzung pas-sen. Der nach gut einer Stunde wegen Leistenbeschwerden aus-gewechselte Außenbahnspezialist Bernd Gerdes (25) hofft, am Mitt-woch gegen den HSV II wieder auflaufen zu können.

Werder Bremen IIZur neuen Saison wird Rafael Ka-zior (32) das Team von Werder II verstärken. Der Mittelfeldspieler von Holstein Kiel ersetzt Flori-an Bruns (35), der zukünftig den Posten des Co-Trainers besetzen wird.Fo

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Wassereinsatz: Roman Prokoph von Hannover 96 spielte gegen den VfR Neumünster mit Turban weiter.

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Geht: Christian Knappmann

Page 91: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

kicker, 30. März 2015 65

1. FC Köln II – FC Schalke 04 II 1:4 (1:0)Rot-Weiss Essen – Rödinghausen 0:3 (0:0)Sportfr. Lotte – Bor. M’gladbach II 2:2 (1:0)SC Wiedenbrück – FC Kray 4:0 (2:0)KFC Uerdingen – VfL Bochum II 1:1 (1:1)Wattenscheid 09 – Spfr. Siegen 1:1 (0:1)FC Hennef 05 – SC Verl 1:3 (1:1)Fort. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln 0:3 (0:1)Montag, 30. März (20.15 Uhr):Alemannia Aachen – RW Oberhausen (0:0)

TORJÄGER 15 (1) Pisano (Bor. Mönchengladbach II) 14 (1) Wunderlich (FC Viktoria Köln) 14 (–) Weißenfels (Sportfreunde Lotte) 13 (1) Engelmann (SC Verl) 11 (–) Candan (FC Viktoria Köln) 11 (1) Ritter (Bor. Mönchengladbach II) 11 (–) Da. Jansen (RW Oberhausen) 11 (1) Al Ghaddioui (SC Verl) 9 (–) Graudenz (Alemannia Aachen) 9 (–) Aydin (KFC Uerdingen 05) 9 (1) Bednarski (SC Wiedenbrück 2000) 8 (–) Studtrucker (Rot-Weiss Essen) 8 (1) Rosinger (Sportfreunde Lotte) 8 (–) Holzweiler (Bor. M'gladbach II) 8 (1) Bülter (SV Rödinghausen) 8 (1) Haeder (SC Verl) 7 (–) Kreyer (Rot-Weiss Essen) 7 (–) Platzek (Rot-Weiss Essen) 7 (–) Jesic (1. FC Köln II) 7 (–) Sezer (Bor. Mönchengladbach II) 7 (–) Steinmetz (Rot-Weiß Oberhausen)

TABELLE 1. Bor. M'gladbach II 26 62:32 56 2. Alemannia Aachen 26 42:17 55 3. FC Viktoria Köln 26 52:20 49 4. RW Oberhausen 25 41:25 47 5. SC Verl 27 46:23 46 6. Rot-Weiss Essen 27 43:29 44 7. Sportfreunde Lotte 27 38:26 41 8. Fortuna Düsseldorf II 26 31:39 40 9. SC Wiedenbrück 2000 26 33:38 37 10. SV Rödinghausen (N) 25 35:31 33 11. 1. FC Köln II 27 30:36 32 12. FC Kray (N) 26 29:48 28 13. KFC Uerdingen 05 26 25:46 28 14. SG Wattenscheid 09 26 29:42 27 15. FC Schalke 04 II 26 26:37 22 16. Sportfreunde Siegen 25 22:38 21 17. VfL Bochum II 25 29:47 17 18. FC Hennef 05 (N) 26 18:59 11

NACHHOLSPIELEMittwoch, 1. April (19.30 Uhr):Rödinghausen – Bor. M’gladbach II (1:0)Donnerstag, 2. April (19.30 Uhr):Wattenscheid 09 – VfL Bochum II (1:1)KFC Uerdingen 05 – SC Wiedenbrück (1:3)Sportfr. Siegen – FC Viktoria Köln (0:5)Samstag, 4. April (14 Uhr):FC Schalke 04 II – SV Rödinghausen (1:3)Montag, 6. April (13 Uhr):Fort. Düsseldorf II – RW Oberhausen (1:3)VfL Bochum II – FC Hennef (14.00) (8:0)

RL WEST

27. SPIELTAG

1. FC Köln II – Schalke 04 II 1:4 (1:0)

Köln II: Kessler – Capkin (87. Poß), Niko-laou, Tuncer,  Zinke  – Hömig, J. Hoff-mann, Budimbu, Hartel, Jesic (69. Bors) – M. Laux – Trainer: Engels

Schalke II: Gspurning – Göcer, Fried-rich, T. Öztürk, Borgmann – Talarski (90. Mi. Müller), D. Schumacher,  Pick  (89. Nakagawa), Rathgeber, J.-L. Mickels (84. Neidhart) – Nietfeld – Trainer: Luginger

Tore: 1:0 M. Laux (38.), 1:1 Friedrich (49.), 1:2 T. Öztürk (54.), 1:3 Friedrich (68.), 1:4 J.-L. Mickels (73.) – SR: Wollen-weber (Mönchengladbach) – Zuschauer: 500 – Gelbe Karten: Zinke – T. Öztürk, Talarski – Rote Karte: Rathgeber (82., Tätlichkeit)

RW Essen – Rödinghausen 0:3 (0:0)

Essen: Heimann – Neunaber, Zeiger, Bin-der, Huckle – Treude – Platzek, Studtruc-ker (79. Arenz), Baier, Hermes  (70. Frei-berger) – Kreyer – Trainer: Fascher

Rödinghausen: Schönwälder – Evers, Kalkan, Saur, Frank – D. Müller (90. Wil-liams), Siek – Rüter, Smarzoch (78. Andri-janic), Bülter (74. Gecim) – Veselinovic – Trainer: Ermisch

Tore: 0:1 Siek (57.), 0:2 Bülter (70.), 0:3 Rüter (90./+1) – SR: Kurtes (Düsseldorf) – Zuschauer: 6107 – Gelbe Karten: Neunaber, Studtrucker – Frank, D. Müller, Siek

Spfr. Lotte – B. M'gladbach II 2:2 (1:0)

Lotte: Fernandez – Langlitz (48. Holm), G. Nauber, Hazaimeh, Hansmann – Wen-del, Pires Rodrigues,  Gorschlüter  – P. Schmidt (65. Grieneisen),  Rosin-ger  (74. Brock) – Weißenfels – Trainer: Atalan

M’gladbach II:  Kompalla – C. Lenz, Knip-ping, Stang, Berauer – Rütten, Barg (71. L.-J. Mickels) –  Ritter, Holzweiler (64. B. Mohr), Zimmermann – Pisano – Trainer: Demandt

Tore: 1:0 Hazaimeh (23.), 2:0 Rosinger (52.), 2:1 Ritter (76.), 2:2 Pisano (90.) – SR: Schäfer (Iserlohn) – Zuschauer: 1079 – Gelbe Karten: Wendel, Hazaimeh, Hansmann – Kompalla, C. Lenz, Rütten, Barg – Rote Karte: Holm (62., grobes Foulspiel)

SC Wiedenbrück – FC Kray 4:0 (2:0)

Wiedenbrück: Hölscher – Volkmer, Stiens, Colak, Rogowski – Strickmann (46. Erdog-mus), Zech (81. Kücükyagci) – Loose (75. Deelen), Wassey, Bednarski – Wilschrey – Trainer: Beckstedde

Kray: Kunz – J. Zimmermann, Aubame-yang, Alic, G. Ketsatis (46. Yesilova) – Wal-doch (77. Limbasan),  Akman  – Kehr-mann, Grumann, Yahkem – Gödde (67. Kadiu) – Trainer: Lorenz

Tore: 1:0 Bednarski (20.), 2:0 Wassey (36.), 3:0 Wilschrey (56.), 4:0 Wilschrey (77.) – SR: Ernst (Schwerte) – Zuschauer: 556 – Gelbe Karten: Stiens – Akman

KFC Uerdingen – Bochum II 1:1 (1:1)

Uerdingen: Udegbe – Hirsch, Weiler, Ale-xiou, Akarca – Drevina (76. Zitzen), Ell-guth – Knetsch, Buckmaier (63. Heine), K. Schulz – Aydin  (86. El-Zein) – Trainer: Salar

Bochum II: Weeke – Niepsuj (76. Tünte), Jakubowski,  Spillmann, Cokkosan – Siala, Zajas – März (63. Küc), Kurt, Balci (63. Kulikas) – Göttel – Trainer: Grammo-zis

Tore: 0:1 Göttel (14.), 1:1 Weiler (25.) – SR: Heller (Köln) – Zuschauer: 1401 – Gelbe Karten: Hirsch, Drevina, Ellguth, Heine – Zajas – Gelb-Rote Karte: Ale-xiou (62.)

Wattenscheid – Spfr. Siegen 1:1 (0:1)

Wattenscheid: Boss – Tobor, A. Schneider, Klinger, Kacinoglu – Kaplan, Khalil Moham-mad (64. R. Avci),  Grummel,  Opper-mann – Kaya, Taskin – Trainer: Toku

Siegen: Poremba – Geisler,  Dalman, Schadeberg, Sekkour – Keseroglu, Zeh – Glowacz (90. Retterath), Möllering (84. Hayer), Arslan (71. Bauman) – Bouadoud – Trainer: Boris

Tore: 0:1 Keseroglu (11.), 1:1 Kaplan (73.) – SR: Jolk (Bergisch Gladbach) – Zuschauer: 879 – Gelbe Karten: A. Schneider, Tobor, Kaplan – Dalman, Sekkour, Möllering – Rote Karte: Boua-doud (55., Tätlichkeit)

FC Hennef 05 – SC Verl 1:3 (1:1)

Hennef: Monjeamb – Moog, Habl, Ehren-stein (74. Kartal) – Remagen (69. Jahn), Niewiadomski (81. Reitz) – Schöller, Eck, Günther – Notz, Wegner – Trainer: Bäumer

Verl: Lange – Kaminski, Stöckner, J. Schmidt, Großeschallau (74. Bömer-Schulte) – Mikic, J. Schröder –  Engel-mann,  Haeder  (81. Schonlau), Hecker (35. Rasp) – Al Ghaddioui – Trainer: Golombek

Tore: 1:0 Notz (6.), 1:1 Haeder (21.), 1:2 Al Ghaddioui (57., FE), 1:3 Engelmann (85.) – SR: Heien (Xanten) – Zuschauer: 220 – Gelbe Karten: Ehrenstein, Günther – Mikic, J. Schröder

F. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln 0:3 (0:1)

Düsseldorf II: Heller – Karpuz, Urban, Pluntke, Missbach – Akca, Weber – Ajani, Erat (76. La Monica) – Rüzgar (52. Fejzul-lahu), Bebou (62. Rybacki) – Trainer i. V.: Jack

Vikt. Köln: Pellatz –  Koronkiewicz,  Rei-che, Brzenska, A. Schäfer – Staffeldt – Pagano (46. Röttger), Klingenburg (71. Steegmann), Wunderlich, Schwadorf (61. Nottbeck) – Väyrynen  – Trainer: Kaczma-rek

Tore: 0:1 Väyrynen (2.), 0:2 Väyrynen (72.), 0:3 Wunderlich (87.) – SR: Sauer (Bergkamen) – Zuschauer: 513 – Gelbe Karten: Urban, Weber

RL BAYERN

RL SÜDWEST

RL NORDOST

1. FSV Zwickau 22 37:9 47 2. 1. FC Magdeburg 22 51:20 45 3. Wacker Nordhausen 22 39:28 40 4. Berliner AK 07 22 34:26 39 5. Carl Zeiss Jena 21 37:26 34 6. Hertha BSC II 22 39:30 32 7. BFC Dynamo (N) 21 25:23 32 8. TSG Neustrelitz (M) 22 28:26 29 9. SV Babelsberg 03 22 24:22 26 10. Germania Halberstadt 22 27:35 26 11. 1. FC Union II 22 36:43 24 12. Budissa Bautzen (N) 21 18:26 24 13. VfB Auerbach 21 19:44 22 14. VFC Plauen 21 11:34 19 15. Viktoria 89 Berlin 22 20:38 18 16. ZFC Meuselwitz 21 22:37 17

1. Kickers Offenbach 24 39:17 57 2. 1. FC Saarbrücken (A) 25 40:17 55 3. SV Elversberg (A) 25 44:18 51 4. 1. FC Kaiserslautern II 24 43:23 45 5. FC Homburg 24 35:26 41 6. Wormatia Worms 25 38:33 39 7. Hessen Kassel 25 35:27 36 8. SC Freiburg II 25 40:32 35 9. TSG Hoffenheim II 24 29:29 35 10. FC Astoria Walldorf (N) 25 34:31 34 11. Eintracht Trier 25 18:24 31 12. Waldhof Mannheim 24 30:27 30 13. SpVgg Neckarelz 25 39:45 30 14. FC Nöttingen (N) 25 43:55 30 15. FK Pirmasens (N) 25 25:38 24 16. TuS Koblenz 24 15:37 16 17. KSV Baunatal 25 20:60 16 18. SVN Zweibrücken 23 15:43 15

1. Würzburger Kickers 26 51:11 61 2. Bayern München II (M) 25 42:25 50 3. 1860 München II 25 49:25 49 4. FV Illertissen 26 46:41 40 5. FC Augsburg II 26 33:32 39 6. FC Ingolstadt 04 II 26 38:31 38 7. TSV Buchbach 26 31:30 38 8. SpVgg Bayreuth (N) 26 34:35 36 9. FC Memmingen 25 34:36 36 10. SV Schalding-Heining 25 31:35 33 11. SpVgg Greuther Fürth II 26 40:36 30 12. Wacker Burghausen (A) 26 25:36 30 13. 1. FC Nürnberg II 26 27:34 29 14. 1. FC Schweinfurt 05 26 33:45 27 15. VfR Garching (N) 26 33:49 25 16. SV Heimstetten 26 31:44 24 17. FC Eintracht Bamberg 26 32:43 22 18. SV Seligenporten 26 23:45 21

22. SPIELTAGFSV Zwickau – TSG Neustrelitz 1:0 (0:0)Germania Halberstadt – Hertha BSC II 1:1 (0:0)SV Babelsberg 03 – BFC Dynamo 0:0Wack. Nordhausen – 1. FC Magdeburg 0:5 (0:3)Berliner AK 07 – VfB Auerbach 3:1 (2:0)1. FC Union II – Viktoria 89 Berlin 2:3 (1:2)Montag, 6. April (13.30 Uhr):ZFC Meuselwitz – Budissa Bautzen (1:2)Mittwoch, 29. April (18.30 Uhr):VFC Plauen – Carl Zeiss Jena (0:5)

25. SPIELTAGFC Nöttingen – 1. FC Kaiserslautern II 1:4 (0:2)FC Homburg – Wormatia Worms 2:0 (1:0)FC Astoria Walldorf – FK Pirmasens 2:2 (1:2)KSV Baunatal – Kickers Offenbach 0:2 (0:0)SVN Zweibrücken – Eintracht Trier 0:1 (0:0)TuS Koblenz – 1. FC Saarbrücken 0:1 (0:1)SC Freiburg II – SpVgg Neckarelz 2:1 (2:1)SV Elversberg – Hessen Kassel 0:2 (0:0)Mittwoch, 8. April (19 Uhr):TSG Hoffenheim II – Waldhof Mannheim (1:1)

26. SPIELTAGSV Seligenporten – SpVgg Bayreuth 1:1 (0:0)FC Eintr. Bamberg – Greuther Fürth II 2:0 (1:0)VfR Garching – FC Memmingen 1:2 (0:0)FV Illertissen – Bayern München II 2:3 (2:2)FC Augsburg II – 1. FC Nürnberg II 1:0 (0:0)FC Ingolstadt 04 II – SV Schalding-H. 1:2 (0:2)1860 München II – Würzburger Kickers 0:1 (0:0)TSV Buchbach – SV Heimstetten 1:1 (1:1)Bereits am 10. März ausgetragen:Schweinfurt 05 – Wacker Burghausen 0:1 (0:0)

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62 3. LIGA kicker, 30. März 2015

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1Nach den überraschenden Rück-tritten von Trainer Christian Ziege sowie Co-Trainer Francisco Copado wird Claus Schromm vorüberge-hend das Kommando in Unter-haching übernehmen. Schromm, der von Juli 2012 bis Januar 2014 schon einmal eineinhalb Jahre lang als Cheftrainer agierte, soll die ab-stiegsbedrohte Mannschaft zu-rück in die Erfolgsspur brin-gen. „Ich bin froh, dass Claus Schromm das Traineramt erst einmal übernimmt. Er kennt die Mannschaft und das komplette Umfeld bes-tens“, so Präsident Manfred Schwabl.

Die Länderspielpause hat der 45-jährige Fußballlehrer genutzt, um seine Mann-schaft bei einem Test gegen Ingolstadt unter die Lupe zu nehmen. Beim Zweitliga-Tabellenführer verloren die Hachinger zwar deutlich

UNTERHACHING: Der Ziege-Nachfolger trainiert zum zweiten Mal die SpVgg

Schromm dreht nur an kleinen Rädchenmit 0:5. Schromm war dennoch nicht ganz unzufrieden. „Bei den gesetzten Schwerpunkten habe ich teilweise gute Ansätze gese-hen“, lautete sein Fazit. Einschnei-dende Veränderungen sind unter Schromm und seinem neuen Stab mit Mike Frühbeis und Daniel Kai-ser (beide Co-Trainer) sowie Oli-ver Sölch (Torwarttrainer) nicht

zu erwarten. „Die Mannschaft ist intakt und fi t. Es gibt nicht

viel zu verändern“, betont Schromm, der im Moment

zusätzlich die Position des Sportlichen Lei-

ters des Hachinger Nachwuchsleis-tungszentrums inne hat. Lediglich an

kleinen Rädchen wol-le er drehen: „Wir werden an den defensiven Standards arbeiten, damit die Jungs

da wieder mehr Sicherheit bekommen.“

Schromm zeigt sich zuversicht-lich, dass die auswärtsschwache SpVgg die verbleibenden acht Sai-sonspiele mit fünf Partien in der Fremde gut meistert und dass der Abstieg wie in den ähnlich hart ver-laufenen Vorjahren auch diesmal wieder verhindert werden kann. „Wir stehen da, wo man uns vor der Saison erwarten musste. Wir haben einen Verein und eine Mannschaft, die in der Vergangenheit eine sol-che Situation gut gemeistert hat.“

Zuletzt zeigte Haching in der Off ensive kaum Durchschlagskraft und die Defensive stand sehr insta-bil. In den vergangenen acht Spie-len gab es nur einen Sieg. Diese prekäre Situation ließ Schromm bei seiner Zusage für den Trainerjob kalt. „Die Frage, ob ich den Job an-nehme, stellte sich für mich nicht. Es geht nicht um Personen oder Na-men, sondern um den Verein. Ha-ching ist für mich eine Herzensan-gelegenheit.“ R O B E R T M . F R A N K Fo

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kicker, 30. März 2015 REGIONALLIGA 63R

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1Der erhoffte Befreiungs-schlag in Form eines drei-fachen Punktgewinns blieb für die SG Wattenscheid 09 beim 1:1 gegen den direkten Konkurrenten Sportfreunde Sie-gen aus. Mit dem Unentschieden konnte die Mannschaft von Farat Toku die Siegener aber zumin-dest auf Distanz halten. Zufrie-den war Toku deshalb aber nicht. „Unser größtes Manko war die Chancenverwertung. Wir haben es verpasst, uns für unseren gro-ßen Aufwand und die fußbal-lerisch ansprechende Leistung mit Toren zu belohnen“, sagt der 09-Trainer.

So hatte der spätere Torschüt-ze Burak Kaplan gleich zu Spiel-beginn den Führungstreffer für die SGW auf dem Fuß, setzte den Ball aber an die Latte. Dem 1:0 der Siegener durch einen Abstauber von Defensivspieler Abdullah Keseroglu folgte ein

rund einstündiges Anren-nen der Bochumer auf den Ausgleich, der erst in Über-zahl – Siegens Zouhair Bou-

adoud sah in der 55. Minute die Rote Karte – gelang. „Der lange Rückstand ändert nichts daran, dass wir die Partie dominiert haben. Siegen kann sich glücklich schätzen, den Punkt mitgenommen zu haben. Wir hatten genügend hochkarä-tige Möglichkeiten, um vier oder fünf Tore zu erzielen“, so Toku. Immerhin: Kaplans Ausgleich nach Doppelpass mit Eren Taskin sorgte dafür, dass der Vorsprung auf die Sportfreunde Siegen im-mer noch sechs Punkte beträgt. Der Abstand auf die Abstiegs-ränge ist allerdings nach Schal-kes 4:1 in Köln auf fünf Zähler geschrumpft. „Es wird bis zum Ende eng bleiben. Daran hätte auch ein Sieg nichts geändert“, so Toku. C H R I S T I A N K N O T H

1Zum zweiten Mal in Fol-ge trifft Alemannia Aachen auf ein Team, bei dem es of-fiziell um nichts mehr geht. Denn nach dem Spiel beim VfL Bochum II hat Rot-Weiß Ober-hausen verkündet, nicht aufsteigen zu wollen. Doch davon lässt sich Aachens Coach Peter Schubert nicht beirren. Erstens kommt RWO als Tabellenvierter auf den Tivoli und zweitens: „Seitdem bekannt ist, dass keine Lizenz für die 3. Liga beantragt wurde, spielt die Mannschaft befreit auf“, warnt Schubert. „Ich erwarte ein ganz schweres Spiel gegen einen star-ken Gegner.“

Aachen kann bei einem Sieg zumindest vorübergehend die Tabellenführung von Mönchen-gladbach II wieder übernehmen, muss aber den gelbgesperrten Dennis Dowidat ersetzen. Auch die Einsätze von Dominik Ernst

(Rücken) und Kevin Beh-rens (Sprunggelenk) sind

fraglich. RWO-Trainer Andreas

Zimmermann nimmt die Par-tie auf jeden Fall ernst: „Das

ist für uns ein echtes Spit-zenspiel“, sagt er und gibt die Devise vor: „Wir haben

mit fünf Siegen und einem Unentschieden zuletzt eine

schöne Serie und wollen diese ausbauen.“ Über Personalprob-leme spricht er nicht, zumal der zuletzt ausgefallene David Jansen (eingeklemmter Nerv) wieder zur Verfügung steht. Zimmermann lässt sich allerdings nicht in die Karten gucken, was die Planun-gen für die kommende Saison angeht: „Wir wissen, was wir wol-len. Punktuelle Verstärkungen sind angesagt, die vor allem in unsere charakterstarke Gemein-schaft passen.“

H . R I C H T E R / G . W E N T Z

WATTENSCHEID: Zu viele Chancen vergeben

Kaplan wahrt die DistanzAACHEN/OBERHAUSEN: Die Spitze winkt

Schubert warnt vor RWO

Löst Helmig Fascher ab?

Nach der Trennung von Uwe Harttgen schien Trainer Marc Fa-

scher kurzzeitig aus der Schusslinie. Spätestens seit der 0:3-Heimpleite gegen den SV Rödinghausen aber disku-tieren nicht nur frustrierte Fans über dessen Zukunft, sondern auch die Vereinsführung.

Zwar hatten Aufsichtsratsvor-sitzender Christian Hülsmann und Vorstand Prof. Dr. Michael Welling ihm noch vor wenigen Tagen den Rücken gestärkt, eine Zusammenarbeit über das Saisonende hinaus in Aussicht gestellt. Doch der über weite Strecken blutleere Auf-tritt gegen Rödinghausen brachte beide ins Grübeln. Vor allem nach dem 0:1-Rückstand durch einen Seitfallzieher von Sören Siek zer-fiel RWE in seine Einzelteile, ließ kaum noch Gegenwehr erkennen.

„Die Fans wollen hier in erster Linie Kampf und Leidenschaft sehen. Davon konnte in der zweiten Halbzeit nicht mehr die Rede sein“,

Die Frage, die sich Hülsmann und Welling stellen, liegt auf der Hand: Trauen Sie Fascher, dessen von Harttgen bis 2016 verlänger-ter Vertrag laut RWE-Angaben anscheinend rechtsgültig ist, noch zu, die Wende einzuleiten und vor allem das Niederrhein-pokal-Halbfinale am 14. April gegen den Nachbarn FC Kray zu gewinnen – oder eben nicht? Wird diese Frage mit nein beant-wortet, droht auch Fascher ein vorzeitiger Abschied.

Als mögliche interne Inte-rimslösung bis zum Saisonende ist Ex-Profi Dirk „Putsche“ Hel-mig im Gespräch, der bis zum letzten Sommer die dann abge-schaffte U 23 der Rot-Weissen in

der Oberliga trainiert hatte und seitdem im Nachwuchsbereich für die Essener arbeitet. Helmig wurde 2007 von den Fans in die RWE-Jahrhundertmannschaft gewählt. Er würde im aufgeregten Vereinsumfeld – zumindest vorerst – Rückendeckung erhalten. Außerdem hätte Helmig durch die Punktspielpause am kommenden Wochenende fast zwei Wochen Zeit, um die Mannschaft auf ihre nächste Aufgabe beim SC Verl (11. April) und eben das Pokal-Derby gegen Kray vorzubereiten. R A L F D E B AT / P E T E R H A I D I N G E R

nahm Hülsmann im kicker-Gespräch kein Blatt vor den Mund. Die RWE-Verantwortli-chen baten um Zeit und Geduld für eine or-dentliche Analyse (Hülsmann: „Schnellschüs-se wird es nicht geben“), vermieden aber ein erneutes Treuebekenntnis für den Trainer.

„Mit dem 0:1 wurde uns der Zahn ge-zogen. Wir hatten keine Antworten mehr“, musste auch Marc Fascher eingestehen. Dass er selbst mit Tim Hermes freilich noch einen der besten Spieler vom Feld geholt hatte, sorgte für zusätzliches Unverständnis.

Aufsichtsratschef CHRISTIAN HÜLSMANN vermeidet ein Treuebekenntnis.

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Steht vor dem Aus: Marc Faschers Tage in Essen scheinen gezählt.

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64 REGIONALLIGA

1. FC Köln II – FC Schalke 04 II 1:4 (1:0)Rot-Weiss Essen – Rödinghausen 0:3 (0:0)Sportfr. Lotte – Bor. M’gladbach II 2:2 (1:0)SC Wiedenbrück – FC Kray 4:0 (2:0)KFC Uerdingen – VfL Bochum II 1:1 (1:1)Wattenscheid 09 – Spfr. Siegen 1:1 (0:1)FC Hennef 05 – SC Verl 1:3 (1:1)Fort. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln 0:3 (0:1)Montag, 30. März (20.15 Uhr):Alemannia Aachen – RW Oberhausen (0:0)

TORJÄGER 15 (1) Pisano (Bor. Mönchengladbach II) 14 (1) Wunderlich (FC Viktoria Köln) 14 (–) Weißenfels (Sportfreunde Lotte) 13 (1) Engelmann (SC Verl) 11 (–) Candan (FC Viktoria Köln) 11 (1) Ritter (Bor. Mönchengladbach II) 11 (–) Da. Jansen (RW Oberhausen) 11 (1) Al Ghaddioui (SC Verl) 9 (–) Graudenz (Alemannia Aachen) 9 (–) Aydin (KFC Uerdingen 05) 9 (1) Bednarski (SC Wiedenbrück 2000) 8 (–) Studtrucker (Rot-Weiss Essen) 8 (1) Rosinger (Sportfreunde Lotte) 8 (–) Holzweiler (Bor. M'gladbach II) 8 (1) Bülter (SV Rödinghausen) 8 (1) Haeder (SC Verl) 7 (–) Kreyer (Rot-Weiss Essen) 7 (–) Platzek (Rot-Weiss Essen) 7 (–) Jesic (1. FC Köln II) 7 (–) Sezer (Bor. Mönchengladbach II) 7 (–) Steinmetz (Rot-Weiß Oberhausen)

TABELLE 1. Bor. M'gladbach II 26 62:32 56 2. Alemannia Aachen 26 42:17 55 3. FC Viktoria Köln 26 52:20 49 4. RW Oberhausen 25 41:25 47 5. SC Verl 27 46:23 46 6. Rot-Weiss Essen 27 43:29 44 7. Sportfreunde Lotte 27 38:26 41 8. Fortuna Düsseldorf II 26 31:39 40 9. SC Wiedenbrück 2000 26 33:38 37 10. SV Rödinghausen (N) 25 35:31 33 11. 1. FC Köln II 27 30:36 32 12. FC Kray (N) 26 29:48 28 13. KFC Uerdingen 05 26 25:46 28 14. SG Wattenscheid 09 26 29:42 27 15. FC Schalke 04 II 26 26:37 22 16. Sportfreunde Siegen 25 22:38 21 17. VfL Bochum II 25 29:47 17 18. FC Hennef 05 (N) 26 18:59 11

NACHHOLSPIELEMittwoch, 1. April (19.30 Uhr):Rödinghausen – Bor. M’gladbach II (1:0)Donnerstag, 2. April (19.30 Uhr):Wattenscheid 09 – VfL Bochum II (1:1)KFC Uerdingen 05 – SC Wiedenbrück (1:3)Sportfr. Siegen – FC Viktoria Köln (0:5)Samstag, 4. April (14 Uhr):FC Schalke 04 II – SV Rödinghausen (1:3)Montag, 6. April (13 Uhr):Fort. Düsseldorf II – RW Oberhausen (1:3)VfL Bochum II – FC Hennef (14.00) (8:0)

RL WEST

27. SPIELTAG

1. FC Köln II – Schalke 04 II 1:4 (1:0)

Köln II: Kessler – Capkin (87. Poß), Niko-laou, Tuncer,  Zinke  – Hömig, J. Hoff-mann, Budimbu, Hartel, Jesic (69. Bors) – M. Laux – Trainer: Engels

Schalke II: Gspurning – Göcer, Fried-rich, T. Öztürk, Borgmann – Talarski (90. Mi. Müller), D. Schumacher,  Pick  (89. Nakagawa), Rathgeber, J.-L. Mickels (84. Neidhart) – Nietfeld – Trainer: Luginger

Tore: 1:0 M. Laux (38.), 1:1 Friedrich (49.), 1:2 T. Öztürk (54.), 1:3 Friedrich (68.), 1:4 J.-L. Mickels (73.) – SR: Wollen-weber (Mönchengladbach) – Zuschauer: 500 – Gelbe Karten: Zinke – T. Öztürk, Talarski – Rote Karte: Rathgeber (82., Tätlichkeit)

RW Essen – Rödinghausen 0:3 (0:0)

Essen: Heimann – Neunaber, Zeiger, Bin-der, Huckle – Treude – Platzek, Studtruc-ker (79. Arenz), Baier, Hermes  (70. Frei-berger) – Kreyer – Trainer: Fascher

Rödinghausen: Schönwälder – Evers, Kalkan, Saur, Frank – D. Müller (90. Wil-liams), Siek – Rüter, Smarzoch (78. Andri-janic), Bülter (74. Gecim) – Veselinovic – Trainer: Ermisch

Tore: 0:1 Siek (57.), 0:2 Bülter (70.), 0:3 Rüter (90./+1) – SR: Kurtes (Düsseldorf) – Zuschauer: 6107 – Gelbe Karten: Neunaber, Studtrucker – Frank, D. Müller, Siek

Spfr. Lotte – B. M'gladbach II 2:2 (1:0)

Lotte: Fernandez – Langlitz (48. Holm), G. Nauber, Hazaimeh, Hansmann – Wen-del, Pires Rodrigues,  Gorschlüter  – P. Schmidt (65. Grieneisen),  Rosin-ger  (74. Brock) – Weißenfels – Trainer: Atalan

M’gladbach II:  Kompalla – C. Lenz, Knip-ping, Stang, Berauer – Rütten, Barg (71. L.-J. Mickels) –  Ritter, Holzweiler (64. B. Mohr), Zimmermann – Pisano – Trainer: Demandt

Tore: 1:0 Hazaimeh (23.), 2:0 Rosinger (52.), 2:1 Ritter (76.), 2:2 Pisano (90.) – SR: Schäfer (Iserlohn) – Zuschauer: 1079 – Gelbe Karten: Wendel, Hazaimeh, Hansmann – Kompalla, C. Lenz, Rütten, Barg – Rote Karte: Holm (62., grobes Foulspiel)

SC Wiedenbrück – FC Kray 4:0 (2:0)

Wiedenbrück: Hölscher – Volkmer, Stiens, Colak, Rogowski – Strickmann (46. Erdog-mus), Zech (81. Kücükyagci) – Loose (75. Deelen), Wassey, Bednarski – Wilschrey – Trainer: Beckstedde

Kray: Kunz – J. Zimmermann, Aubame-yang, Alic, G. Ketsatis (46. Yesilova) – Wal-doch (77. Limbasan),  Akman  – Kehr-mann, Grumann, Yahkem – Gödde (67. Kadiu) – Trainer: Lorenz

Tore: 1:0 Bednarski (20.), 2:0 Wassey (36.), 3:0 Wilschrey (56.), 4:0 Wilschrey (77.) – SR: Ernst (Schwerte) – Zuschauer: 556 – Gelbe Karten: Stiens – Akman

KFC Uerdingen – Bochum II 1:1 (1:1)

Uerdingen: Udegbe – Hirsch, Weiler, Ale-xiou, Akarca – Drevina (76. Zitzen), Ell-guth – Knetsch, Buckmaier (63. Heine), K. Schulz – Aydin  (86. El-Zein) – Trainer: Salar

Bochum II: Weeke – Niepsuj (76. Tünte), Jakubowski,  Spillmann, Cokkosan – Siala, Zajas – März (63. Küc), Kurt, Balci (63. Kulikas) – Göttel – Trainer: Grammo-zis

Tore: 0:1 Göttel (14.), 1:1 Weiler (25.) – SR: Heller (Köln) – Zuschauer: 1401 – Gelbe Karten: Hirsch, Drevina, Ellguth, Heine – Zajas – Gelb-Rote Karte: Ale-xiou (62.)

Wattenscheid – Spfr. Siegen 1:1 (0:1)

Wattenscheid: Boss – Tobor, A. Schneider, Klinger, Kacinoglu – Kaplan, Khalil Moham-mad (64. R. Avci),  Grummel,  Opper-mann – Kaya, Taskin – Trainer: Toku

Siegen: Poremba – Geisler,  Dalman, Schadeberg, Sekkour – Keseroglu, Zeh – Glowacz (90. Retterath), Möllering (84. Hayer), Arslan (71. Bauman) – Bouadoud – Trainer: Boris

Tore: 0:1 Keseroglu (11.), 1:1 Kaplan (73.) – SR: Jolk (Bergisch Gladbach) – Zuschauer: 879 – Gelbe Karten: A. Schneider, Tobor, Kaplan – Dalman, Sekkour, Möllering – Rote Karte: Boua-doud (55., Tätlichkeit)

FC Hennef 05 – SC Verl 1:3 (1:1)

Hennef: Monjeamb – Moog, Habl, Ehren-stein (74. Kartal) – Remagen (69. Jahn), Niewiadomski (81. Reitz) – Schöller, Eck, Günther – Notz, Wegner – Trainer: Bäumer

Verl: Lange – Kaminski, Stöckner, J. Schmidt, Großeschallau (74. Bömer-Schulte) – Mikic, J. Schröder –  Engel-mann,  Haeder  (81. Schonlau), Hecker (35. Rasp) – Al Ghaddioui – Trainer: Golombek

Tore: 1:0 Notz (6.), 1:1 Haeder (21.), 1:2 Al Ghaddioui (57., FE), 1:3 Engelmann (85.) – SR: Heien (Xanten) – Zuschauer: 220 – Gelbe Karten: Ehrenstein, Günther – Mikic, J. Schröder

F. Düsseldorf II – FC Vikt. Köln 0:3 (0:1)

Düsseldorf II: Heller – Karpuz, Urban, Pluntke, Missbach – Akca, Weber – Ajani, Erat (76. La Monica) – Rüzgar (52. Fejzul-lahu), Bebou (62. Rybacki) – Trainer i. V.: Jack

Vikt. Köln: Pellatz –  Koronkiewicz,  Rei-che, Brzenska, A. Schäfer – Staffeldt – Pagano (46. Röttger), Klingenburg (71. Steegmann), Wunderlich, Schwadorf (61. Nottbeck) – Väyrynen  – Trainer: Kaczma-rek

Tore: 0:1 Väyrynen (2.), 0:2 Väyrynen (72.), 0:3 Wunderlich (87.) – SR: Sauer (Bergkamen) – Zuschauer: 513 – Gelbe Karten: Urban, Weber

PERSONALIENRot-Weiß OberhausenFür das Halbfinale um den Nie-derrheinpokal zwischen RWO und dem Drittligisten MSV Duis-burg am Mittwoch, 15. April, ab 19.30 Uhr, wurden bereits mehr als 11 000 Tickets abgesetzt. Der Verband (FVN) führt Gespräche mit dem TV-Sender Sport1 über eine mögliche Live-Übertragung.

SC VerlDer SC Verl hat den Vertrag mit Nico Hecker um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2017 verlängert. Der 23-Jährige spielt seit drei Jahren für den SC Verl, zuvor war er bei Rot Weiss Ahlen aktiv.

Rot-Weiss EssenAbwehrspieler Mario Neunaber (33, fünfte Gelbe Karte) fehlt am Samstag, 11. April, beim SC Verl. Mittelfeldspieler Daniel Grebe (28) hat seine Gelbsperre abgeses-sen. + + + Wegen verschiedener Fanausschreitungen (Werfen von Gegenständen, Zünden von Pyrotechnik) wurde RWE von der WFLV-Spruchkammer zu einer Geldstrafe von 6 000 Euro verurteilt. Addiert mit früheren Verbandsstrafen mussten die Essener in dieser Saison schon 10 000 Euro bezahlen. Bei erneu-ten Verstößen droht RWE eine Block- oder sogar eine Platzsper-re. Der Verein will gegen das Ur-teil in Berufung gehen.

SV RödinghausenRechtsverteidiger Kai Bastian Evers (24) und Mittelfeldspieler Malte Beermann (22) verlänger-ten ihre Verträge um ein Jahr bis zum 30. Juni 2016. + + + Für den erstmaligen Sprung in die Regi-onalliga West wurde der SVR als „Mannschaft des Jahres 2014“ im Kreis Herford ausgezeichnet. Es war der fünfte Aufstieg hinterei-nander.

SG Wattenscheid 09Im Derby gegen die U 23 des VfL Bochum (Donnerstag, 19.30 Uhr) darf Innenverteidiger Adri-an Schneider (23) aufgrund einer Gelbsperre nicht eingesetzt wer-den.

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Gesperrt: Adrian Schneider

Page 95: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

kicker, 30. März 2015 65

VfB Lübeck – BV Cloppenburg 3:0 (1:0)SV Meppen – BSV Rehden 1:2 (1:1)Goslarer SC – Werder Bremen II 3:0 (1:0)Eintr. Norderstedt – LSK Hansa 2:0 (1:0)VfR Neumünster – Hannover 96 II 1:1 (1:1)TSV Havelse – E. Braunschweig II 2:0 (0:0)FT Braunschweig – ETSV Weiche 0:4 (0:2)Montag, 6. April (15 Uhr):VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II (0:1)Bereits am 7. März ausgetragen:FC St. Pauli II – Hamburger SV II 3:1 (2:0)

28. SPIELTAGFreitag, 10. April (19.30 Uhr)E. Braunschweig II – VfB Lübeck (1:0)Samstag, 11. April (13 Uhr)Hannover 96 II – Hamburger SV II (1:4)VfL Wolfsburg II – ETSV Weiche (2:3)FC St. Pauli II – SV Meppen (14.00) (2:2)Sonntag, 12. April (15 Uhr)W. Bremen II – E. Norderstedt (14.00) (5:0)BV Cloppenburg – Goslarer SC (14.00) (0:3)VfR Neumünster – FT Braunschweig (4:2)LSK Hansa – VfB Oldenburg (0:1)BSV Rehden – TSV Havelse (0:3)

TORJÄGER 14 (–) A. Arslan (Hamburger SV II) 13 (–) Kremer (SV Meppen) 12 (–) Lukowicz (Werder Bremen II) 12 (1) Prokoph (Hannover 96 II) 11 (2) S. Richter (VfB Lübeck) 11 (1) Kramer (VfR Neumünster) 11 (–) Merkel (VfB Oldenburg) 11 (–) Affane (VfL Wolfsburg II) 10 (–) Holtmann (Eintr. Braunschweig II) 10 (–) Brüning (Hamburger SV II)

TABELLE 1. VfL Wolfsburg II (M) 26 63:33 52 2. Werder Bremen II 26 64:33 51 3. Hamburger SV II 25 60:32 46 4. ETSV Weiche Flensburg 27 46:26 45 5. VfB Lübeck (N) 26 35:28 43 6. TSV Havelse 27 37:27 42 7. Eintracht Norderstedt 26 36:39 42 8. SV Meppen 27 45:39 41 9. Eintr. Braunschweig II 27 54:43 40 10. FC St. Pauli II 26 30:35 35 11. Hannover 96 II 27 40:38 34 12. BSV Rehden 27 33:42 30 13. LSK Hansa (N) 27 29:49 28 14. VfB Oldenburg 25 28:38 27 15. Goslarer SC 08 25 37:48 27 16. BV Cloppenburg 26 29:47 26 17. VfR Neumünster 27 30:48 25 18. FT Braunschweig (N) 25 19:70 10

NACHHOLSPIELEMittwoch, 1. April (19 Uhr):BV Cloppenburg – Hamburger SV II (0:5)Donnerstag, 2. April (17.30 Uhr):FT Braunschweig – Goslarer SC 08 (0:1)Montag, 6. April (14 Uhr):Goslarer SC 08 – VfB Lübeck (0:1)St. Pauli II – FT Braunschweig (15.00) (2:0)

RL NORD

27. SPIELTAG

VfB Lübeck – BV Cloppenburg 3:0 (1:0)Lübeck: Toboll – Knechtel, Wehrendt, Mar-heineke,  Sirmais  – Nogovic, Theißen (62. S. Richter) –  Thiel, Voß (72. Wölk), Sen-ger – Marcello Meyer (80. Pauer) – Trainer: Skwierczynski

Cloppenburg: John – Wohlfahrt, Willen, Nie-meyer, D. Olthoff – B. Gerdes (62. Schmie-derer), Köster (74. J. Bruns), Westerveld, Thomes – Gerdes-Wurpts, Wernke (72. Abramczyk) – Trainer: Klütz

Tore: 1:0 Marheineke (41., FE), 2:0 S. Rich-ter (69.), 3:0 S. Richter (77.) – SR: Schult (Osterbek) – Zuschauer: 1336 – Gelbe Karten: Marheineke, Theißen – Niemeyer

SV Meppen – BSV Rehden 1:2 (1:1)Meppen: Gommert – Jesgarzewski, Geiger, M. Thomas (81. Pasiov), Schepers – Robben (53. Rodriguez Diaz), Wigger – Latkowski, Kremer, M. Wagner – Maier – Trainer: Neid-hart

Rehden:  Mi. Mandic – Pekrul, Heyken (46. Tietz), Wessel, Matovina – Gyasi, Stutter (59. Grashoff) – Obst, Artmann (88. Lamidi), Arend – Kargbo – Trainer: Kiene

Tore: 0:1 Kargbo (13.), 1:1 Maier (34.), 1:2 Arend (66., FE) – SR: Müller (Bremen) – Zu-schauer: 1104 – Gelbe Karten: Gommert, Wigger, Rodriguez Diaz – Artmann, Tietz

Goslarer SC – W. Bremen II 3:0 (1:0)Goslar: Sancaktar – O. Hofmann, K.-F. Schulz, Trapp, Vaughan – Ankudowicz, von der Bracke –  Gladrow  (81. Hajdari), K. Fischer, Kelbel (87. Schmidt) – Loheider (68. J. Schubert) – Trainer: Lukac

Bremen II:  Zetterer – Argyris (87. Mainka), Rehfeldt, Dudda, Guwara – Busch (31. Bockhorn), F. Bruns, Fröde, M. Eggestein – M. Wegner, Lukowicz (62. Manneh) – Trainer: Nouri

Tore: 1:0 Loheider (41.), 2:0 Gladrow (51.), 3:0 Kelbel (60.) – SR: Pfeifer (Hameln) – Zuschauer: 450 – Gelbe Karten: K. Fischer, Ankudowicz – F. Bruns, Dudda, Argyris

E. Norderstedt – LSK Hansa 2:0 (1:0)Norderstedt: Höcker – Heinemann, Aniteye,  Rose, Kummerfeld –  Kunath  (87. Ghazaryan), Browarczyk, Toksöz,  Pressel  – Lüneburg (88. Scharkowski), Güner (73. Lindener) – Trainer: Seeliger

Lüneburg: Braun – Schuhmann,  Grahle, Opalka, Below (54. Monteiro) – Schlottke, Ioannou,  Wolk, Karabulut (54. Selishta) – A. Moslehe, Mu. Alawie – Trainer: Ostermann

Tore: 1:0 Kunath (9.), 2:0 Lüneburg (81.) – SR: Dornieden (Papenburg) – Zuschauer: 438 – Gelbe Karten: Browarczyk, Toksöz – Karabulut, Wolk, A. Moslehe, Mu. Alawie

VfR Neumünster – Hannover II 1:1 (1:1)

Neumünster:  Springer  – Winter, Schäfke (83. Eleftheriadis), Bönigk, Durak – Tenno – Laabus (67. Abou Khalil), Ingreso, P. Nagel (89. Aboagye) – Kramer, Zekjiri – Trainer: Erkenbrecher

Hannover II: Pinkernelle – Panagiotidis, Föl-ster, Blume, Teichgräber – Schwarz, Tuna – Rusteberg, Bähre (81. Grunert), Krottke – Prokoph – Trainer: Osterland

Tore: 0:1 Prokoph (3.), 1:1 Kramer (29.) – SR: Skorczyk (Salzgitter) – Zuschauer: 725 – Gelbe Karten: Bönigk, Winter, Tenno, Durak – Schwarz, Blume, Teichgräber – Gelb-Rote Karte: Kramer (65.) – Bes. Vor-kommnisse: Springer hält HE von Bähre (66.), Hannovers Trainer Osterland wurde wegen Reklamierens auf die Tribüne verwie-sen (88.).

Havelse – E. Braunschweig II 2:0 (0:0)

Havelse: A. Meyer – Degner (63. Kina), Tayar, Kalinowski (82. Halstenberg), Strun-key –  Hintzke, Gos – El-Helwe, Maletzki – D. Wolf  (77. Scheffl er), E. Yilmaz – Trainer: Benbennek

Braunschweig II: Engelhardt – Sauer, Henn, Slamar, Göwecke – Erlbeck – Rüdiger (78. Marquardt), Bär, Dacaj, Baghdadi (66. B. Behrens) – Huseni – Trainer: Bürger

Tore: 1:0 E. Yilmaz (58.), 2:0 Scheffl er (87.) – SR: Paltchikov (Groß Grönau) – Zuschauer: 439 – Gelbe Karten: Hintzke, Strunkey, E. Yilmaz – Sauer, Dacaj

FT Br'schweig – ETSV Weiche 0:4 (0:2)

FT Braunschweig: Reck – M. Behrens, Fricke, Krüger – H. Neumann (46. Gehde), Bräunig, M. Neumann – Kaupert, Riedel  – Arayici (57. Agge), Stucki (74. Ebeling) – Trainer: U. Walther

Weiche: Kirschke – C. Jürgensen, Thom-sen, H. Ostermann – T. Carstensen (74. Melfsen),  Hasanbegovic, Walter (63. Strö-mer), Paetow – Wulff, K. Schulz, Santos (81. Linhardt) – Trainer: Jurgeleit

Tore: 0:1 Walter (14., FE), 0:2 K. Schulz (32.), 0:3 Hasanbegovic (57.), 0:4 T. Car-stensen (59.) – SR: Zielsdorf (Haselünne) – Zuschauer: 100 – Gelbe Karten: M. Neu-mann, M. Behrens – Walter, T. Carstensen

RL BAYERN

RL SÜDWEST

RL NORDOST

1. FSV Zwickau 22 37:9 47 2. 1. FC Magdeburg 22 51:20 45 3. Wacker Nordhausen 22 39:28 40 4. Berliner AK 07 22 34:26 39 5. Carl Zeiss Jena 21 37:26 34 6. Hertha BSC II 22 39:30 32 7. BFC Dynamo (N) 21 25:23 32 8. TSG Neustrelitz (M) 22 28:26 29 9. SV Babelsberg 03 22 24:22 26 10. Germania Halberstadt 22 27:35 26 11. 1. FC Union II 22 36:43 24 12. Budissa Bautzen (N) 21 18:26 24 13. VfB Auerbach 21 19:44 22 14. VFC Plauen 21 11:34 19 15. Viktoria 89 Berlin 22 20:38 18 16. ZFC Meuselwitz 21 22:37 17

1. Kickers Offenbach 24 39:17 57 2. 1. FC Saarbrücken (A) 25 40:17 55 3. SV Elversberg (A) 25 44:18 51 4. 1. FC Kaiserslautern II 24 43:23 45 5. FC Homburg 24 35:26 41 6. Wormatia Worms 25 38:33 39 7. Hessen Kassel 25 35:27 36 8. SC Freiburg II 25 40:32 35 9. TSG Hoffenheim II 24 29:29 35 10. FC Astoria Walldorf (N) 25 34:31 34 11. Eintracht Trier 25 18:24 31 12. Waldhof Mannheim 24 30:27 30 13. SpVgg Neckarelz 25 39:45 30 14. FC Nöttingen (N) 25 43:55 30 15. FK Pirmasens (N) 25 25:38 24 16. TuS Koblenz 24 15:37 16 17. KSV Baunatal 25 20:60 16 18. SVN Zweibrücken 23 15:43 15

1. Würzburger Kickers 26 51:11 61 2. Bayern München II (M) 25 42:25 50 3. 1860 München II 25 49:25 49 4. FV Illertissen 26 46:41 40 5. FC Augsburg II 26 33:32 39 6. FC Ingolstadt 04 II 26 38:31 38 7. TSV Buchbach 26 31:30 38 8. SpVgg Bayreuth (N) 26 34:35 36 9. FC Memmingen 25 34:36 36 10. SV Schalding-Heining 25 31:35 33 11. SpVgg Greuther Fürth II 26 40:36 30 12. Wacker Burghausen (A) 26 25:36 30 13. 1. FC Nürnberg II 26 27:34 29 14. 1. FC Schweinfurt 05 26 33:45 27 15. VfR Garching (N) 26 33:49 25 16. SV Heimstetten 26 31:44 24 17. FC Eintracht Bamberg 26 32:43 22 18. SV Seligenporten 26 23:45 21

22. SPIELTAGFSV Zwickau – TSG Neustrelitz 1:0 (0:0)Germania Halberstadt – Hertha BSC II 1:1 (0:0)SV Babelsberg 03 – BFC Dynamo 0:0Wack. Nordhausen – 1. FC Magdeburg 0:5 (0:3)Berliner AK 07 – VfB Auerbach 3:1 (2:0)1. FC Union II – Viktoria 89 Berlin 2:3 (1:2)Montag, 6. April (13.30 Uhr):ZFC Meuselwitz – Budissa Bautzen (1:2)Mittwoch, 29. April (18.30 Uhr):VFC Plauen – Carl Zeiss Jena (0:5)

25. SPIELTAGFC Nöttingen – 1. FC Kaiserslautern II 1:4 (0:2)FC Homburg – Wormatia Worms 2:0 (1:0)FC Astoria Walldorf – FK Pirmasens 2:2 (1:2)KSV Baunatal – Kickers Offenbach 0:2 (0:0)SVN Zweibrücken – Eintracht Trier 0:1 (0:0)TuS Koblenz – 1. FC Saarbrücken 0:1 (0:1)SC Freiburg II – SpVgg Neckarelz 2:1 (2:1)SV Elversberg – Hessen Kassel 0:2 (0:0)Mittwoch, 8. April (19 Uhr):TSG Hoffenheim II – Waldhof Mannheim (1:1)

26. SPIELTAGSV Seligenporten – SpVgg Bayreuth 1:1 (0:0)FC Eintr. Bamberg – Greuther Fürth II 2:0 (1:0)VfR Garching – FC Memmingen 1:2 (0:0)FV Illertissen – Bayern München II 2:3 (2:2)FC Augsburg II – 1. FC Nürnberg II 1:0 (0:0)FC Ingolstadt 04 II – SV Schalding-H. 1:2 (0:2)1860 München II – Würzburger Kickers 0:1 (0:0)TSV Buchbach – SV Heimstetten 1:1 (1:1)Bereits am 10. März ausgetragen:Schweinfurt 05 – Wacker Burghausen 0:1 (0:0)

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Wassereinsatz: Roman Prokoph von Hannover 96 spielte gegen den VfR Neumünster mit Turban weiter.

Page 96: (01) Kicker Sportmagazin No 28 Vom 30. März 2015 (Club)

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kicker, 30. März 2015 REGIONALLIGA 63

1Ein Spiel, zwei komplett ge-gensätzliche Meinungen. Nach dem torärmsten aller Auswärts-siege sah Fuat Kilic, Trainer des 1. FC Saarbrücken, seine Mann-schaft im Duell bei der TuS Kob-lenz in der Summe zu Recht mit 1:0 vorne: „Wir waren in allen Belangen dominant, der Sieg ist verdient. Oft fehlte nur der finale Pass, sonst hätten wir hier deutlicher gewonnen.“ Angenehme Begleiterscheinung für die seit 418 Minuten gegentor-losen Saarländer: Im Rennen um die Relegationsränge patzte die SV Elversberg überraschend gegen Kassel.

TuS-Coach Petrik Sander ent-gegnete: „Ich habe eine andere Sicht der Dinge. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Über 90 Minuten gab es keinen großen Unterschied.“ Den kleinen Unter-schied machte Alexandre Mendy, der TuS-Keeper Fabrice Vollborn mit einem wuchtigen Kopfball

keine Abwehrchance ließ. „Das hat er gut gemacht“, lobte Kilic den Schützen. Der 31-jährige Franzose sagte: „Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen kann. Gut für uns auch, dass El-versberg verloren hat.“ Der Ko-

blenzer Linksverteidiger Felix Lietz fasste aus der Sicht des Unterlegenen zusammen:

„Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen Spitzenmann-schaften mithalten können. Jetzt wird es Zeit, dass wir

den Bock umstoßen.“Kilic, in der Nähe von Koblenz

groß geworden, sagte abschlie-ßend: „Ich hoffe, dass die TuS in der Klasse bleiben kann.“ Kollege Sander reagierte: „Ich wünsche Saarbrücken den Aufstieg. Das wäre auch positiv für uns.“ Denn mit jedem Auf- verringert sich die Zahl der Absteiger. Am Dienstag muss der FCS aber erst einmal gegen Waldhof Mannheim ran, Koblenz gastiert beim 1. FCK II. B O D O H E I N E M A N N

1Mit acht Punkten aus fünf Spielen im Jahr 2015 liegt Ein-tracht Trier im Soll. 20 Punkte aus der Restrückrunde hat der neue Sportliche Leiter Heiner Semar als Ziel ausgegeben. Mit dem etwas glücklichen, hart erarbeiteten 1:0-Sieg beim Ex-Verein von Semar und Eintracht-Trainer Peter Rubeck, sprang Trier aus der Abstiegszone. Das Sieg-tor erzielte Christopher Spang mit einem sehenswerten Schuss aus 20 Metern.

„In unserer Situation ist es egal, ob wir verdient gewin-nen“, sagte Rubeck. Er hofft, dass seine Mannschaft mit dem zwei-ten Sieg in Folge Selbstvertrau-en tanken konnte. Morgen steht bereits das nächste „Endspiel“ gegen den FC Nöttingen an. Für den SVN war es das dritte 0:1 im dritten Spiel nach der Winter-pause. „In diesen drei Spielen haben wir mehr verdient als null Punkte“, sagte SVN-Trainer Guido

Hoffmann. Das Durchschnitts-alter seiner Mannschaft lag am Samstag bei 21,5 Jahren, alleine Triers 22-jähriger Schlussmann Chris Keilmann hat mehr Regi-onalliga-Erfahrung als der ge-samte SVN-Kader. Die fehlende

Erfahrung machen die Zwei-brücker mit Einsatz und Lei-denschaft wett.

Was ihnen im Moment fehlt, ist das Quäntchen Glück beim Abschluss, denn auch

gegen Trier gab es Chan-cen, um in Führung zu ge-hen. Beide Mannschaften

waren ebenbürtig, spielten aus einer kompakten Abwehr heraus und ließen kaum Chancen zu. „Wir haben wieder ein Stück da-zugelernt“, bemerkte Hoffmann. Am Mittwoch reist der SVN zum Tabellenführer nach Offenbach. „Da freuen wir uns drauf“, sagt der Trainer, der davon überzeugt ist, dass dort die spielerischen Qualitäten seiner Elf zum Tragen kommen. A N D R E A S D A N N E R

KOBLENZ – SAARBRÜCKEN: Big Point für FC

Mendys Kopfball ins GlückZWEIBRÜCKEN – TRIER: Jugendlicher SVN

Hoffmanns Vorfreude

Beim 2:0-Heimsieg gegen Wor-matia Worms war der Hom-burger Doppeltorschütze Kai

Hesse Mann des Tages. „Das war für uns ein toller Abend. Wir ha-ben von der ersten bis zur letzten Minute eine sehr gute Leistung abgeliefert und konnten dabei sowohl kämpferisch als auch spielerisch überzeugen“, freu-te sich der 29-Jährige. „Mein Dank gilt Marc Gallego, der bei-de Tore gut vorbereitet hat. Ich fühle mich beim FC  Homburg sehr wohl und kann mir absolut vorstellen, über das Saisonende hinaus hierzubleiben.“ Zunächst gelte jedoch die volle Konzentra-tion dem schweren Auswärtsspiel am Ostersonntag beim SC  Frei-burg II. Unter der Woche ist der FC Homburg spielfrei, da die Partie gegen 1899 Hoffenheim II auf den 28. April (19 Uhr) verlegt wurde.

Auch der kommende Worma-tia-Gegner heißt SC Freiburg II, gespielt wird bereits am mor-gigen Dienstag um 19 Uhr in Worms. „Freiburg ist sehr spiel-stark, aber wir wollen uns am Dienstag die drei in Homburg

verlorenen Punkte zurückholen. Uns sind heute leider in der De-fensive zwei Fehler unterlaufen, während wir vorne die letzte Konsequenz und Durchschlags-kraft vermissen ließen“, war der Wormser Innenverteidiger Ben-jamin Maas nach dem Abpfiff im Homburger Waldstadion ent-täuscht.

Auch sein Trainer Sascha Eller ärgerte sich über die Niederlage im Südwest-Derby: „Es ist derzeit unser großes Manko, dass wir zu konteranfällig sind. Wir müssen uns jetzt erst wieder aufbauen, denn zwei Niederlagen in Folge sind natürlich nicht so prickelnd.“

Zufrieden war dagegen FCH-Coach Jens Kiefer: „Ich glaube, es war ein verdienter Sieg. Wir haben aus den letzten 14 Spielen 30 Punkte geholt – das ist eine absolute Topausbeute. Hut ab vor meiner Mannschaft. Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbei-tet und nicht viel zugelassen.“ Das war umso bemerkenswerter, da Kiefer seine Viererkette auf-grund von Verletzungen gleich zweimal umstellen musste. S T E FA N H O L Z H AU S E R

Hesse: Werbung in eigener SacheWährend WORMS in der Defensive schwächelt, bleibt HOMBURG auch im fünften Spiel in Folge ungeschlagen.

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Mann des Tages: Kai Hesse sichert Homburg mit zwei Toren den Sieg – und schließt einen längeren Verbleib beim FCH nicht aus.

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64 REGIONALLIGA

FC Nöttingen – Kaiserslautern II 1:4 (0:2)FC Homburg – Wormatia Worms 2:0 (1:0)FC Ast. Walldorf – FK Pirmasens 2:2 (1:2)KSV Baunatal – Kick. Offenbach 0:2 (0:0)SVN Zweibrücken – Eintracht Trier 0:1 (0:0)TuS Koblenz – 1. FC Saarbrücken 0:1 (0:1)SC Freiburg II – SpVgg Neckarelz 2:1 (2:1)SV Elversberg – Hessen Kassel 0:2 (0:0)Mittwoch, 8. April (19 Uhr):TSG Hoffenheim II – SV Waldhof (1:1)

26. SPIELTAGDienstag, 31. März (19 Uhr)FK Pirmasens – SV Elversberg (1:4)SpVgg Neckarelz – FC Ast. Walldorf (3:1)Wormatia Worms – SC Freiburg II (3:1)Kaiserslautern II – TuS Koblenz (3:0)Eintracht Trier – FC Nöttingen (1:3)Hessen Kassel – KSV Baunatal (3:1)Saarbrücken – SV Waldhof (20.15) (1:0)Mittwoch, 1. April (19.30 Uhr)Kickers Offenbach – SVN Zweibrücken (3:0)Dienstag, 28. April (19 Uhr)FC Homburg – TSG Hoffenheim II (2:1)

TORJÄGER 13 (–) Szimayer (SpVgg Neckarelz) 12 (–) Tunjic (SV Elversberg) 12 (–) Gabriele (SC Freiburg II) 12 (–) Cappek (Kickers Offenbach) 12 (–) Treske (Wormatia Worms) 11 (–) Girth (Hessen Kassel) 11 (–) Schürg (FC Nöttingen) 11 (–) Markus Müller (Kickers Offenbach) 11 (1) Sommer (FK Pirmasens) 11 (–) Taylor (1. FC Saarbrücken) 8 (–) Pat. Schmidt (FC Homburg) 8 (1) T. Kern (FC Astoria Walldorf) 7 (–) L. Röser (TSG Hoffenheim II) 7 (–) M. Sökler (Waldhof Mannheim) 7 (–) D. Wegner (1. FC Saarbrücken) 6 (1) Pokar (1. FC Kaiserslautern II) 6 (–) T. Becker (Hessen Kassel) 6 (–) Dobros (FC Nöttingen) 6 (–) N. Groß (FC Astoria Walldorf) 6 (–) Özgün (Wormatia Worms)

TABELLE 1. Kickers Offenbach 24 39:17 57 2. 1. FC Saarbrücken (A) 25 40:17 55 3. SV Elversberg (A) 25 44:18 51 4. 1. FC Kaiserslautern II 24 43:23 45 5. FC Homburg 24 35:26 41 6. Wormatia Worms 25 38:33 39 7. Hessen Kassel 25 35:27 36 8. SC Freiburg II 25 40:32 35 9. TSG Hoffenheim II 24 29:29 35 10. FC Astoria Walldorf (N) 25 34:31 34 11. Eintracht Trier 25 18:24 31 12. Waldhof Mannheim 24 30:27 30 13. SpVgg Neckarelz 25 39:45 30 14. FC Nöttingen (N) 25 43:55 30 15. FK Pirmasens (N) 25 25:38 24 16. TuS Koblenz 24 15:37 16 17. KSV Baunatal 25 20:60 16 18. SVN Zweibrücken 23 15:43 15

RL SÜDWEST

25. SPIELTAG

Nöttingen – Kaiserslautern II 1:4 (0:2)

Nöttingen: Kraski – Schmidt, Fuchs, Tasky, S. Walter (46. Schenker), Frank – Brenner, T. Müller, Dobros (65. Neziraj), Bilger (76. Fliess) – Schürg – Trainer: Wittwer

Kaiserslautern II:  Pollersbeck – C. Bec-ker, Raimondo-Metzger, Reichert, Bugera (74. Scheffer) – Reiß, C. Kracun (77. Baj-ric) – Lensch (81. Weber),  Pokar, Mario Müller – Hammel – Trainer: Fünfstück

Tore: 0:1 Mario Müller (15.), 0:2 Hammel (43.), 0:3 Pokar (78.), 1:3 Neziraj (85.), 1:4 Hammel (86.) – SR: Martenstein (Cölbe) – Zuschauer: 827 – Gelbe Kar-ten: Schmidt, T. Müller, Dobros – Hammel

FC Homburg – Worm. Worms 2:0 (1:0)

Homburg:  K. Broll – Gaebler, Halet (46. Timpone), Fischer, S. Wolf – Kröner (90. Ehrmann), Kilian (79. Grimm) – Gallego, Zimmermann, Stegerer – K. Hesse – Trai-ner: Kiefer

Worms: Paterok – Gopko, Maslanka, Maas, Stulin – Zinram (65. Antonaci), Himmel, Loechelt (79. Akcam), Saiti (79. Wolfert) – Treske, Özgün – Trainer: Eller

Tore: 1:0 K. Hesse (11.), 2:0 K. Hesse (71.) – SR: Faller (Bruchsal) – Zuschauer: 1030 – Gelbe Karten: keine

FCA Walldorf – FK Pirmasens 2:2 (1:2)

Walldorf: Wulle – B. Hofmann, Göttlicher (60. Geist), M. Kaufmann,  Schön  (50. Sallustio) – Steffen Haas, Sieger – Hillen-brand, T. Kern, Albrecht – Etzold – Trainer: Born

Pirmasens: Bitzer – Gornik, Steil, Heinze, K. Schug – D. Becker – Bouzid, D. Gerlin-ger (63. Freyer), Reinert, Sommer  – Auer (90. Bürger) – Trainer: Tretter

Tore: 0:1 Sommer (15.), 1:1 Albrecht (24.), 1:2 D. Becker (45.), 2:2 T. Kern (64.) – SR: Lehmann (Seitingen-Ober-� acht) – Zuschauer: 450 – Gelbe Kar-ten: Sallustio, Hillenbrand, T. Kern – Bitzer, K. Schug, Sommer

KSV Baunatal – K. Offenbach 0:2 (0:0)

Baunatal: Hartmann – Heussner, Thomp-son, Hanske,  Leipold  – Borgardt (86. Samson), Ulusoy – Pollasch, Nebe (72. Bier), Pforr – Schrader (78. Frerking) – Trainer: Nebe

Offenbach: Endres –  Schulte, Modica, Maier, Korb (58. Pintol) –  Gjasula, M. Röser (78. Vetter), Manga� c, Cappek – Markus Müller, Bäcker (84. Scheu) – Trai-ner: Schmitt

Tore: 0:1 Schulte (55.), 0:2 M. Röser (78.) – SR: Osmanagic (Stuttgart) – Zu-schauer: 1000 – Gelbe Karten: Thomp-son, Leipold, Schrader – Modica, Gjasula, Korb, M. Röser

SVN Zweibrücken – Eintr. Trier 0:1 (0:0)

Zweibrücken: Jank – Lacagnina (86. Cus-tic), Boxall, Vlacic, Kupka – Arnold, Nada-ner (73. Lannon), Hauck, Bildirici – Ta� lo-vic (56. Kresovic), Caput – Trainer: Hoff-mann

Trier: Keilmann – Hollmann, Dingels, Koch, Stevens (60. Zeric) – Garnier  (86. Fiedler),  Dündar, Spang, Anton – Carlier (82. Hermandung), Dressler – Trainer: Rubeck

Tor: 0:1 Spang (74.) – SR: Kühlmeyer (Hohenstein) – Zuschauer: 464 – Gelbe Karten: Vlacic, Kresovic – Spang, Zeric – Gelb-Rote Karte: Kupka (77.)

TuS Koblenz – Saarbrücken 0:1 (0:1)

Koblenz: Vollborn – Hickl, A. Marx, Matu-wila, Lietz – Softic (82. Hadzic), Boskovic – Steuke (90. Dzaka), Hauk, Benamar – Quotschalla (74. Ernst) – Trainer: Sander

Saarbrücken: Hohs – Meyerhöfer, Chrap-pan, A. Hahn, Chaftar –  Mendy, Dörin-ger (36. Sauter), S. Sökler (88. Mandt), D. Wegner – Luz (68. Fießer), Taylor – Trai-ner: Kilic

Tor: 0:1 Mendy (26.) – SR: Schlager (Nie-derbühl) – Zuschauer: 2229 – Gelbe Karten: A. Marx, Matuwila – Chaftar, D. Wegner

SC Freiburg II – Neckarelz 2:1 (2:1)

Freiburg II: Fuhry – Schöttgen (55. Alm-panis), Menig, Jullien, Yildirim – Hofgärt-ner, Gbadamassi –  Russ, Daouri (90. Schraml) – Gabriele (66. Falahen), Kino-shita – Trainer: Staib

Neckarelz: S. Wagner – Kiermeier, Kizilyar, Keusch, M. Hofmann – Beyazal, Abele (81. C. Schäfer), Horn,  Burgio  (76. Galm) – Szimayer (66. Bo. Müller), Gerstle – Trai-ner: Hogen

Tore: 1:0 Kinoshita (11.), 2:0 Kinoshita (31.), 2:1 Burgio (40.) – SR: Schütz (West-hofen) – Zuschauer: 300 – Gelbe Karte: Kiermeier – Gelb-Rote Karte: Kinoshita (82.)

SV Elversberg – Hessen Kassel 0:2 (0:0)

Elversberg: M. Jensen – Kohler, Maek, Wenzel, M. Blum – Karikari, Cuntz (57. Celik) – J. Nagel, Mannström, Nicu – Tunjic (46. B. Förster) – Trainer: Kronhardt

Kassel: Rauhut – Schmik, Friedrich, S. Müller, T. Schulze – Perrey – D. Lemke (86. Gaede), T. Becker – Feigenspan (74. Merle), Damm – Bektasi (15. Girth) – Trai-ner: Mink

Tore: 0:1 Feigenspan (52.), 0:2 Feigen-span (58.) – SR: Kessel (Norheim) – Zu-schauer: 849 – Gelbe Karten: Maek, Cuntz, Karikari – Perrey

PERSONALIEN1. FC SaarbrückenDer amtierende Präsident Hartmut Ostermann hat seinen Rückzug als Vereinsvorsitzender angekündigt. Bei einer Mitgliederversammlung im Juni soll ein neuer Aufsichtsrat gewählt und von diesem ein neu-es Präsidium bestimmt werden. Im Falle einer Ausgliederung der Profiabteilung will Ostermann sein finanzielles Engagement beim FCS fortführen.

SV 07 ElversbergIm Viertelfinale des Saarland-pokals setzte sich die SVE beim Saarlandligisten SC Friedrichsthal mit 2:0 durch. Tore: Mijo Tunjic, Ben-jamin Förster.

FC HomburgInnenverteidiger Emil Noll (36) fällt mit Knochenabsplitterung und Bänderdehnung im Sprunggelenk länger aus. +++ Jaron Schäfer (21, Mittelfeld) hat sich im Training einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen und fällt voraussichtlich vier Wochen aus.

KSV Hessen KasselStürmer Scipon Bektasi (24) hat sich gegen Elversberg (2:0) nach erster Diagnose eine schwere Knieprellung zugezogen und fällt am Dienstag gegen Baunatal vor-aussichtlich aus.

SC Freiburg IIVerteidiger Jonas Föhrenbach (19, EM-Quali mit der U  19) und Mittelfeldspieler Ethan Sonis (19, U  20 USA) standen ebenfalls nicht zur Verfügung. Verteidiger Constantin Schöttgen (20, mus-kuläre Probleme) schied nach 54 Minuten vorzeitig aus. +++ Nach langer Verletzungspau-se wurde Innenverteidiger Tim Schraml (22, Leisten-OP) erstmals wieder eingewechselt.

FC Astoria WalldorfU-23-Spieler Antonio Sallustio (20, Angriff) feierte gegen Pirmasens (2:2) sein Regionalliga-Debüt. +++ Mittelfeldspieler Nico Hillen-brand (27) stand nach zwei Spie-len Pause aufgrund einer Grippe wieder in der Startelf.

Eintracht TrierGegen Zweibrücken (1:0) standen die Mittelfeldspieler Milorad Peko-vic (37, wurde Vater) und Bruno Gomis (24, Adduktorenprobleme) sowie die Verteidiger Christoph Buchner (25, Trainingsrückstand) und Stefan Thelen (23, Leistungs-gründe) nicht im Kader.

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kicker, 30. März 2015 65

Seligenporten – SpVgg Bayreuth 1:1 (0:0)FCE Bamberg – Greuther Fürth II 2:0 (1:0)VfR Garching – FC Memmingen 1:2 (0:0)FV Illertissen – FC Bayern II 2:3 (2:2)FC Augsburg II – 1. FC Nürnberg II 1:0 (0:0)Ingolstadt 04 II – SV Schalding-H. 1:2 (0:2)1860 München II – Würzb. Kickers 0:1 (0:0)TSV Buchbach – SV Heimstetten 1:1 (1:1)Bereits am 10. März ausgetragen:Schweinfurt 05 – W. Burghausen 0:1 (0:0)

27. SPIELTAGDonnerstag, 2. April (19 Uhr)Wack. Burghausen – 1860 München II (2:3)Bayern München II – SV Seligenporten (2:1)Samstag, 4. April (14 Uhr)Nürnberg II – Ingolstadt 04 II (13.00) (0:2)SV Heimstetten – Schweinfurt 05 (3:4)FC Memmingen – TSV Buchbach (1:2)SpVgg Bayreuth – FC Eintr. Bamberg (0:0)Schalding-H. – FV Illertissen (17.00) (3:1)Würzb.Kickers – FC Augsburg II (19.00) (3:0)Sonntag, 5. April (14 Uhr)Greuther Fürth II – VfR Garching (1:2)

TORJÄGER 15 (–) Stolz (SpVgg Bayreuth) 15 (2) Geldhauser (FC Memmingen) 15 (–) Bieber (Würzburger Kickers) 14 (–) Vollmann (1860 München II) 13 (–) George (SpVgg Greuther Fürth II) 13 (1) Morina (FV Illertissen) 13 (1) Wegkamp (Bayern München II) 11 (–) Schäf� er (FC Eintracht Bamberg) 10 (2) N. Görtler (FC Eintracht Bamberg) 10 (–) Ammari (FC Ingolstadt 04 II) 10 (1) Pillmeier (SV Schalding-Heining) 10 (1) Jabiri (Würzburger Kickers) 9 (1) L. Görtler (Bayern München II)

TABELLE 1. Würzburger Kickers 26 51:11 61 2. Bayern München II (M) 25 42:25 50 3. 1860 München II 25 49:25 49 4. FV Illertissen 26 46:41 40 5. FC Augsburg II 26 33:32 39 6. FC Ingolstadt 04 II 26 38:31 38 7. TSV Buchbach 26 31:30 38 8. SpVgg Bayreuth (N) 26 34:35 36 9. FC Memmingen 25 34:36 36 10. SV Schalding-Heining 25 31:35 33 11. SpVgg Greuther Fürth II 26 40:36 30 12. Wack. Burghausen (A) 26 25:36 30 13. 1. FC Nürnberg II 26 27:34 29 14. 1. FC Schweinfurt 05 26 33:45 27 15. VfR Garching (N) 26 33:49 25 16. SV Heimstetten 26 31:44 24 17. FC Eintracht Bamberg 26 32:43 22 18. SV Seligenporten 26 23:45 21

NACHHOLSPIEL vom 17. SpieltagDienstag, 31. März (18 Uhr):Schalding-H. – FC Memmingen (2:1, 1:1)

RL BAYERN

26. SPIELTAG

SV Seligenporten – Bayreuth 1:1 (0:0)

Seligenporten:   Brunnhübner  – Schäf (73. Robinson), D. Herzig, F. Bauer, Mla-denovic – Worst, Schaab – Amegan  (62. Schwesinger), Christ (84. Devrilen), Röder – Mosch – Trainer: Schlicker

Bayreuth: Sponsel – Gareis, Horter, Zitz-mann, Hannemann – Eckert – Kolb (69. Ulbricht), Stolz,  C. Wolf  –  Böhnlein  (84. Nicolaus), Strangl (67. Gallo) – Trainer: Starke

Tore: 0:1 Kolb (52.), 1:1 Röder (88., FE) – SR: Baumann (Seebach) – Zuschauer: 315 – Gelbe Karten: Christ, Amegan, Schaab, Worst, Schwesinger – Strangl, Zitz-mann, Ulbricht – Gelb-Rote Karte: Eckert (87.)

FCE Bamberg – Gr. Fürth II 2:0 (1:0)

Bamberg: Berchthold – Kishimoto, Al� eri, Jerundow, Altwasser – Dotzler (86. Stroh-mer), Niersberger, Do. Schmitt, Schäf� er – N. Görtler  (90. Hurec), Trautmann (87. Hillemeier) – Trainer: Schlegel

Fürth II: Sebald – Golla, Held, Kolbeck, Guerra (87. Szilvasi) – Piller (68. J. Przy-bylko),  Rapp, Kirsch, Civelek – d‘Adamo, M. Weber (68. Danhof) – Trainer: Kleine

Tore: 1:0 N. Görtler (28.), 2:0 N. Görtler (64.) – SR: Öllinger (Riedlhütte) – Zu-schauer: 505 – Gelbe Karten: Niersber-ger – Civelek, Rapp, J. Przybylko

VfR Garching – Memmingen 1:2 (0:0)

Garching: Wachenheim – Suck, F. Mayer (62. Gürtner), Steinacher, Weicker (71. Hölzl) – Vatany  (49. Genkinger), M. Nie-bauer – R. Rudnik, D. Niebauer, Arzberger – Prunitsch – Trainer: Weber

Memmingen:  Gruber – Rupp, Schmeiser, Meichelböck – Ruiz, Sapina, Eisenmann, Jocham (90./+3 Weiler) – Feneberg (77. Lhotzky), Krogler (51. St. Friedrich) – Geld-hauser – Trainer: Reinhardt

Tore: 0:1 Geldhauser (57.), 0:2 Geldhau-ser (67.), 1:2 Gürtner (82.) – SR: Marx (Würzburg) – Zuschauer: 340 – Gelbe Karten: Gruber, Rupp, Feneberg – Bes. Vorkommnis: Die Partie begann mit vier-telstündiger Verspätung, weil Schiedsrich-ter Marx bei der Anreise im Stau stand.

FV Illertissen – FC Bayern II 2:3 (2:2)

Illertissen: Rösch – Böck, Passer, Enderle – Essig (76. Hindelang), Nebel, Heikenwäl-der (67. Hahn) – Schaller, L. Kling, Häm-merle – Morina (82. Spann) – Trainer: Bachthaler

FC Bayern II: Zingerle – Koussou (45. Basta), Strohmaier, Schwarz, Steinhart – Bösel, Oikonomou – S. Ribery (81. Schweinsteiger),  Wegkamp, Weihrauch (90. Pantovic) – L. Görtler  – Trainer: ten Hag

Tore: 1:0 Hämmerle (15.), 1:1 Steinhart (17.), 2:1 Morina (29.), 2:2 Wegkamp (32.), 2:3 L. Görtler (52.) – SR: Hartmeier (Landshut) – Zuschauer: 2015 – Gelbe Karten: L. Kling, Morina, Böck – Weih-rauch, L. Görtler, Wegkamp

FC Augsburg II – Nürnberg II 1:0 (0:0)

Augsburg II: Gelios– Framberger, Rieder, Stanese,  S. Wenninger  – Schuster (71. Tugbay), Reinthaler – Uhde, J. Müller (88. Candir), Ekin (81. Wurm) – Biankadi – Trai-ner: Märkle

Nürnberg II: Radlinger– Pötzinger, T. Weber, Bihr (77. Zwerschke), Lippert – Spies, Theisen – Knezevic, Wießmeier (65. Ott), Mendler (46. T. Wolf) – Lux – Trainer: Prinzen

Tor: 1:0 J. Müller (51.) – SR: Riepl (Alten-erding) – Zuschauer: 360 – Gelbe Kar-ten: Ekin, Wurm – Theisen

Ingolstadt II – Schalding-Hein. 1:2 (0:2)

Ingolstadt II: T. Bauer  – Wolfsteiner, Denz, Gunesch, Jessen (46. Riegger) – Posselt (46. Räuber) – Buchner, A. Gashi, Jainta – Reisner (46. Ammari), Fenninger – Trainer: Leitl

Schalding-H.: Resch – Buchinger, Arin-ger, Zacher (80. Escherich), D. Gashi, Max. Huber – Eibl, Kurz, Brückl – Pillmeier (87. Lechner), Gallmaier (90. Rott) – Trainer: Tanzer

Tore: 0:1 Aringer (9.), 0:2 Pillmeier (30.), 1:2 Denz (58.) – SR: Schieder (Weiden) – Zuschauer: 150 – Gelbe Karten: Jainta, Räuber, Wolfsteiner, A. Gashi

TSV 1860 II – Würzb. Kickers 0:1 (0:0)

1860 II: Netolitzky – Scheidl, F. Weber, Kokocinski, Kurzweg – Hürzeler (64. Wies-böck), E. Taffertshofer (87. Burger) – Neu-decker – Mvibudulu, Rabihic, Karger (62. Glatzel) – Trainer: Bierofka

Würzburg: Wulnikowski – Weißenberger, N.Herzig, Schoppenhauer, Nothnagel –Vocaj, Billick – Lewerenz (90. Demirtas), Gutjahr (51. Karsanidis), Shapourzadeh – Bieber (66. Jabiri) – Trainer: Hollerbach

Tor: 0:1 Jabiri (80.) – SR: Cortus (Röthen-bach a. d. Pegnitz) – Zuschauer: 2250 – Gelbe Karten: Kurzweg, Rabihic, Wies-böck – Schoppenhauer, Weißenberger, Bil-lick, Shapourzadeh

TSV Buchbach – Heimstetten 1:1 (1:1)

Buchbach: Maus – Brucia, Knauer, Hin-gerl, Motz – Petrovic, M. Hain – Breu (78. Hamberger), Denk –  M. Bauer, Stijepic (78. Hellinger) – Trainer: Bobenstetter

Heimstetten:   Krasnic  – Kubina,  de la Motte, Ehret, Toy – C. Schmitt (70. Do. Schmitt) –  Ünver, Seferings, Nappo (79. S. Paul) – Majdancevic, Steimel (29. Man. Duhnke) – Trainer: Moskovic

Tore: 0:1 Ünver (33.), 1:1 M. Bauer (37.) – SR: Treiber (Neuburg/Donau) – Zuschauer: 793 – Gelbe Karten: Hingerl, M. Hain – C. Schmitt, Seferings, Do. Schmitt

NACHHOLSPIEL vom 23. SpieltagMontag, 6. April (14.30 Uhr):FC Bayern II – TSV 1860 II (1:3)

RL NORDOST

RL WEST

RL NORD

1. VfL Wolfsburg II (M) 26 63:33 52 2. Werder Bremen II 26 64:33 51 3. Hamburger SV II 25 60:32 46 4. ETSV Weiche Flensburg 27 46:26 45 5. VfB Lübeck (N) 26 35:28 43 6. TSV Havelse 27 37:27 42 7. Eintracht Norderstedt 26 36:39 42 8. SV Meppen 27 45:39 41 9. Eintracht Braunschweig II 27 54:43 40 10. FC St. Pauli II 26 30:35 35 11. Hannover 96 II 27 40:38 34 12. BSV Rehden 27 33:42 30 13. Lüneburger SK Hansa (N) 27 29:49 28 14. VfB Oldenburg 25 28:38 27 15. Goslarer SC 08 25 37:48 27 16. BV Cloppenburg 26 29:47 26 17. VfR Neumünster 27 30:48 25 18. FT Braunschweig (N) 25 19:70 10

1. Bor. Mönchengladbach II 26 62:32 56 2. Alemannia Aachen 26 42:17 55 3. FC Viktoria Köln 26 52:20 49 4. Rot-Weiß Oberhausen 25 41:25 47 5. SC Verl 27 46:23 46 6. Rot-Weiss Essen 27 43:29 44 7. Sportfreunde Lotte 27 38:26 41 8. Fortuna Düsseldorf II 26 31:39 40 9. SC Wiedenbrück 2000 26 33:38 37 10. SV Rödinghausen (N) 25 35:31 33 11. 1. FC Köln II 27 30:36 32 12. FC Kray (N) 26 29:48 28 13. KFC Uerdingen 05 26 25:46 28 14. SG Wattenscheid 09 26 29:42 27 15. FC Schalke 04 II 26 26:37 22 16. Sportfreunde Siegen 25 22:38 21 17. VfL Bochum II 25 29:47 17 18. FC Hennef 05 (N) 26 18:59 11

1. FSV Zwickau 22 37:9 47 2. 1. FC Magdeburg 22 51:20 45 3. Wacker Nordhausen 22 39:28 40 4. Berliner AK 07 22 34:26 39 5. Carl Zeiss Jena 21 37:26 34 6. Hertha BSC II 22 39:30 32 7. BFC Dynamo (N) 21 25:23 32 8. TSG Neustrelitz (M) 22 28:26 29 9. SV Babelsberg 03 22 24:22 26 10. Germania Halberstadt 22 27:35 26 11. 1. FC Union II 22 36:43 24 12. Budissa Bautzen (N) 21 18:26 24 13. VfB Auerbach 21 19:44 22 14. VFC Plauen 21 11:34 19 15. Viktoria 89 Berlin 22 20:38 18 16. ZFC Meuselwitz 21 22:37 17

27. SPIELTAGVfB Lübeck – BV Cloppenburg 3:0 (1:0)SV Meppen – BSV Rehden 1:2 (1:1)Goslarer SC 08 – Werder Bremen II 3:0 (1:0)Eintracht Norderstedt – LSK Hansa 2:0 (1:0)VfR Neumünster – Hannover 96 II 1:1 (1:1)TSV Havelse – Eintr. Braunschweig II 2:0 (0:0)FT Braunschweig – ETSV Weiche 0:4 (0:2)Montag, 6. April (15 Uhr):VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II (0:1)Bereits am 7. März ausgetragen:FC St. Pauli II – Hamburger SV II 3:1 (2:0)

27. SPIELTAG1. FC Köln II – FC Schalke 04 II 1:4 (1:0)Rot-Weiss Essen – SV Rödinghausen 0:3 (0:0)Spfr. Lotte – Bor. Mönchengladbach II 2:2 (1:0)SC Wiedenbrück 2000 – FC Kray 4:0 (2:0)KFC Uerdingen 05 – VfL Bochum II 1:1 (1:1)SG Wattenscheid 09 – Sportfr. Siegen 1:1 (0:1)FC Hennef 05 – SC Verl 1:3 (1:1)Fortuna Düsseldorf II – FC Viktoria Köln 0:3 (0:1)Montag, 30. März (20.15 Uhr):Alemannia Aachen – RW Oberhausen (0:0)

22. SPIELTAGFSV Zwickau – TSG Neustrelitz 1:0 (0:0)Germania Halberstadt – Hertha BSC II 1:1 (0:0)SV Babelsberg 03 – BFC Dynamo 0:0Wack. Nordhausen – 1. FC Magdeburg 0:5 (0:3)Berliner AK 07 – VfB Auerbach 3:1 (2:0)1. FC Union II – Viktoria 89 Berlin 2:3 (1:2)Montag, 6. April (13.30 Uhr):ZFC Meuselwitz – Budissa Bautzen (1:2)Mittwoch, 29. April (18.30 Uhr):VFC Plauen – Carl Zeiss Jena (0:5)