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0 2 0 März/April KiTE LIFE 20 4 197477 203006 Kitelife 20 | Ausgabe 01-2011 | März / April | Deutschland 3,00 € | A 3,00 | CH 9,- SFR | Benelux 3,00 | E/I 4,00 INTERVIEW MIT ANDY YATES TRAVELSTORYS SÜDAFRIKA UND RODRIGUES HOW TO KITE INTHE WAVES

Kitelife 20

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Ausgabe 20 des deutschen Kitesurf Magazins Kitelife.

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Page 1: Kitelife 20

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4 197477 203006Kitelife 20 | Ausgabe 01-2011 | März / April | Deutschland 3,00 € | A 3,00 € | CH 9,- SFR | Benelux 3,00 € | E/I 4,00 €

interviewmit andy yates

travelstoryssüdafrika und rodrigues

how tokite in the waves

Page 2: Kitelife 20
Page 3: Kitelife 20
Page 4: Kitelife 20
Page 5: Kitelife 20

Inhalt ................................................................ 08

edItorIal ......................................................... 10

gallery ........................................................... 12

news ................................................................ 22

lesershots ........................................................ 26

spIn the globe / südafrIka ......................... 28

event / kItelIfe fotocontest ....................... 44

spIn the globe / rodrIgues ......................... 46

behInd the scenes / teamrIder ..................... 52

event / InternatIonaler unI cup ................ 60

wortwechsel / andy yates ......................... 62

InsIder / support your local surfshop ..... 68

produkte ......................................................... 78

how to kIte In the waves .......................... 82

Impressum ....................................................... 98

inhalt8

Page 6: Kitelife 20

Unser letztes Magazin der Kitelife startete mit dem Satz:

„Und da ist sie schon wieder vorbei … Die Kitesurfsaison

2010.“ Jetzt sagen wir: „Es geht endlich wieder los … Die

Kitesurfsaison 2011!“

Endlos lange Nächte, kalte Temperaturen und eine Mischung aus Regen,

Schnee und Graupel verlassen allmählich Deutschland und die ersten

Krokusse, Maiglöckchen und Bäume bekommen wieder ihr Grün oder

blühen auf. Was das bedeutet? Ganz klar: Die Wassersportler stehen in

den Startlöchern, um auch in Deutschland und nicht nur im warmen

Süden die Saison 2011 zu eröffnen.

Was kommt denn Neues dieses Jahr? Unsere Aktion „Support your lo-

cal Surfshop“ nimmt richtig Fahrt auf, wir haben zum Beispiel in dieser

Ausgabe mal ein paar Herstellern interessante Fragen gestellt – wobei

einige sich drauf eingelassen haben, andere wiederum lieber gar nicht

geantwortet haben. Vielleicht sind die Fragen ein wenig zu spitz formu-

liert gewesen, allerdings für die Leser sehr unterhaltsam.

Nach Meinungen diverser Forschungszentren geht es in diesem Jahr

nicht nur wirtschaftlich ordentlich ab, sondern laut Hersteller wird sich

auch in technischen Bereichen, bei Schirmen und Boards, einiges tun.

Wir sind auf jeden Fall gespannt auf das, was da kommen möge.

Eventuell gibt es ja in diesem Jahr einen „Einleiner-SUP-Kite“ oder eine

„aufblasbare Bar“? Wir wissen es nicht, freuen uns aber auf alle Neu-

heiten in und um den Kitebereich.

Für alle Leser, die uns regelmäßig in die Hände bekommen, haben wir

jetzt schon ein kleines Geschenk. Es wird in diesem Jahr eine spezielle

Ausgabe der Kitelife zusätzlich produziert werden: Wenn das mal nicht

eine gute Nachricht gleich zum Beginn unserer ersten Ausgabe 2011 ist!

Der Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording ist dieses Jahr ein wenig

später in das Jahr verlegt worden. Vom 19. bis 28. August werden alle

Kitesurfer die Möglichkeit haben, beim größten Kitesurf-Testevent der

Welt sämtliche großen Hersteller zu besuchen und deren Produkte nicht

nur selbst auf dem Wasser zu testen, sondern auch wichtige Details

und Infos hinter den Kulissen zu erfahren. Das Kitelife-Team wird auf

jeden Fall wieder tolle Aktionen für dich auf die Beine stellen und freut

sich schon riesig auf den Event des Jahres!

Wir wünschen dir einen tollen Start in den Frühling mit jeder Menge

Wind, Wellen und natürlich sommerlichen Temperaturen!

Let´s start ...

Fahrer Mathias Wichmann Foto © Jess Garlick

editorial10

Page 7: Kitelife 20

Fahrer Shannon Best Foto © Gavin Butler1/2011

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Page 8: Kitelife 20

Fahrer Tom Court Foto © Barbubro1/2011

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Fahrer James Boulding Foto © Bryan Elkus

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Fahrer Rick Jensen Foto © Tom Luensmann

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Page 11: Kitelife 20

Fahrer Jan Schiegnitz Foto © Proboarder.eu1/2011

gallery20

Page 12: Kitelife 20

kIteworldwIde mIt tollen, neuen spots

Die Kitesaison 2011 steht unmittelbar vor der Tür, auch wenn man es bei den aktuellen Tempera-

turen gar nicht glauben kann! Pünktlich zum Auftakt bietet dir KiteWorldWide drei neue, traumhafte

Kitespots – weltweit – an. Ob du nach Tatajuba/Brasilien, Tarifa/Spanien oder an die noch etwas

frische Küste Rügens möchtest, bei den Jungs und Mädels von KiteWorldWide bist du bestens auf-

gehoben. Das junge und dynamische Team stellt dir einen optimal zugeschnittenen Kitesurfurlaub

zusammen und berät dich – egal bei welchen Problemen. Intensivtraining auf Rügen, Chillen und

Feiern in Tarifa oder pures Paradieskiten in Brasilien, KiteWorldWide wird dich garantiert dorthin brin-

gen. Für Anfänger und alle, die nach längerer Kitepause fit für den Kite-Sommer werden wollen!

Infos: www.kiteworldwide.com, www.facebook.com/kiteworldwide, Mo-Fr 10–19 Uhr per Telefon

unter 040 209345090

the kIte and wIndsurfIng navIgator

Der erste weltweite Spotguide für das iPhone! Die legendären KITE AND WINDSURFING GUIDEs

gibt es ab sofort auch als sensationelle App. Die App liefert nicht nur alle Infos in einem über-

sichtlichen und sehr gut lesbaren Format, sie führt dich mit allen Spots in GoogleMaps und ex-

akten GPS-Koordinaten auch zielsicher an jeden der weltweit über 2.750 Spots, egal ob in Kiel,

Kapstadt oder auf Hawaii. Dazu liefert die App für alle Spots aktuelle WindGuru-Vorhersagen und

zeigt dir auf einen Blick alle relevanten Spots mit passender Bestwind-Vorhersage. Egal ob du in

deinem Heimatrevier oder in fernen Ländern unterwegs bist, mit dieser App findest du immer den

optimalen Spot für deine nächste Session. Auch für die Reiseplanung liefert die App eine einmalige

Fülle relevanter Informationen: Sämtliche WORLD-Regionen sind unterlegt mit eingehenden Analy-

sen der Wind- und Wetterbedingungen im Jahresverlauf sowie authentischen Travel-Tipps, was dich

in der jeweiligen Region erwartet und was für einen erfolgreichen Trip von Bedeutung ist. Last

but not least beinhaltet die App auch noch das stoked WORLDWIDE TRAVEL DIRECTORY mit über

2.200 Kontaktadressen vor Ort. Infos: www.stoked-publications.com/de/mobile und natürlich

auch direkt im App Store

underwave „sultane“

Das Underwave-Trapez „Sultane“ wurde speziell für die Ladys entworfen. Nicht nur

farblich unterscheidet es sich von dem Trapez der Jungs, es ist auch deutlich wei-

cher – als wäre man auf Rosen gebettet. Dennoch bietet es maximale Rückenun-

terstützung. Auch im Schnitt unterschneidet es sich von dem „Sultan“ der Jungs,

da es deutlich schmaler ist. Man will es den Damen recht machen und dank der

3D-Thermofoam-Innenseite und des anatomisch angepassten Innenlebens sitzt das

„Sultane“ auch wie angegossen! Weiche Kanten und gepolsterte Hakenplatte mit

Schnellverschluss verhindern unangenehme Scheuerstellen.

Ion rIot/trInIty

Du hast die langweiligen schwarzen Neoprenanzüge satt? Wenn du aus der monotonen Masse he-

rausstechen willst, dann hat ION jetzt den richtigen Anzug für dich. Die neuen stylishen Neoprenan-

züge sind einmal der Riot, der für Männer ist, und der Trinity, der für Damen gemacht ist. Die Neo-

prenanzüge sind aus umweltfreundlichem Limestone-Neopren und recycelter Polyester. Das Design auf

Riot und Trinity wird individuell durch ein spezielles Druckverfahren erzeugt. So ist jeder Anzug ein

Unikat. Wie alle ION-Anzüge haben auch Riot und Trinity die bekannten Hightech-Features, die wir

von ION bereits gewohnt sind. So verbinden die neuen Neoprenanzüge Style mit dem gewohnten

Tragekomfort. Infos: www.ion-essentials.com

o`neIll gooru gbs ¾ length

„Wann wird's mal wieder richtig Sommer“, dachte sich bestimmt nicht nur

Rudi Carell bei seinem schmucken Song, sondern auch die Macher des neuen

Gooru GBS Langarm-Overknee von O´Neill. Der Sommer-Kiteneo bietet butter-

weiche UtraFlex und sehr flexible Nähte, was du beim Tragekomfort sofort mer-

ken wirst. Mit seinen ungesäumten Manschetten an den Handgelenken sowie

den Krypto Pads schwingt er sich zum absoluten Favoriten des O`Neill-Teams

hervor. Sein geringes Gewicht, die Qualität der Materialien und die Liebe zum

Detail machen den Gooru GBS zu deinem perfekten Begleiter auf dem Wasser.

nachwuchscamps für freestyler Im kIten und wIndsurfen

Wer möchte nicht gern mal zusammen mit gleichaltrigen Nachwuchssurfern oder

Kitern neue Freestyletricks erlernen? Diese Chance bietet sich in diesem Jahr bei

vier Veranstaltungen der VDWS-KeikiSurfer-Roadshow. Um den Lernerfolg zu

maximieren, hast du ein ganzes Wochenende lang die Möglichkeit, mit jugend-

gerechtem Equipment kiten oder windsurfen zu gehen, natürlich inklusive der

Keiki-Teamfahrer. In diesem Jahr werden zum Beispiel Core und Carved Material

für alle mit an den Strand bringen. Die Roadshow beginnt Ende Mai in Kegnaes

bei Flensburg. Weitere Tourstopps sind Pepelow am Salzhaff, das Windsport Kids

Testival in Gold auf Fehmarn und Suhrendorf auf Rügen. Die Events richten sich

an Kinder und Jugendliche von zehn bis 18 Jahren aller Könnensstufen. Bring

gern deine Freunde mit zu den Veranstaltungen, um unter professioneller Anlei-

tung die angesagten Funsportarten Kite- und Windsurfen zu erlernen.

Anmelden kannst du dich für die Camps über die Website www.keikisurfer.com

oder direkt bei den veranstaltenden VDWS-Wassersportschulen:

28./29. MaiKegnaes (Flensburger Förde, DK), www.daenemark.surfers-p.de

09./10. JuliPepelow (Salzhaff), www.kite-surf-schule.de

20./21. AugustGold (Fehmarn), www.windsportkids.de

03./04. SeptemberSuhrendorf (Rügen), www.surfen-auf-ruegen.de

1/2011

news22

Page 13: Kitelife 20

flyboards 2011 ab 1. aprIl lIeferbar …

Anstelle eines Aprilscherzes lässt es FLYSURFER im April richtig krachen. Wer jetzt denkt, dass es „nur“

um ein FLYBOARD geht, der liegt völlig falsch. Mit dem neuen FlyRace bringt FLYSURFER zum Beispiel

das einzige Twintip-Raceboard auf dem gesamten Kitemarkt raus und wirft damit alles durcheinander,

was bei dem Kursrennen bisher üblich war. Im Bereich Leichtwind-

boards gibt es kaum einfachere und bessere Boards, welche bei

weniger Wind einzusetzen sind als die FlyDoor-Serie (in L und XL).

Für Anfänger oder auch Fortgeschrittene ist das Board auf jeden

Fall das Maß aller Dinge. Wer lieber in die Welle geht, sollte sich

mal das FlyWave S anschauen, das mit viel Dynamik, Kontrolle

und Haltbarkeit glänzt. Eine Kombination aus besten Materialien,

fein abgestimmtem Flex und der asymmetrischen Outline findest

du bei den Alleskönnern der Radical-Serie wieder. In vier verschie-

denen Größen bieten die Radical-Boards enormen Pop und bleiben

selbst in rauen Bedingungen sehr gut kontrollierbar und komforta-

bel. Infos: www.flysurfer.com, 08641 694830, Mo-Fr 9-17 Uhr

sorky earplug protectIon

Für alle Kitesurfer, die manchmal Probleme mit ihren Ohren

haben, gibt es ab sofort Licht im Tunnel. Die sogenannte

Gehörgangexotose (auch Surfer´s Ear) ist eine weitverbreitete

Krankheit bei allen Wassersportlern. Der Zubildung von kom-

pakter Knochensubstanz (Exotose) kann jetzt Abhilfe geschaf-

fen werden, indem du einen revolutionären Ohrstöpsel namens

Sorky verwendest. Durch den Einsatz einer hochtechnischen

Sympatex-Membran ist er wind-, staub-, und wasserdicht, ga-

rantiert aber auf der anderen Seite ein absolut normales Hörvermögen. Der physikalisch perfekt

sitzende Ohrenstöpsel aus chlorfreiem Silikon bietet höchsten Tragekomfort und ab zwölf Jahren

verwendbar. Infos: [email protected], 0431 3180295

surf and actIon

Damit du nicht mehr die Katze im Sack kaufen musst und

absolut sicher bei der Wahl deines Hotels sein kannst, bietet

Surf and Action jetzt von jedem Hotel nicht nur wie gewohnt

ausgezeichnete Beschreibungen mit Bildern, sondern auch tolle

Videos. Du erkennst in bewegten Bildern auf einem Blick, was

dich im und um das Hotel erwarten wird. Selbstverständlich

sind die einzelnen Hotelseiten mit den einzelnen Videos ver-

knüpft, um eine noch bessere Informationsübersicht zu geben.

Doch das ist noch lange nicht alles: Direkte Live-Webcams der Spots und Reviere sowie Hinter-

grundinformationen werden Stück für Stück auf den einzelnen Seiten ergänzt. So ein Service fin-

dest du bei kaum einem anderen Reiseanbieter! Infos: www.surf-action.com

pete rose & the blInd Judges?

Wer, was? Jeder Kiteboarder, der sich in der Trickliste ein bisschen auskennt, wird wissen, was ein

Pete Rose und ein Blind Judge ist. Es gibt wohl keinen besseren Namen, den sich die Band um

Jakob Tetens geben konnte. Denn Pete Rose & The Blind Judges verkörpern seit 2006 den Kiteli-

festyle in tanzbare Töne. Seitdem haben die sechs Jungs aus

Hamburg eine Reihe erfolgreicher Liveauftritte in Norddeutsch-

land gespielt. Unter anderem waren sie beim Unicef Benefiz

im Uebel & Gefährlich und auf der Kitesurf-Trophy. Wir waren

bereits 2009 von ihrem Debutalbum „Out of the Grey“ be-

geistert, das wanderte deswegen sofort zu den Kitelife-Musik-

tipps. 2010 legten sie nun mit „Actually It‘s Easy“ eine EP mit

neuen Songs nach. Zu hören gibt es einen relaxten Sound mit

souligen Bläsersätzen, Reggae-Hammond und 70er-Funkriffs. Es

versteht sich von selbst, dass die Bandmitglieder Kiter sind!

Lad dir das Album bei www.lastfm.de kostenlos runter. Ein-

fach nach Pete Rose & The Blind Judges suchen.

news24

1/2011

Page 14: Kitelife 20

01 Fahrer Christian Schreiber Foto © Fabian Aßmann Spot Wiek auf Rügen

02 Fahrer Denise Benesch Foto © Oliver Schleicher Spot Naxos

03 Fahrer Dedl Groebert Foto © Eric Stelzer Spot Fehmarn

04 Fahrer Hauke Lutz Foto © Henning Gusowski Spot Skaven

05 Fahrer Swenja Foto © Olli Spot Tarifa

06 Fahrer Jana Humbert Foto © Kim Bracht Spot Fuerteventura

07 Fahrer Johannes Franz im Mystic-Neo

08 Fahrer Kitesurfer der PKRA Foto © Philipp Müller Spot St. Peter-Ording

09 Fahrer Mario Lehmann Foto © Klaus Lehmann

10 Fahrer Michael Korfkamp Foto © Nathalie in het Veen Spot Djerba

1. Du musst die Rechte an dem Bild besitzen und es für eine einmalige Verwendung kostenlos zur Verfügung stellen.

2. Benenn deine Bilder nach dem Schema „Fahrer_Fotograf_Spot“ (also z.B. Mira Bellenbaum_Sergej Fährlich_Tarifa.jpg), damit wir auch wissen, wer diesen heldenhaften Moment geknipst hat.

3. Denk bitte außerdem daran, dass wir eine hohe Qualität brauchen, damit du im Heft auch gut aussiehst. Das Bild sollte mindestens von einer 2-Megapixel-Kamera aufgenom-men worden, scharf und nicht verkleinert sein.

4. Wenn du dich in der nächsten oder einer anderen Ausga-be wiederfindest, schreib uns nochmal eine Mail, denn ...

... für jede veröffentlichte Einsendung gibt es fünf Ausgaben Kitelife for free. Und wenn du schon ein Abo hast, verlän-gern wir es dir gratis.

01

05

Bei unseren

Lesershots Bist du der star.

schick deine Besten BiLder per

e-MaiL an [email protected] und

Mit etwas GLück und Guten Fotos

Bist du in einer der nächsten

ausGaBen daBei. es GiBt nur

vier kLeine BedinGunGen:

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lesershots26

Page 15: Kitelife 20

Seit 2010 und der FuSSballweltmeiSterSchaFt iSt SüdaFrika in

aller munde. bei wind- und waSSerbegeiSterten iSt SüdaFrika

aber bereitS Seit mehreren Jahrzehnten kein geheimtipp mehr.

Jeden winter machen Sich viele kiter auF den weg in den war-

men Sommer der Südlichen hemiSphäre. nicht nur die warmen

temperaturen, Sondern auch der Stetig Starke und verläSS-

liche wind läSSt die meiSten kiter nicht lange überlegen, wo

Sie ihr winterquartier beziehen Sollen. So Sehen wir JedeS Jahr

aaron hadlow, ruben lenten und auch kevin langeree am kap

der guten hoFFnung trainieren.

Auch viele deutsche Fahrer beziehen im Winter ihr Quartier in

Südafrika. Matthias Larsen bezeichnet Kapstadt bereits mehr

als seine Heimat als Kiel und auch Silvester Ruckdäschel und

Pile Brückmann wohnen auf der anderen Halbkugel. Genauso wie Fah-

rer diese Topbedingungen nutzen, so nutzen auch die Firmen diese fa-

belhaften Bedingungen, um ihr neues Material zu testen, bevor es auf

den Markt kommt. So wurde Leonard Rose vom Team Gaastra nach

Kapstadt beordert, um die neuen Kites 2011 zu testen.

Das Gaastra-Headquarter bat mich, im Februar mit nach Südafrika zu

kommen, um die 2011er-Kites final einzustellen und Fotos und Videos

für die kommende Saison zu machen. Da musste ich nicht lange über-

legen. Die unzähligen Erzählungen und Videos aus der Kap-Region mit

unbeschreiblich viel Wind, meterhohen Wellen und einem Mix aus Na-

tur, Leuten und Lebensflair ließen die Abenteuerlust steigen. Ein Blick

auf die Landkarte ließ vermuten, dass es sich um eine halbe Weltreise

handeln würde, um nach Kapstadt zu kommen. Doch nach einem Blick

auf die Flugpläne der Airlines bestätigte sich meine Angst vor einer

mehrtägigen Tortur an vielen verschiedenen Flughäfen glücklicherweise

nicht. Zusammen mit einigen Fahrern des internationalen Teams ging

es Mitte Februar los. Unser Kitedesigner Urs Hungerbühler war bereits

vor Ort. Um unseren Aufenthalt so lang wie möglich zu gestalten und

nicht zu viel Geld für eine teure Unterkunft auszugeben, suchten wir

uns erst einmal ein günstiges Hostel. Das stellte sich glücklicherweise

als absolut problemlos dar. Es ging bei der Reise ja auch weniger um

einen Luxusurlaub, sondern ums Kiten. Deswegen war uns während

des gesamten Aufenthalts eine Prachtvilla nicht wirklich wichtig.

SüdaFrika

spin the globe28

1/2011

Text Leonard Rose Fotos © Tim Hendrics

Page 16: Kitelife 20

Da sich die guten Spots in der Kap-Region auf eine Distanz von etwa

150 Kilometer erstrecken, ist ein Auto absolut unabdingbar. Die Miet-

autosuche stellte sich als deutlich spannender als sonst heraus, da man

unter anderem zwischen Klassikern wie einem uralten 1er-Golf, Käfer

oder altem VW-Bus wählen kann. Wir entschieden uns für die güns-

tigste Nostalgie Variante und mieteten zwei uralte VW Golf. Etwas er-

staunt nahmen wir die Bitte des Vermieters zur Kenntnis, der uns bat:

„Don’t go more than 50 km out of Cape Town,

I don’t want to drive so far to fix the car!“ Er

gab uns noch weitere Tipps mit an die Hand: Zum

Beispiel nachts die Autobahn zu meiden, da viele

Wildtiere unterwegs seien und man die Schlaglö-

cher nicht sehen könne. Townships sollten wir vor

allem abends absolut meiden.

Die Alkoholgrenze liegt wie in Deutschland bei 0,5 Promille. Was je-

doch etwas neu für uns war, ist die Regelung an Kreuzungen ohne

Ampeln. Es gilt hier folgende offizielle Regel: Jedes Fahrzeug hält an

der Stopplinie. Wer zuerst kam, fährt zuerst, danach der Zweite und

so weiter. Was für einige relativ schnell funktionierte, ist die Einge-

wöhnung an den Linksverkehr. Ich muss zugeben, dass das wohl das

Schwierigste war. Eine Disziplin, die am Anfang definitiv mit Teamar-

beit bewältigt werden sollte. Dennoch fügt man sich schnell ein und

dann fühlt man sich absolut sicher.

Ich wurde an meinem ersten Tag von unserem Teammanager Leif Wil-

kesmann am Flughafen abgeholt. Nach einem sechs Wochen langen

Winter in Deutschland gab es endlich wieder Sonne und T-Shirt-Wetter.

Nach einem kurzen Stopp beim Chicken-Fastfood-Restaurant ging es

direkt weiter zum Strand. Das gesamte Team war schon vor Ort und

testete viele verschiedene Kites. Von der Jeans in die Boardshorts und

dann ab aufs Wasser. Doch Moment – Boardshorts? Dieses Accessoire

findet man in Kapstadt nur am Strand, nicht

aber auf dem Wasser.

In Kapstadt beziehungsweise in der Kap-Re-

gion treffen der kalte Benguelastrom aus der

Antarktis und der warme Agulhasstrom aus

dem Indischen Ozean aufeinander. Auch wenn

die Außentemperatur zwischen 25 und 30

Grad Celsius liegt, hat das Wasser auf der Westseite des Kaps (Atlantik)

nur etwa 12 bis 15 Grad Celsius. Auf der Ostseite (Indischer Ozean) hinge-

gen kann das Wasser zur gleichen Zeit 20 Grad Celsius und mehr haben.

Also beim Packen auf jeden Fall den Herbst-Neo aus Europa einplanen.

Der Spot am ersten Tag war der Kite Beach. Er liegt direkt vor Table

View, einem Küstenvorort von Kapstadt, etwa 15 Kilometer nordwestlich

vom Zentrum Kapstadts entfernt. In Table View wohnen praktisch alle

Kitesurfer, egal ob für einen Kurzurlaub oder für die ganze Saison.

spin the globe30

Generell ist es e in

Guter Allround-strAnd

für Alle Könnerstufen.

Page 17: Kitelife 20

Wie auch schon beim Sonnenuntergang beschränkt sich die ideale Zeit,

um wirklich gute Fotos zu machen, auf einige Minuten. Dies erforderte

sowohl bei den Fahrern als auch bei den Fotografen höchste Konzentra-

tion. Da sich der Wind in Kapstadt in der Regel erst im Laufe des Tages

aufbaut, erwischten wir auch einige Morgen ohne Wind. Das Licht ist

trotzdem ideal: Der Tafelberg, unbeeindruckt von allen Naturgewalten

wacht in weiter Entfernung über das noch schlafende Kapstadt.

Nach vielen Tagen auf unseren Twintips verspürten wir an einem Tag

mit großem Swell den Wunsch, endlich mal unsere Waveboards aus

unserem Lager zu holen und ordentlich zu testen. Ideal dafür erschien

uns ein Downwinder entlang der Küste Richtung Norden. Perfekter Aus-

gangspunkt für dieses Unterfangen ist Big Bay. Wir wurden mit dem

Auto abgesetzt, bauten unsere Kites auf und ließen die vielen Kiter in

Big Bay direkt hinter uns. Der erste Spot, den man passiert, liegt un-

mittelbar in Lee der Felsen von Big Bay und heißt Kamas. Alle, die das

Ambiente von Big Bay genießen, sich aber weniger mit Freestyle be-

schäftigen wollen, schlitzen hier die Wellen. Die Welle ist etwas höher

und bricht ein wenig weiter draußen. An guten Tagen kann es – wie

in Big Bay – recht voll auf dem Wasser werden. Da wir noch ein gutes

Stück vor uns hatten, hielten wir uns hier nur kurz auf. So zogen wir

also unsere Cutbacks und Bottom Turns in den etwa drei Meter hohen

Wellen und näherten uns langsam unserem nächsten Ziel, Haakgat.

Haakgat ist die Adresse, wenn es um radikales Wavekiting geht. Der

Spot funktioniert am besten bei Flut und starkem Swell.

Man wird wohl automatisch nach oder am besten während einiger

Kitesessions miterleben, wie die Sonne langsam im Ozean versinkt. Ge-

rade wenn der Himmel von vereinzelten dünnen Wolken bedeckt ist,

breitet sich das Abendrot weit aus. Die zweite Tageszeit, die man nicht

missen sollte, ist der Morgen.

An einigen Morgen bestand unser Fotograf, Tim Hendrics, auf einen

klingelnden Wecker um 4:30 Uhr. Langsam quälten wir uns aus den

Betten. Ein schnelles Frühstück, eine kalte Dusche und dann hoffen,

dass das Auto anspringt und wir im Halbschlaf nach Big Bay fahren

können. Ich gehöre definitiv nicht zu den Frühaufstehern, doch für die-

sen Blick, die frische Luft und die klaren kontrastreichen Farben, sollte

man sich definitiv die Mühe machen.

Es gibt unzählige Hostels, Restaurants, Bars, Supermärkte und ist wohl

die beste Basis, um von hier aus alle Spots – sowohl weiter im Nor-

den als auch im Süden – zu erreichen. Wie der Name schon sagt, hat

man von hier aus den besten Blick auf den gewaltigen Tafelberg, der

mit einer Höhe von 1087 Meter und einer Gesamtfläche von etwa 6500

Hektar hinter Kapstadt thront. Am Kite Beach findet man meist gute

Bedingungen, um sich an den ersten Tagen an Kapstadt zu gewöhnen.

Der Sandstrand ist riesig. Es gibt absolut keine Probleme beim Aufbauen

oder Starten. Der Shorebreak ist an den meisten Tagen mit normalem

Swell gut zu meistern und es gibt einen kleinen Stehbereich. Etwas wei-

ter draußen brechen die Wellen in der Regel mit einer Höhe von ein bis

zwei Metern, zwischen den Wellen ist das Wasser flach und bietet ge-

nug Zeit, um Freestyle-Manöver zu springen. Dahinter ziehen sich lange

Dünungswellen, die einfach zu überfahren sind. An Tagen mit großem

Swell findet man hier gute Wellenbedingungen. Generell ist es ein guter

Allround-Strand für alle Könnerstufen. Kite Beach ist einer der wenigen

Spots, der fast ausschließlich von Kitern besucht wird. An einem wind-

losen Tag lohnt es sich, den kleinen Swell zum Longboarden oder SUP

zu nutzen. An den meisten anderen Spots teilt man sich das Wasser mit

Windsurfern und Wellenreitern.

Wie überall teilt man sich das Wasser auch noch mit ganz anderen

Lebewesen. In Kapstadt ist dies aber wirklich außergewöhnlich span-

nend. An meinem ersten Tag habe ich neben kleineren Fischen auch

Pinguine, verschiedene Robben und kleinere Wale gesehen. Jeder, der

sich traut, sollte mal längere Schläge nach draußen fahren, denn mit

Sicherheit wirst du Tiere entdecken. Natürlich gibt es auch Haie. Diese

haben wir allerdings während unseres gesamten Aufenthalts nicht ge-

sehen und auch nichts über Haiangriffe auf Kitesurfer gehört.

In den nächsten Tagen erkundeten wir einige andere Spots nördlich

von Table View. Big Bay kennen selbst viele, die noch nie in Kapstadt

waren. Es ist der Freestylespot der Gegend. Wer Freestyletricks trainie-

ren und sich gegenseitig mit anderen guten Fahrern pushen möchte,

ist hier richtig aufgehoben. Der Wind bläst etwas weniger als in Table

View. Der Küstenverlauf hat an dieser Stelle einen kleinen Knick, sodass

meistens ein sauberer Pointbreak entsteht. Zudem verläuft der Strand

flach ins Wasser, was die Flachwasserbereiche zwischen den Wellen

lang bis zum Strand auslaufen lässt. Zwischen den Wellen entstehen

somit extra große Flachwasserbereiche und es entsteht gerade bei Ebbe

ein großer Stehbereich. Einen Shorebreak gibt es nicht. Ein kleiner

Wermutstropfen an diesem Spot ist die Tatsache, dass bedingt durch

den Knick im Küstenverlauf der Wind etwas böiger ist als an anderen

Spots in der Table Bay. Meiden sollte man definitiv die unübersehbaren

Steine in Lee und die Windsurfzone in Luv. Auch für Nichtkiter bietet

dieser Spot so einiges. Seit Kurzem gibt es viele Cafés, Restaurants und

einen großen Supermarkt. Außerdem gibt es eine riesige Liegewiese

mit gepflegtem Rasen, die zwischen den Sessions zum Relaxen einlädt.

Auch hier ist der Blick auf den Tafelberg ausgezeichnet. Es gibt zwei

Tageszeiten, die man während eines Aufenthalts in Kapstadt auf jeden

Fall miterleben sollte.

ich wAr beeindrucKt, wie viele turns wir in

einer einziGen welle fAhren Konnten und mit

welcher wucht die wellen brechen.

spin the globe32

Page 18: Kitelife 20

Wenn beides eintritt, ist Haakgat absolut nur für Fortgeschrittene ge-

eignet. Durch ein vorgelagertes Riff bauen sich die Wellen extrem hoch

auf und brechen sauber. Ich war beeindruckt, wie viele Turns wir in

einer einzigen Welle fahren konnten und mit welcher Wucht die Wel-

len brechen. Der Ein- und Ausstieg erwies sich durch den hohen und

starken Shorebreak als schwierige Aufgabe. Da man sich die Wellen

sowohl mit Windsurfern als auch anderen Kitern teilt, ist Vorsicht ge-

boten. Die Regeln für die Welle unbedingt beachten: Wer am nächsten

am brechenden Punkt der Welle ist, hat Vorfahrt und darf die Welle

weiter abreiten. Diese Regel wird ziemlich genau genommen.

Da dieser Spot etwa die Hälfte unseres Downwinder markierte und

die Bedingungen außergewöhnlich gut waren, entschieden wir uns

hier noch ein wenig länger zu bleiben und später eine kleine Pause

am Strand einzulegen, um danach fit für die restlichen fünf Kilome-

ter nach Melkbos zu sein. Melkbos ist ebenfalls ein guter Wavespot

und bietet anders als zum Beispiel Haakgat ein schönes und ruhiges

Ambiente. Melkbos ist nach Table View der nächste Küstenvorort. Der

Strand ist um einiges breiter als Kite Beach oder Big Bay und auf dem

Wasser hat man massig Platz. Es gibt einen großen Parkplatz hinter

den Dünen. Gekitet wird am Nordstrand von Melkbos, wo durch eine

vorgelagerte Sandbank die Wellen geordneter brechen. Der Wind ist

etwas böiger, da ähnlich wie in Big Bay der Küstenverlauf einknickt

und der Wind somit ein Stück über das Land kommt. Was die schöne

Umgebung in Melkbos etwas trübt, ist das in etwa sieben Kilometern

entfernte Kernkraftwerk Koeberg. In Melkbos verbrachten wir den rest-

lichen Tag und kiteten, bis es dunkel wurde. Völlig geplättet von meh-

reren Stunden und etwa zehn bewältigten Kilometern in den Wellen,

machten wir uns auf den Weg nach Hause.

Wind gibt es in Kapstadt reichlich. Der vorherrschende Wind in Kap-

stadt ist der Süd-Ost-Passat. Die Locals nennen ihn Cape Doctor. Die

Hauptmonate für den Cape Doctor sind Dezember, Januar, Februar und

März, der Sommer auf der Südhalbkugel. Dieses Windsystem funktio-

niert bei schönem Wetter, ohne Wolken und Regen. Der Wind kommt

dann an allen Spots in der Table Bay sideshore von links. Alle Wetter-

berichte geben eine Tendenz an, oft reicht aber morgens ein Blick auf

den Tafelberg. Wenn sich die Wolke von der Luvseite langsam über

den Tafelberg legt, ist es höchste Zeit seine Sachen zu packen. Der

Wind baut sich morgens auf und wird zum Nachmittag immer stärker.

Als Erstes bläst es nahe der Stadt am Sunset Beach. Dort wird er im

Laufe des Tages auch am stärksten. Richtung Norden kommt er später

an und ist schwächer.

hAAKGAt ist d ie Adresse, wenn es um

rAdiKAles wAveK it inG Geht. der spot

funKt ion iert Am besten be i flut und

stArKem swell.

spin the globe34

Page 19: Kitelife 20

Also wenn am Sunset Beach nahe der Stadt zu viel Wind weht, lohnt

sich definitiv eine Fahrt nach Big Bay, da dort andere Bedingungen

herrschen werden. Der Süd-Ost-Wind bleibt meistens für fünf bis sechs

Tage mit etwa 25 Knoten bestehen, häufig auch über sieben Windstär-

ken, löst sich dann auf und kommt nach zwei Tagen wieder.

Wenn die Wellen in Kapstadt mal zu heftig sein sollten oder der Wind zu

stark, sollte man über eine Fahrt nach Langebaan nachdenken. Es ist gut

möglich, dass hier der Wind deutlich angenehmer ist. Wenn es jedoch in

Kapstadt mit 40 Knoten aufwärts bläst, ist dies keine Garantie. Am besten

hat man dann jemanden in Langebaan, den man anrufen kann und nach

den aktuellen Bedingungen fragt. Bereits nach einiger Zeit in Kapstadt mit

hohen Wellen, starkem Wind und allgemein schwierigen Bedingungen,

schrien unsere Körper nach Flachwasser. Für solche Fälle, auch wenn der

Wind in Kapstadt normal bläst, ist Langebaan ein hervorragendes Kontrast-

programm. Also brachten wir die etwa 100 Kilometer mit unseren beiden

vollbepackten Golfs so schnell wie möglich hinter uns. Langebaan ist eine

etwa 20 Kilometer lange Lagune, die lediglich durch einen schmalen Ka-

Es gibt zwar ein paar kleine Kabbelwellen, die einen aber plötzlich abso-

lut gar nicht mehr stören. Vor dem Mainbeach gelegen gibt es eine In-

sel, deren Leeseite ein absolutes Flachwasserparadies bietet. Leider lieben

unzählige Vögel diese Insel auch, was die Fahrt im Flachwasser zu einem

ganz besonderen Geruchserlebnis macht. Nach einer ausgiebigen Session

entschieden wir uns noch eine Nacht zu bleiben, um am nächs ten Tag

den zweiten Spot in Langebaan anzufahren. Ein Spot mit dem schönen

Namen Sharks Bay.

Als wir am nächsten Morgen über die kleine Straße den letzten Berg

überwunden hatten, wartete auf uns ein traumhafter Blick auf den

südlichsten Teil der Lagune mit seichtem türkisfarbenen Wasser, eini-

gen Sandbänken und Seegrasfeldern. Da außerdem der Wind genau

auflandig war, entschieden wir uns diesen Blick für einige Freeride-

Fotos zu nutzen. Bei enormem Luvstau und einem Strand von etwa

vier Meter Breite erwies sich der riesig große Stehbereich als deutliche

Hilfe. Den großen weißen Hai sucht man hier vergeblich, denn Sharks

Bay hat seinen Namen dank der vielen kleinen harmlosen Sandhaie,

die durch die Bucht schwimmen.

Auch südlich von Table View in Richtung City gibt es noch einige nen-

nenswerte Spots. Der windigste Spot in der Table Bay ist der Sunset Be-

ach. Hier kommt der Wind wie schon erwähnt morgens als Erstes an und

wird über den Tag am stärksten. Aus diesem Grund findet man hier deut-

lich mehr Windsurfer an. Doch gerade bei Leichtwindtagen ist der Spot

Gold wert. Wenn es in Big Bay nicht reicht, sollte man über eine Fahrt

nach Sunset nachdenken. Wenn es selbst hier nicht geht, dann kann man

getrost einen Tag Pause machen. Wenn der Cape Doctor, aus welchem

Grund auch immer, mal nicht funktionieren sollte, der Wind auf westliche

Richtungen dreht und Kapstadt in einer dicken Nebelschicht verborgen ist,

gibt es eigentlich nur noch einen Spot in der Table Bay, der vernünftig

funktioniert. Der Spot liegt fast schon in Kapstadt selbst. Es ist der letzte

Vorort und heißt Milnerton. Wenn man auf dem Weg nach Milnerton

rechts von der Straße einen Fluss sieht, hat man es so gut wie geschafft.

den Grossen we issen hA i sucht mAn h ier verGebl ich,

denn shArKs bAy hAt se inen nAmen dAnK der v ielen Kle inen

hArmlosen sAndhA ie , d ie durch d ie bucht schwimmen.

nal von etwa zwei Kilometer im Norden mit dem Ozean verbunden ist.

Der breite nördliche Teil dient als Hafen für große Containerschiffe. Gekitet

wird nur im schmaleren südlichen Teil. Hier ist die Lagune noch etwa zwei

Kilometer breit. Man bekommt nichts mehr vom Hafen und den Contai-

nerschiffen mit und es gibt einen großen Strand mit einem sehr guten

Fischrestaurant. Bei Süd-Ost kommt der Wind am Mainbeach Langebaans

sideshore von links. Es gibt einen kleinen Stehbereich von etwa 30 bis 40

Meter. Beachte hier unbedingt die Badezone!

Auch wenn es eine offene Lagune ist, ist das Wasser deutlich wärmer.

Ein Neo ist aber meistens immer noch Pflicht. In Kapstadt selbst ist

man froh, wenn man alle seine Tricks steht, die man eigentlich sicher

konnte. Denn in das kalte Wasser will man nicht unbedingt fallen und

auch der Wind macht die Trainingsbedingungen etwas härter. Genau

deswegen kommen auch regelmäßig die bekannten Namen der Szene

nach Kapstadt, um sich mit diesen anspruchsvollen Bedingungen auf

die kommende World-Cup-Saison vorzubereiten. Langebaan ist da an-

ders. Alles erscheint auf einmal so einfach.

spin the globe36

1/2011

Page 20: Kitelife 20

Straße, bis wir den See sehen konnten. Es stellte sich heraus, dass er

selbst Kitesurfer war, und er gab uns alle wichtigen Tipps, die man

über diesen Spot wissen muss. Das Gelände ist Privatgrundstück, der

Besitzer wohnt direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite und dul-

det Kitesurfer. Um auf dem See kiten zu dürfen, muss ein Formular

ausgefüllt werden, in dem man bestätigt, den Sport auf eigenes Risiko

zu betreiben und bei einem Unfall keine Anforderung an den ansäs-

sigen Yachtclub stellen zu können. Gegen ein

Pfand von 100 Rand erhält man den Schlüs-

sel für das Gatter.

Die Bedingungen sind ähnlich wie in Langeba-

an und eignen sich sehr gut, um neue Tricks zu

trainieren. Bei Starkwind wird es etwas choppy.

In der kleinen Bucht auf der rechten Seite gibt

es jedoch immer spiegelglattes Wasser, um

Tricks nach links zu springen. Den Blick auf

den Tafelberg vermissten wir hier keinesfalls,

da er durch eine von der Sonne angestrahlte,

fast schon orangene Berglandschaft ersetzt wurde. Eine besondere Ab-

wechslung bietet ebenfalls das warme Wasser, welches an heißen Tagen

mit nicht ganz so viel Wind eine Session nur in Boardshorts erlaubt. Der

Spot funktioniert übrigens auch, wenn in Kapstadt viel zu viel Wind aus

der gewohnten südöstlichen Richtung bläst. Wer auf wärmeres Wasser als

in der Table Bay steht und den Brandvlei See schon kennt, kann sich auf

den Weg an Kapstadt vorbei in die False Bay machen. Bereits hier merkt

man schon deutlich den Temperaturunterschied zwischen den beiden

Ozeanen. Bei Süd-Ost kommt der Wind auflandig und zwischen den eher

kleinen Wellen bilden sich große Täler. Ein weiterer guter Freestylespot.

der wind Kommt AuflAndiG,

es b ilden s ich sehr Kle ine

schwAche wellen m it

Grossen Abständen, perfeKt

für e ine freestylesess ion.

Der Spot liegt an der Mündung dieses Flusses. Man kann ihn kaum

verfehlen. In der ganzen Table Bay weht kaum ein Lüftchen. Hier

durch die Nähe zur Stadt wird der Wind durch die Vorderseite des

Tafelbergs zusätzlich um etwa sechs bis acht Knoten verstärkt. Der

Wind kommt auflandig, es bilden sich sehr kleine schwache Wellen

mit großen Abständen, perfekt für eine Freestylesession. Je nach Was-

serstand des Flusses kann sich bei Flut sogar eine kleine Lagune in

der Flussmündung bilden. Das Wasser im

Fluss ist zwar nicht das sauberste, dafür

aber spiegelglatt. Aufpassen muss man

lediglich mit einigen Steinen in Lee.

Eine noch bessere, dafür aber durchaus

aufwendige Alternative bei westlichen Win-

den ist der Brandvlei-See im Landesinneren.

Für einige Tage war der Cape Doctor wie

ausgeschaltet, dafür meldeten die Wetter-

dienste durchgehend Westwind. Wir ent-

schieden uns, die etwa eineinhalbstündige

Fahrt ins Landesinnere auf uns zu nehmen. Wir verließen das in Wolken

verhangene und regnerische Kapstadt früh morgens auf der N1 Rich-

tung Worcester und dann weiter Richtung Rawsonville durch eine im-

mer bergiger werdende Landschaft mit tiefgrünen Feldern. Je weiter

wir ins Landesinnere fuhren, desto besser wurde das Wetter. In Raw-

sonville angekommen, suchten wir vergeblich nach weiteren Schildern.

An der nächsten Ampel fragten wir den Fahrer im Auto neben uns.

Offensichtlich amüsiert von unseren völlig überladenen Dachträgern

entschloss er sich, uns direkt bis zum Spot zu fahren. Wir folgten ihm

also für einige wenige Minuten über eine immer holpriger werdende

Ebenfalls in der False Bay liegt Simon’s Town mit ei-

ner der drei Pinguin-Festland-Kolonien Südafrikas. Am

Boulder’s Beach leben mehrere Tausend Brillenpinguine,

die durch ein höher gelegenes Brückensystem gut beo-

bachtet werden können.

Der beliebteste Spot in der Gegend ist Whitsands. Hier

gibt es abgesehen von Platboom meist die größten

Wellen, die an diesem traumhaften großen Strand ge-

rippt werden können. Seit dieser Saison gibt es auch

endlich eine Treppe, die zum Spot führt. In Platboom,

dem Strand am Cape Point, gibt es große Wellen und

starken Wind, die Bedingungen sind aber sehr selektiv:

starke Strömung, kleiner Sandstrand, ablandiger Wind.

Auch wenn Kapstadt sehr gute Kitebedingungen bie-

tet, sollte man sich nicht ausschließlich mit dem Was-

sersport beschäftigen. Die Kap-Region bietet unglaub-

lich viel an Natur, Sehenswürdigkeiten und anderen

Alternativen, die man auf keinen Fall auslassen sollte.

Nach einigen Wochen Wassersport machen, Fotos und

Videos schießen sowie Kites und Bars testen und ein-

stellen war es an der Zeit, Kapstadt für einige Tage

zu verlassen. Die Straße rief, Zeit für einen Roadtrip.

Unsere alten Golfs lebten zwar noch, doch die kom-

menden längeren Fahrten mit viel Gewicht wollten wir

den beiden nicht antun. So tauschten wir sie gegen

etwas größere Gefährte ein, mit denen wir auch of-

fiziell mehr als nur 50 Kilometer außerhalb der Stadt

fahren durften. Unsere grobe Route sollte uns vorbei

an Kapstadt auf die Garden Route bis etwa nach Port

Elizabeth führen. Bis dorthin hatten wir etwa 750 Kilo-

meter Luftlinie vor uns.

Am Abend vor der Abfahrt entschieden wir uns spon-

tan, doch noch unser Kitematerial auf die Dächer zu

laden. Die 75 Kilogramm Maximallast überschritten

wir offensichtlich nur ganz knapp. Am nächsten Mor-

gen bei Sonnenaufgang starteten wir die Motoren.

Ich schlief sofort im Auto wieder ein und erwachte

erst, als das Auto stoppte und der Motor ausging.

Ich blinzelte aus dem Fenster und sah eine von der

Sonne angestrahlte, ewig hohe Felswand. Unser Foto-

graf hatte eine kleine Überraschung für uns. Wir be-

fanden uns auf der Rückseite des Tafelbergs. Für ein

spontanes Shooting war es nun unsere Aufgabe, ir-

gendwie auf den Tafelberg zu gelangen. Es gibt zwar

eine Seilbahn, diese war jedoch außer Reichweite. Die

einzige Möglichkeit für uns war der steile unwegsame

Pfad durch den Platteklip Gorge. Der Start befand sich

etwa auf 350 Meter über dem Meeresspiegel.

spin the globe38

Page 21: Kitelife 20

Es galt also, etwa 700 Höhenmeter zu überwinden. Meine Teamkollegen

Lukasz, Leif und ich gestalteten die Wanderung eher als ein Rennen.

Nach etwa eineinhalb harten Stunden hatten wir es endlich geschafft.

Wir wurden mit einem Blick belohnt, bei dem es mir die Sprache ver-

schlug. Die Stimmung war hervorragend; der Roadtrip fing super an.

Nach dem Shooting und dem folgenden Abstieg, der in etwa genauso

anstrengend wie der Aufstieg war, verbrachten wir einige Zeit im Auto.

Eine lange Autofahrt verbinde ich in Europa üblicherweise mit enormer

Langeweile. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Um das Kap der

Guten Hoffnung erinnert die Landschaft mehr an einen kitschigen Aus-

schnitt aus „Der Herr der Ringe“ mit steilen Felswänden, dunkelgrünen

Auen und feuchter, frischer Luft. Etwas hinter der Kap-Region begin-

nt die Garden Route. Während der Fahrt ergaben sich immer wieder

ewig weite Blicke über das Land und die kleineren Orte boten einen

Kontrast zu den eher hektischen Verhältnissen in Kapstadt selbst. Dass

es Strauße in dieser Region gibt, war uns klar, doch als wir am Straßen-

rand hinter einem Zaun plötzlich eine extrem große Gruppe entdeckten,

mussten wir einfach anhalten. Es zeigte sich, dass wir an der Ecke ei-

ner Straußenfarm angelangt waren und noch weit mehr Tiere hinter dem

Zaun auf der riesigen Weide lebten. Unsere Anwesenheit und vor allem

unsere Cornflakes lockten noch mehr Tiere an. Irgendwann wurden es je-

doch so viele Tiere, dass wir Sorge um die Tiere in der ersten Reihe und

Angst vor einem wütenden Bauern hatten. Wir räumten das Feld und

machten uns weiter auf den Weg. Unser Tagesziel war Mossel Bay.

Bartolomeu Diaz entdeckte die Mossel Bay während seiner Afrikaumse-

gelung im 15. Jahrhundert, somit ist dies die Stelle, an der Europäer

das erste Mal die Ostküste Afrikas betraten. Mossel Bay ist heutzutage

vor allem bekannt, da sich hier einige Anbieter für Shark Diving im Kä-

fig niedergelassen haben. Zwei von uns konnten der Versuchung nicht

widerstehen und machten sich am nächsten Tag früh morgens auf zum

Hafen. Schon während der Bootsfahrt wurde literweise blutige Fischbrü-

he ins Meer gekippt. Nach einer etwa zweistündigen Fahrt entlang der

Küste hielt das Boot an. Jetzt wurden noch mehr Köder ins Wasser ge-

kippt und der Käfig, der später ins Wasser gelassen wird, wurde vorbe-

reitet. Unsere Position empfanden wir erschreckend nah zur Küste; man

konnte selbst die Spaziergänger am Strand noch deutlich erkennen.

Nach einer weiteren Stunde sichteten wir die ersten Rückenflossen. Der

Käfig wurde sofort ins Wasser gelassen und noch mehr Köder wurden

ausgeworfen. Es waren wirklich die berühmten Weißen Haie. Für die

folgende Stunde waren wir zusammengepfercht im Käfig unter Wasser.

Immer mehr Haie näherten sich dem Boot und fielen langsam über die

Köder her. Man konnte richtig spüren, wie die Haie in eine Art Rausch

kamen und immer häufiger und aggressiver die Köder angriffen und

teilweise mit voller Geschwindigkeit gegen den Käfig rasten.

eGAl ob nAtur, stAdtleben, Andere

sportArten, Kultur oder nAchtleben –

h ier wird fAst jeder GlücKl ich.

Es war ein beeindruckendes und durchaus beängstigendes Erlebnis.

Schon während der Fahrt empfanden wir die ganze Prozedur als per-

vers und gegen die Natur. Nach dem Auftauchen war mir klar: Auch

wenn es ein beeindruckendes Erlebnis war, werde ich es in Zukunft mit

Sicherheit nicht noch mal machen.

Nach dieser etwas anderen Erfahrung und bereits zwei Tagen auf der

Straße ohne jeglichen Sport waren wir wieder bereit für etwas Action

auf dem Wasser. So wie das für Kitesurfer weltweit bekannte Kap-

stadt gibt es an der Ostküste Südafrikas einen der weltbesten Spots

für Wellenreiter: Jeffreys Bay (kurz J-Bay) mit seinen Spot „Supertubes“.

Auch wenn die Wellen-Hauptsaison von Juni bis August ist, gibt es

eigentlich immer genug Swell, um ein wenig zu wellenreiten. Wir ver-

brachten drei Tage in Jeffreys Bay und konnten jeden Tag surfen. Die

Locals meinten, es seien absolut keine Wellen; für uns hat es gerei-

cht. Jeffreys Bay ist außerhalb der Hauptsaison ein verschlafenes kleines

Küs tendorf mit vielen verschiedenen Leuten aus allen Nationen, die sich

vor vielen Jahren hier niedergelassen und Hostels oder Surfshops eröff-

net haben, als der Spot noch ein absoluter Geheimtipp war.

Auch wenn wir bei der Planung des Roadtrips den Windsport eigent-

lich außen vor gelassen hatten, hofften wir alle auf ein bisschen Wind,

um doch ein wenig die Wellen zu rippen – natürlich nicht genau in

Supertubes, das absolut fest in Surferhand ist. Der Wind kam nicht

mehr und langsam brauchten wir eine Abwechslung vom Wellenreiten

und Chillen. Wenn man an Afrika denkt, kommt einem sofort eines in

den Sinn – Safari. Dieses Klischee musste erfüllt werden. Der Krüger

National Park ist mit Sicherheit das Nonplusultra. Da dieser Park aller-

dings etwa 2000 Kilometer von Kapstadt entfernt ist und unsere Zeit in

Kapstadt sich langsam dem Ende neigte, entschieden wir uns für den

nur etwa drei Stunden von Jeffreys Bay entfernten Addo Elephant Na-

tional Park. Mit 1640 Quadratkilometer ist er der größte Nationalpark

des Ostkaps. Nachmittags kamen wir am Park an. Die Wächter waren

skeptisch über unsere Beladung auf dem Dach. Nachdem wir ihnen ga-

rantiert hatten, dass es keine Waffen, Netze oder Ähnliches, sondern

bloß unser Kitematerial war, ließen sie uns schließlich passieren.

Der komplette Park lässt sich mit dem Auto befahren. Vom Aussteigen

wird dringend abgeraten. Die Straßen sind ein Mix aus geteerten Stra-

ßen und gut befahrbaren Schotterwegen und verlaufen sowohl durch

hohen Busch als auch über weite Felder mit weitem Blick. Bereits nach

einigen Minuten entdeckten wir die ersten Tiere, direkt neben der Stra-

ße im Busch. Es handelte sich um Kudus, eine afrikanische Antilopen-

art mit gewaltigem Schraubengehörn. Überrascht über diesen schnellen

„Fund“ hielten wir sofort an, um einige Fotos zu schießen. Auf un-

serem weiteren Weg verstanden wir, warum alle anderen Autos uns

einfach überholten. Tiere wie Kudus, weitere Antilopenarten, Warzen-

schweine oder sogar Landschildkröten sieht man sehr häufig in diesem

Park. Wir machten uns nun speziell auf die Suche nach den Elefanten.

1931 wurde der Park zum Schutz der letzten elf überlebenden Elefanten

der Gegend errichtet. Mittlerweile leben hier etwa 400 Elefanten. Nach

einigen Wasserlöchern war es endlich so weit. Der Tag neigte sich all-

mählich dem Ende zu, als wir an einem Wasserloch eine große Grup-

pe Elefanten beim Trinken entdeckten. Beeindruckt von diesen faszinie-

renden Tieren, verbrachten wir den Rest der Zeit am Wasserloch und

beobachteten ihr Verhalten. Wenn man kein Zimmer in der Park-Lodge

hat, muss man den Park vor Sonnenuntergang verlassen. Wir suchten

einige Kilometer vor dem Park ein verhältnismäßig günstiges Zimmer.

Unser Wecker klingelte am nächsten Morgen sehr früh, wir wollten

zur Öffnung der Tore pünktlich um sieben Uhr am Eingang stehen. Zu

dieser Zeit sind noch deutlich mehr Tiere aktiv, die später bei der Mit-

tagshitze ihre Zeit lieber im Schatten im Busch verbringen. Ohne es zu

erwarten, machten wir schließlich die absolute Entdeckung.

spin the globe40

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Page 22: Kitelife 20

Während der Fahrt schrie plötzlich jemand im Auto, dass wir sofort

anhalten und etwa zehn Meter zurückfahren sollten. Im Busch etwa

drei Meter neben der Straße lag ein ausgewachsener Löwe und chillte

im Schatten der Büsche. Plötzlich herrschte absolute Ruhe im Auto.

Wir verbrachten hier noch einige Zeit und nun hielten auch, anders

als zu Beginn bei den Kudus, fast alle Autos an, die uns passierten.

Nach einiger Zeit fing es weiter hinten im Busch an zu rascheln und

noch mehr Löwen krochen hervor, stolzierten langsam über die Straße

und suchten sich einen anderen Busch auf der anderen Straßenseite.

Perfekt für uns, der Blick auf die Löwen war nun noch besser. Als die

Mittagshitze langsam einsetzte und immer mehr Besucher in den Park

gelangten, beschlossen wir mit diesen Erlebnissen den Park zu verlas-

sen. Im Addo Elephant National Park sind zwar die Big Five (Elefant,

Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard) vertreten, diese jedoch innerhalb von

nur einigen Stunden zu entdecken, wäre schon extremes Glück.

Nach diesen wunderbaren Tagen an der Ostküste war es für mich an

der Zeit langsam Richtung Kapstadt aufzubrechen, um dort meinen

Rückflug ins hoffentlich mittlerweile etwas wärmere Deutschland zu er-

wischen. Ein Teil der Gruppe wollte ebenfalls zurück nach Kapstadt,

um die letzten Tage noch auf dem Wasser zu verbringen. Die andere

Gruppe fuhr noch weiter nach Norden in Richtung Durban, um hier ei-

nen weiteren Nationalpark zu besuchen. So trennten sich unsere Wege.

Meine Rückreise verlief relativ unspektakulär. Rückblickend auf die ver-

gangenen fünf Wochen blieb ein absolut positives Bild bestehen. Die

Kitebedingungen sind anspruchsvoll und mit Sicherheit anders als zum

Beispiel die Lagune Cauipe in Brasilien. Wenn man in Kapstadt seine

Tricks steht, kann man sie wirklich. Was aber ebenfalls einen wirklich

guten Kitespot ausmacht, sind die Lebensqualität und die Alternativen

neben dem Wassersport. Und die gibt es in Kapstadt, wie ich es an

keinem anderen Spot auf der Welt kenne. Egal ob Natur, Stadtleben,

andere Sportarten, Kultur oder Nachtleben – hier wird fast jeder glück-

lich. Kapstadt ist einer der wenigen Kitespots, an denen ich mir vor-

stellen könnte, für wirklich lange Zeit zu leben.

während der fAhrt schrie plötzl ich

jemAnd im Auto, dAss wir sofort

AnhAlten und etwA zehn meter

zurücKfAhren sollten. im busch

etwA dre i meter neben der strAsse

lAG e in AusGewAchsener löwe

und ch illte im schAtten der büsche.

SprAchenEs ist kaum verwunderlich, dass ein Land, gekennzeichnet durch derart viele verschiedene Nationalitäten, auch eine entsprechende Sprachenvielfalt aufweist. Seit dem Ende der Apartheid hat das Land elf verschiedene Amtssprachen. Dazu zählen beispielsweise Englisch, Afrikaans, Sesotho und Setswana. Zusätzlich zu den amtlichen Sprachen gibt es noch diverse weitere. Da sich jedoch Englisch als Verkehrssprache durchgesetzt hat, können sich Besu-cher mit dieser am besten im Land verständigen. Südafrika ge-hört damit, nach Indien, zu den Ländern mit den meisten offizi-ellen Sprachen auf der Welt.

WeinAnbAu und bArbecueFür alle Weinliebhaber stellt die Region Westkap eine echte Se-henswürdigkeit dar, denn die südafrikanischen Weine stehen ganz oben auf der internationalen Liste. Das sonnige Klima ist ideal für die Reife der Trauben. Bekannte Weinorte sind Stellen-bosch oder Paarl, um eine kleine Auswahl zu nennen. Auch am Stadtrand von Kapstadt wird Wein angebaut. Da Fleischgerichte in Südafrika sehr beliebt sind, hat sich bei den Bewohnern eine große Leidenschaft entwickelt: das Grillen. Die Südafrikaner nen-nen es „Braai“ und schwören darauf, dass es für diesen Begriff keine Übersetzung gäbe.

reiSenDie Einreise gestaltet sich für Urlauber meist einfach. Sie be-kommen bei ihrer Ankunft einen Sticker, auf dem steht, wie lange sie im Land bleiben dürfen. Diese gelten meist für 90 Tage. Möchte man länger bleiben, kommt man jedoch nicht um das Beantragen eines Visums herum. Die Flughäfen von Kapstadt und Johannesburg sind die wichtigsten des Landes und werden zum Beispiel von der Lufthansa oder British Air-ways täglich angeflogen.

KriMinAlitätKriminalität ist, trotz aller Bemühungen der Regierung, immer noch ein großes Problem. Südafrika ist das Land mit den mei-sten Vergewaltigungen. Bei einer Befragung in zwei Provinzen sollen 27,6 Prozent der Männer angegeben haben, mindestens schon einmal in ihren Leben eine Frau vergewaltigt zu haben. „20 Minuten online“ veröffentlichte einen Bericht, demnach es eher wahrscheinlicher ist, dass eine südafrikanische Frau in ih-rem Leben vergewaltigt wird, als dass sie lesen und schreiben lernt. Aufgrund der hohen Kriminalität ziehen immer mehr wohl-habende Afrikaner in so genannte „Compounds“. Dies sind ein-gezäunte Viertel mit eigenen Schulen und Einkaufsmöglichkeiten. Touristen allerdings sollten aufpassen, nicht selbst im Urlaub un-wissentlich auf die „schiefe Bahn“ zu geraten. Nacktbaden und Sex am Strand sind beispielsweise in Südafrika verboten und werden mit hohen Geldstrafen geahndet.

Wie der Name bereits vermuten lässt, liegt Südafrika im Süden

des afrikanischen Kontinents. Auf der einen Seite durch den At-

lantischen und auf der anderen durch den Indischen Ozean be-

grenzt, besitzt es eine Küstenfläche von mehr als 2.500 Kilome-

tern. Mit 1.219.912 Quadratkilometern hat das Land eine mehr

als dreimal so große Fläche wie Deutschland und beherbergt um

die 50 Millionen Einwohner. Die Währung ist der Rand. (1 Euro

sind ca. 10 Rand). Das Land weist eine Vielzahl von Klimazo-

nen auf. Es finden sich sowohl subtropische Bereiche als auch

extremes Wüstenklima. Entsprechend der Lage ist das Wetter

jedoch weitergehend trocken und sonnig. Regen stellt eine Sel-

tenheit dar und tritt meist in den Sommermonaten auf. Tem-

peraturen über 32 Grad sind im Sommer in den meisten Lan-

desteilen die Regel. Aufgrund der Größe dieses Landes darf man

jedoch nicht vergessen, dass auch das Wetter immer wieder zwi-

schen den einzelnen Regionen variiert. Da Südafrika sich auf der

Südhalbkugel des Planeten befindet, sind die Jahreszeiten denen

der Nordhalbkugel genau entgegengesetzt. Südafrika stellt also

ein perfektes Reiseziel dar, um dem europäischen Winter zu ent-

kommen. Eine Vielzahl von Pflanzen macht das Land zu einem

der ökologisch vielfältigsten Orte auf der Erde. Wälder finden

sich vorwiegend an den Küsten des Indischen Ozeans. Die Vege-

tation im Landesinneren ist durch Gräser geprägt.

tiere

Die Tierwelt ist ausgesprochen artenreich. Neben den afrika-

nischen „Big-Five“ – Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und dem

Nashorn – lassen sich an den Küsten Brillenpinguine beobachten.

Auf dem Meer tummeln sich Wale und Delfine. Dies ist jedoch

nur eine sehr kleine Auswahl von Tieren. Zusätzlich gibt es an

die 100 Schlangenarten. Von ihnen ist ungefähr die Hälfte gif-

tig. Die Schlangen werden aber nur selten gesichtet. Vor allem

vor den Pavianen am Kap der Guten Hoffnung sollten sich Tou-

risten allerdings hüten. Da die Tiere lange von selbigen gefüttert

worden sind, reagieren sie nun aggressiv, wenn ihnen das Futter

verweigert wird. Der Tourist wird dann nicht selten in ihre Rang-

ordnung aufgenommen, was – wenn auch durchaus lustig für

die Zuschauer – kein Spaß für den Betroffenen ist.

regenbogennAtion

Aufgrund seiner bewegten Geschichte ist die südafrikanische Be-

völkerung ein wilder Mix verschiedener Nationalitäten. Dies führte

auch zu dem Namen Regenbogennation. Es finden sich unter-

schiedlichste afrikanische Stämme und Nachfahren von europä-

ischen und asiatischen Einwanderern. Die „weiße“ Bevölkerung

macht dabei nur einen Schnitt von 9,2 Prozent im Vergleich zur

Gesamtbevölkerung aus. Sie stehen damit einem „schwarzen“

Anteil von 79,5 Prozent gegenüber.

Daten+Fakten

spin the globe42

Page 23: Kitelife 20

waS macht ein Foto zu einem guten Foto, daS im maga-

zin landet? genau vor dieSe auFgabe haben wir unSere

teilnehmer deS dieSJährigen FotoconteStS Für daS beSte

kitebild 2010 geStellt. der auFruF auF unSerer homepage

www.kiteliFe.de Sowie via Facebook hat groSSen anklang

geFunden und unzählige bewerber haben einSendungen

geSchickt. unS von der redaktion muSS ein Foto bewegen,

wenn wir eS unS anSchauen. wir müSSen darüber diSkutie-

ren, Staunen, lachen oder auch irritiert Sein. daS habt ihr

mit euren FotoS geSchaFFt, vielen dank an dieSer Stelle!

Um die Sache fair und nachvollziehbar für alle zu ma-

chen, haben nicht wir von der Redaktion gewählt,

sondern ihr per Voting im Internet. Dabei haben es

diese beiden Bilder auf Platz 1 und 2 geschafft. Uns bleibt beim

Kiteloop von Christian Brill immer noch die Luft weg und auch

das Bild von Dennis Leuthold transportiert viele Emotionen.

Für die besten 20 Bilder gab es natürlich auch etwas zu ge-

winnen! Vom boardway-Flugschein über Kitelife-Kalender und

-Abos bis zu Rucksäcken von El Nino.

FotoconteStkiteliFe

w e r e s d i e s m A l v e r pA s s t h At, b e i m K i t e l i f e

f o t o c o n t e s t t e i l z u n e h m e n , d e r s o l lt e d i e A u G e n

o f f e n h A lt e n u n d A u f w w w. K i t e l i f e . d e o d e r

w w w. fA c e b o o K . c o m / K i t e l i f e m A G v o r b e i s c h A u e n ,

d e n n d e r n ä c h s t e c o n t e s t K o m m t b e s t i m m t !

u n d d A n n m i t n o c h m e h r p r e i s e n !

1.PLATZ

2.PLATZ

Fahrer Christian Brill Foto © Malte LutzFahrer Dennis Leuthold Foto © Philipp Keese

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event44

Page 24: Kitelife 20

einSam und verlaSSen liegt die kleine inSel da. irgendwo im in-

diSchen ozean. rodrigueS: die kleine vergeSSene SchweSter von

mauritiuS. und wie alle kleinen SchweStern bewahrt Sie ihre

natürlichkeit und Schönheit, während die groSSe Ständig im

rampenlicht Steht. daS kleine Juwel beFindet Sich rund 650 kilo-

meter öStlich von der hauptinSel mauritiuS und gehört zu der

inSelkette der maSkarenen. alS reiSeziel gilt rodrigueS noch alS

geheimtipp. kriStallklareS waSSer, weiSSe, einSame SandStrände

und viel wind – eben alleS, waS man Sich Für einen perFekten

kiteurlaub wünScht.

Gestartet sind wir von dem hochmodernen Flughafen Mauri-

tius, und während des Fluges wird „the time machine“ um

rund 50 Jahre zurückgestellt. Wir landen auf einem Flugha-

fen mit einer kleinen Start- und Landebahn, der Wind streicht uns um

den Kopf und in der Flughafenhalle strahlt uns als Erstes das Plakat

„The taste of Rodrigues“ entgegen. Wir fühlen uns um Jahrzehnte zu-

rückversetzt. Die Zeit scheint auf Rodrigues stehen geblieben zu sein. Es

herrscht kein hektisches Treiben. Die Menschen schlendern planlos mit

ihren Flip-Flops hin und her und alle wirken sehr entspannt und relaxt.

Am Flughafen werden wir mit einem Pick-up abgeholt und mit einem

herzlichen „Hey ihr, beeilt euch! Der Wind bläst schon – gute Zeit zum

Kiten.“ begrüßt. Zunächst geht es zum Hotel Cotton Point. Wir checken

schnell ein, packen unsere Kitesachen zusammen und schon geht es di-

rekt weiter zum Spot.

Die ganze Insel scheint noch zu schlafen. Mühsam arbeitet sich der

Pick-up die engen Kurven der 82-Connor-Road hoch. Die Straße scheint

kein Ende zu nehmen. Die Ziegen stehen am Wegesrand und schauen

uns verdutzt hinterher. Das Auto unterbricht die morgendliche Ruhe der

Insel. Ein Einheimischer kreuzt unseren Weg. Es ist zehn Uhr morgens

und er scheint noch etwas betrunken. Endlich erreichen wir die höchste

Spitze der Inselerhebung Mont Limone. Vor uns eröffnet sich ein wahn-

sinniger Ausblick. Nun wissen wir: Der weite Weg hat sich gelohnt.

Rodrigues ist ungefähr 17 Kilometer lang und acht Kilometer breit. Die

Insel hat einen vulkanischen Ursprung und ist von allen Seiten von ei-

ner Lagune umgeben, die nach außen durch ein Korallenriff begrenzt

wird. Vor uns erstreckt sich ein riesiges Spielgebiet: acht Kilometer Kite-

fläche bis zum Außenriff, vier Kilometer breiter Sandstrand, insgesamt

200 Quadratkilometer Stehrevier und am Außenriff große Wellen zum

Kitesurfen. In das türkisblaue, schillernde Wasser sind malerisch kleine

Inseln und Buchten hineingearbeitet. Die Begeisterung ist groß und

steigt in uns mit jeder Kurve.

Text Kerstin Krieger Fotos © Thorsten IndrarodrigueS

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Page 25: Kitelife 20

Auf dem Wasser sind Schaumkronen zu sehen, die Bäume biegen sich

und ein anderer Kiter zieht schon seine Runden. Ein soll ein perfekter

Tag werden mit Sonne, Wind und flachem Wasser. Wir kommen am

Strand an und bauen schnell unsere Kites auf. Vier bis fünf Windstär-

ken sideonshore, flaches Wasser, Neuner-Schirm und nun geht auf dem

Wasser die Post ab. Hohe Sprünge, neue Moves werden ausgepackt

und es wird fleißig gekitet. Am Spot sind noch wenig Kiter und es ist

genug Platz für alle da. So haben wir gemeinsam eine sensationelle

Kitesession. Zum Abschluss des Tages trinken wir ein gekühltes Bier mit

Meeresblick und haben ein breites Grinsen auf dem Gesicht.

Für den Massentourismus ist Rodrigues glücklicherweise noch nicht

erschlossen worden. Alles steckt eher noch in den Kinderschuhen.

Dennoch verfügt die Insel über die notwenige Infrastruktur, um kom-

fortabel zu reisen. Die Einwohner und die Regierung sind daran in-

teressiert, den Tourismus sanft ohne Massenbauten in das natürliche

Inselbild einzugliedern. Daher gibt es auf der ganzen Insel insgesamt

nur vier größere Hotels mit sehr gutem Standard. Des Weiteren findet

man überall gute Apartments und private Unterkünfte, die sehr günstig

mit Frühstück und Abendessen anzumieten sind. Kleine Shops versor-

gen die Bewohner und Kiter mit zusätzlichen Nahrungsmitteln. Da die

Insel nur einmal in der Woche mit Lebensmittel beliefert wird, ist nicht

immer alles zu haben. Das nehmen wir jedoch gern in Kauf für die

nahezu unberührte Natur auf Rodrigues. Die weißen Sandstrände er-

strecken sich über kilometerlange, einsame und natürliche Buchten und

wirken sehr gepflegt.

Diese Unberührtheit bekommt man gelegentlich zu spüren: Zum Bei-

spiel wenn wir uns mit unserem Hightech-Material und fuchtelnden

Bewegungen am Strand aufhalten und die Einheimischen uns mit et-

was Entfernung begutachten. Dennoch funkelt immer eine gewisse Be-

geisterung in ihren Augen und sie haben alles ganz genau im Blick.

Auf der Insel kennt jeder jeden und alle Neuigkeiten verbreiten sich in

Windeseile. Selbst der Bäcker weiß am nächsten Morgen von kleinen

Kiteunfällen oder verlorenen Kitern bei Downwindern zu berichten. Am

Strand selbst prallen manchmal zwei Welten aufeinander, die nicht un-

terschiedlicher sein könnten. Wir bauen ganz selbstverständlich unsere

Kitesachen auf und laufen seelenruhig neben den einheimischen Frauen

her, die ihren selbst gefangenen Fisch in riesigen Körben auf dem Kopf

balancieren und sich lachend dabei unterhalten, als wäre es das nor-

malste auf der Welt, sich so fortzubewegen.

An jedem Wochenende erwacht die Insel aus ihrem Dornröschenschlaf.

Am Samstagabend treffen sich alle Einheimischen und Kiter in der Dis-

co in Port Mathurin und es wird zu heißen Rhythmen die ganze Nacht

durchgefeiert. Am folgenden Sonntag treffen sich bevorzugt alle Män-

ner an bestimmten Stränden und genießen gemeinsam den Sonntag

mit einer Flasche „Best of Rodrigues“-Rum.

Eine weitere Besonderheit ist die medizinische Versorgung auf Rodrigues.

Mit einer Bindehautentzündung kam ich in den Genuss, das Gesund-

heitssystem näher unter die Lupe nehmen zu dürfen. Auf dieser Insel

ist die medizinische Untersuchung für alle Einheimischen und Touristen

umsonst. In dem sehr modernen Gebäude des Krankenhauses in Mont

Lubin betritt man die Empfangshalle und meldet sich zunächst an. Je

nach dem Krankheitsbefund wird man einem Arzt zugeteilt und wartet

auf die Untersuchung. Der Arzt untersucht mit Reggae-Musik und den

hübschen Krankenschwestern das Lei-

den und verschreibt einem die nötigen

Medikamente. Dazu gibt es noch et-

was Erkältungs- und Grippemittel mit

dem Kommentar: „Ihr seid doch die-

se verrückten Kiter. Mit meiner Familie

habe ich euch gestern am Strand ge-

sehen. Für uns ist gerade Winter und

es ist viel zu kalt. Dafür bekommst du

Erkältungsmittel mit.“ Nach einer Stunde verlassen wir zufrieden und me-

dizinisch gut versorgt das Hospedale. Nun geht es weiter an den Strand,

ein neuer Kitetag wartet.

Ein weiteres Highlight unserer Reise sind die Downwinder. Von der Bucht

Monrouk starten wir, kiten die komplette Südküste entlang bis kurz hin-

ter den Flughafen und kommen nach dreieinhalb Stunden erschöpft und

glücklich in Mont Topaze an, wo wir schon von dem Fahrer unseres Pick-

ups und einer Schar neugieriger Kinder erwartet werden. Insgesamt sind

wir zwölf Kilometer entlang der Küste durch die schillernde Lagune und

die Wellen des Korallenriffs gekitet. Ein unvergessliches Erlebnis, das eher

aus einem Bilderbuch entsprungen sein könnte.

Besonders großartig war das Inselhopping zu einer vorgelagerten Insel

von Rodrigues, die Île aux Chats. Die kleine, völlig unberührte Insel liegt

15 Kilometer außerhalb. Im kristallblauen Wasser vor der Insel wartet

man bereits auf uns und mit einem kleinen Boot werden unsere Zelte,

Getränke und Speisen für die Nacht rübergebracht. Schnell bauen wir

windgeschützt unsere Zelte auf und kommen zu dem gemütlichen Teil

des Abends. Ein Lagerfeuer, Bier, einheimischer Rum und dazu wird à

la Robinson Crusoe der selbst gefangene Fisch zubereitet. In der Nacht

erleuchtet über uns ein sternenklarer Himmel und der Wind wiegt uns

leise in den Schlaf. Am nächsten Tag werden wir durch den Duft vom

frischen Kaffee geweckt und

nach einem kleinen Frühstück

geht es in die Riffwelle, bevor

wir nach Rodrigues zurückkiten.

Nach drei Wochen fahren wir

mit dem Pick-up die Küste Rich-

tung Flughafen entlang. Vor

uns erstreckt sich ein riesiges,

blau schillerndes Spielgebiet. Ziegen stehen am Wegesrand und die Ok-

topusse hängen an Kleiderbügeln zum Trocknen herum. Ab und zu hebt

ein Einheimischer grüßend seine Hand. Eben unberührt, freundlich und

wunderschön liegt das kleine Juwel im Indischen Ozean und das wird

hoffentlich noch lange so bleiben.

Wer Kiteurlaub auf Rodrigues machen möchte, sollte offen für neue au-

ßergewöhnliche Kitespots sein und nicht nur dem Kite-Pauschaltouris-

mus in Ägypten unterliegen. Man sollte den Wunsch nach einem sehr

guten Kitespot an unberührten und natürlich schönen Stränden haben,

sich darauf einlassen, die Einfachheit und die Faszination der Natur zu

entdecken, und den Traum haben oder den Wunsch verspüren, etwas

Neues erleben zu wollen. Denn sehr freundliche Menschen, die Ur-

sprünglichkeit der Insel und viele einsame Traumstrände sind das, was

Rodrigues unvergesslich macht.

z u m A b s c h l u s s d e s tA G e s

t r i n K e n w i r e i n G e K ü h lt e s b i e r

m i t m e e r e s b l i c K u n d h A b e n e i n

b r e i t e s G r i n s e n A u f d e m G e s i c h t.

d e r A r z t u n t e r s u c h t m i t r e G G A e - m u s i K

u n d d e n h ü b s c h e n K r A n K e n s c h w e s t e r n

d A s l e i d e n u n d v e r s c h r e i b t e i n e m d i e

n ö t i G e n m e d i K A m e n t e .

spin the globe48

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spin the globe48

Page 26: Kitelife 20

Funier beach Dieser Spot ist einer der schönsten Sandstrände von Rodrigues und er liegt in der Nähe vom Cotton Bay. Der Wind ist auflandig und nur bei be-stimmten Windrichtungen gut zum Kiten. Ein Ausflug lohnt sich.

inSelhoppingVom Port-Sud-Est aus kitet man durch die Flachwasser-Lagune, durchquert das Au-ßenriff bis zur Île aux Chats. Vor Ort hat man einen genialen Freestyle-Spot mit flachem Wasser – optimal zum Fotoshooting. Je nach Lust und Laune kann man mit Zelten auf der Insel übernachten oder wieder nach Port-Sud-Est zurückkiten.

doWnWinderWieder von Port-Sud-Est startet man, kitet entlang dem Außenriff und macht einen Zwischenstopp auf Île Catherine und kitet weiter bis zu einer vorgelagerten Sand-bank. Die Strecke umfasst ungefähr 80 Kilometer und dauert bis zu drei Stunden.

FlugCondor und Air Berlin fliegen mehrmals wöchentlich von vielen großen Städten. Li-nienflüge mit Air Mauritius verkehren wöchentlich je einmal zwischen Frankfurt und Mauritius. Die Flugdauer beträgt zwischen zehn und elf Stunden. Der Flug kostet circa 900 Euro. Zwischen Mauritius und Rodrigues fliegt Air Mauritius dreimal täg-lich. Die Flugzeit beträgt 1,5 Stunden. Der Flug kostet circa 170 EUR und ist online zu buchen. Zu den 15 Kilogramm Gepäck kann man zusätzlich 20 Kilo Kitegepäck mitnehmen.

WährungMauritianische Rupien. Derzeitiger Umrechnungskurs circa 1 Euro = 42 MUR, pro-blemlose Versorgung per Geldautomat am Flughafen oder in Port Maturin.

AutoverMietungAvis in Port Mathurin, circa 60 Euro pro Tag. Diverse private Autovermietungen ver-mieten auch günstiger (circa 20 Euro).

hotelCotton Bay: Das Cotton Bay ist ein tropisches Resort direkt am Strand des Indischen Ozeans, elf Kilometer entfernt von der Hauptstadt Port Mathurin und 21 Kilome-ter entfernt vom Flughafen. Die großzügige Anlage mit Haupthaus, Rezeption, Boutique, Bar, Konferenzraum, Mini-Club hat zwei schöne Pools und Sicht auf das Meer am schönsten Strand der Insel. Die 48 Zimmer in doppelstöckigen Gebäuden verteilen sich entlang des Strandes und bieten eine herrliche Sicht auf die Lagu-ne. Alle Zimmer sind mit Bad/Dusche, WC, Klimaanlage, Ventilator, Minibar, Telefon, Balkon ausgestattet. Luxus, nettes Personal, abgelegen vom Kitespott, aber super Unterkunft.

Mourouk hotel Das Hotel ist direkt am Kitespot gelegen. Jerome leitet die Kite- und Windsurfstation und das Hotel bietet alles, was für einen perfekten Kiteurlaub nötig ist.

villa Fantasie Nicht am Strand, aber tolle Aussicht und nettes Personal. Diverse Apartmenthäuser bieten gut ausgestattete Zimmer mit Frühstück an. Diese Unter-künfte sind von der Qualität her mit zwei bis drei Sternen zu versehen und kosten 20 bis 30 Euro pro Person.

cotton bay-Kitesurfschool von ulli Stecher Er organisiert unter anderem auch Unterkünfte, Kitesafaris, Kitesurfcamps, Kitesurfschulung und Downwinder, ausgeklü-geltes Schulungssystem.

Rodrigues gehört zu der Inselkette der Maskarenen und ist ihrerseits von kleineren

Inseln umgeben. In der Vergangenheit wurde Rodrigues durch die lange Fremdherr-

schaft der Franzosen stark ausgeplündert und abgeholzt. Die wenigen zurückgebliebe-

nen Bewohner bauten ihre heruntergewirtschaftete Insel langsam wieder auf und die-

se Entwicklung hat noch immer Einfluss auf das Verhalten der Menschen. Die Strände

sind alle sehr natürlich, ganz ohne Müll und selbst die Zigarettenkippen werden nicht

weggeschmissen. Die Insel hat über 40.000 Einwohner, die – abgesehen von einer

kleinen europäischen Minderheit – afrikanischer Herkunft sind. Die Bevölkerung lebt in

kleinen Dörfern über die Insel verteilt. Die Hauptsprache ist Französisch, Umgangsspra-

che der Einheimischen ist Rodriguais (französisches Kreolisch) und mit Englisch kommt

man vielerorts auch immer gut weiter. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und auf

allen Seiten von einer weitläufigen Lagune umgeben. Das Korallenriff, das die Lagune

umgrenzt, ist unterschiedlich weit von der Küste entfernt. Auf der Insel gibt es zwei

Krankenhäuser, eins in Mont Lubin, eins in Port Mathurin.

verpFlegung

Vor Ort ist die Küche sehr gesund. Die Leute kochen viel frisches, einheimisches Ge-

müse und essen dazu sehr gern Fisch oder Hühnchen. Eine echte Spezialität ist der

kreolische Oktopus-Eintopf, dessen Hauptzutat außerdem zum Trocknen auf Kleider-

bügeln an diversen Orten herumhängt. Die spicy Curry-Reisgerichte in allen Varia-

tionen sind super zum Mittagessen. Sie werden in typischen Local Stores verkauft

und kosten nur ein paar Cent. Frisches Gemüse und Früchte kann man an kleinen

Verkaufsständen kaufen oder direkt von der Pflanze pflücken. Restaurants – wie wir

sie kennen – sind noch sehr selten vertreten. Zu empfehlen mit einem netten Am-

biente und gutem Essen, ist die Pizzeria Bamboo Restaurant in Port Mathurin.

KriMinAlität

Auf Rodrigues leben ca. 40.000 Einwohner und es arbeiten insgesamt 15 Polizisten

dort. Es gibt ein Gefängnis direkt am Flughafen, das eher wie ein Hotel mit Mee-

resblick erscheint. In dem Gefängnis selbst sind nur äußerst wenige Menschen ein-

gesperrt, denn es gibt sehr wenig Kriminalität und abhauen kann von der Insel

sowieso keiner. Die Menschen leben sehr einfach und sind in der Regel zufrieden

mit dem, was sie besitzen.

teMperAtur und SAiSon

Das Klima ist allgemein etwas rauer als auf Mauritius, die Sommer heißer (Tages-

temperaturen: 29 bis 33 Grad Celsius), die Winter dementsprechend etwas kühler

(18 bis 24 Grad Celsius). Die Wassertemperaturen liegen bei 22 bis 26 Grad. Ge-

nerell ist der Wind auf Rodrigues immer stärker als auf Mauritius. Die Windsaison

startet Anfang Mai und endet am Monatsende Oktober. Der stärkste Wind bläst

durchschnittlich mit 25 bis 35 Knoten in den Monaten Juli bis September.

die SpotS

Auf Rodrigues sind mehrere Spots sehr gut mit dem Auto zu erreichen und je nach

Windrichtung kann man verschiedene Strände anfahren.

port-Sud-est Der Hauptspot liegt am Port-Sud-Est. Hier herrschen Sideshore-Winde,

schräg auflandig, vor. Der Spot verfügt über flaches Wasser und ein sehr großes Steh-

revier – er ist sehr gut zum Freestylen. Am Außenriff baut sich eine gute Welle auf. Um

den Spot zu erreichen, biegt man von der Hauptstraße bei La Passe nach Port-Sud-Est ab.

gravier – la terrasse Hier gibt es Flachwasser, schräg auflandige Winde. Am Riff

bauen sich kleine bis mittelgroße Terrassen von Wellen auf, die sehr sauber laufen.

Beeindruckend ist das türkisblau schillernde Wasser in vielen Farbvarianten. Den Spot

kann man mit dem Auto gut erreichen oder bei Flut kann man auch hochkiten.

Daten+Fakten

spin the globe50

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Page 27: Kitelife 20

die Sonne Scheint Funkelnd über dem kriStallklaren meer bei

30 grad celSiuS. rund herum Stehen traumhaFte palmen und

die bar Serviert kühle cocktailS. im gepäck Sind FünF kiteS und

zwei biS drei boardS. den neoprenanzug braucht man gar nicht

einzupacken. die thermik zieht Jeden tag ab 13.00 uhr wie ein

StaubSauger vom land und erzeugt einen SchrägauFlandigen

wind bei 20 biS 25 knoten. böen gibt eS bei dieSen bedingungen

nicht und man kann immer Seinen lieblingSSchirm Fliegen.

Die meisten müssten an dieser Stelle aufwachen, da der We-

cker bereits um 6.00 Uhr morgens klingelt. Es war eben doch

nur ein Traum, den sicher jeder von uns schon mehrfach ge-

träumt hat. Es wäre einfach zu schön, sich um nichts anderes kümmern

zu müssen, als die richtige Kitegröße auszuwählen und wie man den

nächsten Trick besser angeht. Wer es sich leisten kann, der kann seinen

Traum zumindest zwei Wochen im Urlaub leben. Aber schnell holt ei-

nen der Alltag wieder ein und man sitzt in seinem Büro, lässt sich von

Schülern anbrüllen oder fertigt Autoteile für einen großen Automobil-

konzern. Was ist aber mit denen, für die das Alltag ist? Für die besten

Topkiter, die bei Kiteherstellern unter Vertrag stehen, ist dieses Szena-

rio das alltägliche Berufsleben. Es ist geradezu unvorstellbar, dass junge

Kiter Geld dafür bekommen, am Strand zu sitzen und nach Lust und

Laune kiten gehen zu können. Was macht aber nun den Unterschied

aus, dass wir Geld für unseren Traumkiteurlaub ausgeben müssen und

Teamfahrer Geld dafür bekommen?

Viele andere, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, werden den

Unterschied sofort sehen können. Besonders, wer als Kitelehrer arbei-

tet, kennt einige der Aspekte, die in unserer kleinen Umfrage von den

Teamridern angesprochen wurden. Um den Vermutungen, wie das Le-

ben eines Teamriders aussieht, ein Ende zu setzen, haben wir nämlich

ein paar Fahrer zu Wort kommen lassen. In vielen Punkten sind sich die

Teamfahrer einig, aber jeder hat seine ganz eigenen Probleme. So stört

es Bruna Kajiya am meisten, nicht bei ihren Freunden und der Familie

sein zu können. Angela Peral fühlt sich dem Druck der Medien und

Firmen ausgesetzt. Tom Court meint, dass das Leben eines Teamfah-

rer zu einem großen Teil nicht am Strand, sondern hinterm Schreibtisch

stattfindet. Andere wiederum, die nebenbei versuchen, ihr Studium ab-

zuschließen, verlieren ihre Arbeitsverträge. Alles spannende Aspekte, de-

nen wir hier Gehör verschaffen wollen.

AngelA perAl

bei der world-cup-tour dabei sein zu dürfen, ist wohl mit das beste

im leben eines kitesurfers. wenn man sich aber die andere seite an-

schaut, wird man schnell feststellen müssen, dass nicht alles gold ist,

was glänzt. um beim world cup mitfahren zu können und sich so

unterstützung bei den firmen sichern zu können, müssen wir gut sein.

das bedeutet sehr viel trainieren! das ist einer der punkte, die meist

vernachlässigt werden. einfach aus spaß kiten zu gehen, ist so gut wie

gar nicht mehr drin. stets müssen wir unserem eigenen anspruch und

natürlich auch dem der Zuschauer, magazine und firmen gerecht wer-

den, immer besser zu werden. das endet oft in vielen schmerzvollen

stürzen. Zudem finden einige tourstopps an spots statt, die wirklich

nicht einladend sind. dicker neo und sehr böiger wind lassen da

schnell die lust vergehen, dennoch muss man sein bestes geben. wie

immer im leben gibt es bei allen dingen eine gute und eine schlechte

seite. bei unserem Job wird die schlechte schnell vergessen.

teamrider

Fahrer Angela Peral Foto © Youri Zoon

e infAch Aus spAss K iten zu Gehen,

ist so Gut wie GAr n icht mehr drin.

stets müssen wir unserem e iGenen An-

spruch und nAtürl ich Auch dem der

zuschAuer, mAGAzine und f irmen Gerecht

werden, immer besser zu werden.Foto © Youri Zoon

Text Mathias Wichmann

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52 behind the scenes

Page 28: Kitelife 20

auch das gepäck darf man nicht außer acht lassen. wir sind immer mit

rund 60 kilogramm und mehreren gepäckstücken unterwegs. dass da kei-

ne freude aufkommt, wenn man mal wieder zum flughafen muss, ver-

steht sich von selbst. Zudem hat man immer angst, dass etwas verloren

geht. und dann die prozedur, ein taxi zu finden, das 60 kilogramm mal

so einfach mitnimmt. mein rekord liegt bei anderthalb stunden in madrid.

nicht zuletzt der wohl entscheidendste punkt für mich sind die wett-

kämpfe. da wir auf die hilfe von sponsoren angewiesen sind und wir

alle arbeitsverträge haben, müssen wir stets gute resultate vorweisen.

du stehst als teamrider immer un-

ter dem erwartungsdruck aller, die

bes te zu sein. ohne Zweifel will

das jeder andere für sich auch.

dennoch hängt bei einem schlech-

ten resultat im kitebusiness die

gesamte karriere davon ab.

also, wie alles im leben hat das

teamfahrerleben seine positive

seiten, aber auch viele negative. es ist wichtig, dass man diese auch

sieht. trotz alledem stehen sehr viel mehr dinge auf der positiven seite

und genau deswegen würde ich nie meinen traumjob gegen irgend-

was anderes auf der welt tauschen wollen.

d A w i r A u f d i e h i l f e v o n s p o n s o r e n

A n G e w i e s e n s i n d u n d w i r A l l e A r b e i t s -

v e r t r ä G e h A b e n , m ü s s e n w i r s t e t s

G u t e r e s u ltAt e v o r w e i s e n .

brunA KAJiyA

am häufigsten bekomme ich zu hören, dass ich ein supereinfaches

leben hätte, wenn ich sage, dass ich professioneller kiteboarder bin.

leute, die so etwas sagen, sehen leider nicht die andere seite des

teamrider-daseins. sicher ist es ein sehr schönes leben, aber es gibt

auch viele punkte, die einen stressen. nicht zu verachten sind die din-

ge des normalen lebens, die bei uns meist auf der strecke bleiben. es

ist eben auch ein Job wie jeder andere.

was mich am meisten trifft, ist die tatsache, dass ich ständig sehr

weit weg von meiner familie bin. wenn ich mal zu hause bin, be-

komme ich nur zu hören: „na

fremder! wer ist das denn?“ Ich

bin immer vom alltag meiner fami-

lie und freunde entfernt. da kann

man leider nicht schnell mal auf

eine geburtstagsparty von freun-

den. genauso musste ich einige

hochzeiten meiner freunde ver-

passen. man ist einfach nicht da,

wenn freunde einen brauchen. Ich

bin auch nicht so leicht zu erreichen. erst einmal muss meine familie

checken, in welcher Zeitzone ich gerade bin und welche meiner zehn

handynummern derzeit aktuell ist. glücklicherweise gibt es so etwas

wie skype. das hilft in solchen situationen enorm.

Fahrer Bruna Kajiya Foto © Helge Tscharn Foto © Marcelo Maragni

youri Zoon

Ich will mich gar nicht groß beschweren, dennoch sehen die leute

immer nur die guten dinge eines teamrider-Jobs wie sonne, strand

und kiten. aber leider sieht das leben nicht immer aus wie ein ur-

laub unter den palmen. wenn ein urlauber mit 20 kilogramm unter-

wegs ist und nur für zwei wochen, dann mag das erträglich sein.

wir müssen das ganze Jahr über aus dem koffer leben und haben

meistens bis zu 60 kilogramm dabei. da gibt es in den meisten fällen

riesige diskussionen mit den fluggesellschaften.

manchmal müssen wir auch in ein paar tagen komplett auf die ande-

re seite der welt reisen. da bleibt keine Zeit, mal zu hause vorbei-

zuschauen. und falls ich das schaffe, dann sind das meist nur zwei

tage. es kann also auch mal ganz schön stressig werden.

dann kommen noch die ganzen videoprojekte dazu, um sein Image

zu fördern und Öffentlichkeitsarbeit für sich und die firmen zu ma-

chen. dafür müssen alle tricks möglichst schnell auf tape sein. und

sicher gibt es dann auch mal tage, wo das überhaupt nicht klappt

und man gefrustet vom wasser kommt. es ist eben ein Job wie viele.

Zwar ein sehr guter, aber man muss immer funktionieren – wie im

„richtigen“ leben auch.

es ist eben e in job wie v iele .

zwAr e in sehr Guter, Aber mAn

muss immer funKt ion ieren – wie

im „r icht iGen“ leben Auch.

Fahrer Youri Zoon Foto © Mathias Wichmann

54 behind the scenes

Page 29: Kitelife 20

ceSAr portAS

es ist schon super, die schönsten ecken der welt kennenlernen zu dürfen und

an den besten spots kiten zu gehen – aber ein teamfahrer zu sein, verlangt

weit mehr als nur das. meiner meinung nach ist das schwerste daran, eine

mentale stärke aufzubauen. du musst dich ständig neu motivieren und dein

fahrlevel pushen, um bei wettkämpfen gut abzuschneiden. und eines steht

fest: wenn du nicht gut bist, dann bist nicht mehr lange ein teamrider, denn

nur die besten werden gesponsert.

außerdem wirst du zu einem nomaden. stell dir einfach vor, dass du das

ganze Jahr lang aus einem koffer leben und bis zu 50 flüge bestreiten musst.

du siehst deine familie nur zweimal im Jahr und der druck der sponsoren

macht die ganze sache nicht einfacher. also alles in allem nicht so einfach,

wie es immer aussieht.

Fahrer Cesar Portas Foto © Jo Ciastula

Foto © Jo Ciastula

d u m u s s t d i c h s t ä n d i G n e u

m o t i v i e r e n u n d d e i n fA h r -

l e v e l p u s h e n , u m b e i w e t t-

K ä m p f e n G u t A b z u s c h n e i d e n .

u n d e i n e s s t e h t f e s t: w e n n

d u n i c h t G u t b i s t, d A n n b i s t

n i c h t m e h r l A n G e e i n t e A m -

r i d e r , d e n n n u r d i e b e s t e n

w e r d e n G e s p o n s e r t.

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56 behind the scenes

Page 30: Kitelife 20

toM court

wenn man sich das leben eines teamriders so vorstellt, wie es die

fotos in magazinen oder videos suggerieren, dann ist das natürlich ab-

soluter blödsinn. sicherlich machen die fotos und video immer einen

eindruck, als ob wir ein superrelaxtes leben führen und nicht arbeiten

müssen. nun sieht das aber in wirklichkeit etwas anders aus. um die

welt reisen, ständig an anderen spots auf der welt sein und videos

drehen – klingt in der tat wie ein traumleben. doch leider sieht keiner

die arbeit dahinter. unbestritten ist das verhältnis zwischen spaß und

arbeit in jedem falle auf der spaßseite. wer jedoch die arbeit ver-

nachlässigt, wird schnell auch keinen spaß mehr haben.

Ich bin nun seit mittlerweile vier Jahren als kite-profi unterwegs und

kann mit sicherheit sagen, dass der größte unterschied darin be-

steht, wie viel man am schreibtisch sitzen muss. Ich meine damit all

die stunden, die wir vor dem laptop verbringen, um unsere storys zu

schreiben, fotos zu bearbeiten oder videos zu schneiden. hinzu kommt

noch ein nicht zu vernachlässigender arbeitsaufwand an e-mails. alle

magazine, firmen, freunde und familie wollen ihre e-mails beantwortet

haben. da kommt schnell eine menge zusammen. Ich will damit kei-

nesfalls den beruf schlecht machen. Ich will damit nur verdeutlichen:

wer denkt, dass man nur physisch fit sein muss, dem kann ich sagen,

dass man heutzutage auch etwas im köpfchen haben muss. also die

hälfte passiert auf dem wasser und der rest, wo es um die wichtigen

dinge wie vermarktung geht, hinterm schreibtisch.

und was das wasser betrifft: du musst eben in allen verschiedenen be-

dingungen sehr gut sein, um leute beeindrucken zu können. noch dazu

steht man ja eh immer unter beobachtung, sobald man den strand be-

tritt. du musst also immer freundlich und hilfsbereit sein, um als nette

persönlichkeit wahrgenommen zu werden und ein gutes Image als team-

fahrer zu bekommen.

Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass das Leben eines Team-

riders mit Sicherheit auch seine Schattenseiten hat, dennoch sind sich

auch in diesem Punkt alle Teamrider einig: Keiner würde seinen gelieb-

ten Job mit einem anderen Job tauschen wollen. Aber es ist eben ein

Job. Alle Teamrider stehen in der Öffentlichkeit und müssen sehen, dass

ihr Image positiv ist. Dazu gehört, dass sie für ihre Firmen gute Ar-

beit leisten und die Produkte gut promoten. Auch müssen sie ständig

in Kontakt mit Magazinen bleiben und überzeugende Fotos und Storys

präsentieren können. Dabei scheidet sich dann die Spreu vom Weizen.

Einige Fahrer machen eben in diesem Bereich keinen guten Job und be-

kommen dementsprechend einen schlechten oder gar keinen Deal. Wer

also glaubt, dass der Teamrider-Job damit getan wäre, einfach nur auf

dem Wasser zu sein, und dass man sein Geld damit verdient, Tricks

zu üben, der irrt. Besonders die Fahrer, die eine gute Publicity haben,

werden anständig bezahlt und haben einen sicheren Job. Wer das nicht

vorweisen kann, wird genauso entlassen wie ein anderer auch. Fahrer Tom Court Foto © Mathias Wichmann

d u m u s s t e b e n i n A l l e n v e r s c h i e d e n e n b e d i n G u n G e n

s e h r G u t s e i n , u m l e u t e b e e i n d r u c K e n z u K ö n n e n .

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58 behind the scenes

Page 31: Kitelife 20

vom 23. biS 29. mai 2011 wird beim kiteSurF uni cup der beSte

Studierende im kiteSurFen geSucht. teilnehmer aller europäiSchen

hochSchulen, akademien, FhS und uniS können Sich an der

deutSchen oStSeeküSte in loiSSin in den diSziplinen FreeStyle und

race mit ihren kommilitonen meSSen.

Welche Uni hat die besten Kitesurfer in ihren Reihen? Diese

Frage soll dieses Jahr zum dritten Mal beantwortet wer-

den. SimSalabim reisen veranstaltet 2011, nachdem die

Events 2009 und 2010 in Tarifa stattgefunden haben, den ersten Uni

Cup auf deutschem Boden beziehungsweise Wasser. Zusammen mit Ki-

telife und der ortsansässigen Kitesurf-Schule Boardway sollen erfahrene

Kiter, Hobby kiter und Anfänger in Loissin zusammengebracht werden,

um den Sport zu feiern, die besten Kiter zu küren und Neulinge zu

begeistern. Um ein passendes Programm für jeden Teilnehmer zu prä-

sentieren, ist die Veranstaltung in zwei Bereichen unterteilt!

KitenMore KiteSurF cAMp (23.05.-29.05.2011)

Das Camp ist so organisiert, dass jeder Kiter – egal ob Anfänger oder

Profi – auf seine Kosten kommt. Der weitläufige Spot mit großem Steh-

revier bietet ausgezeichnete Möglichkeiten, Anfänger zu schulen und

gleichzeitig Fortgeschrittenen und Könnern reichlich Platz zu bieten,

um zu trainieren und sich völlig auszutoben. Mit einem umfangreichen

Unterhaltungsprogramm während der gesamten Zeit werden dann die

Grenzen vermischt und beim Feiern können sich Anfänger und Pros

besser kennenlernen.

Anfängerkurs durch lizenzierte Kitesurflehrer

Fünf Tage lang werden die Teilnehmer umfassend in die Welt des

Kitesurfens eingeführt. Das erfahrene Team von Boardway begleitet da-

bei jeden von den ersten Kontakten mit dem Schirm bis zum richtigen

Kitesurfen. Das Equipment wird gestellt.

Fortgeschrittene haben die Möglichkeit, sich Kitesurf-Equipment zu leihen

und erfahrene Kiter können sich mit dem Spot vertraut machen und sich

für den Wettkampf vorbereiten. Das Event-Ticket für freien Eintritt zu allen

Abendveranstaltungen und Partys ist inklusive. Die abschließende Teilnahme

am Uni Cup (wenn erwünscht) ist ebenfalls im Preis mit inbegriffen.

preis

ab 189 Euro

leistungen

Übernachtung auf dem Campingplatz oder im Ferienhaus

Zusatzleistungen

Kurse, Schulungen, Kitesafaris, Strandpartys und Barbecues

uni cup (27.05.-29.05.2011)

Der Uni Cup stellt den Höhepunkt des Kitenmore Kitesurf Camps dar: Die

Teilnehmer des Camps und die Starter, die nur für den Wettkampf ange-

reist sind, kämpfen um den Titel des Uni Champs. In den verschiedenen

Disziplinen werden Sessions gegeneinander gefahren, was jede Menge

Spaß und Spannung für Teilnehmer sowie Zuschauer garantiert.

ZWeitägige hochSchulWettKAMpFSportverAnStAltung

disziplinen

Freestyle (Frauen- und Männerwertung)

Race (Frauen- und Männerwertung)

Wenn Zeit und Wind es zulassen, wird es auch einen Big-Air-Contest geben.

preis

ab 99 Euro

leistungen

Übernachtung auf dem Campingplatz oder im Ferienhaus

Zusatzleistungen

Kurse, Schulungen, Kitesafaris, Strandpartys und Barbecue

AnMeldung und KontAKt

Die Anmeldephase für beide Veranstaltungen läuft seit Anfang Febru-

ar. Studenten aller europäischen Universitäten können sich bis zum

15. Mai bei SimSalaBim Reisen anmelden und um den Titel des Uni

Champs konkurrieren. Genauere Informationen zum Uni Cup, zum

Kitenmore Kitesurf Camps, zum Spot sowie zum Rahmenprogramm fin-

dest du unter www.simsalabim-reisen.de. Ansprechpartner bei Fragen

zum Event, zur Anreise und zur Unterkunft:

Jörg orlowski

[email protected]

Tel.: 02408 955868

internationaler uni cup kiteliFe präSentiert:

im kiteSurFen 2011

Special Supporter:

qualiFizierteS BeratungSteam

und teStmöglichkeiten vor ort!

Foto © David Sonnabend

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event60

Page 32: Kitelife 20

andy yateS kam auS dem nichtS und überraSchte So ziemlich Jeden, der

auF Seiner FavoritenliSte ganz andere namen Für den worldcupSieg

im FreeStyle 2010 hatte. kevin langeree, der alS vorJahreSSieger in die

SaiSon geStartet war, wollte Seinen titel mit ganzer kraFt verteidigen.

alex paStor, der den letzten Stopp der pkra in neukaledonien gewon-

nen hatte, wollte an Seine ergebniSSe anSchlieSSen und Sich in der

weltrangliSte noch weiter nach oben beFördern. youri zoon, der in

2009 zweiter wurde, wollte 2010 auch So richtig angreiFen. 2010 konn-

te aber ein ganz anderer auFtrumpFen und Sich gehör bei der elite deS

kiteSurFenS verSchaFFen. andy yateS, der auStralier, gewann 2010 mit

extrem guten und konStanten leiStungen den worldcuptitel und iSt

der neue FreeStyle-weltmeiSter. Jetzt mögen einige leute Sagen, daSS

eS andy in dieSem Jahr beSonderS einFach hatte, den titel zu gewin-

nen. aaron hadlow blieb dem wettkampFgeSchehen 2010 gänzlich Fern

und nahm eine auSzeit. zuSätzlich konnte kevin langeree nicht in daS

geSchehen eingreiFen, da er wegen Seiner knieverletzung auS der lau-

Fenden SaiSon auSSchied. iSt andy yateS alSo der beSte dritte in dieSem

Jahr? waS er von Solchen theorien hält und warum aaron hadlow ein

groSSeS vorbild Für den Jetzigen weltmeiS ter iSt, konnten wir in einem

interview mit andy yateS erFahren.

Hey Andy, zuerst einmal herzlichen glückwunsch zum Welt-

meistertitel im Freestyle 2010! Wie fühlt man sich denn so

als frischgebackener champion? Es dauert eine Weile, bevor

man das wirklich begreift. Jetzt aber bin ich einfach überwältigt, der Welt-

meister 2010 im Freestyle zu sein. Das war wirklich ein super Jahr für mich.

Mein Ziel war eigentlich, am Anfang des Jahres noch unter die Top Drei zu

kommen. Am Ende stand dann aber bereits vor dem letzten Event fest, dass

ich es zum Weltmeistertitel geschafft hatte. Einfach verrückt und das hätte

ich mir niemals träumen lassen.

der titel ist schon beeindruckend, zumal du ja noch gar nicht so lan-

ge kitest. du hast erst 2005 angefangen und es in so einer kurzer

Zeit an die Spitze geschafft. Wie macht man das? protein-Shakes, pil-

len oder Sex mit den Judges? Haha ja, alles zusammen. - Nein, verglichen

mit den anderen Fahrern bin ich wirklich noch nicht so lange dabei. Ich hat-

te meinen ersten Kitekurs Ende 2005 und bekam einen ersten Kite zum 15.

Geburtstag. Kurze Zeit später war ich aber so Feuer und Flamme, dass ich

fast jeden Tag auf dem Wasser verbrachte. Ich wurde vom Ehrgeiz gepackt

und sah schnelle Fortschritte bei mir. Aus diesem Grund intensivierte ich mein

Training extrem und versuchte so schnell wie möglich, alle Tricks und Moves

zu erlernen und sauber zu stehen. Ich setzte mir jedes Jahr bestimmte Ziele

und wollte diese unbedingt erreichen. Zuerst startete ich mit den Nationalen

Meisterschaften in Australien, die ich auf Anhieb gewann. Danach richtete ich

sofort meinen Fokus auf den World Cup, um mich mit den besten Kitesurfern

der Welt zu messen. Ich wollte Weltmeister werden.

FreeStyle-WeltmeiSter

im intervieWandy yateSInterview Mathias Wichmann Fotos © Luke Middleton

1/2011

wortwechsel62

Page 33: Kitelife 20

Wir trafen dich das erste Mal auf einem kleinen event im out-

back Australiens. damals meintest du, dass dein traum die

„top Five“ seien. Stylemäßig bist du damals schon auf den

thron gefahren. Wir stuften deine leistungen bereits als welt-

meisterlich ein. hattest du zu diesem Zeitpunkt schon einen

gedanken daran verschwendet, ganz oben auf dem treppchen

zu landen, …. und das genau ein Jahr später? Vielen Dank für

euren Glauben und das Vertrauen in mich. Ja, damals war es mein

Ziel, unter die Top Five zu kommen. Es war sehr wichtig, dass ich mir

immer erreichbare Ziele gesteckt habe. Mir wurde bewusst, dass ich

den Weltmeistertitel erreichen könnte, aber „es war noch nicht meine

Zeit“, wie man so schön sagt. Für das Jahr 2010 hatte ich das Ziel,

unter die Top Drei zu fahren, was letzten Endes dann überraschend

zum Titel führte. Ich bin hin und weg, dass es jetzt schon geklappt

hat und freue mich riesig.

Was hast du eigentlich mit all deinen preisgeldern angestellt?

hast du sie investiert oder sagen wir mal „gut angelegt“? Wie

bei den Sport Awards zu sehen war, bist du mit der amerika-

nischen Automarke hummer

vorgefahren. oder liegt dein

geld immer noch zu hause

unter deinem Kopfkissen? (la-

chend) ich habe das ganze Geld

auf die Bank gebracht. Nein, im

Ernst, ich bin nicht losgezogen

und habe es für unsinnige Din-

ge verschwendet und ausgege-

ben. Aber ganz klar habe ich

mich auch ein wenig verwöhnt und mir ein paar Dinge geleistet. Ich

denke aber, das blieb alles im Rahmen. Weil du gerade den Hummer

ansprichst: Ich bin damit zu den Sport Star Awards gefahren, da das

Thema der Gala „Prunk und Glamour“ war. Also, welches bessere Auto

als den Hummer gibt es, um bei so einer Gala aufzutauchen? Leider

war das Fahrzeug nur geliehen, aber das ist auch o.k. so. Meine liebs-

ten Erinnerungen an diese Gala waren, dass ich dort einen Preis ge-

wonnen habe und das gegen unglaubliche Sportler wie zum Beispiel

Julian Wilson.

nun gibt es böse Zungen, die behaupten, dass dir der titel

dieses Jahr fast geschenkt wurde, da einige Mitstreiter wie Aaron

nicht dabei waren. hättest du eine chance gehabt, wenn alle

teilgenommen hätten? Wie siehst du das? Es wird immer Leute ge-

ben, die das, was ich erreicht habe, infrage stellen. Die Wahrheit ist aber

doch, dass es 2010 mehr Stopps bei der PKRA gab als in den Jahren

zuvor – nämlich zehn an der Zahl, bei denen man sich beweisen muss-

te. Klar ist Aaron Hadlow nicht mitgefahren. Aber wenn man es von

einer anderen Sichtweise betrachtet, ist Aaron ja auch im Jahr 2009 von

Kevin Langeree und Youri Zoog geschlagen worden. Er endete auf Platz

drei. Ich hatte es im Jahr 2010 mehrfach geschafft, die beiden Jungs zu

schlagen, und bin damit verdient Weltmeister geworden.

So sehr die vergleiche mit Aaron hadlow nerven mögen, gab es

auch Zeiten, in denen du Aaron als vorbild hattest? Selbstverständ-

lich hatte ich Vorbilder und nicht nur Aaron. Ich habe genauso auf Kevin

oder Ruben aufgeschaut und es verging wohl kaum ein Morgen, an dem

ich keines ihrer Videos vor der Schule gesehen habe. Ich wollte immer so

gut wie die drei Jungs werden und ehrlich gesagt haben sie mich immer

inspiriert und mich zu dem Fahrer gemacht, der ich jetzt bin.

du bist zusammen mit ruben lenten und youri Zoon in einem

sehr starken team bei Sling shot.

dennoch sehen wir dich kaum auf

deren Webseite und auch sonst

bist du wohl eher medienscheu.

Werden wir bald mal ein paar vi-

deos von dir sehen können? Ja, das

stimmt wohl, ich reagiere da meist an-

ders als die meisten Fahrer. Was auf

der Slingshotseite passiert, darauf habe

ich keinen Einfluss und das bleibt auch

jedem selbst überlassen. Von den Videos kann das wohl nicht be-

hauptet werden. Sehr viele von uns interessiert es mehr, eine möglichst

gute Medienpräsenz zu haben, selbst wenn sie sich dafür verkaufen

müssen. Vielleicht macht es einzelne Fahrer glücklicher, dass viele Leute

sie kennen oder schon mal in einem Video gesehen haben. Für mich ist

es aber einzig und allein wichtig, der Beste zu sein und immer vorne

bei den Wettbewerben mitzuspielen. Videoaufnahmen und ständig mit

Magazinen beschäftigt zu sein lenken mich logischerweise von diesem

Ziel nur ab. 2010 habe ich meine komplette Energie nur für ein Ziel

verwendet: Weltmeister im Freestyle zu werden. Ich habe das auf meine

Art gemacht und es hat funktioniert. Mehr brauche ich wohl gar nicht

zu sagen, außer, dass es mir bestimmt eine Million Mal mehr bedeutet

als irgendwelche Klickzahlen bei Youtube-Videos.

f ü r m i c h i s t e s A b e r e i n z i G

u n d A l l e i n w i c h t i G , d e r b e s t e z u

s e i n u n d i m m e r v o r n e b e i d e n

w e t t b e w e r b e n m i t z u s p i e l e n .

1/2011

wortwechsel64

Page 34: Kitelife 20

ist das auch der grund, warum du noch kein yates-pro-Model

hast? Jeder andere gute Fahrer hat sein eigenes pro-Model. Ich

kann dir versichern, dass da bald was kommen wird.

du fährst immer noch ein Firestarter-trapez aus 2007! hat sich

denn noch keiner gefunden, der dir ein neues trapez und neo-

prenanzug geben will? Ja, ich fahre immer noch mein Mystic-Trapez

aus 2007. Ich wurde nie von Mystic gesponsert oder so. Sich mit den

Jungs auseinanderzusetzen, würde nur Zeit kosten und mich von dem

ablenken, was ich wirklich will – gewinnen.

die ersten daten für die neue tour sind veröffentlicht worden.

Was steht auf deiner liste für 2011? den titel verteidigen? Ab-

solut möchte ich meinen errungenen Titel verteidigen. Mein Wunsch ist

es, gleich beim ersten Event in Thailand zu gewinnen und mir so den

Weg für das neue Jahr 2011 zu ebnen. Eine Wiederholung des Titelge-

winns wäre Wahnsinn und absolut erstrebenswert.

bist du eigentlich von den Fluten und den Wirbelstürmen mo-

mentan in Australien betroffen? Nein, zum Glück nicht. Die sind

alle 100 Kilometer südlich von mir.

nach all den naturkatastrophen in den letzten Wochen, gibt

es einen besseren platz als Queensland? Nein. Auf keinen Fall!

Das ist mein Homespot und hier sind meiner Meinung nach immer

noch die besten Spots auf der ganzen Welt.

Wir haben jetzt noch ein paar Fragen, die du kurz und knapp

beantworten sollst: burger King oder Mcdonald’s? Burger King

UND McDonald’s!

rock oder electro? Electro.

blond oder brunett? Blond.

15 oder 30 Knoten? 15 Knoten.

bier oder cocktail? Cocktail.

Signature-trick? KGB to Blind, Frontmobe to Blind. Meine „Heatwinners“.

Allrad oder Sportwagen? Sportwagen.

Andy, wir danken dir für das interview und wünschen dir natürlich

viel glück bei der titelverteidigung im Jahr 2011. eine Frage haben

wir aber noch: Wer hat dir auf deinem Weg zum Weltmeister am

meisten geholfen? Mama und Papa, meine Familie und Freunde und na-

türlich meine Sponsoren Slingshot, SolRX und Suncost Cable.

s i c h m i t d e n j u n G s

A u s e i n A n d e r z u s e t z e n ,

w ü r d e n u r z e i t K o s t e n

u n d m i c h v o n d e m

A b l e n K e n , w A s i c h

w i r K l i c h w i l l – G e w i n n e n .

1/2011

wortwechsel66

Page 35: Kitelife 20

die FunSportbranche Steckt in einem dilemma. zunehmend

verSchwinden SurFShopS von der landkarte, von einem Flä-

chendeckenden netz iSt Schon heute nicht mehr zu Sprechen.

damit einhergehend nimmt auch die bedeutung der Sogenannten

waSSertrendSportarten immer weiter ab und wir Sind unS Sicher,

daSS eS auch auSwirkung auF die marktentwicklung im allge-

meinen hat. wie kommt eS, daSS immer mehr SurFShopS auFgeben

müSSen und daSS Sich heute kaum noch Jemand traut, einen

neuen zu eröFFnen? die problematik dahinter iSt So vielFältig

wie die Sportarten SelbSt und böte Sicherlich StoFF Für eine

doktorarbeit. doch zum einen haben wir leider nicht unbegrenzt

platz in einem printmagazin und zum anderen iSt der ruF von

doktorarbeiten Ja heute auch nicht mehr daS, waS er vor gutti

war …* letztendlich bringt der Jammervolle blick nach hinten

ohnehin nichtS. deShalb iSt die durch den terra oceaniS verlag

inS leben geruFene kampagne „Support your local SurFShop“ ein

verSuch, eine verbeSSerung in der zukunFt zu erreichen. wieSo,

weShalb, warum, lieSt du in dieSem artikel.

Erinnerst du dich noch an die Zeit, als Shoperöffnungen rich-

tig gefeiert wurden? Teilweise eine Woche lang lockten „die

Neuen“ mit Freibier und Schampus Kunden in ihre Läden, wo

sich dann nicht selten sogar Stars und Sternchen der Szene den neu-

gierigen Fragen stellten. Diese Zeit ist lange vorbei. Wenn heutzutage

ein neuer Shop seine Pforten öffnet, ist die meistgestellte Frage an

den Inhaber: „Bist du wahnsinnig?“

Dicht gefolgt von „Wieso verbrennst

du dein Geld nicht auf sinnvolle

Weise?“ Ein Indiz dafür, dass man

entweder reich oder verrückt sein

muss (oder besser beides), um sich

heute noch im stationären Funspor-

teinzelhandel zu versuchen.

Was ist passiert? Vieles! Zu viel, um

es alles in einen Artikel zu bringen. Von den innovationsgetriebenen

besser-heute-als-morgen-mit- einem-neuen-Produkt-erscheinenden Herstel-

lern über Umsatz-gleich-Gewinn-denkende Vertriebe und brutto-gleich-

netto-rechnende Shops bis hin zu den schrecklichen Ich-will-auch-noch-

25-Prozent-Rabatt-auf-eine-Finnenschraube-Kunden. Jede einzelne Gruppe

in dieser Verwertungskette trägt ihren Anteil am Niedergang des Einzel-

handels und damit auch der gesamten Surfkultur in Europa.

Nach langem Überlegen haben wir uns dazu entschlossen, an den

letzten beiden Punkten dieser „Verkettung unglücklicher Randgruppen“

anzusetzen. Mit der Kampagne wollen wir die Shops stärken und die

Kunden für die vorhandene Problematik sensibilisieren. Man könnte die-

sen Ansatz natürlich auch dahin gehend deuten, dass wir der Meinung

sind, dass bei den ersten beiden Punkten, den Herstellern und den Ver-

trieben, ohnehin Hopfen und Malz verloren ist, und wir deshalb bei

den Shops und Kunden ansetzen. In Wahrheit ist dem auch so, aber

dies offiziell und in aller Deutlichkeit zu schreiben, käme Selbstmord

gleich – schließlich schwebt über uns das permanente Damoklesschwert

der Anzeigenbuchungen. Und da uns einige aufgrund allzu deutlicher

Darstellung der Wahrheit schon meiden, müssen wir es ja nicht auf die

Spitze treiben. Aber um dir ein Gefühl für den täglichen Wahnsinn zu

geben, hier mal eine kleine Anekdote:

Es gibt Hersteller, die produzieren extra für Messen und für das Sai-

sonende Auslaufartikel nach. In erster Linie, um ihre eigenen Pro-

duktionsstätten auszulasten und um ihre Marktanteile zu sichern. Vor

Jahren ist der Boss des Herstellers A zum Boss des Herstellers B ge-

gangen, um mit ihm über eine Marktbereinigung zu sprechen: „Wir

beide sind mit Abstand die Marktführer im Segelbereich, lass uns

doch mal mit der Auslaufproduktion aufhören, um den Markt zu be-

reinigen und den schnellen Wertverfall unserer Produkte zu stoppen.

Um dir meinen guten Willen zu dokumentieren, werden wir unsere

Auslaufproduktion sofort um 75 Prozent reduzieren.“ Darauf antwor-

tet ihm Hersteller B: „Ich denke darüber nach.“ Kurz nachdem Her-

steller A das Büro von Hersteller B verlassen hat, greift dieser (also

B) zum Hörer, ruft seinen deutschen

Importeur/Vertrieb an und sagt ihm:

„Der Idiot Hersteller A will kei-

nen Auslauf mehr produzieren, ich

schicke dir morgen 1.000 Segel.“

Die Konsequenz: Hersteller A und

auch seiner deutscher Importeur/

Vertrieb verlieren massiv an Um-

satz und Marktanteil und (da auch

in den schnell zusammengenähten

Segeln noch ein Deckungsbeitrag drin ist) auch noch Gewinn. Das

guckt sich der Hersteller A zwei Jahre an, ehe er dann auch wieder

anfängt, die Shops mit Auslaufprodukten vollzustopfen.

Man kann das nun Marktwirtschaft nennen. Diese finden wir eigentlich

auch gut. Doch beim Windsurf- oder Kitemarkt noch von Marktwirt-

schaft zu sprechen, ist deplatziert.

Eine Marktwirtschaft setzte voraus, dass all Marktteilnehmer über qualifi-

ziertes Fachwissen verfügen … Ein weiterer wichtiger Aspekt: die Nachhal-

tigkeit. Und diese ist bei vielen in unserer Branche vollends aus dem Fokus

gelaufen. Es gibt Marktteilnehmer, denen ist der Sport schon lange egal.

Es geht nur noch darum, kurz-, allenfalls mittelfristig hohe Gewinne zu

erwirtschaften. „Nach mir die Sinnflut“ passt als Beschreibung ganz schön.

Man könnte nun natürlich auch argumentieren, dass die Shops das

Spielchen ja nicht mitzumachen brauchen. Das Problem: Ein Dummer

findet sich immer, und da sich die Shops untereinander leider nicht

unbedingt grün sind, funktioniert auch keine Absprache. Und so lan-

den die Restposten bei den größten vier bis fünf Shops, denen eine

Umsatzrendite von drei bis fünf Prozent reicht. Wenn man mehre-

re Millionen Euro dreht, geht das gerade noch. Ein normaler Shop

schließt dann aber schneller ab, als er aufgemacht hat. Und genau des-

halb verschwinden auch immer

mehr Läden von der Landkarte.

Mit einstelligen Umsatzrenditen

lassen sich weder Miete, Mitar-

beiter noch Waren finanzieren.

Es sei denn, man dreht eben

mehrere Millionen. Und so su-

chen mittlerweile alle statio-

nären Surfshops ihr Heil im In-

ternet, sehen sich da aber einer

weiteren Konkurrenz gegenü-

ber: Den reinen Internethänd-

lern, denen ebenfalls geringe

Margen reichen, halten sie doch in den meisten Fällen nicht einmal

die Produkte vor, die sie auf ihrer Internetseite anbieten. Der Versand

läuft nach Bestellung direkt ab Zentrallager, als Honorar gibt es eine

Vermittlungsgebühr. Das Problem ist hier das gleiche: Warum sollte

man es nicht so machen, wenn es doch geht?! Die Frage, warum es

Hersteller/Vertriebe gibt, die das unterstützen, ist durchaus berechtigt.

Der Fisch stinkt immer vom Kopf her …

Genug gejammert. Wie beschrieben wollen wir in erster Linie nach vorn

blicken und zu allererst einmal den Kunden dafür gewinnen, zukünftig

nicht mehr nur die Finnenschraube bei seinem local Dealer zu kaufen.

Lass dir gesagt sein: Geiz ist nicht geil. Geiz ist Dreck. Geiz sorgt welt-

weit für erbarmungslose Kinderversklavung, quälerische Massentierhaltung

und gewaltsame Unterdrückung. Du bist der Kunde und hoffentlich ein

Mensch. Du musst dich täglich fragen, ob du dein T-Shirt für 1,99 Euro

ruhigen Gewissens tragen kannst, dir dein Rumsteak für drei Euro das

Kilo schmeckt oder der funkelnde Stein auf dem Ehering als Blutdiamant

ewige Liebe verspricht. Das hört sich vielleicht nun dramatisch an, ist es

aber auch. Geiz und Gier ist der Untergang der Menschheit. Dazu wird

es kommen, das können wir leider auch nicht verhindern. Aber vielleicht

können wir es ja noch einige Jahre hinauszögern. Nur wenn du dich

nicht änderst, wer soll es dann tun?

Gegen die gerade beschriebenen Probleme sind die der Funsportbranche

absolut nichtig. Und es ist im Grunde eine Frechheit, dass wir Maga-

zine für Windsurfer und Kitesurfer machen, anstatt uns für die wirklich

wichtigen Dinge auf diesem Planeten einzusetzen. Doch das tun wir

schon. Sei es durch die Unterstützungen von Hilfsorganisationen oder

Patenschaften für Mensch und Tier. Und aus irgendeiner Tätigkeit, einem

Hobby muss man seine Antriebskraft schließlich ziehen.

Nach dem etwas ausschweifen-

den Absatz wieder den Einstieg

in die Kampagne zu finden, ist

nicht ganz einfach. Im Grunde

möchten wir nur erreichen, dass

jeder Einzelne sein Tun und Las-

sen hinterfragt. Wir möchten er-

reichen, dass am Spot derjenige

als cool gilt, der in einem Shop

sein Board gekauft hat – auch

und gerade dann, wenn es 25

Euro teurer war als beim bil-

ligsten Onlinehändler. Wir möch-

ten erreichen, dass du den Wert des Surfshops um die Ecke (wobei

man diesen Begriff bei der derzeitigen Shopstruktur in Deutschland

und Österreich nur noch schwer verwenden kann) begreifst und seine

Bedeutung für den Sport im Ganzen. Denn eines ist doch mal sicher:

Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird es in zehn Jahren noch

drei bis fünf große Shops geben, die aber so wie die anderen 20 On-

linehändler den Großteil ihres Umsatzes online machen. Das wird das

Gesicht des Sports nachhaltig verändern und in letzter Konsequenz

dafür sorgen, dass alle Hersteller in den Direktvertrieb wechseln. Reine

Onlinesurfshops werden über kurz oder lang überflüssig.

Wir wollen das nicht. Die Surfshops auch nicht und die Mehrheit der

Hersteller (siehe die Supporter der Kampagne) ebenso wenig. Und des-

halb rufen wir dir „support your local surfshop“ zu! Damit wir noch

morgen einen Anlaufpunkt zum Anschauen, Fachsimpeln und Stöbern

haben. Und vielleicht irgendwann ja auch mal wieder zum Feiern.

Support your local SurFShop!

Text Alexander Lehmann

e in dummer f indet s ich immer,

und dA s ich d ie shops untere inAnder

le ider n icht unbed inGt Grün s ind,

funKt ion iert Auch Ke ine AbsprAche

* Achtung, liebe Freizeitspione: Diesen Artikel findet ihr fast 1:1 auch im aktuellen Windsurfing Journal!)

1/2011

68 insider

Page 36: Kitelife 20

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Bei Best machen wir das grundsätzlich nicht. Das wird uns dann im Gegenzug aber auch oft vorgeworfen. Da wird gern damit kolportiert, dass man bei anderen Marken wesentlich bessere Deals bekommt. Aber das ist Augenwischerei und wenig seriös. Wir wollen einen einheitlichen Preis in Europa und da sind Mond-preise nicht förderlich.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Über den Preis bekommt man keinen loyalen Kunden. Solide Arbeit zahlt sich aus.

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Element Sports als deutscher Ver-trieb von Nobile Kiteboarding legt Wert auf kompetente Beratung, Testmöglichkeiten und einen kundenorientierten Service vor Ort. Das kann nur der Fachhandel bieten. „Im Internet habe ich ein besseres Angebot gesehen“, das ist ein offenes Einge-ständnis, dass man wenig Wert auf Komfort, Service, Kompetenz und letztendlich auch auf fachliche Beratung und vor allem Nachberatung legt. 02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Der Shop bekommt von uns direkten und indirekten Support. Direkter Support in Form von Produktschulung, Testmaterial zu speziellen Konditionen und P.O.S.-Material. Wir halten ein großes La-ger der wichtigsten Produkte und Ersatzteile, um dem Shop ein schnelles Reagieren zu ermöglichen. Testveranstaltungen, Anzeigen und Sponsoring fallen in den Bereich Marketing, von dem der Shop indirekt profitiert. Hohes Coverage des Brands erhöht auch die Nachfrage …

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Wir betreiben seit Jahren neben dem Vertrieb B2B unseren eigenen B2C-Kiteshop und Onlineshop. Dieser Onlineshop ist mit un-seren Vertriebsprodukten ein Spagat, wir wollen keine Konkurrenz zu unseren B2B-Kunden sein. Aber er ist ein wichtiges Tool, um Abverkäufe von Testmaterial oder Produkten, die im B2B-Bereich keinen Abnehmer gefunden haben, selbst zu steuern. B2B vor B2C ist hier wichtig!

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen. Ja und besonders in Deutschland! Ich kenne kein anderes Land, wo die Situation ver-gleichbar ist. Ich glaube, dass die Shopdichte in Relation zu den Kunden einfach nicht stimmt. Und Firmen und Vertrieben beliefern alle hemmungslos und sind auf schnellen Umsatz fokussiert. Marktüberschwemmung ist halt auch eine Möglichkeit des Marketings. Ich kann nur immer wieder staunen, was Mitbewerber an Zahlen von verkauftem Material angeben. Wenn ich die addiere, dann ist der Kitemarkt in Deutschland gigantisch und wir müssen uns alle keine Sorgen mehr machen!

A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Kitesurfen ist noch eine relativ junge Sportart mit viel Entwick-lungspotenzial. Ich denke mir auch jedes Jahr wieder, was soll da noch kommen, und wenn ich das neue Material teste, bin ich erstaunt, was in der Entwicklung alles passiert ist. Gerade Nobile als eine der innovativsten Marken im Boardbau ist perma-nent am Weiterentwickeln und Konstruieren, dies ist kein Marketing, sondern Realität und in der Praxis von jedem spürbar zu erfahren. Solange die Entwicklung so rasant weitergeht, ist es auch wichtig, diese zeitnah an die Kunden weiterzugeben.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Wir setzen keine Mondpreise an! Die Produkte sind fair kalkuliert, um jedem in der Handelskette das Leben zu sichern. Viele Mitbewerber setzen auf einen direkt Ver-trieb, um eine höhere Marge für den Hersteller zu generieren. Wir nicht, bei uns muss keiner im EU-Ausland anrufen, um eine Ersatzteil mit Schwierigkeiten zu be-kommen.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Manchmal ist weniger mehr ;-)

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Alle jammern nur, dass es keine Surf-shops mehr gibt, wollen gleichzeitig aber nur billig im Onlineshop suchen/kaufen.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Die Shops bekommen sehr gute und relativ preisstabile Produkte, da der Wechselzyklus der Produkte länger ist.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Das würde den Händlern schaden. Die Händ-ler, welche einen guten Job (Beratung, Präsentation) machen, sollten nicht durch die reinen „Garagenhändler“ um den Lohn ihrer Arbeit gebracht werden.

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen.A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Bei Advance trifft das nicht ganz und für alle Produkte zu. Der Kondor 3 zum Beispiel, welcher im April abgelöst wird, läuft seit 2 1/2 Jahren. Die Boards laufen im Schnitt 2 Jahre.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Mondpreise gibt es im Gegensatz zu einigen anderen bei uns nicht. Klar geht in dieser Branche nichts zum UVP übern Tisch. Jedoch erzielen wir über die gesamte Saison den höchsten „Straßenpreis“, weil wir auch keine Überproduktionen in den Markt pumpen müssen.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Fallt nicht immer gleich um, wenn die Kunden um Preise feilschen. Ihr verschenkt euer Geld und schadet teilweise auch den Marken, wenn das Zeug zu billig verschleudert wird. Ihr habt auch eure Kosten. Mit 50 Euro Gewinn am Kite vor Steuer braucht ihr euch nicht wundern, wenn einer nach dem anderen Pleite macht.

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Es ist in unserem Interesse, eine gesunde Struktur von Läden zu haben. Um das Produkt professionell zu vertreiben, benötigt man gute Beratung und guten Service. Das bietet der Surfshop.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Unkomplizierter schneller Service bei Garantien und Ersatzteilen ist sehr wichtig. Wir stellen den Läden dazu noch jede Menge Support in Form von Bildern, Postern, Flyern etc. zur Verfügung.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Erstens unterstützen wir vorrangig Surfshops mit einer richtigen Ladenfläche. Händler, die nur auf Arbitrage arbeiten und versu-chen auf einen Trend aufzuspringen, sind nicht an einer nachhaltigen Entwicklung des Sports interessiert. Zweitens betreiben wir seit Jahren einen eigenen Onlineshop. Dort werden vor allem Ersatzteile und Teile, die Händler eher selten auf Lager ha-ben, verkauft. Somit bieten wir dem Endkunden und auch dem Händler einen gu-ten Service. Leider sehen das viele Händler nicht.

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen. Wer genau daran schuld ist, kann ich nicht sagen. Ich kann beobachten, dass dieses Phänomen der Rabatte in Deutschland weit aus ausgeprägter ist als in anderen Län-dern. Vielleicht ist es eine Sache der Kultur? Es kann ja kein Zufall sein, dass Aldi, Mediamarkt und Co. aus Deutschland kommen und hier so erfolgreich sind.

A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Es wäre schön, wenn wir das nicht müssten, aber ich glaube, der Zyklus wird in Zukunft langsamer. Der Markt ist noch sehr innovativ und das will man natürlich nicht zurückhalten.

Mittlerweile unterstützen so gut wie alle Kitesurfbrands die Kampagne

und setzen damit ein deutliches Zeichen. Und auch wenn die Kollegen

wie gerade beschrieben nicht ganz unschuldig an der Situation sind,

wäre es zu einfach, nun fortlaufend auf sie einzuschlagen. Zumal es

auch wirklich Marktteilnehmer unter diesen beiden Gruppen gibt, die

sich über die Zukunft unsere Sportarten auch noch über den nächsten

Tag hinaus Gedanken machen …

Unter den Herstellern/Vertrieben selbst ist es allgemein beliebt und

opportun, vor allem die großen Player an den Pranger zu stellen.

Schließlich seien sie es, die mit sperrmüllartigen Massenverkäufen den

Markt überfluten und so für einen Preisverfall in Lichtgeschwindig-

keit sorgen. Wenn man Jahr für Jahr im Januar durch die Halle 2

der Düsseldorfer Bootsausstellung läuft, fällt es schwer, dem zu wi-

dersprechen. Auf der anderen Seite muss man feststellen, dass es die

gleichen Marken sind, die durch die Außendarstellung unserer Sportart

ihre Bedeutung am Leben halten. Sei es durch die Unterstützung von

Teamfahrern, Sponsoring von Events oder natürlich auch durch die

Schaltungen von Anzeigen. Insbesondere der letzte Punkt gilt nicht

als unumstritten. Redaktionelle Unabhängigkeit ist hier das Stichwort.

Doch was ist die Alternative? Keine Teamfahrer, keine Events, keine

Magazine? Einige Hersteller/Vertriebe stellen das als positives Merkmal

ihrer Strategie heraus. Doch dann muss die Frage gestattet sein, wie

sie denn ihre Produktinformationen dem Endkunden vermitteln wollen.

Es ist kein Gerücht, dass es die großen Marken und Vertriebe sind,

die durch ihre besondere Unterstützung erst ermöglichen, dass ein

Magazin samt Teamfahrerporträt und Eventbericht produziert werden

kann. Und sie schaffen damit eine Plattform, derer sich im Grunde

alle anderen Marktteilnehmer ebenfalls gern bedienen. Und das, ob-

wohl manche von ihnen sich ihren Kunden gegenüber dadurch beson-

ders positiv herausstellen wollen, dass sie gerade Teamfahrer, Events

und Magazine nicht unterstützen. Diesen Widerspruch lassen wir an

dieser Stelle lieber unkommentiert und überlassen dir die Bewertung.

Zum ausgewogenen Journalismus gehört, dass man alle zu Wort kom-

men lässt und so haben wir für dich im Folgenden mal die Hersteller/

Vertriebe zu Wort kommen lassen. Sechs Fragen haben wir gestellt:

01. Warum unterstützt du die Kampagne/Warum nicht? 02. Was tust

du zur Unterstützung der Shops? 03. Viele Internetshops treten heut-

zutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf.

Was hält euch davon ab, einen eigenen direkten Onlineshop zu be-

treiben? 04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu

schaffen: A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus

die gesamte Produktpalette? B. Wieso werden für eure Artikel Mond-

preise als UVP festgesetzt? Und als letztes Statement wollten wir von

den Markenverantwortlichen in Deutschland wissen (05.), was sie den

Shops schon immer mal sagen wollten … Viel Spaß mit den teilweise

aufschlussreichen Antworten!

Albert Seeberger | Advance, Calibro 9, Underwave

Sven Krombach | Nobile

Sebastian Heitmann | Best

WaS Sagt die Branche?Geschäftsführer Kiteplanet Distribution

Managing Director of Best Action Sports Europe

General Manager Element Sports GmbH & Co KGund Importeur Nobile Kites

Supporterdie bestenHerstelleraus derSurfbranche

1/2011

70 insider

Page 37: Kitelife 20

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Die Wurzel des Erfolgs ist und bleibt die Basis. Auch in Zeiten des Preiskampfes via Onlinegeschäft muss der Bezug zur Basis, also den Shops, erhalten bleiben, was uns als Marke einen großen Nutzen einbringt. Es wäre sehr kurzfristig gedacht, diesen Markt zu ignorieren.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Schon immer pflegen wir enge Kontakte zu den Shops und unterstützen regionale Fahrer und ganze Teams mit Test-material. Gern kommen unsere Leute auch zu Schulungen in den Geschäften vorbei.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Pro-dukte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen direkten Onlineshop zu betreiben? Das können wir so nicht bestätigen. Bei unseren Onli-nekunden achten wir stark darauf, dass das Verhältnis Vororder und Verkauf stimmt. Bezüglich eines eigenen Onlineshops: Wir sind nach wie vor der Meinung, dass Pro-dukte über einen Fachhandel mit persönlicher Beratung und auch Betreuung verkauft werden sollten. Allerdings sollten wir realistisch bleiben und die Augen vor dem Onli-negeschäft nicht verschließen. Online muss nicht unbedingt Preisverriss bedeuten!

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen.A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Das stimmt so nicht ganz. Basisprodukte lassen wir immer zwei Jahre durchlaufen. Wir als kleineres Brand könnten uns einen derartigen Zyklus auch nicht erlauben, es sei denn, wir würden dies preislich gesehen auf unsere Produkte umlegen.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Wir kön-nen nicht sagen, dass unsere UVPs etwas mit Mondpreisen zu tun haben. Ich glau-be mit ziemlicher Sicherheit sagen zu können, dass unsere Preise wohl die fairsten am Markt sind, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht. Gerade durch unsere Möglichkeiten mit den eigenen Produktionsstätten in Tschechien und Deutschland haben wir es überhaupt nicht nötig, die Preise in die Höhe zu treiben. Wir bieten Qualität made in Germany und können zudem immer liefern, was gerade in der schnelllebigen Zeit immens wichtig ist.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Hallo Shop-Be-sitzer da draußen! Wir als Marke stehen „Gewehr bei Fuß“, wenn es darum geht, euch zu unterstützen! Das Einzige, was ihr selbst mitbringen müsst, ist der WILLE, etwas zu bewegen. Unterstützt den Nachwuchs und zeigt den Konsumenten, dass Kiten kein elitärer Sport für junge Leute mit dickem Geldbeutel ist, sondern dass Kiten von jedermann erlernt und finanziert werden kann. Bietet Kurse an und bringt die Leute auf´s Wasser!

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Weil ich von der Kampagne an-getan bin und sie gut und sinnvoll finde. Wir brauchen die Shops alle, die dür-fen nicht aussterben.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Ich verkaufe ausschließlich an die Shops und stehe im engen Kontakt mit unseren Händlern, da kann und wird alles angesprochen.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen direkten Onlineshop zu betreiben? Dass ich mit den Händlern zusammenar-beite und nicht gegen sie, eine Informationsseite mit Preisvorgaben ist vorstell-bar bzw. online. Hinzu kommt die Tatsache, dass ich der Importeur und Expor-teur bin und nicht ein Shop.

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen.A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die ge-samte Produktpalette? Weil die Produkte sich jährlich optimieren und weil Stillstand Rückschritt bedeutet. Aber aufgrund der Marktsituation wird über eine Verlängerung des Zyklus nachgedacht.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Das sehe ich nicht so, der Preis setzt sich aus vielen Indikatoren zusammen, da sind die Produktionsstätte, der Hersteller, der Spediteur, der Staat, der Distributor und der Händler – um das Ganze nur mal kurz anzureißen. Dann kommen noch andere Indikatoren wie Werbeausgaben, Teamfahrer usw. Alles, um den Sport zu promoten und am Leben zu halten.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Ich habe un-seren Händlern alles gesagt, die wissen, wie ich denke und welche Philosophie ich verfolge. Den Händlern, mit denen ich keinen Kontakt habe, kann ich nur sagen: Haltet die Preise stabil.

01. Warum unterstützt du die Kampagne? „Locals“ sind vor Ort! Lokale Surf-/Kite-Shops können (wenn sie dazu fähig sind) das bieten, was ein virtu-eller oder weit entfernter Shop nicht kann: persönliche Betreuung und prompter Service! Sie können einen Platz der Kommunikation schaffen – für eine (lokale) Community!

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Support unserer Vertriebspart-ner: laufendes Einbinden in unsere Kommunikation – einen großen Materialpool (für Testivals) zur Verfügung stellen – den bestmöglichen Service bieten.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Das frag ich mich auch ;-)

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen. Das ist bei und mit FLYSURFER anders.

A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Kein Kommentar

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Kein Kommentar

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Differenziert euch von anderen – spezialisiert euch auf eine ausgewogene (aufeinander abgestimmte) Produktpalette und bietet nicht einen „Bauchladen“ an!

Tom Eierding | Liquid Force

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Es ist dringend notwendig, den Händ-lern und Schulen den Rücken zu stärken. Das geht, wenn alle zusammen helfen.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Ich versuche mit gutem Service und neuen Ideen die Händler zu unterstützen

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Wir haben gute Händler, weshalb sollten wir dies infrage stellen?

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen. Der schnelle Preisverfall und der anhaltende Strom von neuen Kitemarken. Wir als Im-porteur können hier nur versuchen, die Preise stabil zu halten beziehungsweise un-seren Händlern eine ansprechende Marge zu ermöglichen.

A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Bei Brunotti gibt es hierzu schon einen neuen Trend: Wechsel im Zweijahreszyklus. Ebenso bei GIN wird versucht den Zweijahreszyklus einzuhalten, um so die Produktqualität am Markt zu stärken

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Mond-preise sind was?

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Schließt euch mehr zusammen und erarbeitet ein für euch angemessenes Konzept. Wir unterstüt-zen euch gern darin, denn gemeinsam sind ihr und wir stärker.

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Weil es leider immer weniger gut sortierte und kompetente Kiteshops gibt. Vielleicht wagt so der eine oder andere Onlineshop-Quereinsteiger den Schritt zum Fulltimeshop.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Alles Mögliche, aber auch für Onlineshops und Schulen! Werbung finanzieren, Banner und Fahnen verteilen, gu-ten Service bieten.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Ehrlich gesagt läuft es bei den meisten Shops nicht anders. Ich habe alle Stadien selbst durchlebt und bin mit meiner jetzigen Position zufrieden.

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen. Ja rich-tig, den Onlineshops aber auch ;)

A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die ge-samte Produktpalette? Tun wir doch nicht. Macht auch keinen Sinn. Unsere Kites sind ausgereift, die Boards jetzt auch endlich. Alles Weitere kommt nach und nach und die Preise bleiben stabil, nicht zuletzt auch im Interesse des End-verbrauchers.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Die Preise bei Wainman Hawaii sind schon fair und liegen ja unter dem Schnitt der meisten anderen Hersteller. Die Preisentwicklung hängt sicher auch mit der Trendbewegung im Kitesurfen zusammen. Und die Hersteller und Importeure haben auch einen im-mensen Kostenapparat: Anzeigenwerbung, Teamfahrer, Rabbit Gang Tour, Messen und Contests verschlingen eine Menge Geld.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Macht weiter so!

Michaela Veith | Gin, Brunotti

Tim Neumann | Wainman Hawaii

Alexander Stübler Gaastra, Tabou und Vandal

Ernst Novak | Flysurfer

Bernd Flügel | TRANS, F2

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Weil die Shops unsere Kunden sind.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Das ist so pauschal nicht zu beantworten, da gibt es verschiedene Aktionen. Wir unterstützen, wenn Shops Akti-onen machen wie z.B. eine Präsentation von Produkten der kommenden Saison, bei Werbeaktionen, bei Testveranstaltungen und vieles mehr.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Die meisten Kunden von uns betreiben einen Internetshop, haben aber trotzdem auch einen real existierenden Surf- und Kite-shop. Würden wir selbst zusätzlich einen Onlineshop betreiben, würden wir ja un-seren eigenen Kunden die Kunden wegnehmen – und das ist nicht die Art, wie wir unser Geschäft betreiben.

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen. Wenn die großen Markenhersteller in Deutschland Anfang Juni schon den Shops ihre sai-sonaktuellen Produkte wie sauer Bier mit bis zu 40 Prozent unter EK anbieten, wird sich daran nie etwas ändern. In milliardenschweren Branchen wie zum Beispiel der Energie- oder Kaffeeindustrie schafft man es jedoch erstaunlicherweise, die Preise stabil zu halten. A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Wer als wirklich interessierter Beobachter die Kite- und Windsurf-branche verfolgt, wird erkennen, dass es leider jedes Jahr aufs Neue einige „Welt-neuheiten“ gibt, die schon während der Saison kaum zu sehen sind und spätestens am Ende derselben Saison sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden sind, wie z.B. diese „Badelatschen“ als revolutionär neues Pad/Strap-System oder damals beim Windsurfen der Mast mit dem Knick. „Hauptsache mal was Neues, egal wie schwachsinnig es ist“ ist nicht unsere Devise, sondern wir bevorzugen gut durchdachte Produkte für unsere Kunden. B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Wir müs-sen unsere Produkte im Gegensatz zu vielen anderen Marken nicht mit Mondprei-sen versehen, die direkt zu Beginn einer Saison schon großzügig um 10 Prozent rabattiert angeboten werden, um den Kunden zu suggerieren, dass sie nun ein Schnäppchen gemacht haben, während sie das Produkt tatsächlich aber immer noch überteuert kauften. Unsere Produkte haben so ziemlich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und Mondpreise gibt es bei uns deshalb nicht.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ist wichtig, aber unterbietet euch nicht gegenseitig!

Marcus Hartmann | Concept X

Sven Hohmann | Slingshot

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Weil wir es gern sehen würden, dass es auch morgen noch Shops gibt.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Wir bieten guten Service.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Wir arbeiten nicht mit reinen Versendern.

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen.A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Tun sie nicht, unsere Zyklen sind alle zwei Jahre.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Wir ha-ben keine Mond-UVPs. Wir arbeiten mit normalen Handelsspannen.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Ruhig mal über den Tellerrand schauen.

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Ein gut funktionierendes Shopsystem ist unerlässlich für unsere Sportart und das gilt es zu stärken. Auch wenn heutzu-tage das Internet nicht mehr wegzudenken und immer wichtiger geworden ist, ist das Kauferlebnis in einem Surfshop doch ein ganz anderes. 02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Wir wollen auch von unserer Seite entsprechende Erlebnisse bieten und sind deshalb z.B. seit zwei Jahren wieder auf der „boot“ in Düsseldorf, der immer noch größten Wassersportmesse der Welt, mit einem großen Stand und mit all unseren Marken vertreten und präsentieren dort vor der Sai-son unser neues Equipment. Weiter sind wir auf den diversen Testveranstaltungen prä-sent und haben für unsere Shops noch einige Sonderaktionen im Programm.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Pro-dukte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen direkten Onlineshop zu betreiben? Reine Onlineshops nehmen wir aus oben genannten Gründen gar nicht erst als Neukunden bei uns auf und wir sehen auch insgesamt keine langfristigen Vorteile, weder für die Shops noch für uns, in Pro-Shop-Systemen wie sie zurzeit in der Schublade einiger Hersteller liegen. Mit harter Arbeit in allen Bereichen und guten Produkten ist gesunder Wettbewerb im Markt für alle, speziell auch für den Kunden, nur von Vorteil und deshalb kommt ein eigener Shop und/oder Onlineshop für uns unter jetzigen Gesichtspunkten nicht infrage.

TPE Sport, Importeur Liquid Force

Sales & Marketing Manager FLYSURFER Kiteboarding

Inhaberin Bo4 Sports, Importeurin Gin, Brunotti

Importeur Wainman Hawaii

Inhaber EM Sports und Hersteller Concept X

Martens und Hohmann Gbr., Importeur Slingshot

Geschäftsführer F2 International Sports GmbH

New Sports GmbH, Sales Manager und National Teammanagerfür die Marken Gaastra, Tabou und Vandal

1/2011

72 insider

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04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen.A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Wenn man sich aktuell den technischen Sprung anschaut, ist es in einigen Bereichen unabdingbar, es wäre sogar fahrlässig, dort die Entwicklung ein oder zwei Jahre einzufrieren – in anderen Bereichen werden die Produkte nur teilweise jedes Jahr erneuert und die vorgenommenen Design-Upgrades von vielen Kunden auch gewünscht. Das ganze Thema muss immer ein wenig größer betrach-tet werden: Auch wenn Deutschland ein sehr wichtiger Markt für uns ist, wenn nicht sogar der wichtigste, operieren unsere Marken dennoch weltweit und dies mit den verschiedensten Anforderungen der diversen Märkte. B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Ohne jegliche Polemik, auch wenn die gewählte Fragestellung dazu einlädt, muss man zuerst festhalten, dass die unverbindlichen Preisempfehlungen, ohne die es einfach nicht geht, als Richtwerte nicht nur für ein preisaggressives Land wie Deutschland bei uns festgesetzt werden und in anderen Ländern mehr dem Straßenpreis ent-sprechen. Wer sich umschaut, stellt schnell fest, dass dies aber kein Wassersport-phänomen, sondern in nahezu jeder Branche in Deutschland, vor allem im europä-ischen Vergleich, so ist und wir uns von unserer Seite schon sehr bemühen, so eng zu kalkulieren, damit wir beim Preis-Leistungs-Verhältnis vor allem im Vergleich zu unseren Mitbewerbern an vorderster Front sind.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Den Spaß an dem Sport und das Leben dieses Sportes merkt der Kunde, was einige Shops ja sehr erfolgreich zeigen. Service ist für viele auch in Deutschland heute kein Fremd-wort mehr, und wenn Problemfälle dann noch sachlich geklärt werden, dann sind wir alle auf einem guten Weg.

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Wir finden es wichtig, unsere Han-delspartner mit solchen Aktionen zu unterstützen.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Teilnahme an Testevents und Messen, Versand von POS-Material, um die Nachfrage nach den Produkten zu steigern.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Wir wollen nicht in Konkurrenz zu unseren Kunden stehen.

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen.A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Dies trifft auf die von uns vertretenen Marken nicht zu.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Dies trifft auf die von uns vertretenen Marken nicht zu.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … SUPPORT YOUR SUPPLIER !!!

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Der klassische Handel ist unser wichtigster Absatzkanal. Wenn dieser an Zuspruch und Popularität gewinnt, gewin-nen wir alle.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Wir unterstützen unsere Shops durch ehrliche Produktmargen, Marketing-Aktionen und eine optimale Versorgung mit Informationen und Material. Kaufanfragen, die direkt zu uns kommen, leiten wir umgehend an den am nächsten liegenden Shop weiter, um seinen Umsatz und seine Nachfrage zu erhöhen. Customer-Service-Anfragen seitens der Händler werden von uns unverzüglich beantwortet.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Shops ohne eigenes Risiko müssen pro Produkt entsprechend mehr an uns als Marke bezahlen. Wer diesen risikoarmen Kanal be-treiben will, das ist jedermanns/-fraus persönliche Entscheidung.

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen.A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Wir entwickeln Produkte zeit- und marktgerecht mit JN-typischer Innovation und Style, aber ohne verbindlichen Rhythmus.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Das sind zurzeit die Spielregeln unserer Branche. Wir würden es sehr begrüßen, wenn alles näher zusammenrückt. Warum kann ich als Endkonsument nach 110 Jahren Auto-mobilindustrie einen Reifen am Saisonbeginn zu minus 55 Prozent kaufen?

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … In unserer be-schleunigten Zeit, in der alles möglich scheint, gelten umso mehr Werte wie gute Kundenpflege und ehrliches Geschäftsgebaren. Es bedarf Mut und Engagement, um einen Shop gut zu führen. Das respektieren wir sehr.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Im Ge-gensatz zu den meisten anderen Marken verfügt Ozone über eine eigene Produkti-onsstätte (für Kites, aber auch Paraglider, Speedflyer, Wingsuits und Foilkites), was es ermöglicht, Überproduktion und daraus resultierende Ramschverkäufe zu vermei-den und so die Verkaufspreise stabil zu halten und gleichzeitig dem Kunden einen wertigen Gebrauchtmarkt zu bieten. Wir setzen hier auf ein langsames, gesundes Wachstum, statt zu viele Kites in den Markt zu pumpen.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Macht doch öfter mal 'ne Shop-Party! Eure Kunden freuen sich und ihr gewinnt an Bekanntheit in eurer regionalen Szene.

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Gute Surfshops bieten ein einma-liges Einkaufs- und Shoppingerlebnis, wo jeder mal gern hingeht, stöbert und sich über Neuigkeiten informiert. Für uns sind die Shops quasi das OHR direkt am Kun-den, wissen genau über deren Bedürfnisse und Wünsche Bescheid und sind damit für uns überlebenswichtig. Die dürfen nicht sterben!!! 02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Im Grunde sind wir permanent auf Reisen quer durch Deutschland und unterstützen unsere Shops aktiv bei deren Messen und Hausevents in Sachen Beratung und Testmaterial. 03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen direkten Onlineshop zu betreiben? Das Internet ist Fluch und Segen zugleich und verändert die gesamte Struktur des Marktes – auch die der klassischen Shops. Auch diese sind heute oft nur noch Vermittler. Das ist der Gang der Dinge, daran müssen wir uns gewöhnen. 04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen.A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Im Gegensatz zum Windsurfen steckt ja der Kitesport quasi noch in den Kinderschuhen und es wird getüftelt, gebastelt und ausprobiert. Es macht Sinn, Neuerungen sofort an den Markt zu geben.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Mond-preise kennen wir bei Takoon nicht. Wer uns kennt, weiß das.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Der Kitesport lebt – und zwar nicht nur von zwei Marken. Also auch gern mal nach rechts und links schauen. Die Kunden werden´s euch danken.

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Wir sind Produktfanatiker. Dazu ge-hört, etwas mit eigenen Augen zu begutachten, eigenen Händen anzufassen und ei-genen Sinnen erfahren zu können. Das funktioniert in einer rein digitalen Welt nicht, deshalb brauchen wir starke Partner vor Ort in Form von Shops und Schulen.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Unterstützung basiert auf Ge-genseitigkeit und wir sehen das Potenzial für eine wechselseitige Beziehung dieser Art zwischen Underground, Surfshops und Kunden. Entsprechend versuchen wir in enger Kommunikation mit unseren Shops zu stehen, um deren Bedürfnisse, Pro-bleme, Chancen und Ziele zu erkennen und damit in der Lage zu sein, kontinuier-lich an der bestmöglichen Zusammenarbeit zu feilen.

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Es ist schade, dass immer weni-ger Shop-Besitzer den Mut haben, eine eigene lokale Niederlassung zu eröffnen. Der „Emergency Service“, den ein lokaler Surfshop bieten kann (wenn es draußen hackt und dir zum Beispiel eine Leine reißt), ist durch einen reinen, konventionellen Onlineshop nicht zu übertreffen. Vom Käffchen und Snack im Shop mit Gleichge-sinnten mal ganz abgesehen. Surfshops machen mein persönliches Stadtbild bunter.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Bei uns müssen die Shops keine großen Vororders platzieren und vorfinanzieren – der Fachhandel wird also durch uns als Marke nicht „gezwungen“, sich mehr Ware aufs Lager zu legen, als es auf gesundem Weg möglich ist. Das bietet die Möglichkeit, besonders mit kleineren und eher hardwareorientiert ausgerichteten Shops eine enge Bindung einzugehen und auf diesem Weg nah am Kunden zu sein.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Wir führen bereits seit 2004 unseren eigenen Onlineshop www.famousfrank.com, mittlerweile liegt der Fokus aber auf dem Aus-bau des Vertrieb über den Fachhandel. Im Unterschied zu einem 08/15-Onlineshop empfingen wir allerdings auch schon immer unsere Kunden, nach Absprache und bei Bedarf, in der Küche zu einem Kaffee und für direkten Support oder auch die Möglichkeit, neues Material vor Ort anzusehen.

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen. Leider ist das kein reines Problem der Onlineshops und es ist an der Marke, durch für alle Beteiligten angemessene Preise zu gewährleisten, dass jeder mit dem Produkt ausreichend Geld verdienen kann, und damit auch dem Kunden Preisstabilität zu bieten. Wir fokussieren unsere Aufmerksamkeit vor allem auf kleine regionale Shops, die zwar oft ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, aber dennoch wissen, dass sie Geld verdienen müssen, um zu überleben.

A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die ge-samte Produktpalette? Bei Ozone wird tatsächlich darüber nachgedacht, die Produkte im Zweijahreszyklus zu erneuern. Wir von der Vertriebsseite würden das sehr befürworten.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Der Onlinehandel ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken und hat mit Sicherheit eine wichtige Stellung, gleichzeitig können physische Shops eine ganz andere Ebene an Service leisten und dadurch Kunden anders ansprechen und natürlich auch andere Kunden ansprechen. Es ist eine große Chance, unsere Boards den Kunden live und direkt im Ladengeschäft zum Angu-cken, Anfassen und im Optimalfall auch zum Ausprobieren präsentieren zu können, da wir glauben, dass sehr gute Produkte auf diesem Weg viel besser überzeugen zu können als nur digital im Netz.

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen. Ein gutes überzeugendes Produkt mit echten ‚inneren Werten‘ anstelle von plakativen Marketing-Labels hat mit dieser Problematik eher weniger zu tun. Wenn die Surf-shops solche Produkte führen und darum wissen, lässt es sich auch den Kunden entsprechend präsentieren und es bleibt kaum ein Grund, die Preise in den Keller zu drücken und sich selbst die Überlebensgrundlage zu entziehen.

A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Wir versuchen nicht im Jahrestakt vorzugaukeln, dass wir das Kite-board über die komplette Produktpalette neu erfinden. Es gibt bewährte Boards, die über mehrere Jahre nur mit minimalem Feintuning gebaut werden. Natürlich geht die Entwicklung stetig weiter und das soll auch dem Kunden zeitnah zugänglich gemacht werden, was aber bei Underground nicht zu einer jährlich komplett neuen Produktpa-lette führt, sondern sich in konsequenter Weiterentwicklung widerspiegelt.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Under-ground steht auch für ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis, in Underground- Kiteboards steckt jahrelange Erfahrung und Entwicklungsarbeit von einem seit gut zehn Jahren eingespielten Team mit dem Resultat extrem durchdachter und hoch-wertiger Boards. Aufwendige und harmonische 3D-Shapes, sorgfältig verarbeitet aus wertigen Materialien, stellen einen echten Gegenwert für den Kaufpreis da, wovon der Kunde bei der Benutzung, aber auch beim Gebrauchtverkauf profitiert.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Genau hinschau-en, um den Unterschied zu erkennen!

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Wassersport lebt auch von Service und Lifestyle. Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer ist sehr wichtig

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Mystic beliefert heute und auch in Zukunft nur Läden, die persönlichen Kundenkontakt pflegen.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen di-rekten Onlineshop zu betreiben? Mystic sucht sehr gezielt Läden aus, die hinter dem Sport stehen und ihn auch selbst ausüben. Internetshops sind leider mehr und mehr die Zukunft, aber auch dort gibt es viele, die einen sehr guten Kundenkon-takt haben und Service bieten. Genau nach diesem Maßstab suchen wir die Läden aus. Dazu gehört es, auch Ware im Laden zu haben.

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen.A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? Mystic wechselt maximal 30 Prozent seiner Produkte. Der Rest läuft teilweise zwei bis drei Jahre durch. Don´t chance winnig team.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Mystic hat zu 100 Prozent keine Mondpreise. Wir gehören zu den Marken, bei denen Preis und Leistung stimmen.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Kommt wie-der an den Strand und geht mit euren Kunden kiten und windsurfen. Lebt diesen Sport wieder. Der Surfsport ist nicht nur ein Verkaufsprodukt, sondern auch eine Lebenseinstellung.

Sanja Wiegmann | OzoneMarvin Mußbach | JN

Andreas Michael | Takoon

Frank Rosin | Underground

Nicole Frisch | Cool Shoe

Thorge Krieger | Mystic

Importeurin Ozone

HSM sunny products, Importeur Takoon

Importeur Underground

Handelsvertreter Mystic

Open Ocean, Importeurin Cool Shoe

Distribution und Marketing Jochum & Nessler S.R.L.

1/2011

74 insider

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01. Warum unterstützt du die Kampagne? Der CORE-Kunde verdient eine per-fekte Beratung und einen kompetenten Servicepartner ganz in seiner Nähe – das geht nur im „echten" Surfshop.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Wir statten Shops gern kos-tenlos mit nützlichen Tools wie Merchandisingartikeln und Mediadateien aus und empfehlen stets, auch Testmaterial oder unterstützte Shoprider zu stellen, die dem Endverbraucher schnelle Entscheidungshilfe geben können. Jeder CORE-Shop muss dem Kunden ein ordentliches Testsortiment anbieten.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen direkten Onlineshop zu betreiben? Davon hält uns gar nichts ab – es gibt einen eigenen CORE Store. Dieser dient dazu, unseren Kunden eine Übersicht über die aktuelle Verfügbarkeit unserer Produktpalette und deren Preis zu geben. Auch Händler nutzen diese Plattform!

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen. Bei CORE gibt es keinen Preisverfall, da keine Auslaufware produziert wird und der Markt nicht von all- oder gar halbjährlichen Produktneuerungen belastet wird. Der CORE-Kunde entscheidet sich für das wertstabilste Produkt am Markt.

A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette? So etwas tun wir den Shops und Endverbrauchern NICHT an – jeder Artikel bei CORE läuft unverändert für mindestens zwei Jahre – wir nehmen längere Entwicklungszeiten und spätere Produktlaunches in Kauf, damit der Kunde ein fertig entwickeltes Produkt erhält.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Von Mondpreisen kann man bei der absolut fairen Preisgestaltung bei CORE nicht spre-chen, tatsächlich liegen wir im direkten Vergleich zu den Marktbegleitern oftmals deutlich unter deren Preisen.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Wir freuen uns auf jeden Neuzugang und unterstützen alle, so gut es nur geht, denn die local Surfshops sind es, die den Sport leben und personifizieren können. Dem Kunden, der bereit ist, viel Geld für ein tolles Hobby auszugeben, gebührt eine angemessen kompetente Beratung und ein freundlicher Ansprechpartner ganz in seiner Nähe.

Abschließend wollten wir denen ein Sprachrohr bieten, die wir mit unserer Kam-pagne in den Fokus rücken wollen: den stationären Kite- und Surfshops. Wir ha-ben an alle Shops eine Mail mit der Frage geschickt: „WAS MAcht euch AlS SurFShop dAS leben SchWer?“ Folgende Antworten haben wir erhalten:

„als kleinem Shop macht uns die preispolitik der ‚großen‘ zu schaffen,

die aktuelle waren online fast zum einkaufspreis anbieten.“

Haiko Milke (ProBoarding Rügen – Kitesurfschule und Shop)

„was uns kaputt macht, ist der preisverriss für Surfartikel durch mitbe-

werber, onlinehändler und garagenhändler im in- und ausland – anschei-

nend möchte keiner mehr geld verdienen.“ Sven Bethien (Surf Shop Sylt)

„dass die Surfindustrie in ihrem gläsernen Schloss sitzt, die wahren anfor-

derungen des marktes ignorierend, ihre persönlichen eitelkeiten auslebend,

und auf kosten ihrer distributionspartner

versucht, ihre Schäfchen ins trockene zu

bringen.“ Gernot Brandstätter (Surf Service Graz)

„das in einen Satz zu packen, ist sehr schwer:

die bescheidene preispolitik aller hersteller,

dumpingpreise auf aktuelle ware, preisverfall

nach kurzer zeit, usw.“ Thomas Böhm (Surfshop

Upsidedown)

„überhaupt nichts macht uns das leben

schwer: acht monate haben wir sieben tage

in der woche geöffnet, in der hauptsaison

bis zu zwölf Stunden, und vier monate le-

ben wir im zweiten haushalt in thailand und haben auch genug zu tun!“

Heinz Rehbock (Windsurfing Fehmarn)

„wenn kein wind bläst. und unfaire kunden!“ Armin Krämmer (Chiemsee Kings)

„preisdumping der onlineshops, überproduktion der hersteller und eine

‚geiz ist geil‘-mentalität der kunden, die den Service nicht mehr bezahlen

wollen oder können.“ Eddy Rummel und Uwe Röllig (Surfshop Laupheim)

„wir finden es schade, dass einige wenige Surfshops aktuelle ware teil-

weise zum einkaufspreis verkaufen, ganz nach dem motto: ich hab' zwar

nichts verdient, aber hauptsache, den umsatz macht kein anderer!“

Florian Leupold (Surf+Snowcenter Augsburg)

„Flaute.“ Burkhard Optenhövel (W & O Surfshop)

„Jammern liegt uns nicht – wenn etwas nervt, dann umstände und aus-

richtung verbessern.“ Claus Kolb (Windsurfing Chiemsee)

„überproduktion der hersteller und damit der preisverfall der ware.“

Jürgen Wolf (Surfshop am Kinzigsee)

„der selbst auferlegte zwang der Surfindustrie, jedes Jahr das ganze pro-

gramm neu erfinden zu müssen.“ Ernst Roßmeier (Tirolsail)

„uns machen andere Surfshops das leben schwer, die durch preisdumping

die preise kaputt machen!“ Kiki und Ibi Chouman (Ibi & friends Shop)

„online-preiskampf und preisverfall der teuer eingekauften waren nach

der Saison!“ Dominic Hassmann (pi-watersports)

„das wetter.“ Thorsten Woite (On Top)

„internet-preistreiberei – und wir ma-

chen mit unserem www.online-surfshop.

de auch noch voll mit!?“

Kai Geffken (WSM Funsport)

„die Shops und direktversender, die

ware zum einkaufspreis verschleudern,

weil die lieferanten nur am umsatz in-

teressiert sind und nicht an einem ge-

sunden miteinander.“

Johann Meyer (Funsport Leer)

„die fehlende markttransparenz – du

weißt nie, was gerade der Straßenpreis von deinen produkten ist und

kannst daher nur schwerfällig planen und reagieren.“ Lars Wehrmann

(Surfshop Kiel)

„der frühe modellwechsel der hersteller und das damit verbundene ange-

bot der auslaufmodelle sind für uns ein unkalkulierbares risiko.“

Marc Breitfelder (Surfpirates)

„die annahme, dass wir mit hardware viel geld verdienen, war schon vor

der preisreduzierung um 30 prozent falsch.“

Jörg Drzycimski (Windsport Fehmarn)

„die fehlende wertschätzung einiger kunden für eine ehrliche und gute

beratung, die gibt es nicht mit billigen preisen im netz.“ Bastian Wiepcke

(Surfshop Fehmarn)

„nicht an die europäische Surf-Saison angepasste einführung ‚neuer‘ pro-

dukte und damit einhergehender preisverfall.“ M. Brudek (surfcompany)

„gefühlte drei millionen unterschiedliche produkte, wo keine Sau mehr

durchsieht.“ Michael Witt (Surf Center Wismar)

Philipp Becker | North Kiteboarding

„ w A s m A c h t e u c h

A l s s u r f s h o p

d A s l e b e n s c h w e r ? “

Philipp Schinnagel |Core, Carved, Deluxe

Support your local Surfshop auf Facebook! und auf support-your-local-surfshop.de

01. Warum unterstützt du die Kampagne? Da ich denke, die Kultur der Surf-shops darf einfach nicht aussterben. Und gerade Kiten hat sehr erklärungsbedürf-tige Produkte. Im besten Fall trifft man sich dann auch noch gern mit Besitzer und Freunden auf ein Bier dort.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? Alle Interessierten in den Shop schicken und nicht im Netz checken lassen.

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Vermittler eurer Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält euch davon ab, einen eigenen direkten Onlineshop zu betreiben? Tja, bei den intensiven Beratungen, die ich selbst im Freundeskreis durchführe, würde mich eine Provision vom Händler, wo ge-kauft wird, schon freuen. Dennoch, denke ich, kann ein reiner Onlineshop nie den Service eines Shops bieten.

04. Der schnelle Preisverfall macht den Surfshops stark zu schaffen. A. Wieso wechseln eure Marken immer noch im Jahreszyklus die ge-samte Produktpalette? Da die Konkurrenz nicht schläft und unsere Kunden gerade auch unsere Innovationskraft schätzen. Zum Glück ist mittlerweile auch unser Gebrauchtmaterial sehr preisstabil und verliert nicht innerhalb kürzester Zeit an Wert.

B. Wieso werden für eure Artikel Mondpreise als UVP festgesetzt? Unsere Preise entstehen aus einer rein kaufmännischen Sicht und sind weit davon ent-fernt, raffgierig zu sein. Vergleicht man die Margen zum Beispiel mit der Automo-bil- oder Klamottenindustrie, sind wir Waisenknaben, die Produktion von Kites und Boards auf unserem Qualitätsniveau ist einfach nicht gerade günstig.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest … Macht euren Shop so schön und interessant, dass eure Kunden auch einfach mal aufn Bier oder einen Kaffee vorbeikommen und nebenbei am besten noch zufällig etwas entdecken, das ihnen gefällt und sie kaufen. Quasi der Shop als Erlebnisgastro-nomie … ;-)

International Sales Manager Hiss Tec GmbH & Co KG Marketing Manager North Kiteboarding

76 insider

Page 40: Kitelife 20

beSt KAhoonA v3

D er neue Kahoona V3 soll erneut der perfekte Mix von Freeride, New-

school und Wave sein. Der Schirm verbindet eine solide Stabilität mit

einer sanften Druckerzeugung und fast grenzenloser Depower. So soll

der neue Kahoona wieder für eine breite Masse vom Beginner bis hin zum Aufstei-

ger und Wavekiter geeignet sein.

Die ersten beiden Kahoona-Generationen wurden wegen ihrer ausgesprochen

guten Hangtime und ihrer sehr guten Schwachwindeigenschaften gelobt. In der

dritten Generation soll der Kahoona jetzt noch mehr Stabilität im Starkwindbe-

reich bekommen haben. Zudem soll die Steuerung auch bei gedepowerter Bar

besser funktionieren und der Kite präzise reagieren. Das kommt besonders den

Kitern in der Welle sehr zugute, die beim Abfahren der Welle den Kite druckarm

stellen, aber dennoch bewegen können wollen. Um das zu erreichen, wurden

auch beim Kahoona neue Materialien verwendet.

Durch den spielend leichten Relaunch soll der Kahoona auch zu neuen Free-

stylemanövern einladen oder in der Welle ein sicheres Gefühl vermitteln, da ein

schneller Wiederstart in der Welle sehr wichtig sein kann.

Vor allen Dingen wird der Kahoona durch seine sehr guten Depowereigenschaften

Einsteiger und auch Wellenkiter für sich begeistern können. Einsteiger werden be-

sonders den Relaunch sowie den sanften Druckaufbau und die starke Depower

wertschätzen. Wellenkiter werden die gute gepowerte Steuerung lieben sowie ei-

nen schnellen unkomplizierten Relaunch.

beSt neMeSiS hp v3

Best bringt den Nemesis HP V3 auf den Markt. Laut Best soll der neue Neme-

sis dort weitermachen, wo sein Vorgänger Maßstäbe gesetzt hat. Besonders im

Bereich von Unhooked-Sprüngen soll der Nemesis an Power zugelegt haben. Um

diese neuen Flugeigenschaften zu erreichen, wurden einige Veränderungen am

Nemesis HP V3 vorgenommen.

Es wurden einige Verbesserungen am Canopy-Shape und den Bridles vorgenom-

men. Zudem sind alle Battens beim neuen Nemesis-Modell weggefallen. Diese

Veränderungen sollen in einer besseren Stabilität und besserer Unhooked-Perfor-

mance münden. So soll der Kite den Kiter wie ein Katapult aus dem Wasser rei-

ßen und dank der guten Hangtime ewig in der Luft lassen. Dafür wurden neue

Materialien verwendet, um das Tuch besser vernähen zu können und den Schirm

insgesamt stabiler und resistenter zu machen. Ein weiterer Effekt der Modulati-

onen soll ein verbesserter Wasserstart aus allen Lagen sein.

Mit dem neuen Cuben Fiber, einem Anti-Strech-Tuch, in der Fronttube soll eine

bessere Aerodynamik an der Anströmkante erzeugt und so bessere Leistung bei

Hangtime und Lift entwickelt werden. Ebenso sollen die Upwindeigenschaften um

ein Vielfaches verbessert worden sein. So geht der neue Nemesis noch einen Za-

cken weiter an den Windfensterrand.

Der Nemesis HP V3 schließt an die Stärken des Vorjahresmodells an und macht

durch einige Erneuerungen, insbesondere im Bereich der Tuchentwicklung- und

Vernähung, auf sich aufmerksam. Trotz Verbesserungen im Newschoolbereich hat

der neue Nemesis nichts an seiner Hangtimestärke einbüßen müssen. So wird der

Nemesis HP V3 für viele Kiter ein passender Schirm sein.

Shinn the duKe

I m Duke stecken die Erfahrungen aus zehn Jahren Kiteboardentwicklung und

25 Jahren Surfboardshapen. Das Board wurde auf den Kanarischen Inseln

entwickelt und rund um die Welt getestet. Alle drei Shapes sollen einen

enorm guten Grip bei Bottom Turns haben und einen imposanten Biss auf der

Lippe der Welle.

Das Duke wird in Styropor mit drei Millimeter starken Holzleisten vorgeformt.

Danach wird eine Lage Bambus laminiert und mit einer Schicht Klarlack aufge-

bracht. In den über zwölf Monate währenden Tests hat sich die Konstruktion als

leicht, aber auch widerstandsfähig bewiesen.

Alle Boards sind mit dem „Future Fin System“ ausgestattet. Dieses System ist

weltweit führend und bietet das beste Verhältnis zwischen Stabilität und Ge-

wicht. Zudem hat man bei einer Beschädigung die besten Chancen, schnellen

Ersatz zu finden. Die Finnen sind aus qualitativ hochwertigem Fiberglas gefertigt.

Die asymmetrischen Schlaufen sind so designt, dass du immer einen optimalen

Halt hast – egal wie du deinen Fuß bei Turns verdrehst. Die Inserts sind aus

einem rostfreien Metall gefertigt und zusammen mit den INOX-Schrauben ist ein

Herausreißen der Schlaufen unmöglich.

Alle Boards sind von d’Jo D’light Canaries geshapt und haben eine Einfachkonka-

ve. Die Boards wird es in den Größen 5‘6, 5‘10 und 6‘0 geben.

5’6 – Speed and versatility Designt für die verschiedensten Bedingungen ist

das 5‘6 das beliebteste Board in der Range. Die drei Finnen ermöglichen optima-

le Wendigkeit und Agilität in der Welle.

5’10 – power and Style Das 5’10 soll das aggressive Board in der Range sein.

Du kannst auswählen, ob du es als Quadfin oder mit drei Finnen haben willst.

Die relativ schmale Outline bietet maximalen Grip in Turns.

6’0 – pure and simple Das 6’0 ist der Klassiker unter den Surfboards. Es wird

mit einem Trifin-Setup geliefert. Die etwas breite Outline lässt das Board auch in

schlechteren Bedingungen genug Geschwindigkeit erzeugen.

1/2011

78 produkte

Page 41: Kitelife 20

SlingShot rpM³

A ls Slingshot vor zwei Jahren ihren ersten RPM auf den Markt brachten,

wollte die Firma neue Maßstäbe setzen und mit dem neuen Konzept

eines Open-C-Kite-Shapes Erfolg haben. Diesen Erfolg hat Slingshot

über die letzten zwei Jahre zweifellos gehabt und bringt nun die mittlerweile drit-

te Generation des RPM auf den Markt. Das Besondere an dem RPM ist die Open-

C-Kiteform, die bis dato absolut neu auf dem Markt war. Durch diesen Open-C-

Shape gelingt es dem RPM, die reinen Vorzüge eines C-Kites mit der Depower

eines Bowkites zu verbinden. Es wurde ein Kite geboren, der nicht nur für die

Welle geeignet war, sondern auch Freestyle- und Wettkampffahrer wie Youri Zoon

glücklich machen sollte. Zudem transportiert der RPM ein Gefühl von Sicherheit,

wodurch man sich sehr schnell an neue Tricks traut. Das sehr einfach gehaltene

Waageleinensystem ermöglicht dem RPM ein besonders gutes Ankippen gegen den

Wind, sodass äußerst viel Druck auf einem sehr kurzen Weg am Depowertampen

aus dem Schirm genommen werden kann. Das macht ihn auch für Aufsteiger zu

einem Kite, der durchaus eine Beachtung in der Kaufentscheidung wert ist.

Im letzten Jahr war sich Slingshot einig und wollte am Erfolgskonzept so wenig

wie möglich ändern. Die Firma wollte nicht in die Gefahr kommen, etwas Neues

für den Kunden bauen zu müssen, nur um eben irgendetwas Neues hervorbringen

zu können. Dieses Unterfangen hätte möglicherweise mit einem eher schlechteren

Produkt enden können, als es das Vorgängermodell war. Man entschloss sich also,

die Veränderungen für 2010 hauptsächlich auf die Bar zu konzentrieren.

In diesem Jahr und der dritten Generation steht Slingshot erneut vor der Frage,

ob etwas geändert werden soll und damit eventuell eine andere Eigenschaft ver-

schlechtert. Vorsichtig machten sich die Designer ans Werk und modellierten am

RPM³ erneut nur Kleinigkeiten. Am offensichtlichsten sind die wiedergekehrten

Splitstruts, die wir bereit vom Fuel aus 2007 kennen. Splitstrut bedeutet, dass

die Struts unter Spannung vernäht werden und mehr Spannung auf dem Tuch

erzeugt wird. Das hat den Vorteil, dass bei böigen Winden das Tuch nicht so

sehr von oben eingedrückt werden kann und somit stabiler ist. Insgesamt fühlt

sich der Schirm dadurch etwas knackiger und direkter an.

Flugeigenschaften Wer den RPM bisher geliebt hat, wird auch den RPM³ lieben.

Die kleinen Veränderungen, die der RPM³ über sich ergehen lassen musste, sind

in positive Flugeigenschaften wiederzuerkennen. Der RPM fühlt sich einen Zacken

mehr wie ein C-Kite an. Die Splitstruts lassen ihn etwas direkter auf Lenkimpulse

reagieren und insgesamt macht er einen sportlicheren Eindruck. Das macht ihn

besonders für Kiteloops sehr viel attraktiver. Der neue RPM macht einfach ein

bisschen mehr Druck, hat mehr Leeversatz und ist dennoch bei gedepowerter

Bar lieb und zutraulich. Slingshot hat mit dem RPM³ den Nerv der Zeit getroffen

und spricht mit der sportlichen Seite alle Aufsteiger und Könner an. Gleichzeitig

ist der RPM³ durch seine hohe Depowereigenschaft und Stabilität eine Freude für

alle Kiter, die in die Welle gehen oder einfach cruisen wollen. Dennoch wissen

sie, dass ihr Schirm weit mehr als das kann. Wir sehen bereits jetzt, dass der

RPM in so kurzer Zeit viele Firmen mit dem Open-C-Kite Shape inspiriert hat.

Fazit Mit dem neuen RPM³ werden alle glücklich, die die Vorteile von C-Kites

mit den Annehmlichkeiten eines High-Depower-Schirms verbunden sehen wollen.

Wer einen Schirm sucht, der nach oben hin keine Grenzen aufweist und mit dem

sowohl jedes Freestylemanöver als auch Wellenaction funktioniert, der ist mit dem

RPM³ bestens beraten. Die größte Veränderung zum Vorjahr ist, dass der RPM³

insgesamt etwas knackiger und sportlicher geworden ist. Besonders bei Kiteloops

macht der neue RPM³ mehr Spaß.

oZone cAtAlySt

M it dem Catalyst verfolgt Ozone eine Strategie des Allround-Kites. So-

mit sollen möglichst viele Kiter verschiedener Könnerstufen mit dem

Catalyst Spaß auf dem Wasser haben. Rob Whittall, Kite-Designer

bei Ozone, charakterisiert den Schirm wie folgt: „Meiner Meinung nach sind unsere

Designs alle sehr vielfältig einsetzbar. Der Catalyst ist dabei wohl am besten. Er

begleitet Anfänger sicher bei den ersten Steps und macht auch für erfahrene Fahrer

richtig viel Spaß. Das ist uns mit dem Catalyst gelungen. Du kannst entscheiden,

wie du ihn fahren willst. Ob etwas aggressiver oder zahm wie ein Lamm. Der Cata-

lyst ist eben sehr wandelbar und passt für alle Facetten des Sports.“

Glücklicherweise widmen sich immer mehr Firmen auch den Fahreigenschaften eines

Kites in der Welle. Hier macht der Catalyst einen sehr guten Eindruck. Dank der

schnell einsetzenden Depower kann der Schirm drucklos gestellt werden und man

kann die Welle sicher abreiten. Dabei erstaunte uns die Stabilität des Kites. Selbst

bei aggressiven Cutbacks auf der Lippe des Kites blieb der Catalyst stabil am Him-

mel stehen. Diese Eigenschaften sind besonders begrüßenswert, wenn man sich rein

auf das Wellenreiten und weniger auf den Kite konzentrieren will.

Wer einen Kite sucht, der auch in Sachen Hangtime und Big Air eine gute Figur

macht, wird mit dem Catalyst ebenso wenig enttäuscht werden. Besonders die lan-

gen Hangtimeeinlagen haben uns begeistert. Dabei setzt der Catalyst den Kiter im-

mer soft auf dem Wasser wieder ab.

Was den Catalyst dann doch vom C4 unterscheidet, ist die Unhooked-Performance.

Hier macht der Catalyst keine schlechte Figur, muss aber seinem Bruder C4 den

Vortritt lassen. Der Leeversatz bei Kiteloops bleibt überschaubar und die Hangtime

wird einigen Newschoolfans nicht entgegenkommen. Aber genau dafür hat Ozone

den C4 gebaut, der in diesen Disziplinen herausragend agiert.

Wer einen Kite sucht, der einen möglichst großen Einsatzbereich abdeckt, wird mit

dem Catalyst gut beraten sein. Vor allen Dingen seine Hangtime, Depower und sein

Verhalten in der Welle haben uns überzeugt. Nicht zuletzt sollte bei den Kitern, die

eine sehr gute Verarbeitung suchen, der Catalyst wie alle Ozoneprodukte weit oben

auf der Liste auftauchen. Wer allerdings einen Newschool-Unhooked-Schirm sucht,

der wird mit dem C4 mehr Spaß haben.

BereitS geFahren

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Page 42: Kitelife 20

hoW to kite

Text Mathias Wichmann

in the WaveS

Fahrer Kristy Jones Foto © Ocean Therapy

marc ramSeier, cory roeSler, martin vari, Sky Solbach Sind

namen, die in der waveSzene nicht mehr wegzudenken Sind. vor

einiger zeit haben die JungS im bereich FreeStyle kaum einen

trick auSgelaSSen und Sich mächtig in zeug gelegt, doch die

zeiten haben Sich gewandelt und So treFFen wir Sie FaSt nur

noch in der welle an. auFgrund deS alterS behaupten böSe zun-

gen, daSS Sie nur noch in der welle „Spielen“ können, anStatt

einen knallharten FreeStyletrick auSzupacken. auF der einen

Seite mag daS Stimmen, denn niemand kann Sich vor dem alter

verStecken, auF der anderen Seite gibt eS einen beStimmten

grund, warum immer mehr Fahrer in den wavebereich wechSeln.

der grund: die magie der welle. Jeder, der SelbSt Schon mal

die möglichkeit hatte, in ein paar tollen wellen zu SurFen, will

dieSeS geFühl nie wieder loSwerden. eS iSt FaSt eine art Sucht,

die einen beFlügelt, wenn man in daS wellental SchieSSt, den

einen oder anderen turn in die welle Schneidet, um dann ent-

Spannt daS nächSte „anrollende monSter“ zu bezwingen.

Doch es gibt auch Möglichkeiten, ohne einen Swell von 20

Fuß Spaß beim Kiten mit einem Surfboard zu haben. Gera-

de in Deutschland kommen wir wellenmäßig meist eh nicht

so oft in den Genuss, die perfekten Bedingungen anzutreffen, wie an

anderen Orten auf unserem Planeten. Wir möchten dir hier dennoch

mal einen kleinen Einblick in das Surfen in der Welle geben: welche

verschiedenen Boardarten auf dich warten, wie du elegant wendest und

wie du auch auf spiegelglatter Piste enorm viel Spaß haben wirst.

generelleS

Das Surfkiten ist prinzipiell eine Kombination aus Kitesurfen und Wel-

lenreiten. Genau diese Kombination macht es so faszinierend und be-

eindruckend. Du brauchst nicht selbst in die Welle zu paddeln, sondern

kannst den Schirm wie eine Art Jetski benutzen und dich in die Welle

ziehen lassen. Dann stellst du den Schirm drucklos in die Luft und ge-

nießt das Gefühl des Wellenreitens. Natürlich sollte man am Anfang

ein wenig drauf achten, nicht gleich in die großen Wellen zu steigen,

denn in den Wellen zu kiten, bedeutet auch eine klare Einstufung des

eigenen Könnens, um sich nicht in Gefahr zu bringen. Generell können

Wellen enormen Druck und Kräfte aufbauen, die man als unerfahrener

Kitesurfer oft unterschätzt. Wir raten dir deshalb, mit kleineren Wellen

zu starten und dich langsam an die größeren Wellen heranzutasten.

eQuipMent

Zum Einstieg ins Wellenkiten brauchst du einen Schirm, der sich sehr

gut depowern und gut lenken lässt. Viele Hersteller bieten für diesen

Bereich bereits eine beachtlich breite Range an und es gibt für jeden

Geschmack einen optimalen Schirm. Aufgrund der hohen Belastung bei

einem Waschgang in der Welle raten wir allerdings zu einem robusteren

Schirm, der solche Strapazen ohne Probleme überstehen kann.

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how to do82

Page 43: Kitelife 20

der Fish

Der Fish versucht, einen Spagat zwischen den Eigenschaften eines

Longboards und eines Shortboards zu erreichen. Da er kurz ist, besitzt

er sehr gute Angleiteigenschaften und ist dennoch sehr agil. Ein Fish

ist somit das perfekte Spielzeug, wenn man ein kleines Board sucht,

das dennoch Fehler verzeihend agiert und sich bei fehlendem Wind so-

gar ganz ohne Kite in der Welle paddeln lässt.

boardtails

Das Tail eines Boards beeinflusst dessen Stabilität und Agilität. Es gibt

verschiedene Varianten, wie ein Tail geformt sein kann.

pintail Das abgerundete Tail sorgt vor allen Dingen für viel Stabilität

und smoothe Turns. Pin Tails werden vorrangig bei Longboards in klei-

nen Wellen und bei Shortboards verwendet, die viel Kontrolle in groß-

en Wellen brauchen.

Squashtail Das Squash Tail ist das am meisten verwendete Tail bei

Shortboards. Squash Tails machen ein Shortboard superwendig in der

Welle. Es behält aber zugleich seine Geschwindigkeit.

Swallowtail oder Wings Hauptsächlich beim Fish verwendetes Tail.

Die beiden Pins lassen das Wasser frei durchlaufen, was mehr Vortrieb

in kleinen Wellen erzeugt.

die beSten und SchnellSten lernerFolge

Genug von Equipment, kommen wir zum Wesentlichen – dem Fahren.

Bevor es in die Wellen geht, solltest du im Flachwasser ein paar Mal

üben und die Eigenschaften des jeweiligen Boards kennenlernen. Je

entspannter du mit dem Board umgehen kannst, desto leichter wird

der Weg in die Wellen. Die ersten Schritte sollten zunächst das Erler-

nen des Carvens und der Richtungswechsel mit dem Surfboard sein.

Aufgrund des Zeitmangels in der Welle solltest du diese Moves perfekt

beherrschen, um später nicht Probleme zu bekommen. Du wirst mer-

ken, dass diese Übungen auf dem Flachwasser bereits sehr viel Spaß

machen und man kaum genug davon bekommt.

Bei den Boards eignet sich eigentlich alles, was Spaß macht. Ein Bidi-

rectional wird dir am Anfang viel Freude in der Welle bereiten, da es

aus dem „normalen“ Kitesurfen bereits bekannt und einfach zu hand-

len ist. Eine Steigerung in puncto Spaß wird dir aber ein Surfboard

bieten, denn das Gefühl des richtigen Wellenreitens ist mit einem sol-

chen Board deutlich besser.

Die Surfboards gibt es in vielen verschiedenen Arten und Längen,

vom Longboard übers Shortboard bis hin zum Fish, was sich selbst-

verständlich in verschiedenen Fahrwiesen auf dem Wasser widerspie-

gelt. Hinzu kommen die verschiedenen Arten des Tails (Heck), welche

die Eigenschaften des Surfboards stark beeinflussen. Hier musst du

einfach mal verschiedene Boards testen und rausfinden, was für dich

am besten ist.

• Das LongboarD

Longboards eignen sich beim Wellenreiten vor allen Dingen für kleinere

Wellen und haben die Eigenschaft, besonders früh in die Welle zu

droppen und früh anzugleiten. Bei schwächerem Wind bist du mit

einem Longboard perfekt gerüstet und hast die Nase gegenüber Short-

boards auf jeden Fall vorn. Allerdings ist der Drehradius zu vergleichen

mit den Dreheigenschaften eines LKWs. Lange, geschwungene Turns

und entspanntes Wellenabreiten sind garantiert, wenn du dich für ein

Longboard entscheiden solltest. Sehr viel Spaß werden Anfänger in

der Welle mit dem Board haben, denn man kann darauf laufen und

schnell einen Fußwechsel erlernen.

• Das shortboarD

Das Shortboard ist das wohl am meisten genutzte Board beim Surfen.

Es ist um vieles schmaler und kürzer als ein Longboard. Dementspre-

chend verhalten sich Dreheigenschaft und Agilität: Shortboards sind

deutlich agiler und lassen sich leichter drehen. Das macht sich bei

Bottom Turns und Cutbacks besonders bemerkbar. Shortboards sind

wegen des geringeren Volumens aber deutlich wackliger bei Fußwech-

sel und Richtungswechsel.Fahrer Kristy Jones Foto © Ocean Therapy

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how to do84

Page 44: Kitelife 20

riSiKo

Wie bereits erwähnt, können Wellen immense Kräfte entwickeln, ob-

wohl man es ihnen nicht immer ansieht. Strömungen bei ablaufendem

Wasser werden zum Beispiel oft unterschätzt, da diese meist nicht

sichtbar sind. Riffe erschweren das Handling mit Kite und Board selbst-

verständlich noch zusätzlich. Aus diesem Grund sollte man sich anfangs

einen sandigen Untergrund aussuchen und sich vorher über Gefahren

im Wasser informieren. Auf jeden Fall solltest du einen Helm tragen,

um deinen Kopf vor Verletzungen zu schützen, wenn du mal in einer

Welle gewaschen wirst und das Brett auf den Kopf bekommst. Sobald

du in einen Waschgang gerätst, solltest du außerdem als Schutz noch

deine Arme über dem Kopf verschränken.

leASh oder Keine leASh

Diese Frage wurde bereits in etlichen Diskussionen von etlichen Personen

geführt, jedoch immer ergebnislos. Wir können uns da nur anschlie-

ßen und dir die Vor- und Nachteile einer Leash aufweisen – entschei-

den muss das am Ende jeder für sich selbst, ob er eine Verbindung

zu seinem Board haben möchte oder nicht. Eine Leash mag durchaus

Sinn ergeben, wenn es darum geht, andere nicht durch sein Board zu

gefährden. Der Verlust eines Boards in den Wellen wird mit Leash un-

wahrscheinlich und ist zu vernachlässigen. Zusätzlich kommt man nach

einem Sturz schneller wieder an sein Board, ohne erst ein paar Hundert

Meter schwimmen zu müssen, wenn es schlecht läuft und die Welle

das Board vor sich herschiebt. Die Gefahr ergibt sich allerdings aus dem

„Hinterherschnippen“ des Boards, wenn der Schirm nach einem Wasser-

start geliftet wird. Die Leash fungiert dann als eine Art Gummiband,

das dein Board zu einem kleinen „Geschoss“ werden lassen kann. Unser

Tipp hierzu ist eine Rollleash. Die hat unserer Meinung nach die besten

Eigenschaften einer Leash in den einzelnen Funktionen.

revierWAhl

Am Anfang fängst du am besten an einem Flachwasserspot an und

lernst dein Surfboard kennen, um dich danach Stück für Stück den

größeren Wellen zu nähern. Versuche immer das Risiko von Strö-

mungen und Untergrund abzuwägen und zu kontrollieren. Hierzu soll-

test du einen Local fragen oder dir vorab genügend Informationen

über Tide und Hindernisse organisieren. Die besten Bedingungen hast

du bei Side-Onshore-Wind. Dann kannst du die Welle toeside entlang-

surfen und wirst viel Spaß auf dem Wasser haben.

einStieg

Der Einstieg ist schnell gemacht und hängt ein bisschen davon ab, ob

du Schlaufen auf deinem Board hast oder nicht. Mit Schlaufen ist die

Boardkontrolle um einiges einfacher, da du mehr mit dem Board ver-

bunden bist. Besonders das Rausfahren gegen die Welle wird dir mit

Schlaufen leichter fallen, da du einfach deine Füße anheben kannst,

sobald du in das Weißwasser kommst. Beim Wellenabreiten achte da-

rauf, dass du den Schirm immer vor dir hast. Es kann schnell passie-

ren, dass du den Schirm unterfährst und der Kite dann stallt. Um diese

Situation zu verhindern, musst du den Schirm immer in etwa 45 Grad

vor dir haben. Eigentlich solltest du jetzt gut für die Welle präpariert

sein, probier es doch gleich mal auf der Ost- oder Nordsee aus!

s t r ö m u n G e n b e i A b l A u f e n d e m w A s s e r

w e r d e n z u m b e i s p i e l o f t u n t e r s c h ä t z t,

d A d i e s e m e i s t n i c h t s i c h t b A r s i n d .

Fahrer Sky Solbach Foto © Erik Aeder

Fahrer Patrick Rebstock Foto © James Ropner

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how to do86

Page 45: Kitelife 20

tricKS

Step on board Stelle deinen Schirm, wie du es vom

normalen Wasserstart gewohnt bist, kurz hinter den Zenit.

Positioniere einen Fuß aufs Board und lenke den Schirm

zügig in die Fahrtrichtung. Sobald du den Zug vom

Schirm spürst, stelle den zweiten Fuß aufs Board. Lehne

dich zurück, sodass du nicht übers Board gezogen wirst.

Jibe into toeside Stelle deinen Kite auf 45 Grad. Ver-

lagere dein Gewicht auf den hinteren Fuß und drücke

mit dem vorderen Fuß nach vorn. Lenke den Schirm

gedepowered in den Zenit und dann schnell in die

neue Fahrtrichtung. Ziehe die Bar an, um mehr Vor-

trieb in die neue Richtung zu bekommen.

Jibe into heelside Stelle deinen Kite ebenfalls auf 45

Grad. Verlagere dein Gewicht auf deine Fersenkante

und erzeuge Druck auf deinen hinteren Fuß. Schaue

über deine hintere Schulter in die neue Fahrtrichtung.

Lenke den Schirm gedepowered über den Zenit in die

neue Fahrtrichtung. Du kannst auch einen Downloop

fliegen. Das hat mehr Style und du behältst die Fahrt-

geschwindigkeit.

ZitAt SKy SolbAch

„In Wellen zu kiten ist ein dreidimensionaler Spielplatz. Das Terrain verändert sich ständig

und du musst dich stets darauf einstellen. Du musst schnell denken und auf die Bedin-

gungen reagieren. Du musst lernen, an welchem Ort du dich am besten aufhältst und

wovon du lieber fernbleiben solltest. Manchmal kannst du eine Welle richtig hart ran-

nehmen, manchmal musst du dich aber auch zurücknehmen. Das ist etwas, das du nicht

im Handumdrehen lernst, sondern das braucht ein Leben lang. Und das ist der Reiz. Das

macht für mich das Wellenkiten aus!“

Mehr zu dieser Story unterwww.kitelife.de

Fahrer Mathias Wichmann Fotos © Sci Anderson

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how to do88

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spin the globe90

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DU bist der Star der Kite Mania TourWir unternehmen zusammen eine KITEREISE der besonderen ArtEine Reise in die BESTEN KITESPOTS der WeltWir reisen nur zu den SICHERSTEN WINDZEITENDein MATERIALPOOL mit dem feinsten Equipment begleitet DichDEIN ERFOLG durch professionelles Training ist garantiertIn KLEINEN GRUPPEN betreuen wir Dich eine Woche lang täglichDeine Trainer vom TEAM WATERWORLD sind immer dabeiJetzt alle 2011er KITE MANIA TERMINEAlle Kite Mania Touren sind mit 2011er MATERIAL ausgestattet

SaoMigueledoCostoso/Oktober11

Galinhos/November11

CanoaQuebrada/November11

SafariCumbuco-Icaracinho/November11

Icaracinho/November11 Dakhla/April11

Dakhla/September11

Hamata/Februar11

AbuSoma/März11

ElGouna/KiteManiaIsland/Mai11

Dahab/Juni11

ElGouna/KiteManiaIsland/Juli11

TheBreakers/August11

AbuSoma/Oktober11

Hamata/Dezember11

Zielgruppe: fürEinsteiger,Aufsteiger undFortgeschrittene

Termine: 01.04.–08.04(GirlMania/KiteMania) und08.04.–22.04.2011(KiteMania). AußerdemzweiHerbsttermine: 09.09.–16.09.2011und16.09.–23.09.2011Leistung: UnterbringungundVollpensionKomplettpaket: ab907,-Euro/Woche/TeilnehmerProKiterPaket: ab807,-Euro/Woche/Teilnehmer

Kite Mania & Girl Mania in Dakhla

Reiseveranstalter:Surf&ActionCompanyExperteninfo: KiteManiaHotline (DirkMuschenich) Tel.+49-40-22817074 Tel.+49-179-2010743 Mail:[email protected]

oderbei: Surf&ActionCompany OliverHilf 089-62816727 Mail:[email protected]

Endlose Weiten, endloser StehbereichEine Kitereise für echte Individualisten. Es gehtnachMarokko.DakhlaliegtanderSüdwestküstevonMarokko.DieUnterbringungerfolgtintraditi-onellenBeduinenzelten,oderneuerdingsauchinidyllisch angelegten Holzbungalows. Ja, Ihr habtrichtiggehört,esgibtdortnochkeinHotelundesistauchkeines imBau–echter Individualurlaubeben.DieZeltesindtraditionellundsehrgemüt-lich, die Bungalows praxisorientiert, die KüchewirdvonMarokkanerngeführtunddasEssenistausgesprochenlecker.

DadurchdaswirimNirgendwosind,istnatürlichauf dem Wasser und an den unterschiedlichenSpotssehr,sehrweniglos.Perfektalso,umsichmal nach Lust und Laune auszutoben und dasganzeohne störendeEinflüsseauf demWasser!Es gibt einen, nach Lee rund 1,5 km und nachrechts und links 800m großen Stehbereich vordemCamp,optimalfürdienochnichtsofortge-schrittenenKiterunterEuch.DieDüneanderenFußdasCampliegt,decktdenWindimCampab.WennmansichausdemCampaufderlinkenSei-tehält,kommtmanbeiEbbe,nachca.einemKi-lometeraneineabsoluteFlachwasserpiste.DiesePiste verläuft über ca. 2,5km direkt am Strandentlang. Und wenn wir von Flachwasser spre-chen, dann meinen wir auch Flachwasser. DerWindkommthierim90°WinkelübereineSand-bankundmankannca.30cmvomUferentlangheizen.DerWahnsinnfürjedesKiterherz.

Unser Wochen Highlight ist ein Downwind Tripüberrund10km.WirfahrenvomCampauszuei-nerWanderdüne, diemananklaren Tagenauchgut sehenkann.DerCloudabei ist,dassdieserDownwindTripabsolutsicherist,dennwirfahrendieganzeZeitineinerWassertiefevon30-70cm.Wenn also etwas passieren sollte, einfach an-halten.Dieser Tripwird,wie aucheinige andereAktionen, die wir in Dakhla mit Euch vorhaben,voneinemPickupbegleitet,derunsanschließendwiederzurückzumCampbringt.

Fürjedenistalsoetwasdabei.WerLusthateinenKiteurlaub der besonderen Art zu erleben, dersollteDakhlabuchenunddiegrenzenloseFreiheiteinfachselbstgenießen!

BorkHavn/Juni11Büsum/Juni11

Düsseldorf/Januar11

Limnos/Juni11

Monat Termin Austragungsort ThemaMärz 03.03.-17.03. AbuSoma/Ägypten KiteMania alleLevel

April 01.04.-08.04. Dakhla/Marokko GirlMania/KiteManiaalleLevel

08.04.-22.04. Dakhla/Marokko KiteMania alleLevel

Mai 05.05.-12.05. ElGouna/KiteManiaIsland/Ägypten GirlMania alleLevel

12.05.-26.05. ElGouna/KiteManiaIsland/Ägypten KiteMania alleLevel

Juni 11.06.-18.06. BorkHavn/Dänemark KiteMania alleLevel

18.06.-25.06. Büsum/Nordsee KiteMania alleLevel

23.06.-30.06. Dahab/Ägypen KiteMania fürAufsteiger

27.06.-04.07. Limnos/Griechenland KiteMania alleLevel

Juli 02.07.-09.07. Dranske/Rügen KiteYoung&Fun alleLevel/NEU

10.07.-17.07. Büsum/Nordsee KiteYoung&Fun alleLevel/NEU

22.07.-04.08. ElGouna/KiteManiaIsland/Ägypten KiteMania alleLevel

August 04.08.-18.08. TheBreakers/Ägypten KiteMania alleLevel

September 09.09.-23.09. Dakhla/Marokko KiteMania alleLevel

16.09.-18.09. kitereisen.com/KiteManiaWeekend KiteManiaTaster alleLevel

Oktober 06.10.-20.10. AbuSoma/Ägypten KiteMania alleLevel

28.10.-04.11. SaoMigueldoCostoso/Brasilien KiteMania fürAufsteiger

November 04.11.-11.11. Galinhos/Brasilien KiteMania alleLevel+Wave

12.11.-19.11. Safari/Downwinder/Brasilien KiteMania Aufsteiger+Wave/NEU

19.11.-26.11. IlhadoGuajiro/Brasilien KiteMania alleLevel/NEU

Dezember 06.12.-20.12. Hamata/Ägypten KiteMania alleLevel

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UnddassinddieEventleiterderKiteManiaTour2011ausdemTEAMwaterworld(v.l.n.r.)FlorianKrämerChristophBürgerKathrinJuglDominikSchlemmerWiebkeSyeMoritzLandesEnnoOldigsHeikoStudent

Bei allen Kite Mania Touren sind folgende Leistungen im-mer im Komplettpreis enthalten.

TouristischeLandleistungen (Hotel,Transfer,etc.)*,4-6Std. IntensivtrainingproTag(aufdemWasser,wannimmeresgeht),KiteManiaSonnenbrillevonJC,Be-treuungundRahmenprogramm,Abschlusspartybzw.Beach-Barbecue.AlleFotosderVeranstaltungenwerdenunterwww.KiteManiaTour.comunmittelbarnachderVeranstaltungonlinegestellt.Foto-undVideo-CD-Rom/-DVD,dieeucheurentol-

lenUrlaubnochmalrichtigverbildlicht,kannbeiBedarfbestelltwerden. Der Pro-Kiter-Tarif:Mit diesem Tarif bietet für Dich alsfortgeschrittene(r) Kiter(in) dieMöglichkeit, amkompletten Pro-gramm der KiteMania Tour teilzunehmen, denMaterialpool zunutzenundgemeinsammitallenTeilnehmerneinetolleUrlaubs-undKitewochezugenießen.LediglichdasTrainingunterprofessi-onellerAnleitungwurdeausdemAngebotspaketherausgenom-men.*dieKiteManiaAbuSomainkl.Flug.

Checkpoint Kite Mania Leistungen

•MaterialpoolImmeraufdemneuestenStand,individuellaufdieTeilnehmerunddasRevierabgestimmt.

•TestBildedirdeineMeinung,hierkannstDudasMaterialdernamhaftenMarkentesten.

•TrainerteamDasTEAMwaterworld(VDWS-Ausbilder)garantiertfürhöchsteTrainingsperfomance.

•TrainingsgruppenImSchnitt4-5TeilnehmerproTrainer.IndividuellesTrainingpur.

•RevierFürjedenGeschmackundGeldbeuteldasrichtigeAngebot,immerzurbestenWindzeit.

•Stimmung WoderWindweht,istdieStimmungimmergut,fürAlleinreisende,PaareundGruppen.

•Technik DuwirstnachdenaktuellstenLehrmethodenmitDigitalfotound-videounterstützungunterrichtet.

•Magazin FürjedenTeilnehmerderKiteManiaTourgibteseingratisJahresabodesKITELIFE-Magazins.

Dirk Muschenich, Manager des TEAM waterworld und der Kite Mania Tour

“WirbegleitenDichindividuellzuDeinemZiel“

Kite Mania Hotline

Beratung, Tipps und

Buchung der Kite Mania Tour

+49 40/22817074

+49 179/2010743

[email protected]

Für

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Beratung, Tipps und

Buchung der Kite Mania Tour

+49 40/22817074

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Kite Mania El Gouna / Secret IslandZielgruppe: Einsteiger,Aufsteiger undFortgeschritteneTermine: 05.05.–12.05.2011 GirlMania 12.05.-19.05.2011und 19.05.-26.05.2011KiteMania WeitereVeranstaltungswochen 28.07.-04.08.2011 (ab814,-EuroKomplettpaket)

Leistung: Übernachtung/Frühstück/ MittagessenaufdemKiteManiaSchiff

Komplettpaket: ab899,-EuroProKiterPaket: ab799,-Euro

Reiseveranstalter:Surf&ActionCompanyExperteninfo: KiteManiaHotline (DirkMuschenich): Tel.+49-179-2010743, Tel.+49-40-22817074, [email protected]

oderbei: Surf&ActionCompany, OliverHilf, 089-62816727, [email protected]

Zielgruppe: fürEinsteiger,Aufsteiger undSemiprosTermine: 11.06.-18.06.2011Leistung: Ferienhaus(Selbstverpflegung)Komplettpaket: 539,-Euro/TeilnehmerProKiterPaket: 439,-Euro/ProKiter

Experteninfo: KiteManiaHotline (DirkMuschenich): Tel.+49-179-2010743, Tel.+49-40-22817074 [email protected]

Kite Mania Bork Havn / Ringköbing Fjörd

Kite Mania DänemarkWarum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Das RevierBork Havn liegt einsam und verlassen am dänischen Ringköbing Fjord.Einsamundverlassen?Nein,dennvom11.06.-18.06.2011solltesichhierjeder,der/dieKitesurfenkannodereslernenmöchte,treffen.BeimRing-köbingFjordhandeltessichumeinedergrößtengeschlossenenWasser-flächeninDänemark.DasFjordvordemHafenörtchenBorkHavnzeichnetsichdabeidurcheinigeEigenheitenaus:

•EsgehörtzudenwindigstenundwindsicherstenEckenDänemarks.Häu-figgibteshierschonGleitwind,wennandernaheliegendenNordseekü-stenochkeineSchaumkronezusehenist.

•FastdiegesamteWasserflächevorBorkHavnisteinStehrevier,daseseinemermöglichtauchnachunvermeidlichenFehlversuchenschnellundkraftsparendwiederzustarten,bzw.jederzeitgenügenSicherheitspoten-tialzurVerfügungzuhaben.

•ZumdrittenistaufdemWasserwirklichvielPlatz,imGegensatzzuanderen Spots. Das macht das Trainieren einfacher und natürlichauchsicherer.

Die UnterbringungNurvoneinerWiesegetrennt,befindetsicheineFerienwohnanlagedirektanderWasserliniedesFjords.DieFerienreihenhäuser(45qm)sindkom-plett für 6-8 Personen ausgestattet. Allerdings habenwir so kalkuliert,dassdieHäuserimmermitmax.5Personen,anstelledermaximalenAus-lastung,belegtwerden.DieVerpflegungerfolgtinderHausgemeinschaftinEigenregie.

Die AnreiseMiteigenemPKWistdieAnreiseeinfach,daderRingkøbingFjordgutzuerreichenist(ca.300kmvonHamburg).

Für alle

Kite Mania-Teilnehmer!

Wir gastieren im Kite Mekka El Gouna, haben aber „unseren eigenen Kitebereich“

WirbietenDir inElGounaetwasganzBesonderesan.UnserProblemwar,dassElGounaeinerseitseinwirklichguterKitespotist,dervoral-lenDingendurchseineInfrastruktur(Hotels,Restaurants,Einkaufs-undAusgehmöglichkeiten)besticht.GuteSpotsundguteSurroundingfindetmanseltenindenNatursportarten,seltenamgleichenPlatz.WeildieseKombination so ungewöhnlich ist, ist El Gouna sehr stark von Kiternaus allerHerren Länder frequentiert.Dawird es auf demWasser zu-nehmendenger.InderaktuellenVersionderKiteManiaTour„ElGouna/ Secret Island“ nehmenwirDichmit unseremKiteMania Schiff, zueinemderbestenLernspotsElGounasmit.DenSpothabenwirmehroderminder für uns alleine (abgesehen von gelegentlichen BesuchenandererKitegruppen).Beiunserer „Secret Island“handelt es sichumeinegroßeSandbank,diemeistensknappunterWasser liegt.Zugege-bene,dasauf-undabbauendesMaterials läufthiersehrspeziell.DerunschätzbareVorteilistaber,dasseshiersogutwienichtgibt,andemmansichverletzenkönnte,derStehbereichsehrgroßist,derWindohnejeglicheAbdeckungoderVerwirbelung, frei insRevier kommtunddieglatteWasseroberflächezumAusprobierenundTrainierenförmlichein-lädt.IhrÜbrigestutdanndieWasserfarbe,diehierdurcheinglasklaresTürkisbesticht.SchauDirambestendieFotosinunsererBildgaleriezurKiteManiaSecretIslandanundDuwirstinBezugaufdasRevierkeineoffenenFragenmehrhaben...;-).

AbendsgenießenwirdannganzentspanntdieKombinationunddieAnnehm-lichkeiten,mitallemwasElGounazubietenhat.Begleiteunszur„SecretIsland“!!!WirwerdenaufunseremKiteManiaSchiffmiteinemMittagessenverpflegt,habendorteinSicherungsbootzuunsererfreienVerfügungundbietenDirabgesehenvondieseneinzigartigenRahmenbedingungennatür-lichdiegewohnt,professionelleKiteManiaLeistung.BegleitetundbetreutwirstDuauchweiterhinvonDeinenTEAMwaterworldTrainern.

•Surf&ActionCompany,SpezialistOliverHilf,Tel+49-(0)89-628167-27,[email protected]

•TEAMwaterworld,SpezialistDirkMuschenich,Tel.+49-(0)179-2010743,[email protected]

Page 50: Kitelife 20

Für die nächste AusgAbe hAben wir

uns etwAs AusgedAcht, wAs wir noch

nicht verrAten wollen. sei gespAnnt!

ausblick

KITELIFE - IMPRESSUM

VERLEGERalexander Lehmann

HERAUSGEBERtim Jacobsen

REDAKTIONSANSCHRIFTkitelife | klausdorfer weg 167 | 24148 kielFon +49 431 996 99 77 | Fax +49 431 996 99 [email protected]

CHEFREDAKTIONMathias wichmann | [email protected]

ART DIRECTIONJan weisner | www.outline-graphix.deFon +49 431 64 73 173 | [email protected]

GRAFISCHE UNTERSTÜTZUNGMatthias Falk, Meiko Möller, Jonas Bronnert (oG)

MITARBEITER DIESER AUSGABEkirsa stoltenburg, Janine nicolai, Leonard rose, kerstin krieger

FOTOGRAFENJo ciastula, Jess Garlick, sci anderson, Mathias wichmann,Martin Quade, Barbubro, tim hendrics, Malte Lutz, philipp keese, thorsten indra, Youri Zoon, helge tscharn, Marcello Maragni, Luke Middleton, ocean therapy, erik aeder, James ropner

ANZEIGENLEITUNGtim Jacobsen, [email protected]

FREISTELLER VOM DIENSTseb rheinländer

ERSCHEINUNGSWEISEFünfmal im Jahr

ABONNEMENTSFür jährlich 15,50 euro aufwww.kitelife.de

DRUCKimpress media Gmbh, Mönchengladbach

VERLAGterra oceanis verlags Gmbhwww.terraoceanisverlag.deGeschäftsführeralexander Lehmannalle rechte vorbehalten. nachdruck, aufnahmein elektronische datenbanken sowie sonstigevervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigungder herausgeber. Für unverlangt eingesandtesBildmaterial wird keine haftung übernommen.

ANZEIGENeliane [email protected] +49 431 990 96 58Fax +49 431 996 99 86

direkte Bestellmöglichkeit unter: www.kitelife.de

im terra oceanis verlag erscheinen folgende titel:

kitelife (www.kitelife.de)windsurfing Journal (www.windsurfing-journal.de)pedaliéro (www.pedaliero.de)Brett (www.brettmag.de)Free-Magazin (www.free-magazin.de)sup-Journal (www.sup-journal.de)silent world (www.silent-world.eu)raus! (www.rausmagazin.de)

INFOS UNTER: WWW.TERRAOCEANISVERLAG.DE

in der nächsten AusgAbe

erwArtet dich ...

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